eclass.uoa.gr · morphologie grundlagen 1 begri ff skl¨arung • griechisch: morph´e (dt.: die...
TRANSCRIPT
Morphologie
Grundlagen
1
Begriffsklarung
•Griechisch:morphe(dt.:die
Gestalt);
logo
s(dt.:
die
Lehre)
•Morphologie
meint
recht
allgem
ein
die
Lehre
von
den
Gestalten.
Als
solcheistsieTeilgebiet
verschiedener
Wissenschaftszw
eige,z.B.:
1.Biologie
2.Geologie
3.Sprachwissenschaft
•Der
BegriffwurdevonJohannWolfgangvonGoethe
(174
9-18
32)furdie
Botanik
eingefuhrt.
•Der
Indog
ermanistAugu
stSchleicher
(182
1-1868
)ubernah
mihn
spater
indie
Sprachwissenschaft
(Schleicher
1860
).
2
ZielderMorphologie
•In
der
Sprachwissenschaftistdie
Morpholog
iedie
Lehre
vonder
Gestalt(kom
plexer)
Worter.
•Diesumfasst
1.dieinnereStruktur(R
eprasentation)komplexer
Worter,
2.dieRegeln,nachdenen
diese
Strukturengebildet
(generiert)werden,
3.die
Beschrankungen,
denen
die
Anwendung
solcher
Regelnunterliegen.
•Annahme:
Die
Regeln,
Beschranku
ngen
und
Reprasentation
en,diein
der
Morpholog
ieeineRolle
spielen,sindim
Gehirndes
Sprechersabgebildet.
•Ziel
morpholog
ischer
Forschung
ist
es,
diese
Reprasentation
en,
Regeln
und
Beschranku
ngen
mog
lichst
genau
zuermitteln
und
explizit
zuform
ulieren.
3
KomplexeW
orter
•Intuition:Worterkonnen
1.einfach
sein
2.komplexsein
•Die
Worterin
(1)sindeinfach:Sie
konnen
intuitiv
nicht
weiter
inkleinere
“wortgleiche”
Einheiten
zerlegtwerden
(woh
lab
erin
ihre
Laute).
•DieWorterin
(2)sinddagegen
komplex;
siekonnen
inTeilezerlegtwerden,dieebenfalls
wortgleichsind.
(1)
a.Wasser
b.
Hahn
c.laut
d.
Mensch
e.mit
f.um
(2)
a.Wasser-hahn
b.
Mit-M
ensch
c.Um-laut
4
PrimitivederZerlegung
•Frage:
Was
sind
die
kleinsten
Teile
(Primitive)
einer
solchen
morpholog
ischen
Zerlegu
ng?
•Zerlegu
ngenwie
die
in(2)sindrelevantim
Sinne
der
Morpholog
ie,weilsich
wortgleicheObjekteals
Ergebnishab
en.
•EineZerlegu
ngvon(1-a)(W
asser)
inLaute,wie
in(3),
istfurdie
Phon
olog
ie(die
die
Kom
bination
von
Lauten
studiert)relevant,
sie
istab
ernicht
Gegenstandder
Morpholog
ie.
(3)
/v-a-s-@-ö/
•In
der
Morpholog
iehat
man
esaufgroßereEinheiten
abgesehen
alsdie
Laute.Aber
aufwelchegenau?
5
PrimitivederZerlegung2
•Frage:Sindkomplexe
Worterim
mer
ausanderen
Wortern
zusammengesetzt,so
wie
Wasserhahnaus
WasserundHahn?
•Antwort:
Nichtwirklich.
Beispielsweise
besteht
horbar
intuitiv
aushor
(wie
z.B.in
Hor
mir
zu!)
und-bar.Aber
man
wurde-bar
vielleichtnichtals
Wortbezeichnen
wollen.
•Einwand:Aber
bar
istdoch
einWort(w
iez.B.in
Das
istbar
jeder
Vernunft,In
der
Bar
kannman
was
trinkenoder
Ichbezahldas
gleich
inbar).
•Antwort:
Stimmtschon
.Aber
diese
Instanzenvon
bar
bedeutenetwas
anderes
alsdas
-bar
inhorbar.
Es
mssen
also
verschiedene
-bars
unterschieden
werden.
6
PrimitivederZerlegung3
•Beobachtung:
Jeder
Satzder
Form
YistX-bar,
tragtin
etwadie
Bedeutung“M
ankannYX-en”.
(4)
Yisttrink-bar
❀Man
kannY
trinken
Yistlos-bar
❀Man
kannY
losen
Yisthor-bar
❀Man
kannY
horen
Yistess-bar
❀Man
kannY
essen
Yistertrag-bar
❀Man
kannY
ertragen
•Man
kannsagen,dass-bar
einen
konstantenBeitrag
zurBedeutungdes
Satzesbeitragt.
•-bar
reprasentiert
also
ein
Paar
aus
lautlicher
Gestaltundeiner
konstantenBedeutung.
•Solche
Paare
ausLautund
Bedeutung
sind
die
Primitiveeiner
morpholog
ischen
Analyse.
7
DasMorphem
•Kom
plexe
Worter
sind
also
nicht
immer
aus
einfachen
(vollstandigen)Wortern
zusammengesetzt,
obwoh
ldas
manchmal
zutrifft.
•Vielm
ehrsinddiePrimitivemorpholog
ischer
Analyse
lautlicheSequenzen,diemiteiner
festen
Bedeutung
gepaart
sind.Unddas
mussen
nichtim
mer
Worter
(im
intuitiven
Sinne)
sein.
•Diese
Primitive,also
systematischeKorrespon
denzen
aus
lautlicher
Gestalt
und
Bedeutung,
werden
Morpheme
genannt(nach
Bau
doin
1895
;siehe
auch
Bloom
field19
26).
8
DasMorphem
2
•Durch
das
Isolieren
der
lautlichen
Kette
-bar
und
seiner
Bedeutung
in(4)
hab
enwir
eine
Generalisierung
durchgefuhrt
(ein
Musterbzw
.eineRegelerkannt).
•Das
Erkennen
vonGeneralisierungen(R
egeln/M
ustern)
isteines
der
zentralen
Zieleder
Sprachwissenschaft.
•Mehrwertder
Generalisierunguber
-bar:
1.Erklarung:
Wurdeman
der
Kette
-bar
nichteine
konstante
Bedeutung
zuordnen,musste
esals
reiner
Zufallgelten,dassalle
Worter,
die
-bar
enthalten,dieselbeBedeutungbeinhalten.
Und
Zufalle
sind(inder
Wissenschaft)
uninteressant.
2.Spracherwerb:
Wenn
das
Kind
ebenfalls
diese
Generalisierung
einmal
aufgestellt
hat,wird
esihm
leichterfallen,andereWorter,die
auch
-bar
enthalten,zu
analysieren.
Die
Generalisierung
hilftalso,den
Spracherwerbbesserzu
verstehen. 9
DasMorphem
3
•Die
Korrespon
denzzw
ischen
lautlicher
Gestaltund
Bedeutungistwillkurlich(deSaussure
1916
).
•Es
ist
Zufall,
dass
das
Kon
zept
“Bau
m”
imDeutschen
durch
die
lautliche
Gestalt
[baU
m]
ausgedrucktwird(vgl.Franz.
[aKb
K],Engl.[t
ôi:]).
•Die
Korrespon
denzistnichtnotwendigerweise
eins-
zu-eins:
1.Homophonie:
gleiche
lautliche
Gestalt,
verschiedeneBedeutung([vaid
@],[taub
@],[sait@]).
2.Syn
onym
ie:
verschiedene
lautliche
Gestalt,
gleicheBedeutung(G
efahrte,Genosse,Kumpan
).
•Seitenbem
erku
ng:
Wir
kommen
noch
genauer
auf
Morphem
emit
(scheinbarer)
eins-zu-viele-
Korrespon
denzen(B
edeutung-Gestalt)zu
sprechen,
sieheden
Begriffder
Allomorphie.
10
DasMorphem
4
•Das
Kon
zept
der
“Bedeutung”
,das
inden
Morphem
begriffeinfließt,muss
weitgefasstwerden,
da
invielen
Fallen
Morphem
ekeine
inhaltlich
eBedeutungtragen.
•Definition:Ein
Morphem
istdie
kleinsteLautfolge
mit
einer
identifizierbaren
außerphon
olog
ischen
Eigenschaft.
•Eine
solche
außerphon
olog
ische
Eigenschaftkann
stehen
fur
1.inhaltliche
Merkm
ale
(Bedeutung
imengeren
Sinne;
z.B.Wasserin
(5-a))
2.form
aleMerkm
ale(B
edeutungim
weiterenSinne;
markiertetwas,z.B.Infinitiv
durch-enin
(5-b),
2.Person,Singu
lardurch-stin
(5-c)).
(5)
a.Trink-wasser
b.
trink-en
c.trink-st
11
DasMorphem
5
•Morphem
esindkeinephon
olog
ischen
Einheiten.So
kannman
die
Grenze
zwischen
zweiMorphem
enim
akustischen
Signal
auch
nicht(immer)horen.
•Morphem
esind
auch
zuunterscheiden
von
der
phon
olog
ischen
Einheitder
Silbe:
1.Auch
Silb
enkonnen
Worterunterteilen.
2.Aber
Silb
engrenzen
und
Morphem
grenzen
sind
oftnichtidentisch.
Wort
Silb
enMorphem
eLeuchter
Leuch-ter
Leucht-er
Lam
penschirm
Lam
-pen-schirm
Lam
pe-n-schirm
Maschine
Ma-schi-ne
Maschine
•ZurVerdeutlichungwerden
Morphem
grenzenin
der
morpholog
ischen
Literaturoftgrap
hisch
oftdurch
Sym
bolewie
“-”oder
“+”sichtbar
gemacht.
12
DasMorphem
6
•Weitere
Beispiele
furMorphem
e:
(6)
a.Vogel-nest,Vogel-flug,
Vogel-kafig
b.
lieb-lich,klein-lich,sauer-lich
c.such-st,
schreib-st,
lieg-st
d.
er-tragen,er-reichen,er-schlagen
e.Man
n-es,
Haus-es,
Tisch-es
f.dicht-er,klein-er,weit-er
g.Frech-heit,Schon
-heit,Feig-heit
•Analog
zu-bar
tauchen
auch
die
in(6)
fettgedrucktenlautlichen
Gestalten
inverschiedenen
Kon
texten
immer
wieder
mit
der
selben
“Bedeutung”
auf.
•DieSprachegebrau
chtMorphem
ewiedieElemente
eines
Bau
kastensystem
s,um
komplexe
Worteraus
ihnen
zuerzeugen.
13
DasMorphem
7
•Allerdings
lassen
sich
Morphem
edurchAneinan
der-
hangen
nicht
beliebig
zuWortern
kombinieren.
Viele
rein
logisch
mog
liche
Kom
binationen
sind
tatsachlichungram
matisch.
•Ungram
matikalitteiner
Reprsentation
Rzeigtsich
dadurch,
dass
der
Muttersprachler
Rals
nicht
woh
lgeformtem
pfindet.
•Die
Ungram
matikalitat
von
Rwird
ublicherweise
durchPrafigierungmiteinem
“*”markiert.
(7)
a.*tisch-lich,*T
isch-keit,*tisch-bar
b.*sing-lich,*S
ing-keit,*S
ing-es
c.*m
ann-st,*m
ann-t,*m
ann-en
d.*er-tisch,*er-klein,*er-mit
•Das
Bau
kastensystem
der
Morpholog
ieunterliegt
also
bestimmtenBeschrankungen.
14
DasMorphem
8
•Wenn
ein
Wort
aus
mehreren
Morphem
enzusammengesetzt
wird,
dann
fließen
die
Bedeutungender
Morphem
emeist
indieBedeutung
des
ganzenWortesein.
(8)
a.Rot-wein=
dieEigenschaft,Weinzu
sein,
der
rotist
b.
un-sink-bar
=die
Eigenschaft,
nicht
sinkenzu
konnen
•Per
Definition
tragen
Teilketten
von
Wortern,
die
keine
Morphem
esind,
keine
Bedeutung.
Insbeson
dere
Phoneme
(die
Laute)
sind
nichtbedeutungstragend
(allerdings
bedeutungs-
untersch
eidend).
•DieTrennunginbedeutungstragende(M
orphem
e)und
bedeutungsuntersch
eidende
(Phon
eme)
Einheitenwird(nachMartinet
1960
)auch
doppelte
Artikulationgenannt;
sieisteineKerneigenschaft
menschlicher
Sprachen.
15
Allomorphie
•Die
konkretephon
olog
ischeRealisierung(lautliche
Gestalt)eines
Morphem
swirdman
chmal
Morph
genannt.
•Tatsachlichkonnen
Morphem
enam
lichverschiedene
lautlicheGestalten
hab
en,die
alle
dieselbe(außer-
phon
olog
ische)
Funktion
des
Morphem
serfullen.
Man
nenntdiesAllomorphie.
(9)
a.Kind,Kind-er
b.
Greis,Greis-e
c.Auto,Auto-s
d.
Bett,Bett-en
e.Zecke,Zecke-n
•Die
Morphe(me)
-er,
-e,-s,-en,-n
in(9)sind
Allomorpheeines
abstraktenPluralm
orphem
s.
•Meist
wirdterm
inolog
isch
zwischen
Morphem
und
Morphnichtunterschieden;man
sprichteinfach
von
Morphem
en(bzw
.den
Allomorphen).
16
Allomorphie
2
•Die
Wahleines
Allomorphsistdurchden
Kontext
bestimmt,in
dem
das
Morphem
auftritt.
•DieserKon
text
kannbestimmtsein
durch
1.phonologisch
eKriterien,
2.morphologisch
eKriterien
oder
3.lexikalischeKriterien.
•Im
ersten
Fallwird
die
Wahldes
Allomorphs
durchphon
olog
ischeMerkm
ale(z.B.[±
obstruent],
[±plosiv],etc.)des
Kon
textsgesteuert.
•Im
zweiten
Fallwird
sie
durch
morpholog
ische
Merkm
ale(z.B.[m
asku
linum],[singu
lar],etc.)des
Kon
textsgesteuert.
•Im
letzten
Fallhangt
die
Wahldes
Allomorphs
von
bestimmten
lexikalischen
Eigenschaften
des
Kon
textsab.
17
Allomorphie
3
•Beispiel
1;phon
olog
isch:
Das
deutsche
Verb
markiertdie
3.PersonSingu
larPrasensIndikativ
Aktiv
immer
mit-t,(10-a),es
seidenn
1.das
Verbendet
aufeinen
koronalen
Plosiv([t],
[d]),(10-b)(A
usnah
me:
halt),oder
2.das
Verbendet
auf[t]oder
[d](oder
einigeandere
Kon
sonanten),gefolgtvoneinem
Nasal([m],[n]),
(10-c).
•In
diesenbeiden
Son
derfallenwirddas
Morphem
-et
gewahlt.
(10)
a.leb-t,zieh-t,schrei-t,fluch-t
b.
red-et,reit-et,bad-et
c.atm-et,rechn-et
18
Allomorphie
4
•Beispiel2;phon
olog
isch
(Rumanisch;Indoeuropaisch):
Masku
lineNom
en,die
auf-e
enden,drucken
den
definiten
Artikel
durchdie
Endung-leaus(11-a).
Enden
sieaufeinen
Kon
sonanten,dannerscheint
die
Endung-ul(11-b).
(11)
a.frate-le
Bruder-der
b.
pom
-ul
Bau
m-der
•Beispiel3;
phon
olog
isch
(Tzeltal;Maya,
Mexiko):
“mein”=
[h]voreinem
Kon
sonantenund[k]vor
einem
Vokal.Entsprechendfur“d
ein”und“sein”
([a]
vs.[aw]und[s]vs.[y]).
(12)
k’ab
“Hand”
h-k’ab
“meineHand”
akan
“Bein”
k-akan
“meinBein”
lumal
“Land”
a-lumal
“deinLand”
inam
“Frau”
aw-inam
“deineFrau”
k’op
“Sprache”
s-k’op
“seineSprache”
at’el
“Arbeit”
y-at’el
“seineArbeit”
19
Allomorphie
5
•Beispiel4;
morpholog
isch:Das
Pluralallomorphim
Deutschen
imKon
text
von-heit/-keitistim
mer
-en
(13),ab
ernichtim
mer
inanderen
Kon
texten
(14):
(13)
a.Flussig-keit-en,*F
lussig-keit-er
b.
Dumm-heit-en,*D
umm-heit-e
(14)
a.Kind-er,*K
ind-en
b.
Kerl-e,
*Kerl-en
c.Auto-s,*A
uto-(e)n
•Analyse:
1.-keitund-heitmussen
einabstraktes
(nichthor-
oder
interpretierbares)Merkm
altragen
(nennen
wires
[x-eit]),furdas
die
Wahlder
Pluralendung
sensitivist(vgl.Kleid,Kleid-er,
*Kleid-enoder
Geleit,Geleit-e,
*Geleit-en).
2.Tragt
einNom
en[x-eit](w
eiles
auf-keitoder
-heit
endet),
dann
muss
das
Allomorph
-en
gewahltwerden.
20
Allomorphie
6
•Beispiel5;
morpholog
isch:Das
Pluralm
orphem
-er
imDeutschen
unterliegt
der
Beschranku
ng,
dasses
sich
nurmitNom
enverbinden
kann,die
Masku
lina
oder
Neutrasind(15-a,b).
•Eine
Verbindung
von
-er
und
einem
femininen
Nom
enistnichtmog
lich,z.B.(15-c).
(15)
a.der
Rand,die
Rand-er
b.
das
Land,die
Land-er
c.die
Wand,*d
ieWand-er
•Analyse:
1.Einerein
phon
olog
ischeErklarung(-er
+Umlaut
bei
einsilbigem
Stamm
und/o
der
Reim
-and)
scheidet
als
Erklarung
aus,
da
(15-c)
diesen
Kon
text
ebenfalls
erfullt.
2.Die
Pluralendung
-er
muss
daher
sensitiv
sein
furdas
Merkm
al[–fem]des
Nom
ens([neutr]=
[–mask,
–fem
],[m
ask]
=[+
mask,
–fem
]).
21
Allomorphie
7
•Beispiel
6;lexikalisch:
Trotz
system
atischer
Beschranku
ngen
(s.o.)
sind
Pluralendungen
imDeutschen
nichtvollkom
men
vorhersagb
ar.
•Daher
mussen
sie
(wenigstens
teilw
eise)
furdie
einzelnen
lexikalischen
Nom
engelerntwerden.
•Bei
folgenden
Paaren
sind
Genus
und
lokaler
phon
olog
ischer
Kon
tex
konstant,
und
trotzdem
tauchen
jeweilsverschiedenePluralendungenauf.
(16)
a.der
Wurm
,die
Wurm
-er,*d
ieWurm
-eb.
der
Turm
,*d
ieTurm
-er,die
Turm
-e
(17)
a.das
Loch,die
Loch-er,*d
ieLoch-e
b.
das
Joch,*d
ieJoch-er,die
Joch-e
(18)
a.die
Au,die
Au-en,*d
ieAu-e
b.
die
Sau,*d
ieSau-en,die
Sau-e
22
Typ
envo
nMorphemen
•Ein
Stamm
isteinMorphem
,an
das
sich
andere
Morphem
eanhangen,so
wie
sich
in(19)
ein-an
den
Stamm
Sichthangt.
(19)
Ein-sicht
•Ein
Stamm
isteinfach
(wieSichtin
(19)),wenner
nurauseinem
Morphem
besteht.
Eristko
mplex
(wieEin-sichtin
(20)),wenner
ausmehrerenTeilen
besteht.
(20)
ein-sicht-ig
•Einen
einfachen
Stamm
(wie
Sichtin
(19),(20))
nenntman
auch
Wurzel.
23
TypenvonMorphemen2
•Frage:
1.Was
meintman
dam
it,dasseinMorphem
Xsich
aneinanderes
Morphem
Y“anhangt”?
2.Kon
nte
man
nichtgenausogu
tumgekehrt
sagen,
dassY
sich
anX
anhangt
(vorau
sgesetzt
das
Ergebnisistim
mer
X-Y)?
•Antwort:
1.Man
sagt,dassX
sich
anY
anhangt
(aber
nicht
umgekehrt),wennYalleine(alsooh
neetwas
vom
Typ
X)in
einem
Satzauftauchen
kann,X
aber
nichtoh
ne(etwas
vom
Typ)Y
auftauchen
kann.
2.Dadurchentstehtdie
Asymmetrie,
die
durchdas
Kon
zept“sichanhangen”ausgedrucktwird.
24
Typ
envo
nMorphemen3
•Beispiel:
1.Die
Wurzel
trink-
intrink-bar
kann
ohne
ein
Elementvom
Typ
-bar
auftauchen
(z.B.in
Trink
das
aus!).
2.Umgekehrt
kann
aber
-bar
niemals
ohne
ein
Elementvom
Typ
trink-
auftauchen
(vgl.
z.B.
*Das
ist-bar).
•Beachte:Man
musste
eigentlichnoch
spezifizieren,
was
genau
mit“E
lementvom
Typ
X”gemeintist.
Wirholen
das
spater
nach.
25
TypenvonMorphemen4
•Dem
entsprechendunterscheidet
man
1.gebundeneMorphem
eund
2.freie
Morphem
e
•Ein
Morphem
Mistfrei,genau
dann,wenn
M
alleineim
Satzstehen
kann,also
ohne
sich
mit
einem
anderen
Morphem
M′verbinden
zumussen.
•Ein
Morphem
Mistgebunden,genau
dann,wenn
Mnichtfrei
ist.
26
Typ
envo
nMorphemen5
•Beispiel1:
-lichin
(21)
istgebunden,Gluck
istfrei.
(21)
a.Sie
istgluck-lich.
b.*G
luck
ist(sie)-lich.
c.Sie
hat
Gluck.
d.*D
asist-lich.
•Beispiel2:
-erin
(22)
istgebunden,wenig
istfrei.
(22)
a.wennwenig-ermehrist
b.*W
enig
ist-erman
chmal
mehr.
c.*-Eristman
chmal
mehr.
d.
Das
istwenig.
•Beispiel3:
ver-
istgebunden,binden
istfrei.
(23)
a.Das
kannman
ver-binden.
b.*V
er-kannman
das
nichtbinden.
c.*D
askannman
nichtver-.
d.
Das
kannman
binden.
27
TypenvonMorphemen6
•Morphem
e,die
sich
aneinen
Stamm
hangen,nennt
man
Affixe
.Affixe,die
1.vordem
Stamm
stehen,sindPrafixe
,2.
hinterdem
Stamm
stehen,sindSuffixe
,3.
die
Wurzel
inzw
eiTeile
aufspalten,sindInfixe
,4.
den
Stamm
umfassen,sindZirkumfixe
.
•Beispiel1:
Prafixe
imDeutschen:
(24)
a.Ein-sicht
b.
Ab-sicht
c.Um-sicht
•Beispiel2:
Suffixe
imDeutschen:
(25)
a.sicht-bar
b.
sicht-lich
c.sicht-en
28
Typ
envo
nMorphemen7
•Beispiel3:
Zirku
mfix?
Chickasaw
(Muskog
isch,
Nordam
erika):
(26)
a.chokm-a,
“eristgu
t”ik-chokm-o
“eristnichtgu
t”b.
lakn
-a,
“esistgelb”ik-lakn-o
“esistnichtgelb”
•Beispiel4:
Zirku
mfix?
Georgisch
(Kartvelianisch,
Kaukasus):
(27)
a.v-xedav
“ich
sehe(es)”
b.
xedav-t
“ihrseht(es)”
c.v-xedav-t
“wirsehen
(es)”
29
TypenvonMorphemen8
•Frage:Ist-zu-in
auf-zu-schreiben
einInfix?
1.FallsInfixe
per
DefinitionWurzelnspalten,dann
nicht:
auf-schreiben
istkeineWurzel.
2.Vielleichtistauf-schreiben
sogarnoch
nichtmal
einWort,
also
einStamm,der
danndurch-zu-
gespaltenwird(unddam
itzu
auch
kein
Infix).
3.Wie
wir
noch
sehen
werden,konnen
Teile
von
Wortern
nam
lichin
der
Syntaxnichtverschob
enwerden.Das
istbei
auf-schreiben
aber
der
Fall:
(28)
Sie
schreibtes
auf.
4.Bei
Verben,
deren
Partikelnicht
abgespalten
werden
kann(29-b),
unddie
deswegen
komplexe
Worterzu
sein
scheinen,kann
zuauch
nicht
eingefugt
werden
(29-d),
was
auch
dafurspricht,
dasszu
kein
Infixsein
kann:
(29)
a.weilsiees
sich
uberlegt
b.*S
ielegt
essich
uber.
c.zu
uberlegen
d.*u
ber-zu-legen
30
Typ
envo
nMorphemen9
•Frage:Ist-un-in
ver-un-treuen
einInfix?
•Ver-kannin
der
Syntaxnichtabgetrenntwerden,
bildet
also
mituntreuen
einWort:
(30)
a.weiler
Geldver-untreut.
b.*E
runtreutGeldver-.
c.ErveruntreutGeld.
Aber:
1.Reprasentationell
gesehen
steht
-un-
zwar
zwischen
ver-undtreuen,spaltetdiebeiden
also.
2.Un-kannab
er*ver-treuen
nichtgespaltenhab
en,
da*ver-treuen
nichtgebildet
werden
kann.
3.Eher
istes
so,dassun-zunachstan
treu
prafi
giert
wird
(und
das
gram
matische
un-treu
ergibt).
Anschließendwirdver-
prafi
giert.
4.Derivationell
(prozedural)
gesehen
(in
der
schrittweisenAbleitung)
istun-also
einPrafix,
kein
Infix.
31
TypenvonMorphemen10
•Frage:
Bilden
ge-...-en
wie
inge-schrieb-en
ein
Zirku
mfixim
Deutschen?
•Das
sieht
inder
Tat
soaus:
Beide
mussen
zusammen
auftauchen
undkeines
der
beiden
kann
inder
Syntaxabgespaltenwerden:
(31)
a.Sie
hat
esnichtge-schrieb-en.
b.*S
iehat
esnichtschrieb-en.
c.*S
iehat
esnichtge-schrieb.
d.
Geschrieben
hat
siees
nicht.
e.*G
e-hat
siees
nichtschrieben.
f.*G
eschrieb-hat
siees
nicht-en.
•Aber
-en
tauchtnoch
ineinem
anderen
verbalen
Kon
text
auf,
nam
lichalsInfinitivmarker:
schreib-
en,ess-en,etc.
•Undim
Infinitiv
steht-enoh
nege-.
Wenn-enin
beiden
FallendasselbeElementist,
dannwaredas
einArgument,dassge-...-enkein
Zirku
mfixist.
32
Merkmale
•Jedes
Morphem
hat
bestimmte
Eigenschaften.
Diese
Eigenschaftennenntman
auch
Merkmale.
•Man
unterscheidet
1.phon
olog
ischeMerkm
ale
2.seman
tischeMerkm
ale
3.morpho-syntaktischeMerkm
ale
•Beispiel:
Das
Morphem
Blut
imDeutschen
hat
folgendeMerkm
ale
(ein
Merkm
alX
wird
oftals
“[X]”
geschrieben):
1.phon
olog
ische:
[blu:t]
2.seman
tische:
[masse],[kon
kret],...
3.morpho-syntaktische:
[Nom
en],[Nom
inativ],...
•(G
enaugenom
men
ist[blu:t]nureineAbkurzungfur
phon
olog
ischeMerkm
ale.)
•Morpho-syntaktischeMerkm
alesindMerkm
ale,
die
sowoh
lin
der
Morpholog
iealsauch
inder
Syntax
eineRolle
spielen.
33
Kategorienmerkmale
•Ein
Merkm
alwie
[Nom
en](kurz
[N]oder
N)nennt
man
einKategorienmerkmal.
•Man
unterscheidet
wenigstensfolgendeKategorien:
1.Nom
en(N
)2.
Verb(V
)3.
Adjektiv
(A)
4.Praposition(P
)
•Beispiele:
1.N:Buch,Wasser,Odessa,Kinderschutz
2.V:rufen,trinkst,geschlafen,ginge
3.A:gu
t,schon
er,bom
ben-gerade
4.P:in,auf,gegen,nach
34
Kategorienmerkmale
2
•Kategorienmerkm
ale
sind
teils
durch
die
Syntax
motiviert:Worter,verschiedener
Kategorien,treten
anverschiedenen
Stellenim
Satzauf:
•N
trittim
deutschen
Satzlinks
neben
einem
nicht-
finiten
Verbwie
sehen
auf,A,PundVnicht.
(32)
a.Fritz
kann[ N
Maria
]sehen.
b.*F
ritz
kann[ A
schon
]sehen.
c.*F
ritz
kann[ P
auf]sehen.
d.*F
ritz
kann[ V
schlafen]sehen.
•Kategorienmerkm
alewerden
beisolchen
Darstellungen
oftalsIndizes
anKlammerstrukturenangegeben.
35
Kategorienmerkmale
3
•Atauchtim
Deutschen
zwischen
Artikelwortern
wie
einundN
auf,N
,PundVnicht.
(33)
a.*ein
[ NMaria
]Buch
b.
ein[ A
schon
es]Buch
c.*ein
[ Pauf]Buch
d.*ein
[ Vliest
]Buch
•V
(außer
infinitem
V)
besetzt
imdeutschen
Hauptsatzdie
“zweite”
Position
(genauer:
bildet
die
zweite
Kon
stituente),N
,PundAnicht.
(34)
a.*F
ritz
[ NBucher
]liest.
b.*F
ritz
[ Adicke
]Bucher
liest.
c.*F
ritz
[ Pauf]Bucher
steht.
d.
Fritz
[ Vliest
]Bucher.
36
Kategorienmerkmale
4
•Kategorienmerkm
alebrauchtman
aber
auch
inder
Morpholog
ie:
Affixe
verbinden
sich
oftnurmit
Stammen
einer
ganzbestimmtenKategorie.
•-bar
trittim
Deutschen
nurzusammen
aufmit
einem
Stamm
der
Kategorie
V.
(35)
a.[ V
ess]-bar,[ V
trink]-bar,[ V
denk]-bar
b.*[
NFrau]-bar,*[
NTisch
]-bar
c.*[
Pauf]-bar,*[
Pab
]-bar,*[
Pmit]-bar
d.*[
Aschon
]-bar,*[
Asanft]-bar
•-ity
imEnglischen
trittnurzusammen
mitStammen
der
Kategorie
A(und
immer
haufigerauch
der
Kategorie
P)auf.
(36)
a.[ A
sincer]-ity,[ A
curios
]-ity
b.*[
Vdrink]-ity,*[
Vlov]-ity
c.*[
Nbook
]-ity,*[
Nstor
]-ity
d.
[ Pup]-ity,[ P
dow
n]-ity,[ P
in]-ity
37
Flexionskategorien
•Bei
der
Flexion
(Beugu
ng,
wir
kommen
auf
den
Begriff
zuruck),
spielen
morpho-syntaktische
Merkm
aleeinewichtige
Rolle.
•Dab
eikannman
zunachst
trennen
in
1.Nominalflexion
2.Verbalflexion
•Nom
inalflexionaufder
einen
undVerbalflexionauf
der
anderen
Seite
unterteiltman
unteranderem
in
1.Numerus
2.Genus
3.Kasus
4.Person
1.Tempus
2.Asp
ekt
3.Modus
4.GenusVerbi
•Numerus,GenusundPersonsindtypisch
furNom
en,
werden
aber
viaUbereinstim
mung(K
ongruenz)
miteinem
nom
inalen
Subjekt
(oder
Objekt,je
nach
Sprache)
oftauch
amVerbmarkiert.
38
Numerus
•Das
Deutsche
macht
beim
Merkm
alNumerus
Gebrauch
vonden
Merkmalswerten
1.Singular(M
arkierungvonIndividuen)
2.Plural(M
arkierungvonGruppen)
(37)
a.der
Man
n,die
Mann-er
b.
das
Pferd,die
Pferd-e
c.die
Ecke,
die
Eck-en
•Weniger
verbreitet
inden
Sprachen
der
Welt,
aber
nichtungebrauchlich,istder
WertDual,
der
zur
MarkierungvonGruppen
mitgenau
zweiElementen
dient(w
iez.B.in
Varietatendes
Arabischen).
•EinigeSprachen
markieren
auch
1.Trial(M
arkierungvongenau
dreiElementen)
2.Pauca
l(M
arkierungweniger
Elemente)
39
Genus
•In
vielen
Sprachen
tragen
Nom
ina
ein
Merkm
al,
das
man
grammatischesGeschlech
toder
Genus
nennt.
•Das
Genusistzu
unterscheiden
vom
naturlichen
Geschlech
t(Sexu
s),das
man
inmannlich
und
weiblich
unterteilt.
•Diese
Unterscheidungkannman
(alsSprecher
einer
indoeuropaischen
Sprache)
leicht
ubersehen,
da
indoeuropaischeSprachen
meistnurzw
ei(oder
drei)
Generahab
en.
•Sprachen
der
Niger-K
ongo
-Fam
ilie
hab
enviele
verschiedeneGenera.
Aronoff
&Fudem
an(200
5)erwahnen
Fula
(Niger-K
ongo
,Senegal,
Gam
bia)
mit25
GeneraundKujamaatJoola(N
iger-K
ongo
,Senegal)mit19
.
40
Genus2
•IndoeuropaischeSprachen
unterschieden
meist
1.Femininum
2.Maskulinum
•Man
chmal,wie
imDeutschen,kommtnoch
der
Wert/das
Merkm
alNeutrum
dazu.
(38)
das
Pferd,der
Balken,die
Hoh
e
•Genuslasstsich
invielen
Sprachen
nichteindeutig
ander
lautlichen
Gestalteines
Nom
enserkennen.
(39)
Latein:
asin-us
“Esel”
[mask]
amic-us
“Freund”
[mask]
dom
-us
“Haus”
[fem
]
(40)
Italienisch:
camer-a
“Zim
mer”
[fem
]repubblic-a
“Republik”
[fem
]prob
lem-a
“Problem”
[mask]
41
Genus3
•Man
sieht(bzw
.hort)
das
Genus
oftnuran
der
Kongruenz,
die
Nom
enmit
Adjektiven
und
Artikelwortern
eingehen.
(41)
a.magn-us
[mask]
asinus
“großerEsel”
*magn-a
[fem
]asinus
b.*m
agn-us
[mask]
dom
us
“großesHaus”
magn-a
[fem
]dom
us
(42)
a.la
[fem
]camera
“das
Zim
mer”
*il
[mask]
camera
b.*la
[fem
]prob
lema
“das
Problem”
il[m
ask]
prob
lema
(43)
a.alt-e
[fem
]Schachtel
*alt-er
[mask]
Schachtel
b.*alt-e
[fem
]Hut
alt-er
[mask]
Hut
c.alt-es
[neutr]Haus
*alt-e
[fem
]Haus
42
Genus4
•Welches
Wortwelches
Genustragt,
istsynchron
man
chmal
nachvollziehbar
(transparent),wenndie
Wahl(historisch)aufsemantischen
Kriterien
basiert.
•Ein
solches
Kriterium
kann
das
naturliche
Geschlecht
sein
(ein
weiterer
Grund,
wieso
naturliches
undgram
matisches
Geschlechtverw
echselt
werden
konnen).
•Im
Dyirbal
(Pam
a-Nyungan,
Australien)
bilden
angeblichFrauen,Feuer
undgefahrlicheDinge
ein
Genus(sieheDixon
1972
).
•In
Algon
quinsprachen
(Nordam
erika)
wirdzw
ischen
belebtundunbelebtunterschieden.Menschen
und
Tiere
gehoren
wie
erwartetin
die
erste
Klasse.
(Manchmal
aber
auch
Dinge
wie
Tabak,Apfelund
Schneeschuhe).
43
Genus5
•Die
Generain
Niger-K
ongo
Sprachen
(Afrika;
gibt
esauch
inpam
a-nyunganischen
undsino-tibetischen
Sprachen)nenntman
auch
Nominalklassen.
•Solchen
Klassen
werden
inder
lingu
istischen
BeschreibungoftNummernzugeordnet,dam
itman
system
atisch
uber
siereden
kann.
•In
KujamaatJoola
besitzen
Elemente,die
einer
Nom
inalklasse
angehoren,
ein
Prafix,
das
die
Klassenzugehorigkeitanzeigt.
•Dab
eiwerden
Singu
larklassen
und
Pluralklassen
unterschieden.
Jedes
Nom
engehortalso
sowoh
lzu
einer
Plural-alsauch
zueiner
Singu
larklasse.
44
Genus6
•Klassen
1und2:
bei
Menschen
(44)
Klasse1,
a-(Sg)
Klasse2,
ku-(P
l)a-sEf
“Chef”
ku-s
Ef@-ku
¯“D
ieb”
ku¯-ku ¯
a-jOla
“Joo
la”
ku-j
Ola
•Klassen
7und
8:Knochen,Kop
erglieder,Dinge
ausKnochen
(mit
Ausnahmen:
siehe
“Frosch”,
“Sprache”).
(45)
Klasse7,
ka-(Sg)
Klasse8,
u-(P
l)k-
O:l
“Knochen”
w-O
:lka-Nag
“Flosse”
u-Nag
k@-si ¯nsi ¯N
“Korb”
u ¯-si ¯nsi ¯N
ka-p
Ot“T
opf”
u-p
Otka-jata
“Frosch”
u-jata
ka-sankEn
“Sprache”
u-sankEn
45
Genus7
•Klassen
9und
8:Baume,
Objekte,
die
aus
Bau
mstam
men
oder
starkenAsten
gefertigtwerden.
Auch
hiergibtes
Ausnahmen.
(46)
Klasse9,
bu-(Sg)
Klasse8,
u-(P
l)bu ¯-b
@:r
“Baum”
u ¯-b
@:r
bu-ru
N“S
traße”
u-run
N
bu-lun
“Kobra”
u-lun
bu-yiN
“Leiche”
u-yiN
•Klassen
10und
11:
kleine
Tiere;
Bildung
des
Dim
inutiv(V
erkleinerungsform
).
(47)
Klasse10
,ji-
(Sg)
Klasse11
,mu-(P
l)ji ¯-k
o“K
opfchen”
mu ¯-ko
ji-ñil
“Kindlein”
mu-ñil
ji ¯-b@:r
“Baumchen”
mu ¯-b
@:r
ji-mandulit
“Schlange”
mu-m
andulit
46
Kasus
•Kasusm
erkmale
werden
invielen
Sprachen
inder
Morpholog
ieausgedruckt.
Deutsch
hat
vier
Kasus.
(48)
Nom
inativ:eingu
t-erGrund
Akkusativ:
ein-engu
t-enGrund
Genitiv:
ein-esgu
t-enGrund-es
Dativ:
ein-em
gut-enGrund(-e)
•Kasus
imDeutschen
ist
imnom
inalen
Bereich
allerdings
nurnoch
wenig
morpholog
isch
markiert.
•Sichtbar
wird
der
Kasus
morpholog
isch
imDeutschen
eher
anmitdem
Nom
enkongruierenden
Elementen(A
djektiv,Artikel).
•AndereSprachen
hab
enweniger
oder
mehrKasus
alsdas
Deutsche.
Beispiele:Englisch
hat
3Kasus,
Russisch
hat
6,Finnisch
hat
15.
47
Person
•EsgibtdreiPersonen
inden
Sprachen
der
Welt:
1.,
2.und3.
Alle
Sprachen
hab
ensie.
•BedeutungvonPerson:
1.Die
1.Personreferiertaufden
Sprecher.
2.Die
2.Personreferiertaufden
Angesprochenen.
3.Die
3.PersonmarkiertReferenzaufIndividuen,
die
weder
der
Sprecher
noch
der
Angesprochene
sind.
48
Person2
•Personistim
Deutschen
anNom
enniedurchFlexion
markiert.
Esgibtzw
arPronomen,die1.,2.
und3.
Person
ausdrucken,allerdings
nichtdurchFlexion
(jedenfalls
nichtoff
ensichtlich):
(49)
1.Person
2.Person
3.Person
Singu
lar
ich
du
{er,sie,
es}
Plural
wir
ihr
sie
•EsgibtGrundeanzunehmen,dassNom
enim
mer
3.Personsind.Sokannman
Kon
gruenzzw
ischen
nicht-pron
ominalem
Subjekt
undVerbin
3.Person
feststellen:
(50)
1.Person
2.Person
3.Person
Singu
lar
geh-e
geh-st
geh-t
Plural
geh-en
geh-t
geh-en
(51)
a.Max
geh-t.
b.
Max
undMoritzgeh-en.
49
Person3
•Man
cheSprachen
unterscheiden
bei
der
1.Person
Pluralzw
ischen
1.exk
lusive
rForm
2.inklusive
rForm
1.Exklusiv=
markiertReferenzaufSprecher
und
dritte,unterAusschlußdes
Angesprochenen
(“Ich
undandere,
aber
nichtdu”).
2.Inklusiv=
markiertReferenzaufSprecher,dritte
undauch
den
Angesprochenen
(“Ichundandere,
undduauch”)
•Beispiel:Pronom
enim
Walmajarri(Pam
a-Nyungan,
Australien)
(52)
Dual
Plural
1.Person,exkl.
ngayarra
nganim
pa
1.Person,inkl.
ngaliyarra
ngalim
pa
50
Tempus
•Deutsch
(und
Englisch)markieren
zwei
Tem
pora
durch
die
Flexion
des
Hauptverbs:
Prasensund
Vergangenheit.
(53)
Prasensim
Deutschen
Singu
lar
Plural
1.Person
geh-e
geh-en
2.Person
geh-st
geh-t
3.Person
geh-t
geh-en
(54)
Pastim
Englischen
Singu
lar
Plural
1.Person
went
went
2.Person
went
went
3.Person
went
went
51
Tempus2
•Verbale
Flexion
skategorien
werden
oft
auch
periphrastisch
ausgedruckt
(z.B.
Futur
oder
Plusquam
perfekt
imDeutschen/E
nglischen).
•Dab
eitauchtein
flektiertesHilfsverb
mit
einem
infinitem
(z.B.Infinitiv,Partizip)Hauptverbauf.
•Die
Tem
pusinform
ationergibtsich
ausder
Art
des
Hilfsverbs(w
erden
vs.hab
en)undseiner
Flexion
.
(55)
Periphrastisches
Futurim
Deutschen
Singu
lar
Plural
1.Person
werdegehen
werden
gehen
2.Person
wirst
gehen
werdet
gehen
3.Person
wirdgehen
werden
gehen
(56)
Periphrastisches
Plusq-perf.
imEnglischen
Singu
lar
Plural
1.Person
had
gone
had
gone
2.Person
had
gone
had
gone
3.Person
had
gone
had
gone
52
Tempus3
•AndereSprachen
markieren
auch
Futuroder
ferne
VergangenheitalsFlexion
.
