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1 Modul 2 CMS implemetieren und leben - Organisation Kommunikation und Schulungen Mag. Rudolf Schwab, MBA

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Modul 2CMS implemetieren und leben - Organisation

Kommunikation und Schulungen

Mag. Rudolf Schwab, MBA

Kommunikation in 5 Schritten nach Konrad Lorenz

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Happy Birthday, lieber Papa

Mama, wann kommt Papa wieder?

Noch 4 mal singen

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Ein Beispiel zum Einstieg …..

Nehmen wir einmal an, Ihr Kind geht in die erste Klasse Volksschule. Sie erhalten vor Schulschluss folgendes Mail:

Hallo Herr/Frau …..mal ganz unter uns, bekomme gerade einen

Mailverkehr mit, wo sich irgendjemand wegen Compliance Sorgen macht, wenn es darum geht, ein Abschiedsgeschenk (Gutschein ca. 100.- bis 150.- Euro) für die Lehrerin vor Schulschluss zu machen.

1. Klasse wohlgemerkt, also noch weit weg vom Gymnasium oder fehlt meiner Fantasie hier etwas?

Wie sehen Sie das?

Formen der Korruption

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Amtsträger Private Korruption

Vorteil für pflichtwidriges Amtsgeschäft: Bestechlichkeit (§ 304 StGB) Bestechung (§ 307 StGB)

Vorteil für pflichtwidrige Rechtshandlung: Geschenkannahme (§ 309 Abs 1 StGB) Bestechung (§ 309 Abs 2 StGB)Pflichtwidriges NICHT - Abführen eines Vorteils: Geschenkannahme (§ 153a StGB) Beihilfe zur Geschenkannahme (§ 12 iVm § 153a StGB)

Vorteil für pflichtgemäßes Amtsgeschäft: Vorteilsannahme (§ 305 StGB) Vorteilszuwendung (§ 307a StGB)

Vorteil zur Beeinflussung: „Anfüttern“ Passiv (§ 306 StGB) „Anfüttern“ Aktiv (§ 307b StGB)

Übersicht Ziele und Methoden der Compliance Kommunikation Erstellung eines Compliance Kommunikationskonzepts Compliance Schulungen professionell planen und durchführen Zielgruppenorientierter Einsatz von Trainingsmethoden Didaktische Hinweise zur Erhöhung der Wirksamkeit von Compliance

Schulungen

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Prävention: Nachhaltige Wirkung durch Kombination aus verhaltensorientierten und

prozessorientierten Maßnahmen

Training Im Rahmen des CMS muss sichergestellt werden, dass die Organisationsmitglieder auf

Basis der Ergebnisse der Compliance-Risiko-Bewertung regelmäßig trainiert werden. Die Methode, der Umfang und die Intensität des Trainings müssen dem

Aufgabenbereich der jeweiligen Organisationsmitglieder angepasst sein. Organisationsmitglieder in Schlüsselposition müssen im Rahmen von Präsenzschulungen

trainiert werden. Das Training muss dokumentiert werden.

ON 192050 Compliance Management Systeme

Kommunikation

Die Leitung der Organisation muss regelmäßig ihr Engagement für Compliance bekunden und dieses über die für die Organisation adäquaten Kanäle kommunizieren.

Die Organisationsmitglieder müssen regelmäßig über die für sie relevanten Änderungen im CMS informiert werden.

ON 192050 Compliance Management Systeme

Das Wollen und das Können unterstützen

Aktive Gestaltung von Maßnahmen.Vorleben und Mitmachen.Strategisch kommunizieren.

Werte vermitteln – positive Inhalte bieten. Bestätigung durch das Top Management.Sinnstiftend kommunizieren.

Gemeinsame Leitlinien finden.Das Bewusstsein stärken. Individuell kommunizieren.

Wissen, warum...

Positive Aspekte...

