17 hardware 2017 synthesizer - …...2017/05/31  · klang. features. eignung. 32 frische modelle im...

10
KLANG. FEATURES. EIGNUNG. 32 FRISCHE MODELLE IM TEST SYNTHESIZER BEAT.DE SKILLS FÜR MACHER MUSIK PRODUKTION DJ - ING # 139 / 07 - 2017 HARDWARE 2017 AUF DVD VOLLVERSION IGNITE VST - VICE ONE * PLUGWIRE & VFX * GENIAL: WIN-PLUGS LAUFEN AUF OS X Party pur: für Trance & Dance 1,2 GB Loops & Sounds *Online-Registrierung erforderlich 8,5 GB ANALOG STYLE COMPRESSOR FACEBOOK-FANS IRREN NICHT 3 0 6 8 2 SYNTHESIZER 32 MODELLE IM TEST TESTS NOVATION PEAK DREADBOX NYX DEEPMIND 12 CONSOLE 1 MKII UVM. 07-2017 TESTS DEEPMIND 12 | WAVEFORM | MACKIE XR824 | RMX90 DVS | RAYBLASTER 2 AJR BROTHERS – WEAK SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM HIT-SOUND NEU D  6,99 € AT  7,90 € CH  12,90 CHF LUX  8,20 € IT  8,70 € FX COMPENDIUM * 2 GB RISER, DOWNER, VINYLS, FX & CO DREADBOX NYX KLANGWUNDER FÜR KOMPLEXE SOUNDS NOVATION PEAK KREATIVER PUSH FÜR DEN DESKTOP MEILENSTEIN BEAT CONSTRUCTOR SOUND-TRICKS MIT VOCODER BASS-TRACKS RICHTIG ANDICKEN PRAXIS LOGIC SECRETS

Upload: others

Post on 14-Aug-2020

1 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: 17 HARDWARE 2017 SYNTHESIZER - …...2017/05/31  · KLANG. FEATURES. EIGNUNG. 32 FRISCHE MODELLE IM TEST SYNTHESIZER BEAT.DE SKILLS FÜR MACHER MUSIK PRODUKTION DJ-ING # 139 / 07-20

KLANG. FEATURES. EIGNUNG.32 FRISCHE MODELLE IM TEST

SYNTHESIZER

BEAT.D E SKILLS FÜR MACHER M USIK PRODUKTION DJ-ING

#139

/07-

2017

HARDWARE 2017

AUF DVD

VOLLVERSION IGNITE VST - VICE ONE*

PLUGWIRE & VFX* GENIAL: WIN-PLUGS LAUFEN AUF OS X

Party pur:

für Trance & Dance

1,2 GB Loops & Sounds

* Onl

ine-

Regi

strie

rung

erfo

rder

lich

8,5 GB

ANALOG STYLE COMPRESSOR

FACEBOOK-FANS IRREN NICHT 3 0 6 8 2

SYNTHESIZER 32 MODELLE IM

TEST TESTS NOVATION PEAK DREADBOX NYX DEEPMIND 12 CONSOLE 1 M

KII UVM.

07-2017

TESTS DEEPMIND 12 | WAVEFORM | MACKIE XR824 | RMX90 DVS | RAYBLASTER 2

AJR BROTHERS – WEAK SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM HIT-SOUND

NEU

D  6,

99 €

AT  

7,90 €

CH  

12,9

0 CHF

LUX

  8,2

0 € I

T  8,70

FX COMPENDIUM*

2 GB RISER, DOWNER, VINYLS, FX & CO

DREADBOX NYXKLANGWUNDER FÜR KOMPLEXE SOUNDS

NOVATION PEAK KREATIVER PUSH FÜR DEN DESKTOPMEILENSTEIN

BEAT CONSTRUCTOR SOUND-TRICKS MIT VOCODER

BASS-TRACKS RICHTIG ANDICKEN

PRAXIS

LOGIC SECRETS

Page 2: 17 HARDWARE 2017 SYNTHESIZER - …...2017/05/31  · KLANG. FEATURES. EIGNUNG. 32 FRISCHE MODELLE IM TEST SYNTHESIZER BEAT.DE SKILLS FÜR MACHER MUSIK PRODUKTION DJ-ING # 139 / 07-20

P O R T A B E L | A U T A R K | I N T U I T I V | F L E X I B E L

akaipro.de/mpc

Die nächste Generation der Standalone

Standalone-fähiges Music Production Center – Kein Computer erforderlich!

Passt in jedes Handgepäck zum nächsten Gig

Produziere on-the-fly im Park, Flugzeug, Zug, Bus, Taxi etc.

Integrierter Lithium-Ionen Akku mit bis zu 5 Stunden Laufzeit

Hochkarätiges Sample Material im Lieferumfang

Clip Launch für innovative Live Performance

Intuitive Bedienung durch 7 Zoll Multi-Touch Display

Ausgiebige Audio- und MIDI Anschlüsse

Ableton Link Support und WiFi mit zukünftigem Update

Page 3: 17 HARDWARE 2017 SYNTHESIZER - …...2017/05/31  · KLANG. FEATURES. EIGNUNG. 32 FRISCHE MODELLE IM TEST SYNTHESIZER BEAT.DE SKILLS FÜR MACHER MUSIK PRODUKTION DJ-ING # 139 / 07-20

Drei Top-DVD-Vollversionen!JETZT STARTEN

Beat 07 | 2017 • 3

Vollversion

Vice One – Analog Style CompressorKlein, rot, bissig. Doch diese drei Attribute reichen bei Weitem nicht,

den großartigen Klang und die musikalischen Möglichkeiten zu be-

schreiben, die der Edel-Kompressor Vice One in Ihr Studio bringt. Aus-

gestattet mit Analog- und Digital-Modus, Hard- und Soft-Knee-Charakte-

ristik sowie einer Sättigungs-Stufe lässt Vice One beim Bearbeiten und

Andicken von Bass- oder Lead-Spuren, beim Definieren von Vocals oder

dem Zusammenschweißen von Einzel-Tracks wahrlich keine Wünsche

mehr offen. Also: Schnell installieren und zupacken lassen!

www.ignitevst.com | Passwort unter: www.serialcenter.de win | mac

Alle Seriennummern sicher im Zugriff:

Das Beat Serial-CenterDamit künftig keine Ihrer Seriennummern (z.B. bei einer Neuinstallation,

Outlook-Absturz oder Platten-Crash) verloren geht, können Sie diese

nun bequem online verwalten.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Redaktion kann Ihnen gezielt

Software-Updates zusenden, Sie haben alle Serials jederzeit und von

überall im Zugrif und alles wird an zentraler Stelle verwaltet und ge-

speichert. Das Serial-Center wird so zu Ihrem persönlichen Passwort-

Archiv im Web.

www.serialcenter.de

Schnell. Sauber. Sicher.

Studio-PC Optimizer Suite 2017Wenn Sie nicht regelmäßig Hand anlegen an Ihre PC-Konfiguration, wird

jedes Audio-System unweigerlich mit der Zeit immer langsamer. Stell-

schrauben dazu gibt es viele. Die Möglichkeiten reichen vom einfachen

Aufräumen und Bereinigen der Disk über das Optimieren der Registry

bis hin zum „Tweaken“ interner Systemeinstellungen. Fast nicht davon

können Sie manuell und mit Bordmitteln machen. Doch zum Glück gibt

es spezialisierte Tools auf DVD, die Ihnen bei Benchmark, Analyse und

Speed-up des Systems helfen.

ashampoo.com | maxon.net | xbench.net | sisoftware.co.uk | luxmark.info win | mac

2 GB Premium Pack

Zampler FX CompendiumUnser 2 GB großes Sound-Pack mit Namen „FX Kompendium“ rückt alle Ar-

ten von Efekt-Sounds ins Zentrum. Über 1.500 Riser, Downer, Robot-Voices,

Vinyl-Loops und Efekte aller Couleur helfen beim Spannungsaufbau in

jede Produktion, unabhängig von Stil und Geschmack. Die Sounds gliedern

sich in 42 Patches und sind wie immer liebevoll angerichtet und spielfertig

aufbereitet für unseren Gratis-SFZ-Player Zampler//RX.

zampler.de | zamplersounds.com | Passwort unter: www.serialcenter.de win | mac

BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!

Page 4: 17 HARDWARE 2017 SYNTHESIZER - …...2017/05/31  · KLANG. FEATURES. EIGNUNG. 32 FRISCHE MODELLE IM TEST SYNTHESIZER BEAT.DE SKILLS FÜR MACHER MUSIK PRODUKTION DJ-ING # 139 / 07-20

OB-MxWarmer Oberheim-Sound

für alle

U-he BeatzilleDigital-Modular-Synthese:

Geiles Ding!

EMS SynthLebendige Texturen dank

Mod-Matrix

Zampler//RXREX- und SFZ-Player mit Mod-

Matrix & Parameter-Sequenzer

FXpansion Geist LiteBeat-Baukasten für rainierte

Grooves und Sequenzen

4 • Beat 07 | 2017

Plugwire & VFXKein Witz: Endlich lassen sich Win-Plug-ins unter OSX in jede DAW ein-

binden und performant spielen. Mit wenigen Klicks laden OSX-User jede

DLL-Datei in Garageband & Co und nutzen endlich jede Freeware.

diaphone.blogspot.de/2010/12/11.html | www.smproaudio.com mac

Russian Synth StudioDer Plug-in-Entwickler Alexander Shleenkin präsentiert mit Galaxy, Nexus,

Voice, Morph, Oldvox und Polyvox Station sechs allerfeinste Analoge aus

seiner russischen Heimat. Installieren und Reinhören lohnen.

www.syncersoft.com win

GENIAL: WIN-PLUGS AUF OSX LEGENDÄR

Beat-Heft-DVD #139

Überraschen lassen: von 8,5 GB KreativemDie Stilrichtungen Trance und Dance stehen ganz klar

im Mittelpunkt unserer rund 2,9 GB großen Samm-

lung an Sounds, Loops und dieses Mal auch Instru-

menten. Denn neben Prime Loops, Loopmasters,

Sounds to Sample und Equinox Sounds schicken

auch die Entwickler um SynthMagic und Beatmaker

ihre Plug-ins ins Rennen um die Gunst unserer Pro-

duzenten. Kein Wunder also, dass sich neben Teaser-

und Collector-Packs wie Dark Matter, Speaker Junk,

Dubcore Assault, Ratio Padz oder Dubstep Nation

auch erstklassige Klangerzeuger wie RVK-808 oder die

Vintage-Instrumente Mini Magic auf DVD beinden.

