22. leitlinienkonferenz der awmf · –„die leitlinien der awmf haben, wie aus ihrem text jeweils...
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Hartwig Bauer / DGCH 1
22. Leitlinienkonferenz der AWMF
Finanzierungsprobleme und Lösungsansätze
• Hintergrund
• Aufwand und Finanzierung
• Finanzierungsmodelle im Vergleich
• Lösungsansätze
Berlin, 9. Dezember 2011
2
…
…
Hartwig Bauer / DGCH 3
Hartwig Bauer / DGCH 4
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
Leitlinien im AWMF-Register 2002-2011 S1: Handlungsempfehlungen von Expertengruppen
S2: Leitlinien basierend auf Evidenz (S2e) oder Konsens eines repräsentativen Gremiums (S2k)
S3: Leitlinien basierend auf Evidenz und Konsens eines repräsentativen Gremiums
2010
2002
2006
2004
2009
2008
2011
121 165 171 109 120 119 124
17
28 35 50
68 77 100
Angemeldete
LL-Projekte
November
2011:
282
S3: 99
S2: 95
S1: 88
K. Selbmann, AWMF Delegiertenkonferenz 5.11.2011
Hartwig Bauer / DGCH 5
DELBI: Deutsches
Leitlinien-Bewertungs-Instrument
6 AGREE-Domänen erweitert um:
• Empfehlungen für Sektoren-
übergreifende Versorgung
• Empfehlungen für Unterlassungen
• Orientierung am Versorgungsablauf
(Algorithmus)
• Strategie für Verbreitung
• Hilfen für Implementierung
• Methodenreport
Anforderungen: Qualitätskriterien von Leitlinien
AGREE:
Appraisal
of Guidelines
For Research and Evaluation
• Geltungsbereich, Zweck (3)
• Beteiligung von
Interessengruppen (4)
• Methodische Exaktheit der
Leitlinien-Entwicklung (7)
• Klarheit und Gestaltung (4)
• Anwendbarkeit (3)
• Redaktionelle
Unabhängigkeit (2)
Hartwig Bauer / DGCH 6
OLG Naumburg, Urteil vom 20.08.2009 – 1 U 86/08 –
– „Die Leitlinien der AWMF haben, wie aus ihrem Text jeweils
selbst hervorgeht, reinen Empfehlungscharakter und sind ein
wichtiges Hilfsmittel für die praktizierenden Ärzte zur Feststellung
des aktuellen Erkenntnisstandes der medizinischen
Wissenschaften.“
– „… Allein aus dem Fehlen eines Leitlinientextes kann jedoch
nicht auf das Fehlen eines Behandlungsstandards geschlossen
werden. Dieses Fehlen kann vielfältige Ursachen haben, von
denen die bedeutsamste schon der erhebliche Aufwand zur
Erstellung jeder einzelnen Leitlinie ist.“
RA A. Wienke, AWMF AK Ärzte u. Juristen, Würzburg, 26.11.2011
Hartwig Bauer / DGCH 7
22. Leitlinienkonferenz der AWMF
Finanzierungsprobleme und Lösungsansätze
• Hintergrund
• Aufwand und Finanzierung
• Finanzierungsmodelle im Vergleich
• Lösungsansätze
Berlin, 9. Dezember 2011
Hartwig Bauer / DGCH 8
Welche direkten Kosten sind bei der Neuerstellung bzw.
Aktualisierung von LL zu finanzieren?
• Personalkosten (Sekretariate, LL-Infrastrukturen,
Moderatoren, Methodiker etc.)