(57)
Futurim
Franzosischen
Singu
lar
Plural
1.Person
aimer-ai
aimer-ons
2.Person
aimer-as
aimer-ez
3.Person
aimer-a
aimer-ont
(58)
FerneVergangenheitim
Italienischen
Singu
lar
Plural
1.Person
parl-ai
parl-am
mo
2.Person
parl-asti
parl-aste
3.Person
parl-o
parl-aron
o
53
Asp
ekt
•Einige
Sprachen
(das
Deutsche?)
unterscheiden
zwischen
den
Aspekten
1.Perfektiv
2.Im
perfektiv
1.Perfektiv
=abgeschlosseneHandlung
2.Im
perfektiv
=nichtabgeschlosseneHandlung
(59)
Perfektiv/Imperfektiv
imTschechischen
Imperfektiv
Perfektiv
Bedeutung
psat
na-psat
“schreiben”
dekovat
po-dekovat
“danken”
vıtat
pri-vıtat
“empfangen”
jıst
s-nıst
“essen”
volat
za-volat
“anrufen”
54
Modus
•Modusbezeichnet
die
Einstellungdes
Sprecherszu
einer
Aussage.
•Im
Englischen
konnen
Modalverben
wie
may,must
Gradeder
Einstellungbzgl.einer
Verpflichtungoder
Faktivitat(Tatsacheoder
nicht)
ausdrucken.
(60)
Einstellungbzgl.Verpflichtung
a.You
may
leave.
b.
You
must
leave.
(61)
Einstellungbzgl.Faktivitat
a.Shemay
haveseen
him
.b.
Shemust
haveseen
him
.
55
Modus2
•Im
Deutschen
kannzusatzlichModusdurchFlexion
(bzw
.Stammalternation)ausgedrucktwerden:
(62)
a.Sie
ruf-tan.
(Indikativ)
b.
Erdachte,sieruf-ean.
(Kon
junktiv
I)c.
Erdachte,sierief-e
an.
(Kon
junktiv
II)
•Ein
Bedeutungsunterschiedzw
ischen
Kon
junktiv
IundII
imDeutschen
istin
vielen
Kon
texten
nicht
mehrzu
sehen.
56
AktivundPassiv
•Genus
Verbi
ist
eine
Bezeichnung
fur
die
Unterscheidungzw
ischen
AktivundPassiv.
•Diese
Merkm
alekonnen
wieder
durchFlexion
oder
periphrastisch
realisiert
werden.
(63)
Passivim
Deutschen
Sg
Pl
1.werdegekusst
werden
gekusst
2.wirst
gekusst
werdet
geku
sst
3.wirdgeku
sst
werden
gekusst
(64)
Aktiv
vs.Passivim
Latein
Aktiv
Passiv
Sg
Pl
Sg
Pl
1.am
-oam
a-mus
am-or
ama-mur
2.am
a-s
ama-tis
ama-ris
ama-mini
3.am
a-t
ama-nt
ama-tur
ama-ntur
57
Argumentkodierung
•Die
Flexion
smorpholog
ieerfullt
(bis
zueinem
gewissenGrad)eineFunktionin
der
Sprache.
•Um
nam
lichdie
Bedeutungeines
Satzesverstehen
zukonnen,muss
man
wissen,wie
die
Mitspieler
(Argumente)
des
Pradikats
(typischerweise
das
Verb)
mit
dessen
Bedeutung
assoziiert
sind
(Argumentkodierung).
•ArgumentkodierungkanndurchFlexion
smorpholog
ieaufzw
eiWeisenerfolgen:
1.durch
spezielle
Markierung
der
Kon
gruenz
(Merkm
alsubereinstim
mung)
zwischen
Argument
(z.B.
Subjekt)
und
Verb
(kopfm
arkierende
Sprachen),
2.durchspeziellenKasusaufdem
Argument(z.B.
Subjekt)(dependentm
arkierendeSprachen).
•Man
cheSprachen
(z.B.Deutsch)sindMischform
en.
58
Argumentkodierung2
•Deutsch
alsMischform
zwischen
Dependent-
und
Kop
fmarkierung:
(65)
a.Fritz
verbrenntd-enBrief.
b.
D-erBrief
hat
den
Fritz
schockiert.
c.Kein-erhat
d-enFritz
heute
gesehen.
d.
Kein-enhat
d-erFritz
heute
gesehen.
(66)
a.Fritz
verbrenn-t
den
Brief.
b.
Fritz
verbrenn-t
d-ieBrief-e.
c.Fritz
undMaria
verbrenn-enden
Brief.
d.
Fritz
undMaria
verbrenn-end-ieBrief-e.
e.Ichverbrenn-e
den
Brief.
f.Duverbrenn-stden
Brief.
59
Kodierungsm
uster
•EsgibtverschiedeneMuster
der
Argumentkodierung.
EinezentraleUnterscheidungistdie
zwischen
1.dem
akku
sativischen
Muster
und
2.dem
ergativischen
Muster.
•In
Akkusativsprach
en
zerfallen
die
Argumente
bzgl.
Kasus(oder
die
Verben
bzgl.
Kon
gruenz)
inzw
eiKlassen:
1.das
externe
Argument
(Subjekt)
transitiver
Verben
sowie
das
einzige
(interneoder
externe)
Argument
intran
sitiver
Verben
auf
der
einen
Seite,und
2.das
interne
Argument
eines
transitiven
Verbs
(Objekt)aufder
anderen
Seite.
60
Kodierungsm
uster2
•Argumente
unter1.
tragen
dieselbeKasusendung,
genanntNominativ.
Inkopfm
arkierenden
Sprachen
tragtdas
Verb
dieselbeKon
gruenzm
arkierung
fur
diese
Argumente.
•Das
Argumentunter2.
tragtden
Akkusativbzw
.das
Verbtragteinespezielle
Kon
gruenzm
arkierung
furdiesesArgument.
(67)
Kasusin
Akkusativsprachen:
NPext-Vi
NPin
t-Vi
NPext-Vt
NPin
t-Vt
nom
acc
•Bem
erku
ng:
Der
Nom
inativ
ist
oft
nicht
horbar
markiert
(wird
durch
ein
sogenanntes
Nullmorphem
realisiert).
61
Kodierungsm
uster3
•In
Ergativsprach
en
zerfallendie
Argumente
bzgl.
Kasus(bzw
.bzgl.
Kon
gruenz)
ebenfalls
inzw
eiKlassen,allerdings
anders:
1.das
interneArgumenttransitiverVerben
sowie
das
einzige
Argument
(intern
oder
extern)
intran
sitiverVerben
aufder
einen,sowie
2.das
externeArgumenttransitiverVerben
aufder
anderen
Seite.
62
Kodierungsm
uster4
•Argumente
unter1.
tragen
den
Absolutiv,
bzw
.das
Verb
tragtdieselbeKon
gruenzm
arkierung
fur
diese
Argumente.
•Das
Argumentunter2.
tragtden
Ergativbzw
.das
Verbeinespezielle
Kon
gruenzm
arkierungfurdieses
Argument.
(68)
Kasusin
Ergativsprachen:
NPext-Vi
NPin
t-Vi
NPext-Vt
NPin
t-Vt
erg
abs
•Der
Absolutivistoftnichthorbar
markiert(also
durcheinNullm
orphem
realisiert).
63
Kodierungsm
uster5
•Die
Kategorien
kopf-
versusdependentm
arkierend
und
akku
sativ-
versus
ergativm
arkierend
konnen
kreuzklassifiziertwerden.
•Alle
Kom
binationen
sind
durch
tatsachliche
Sprachen
belegt.
(69)
Sprache
Muster
Markierung
Islandisch
akku
sativisch
Dependent
Archi
ergativisch
Dependent
Navajo
akku
sativisch
Kop
fSierraPop
oluca
ergativisch
Kop
f
•Teilweise
instanziieren
diese
Sprachen
auch
Mischform
en.
64
Kodierungsm
uster6
•Archifolgtdem
Ergativmuster:
1.Kon
gruenzerfolgtbei
VtmitDPin
t(undbei
Vi
mitdem
einzigenArgumentDPin
toder
DPext).
2.KasusDPin
tbei
Vt=
KasusDPin
t/extbei
Vi.
(70)
a.Dija-Ø
Vater:I.sg-absw-irx
◦in.
I.sg-arbeiten
b.
Buw
a-Ø
Mutter:II.sg-absd-irx
◦in.
II.sg-arbeiten
“Vater/M
utter
arbeitet.”
(71)
a.Dija-m
uVater:I.sg-ergx ◦alli-Ø
Brot:III.sg-abs
b-ar-si
III.sg-backen-ger
b-i.
III.sg-aux
b.
Buw
a-mu
Mutter:II.sg-erg
x ◦alli-Ø
Brot:III.sg-abs
b-ar-si
III.sg-backen-ger
b-i.
III.sg-aux
“Vater/M
utter
backt
das
Brot.”
65
Kodierungsm
uster7
•Islandisch
folgtdem
Akkusativm
uster.
1.Kon
gruenzerfolgtbei
VtmitDPext(undbei
Vi
mitdem
einzigenArgumentDPin
toder
DPext).
2.KasusvonDPextbei
Vt=
KasusvonDPin
t/ext
bei
Vi.
(72)
Olaf-ur
Olaf.nom
byrja-
D-i
anfangen-prat-3.sg
of zusein-t.
spat-3.sg.neut
“Olaffingzu
spat
an.”
(73)
Olaf-ur
Olaf.nom
las-Ø
lesen.prat-3.sg
bok-Ø
-ina.
Buch-sg.akk-das
“Olaflasdas
Buch.”
66
Exp
onenten
•Die
(phon
olog
ische)
Realisierung
eines
morpho-
syntaktischen
Merkm
alsnenntman
(nachMatthew
s(199
1))den
Exp
onentendes
Merkm
als.
•WenneinExp
onentgenau
einMerkm
alrealisiert,
dannsprichtman
voneinem
einfach
enExp
onenten.
•Beispiel:DieVergangenheitsform
endes
Verbssagen
imDeutschen:
(74)
Singu
lar
Plural
1.Pers
sag-te
sag-te-n
2.Pers
sag-te-st
sag-te-t
3.Pers
sag-te
sag-te-n
•Interpretation
:
1.Der
Verbstam
mistsag-.
2.Die
Sequenz-tedrucktVergangenheitaus.
3.Die
Endungen
-st,
-n,-t
bestimmte
Numerus-
undPersonenmerkm
aleaus.
4.-teisteineinfacher
Exp
onentfurVergangenheit. 67
Exponenten2
•Istdas
Verhaltnis
vonExp
onentzu
ausgedrucktem
Merkm
aleinEins-zu-viele-Verhaltnis,dannspricht
man
vonkumulative
nExp
onenten.
•Beispiel1:
Die
Endung-o
bei
lateinischen
Formen
des
Verbscant-aredrucktdie
Merkm
ale1.
Person,
Singu
lar,
Indikativ,
Prasens,
Aktiv
aus
(75-a).
Endungen-asund-atstehen
entsprechendfur2.
und3.
Person,Singu
lar,
Indikativ,Prasens,
Aktiv
(75-b,c).
(75)
a.cant-o
sing-1sg.ind.pras.akt
“Ich
singe.”
b.
cant-as
sing-2sg.ind.pras.akt
“Dusingst.”
c.cant-at
sing-3sg.ind.pras.akt
“Ersingt.”
68
Exp
onenten3
•Wird
ein
morpho-syntaktisches
Merkm
alvon
mehrerenExp
onentengleichzeitig
realisiert,spricht
man
vonerw
eitertenExp
onenten.
•Beispiel1:
Deutsch.
In(76-b)wird
das
Partizip
Perfekt
ausgedrucktdurchge-
und-en.
(76)
a.sprechen
b.
ge-sproch-en
•Beispiel2:
Altgriechisch.In
(77-b)wirddas
Perfekt
ausgedrucktdurch
1.den
langenVokal
inder
Wurzel
(-ly-vs.-ly-)
2.Reduplikation(le-)
3.das
Infix-k-
(77)
a.-ly-
“losen”
b.e-le-ly-k-ete
“Duhastgelost.”
69
Exponenten4
•Beispiel3:
NegativePrateritumform
enim
Swahili
werden
durchha-
(Negation)und-ku-(N
egationim
Prateritum)ausgedruckt
(78)
a.tu-li-taka
“Wirwollten.”
b.ha-tu-ku-taka
“Wirwollten
nicht.”
•Beispiel4:
Latein.
In(79)
wird
das
Perfekt
ausgedrucktsowoh
ldurch
erweiterte
Exp
onenten
alsauch
durchku
mulative
Exp
onenten:
1.die
Perfektwurzel
(rex-,anstattreg-)
2.eineEndungdie
(a)sowoh
lPerfekt
ausdruckt
(b)als
auch
die
Merkm
ale
Person,
Numerus,
ModusundGenusVerbi(A
ktiv
vs.Passiv)
(79)
a.reg-is
“Duregierst.”
b.reg-unt
“Sie
regieren.”
c.rex-isti
“Duhastregiert.”
d.rex-erunt
“Sie
hab
enregiert.”
70
Portmanteau-M
orpheme
•Verbunden
mit
dem
Begriff
der
kumulativen
Exp
onenten
istder
des
Portmanteau-M
orphem
s(eingefuhrt
vonHockett19
47).
•Bei
einem
Portm
anteau-M
orphem
sind
mehrere
(meist
zwei)ursprunglich
getrennte
Morphem
ein
einem
Morphem
verschmolzen.
•Das
resultierende
Morphem
druckt
danach
die
Merkm
aleaus,
die
die
beiden
Ausgangsmorphem
eausgedruckt
hab
en,
ist
also
ein
kumulativer
Exp
onent.
71
Portmanteau-M
orpheme2
•Beispiel:
Artikelworter
und
Prapositionen
imFranzosischen.
1.Der
weibliche
bestimmte
Artikel
lakann
unverandert
aufdie
Prapositionen
de
und
afolgen.
2.Der
mannliche
bestimmte
Artikel
ledagegen
verschmilztmit
de
und
aob
ligatorisch
zuden
Portm
anteau
sduundau.
(80)
a.ala
plage
“zum/anden
Strand”
b.dela
plage
“vom
Strand”
(81)
a.*a
lemarche
“zum/aufden
Markt”
b.
aumarche
c.*d
ele
marche
“vom
Markt”
d.
dumarche
72
Morphologie
als
Modul
•Annahme:
Die
Morpholog
ieisteineeigenstandige
Komponente
(Modul)
der
Grammatik
(z.B.
Chom
sky19
70).
•Andere
Module
des
Sprachverm
ogens,
ohne
die
keineAnalyseder
Spracheauskom
mt,sind
1.Phonologie
(Lehre
der
Lautstruktur)
2.Syn
tax
(Lehre
des
Phrasenbau
s)3.
Semantik
(Lehre
vonder
Bedeutung)
•Oftmuss
man
beim
Studium
der
Morpholog
ieauch
etwas
uber
Syntaxoder
Phon
olog
iewissen,dadiese
Module
einander
beeinflussen.
73
Morphologie
als
Modul2
•Argument
fur
Morpholog
ieals
eigenstandige
Grammatikkompon
ente
(anhan
dder
Flexion
):
1.DieBeziehungzw
ischen
Stamm
undFlexion
smar-
ker(n)
istnichtwillkurlich
(Lexikon
),sondern
regelhaft:
EineEndung
verbindet
sich
generell
mit
einer
Kategorie
(z.B.
Verb),
nicht
mit
unsystem
atisch
gewahlten
lexikalischen
Elementen(z.B.mitessen,Hausundauf).
2.DieFlexion
sregelnbenutzen
nichtnotwendigerweise
dasselbeVokabularwie
syntaktischeRegelnund
sehen
(vielleicht)
auch
etwas
andersaus:
(a)Anwendungskontexte
fur
Flexion
sregeln
sind
sehrlokal,in
der
Syntaxweniger
lokal.
(b)Flexion
sregeln
machen
Gebrauch
von
Unter-
spezifikation
,syntaktischeRegelnnicht.
3.Also
gibt
eseine
Grammatikkompon
ente
außerhalb
von
Lexikon
und
Syntax,
indie
die
Flexion
fallt:Morpholog
ie.
74
Hinweisefurdie
Analyse
•Hinweis
1:Formen,
die
bei
allen
Vorkommen
dieselbeBedeutungund
dieselbelautlicheGestalt
hab
en,sindInstanzendesselben
Morphem
s.
•Beispiel:Superlativbildungim
Spanischen.
(82)
a.bueno,
gut
buen-ısimo
sehrgu
tb.
rico,
lecker
riqu-ısimo
sehrlecker
c.util,
nutzlichutil-ısim
osehrnutzlich
•In
allendreiFallenbedeutet-ısimodasselbeundhat
dieselbeForm.
•Schlussfolgerung:
Das
Suffixistjedesmal
Instanz
desselben
Morphem
s.
75
Hinweisefurdie
Analyse
2
•Hinweis2:
Formen
mit
gleicher
Bedeutung
aber
verschiedener
lautlicher
Gestalt
sind
nur
dann
Instanzendesselben
Morphem
s(A
llomorphe),wenn
siein
komplementarerDistributionstehen.
•Zwei
Formen
F1undF2stehen
inkomplementarer
Distribution
,genau
dann,
wenn
die
Kontexte,
indenen
F1
auftritt,verschieden
sind,von
den
Kon
texten,in
denen
F2auftritt.
•Erinnerung:
Die
Endung
fur3.
Person
Singu
lar
andeutschen
Verben
ist
-et
oder
-t,
jenach
phon
olog
ischem
Kon
text.
•Die
phon
olog
ischen
Kon
texte
von
-tund
-et
uberlappen
dab
einicht(sindkomplementar).Also
sind-t,und-etAllomorphe.
76
Hinweisefurdie
Analyse
3
•Hinweis
3:Ein
Merkm
alM
kann
als
(leeres)
Morphem
analysiertwerden,wennM
inmindestens
einem
anderen
Kon
text
hoh
rbar
realisiert
wird.
•Ein
Morphem
ohnephon
olog
ischeMerkm
alenennt
man
auch
Nullm
orphem
.
•Merkm
alekonnen
indiesem
Sinnealso
abstrakt
sein:Auch
wennman
sienicht(immer)hort,
sind
sieda.
•Beispiele:Englischer
Numerus,Deutscher
Kasus.
(83)
Singu
lar
hou
sePlural
hou
se-s
Singu
lar
fish
Plural
fish-Ø
(84)
Nom
inativ:Grund-Ø
Akkusativ:
Grund-Ø
Genitiv:
Grund-es
Dativ:
Grund(-e)
•Englisch
markiertden
Pluralnormalerweise
horbar.
Beim
Pluralvon
fish
kann
man
schließen,dass
ebenfalls
ein(leeres)
Pluralm
orphem
vorhanden
sein
muss.Ahnliches
giltfurdas
DeutscheBeispiel.
77
Hinweisefurdie
Analyse
4
•Hinweis
4:Fur
das
Verstandnis
sprachlicher
Prozesseistdie
Ausspracheentscheidend,nichtdie
Orthog
raphie.
•Aussprache
ist
ein
Teil
unseres
naturlichen
Sprachverm
ogens.
Orthog
raphie
istvonMenschen
geschaff
enes
Kon
strukt.
•Auch
wenndie
Orthog
raphiesehroftEigenschaften
des
Sprachverm
ogenswiderspiegelt,so
muss
siedas
nichtim
mertun.
•Die
Ausspracheeines
Worteswirddargestelltdurch
eine
sogenannte
Umschrift,
da
orthog
raphische
Systeme
die
Aussprache
normalerweise
nicht
vollstandig
oder
nichteindeutigwiedergeben.
•Dafur
wurde
eine
standardisierte
Umschrift
eingefuhrt:
das
International
Phon
etik
Alphab
et(IPA).Beispiel:Ehebett=
[Pe:
@bEt].
78
Morphemanalyse:Inuktitut
(Eskim
o-A
leut,
Gronland)
•Ziel:DieMorphem
eundihre
Bedeutungenisolieren,
die
inden
Beispielenin
(85)
verstecktsind.
(85)
igluga
“meinHaus”
iglumi
“ineinem
Haus”
iglu
Na
“ihrHaus”
iglutut
“wie
einHaus”
uiga
“meinMan
n”
uitut
“wie
einMan
n”
uiNa
“ihrMan
n”
tupiqtut
“wie
einZelt”
nunaga
“meinLand”
paniktut
“wie
eineTochter”
qukiutiga
“meinGew
ehr”
aggagtut
“wie
eineHand”
iglurjuaq
“großesHaus”
umiarjuaq
“großesBoot”
umialik
“jem
andmitBoot”
umilik
“jem
andmitBart”
79
Morphemanalyse:Inuktitut2
•1.
Schritt:
1.Was
hab
endie
vier
ersten
Formen
gemeinsam?
2.Alle
beginnen
mit
iglu
und
alle
beinhalten
die
Bedeutung“H
aus”.
3.Schlussfolgerung:
iglu
bedeutet“H
aus”
(86)
igluga
“meinHaus”
iglumi
“ineinem
Haus”
iglu
Na
“ihrHaus”
iglutut
“wie
einHaus”
•2.
Schritt:Nachdem
iglu
isoliert
wurde,
was
bleibt
vonden
zuanalysierenden
Wortern
ubrig?
(87)
igluga
→-gabedeutet“m
ein”
iglumi
→-m
ibedeutet“ineinem
”iglu
Na
→-Nabedeutet“ihr”
iglutut
→-tutbedeutet“w
ieein”
80
Morphemanalyse:Inuktitut3
•3.
Schritt:
Man
zieht
die
bereits
isolierten
Morphem
evon
den
Wortern
in(88)
ab.
Das
Ergebnisist(89).
(88)
uiga
“meinMan
n”
uitut
“wie
einMan
n”
uiNa
“ihrMan
n”
tupiqtut
“wie
einZelt”
nunag
a“m
einLand”
paniktut
“wie
eineTochter”
qukiutiga
“meinGew
ehr”
aggagtut
“wie
eineHand”
(89)
uiga
→uibedeutet“M
ann”
uitut
→uibedeutet“M
ann”
uiNa
→uibedeutet“M
ann”
tupiqtut
→tupiq
bedeutet“Z
elt”
nunaga
→nunabedeutet“L
and”
paniktut
→panik
bedeutet“T
ochter”
qukiutiga
→qukiuti
bedeutet“G
ewehr”
aggagtut
→aggagbedeutet“H
and”
81
Morphemanalyse:Inuktitut4
•4.
Schritt:DasselbeVerfahrenwendet
man
aufdie
Worterin
(90)
an.
(90)
iglurjuaq
“großesHaus”
umiarjuaq
“großesBoot”
umialik
“jem
andmitBoot”
uilik
“jem
andmitMan
n”
umilik
“jem
andmitBart”
1.Daiglu
“Haus”
bedeutet,bedeutet-rjuaq
“groß”.
2.-rjuaq
bedeutet“g
roß”.umia
heißt
“Boot”.
3.umia
heißt
“Boot”.
-lik
bedeutet“jem
andmit”.
4.Wenn-lik
“jem
andmit”bedeutet,dannbedeutet
ui“M
ann”(passt
mit
dem
zusammen,was
wir
schon
vorher
angenom
men
hab
en!).
5.Wenn-lik
“jem
andmit”bedeutet,dannbedeutet
umi“B
art”.
6.Mom
entmal!umialik
undumilikbeginnen
beide
mitumi-.Bedeutetumidoch
etwas
anderes?
7.Dazumusste
umiazusammengesetztseinausumi
und-a.Dannmusste
-aetwas
bedeuten,so
dass
aus“B
art”
“Boot”wird.Das
istunplausibel.
82
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84
Morphologie
WorterundRegeln
1
Wasistein
Wort?
•Morpholog
ieist
die
Lehre
von
den
Formen
der
Worter.
•Intuitiv
hab
enwir
eineVorstellungdavon
,was
ein
Wortist.
Aber
konnen
wir
diese
Vorstellungauch
prazisemachen?
•Tatsachlichgibtes
mindestensdie
folgenden
Vari-
antendes
Kon
zepts
“Wort”:
1.orthographischesWort
2.syntaktischesWort
3.phonologischesWort
4.grammatischesWort
•Esstelltsich
heraus,dassdiese
Kon
zepte
inkompa-
tibel
miteinander
sind.Außerdem
unterscheiden
sie
sich
oftvondem
,was
man
vielleichtintuitiv
unter
einem
Wortversteht.
2
OrthographischesW
ort
•Definition:Alles,was
getrenntgeschrieben
wird,ist
ein(orthog
raphisches)Wort.
•Beispiel:In
(1)werden
die
LautkettenOnkel,Fritz,
in,
dieser,
etc.
getrennt
geschrieben,
sind
also
Worter.
(1)
OnkelFritz,in
dieserNot,hautundtram
pelt
allestot.
•Probleme:
1.Orthog
raphie
istein
kunstliches
Kon
strukt
und
muss
daher
nichtdie
Grammatik
widerspiegeln.
2.Im
Englischen
werden
Elemente
getrennt
ge-
schrieben,die
man
auch
alseinWortanalysieren
konnte:black
board,silk
tie,
etc.
3.Das
Kriterium
istman
chmalwiderspruchlich(vgl.
Ersagt
die
Bruckean.vs.weiler
die
Brucke
ansagt).
3
SyntaktischesW
ort
•Definition:Die
kleinsteEinheit,
die
von
syntakti-
schen
Regelnaffi
ziertwerden
kann,istein(syntak-
tisches)Wort.
•Seitenbem
erku
ng:
1.Eskannunab
hangige
Grundegeben,weshalbsyn-
taktischeProzesse(w
iez.B.Bew
egung)
aufbe-
stim
mte
Einheitennichtzugreifenkonnen.
2.In
(2)kannmitSorgfaltverschob
enwerden,ab
erSorgfaltalleinenicht.
Sorgfaltistintuitiv
aber
einWort.
3.Das
liegt
daran,dassman
imDeutschen
ausEin-
heiten,die
zueiner
Prapositiongehoren
(Prapo-
sition
alphrasen)nichts
(oder
nursehrbegrenzt)
herau
sbew
egen
kann.
(2)
a.Sie
machtes
mitSorgfalt.
b.
MitSorgfaltmachtsiees.
c.*S
orgfaltmachtsiees
mit.
4
SyntaktischesW
ort
2
•Problem:Elemente,die
intuitiv
Wortersind,sind
nichtim
mer
die
kleinsten
verschiebbaren
Einheiten.
•Beispiel:Obw
ohlBrief
undMarkenintuitiv
Worter
sind,konnen
siein
(3-b)undin
(4-b)(alsTeileines
komplexenWortes)nichtvonder
Syntaxman
ipuliert
werden.
(3)
a.Ichesse
keinen
Haferbrei
mehr.
b.
Haferbrei
esse
ichkeinen
mehr.
c.*H
afer
esse
ichkeinen
Breimehr.
(4)
a.*W
asisst
DuBrei?
(Antwort:Hafer)
b.*W
asisst
DuHafer?
(Antwort:Brei)
5
PhonologischesW
ort
•Definition:Der
Bereich,der
furphon
olog
ischePro-
zesserelevantist,
bildet
einphon
olog
isches
Wort.
DieeinschlagigenProzesseunterscheiden
sich
dab
eivonSprachezu
Sprache(sieheHall20
00:304
-307
).
•Seitenbem
erku
ng:
1.NichtjedeDom
ane,
die
phon
olog
ischeProzes-
sebegrenzt,istautomatisch
einphon
olog
isches
Wort.EskanndurchausandereDom
anen
geben,
die
phon
olog
ischeProzessebeschranken.
2.Sogibtes
z.B.keineVelarassimilation
(Ubertra-
gungdes
Merkm
als[+
velar]
voneinem
Phon
emaufein
anderes)von
Prafixun-im
Deutschen
(5-b).
(5)
a.Ungar(M
agyar)
→U[Ng]ar
b.
un-gar
(nichtgar)
→u[ng]ar
3.In
(5-a)ubernim
mtder
Nasal
[n]das
Merkm
al[+
velar]
undwirdzu
[N].
In(5-b)istdas
nicht
mog
lich,daeineMorphemgrenze
zwischen
[n]
und[g]liegt.
6
PhonologischesW
ort
2
•Beispiel
1:Vokalharm
onie
imUngarischen
(Spencer19
96).
ImUngarischen
stim
men
die
Vo-
kale
eines
komplexenWortes(Stamm+Suffix)
bzgl.
des
Merkm
als[±
hinten]uberein.
•Die
Beispiele
in(6)enthaltennurvordereVokale,
diein
(7)nurhintere.DurchdieVokalharmon
iewird
die
Allomorphie
der
beiden
Suffixe
-røl
([–h
inten])
und-ro:l([+hinten])
gesteuert.
(6)
a.[te:rke:p+røl]“L
andkarte”
b.
[føld+rø
:l]“L
and”
c.[si:n
+røl]“F
arbe”
(7)
a.[l
A:ñ+ro
:l]“M
adchen”
b.
[u:r+ro
:l]“H
err”
c.[fog
+ro
:l]“Z
ahn”
•Hierscheintdas
phon
olog
ischeWortalso
mitdem
intuitiven
Wortbegriff
zusammenzufallen
(Stamm
undSuffixbilden
einWort).
7
PhonologischesW
ort
3
•In
ungarischen
Komposita
(kom
plexe
Worter,
de-
renTeile
freie
Morphem
esind)dagegen
liegt
keine
Vokalharmon
iezw
ischen
den
Teilendes
Kom
posi-
tumsvor:
(8)
a.[u
:r+nø:]“D
ame”
(wortl.:“sanft”+
”Frau”)
b.
[Y+
buzgo:]“eifrig”
(wortl.:“A
ngelegenheit”+”eifrig”
)
•Phon
olog
engehen
daher
davon
aus,
dass
die
Dom
anefurVokalharmon
ieim
Ungarischen
das
pho-
nolog
ischeWortist,welches
aufeinen
Stamm
(bein-
haltetStamm+Suffix,
aber
nichtStamm+Stamm)
beschrankt
ist.
•Dam
itistdas
phon
olog
ischeWortab
ernichtun-
bedingt
der
Wortbegriff,den
man
intuitiv
vielleicht
voraussetzt
(Kom
posita
sind
intuitiv
jakomplexe
Worter).
8
PhonologischesW
ort
4
•Beispiel2:
Syllabifizierung
(Bildung
von
Silb
en-
strukturen)im
Deutschen.Dortwirdin
der
Regel
beider
Silb
enbildungeinkomplexerSilb
enanlautge-
genuber
einem
Silb
enauslautbevorzugt,siehe(9-a)
(Silb
engrenze
durch“.”markiert).
•Ausnahme:
wenneinkomplexerAnlautverhindert,
dasseineMorphem
grenze
innerhalbeines
Kom
posi-
tumsmitder
Silb
engrenze
zusammenfallt
(9-b).
(9)
a.[fa.b
öi:k]vs.*[fab.öi:k]
(Fabrik)
b.
[ve:k.
öant]vs.*[ve
:.köant]
(Wegrand)
•Schlussfolgerung:
Syllabifizierungsregeln
applizieren
nurinnerhalbeines
phon
olog
ischen
Wortes.Wie
imUngarischen
umfasstdas
phon
olog
ische
Wortim
Deutschen
nichtmehrere
Stamme.
•Wieder
istder
Begriff
des
phon
olog
ischen
Wortes
nichtder
intuitiv
gebrau
chte
Begriff.
9
PhonologischesW
ort
5
•Beispiel
3:Vokallangung
imYidin
y(Pam
a-Nyungan,Australien).
ImYidin
ywerden
Vokaleauf
der
vorletzten
Silb
egelangt,wenneineungeradeSil-
benzahlvorliegt
(Dixon
1977
),siehe(10)
vs.(11).
(10)
a.[gu.da:.ga]
“Hund”
b.
[ma.dj i:n.daN]“spazieren”
(11)
a.[m
u.d
j am]“M
utter”
b.
[ga.liN]“g
ehen”
•ErscheinteinSuffix,
soerweitert
sich
die
Dom
ane,
innerhalbderer
die
Vokallange
(aufder
Silb
enzahl
basierend)berechnet
wird:
(12)
a.[gu.da.
ga+
gu]
b.
[mu.d
j a:m
+gu]
10
PhonologischesW
ort
6
•(13-a)
zeigtdie
erwartete
Langu
ng.
Aber
(13-b)ist
inzw
eierleiHinsichtprob
lematisch:(a)dievorletzte
Silb
ewirdtrotzgerader
Silb
enzahlgelangt;(b)das
[a]des
Stammes
wirdgelangt,obwoh
les
nichtauf
der
vorletzten
Silb
eliegt.
(13)
a.[guma:ri]“rot”
b.
[guma:ri+daga:+nj u]“rot
werden”
•Schlussfolgerung(D
ixon
1977
):
1.Gelangt
werden
Vokale
aufder
vorletzten
Sil-
beeines
phonologischenWortesmit
ungerader
Silb
enzahl.
2.Nureinsilbige
Suffixe
bilden
mit
dem
Stamm
einphon
olog
isches
Wort(12).Das
Suffix-da.
ga
(13-b)bildet
dagegen
eineigenes
phon
olog
isches
Wort.
•Wieder
fallt
das
phon
olog
ischeWortnichtmitdem
intuitiven
Wortbegriffzusammen.
11
PhonologischesW
ort
7
•Beispiel4:
ImFranzosischen
fallt
die
Wortbeto-
nungaufdie
letzte
Silb
e.
(14)
a.femme,
jardın,pittoresque
b.*jardin,*p
ıttoresque,
*pittoresque
•Der
Satzin
(15)
scheintprob
lematisch,denn
erenthaltdreiBeton
ungen(B
aker
&Bob
aljik
2002
),obwoh
lintuitiv
5Wortervorliegen.
(15)
a.[ZaS
Etbokudfrwı]
b.
j’achete
ich=kaufe
beaucoup
viel
de
vonfruits
Fruchten
•Schlussfolgerung:
1.Nurphon
olog
ischeWortererhalten
eineeigene
Beton
ung.
je(j’)
unddesindkeinephon
olog
i-schen
Worter.
2.Bzgl.anderer
Kriterien
sindje
unddeab
erviel-
leichtschon
Worter,so
dassder
intuitiveWortbe-
griff
mitdem
Begriffdes
phon
olog
ischen
Wortes
nichtzusammenfallt.
12
PhonologischesW
ort
8
•Warum
bilden
jeund
de
eigentlich
keineeigenen
phon
olog
ischen
Worter?
•Idee:Diese
Elemente
sindphon
olog
isch
zuschwach,
um
alleineim
Satzstehen
zukonnen.Sie
mussen
sich
daher
aneinanderes
Element“anlehnen”.
•SolcheElemente
nenntman
Klitika
(Klitik
oder
Klitikum
imSingu
lar).
•Man
unterscheidet
1.proklitischeElemente,die
sich
phon
olog
isch
indas
folgendeWorteingliedern,
2.enklitische
Elemente,die
sich
indas
vorange-
hendeWorteingliedern.
13
GrammatischesW
ort
•DieabstrakteForm
eines
WorteswirdoftalsLexem
bezeichnet
(siehez.B.Aronoff
&Fudem
an(200
5)).
•Definition:Die
lautlichen
Varianteneines
Lexem
s,die
mit
dem
syntaktischen
Kon
text
variieren,sind
(grammatische)
Worter:
(16)
Singu
lar
Plural
1.Ps
geh-e
geh-en
2.Ps
geh-st
geh-t
3.Ps
geh-t
geh-en
•Den
Kon
text,der
dieFormen
in(16)
bestimmt,bil-
den
die
Merkm
aledes
Subjekts(PersonundNume-
rus),das
zusammen
mitdem
Verbim
Satzauftritt.
•Die
gram
matischen
Worterin
(16)
sinddurchFle-
xionentstanden
undform
eneinsogenanntesPara-
digma.
14
GrammatischesW
ort
2
•Problem:Esgibtim
Deutschen
Elemente,die
in-
tuitiv
Wortersind,die
aber
nichtmitdem
Kon
text
variieren.
(17)
a.gestern,gerne
(Adverbien)
b.
auf,in
(Prapositionen)
c.dass,ob
(Kom
plementierer)
d.
sehr,so
(Gradpartikel)
e.ja,doch
(Disku
rspartikel)
f.ein,auf,ab
(Verbalpartikel)
•SolcheEinheitensinddaher
mitdiesem
Wortbegriff
nichterfassbar.
15
Konklusion
•Der
Begriffdes
Wortes,wie
man
ihnausdem
tagli-
chen
Leben
kennt,istrein
pratheoretischundspielt
inder
Grammatik
keineRolle.
•RelevantfurdieGrammatik
sindab
erKon
zepte
wie
1.Bew
egung(Syntax),
2.Syllabifizierung,
Beton
ung,
Langu
ng,
Vokalhar-
mon
ie(P
hon
olog
ie),
3.Kon
textabhangigkeit(M
orpholog
ie)
•Aufder
BasisdieserKon
zepte
lassen
sich
danndie
Begriffedefinieren,wie
1.syntaktisches
Wort
2.phon
olog
isches
Wort
3.gram
matisches
Wort
•Wirwerden
weiterhin
vonWortern
ineinem
intui-
tivenSinnesprechen,behaltenab
erim
Hinterkop
f,dassder
Begriffnuraufdem
Hintergrundeiner
be-
stim
mtenTheorie(phon
olog
isch,syntaktisch,etc.)
prazisegemachtwerden
kann.
16
WorterundPhrasen
•(Syntaktische)
Worterkombinierensich
inder
Syn-
taxzu
Phrasen.
•In
der
Orthog
raphiedes
Deutschen
sindsolchePhra-
senvonWortern
rechtgu
tzu
unterscheiden:
1.Die
Bestandteile
komplexer
Phrasen
werden
durchLeerzeichen
voneinander
abgetrennt.
2.DieBestandteile
komplexerWorterdagegen
wer-
den
zusammengeschrieben.
•Istdie
Orthog
raphie
nichteindeutig,
sind
andere
Kriterien
zum
Unterscheiden
notwendig.
•VierKriterien,um
WortervonPhrasenzu
unter-
scheiden
(Aronoff
&Fudem
an(200
5)):
1.fixe
lineare
Abfolge
2.Untrennbarkeit
3.Integritat
4.Betonung
17
WorterundPhrasen2
•Lineare
Abfolge:
Die
Morphem
eeines
Wortessind
(inallerRegel)aufeineReihenfolgefestgelegt.
(18)
a.un-break-able
b.*break-un-able
c.*able-un-break
d.*u
n-able-beak
(19)
a.un-fass-bar
b.*fass-un-bar
c.*b
ar-un-fass
d.*u
n-bar-fass
•PhrasenundSatze
erlauben
(abhangigvonder
Spra-
che)
ofteinigeUmstellungen.
(20)
a.Maria
mag
nichtdas
Buch
lesen.
b.
Das
Buch
mag
Maria
nichtlesen.
c.Das
Buch
lesenmag
Maria
nicht.
d.
Was
mag
Maria
nichtlesen?(das
Buch)
e.Was
mag
Maria
nicht?
(das
Buch
lesen)
•1.
Test:Wennetwas
dieUmstellungseiner
Bestand-
teile
erlaubt,istes
kein
Wort(son
derneinePhrase). 18
WorterundPhrasen3
•Achtung:
Der
1.Testfunktioniert
nurin
eineRich-
tung
(eshandeltsich
um
eineIm
plikation,keine
Aquivalenz).
1.Wennetwas
Umstellungseiner
Teileerlaubt,dann
kannman
folgern,dasses
kein
Wortist.
2.Wennetwas
keineUmstellungseiner
Teileerlaubt,
dannkannman
noch
nichtfolgern,dasses
ein
Wortist.
3.Eskannauch
furPhrasenunab
hangige
Grunde
geben,wieso
eine
Umstellung
der
Teile
nicht
mog
lichist(vgl.(21)
und(22)).
(21)
a.einHaus
b.
mitLiebe
c.einBuch
zulesen
(22)
a.*H
ausein
b.*L
iebemit
c.*zuleseneinBuch
19
WorterundPhrasen4
•Untrennbarkeit:Wortererlauben
esnicht,
ihre
Be-
standteile
zuflektieren
(23)
oder
zukoordinieren
(25),Phrasenschon
(24),(26).
(23)
a.Tur-schloss,*T
uren-schlosser,
b.
Geh-weg,*G
ehen-weg
(24)
a.Schlosser
furTuren
b.
Weg
zum
Gehen
(25)
a.Holz-stift,*H
olz-und-Rotstift
b.
Klein-wagen,*K
lein-aber-fein-wagen
(26)
a.einroterundholzerner
Stift
b.
einkleiner
aber
feiner
Wagen
•2.
Test:
Kannetwas
(z.B.durchFlexion
oder
Ko-
ordination)aufgespaltenwerden,istes
kein
Wort
sonderneinePhrase.
20
WorterundPhrasen5
•Achtung:
EsgibtFalle,die
dem
2.Testzu
wider-
sprechen
scheinen.
(27)
a.Ratte-n-schwanz
b.
Ei-er-schale
c.Liebe-s-ku
mmer
•Die
Endungen
-n,-er,
-sin
(27)
sehen
auswie
regu
lare
Flexion
sendungen.
•Ein
Argument,
dasssiees
nichtsind,ist,
dasssie
nichtdas
markieren,was
siezu
markieren
scheinen.
1.-n
in(27-a)
kannkeinePluralendungsein,weil
diesder
Interpretation
widersprache:
Ein
Ratten-
schwanzistder
Schwanzeiner
Ratte,nichtder
SchwanzmehrererRatten.Analog
fur(27-b).
2.-s
in(27-c)
kannnichtGenitiv
markieren:Liebe
istfeminin;Genitiv
Singu
larvonFem
inaistim
Deutschen
aber
nichtmarkiert:dieFrau,der
Frau,
*der
Frau-(e)s.
21
WorterundPhrasen6
•Integritat:WortersindfurBew
egung,
Modifikation
,Anaphorizitat
undTilgungop
ak,Phrasennicht.
•Beispiel1:
Bew
egung(siehesyntaktisches
Wort).
(28)
a.Ichesse
keinen
Haferbrei
mehr.
b.
Haferbrei
esse
ichkeinen
mehr.
c.*H
afer
esse
ichkeinen
Breimehr.
•Beispiel2:
Modifikation
.
(29)
a.avery
greenhou
se“ein
sehrgrunes
Haus”
b.*a
very
greenhou
se“ein
sehrtypisches(?)Gew
achshau
s”
•Green
kannnichtmodifiziertwerden,wennes
Teil
vongreenhou
se(“Gew
achshau
s”)ist(29-b).
•Modifikation
vongreenistmog
lich,wenngreenTeil
der
Phrase
greenhou
se(“grunes
Haus”)ist.
22
WorterundPhrasen7
•Beispiel3:
AnaphorischeReferenz
•Wenn
αseineReferenzvon
βererbt,
dann
sagt
man
,dassαanaphorisch(eineAnapher)
ist.
(30)
a.Sie
nahm
den
Teeundgo
ssihnauf.
b.*S
ienahm
dieTee-kanneundgo
ssihnein.
(31)
a.Max
hat
auch
Bucher,
muss
sie
aber
noch
einraumen.
b.*M
axhat
auch
einBucher-regal,muss
sie
aber
noch
einraumen.