Alle Sounds liegen in verschiedenen Formaten

vor und sind lizenzfrei und zur freien Verwendung in

eigenen Produktionen freigegeben. Bitte beachten Sie

die den Paketen beiliegenden Lizenzbestimmungen.

DVD zusammengestellt von der Beat-Redaktion

2,9 GB:Sounds & Samplesfür Trance & Dance

Exklusiv auf DVD: Das Beat-Studio 2 GB:Zampler//RX

FX Compendium

20 MB:FXp Geist Lite

Radiation

BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!

Page 5: 17 HARDWARE 2017 SYNTHESIZER - …...2017/05/31  · KLANG. FEATURES. EIGNUNG. 32 FRISCHE MODELLE IM TEST SYNTHESIZER BEAT.DE SKILLS FÜR MACHER MUSIK PRODUKTION DJ-ING # 139 / 07-20

Beat 07 | 2017 • 5

Cloudlab 200tDas Buchla 200e ist ein Modularsystem der Superlative, dass dank der Re-

aktor Blocks von Native Instruments jetzt virtualisiert wurde. Trevor Gavilan

nahm sich dem Megaprojekt an und präsentiert Cloudlab 200t.

www.native-instruments.com/en/reaktor-community/ win | mac

Mini MagicVintage-Klänge sind die Spezialität der UK-based Soundschmiede SynthMa-

gic. Rund um die 1,2 GB großen Soundbanken haben die Entwickler funktio-

nale Oberlächen gebaut, mit denen Sound-Schrauben richtig Spaß macht.

www.synthmagic.co.uk win | mac

Creative Synth KitKevin Brown spendiert über 80 gelungene Emulationen legendärer Synthe-

sizer mit detailverliebt nachgebauten Oberlächen. In dieser Sammlung sind

die Must-have-Synthesizer der letzten drei Dekaden vertreten.

kbrownsynthplugins.weebly.com | Passwort unter: www.serialcenter.de win

Music Maker FreeWer schon immer Musik machen wollte, die er selbst am liebsten hört, dem

bietet unser Music Maker einen Schnellstart. Mit ihm lassen sich Arrange-

ments auf professionellem Niveau erstellen.

www.musicmaker.de win

RVK-808Basierend auf 644 MB Drum-Sounds hat die Crew von Beatmaker in ihre

neue RVK-808 gepackt. Musikalisch spricht der Content primär die Freunde

elektronischer Musik an, bietet aber auch klassische Drums.

www.native-instruments.com/en/reaktor-community/ win | mac

Beatoskop: AJR – WeakDer frische Sound des Indie-Pop-Trios AJR ist von packenden Melodien und

Vocals, schillernden Synths und knalligen Beats geprägt. Bestes Beispiel ist

die mitreißende Single „Weak“, aus der wir drei Synth-Sounds nachbauen.

www.ajrbrothers.com win | mac

ÜBER 80 SYNTHESIZER

VINTAGE INSTRUMENT

BUCHLA-KLON

MIDI & PLUGS AUF DVD

VST/AU-DRUM-BOX

DAW FÜR STARTER

BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!

Page 6: 17 HARDWARE 2017 SYNTHESIZER - …...2017/05/31  · KLANG. FEATURES. EIGNUNG. 32 FRISCHE MODELLE IM TEST SYNTHESIZER BEAT.DE SKILLS FÜR MACHER MUSIK PRODUKTION DJ-ING # 139 / 07-20

6 Beat 07 | 2017

Standards003 Beat-DVD #139

Party pur: der Analog Style Compressor Vice One, die Studio-PC Optimizer Suite 2017, 82 Synths im Creative Synth Kit plus 2 GB Rise, Downer & FX sowie 2,9 GB Samples für Trance & Dance.

006 Inhalt

008 Navigator: Best of Beat #139

096 Filesharing – Label, Album, MP3-Rezis

097 ExtraBeat – HändlerverzeichnisKompetenz vor Ort

098 ImpressumBeat 08|2017 erscheint am 05.07.2017

Musik & Technik010 Magazin – Fakten, Interviews, Produkte

040 Porträt: Michael MayerMichael Mayer gilt einigen als bester DJ der Welt. Doch auch als Produzent wächst sein Ansehen. Dabei basiert Mayer‘s Ruhm nicht auf einem Super-star-Ego, sondern auf kreativer Zusam-menarbeit und gleichberechtigtem Austausch. Das gilt insbesondere für sein neues Album „&“, für das er einige illustre Gäste zu Jam-Sessions in sein tief unter der Erde gelegenes Studio ein-lud – mit teilweise ebenso eigensinnigen wie euphorisierenden Ergebnissen.

Inhaltsverzeichnis

NAMM-Show, Musikmesse und vor allem Superbooth sind vorüber. Auf allen drei Messen

wurde eine Vielzahl neuer und spannender Synthesizer präsentiert. In unserem großen

Spezial „Synthesizer 2017“ stellen wir frische Hardware vor, sprechen mit den Entwicklern

über ihre Besonderheiten und helfen Ihnen bei der Entscheidung, welches Instrument das

Beste für Ihre Anforderungen und Ihren Sound ist Seite 20

Top-Mitmach-Workshops

DVD: Analog Style CompLaut machen mit Vice OneSeite 50

Constructor: VocoderFlexibler StudiohelferSeite 52

FL Studio-TippsDrum-Fills selbst gemachtSeite 59

Porträt: Tale of UsMit ergreifend-schöner Clubmusik haben Tale

of Us eine ganze Generation von Produzenten

beeinlusst. Ihr lang erwartetes Album-Debüt

„Endless“ verblüft jedoch mit monumentalen

Ambient-Landschaften abseits des Danceloors.

Nicht alle Fans werden ihnen auf dieser Reise

folgen – doch sie musste sein. Seite 44

KLANG. FEATURES. EIGNUNG.32 FRISCHE MODELLE IM TEST

SYNTHESIZER

INBEATInhaltsverzeichnis

Page 7: 17 HARDWARE 2017 SYNTHESIZER - …...2017/05/31  · KLANG. FEATURES. EIGNUNG. 32 FRISCHE MODELLE IM TEST SYNTHESIZER BEAT.DE SKILLS FÜR MACHER MUSIK PRODUKTION DJ-ING # 139 / 07-20

Beat 07 | 2017 7

038 Digitale Kultur: Chip GateMit der Ankündigung, den legendären

CEM3340-Chip neu aufzulegen, hat Uli

Behringer sich unzähligen Anfeindungen

ausgesetzt. Dabei steht das Unterneh-

men im Recht und bedient langjährige

Bedürfnisse vieler Musiker. Ganz ofen-

sichtlich brodelt es unter der Oberläche

des Unbewussten – warum lösen rein

funktionale Teile wie Oszillatoren derart

tiefe Reaktionen aus?

WorkBeat016 AJR – Weak

Ihre Hit-Sounds im Nachbau

050 Auf DVD: Vice OneMusikalisches Arbeitstier

052 Constructor: VocoderFlexibler Studiohelfer

054 Mark Smith – Soul SchoolVon der Idee zum Song

056 Track-SpotlightTop-Ten-Sounds aus Beatport & Co.

dekonstruiert

Beat-DVD 139Klein, rot, bissig. Diese drei Attribute fassen

die Essenz dieses Edel-Kompressors kom-

pakt zusammen, denn der Vice One ent-

puppt sich als solider Handwerker für vie-

le Gelegenheiten. Dazu gesellt sich mit dem

Studio-PC-Optimizer eine Suite, mit der das

Aufräumen, Optimieren und Beschleunigen

Ihres Studio-Rechners zum Kinderspiel wird.

Weitere Highlights sind Plugwire und VFX,

mit denen OSX-User nun endlich die Fülle an

Windows-Freeware-Plugs auch auf dem Mac

genießen können. Abgerundet wird die DVD

durch das 2 GB große Zampler-Pack FX Com-

pendium sowie 2,9 GB Sounds & Samples für

Trance & Dance. Seite 3

058 Power Producer: Reason 9Multiband-Tricks für FX

059 Power Producer: FL StudioWuchtige Drum-Fills selbst gemacht

060 Power Producer: Studio OneGrain-Instrument Marke Eigenbau

061 Power Producer: LiveParameter-Snapshots & Action-Clips

062 Power Producer: CubaseDie eigene Echokammer

063 Power Producer: Logic XFette Bässe – Handy-ready

SoftBeat066 Neue Synth-Plug-ins

Die Welt der VSTs und AUs

070 Test: WaveformTracktion im neuen Gewand

072 Neue Efekt-Plug-insEfektöses für die VST- und AU-Schnitt-

stelle

074 Test: Crusher-X 6Granular-Synthese auf höchstem Niveau

076 Test: Rayblaster 2Impulse Modeling – alles neu?

077 Test: RestringString-Synths still alive?

078 Aktuelle Free- und SharewareFreie VSTs und AUs für das virtuelle Studio

HardBeat080 Test: Dreadbox NYX

Klangwunder für komplexe Sounds

082 Softube Console 1 mkIIKanalzug – jetzt mit UAD-Support

083 Desktop-AudioAlles, was auf dem Desktop nützlich ist

084 Test: Deepmind 12Behringer goes Juno-106

087 Test: Mackie XR824Budget-Box mit großen Ambitionen

088 Test: Focusrite Clarett 4PreRecording-Lösung für Sparfüchse?

On Stage089 DJ Interview: Daniel Avery

Mit seinem Debüt „Drone Logic“ avan-

cierte Daniel Avery zu einem der füh-

renden Produzenten seiner Generation.

Seitdem jedoch hat er sich vor allem als

DJ hervorgetan. Beat sprach mit ihm über

seine Rockstar-Träume, gemeinsames

Atmen mit Andrew Weatherall und Tan-

zen mit geschlossenen Augen.