• Sachkosten (Büro, Kommunikationskosten, Material)
• Professionelle Literaturrecherchen und
Evidenzbasierung
• Reisekosten bei KK und Arbeitssitzungen
• Raum- und TED-Kosten für Konferenzen
• Publikation, Lay-Out, Übersetzung, Review
• Implementierungsvorbereitung (QI, PLL etc.) K. Selbmann. AWMF Del. Konf. 5.11.2011 (Mod. nach W. E. Fleig 19. LL-Konferenz der AWMF 2008)
Hartwig Bauer / DGCH 9
• Arbeitszeit der Präsidien/Beauftragten der
Fachgesellschaften
• Arbeitszeit der Koordinatoren
• Arbeitszeit der Experten, Anwender und
Patienten
• Arbeitszeit der AWMF-Mitarbeiter
Diese Kosten werden in der Regel nicht in
Rechnung gestellt.
K. Selbmann. AWMF Del. Konf. 5.11.2011 (Mod. nach W. E. Fleig 19. LL-Konferenz der AWMF 2008)
Welche indirekten Kosten sind bei der Neuerstellung bzw.
Aktualisierung von LL zu finanzieren?
Hartwig Bauer / DGCH 10
Bestehende Finanzquellen
• „Eigenbeiträge“ der Aktiven in den LL-Gruppen
• Wissenschaftliche Fachgesellschaften
(Haushalt, Unterkonten, Industriepools)
• BÄK, KBV
• Unabhängige Fördereinrichtungen (DKH, Stiftungen, etc.)
• BMBF – Kompetenznetze
• BMBF/BMG Einzelförderungen
• Arbeitgeber (Med. Fakultäten, Klinika, Praxen)
• Organisationen mit Patienten (Ligen, Gesellschaften,
Selbsthilfe etc.) K. Selbmann. AWMF Del. Konf. 5.11.2011 (Mod. nach W. E. Fleig 19. LL-Konferenz der AWMF 2008)
11
I. Kopp, IMWi, 6.12.2011
Hartwig Bauer / DGCH 12
I. Kopp, IMWi, 6.12.2011
Hartwig Bauer / DGCH 13
Finanzierungsbeispiele
W. E. Fleig 19. LL-Konferenz der AWMF 2008
Hartwig Bauer / DGCH 14
Entstehung und Methodik der LL und
weitere Maßnahmen
S3-Leitlinie-Polytrauma
Aktuelles Beispiel
E. Neugebauer, DKOU Berlin, 27.10.2011
15
Geplante Ankunft: 03/2007, verlängert auf 12/2009, verlängert bis
06/2010, verlängert bis 12/2010 Tatsächliche Ankunft: 07/2011
S3- LL Polytrauma: Die zeitliche Dimension
E. Neugebauer, DKOU Berlin, 27.10.2011
Stand 1.7.2011 Gültig bis 31.12.2014
Verfügbare Dokumente
Kurzfassung der Leitlinie „Polytrauma / Schwerverletztenbehandlung“
Langfassung der Leitlinie „Polytrauma / Schwerverletztenbehandlung“
Leitlinienreport
Interessenkonflikterklärung
Polytrauma / Schwerverletztenbehandlung
Hartwig Bauer / DGCH 16
S3-LL Polytrauma: Manpower
Organisation, Methodik und Unterstützung Institut für Forschung in der Operativen Medizin*, Klinik für
Unfallchirurgie Köln-Merheim**, AWMF***
• Michaela Eikermann*, Christoph Mosch*, Ulrike Nienaber*, Stefan Sauerland*, Martin Schenkel**, Maren Walgenbach*, Ina Kopp***
Autoren / Koautoren der einzelnen Kapitel
N= 83 (namentliche Nennung)
aus Allgemein- und Viszeralchirurgie, Anästhesiologie und Intensivmedizin, Gefäßchirurgie, Handchirurgie, HNO, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Neurochirurgie, Radiologie, Thoraxchirurgie, Unfallchirurgie/Orthopädie, Urologie
E. Neugebauer, DKOU Berlin, 27.10.2011
Hartwig Bauer / DGCH 17
S3- LL Polytrauma
Beteiligte Fachgesellschaften mit ihren Delegierten (n=11)
• Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie e.V.
• Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V.
• Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie e.V.
• Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie e.V.
• Deutsche Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie e.V.
• Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V.
• Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie e.V.
• Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie e.V.
• Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (Federführung)
• Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.
• Deutsche Röntgengesellschaft e.V.
Hartwig Bauer / DGCH 18
S3- LL Polytrauma: Methodik • strukturiert geplanter, verbindlicher Prozess
• systematische Literaturrecherche und kritische Evidenzbewertung nach Kriterien Oxford Centre of Evidence-based Medicine (CEBM)
• Diskussion in fünf formalen Konsensusverfahren (April 2009- Feb 2010) in Köln.
• Unterschieden wurden 3 Empfehlungsgrade (Grade of Recommendation, GoR) (A, B, 0, - „sollte, „soll, oder „kann“), - Abstimmungen unter Zuhilfenahme des TED-Systems in 6
Schritten • neben der zugrunde liegenden Evidenz wurden auch
Nutzen-Risiko-Abwägungen, Direktheit und Homogenität der Evidenz sowie klinische Expertise einbezogen
• Beschreibung des methodischen Vorgehens in einem Leitlinienreport.
Hartwig Bauer / DGCH 19
S3- LL Polytrauma: Methodik
• Die meisten Empfehlungen wurden im "starken Konsens" (Zustimmung von > 95% der Teilnehmer) verabschiedet.
• Bei der Klassifizierung der Konsensusstärke wurden vorab folgende Übereinstimmungsgrade festgelegt .
Starker Konsens: > 95% der Teilnehmer stimmten zu
Konsens: > 75 – 95% der Teinehmer stimmten zu
Mehrheitliche Zustimmung: > 50 – 75% der Teilnehmer stimmten zu
Kein Konsens: < 50% der Teilnehmer stimmten zu
• Ergebnisprotokolle der Sitzungen im IFOM)- Transparenz
• Nachfolgendes formales Delphi-Verfahren (3 Runden) für Empfehlungen, für die kein Konsensus erzielt werden konnte.
• Finale Abstimmungen mit Autoren und Fachgesellschaften: Herbst 2010 und Frühjahr 2011
264 Schlüsselempfehlungen
Hartwig Bauer / DGCH 20
S3- LL Polytrauma: Finanzierung und
Darlegung möglicher Interessenkonflikte
Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. für
• methodische Unterstützung
• Kosten für Literaturbeschaffung,
• Kosten für die Organisation der Konsensuskonferenzen, Sachkosten
• Koordinatoren: ehrenamtliche Arbeit
• Reisekosten für die Teilnehmer – entsendende Fachgesellschaften/ Organisationen oder Teilnehmer selbst
• Alle Teilnehmer der Konsensuskonferenz legten potenzielle Interessenkonflikte schriftlich offen
80.000 € für
IFOM und IMWi (Auskunft GS H. Siebert
6.12.2011
Hartwig Bauer / DGCH 21
S3- LL Polytrauma: Planung zur Aktualisierung und Erweiterung
der bestehenden Leitlinie
Teil 1: Aktualisierung der bestehenden S3-Leitlinie Polytrauma vor der eigentlichen Aktualisierung - Entscheidungsprozess über den Umfang
und die Auswahl der zu aktualisierenden Themenbereiche
Vorschlag: Individuelle Überarbeitung einzelner Empfehlungen und Kapitel.
Teil 2 :Erweiterung um neue Themenbereiche / Fragestellungen
Identifizierung von neuen Themenbereichen, Fragestellungen und neu
einzubeziehenden Fachgruppen
Versorgung von Kindern und Jugendlichen
Versorgung nach der ersten OP-Phase / Intensivstation
Verbrennungsmedizin sowie die thematische Berücksichtigung von
Verbrennungen, großer Haut-/Weichteildefekte und
Nervendefektverletzungen (inkl. Plexus-Verletzungen)
etc.