•Ihnbzw
.siekannseineReferenznichtvonTee
bzw
.Bucher
ererben,wennletztere
Teilder
komplexen
WorterTeekanneoder
Bucherregalsind.(M
ansagt
auch,Worterseienanaphorische“Inseln”.)
23
WorterundPhrasen8
•Beispiel4:
Tilgung
•WenneinElementαnichthorbar
ist,ab
erdennoch
interpretiertwird,nim
mtman
oftan,dassrein
phonetische(aber
nichtstrukturelle)Tilgungvon
αstattgefunden
hat.
•Tilgungvonuber
durchdieTilgungsop
erationGap-
ping(w
iein
(32-a))istunmog
lich,wenndas
voran-
gehendeuber
Teileines
Wortesist(siehe(32-b)).
(32)
a.Max
mag
MoritzundPlisch
mag
Plum.
b.*M
axuberredet
sie,
Moritzuberbelastet
sie.
•3.
Test:Etwas,dessenTeilefursyntaktischeOpera-
tion
enzuganglichsind,istkein
Wort.
•Achtung:
Man
chmalscheintTilgungdoch
aufWort-
teile
zuzugreifen(K
oordinationsreduktion):
(33)
a.Beladen
undentladen
verboten!
b.
Funktionsw
ortervs.Inhaltsworter
24
WorterundPhrasen9
•Beton
ung:
Beton
ungsregeln
furPhrasenunterschei-
den
sich
vonBeton
ungsregeln
furWorter.
•Beispiel:
Zweigliedrige
Komposita
imDeutschen
tragen
aufdem
ersten
Teildie
Norm
albeton
ung,
zweigliedrige
Phrasennichtunbedingt.
(34)
a.Arbeits-papier
b.*A
rbeits-pap
ıer
(35)
a.MariasPapıer
b.*M
arıasPapier
(36)
a.durch-Bruch
b.*d
urch-Bruch
(37)
a.durchdieWand
b.*d
urchdieWand
•Erinnerung:
Kom
positasindkomplexe
Worter,
die
auszw
eioder
mehrerenfreien
Morphem
enbeste-
hen.
•Die
Normalbeton
ungistdie
Beton
ung,
die
sich
oh-
ne
speziellen
Kon
text
ergibt(speziell
ware
z.B.
der
Kon
text
des
Kon
trasts:MarıasPapier,
nicht
Egb
erts).
25
WorterundPhrasen10
•Etwas
ahnliches
kannman
furdas
Englischebeob-
achten.
•Hierhilftdie
Beton
ung,
zwischen
Kom
posita(oft
idiosynkratische
Bedeutung)
und
Phrasen
(eher
kompositionale
Bedeutung)
zuunterscheiden.
(38)
a.greenhou
se“G
ewachshau
s”b.
greenhou
se“g
runes
Haus”
(39)
a.black
board
“Tafel”
b.
black
board
“schwarzesBrett”
•Die
Bedeutungeines
Ausdrucksistkompositional,
wenn
sie
sich
ausden
Bedeutungen
seiner
Teile
ergibt.Son
stistsieidiosynkratisch.
•4.
Test:
EineGruppezw
eier
freier
Morphem
e(im
Deutschen)isteinKom
positum,wenndieBeton
ung
aufdem
ersten
Elementliegt,undsonst
einePhrase.
26
Funktions-
versusInhaltsw
orter
•Man
unterscheidet
1.Funktionsw
orter
2.Inhaltsw
orter
•Inhaltsworter
1.hab
enkonkreten
seman
tischen
Gehalt,
2.werden
neu
gebildet
(sindeineoffeneKlasse),
3.konnen
phon
olog
isch
komplexsein.
•Funktionsw
orter
1.definierensich
durchihre
Funktion,
2.hab
enkaum
nicht-funktionalen
Gehalt,
3.werden
nichtneu
gebildet
(sindeinegeschlosse-
neKlasse),
4.sindphon
olog
isch
reduziert.
27
Funktions-
versusInhaltsw
orter2
•Inhaltswortersindtypischerweise
Nom
ina,
Verben,
Adjektiveoder
Adverben.
(40)
a.Mensch,Maschine,
Elend,Liebe
b.
gehen,schlafen,jaulen
c.zauberhaft,schmutzig,muhsam
•Funktionsw
ortersindtypischerweise
Artikel,Prapo-
sition
en,Kon
junktionen,Pronom
inaoder
Modalver-
ben.
(41)
a.der,eine,
jedes,welcher
b.
in,auf,gegen,an
c.und,oder,weil,dass
d.
er,sie,
mir,ihn
e.muss,kann,darf,soll
28
Wortbildungsprozesse
•Man
unterscheidet
bei
der
Wortbildung
folgende
Prozesse(aufdie
wir
imDetailnoch
zusprechen
kommen
werden):
1.Flexion:Bildungverschiedener
Wortformen
eines
Lexem
s(grammatischeWorter),in
Abhangigkeit
des
syntaktischen
Kon
texts(42-a).
2.Derivation:Bildung
von
Wortformen
(mithilfe
gebundener
Morphem
e)mit
neuer
lexikalischer
Bedeutung,
unabhangigvom
Kon
text
(42-b).
3.Komposition:Bildung
neuer
Wortformen
aus
freien
Morphem
en,
unab
hangig
vom
Kon
text
(42-c).
(42)
a.geh,geh-st,geh-t,geh-en
b.
Genuss,genuss-lich,Genuss-lich-keit
c.Wort-art,Wasser-hahn,Lebens-werk
29
Lexikon
•Teilder
Grammatiktheorie
istdas
Lexikon
.Das
Lexikon
enthalttypischerweise
Inform
ationen,die
nichtdurchRegelnabgeleitet
werden
konnen
(Sweet
(191
3),Jespersen(196
5),Chom
sky(196
5)).
•Im
Lexikon
stehen
also
nichtvorhersagbare
Infor-
mationen
uber
1.lautlicheGestalt,
2.Bedeutung,
3.Position,
4.Selektionsb
eschrankungen
5.Kategorie
•Eine
Selektion
sbeschranku
ng
schrankt
die
Menge
der
mog
lichen
Stammeein,mit
der
sich
einAffix
verbinden
kann.Wirkommen
darau
fzuruck.
30
Lexikon2
•Das
Lexikon
muss
auch
die
Eigenschaftenauflisten,
die
AusnahmenvonRegelndarstellen.
•Beispiel1:
Pastvs.Presentenglischer
Verben.
1.PastTense
wird
inder
Regel
gebildet
durch
Kon
katenation
von
[d],
[@d]oder
[t]an
den
Stamm:
turn–turn-ed,
shou
t–shou
t-ed,
walk–
walk-ed.(W
irignorierenhierdie
Variation
.)2.
EinigeVerben
bilden
das
PastTense
anders:sing–
sang,
leave–left,bring–
brou
ght.
Diese
mussen
(wahrscheinlich)im
Lexikon
gespeichertwerden.
•Beispiel2:
3.PersonSingu
larenglischer
Verben.
1.3.
Person
Singu
larwird
inder
Regel
gebildet
durchKon
katenationvon-s
anden
Stamm:bring,
bring-s,leave,
leave-s.(W
ieder
wirddieVariation
der
Affixe
ignoriert.)
2.Aber:Die
Form
say-s
muss
wegen
Vokalalter-
nation
gespeichertsein:say,
/sej/
versussays,
/sEz/.
31
Lexikon3
•DieMeinungendaruber,in
welchen
EinheitenInfor-
mationim
Lexikon
gespeichertwird,gehen
ausein-
ander.
1.Bau
doin(189
5),Bloom
field(193
3),Halle(197
3):
Gespeichertwird
die
Inform
ation
inForm
von
Morphem
en.
2.Aronoff
(197
6,19
94),
Anderson(199
2):Das
Le-
xikon
speichertganze
Worter(oder
Wurzeln),
aber
keineFlexion
sendungen(A
ffixe).
•Man
nennt1.
den
morphem
basierten
Ansatz
und2.
den
wortbasierten
Ansatz.
•Dabei
2.Affixe
keineLexikon
eintragehab
en,muss
dieInform
ationzu
den
entsprechenden
Affixenuber
Regelneingefuhrt
werden.
•Engverbunden
mitder
Dichotom
iezw
ischen
wort-
undmorphem
basierter
Theorieistdiefolgendetheo-
retischeUnterscheidung.
32
Regeln
versusVerkettung
•Hockett(195
4)(vgl.Spencer19
91,12
f.)unter-
scheidet
zweiTyp
envonmorpholog
ischen
Theorien:
1.Item-and-arrangement-Theorien
(IAT)
2.Item-and-process-T
heorien
(IPT)
•Kom
plexe
Worterwerden
inder
IAT
dadurchge-
bildet,dassman
Morphem
emiteinander
verkettet
(aneinandergehangt).
•Deswegen
hab
enin
dieserTheorieauch
Flexion
s-markereinen
eigenstandigen
Lexikon
eintrag.
•In
der
IPT
beinhaltetdas
Lexikon
dagegen
keine
Affixe,sondernWurzeln.
•Kom
plexe
bzw
.gram
matischeWorterwerden
durch
morpholog
ischeRegeln
imLexikon
abgeleitet.
•Praktisch
dieselbe
Unterscheidung
machtStump
(200
1)mit
seiner
Redevon
lexikalischen
versus
inferentiellenmorpholog
ischen
Theorien.
33
Regeln
versusVerkettung2
•Beispiel:Infinitivbildungim
Deutschen.
•Verkettung:
Sow
ohlVerbstam
malsauch
Infinitiv-
endungsindalsMorphem
eim
Lexikon
gespeichert.
DieEndungwirdmitdem
Stamm
verkettet(V
erket-
tunghiersymbolisiertals⊕):(43).(Zusatzlichmuss
irgendwie
sichergestelltwerden,dassdiese
Endung
nurmitVerbw
urzelnverkettetwird.)
(43)
V⊕
-en⇒
V-en
•Regelableitung:
Nurdie
Verbw
urzel
istim
Lexikon
gespeichert.Infinitivbildungerfolgtdurcheinekon-
textuellgesteuerte
Regel
([–fi
nit,–p
art2]=
Infini-
tiv):
(44)
a.phon
:V→
V/@n/
b.
morph:
[V]→
[–finit,–p
art2]
•In
diesem
FallsindVerkettungundAbleitungdurch
Regel
gleichermaßen
mog
lich(praktisch
identisch). 34
Regeln
versusVerkettung3
•Man
kanndiese
beiden
Theorien
imPrinzipaufzw
eiArten
unterscheiden:
1.konzeptuell
2.em
pirisch
•Kon
zeptuelle
Unterscheidung:
1.In
der
Theorieder
Verkettunggibtes
nureine
einzige
Operation:Verkettung.
2.Die
Theorie
der
Regelableitung
istmachtiger:
Sie
erlaubtim
Prinzipbeliebig
vieleverschiedene
Operationen
(darunterauch
Verkettung).
3.Ausdiesem
Grund
siehtdie
Verkettungstheorie
zunachst
einmal
konzeptuellattraktiveraus(sie
istrestriktiver).
35
Regeln
versusVerkettung4
•EmpirischeUnterscheidung:
1.Man
musste
Falle
finden,furdie
eineAbleitung
durchRegelanwendungmog
lichist,
durchKon
-katenationab
ernicht.
2.Das
umgekehrtewirdman
kaum
finden
konnen,
daRegelableitungmachtigerist:
Alleswas
Ver-
kettung
kann,kann
Regelableitung
auch,ab
ernichtnotwendigerweise
umgekehrt:
(a)Kon
katenationisteinefestgelegteOperation.
(b)Regeln
(Transform
ationen)konnen
dagegen
alle
mog
lichen
Operationen
ausdrucken,insbe-
sondereauch
phon
olog
ischeVeranderungen.
•Im
folgenden
werden
einigepotentielle
empirische
Argumente
furdie
regelbasierteTheoriedisku
tiert
(vgl.Anderson19
92,51
-71).
36
InfixeundZirkumfixe
•Infixe
undZirku
mfixe
bilden
einerstes
Problem
fur
Verkettungstheorien.
•Verkettung:
BeideOperationen
sindaufden
ersten
Blicknichtmiteinfacher
Verkettungvertraglich.
1.Infigierungspaltetden
Stamm
auf.
2.Ein
Zirku
mfixinvolviert
gleichzeitigeVerkettung
links
undrechts
(statteinfacher
Verkettungzw
ei-
erElemente).
•Beispiel1:
nasales
Infixim
Lateinischen
(45)
a.rumpo
“Ich
breche.”
b.
rupı
“Ich
hab
egebrochen.”
•Beispiel2:
Zirku
mfixim
Deutschen
(46)
a.geb-
b.
gegeben
37
InfixeundZirkumfixe2
•Man
kanndie
Verkettungstheoriedurchzusatzliche
Annahmen
aufweichen,so
dasssolcheStrukturen
kein
Problem
mehrsind:
1.Jedes
Morphem
wirdalsµ-K
noten
reprasentiert.
2.µistassoziiert
miteiner
Bedeutungundmitei-
nem
Skelett
vonabstrakten
Lautpositionen.Jede
dieserPositionen
istwiederum
assoziiert
mit
ei-
nem
konkreten
Phon
em.
•Verkettet
werden
abstrakteLautreihen.Beispiel:un-
klar
hat
die
Reprasentation
in(47).
(47)
neg
klar
Bedeutung
µµ
Morphem
e
un
kla
rPhon
eme
XX
XX
XX
abstrakteLautpositionen
38
InfixeundZirkumfixe3
•Esgelten
die
folgenden
Woh
lgeformtheitsbedingu
n-
genfursolchemorpholog
ischen
Reprasentation
en:
1.JedeLautposition
istmit
mindestenseinem
µ
assoziiert.
2.Jedes
µistwenigstensmit
einer
Lautposition
assoziiert.
3.Assoziation
sliniendurfen
sich
nichtkreuzen.
•3.
stellt
sicher,dassMorphem
eim
mer
mit
konti-
nuierlichen
Lautkettenassoziiert
sind.Diesschliesst
(korrekterweise)eine
Reprasentation
,wie
in(48)
aus:
(48)
*neg
klar
µµ
uk
la
rn
XX
XX
XX
39
InfixeundZirkumfixe4
Zirku
mfixe
verstoßen
auch
gegen
3.,vgl.
(49).Es
scheintalso,alshatte
man
nichts
gewon
nen.
(49)
*[+
part2]geb
µµ
ge
ge
be
n
XX
XX
XX
X
40
InfixeundZirkumfixe5
•Aber:Man
kanndie
Reprasentation
(49)
somodifi-
zieren,dassUberkreuzungenverm
ieden
werden.
•Dazuerlaubtman
,dassMorphem
eaufverschiede-
nen
(autosegmentalen)Ebenen
platziert
werden
konnen
(50).(N
aturlichmuss
man
dannnoch
er-
klaren,wieso
das
in(48)
verboten
ist.)
(50)
geb
µ
ge
b
XX
XX
XX
X
ge
en
µ
[+part2]
41
InfixeundZirkumfixe6
•Ein
ahnliches
Ausgangsprob
lem
ergibtsich
furdas
BeispielmitInfix:
1.Bedeutetdas
Infixnichts,dannverletzt
es1.
(ist
mitkeinem
Morphem
knoten
assoziiert).
2.Markiertdas
InfixPrasens(zusammen
mit
dem
Suffix),dannergeben
sich
uberkreuzendeAsso-
ziationslinien(verletztBedingu
ng3.),siehe(51):
(51)
*brech
[+pras]
[1.,–p
l]
µµ
µ
ru
mp
o
XX
XX
X
42
InfixeundZirkumfixe7
•Losung:
Wieder
werden
dieMorphem
eaufverschie-
denen
Ebenen
angeordnet
unddam
itBedingu
ng3.
erfullt.
(52)
[+pras][1.,–p
l]
µµ
mo
XX
XX
X
ru
p
µ
brech
43
InfixeundZirkumfixe8
•Kom
mentare:
1.Im
Falle
vonge-geb-enhat
man
soform
alausge-
druckt,dasseinMorphem
durchdiskontiuierliches
Materialmarkiertwird.Allerdings
istdie
Opera-
tion
der
Verkettungnichtmehrstrikt
binar.
2.Insofern
istdieseinAnsatz,der
die
Theorieder
reinen
Verkettung
etwas
aufweicht,
aber
woh
lim
mer
noch
restriktiver
ist,
alseineTheorie,
die
RegelnallerArt
zulasst.
3.Autosegm
entale
Morpholog
ieistfursemitische
Sprachen
motiviert(M
cCarthy(197
9,19
81)).Fur
dievorliegenden
Falleistsieab
er(w
ahrscheinlich)
adhoc.
44
InfixeundZirkumfixe9
1.Im
Fallvonrup-ı
vs.rup-o
isteineunabhangie
Motivationvielleichtverfugb
ar:der
Wurzelvokal
istlang,
wennkein
nasales
Infixvorhan
den
ist,
jedoch
kurz,falls
doch.
2.Die
Lautposition,die
vom
Nasal
besetzt
wird,
wird
bei
dessen
Abw
esenheitvom
Vokal
einge-
nom
men,was
dazu
fuhrt,dassdiesergelangt
wird(besetzt
nun2Einheitenin
der
Lautkette).
(53)
brech
µ
ru
p
XX
XX
X ı µ
[+perf]
[1.,–p
l]
45
InfixeundZirkumfixe10
•Regelableitung:
1.Furdas
nasaleInfixim
Lateinbenotigtman
eine
Regel,die
bei
bestimmtenVerben
das
Nasal
imPrasensstamm
einfugt.
(54)
a.phon
:/ru
:p/→
/rump/
b.morph:[–pras]→
[+pras]
2.Das
Zirku
mfix
imDeutschen
wird
durch
eine
Regel
bei
bestimmten
Verben
(gekennzeichnet
durcheinMerkm
al,z.B.[+
ge-en])
imKon
text
eines
Merkm
alsfurPartizip2eingefuhrt.
(55)
a.phon
:X→
/g@/X/@n/
b.morph:[–fin]→
[–fin,+
part2]
3.Bedingu
ng:
Xbildet
das
Partizipmitge-...en. 46
Apophonie
•Apop
hon
iebezeichnet
die
Phanom
enedes
1.Ablauts
und
2.Umlauts
•AblautisteineAlternationdes
Stammvokalsin
un-
regelm
aßigen
Verben
zurMarkierungvon
Prasens
vs.Prateritum
vs.PartizipPerfekt.
(56)
sing-en,sang,
ge-sung-en
•UmlautistAlternation
zwischen
Vokalen
gleicher
Hoh
ebzgl.des
Merkm
als[±
hinten]im
Stamm
anvorletzter
Vokalposition(keinSchwa).
(57)
a.Zug,
Zug-e
/u:/
→/y
:/b.
dumm,dumm-lich
/u/→
/y/
c.grob
,grob
-er
/o:/
→/ø
:/d.
Tochter,Tochter
/O/→
/œ/
e.kam,kam-e
/a:/
→/E
:/f.
Sorgfalt,sorgfalt-ig
/a/→
/E/
g.laufen,Lauf-er
/au/→
/Oy/ 47
Apophonie
2
•UmlautdurchVerkettung:
1.Die
den
Umlautauslosenden
Affixe
tragen
ein
phonologischesMerkm
al,welches
aufden
Vokal
imStamm
ubertragen
wirdunddiesenumlautet
(ein
sogenanntesschwebendesMerkm
al;engl.:
floatingfeature;(Lieber
1987
)).
2.Die
morpholog
ischeAnalyseistrein
verkettend;
der
Teilder
Analyse,
der
sich
nichtausder
Ver-
kettung
ergibt(eben
der
Umlaut)
wird
indie
Phon
olog
iegeschob
en.
3.Das
erklartauch,wieso
azu
awird,uzu
uetc.,
undnichtz.B.a,
ounduzu
u:In
allenFallenist
esdas
Merkm
al[–hinten],welches
vom
Suffixan
den
vorangehenden
Vokal
ubergeben
wird.
•AblautdurchVerkettung:
Wollteman
hiergenauso
vorgehen,dann
musste
man
,jedenfalls
imEngli-
schen,jedeMenge
leereMorphem
epostulieren,die
die
Ablautungphon
olog
isch
auslosen:sing,
sang-Ø,
sung-Ø.
48
Apophonie
3
•Autosegm
entale
AnalysealsAlternative((58
-a,b)
zeigtKon
trastsangvs.(ge-)sung(-en)):
(58)
a.sing
µ
sn
g
XX
XX
a µ
[–pras]
b.
sing
µ
sn
g
XX
XX
u µ
[part2]
•Die
autosegm
entale
Analysehat
allerdings
wieder
das
Problem,dassdie
Annahmen
furdas
Englische
imallgem
einen
nichtunabhangigmotivierbar
sind. 49
Apophonie
4
•UmlautdurchRegelableitung:
Hiermuss
einegeeig-
neteRegel
furjeden
Affixtyp
form
uliert
werden.
•(59)
und(60)
sindBeispiele
fure-Plural(Zug-e)
undfur1.
Person,Singu
lar,Kon
junktiv
2(kam
-e).
•Esmuss
markiertsein,ob
Vumgelautetwird(auch
bei
Lieber
1987
):kam,kam-e
vs.sagt-e,*sagt-e.
(59)
a.phon
:XV[+
hinten]Z
→XV[−
hinten]Z
@
b.morph:[–plural]→
[+plural]
(60)
a.phon
:XV[+
hinten]Z
→XV[−
hinten]Z
@
b.morph:[–fin]→
[1.,–p
lural,–pras,–ind]
•Bedingu
ngen:
1.(59)
&(60):V
istder
letzte
Vokal
des
Stammes
undkein
Schwa.
2.(59):N
mit-e-Plural,V
istumlautfahig.
3.(60):Vistumlautfahig.
50
Metathese
•Wenige
Sprachen
erzw
ingen
eine
morpholog
ische
Unterscheidung
durch
Vertauschen
von
Lauten
(Metathese).
•Beispiel1:
Mutsun
(Penutianisch,USA;(B
ecker
2000
))
(61)
a.[to:her]“H
usten”
[toh
re]“h
usten”
b.[lullup]“F
lote”
[lulpu]“F
lote
spielen”
c.[posol]
“ein
Eintopf”
[poslo]“P
osol
machen”
d.[la:lak]
“Gans”
[lalka]
“Ganse
huten”
•Beispiel2:
Tunis-Arabisch
(Sem
itisch,Tunesien;
(Kilani-Schoch
&Dressler19
86))
(62)
a.[fhem
]“erverstand”[fehm]“V
erstandnis”
b.[m
lek]
“erbesaß”
[melk]
“Besitz”
c.[kfcr]
“erfluchte”
[kcfr]
“Fluch”
51
Metathese
2
•Verkettung:
1.Morpholog
ischeMetatheseisteinProblem
furdie
Verkettungstheorie,
danichts
affigiertwird.
2.Eine
Verkettungsanalyse
musste
daher
die
Af-
figierung
abstrakter
Nullm
orphem
estipulieren,
die
dann
jeweils
phon
olog
isch
die
Umstellung
auslosen
(z.B.(Frampton20
09)).
•Regelableitung:
Die
regelbasierteAnalysedagegen
kann
die
phon
olog
ische
Umstellung
direktin
die
Regel
reinschreiben.
(63)
Metathesein
Mutsun
a.phon
:XVC→
XCV
b.morph:[ N
]→
[ V]
(64)
Metatheseim
Tunis-Arabischen
a.phon
:CCVC→
CVCC
b.morph:[ V
3.,–pl,–pras]→
[ N]
52
Konversion
•Ableitung
von
Nom
enausVerben
imDeutschen
durch
sogenannte
Kon
version
(Nullableitung)
ist
ebenfalls
ein
Problem
furrein
verkettendeAnaly-
sen.
•Grund:Eswirdnichts
verkettet(jedefalls
nichtof-
fensichtlich).Ein
Verkettungsanalysemuss
hierwie-
der
aufabstrakteNullm
orphem
eBezugnehmen.
(65)
Verb
Nom
enlaufen
Laufen
lachen
Lachen
treten
Treten
schlafenSchlafen
53
Konversion2
•Im
Englischen
istdas
Problem
noch
deutlicher,da
hierdie
Kon
versionverbunden
istmit
einer
Beto-
nungsverschiebung.
(66)
Verb
Nom
enoverflow
“uberfluten”
overflow
conduct
“betragen”
conduct
insert
“einfugen”
ınsert
reject
“zuruckweisen”reject
•Verkettung:
Affigierungeines
leeren
Affixes,welches
durchAuslosen
eines
phon
olog
ischen
Prozesses
die
Beton
ungvon
der
letzten
aufdie
ersteSilb
edes
Stammes
verschiebt.
•Regelableitung:
(67)
a.phon
:σXσ→
σXσ
b.morph:[ V
]→
[ N]
54
SubtraktiveMorphologie
•In
einigen
Sprachen
ergeben
sich
morpholog
ische
Unterschiede
nicht
durch
Affigierung
(also
Hin-
zufugenvonlautlichem
Material).
•Vielm
ehristdas
Gegenteilzu
beobachten:Material
verschwindet.In
solchen
Fallen
sprichtman
auch
vonsubtraktiverMorpholog
ie.
•Verkettung:
Subtraktive
Morpholog
ieistauseinem
ahnlichen
GrundeinProblem
furdie
Verkettungs-
analysewie
Metathese:
Eswirdnichts
verkettet.
55
SubtraktiveMorphologie
2
•Beispiel1:
Imperfektiv
und
Perfektiv
imToh
ono
O’odham
(auch:Papago;
Uto-Aztekisch,USA).
Imperfektiv
Perfektiv
Singu
lar
Plural
Singu
lar
Plural
him
“laufend”
hihim
hi:
“gelau
fen”
hihi
hi:nk
“bellend”
hihink
hi:n
“gebellt”
hihin
gatw
id“schießend”gagtwid
gatw
i“g
eschossen”gagtwi
’elpig
“schalend”
’e’elpig
’elpi
“geschalt”
’e’elpi
hehem
“lachend”
hehem
hehe
“gelacht”
hehe
•Beobachtung:
Der
Perfektiv
unterscheidet
sich
vom
Imperfektiv
dadurch,dassim
Perfektiv
der
letzte
Kon
sonantfehlt.(Inman
chen
Fallenwirdkompen-
satorischder
Vokal
davor
gelangt.)
•Diesistunab
hangigvom
phon
olog
ischen
Kon
text
undvonder
Art
des
Kon
sonanten,der
imIm
perfek-
tivvorhanden
war.
56
SubtraktiveMorphologie
3
•Regelableitung:
DieRegelin
(68)
setztvoraus,dass
der
Perfektiv
ausdem
Imperfektiv
abgeleitet
wird.
(68)
a.phon
:XC→
X
b.
morph:
[–perf]→
[+perf]
•Bedingu
ng:
XCreprasentierteinVerbmitMerkm
al[–perf]im
Lexikon
.
•Verkettung(a):
Angenom
men,der
Imperfektiv
ist
ausdem
Perfektiv
konkatenativ
abgeleitet.
1.Dannsollten
jeweilsdie
letztenKon
sonantender
ImperfektiveAllomorphesein.
2.Die
Allomorphie
wareab
ernichtphon
olog
isch
determiniert,dadiepotentiellenAllomorphepho-
nolog
isch
nichtkomplementarverteilt
sind:[d],
[m]und[g]erscheinen
alle
imKon
text
[i].
3.WennAllomorphie
besteht,dannmusste
siealso
lexikalisch
sein.
4.DieAnalysebrauchte
dam
itjedeMenge
Allomor-
phe,
deren
Auftretennichtvorhersagb
arist.
57
SubtraktiveMorphologie
4
•Verkettung(b):Angenom
men,der
Perfektiv
istaus
dem
Imperfektiv
konkatenativ
abgeleitet.
1.EsgibteinNullm
orphem
Ø,das
den
Perfektiv
ausdruckt.
2.Bei
Suffigierung
aneinen
Stamm
lost
eseine
phon
olog
ischeRegel
aus,
die
den
letztenKon
so-
nantentilgt.
3.Die
Tilgung
istalso
wieder
rein
phon
olog
isch,
nichtTeilder
Morpholog
iesondernnurvonder
Morpholog
ieausgelost.
•Wennman
die
Existenzsolcher
Morphem
efurun-
plausibel
halt,
dannreichteinerein
konkatenative
Morpholog
ienichtaus.
58
SubtraktiveMorphologie
5
•Beispiel2:
Pluralim
Alabam
a(M
uskog
isch,USA).
(69)
Singu
lar
Plural/Iterativ
balaa-ka
“liegen”
bal-ka
batat-li
“schlagen”
bat-li
kolof-li
“schneiden”
kol-li
•Verkettung(a):
1.Singu
laristausPluralabgeleitet.
2.Linke
Kon
textefur-aaund-ofundrechte
Kon
-textefur-atund-ofuberlappen
(jew
eils[l]).
3.Dam
itisteinephon
olog
isch
determinierteAllo-
morphie
schlechtform
ulierbar.Einelexikalische
Allomorphie
musste
postuliert
werden.
59
SubtraktiveMorphologie
6
•Bem
erku
ngzum
Kon
trast
1.phon
olog
isch
determinierteAllomorphie
2.lexikalischeAllomorphie
•EineAnalysebasierendauf1.
wirdeiner
Analyse,
die
auf2.
basiert,vorgezog
en,weilerstere
eine
Regelerfasst,wahrendletztere
imWesentlichen
eine
AufzahlungvonFaktenist.
•“T
hemotto
‘minim
izeallomorphy’
remainstoday’s
watchword,in
thesense
that
inpractice
morpholo-
gycontinues
tobeconcerned
[...]withmakinga
choice
ofwhichmorphem
esareto
beem
ployedto
realizeasetof
morphosyntactic
featuresin
agiven
sentence;butcontextually
determined
variationsin
therealizationof
agivenmorphem
ewill
totheex-
tentpossible
beaccountedforphon
olog
ically.”
(Goldsm
ith19
95;meineHervorhebung[F.H.]) 60
SubtraktiveMorphologie
7
•Verkettung(b):
1.Plural/Iterativ
istausSingu
larabgeleitet.
2.Dannbrauchtman
eineNullm
orphem
analysemit
phon
etischer
Tilgungdes
Silb
enreim
s.3.
EinesolcheAnalyseistalso
notwendigerweise
wie-
der
abstrakt
(ein
Nullm
orphem
istbeteiligt)
und
verlagerteinen
Teildes
Geschehensin
die
Pho-
nolog
ie.
•Regelableitung:
EineregelbasierteAnalyselasstsich
leichtoh
neNullm
orphem
form
ulieren.
(70)
a.phon
:X.(
σCYReim)→
XC.
b.
morph:
[–plural]→
[+plural]
•Bedingu
ng:
X.CY
reprasentierteineVerbw
urzel
imLexikon
.
61
SubtraktiveMorphologie
8
•Beispiel3:
Masku
line
und
feminineAdjektiveim
Franzosischen.
(71)
Masku
linum
Fem
ininum
gros
[gKo]
grosse
[gKos]
mau
vais[m
ovE]
mau
vaise[m
ovEz]
heureux[ø
Kø]
heureuse
[øKøz]
petit[p
@ti]
petite[p
@tit]
grand[g
KA]
grande[g
KAd]
froid[f
Kwa]
froide[f
Kwad]
soul[su]
soule
[sul]
bon
[bo]
bon
ne[b
On]
frais[f
KE]
fraıche[f
KES]
long[lo]
longu
e[log
]permier[p
Kœmje]
prem
iere
[pKœmjE
K]
entier
[Atje]
entiere[Atj
EK]
gentil[Z
Ati]
gentille
[ZAtij]
net
[nEt]
nette
[nEt]
62
SubtraktiveMorphologie
9
•Alternationen
(Vokalalternationen
sindignoriert):
(72)
Masku
linum
Fem
iminum
Ø[s]
[gKo],[g
Kos]
Ø[z]
[mov
E],[m
ovEz]
Ø[t]
[p@ti],[p
@tit]
Ø[d]
[gKA],[g
KAd]
Ø[l]
[su],[sul]
Ø[n]
[bo],[b
On]
Ø[S]
[fKE],[f
KES]
Ø[g]
[lo],[log
]Ø
[r]
[pKœmje],[p
KœmjE
K]
Ø[j]
[ZAti],[Z
Atij]
•Verkettung
(a):
Die
Masku
linform
entragen
keine
Endung.
DieFem
ininform
enwerden
ausden
masku
-linen
Formen
durchAnhangenverschiedener
Suffixe
abgeleitet.
63
SubtraktiveMorphologie
10
•Beachte:EsgibtkeineAlternation
bei
dem
Paar
[nEt],[n
Et].In
diesem
FallwareeinNullsuffixanzu-
nehmen.
•Problem:
1.Die
Alternationen
der
femininen
Formen
konnen
nichtphon
olog
isch
bedingteAllomorphesein,da
die
phon
olog
ischen
Kon
texte,
indenen
Sie
auf-
tauchen,uberlappen.
2.Beispiel:Sow
ohl[z]alsauch
[S]erscheinen
nach
[E]([mov
Ez]und[f
KES]).
3.Das
heißt,dasses
sich
um
lexikalisch
beding-
teAllomorphienhandelnmusste,was
analytisch
unattraktivist.
64
SubtraktiveMorphologie
11
•Verkettung(b):
1.Die
masku
linen
Formen
werden
ausden
femini-
nen
durchTilgungder
Endung(B
loom
field19
33)
abgeleitet.
2.EineVerkettungsanalysemuss
dieswieder
durch
leereMorphem
ebew
erkstelligen,die
einephon
o-logischeTilgungauslosen.
3.Das
Paar[n
Et],[n
Et]bildet
eineAusnahme.
•Regelableitung:
Das
masku
lineAdjektivwirdaufder
Basis
des
femininen
abgeleitet.Der
phon
olog
ische
Wandel
steckt
inder
Regel.
(73)
a.phon
:XC→
X
b.
morph:
[–mask]
→[+
mask]
•Bedingu
ng:
XC
reprasentierteinAdjektiv
mit
dem
Merkm
al[–mask]
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69
Morphologie
Morphologie
undPhonologie
“Esistdoch
sonderbar,dassman
die
langen
Silb
enmit–unddie
kurzen
mit⌣
bezeichnet,
dadoch
das
ersteder
kurzeste
Weg
zwischen
zwei
Punkten
unddas
letzte
einekrummeLinie
ist.Der
Erfinder
dieserZeichen
mußalso
etwas
ganz
anderes
dab
eigedachthab
en,wenn
er
uberhauptetwas
dab
eigedachthat.”
(Georg
Christop
hLichtenberg,17
42-179
9) 1
Phonologie
undMorphologie
•Morpholog
ischeundphonolog
ischeProzesseintera-
gieren
oftmiteinan
der.
•Esistfurdie
morpholog
ischeAnalysenutzlich,ein
wenig
Einblickin
diese
Interaktionen
zugewinnen.
•Der
Bereich
der
Lingu
istik,
der
sich
mit
die-
senPhanom
enen
beschaftigt,wirdman
chmal
auch
Morpho-Phon
olog
iegenannt.
2
Phonologisch
bedingte
Allomorphie
und
Oberflach
enallomorphie
•Erinnerung:
1.Zwei
Morphem
eM
1undM
2konnen
Allomorphe
sein,wennsiediesselbeFunktion/B
edeutungha-
ben
undwennsiein
komplementarerDistribution
stehen.
2.Kom
plementare
Distribution
heißt:Der
Kon
text,
indem
M1auftaucht,
isteinanderer
alsder,in
dem
M2auftaucht.
•Die
komplementaren
Kon
textekonnen
phon
olog
i-scheKon
textesein.In
diesem
Fallesprichtman
von
phon
olog
isch
bedingter
Allomorphie.
3
Phonologisch
bedingte
Allomorphie
und
Oberflach
enallomorphie
2
•Im
Deutschen
lassen
sich
Alternationen
der
folgen-
den
Art
beobachten:
(1)
a.Tag
[ta:k]
Tag-e
[ta:g
@]b.
Lob
[lo:p]
Lob
-e[lo:b
@]c.
Lied
[li:t]
Lied-er
[li:d
@ö]
•Frage:Sinddas
Allomorphien?Fallsja,wie
sindsie
gesteuert?
1.Wahrscheinlichnichtmorpholog
isch
([+plural]):
DieselbeAlternationlasstsich
auch
imKon
text
von
Nicht-Pluralaffixen
beobachten:z.B.grob
[göo:p],grob-er[g
öøb
@ö].
2.Nichtphon
olog
isch:Die
Alternationtrittim
sel-
ben
phon
olog
ischen
Kontext
mal
auf,mal
nicht:
Rad[öa:t],Rad-es[öa:d
@s]vs.Rat[öa:t],Rat-es
[öa:t@s].
4
Phonologisch
bedingte
Allomorphie
und
Oberflach
enallomorphie
3
•EsbliebedieMog
lichkeit,einelexikalisch
gesteuerte
Allomorphie
anzunehmen
(was
unattraktivist).
•Die
beobachtete
Alternation
1.kommt
mit
den
verschiedensten
Suffixen
vor
(Nerv[f],nerv-os[v];Grab[p],grab-en[b];geb-
[p],Geb-er[b]).
2.istsensitivfurdieSilb
enstruktur(Silb
enendeoder
nicht:Tag[k],Ta.ge[g];Lied[t],Lie.der
[d];Rad
[t],Ra.des
[d];Grab[p],gra.ben
[b]),
3.gibtes
nichtnurim
Deutschen
(vgl.Polnisch
chleb[xlep]“B
rot”;chleb-y
[xlebı]“B
rote”).
•Das
legt
die
Vermutungnahe,
dassder
Alternation
ein
allgemeinerphonologisch
erProzess
zugrun-
deliegt
(wirkommen
daraufzuruck).
5
Phonologisch
bedingte
Allomorphie
und
Oberflach
enallomorphie
4
•Baker
&Bob
aljik(200
2)unterscheiden
1.Oberflach
enallomorphie:EineAlternation,die
durch
eineallgem
einephon
ologischeRegel
ab-
leitbar
ist:die
Allomorphie
istnurscheinbar.
2.Ech
tephonolog
isch
bedingte
Allomorphie:Eine
Alternation,die
nichtdurcheineallgem
einepho-
nolog
ischeRegel
ableitbar
ist,
bei
der
die
Wahl
der
Alternan
ten
aber
trotzdem
vom
phon
olog
i-schen
Kontext
abhangt.
•Unterschied:
1.Im
zweitenFallhat
man
verschiedeneAllomorphe
imLexikon
gespeichert,plusden
phonolog
ischen
Kon
text,in
dem
siejeweilsauftau
chen.
2.Im
ersten
FallistnureinMorphem
imLexikon
gespeichertund
die
Alternation
wird
durch
die
phon
olog
ischeRegel
abgeleitet.
6
Phonologisch
bedingte
Allomorphie
und
Oberflach
enallomorphie
5
•Transformationen/R
egelnsind
1.phon
olog
isch,wennsiephon
olog
ischeMerkm
ale
man
ipulieren,
2.morpholog
isch,wenn
siemorpholog
ischeMerk-
maleman
ipulieren.
•Aber:Der
Kon
text
furdieAnwendungeiner
morpho-
logischen
Regel(alsodieInform
ation,diebestimmt,
wann
die
Regel
angewandtwird)kann
durchaus
phon
olog
ischeMerkm
aleenthalten.
•Genau
diesistbei
echterphon
olog
isch
bedingter
Allomorphie
der
Fall.
7
Phonologisch
bedingte
Allomorphie
und
Oberflach
enallomorphie
6
(2)
(lexikalischer
Zugriff
Lexikon
aufMorphem
eundAllomorphe)
(Kon
katenation;
Morpholog
iephon
ologischbedingte
Allomorphie)
(Phon
olog
ischeRegeln:
Phonolog
ieAssim
ilation
,Epenthese,
etc.;
Oberflachenallomorphie)
Output
8
Oberflach
enallomorphie
•Beispiel1:
Das
Suffix,
welches
imEnglischen
Prate-
ritum
ausdruckt,hat
dreiFormen:[d](siehe(3-a)),
[t](siehe(3-b))
und[Id](siehe(3-c)).
(3)
a.blamed,
beschuldigte
triggered,
ausloste
realized
erkannte
b.
jumped,
sprang
yakked,
quatschte
shushed,
zischte
quaff
edsoff
c.added,
hinzufugtepatted,
tatschelte
aided
half
•Diese
Suffixe
sindphonologisch
vorhersagbar.
1.[d]tauchthinterVerben
auf,
die
aufeinen
Vo-
kaloder
einen
stim
mhaften
Kon
sonanten
(mit
Ausnahmevon[d])
enden.
2.[t]folgtaufVerben,die
aufeinem
stim
mlosen
Kon
sonanten(m
itAusnah
mevon[t])
enden.
3.BeiVerben,dieauf[d]oder
[t]enden,findet
man
das
Past-Suffix[Id].
9
Oberflach
enallomorphie
2
•Mitfolgenden
phon
ologischen
Prozessen
kannman
diese
scheinbarephon
olog
isch
bedingteAllomorphie
der
Past-Suffixe
elegantbeschreiben:
1.Das
Past-Suffixim
Englischen
istim
mer[d].
2.Wenndas
Verbauf[d]oder
[t]endet,dannwird
die
phon
olog
ische
Regel
der
Epenthese
ange-
wandt,die
einen
Defaultvo
kal([
I])einfugt.
3.Endet
das
Verbaufeinen
stim
mlosenKon
sonan-
ten,dannassim
iliert
das
Suffix[d]das
Merkm
al[+
stim
mlos]
undwirdzu
[t].
•Epentheseerfolgtin
diesem
Fallzw
ischen
Phon
e-men,die
aneiner
Morphem
grenze
aufeinander
sto-
ßenunddiebzgl.ArtikulationsortundKontinuitat
ubereinstim
men.
10
Oberflach
enallomorphie
3
•DurchsukkzessiveAnwendungder
phon
olog
ischen
Regeln(D
eriva
tion)konnen
die
Alternationen
ab-
geleitet
werden.
•Derivation1(patted
);Epenthese≻
Assim
ilation
:
1.Morpholog
ie:pat
+[d]
(Kon
katenation)
2.Phon
olog
ie:pat
+[Id]
(Epenthese)
3.Phon
olog
ie:–
(KeineAssim
ilation
!)4.
Ergebnis:patt[
Id]
•Assim
ilation
wird
durch
Epenthese
ausgeblutet
(engl.bleeding):
DurchEinfugenvon[I]wirdder
Kon
text
furAssim
ilation
zerstort,da
[t]und
[d]
nichtmehradjazent(unmittelbar
benachbart)
sind.
•Lasst
Regel
R1den
Kon
text
furR2erst
entstehen,
dannsagt
man
,dassR1R2futtert
(engl.feeding).
•Seitenbem
erku
ng:
Bitte
diesenBegriff
der
Deriva-
tion
nichtverw
echseln
mit
dem
morpholog
ischen
Prozess
der
Derivation.
11
Oberflach
enallomorphie
3
•Beachte:Die
Anwendungsreihenfolgeder
Regelnist
nichtbeliebig.