090 Test: Reloop RMX-90 DVSClubmixer der Oberklasse

091 DJ-KurztestPioneer-DJ Toraiz SP-16 Update

092 Test: Mixvibes RemixvideoIntuitive VJ-Software

093 Digital DJing: Serato DJFremd-Controller für Serato

094 Power Producer: Traktor ProReverse-Trick – Rolle rückwärts

095 Power Producer: Push-DJingLooper Live-Setup

Test: Deepmind 12Behringer hat endlich seinen

voll-analogen Synthesizer am Start,

einen 12-stimmigen Polyphonen mit

zwei DCOs inklusive Sync und einem

Rauschgenerator. Besonders interes-

sant ist die Efekt-Sektion, die sich über

ein Display oder sogar ein iPad koni-

gurieren lässt. Was nach Science-Ficti-

on klingt, muss sich im Beat-Testlabor

beweisen. Seite 84

Freunde werden?www.facebook.de/beat.magazin

Top Workshop-Videoswww.youtube.com/c/BeatMagazin

Die neusten News aufwww.beat.de

INBEATInhaltsverzeichnis

Page 8: 17 HARDWARE 2017 SYNTHESIZER - …...2017/05/31  · KLANG. FEATURES. EIGNUNG. 32 FRISCHE MODELLE IM TEST SYNTHESIZER BEAT.DE SKILLS FÜR MACHER MUSIK PRODUKTION DJ-ING # 139 / 07-20

KLANG. FEATURES. EIGNUNG.32 FRISCHE MODELLE IM TEST

SYNTHESIZER

BEAT.D E SKILLS FÜR MACHER M USIK PRODUKTION DJ-ING

#139

/07-

2017

HARDWARE 2017

AUF DVD

VOLLVERSION IGNITE VST - VICE ONE*

PLUGWIRE & VFX* GENIAL: WIN-PLUGS LAUFEN AUF OS X

Party pur:

für Trance & Dance

1,2 GB Loops & Sounds

* Onl

ine-

Regi

strie

rung

erfo

rder

lich

8,5 GB

ANALOG STYLE COMPRESSOR

FACEBOOK-FANS IRREN NICHT 3 0 6 8 2

SYNTHESIZER 32 MODELLE IM

TEST TESTS NOVATION PEAK DREADBOX NYX DEEPMIND 12 CONSOLE 1 M

KII UVM.

07-2017

TESTS DEEPMIND 12 | WAVEFORM | MACKIE XR824 | RMX90 DVS | RAYBLASTER 2

AJR BROTHERS – WEAK SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM HIT-SOUND

NEU

D  6,

99 €

AT  

7,90 €

CH  

12,9

0 CHF

LUX

  8,2

0 € I

T  8,70

FX COMPENDIUM*

2 GB RISER, DOWNER, VINYLS, FX & CO

DREADBOX NYXKLANGWUNDER FÜR KOMPLEXE SOUNDS

NOVATION PEAK KREATIVER PUSH FÜR DEN DESKTOPMEILENSTEIN

BEAT CONSTRUCTOR SOUND-TRICKS MIT VOCODER

BASS-TRACKS RICHTIG ANDICKEN

PRAXIS

LOGIC SECRETS

24 Beat 07 | 2017

Test: Novation PeakMit der Bass Station hat Novation vor Langem eine kleine Legende geschafen. Kein Wunder, dass das Modell immer wieder weiter entwickelt wird und letztlich im Kern des Peak ihre nächste Inkarnation indet. Also „nur“ eine Bass Station III?

Features8-stimmiger Desktop-

Synthesizer

3 Oszillatoren pro Stimme

Multimode-Filter

2 LFOs

3 Hüllkurven

3 Distortion-/Overdri-

ve-Module

Chorus, Delay, Reverb

MIDI In/Out/Thru

CV-Mod-Input

2 Pedal-Anschlüsse

Arpeggiator Ganz so trivial wie oben erwähnt ist die

Sache natürlich nicht. Zwar fußt die

Klangerzeugung durchaus auf der

aktuellen Bass Station und bei der Ent-

wicklung war Chris Huggett involviert, der

Mann hinter Bass Station, Supernova und

OSCar, sodass eine Ähnlichkeit sowohl in

Klang und Optik naheliegt. Peak bietet je-

doch ein zur Genüge abweichendes Kon-

zept, um nicht einfach nur als ein dritter

Teil durchzugehen. Aber fangen wir doch

von vorne an …

AusstattungPeak ist ein achtstimmiger Synthesizer

mit drei digitalen Oszillatoren und Efek-

ten, während Filter und Overdrive Mo-

dule analog arbeiten. Das schürt – neben

dem Preis – natürlich klangliche Erwar-

tungen. Dazu gleich mehr. Die Oberläche

des Synths fällt angenehm groß aus und

bietet Platz für zahlreiche Bedienelemen-

te, die zum Schrauben einladen. Der Auf-

bau ist logisch unterteilt und gleicht dem

Signalluss von links nach rechts. Jeweils

über 40 Regler und Knöpfe, sowie acht Fa-

der bieten direkten Zugrif auf die wich-

tigsten Parameter und Funktionen, so-

dass ausgiebigem und unkompliziertem

Sounddesign keine Grenzen gesetzt wer-

den. Dabei dienen viele der Regler nicht

nur zum Einstellen von ixen Parametern

wie etwa Tonhöhe, Cutof oder Lautstär-

ke, sondern bieten in jeder Sektion gleich

sinnvoll vorverkabelte Modulationen. Die

Modulations-Matrix und andere tiefer ge-

hende Einstellungen über das Display

müssen also nur selten aufgesucht wer-

den. Und tatsächlich: Schon gleich nach

dem ersten Einschalten hantiert man di-

rekt an den Reglern und verbiegt die Pre-

sets. Besser könnte man kaum einsteigen.

Muss man dennoch mal Einstellun-

gen über das Display vornehmen, sind

die möglichen Sektionen Osc, Env, LFO,

Arp, Mod, Voice, FX und Settings mit je-

weils dedizierten Knöpfen erreichbar. In-

nerhalb dieser Sektionen gibt es je nach

Anzahl der Optionen verschiedene „Pa-

ges“ mit je maximal drei Parametern. Das

Ansteuern der Werte ist etwas ungewöhn-

lich, denn über drei Taster wählt man die

Zeile mit dem gewünschten Parameter

und ändert dessen Wert schließlich per

Value-Poti.

Voices und OszillatorenWie eingangs beschrieben arbeiten die

Oszillatoren digital und bieten konse-

quenterweise nicht nur die Standard-Wel-

lenformen Sinus, Rechteck, Sägezahn

und Puls, sondern auch 17 Wavetab-

les. Da jeder Oszillator einen dedizier-

ten Shape-Regler besitzt, um entweder

die Pulsweite zu ändern, den Sägezahn

zur Supersaw zu machen oder durch die

Wavetable-Wellenformen zu fahren, und

dieser Regler mit nur einem Knopfdruck

schnell etwa vom LFO moduliert werden

kann, ist ein Wobble-Bass oder eine Fil-

terfahrt in Windeseile erstellt. Doch das

nur am Rande.

Im oben erwähnten Osc-Menü in-

den sich weitere Optionen für die Oszil-

latoren, wie etwa Diverge und Drift. Bei-

de spielen eine sehr große Rolle bei der

Klangerzeugung, nehmen Sie doch direk-

ten Einluss auf die acht Voices des Syn-

thesizers. Diese rotieren mit jeder gespiel-

ten Note, die jeweils aktive Stimme ist per

LED erkennbar. Triggert man also einen

monophonen Sound mehrmals an, ro-

tieren die Stimmen von 1 bis 8 durch und

beginnen danach wieder von vorne. Das

Besondere daran: Jede der Voices besitzt

drei eigene Oszillatoren, die zwar alle ein-

heitlich auf globale Einstellungen reagie-

ren, intern jedoch getrennt voneinander

laufen und mit ihren unterschiedlichen

Nuancen ein lebendigeres Feeling erzeu-

gen. Bei minimalen Settings von Diverge

und Drift ist der Unterschied kaum hörbar.

Je höher die beiden Parameter eingestellt

sind, desto gravierender werden aber die

Abweichungen und somit auch die Fül-

le der Sounds. Vor allem bei polyphonen

Akkorden oder Pads ist das deutlich hör-

bar. Zwar lässt sich schwer sagen, ob das

Ergebnis letztlich analog klingt, organisch

und dynamisch ist es aber allemal.

Unison und SyncUnd es geht sogar noch mehr, denn per

UniSpread lassen sich die Stimmen im

Panorama verteilen. Praktisch dabei: Ein

monophoner Sound wird immer mittig

wiedergegeben. Erst bei zwei oder mehr

gleichzeitig gespielten Noten verteilt der

Peak die Stimmen im Panorama. Einmal

mehr proitieren polyphone Sounds und

resultieren in maximal breiten Wänden

aus Klang. Unison und UniDetune setzen

dann bei Bedarf nochmal einen drauf.

Wer die Softsynths Dune oder Dune 2

kennt, dem wird dieses Prinzip bekannt

vorkommen.

Auch eine Erwähnung wert ist der

Oscillator Sync Parameter. Vereinfacht

gesagt besitzt jeder der drei Oszillatoren

einen unhörbaren, virtuellen Oszillator,

zu dem seine Wellenform synchronisiert

werden kann. Das klingt sehr experimen-

tell und ist es auch, aber in einem kontrol-

lierbaren Rahmen. Teilweise klingen die

Resultate wie klassische Sync-Sounds, ge-

AlternativenDSI Prophet 12

1889 Euro

davesmithinstruments.com

Elektron Analog Four

1316 Euro

www.elektron.se

Behringer Deepmind12

1198 Euro

www.behringer.com

FaktenHersteller: Novation

Web: novationmusic.com

Bezug: Fachhandel

Preis: 1399 Euro

J Flexibilität

J Klangqualität

J viele Regler

J Verarbeitung

J Reverb

n Teils unschöne Presets

Verarbeitung:

Flexibilität:

Preisleistung:

Gesamt:

Peak bietet digitale Oszillatoren und analoge Filter – das Beste aus beiden Welten?

SPEZIALBEATSpezial: Synthesizer

Beat 07 | 2017 25

hen jedoch ein gutes Stück darüber hinaus, da bei

bestimmten Einstellungen harmonische Obertöne

hinzukommen. Darüber hinaus besitzen alle drei

Oszillatoren diesen Parameter, der auch moduliert

werden kann, was in der Summe für extrem leben-

dige oder auch harte Sounds sorgt, noch ganz ohne

Filter oder Distortion. Klasse!