Expertenbefragung :. fehlende Themen oder Fragestellungen sowie
einzubeziehende Fachgruppen
Hartwig Bauer / DGCH 22
Leitlinienprogramm Onkologie
(AWMF, DKG, DKH)
(Vereinbarung vom 17. 1. 2008)
Hartwig Bauer / DGCH 23
Finanzquelle:
Unabhängige Fördereinrichtungen, Stiftungen
Leitlinienprogramm Onkologie von AWMF,
DKH und DKG incl. Lang-, Kurz-,
Patientenfassung und QI:
• Kosten für neue LL: € 135-370.000
• Update: € 100-160.000
• Beteiligte Organisationen: 10-45
• Kosten pro Evidenzbasierung einer
Schlüsselempfehlung: € 3-10.000
K. Selbmann, AWMF Delegiertenkonferenz 5.11.2011
Hartwig Bauer / DGCH 24
Nationales Programm für Versorgungsleitlinien
Evidentbasierte LL für den Primärarzt i. S.
strukturierter Behandlungsprogramme in der GKV
• Koordination, Redaktion und Pflege in der Hand der
ÄZQ (BÄK/KBV), speziell finanziert durch BÄK
• Reisekosten der Experten: Wissenschaftliche
Fachgesellschaften („Herausgeber“)
• Kosten für die Verbreitung (Implementierung):
Wissenschaftliche Fachgesellschaften
Hartwig Bauer / DGCH 25
Nationale Versorgungsleitlinien
NVL-Publiziert (n=10) NVL-Angemeldet (n=6)
Asthma Demenz
Herzinsuffizienz Arterielle Hypertonie
Kreuzschmerz Typ-2-Diabetes:
-Therapieplanung
- Schulung
Unipolare Depression
COPD
KHK Aktualisierung: COPD, KHK
Typ-2-Diabetes:
- Netzhautkomplikationen
- Fußkomplikationen
- Nierenerkrankungen
- Neuropathie neu
finanziert durch BÄK, KBV und
AWMF (Naturalien)
koordiniert vom ÄZQ
K. Selbmann, AWMF Delegiertenkonferenz 5.11.2011
Hartwig Bauer / DGCH 26
Projektdauer 244 Wo.
AWMF-Experten Kostenübernahme der
Reisekosten durch
AWMF/Fachgesellschaften
19
Sitzungstage 15
Telefonkonferenzen 5
Sachkosten ÄZQ Volltextbeschaffung,
Telefonkosten, Kosten
Reisevertreter
9.365 €
Personalkosten ÄZQ 186.000 €
NVL Diabetische Neuropathie
Projektdauer 157 Wo.
AWMF-Experten Kostenübernahme der
Reisekosten durch
AWMF/Fachgesellschaften
15
Sitzungstage 11
Telefonkonferenzen 10
Sachkosten ÄZQ Volltextbeschaffung,
Telefonkosten, Kosten
Reisevertreter
8.535 €
Personalkosten ÄZQ 130.000 €
NVL Herzinsuffizienz
Kosten für die Erstellung von NVL [Berechnet nur die reinen ÄZQ-Kosten (wiss. Sekretariat)].
G. Ollenschläger, ÄZQ, 6.12.2011
Hartwig Bauer / DGCH 27
Finanzquelle:
Kompetenznetze (BMBF)
• 22 Kompetenznetze gezählt
– Davon entwickeln 15 LL
• 21 Leitlinien
– davon 13 S3-Klasse, 8 S2-Klasse
• Sonderfall Kompetenznetz Pädiatrische
Onkologie und Hämatologie
– 21 LL S1-Klasse
(Therapieoptimierungsstudien) K. Selbmann, AWMF Delegiertenkonferenz 5.11.2011
Hartwig Bauer / DGCH 28
22. Leitlinienkonferenz der AWMF
Finanzierungsprobleme und Lösungsansätze
• Hintergrund
• Aufwand und Finanzierung
• Finanzierungsmodelle im Vergleich
• Lösungsansätze
Berlin, 9. Dezember 2011
Hartwig Bauer / DGCH 29
Situation in Europa
• Außer in Deutschland und der Schweiz
staatliche Finanzierungsunterstützung
• Finanzierungsanteile über Berufsorganisationen
(Industrie?)