• Besser zu kommunizieren • Transparenz schaffen – was ist die

Erwartung• Werte und Verständnis schaffen • Raum für eigene Entscheidungen• Positive Reputation und

Bewertung im Außenbild• Compliance schützt

unterschiedliche Stakeholder• Compliance schafft Vertrauen• Stolz sein...

Negative Aspekte...

• Auswirkungen: Strafzahlungen und strafrechtliche Verfolgung

• Kontrolle: Wenn das Risiko steigt ertappt zu werden...

• Regeldichte• Zero Tolerance• Öffentliche Bloßstellung...

Aufbau der Kommunikationsstrategie

Fundiertes Briefing

Fundierte Strategie

Fundierte Planung

Zielsetzung

Kognitive Kommunikationsziele Die Wissensvermittlung steht im Vordergrund.

Konative Kommunikationsziele Die Verhaltensänderung steht im Vordergrund.

Affektive Kommunikationsziele Die Emotionalisierung steht im Vordergrund.

Die Positionierung

Wie kann ich...die Aufmerksamkeit erreichen,um Informationen zu positionieren,und durch Emotionen verfestigen,sodass sie bei Aktionen unterstützen.

Know your audience!

Für jede identifizierte Zielgruppe ein (Compliance-)Profil

Wie ist das Umfeld oder Setting

Welches (Vor-)Wissen gibt es

Was sind die Einstellungen, Motivationen, Verhalten

Was könnten die Erwartungen oder Vorbehalte sein

Was ist das ideale Medium

Compliance Trainingskonzept

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Mögliche Trainingsmethoden Mögliche Zielgruppen

Compliance Trainingskonzept Zielgruppen gerechte Aufbereitung von Trainingsinhalten Mitarbeiter müssen ihre Arbeitsplatzsituation in der Schulung wiederfinden Diskussion von Fallbeispielen Einsatz von Dilemma-Situationen, kein Überfrachten mit Informationen, kleine „Häppchen“, einfache und direkte Formulierung, kein Abschreiben von Gesetzestexten, klare Handlungsanweisungen, Graphische Gestaltungsmöglichkeiten nutzen Integrity Spiele

Beispiel Trainings Konzept

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Training Konzept

Zielgruppe

Aufbau einer Compliance Erstschulung Sensibilisierung

Einführung in das Thema Compliance Compliance-relevante Aspekte der täglichen Arbeit Rolle von Führungskräften

Wissensvermittlung Compliance Organisation Inhalte des Verhaltenskodex Spezialthemen

Dialog Diskussion von Fallbeispielen An wen kann ich mich bei Fragen wenden?

Aufbau einer Compliance Folgeschulung Wiederholung bekannter Themen

Wiederholungsfragen zur letzten Schulung Abgewandelte Fallbeispiele zu bekannten Themen – aktuelle Fälle aus den Medien Dialog zu Erfahrungen seit der letzten Schulung

Vertiefung bekannter Themen Berücksichtigung von gesetzlichen Änderungen sowie Änderungen der internen

Regelungen Spezialthemen, die noch nicht behandelt wurden

Vermittlung neuer Themen Nachspielen und Reflexion von Dilemma Situationen An wen kann ich mich bei Fragen wenden ?

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Beispiel Telekom Austria Kommunikationskampagne zum E-Learning

Telekom Austria Compliance E-Learning

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Beispiel Telekom Austria Kommunikationsaktivitäten Hinweisgebersystem

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2013

Oktober 2012Interne Kommunikationskampagne für den Code of Conduct inklusive Whistleblowing

November 2013 Video Interview –

Whistleblowing und „tell.me“

Dezember 2012 Pressekonferenz – Start des

„tell.me“ Whistleblowing Portals

2012 2014

Juni 2014 Interne Kommunikation über Maßnahmen und Folgen von

abgeschlossenen Compliance-Fällen.