Filter und Efekte

Die Oszillatoren werden in der Mixer-Sektion ge-

mischt, wo sich auch Noise dazu gesellt und ein

Ringmodulator für OSC 1 und 2 zu inden ist. Im

Anschluss folgt das resonante Hoch-, Tief- oder

Bandpass-Filter, entweder mit 12 oder 24 dB Flan-

kensteilheit. Per Vorverstärker lässt sich das Sig-

nal leicht anzerren, was vor allem beim Einsatz von

mehreren Oszillatoren angenehme Obertöne er-

zeugt. Das Filter klingt für alle drei Typen ordent-

lich und kann bei hoher Resonanz auch schonmal

richtig kreischen. Neben reichhaltigen Bässen und

Lead-Sounds sind schmatzige Zap-Sounds und

synthetische Percussions also auch kein Problem.

Überdies gibt es hier einen Regler für die Frequenz-

modulation durch Oszillator 3, was nochmal mehr

für Schmutz und böse Sounds sorgen kann. Damit

nicht genug, denn am Filter-Ausgang wartet noch

ein Overdrive-Efekt, um das Signal weiter zusam-

menzufalten. Wohlgemerkt, bevor es zum eigent-

lichen Distortion-Modul der Efekt-Sektion läuft.

Die Verzerrer sind allesamt brauchbar und klin-

gen bei übertriebenem Gebrauch zwar schwer di-

gital, steuern bei dezentem Einsatz aber angeneh-

me Rauheit bei.

Veredelt werden die Klänge mit Chorus, Delay

und Reverb, wobei sich die Reihenfolge der Efek-

te frei wählen lässt. Sogar der parallele Betrieb der

drei Module ist möglich. Chorus bietet drei Model-

le (two-tap, four-tap, ensemble), das Reverb eben-

so, wobei sich die Wahl des Reverb-Typs lediglich

auf die Raumgröße auswirkt. Die wichtigsten Para-

meter liegen im direkten Zugrif, während Feinhei-

ten wie etwa Hoch- und Tiefpass für den Hall oder

Chorus-Feedback über das Display-Menü einge-

stellt werden. Die komplette Sektion lässt sich dank

Bypass-Schalter per Knopfdruck muten, was beson-

ders live eine große Hilfe ist, da man nicht alle Ef-

fekte von Hand herunter regeln muss. Der Klang der

Efekte ist gut bis sehr gut, vor allem das Reverb kre-

iert schöne große Hallfahnen- und -teppiche. Das

Delay fällt etwas rudimentärer aus und bietet zwar

weder Ping-Pong-Modus noch andere Besonder-

heiten, dafür aber ein sehr langes Feedback, das bei

temposynchroner Einstellung durchaus den Cha-

rakter eines Tape-Echos oder Endlos-Loops anneh-

men kann. Ohne dabei Gefahr zu laufen, eine Feed-

back-Schleife zu erzeugen. Sehr schön!

Modulationen

Zwei LFOs, drei Hüllkurven, zwei Animate-Taster

und ein CV-Mod-Input dienen neben den üblichen

Quellen wie Mod-Wheel, Fußpedale, polyphonem

Aftertouch oder Anschlagstärke als Modulatoren.

Als Ziele lassen sich fast alle Parameter der Klan-

gerzeugung auswählen, lediglich die Efekt-Sektion

bleibt außen vor. Verknüpft werden Quellen und Zie-

le über das Display-Menü, wobei dieses leider etwas

umständlich gelöst ist, da sich Quelle und Ziel auf

zwei unterschiedlichen Seiten beinden. Dies ist der

Tatsache geschuldet, dass sich pro Modulation zwei

Quellen auswählen lassen, die voneinander abhän-

gig sind. So kann beispielsweise ein LFO die Tonhöhe

modulieren, aber nur dann, wenn das Mod-Wheel

aufgedreht wird. Dieser Haken ist allerdings zu ver-

schmerzen und jammern auf hohem Niveau.

Schön wiederum ist, dass sich Oszillatoren

und Rauschgenerator über die Modmatrix gegen-

seitig modulieren können, was den Peak mal eben

in einen kleinen FM-Synthesizer mit drei Opera-

toren verwandelt. Die Geschwindigkeit der LFOs

lässt sich zwischen Low und High umschalten, wo-

bei letzterer Modus wie zu erwarten den hörbaren

Bereich betritt. Gerade zusammen mit Pitch-Mo-

dulationen stehen also noch zwei weitere Quellen

für ausschweifende Experimente mit FM-Synthese

zur Verfügung. Auch praktisch sind die beiden Ani-

mate-Taster, mit denen sich beliebige Modulatio-

nen ein- oder ausschalten lassen.

Für noch mehr Leben im Klang sorgt auch der Ar-

peggiator, der neben den üblichen Modi wie Up,

Down und Random auch Chord und 33 verschie-

dene Sequenzen als Vorlage bietet. Die Spannweite

reicht über sechs Oktaven und Shule lässt sich zwi-

schen 50 bis 80% einstellen. Hier bleiben also kei-

ne Wünsche ofen.

Fazit

Bei allen vorhandenen Möglichkeiten bleibt also

nur noch die Frage zu klären, wie der Peak denn ei-

gentlich klingt? Zwar muss man einigen der Presets

einen über-digitalen Charakter attestieren, vor al-

lem jene, die zuviel Distortion verwenden. Manche

Sounds werden den Möglichkeiten des Synths nicht

gerecht. Jedoch ist der Peak keine Preset-Schleu-

der, sondern will angefasst werden. Möglicherwei-

se existiert eigens dafür ein extra Initialise-Schalter,

um eine Default-Preset auf Knopfdruck zu erzeu-

gen. Denn kaum beginnt man, die vielen Regler an-

zufassen und die Möglichkeiten auszuloten, wird

man mit extrem guten Sounds belohnt, die sehr fett

und durchsetzungsfähig ausfallen. Vor allem, wenn

man die Voices und Oszillatoren ausgiebig nutzt.

Es gibt kaum eine Gattung an Sounds, die der

Peak nicht beherrscht. Wuchtige Wobbles und kräf-

tige Bässe für Dubstep, Trap, Techno oder Garage,

kristallklare Leads für Trance, weiche Pads für Am-

bient und Chillout, spacige Efekte, FM-Pianos à la

DX7 für House, die Liste ist endlos und beliebig. So-

gar authentische 80er-Stereo-Chords mit extra Vin-

tage-Flair und dem typisch übertriebenen Hall sind

dank Oszillator-Drift und Efekten kein Problem. Der

Peak ist deinitiv ein Rundum-Sorgenfrei-Paket. Zwar

mit knackigem Preis, dafür mit hohem Anspruch.

Wünschen könnte man sich allenfalls mehr Wellen-

form oder gar den Import eigener Samples als Basis.

Nachgefragt:Chris Calcutt, Produktspezialist bei Novation

Beat / Warum habt ihr euch statt analoger Os-

zillatoren für eine digitale Klangerzeugung

entschieden?

Chris / Da schnell klar war, dass die Fertigung

eines vollanalogen 8-stimmigen Synthesizers

sehr teuer werden würde, haben wir uns für di-

gitale Oszillatoren entschieden. Der leistungs-

fähige Prozessor von Peak ist ein echtes Allein-

stellungsmerkmal. Durch die unglaublich hohe

Aulösung von 24 mHz klingen die Oszillatoren

wie analoge Schwingkreise und verhalten sich

genauso. Ein großer Vorteil digitaler Oszillatoren

ist, dass wir uns nicht auf analoge Wellenformen

beschränken müssen, sondern auch Wavetables

nutzen können. Anschließend passiert das Os-

zillatorensignal die analoge Sektion von Peak,

was dem Instrument einen noch authentische-

ren und lebendigeren Sound verleiht. Auch die

zackigen Hüllkurven und die LFOs werden mit

dem mächtigen Prozessor berechnet, wodurch

Raten bis zu 1,6 kHz möglich sind.

Beat / Was sind für dich die Highlights von Peak?

Chris / Besonders schätze ich die komfortable

Gestaltung der Benutzeroberläche. Nur weni-

ge Synth sind so einfach bedienbar und gleich-

zeitig so lexibel wie Peak. Nicht zuletzt dank der

umfangreichen Modulationsmatrix ist er ein un-

glaublich leistungsfähiges, aber sehr einfach be-

dienbares Instrument. Der Hallefekt ist mit sei-

nem sauberen und frischen Sound etwas ganz

Besonderes. Wenn du mit der Raumgröße her-

umspielst, kannst du dem Efekt einige wunder-

volle Modulationen entlocken. Es macht sehr

viel Spaß zu hören, wie die Oszillatoren einan-

der im Linear-FM-Modus crossmodulieren. Vor

allem wenn du einige alternative Wellenformen

oder Wavetables als Quellen und Ziele verwen-

dest, entstehen schnell recht aggressive Klän-

ge, die du schließlich mit dem „cremigen“ Fil-

ter zähmen kannst. Eine besonders spannende

vorverdrahtete Verbindung von Peak ist die Mo-

dulation der Filterfrequenz durch den dritten

Oszillator. Im Handumdrehen erhältst du ei-

genständige und klanglich komplexe Sounds,

die sich musikalisch gut nutzen lassen. Manch-

mal ist es auch sehr befreiend, drei Sägezah-

noszillatoren pro Stimme in einem achtfachen

Unison-Modus zu spielen. Das macht einen

Sägezahnsound mit 72 Oszillatoren – ziemlich

mächtig (lacht)!

