27.10.17 internationalisierung der curricula 2€¦ · Ø perspektivwechsel als prinzip: durch die...

InternationalisierungderCurriculaDR.TANJAREIFFENRATH|ABTEILUNGSTUDIUMUNDLEHRE|LEHRENTWICKLUNGUNDORDNUNGEN

27.10.17 InternationalisierungderCurricula 2

AUSGRABUNGAMNEUENTAGUNGSZENTRUM


WilhelmsplatzGöttingen|Herbst2015bisFrühsommer2016

Agenda

§  Waruminternationalisieren?§  CurriculareSpielräumefürdieInternationalisierung

Add-onInfusionTransformation

§  InternationalisierungderCurriculaalsChangeManagementProzessWandelauslösenVeränderungenimplementierenundsteuernWandelstabilisieren

InternationalisierungderCurricula27.10.17 4

Arbeitgebersuchenheutenichtmehrnurfachkompetent(aus-)gebildeteExperten.VielmehrsollendieAbsolventinnenundAbsolventeneinesHochschulstudiumsaußerdemwerte-undverantwortungsbewusste,interkulturellsensiblesowiewissenschaftlichvielseitigqualifiziertePersönlichkeitensein,diegelernthaben,selbstständigforschendundproblemlösungsorientiertzuarbeiten,sichneuesWisseneigenverantwortlichzuerschließenundsichmitvielEngagementundBürgersinnfürdasGemeinwohleinzusetzen.(Preusker2015:71)


InternationalisationatHome


„IntegrationeinerinternationalenundinterkulturellenDimensionsowieeinerglobalenPerspektiveindieInhaltederCurricula,dieLernziele,Lehr-undLernprozesseunddieBetreuungsstrukturen“(Leask2015:9;Übersetzung)


WASINTERNATIONALISIERENWIR?


formellesCurriculum

informellesCurriculum

heimlichesCurriculum

GeplantesProgrammderLehr-undLernaktivitätenzueinemdefiniertenInhaltundderentsprechendenPrüfungsformen,durchdasStudierendeECTSerwerben

Lernziele

Lerninhalte

Lehrmaterialien

Lernmethoden

settings

Assessmentformen

extra-curriculareAktivitätenaufdem

Campus

Buddy-Programme

informelleLerngruppenUnterstützungsangebote

Workshops,Trainings

eherzufälligerworbeneErfahrungendarüber,wiedasCurriculumorganisiertistunddurchgeführtwird,wieunserWissenschaftssystemfunktioniert

wessenWissenzählt?

werhatAutorität?

Ausgangslage

InternationaleProfessorInnen 45-12,06%in2016Internationalewissenschaftl.Mitarbeitende 465-18,98%in2016(bundesweit12,9%

wissenschaftlichesPersonal)

InternationaleStudierende von2.500in2007aufca.3.800in2016 Platz9unter20größtenHochschuleninDE

OutgoingMobilität 30%imDurchschnittInternationaleStudienprogramme 71(vonca.175),davon1BA,33MA,37Ph.D.

bundesweitunterdenersten5HSinD. derzeit:AufbauKurzzeitprogramme

EnglischsprachigesLehrangebot ca.30%desLehrangebots

rund600ModuleenglischerSpracheund fürinternationaleStudierendegeöffnet


Ausgangslage

§  ModuleundProgrammemitinternationalerund(außer)europäischerinhaltlicherAusrichtung

§  ÜberfachlicheAngebotezumErwerbinterkulturellerKompetenzen

§  ExtracurriculareAngebote,dieinterkulturellenAustausch

undInternationalisierungzuHausefördern


AnsätzezurInternationalisierung

§  Add-onØ  Inhalte,ThemenundPerspektivenwerdenindasCurriculum

aufgenommen,ohnedessenStrukturenoderZielsetzungenzuverändern,z.B.AufnahmeeinesTextes,einerUnterrichtseinheitodereineszusätzlichen(Wahl-)Kurses

§  Änderungenkönneneinfachundschnellumgesetztwerden

§  BedarfwenigAbsprachen


Beispiel1:GlobalVirtualProjectManagement

§  SeminaraufBA-Niveau§  fürStudierendederbetriebswirtschaftlichenStudiengänge§  einModul,6CØ  praxisorientiertesundgrenzüberschreitendangelegtesFormatØ KenntnisseüberProjektmanagement,dieArbeitin

internationalenTeamssowiedasAufgabenmanagementimglobalenundvirtuellenKontext

Ø  StudierendeerstellenininternationalenTeamsgemeinsammitStudierendenvonUniversitätenaus40verschiedenenLänderneinenBusinessplan


Beispiel2:ZertifikatsprogrammEIRENE

§  Zertifikatsprogramm„EcumenicalandInterreligiousEncountersinNon-HomogenousEnvironments(EIRENE)“

§  inderTheologischenFakultätangesiedelt,offenfürStudierendeallerStudiengänge

§  Beginn:SoSe2017§  24C,vierModule

InterkulturelleHermeneutikChristentumininterkulturellerPerspektiveIundIIPraxismodul(PraktikumundbegleitendeReflexion)