• Nationale LL- Programme (z.B. SIGN, NICE) z.T.
komplett staatlich finanziert
• Kalkulierter Kostenrahmen von 20-200 T€
(Burgers et al., ZaeFQ 2003; 07: 81-88)
• LL- Implementierung schlechter finanziert als
LL-Erstellung
W.E. Fleig, 19. Leitlinienkonferenz der AWM, Leipzig, 12.12.2008
Hartwig Bauer / DGCH 30
Land Organisation Finanzierung Quelle
Australien Verschiedene Gesundheitsministerien
und andere öffentliche
Sponsoren, keine
Pharma
http://www.clinicalguidelines.gov.au/in-
development/browse-by-fund-
status/lookupCode/1
Deutschland NVL-Programm BÄK, KBV, AWMF http://www.versorgungsleitlinien.de/metho
dik/pdf/nvl_methode_4.aufl.pdf.
Kapitel R3
England NICE Guidelines NHS England / Wales http://guidance.nice.org.uk/CG/Published
Angabe in jeder Leitlinie
Kanada Can. Thoracic Society Government and Industry http://www.respiratoryguidelines.ca/about
us/partnerships
Kanada Nursing Best Practice
Guidelines
Government of Ontario http://www.rnao.org/Page.asp?PageID=861
&SiteNodeID=133
Kanada Mehrere wiss-
Gesellschaften
Pharma http://www.cmaj.ca/content/183/3/E141.full
Schottland SIGN Guidelines NHS Scotland. 1 Mio Pfund
2008 (*)
http://www.sign.ac.uk/pdf/sign50.pdf,
Kapitel 2.2.
USA Management Asthma
Guidelines
NIH http://www.guideline.gov/content.aspx?id=
11675
USA Kidney Foundation
Guidelines
Pharma http://www.guideline.gov/content.aspx?id=
11651&search=kidney
(*) ohne Kostenübernahme für Zeit der Experten
Finanzierung der Leitlinien-Produktion
Ollenschläger ÄZQ 2011
Hartwig Bauer / DGCH 31
Minna Kaila ([email protected])
(per E- Mail an Prof. Ollenschläger 6.12.2011
• I checked with Jorma Komulainen (the
present editor in chief for Current Care
Guidelines, a very excellent eic!) and he
says his best estimate excluding
implementation would be 40 000 - 50 000 €
per guideline.
Finnland
Hartwig Bauer / DGCH 32
Twaddle Sara (HEALTHCARE IMPROVEMENT SCOTLAND)
(per E- Mail an Prof. Ollenschläger 6.12.2011
• Like Finland the clinical input is voluntary and we only pay out of pocket expenses (travel and loss of income) to non NHS employed staff (patient reps, university employees, GPS and dentists).
• We reckon on a cost of £20,000 per guideline for printing, meetings, literature and reimbursement of out of pocket expenses.
• In addition, our staff costs are around £800,000 per annum - so based on an expectation of publishing 8 guidelines per year there would be a staff cost of £100,000 per guideline.