www.novationmusic.com

SPEZIALBEATSpezial: Synthesizer

50 Beat 07 | 2017

DVD-VOLLVERSION IM FOKUS

Gratis auf DVD: Vice One – Analog Style Compressor

Musikalisches ArbeitstierKlein, rot, bissig. Doch diese drei Attribute reichen bei Wwitem nicht, den großartigen Klang und die musikali-schen Möglichkeiten zu beschreiben, die der Edel-Kompressor Vice One in Ihr Studio bringt. Ausgestattet mit Analog- und Digital-Modus, Hard- und Soft-Knee-Charakteristik sowie einer Sättigungs-Stufe lässt Vice One beim Bearbeiten und Andicken von Bass- oder Lead-Spuren, beim Deinieren von Vocals oder dem Zusam-

menschweißen von Einzel-Tracks wahrlich keine Wünsche mehr ofen. Also: Schnell installieren und zupacken

lassen! von M. Scherer & A. Bota-Weber

Weitere Infos: www.ignitevst.com

Passwort unter: www.serialcenter.de

Analog-StyleDirekt in der Eingangs-Sektion

wählen Sie neben einer Hard-

oder Soft-Knee-Charakteristik

auch eine von beiden Klang-Op-

tionen. Digital klingt sauber und

klinisch, analog gibt dem Signal

eine angenehme Wärme und

Färbung mit.�

Input GainMit dem Eingangspegel

passen Sie die Empindlich-

keit an die Lautstärke Ihres

Signals an.�

Look AheadDie Look Ahead-Funk-

tion erlaubt dem Kom-

pressor eine gewisse

„zeitliche Vorschau“ auf

das Signal, um z.B. auf

Impulsspitzen besser

reagieren zu können.�

Makeup GainMit diesem Regler gleichen Sie die

Pegelreduktion durch den Kompressi-

onsvorgang wieder aus. Bei unverän-

dertem Ausgangspegel erhöhen Sie

am Ende die subjektive Lautheit.�

ParameterVice One bietet die vier

klassischen Kompres-

sor-Parameter für Pe-

gelschwelle, Kompres-

sions-Verhältnis sowie

die beiden Regel-Ge-

schwindigkeiten.�

WORKBEATWorkshop: Vice One

Beat 07 | 2017 51

1 GrobianDer Vice One gehört nicht unbedingt zu

den Kompressoren, die man als gnädig

oder subtil bezeichnen möchte. Seine Stärke

liegt eher dort, wo ein richtig zupacken-

der Handwerker gefragt ist. Also lassen

wir ihn mal seinen Job machen: Laden Sie

einen Beat, aus dem Sie noch etwas mehr

rausholen wollen, und den Kompressor auf

dessen Spur. Stellen Sie als Ausgangsbasis

Threshold auf -20 dB und Ratio auf 1:10. 1

1 HomogenerEin wenig gesitteter gehen wir beim

Einsatz des Vice One bei einer Vocal-Re-

cording-Session vor. Hier stellen wir vorerst

Threshold auf -15 dB, Ratio auf 6 und Attack

sowie Release auf 9 Uhr. Input pegeln wir

dann so weit hoch oder herunter, dass sich

die Gain Reduction zwischen 0 und -4 dB

bewegt. Das ist übrigens eine Einstellung, die

bei vielen Tracks auch auf der Masterspur gut

funktioniert. 1

2 PumpenDrehen Sie den Input Gain nun so weit

auf, bis das Input-Meter permanent im

roten Bereich liegt, die Nadel aber noch in

Bewegung ist. Mit Attack knapp über der

Fast-Einstellung lassen wir die knackigen

Transienten ungeschoren durch und mit

Release auf null sorgen wir für schnelles

Pumpen der Lautstärke, mit Saturation auf

volle Pulle wiederum für mehr Dichte (wirk-

lich verzerren tut Vice One nicht). 1

2 SubtilDie Auswirkungen sind relativ minimal,

im direkten Vergleich zur unkompri-

mierten Version aber deutlich hörbar, denn

die Vocals klingen eine Spur homogener

und konzentrierter. Dadurch lassen sie sich

wesentlich leichter in einem Mix unterbrin-

gen. Wenn Sie die Vocals dennoch knalliger

gestalten wollen, laden Sie einen zweiten

Vice One auf die Spur, stellen Threshold auf

-25 dB und Ratio auf 1:10. 1

3 AngleichenDas Analog-Setting ganz Links trägt

übrigens auch einen Teil dazu bei, denn

mit der Digital-Option klingt der Kompres-

sor transparenter und kühler. Fahren Sie

abschließend das Makeup Gain so weit

herunter, dass der Lautstärke-Pegel des

Beats mit und ohne Kompressor gleich hoch

ausfällt. Den Look Ahead-Regler belassen

wir in diesem Falle auf null, da der Beat sonst

an Transparenz einbüßt. r

3 KnalligAttack und Release fahren wir auf null,

Look Ahead und Saturation ebenso.

Den Knee-Parameter schalten wir auf Hard,

damit die Kompression schön hart eingreift,

beinahe wie ein Limiter. Durch den geringen

Threshold sinkt die Lautstärke, also müssen

wir mit Makeup Gain ausgleichen: Fahren

Sie den Regler so weit hoch, dass die Aus-

gangs-Lautstärke mit und ohne Kompressor

identisch ausfällt. r

DRUM SQUASHER

VOCAL-KOMPRESSION

WORKBEATWorkshop: Vice One

„Made in Germany“

Die neuen Features der KSD-C5:

coaxiale Bauweise

Fullrange-Monitor

zeitrichtig DSP-entzerrt

FIRTEC-Filter

Integrierter Standfuß

fernsteuerbar

6 User-Aufstellungsfilter optional

AUCH IN SCHWARZ

1“, 6“ Coaxial-Chassis // 48 Hz - 22 kHz HT / TT je 80 W / 175 W Peak

Bezugsquelle: KSdigital GmbH Altenkesseler Str. 17/D1 | 66115 Saarbrücken | Germany www.ksdigital.de | [email protected] | Tel. 0681/76 18 04 63

progress in sound

Porträt: Tale of Us

Ein Film für die OrganeMit ergreifend-schöner Clubmusik haben Tale of Us eine ganze Generation von Produzenten beeinlusst. Ihr lang

erwartetes Album-Debüt „Endless“ verblüft jedoch mit monumentalen Ambient-Landschaften abseits des Dance-

loors. Nicht alle Fans werden ihnen auf dieser Reise folgen – doch sie musste sein. von Tobias Fischer

Mit den Ambientgebirgen von

„Endless“ haben Tale of us

Freund und Feund überrascht.

44 Beat 07 | 2017

BEATPERSONALITYPortrait: Tale of Us

Carmine Conte hat einen Traum: Die

Luft zu modulieren. In ihr etwas zu

erschafen, das nicht mehr vergäng-

lich, sondern von Dauer ist, einen Trä-

ger tiefer Emotionen. Etwas, das in dich

dringt und dich aufwühlt, wie ein Film

für deine Organe. Musik, so Conte, sei

eigentlich nur eine Idee. Sie sei nicht

fassbar und könne sich jederzeit aulö-

sen. Und doch sei sie irgendwie da. Was

er und sein Kreativ-Partner Matteo Mil-

leri unter dem Namen „Tale of Us“ be-

zweckten, sei, aus einer solchen Idee, ei-

nen Augenblick zu formen, der Bestand

habe, eine Stimmung, die den lüchtigen

Moment überdauere. „Endless“, das ers-

te Album des Duos, könne man also als

eine Sammlung von Augenblicken aus ih-

rem Leben verstehen, einem Leben, das

sie ganz dem Erreichen ihres Traums ge-

widmet haben. Für ihn haben die beiden

ihr sicheres Zuhause aufgegeben, an die

1000 Tracks produziert und wieder ver-

loren, drei komplette Alben fertiggestellt

und verworfen und sich durch kiloweise

billige Brathähnchen gefuttert. Doch all

das zähle nun nicht mehr.

Kunst im Tresorraum

Denn Tale of Us haben es geschaft. Das

wird einem spätestens dann klar, wenn

man das neue Büro ihrer Booking-Agen-

tur Encode Talent betritt, einen riesigen

quadratisch geschnittenen Raum im Her-

zen Berlins. Sämtliche Schreibtische, an

denen die Mitarbeiter des Teams telefo-

nieren, tippen und leise diskutieren, sind

entlang der Wände platziert, was in der

Mitte eine große, ofene Fläche freigelegt

hat. Das Ambiente hat etwas Erhabenes

und Kühles und soll eine Brücke zwischen

den Club-Aktivitäten von Tale of Us und

ihren Ambitionen in Richtung zeitgenös-

sischer Kunst schlagen. Der Kontrast zu

der gemütlichen, leicht verschlafenen WG

mit ihren Dachschrägen und Winkeln,

dem bequemen Sofa und der nur leidlich

funktionierenden Kaffeemaschine, die

sich Conte und Milleri mit ihren Kum-

pels von Mind Against teilten und in de-

nen ihre ersten Produktionen entstanden,

könnte kaum größer sein. Dabei war be-

reits dieses Kreuzberger Studio, mit seiner

sehr gezielt aufgebauten Sammlung ana-

loger und digitaler Keyboards und Drum

Machines ein deutlicher Aufstieg gegen-

über den ersten Monaten in Deutsch-

land, als Carmine und Matteo aus Mai-

land nach Berlin gekommen waren und

sich einen einzigen, arg lädierten Laptop

teilen mussten, auf dem sie, teilweise mit

nur einem funktionierenden Lautspre-

cher, ihre ersten Remixe fertigstellten. In

Italien hatte Carmine Aussichten auf eine

Karriere als klassischer Pianist und Mat-

teo war fest in den erfolgreichen Famili-

enbetrieb in Umbrien eingeplant. Gera-

de in dieser Frühphase, in der man aus

Geldmangel nahezu jeden Abend in ei-

ner nahe gelegenen Hähnchenbude zu

Abend aß, bis ihnen die Schenkel und

Brüste zum Halse heraus hingen, hätte

das Projekt Musik jederzeit leicht kippen

können. Stattdessen haben sich die bei-

den mit einer spartanischen Arbeitsethik

und einem genialen Gespür für Klang,

Komposition und Groove ganz nach vor-

ne an die Spitze einer neuen Musikbewe-

gung emporgearbeitet.

Ich durchschreite den Hauptraum

und betrete ein dahinter gelegenes, klei-

neres Zimmer, das wie eine Mischung aus

Konferenzraum, Küche und Bar anmutet.