•Derivation2(patted
);Assim
ilation
≻Epenthese:
1.Morpholog
ie:pat
+[d]
(Kon
katenation)
2.Phon
ologie:
pat
+[t]
(Assim
ilation
)3.
Phon
ologie:
pat
+[It]
(Epenthese)
4.Ergebnis:*p
att[
It]
•Drehtman
die
Regelnum,dann
kann
Epenthese
Assim
ilation
nichtmehrausbluten.Beide
Regeln
applizieren,was
zueinem
ungram
matischen
Ergeb-
nisfuhrt.
•Einenicht-regelbasierteTheorie,
wie
z.B.die
Opti-
malitatstheorie,
kenntkeinesolcheRegelordnungen
(die
Effekte
werden
andersabgeleitet).
12
Oberflach
enallomorphie
4
•Die
Derivationen
vonFormen
wie
blamed
undjum-
ped
sehen
wie
folgtaus.
•Derivationvonblamed
:
1.Morpholog
ie:blame+
[d]
(Kon
katenation)
2.Phon
olog
ie:–
(keineEpenthese)
3.Phon
olog
ie:–
(keineAssim
ilation
)4.
Ergebnis:blame[d]
•Derivationvonjumped
:
1.Morpholog
ie:jump+
[d]
(Kon
katenation)
2.Phon
olog
ie:–
(keineEpenthese)
3.Phon
olog
ie:jump+
[t]
(Assim
ilation
)4.
Ergebnis:jump[t]
13
Oberflach
enallomorphie
5
•Aronoff
&Fudem
an(200
5)nennen
[d]das
zugrun-
deliegendeAllomorphder
Past-Suffixe.
•Genaugenom
men
handeltes
sich
bei
[d],
[t]und
[Id]ab
ernichtum
Morphem
esondernnurum
ein
Morphem
([d]),dessenlautlicheGestaltdurchpho-
nolog
ischeRegelnverandertwird(deswegen
dieUn-
terscheidungbei
Baker
&Bobaljik20
02).
•Wennman
esnichtmit
mehrerenMorphem
enzu
tun
hat,dann
kann
man
(im
technischen
Sinne)
eigentlichnichtvonAllomorphie
sprechen.
•AlsMorphem
istdaher
nur[d]im
mentalenLexikon
des
Englisch-Sprechersgespeichert(seineabgewan-
deltenVariantennicht,denndie
sindableitbar!).
•Bei
wirklicher
Allomorphie
(wie
auch
immer
be-
dingt)sind
alle
Allomorpheim
mentalen
Lexikon
gespeichert.
14
Oberflach
enallomorphie
6
•Argumentfurdie
Analyse:
Dieselben
phon
olgischen
Regeln,dieob
enpostuliertwurden,findet
man
auch
inanderen
Kon
texten
des
Englischen.
•Beispiel2:
Das
Suffix,
das
imEnglischen
den
Plural
ausdruckt,
hat
auch
dreiFormen:[z](siehe(4-a)),
[s](siehe(4-b))
und[Iz]
(siehe(4-c)).
(4)
a.dog
s,Hundehands
Hande
b.
cats,
Katzenducks
Enten
c.buses,
Bussegarages,
Garagen
churches
Kirchen
•Die
Suffixe
sindwieder
phon
olog
isch
vorhersagb
ar.
1.[z]folgtaufeinen
stim
mhaftenLaut.
2.[s]folgtaufeinen
stim
mlosenLaut.
3.[Iz]
tauchtauf,
wenn
das
letzte
Segmentdes
Stammes
einkoronaler
Frikativist.
15
Oberflach
enallomorphie
7
•Die
Verteilung
der
Varianten
kann
man
nun
mit
denselben
phon
olog
ischen
Prozessen
ableiten,die
beim
Englischen
Prateritum
einschlagigwaren:
1.Das
Pluralm
orphem
istzugrundeliegend[z].
2.Wenn
das
Nom
en,an
das
das
Pluralm
orphem
gehangt
wird,aufeinen
koronalen
Frikativendet,
dannwirdeinepenthetischerVokal([
I])eingefugt.
3.Wenndas
Nom
enaufeinen
stim
mlosenKon
so-
nantenendet,dannassimiliert[z]das
Merkm
al[+
stim
mlos]
undwirdzu
[s].
16
Oberflach
enallomorphie
8
•Auch
hiergilt:In
einem
regelbasierten
Ansatz
muss
man
die
Regelnder
Assim
ilation
undder
Epenthese
ordnen,um
das
richtige
Ergebniszu
erhalten.
•Derivation1(buses);Assim
ilation
≻Epenthese:
1.Morpholog
ie:bus+
[z]
(Kon
katenation)
2.Phon
olog
ie:bus+
[s]
(Assim
ilation
)3.
Phon
olog
ie:bus+
[Is]
(Epenthese)
4.Ergebnis:*b
us[
Is]
•Derivation2(buses);Epenthese≻
Assim
ilation
:
1.Morpholog
ie:bus+
[z]
(Kon
katenation)
2.Phon
olog
ie:bus+
[Iz]
(Epenthese)
3.Phon
olog
ie:–
(keineAssim
ilation
)4.
Ergebnis:bus[
Iz]
17
Oberflach
enallomorphie
9
•Undes
gibtnoch
mehrKon
texteim
Englischen,die
ebenfalls
diese
Prozesseauslosen:
1.der
besitzanzeigendeGenitiv
(angelsach
sischer
Genitiv)-s
bei
Nom
en,
2.die
Endung3.
Pers.Sg.
Prasens-s
bei
Verben.
•Sow
ohlder
angelsachsische
Genitiv
alsauch
die
Endungder
3.Pers.
Sg.
Prasenshab
enjeweilsdrei
Formen:[z]((5-a),(6-a)),[s]((5-b),(6-b))
und[Iz]
((5-c),(6-c)).
(5)
a.Harold’s
b.
Matt’s
c.Nash’s
(6)
a.plays
b.
walks
c.buzzes
•Regeln
und
Kontext
sind
identisch
zudenen
der
Pluralbildungim
Englischen.
18
Oberflach
enallomorphie
10
•Zusammenfassung:
1.Wenn
eine
morpholog
ische
Alternation
durch
plausiblephon
olog
ischeRegelnauseinem
zugrun-
deliegenden
Morphem
abgeleitet
werden
kann,...
2....undwenndiese
Regelnin
der
relevantenSpra-
cheauch
tatsachlichgenerellaktivsind,...
3....dann
liegt
keine
echte
sondern
nur
eine
scheinbareAllomorphie
vor,miteinem
Morphem
und
phon
olog
isch
verandertenVarianten:Ober-
flachenallomorphie.
19
ZugrundeliegendeAllomorphe
•Esistnichtim
mer
leicht,das
zugrundeliegende“A
l-lomorph”zu
identifizieren.
•Strategie:
1.Man
wahltin
der
Regel
die
Variante
eines
Mor-
phem
salszugrundeliegend,welchein
den
meisten
verschiedenen
phon
ologischen
Kon
texten
auftritt.
2.Die
Falle,die
sich
durch
beson
derephon
olog
i-scheKontexteauszeichnen,werden
danndurch
phon
olog
ischeRegelnabgeleitet.
3.Die
postuliertephon
olog
ischeRegel
muss
dab
eiin
der
jeweiligen
Sprachegenerellangewandtwer-
den.
•Erinnerung:
Wirverwenden
hierden
Begriffdes
Allo-
morphsin
einem
saloppen,technisch
nichtsauberen
Sinne!
20
ZugrundeliegendeAllomorphe2
•Beispiel1:
Stammalternationim
Deutschen
(siehe
Hall20
00).
(7)
Tag
[ta:k]
Tag-e
[ta:g@]
Lob
[lo:p]
Lob
-e[lo:b
@]Nerv
[nEöf]
nerv-os
[nEövø
:s]
Rad
[öa:t]
Rad-es
[öa:d
@s]
•Frage:Was
istder
zugrundeliegendeStamm
von
z.B.dem
PaarTag,Tag-e:[ta:k]
oder
[ta:g]?
•Zwei
Hyp
othesen:
1.Zugrundeliegend
ist[ta:g].Esgibteinephon
o-
logischeRegel,die
Obstruenten
amSilb
enende
stim
mlosrealisiert:[ta:g]
wirdzu
[ta:k].
2.Der
zugrundeliegendeStamm
ist[ta:k].Esgibt
einephon
olog
ischeRegel
imDeutschen,die
Ob-
struentenam
Silb
enanfangstim
mhaftrealisiert:
[ta:k]
wirdzu
[ta:g].
21
ZugrundeliegendeAllomorphe3
•Wennman
diezw
eite
Hyp
otheseannim
mt,dannhat
man
Probleme,
die
folgenden
Beispiele
zuerklaren:
(8)
Typ
[ty:p]
Typ-en
[ty:.p
@n]
Rat
[öa:t]
Rat-es
[öa:.t
@s]
Stuck
[StYk]
Stuck-e
[StY.k
@]
•Bei
diesen
Beispielenfindet
imPluralkeine“A
n-
lauterw
eichung”
des
Obstruentenam
Silb
enanfang
statt,wie
esdie
zweite
Hyp
othesevoraussagt.
•Die
Regel
der
zweiten
Hyp
othese
gilt
also
nicht
allgem
ein.
•Wenn
man
aber
die
erste
Hyp
othese
(Auslaut-
verhartung)
annim
mt,
dannergibtsich
diesesPro-
blem
nicht.
Stammewie
[ty:p]und[öa:t]
sindzu-
grundeliegendstim
mlos;es
wirdvonder
ersten
Hy-
pothesekeineAlternationvorhergesagt.
22
ZugrundeliegendeAllomorphe4
•Beispiel2:
Stammalternationim
klassischen
Grie-
chisch
(Aronoff
&Fudem
an20
05).
(9)
a.aithiop-s,
Athiopier-nom
aithiop-os
Athiopier-gen
b.
phlep-s,
Ader-nom
phleb-os
Ader-gen
•Annahmen:
1.Nom
inativsuffix=
-s
2.Genitivsuffix=
-os.
•Frage:Was
sinddiezugrundeliegenden
Stammeder
Nom
inaaithiops,aithioposundphleps,phlebos?
•Beim
Paaraithiops,
aithioposistdie
Antwortklar,
dennes
gibtkeineVariation
:Der
Stamm
istaithiop.
23
ZugrundeliegendeAllomorphe5
•Bei
phleps,phlebosistdas
aber
nichtso
klar.
1.Der
zugrundeliegendeStamm
konnte
phlepsein.
2.Der
zugrundeliegendeStamm
konnte
aber
auch
phlebsein.
•ErsterVersuch:
1.Annahme:
Der
Stamm
istphlep.
2.Problem:
(a)Um
dieForm
phleb-oszu
erklaren,konnte
man
z.B.annehmen,dasses
einephon
ologischeRe-
gelgibt,dieeinen
stim
mlosenKon
sonantenam
Stammendestim
mhaftmacht,wenneinVokal
folgt.
(b)Dann
hat
man
aber
Probleme,
zuerklaren,
wieso
der
Genitiv
vonaithiopnicht*aithiob-os
sondernaithiop-osist.
24
ZugrundeliegendeAllomorphe6
•ZweiterVersuch:
1.Annahme:Der
zugrundeliegendeStamm
istphleb.
2.Der
Genitiv
phleb-os
ergibtsich
einfach
durch
Verkettungmitdem
Suffix-os.
3.Der
Nom
inativ
phlep-s
folgt,
wenn
das
[b]
des
zugrundeliegenden
Stammes
das
Merkm
al[+
stim
mlos]
des
Nom
inativsuffixes[s]assimiliert
unddadurchzu
[p]wird(oder
wennes
eineRegel
der
Auslautverhartungwie
imDeutschen
gibt).
4.Das
Paaraithiop,aithioposistkein
Problem,da
der
Stamm
aithiopschon
zugrundeliegendstim
m-
losist.
25
(Ech
te)Phonologisch
bedingte
Allomorphie
•Im
Spanischen
istel
der
definitemasku
lineundla
der
definitefeminineArtikel
(jew
eilsim
Singu
lar).
•Lamussallerdings
durchel
ersetztwerden,w
enndas
folgendeNominal
mit
einem
beton
ten[a]beginnt
(beton
teSilb
ensindfett
gedruckt).
(10)
elagu
a“d
asWasser”
[fem
]el
alm
a“d
ieSeele”
[fem
]el
agu
ila“d
erAdler”
[fem
]el
aula
“die
Aula”
[fem
]el
ave
“der
Vog
el”
[fem
]el
hacha
“die
Axt”
[fem
]el
hambre
“der
Hunger”
[fem
]la
abeja
*el
abeja
“die
Biene”
[fem
]la
harina
*elharina
“das
Mehl”
[fem
]la
isla
*elisla
“die
Insel”
[fem
]la
hora
*elhora
“die
Stunde”
[fem
]
•Einephon
olog
ischeRegel,die
ausla
elmacht,
ist
imSpanischen
nichtgenerellaktiv.
26
(Ech
te)Phonologisch
bedingte
Allomorphie
2
•Das
Genitivsuffixim
Djabugay(Pam
a-Nyungan,Au-
stralien)hat
zwei
Formen:-n
und-Nun.
•Endet
der
Stamm
aufeinen
Vokal,so
wird-n
ein-
gesetzt(11),sonst
-Nun(12).
(11)
guludu-n
Taube-gen
gurra:-n
Hund-gen
djama-n
Schlange-gen
(12)
girrgirr-Nun
Kanarienvogel-gen
gaNal-Nun
Waran-gen
bibuy-
Nun
Kind-gen
•Esistunplausibel,diesim
DjabugayalseineAl-
ternationzu
analysieren,die
durchdie
Anwendung
allgem
einer
phon
olog
ischer
Regeln
entsteht(siehe
Paster20
07).
27
Unklare
Falle
•Nichtin
allenFallenistganzklar,obeineAlterna-
tion
analysiert
werden
sollals
1.echte
Allomorphie
(phonolog
isch
oder
morpholo-
gischbedingt),
oder
2.Oberflachenallomorphie.
•Beispiel1:Der
niederlandischeDim
inutivhat
5For-
men,jenachphon
olog
ischem
Kon
text
(Booij20
00):
(13)
Form
vorangehender
Kontext
a.-je
Obstruent
b.
-pje
langerV,Schwa
oder
Kon
sonant+
/m/
c.-kje
unbeton
terV+
Engm
a(N)
d.
-etje
beton
terku
rzer
V+
Li-
quid
oder
Nasal
e.-tje
alle
anderen
Falle
(14)
huis-je
“Haus”
riem
-pje
“Gurt”
konin-kje
“Kon
ig”
lamm-etje
“Lam
m”
traan-tje
“Trane”
28
Unklare
Falle2
•Zwei
mog
licheAnalysen:
1.Esgibteinzugrundeliegendes
Suffix;
die
anderen
vier
sinddurchphon
olog
ischeRegelnabgeleitet
(Oberflachenallomorphie),dieBezugnehmen
auf
(a)den
phon
olog
ischen
Kon
text
und
(b)das
morpholog
ischeMerkm
al[+
dim
inutiv].
2.Esgibt5verschiedeneDim
inutivallomorphe,
die
durchden
phon
olog
ischen
Kon
text
gesteuertwer-
den
(echte
phon
olog
isch
bedingteAllomorphie).
•Pro
1.:DieDim
inutivformen
enthaltenalle
die
Teil-
kette
-je.
Das
konnte
Kon
sequenzder
Annahme
sein,dasssieauseiner
zugrundeliegenden
Form
ab-
geleitet
sind.
•Pro
2.:Die
phon
olog
ischen
Regelnfur1.
sindsehr
speziellundmussen
durchBezugaufeinmorpho-
logisches
Merkm
al(eben
[+dim
inutiv])
kunstlich
eingeschrankt
werden.
29
Unklare
Falle3
•Beispiel2:
Alternationzw
ischen
vorderen
undhinte-
renVokalen
imFranzosischen,abhangigvom
mor-
phologischen
Kon
text:
(15)
vain
[vE]
van-ite
[vanite]
clair[klE]
clar-ifier
[klarifje]
immortel[im
OrtEl]
immortal-ite[im
Ortalite]
•Der
rechtesteVokal
eines
Stammswirdzu
[–vorne],
falls
ertief
istundfalls
das
folgendeSuffixzu
einer
bestimmtenKlassevonMorphem
en([+gelernt];
-ite,-ifier)gehort.
•Zwei
Analysen
(Booij20
00):
1.Esgibteinephon
olog
ischeRegel,die
auf[+
ge-
lernt]Bezugnim
mtunddievordere(tiefe)Vokale
nachhintenverschiebt.
2.Beide
Stammvarian
ten
sind
morphologisch
be-
dingteAllomorphe,
von
denen
eines
mit
einem
bestimmtenSuffix([+gelernt])assoziiert
ist.
30
Assim
ilation
•Wie
gesehen
entstehtOberflachenallomorphie
oft
durchphon
olog
ischeAssim
ilation
.
•Im
Falldes
Englischen
Past-Suffixes
wurde
das
Merkm
al[+
stim
mlos]
des
letztenKon
sonantendes
Stammes
vom
Suffixassimiliert.
Diesnenntman
progressiveAssim
ilation
.
•Im
Griechischen
assimilierte
der
letzte
Kon
sonant
des
Stammes
das
Merkm
al[+
stim
mlos]
vom
Suffix
(falls
dortnichtAuslautverhartung
wie
imDeut-
schen
vorliegt).
Das
nenntman
regressiveAssim
i-lation
.
31
RegressiveAssim
ilation
•Die
spanischePraposition
con
(“mit”)
tauchtin
wenigstensdreiverschiedenen
Formen
auf
1.[kon
]2.
[kom
]3.
[koN]
•Diese
lautlichen
Variantender
Praposition
sindpho-
nolog
isch
vorhersagb
ar.
1.[kon
]erscheintvorAlveolarenundVokalen.
2.[kom
]erscheintvorLabialen.
3.[koN]erscheintvorVelaren.
•Man
analysiert
[kon
]alszugrundeliegendes
Allo-
morph,daes
inzw
eivolligverschiedenen
Kon
texten
auftaucht:
vorbestimmten
Kon
sonanten
und
vor
allenVokalen.
32
RegressiveAssim
ilation2
(16)
[kom
]conmigo
“mitmir”
conMarıa
“mitMaria”
conPedro
“mitPedro”
conBeatrız
“mitBeatrice”
(17)
[kon
]contigo
“mitdir”
conDiego
“mitDiego
”connadie
“mitnieman
d”
conel
“mitihm”
(18)
[koN]
conGabriela
“mitGabriela”
conCarlos
“mitCarlos”
33
Hiatus
•Wennzw
eiWorterW
1undW
2aufeinanderstoßen,
undwennW
1aufeinen
Vokalendet
undW
2mit
einem
Vokal
beginnt,
dann
nenntman
das
einen
Hiatus.
1.W
1=
W′ 1V
2.W
2=
VW
′ 2
3.Hiatus:W
1W
2
•Sprachen,
die
einen
Hiatus
verm
eiden
wollen,
konnen
diesim
Prinzip
aufverschiedene
Weisen
tun:
1.durch
Anwendung
einer
phon
ologischen
Regel,
die
den
Hiatuszum
Verschwinden
bringt
(Ober-
flachenallomorphie),
2.durchphon
olog
isch
bedingten
Einsatz
eines
be-
sonderen
Allomorphs.
34
Hiatus2
•Das
Franzosischeverm
eidet
den
Hiatusdurchver-
schiedeneStrategien.
(19)
lesmaisons
[lem
ezo]
“die
Hauser”
lesam
ies
[lezam
i]“d
ieFreunde”
cemedecin
[s@m
edsE]
“dieserArtzt”
cetane
[sEt
An]
“dieserEsel”
matante
[mat
At]
“meineTante”
mon
analyse
[mon
analiz]
“meineAnalyse”
1.Die
Alternation
[ma],[m
on]istwahrscheinlich
eine
echte
phon
olog
isch
bedingte
Allomorphie:
Einephon
olog
ischeRegel
istnichtplausibel.
2.Die
Alternation[le],[lez]legt
vielleichteinepho-
nolog
ischeRegel
nahe,
die
einzugrundeliegendes
Pluralm
orphem
,das
sonst
nichthoh
rbar
ist(vgl.
garcon-s),
realisiert:Oberflachenallomorphie.
3.[s
@]∼[s
Et]involviert
verm
utlich
echte
Allomor-
phie.Gegen
Oberflachenallomorphie
sprechen
(a)zusatzlicheVokalanderung([
@]vs.[E])
(b)je
aim
e[Z
@E:m]→
j’aim
e[Z
E:m];�→
jetaim
e
*[ZEt
E:m]
35
Vokalharmonie
•Volkalharmonie
isteineweitere
Quelle
furOber-
flachenallomorphie.
•Volkalharmon
ie:Ubereinstim
mungvonVokalen
in-
nerhalbeiner
bestimmtenDom
anebzgl.eines
Merk-
malswie
[±vorne],[±
rund],[±
gespannt],etc.
•Beispiel1:Finnisch
1.Im
Finnischen
verlangt
die
Vokalharmon
ie,dass
alleVokaleinnerhalbeines
Wortesbzgl.des
Merk-
mals[±
vorne]
ubereinstim
men.
2.Der
Suffixvokalharmon
iertmitdem
Stammvokal.
(20)
“Haus”
“Wald”
a.Nom
inativ
talo
metsa
b.
Partitiv
talo-a
metsa-a
c.Ablativ
talo-lta
metsa-lta
d.
Inessiv
talo-ssa
metsa-ssa
e.Elativ
talo-sta
metsa–sta
36
Vokalharmonie
2
•Beispiel2:Im
Ungarischen
findet
man
einesehrahn-
licheVokalharmon
ie,ebenfalls
bezuglich[±
vorne].
(21)
a.hat-ban
“in6”
b.
nyolc-ban
“in8”
c.harom
-ban
“in3”
(22)
a.egy-ben
“in1”
b.
negy-ben
“in4”
c.kilenc-ben
“in9”
•Beispiel3:
Turkisch.Wieder
spielt
die
Opposition
der
Merkm
ale[±
vorne]
einewichtige
Rolle.
(23)
Singu
lar
Plural
Nom
Gen
Nom
Gen
ipip-in
ip-ler
ip-ler-in
elel-in
el-ler
el-ler-in
kız
kız-ın
kız-lar
kız-lar-ın
(ip“S
eil”,el
“Hand”,
kız
“Madchen”)
37
Vokalharmonie
3
•Beispiel4:
ImKujamaatJoola(N
iger-K
ongo
)gibt
esgespannte
undungespan
nte
Vokale.
(24)
Gespannte
Vokale
i ¯u ¯
eo
@
(25)
Ungespannte
Vokale
iu
EO
a
•Die
Unterscheidungistfolgende:
1.Gespan
nte
Vokalesindhoh
eralsungespan
nte.
2.Gespan
nte
Vokalesindzentraler
alsungespannte.
38
Vokalharmonie
4
•Vokalharmon
ieim
KujamaatJoola
nim
mtBezug
aufdas
Merkm
al[±
gespannt].
•Gespan
nte
Vokalesinddominant,
d.h.siekonnen
ihrMerkm
al[+
gespannt]
aufnicht-gespan
nte
Vo-
kale
ubertragen.
•Enthaltein
morpholog
isch
komplexesWorteinen
gespanntenVokal,so
nehmen
auch
diejenigen
Vo-
kale
imWort,
die
sonst
das
Merkm
al[–gespan
nt]
tragen,das
Merkm
al[+
gespannt]an.
•Das
Merkm
al[+
gespannt]
verbreitet
sich
vom
ge-
spanntenVokal
inbeideRichtungeninnerhalbdes
Wortesaus,wodurches
zuOberflachenallomorphien
kommt.
39
Vokalharmonie
5
(26)
UngespannterStamm
baj
“Hab
e!”
baj-En
“Verursachezu
hab
en!”
ni-baj-En-u
“Ich
verursachte,dassduhast.”
b@j-u ¯l
“Hab
edavon
!”ni ¯-b
@j-u ¯l-u ¯
“Ich
hab
efurdich.”
(27)
GespannterStamm
ji ¯tu ¯m
“Abfuhren!”
ji ¯tu ¯m-en
“Verursacheabzufuhren!”
ni ¯-ji ¯tu ¯m-en-u ¯
“Ich
verursachte,dassdu
abgefuhrt
wirst.”
ji ¯tu ¯m-u ¯l
“Bring!”
ni ¯-ji ¯tu ¯
m-u ¯l-u ¯
“Ich
brachte
dir.”
40
Vokalharmonie
6
•DurchVokalharmon
ieentstandeneAlternan
tender
Oberflachenallomorphie:
1.[baj-],[b
@j-]
2.[-en],[-
En]
3.[ni-],[ni ¯-];[-u],[-u ¯]
•Die
zugrundeliegenden
“Allomorphe”
hab
enunge-
spannte
Vokale.
•Durcheinen
gespanntenVokalim
selben
Wortbilden
sieAlternantenmitgespanntem
Vokal
aus.
•Die
Morphem
e,die
niemalsAlternantenmit
unge-
spanntem
Vokal
hab
en,sind
zugrundeliegend
ge-
spannt(soz.B.ji ¯tu ¯m,-u ¯l):
1.Sie
konnen
zwar
Vokalharmon
ieauslosen
...
2....sindselber
aber
nie
davon
betroffen,dasie
schon
zugrundeliegenddas
dom
inante
Merkm
altragen.
41
Phonologisch
eExa
ptation
•DurchSprachwandel
verliert
einMorphem
man
ch-
mal
seineBedeutungoder
Funktion.
•Was
passiertmit
Morphem
en,die
ihre
Funktion
verlieren?
1.Sie
verschwinden
vollstandig
ausder
Sprache.
2.Sie
bleiben
alsfunktionsloser
Teilerhalten.
3.Sie
ubernehmen
eineneueFunktion,die
sieur-
sprunglichnichtinnehatten.
•Die
letzte
Mog
lichkeitnennen
Aronoff
&Fudem
an(200
5)Exa
ptation(Lass19
90folgend).
•Der
Begriffder
Exaptation
kommtausder
Evoluti-
onsbiologie(m
itahnlicher
Bedeutung).
42
Exkurs:Themavokale
•Bei
der
indog
ermanischen
Ursprachesprichtman
vonzw
eiKon
jugation
en:einer
thematischen
und
einer
athematischenKon
jugation
.
•Bei
der
them
atischen
Kon
jugation
erscheintentwe-
der
der
Vokal
[e]oder
[o]zw
ischen
Stamm
und
Suffix.
Diesistder
sogenannte
Themavo
kal.
•Them
avokalefindet
man
man
chmal
auch
noch
imLateinischen
(oft
als[u]und
[i]),wie
imPrasens
vonagere(“antreiben”)
undim
Futurvonlaudare
(“loben”).
(28)
Sg
1.Ps
ag-o
laudab-o
2.Ps
agi-s
laudabi-s
3.Ps
agi-t
laudabi-t
Pl
1.Ps
agi-mus
laudabi-mus
2.Ps
agi-tis
laudab
i-tis
3.Ps
agu-nt
laudabu-nt
43
Phonologisch
eExa
ptation2
•BeispielfurExaptation
:Die
Entw
icklungder
verba-
lenEndung-esc
inden
romanischen
Sprachen.
•Im
Lateinischen
konnte
sich
das
Suffix
-sc
mit
Stamm
und
Them
avokal
kombinieren,um
eine
Verbform
zubilden.
•Der
Bedeutungsbeitrag
von-scwar
der
Asp
ektder
Inch
oativitat.
•Der
Aspekteiner
Verbbedeutunggliedertdieinterne
zeitlicheStrukturoder
andereinhaltlicheMerkm
ale
dieserBedeutung.
1.Perfektiver
Aspektzeigtan,dasseinEreignisoder
eineHandlungbeendet
ist.
2.Im
perfektiver
Aspektbedeutet,dasseinEreignis/
eineHandlungnoch
nichtvollendet
ist.
3.InchoativerAspektsagtaus,
dasseinEreignis/
eineHandlunggerad
ebeginnt.
44
Phonologisch
eExaptation3
(29)
pale-re
“bleichsein”
pale-sc-e-re
“erbleichen”
ama-re
“lieben”
ama-sc-e-re
“beginnen
zulieben”
flore-re
“bluhen”
flore-sc-e-re
“aufbluhen”
•Im
Laufe
der
Sprachentw
icklungwurdeder
inchoa-
tive
Aspektdes
Suffixes-scim
mer
schwacher
und
verschwandschließlichganz.
•Das
Suffixselber
blieballerdings
wenigstensim
Ital-
ienischen,Rumanischen
und
Ratorom
anischen
er-
halten.
•Im
Rumanischen
undRatorom
anischen
wandelte
essich
zu-esc,im
Italienischen
zu-isc.
45
Phonologisch
eExa
ptation4
•Das
ehem
aligeInchoativsuffixubernahm
indiesen
Sprachen
nie
wieder
einemorpholog
ischeoder
se-
man
tischeFunktion.
•Aronoff
&Fudem
an(200
5)argumentieren
nun,dass
eswenigstensim
Rumanischen
einephonologisch
eFunktionubernahm.
(30)
aciti(“lesen”)
Singu
lar
1.Person
cit-esc
2.Person
cit-esti “
3.Person
cit-este
Plural
1.Person
cit-ım
2.Person
cit-ıti “
3.Person
cit-esc
46
Phonologisch
eExaptation5
•Sowurden
ohnedieEndung-esc
dieSingu
larformen
unddie
Form
der
3.PersonPluralaufdem
Stamm
beton
twerden,die
1.und2.
PersonPluraldagegen
aufdem
Suffix.
•Der
Grundfurdiese
Vorhersage
liegt
verm
utlichin
der
Silb
enstruktur.
•UnterschiedlicheBeton
ungwurdeauflange
Sichtzu
verschiedenen
Stammen
dieserFormen
fuhren.
•Die
phon
olog
ischeFunktion
des
Suffixes-esc,so
Aronoff
&Fudem
an(200
5),bestehtdaher
darin,
die
Beton
ungsverhaltnisse
innerhalbdes
Prasenspa-
radigmas
zuvereinheitlichen,um
eineVeranderung
der
Stammezu
verm
eiden.
•“A
slangu
ages
evolve
over
time,
they
oftenshow
apreference
forregu
larity
within
parad
igms.”
47
Verlan[v
EKlA]
•EsgibtSprachen,die
man
alsGeheim-oder
Kunst-
sprachen
bezeichnen
konnte.
•Sie
entstehen
durch
bew
usste
Veranderung
einer
existierenden
Sprachedurchihre
Sprecher.
•Aronoff
&Fudem
an(200
5)betrachtendas
Verlan,
eineAbw
andlungdes
Franzosischen
durchVerande-
rungenin
der
Morpho-Phon
olog
ie.
•Die
Veranderungen
1.werden
zwar
absichtlichherbeigefuhrt,
2.machen
dab
eiab
erGebrauch
vonabstrakten
lin-
guistischen
Entitaten
(z.B.Silb
en),
uber
deren
Existenzsich
die
Sprecher
meist
nichtbew
usst
sind.
48
Exkurs:Die
Silbe
•EineSilb
ebestehtausdreiBau
steinen:
1.dem
Ansatz
2.dem
Nukleus
3.der
Koda
•Der
Nukleusistder
Kern
der
Silb
eund
besteht
ublicherweise
auseinem
Vokaloder
einem
Diphtong.
•Vor
dem
Nukleusistder
Silb
enansatz.Erbesteht
auseinem
oder
mehrerenKon
sonanten.
•Hinterdem
Nukleusstehtdie
Koda.
Auch
siebe-
stehtauseinem
oder
mehrerenKon
sonanten.
•Ansatz
und
Kodakonnen
inden
Silb
enmancher
Sprachen
fehlen.Was
eigentlich
nie
fehlt,istder
Nukleus.
49
Exk
urs:Die
Silbe2
•EineSilb
emitKodabezeichnet
man
alsgeschlos-
seneSilb
e,eineSilb
eoh
neKodaalsoffeneSilb
e.
•Man
unterscheidet
weiter
1.schwere
Silb
en2.
leichte
Silb
en
•SchwereSilb
enhab
engernefolgendeStuktur(C
=Kon
sonant,
V=
Vokal,VV
=langer
Vokal
oder
Diphtong;
Elemente
inKlammernsindoption
al).
1.(C
)VV(C
)2.
(C)V
C
•Leichte
Silb
ensindoft
1.(C
)V
•Beachte:WanneineSilb
ealsschwer
undwannsie
alsleichtgilt,istsprachspezifischfestgelegt.
50
Exkurs:Die
Silbe3
•AlsResyllabifizierungbezeichnet
man
dieUmgrup-
pierungeiner
Lautkette
ineineneueSilb
enstruktur,
nachdem
diese
Kette
(z.B.morpholog
isch)erweitert
wurde.
•Beispiel:
1.Das
WortWohltatwirdalswohl.tatsyllabifiziert,
wob
eider
Punkt
die
Silb
engrenze
anzeigt.
2.Das
zweite
[t]bildet
inwohl.tatdie
Kodader
zweitenSilb
e.3.
WirdWohltatdurchdas
Suffix-ererweitert
zuWohltater,dannwirddiesalswohl.ta.ter
syllabi-
fiziert.
4.In
der
verandertenStrukturistdas
zweite
[t]zum
Ansatz
der
dritten
Silb
egeworden.Mit
anderen
Worten:[t]wurderesyllabifiziert.
51
Verlan[v
EKlA]2
•Ein
Wortin
Verlanentstehtauseinem
fran
zosischen
WortW
,indem
1.bei
bisyllabisch
em
(zweisilbigem
)W
die
Silb
envonW
vertauschtwerden
2.beioff
enem
mon
osyllabischem
WdieAbfolgevon
Ansatz
undNukleusvonW
vertauschtwird
3.bei
geschlossenem
mon
osyllabischem
W
(a)ein
Schwa
anW
angehangt
wird
(Wwird
bisyllabisch
undresyllabifiziert)
(b)die
beiden
Silb
endes
somodifiziertenW
sver-
tauschtwerden
(c)einfinaler
Vokal
getilgtwird
•(D
erBegriffVerlanistselbst
abgeleitetdurchRegel
1.ausl’envers;al’envers=
“umgedreht”.)
52
Verlan[v
EKlA]3
•BisyllabischeWorterim
Verlan
(31)
Franzosisch
Verlan
pou
rri
[pu
Ki]
ripou
[Kipu]
bran
che
[bKA
Se]
chebran
[Seb
KA]
petard
[petaK]
tarpe
[taKpe]
bagnole
[bañ
ol]
gnolba
[ñolba]
•Offenes
mon
osyllabisches
Wortim
Verlan
(32)
Franzosisch
Verlan
pue
[py]
up
[yp]
•Geschlossenemon
osyllabischeWorterim
Verlan
(33)
Franzosisch
Verlan
femme
[fam
]meuf
[mœf]
mec
[mEk]
keum
[kœm]
53
Literatur
Aronoff
,Mark
&Kirsten
Fudem
an(200
5):Whatis
Morphology?.Blackwell,Lon
don
.
Baker,Mark&
Jonathan
Bob
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2):Introduction
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y.Ms.,RutgersUniversity
andMcG
illUniversity.
Booij,Gerd(2000
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Booij,C.Lehman
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an,eds,Morpholo-
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4.
Hall,
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Allan
(200
0):
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–Eine
Einfuhrung.WalterdeGruyter,Berlin.
Lass,
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0):‘How
todo
Things
with
Junk:
Exaptation
inLanguage
Evolution
’,Journalof
Linguistics
26,79
–102.
54
Paster,Mary(200
7):Phon
olog
ically
Con
ditioned
Sup-
pletive
Allomorphy:
Cross-Lingu
isticResultsand
TheoreticalCon
sequences.Ms.,Pam
onaCollege. 55
Morphologie
NichtlineareMorphologie
1
NichtlineareMorphologie
•Im
folgenden
werden
zwei
morpholog
ischePhano-
meneetwas
detailliertervorgestellt,die
sich
gegen
einekonkatenativeAnalysezu
sperrenscheinen.Die
Analysen
werden
deswegen
auch
nicht-linear
ge-
nannt.
•Bei
den
Phanom
enen
handeltes
sich
um
1.Morpholog
ieder
Wurzeln
undMuster
2.Reduplikation
•Um
siezu
analysieren,wurden
u.A.Kon
zepte
ein-
gesetzt,
die
ursprunglichfurdie
Behandlungpro-
sodisch
erPhanom
eneentw
ickeltwurden.
•UnterProsodiefasstman
phon
olog
ischeEigenschaf-
tender
Sprachezusammen
wieAkzent(B
eton
ung),
Silb
enlange,Ton
hoh
e,Sprechtempo
und
Sprech-
rythmus.
2
Morphologie
derW
urzeln
undMuster
•In
semitischen
Sprachen
(wie
z.B.Hebraisch
oder
Arabisch)bestehtdie
Wurzel
meist
auseiner
Reihe
vonKon
sonanten.
•Worterwerden
ausdiesenKon
sonan
tenwurzelnda-
durchgeform
t,dassman
die
Wurzel
1.miteinem
Vokalmusterkombiniert
und
2.man
chmal
mitAffixenkombiniert.
•Man
nenntdiesW
urzel-undMusterm
orphologie. 3
Binyanim
•Wennman
die
konkreten
Vokaleerst
einmal
igno-
riert,
kann
man
sehen,dassden
Wortern
jeweils
bestimmte
Kon
sonantenwurzelnzugrundeliegen.
•Diese
Wurzelnkonnen
variiert
werden
durch
1.das
HinzufugenvonAffixen,
2.die
Verdop
plungvon
einzelnen
Lauten
(Kon
so-
nantenoder
Vokalen),
3.die
relative
PositionierungvonKon
sonantenund
Vokalen
zueinander.
•DieWortstamme,
diedurchdiese
Variation
engebil-
det
werden,nenntman
nachder
hebraischen
Be-
zeichnungBinyanim
(Binyanim
Singu
lar).
4
Arabisch
eBinyanim
•(1)zeigteinigeBinyanim
ausdem
Hocharab
ischen,
dieausder
konsonantischen
Wurzelk-t-bbestehen:
(1)
kataba
“Erschrieb.”
kattaba
“Erließschreiben.”
kaataba
“Erkorrespondierte.”
takaatabuu
“Sie
schrieben
sich.”
ktataba
“Erschrieb
ab.”
kitaabun
“Buch”([nom
])ku
ttaabun
“Koranschule”([nom
])kitaabatun
“das
Schreiben”([nom
])maktabun
“Buro”([nom
])
•Kon
vention
en:
1.Gleicheadjazente
Vokalestehen
fureinen
langen
Vokal.
2.Gleicheadjazente
Kon
sonanten
stehen
fureine
Geminate,einen
langg
esprochenen
Kon
sonan-
ten.
5
Arabisch
eBinyanim
2
•Beobachtungen:
1.Die
Kernbedeutung
eines
Binyans,
die
aufsei-
neKon
sonantenwurzel
zuruckgeht,kreist
um
ein
semantischengumgrenztes
Feld.
2.Die
erweiterte
Bedeutung
wird
durch
die
ver-
schiedenen
Variation
enmarkiertund
kann
et-
was
sein
wie
Kausativitat,
Intensivierung,
Rezi-
prozitat,etc.
3.Diemorpholog
ischeVerwandtschaftder
Binyanim
zeigtsich
inder
Kon
sonan
tenfolgeder
Wurzel(im
Beispielk-t-b).
4.Dab
eibildet
dieWurzelkeinekontinuierlicheSeg-
mentfolge,wie
man
sieublicherweise
furMorph-
emeannim
mt.
6
Arabisch
eBinyanim
3
•Die
aufder
nachsten
Folie
folgenden
Tab
ellenzei-
gendie
vier
Binyanim
,die
ausder
Wurzel
d-h ˙-r-j
(“rollen”)gebildet
werden.
•Die
verschiedenen
Binyanim
werden
ublicherweise
mitromischen
Zifferndurchnummeriert.
•Binyanim
,denen
eine4-gliedrigeKon
sonantenwur-
zelzugrundeliegt,
sind
zusatzlich
noch
durch
ein
“Q”(furquattuor,lateinisch
4)prafi
giert.
•Verbform
enim
Hocharab
ischen
konnen
u.a.dieKa-
tegorien
Aktiv,Passiv,
Imperfektiv,Perfektiv
und
Partizipausdrucken.
•Dab
eidrucken
die
Binyanim
diese
Kategorien(A
k-tiv,
Passiv,
etc.)u.A.dadurchaus,
dasssiedas
Vokalmuster
variieren.
7
Arabisch
eBinyanim
4
Perfektiv
Imperfektiv
Aktiv
Passiv
Aktiv
Passiv
QI
dah
˙raj
duh ˙ri
judah
˙rij
udah
˙raj
QII
tadah
˙rajtuduh ˙ri
jatadah
˙rajutadah
˙raj
QIIIdh ˙an
raj
dh ˙u
nrij
adh ˙an
rij
udh ˙an
raj
QIV
dh ˙ar
jaj
dh ˙u
rjij
adh ˙ar
jij
udh ˙ar
jaj
•Beachte:Die
Form
atadah ˙raj(Q
IIIm
perfektiv
Ak-
tiv)
fallt
ausdem
Rahmen,was
die
Vokaleangeht
(astattiam
Ende).
Partizip
Aktiv
Passiv
QI
mudah
˙rij
mudah
˙raj
QII
mutadah
˙rijmutadah
˙raj
QIIImudh ˙an
rij
mudh ˙an
raj
QIV
mudh ˙ar
jij
mudh ˙ar
jaj
8
Arabisch
eBinyanim
5
•Ausder
Wurzel
k-t-bkonnen
15Binaynim
gebildet
werden.
Perfektiv
Imperfektiv
Aktiv
Passiv
Aktiv
Passiv
Ikatab
kutib
aktub
uktab
IIkattab
kuttib
ukattib
ukattab
III
kaatab
kuutib
ukaatib
ukaatab
IVPaktab
Puktib
uPaktib
uPaktab
Vtakattab
tuku
ttib
atakattab
utakattab
VI
takaatab
tuku
utib
atakaatab
utakaatab
VII
nkatab
nku
tib
ankatib
unkatab
VIIIktatab
ktutib
aktatib
uktatab
IXktabab
aktabib
Xstaktab
stuktib
astaktib
ustaktab
XI
ktaabab
aktaabib
XII
ktaw
tab
aktawtib
XIIIktaw
wab
aktawwib
XIV
ktanbab
aktabbib
XV
ktanbay
aktanbiy
9
Arabisch
eBinyanim
6
•Fortsetzungder
Binyanim
mit
k-t-b.(B
eiintran
si-
tiverund
stativer
BedeutungistPassivierung
aus
nicht-morpholog
ischen
Grunden
unmog
lich.)