Ø  StärkunginterkulturellerPerspektivenimStudiengangØ  NeueLerninhalte,VerknüpfungmitpraktischenErfahrungenØ  VertiefungenglischerSprachkenntnisseØ  IntensivierungdesKontaktzwischendenStudierendengruppen



§  Add-onØ  Inhalte,ThemenundPerspektivenwerdenindasCurriculum

aufgenommen,ohnedessenStrukturenoderZielsetzungenzuverändern,z.B.AufnahmeeinesTextes,einerUnterrichtseinheitodereineszusätzlichen(Wahl-)Kurses

§  Änderungenkönneneinfachundschnellumgesetztwerden

§  BedarfwenigAbsprachen

§  BetrifftunterUmständennureinekleineGruppeStudierender

§  VerfügendieStudierendenüberhinreichendeskontextuellesWissen?

§  Macheich„dasInternationale“zum„Exotischen“?

§  WokönnenFähigkeitenweiterentwickeltwerden?



§  InfusionØ  InternationalisierungdesgesamtenCurriculums:Inhalte,Lehr-und

Lernmethoden,StrukturundOrganisationderLehrveranstaltungen

§  EinegrößereGruppeStudierenderkannprofitieren

§  KontinuierlicheMöglichkeitenzurWeiterentwicklungvonFähigkeitenundVertiefungvonWissen


Beispiel3:MAEuroculture

§  Euroculture–Society,PoliticsandCultureinaGlobalContext“§  Internationaler,interdisziplinärerErasmusMundusJointMaster

(JointDegree)mitachteuropäischenundviernicht-europäischenPartneruniversitäten

§  seit1999:EntstandenausderÜberzeugung,dassEuropeanStudies-Programme„Europa“multiperspektivischundnichtüberInstitutionenalleinbetrachtensollten

Ø  „Euroculture“alskonstruktivistischer(Forschungs-)Ansatz:

EuropeisnotagivenFokusauf:AushandlungsprozessevonIdentitäten,Grenzen,Kulturen,PolitikundGesellschaftenunterEinschließungglobalerKontexte

Ø  PerspektivwechselalsPrinzip:durchdieLerninhalteundLehrformatedesCurriculumsundintegriertesAuslandssemester



§  InfusionØ  InternationalisierungdesgesamtenCurriculums:Inhalte,Lehr-und

Lernmethoden,StrukturundOrganisationderLehrveranstaltungen

§  EinegrößereGruppeStudierenderkannprofitieren

§  KontinuierlicheMöglichkeitenzurWeiterentwicklungvonFähigkeitenundVertiefungvonWissen

§  WelcheLehr-undPrüfungsformen,welcheLernstilebevorzugenwirdabei?Könnenwirvariieren?


BEISPIEL4:DIDAKTISCHEMETHODEN


Beispiel4:DidaktischeMethoden

Ø  LernenmitallenSinnenKostprobendeutscherundinternationalerGerichte,z.B.indischeFrischkäse-HerstellungalsBeispielderDenaturierungvonProteinenoderBärlauchbutterimThemenfeld„pflanzlicheInhaltsstoffealsAbwehrfaktoren“

Ø  KontextualisierungderHerkunftwissenschaftlicherErrungenschaftenundKonzepte,z.B.imarabischenKulturkreis,umzurReflexionstereotyperDenkstrukturenbeizutragen

Ø  EigeneErfahrungsberichteundBilderintegrierenz.B.vonBrettwurzelnimTieflandregenwaldvonMexikooderderVernetzungvonLebensräumendurchHeckenundlebendeZäuneinSchottland,EcuadorundMexiko,diewährendForschungs-undLehraufenthaltenentstandensind


Beispiel4:DidaktischeMethoden

DieProblemeunsererWeltsindinternationalundihremöglichenLösungenebenfalls.Daherfindeicheswichtig,dassunsereUniversitätnicht„nur“zurBildungmündigerStaatsbürger*innenbeiträgt,sondernsovielwiemöglichauchzurBildungmündigerWeltbürger*innen.AbgesehendavonhabeichinternationaleBegegnungenimmeralsgroßeBereicherungempfundenundmöchtedasgernweitergeben.MeineInternationalisierungsbeiträgesindeherTeilderaktivierendenMethodeninmeinenLehrveranstaltungen,daherwerdensievondenStudierendennichtgetrenntbewertet.FürdieExkursion,dieVersucheundKostprobenbekommeichimmersehrpositiveRückmeldungenderStudierenden.