Dort sitzt Carmine bereits, begrüßt mich

freundlich, bietet mir ein Gläschen eines

Ingwerlikörs an, den ich im Regal ent-

deckt und bewundert habe, und wendet

sich dann wieder seinen Zeichnungen zu

– den Rest des Gesprächs wird er, ange-

regt erzählend aber nahezu ohne aufzu-

blicken, jeden Quadratmillimeter des vor

ihm liegenden Papiers mit druckvollen,

kratzend-kritzeligen Kugelschreiberbe-

wegungen füllen. Die Motive, denke ich,

während ich mich zu ihm an einen viel

zu langen Tisch setze, erinnern in ihrer

naiv-punkigen Schnodrigkeit an die Co-

ver-Entwürfe des Life-and-Death-Labels

von DJ Tennis, auf dem Tale of Us mit dem

Remix des hugfucker-Songs „Disco Gno-

me“ im Jahre 2010 ihren Durchbruch fei-

erten. Zeitgleich verabschiedet sich Mat-

teo bereits – auf ihn warten dringendere

Aufgaben, aber jeder der beiden, so ver-

sichert er mir, spreche auch für den an-

deren. Tatsächlich wird sich Carmine in

unserem Gespräch immer wieder korri-

gieren und selbst ergänzen, aus einem

„ich“ ein „wir“ machen, neben seiner ei-

genen Geschichte und Vision auch die ge-

teilte Historie und gemeinsamen Blick-

winkel zum Besten geben. Für mich stellt

das Solo-Interview ohnehin kein Prob-

lem dar. Denn mit wohl kaum jemandem

ließe sich besser über das wundersame,

weitläuige und gelegentlich angenehm

benebelnde „Endless“ reden, mit dem

Tale of Us gerade Freund und Feind glei-

chermaßen übertölpelt haben.

Für Carmine hingegen bildet die

Scheibe eher einen vollkommen natür-

lichen Zielpunkt, an dem sich ein erster

Kreis schließt, der von einem ersten Er-

weckungserlebnis mit sechs Jahren bis in

die Gegenwart reicht. Als kleiner Junge

ist er mit seiner Klasse zu Besuch auf ei-

nem klassischen Konzert. Sobald der Pia-

nist die ersten Tasten anschlägt, ist es um

ihn geschehen. Sein Körper wird augen-

blicklich ruhig, in seinem Kopf herrscht

vollkommene Klarheit. Man hat einen

Lehrer direkt neben ihn gesetzt, da man

um seine notorische Hyperaktivität weiß,

doch der erweist sich angesichts des ver-

zauberten Carmine als überlüssig: „Er

dachte wohl, ich sei krank geworden und

man müsse einen Arzt rufen“. Schon am

nächsten Tag beginnt er, seinen Vater da-

mit zu nerven, dieser möge ihm ein Kla-

vier schenken und spielt sich schon bald

durch das Repertoire der großen Meister,

allen voran Chopin. Doch nach einigen

Jahren stellte sich allmählich eine tief sit-

zende Unzufriedenheit ein: „Ich habe mit

dem Klavierspiel aus den falschen Grün-

den angefangen. Übrigens wie so vieles in

meinem Leben. Ich war tief bewegt von

dem, was dieser Pianist damals in mir aus-

gelöst hat. Aber ich habe das Instrument

nicht wirklich geliebt und der Pfad als pro-

fessioneller Instrumentalist war nicht mei-

ner. Trotzdem ist eine solche Erfahrung

wie eine Droge, die du einmal kostest und

dann immer wieder haben musst. Ich ver-

suche, sie mir immer wieder ins Gedächt-

nis zu rufen und sie mit meinen Tools und

meiner Erfahrung zum Leben zu erwe-

cken.“ Auf „Endless“, das auf der ruhmrei-

chen Deutschen Grammophon erscheint,

entladen sich all diese Erfahrungen und

Erinnerungen in einem epischen Strom

aus Klavierkristallen, dichten Streichern,

Diskografie:2017 | Endless

2015 | Astral

2015 | North Star /

Silent Space

2013 | Another Earth

2011 | Dark Song

» Alle wollen virtuos sein, dabei ist es viel schwieriger, vor dem Instrument zu stehen und nicht zu spielen! «

Beat 07 | 2017 45

BEATPERSONALITYPortrait: Tale of Us

Beatoskop: AJR – Weak

»Geld ist nicht mehr der entscheidende Faktor.«Clevere Arrangements, authentische Texte, perfekte Spannungsbögen – das Geschwister-Trio AJR belebt das klassi-sche Songwriting neu. Mit ihrer Single „Weak“ könnten sie zum „Next Big hing“ der Popmusik gerieren. von Thomas Raukamp & Mario Schumacher

Beach Boys trefen Elektronik trefen Doo-Wop

trefen Dubstep trefen Pop. Kein Zweifel: Die

Brüder Adam, Jack und Ryan Met alias AJR ge-

hören zu den Aufhorchern des an Überraschungen

bisher dünn gesäten Pop-Jahrgangs 2017. Denn was

sich da spätestens mit der Hitsingle Weak seit ei-

nigen Wochen fest auf der Videoplattform Youtube

mit aktuell über 6 Millionen Klicks festgesaugt hat

und mittlerweile auch ins gute alte Dampfernsehen

schwappt, erinnert an bessere Zeiten des Pop-Song-

writings. Voller Überraschungen steckt der kleine

Geniestreich nämlich, schlägt er doch Kapriolen

zwischen den unterschiedlichsten Genres, knattert

mit elektronischen Drum-Stakkatos und fügt noch

dreist kichernd einen Grand-Prix-Trash-Oktaven-

hoppser ein. Und schaltet im Refrain tatsächlich in

einen glasklaren Falsettgesang.

Pet Sounds aus New York

Falsett, das hat man lange nicht gehört. Insofern

zieht auch der Vergleich mit den Beach Boys, die –

ohne jemals auch nur ein einziges Surfboard betre-

ten zu haben – in den 1960er-Jahren vielleicht den

Sound einer ganzen Generation von US-Teenagern,

mindestens aber den der legendären Westküste de-

iniert haben. „Unsere ersten musikalischen Erinne-

rungen drehen sich um unseren Vater, der ständig

das Album ,Pet Sounds’ auf seinem Vinylschallplat-

tenspieler laufen hatte“, bestätigt Sänger und Bassist

Adam die vagen Vermutungen, die mit einem Blick

auf das Alter des eklektischen Trios etwas gewagt

erscheinen mögen: In ihren wilden Zwanzigern ste-

cken die Mets, die eigentlich etwas unsexy Metzger

heißen, gerade einmal.

Pet Sounds also, jenes Monumentalwerk aus

dem Jahr 1966, das wohl keiner den vermeintlich

leichtgewichtigen Beach Boys, die vorher musika-

lisch eher von blonden Surfergirls und eben dem

„Fun, Fun, Fun“ verwöhnter kalifornischer Teen-

ager schwärmten. Aber mit Pet Sounds ein Album

schufen, das neben Gitarre, Bass und Schlagzeug

auch noch Waldhörner, das legendäre heremin

sowie Aufnahmen von klappernden Löfeln, Co-

la-Dosen, Plastikflaschen, Fahrradklingeln, Hu-

pen, vorbeifahrenden Zügen und bellenden Hun-

den enthielt – um nichts Geringeres anzustreben,

als die Musikgeschichte zu verändern. Kein Wunder

also, dass diverse Sampler und Samplepads auch

zur Bühnen- und Studiogrundausstattung von AJR

gehören.

Dabei sonnten sich die Brüder nicht einmal un-

ter der Sonne Kaliforniens, sondern entstammen

dem kulturellen Schmelztiegel der Ostküsten-Me-

tropole New Yorks. Während Adam, Jack und Ryan

nachts ihre ersten Songs im Homestudio zusam-

menschraubten, erprobten sie sie tagsüber im Cen-

tral Park, jener legendären grünen Lunge der Met-

ropole, in der schon Simon & Garfunkel ihre ersten

Cents verdienten. „Wir lernten in dieser Zeit eine

Menge“, sagt Adam Met in etwas wehmütiger Er-

innerung. „Es gibt all diese merkwürdigen Regeln,

die man im Park beachten muss. Zum Beispiel soll-

te man eine Genehmigung einholen, sobald man ei-

nen Verstärker benutzen möchte.“ Gleichzeitig form-

te die Arbeit auf der Straße auch den Zusammenhalt

und das Verständnis für andere Künstler: „Wir ha-

ben uns schnell mit den Hip-Hoppern und Break-

dancern im Park angefreundet und unsere Sets so

aufgebaut, dass wir genau in ihre Pausen passten.“

Nachtarbeiter

Die gewonnenen Eindrücke wanderten wiederum

in die Studioarbeit. „Das Wohnzimmer ist nach wie

vor für uns die perfekte Umgebung, um Musik zu pro-

duzieren“, behauptet Adam, „wir bezahlen kein Geld

für teure Studios und müssen uns nicht mit Produ-

zenten und Songschreibern auseinandersetzen, die

uns zwingen möchten, wie die gerade angesagte

Chartmusik zu klingen.“ In direkter Nachbarschaft

zu den AJR-Brüdern möchte man aber allerdings

nicht wohnen: „Manchmal stehen wir um drei Uhr

nachts auf, um eine Idee umzusetzen und ohne jeg-

liche Kompromisse aufzunehmen und zu produzie-

ren.“ Nachtschlaf ade!

Mit einem kreativen Optimismus beschreibt

Adam Met dann auch die gegenwärtige Musikin-

dustrie: „Das Überraschendste daran ist doch, dass

sie ein immenses Potenzial für junge Künstler be-

herbergt, ihre eigene Arbeit unters Volk zu bekom-

men. Geld ist nicht mehr der entscheidende Faktor.

In der Musikindustrie dreht es sich wieder mehr um

die Musik.“

Klingt nach goldenen Zeiten. Den New-York-

Mets möchte man das sogar glauben.

www.ajrbrothers.com

16 • Beat 07 | 2017

MIDI-Daten, Plug-ins & Presets auf DVD

1 Los geht’s!Der frische Sound des Indie-Pop-Trios AJR

ist von packenden Melodien und Vocals,

schillernden Synth-Klängen und knalligen Beats

geprägt. Das beste Beispiel ist die mitreißende

Single „Weak“, aus der wir im Folgenden drei

Synth-Sounds nachbauen. Legen Sie in Ihrer

DAW zunächst ein neues Projekt mit 124 BPM an.