Partizip
Aktiv
Passiv
Ikaatib
maktuub
IImukattib
mukattab
III
mukaatib
mukaatab
IVmu
Paktib
mu
Paktab
Vmutakattib
mutakattab
VI
mutakaatib
mutakaatab
VII
munkatib
munkatab
VIIImuktatib
muktatab
IXmuktabib
Xmustaktib
mustaktab
XI
muktaabib
XII
muktaw
tib
XIIImuktaw
wib
XIV
muktanbib
XV
muktanbiy
10
Arabisch
eBinyanim
7
•Die
Formen
atakattab
und
atakaatab,V,VI,
Im-
perfektiv
Aktiv,fallen
ausdem
Rahmen:a
statt
i.
•Die
obigen
Binyanim
sind
McC
arthy
(198
1)ent-
nommen.Sie
weichen
teilw
eise
vondem
ab,was
intraditionellenGrammatiken
angegeben
wird.
•Soistim
Binyam
IVder
glottale
Anlautim
Perfek-
tivAktiv/P
assivundim
Partiziplauttraditioneller
Grammatiken
ublicherweise
nichtvorhanden.
•Ichignoriere
das
hierundhalte
michan
die
Prasen-
tation
ausMcC
arthy(198
1).
11
Vokalm
uster
•Wiegesagt
sinddieKategorienPerfektiv,Im
perfek-
tiv,
Aktiv,Passivmit
verschiedenen
Vokalmustern
(Vokallange
ignorierend)assoziiert:
Perfektiv,Aktiv:
(a)-(a)-a-a
Perfektiv,Passiv:
(u)-(u)-u-i
Imperfektiv,Aktiv:
u-(a)-a-ioder
(a)-a-a-ioder
(a)-a-a-a-a
Imperfektiv,Passiv:
u-a-a-(a)-(a)
Partizip,Aktiv:
u-(a)-(a)-a-i
Partizip,Passiv:
u-(a)-(a)-a-a
•Seitenbem
erku
ngen:
1.(a)-(a)-a-a
bedeutetdas
mindestenszw
eiund
hochstens4as
vorliegen.
2.Im
ImperfektivAktivistdieSequenznichteindeu-
tig(siehedie
Bem
erku
ngenob
en).
Wirkommen
darau
fzuruck.
12
Affixe
•Betrachtetman
die
Binyanim
,die
imPerfektiv,
Aktiv
geform
twerden,dannfallt
auf,dass...
1....die
initialen
Kon
sonan
ten
P-,t-,
n-,
st-in
den
Klassen
IV,V,VI,
VII
und
Xwie
Prafixe
aussehen,
2....das
erste-t-in
VIII,das
-n-in
XIV,XV
und
-w-in
XII,XIIIwie
Infixe
aussehen.
Perfektiv
Aktiv
Ikatab
IXktabab
IIkattab
Xst-aktab
III
kaatab
XI
ktaabab
IVP-aktab
XII
kta-w-bab
Vt-akattab
XIII
kta-ww-ab
VI
t-akaatab
XIV
kta-n-bab
VII
n-katab
XV
kta-n-bay
VIII
k-t-atab
13
Gesamtstruktur
•Ein
Verbim
Hocharabischen
setztsich
also
zusam-
men
aus
1.einem
diskontinuierlichen
konsonantischen
Wurzel-
morphem
,das
ausdrei,vier,vielleichtmehrKon
-sonantenbesteht(z.B.k-t-b),
2.einem
diskontinuierlichen
vokalischen
Morphem
,dessenSegmente
mitder
Wurzel“verzahnt”
sind,
3.undmog
licherweise
einem
oder
mehrerenAffixen.
(2)
Pfkt.Akt.
Pfkt.Psv.
katab
kutib
schreib-
schreib-
•Frage:Wie
kanndie
Verteilungvon
Kon
sonanten
undVokalen
mog
lichst
elegantabgeleitet
werden? 1
4
McC
arthys
Theorie
•McC
arthy(197
9,19
81)entw
irft
eineTheorie,
die
die
Verteilungder
Konsonanten-undVokalmuster
und
die
Verteilungder
Prafixe
ableitet
(fureinen
Kurz-U
berblicksieheSpencer19
91,13
4-14
9).
•Ausgangsbeobachtungen:
1.Alle
Binyanstam
meenden
aufeinegeschlossene
Silb
e(C
VC).
2.KeinBinyanenthaltzw
eileichte
aufeinanderfol-
gendeSilb
en(*CV.CV.CVC).
3.Kein
Binyan
enthalteineschwereSilb
egefolgt
voneiner
leichten(*CVC.CV.CVC).
•Die
Grammatik
des
Hocharab
ischen
(unddam
itdie
theoretischeAbleitung)
muss
diesalso
schon
einmal
sicherstellen.
15
Skelettebene
•McC
arthys
(197
9,19
81)Grundannahmen:
1.Den
Wortern
liegenSke
lette(proso
disch
eMu-
ster)
ausabstrakten
V(okal)-undC(onsonan
t)-
Positionen
zugrunde.
2.Zunachst
istoff
en,welcher
(kon
krete)
Vokal
wel-
che(abstrakte)
V-Position
und
welcher
Kon
so-
nantwelcheC-Positionbesetzt.
3.McC
arthynim
mtachtzugrundeliegendeSkelette
fur3-konsonan
tischeWurzelnan,undleitet
dann
darau
sdie
15Binyanim
ab.(U
ntensindnurdie
gangigstenangegeben.)
Skelett
Binyan(im)
1.CVCVC
I2.
CVCCVC
II,IV
3.CVVCVC
III
4.CVCVCCVC
V5.
CVCVVCVC
VI
6.CCVCVC
VII,VIII
7.CCVVCVC
XI
8.CCVCCVC
XIV
16
Skelettebene2
•Die
SkelettesindeigenstandigeMorphem
e,ebenso
wie
die
Konsonantenwurzelnunddie
Vokalmuster.
•Die
Segmentpositionen
des
Skelettswerden
daher
graphisch
untereinem
gemeinsamen
Knoten
mit
dem
Etikett
µ(sprich[m
y:];furMorphem
)zusam-
mengefasst.(3)zeigtdas
Skelett
furBinyanI.
(3)
CV
CV
C
µI
•Die
Aufgab
ebestehtnun
darin,die
Vokale
und
Kon
sonantenmitden
abstrakten
V-Position
enund
C-Positionen
des
Skelettsdurchbestimmte
Asso-
ziationsregeln
(siehespater)einander
zuzuordnen. 17
Skelettebene3
•Das
Skelett
CVCCVC
liegt
zwei
verschiedenen
Bi-
nyanim
zugrunde:
BinyanIIundBinyanIV.
(4)
CV
CC
VC
µII/IV
•Dadurch,dassmehrere
Binyanim
aufdas
gleiche
Skelett
abgebildet
werden,kann
die
Zahlder
zu-
grundeliegenden
Skeletteverringert
werden.
•Dahinterverbirgt
sich
die
Absicht,
das
Lexikon
inder
Theorieso
kleinwie
mog
lichzu
halten.
•DieUnterschiedezw
ischen
Binyanim
,dieaufdassel-
beSkelett
zuruckgehen,werden
danndurchzusatz-
licheRegelnabgeleitet.
18
Autosegmentale
Ebenen
•Um
ausgesprochen
werden
zukonnen,mussen
die
abstrakten
Skelettpositionen
mitkonkreten
Kon
so-
nantenoder
Vokalen
assoziiert
werden.
1.Die
Skelettpositionen
heißen
melodietragende
Elemente
einer
segmentalen
Reprasentation
s-ebene.
2.Die
Vokale
und
Kon
sonanten
nenntman
me-
lodisch
eElemente
einer
autosegmentalenRe-
prasentation
sebene.
3.VokaleundKonsonantensindauf(vom
Skelett
undgegenseitig)getrenntenautosegm
entalenRe-
prasentation
sebenen
angesiedelt.
4.Dadurch
bilden
Vokal-und
Kon
sonantenfolgen
eigene
Morphem
e,die
jeweils
untereinem
µ-
Knoten
zusammengefasstwerden.
•Mitmog
lichst
wenigen
Assoziation
s-undZusatzre-
geln
solldarau
sdie
Vokal-undKon
sonan
tenvertei-
lungabgeleitet
werden.
19
AssoziationderEbenen
•Beispiel:finaleReprasentation
der
Form
katab
(5)
µMorphem
µa
aautosegm
.Vokalebene
CV
CV
CSkelettebene
kt
bautosegm
.Kon
sonanten-
ebene
µMorphem
•Vokalmuster
undKon
sonantenwurzelwerden
jeweils
alseigenstandigeMorphem
eanalysiert,dasieeigene
Bedeutungentragen.
•Der
µ-K
noten,d
erdas
Skelettdom
iniert,stehtin(5)
dreidim
ension
alhervor(perspektivisch
und
durch
gestrichelte
Assoziation
slinienangedeutet).
20
Assoziationsregeln
•McC
arthy(197
9,19
81)postuliert
dreiverschiedene
Assoziation
sregeln:
1.Wenn
esmehrere
unassoziiertemelodischeund
melodietragendeElemente
gibt,dannwerden
die
ersten
mitden
zweitenvo
nlinksnach
rech
tsin
einer
eins-zu
-eins-Relationassoziiert.
2.Wenn(nachAnwendungvon1.)
einunassoziier-
tesmelodisches
undeinoder
mehrere
unassozi-
iertemelodietragendeElemente
ubrig
sind,dann
wirddas
ersteremitletzterenassoziiert.
3.Sind
alle
melodischen
Elemente
assoziiert
und
gibtes
einoder
mehrere
unassoziiertemelodietra-
gendeElemente,dannerhaltendiese
dieMelodie,
diemitihrem
jeweiligen
melodietragenden
linke
nNachbarnassoziiert
ist.
•Beachte:Die
furunsim
folgenden
interessanten
Regelnsind1und3.Regel3istauch
alsSpreading
bekannt.
21
Assoziationsregeln
2
•Illustration
(x,y,z
=melodischeElemente;A,B,C
=melodietragendeElemente):
1.Regel
1uberfuhrt
(6-a)in
(6-b).
(6)
a.A
BC
...
→b.A
BC
...
xy
zx
yz
2.Regel
2uberfuhrt
(7-a)in
(7-b).
(7)
a.A
BC
D→
b.A
BC
D
xy
zx
yz
3.Regel
3uberfuhrt
(8-a)in
(8-b).
(8)
a.A
BC
D→
b.A
BC
D
xy
xy
22
BeschrankungfurAssoziation
•Vokaledurfen
nurmitV-undKon
sonantennurmit
C-Positionen
assoziieren(M
aran
tz19
82,44
4):
1.Beispiel:einu,das
miteiner
C-Positionassoziiert,
wurdeam
ehestenalsGleitlautw
interpretiert.
2.Das
ergab
e(9-b)statt(9-a),was
falschlicherwei-
seals*kuw
tib(statt
kuttib)realisiert
wurde.
(9)
a.µ
b.
*µ
ui
ui
CV
CC
VC
CV
CC
VC
kt
bk
tb
µµ
•Tatsachlich
wurde
McC
arthys
Theorie
ohne
eine
solcheBeschranku
ng(oder
andere)
massivuberge-
nerieren(ungram
matischeFormen
erzeugen).
23
3-konsonantischeBinyanim
•Die
Kon
sonantenverteilungfurBeispiele
wie
katab
(I)und
kaatab
(III)erfolgtnachRegel
1aufder
BasisvonCVCVCundCVVCVCwie
in(10-a,b).
(10)
a.C
VC
VC
b.C
VV
CV
C
kt
bk
tb
µµ
•AndereReprasentation
enwiez.B.(11-a,b)sindaus-
geschlossen:(11-a)
assoziiert
nichtvonlinks
nach
rechts
(uberkreuzende
Linien!),(11-b)
assoziiert
nichtim
Verhaltniseins-zu-eins.
(11)
a.*C
VC
VC
b.*C
VV
CV
C
kt
bk
tb
µµ
24
3-konsonantischeBinyanim
2
•Eins-zu-eins-Assoziation
von
rechts
nach
links
(“⇐
”)plus
Spreading
liefert
andere
Ergebnisse
alsEins-zu-eins-Assoziation
von
links
nach
rechts
(“⇒
”)plusSpreading.
•Empirisch
scheint(zumindestfurdas
Hocharabi-
sche)
links-nach-rechtskorrektzu
sein(siehez.B.d
ieAsymmetriegedop
pelterKonsonanten,die
spater
besprochen
wird).
(12)
CV
CC
VC
kt
b⇒
µ
(13)
*C
VC
CV
C
kt
b⇐
µ
25
3-konsonantischeBinyanim
mit
Affix
•3-konsonantischeMuster
mitAffixen
P-(Paktab,IV)
oder
t-(takaatab,VI)
basierenaufCVCCVC
und
CVCVVCVCundwerden
wie
folgtabgeleitet.
1.P-undt-
werden
mitdem
ersten
Cpraassoziiert
(durchgezogeneAssoziation
slinienin
(14)).
2.Dieverbleibenden
Cswerden
wieublichvonlinks
nachrechts
ein-eindeutigassoziiert
(gestrichelte
Assoziation
slinienin
(14)).
(14)
a.C
VC
CV
Cb.C
VC
VV
CV
C
Pk
tb
tk
tb
µµ
µµ
•Wichtig:
Prafigierungerfolgtvo
rAnwendungvon
Regel
1(deswegen
Praassoziation).
Das
(unddie
Ausw
ahld
erPosition,mitder
assoziiertwird)macht
diese
Affixe
zuPrafixen.
26
3-konsonantischeBinyanim
mit
Affix2
•Problem:Die
Ableitung
von
KlasseV
mit
Prafix
t-basierend
aufCVCVCCVC
(takattab)und
von
KlasseIIbasierendaufCVCCVC(kattab)folgtnoch
nichtausdem
bisher
Gesagten:
1.NachAnwendungvonPraassoziationundRegel1
entstehen
die
durchgezogenen
Linienin
(15-a,b).
2.DurchSpreading(R
egel
2istnichteinschlagig)
entstehen
diegestricheltenLinienin
(15-a,b)(G
e-minierungdes
letztenKon
sonanten).
3.Dieses
Ergebnis
entspricht
aber
nicht
den
gewunschtenFormen
(Gem
inierungdes
mittleren
Kon
sonanten).
(15)
a.*C
VC
VC
CV
Cb.*C
VC
CV
C
tk
tb
kt
b
µµ
µ
27
Finale
Konsonantenverdoppelung
•DieVerdop
pelungdes
letztenKon
sonantenistaller-
dings
genau
das,was
inden
Binyanim
IX(ktabab,
basierend
aufCCVCVC)und
XI(ktaab
ab,basie-
rendaufCCVVCVC)passiert.
Daher
istSpreading
erwunscht:
1.Zunachst
appliziert
einfach
Assoziation
nachRe-
gel1(siehedurchgezogeneLinienin
(16-a,b)).
2.Dann
appliziert
Regel
3und
assoziiert
mehrere
melodietragendeCsmit
einem
melodischen
Ele-
ment(gestrichelte
Assoziation
slinien).
(16)
a.C
CV
CV
Cb.C
CV
VC
VC
kt
bk
tb
µµ
28
InterneGeminierung
•Zuruck
zurAbleitungder
Binyanim
IIundV.Aufder
Basisder
durchRegel1und3erzeugten
Strukturen
in(15)
wirdin
zwei
weiterenSchritten
deriviert.
•1.
Schritt:Einesprach
spezifische
Tilgungsregel
appliziert,d
ienurfurIIundVgilt.(T
ilgungistdurch
die
Strichelungder
Assoziation
slinie
angedeutet.)
(17)II/V
-Binyanim
-Tilgung:
µII/V
µII/V
...
CV
C→
...
CV
C
[...]
[...]
µµ
[Wurzel]
[Wurzel]
•(17)
tilgtdie
Assoziation
slinie
der
vorletzten
C-
Positionin
der
Reprasentation
der
Binyanim
IIund
V.
29
InterneGeminierung2
•2.
Schritt:Das
frei
gewordeneC
reassoziiert
durch
Spreading(siehe(18-a,b);
Reassoziation
istgestri-
cheltdargestellt).Ergebnis:takattab
undkattab.
(18)
a.C
VC
VC
CV
Cb.C
VC
CV
C
tk
tb
kt
b
µµ
µ
•Beachte:Spreadingwirddadurchunab
hangigmoti-
viert.DieAnalysesetztallerdings
voraus,dassdiese
Operationmehrm
als(zyklisch)angewandtwerden
kann:
1.Spreadingwirdzum
ersten
Mal
angewandt,
um
das
letzte
Cin
(18-a,b)zu
assoziieren.
2.EserfolgtII/V
-Tilgungder
Assoziation
slinie
des
vorletzten
Cs.
3.Nachder
Tilgungappliziert
Spreadingdannwie-
derum,um
das
vorletzteCzu
reassoziieren.
30
3-konsonantischeBinyanim
mit
Affix3
•Noch
nichtbehandeltistdieAbleitungder
Binyanim
1.VII(m
itPrafixn-),basierendaufCCVCVC,
2.VIII(m
itInfixt-),basiertauch
aufCCVCVC,und
3.X(m
itPrafixst-),basierendaufCCVCCVC.
•VII
und
Xfolgen
automatisch,wenn
(wie
bisher)
Prafixe
zuerst
assoziiert
werden
mitanschließender
Assoziation
gemaß
Regel
1,siehe(19-a,b):
(19)
a.µ
b.µ
ns
t
CC
VC
VC
CC
VC
CV
C
kt
bk
tb
µµ
31
InfigierungdesReflexivs
•Problem
bei
AbleitungvonVIII:
1.In
den
Binyanim
VundVIgibtes
einPrafixt-,
das
Reflexivitat
ausdruckt.
2.Im
BinyanVIIItauchtdiesest-Affixebenfalls
auf,
aber
dortinfigiertes.
•McC
arthys
Vorschlag:
1.Reflexives
t-wirdim
merprafi
giert(einheitliche
Analyse),ab
erbei
VIIIanschließenddurcheine
Flop-Regel
mitdem
nachsten
Cassoziiert
(siehe
(20))unddam
itzum
Infix(z.B.ktatab
).2.
NachPrafigierungundFlop-VIII-RegelerfolgtAs-
soziationnachRegel
1(siehenachsteSeite).
(20)
VIII-Binyan-Flop:
CC
...→
CC
...
tt
µµ
[Refl.]
[Refl.]
32
InfigierungdesReflexivs
2
•Assoziation
gemaß
Regel
1nach
Flop-VIII-Regel
(ktatab,basierendaufCCVCVC):
(21)
µ t CC
VC
VC
kt
b
µ
1.Achtung:
EineSkelettpositiondarfnichtmitzw
eimelodischen
Elementenassoziiert
werden.
2.Son
stkonnte
das
zweite
Csowohlmitreflexivem
t-alsauch
mitWurzel-t-assoziieren.(K
eineIn-
kompatibilitat!
Die
t-shab
engleicheMerkm
ale).
3.McC
arthy:
EsgibtVerbot
gegen
viele-zu-eins-
Assoziation(ausSichtder
melodischen
Elemen-
te;ab
ernichtumgekehrt,sieheSpreading!)
33
InfigierungdesReflexivs3
•Esistnichtmog
lich
beidet-sin
ktatab
dadurch
abzuleiten,dassdas
Wurzel-t-mitzw
eiCsassoziiert.
•Dennhatte
man
kein
t-Prafix,
wurden
die
Regeln
ktabab
liefern
(Spreading
istgestricheltin
(22)),
was
BinyanXist(undnichtktatab
):
(22)
CC
VC
VC
kt
b
•Frage:Falls
VIIIauch
der
II/V
-Tilgungunterliegen
wurde(von
(22)
zu(23)
wurdegetilgt),konnte
dannSpreading(gestricheltin
(23))das
gewunschte
ktatab
nichtoh
net-Prafixbilden?
(23)
CC
VC
VC
kt
b
34
InfigierungdesReflexivs
4
•Antwort:Im
Prinzipja,ab
erdiese
Analyseistnicht
plausibel,denn
Reflexives
t-tauchtja
auch
inV
und
VI(als
Prafix)
auf,
und
esistvollig
unklar,
wiees
dortunterden
bestehenden
Annahmen
durch
Spreadingeingebrachtwerden
sollte.
•Man
mochte
reflexives
t-ab
ernichteinmalalsPrafix
analysierenunddas
anderemaldurcheineTilgungs-
regel(plusSpreading)
ableiten.
•Eshandeltsich
inallenFallenja
um
das
selbeMor-
phem
(gleicher
Bedeutungsbeitrag).
Deswegen
ist
eineeinheitlicheAnalyse(eben
immer
durchPrafi-
gierung,
plusFlopregel
ineinem
Fall)klar
vorzuzie-
hen.
35
Zwisch
enresume
•SprachspezifischeAnnahmen
furs
Arabische:
1.Skelettmuster,
2.Affixe
P,t,n,st
(praassoziiert),
3.FlopundTilgungsregeln,
4.Spezifikation
en,welches
Skelett
mitwelchen
Af-
fixenkombiniert
wird.
•Der
Restfolgtausunab
hangig
motivierten
Prin-
zipien(R
egeln1-3),die
auch
inder
prosodischen
Phon
olog
ieeineRolle
spielen.
“Con
sideringthecomplexity
ofthephenom
ena,
itis
remarkable
that
sofew
stipulatedmechanismsare
needed
tocapture
agreatnumber
ofgeneraliza-
tion
s.”
McC
arthy(198
1,39
3) 36
InfigierungohneFlopregel
•Beobachtung:
1.Esgibtin
den
Klassen
XII-XVInfixe
-w-,-n-und
Suffix-y,die
niemalsalsPrafixauftauchen
(alle
basierendaufCCVCCVC).
2.Darum
werden
sienichtdurcheineFloptransfor-
mationinfigiert.
3.Im
Lexikon
muss
furdiese
Affixe
spezifiziertwer-
den,mitwelchen
Positionen
siepraassoziieren.
•Bei
XIV
(ktanbab
)undXV
(ktanbay
)reichtdas:
(24)
a.µ
b.
µµ
nn
y
CC
VC
CV
CC
CV
CC
VC
kt
bk
tb
µµ
37
InfigierungohneFlopregel2
•Bei
den
Klassen
XII(z.B.ktaw
tab)undXIII(z.B.
ktaw
wab
)muss
mehrgeschehen:
1.InfigierungundRegeln1und3applizieren.
2.DieselbeTilgungsregelwiebeiIIundVappliziert.
3.Spreadingbindet
das
freieCin
neuem
Durchlauf.
•McC
arthy(198
1,39
4):DaWurzel-t
und
-w-Infix
verschiedenen
µangehoren,zahlenbeideals“linker
Nachbar”im
SinnevonRegel
3.Beidekonnen
mit
dem
durchTilgungfrei
gewordenen
Cassoziieren,
was
XIIundXIIIableitet,siehe(25-a)
und(25-b).
(25)
a.µ
b.
µ
ww
CC
VC
CV
CC
CV
CC
VC
kt
bk
tb
µµ
38
InfigierungohneFlopregel3
•AndieserStelle
scheintmirMcC
arthys
(198
1)Ar-
gumentationnichtkoharent:
1.Nach
Regel
3wird
ein
nicht-assoziiertes
melo-
dietragendes
ElementE
mit
dem
melodischen
Elementassoziiert,mit
dem
auch
der
melodie-
tragendelinke
Nachbar
vonEassoziiert
ist(M
c-Carthy19
81,38
2).
2.Weder
Wurzel-t
noch
das
Infix
-w-sind
aber
melodietragend;vielmehrsindbeidemelodisch.
3.Insofern
kann“links
von”einer
C-Posititon
nurei-
neandereC-Position(eben
einmelodietragendes
Element)
sein.
4.Dem
nach
sollte
die
freie
C-Position
zunachst
einmal
nurmit
-w-(w
iein
(25-b))
assoziieren
konnen.
•Man
konnte
Regel
3so
umform
ulieren,dasssie
indiesem
Kon
text
aufzw
eiverschiedeneWeisen
angewandtwerden
kann.Aber
...
39
InfigierungohneFlopregel4
•...dann
sollte
sich
nach
Anwendung
von
Regel
1(ersterDurchlauf)
die
finaleC-Positionebenfalls
aussuchen
konnen,ob
siesich
viaSpreadingmitdem
Wurzel-b
oder
dem
praassoziierten
-w-Infixverbin-
det:
(26)
a.µ
b.
(*)
µ
ww
CC
VC
CV
CC
CV
CC
VC
kt
bk
tb
µµ
•Aufder
Basis
von
(26-a)
appliziert
imnachsten
Schritt
(per
Annahme)
Tilgung
der
vorletzten
C-
Assoziation
plusSpreading,
was
die
gram
matischen
Formen
ktaw
tabundktaw
wab
ergibt(X
IIundXIII).
40
InfigierungohneFlopregel5
•Aber
in(26-b)ergibtdieselbeTilgungeinmelodi-
sches
undeinmelodietragendes
Element(b
undC),
beidenichtassoziiert.Diese
werden
durchRegel
2wieder
verbunden,was
amEndewieder
*ktawbaw
(26-b)ergibt.(V
ergleicheQIundQIIunten.)
•Ebenso
wurde
z.B.bei
Binyan
XIV
neben
ktan-
bab
auch
*ktanban
abgeleitet
(vgl.ersteFolie
von
“Infigierungoh
neFlopregel”ob
en):
(27)
*µ n
CC
VC
CV
C
kt
b
µ
41
4-konsonantischeBinyanim
•Fur4-konsonantischeBinyanim
QIII(dh ˙anraj)
und
QIV
(dh ˙arjaj)
genugt
esanzunehmen,dassdas
Ske-
lett,das
dem
3-konsonantischen
BinyanXIV
zugrun-
deliegt
(CCVCCVC),
auch
mit
4-konsonantischen
Wurzelnkombiniert
werden
kann.
•Die
Ableitungvon(28-b)involviert
wieder
Sprea-
ding.
(28)
a.µ
b.
n
CC
VC
CV
CC
CV
CC
VC
dh ˙
rj
dh ˙
rj
µµ
42
4-konsonantischeBinyanim
2
•Annahme:
QI(z.B.dah ˙raj)
undQII(z.B.tadah ˙
raj)
beruhen
jeweils
aufdem
selben
Skelett
wie
die
3-konsonantischen
Binyanim
IIundV:CVCCVC
und
CVCVCCVC.
(29)
a.b.µ t
CV
CC
VC
CV
CV
CC
VC
dh ˙
rj
dh ˙
rj
µµ
43
4-konsonantischeBinyanim
3
•McC
arthy(198
1,39
5):WennQIundQIIjeweilsauf
den
Binanim
IIundVberuhen,dannmusste
eigent-
lichdie
Tilgungsregeldarau
fangewandtwerden:
(30)
a.b.µ t
CV
CC
VC
CV
CV
CC
VC
dh ˙
rj
dh ˙
rj
µµ
•Beachte:Spreading(anh ˙heran
)kannin
(30-a,b)
nichtapplizieren,danichtallemelodischen
Elemen-
teassoziiert
sind(r
istnachTilgungunassoziiert). 4
4
4-konsonantischeBinyanim
4
•McC
arthy:
DieFormen
werden
durchRegel2wieder
repariert
(einzige
AnwendungvonRegel
2bisher).
(31)
a.b.
CV
CC
VC
→C
VC
CV
C
dh ˙
rj
dh ˙
rj
µµ
•Das
konnte
Regel
1auch
leisten;(31-a,b)liefern
also
nichtwirklicheineMotivationfurRegel
2.
•Mog
licheInterpretation
:
1.Regel1appliziertnureinmal.Regeln2,
3konnen
inmehrerenDurchlaufen(zyklisch)applizieren.
2.Tilgungsregel
(undFlop-Regel)durfen
auch
nur
ineinem
Durchlaufapplizieren;sonst
musste
man
jetztwieder
tilgen,dannwieder
reparieren,wieder
tilgen,etc.,ad
infinitum.
45
EineAsymmetrie
•Beobachtung:
GleicheKon
sonan
ten
inarab
ischen
Wurzelnkonnen
auftretenan
1.zw
eiterunddritter
Position(smm,hll,
mdd),
2.erster
unddritter
Position(qlq,ndn),
3.ab
ernichtan
erster
undzw
eiterPosition(*ssm,
*qql).
•(32)
(OCP,“O
bligatoryCon
tourPrinciple”,
Leben
1973
,Goldsm
ith19
76)istunab
hangigmotiviert:
(32)
Prinzipder
obligatorischen
Kon
tur
Benachbarte
melodietragendeElemente
mussen
zugrundeliegenddistinkt
sein.
•Behauptung
(McC
arthy
1981
):Die
Asymmetrie
folgtaus(32)
undder
vorgeschlagenen
Theorie.
•Bem
erku
ng:
Zugrundeliegendin
(32)
muss
heißen:
nachAnwendungvonRegel
1,ab
ervorSpreading
(vor
Anwendungvon1.
hab
endieSkelettpositionen
noch
keineEigenschaften,sindalso
nichtdistinkt). 46
EineAsymmetrie
2
•Argument:
1.3-konsonantischeFormen
mitverdop
peltem
Kon
-sonanten(z.B.s-m-m
),mussen
reprasentiertwer-
den
als
2-konsonantische
Wurzeln:s-m,denn
als3-kon
sonantischeWurzelns-m-m
(unds-s-m)
wurden
sieja
das
OCPverletzen.
2.DiezugrundeliegendeWurzelder
Oberflachenfor-
men
*sasam
undsamam
muss
also
s-m
sein.
3.WeilAssoziation
vonlinks
nachrechts
undeins-
zu-eins
appliziert,folgtnun
automatisch
(mit
Spreading),
dasssamam
abgeleitetwerden
kann,
*sasam
aber
nicht.
(33)
a.C
VC
VC
b.*C
VC
VC
sm
sm
µµ
47
EineAsymmetrie
3
•Beachte:*sasam
kannprinzipiellerzeugt
werden.
1.Wurdedas
zweite
CdurchTilgungvom
zweiten
Kon
sonantender
Wurzel
dissoziiert
(34-a)
,...
2....dann
musste
dieses
Cin
einem
weiteren
Schritt
durch
Spreading
mit
dem
ersten
Kon
-sonantender
Wurzel
reassoziiert
werden
(34-b).
(34)
a.C
VC
VC
→b.C
VC
VC
sm
sm
µµ
•Aber:
1.TilgungisteineSpezialregel,die
extrafurdiesen
Binyanangenom
men
werden
muss.
2.McC
arthy(198
1,39
6):“G
iven
left-to-righ
tasso-
ciation,thou
gh,thereis
noway,shortof
addi-
tion
alunmotivated
rules,
toinduce
gemination
ofthefirstradical
[...]”
(meineHervorhebung,
F.H.)
48
Vokalism
us
•Wie
erwahnt,
werden
Kategorienwie
Aspektoder
Aktiv-Passiv-Alternation
ausgedruckt
durch
ver-
schiedeneVokalmuster.
•Wennvom
Imperfektiv
Aktiv
abgesehen
wird,erge-
ben
sich
folgendeMuster
(Vx y=
mindestensy-m
alundhochstensx-m
alder
Vokal
V):
Perfektiv
Aktiv:
a4 2
Perfektiv
Passiv:
u3 1i
Imperfektiv
Passiv:
ua4 2
PartizipAktiv:
ua3 1
iPartizipPassiv:
ua4 2
49
Vokalism
us2
•Die
Vokalmuster
werden
alseigenstandigeMorph-
emebehandeltundbesetzeneineeigeneautoseg-
mentale
Ebene.
(35)
a.a
b.u
i
µµ
[perf.akt.]
[perf.psv.]
(36)
a.u
ab.u
ai
µµ
[part.psv.]
[part.akt.]
50
Praassoziationvo
ni
•Die
Regelnbisher
reichen
noch
nichtaus,
um
die
VerteilungallerVokaleabzuleiten.
•Zuerst
muss
nam
lichsichergestelltwerden,dassein
i,wenn
vorhanden,im
mer
mit
der
rechtesten
V-
Positionpraassoziiert.
(37)
Praassoziationvoni:
...V
C→
...V
C
ii
•Seitenbem
erku
ng:
Dieserklartautomatisch,wie
die
Formen
kuutib
undtuku
utib
(Perfektiv
Passiv,
III
undV)abgeleitet
werden
konnen,o
hneeinespezielle
TilgungsregelfurVokale(plusSpreading).
•Der
Restergibtsich
durch
Regel
1und
Regel
3(Spreading),siehedie
folgenden
beiden
Folien.
51
Vokalism
us3
•Beispielableitung(kaatab;Perfektiv
Aktiv,III):
(38)
a.C
VV
CV
C→
(Regel
1)
a µ
b.C
VV
CV
C→
(Regel
3)
a µ
c.C
VV
CV
C→
(Regel
3)
a µ
d.C
VV
CV
C
a µ
52
Vokalism
us4
•Beispielableitung(m
utakaatib;PartizipAktiv,VI):
(39)
a.C
VC
VC
VV
CV
C→
(Praassoziation)
ua
i
µ
b.C
VC
VC
VV
CV
C→
(2×
Regel
1)
ua
i
µ
c.C
VC
VC
VV
CV
C→
(2×
Regel
3)
ua
i
µ
d.C
VC
VC
VV
CV
C
ua
i
µ
53
ImperfektivAktiv
•Im
Imperfektiv
Aktiv
gibtes
dreiMuster:
Binyanim
Melodie
a.II,III,IV,QI
u-a-i
b.
VII,VIII,IX,X,XI,
XII,XIII,XIV,XV,
a-i
QIII,QIV
c.V,VI,QII
a
•McC
arthy(198
1,40
2):“InMcC
arthy(197
9)it
isargu
edthat
allthreemelodies[...]arederived
from
theunderlyingmelodyu-a-i
[...]by
[...]
rulesdeletinguandimelodic
elem
ents.”
54
EineAlternative
•Chom
sky(195
1)schlagt
einealternativeTheorieder
WurzelundMuster
des
Neuhebraischen
vor,diesich
auch
aufdas
Arabischeubertragen
lasst.
•Diese
Theorieinvolviert
Kon
katenationplusphon
o-logischeTransformationsregeln.
(40)
Kon
katenation:
a.ktb+
a–a[+
perfekt
+aktiv+Binyan-I]
b.
ktb+
u–i[+
perfekt
+passiv+Binyan-I]
(41)
Phon
olog
ischeRegel:
C1C2C3+
V1–V
2→
C1V1C2V2C3
(42)
Derivation:
a.ktb+
a–a→
(Morpholog
ie)
b.
ktb-a–a
→(P
hon
olog
ie)
c.katab
55
EineAlternative2
•Kritik(M
cCarthy19
81,Spencer19
91):
1.Transformationsregelnsindsehrmachtig.
2.Man
konnte
beispielsweise
eineRegel
schreiben,
die
die
Reihenfolgeder
Csumdreht.
(43)
Hyp
othetischephon
olog
ischeRegel:
C1C2C3+
V1–V
2→
C3V1C2V2C1
3.Soetwas
(oder
ahnlicheTransformationen)be-
obachtetman
inphon
olog
ischen
Systemen
aber
nicht.
•Mog
licheAntwort:
1.Vielleichtistes
mog
lich,die
Anwendung
von
Transformationsregeln
sozu
beschranken,dass
solcheRegelnausgeschlossen
werden.
2.Die
Assoziation
sprozedurbei
McC
arthy
(197
9,
1981
)unterliegt
jaebenfalls
bestimmten
Be-
schranku
ngen.
56
Reduplikation
•Als
Reduplika
tionbezeichnet
man
einen
morpho-
logischen
Prozess,
1.durchden
einezugrundeliegendeForm
(die
Ba-
sis)
undeineabgeleiteteForm
miteinander
ver-
bunden
sind,
2.der
dieLautkette
der
Basisoder
einen
Teildavon
kopiert
(die
Kopie
istder
Reduplikant)
und
3.der
durchAffigierungdieserKop
iean
die
Basis
die
abgeleiteteForm
bildet.
•Wirddie
gesamte
Basiskopiert,so
sprichtman
von
totalerReduplikation,wird
nurein
Teilkopiert,
liegt
partielleReduplikationvor.
57
PartielleReduplikation
Ilokano(A
ustronesisch,Philippinen)
kaldiN
kal-kaldiN
“Ganse”
pusa
pus-pusa
“Katzen”
klase
klas-klase
“Klassen”
roPot
ro:-ro
Pot
“Abfalle”
trak
tra:-trak
“Laster”
talon
tal-talon
“Felder”
Koryak(C
hukotko-Kam
tschatkisch,Russland)
liNliN-liN
“Herz”
wiru
wiru-w
ir“R
obbe”
jiNe
jiNe-ji
N“N
ebel”
m@tqm
@tq-m
@t“fett”
t@rg
t@rg-t
@r“F
leisch”
Sam
oanisch
(Austronesisch,Fiji)
taa
ta-taa
“schlagen”
nofo
no-nofo
“sitzen”
moe
mo-m
oe“schlafen”
alofa
a-lo-lofa“lieben”
maliu
ma-li-liu
“sterben”
58
Totale
Reduplikation
Malayisch
(Austronesisch,Malaysia)
kursi
kursi-ku
rsi
“Stuhle”
lalat
lalat-lalat
“Fliegen”
ibu
ibu-ibu
“Mutter”
gazdah
gazd
ah-gazdah
“Elephan
ten”
rumah
rumah-rumah
“Hauser”
Warlpiri(Pam
a-Nyungan,Australien)
kurdu
kurdu-kurdu
“Kinder”
kamina
kamina-kam
ina“M
adchen”
marduku
jamardukuja
“Frau”
-marduku
ja
Afrikaans(Indoeuropaisch,Sudafrika)
bottels
bottels-bottels
“viele
Flaschen”
heuwelsheuwels-heuwels“HugelaufHugel”
ente
ente-ente
“rechtvieleEnten”
59
Interaktion:InfixeundReduplikationim
Tagalog
•Reduplikationim
Tagalog
(Austronesisch,Philippi-
nen;sieheBloom
field19
33)zeigt,
dassdieserPro-
zess
mit
anderen
morpholog
ischen
Prozessen,wie
z.B.Infigierung,
interagiert.
(44)
ReduplikationvorInfigierung
’ta:wa
Reduplikation→
ta:-’ta:wa
Infigierung
→
t-um-a:-’ta:wa
(45)
InfigierungvorReduplikation
’ta:wa
Infigierung
→
’t-um-a:wa
Reduplikation→
*tu-’t-um-a:wa
•WareReduplikationphon
olog
isch,dannwurdedies
bedeuten,dassphon
olog
ischeProzessevorder
Mor-
pholog
ieangewandtwerden
konnen.
60
Interaktion:Infixe
undReduplikationim
Tagalog2
•Die
beiden
Prozessetauchen
auch
obligatorisch
inumgekehrter
Reihenfolgeauf.
(46)
InfigierungvorReduplikation
’pi:lit
Infigierung
→
p-u’m
-i:lit
Reduplikation→
pu-p-u’m
-i:lit
(47)
ReduplikationvorInfigierung
’pi:lit
Reduplikation→
’pi:-pi:lit
Infigierung
→
*p-u’m
-i:-pi:lit
•Beides
zusammen
sugg
eriert:Reduplikationistmor-
pholog
isch
(Reduplikationfindet
mal
vor,mal
nach
Affigierungstatt).
•Alternative:
Phon
olog
ieundMorpholog
ieinteragie-
ren“verzahnt”
(abw
echselnd).
61
Interaktion:Prafixe
undReduplikation
imTagalog
•Eineob
ligatorischeReihenfolgegibtes
auch
bei
der
InteraktionPrafigierung-Reduplikation.
•Man
beachte
die
Koaleszenz
(Versch
melzung)
von[N]+
[p]→
[m].(Ist
Reduplikationalso
doch
phon
olog
isch,oder
hat
man
“Verzahnung”
?)
(48)
PrafigierungvorReduplikation
’pu:tul
Prafigierung
→
paN’pu:tul
Koaleszenz
→
pa’mu:tul
Reduplikation→
pa-mu’-mu:tul
(49)
ReduplikationvorPrafigierung
’pu:tul
Reduplikation→
’pu-pu:tul
Prafigierung
→
paN-’pu-pu:tulKoaleszenz
→
*pa’-m
u-pu:tul
62
Die
Theorievo
nMarantz
•Maran
tz(198
2)schlagt
eineTheorieder
Reduplika-
tion
vor,die
sehrahnlichistzu
McC
arthys
Theorie
der
Wurzel-undMustermorpholog
ie(unddie
uns
deswegen
hierbesondersinteressiert).
•Seitenbem
erku
ng:
Esgibtnaturlichnoch
jedeMen-
geanderer
Theorien
der
Reduplikation.
•Annahme(M
aran
tz198
2):Worter
sindreprasentiert
durchverschiedeneEbenen:Phonem
e,C-V-Skelett,
Silb
en(σ,sprich
[’zi
:kma:]),Morphem
e,siehe(50).
(50)
p1p2p3p4p5p6p7...
CV
CC
VC
V...
σσ
σ...
µ
63
Reduplikationkopiert
µ
•Frage:Was
genau
wirdredupliziert?
•Mog
licheAntwort:
Reduplikationinvolviert
immer
das
Kop
ierenvonganzenMorphemen.
1.Dieswirdsugg
eriertdurchdieExistenzvonSpra-
chen,bei
denen
die
Reduplikationtotalist.
2.Problem:Sprachen,in
denen
partiellredupliziert
wird,sprechen
gegendiese
Hyp
othese.
64
Gegenbeispiele
•Im
klassischen
Griechisch
(Indoeuropaisch)undim
Hausa
(Afro-Asiatisch)gibtes
Falle,in
denen
nur
einKon
sonantredupliziert
wird.
Klassisches
Griechisch
ly:o
lelyka
“ichließlos”
thy:o
tethyka
“ich
opferte”
pheugo
pep
heuga
“ich
floh
”grapho
geg
rapha
“ich
schrieb”
Hausa
dam
oodam
aamee
“Landwachter”
([pl])
baraa
baroo
rıi
“Diener”([pl])
65
Reduplikationim
Griech
isch
enund
GrassmannsGesetz
•Die
Beispiele
tethykaund
pepheuga
scheinen
auf
den
ersten
Blick
nichteinschlagig:
Was
hierals
thundphtransliteriert
wurde,
sinddie
aspirierten
Verschlusslaute
[ph]und[th].
•Dannwaren
Prafixe
te-undpe-
nichtdurchRedu-
plikationentstanden
([t]vs.[th]und[p]vs.[p
h]).
•Aber:Den
Unterschieden
[t]/[th]und[p]/[p
h]liegt
wahrscheinlichdie
phon
olog
ischeRegel
in(51)
zu-
grunde(G
rassman
n18
63):
(51)
GrassmannsGesetz:
Bei
Aufeinanderfolgen
zweier
aspirierter
Ver-
schlusslaute
verliertder
erstesein
Behauchung
(*thı-the-mi→
tı-the-mi“ich
setze”).
•Man
kannalso
durchausargu
mentieren,dassmor-
pholog
isch
gesehen
bei
den
Beispielen
durchweg
Reduplikationvorliegt.
66
Reduplikationkopiert
σ
•AlternativeAntwort:Reduplikationinvolviertim
mer
das
Kop
ierenvonSilben.