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Beispiel Deutsche Bahn

Beispiel Deutsche Bahn

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Beispiel Deutsche Bahn

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Beispiel Deutsche Bahn

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relevant

Den Wirkungsgrad von Trainings erhöhen

12 Tipps zum gehirngerechten Lernen

Positive Emotionen Alle Sinne ansprechen Eigenmotivation beachten Roten Faden legen Sofort Feedback geben Dem Gehirn Pausen gönnen Schlau Vernetzen Lernumgebung ansprechend gestalten Gehirngerecht portionieren Digitale Medien nutzen

Didaktik für erwachsengerechtes Lernen

SelbstgesteuertProduktivAktivierendSituativSozial

Selbstgesteuert

Lernende haben die Möglichkeit, Wissen und Lernen selbst

zu bestimmen

Lernende überprüfen Ihre Lernergebnisse selbst

Lernende gestalten Ziele, Prozesse und Lernbedingungen

mit

Lernende werden darin unterstützt, die Verantwortung für

ihr lernen selbst zu übernehmen

Der/die Lehrende ist prozessverantwortlich: Er schafft die

Bedingungen für ein gelingendes Selbstlernen

Produktiv

Vorerfahrung und Vorwissen des Lernenden werden

eingebunden

Dem Lernenden wird Raum geboten für Neugier und

Entdeckungsarbeit

Lernende nehmen unterschiedliche Perspektiven ein

Lernende erhalten die Möglichkeit, eigene Sichtweisen zu

hinterfragen

Aktivierend

Lernende bearbeiten konkrete Arbeitsaufträge

Lernenden wird ermöglicht, Lösungswege selbst zu planen,

durchzuführen und zu überprüfen

Lernende entwickeln selbst Initiativen

Lernende wird ermöglicht, praxis- und erlebnisorientiert zu

arbeiten

Situativ

Lernende nützen und reflektieren die Hier- und Jetzt Situation

Die Methode nimmt Bezug auf die Situation der Lerngruppe

Lernende gestalten Ziele, Prozesse und Lernbedingungen mit

Lernende erarbeiten Lösungen anhand von Praxisbeispielen

Lernende übertragen Musterlösungen in die eigene Praxis

Lernenden werden Empfehlungen für den Praxistransfer

geboten

Sozial

Lernende erleben Wertschätzung

Lernende erhalten Zeit und Raum für Fragen und Feedback

Lernende nehmen Emotionen wahr

Lernende üben konstruktive Formen der Kommunikation

Lernende werden bei der kooperativen Erarbeitung von

Lösungen gefördert

interessieren

Prozessuale Sicht Training

Konzeptionsphase Analyse

Was soll erreicht werden ? Wer und wie ist die Zielgruppe ? Wie ist die Unternehmenskultur ? Wer sind die Stakeholder ?

Auswertung Ideenfindung und Lösungsentwicklung

Prozessuale Sicht Training

Trainingsphase Projektplanung

Projektmarketing Eingangsmessung Einladungsprozess Trainingsmodule

Prozessuale Sicht Training Transfer

Protokoll zum Training 72 Stunden E-Mail Evaluierung/Tests Coaching App/Mobil Learning Hörbuch 70:20:10 Regel

70% durch Lernen am Arbeitsplatz 20% Lernen durch soziale Umgebung/Netzwerke 10% Lernen durch klassische Trainings

Erfolgsmessung

E-learning tool

http://www.thefightagainstcorruption.com/http://demo.transformlearning.com/thefightagainstcorruption/

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This e-learning tool uses six interactive learning modules to further the audience's understanding of the UN Global Compact’s 10th principle against corruption and the UN Convention against Corruption as it applies to the private sector.