Die musikalische Hookline des Songs liefert ein

Staccato gespielter Synth-Brass-Klang. 1

4 KlangverlaufAbhilfe schaft das Filter in der bereits

angewählten Betriebsart Lowpass 24dB.

Reduzieren Sie die Grenzfrequenz (Cutof) auf

1956 Hz und stellen Sie Key Follow auf 52 und

Env auf 55, sodass die zugehörige Hüllkurve das

Filter öfnet. Justieren Sie dann die Filterhüllkur-

ve wie abgebildet. Für einen noch lebendigeren

Klang sorgt eine zufällige Modulation der Fein-

stimmung der beiden Oszillatoren. 1

7 Filter Stellen Sie Cutof auf 17% und Env auf 31%

und justieren Sie die Hüllkurven wie auf dem

Bild. Durch eine Modulation der Tonhöhe des

ersten Oszillators betonen wir den Anschlag des

Sounds. Nehmen Sie dazu gezeigte Zuweisung

in der Modulationsmatrix vor und justieren Sie

die Mod Envelope wie dargestellt. Geben Sie

im Anschluss die dargestellte Notenfolge im

Piano-Roll-Editor ein. 1

2 Brass-SoundUm diesen nachzuprogrammieren, greifen

wir auf den VA-Synthesizer Tone2 Saurus2

zurück [1]. Laden Sie diesen als virtuelles Instru-

ment und klicken Sie dann auf File>Init digital

patch. Stellen Sie Mix 1/2 auf -30, sodass das

Signal des zweiten Oszillators dem des ersten

beigemischt wird. Für einen fülligeren Sound

drehen wir den Detune-Regler von Oszillator 2

leicht auf (21 cent). 1

5 Modulationstricks Nehmen Sie dazu folgende Zuweisungen

in der Modulationsmatrix vor: Source:

Random, Send: -8, Target: Osc 1 Fine und Sour-

ce: Random, Send: 8, Target: Osc 2 Fine. Zur

Klangveredelung kommen Chorus, Reverb sowie

Delay zum Einsatz, die wir wie gezeigt anpassen.

Programmieren Sie die dargestellte Sequenz im

Piano-Roll-Editor Ihrer DAW. Die Akkorde werden

von einem tiefen Synth-Bass-Sound begleitet. 1

8 PadAuch der schillernde Flächenklang aus

dem Refrain von „Weak“ ist eine leichte

Übung für DUNE LE. Wir starten erneut mit dem

Init-Preset. Wählen Sie für Oszillator 1 und 2 die

Rechteckwellenform an und stellen Sie Osc

Mix mittig ein. Verstimmen Sie die Oszillatoren

leicht gegenläuig und drehen Sie die Fat-Regler

jeweils auf 20%. Für noch mehr Lebendigkeit

sorgt eine Pulsweitenmodulation. 1

3 Grundklang Stellen Sie außerdem den Tone-Regler

von Oszillator 1 auf -21. Wählen Sie für den

ersten Subsozillator die Sägezahnwellenform

an und stellen Sie Mix auf -85, damit sein Signal

dem Klang leise beigemischt wird. Aktivieren Sie

danach den Unison-Modus 2x und drehen Sie

den Pan-Regler ganz nach rechts. Die Lautstär-

kehüllkurve ist wie gezeigt anzupassen. Noch ist

der Sound viel zu harsch. 1

6 BassDieser ist eine leichte Übung für Synap-

se Audio DUNE LE. Wechseln Sie zu dem

Init-Patch in Bank C und aktivieren Sie den

Wiedergabemodus Mono. Wählen Sie für beide

Oszillatoren die Rechteckwellenform an und

stimmen Sie den zweiten um eine Oktave höher.

Stellen Sie Osc Mix auf 65%, sodass das Signal

von Oszillator 2 überwiegt. Nun dämpfen wir den

obertonreichen Sound mit dem Tiefpassilter. 1

9 Mehr Leben Nehmen Sie dazu die folgende Modulati-

onszuweisung vor: LFO 1, Amount: +15,

Destination: Pulse Width. Aktivieren Sie die

Sync-Option des ersten LFOs und stellen Sie

Rate auf 1/4. Die Hüllkurven sind für den ange-

strebten Klangverlauf wie gezeigt zu justieren.

Zu guter Letzt programmieren wir die abgebilde-

te Notenfolge und versehen den Pad-Sound mit

dem Hallefekt FabFilter Pro-R [2]. r

[1] Demo: www.tone2.com [2] Demo: www.fabfilter.com

WORKBEATBeatoskop: AJR – Weak

Beat 07 | 2017 • 17

52 Beat 07 | 2017

1 VorwortKurz vorneweg: Zwar nutzen wir in diesem

Workshop häuig den internen Vocoder von

Ableton Live, jedoch bieten fast alle größeren

DAWs ein vergleichbares Plug-in. Etwa der Logic

Evoc 20 PS, Cubase Vocoder oder FL Studio‘s

Vocodex. Ansonsten inden Sie auf DVD eine

Auswahl an Freeware für weitere Experimente.

Übrigens: Auch das Reaktor Instrument Razor

gibt einen erstklassigen Vocoder ab. 1

1 GrundlageJa, richtig gelesen, mit einem Vocoder lässt

sich der Groove einer beliebigen Bassline

spielend leicht an ihren eigenen Track anpassen.

So laden wir beispielsweise den Bassline Loop

„fellaz_Dm.wav“ auf eine Audiospur und den

TAL-Vocoder als Efekt. Da wir dessen interne

Klangerzeugung nutzen wollen, um der Bassline

die Tonlagen unseres Tracks aufzudrücken,

erzeugen wir noch eine MIDI-Spur. 1

2 GenerellesDie Verwendung von Vocodern ist bei fast

allen Modellen identisch: Das Plug-in wird

als Efekt auf eine Spur geladen und kann von

einer MIDI-Spur aus mit Noten versorgt werden,

sofern eine interne Klangerzeugung vorhan-

den ist. Oder eine zweite Audiospur wird als

Carrier hinein geroutet. Statisches Rauschen

als Carrier-Signal können fast alle Vocoder ohne

MIDI-Noten intern erzeugen. 1

3 TAL SetupLaden Sie den TAL-Vocoder auf eine Bus-

Spur und ein Vocal und einen Drumloop

auf zwei getrennte Audiospuren. Pannen Sie die

Vocals nach links, den Drumloops nach rechts

und führen beide zur Bus-Spur. Schalten Sie im

TAL-Vocoder den INPUT MODE auf ON. Alterna-

tiv können Sie den TAL als Efekt auf eine Audios-

pur laden und eine MIDI-Spur in den TAL routen,

um dessen Klangerzeugung zu nutzen. r

2 InputsDeren Ausgang routen wir zum Eingang

des TAL und nehmen vorerst nur eine sehr

einfache Sequenz mit Noten in Taktlänge auf. Die

Sequenz selbst hat also keinen Groove, sie trans-

portiert lediglich die gewünschten Tonlagen. Für

den Groove sorgt ja der Loop. Im TAL stellen wir

ESS VOLUME und RELEASE auf null und mischen

mit den FREQUENCY-Reglern Bässe und Höhen

hinzu, während wir die Mitten reduzieren. 1

3 EqualizerDiese Einstellungen variieren einerseits je

nach verwendeter Bassline und anderer-

seits natürlich mit dem angestrebten Sound. In

den meisten Fällen werden Sie die Höhen ver-

mutlich eher herunter regeln. In der CARRIER/

Sektion fahren wir SUB und NOISE etwas höher

und PULSE zur Hälfte. Tipp: Dieses Prinzip funk-

tioniert nicht nur für Basslines, sondern auch für

Vocals oder Lead-Soundsr. r

Projektinfos:Material: DAW, Ableton Vocoder, TAL-Vocoder (oder

andere Vocoder)

Zeitaufwand: etwa 1-2 Stunden

Inhalt: Basslines mit Vocoder umwandeln, Drumloops

wuchtiger gestalten, Aufnahmen transparenter

machen, Texturen und Drones erzeugen.

Schwierigkeit: Fortgeschrittene

Beat Constructor: Vocoder

Der flexible StudiohelferVocoder verwandeln Stimmen in Roboter, lassen Drumloops singen und Pads grooven - das sind zumindest die klassischen Anwendungen, die wir an dieser Stelle mal ausklammern. Denn Vocoder können noch so viel mehr! Etwa abgefahrene Atmos und Texturen erzeugen, crispe Bässe kreieren oder auch Drums und Instrumenten zu mehr Transparenz verhelfen. Und genau das machen wir mal eben … von Marco Scherer

SCHNELLEINSTIEG

BASSLINES KONVERTIEREN

FREEWARE VOCODER

AUF DVD

Beat 07 | 2017 53

1 DrumloopLaden Sie den „Spire - Cheese Burger [175]“

Drumloop von DVD (oder einen beliebigen

anderen) in Ihre DAW und einen Vocoder als Ef-

fekt. Dem trockenen Loop wollen wir einen mar-

kanten, glockenartigen Charakter aufstempeln.

Ausschlaggebend dafür sind Bandwidth, Range

und die Anzahl der Bänder. Letztere sollten so

hoch wie möglich eingestellt werden, denn um so

glockiger fällt der Klang am Ende aus. 1

1 TransparenzNicht immer wollen Aufnahmen perfekt

gelingen, aus welchen Gründen auch immer.