•Tatsachlichgibtes
Sprachen
(wennauch
nichtviele)
bei
denen
die
Reduplikation
silbenbasiert
ist.
Wir
kommen
spater
darau
fzuruck.
•Aber:Man
che
Sprachen
kopieren
Lautsequenzen,
die
keineSilb
enin
der
Basis
form
en(oberflachlich
betrachtetsind
die
Falle
mit
Reduplikation
eines
Konsonantenschon
Gegenbeispiele
furdiese
Hyp
o-these).
67
Gegenbeispiele
•Gegenbeispiel1:
ImTagalog
werden
oftSequenzen
redupliziert,die
Ansatz
undNukleusab
ernichtdie
Kodader
zugrundeliegenden
Silb
enstrukturinvolvie-
ren.Ansatz
undNukleusbilden
inder
Silb
entheorie
aber
(ublicherweise)keineEinheit(K
onstituente)
unterAusschluss
der
Koda.
1.Die
Syllabifizierung
von
kandılah
istkan.dı.lah.
Kop
iert
wirdab
erka,nichtkan.
2.DieSilb
enstrukturvontakb
ohisttak.boh
.Redu-
pliziert
wirdab
erta,nichttak.
3.baliktad
syllabifiziertalsba.lik.tad.Kop
iert
wird
nicht(ba.)lik
sondern(ba.)lı.
Tagalog
lakad
pag-lalakad
“gehend”
kandılah
pag-kakandılah“K
erzenverkaufer”
linis
mag-lılinis
“saubern”([futur])
um-takboh
um-tatakb
oh“rennen”([futur])
ma-talıno
ma-talıtalıno
“eher
schlau”
baliktad
balıbaliktad
“drunterunddruber”
68
Gegenbeispiele
2
•Gegeneispiel2:
Die
reduplizierten
Lautfolgen
aus
dem
Agta(A
ustronesisch,Philippinen)involvieren
man
chmaleinezugrundeliegendeSilb
eplusden
An-
satz
der
nachsten
Silb
e.
1.Die
Syllabifizierungvonbariz.B.istba.ri,ab
erredupliziert
wirdbar,nichtba.
2.Die
Syllabifizierungvonwakay
istwa.kay,
aber
redupliziert
wirdwak
undnichtwa.
Agta
bari
barbari-kkid-in“m
einganzerKorper”
mag-saddumag-sadsaddu
“uberallundicht”
ma-wakay
ma-wakwakay
“vielVerlorenes”
takki
taktakki
“Beine”
ulu
ululu
“Kop
fe”
uffu
ufuffu
“Oberschenkel”
([pl])
69
Reduplikationals
Affigierung
•Die
Idee
vonMaran
tz(198
2):
1.ReduplikationistAffigierungeines
Ske
letts.
2.Eigenschaften,d
iedem
Skelettfehlen,werden
von
der
Basiskopiert
undmitdem
Skelett
assoziiert.
3.UnassoziierteElemente
werden
getilgt.
Das
af-
figierte
Skelett
beschrankt
aufdiese
Weise
die
Form
des
Reduplikanten.
4.DieForm
des
Reduplikantenistfurjeden
Redupli-
kation
sprozess
(bzw
.sprachspezifisch)fixiertals
C-V-Skelett,Silb
enskelettoder
Morphem
skelett. 7
0
Beispiel
•Beispiel:Ableitungvontak-takkiausder
Basistakki
imAgta.
1.Ein
CVC-Skelett
wirdan
die
Basisaffi
giert.
2.Die
melodischen
Elemente
der
Basis
werden
vollstandig
kopiert.
3.Die
kopierten
melodischen
Elemente
werden
mit
dem
affigiertenSkelett
assoziiert.
4.Schließlichwerden
diekopierten
melodischen
Ele-
mente,die
nichtassoziiert
werden
konnten,ge-
tilgt.
(52)
➁Kop
iere
���
��
��
�
ta
kk
it
ak
ki
➂Assoziiere
����
➀Affigiere
CV
C+
CV
CC
V
➃Tilge
71
UberkreuzendeAssoziationen
•Frage:
Wieso
muss
man
uberhaupt
kopieren?
Kon
nen
die
Skelettpositionen
nichtdirektmit
den
melodischen
Elementender
Basisassoziieren?
•Antwort:Nein,denndas
wurdeuberkreuzendeAs-
soziationslinien
zurFolge
hab
en,siehe(53)
(vgl.
aber
Frampton20
09).
(53)
*t
ak
ki
CV
C+
CV
CC
V
•Hyp
othese:
Bei
McC
arthy
(198
1)ergab
sich
die
Beschranku
nggegenUberkreuzung(zumindestteil-
weise)ausden
Regeln:Assoziation
erfolgtvonlinks
nachrechts,Spreading“sieht”
nurdas
nachstelinke
Element,etc.
•BeiMaran
tz(198
2)wirdsienichtabgeleitet
sondern
zusatzlichangenom
men.
72
Regeln
beiMarantz
(1982)
•RegelnausMcC
arthy(197
9,19
81),
die
inMaran
tz(198
2)beibehaltenwerden:
1.Assoziation
vonmelodischen
ElementenundC-
V-Elementenerfolgteins-zu-eins.
2.Assoziation
istphonemgetrieben,appliziertalso
immer
ausSichtder
melodischen
Elemente.
3.Eswird
vorausgesetzt,dassVokalenurmit
Vs
undKonsonantennurmitCsassoziierenkonnen.
4.Man
cheElemente
konnen
assoziiertwerden,noch
bevor
Regel
1einsetzt(P
raassoziation).
•Spezialregelnbei
Maran
tz(198
2):
1.Elemente
(melodisch
oder
melodietragend),
die
nichtassoziieren,werden
getilgt(keinSpreading
wie
inMcC
arthys
Theorie!).
2.Assoziation
erfolgtentweder
vonlinks
nachrechts
oder
vonrechts
nachlinks.
3.AlsTendenzgilt:Reduplikanten,die
prafi
gieren,
assoziierenvonlinks
nachrechts;Reduplikanten,
die
suffigieren,assoziierenvonrechts
nachlinks. 73
C-V
-Sensibilitat
•Hyp
othese:
Kon
sonantenkonnen
nurmitCsassozi-
ierenundVokalenurmitVs.
•Evidenz1:
PrafigierungvonCVCim
Agta.
(54)
a.u
ffu
uffu=
ufuffu
CVC
+VCCV
b.*u
ffu
uffu=
*wwfuffu
CVC
+VCCV
c.*u
ffu
uffu=
*wufuffu
CVC
+VCCV
•Beachte:Die
alternativeHyp
othese,
dassnurVC
prafi
giertwird,tragtnichtweit,
daes
Formen
wie
tak-takki,bar-bari,etc.
gibt(sieheob
en).
74
C-V
-Sensibilitat2
•Evidenz2:
Suffigierungeines
CCVC-Reduplikanten-
skeletts
imDakota(Siouan,USA).
(Annahme:
ein
a,das
mitCassoziiert
wirdalsGleitlautjrealisiert)
(55)
a.haska
haska=
haskaska
CVCCV+
CCVC
b.*haska
haska=
*haskajskj
CVCCV+
CCVC
c.*haska
haska=
*haskaskaj
CVCCV+
CCVC
•Beachte:Wieder
genugt
esnicht,
anzunehmen,im
Dakotawurdeim
mer
CCV
suffigiert,
dennes
gibt
auch
Formen
wie
sik-sic(sieheunten).
75
Eins-zu
-eins-Assoziation
•Hyp
othese:DieAssoziation
muss
imVerhaltniseins-
zu-einserfolgen.
•Evidenz1:
Suffigierungeines
CCVC-Reduplikanten-
skeletts
imDakota(/c/→
/k/isteinphon
olog
i-scher
Prozess,vielleichtausgelostdurchdas
OCP).
(56)
a.s
ic
sic=
siksic
CV
C+
CC
VC
b.*
sic
sic=
*sikssic
CV
C+
CC
VC
c.*
sic
sic=
*sicksic
CV
C+
CC
VC
•Beachte:Suffigierung
von
CVC
istkeineOption
,wegen
Formen
wie
haska-ska
(sieheob
en).
76
Eins-zu
-eins-Assoziation2
•Evidenz2:
Prafigierung
eines
C-V-Reduplikanten-
skeletts
imSanskrit(Indoeuropaisch,Indien).
(57)
a.s
ru
sr
u=
susru
CV
+C
CV
b.*
sru
sr
u=
*srusru
CV
+C
CV
(58)
a.b
hi
bh
i=
bibhi
CV
+C
CV
b.*
bh
ib
hi=
*bhibhi
CV
+C
CV
•Die
Formen
(58-b),
(57-b)sindab
ervielleichtauch
wegen
Merkm
alsinkompatibilitatausgeschlossen.
77
Praassoziation
•Wie
inder
Theorie
McC
arthys
konnen
auch
bei
Maran
tz(198
2)spezifischeElemente
praassoziiert
werden,bevor
Regel
1greift.
•C-V-Positionen,die
praassoziiert
sind,konnen
nicht
mehrvonRegel
1angesprochen
werden.
•Evidenz:PrafigierendeC-V-Reduplikationim
Yoruba
(Niger-K
ongo
,Nigeria).
(59)
a.lo ˙
lo ˙
=lılo ˙
CV
+C
V
i
b.*
lo ˙
lo ˙
=*lo ˙lo ˙/*ljo ˙lo ˙/*lo ˙jlo ˙
CV
+C
V
i
78
Assoziationsrichtung
•Als
Tendenzgilt:SuffigierendeReduplikanten
as-
soziieren
von
rechts,prafi
gierende
Reduplikanten
assoziierenvonlinks.
•Beispiel:SuffigierendeReduplikationim
Dakota.
(60)
a.h
as
ka
ha
sk
a=
haskaska
CV
CC
V+
CC
VC
b.*
ha
sk
ah
as
ka=
*haskahas
CV
CC
V+
CC
VC
•Beachte:DiesistnureineTendenz.Esgibtdurchaus
Ausnahmen
(sieheMaran
tz198
2,45
1).
79
PhonemgetriebeneAssoziation
•Hyp
othese:
Assoziiert
wird
immer
ausSichtdes
Phon
emskeletts
(den
melodischen
Elementen).
•Evidenz1:
PrafigierendeCVCCV-Reduplikationim
Tagalog
(talıtalınoh
vs.*talnotalınoh
).
(61)
a.t
al
in
oh
ta
lin
oh
CV
CC
V+
CV
CV
CV
C
b.*
ta
lin
oh
ta
lin
oh
CV
CC
V+
CV
CV
CV
C
•ErreichtdieProzedurdas
ides
melodischen
Skeletts,
suchtsienachVunduberspringt
dab
eiC(61-a).
•Wenn
Assoziation
von
C-V
ausgeht,
dann
wird
nichtdas
melodietragendeCubersprungen,sondern
falschlicherweise
melodisches
i(61-b).
80
PhonemgetriebeneAssoziation2
•Evidenz2:
Reduplikationim
Warlpiriprafi
giertein
CVCCV-Prafix(vgl.pakapakarniin
(62-a)).
•CVV
wird
redupliziert
(tiitiirl,
(62-b)),wenn
der
ersteVokal
der
Basislangist:BeiSuchenachVfur
das
zweite
iwerden
zwei
Csubersprungen.
•Vgl.das
ungram
matische*tirl-tiirl(62-c),woaus
SichtvonC-V
assoziiert
wird.
(62)
a.p
ak
arni
pa
ka
rn
i
CV
CC
V+
CV
CV
CC
V
b.
ti
ir
lt
ii
rl
CV
CC
V+
CV
VC
C
c.*
ti
ir
lt
ii
rl
CV
CC
V+
CV
VC
C
81
SilbenbasierteReduplikation
•EsgibtwenigstenseineSprache,
die
Silb
enredupli-
ziert:Yidin
y(Pam
a-Nyungan,Australien).
Yidin
y
dim
urU
dim
udim
urU
“Hauser”
gindalba
gindalgindalba
“Eidechsen”
dadam
a-n
dadad
adam
a-n
“vielspringen”
dugarba-n
dugardugarba-n
“lange
unentschlossen
sein”
•Beobachtung:
1.Das
rvondi.mu.rU,das
Ansatz
der
dritten
Silb
eist,wirdnichtredupliziert.
2.Das
lvongin.dal.ba,
das
die
Kodader
zweiten
Silb
eist,wirdredupliziert.
3.Weder
einReduplikationsskelett
CVCCVC
noch
einSkelett
CVCCVkannbeides
ableiten.
82
SilbenbasierteReduplikation2
•Ableitungvondim
udim
urU
:CVCCVwarekorrekt.
(63)
a.*d
im
urU
dim
urU
CV
CCVC
+CV
CVCV
b.
dim
urU
dim
urU
CV
CC
V+
CV
CV
CV
•Ableitungvongindalgindalba:
CVCCVC
warekor-
rekt.
(64)
a.g
inda
lba
ginda
lba
CVCCVC
+CVCCVCCV
b.*g
indalba
ginda
lba
CVCCV
+CVCCVCCV
83
SilbenbasierteReduplikation3
•Wollteman
mit
einer
Analysedurchkommen,die
CV-Skeletteaffi
giert,so
musste
man
also
zwei
Fle-
xion
sklassen
annehmen:die
ersteredupliziert
durch
AffigierungvonCVC(C
)V,die
zweite
durchAffigie-
rungvonCVCCVC.
•Eleganteristes
aber,aufeineAnalysemitsilbenba-
sierterReduplikationumzuschwenken.
•Maran
tz:FurYindin
ykanndieTheorieentsprechend
erweitert
werden.
1.C-V-Reduplikation
affigiertein
C-V-Skelett
und
kopiert
die
fehlenden
Eigenschaften(nam
lichdie
Phon
eme).
2.Silb
enreduplikationaffi
gierteinSilb
enskelettund
kopiert
die
fehlenden
Eigenschaften:das
C-V-
Skelett
unddie
Phon
eme.
84
SilbenbasierteReduplikation4
(65)
➁Kop
iere
���
��
��
�
dim
ur
Ud
im
urU
CV
CVC
VCV
CVCV
➂Assoziiere
����
➀Affigiere
σσ
+σ
σσ
µµ
➃Tilge
•Die
ersteSilb
ekann
nichtmit
d-i-m
assoziieren,
wenn
esein
Verbotgegen
ansatzlose
Silb
engibt
(furdie
zweite
Silb
ebliebenuru(-r)).
•DieTheoriemuss
allerdings
noch
sicherstellen,dass
das
zweite
σnicht
mit
CVC
(m-u-r)
assoziiert
(*dim
urdim
urU
).EineMog
lichkeit
warevielleicht,
anzunehmen,dassdie
Silb
enstrukturenin
Basisun
Reduplikantparallelsein
mussen.
85
SilbenbasierteReduplikation5
(66)
➁Kop
iere
���
��
��
�
ginda
lb
ag
inda
lba
CVCCV
CC
VCVCCVCCV
➂Ass.
����
➀Aff.
σσ
+σ
σσ
µµ
➃Tilge
86
MorphembasierteReduplikation
•AufahnlicheWeise
kannauch
Reduplikationganzer
Morphem
enachgespielt
werden
(siehez.B.totale
Reduplikationim
Warlpiri).
(67)
➁Kop
iere
���
��
��
�
ku
rdu
ku
rdu
CVCCV
CVCCV
σσ
σσ
➂Assoziiere
➀Affigiere
µ+
µ
87
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89
Morphologie
Derivation
1
Deriva
tion
•Deriva
tionistdie
Bildungeines
komplexenWortes
durchKom
binationeines
ungebundenen
miteinem
gebundenen
Morphem
,so
dassdas
neueWort
1.eineandereBedeutungtragtalsdas
ungebundene
Morphem
und
2.potentielleiner
anderen
Kategorie
angehortals
das
ungebundeneMorphem
.
•Beispiele:
(1)
a.ab-⊕
Weg
→Ab-weg
b.
Abw
eg⊕
-ig
→abweg-ig
c.abwegig
⊕-keit
→Abw
egig-keit
•Beachte:
1.Weg
isteinN,Abw
egebenfalls.
2.Abw
egisteinN,abwegig
aber
einA.
3.abwegig
isteinA,Abw
egigkeitab
ereinN.
2
LineareOrdnung
•DieReihenfolge(lineareOrdnung)mitder
sich
die
Derivationsaffixe
mit
dem
Stamm
kombinierenist
wichtig.
•Meist
istnureineeinzige
Reihenfolgemog
lich.
(2)
a.reich-lich,*lich-reich,ess-bar,*b
ar-ess
b.
Ab-fluss,*F
luss-ab,Ein-schub,*S
chub-ein
c.hin-sicht-lich,
*hin-lich-sicht,
*sicht-hin-
lich,*sicht-lich-hin,*lich-sicht-hin,*lich-
hin-sicht
d.
Ess-bar-keit,
*Ess-keit-bar,*K
eit-ess-bar,
*Keit-bar-ess,*B
ar-keit-ess,*B
ar-ess-keit
(3)
a.un-do-able,*u
n-able-do,
*do-un-able,*d
o-able-un,*able-do-un,*able-un-do
b.
care-less-ness,
*care-ness-less,*less-care-
ness,
*less-ness-care,
*ness-care-less,
*ness-less-care
3
LineareOrdnung2
•Viele
der
ungram
matischen
Kom
binationen
konnen
dadurchausgeschlossen
werden,dassman
Suffixe
vonPrafixenunterscheidet:
1.Prafixe
gehen
dem
ungebundenen
Morphem
vor-
an(das
schließt
Beispiele
auswie
*lich-hin-sicht,
*do-able-un,etc.)
2.Suffixe
folgen
dem
ungebundenen
Morphem
(das
schließt
Beispiele
auswie
*sicht-lich-hin,*able-
un-do,
etc.)
•Allerdings
lassen
sich
dam
itnoch
nichtalleungram
-matischen
Kom
binationen
ausschließen(w
ennalso
alle
Affixe
korrektpra-
oder
suffigiertwerden):
(4)
a.Ess-bar-keit
*Ess-keit-bar
b.care-less-ness
*care-ness-less
c.Un-ab-w
ag-bar-keit*A
b-un-w
ag-bar-keit
d.de-com-pose
*con
-de-pose
4
LineareOrdnung3
•Frage:Wiekonnen
diese
ungram
matischen
Beispiele
ausgeschlossen
werden?
•Intuition:Bestimmte
Affixe
verbinden
sich
nurmit
Morphem
enbestimmterKategorien.
1.-bar
verbindet
sich
nurmit
Verben:ess-bar,
trink-bar,hor-bar,denk-bar.Das
Ergebnisistein
Adjektiv.
2.-keitverbindet
sich
nurmitAdjektive
n:Einsam-
keit,Sauber-keit,
Ruppig-keit,
Witzig-keit.Das
ErgebnisisteinNomen.
3.-less
verbindet
sich
nurmit
Nomen:will-less,
child-less,
use-less,
hop
e-less.Das
Ergebnis
ist
einAdjektiv.
4.-nessverbindet
sich
nurmit
Adjektive
n:thick-
ness,
rough
-ness,
cold-ness,
bright-ness.
Das
Er-
gebnisisteinNomen.
5
LineareOrdnung4
•Kon
sequenz:
1.Die
Form
*ess-keit-bar
istungram
matisch
aus
zwei
Grunden:
(a)-keitverbindet
sich
nurmit
As,
aber
ess-
ist
einV.Daher
istschon
dieKette
*ess-keitnicht
woh
lgeformt.
(b)-bar
verbindet
sich
nurmitVs,ab
erdas
Ergeb-
niseiner
Verbindungmit-keitisteinN.Daher
ist*X
-keit-bar
(unddam
itauch
*ess-keit-bar)
nichtwoh
lgeformt.
2.Die
Form
*care-ness-less
istungram
matisch,da
(a)-nesssich
nurmit
Asverbindet;care
istab
ereinN,unddaher
istdie
Kette
*care-nessnicht
woh
lgeformt,
(b)-lessverbindet
sich
nurmit
Ns;
das
Ergebnis
einer
Verbindungmit-nessistauch
tatsachlich
ein
N.Da
aber
*care-ness-less
aufdem
un-
gram
matischen
*care-ness
aufbaut,
istauch
die
Form
*care-ness-less
ungram
matisch.
6
Klammerindizierung
•Kon
vention
:Die
Kategorie
eines
Morphem
soder
WorteswirdoftalsIndexan
einem
Klammerpaar
notiert,das
das
Morphem
/Wortumfasst.
(5)
a.[ N
Buch
] ,[ N
Land-ung] ,[ N
Ab-grund] ,
[ NKoch-top
f]
b.
[ Aklein] ,[ A
klein-lich] ,
[ Aun-genieß-bar
]c.
[ Vschlaf-en
] ,[ V
ab-sauf-en
] ,[ V
uber-geb-en]
d.
[ Pan
] ,[ P
durch] ,[ P
bei
] ,[ P
auf]
•Beachte:Istdas
Wortkomplex,dannkanndieStruk-
turdurchgeschach
telteKlammerpaare
reprasen-
tiertwerden
(welchedie
Derivationwiderspiegeln).
(6)
a.[ N
Ab-[ N
Grund]]
b.
[ A[ A
klein]-lich]
c.[ A
un-[ A
[ Vgenieß]-bar
]]
7
Selektion
•Man
kannfolgendeEigenschaftenvonAffixennota-
tion
ellin
einem
Merkm
alzusammenfassen:
1.lineare
Positionierung(P
rafix,
Suffix,
etc.),
2.Kategoriensensitivitat(Stamm
istV,N,etc.).
(7)
a.-bar:
[V
]b.ent-:
[V]
c.-tum:[N
]d.un-:
[A]
•Kon
vention
:
1.Der
Unterstrichmarkiertdie
Positiondes
Affixes
relativ
zum
Stamm
der
Kategorie
α.Im
Falle
[α]istder
Unterstrichlinks
vom
Stamm,das
Affixistalso
einPrafixvonα.
2.[α
]:Der
UnterstrichmarkiertdiePositiondes
Affixesrechts
vom
Stamm
der
Kategorie
α.Das
Affixistalso
einSuffixvonα.
3.Man
nennt[
α]und
[α
]auch
Selek-
tionsm
erkm
ale.
8
Selektion2
•Kon
vention
:Sternefeld(200
6)folgendwerden
wir
statt[
α]oder
[α
]einfach
[∗α∗]schreiben,
wennklar
ist,
obes
sich
um
einSuffixoder
Prafix
handelt.
•Ein
Selektion
smerkm
al[∗α∗]dientzw
eiZwecken:
1.Sicherstellen,dasssein
Trager(also
das
Affix)
gebunden
wird,
2.Sicherstellen,dasssich
sein
TragernurmitAus-
verbindet,die
der
Kategorie
[α]an-
gehoren.
•Zweck:
(a)1.
solleineErklarungdafurliefern,dass
gebundeneMorphem
enichtalleinestehen
konnen.
(b)2.
sollhelfen,Kom
binationsbeschranku
ngenab-
zuleiten.
9
Selektion3
•Hintergrundannahmen:
1.Ein
Merkm
al[∗α∗]wirdgeloscht(durchden
Me-
chanismusin
(8)),sobald
sich
sein
Tragermit
einem
Ausdruck
der
Kategorie
[α]verkettet,
2.Ausdrucke,
die
amEnde
der
Derivation
noch
[∗α∗]-Merkm
aleenthalten,sind
ungram
matisch
(Kraftder
Beschranku
ngin
(9)).
(8)
LoschbarkeitvonSelektion
smerkm
alen:
Verketten
sich
einAusdruck
A1mitMerkm
al[α]undeinAusdruck
A2mitMerkm
al[∗α∗],
dannwird[∗α∗]aufA2geloscht.
(9)
Notwendigkeitdes
Loschens:
Am
Endeeiner
Derivationmussen
alle[∗α∗]-
Merkm
alegeloschtworden
sein.
10
VollstandigeInterpretation
•Frage:Warum
muss
[∗α∗]geloschtwerden?
•Mog
licheHyp
othese:
1.[∗α∗]-Merkm
ale
konnen
weder
auf
der
konzeptuell-semantischen
noch
vonder
artiku
lator-
isch-phon
etischen
Schnittstelle
interpretiertwer-
den
(man
hortsienicht,siebedeutennichts).
2.Bevor
ein
morpholog
isches
Objekt
andiese
Schnittstellenubergeben
werden
kann(interpre-
tiertund
ausgesprochen
wird),
mussen
[∗α∗]-
Merkm
aledaher
verschwunden
sein.
3.Diese
Hyp
othese
ist
auch
als
“Prinzip
der
vollstandigen
Interpretation
”(Full
Interpreta-
tion)bekannt(C
hom
sky19
86,98
–99).
11
Inklusivitat
•Vermutung:
Ess-bar-keitistgram
matisch,da
1.sowoh
l-bar
alsauch
-keitSuffixe
sind,
2.-bar
sich
mitVverbindet
undess-
einVist,
3.-keitsich
mitAverbindet
undess-bar
einA
ist.
•Fragen:
1.Woh
erkommtdas
Merkm
al[A]in
ess-bar?
2.Undwie
kanndas
Suffix-keitsensitivfurdas
[A]
voness-bar
sein?
•Antwortauf1.:
1.ess-bar
bestehtauszw
eiTeilen,ess-
und-bar.
2.Wirwissen,dassess-
einVist.
3.Dannkanndas
Merkm
al[A]nurvon-bar
kom-
men.
4.Kon
sequenz:
Suffixe
wie
-bar
tragen
Kategorien-
merkm
ale.
•Hintergrundannahme:
Merkm
alekommen
nichtein-
fach
ausdem
Nichts.Chom
sky(199
5)nenntdas
die
Inklusivitatsbedingung.
12
Merkmalsvererbung
•Mog
licheAntwortauf2.:
1.-keitstehtnachVerkettung(links-)adjazent(di-
rekt
benachbart)
von-bar.
2.Wegen
dieserAdjazenzist[A]von-bar
fur[∗A∗]
auf-keitsichtbar,undletztereskannnachVer-
kettungmitess-bar
geloschtwerden.
•Problem:un-denk-bar.
1.un-isteinPrafix,
das
sich
mitA
verbinden
will:
un-schon
,un-sauber,un-geschickt,etc.
2.un-verbindet
sich
nichtmitV:*u
n-red-(en),*u
n-
schlaf-(en),*u
n-tot-(en),
etc.
3.un-tragtalso
ein[∗A∗].Wegen
(9)muss
dieses
[∗A∗]geloschtwerden.
4.un-denk-bar
istgram
matisch,obwoh
lun-sich
nichtmitVverbindet
unddenk-
einVist.
5.Esgenugt
also
nicht,
dasseinAffixdie
Eigen-
schaftendes
adjazentenStammssehen
kann.
6.Vielm
ehrsind
Affixe
furEigenschaftensensitiv,
die
indem
benachbarten(m
oglicherweise)kom-
plexenStamm
(Konstituente)enthaltensind.
13
Merkmalsve
rerbung2
•Esgibtwenigstenszw
eiMog
lichkeiten,wie
sich
die
letzte
Hyp
othesein
die
Theorieumsetzen
lasst:
1.Entweder,das
Affixkannin
diebenachbarte
Kon
-stituente
“hineinsehen”
und
dortdas
relevante
Merkm
al[X]entdecken(sokannun-das
Merkm
al[A]von-bar
innerhalbder
Kon
stituente
denk-bar
aufspuren).
2.Oder
[X]wird
von
dem
Morphem
,welches
[X]
alslexikalischeEigenschafttragt(hier-bar),
andie
ganzKon
stituente
(andenk-bar)ve
rerbt,
sodass[X]furdas
Affix(hierun-)
eben
doch
unter
linearerAdjazenzzuganglichist,undso
[∗X∗]auf
dem
Affixgeloschtwerden
kann.
14
LokalitatderUberprufung
•Wirentscheiden
unshierfurdiezw
eite
Variante,die
Theorieder
Merkmalsve
rerbung.
•Die
Notwendigkeit
der
Vererbungvon
Merkm
alen
erzw
ingenwirdab
eidurchfolgendeAnnahme:
(10)
Lokalitat
der
Merkm
alsuberprufung:
Ein
Merkm
al[∗X∗]aufA1kannnuruber-
pruft
(undgeloscht)
werden,wennA1sich
mit
A2verkettet,
wob
eiA2Merkm
al[X]
tragt.
•Beachte:
1.Im
Grundewareauch
die
erste
Variante,also
Merkm
alsuberprufungaufDistanz,
einemog
liche
Theoriegewesen.
2.DieEntscheidungfurdiezw
eite
Variante
fallt
hier
ohneweitere
Rechtfertigu
ng.
15
Klammern
undBaume
•Illustration
:
1.Das
Verbdenk-
verbindet
sich
zuerstmit
-bar
undform
tdab
eieinAdjektiv
denk-bar.
2.Das
komplexe
Wort,
das
ausdenk-
und
-bar
gebildet
wird,erbtdab
eidas
Kategorienmerkm
aldes
Suffixes-bar,also
[A].
3.Danach
kann
sich
un-mit
dem
(kom
plexen)
Adjektiv
denkb
arzu
un-denk-bar
verbinden
und
dab
eisein
[∗A∗]loschen.
•Dies
lasst
sich
durch
indizierte
Klammern
aus-
drucken,wob
eiauch
das
vererbte
Merkm
aldurch
Indizierungaufder
Gesam
tkon
stituente
sichtbar
ge-
machtwird,siehe(11-b):
(11)
a.[ V
denk-
]⊕
[ A-bar
]→
b.
[ A[ V
denk-
][ A
-bar
]]
(12)
a.[ ?un-]⊕
[ A[ V
denk-
][ A
-bar
]]→
b.
[ A[ ?un-][ A
[ Vdenk-
][ A
-bar
]]]
16
KategoriederPrafixe
•Wirwissennicht,
welcher
Kategorie
das
Prafixun-
in(12)
angehort(sieheEtikettierungdurch“?”).
•Grund:
1.un-isteingebundenes
Morphem
undkannda-
her
inder
Syntaxnichtalleineauftauchen.(M
ankannalso
keinesyntaktischen
Tests
zurKatego-
rienbestimmunganwenden.)
2.Im
Beispielob
enfugtesich
un-ganzzuletztan
den
Bau
mundkonnte
daher
keinen
Einfluss
auf
die
morpholog
ischeSelektion
anderer
Morphem
eausuben.
3.Kategorienbestimmung
von
un-
ist
also
bis-
her
weder
durchsyntaktischeDistribution
noch
durchmorpholog
ischeSelektion
sbeschranku
ngen
mog
lich.
17
Klammern
undBaume2
•Die
deriva
tionelle
Reihenfolge,
mit
der
sich
die
Morphem
everbinden,drucktsich
inder
Reprasen-
tationder
(indizierten)Klammerungalshierarchi-
scheStrukturaus.
•Klammerpaare,die
hierarchisch
hoh
ersind,betten
dab
eihierarchisch
niedrigere
Klammerpaare
ein.
•Jede
Klammernotation
kann
ineine
aquivalente
Baumstrukturubersetztwerden.
•Soistder
Bau
min
(13)
eineaquivalente
Reprasen-
tation
der
Klammerstrukturin
(12-b).
(13)
A
?A
un-
VA
denk-
-bar
18
Klammern
undBaume3
•Kon
vention
en:
1.Die
Verzw
eigu
ngen(K
noten)eines
Bau
mes
sind
ublicherweise
mitKategoriensymbolen
markiert.
2.Der
obersteKnoten
des
Bau
mes
(die
Wurzel)
reprasentiertdas
gesamte
Wort.
3.Die
Reihenfolge(von
links
nachrechts)der
Ter-
minalknoten(B
latter)
kodiertdielineare
Abfol-
geder
Morphem
e.4.
IstX
mit
Ydarunterdurcheinedirekte
Kante
verbunden,dannnenntman
XdieMuttervonY
(Yistdie
Toch
tervonX).
5.Hab
enX
und
Ydieselbe
Mutter,so
sind
sie
Sch
westerknoten.
•Seitenbem
erku
ng:
Die
nichtverweigendend
Kanten
vonV,A
und?in
(13)
sinduberflussig,wennman
davon
ausgeht,
dassdas
Kategorienmerkm
al(z.B.
[V])
unddie
phon
etischen
Merkm
ale(z.B.[deNk])
zum
selben
Knoten
gehoren.
19
Klammern
undBaume
•Ublicherweise
wirdangenom
men,dassBaumege-
wissenW
ohlgeform
theitsb
edingungengenugen.
•Dazugehoren
oftauch
die
folgenden
Bedingu
ngen:
1.Verzw
eigu
ngensindmaxim
albinar.
2.Kantendurfen
sich
nichtuberkreuzen.
3.Jeder
Bau
mhat
nureineeinzigeW
urzel.
•Man
kann
diese
Bedingu
ngen
praziseform
ulieren
(Partee,
terMeulen&
Wall19
90).Wirtundieshier
nicht.
•Ob
diese
Bedingu
ngen
furgram
matischeObjekte
wirklichgelten
isteineem
pirischeFrage,kannalso
nurdurchkonkreteAnalysen
gestutztoder
inZweifel
gezogenwerden.Dieswirdim
folgenden
vorallem
furdie
ersteAnnahmemotiviert
werden.
20
Hierarchisch
eStruktur
•Die
Bau
mreprasentation
macht(w
iedie
indizierte
Klammerungen)deutlich,wieso
ein
Affix
sensitiv
sein
kannfurMerkm
ale,
dielexikalischeEigenschaft
eines
Bestandteilsder
Schwesterdes
Affixessind.
•Das
Affixverkettetsich
miteiner
Struktur,
die
die
dafurnotwendigeEigenschaft(hier:die
Eigenschaft
der
Kategorie
[A]anzugehoren)geerbthat.
(14)
a.A
un-
⊕V
A→
[∗A∗]
denk-
-bar
b.
A
?A
un-
VA
[∗A∗]
denk-
-bar
21
Hierarchisch
eStruktur2
•NachdieserAnalysesindmorpholog
ischeStrukturen
also
hierarchisch
organisiert:
1.Morphem
everbinden
sich
nurmitElementenbe-
stim
mterKategorie
(Selektion
sbeschranku
ngen).
2.Um
diese
Selektion
sbeschranku
ngenzu
erfullen,
mussen
sich
Morphem
ein
bestimmterReihenfol-
geverbinden
(lineare
Nachbarschaftgenugt
als
Bedingu
ngnicht).
3.Oft
kann
ein
Elementsich
nurdeswegen
mit
einem
komplexenAusdruck
verbinden,dadieser
die
notwendigen
Eigenschaften
durch
vorherige
Verkettung(undVererbung)
erworben
hat.
4.Die
dadurcherzw
ungeneReihenfolgeder
Ver-
kettungenwirddurcheinehierarchischeStruktur,
die
das
Ergebnisder
Derivationist,reprasentiert. 22
Hierarchisch
eStruktur3
•Mog
licher
Einwand:
1.Kon
nte
esnichtsein,dassReprasentation
enkom-
plexerWortermehrfach
verzweigen,anstatteine
binare
Verzw
eigu
ngaufzuw
eisen?
2.In
diesem
Falle
waredie
Reprasentation
vonun-
denkb
arnicht(14-b)sonderneher
(15).
3.Dannbrauchte
man
auch
keineMerkm
alsverer-
bung:
Man
konnte
einfach
sagen,dassun-sensitiv
istfurdie
Merkm
aleseiner
Sch
western
(-bar
ist
Schwestervonun-in
(15):beidehab
endieselbe
Mutter).
4.Die
Strukturwaredam
itallerdings
nichtmehr
hierarchisch
gegliedertundwurdeauch
keineRei-
henfolgeder
Verkettungsop
erationen
nahelegen.
(15)
A
?V
A
un-
denk-
-bar
[∗A∗]
23
Hierarchisch
eStruktur4
•DieserEinwandistberechtigt.Um
einehierarchische
Gliederungtatsachlichzu
motivieren,muss
man
das
Argumentanderskonstruieren:
1.Man
muss
Falle
finden,in
denen
ein
Affix
α
furdie
Merkm
ale
eines
Knotensβ,der
unter
nicht-binarer
Verzw
eigu
ngSchwestervonαware,
nichtsensitivzu
sein
scheint,wahrendαfurdie
Merkm
aleeiner
anderen
Schwesterγ
sehrwoh
lsensitivist.
2.Dann
folgt,
dass
bei
Annahme
einer
flachen
Strukturman
chmal
SensitivitatfurdieMerkm
ale
der
Schwestervorliegenmuss
(γ)undman
chmal
nicht(β
),oh
nedas
bisher
gesagt
worden
ware,
wie
man
die
Falle
unterscheiden
kann.
3.Miteiner
binar
verzweigenden
Strukturkanndie
Unterscheidungaufrelativelegante
Weise
durch
die
hierarchischeStrukturabgeleitet
werden.
•Im
folgenden
wirdversucht,
einsolches
Argument
zukonstruieren.
24
Hierarchisch
eStruktur5
•ArgumentfurbinareVerzw
eigu
ng(ersterVersuch):
1.-bar
kann
sich
mit
der
Wurzel
fuhl-
verketten,
siehe(16-a).
2.Diesistnichtmog
lich,wenn
fuhl-
durch
das
Suffix-ererweitertwird(16-b).(D
asseinesolche
Erw
eiterung
von
fuhl-
imPrinzip
mog
lich
ist,
zeigt(16-c).)
3.Esstelltsich
die
Frage,wie
man
die
Ungram
ma-
tikalitat
von(16-b)erklaren
kann,wenn(17)
die
Reprasentation
von(16-b)ist.
4.Kon
nte
-bar
in(17)
das
V-M
erkm
alseiner
Schwe-
ster
fuhl-sehen,dannsolltedas
Selektion
smerk-
mal[∗V∗]uberpruftundgeloschtwerden
konnen.
(16)
a.fuhl-bar
b.*fuhl-er-bar
c.Fuhl-er
(17)
*A
VN
A
fuhl-
-er
-bar
[∗V∗]
25
Hierarchisch
eStruktur6
•Argument(ersterVersuch,Fortsetzung):
5.Verzw
eigt
die
Strukturdagegen
binar,dannsind
fuhl-und-bar
keineSchwestern,siehe(18),und
das
Prinzip(10)
blockiertdas
Loschen
von[∗V∗].
6.Wenn
[∗V∗]ab
ernichtgeloschtwerden
kann,
dannistdieBedingu
ng(9)verletzt
unddieStruk-
turwirddam
italsungram
matisch
abgeleitet.
(18)
*A
NA
VN
-bar
[∗V∗]
fuhl-
-er
•Das
setztvoraus,
dassFuhl-er
einN
ist(w
assich
durchentsprechendeTests
belegen
lasst).Warees
V,dannkonnte
[∗V∗]geloschtwerden.
•Esab
erwenigstenszw
eimog
licheEinwandegegen
diese
Argumentation
.
26
Hierarchisch
eStruktur7
•ErsterEinwand:
1.Eskonnte
sein,dass*fuhl-er-bar
deswegen
un-
gram
matisch
klingt,weiles
semantisch
nicht
woh
lgeformtist,
und
nichtdeswegen,weiles
Prinzipiendes
morpholog
ischen
Strukturaufbaus
verletzt.
2.Dam
itließe
sich
aus*fuhl-er-bar
aber
kein
Argu-
mentfurdie
binareVerzw
eigu
ngableiten,das
jaaufeiner
Verletzungsolcher
Prinzipienberuhte.
•ZweiterEinwand:
1.DieKon
figu
ration
envon*fuhl-er-bar
in(17)
und
un-denk-bar
in(15)
sindnichtidentisch:
(a)In
(15)
muss
Zugriff
aufEigenschaften
des
SuffixesuberdenStamm
hinweg
mog
lichsein.
(b)In
(17)
darfZugriff
aufden
Stamm
uberein
anderesSuffixhinweg
nichtmog
lichsein.
2.Das
konnte
man
eventuellausnutzen,um
den
Unterschiedbzgl.Grammatikalitat
zwischen
(15)
und
(17)
zuerklaren,ohne
dab
eiaufbinare
Verzw
eigu
ngBezugnehmen
zumussen.
27
Hierarchisch
eStruktur8
•Beobachtung(Scalise19
84):
1.Das
Italienische
Wortcenere
“Asche”
istein
Massennomenundtragtdam
itdas
seman
tische
Merkm
al[+
mass].
2.Als
solches
kann
esausseman
tischen
Grunden
nichtpluralisiert
werden
([+mass]
und[+
plural]
konnen
scheinbar
nichtzusammen
interpretiert
werden):*cener-i“A
sche-n”.
3.Wenncenereab
erTeildes
Wortesporta
cenere
“Aschenbecher”ist,
dannisteinePluralisierung
mog
lich:porta
cener-i.
•Bem
erku
ng:
DieselbeBeobachtung
kann
man
imubrigen
auch
furdas
Deutschemachen:
1.Honig
isteinMassennom
en,das
schlechtplurali-
siertwerden
kann:*d
ieHon
ig-e.
2.IstHon
igab
erTeildes
komplexenWortesHon
ig-
glas,dannisteinePluralisierungoh
neweiteres
mog
lich:die
Honigglas-er.
28
Hierarchisch
eStruktur9
•Argument
fur
binare
Verzw
eigu
ng
(zweiterVer-
such):
1.Angenom
men,das
seman
tischeMerkm
al[+
mass]
wirdnichtvonHon
igaufHon
igglas
vererbt(eine
plausible
Annahme,
wie
wirnoch
sehen
werden).
2.Dann
kann
bei
binarer
Verzw
eigu
ng
Hon
igglas
pluralisiert
werden,weil[+
plural]
und
[+mass]
nichtaufderselben
Ebeneliegen(nichtSchwe-
sternsind)unddaher
nicht(direkt)
zusammen
interpretiertwerden
(19).
3.Beiflacher
Strukturdagegen
liegen[+
plural]und
[+mass]
aufderselben
Ebene(20):Nichts
ver-
hindert,
dasssiezusammen
interpretiertwerden,
was
eigentlichzum
selben
Problem
fuhrensollte
wie
bei
*Hon
ig-e
(oder
*cener-i),siehe(21).
4.Dam
ithat
die
Theorie
der
binaren
Verzw
ei-
gungeineMog
lichkeit,den
Unterschiedzw
ischen
*Hon
ig-e
und
Hon
igglas-erzu
erklaren,die
ineiner
Theorieder
n-arenVerzw
eigu
ngnichtzur
Verfugu
ngsteht.
29
Hierarchisch
eStruktur10
(19)
N
N?
NN
-er
[+plural]
Hon
igglas
[+mass]
(20)
(*)
N
NN
?
Hon
igglas
-er
[+mass]
[+plural]
(21)
*N
N?
Hon
ig-e
[+mass]
[+plural]
30
Vererbungstheorie
•Wirhab
enbisher
noch
kein
Theoriedaruber,welche
Tochterihre
Merkm
alean
die
Mutter
vererben
darf
undwelchenicht.
•Vorausschau:
1.Zudiesem
Zweckwirddas
Projektionsprinzipfor-
muliert
werden.
2.Als
zentraler
Begriff
wird
außerdem
der
Kop
feingefuhrt.