Lernvideos

Noch viermal singen:                 www.youtube.com/watch?v=9swZurD9ogs City of London Police video on Bribery "Consequences begin at

home".

http://www.youtube.com/watch?v=WnT9M2g-sg4 

Praxisbeispiel: Telia Sonera erwirbt Mobilfunklizenz in Usbekistan 1/3

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Telia Sonera Takilant

verkauft Mobilfunk-Lizenz an Telia Sonera

Erwerb der Lizenz um rd. 300 Mio. Euro

Gayane AvakyanAlleineigentümer von Takilant

Alisher ErgashevVertreter von Takilant im Verkaufsprozess

• Telia Sonera erwirbt von Takilant, einer 1 Personen Gesellschaft mit Sitz in Gibraltar rechtmäßig die für den Markteinstieg in Usbekistan erforderliche Mobilfunklizenz zum Preis von rd. 300 Mio. Euro

• Takilant bedient sich im Verkaufsprozess eines Vermittlers (Alisher Ergashev)

• Im Rahmen des Erwerbs prüft Telia Sonera, dass Takilant rechtmäßig über die Mobilfunklizenz verfügt und die Berechtigung zum Verkauf hat.

Welche Folgen hat der Lizenzerwerb für Telia Sonera?

Verhandlungen

Praxisbeispiel: Lars Nyberg, CEO von Telia Sonera muss wegen Korruptionsskandal in Usbekistan das Unternehmen verlassen 2/3

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• Zwischen der Alleineigentümerin von Takilant, die geschäftl. in der Modebranche tätig ist, und der Tochter des Präsident besteht eine enge Freundschaft

• Der Vertreter von Takilant im Verkaufsprozess ist zugleich CEO einer Firma, die der Tochter des Präsidenten gehört.

Schwedisches Gericht sieht ausreichender Korruptionsverdacht gegenüber Telia Sonera und sperrt der schwedischen Konten von Takilant

enge Freundschaft

GulnaraKarimova

(Tochter des usbek.Präsidenten)

Owner

UnnamedCompany

CEO

Telia Sonera Takilant

verkauft Mobilfunk-Lizenz an Telia Sonera

Erwerb der Lizenz um rd. 300 Mio. Euro

Gayane AvakyanAlleineigentümer von Takilant

Alisher ErgashevVertreter von Takilant im VerkaufsprozessVerhandlungen

Praxisbeispiel Telia Sonera 3/3:Lessons learned Wo waren Red Flags erkennbar?

Usbekistan ist ein Hochrisikoland (TI Corruption Perception Index 2012 Platz 170 von 174 Ländern)Lizenz wurde nicht direkt vom Staat erworbenFirmensitz des Verkäufers im AuslandVerkäufer ist nicht im Telco Business tätigNahebeziehung des Verhandlungspartners zur Tochter des Präsidenten wäre bei einem Check seiner sonstigen Funktionen feststellbar gewesen

Einbeziehung von Compliance Aspekten in die Due Dilligence erforderlich, um Risiken frühzeitig zu erkennen Lars Nyberg, ehemaliger CEO von Telia Sonera: „ Auch wenn

der Erwerb der Lizenz rechtens war, hätten wir uns unser Business Partner genauer anschauen sollen“

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© 2015 KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, österreichisches Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind.

Cards on the Table-4 Spieler oder Spielgruppen pro Spielbrett-auf das Unternehmen angepasste Dilemmasituationskarten

Cards on the TableDurchführung von Compliance-Trainings

Dilemmasituationen im GeschäftsalltagIm Rahmen des Brettspiels „Cards on the Table“ werden gemeinsam Dilemmasituationen aus dem Geschäftsalltag diskutiert. Ziele des Spiels Sensibilisierung der MitarbeiterFörderung Compliance-FachwissenAufdecken von „Grauzonen“ und Sicherheitslücken

erlaubtverboten Unsicherheitder Mitarbeiter

erlaubtverboten Unsicherheit

Dies gelingt durch einepraxisnahe und interaktive Vermittlung der relevanten Inhalte, bei Gruppengrößen zwischen 8 und 40 Personen.

Mag. Roman Sartor, M.B.L.KPMG Director Advisory Compliance

[email protected]: +43 664/8830 8662