Am Ende fallen sie zu dumpf aus oder setzen sich

im Mix nicht durch. Oder wurde die perfekte Idee

für den nächsten Song mit einem Smartphone

aufgenommen? Zwar können Vocoder nicht zau-

bern, aber zumindest helfen, solche Aufnahmen

ein enormes Stück zu verbessern. Laden Sie „di-

giishmusic - strumthump“ auf eine Audiospur. 1

1 Andere WeltEtwas experimenteller und außerweltlicher

geht’s im Folgenden zu, denn wir wollen die

Aufnahme eines Spazierganges im Wald in ein

Alien-haftes Pad verwandeln. Überhaupt lassen

sich mit dieser Methode alle möglichen unmelo-

dischen Sounds in Sphären, Texturen und Drones

verwandeln. Laden Sie das „Wald.aif“ Sample

auf eine Audiospur und dazu einen Vocoder. Die

Anzahl der Bänder stellen wir auf Maximum. 1

2 GlockensoundBandwidth wiederum reduzieren wir auf

das Minimum von 10%, wodurch ein hohl

und glockig klingender Sound entsteht. Den Vo-

coder mischen wir mit Dry/Wet zu 50% bei, so-

dass Original und Efekt gleich laut sind. Falls ihr

Vocoder keinen Dry/Wet-Regler besitzt, nutzen

Sie ihn auf einer Send/Return-Spur und mischen

diese zu 50% bei. Oder duplizieren Sie Spur und

laden den Efekt nur auf die Kopie. 1

3 AutomationWenn Sie nun den Frequenzbereich (Range)

modulieren, wird der Drumloop um die

gewünschte glockige und melodische Nuance er-

weitert. Im Bereich von 4 bis 10 kHz schlummern

in diesem Drumloop die interessantesten Sounds,

bei anderen dürfte das variieren. Tipp: Automa-

tisieren Sie diesen Parameter unbedingt auch in

einem rhythmischen Raster, wie etwa Achtelno-

ten. Ein Audiodemo dazu inden Sie auf DVD. r

2 RauschenDiese Gitarrenspur klingt nett, doch es fehlt

in den höheren Regionen an Substanz. Also

laden wir einen Vocoder als Efekt und nutzen

dessen Rauschgenerator als Carrier-Signal. Da

wir nur Höhen beisteuern wollen, fahren wir die

erste Hälfte der Bänder auf null herunter. Der

Einfachheit nutzen wir in diesem Beispiel auch

nur vier Bänder des Vocoders. Für eine feinere

Aulösung können sie mehr nutzen. 1

2 BandbreiteAls Carrier nutzen wir wieder den internen

Noise/Oszillator des Ableton Vocoders. Um

eine gewisse Tonalität zu erzwingen, reduzieren

wir die Bandbreite auf 25% und stellen Range

vorerst auf 30 Hz bis 6 kHz. Diese Werte müssen

Sie je nach Grundmaterial und gewünschtem

Ergebnis anpassen, hier gibt es keine immer

funktionierenden Standards. Für die eigentliche

Melodik bemühen wir den Formant-Regler. 1

3 TuningDie Bandbreite stellen wir auf Maximum,

das macht den Sound weicher, was in

diesem Falle gewünscht ist. Release drehen wir

auf rund 40 ms, damit nur die Spitzen betont

werden und kein unnötig langes Rauschen ent-

steht. Den Efekt mischen wir zu etwa 22% bei, je

nach Quelle und Geschmack mehr oder weniger.

Sofern ein Regler für die Formanten vorhanden

ist, lässt sich der Klang damit feintunen. r

HELLER DIE GLOCKEN NIE KLINGEN...

VOCODER ALS EXCITER

PADS UND TEXTUREN

3 AutomationBewegen wir den Regler, hat dies drastische

Auswirkungen auf die Tonalität, daher liegt

die Aufnahme einer Automation nahe. Die besten

Resultate erhalten Sie mit quantisierten Auto-

mationen, wie etwa im Viertel- oder Achteltakt,

anstatt mit Verläufen. Der Formant-Regler ist

übrigens direkt abhängig vom zuvor eingestell-

ten Range. Große Parametersprünge sollten Sie

in jedem Falle vermeiden. r

WORKBEATWorkshop: Vocoder

8 Beat 07 | 2017

Navigator: Best of Beat #139Der rote Faden: Ideen!Seit über zwölf Jahren begeistert Beat seine Leser nicht nur durch praxisnahe, musikalische Themen, sondern vor allem

durch die enge Verzahnung redaktioneller Inhalte. Von Beginn an geht es bei Beat um das Machen, um das strukturierte

Aufbauen von Ideen und den roten Faden – im Heft wie in den Tracks. Dieser Navigator zeigt ihnen die Highlights dieser

Ausgabe und erlaubt den Blick aufs große Ganze.

Gratis auf DVD: Vice One – Analog Style CompressorKlein, rot, bissig. Doch diese drei Attribute reichen bei Weitem nicht, den großartigen Klang und die

musikalischen Möglichkeiten zu beschreiben, die der Edel-Kompressor Vice One in Ihr Studio bringt.

Ausgestattet mit Analog- und Digital-Modus sowie einer Sättigungs-Stufe lässt Vice One beim Be-

arbeiten und Andicken von Bass- oder Lead-Spuren, beim Deinieren von Vocals oder dem Zusam-

menschweißen von Einzel-Tracks wahrlich keine Wünsche mehr ofen. Seite 50

Test: Novation PeakAuf der Superbooth in Berlin überraschte Novation mit der Vorstellung des Peak, eines

VA-Synthesizers mit großzügiger Oberläche und analogem Filter. Verantwortlich für das

Design zeichnet Chris Huggett, der schon den Electronic Dream Plant Wasp, den OSCar

und den Akai S1000 entwickelt hat. Und natürlich die legendäre Bass Station 2. Ob ihre

Ideen im Peak weiterleben? Seite 24

Porträt: Tale of UsMit ergreifend-schöner Clubmusik haben Tale of Us eine ganze Generation von Produzen-

ten beeinlusst. Ihr lang erwartetes Album-Debüt „Endless“ verblüft jedoch mit monu-

mentalen Ambient-Landschaften abseits des Danceloors. Nicht alle Fans werden ihnen

auf dieser Reise folgen – doch sie musste sein. Seite 44

Beatoskop: AJR – WeakClevere Arrangements, authentische Texte, perfekte Spannungsbögen – das Geschwister-Trio AJR

belebt das klassische Songwriting neu. Mit ihrer Single „Weak“ könnten sie zum „Next Big Thing“

der Popmusik gerieren. Prima, dass wir im Beatoskop charakteristische Synth-Sounds aus dem

Song nachbauen Seite 16

Beat Constructor: VocoderVocoder verwandeln Stimmen in Roboter, lassen Drumloops singen und Pads grooven -

das sind zumindest die klassischen Anwendungen, die wir an dieser Stelle mal ausklam-

mern. Denn Vocoder können noch so viel mehr! Etwa abgefahrene Atmos und Texturen

erzeugen, crispe Bässe kreieren oder auch Drums und Instrumenten zu mehr Transpa-

renz verhelfen. Seite 52

INBEATNavigator

Page 9: 17 HARDWARE 2017 SYNTHESIZER - …...2017/05/31  · KLANG. FEATURES. EIGNUNG. 32 FRISCHE MODELLE IM TEST SYNTHESIZER BEAT.DE SKILLS FÜR MACHER MUSIK PRODUKTION DJ-ING # 139 / 07-20
Page 10: 17 HARDWARE 2017 SYNTHESIZER - …...2017/05/31  · KLANG. FEATURES. EIGNUNG. 32 FRISCHE MODELLE IM TEST SYNTHESIZER BEAT.DE SKILLS FÜR MACHER MUSIK PRODUKTION DJ-ING # 139 / 07-20

10 Beat 07 | 2017

Magazinvon Kai Chonishvili

Fakten | Meinung | News | Produkte

VA-Polymoog von XILS LabDie Software-Schmiede XILS Lab ist bekannt für gelungene Hardware-Emulati-

onen und kündigt nun den nächsten Genie-Streich an: PolyM, einen virtuellen

Polymoog von Moog. Die Entwickler von XILS Lab haben sich bereits zahlreiche

Hardware-Instrumente zur Brust genommen und diese erfolgreich in die Plug-

in-Welt überführt, darunter XILS 4, PolyKB III oder auch XILS V+.

Mit dem angekündigten Plug-in PolyM haben sie sich dieses Mal ein echtes

Schlachtschif von Synthesizer ausgesucht, denn der Polymoog von Bob Moog

ist ein polyphoner Analog-Synthesizer für gigantische Flächenteppiche mit ma-

ximal 71 Stimmen. Er wurde 1975 bis 1980 gebaut und von Künstlern wie Kraft-

werk oder Gary Numan genutzt. Das berühmte Moog-Filter trägt in diesem In-

strument keine entscheidende Rolle, vielmehr steht die Klangerzeugung im

Fokus, die den damaligen Orgeln und String-Synthesizern ähnelt.

www.xils-lab.com

Musikproduktion lernen mit AbletonUnter der Web-Adresse learningmusic.ableton.com stellt Ableton einen Kurs

bereit, der Nutzern die Welt der elektronischen Musikproduktion eröfnen

will. In zehn interaktiven Kapiteln mit zahlreichen Lektionen werden alle Sta-

dien der Produktion angesprochen, angefangen bei der Beat-Programmie-

rung und dem Unterschied zwischen einem akustischen und einem elekt-

ronischen Schlagzeug. Von der Beat-Programmierung geht es weiter zu den

Basslines, Melodien, Song- und Akkord-Struktur und vielen weiteren Stadi-

en, die besonders Neulingen den Einstieg in diese komplexe Welt erleich-

tert. Das Schöne dabei ist, dass alle selbst erstellten Sequenzen direkt als Ab-

leton-Liveset exportiert und in der DAW weiterverarbeitet werden können.

Trotz der englischen Sprache ist der Kurs nahezu selbsterklärend und wirk-

lich clever gemacht.

learningmusic.ableton.com

D16 Tekturon DelayD16 Group hat das neue Delay-Plug-in Tekturon angekündigt, welches mit ei-

ner Vielzahl an Formungs-Möglichkeiten daherkommt. Tekturon ist ein le-

xibler Delay-Efekt, dessen Besonderheit in der Matrix liegt. In dieser kann

der Anwender die Beschafenheit für jede Verzögerung einzeln bestimmen.

Zu den zur Verfügung stehenden Parametern zählen das Filter-Modell inklu-

sive Cutof und Resonanz, die Lautstärke und Panorama-Position sowie der

Feebdack-Anteil und die Delay-Zeit. Ein Shule- und Feedback-Parameter

am Ende der Signal-Kette sorgen für groovende Delays mit langen Echo-Fah-

nen. Ebenfalls am Ende vorzuinden ist ein resonanzfähiges Multimode-Fil-

ter, um die Wiederholungen butterweich zu iltern oder stark zu beschnei-

den. Das Delay-Raster lässt sich entweder zum Host-Tempo synchronisieren

oder freilaufend einstellen.

www.d16.pl