•Beachte:In
einer
Theorie
ohne
Vererbung
(mit
Merkm
alsuberprufung
auf
Distanz)
konnte
man
stattdessenein“Z
uganglichkeitsprinzip”form
ulie-
ren,das
festlegt,welcheInform
ationinnerhalbeines
Stammes
einAffixvonaußensehen
kann.
31
Vererbungstheorie2
•Frage:Wieso
istdenk-bar,das
jaauseinem
Vund
einem
Azusammengesetztist,einAundkein
V?
•Wie
schon
beobachtet,kommtdas
Merkm
al[A]in
denk-bar
von-bar
undnichtvondenk-.
•DieskannaufandereFalle
ubertragen
werden.Die
Kategorieeines
derivierten
WortesmitSuffixscheint
(im
Deutschen)im
mer
vom
Suffixbestimmtzu
sein.
(22)
Stamm
Kategorie
Affix
Kategorie
Derivat
Herz
N-lich
AA
Rauch
N-ig
AA
Schon
A-heit
NN
Ubel
A-keit
NN
Kron-
V-ung
NN
Find-
V-er
NN
Saug-
V-ling
NN
glatt
A-en
VV
Rad
N-eln
VV
32
DerKopf
•Den
Teileines
WortesW,der
seineMerkm
alean
Wweitergibt,nenntman
den
KopfvonW.
•Die
Weitergab
evonMerkm
alen
nenntman
Verer-
bungoder
Projektion.
•Das
komplexe
WortisteineProjektiondes
Kop
fes.
(23)
Projektionsprinzip:
Der
Kop
feines
WortesvererbtseineMerk-
malean
das
Wort.
•Terminolog
ie:
1.Man
chmal
wirdin
diesem
Kon
text
stattvonPro-
jektionauch
vonPerkolationgesprochen.
2.Esistab
erbesservon
Projektion
zusprechen,
da
Perkolation
eher
dafurreserviert
ist,
einen
Merkm
alstransfer
zubezeichnen,der
uber
Pro-
jektionsgrenzenhinweg
appliziert.
33
DerKopf2
•Erste
Hyp
othese:
Der
Kop
finnerhalbeines
Derivats
ausStamm
undAffixistim
Deutschen
das
Affix.
(24)
A
Projektion
VA
denk-
-bar
•Problem:DieHyp
otheseerfasstnicht,wieso
Prafixe
bei
der
Bestimmungder
Kategorie
eines
komplexen
WorteskeineRolle
zuspielenscheinen:
(25)
Affix
Kat.
Stamm
Kat.Derivat
Un-
?gluck
NN
Ur-
?gestein
NN
ver-
?geh-
VV
ent-
?schließ-
VV
un-
?mog
lich
AA
a-?
typisch
AA
34
DerKopf3
•Zweite
Hyp
othese:
Der
Kop
finnerhalbeines
Deri-
vats
ausStamm
undAffixistim
Deutschen
rechts.
(26)
A
Projektion
?A
un-
schon
•Die
zweite
Hyp
otheseerfasst(zusammen
mit
dem
Prinzipder
binaren
Verzw
eigu
ng)
1.wieso
Prafixe
keinen
EinflussaufdieKategoriedes
Derivatszu
hab
enscheinen,Suffixe
aber
schon
,2.
wieso
esim
mer
das
amweitesten
rechts
stehende
Suffixist,das
dieKategoriebestimmt(z.B.(27)).
(27)
A
NA
VN
-los
fuhr-
-er
35
DerKopf4
•Seitenbem
erku
ng:
1.Theoretisch
konnte
man
stattdessen
auch
an-
nehmen,dasses
immer
das
Affix
ist,
das
die
Kategorie
bestimmt.
2.DieKategoriekonnte
dannausnahmsw
eisevom
Stamm
bestimmtwerden,falls
das
Prafixkeiner
Kategorie
angehort.
3.Man
musste
dannallerdings
(ohneweitere
Moti-
vation
)annehmen,dassPrafixe
niemalseinKa-
tegorienmerkm
altragen.
4.Außerdem
wird
sich
herausstellen,dass(jeden-
falls
imDeutschen)auch
inFallen
von
Kom
-position,also
wenn
sich
zwei
freieMorphem
e,vondenen
jedes
nachweisbar
einKategorienmerk-
mal
besitzt,miteinander
verbinden,das
Prinzip
rechts-vor-links
einschlagigist.
36
DerKopf5
•Kon
sequenz:
1.Daraus
folgt,
dass
esnicht
(ohne
weiteres)
mog
lichist,die
Kategorie
vonPrafixenim
Deut-
schen
zubestimmen.
2.Dennauch,wenndas
Prafixsich
mitdem
Stamm
verbindet,bevor
einanderes
Affixhinzukommt,
kanndas
Prafixniemalsdie
Erfullungder
Selek-
tion
seigenschaftendiesesAffixesbeeinflussen.
•Beispiel:
Ver-geb-ung
entsteht
verm
utlich
durch
Prafigierung
vorSuffigierung
(*Geb-ung
vs.ver-
geb(-en)).
1.ver-verbindet
sich
mitVerbstam
men
(siehe*ver-
rot,*V
er-dorf,etc.),unab
hangigvon-ung(siehe
ver-fuhr-(en),ver-such-(en),etc.).
2.-ung
istebenfalls
aufV
beschrankt
(siehe*rot-
ung,
*Dorf-ung,
etc.).
3.Insbeson
dereistnunab
er-ung
unab
hangigvon
der
Prasenzvon
ver-
(sieheLos-ung,
Teil-ung,
etc.).
37
DerKopf6
•Der
Bau
min
(28)
illustriert:
1.ver-wirdzuerstmitdem
Stamm
verbunden;dab
eiwirddas
Selektion
smerkm
al[∗V∗]elim
iniert.
2.Theoretischkonnte
diesper
ProjektionEinfluss
aufErfullungder
Selektion
seigenschaftendes
Suf-
fixes-unghab
en.
3.WennmorphosyntaktischeMerkm
alein
der
Deri-
vation
aber
nurvonrechts
vererbtwerden
konnen
undwennMerkm
alsuberprufungstrikt
lokalist,
dannistdiesprinzipiellausgeschlossen
(undda-
mitistes
schwierig,
die
Kategorie
eines
Prafixes
morpholog
isch
zubestimmen).
(28)
N
VN
?V
-ung
[∗V∗]
ver-
geb-
[∗V∗]
38
DerKopf7
•Frage:
1.Aber
sugg
eriertdieUngram
matikalitat
von*G
eb-
ung
nichtdoch,dass-ungabhangigistvonder
Prasenzvonver-?
2.Und
wenn
das
soist,
und
wenn
-ung
nichtin
das
komplexe
Wortver-geb-hineinschauen
kann,
folgtdann
nicht,
dassver-
doch
Merkm
alean
ver-geb-vererben
konnen
muss?
•Antwort:
1.Dagegen
sprichteben
dieExistenzgram
matischer
Wortermit-ungoh
never-
wie
Los-ung,
Streich-
ung,
Plan-ung,
Leist-ung,
etc.
2.Esscheintalso
unabhangigeGrundezu
geben,
weswegen
*Geb-ungungram
matisch
ist.
3.Spekulation
:Vielleichtist*G
eb-ung
deswegen
ungram
matisch,daes
das
gleichbedeutendeWort
Gab-e
schon
gibt(vgl.*L
os-e,*S
treich-e,*P
lan-
e,*L
eist-e).
39
KompositionalitatundDeriva
tion
•Beobachtung:
Die
Bedeutung
komplexersprachli-
cher
Ausdruckelasstsich
oftausder
Bedeutung
ihrerTeile(undder
ArtihrerVerkn
upfung)
erschlie-
ßen.Man
nenntdiese
EigenschaftKompositiona-
litatder
Bedeutung.
•Die
Formulierung
des
Kom
positionalitatsprinzips
wird
oftdem
Log
iker
Gottlob
Frege
(184
8-19
25)
zugeschrieben
(und
daher
auch
Fregeprinzip
ge-
nannt).
•Auch
wennFrege
eher
die
Satzbedeutungim
Au-
gehatte,kannman
die
Wirku
ngdes
Kom
positio-
nalitatsprinzipsauch
inder
Morpholog
ie(bei
der
Wortbedeutung)
beobachten.
•Das
Kom
positionalitatsprinziplasstsich
ambesten
dann
umsetzen,wenn
man
maxim
albinare
Ver-
zweigu
ngenzulasst.
Dam
itliefert
die
seman
tische
Interpretation
einArgumentfurbinareVerzw
eigu
ng
inder
Morpholog
ie.
40
KompositionalitatundDerivation2
•Das
Prafixun-im
Englischen
kann
1.sich
aneinVerbV
hangenundhat
danndie
Be-
deutung“d
ieHandlung,
diedurchVausgedruckt
wird,ruckgangigmachen”(sog
enannte
reve
rsa-
tive
Bedeutungvonun-).
(29)
un-button
(“aufknop
fen”),un-do(“an-
nulieren”),un-dress
(“ausziehen”)
2.sich
aneinAdjektiv
hangenmitder
Bedeutung,
dassdie
Eigenschaft,
die
das
Adjektiv
denotiert,
verneintwird.
(30)
un-think-able
(“undenkb
ar”),un-english
(“unenglisch”),un-m
otivated
(“unmoti-
viert”)
Beobachtung:
Das
Wortun-button
-able
tragtso-
woh
leinereversative(“aufknop
fbar”)
alsauch
die
nicht-reversative
(“nichtzukn
opfbar”)
Bedeutung
vonun-.
41
KompositionalitatundDeriva
tion3
•Die
Ambiguitat
kannbei
binarer
Verzw
eigu
ngauf
zweiverschiedeneStrukturbeschreibungen(aufzw
eiDerivationen
basierend)zuruckgefuhrt
werden.Das
setztKom
positionalitat
transparentum.
•Derivation1:
(31)
a.[ ?un-]⊕
[ Vbutton
]→
b.
[ V[ ?un-][ V
button
]]⊕
[ A-able
]→
c.[ A
[ V[ ?un-][ V
button
]][ A
-able
]]
(32)
A
VA
?V
-able
[∗V∗]
un-
button
[∗V∗]
(33)
Thisstraightjacketisnogo
od,itstooeasily
unbutton
able.
42
KompositionalitatundDerivation4
•Derivation2:
(34)
a.[ V
button
]⊕
[ A-able
]→
b.
[ A[ V
button
][ A
-able
]]⊕
[ ?un-]→
c.[ A
[ ?un-][[
Vbutton
][ A
-able
]]]
(35)
A
?A
un-
VA
[∗V∗]button
-able
[∗V∗]
(36)
Ican’t
closemycoat,since
it’s
soripped
upthat
it’sunbutton
able.
43
KompositionalitatundDeriva
tion5
•Erlauterung1:
1.Die
Bedeutungvon(33)
istetwa:
“Die
Zwangs-
jackelasstsich
zuleichtaufknop
fen”.
2.Diese
Bedeutung
von
un-button
-able
folgtaus
der
Derviation(31)
(bzw
.der
Struktur(32)).
3.to
button
bedeutet“zukn
opfen”,
kombiniert
mit
der
Negationun-ergibtdas
“aufknop
fen”.
4.Das
ErgebnisdieserKom
binationkombiniert
mit
-able
liefert
dann“aufknop
fbar”.
•Erlauterung2:
1.Die
Bedeutungvon(36)
ist:
“Der
Man
tellasst
sich
nichtzukn
opfen”.
2.Das
folgtausder
Derviation(34)
(bzw
.der
Struk-
tur(35)).
3.to
button
kombiniert
mit-able
ergibtdie
Bedeu-
tung“zukn
opfbar”.
4.Diese
Bedeutungwirdnegiert
durchun-under-
gibtdadurch“n
ichtzukn
opfbar”.
44
KompositionalitatundDerivation6
•Unterschiedzw
ischen
(32)
und(35):
1.In
(32)
negiert
das
Prafixun-einVerb.Dadurch
kommtdie
reversativeLesartinsSpiel.
2.Erstin
einem
spateren
Derivationsschritt
tritt
das
Suffix-able
hinzu.Zudiesem
Zeitpunkt
ist
die
reversativeLesartder
Negation
aber
schon
gebildet
worden
undbleibtdam
iterhalten.
3.In
(35)
dagegen
wirdzuerst
einAdjektiv
durch
-able-Suffigierungderiviert.
4.Erstdannkombiniert
sich
die
Negationmitdem
soderivierten
Adjektiv.Als
Kon
sequenztrittdie
nicht-reversativeLesartauf.
•DurcheinebinareVerzw
eigu
ngkanndie
seman
ti-
scheAmbiguitat
auseiner
strukturellen(bzw
.deri-
vation
ellen)Ambiguitat
abgeleitet
werden.
•Bei
flacher
Strukturmusste
die
semantischeAmbi-
guitat
ausirgendetwas
anderem
folgen.
45
KompositionalitatundDeriva
tion7
•HierarchischebinareStrukturenundKom
positiona-
litat
konnen
auch
durchdie
InteraktionvonDeriva-
tion
undFlexion
motiviert
werden.
•Man
betrachte
un-undPartizipien,die
durchdie
Flexion
sendung-ed
ausVerben
imEnglischen
ab-
geleitet
werden.
(37)
a.un-dress-ed
b.
un-pack-ed
c.un-zipp-ed
•un-dress-edkannbedeuten
1.“n
ichtangezogen”
2.“ausgezog
en”(reversativ)
•un-pack-ed
kannbedeuten
1.“n
ichteingepackt”
2.“ausgepackt”(reversativ)
46
KompositionalitatundDerivation8
•DieZweideutigkeitkannaufverschiedeneReprasen-
tation
en(D
erivationen)zuruckgefuhrt
werden:
(38)
A
?A
un-
VA
[∗A∗]dress
-ed
[∗V∗]
(39)
A
VA
?V
-ed
[∗V∗]
un-
dress
[∗V∗]
•Wieder
sindhierarchischeStrukturundbinareVer-
zweigu
ngVoraussetzung.
47
Unerfasste
Problemfalle
•Bisher:Affixe
sindsensitivfur
1.diePosition,an
der
sieaffi
gieren
(Pra-vs.Suffix),
2.die
Kategorie,an
die
sieaffi
gieren
(kategoriale
Selektion
smerkm
ale[∗N∗],[∗V∗],etc.)
3.die
hierarchischeStrukturdes
Wortes,an
das
sie
affigieren
(indirektdurch2.
unddas
Projektions-
prinzip).
•Beobachtung:
Das
reichtab
erim
mer
noch
nichtaus,
um
die
Kom
binatorik
vonAffixen(des
Englischen)
zuerfassen.
48
Unerfasste
Problemfalle2
•Beispiel1:
die
Suffixe
-fulund-ity
1.pain-ful,hop
e-ful,*u
p-ful,*n
ice-ful,*carry-ful
2.profan-ity,curiou
s-ity,
*collaps-ity,
*brother-ity,
*dow
n-ity
3.*h
ope-ful-ity
•Problem:
1.-fultragtdie
Merkm
ale[∗N∗]und[A],siehe1.
2.-ity
tragtdie
Merkm
ale[∗A∗]und[N],siehe2.
3.Trotzdem
kann
sich
-ity
nichtmit
einem
-ful-
Derivat
(z.B.hop
e-ful)
verbinden,siehe3.
4.Dafurgibtes
keinen
(offensichtlichen)seman
ti-
schen
Grund:hop
e-ful-itywurdedie
Eigenschaft
denotieren,vollerHoff
nungzu
sein.
5.Also
muss
eseinen
form
alen,morpholog
ischen
Grunddafurgeben.
•Seitenbem
erku
ng:Man
erwartet,dassdieDerivation
mit-fuldieDerivationmit-ity
futtert
(feeding).Da
siediesnichttut,sprichtman
vonco
unter-feeding.
49
Unerfasste
Problemfalle3
•Beispiel2:
die
Prafixe
in-undde-
1.im
-possible,*im-borrow,*in-up,*ir-river
2.de-connect,*d
e-hou
se,*d
e-solid,*d
e-up
3.*in-de-connect-able
•Problem:
1.in-tragtdas
Merkm
al[∗A∗](Ergebnis
der
Ver-
bindungbleibt[A]),siehe1.
2.de-
tragtdas
Merkm
al[∗V∗](Ergebnis
der
Ver-
bindungbleibt[V]),siehe2.
3.de-connect-able
isteinA
(durchDerivationvia
-able).
4.Trotzdem
kannsich
in-nichtmitde-connect-able
verbinden,siehe3.
(Auch
hierliegt
also
counter-
feedingvor.)
•Frage:Wie
kannman
die
Unmog
lichkeitdieserAf-
fixkom
binationen
ableiten?
50
Klasse-1-undKlasse-2-A
ffixe
•Um
solcheEffekte
zuerklaren,unterscheidet
Sie-
gel(197
4)im
Englischen
zwischen
primaren
und
sekundarenAffixen(auch
Klasse-1-undKlasse-
2-Affixe
genannt).
•Die
folgende
Tab
elle
zeigt
einige
Klasse-1-
und
Klasse-2-Affixe.
•Kon
vention
:Morphem
grenzen
anKlasse-1-Affixen
werden
mit+
markiert,Morphem
grenzenan
Klasse-
2-Affixenmit#.
Klasse-1-Suffixe:
+ion,+ity,+y,+al,+ic,+ate,
+ou
s,+ive
Klasse-1-Prafixe:re+,con+,de+
,sub+,pre+
,in+,
en+,be+
Klasse-2-Suffixe:
#ness,#less,#hood,#ful,#ly,
#y,#like,
#ist,#ment
Klasse-2-Prafixe:re#,sub#,un#,non
#,de#
,semi#
,anti#
51
Klasse-1-undKlasse-2-A
ffixe
2
•DieUnterscheidungzw
ischen
Klasse-1undKlasse-2
istunabhangigmotiviert.
•Beobachtung(Siegel19
74):
Klasse-1-
undKlasse-
2-Affixe
verhaltensich
unterschiedlich,wennes
um
die
Auslosungphon
olog
ischer
Prozessegeht:
1.Klasse-1-Affixe
losen
bestimmte
phon
olog
ische
Prozesseaus,
2.Klasse-2-Affixe
losendiese
Prozessenichtaus.
•Beispiel1:
Klasse-1-Suffixe
konnen
die
Wortbeto-
nungverschieben,Klasse-2-Suffixe
nicht.
(40)
Klasse1
Klasse2
productive
productıv+ity
productive#
ness
fragile
fragıl+
ity
fragile#ness
Mendel
Mendel+ian
Mendel#ism
Parkinson
Parkinson+ian
Parkinson#ism
metal
metall+
icmetal#like
symbol
symbol+ic
symbol#like
52
Klasse-1-undKlasse-2-A
ffixe3
•Beispiel2:
1.Klasse-1-Suffix+ity
lost
eineVokalveranderung
aus([ai]→
[i]),Klasse-2-Suffix#nessnicht.
2.Klasse-1-Suffix+y
lost
Spiran
tisierung
aus([t]
→[s]),Klasse-2-Suffix#ynicht.
(41)
Klasse1
Klasse2
frag[ai]l
frag[i]l+ity
frag[ai]l
frag[ai]l+
ness
dem
ocra[t]
dem
ocra[s]+y
ca[t]
ca[t]#
y
•Beispiel3:
Man
cheKlasse-1-Prafixe
konnen
die
Be-
tonunganziehen,Klasse-2-Prafixe
tundas
nie.
(42)
Klasse-1
fınite
ın+finite
marıne
sub+marine
53
Klasse-1-undKlasse-2-A
ffixe
4
•Beispiel4:
Klasse-1-Prafixin+
unterlauft
Assim
ila-
tion
,Klasse-2-Prafixun#
nicht.
(43)
Klasse-1in-
edible
in+edible
legal
il+legal,*in+legal
possible
im+possible,*in+possible
(44)
Klasse-2un-
eatable
un#eatable
lawful
un#lawful,*u
l#lawful
rule
un#ruly,*u
r#ruly
prepared
un#prepared,*u
m#prepared
•Beispiel5:
in+
verandertden
Wortakzent,un#
tut
diesnicht.
(45)
Klasse1
Klasse2
repair
ir+reparable
un#repairable
revoke
ir+revocable
un#revocable
54
Klasse-1-undKlasse-2-A
ffixe5
•Man
chmal
gibtes
ein
AffixalsKlasse-1-
und
als
Klasse-2-Variante.
•Die
Worterpreferable
und
comparable
imEngli-
schen
kommen
inzw
eiVarianten
vor(A
ronoff
&Fudem
an20
05,78
f.):
1.Der
Wortakzentdes
derivierten
Wortesweicht
abvondem
des
Stamms:
prefer
vs.preferab
le,
comparevs.comparable
(siehe(46-a),(46-c)).
2.Der
Wortakzentdes
Stammes
bleibtim
derivier-
tenWorterhalten(siehe(46-b),(46-d)).
3.Bei
Akzentverschiebung
liegt
+able
vor,
ohne
Verschiebungliegt
#able
vor.
(46)
a.prefer+able
b.
prefer#able
c.compar+able
d.
compar#able
55
Klasse-1-undKlasse-2-A
ffixe
6
•#able
hangt
sich
anverbaleStamme,
+able
kann
sich
annom
inaleStammehangen.
(47)
DerivierteForm
Grundform
defend#able
defend
divid#able
divide
perceiv#able
perceive
cultivat#able
cultivate
educat#
able
educate
(48)
DerivierteForm
Grundform
defens+
ible
defense
divis+ible
division
percept+
ible
perception
cultiv+able
cultivation
educ+
able
education
56
Regelordnung
•Siegel(197
4):DieUnterscheidungzw
ischen
Klasse-
1-undKlasse-2kannAffixkom
binationen
blockieren:
1.Bestimmte
morpholog
ische
und
phon
olog
ische
RegelnapplizierenaufEbenen(strata,sg:stra-
tum),
die
verschieden
sindvonden
Ebenen,auf
denen
anderemorpholog
ischeundphon
olog
ische
Regelnapplizieren.
2.Je
nachdem
,zu
welcher
KlasseeinAffixgehort,
istes
Gegenstandeiner
fruheren
oder
einer
spate-
renEbene/Regelanwendung.
•Seitenbem
erku
ng:
1.Ein
Ordnen
vonRegeln,oh
nedasssich
die
Ord-
nung
ausEigenschaften
der
zuordnenden
Ele-
mente
(oder
ausirgendetwas
anderem
)selber
ergibt,nenntman
eineextrinisch
eRegelordnung
(diesliegt
hiervor).
2.Ergibtsich
dieOrdnungautomatisch
(was
vorzu-
ziehen
ware),dannsprichtman
voneiner
intrin-
sischenOrdnung.
57
Regelordnung2
•Ebene1:
1.Klasse-1-Affixe
werden
anden
Stamm
gehangt.
2.Bestimmte
phon
olog
ischeRegeln–darunterdie
Regeln,die
die
Wortbeton
ungbestimmen
–wer-
den
angewandt.
•Ebene2:
1.Klasse-2-Affixe
werden
anden
Stamm
gehangt.
2.Anderephon
olog
ischeRegelnkonnen
angewandt
werden,ab
ernichtmehrdie
Beton
ungsregeln.
•Cou
nter-feeding
wird
hier(w
ieublich
inderiva-
tion
ellen
Ansatzen)dadurch
abgeleitet,dassRe-
gelR1(m
orpholog
ischeAffigierung),welcheRegel
R2(phon
olog
ischeTransformation,z.B.Beton
ung)
futternsollte(diesab
ernichttut),spater
appliziert
alsR2.
58
Regelordnung3
(49)
Wurzel
+Morpholog
ie(V
erkettungvon
+Affix)
+Phon
olog
ie(+
Phon
olog
ie,
z.BBeton
ung)
#Morpholog
ie(V
erkettungvon
#Affix)
#Phon
olog
ie(#
Phon
olog
ie)
Ergebnis
59
Regelordnung4
•Phon
olog
ischeKon
sequenzen:
1.Beton
ungsveranderungenkonnen
prinzipielldann
auftreten,wennirgendeinAffixdie
Strukturer-
weitert(w
eilz.B.dieDom
anedes
phon
olog
ischen
WortesdurchAffigierungverandertwird).
2.Weilnurdas
AnhangenvonKlasse-1-Affixender
Wortbeton
ungsregelvorangeht,konnen
auch
nur
sieeff
ektivdie
Beton
ungbeeinflussen.
3.Klasse-1-Affixe
erweitern
die
Strukturalso
fruh
genug,
um
die
Anderungauszulosen(feeding).
4.Wenn
das
Klasse-2-Affixangefugt
wird,istder
Anwendungszeitpunkt
furdie
phon
olog
ischeRe-
gelvorbei.Das
Klasse-2-Affix
erweitert
zwar
ebenfalls
die
Struktur,
kommt
aber
zuspat
(cou
nter-feeding).
5.Diesleitet
Kon
traste
abwie
productıv+ity
vs.
productive#
ness,
ausgehendvonproductive.
6.Ahnliches
muss
auch
furanderephon
olog
ische
Prozessegelten
(wie
z.B.Anderungder
Vokal-
qualitat,etc.).
60
Regelordnung5
•Morpholog
ischeKon
sequenzen:
1.WeilKlasse-1-Affixe
zuerst
angehangt
werden,
stehen
sieim
mer
naher
amStamm
alsKlasse-2-
Affixe.
2.Dies
leitet
Kon
traste
abwie
*hop
e#ful+
ity
vs.
hop
e#ful#
ness
oder
*in+de#
rivable
vs.
un#de#
rivable.
•Erinnerung:
Punkt
2.,also
abzuleiten,wieso
be-
stim
mte
Affixkom
binationen
unmog
lich
sind,war
unserAusgangspunkt.
61
DasPrinzipdesstriktenZyk
lus
•Genau
genom
men
benotigtman
noch
das
Prinzip
des
strikten
Zyklus(C
hom
sky19
73),
das
verbietet,
interneTeile
komplexerStrukturenzu
andern.
(50)
Prinzipdes
strikten
Zyklus
Keine(strukturaufbauende)
Operationdarf
einen
Knoten
Ωaffi
zieren,wennΩ
vom
ak-
tuellenWurzelkn
oten
echtdom
iniert
wird.
•(50)
verhinderteineDerivation,die
1.zuerst
das
Klasse-1-Affixmitdem
Stamm
verket-
tet(S
+Aff+→
[ SSAff+])
...
2....undanschließendeinKlasse-2-Affixzw
ischen
Stamm
unddem
Klasse-1-Affixeinfugt
([SSAff+]+
Aff#
→[ S
[ SSAff#
]Aff+]).
•EinesolcheDerivationwurdedie
Regelordnungvon
Siegels
(197
4)Theorierespektieren,ab
erdennoch
ungram
matischeBeispiele
wie
*hop
e#ful+
ity
ab-
zuleiten
erlauben.
62
ProblemefurSiegels
(1974)Theorie
•Beobachtung:
EsgibtGegenbeispiele,beidenen
ein
Klasse-1-Suffixnacheinem
Klasse-2-Prafixverkettet
zuwerden
scheint.
1.+ityisteinKlasse-1-Suffix.
2.un#
isteinKlasse-2-Prafix.
3.Die
Strukturdes
Wortesun#gram
matical+ity
muss
aber
sein:[ N
[ Aun#gram
matical
]+ity].
•Begrundung:
1.un#
tragteinMerkm
al[∗A∗].
2.gram
matical
isteinA,gram
matical+ityab
erN.
3.un#
kann
nichtin
[ N[ A
gram
matical
]+ity]
hineinschauen.
4.Daher
muss
sich
un#
mitgram
matical
verbinden,
bevor
sich
gram
matical
mit+ityverbindet,dam
it[∗A∗]geloschtwerden
kann.
63
ProblemefurSiegels
(1974)Theorie2
•Kon
sequenz:
Das
Wortungram
maticalitysollteei-
gentlich
zwei
verschiedeneStrukturen
gleichzeitig
hab
en:
1.[ N
[ Aun#gram
matical
]+ity],dam
it[∗A∗]von
un#
geloschtwerden
kann.
2.[ N
un#
[ Ngram
matical+ity],dam
it+ityvorun#
affigiertwird.
•Siegels
(197
4)Theorieisthiermit
etwas
konfron
-tiert,was
man
einKlammerparadoxnennt.
•Bei
einem
Klammerparad
oxscheinen
einem
Wort
zwei
verschiedene
Strukturen
zugrundezuliegen,
was
normalerweise
ausgeschlossen
wird
(aber
zur
Auflosung
des
Parad
oxon
sman
chmal
doch
ange-
nom
men
wird).
64
ProblemefurSiegels
(1974)Theorie3
•Beobachtung:
EsgibtGegenbeispiele,beidenen
ein
Klasse-1-Suffixnacheinem
Klasse-2-Suffixverkettet
wird.
•Beispiel1:
1.#ististeinKlasse-2-Suffix.
2.+ic
isteinKlasse-1-Suffix.
3.material#
ist+
icentstehtdurchVerkettungvon
#istvorVerkettungvon+ic.
•Beispiel2:
1.#mentisteinKlasse-2-Suffix.
2.+al
isteinKlasse-1-Suffix.
3.supple#ment+
alentstehtdurchVerkettungvon
#mentvorVerkettungvon+al.
•Diese
Problemezeigen,dassSiegels(197
4)Theorie
zurestriktiv
ist,
da
sie
gram
matische
Falle
aus-
schließt.Sie
untergeneriert.
65
Klasse-1-undKlasse-2-A
ffixe
im
Deutsch
en
•Frage:Gibtes
auch
imDeutschen
die
Unterschei-
dungzw
ischen
Klasse-1-
undKlasse-2-Affixen?
•Beobachtung:
1.Zumindestverhaltensich
auch
imDeutschen
Af-
fixe
unterschiedlich,u.A.bzgl.
ihrerFahigkeit
bestimmte
phon
olog
ische
Veranderungen
aus-
zulosen(R
affelsiefen
2010
;siehe(51)).
2.Eventuellließe
sich
das
alsder
Unterschiedzw
i-schen
Klasse-1-
undKlasse-2-Affixenausdrucken.
(51)
Klasse1
Klasse2
+tel
+sel
#bar
#schaft
+ling
+ler
#haft
#halber
+lich
+nis
#sam
#mut
+chen
+let
#los
#sal
#heit
#falls
#tum
#weise
#fach
#maßen
66
Klasse-1-undKlasse-2-A
ffixe
im
Deutsch
en2
•Beispiel1:
Klasse-1-Suffixe
verm
eiden
eineStam-
mendungauf[@n](teilweise
durch[@n]-Tilgungoder
[t]-Epenthese),Klasse-2-Suffixe
nicht.
(52)
Klasse1
Klasse2
siebØ+tel
sieben#fach
DaumØ+ling
daumen#los
ehrØ
+lich
ehren#halber
offent +
lich
Offen#heit
morgent +
lich
morgen#haft
eigent+
lich
Eigen#tum
wissent +
lich
Wissen#schaft
67
Klasse-1-undKlasse-2-A
ffixe
im
Deutsch
en3
•Beispiel2:
Klasse-1-Suffixe
verm
eiden
eineStam-
mendung
auf
[@]
(teilweise
durch
[@]-Tilgung),
Klasse-2-Suffixe
nicht.
(53)
Klasse1
Klasse2
Gem
usØ
+chen
gemuse#haft
KasØ+chen
kase#haft
arzt+lich
Arzte#schaft
umstand+lich
umstande #
halber
•Beispiel3:
Klasse-1-Suffixe
verm
eiden
eineStam-
mendung
auf[@rn](teilweise
durch
[n]-Tilgung),
Klasse-2-Suffixe
nicht.
(54)
Klasse1
Klasse2
elterØ
+lich
Eltern#schaft
osterØ
+lich
ostern#haft
MaserØ+chen
masern#los
andern#falls
68
Klasse-1-undKlasse-2-A
ffixe
im
Deutsch
en4
•Beispiel4:
Klasse-2-Suffixe
tauchen
oftmit
einem
Fugen-[s]
zusammen
auf,Klasse-1-Suffixe
nicht.
(55)
Klasse1
Klasse2
leidenschaft+
lich
leidenschaft-s#
los
eigentum+lich
eigentum-s#los
freiheit+
lich
freiheit-s#
los
gesundheit+
lich
gesundheit-s#
halber
herrschaft+
lich
herrschaft-s#
los
Wissenschaft+
lerwissenschaft-s#
halber
•Beispiel5:Klasse-1-Suffixe
verm
eiden
identischead-
jazente
Kon
sonan
ten
(durch
Epentheseoder
Til-
gung),Klasse-2-Suffixe
nicht.
(56)
Klasse1
Klasse2
Kennt+
nis
leb#bar
hunderts+telPapst#tum
achØ+tel
ziel#los
Bachel+chen
zwolf#
fach
69
Klasse-1-undKlasse-2-A
ffixe
im
Deutsch
en5
•Beispiel6:
Klasse-1-Suffixe
konnen
Assim
ilation
bzgl.
[±stim
mhaft]
unterlau
fen,
Klasse-2-Suffixe
nicht.
(57)
Klasse1
Klasse2
Mitbri[
N]+
[z]el
Schi[k]#[z]al
Uberblei[p]+
[s]elSor[k]#
[z]am
•Beispiel7:
Man
chePrafixe
(Klasse2?)konnen
die
Hauptbeton
ung
annehmen
(und
horen
dab
eiauf,
echte
Prafixe
zusein),
anderePrafixe
(Klasse1?)
konnen
das
nicht.
(58)
Klasse1
Klasse2
ver+
gessen
um#stellen
*ver+gessen
um#stellen
be+
laden
unter#
grab
en*b
e+laden
unter#
grab
enent+
sorgen
durch#laufen
*ent+
sorgen
durch#laufen
70
Klasse-1-undKlasse-2-A
ffixe
im
Deutsch
en6
•Vorhersage:Wie
imEnglischen
sollten
Klasse-1-
Affixe
naher
amStamm
stehen
alsKlasse-2-Affixe.
Dafurscheintes
tatsachlichEvidenzzu
geben,siehe
(59)–(61
).
(59)
+vor+
&#
vor#
a.schick#
sal-s#
haft
b.hunderts+tel+
chen
(60)
+vor#
a.Baum+chen#weise
b.Arm
+chen#los
(61)
#vor+
a.*schick#
sal+
lich
b.*D
umm#heit+
ling
c.*B
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selectional
andprosodic
prop
erties
ofderivational
morphem
esin
German.Ms.
Institutfurdeutsche
Sprache.
72
Scalise,
Sergio(198
4):GenerativeMorpholog
y.Foris,
Dordrecht.
Siegel,Dorothy(197
4):Top
icsin
EnglishMorpholog
y.PhD
thesis,MIT,Cam
bridge,Massachusetts.
Sternefeld,Wolfgang(200
6):Syntax–Einemorpho-
logisch
motivierte
generative
Beschreibung
des
Deutschen.Stauffenburg,Tubingen.
73
Morphologie
Komposition
1
Komposition
•Ein
Teilder
Morpholog
ie,der
man
chmal
alsTeilder
Derivationangesehen
wird,istdie
Komposition.
•Im
Gegensatz
zurDerivation(oder
der
Flexion
)sind
Kom
positaauszw
eifreien
Morphem
enaufgebaut.
Schwarz
⊕Bier
→Schwarz-bier
Seele
⊕Klempner
→Seele(n)-klem
pner
druck
⊕reif
→druck-reif
•DeutscheKom
posita,
dieVerben
involvieren,folgen
nichtganzdieserRegel
(zwei
freie
Morphem
e),da
Verbw
urzelnim
Deutschen
nichtfrei
sind,sondern
immer
noch
einFlexion
saffixbrauchen.
trink-
⊕fest
→trink-fest
mah-
⊕dreschen
→mah-dreschen
•Das
sollunshiernichtweiterstoren.
2
Komposition2
•Beispielefurzw
eigliedrige
Kom
posita
imDeutschen
mitKategorienA,N
undV:
N⊕N
V⊕N
A⊕N
Rad-kappe
Wuhl-mau
sGrun-span
Gew
achs-haus
Hau-degen
Blau-m
eise
Tisch-bein
Brat-wurst
Dunkel-ziffer
Aschen-becher
Schlaf-zimmer
Schwarz-arbeit
A⊕V
V⊕V
N⊕V
schon
-farben
zieh-schleifen
staub-saugen
weich-zeichnen
grins-keuchen
rad-fah
ren
schwarz-reden
mah-dreschen
not-landen
voll-labern
prage-polieren
hand-hab
en
A⊕A
V⊕A
N⊕A
dunkel-blau
trink-fest
wein-rot
links-bundig
schreib-fau
lfeder-leicht
rechts-radikal
treff
-sicher
wasser-dicht
scharf-kantig
kuschel-weich
lamm-fromm
3
Wort
undPhrase
•Bei
N-V-und
A-V-Beispielen
istnichtim
mer
sosicher,ob
essich
wirklichum
Kom
positahandelt.
•Problem
1:
1.Man
kanndas
Verbmanchmal
(aber
nichtim
-mer)bewegenunddab
eiAoder
Nzurucklassen
(stranden).
2.Bew
egungistab
ersyntaktisch,kannalso
nichtin
Worterhineinschauen
(lexikalischeIntegritat).
(1)
a.weiler
die
Kuchestaub-saugt
b.
Erstaub-saugt
die
Kuche
c.*E
rsaugt
die
KucheStaub
(2)
a.weilsieheute
rad-fahrt
b.*S
ierad-fahrt
heute
c.Sie
fahrt
heute
Rad
(3)
a.weilsieaufder
Inselnot-landen
b.?*Sie
not-landen
aufder
Insel
c.*S
ielanden
aufder
InselNot
4
Wort
undPhrase
2
•FortsetzungProblem
1:
(4)
a.wenner
michvoll-labert
b.*V
oll-laber
michnicht!
c.Lab
ermichnichtvoll!
(5)
a.weiler
immer
allesschwarz-reden
muss
b.*S
chwarz-redenichtim
mer
alles!
c.?R
edenichtim
mer
allesschwarz!
(6)
a.weilsieim
mer
allesschon
-farben
will
b.??Schon
-farbdoch
nichtso!
c.*F
arbnichtstandig
allesschon
!
(7)
a.weilsiedas
Bild
weich-zeichnete
b.
?Weich-zeichnenichtso
viel!
c.*S
iezeichnetedas
Bild
weich
•Die
b.-Beispiele
in(2)-(5)
sind
wahrscheinlich
schlecht,
weilein
komplexesVerb
die
1./2
.Posi-
tion
besetzt.
5
Ruckbildung
•Problem
2:EsgibteineAnalyse,
nachder
weich-
spulen,schwarz-arbeitenetc.
Ruckbildungensind.
1.Ruckbildungenentstehen
durchUmkehrungeines
verm
eindlichenDerivationsprozesses.
2.Kom
plexe
Worterwerden
alsErgebniseiner
Ablei-
tungausStamm
undAffixgedeutet.Der
Stamm
wirddannalsneues
Wortgebildet.
3.Ruckform
ungistnichtproduktiv.Worter,dieauf
diese
Weise
entstehen,mussen
also
imLexikon
gespeichertsein.
(8)
Ruckbildungim
Englischen
Basis
Ruckbildung
edit-or
toedit
“herau
sgeben”
surveill-ance
tosurveil
“uberwachen”
cheri-se
cherry
“Kirsche”
(9)
Ruckbildungim
Deutschen
Basis
Ruckbildung
Notland-ung
notland-
ham
-isch
Ham
-e
6
Ruckbildung2
•Verlaufder
Ruckbildungim
Deutschen:
(10)
a.land-→
Land-ung
b.
Landung→
Not-land-ung
c.Not-land-ung→
not-land-
(11)
a.im
pf-→
Impf-ung
b.
Impf-ung→
Schutz-impf-ung
c.Schutz-impf-ung→
schutz-impf-
•Wenn
not-landen,
schwarz-arbeiten
und
schutz-
impfenRuckbildungensind,dannliegenkeineA-V-
bzw
.N-V-sondernA-N
-bzw
.N-N
-Kompositavor.
•A-V-undN-V-Beispiele
1.sindalso
moglicherweise
durchRuckbildungent-
standen
(oder
sindPhrasen,nichtWorter)
2.sindkeineFalle
vonproduktiver
Kom
positionim
Deutschen.
7
Ruckbildung3
•Man
mag
sich
fragen,wiestarkdas
Argumentgegen
X+V-K
ompositaist,das
Ruckbildungbasiert.
•DieRuckbildungselbst
involviertedie
Idee,dassdie
Strukturin
(12-a)
re-analysiert
wirdals(12-b).
(12)
a.[ N
[ Aweich
][ N
[ Vspul-][ N
-er]]]
b.
[ N[ V
[ Aweich
][ V
spul-]][ N
-er]]
•DieKettenweichspul-,schutzim
pf-,etc.werden
also
vom
Sprecher
analysiert
alsZusammensetzungaus
weich
undspul,schutz
undim
pf-,etc.
•Das
Ruckbildungsargu
mentsetztalso
voraus,
dass
der
Mechanismusfurdie
Analyse
einanderer
ist,
alsder
Mechanismusfurdie
Generierung.
•DieFrage
ist,ob
esfurdie
form
aleTrennungdieser
beiden
Prozedurenin
der
Morpholog
ieunab
hangige
Evidenzgibt.
8
ProjektionundKomposition
•Frage:Wie
verhaltsich
die
Merkm
alsprojektionin-
nerhalbvonKom
posita?
•Merkm
ale,
dieim
Deutschen
innerhalbvonKom
po-
sita
vererbtwerden,sindunteranderem
Kategorie,
GenusundNumerus.
•1.
Vererbungdes
Kategorienmerkm
als:
Wort1KategorieWort2KategorieKom
positum
Wein
Nrot
AA
schon
Afarben
VV
Staub
Nsaugen
VV
grun
ASpan
NN
uber
Pbezah
ltA
Aschreib-
Vfaul
AA
•Schlussfolgerung:
Das
Kategorienmerkm
aleines
(zweiteiligen)Kom
positumswirdim
Deutschen
vom
rechtenTeilbestimmt.
9
ProjektionundKomposition2
•2.
Vererbungdes
Genusm
erkm
als:
Wort1
Genus
Wort2
GenusKom
positum
Raub
[mask]
Kop
ie[fem
][fem
]Buch
[neutr]
Laden
[mask]
[mask]
Not
[fem
]Arzt
[mask]
[mask]
Brief
[mask]
Papier
[neutr]
[neutr]
Schwester(n)[fem
]Heim
[neutr]
[neutr]
Kon
to[neutr]Nummer
[fem
][fem
]
•Schlussfolgerung:
Das
Genusm
erkm
aleines
(zweitei-
ligen)Kom
positumswirdim
Deutschen
vom
rechten
Teilbestimmt.
10
ProjektionundKomposition3
•3.
Vererbungdes
Numerusm
erkm
als:
Wort1Numerus
Wort2
NumerusKom
positum
Bier
[sing]
Bauche
[plur]
[plur]
Bier
[sing]
Bau
ch[sing]
[sing]
Tur
[sing]
Schlosser
[plur]
[plur]
Tur
[sing]
Schloss
[sing]
[sing]
•Schlussfolgerung:
Das
Numerusm
erkm
aleines
(zweiteiligen)Kom
positumswirdim
Deutschen
vom
rechtenTeilbestimmt.