§  TransformationØ  FundamentaleZiele,StrukturenundPerspektivendesCurriculumswerden

geändert,umdieStudierendenzubefähigen,Konzepte,FragestellungenundThemenvonverschiedenenPerspektivenzubetrachten

§  StudierendekönneneinumfassendesVerständnisfürgesellschaftlicheKomplexitäterlangen

§  AufwendigsteundschwierigsteFormderInternationalisierungdesCurriculums:setzthohesEngagementbeiallenBeteiligtenundgroßeFlexibilitätindenCurriculavoraus


DREIPHASENDESWANDELS(LEWIN)


Neues(temporäres)Gleichgewicht

AltesGleichgewicht

• Veränderungs-bedarferkennen

• TriebkräftedesWandelsstärken(z.B.emotionaleUnterstützung,Resourcen)

• DenWandelhemmendeKräfteschwächen(ReduktionAngst,Widerstand)

Management-Aufgabe: Wandelauslösen

• SuchenachInformationenundneuenLösungen

• „EigentlicheVeränderung“inStrukturenundProzessen

Veränderungsteuern

• VerankerungneuerLösungen

• Verhinderungeines„Rückfalles“

• ImpulsfürpermanentenWandelaufrechterhalten

NeuerungenundImpulsstabilisieren

Auftauen(“Unfreezing”)

AktiveVeränderung(„sachlich“)

Einfrieren

(“Refreezing”)

Beschleuni-gende Kraft

Hemmende Kraft

gleich stark

Beschleuni-gende Kraft

Hemmende Kraft

gleich stark

WANDELAUSLÖSEN


24Zeitintensiv–zentralgesteuertdurchVizepräsidentinfürInternationalisierung

•  Präsidentin•  VPfürLehreundStudium•  VPfürPersonalund

Finanzen•  IndenPilotfakultäten:

•  DekanInnen•  StudiendekanInnen•  ProfessorInnen•  VertreterInnenvon

FachschaftsrätenundFachgruppen

•  Internationalisierungs-beauftragte

•  VertreterInnenderStudienqualitätskommission

•  VertreterInnendesAStA

•  Studiendekanekonzil•  Studienkommissionenaller

Fakultäten•  Fachschaftsrätealler

Fakultäten•  Gruppeder

Internationalisierungs-beauftragten

•  NetzwerkderStudiendekanats-referentInnen

•  Studienqualitätskommission•  Präsidium

•  AushandlungsprozessindenPilotfakultäten

•  Stärken-SchwächenAnalyse•  GenerellesKonzept•  GemeinsameGruppemit:

•  Dekanat•  Studiendekanat•  Internationalisierungs-

beauftragte•  Studiengangs-

koordinatorInnen•  Lehrende•  Studierende

•  FünfSchritte

Gewinnenvon‚ChangeAgents‘ GewinnenvonGremien KonzeptionelleErarbeitungdesChangeProzesses

DiskursiverAushandlungsprozess

§  Wasbedeutet‚international‘imjeweiligenFach?Waruminternationalisieren?

§  WelcheStudienprogrammesollenPrioritäthaben?

§  Inhalte?Konzepte?Methoden?Untersuchungsgegenstände?

§  DisziplinäreBesonderheiten,BerücksichtigungderForschungstradition(en)

§  Employability&Globalcitizenship

§  QualifikationsmerkmalederStudiengänge,LernzielederModule

Modelforfuturescience27.10.17 25

Wandelsteuern:WegezurImplementierung

§  AushandlungsprozessinGesprächsgruppen

Ø  BesonderheitendesProgrammsundderStudierendengruppe

Ø  Employability:internationaleKenntnisseund‚transferableskills‘

Ø  Globalcitizenship:Persönlichkeitsentwicklung,z.B.interkulturelleKompetenzen,kritischesBewusstseininBezugaufGlobalisierungsprozesse

Ø  QualifikationsmerkmalederStudiengänge

Ø  IntegrationderinterkulturellenundinternationalenDimensionindieLernzielederModule


Wandelstabilisieren

§  VerankerunginModulbeschreibungenundCurricula§  StrukturelleVerankerungnachhaltigerProzessstrukturen:

StudiendekanateundInternationalisierungsbeauftragte,InternationaleLehrentwicklungundGöttingenInternational

§  FinanzielleundpersonelleRessourcennachhaltigstellen§  EvaluationderVeränderungenunddesProzesses§  Rückkopplung


KontinuierlicherProzess

Faktoren,diezumGelingenbeitragenkönnen

§  ErstePhasedesVeränderungsprozessesbesonderswichtig§  Akzeptanzschaffen,mit„changeagents“zusammenarbeiten§  EngeBegleitungdurchdieLeadership-Ebene,aberoffenfür

Kommunikationundbottom-upInitiativen§  Kein„onefitsall“–sichaufDisziplinenundStudiengänge

einlassen§  Pilotfakultäten/-programme§  GuteVernetzung-!informelleKommunikationswege§  UnterstützungundAnreize§  Weiterqualifizierungsmaßnahmen



VIELENDANKFÜRIHREAUFMERKSAMKEIT

uni-goettingen.de/internationalisierung-curricula@IdC_Goettingen

Literatur§  „Curriculum“.HochschuldidaktikvonA-Z.UniversitätZürich.§  AmericanCouncilonEducation(2012):InternationalizationinAction:InternationalizingtheCo-Curriculum.§  Beck,U.,Grande,E.(2010):JenseitsdesmethodologischenNationalismus:AußereuropäischeundeuropäischeVariationenderZweiten

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