Schottland
Hartwig Bauer / DGCH 33
22. Leitlinienkonferenz der AWMF
Finanzierungsprobleme und Lösungsansätze
• Hintergrund
• Aufwand und Finanzierung
• Finanzierungsmodelle im Vergleich
• Lösungsansätze
Berlin, 9. Dezember 2011
Hartwig Bauer / DGCH 34
Finanzierung von Leitlinien
- Leitlinien der FG müssen unabhängig von den
Finanziers sein
- LL-Ziele den finanziellen Möglichkeiten anpassen
- LL werden mischfinanziert
- Gesetzte Finanziers: - Medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften
- Ehrenamtlich tätige Akteure
- Arbeitgeber der Akteure
- Nichteinmischungserklärung der Finanziers
- Finanzierung der Aktualisierung mit bedenken
- Weitere gemeinsame Aktionen notwendig K. Selbmann, AWMF Delegiertenkonferenz 5.11.2011
Hartwig Bauer / DGCH 35
Wichtige Aspekte für Medizinische Fakultäten aus
der Sicht der AWMF
• Nutzen für die Fakultäten und das Gesundheits-
wesen z.B. Schwerpunktbildung
• Integration von LL in die ärztliche Ausbildung
• Fortbildung in Evidenzbasierung und LL-Erstellung
• Ableitung von Forschungsthemen wie z.B.
Individualisierung der LL-Empfehlungen
• Aktuell Halten von LL auf dem Stand des Wissens
• Formative und abschließende Evaluierung von LL
(Versorgungsforschung)
!!! Universitäre Anreize für die Wissenschaftler notwendig !!! K. Selbmann, 72. Ordentlicher Medizinischer Fakultätentag 2011
Hartwig Bauer / DGCH 36
Leistungsevaluation Forschung: Neue Empfehlungen (Kommission für Leistungsevaluation in Forschung und Lehre)
• Die Autorenschaft an systematischen Reviews,
Metaanalysen und Leitlinien, die in wissenschaftlichen
Fachzeitschriften publiziert werden, soll wie die
Autorenschaft an wissenschaftlichen
Originalpublikationen in derselben Zeitschrift gewertet
werden.
• Leitlinien (mindestens Stufe S2 oder bei
internationalen Leitliniengremien entsprechende
Entwicklungsstufe), die in Buchform (mit ISBN-
Nummer) publiziert werden, sind als wissenschaftliche
Buchpublikationen (Link) zu werten.
Chr. Herrmann-Lingen, AWMF- Delegiertenkonferenz Frankfurt, 5.11.2011
Hartwig Bauer / DGCH 37
Leistungsevaluation Forschung: Neue Empfehlungen (Kommission für Leistungsevaluation in Forschung und Lehre)
• Leitlinien, die ausschließlich online auf den Seiten der
AWMF, der Programme „Nationale
VersorgungsLeitlinien“ bzw. „Onkologische
Leitlinien“ oder anerkannter internationaler
Herausgeber von Leitlinien publiziert werden, sind wie
wissenschaftliche Buchpublikationen zu werten.
Doppelpublikationen sind hierbei nicht zu zählen.
• Die persönlich als solche benannten Autoren einer
Leitlinie sollen auch wenn die Veröffentlichung unter
dem Namen von z.B. Fachgesellschaften erfolgt wie
andere Autoren gewertet werden.
Chr. Herrmann-Lingen, AWMF- Delegiertenkonferenz Frankfurt, 5.11.2011
Hartwig Bauer / DGCH 38
Fragen in Zusammenhang mit der
Leitlinienerstellung
• Wer initiiert den Leitlinienprozess im Einzelfall ?
• Wer wählt die an der Erstellung Beteiligten aus ?
• Wer erstellt Leitlinien ?
• Wer bestimmt den Inhalt und die Evidenzstufe von Leitlinien ?
Wer finanziert Leitlinien und die an der Erstellung von Leitlinien Beteiligten ?
• Einzelner Wissenschaftler oder Experte
• Medizinische Fachgesellschaft
• Koordinierung von mehreren Fachgesellschaften
• AWMF
• Gesetzgeber oder untergeordnete Normgeber (G-BA)
• Oder andere interessierte „Beteiligte“
RA A. Wienke, AWMF AK Ärzte u. Juristen, Würzburg, 26.11.2011
Hartwig Bauer / DGCH 39
….
