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Ferdinand de Saussure (1857-1913) - Entwicklung der modernen Sprachwissenschaft, viele neue revolutionäre Ideen Studium 1876, Leipzig – Junggrammatiker (Hermann Paul) „die wissenschaftliche Behandlung der Sprache ist ausschließlich durch historische Betrachtung möglich“ – Historizismus, Sprachgeschichte, vergleichende Sprachwissenschaft z.B. ein Element / Vokal „a“ (indoeuropäische Sprache, germanische Spr., Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch, Gegenwartssprache..) Das Achsenmodell zwei Betrachtungsweisen der Sprache – (horizontal/vertikal) Diachronisch – Achse der Aufeinanderfolge (dynamisch), C-D Evolution, historische Entwicklung der Sprache Synchronisch – Achse der Gleichzeitigkeit (statisch), A-B Sprache als Zustand, im Moment des Sprechens ist die Evolution nicht vorhanden - wird bevorzugt, hervorgehoben – vor allem synchronische Betrachtung der Gegenwartssprache Schachspielmetapher : Synchronisch - der momentane Spielstand ist wichtig, die momentane Beziehung der Figuren zueinander, ein bestimmter fixierter Zustand Diachronisch – welche Entwicklung führte zur Erreichung dieses Zustands, wie es zu diesem Zustand gekommen ist Langue vs. Parole (+Language) / Schachspielmetapher Trennung der Sprache in langue / jazyk (Sprachsystem) – der zentrale Gegenstand der Sprachwissenschaft parole / reč (Sprachgebrauch, Sprachrealisierung, konkrete geschriebene, gesprochene Spr. Schachspielmetapher: Parole – einzelne Züge, das konkrete Spiel; Langue - Spielregeln 4 Existenzweisen der Sprache (nach Henne) virtuell realisiert individuell „competence“ parole

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Ferdinand de Saussure (1857-1913) - Entwicklung der modernen Sprachwissenschaft, viele neue revolutionäre Ideen

Studium 1876, Leipzig – Junggrammatiker (Hermann Paul) „die wissenschaftliche Behandlung der Sprache ist ausschließlich durch historische Betrachtung möglich“ – Historizismus, Sprachgeschichte, vergleichende Sprachwissenschaftz.B. ein Element / Vokal „a“ (indoeuropäische Sprache, germanische Spr., Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch, Gegenwartssprache..)

Das Achsenmodell – zwei Betrachtungsweisen der Sprache – (horizontal/vertikal)Diachronisch – Achse der Aufeinanderfolge (dynamisch), C-DEvolution, historische Entwicklung der SpracheSynchronisch – Achse der Gleichzeitigkeit (statisch), A-BSprache als Zustand, im Moment des Sprechens ist die Evolution nicht vorhanden- wird bevorzugt, hervorgehoben – vor allem synchronische Betrachtung der GegenwartsspracheSchachspielmetapher: Synchronisch - der momentane Spielstand ist wichtig, die momentane Beziehung der Figuren zueinander, ein bestimmter fixierter ZustandDiachronisch – welche Entwicklung führte zur Erreichung dieses Zustands, wie es zu diesem Zustand gekommen ist

Langue vs. Parole (+Language) / SchachspielmetapherTrennung der Sprache inlangue / jazyk (Sprachsystem) – der zentrale Gegenstand der Sprachwissenschaftparole / reč (Sprachgebrauch, Sprachrealisierung, konkrete geschriebene, gesprochene Spr.Schachspielmetapher:Parole – einzelne Züge, das konkrete Spiel; Langue - Spielregeln

4 Existenzweisen der Sprache (nach Henne)virtuell realisiert

individuell „competence“ parolekollektiv langue Sprachverkehr – viele reden, schreiben

Sprachsystem – System von Werten (valour)Beziehungen zwischen den einzelnen Elementen des Sprachsystems / Opposition Schachspielmetapher – der Wert einer einzelnen Figur ist hier nicht abhängig vom Material, aus dem sie hergestellt wurde, auch nicht von der Größe und Farbe, sondern von den im Spielregeln festgeschriebenen Beziehungen, in denen diese Figur zu den anderen Figuren steht

Paradigmatische und syntagmatische Beziehungen (horizontal/vertikal)Paradigmatische Relationen sind Beziehungen zwischen Elementen, die an gleicher Stelle füreinander einsetzbar sind / diese Elemente bilden ein Paradigma – eine Klasse von Elementen derselben Kategorie / Austausch von ElementenDie Kinder gehen in die Schule./// vorschreiben – auf verschiedenen SprachebenenDiese unter morphologisch / phonetisch ...Unsere auf

Syntagmatische RelationenKombinierbarkeit / Verknüpfung von Elementen, die Elemente können in einer Sequenz miteinander vorkommen die+Kinder(+gehen...) - Syntagma

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Das sprachliche Zeichen – die einzelnen Elemente des SprachsystemsAusdrucks- und Inhaltseite (signifiant/signifié)Das Wort „Tisch“ – ein Zeichen: Ausdrucksseite – Lautkette/Lautbild (tiš)

Inhaltsseite – Vorstellung, die man von einem Tisch hat

Eigenschaften des Sprachzeichens1. bilateral – zwei Seiten, die unauflösbar miteinander verbunden sind – wie bei einem

Blatt Papier / Blattmetapher

2. arbiträr - die Verbindung vom Lautbild und Vorstellung ist in keiner Weise motiviert, sondern rein willkürlicher Natur in unserer Vorstellung von einem Tisch ist nichts, was uns dazu veranlassen würde, dieses Gebilde „tiš“ zu nennen

die onomatopoetischen / lautmalerischen Ausdrücke – einige Wörter sind motiviertKuckuck, miauen . . . aber variieren von Sprache zu SpracheKomposita – relative Motiviertheit – Großvater (idiomatisch)

3. konventionalisiert – der Verbindung vom Lautbild und Vorstellung liegt eine Konvention zugrunde, an die sich jeder einzelne zu halten hatdamit die Kommunikation überhaupt funktioniert - eine Abmachung über die Zuordnung von IS x AS (Licht/Kerze/Blume im Fenster bedeutet – meine Eltern sind nicht zu Hause, du kannst kommen – 2 Partner / ganze Sprachgemeinschaft)

Semiotik – Wissenschaft über die ZeichenZeichentheorie / PeirceSymbol – Sprachzeichen + bildliche Darstellungen (Herz für Liebe) + Gesten (verrückt), die man nur versteht, wenn man die entsprechende Konvention kenntIkon – Ähnlichkeitsbeziehung zum Objekt / Piktogramme (Koffer- Gepäckaufbewahrung, Besteck- Restaurant)Index – eine Kausalitätsbeziehung liegt vor (Fieber als Index für eine Krankheit)

Odgen/Richards / Semiotisches DreieckSymbol – Gedanke - Referent