Hartwig Bauer / DGCH 40
• Zeit und Aufwand der Experten sind wesentliche Kostenfaktoren der LL-Erstellung und die Sicherung ausreichender Unterstützung für ihre Tätigkeit stellt eine Kernfrage der LL-Entwicklung dar.
• Um die Arbeit der Experten zu erleichtern, müssen ausreichend Supportstrukturen für Literaturrecherche, Methoden der kritischen Bewrtung, statistische Expertise, Redaktion und Vertrieb geschaffen werden.
• Diese müssen nicht nur für die Erstentwicklung der einzelnen LL, sondern auch für deren planmäßige Fortschreibung vorgehalten werden.
• Aber auch Disseminierung, Implementierung und Evaluation einer LL erfordern vielfältige Mittel, u.a. für gedruckte Informationen, Moderatoren, Schulungsprogramme etc.
Finanzierung der Verbreitung, Implementierung, Evaluation
und Fortschreibung von LL
Die bloße Erstellung einer LL, wie gut sie auch immer sein mag,
ist eine Verschwendung von Ressourcen, wenn man auf die
Planung und Absicherung der übrigen Phasen verzichtet.
Hartwig Bauer / DGCH 41
Zentrale
Aufgabenschwerpunkte
des DNQP:
• Entwicklung,
Konsentierung und
Implementierung
evidenzbasierter
Expertenstandards
• Beforschung von
Methoden und
Instrumenten zur
Qualitätsentwicklung und
-messung.
http://www.dnqp.de
In Deutschland arbeitet das DNQP in Kooperation mit dem Deutschen Pflegerat
(DPR) und mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums für Gesundheit
(BMG) seit 1999 an der aufwändigen Entwicklung evidenzbasierter
Expertenstandards in der Pflege, die für die professionelle Pflege insgesamt als
richtungsweisend anzusehen sind.
Hartwig Bauer / DGCH 42
§ 73b SGB V Hausarztzentrierte Versorgung
(2) Dabei ist sicherzustellen, dass die hausarztzentrierte Versorgung
insbesondere folgenden Anforderungen genügt, die über die vom Gemeinsamen
Bundesausschuss sowie in den Bundesmantelverträgen geregelten
Anforderungen an die hausärztliche Versorgung nach § 73 hinausgehen:
1. Teilnahme der Hausärzte an strukturierten Qualitätszirkeln zur
Arzneimitteltherapie unter Leitung entsprechend geschulter Moderatoren,
2. Behandlung nach für die hausärztliche Versorgung entwickelten,
evidenzbasierten, praxiserprobten Leitlinien,
§ 137f Strukturierte Behandlungsprogramme bei chronischen Krankheiten
(2) Der Gemeinsame Bundesausschuss nach § 91 empfiehlt dem
Bundesministerium für Gesundheit für die Rechtsverordnung nach § 266 Abs. 7
Anforderungen an die Ausgestaltung von Behandlungsprogrammen nach Absatz
1. Zu benennen sind insbesondere Anforderungen an die Behandlung nach dem
aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft unter Berücksichtigung von
evidenzbasierten Leitlinien oder nach der jeweils besten, verfügbaren
Evidenz sowie unter Berücksichtigung des jeweiligen Versorgungssektors
SGB V: Wer anschafft zahlt?
Hartwig Bauer / DGCH 43
113. Deutscher Ärztetag in Dresden (11.-14.05.2010)
Zu Punkt II der Tagesordnung:
Versorgungsforschung
4. Finanzierung von Leitlinien
Auf Antrag von Herrn Dr. Oberschelp (Drucksache II - 05) fasst der 113. Deutsche Ärztetag folgende Entschließung:
• Der 113. Deutsche Ärztetag fordert die Bundesregierung auf, die erforderlichen Leitlinien der Fachgesellschaften finanziell zu fördern.