•Generalisierung:
Die
morphosyntaktischen
Merk-
malevonKom
positakommen
imDeutschen
immer
vom
rechtenTeil.
•Mit
anderen
Worten:Der
KopfvonKompositaist
(im
Deutschen)rechts
(wie
das
auch
schon
bei
der
Derivationder
Fallwar).
11
ProjektionundKomposition4
•Bem
erku
ng:
1.Kom
posita,
bei
denen
das
ersteElementim
Plu-
ralerscheint,
lassen
sich
imDeutschen
schlecht
testen.
2.Grund:Numerus(bzw
.Plural)
wird
imDeut-
schen
durchFlexion
ausgedruckt(ist
also
anders
alsKategorie
oder
Genuskein
inharentesMerk-
mal).
Man
kannab
ernurden
zweitenTeildes
Kom
positusflektieren.
3.Die
Beispiele
in(13-a,b)zeigen
diesfurNume-
rusflexion,die
in(13-c)
furKasusflexion.
(13)
a.*T
ur-en-schloss,*T
ur-en-schloss-er,
Tur-schloss-er
b.*W
ein-e-fass,*W
ein-e-fass-er,
Wein-Fass-er
c.*d
esErste-n-Glieds,*d
esRuf-es-m
ord-es,
des
Erst-Glied-s,der
Ruf-Mord-es
12
ProjektionundKomposition5
•ScheinbareGegenbeispielewiediein(14)
involvieren
wahrscheinlich
keineechte
Flexion
sondern
etwas
anderes,nam
lichsogenannte
Fugenmorpheme.
•Grund:
1.Esistschlechtmog
lich,diese
Fugenmorphem
eals(regulare)Pluralm
arkerzu
analysieren,dasie
man
chmal
nichtso
(eben
alsPlural)interpretiert
werden
(15).
2.In
einigen
Fallenverbietenauch
morpholog
ische
GrundeeineAnalysealsregulare
Flexion
smorphe-
me(etwaalsGenitivin
(14-c),vgl.*d
erLiebe-s).
(14)
a.kind-er-lieb,frau-en-freundlich
b.
Huhn-er-keule,Kind-er-schuhe
c.Liebe-s-schwur,Arbeit-s-zeit
(15)
a.Schnecke-n-hausbedeutetnicht:
“HausmehrererSchnecken”
b.
Ratte-n-schwanzbedeutetnicht:
“SchwanzmehrererRatten”
13
RegelordnungundstrikterZyklus
•Frage:Wieso
kann
man
eigentlich
nurdas
letzte
Elementeines
Kom
positumsflektieren?
•Mog
licheAntwort:Esgibteine(extrinsische)
Regel-
ordnungzw
ischen
Kom
positionundFlexion
:Kom
-positionappliziert
immer
vorFlexion
.
•Zusatzlichgiltwieder
das
Prinzipdes
strikten
Zyklus
(Chom
sky19
73),welches
verbietet,das
interneBe-
standteile
komplexerStrukturen
verandertwerden
(sieheauch
FolienzurDerivation).
(16)
Prinzipdes
strikten
Zyklus
Keine(strukturaufbauende)
Operationdarf
einen
Knoten
Ωaffi
zieren,wennΩ
vom
ak-
tuellenWurzelkn
oten
echtdom
iniert
wird.
•(16)
verhinderteine
Derivation,nach
der
zuerst
kompon
iert
wird,und
anschließend
ein
Teildes
Kom
positumsflektiertwird.
14
Rechtskopfigkeit
undUniversalitat
•Rechtskopfigkeitistkeineuniversale
Eigenschaft.
•Im
Vietnam
esischen
oder
dem
Hebraischen
scheinen
Kom
positalinkskopfigzu
sein.
Vietnam
esisch
nha,
Nthuon
g,V
nha-thou
ng,
N(“Person”)
(“verletzt
sein”)
(“Krankenhau
s”)
lam,V
viec,N
lam-viec,
V(“machen”)
(“Sache”)
(“arbeiten”)
lam,V
ruon
g,N
lam-ruon
g,V
(“machen”)
(“Reisfeld”)
(“bew
irtschaften”)
Hebraisch
yom,N
tov,
Ayom-tov,N
(“Tag”)
(“gu
t”)
(“Ferientag”
)kesef,N
katan,A,
kesef-katan,N
(“Geld”)
(“klein”)
(“Kleingeld”)
tov,
Alev,
Ntov-lev,
A(“gu
t”)
(“Herz”)
(“freundlich”)
raze,A
panim
,N
raze-panim
,A
(“dunn”)
(“Gesicht”)
(“schmalgesichtig”
)
15
Endozentrizitatvs.
Exozentrizitat
•Man
unterscheidet
bei
Kom
positazw
ischen
1.endozentrischenund
2.exozentrischenKom
posita
•Ein
endozentrisches
Kom
positum
Khat
einen
se-
mantischen
Kopf,
d.h.eines
der
Wortervon
Kvererbtseineseman
tischen
Merkm
alean
K.
•Exozentrische
Kom
posita
hab
enkeinen
seman
ti-
schen
Kop
f.Das
heißt,die
Bedeutungvonexozen-
trischen
Kom
positafolgtnichtdem
Fregeprinzip.
•Allerdings
besitzenexozentrischeKom
positaim
mer
noch
einen
Kop
f,der
seinemorpho-syntaktischen
Merkm
alean
das
Kom
positum
vererbt(siehez.B.
Frei-stoß,tragtdieMerkm
ale[N],[m
ask]
und[sing]
vonStoß).
16
Endozentrizitatvs.
Exozentrizitat2
(17)
Endo-
undexozentrischeKom
posita
imDeutschen
endozentrisch
exozentrisch
Generalschlussel
Angsthase
Mob
iltelefon
Schlitzohr
Kuchenstuhl
Hasenfuß
Buchladen
Sundenbock
Wasserflasche
Hoff
nungstrager
Straßenfest
Rotznase
Kleinkrieg
Jammerlappen
•Alle
Begriffein
der
rechtenSpalte
bezeichnen
Per-
sonen,ab
ernichtetwaHasen,Ohren,Fuße
etc.,
was
man
erwartenwurde,wennsieihre
kernseman
ti-
schen
Eigenschaftenvom
rechtenElementbestimmt
wurden.
17
Endozentrizitatvs.
Exozentrizitat3
(18)
EnglischeendozentrischeKom
posita
jack-knife
“Taschenmesser”
board
game
“Brettspiel”
bluebird
“Singd
rossel”
highchair
“Kinderhochstuhl”
sailb
oat
“Segelboot”
(19)
EnglischeexozentrischeKom
posita
cutthroat
“Halsabschneider”
lazybon
e“F
aulpelz”
loon
ybin
“Klapsm
uhle”
sweetheart
“Liebling”
pickp
ocket
“Taschendieb”
18
KomplexeKomposita
•Der
Prozess
der
Kom
positionkannim
Prinzipbe-
liebig
oftwiederholtwerden.Dadurchkonnen
Kom
-positabeliebig
komplexsein.
(20)
a.Kranken-versicherungs-ausw
eis-nummer
b.
Reise-rucktritts-versicherungs-vertrag
c.Rechts-anwalts-kanzlei-gehilfen
•Beachte:Das
istnichtunbedingteinetypischeEi-
genschaftdes
Deutschen
(wie
oftgesagt
wird).
•Im
Englischen
kommen
ebenfalls
komplexe
Kom
po-
sita
vor(auch
wenndiesvielleichtdurchdie
Ortho-
graphie
verschleiert
wird).
(21)
a.high
voltage
electricity
grid
system
ssupervisor
b.
studentfilm
societycommitee
scandal
inquiry
19
KomplexeKomposita
2
•Man
kannzeigen,dasses
sich
beidiesenkomplexen
Beispielenum
Worter,undnichtum
Phrasen(also
syntaktisch
komplexe
Objekte)
handelt.
•Test1:
DieTeiledes
Kom
positumslassen
sich
nicht
modifizieren
(lexikalischeIntegritat).
(22)
a.*private
Kranken-versicherungs-ausw
eis-
nummer
b.*w
eite
Reise-rucktritts-versicherungs-
pauschale
•(22-a)
istgram
matisch
(aber
pragmatisch
unplausi-
bel)unterder
Lesart“private
Nummer”(eines
Kran-
kenversicherungsausw
eises;Nummer
istder
Kop
f!).
•(22-a)
istab
erungram
matisch
unterder
Lesart
(Ausw
eisnummer
einer)“privatenKrankenversiche-
rung”
(obw
ohldas
pragmatisch
plausibel
ware).
Ahnliches
kannman
uber
(22-b)sagen.
20
KomplexeKomposita
3
•Test2:DieTeiledes
Kom
positumskannman
inder
Syntaxnichtbew
egen.
(23)
a.Kranken-versicherungs-ausw
eis-nummer
hat
erkeine.
b.*K
rank(en)hat
erkeineVersicherungs-
ausw
eis-nummer.
c.*K
ranken-versicherung(s)hat
erkeine
Ausw
eis-nummer.
d.*K
ranken-versicherungs-ausw
eishat
erkeineNummer.
•Kom
mentar:
1.Theoretischkonnte
esunab
hangigeBeschranku
n-
gengegendiese
Bew
egungeninder
Syntaxgeben.
2.Dann
waren
diese
Beispiele
kein
Argumentfur
den
Wortstatus.
21
KomplexeKomposita
4
•Test3:
Die
Merkm
alsvererbung
inPhrasen
und
Wortern
unterscheidet
sich.
1.DieMerkm
aleGenusundNumerusder
Kom
posi-
tain
(24)
konnen
nurvonganzrechts
kommen.
2.Phrasenhab
enden
Kop
fnichtim
mer
rechts
(25).
(24)
a.Sozial-versicherungs-nummern-formulare
[neutr],[plur],N
b.
Reise-versicherungs-vertrage
[mask],[plur],N
c.Rechts-anwalts-gehalts-pauschalen
[fem
],[plur],N
(25)
die
Freundinnen
seines
Onkels
[fem
],[plur]
•DiesistnureinArgumentgegenWortstatus,
falls
der
Kop
fsich
nichtrechts
befindet.Esistkein
ArgumentfurWortstatus(w
enn
der
Kop
frechts
sitzt),daes
auch
Phrasengibt,die
den
Kop
frechts
hab
en(vgl.MariasStudenten).
22
Kompositionalitat
•(Endozentrische)
Kom
positascheinen
aufden
er-
sten
Blick
einerechttransparente
Bedeutung
zuhab
en,das
heißt,sie
scheinen
dem
Kom
positio-
nalitatsprinzip(Frege-Prinzip)der
Interpretation
zufolgen.
•In
allen
Fallen
in(26)
sind
die
Bedeutungen
der
Teile
eingeflossenin
die
Bedeutungdes
Ganzen:
(26)
a.Hund-e-hutte
“Huttefureinen
Hund”
b.Tod-es-strafe
“StrafedurchTod”
c.taub-stumm
“taubundstumm”
d.Strumpf-hose
“StrumpfundHose”
e.Taxi-fahrer
“jem
and,der
Taxifahrt”
f.Grenz-verletzer“jem
and,der
die
Grenze
verletzt”
•Aber:DieArt
undWeise,wiedieeinzelnen
Teileih-
renBedeutungsbeitrag
zum
ganzenleisten,variiert.
23
Kompositionalitat2
•Man
unterscheidet
oft
1.Kopf-Modifikator-Kom
posita:
das
zweite
Glied
wirddurchdas
erstemodifiziert(siehe(26-a,b)).
2.KopulativeKom
posita:
die
Bedeutungdes
Gan-
zenistein(m
engentheoretischer)Schnittseiner
Teile
(siehe(26-c,d)).
3.SynthetischeKom
posita:
Das
ersteGliedistAr-
gumentdes
deverbalen
zweiten
Gliedes
(siehe
(26-e,f)).
24
Kompositionalitat3
•Interpretiert
man
das
Kom
position
alitatsprinzip
ganzstreng,
dannsolltebei
gleicher
Verkn
upfung
immer
der
gleicheProzess
der
Interpretation
ange-
wandtwerden.
•Die
Art
der
Verkn
upfung
war
aber
immer
diesel-
be:
Kom
position,also
Verkettungvon
zwei
freien
lexikalischen
Kopfen.
•Dann
sollten
Kom
posita
auch
immer
nuraufei-
neArt
interpretiertwerden
konnen,was
nichtder
Fallist(z.B.Todessstrafe�=
“Strafefurden
Tod”,
analog
zuHundehutte).
•Sogesehen
folgtdieKom
positionalso
nichtwirklich
dem
Kom
positionalitatsprinzip.
25
Kompositionalitat4
•Welches
Interpretation
sprinzip
gewahlt
wird,
ist
letztendlich
oftkontextabhangig
bzw
.konventio-
nalisiert
(27-a,b).
(27)
a.Son
nen-schutz
bedeutet:
“Schutz
vorSon
ne”
b.
Arbeit-s-schutz
bedeutetnicht:
“Schutz
vorArbeit”
•Die
BedeutungvonKom
positakannauch
1.komplett
intran
sparentsein,weshalbsiedannim
Lexikon
abgespeichertwird(28-a,b).
2.ausTeilenbestehen,deren
Bedeutungin
der
ak-
tuellenSprachenichtmehrbekanntist(28-c,d).
(28)
a.ein-silbig
“still”
b.ein-ton
ig“langw
eilig”
c.Him
-beere
(mhd.hind,“H
irschku
h”)
d.Brom-beere
(mhd.bram
(e),“G
inster”)
26
Kompositionalitat5
•Fanselow(198
5):Die
Kom
positiongehortnichtzur
Grammatik
imengerenSinne,
da
1.Kom
posita
keinefunktionalen
Elemente
enthal-
ten,siehe(29),
2.ihre
Bedeutungsich
nichtnachfesten
Prinzipien
ergibt(siehevorhergehendeFolie).
(29)
a.*d
er-M
ann,*jed-Frau
b.*h
ab-Schlafer,*sein-G
eher
c.*er-Gefuhl,*sich-Bezug
•Kom
position
istvielmehrResteiner
Protosprache
(soFanselow
1985
),wie
sieunsere
(fruhen!)
Vor-
fahrenvielleichtsprachen,unddie
vonKindernim
Spracherwerbheute
noch
durchlaufenwird(“Zwei-
Wort-Phase”).
•In
der
WortbildungkommtdiesesFossilauch
inder
Erw
achsenensprachenoch
zum
Einsatz.
27
Kompositionalitat6
•Auch
wenndie
Interpretation
vonKom
positanicht
strengkompositional
sein
sollte,
soliefert
siedoch
einArgumentfurdie
Existenzeiner
hierarchischen,
binar
verzweigenden
Strukturin
der
Wortbildung.
•Beispiel:Ein
mog
licher
Strukturbaum
furdas
Kom
-positum
Rot-wein-glas-kisteist(30):
•Die
Strukturin
(30)
legt
die
Interpretation
“Kiste,
die
Rotweinglaser
enthalt”
nahe(Sternefeld20
06).
(30)
N
NN
NN
kiste
AN
glas
Rot
wein
28
Kompositionalitat7
•Begrundung:
Angenom
men,man
weiß,
was
dieTeil-
morphem
erot,wein,glas
undkistebedeuten.
•Die
Reihenfolgeder
Verkn
upfungergibtfolgendes:
1.Rot
undWeinwerden
verknupft
undbilden
eine
Konstituente:der
Knoten
N,der
die
untersten
Knoten
AundN
unmittelbar
dom
iniert.
2.Die
BedeutungdieserKon
stituente
istso
etwas
wie
“Wein,der
rotist”
(kop
ulative
Bedeutung).
3.Rot-weinwirdverknupft
mit
GlaszurKon
stitu-
ente
Rot-wein-glas.
4.Glas
kann
nurdie
schon
komplexe
Bedeutung
vonRot-weinalsganzesbeinflussen.Das
ergibt
soetwas
wie
“GlasfurRotwein”(M
odifikation
).5.
Kiste
wirdmitRot-wein-glasverknupftundkann
nurdieBedeutungdes
schon
konstruierten
Kom
-positumsalsganzesbeinflussen.Das
ergibt“K
iste
die
Rotweinglaser
enthalt”
(Modifikation
).
29
Kompositionalitat8
•EinealternativeStrukturanalysefurRot-wein-glas-
kistewaredie
in(31).
•Diese
Analysesugg
eriert
die
Bedeutung“G
laskiste,
die
Rotweinenthalt”.
(31)
N
NN
AN
NN
Rot
wein
glas
kiste
•Diese
BedeutungistaufgrundunseresWeltw
issens
zwar
nichtplausibel,sieistvom
sprachlichen
System
aber
trotzdem
generierbar.
30
Kompositionalitat9
•Die
Bedeutungergibtsich
ausder
Bedeutungder
Teile
undihrerVerkn
upfungwie
folgt:
1.Rot
wirdmitWeinverknupft,was
dieBedeutung
“Wein,der
rotist”
ergibt(kopulativ).
2.GlaswirdmitKiste
verknupft.
3.Da
Glas
und
Kiste
eine
Konstituente
bilden,
mussen
siegemeinsam
interpretiertwerden,was
“Kiste,die
ausGlasist”
ergibt(kopulativ).
4.AndersalsbeiAnalyse2kanndieBedeutungvon
Glas
daher
die
Bedeutung
von
Rot-wein
nicht
alleinemodifizieren.
5.Schließlich
werden
die
Kon
stituenten
Rot-wein
undGlas-kistemiteinander
verknupft.Das
ergibt
die
Bedeutung“G
laskiste,die
Rotweinenthalt”
(Modifikation).
31
Kompositionalitat10
•Waredie
Verzw
eigu
ngnichtbinar
sondernn-ar(al-
so“fl
ach”),dannkonntenverschiedeneBedeutun-
gennichtoh
neweiteresaufverschiedeneStrukturen
zuruckgefuhrt
werden.
•Die
Strukturin
(32)
z.B.induziertkeineeindeutige
Interpretation
,dasiekeineAsymmetrieenthalt,die
eineDerivationsreihenfolgeabbilden
konnte.
(32)
N
AN
NN
rotwein
glas
kiste
•DieMog
lichkeitverschiedenener
Interpretation
enei-
ner
Wortkette
wieRotweinglaskistemusste
also
aus
zusatzlichen
seman
tischen
Prinzipienfolgen.
32
Wortbetonung
•DieW
ortbetonungvonKom
positadeutetebenfalls
aufinnerehierarchischeStrukturhin.
•NachChomsky&
Halle
(1968
)istdiese
Beton
ung
durch
die
elegante
Regel
in(33)
festgelegt,die
wiederum
binare
Verzeigungvoraussetzt.
(33)
Wortbeton
ungin
Komposita
Ineinem
Kom
positum
[AB]tragtBgenau
dannden
Hauptakzent,wennBverzweigt.
•Beachte:Aus(33)
folgt,
dassA
den
Hauptakzent
tragt,wennBnichtverzweigt.
•(33)
istursprunglich
furdas
Englische
gemacht,
lasstsich
aber
ebenfalls
aufdas
Deutscheanwenden.
Beton
ungim
Englischen
Kom
positum
Phrase
black
board
vs.black
board
greenhou
sevs.greenhou
sesalesman
ager
vs.youngmanager
turkey
sandwhich
vs.rotten
sandwhich
33
Wortbetonung2
•Beachte:
1.DieRegel(33)
muss
ineinem
(kom
plexen)Bau
mvonob
ennachuntenrekursivangewandtwerden.
2.Das
heißt,in
einem
Bau
m[ A
a[ B
b[ C
cd]]]wird
(33)
zuerst
aufdie
Wurzel
Aangewandt.
3.Die
Regel
sagt,dassdie
Beton
unginnerhalbvon
Bliegenmuss.Aber
wo?
Bistja
auch
komplex.
4.Das
bekom
mtman
herau
s,indem
man
(33)
wie-
derum
(alsoreku
rsiv)aufB
anwendet,usw
.,bis
man
die
nichtverzw
eigenden
Knoten
cundder-
reichthat.
•Beispiel1:
schreib-fau
l
1.Bei
zweigliedrigen
Kom
posita
istdie
Struktur
klar:
(34)
[[schreib-][faul]]
2.A
in(34)
istschreib-,
Bistfaul.
Da
Bnicht
verzweigt,folgt,dassAdieHauptbeton
ungtragt.
3.Der
Kon
trast
schreib-fau
lvs.
*schreib-faul
bestatigt
das.
34
Wortbetonung3
•Beispiel2:Fuss-ball-feld
1.DieStruktur,diedurchdieBedeutungnahegelegt
wird,ist
(35)
[[[Fuss
][ball]][feld
]].
2.Bei
der
ersten
Anwendungvon(33)
stehtA
fur
Fuss-ballundBfurFeld.
3.Bverzweigt
nicht,Aenthaltdie
Hauptbeton
ung.
4.Um
zuermitteln,welcher
TeilvonA
die
Haupt-
beton
ungtragt,muss
(33)
reku
rsiv
aufFuss-ball
angewandtwerden.AistFuss
undBBall
5.Dies
geschiehtanalog
zuschreib-fau
l;Ergeb-
nis:Fuss-ball.Gesam
tergebnis:Fuss-ball-feld
vs.
*Fuss-ball-feld
oder
*Fuss-ball-feld.
35
Wortbetonung4
•Beispiel3:
Atom-waff
en-sperr-vertrag
1.Vielleichtdie
plausibelsteStrukturvonder
Be-
deutungher
ist(36).
(36)
[[[Atom
][waff
en][[sperr][vertrag]]]]
2.Bei
der
ersten
Anwendungvon(33)
stehtA
fur
Atom-waff
enundBfurSperr-vertrag.
3.B
verzweigt,daher
muss
der
Hauptakzentinner-
halbvonBsein.
4.Um
zuermitteln,wo,
wird(33)
wieder
reku
rsiv
aufSperr-vertrag
angewandt.
Dab
eistehtA
fur
sperr-
undBfurVertrag.
5.Da
Sperr-vertrag
wieder
zweigliedrig
ist,
folgt
analog
zuschreib-fau
lund
Fuss-ball,
dassdie
Beton
ungSperr-vertragist.
6.Ergebnis:Das
normaleBeton
ungsmuster
sollteal-
soAtom-waff
en-sperr-vertragsein,nicht
?Atom-
waff
en-sperr-vertrag,
*Atom-w
affen-sperr-vertrag
oder
*Atom-waff
en-sperr-vertrag
36
Wortbetonung5
•Beispiel3:Welt-nicht-raucher-tag
1.Die
Bedeutunglegt
folgendeStrukturnahe:
(37)
[[Welt][[[nicht][raucher
]][tag]]] .
2.Bei
der
ersten
Anwendungvon(33)
stehtA
fur
WeltundBfurNicht-raucher-tag.
3.B
verzweigt,daher
muss
der
Hauptakzentinner-
halbvonBsein.
4.Wieder
wird(33)reku
rsiv
aufNicht-raucher-tag
angewandt.A
istNicht-raucher,BistTag.
5.B
verzweigtnicht,also
muss
Aden
Hauptakzent
enthalten
und
(33)
wird
reku
rsiv
daraufange-
wandt.
6.Nicht-raucher
istzw
eigliedrigmittrivialerStruk-
tur.Ergebnis:Nıcht-raucher.
7.Endergebnis:Welt-nıcht-raucher-tag
vs.*W
elt-
nicht-raucher-tag,*W
elt-nicht-raucher-tag
oder
*Welt-nicht-raucher-tag.
37
Literatur
Chom
sky,
Noam
(197
3):Con
ditionson
Transforma-
tion
s.In:S.Anderson
&P.Kiparsky,
eds,
AFestschrift
forMorrisHalle.Holt,
Reinhartand
Winston
,New
York,
pp.23
2–286.
Chom
sky,
Noam
&MorrisHalle
(196
8):TheSou
nd
Pattern
ofEnglish.Harper
andRow
,New
York.
Fanselow,Gisbert(198
5):‘Die
Stellungder
Wortbil-
dungim
System
kogn
itiver
Module’,Lingu
istische
Berichte
96,91
–126.
Sternefeld,Wolfgang(200
6):Syntax–Einemorpho-
logisch
motivierte
generative
Beschreibung
des
Deutschen.Stauffenburg,Tubingen.
38
Morphologie
Argumentstruktur1
1DieserFoliensatz
folgtsehrengBaker
&Bob
aljik(200
2).
1
Argumente
•Beobachtung:
Pradikate(prototypisch:Verben)ver-
binden
sich
inder
SyntaxmitbestimmtenPhrasen
(prototypisch:Nom
en),den
Argumenten.
1.Verben
verlangen
ein
Subjekt
(1-a,b),
(2-a,b),
(3-a),(3-b)(ohnezu
sagen,was
einSubjekt
ist).
2.MancheVerben
verlangeneineObjekt-N
P(1-c).
3.Andereverlangenzw
eiObjekte(2-c).
4.Wieder
andereverlangeneineObjekt-PP(3-c).
(1)
a.Fritz
mag
Maria.
b.*M
agMaria.
c.*F
ritz
mag.
(2)
a.Fritz
gibtMaria
einBuch.
b.*G
ibtMaria
einBuch.
c.*F
ritz
gibt(M
aria).
(3)
a.Fritz
hangt
vonMaria
ab.
b.*H
angt
vonMaria
ab.
c.*F
ritz
hangt
ab.
2
Argumente
2
•Verben,die
1.nureinArgumenthab
en,nenntman
intransitiv,
2.zw
eiArgumente
hab
en,nenntman
transitiv,
3.dreiArgumente
hab
en,nenntman
ditransitiv.
•Man
wirdsehen:
1.Die
Eigenschaftder
Transitivitatkann
man
als
morpho-syntaktisches
Merkm
alauffassen,dasie
sich
oftwie
andereMerkm
aleverhalt.
2.In
man
cher
Hinsichtverhaltsiesich
aber
auch
andersalsdie
morpho-syntaktischen
Merkm
ale,
die
bisher
besprochen
wurden.
•Mitwas
furPhrasensich
einPradikat
inder
Syntax
verbindet
undwelcheinhaltlich
enBeziehungenes
mitihnen
eingehtwirdvonder
Argumentstruktur
des
Pradikatsbestimmt.
3
Motivation
•Bevor
genau
gesagt
wird,wie
man
sich
Argument-
strukturvorstellenmuss,sollmotiviert
werden,wie-
soman
soetwas
inder
Morpholog
iebrau
chen
kann.
1.Betrachte
das
Suffix-bar.Wie
schon
gesehen,
verbindet
sich
-bar
mitVerben
(siehe(4-a,b)).
2.Dam
itistallerdings
noch
nichterklart,wieso
die
Beispiele
in(5)ungram
matisch
sind.
(4)
a.ess-bar,denk-bar,fuhl-bar,riech-bar
b.*alt-bar,*d
er-bar,*F
rau-bar,*u
nter-bar
(5)
*ankomm-bar,*fall-bar,
*schlaf-bar,
*lieg-
bar,*g
eh-bar,*rutsch-bar,*b
et-bar
•Schlussfolgerung:
-bar
kann
sich
nurmit
Verben
verbinden,die
transitivsind.
•Argumentstrukturscheintalso
(inirgendeinem
Sin-
ne)
relevantfurden
morpholog
ischen
Prozess
der
-bar-D
erivation.
4
Motiva
tion2
•Das
durch
-bar
derivierteAdjektiv
hat
allerdings
andereEigenschaftenalsdas
zugrundeliegendeVerb:
1.Das
Verbverbindet
sich
inder
SyntaxmitSubjekt
undObjekt
(siehe(6))
2.Das
Adjektiv
V-bar
verbindet
sich
nurmiteinem
Subjekt
(siehe(7)).
3.Inhaltlichkorrespon
diert
das
Subjekt
vonV-bar
mitVsObjekt,nichtmitVsSubjekt,siehe(8).
(6)
a.Fritz
isst
den
Kuchen.
b.
Maria
schloss
die
Tur.
(7)
a.Der
Kuchen
istess-bar.
b.
Die
Turistschließ-bar.
(8)
a.*F
ritz
istess-bar.(“Fritz
kannessen.”)
b.*M
aria
istschließ-bar.
(“Maria
kannTurenschließen.”)
•Das
kannerklartwerden,wennmorpholog
ischePro-
zesseaufArgumentstrukturBezugnehmen.
5
Motivation3
•Beobachtung:
1.Die
englischen
Affixe
-ment,
-erund-eeverhal-
tensich
strukturellsehrahnlich,nachallem
was
bisher
gesagt
wurde.
2.Alle
dreisind
(a)Suffixe
(b)hangensich
anVerben
(c)machen
darau
sNom
en
(9)
a.em
ploy-ment
b.
employ-er
c.em
ploy-ee
(10)
a.pay-m
ent
b.
pay-er
c.pay-ee
6
Motiva
tion4
•DasjenigeE,aufdas
die
Eigenschaftzutrifft,
die
vom
jeweilsderivierten
Nom
endenotiert
wird,steht
jenachSuffixin
einer
anderen
BeziehungzurBe-
deutungdes
jeweiligen
zugrundeliegenden
Verbs:
1.Employ-er
giltfureinePersonE,die
einstellt.
2.Employ-ee
gilt
fureinePersonE,die
eingestellt
ist.
3.Employ-menttrifftaufEinstellungsereign
isEzu.
(11)
Iem
ployyou.
a.Iam
yourem
ployer.
b.
You
aremyem
ployee.
c.Myem
ploym
entof
you(w
astoday).
(12)
Ipay
mylandlord.
a.Iam
thepayer.
b.
Mylandlord
isthepayee.
c.Mypaymentto
thelandlord
was
ontime.
•Auch
das
kanndurchInteraktionvonMorpholog
ieundArgumentstrukturerklartwerden.
7
Motivation5
•Beobachtung:
Argumentstrukturistauch
wichtig
furdie
Erklarungbisher
unerklarterPhanom
eneim
Bereich
der
(synthetischen)Kom
position.
1.Ein
Wortwie
Kinder-m
order
bezeichnet
jeman-
den,der
Kinder
umbringt.
2.Kinder-m
order
bezeichnet
nichteinen
Morder,
der
einKindist.(Tatsachlichkannes
diese,nicht
unplausible,Bedeutungniemalshab
en.)
3.Der
Nicht-Kop
fKinder
des
Kom
positumsistalso
assoziiert
mitdem
Objekt
des
zugrundeliegenden
Verbsmord-des
derivierten
Kop
fes,
nichtmit
dem
Subjekt
vonmord-.
•Das
istsystem
atisch:
1.Ein
Augen-offner
offnet
einem
dieAugen,undist
nichts
mitdem
Augenetwas
offnen
konnen.
2.Ein
Baren-toter
istein
Gew
ehr,
um
Baren
zutoten,nichtetwas
mit
dem
Baren
ihre
Beute
erlegen(z.B.Klauen,Fange).
8
ϑ-R
ollen
•DieZahlder
Argumente
eines
Pradikatsistim
men-
talenLexikon
gespeichert.
•Dielexika
lischeSemantikeines
Pradikatslegt
fest,
welcheTyp
envonArgumentenes
verlangt.
•Diese
Inform
ation
nenntman
auch
das
Theta-
Raster(ϑ-Raster)
eines
Pradikats.
•Man
sagt
auch,dassdas
Pradikat
seinen
Argumen-
tenverschiedeneTheta-R
ollen(ϑ-Rollen)zuweist.
•Einigeϑ-Rollen:
1.Agens
(derjenige,
der
handelt)
2.Patiens(T
hem
a)(derjenige,
der
betroffen
ist)
3.Ziel
(wodie
Handlunghinfuhrt)
4.Lokation
(wodas
Them
aist)
5.Exp
eriencer
(wer
etwas
psycholog
isch
erfahrt)
6.Ereignis
(das,was
stattfindet)
7.Referent
(der,uber
den
einN
ausgesagtwird) 9
ϑ-R
ollen2
•Nebenbei:
1.Die
Exp
erten
sind
sich
nichteinig,wievieleϑ-
Rollenes
gibt.
2.Der
Versuch,siegenauer
zufassen,fuhrt
oftzu
Kom
plikationen.
3.Wirbegnugenunshiermiteiner
intuitiven,ob
er-
flachlichen
Beschreibung.
4.Wichtigisteigentlichnur,
dasses
verschiedene
RollenfurverschiedeneArgumente
gibt.
•Das
ϑ-Rastereines
Pradikatswird
man
chmal
ineckigenKlammernangegeben,z.B.:
1.�A
gens�
2.�A
gens�T
hem
a��
3.�A
gens�T
hem
a,Ziel��
10
(Nicht-)A
rgument
•Beachte:NichtjedePhrase,die
ineinem
Satzauf-
taucht,isteinArgumentunderhalteineϑ-Rolle.
•Die
Phrasen
jeden
Tag,mit
großer
Sorgfaltund
lassig
in(13)
sindkeineArgumente.
•Faustregel(V
orsicht:
Ausnahmen
siehe
spater!):
Was
man
weglassen
kann,istkein
Argument;
vgl.
(13)
und(14).
(13)
a.Fritz
denkt
jeden
Tag
anMaria.
b.
Fritz
erledigtseineAufgab
emitgroßer
Sorgfalt.
c.Fritz
verw
andelte
den
Elfmeter
lassig.
(14)
a.Fritz
denkt
anMaria.
b.
Fritz
erledigtseineAufgab
e.c.
Fritz
verw
andelte
den
Elfmeter.
11
(Nicht-)A
rgument2
•Argumente
sind
dagegen
(in
der
Regel)ob
ligato-
risch.
•Der
Kon
trastzw
ischen
den
Beispielenin
(15)
und
(16)
illustriertdiesfureinigeder
bereits
erwahnten
ϑ-Rollen.
(15)
a.Sie
arbeitet.
Agens
b.
Fritz
rasiertsich.
Them
ac.
Der
Satellit
istim
Orbit.
Lokation
d.
Erhat
Angst.
Exp
eriencer
e.Fritz
isteinGenie.
Referent
(16)
a.*A
rbeitet.
b.*F
ritz
rasiert.
c.*D
erSatellit
ist.
d.*H
atAngst.
e.*Ist
einGenie.
12
ϑ-K
riterium
•Die
Ein-zu-eins-Korrespon
denz
von
Argumenten
undϑ-Rollenwurdespatestensmitder
Einfuhrung
des
ϑ-K
riteriums(C
hom
sky19
81)zum
gram
mati-
schen
Prinziperhob
en,siehe(17).
(17)
ϑ-K
riterium
a.Jedeϑ-Rolle
muss
genau
einem
Argu-
mentzugewiesenwerden.
b.
Jedes
Argumentmuss
genau
eineϑ-
Rolle
erhalten.
•DieBeispielein
(16)
verletzennungenau
den
ersten
Teildes
Kriteriums(17-a).
•Die
Beispiele
in(14)
sinddagegen
woh
lgeformt,da
den
Phrasen,die
in(14)
gegenuber
(13)
fehlen,
keineϑ-Rolle
zugewiesenwird.
13
ϑ-K
riterium
2
•Der
zweite
Teildes
ϑ-K
riteriums(17-b)istzum
Teil
motiviertdurchKon
traste
wiedie,dieman
zwischen
(18)
und(19)
beobachtenkann.In
(19)
istjeweils
einArgumentvorhan
den,das
keineϑ-Rolle
erhalt.
•Wieder
sind
die
Beispiele
in(13)
nichtbetroffen,
dadie
Phrasen,die
dortzusatzlichvorkom
men
(im
Vergleich
zu(14)),keineArgumente
sindunddaher
keineϑ-Rollenbenotigen.
(18)
a.Fritz
schlaft.
b.
Maria
rasiertFritz.
c.Fritz
schenkt
Maria
einBuch.
(19)
a.*F
ritz
schlaftMaria.
b.*M
aria
rasiertFritz
einen
Eim
er.
c.*F
ritz
schenkt
Maria
ein
Buch
(an)
Max.
14
ϑ–Kriterium
3
•(19)
hat
gezeigt,
dassArgumente
mindestenseine
ϑ-Rolle
brau
chen.
•Esgibtnun
auch
Grundeanzunehmen,dassein
Argumentnichtmehralseineϑ-Rolleerhaltenkann.
Zusammen
ergibtdas
dannKlausel(17-b).
•Kon
nte
ein
Argumentnam
lich
mehralseine
ϑ-
Rolle
aufnehmen,dannsolltees
imPrinzipmog
lich
sein,(20-a)
sozu
interpretieren
wie
(20-c):Fritz
erhaltsowoh
ldieϑ-Rolledes
Agensalsauch
diedes
Them
as.
•Dadiesnichtmog
lichist((20
-a)istja
nichtwoh
l-geform
t),hab
endie
Grammatiker
geschlussfolgert,
dassjedes
Argumentgenau
eineϑ-Rolle
erhalten
muss.
(20)
a.*F
ritz
rasiert
ϑ1
ϑ2
b.
Fritz
rasiertsich.
15
ϑ-K
riterium
4
•Problem:EsgibtFalle,in
denen
einePhrase
ohne
Kon
sequenzweggelassen
werden
kann,vonder
man
aber
trotzdem
sagenmochte,dasssieeineϑ-Rolle
erhalt,vgl.(21)
und(22).
(21)
a.Fritz
isst
einSchnitzel.
Them
ab.
Fritz
spendeteGeldfurdie
Woh
lfahrt.
Benefizient
c.Fritz
hat
Maria
einen
Brief
geschickt.
Ziel
d.
Fritz
hebtvonder
Ban
kGeldab. Quelle
(22)
a.Fritz
isst.
b.
Fritz
spendeteGeld.
c.Fritz
hat
einen
Brief
geschickt.
d.
Fritz
hebtGeldab.
16
ϑ-K
riterium
5
•Um
die
Grammatikalitat
vonFallenwie
in(22-a-d)
zuerklaren,kannman
zweierleiS
trategienverfolgen:
1.Man
nim
mtan,dassdas
Argument,das
die
ent-
sprechendeϑ-Rolleaufnehmen
sollte,im
plizit(im
Kon
text)eben
doch
vorhanden
istundso
die
ϑ-
Rolle
aufnehmen
kann.
2.Man
nim
mtzw
eiLexikon
eintragefurVerben
wie
essen,spenden,schicken,etc.
an,wob
eieinEin-
trag
eineϑ-Rolle
mehrbesitzt
alsder
andere.
•1.
istangezeigt,wennder
Satznurdannangemessen
geaußertwerden
kann,wennim
Kon
text
klar
ist,was
die
scheinbar
freieϑ-Rolle
tragt.
•2.
empfiehltsich,wennzw
ischen
den
beiden
Verben
einBedeutungsunterschiedbesteht(vgl.(23-a,b)).
(23)
a.Thestudents
dem
onstratedthis.
b.
Thestudents
dem
onstrated.
17
Topikdrop
•Mog
liches
Indiz
dafur,
dassϑ-Rollenauch
vonAr-
gumentenaufgenom
men
werden
konnen,die
nicht
horbar
(undvielleichtnurim
Kon
text
vorhanden)
sind:sogenannterTopikdropim
Deutschen.
(24)
A:
HastduFritz
gesehen?
B:
Arbeitetnoch.
(25)
A:
...
B:
Versteh
ichnicht.
(26)
A:
Wosteckt
dennMaria?
B:
Hab
ichheute
noch
nichtgesehen.
•Entweder
ϑ-Rollen-Vergabemußaufden
Kon
text
Bezugnehmen,oder
das
entsprechendeArgument
tauchtunsichtbar
inder
Syntaxauf(pro
in(27)
=phon
etisch
leeres
Pronom
en):
(27)
proverstehichnicht.
18
Argumentstatusin
derSyn
tax
•Unterscheidung
zwischen
Argument
und
nicht-
Argumentistlingu
istischrelevant(C
hom
sky19
86).
1.In
(28-b)wurdeauseiner
Nicht-Argumentphrase
(einer
in-PP)unerlaubterweise
herau
sbew
egt.
2.(28-d)involviert
zulassigeBew
egung
auseiner
in-PP,diesm
aleinArgument(Lokation).
3.VergleicheBew
egungauseinem
Nichtargument-
satz
(29-b)undauseinem
Argumentsatz(29-d).
(28)
a.Dickensdiedin
astrange
man
ner.
b.*W
hat
manner
did
Dickensdie
in?
c.Johnsleptin
thisbed.
d.
Thisbed
has
beensleptin.
(29)
a.Fritz
ist
eingeschlafen,
wahrend
erLordof
theRings
gelesenhat.
b.*W
asistFritz
eingeschlafen,wahrend
ergelesenhat?
c.Fritz
glaubt,siehat
Lordof
theRings
gelesen.
d.
Was
glaubtFritz,hat
siegelesen?
19
Externesvs.
interneArgumente
•EsgibteinArgument,
das
sich
manchmal
anders
verhalt(u.A.syntaktisch)alsdieanderen
Argumen-
te:das
sogenannte
externeArgument.
Die
nicht-
externen
Argumente
nenntman
intern.
1.Wennzu
einem
VerbeinArgumentmit
Agens-
Rolleexisitiert,istdiesdas
externeArgumentdes
Verbs.
2.Existiert
kein
solches
Argumentzum
Verb,ab
ereinArgumentmitder
Exp
eriencer-Rolle,dannist
diesesdas
externeArgumentdes
Verbs.
3.Das
externeArgumentvonNom
en(siehespater)
ist
immer
das
R(eferentielle)-Argument
(siehe
Williams19
81).
•Das
externe
Argumentstehtim
ϑ-Rasterhierar-
chisch
hoh
eralsdie
internen
Argumente
(die
Hier-
archieistausgedrucktdurchgeschachtelteKlamme-
rung):
(30)
�Arg
ext�A
rgint1,Arg
int2,...��.
20
Externesvs.interneArgumente
2
•Die
Terminolog
ieextern
vs.intern
kommtdaher,
dassman
fruher
das
externeArgumentin
der
Syn-
taxaußerhalbder
VP
(Verbalphrase)verkettethat
(inder
sogenanntenTem
poralphrase),
wahrendal-
leanderen
Argumente
VP-intern
verkettetwurden
(31-a).
•Heute
werden
ublicherweise
alle
Argumente
VP-
(bzw
.vP
-)intern
verkettet(31-b).
Die
ursprungli-
cheTerminolog
ie(die
ubrigensaufWilliams19
81zuruckgeht)
hat
sich
dennoch
erhalten.
(31)
a.TP
Subj
T′
VP
Objekt
V
T
b.
VP
Subj
V′
Objekt
V
21
Argumentstruktur:
Verben
•Die
folgenden
Beispiele
illustrieren
Argumentstruk-
turen(ϑ-Raster)
undSyntaxvonjeweils
einem
in-
transitiven,transitivenundditransitivenVerb.
(32)
schwim
men
�Agens�
a.Der
Fisch
schwam
m.
b.*D
erFisch
schwam
mmich.
(33)
beißen
�Agens�T
hem
a��
a.*D
erHundbiss.
b.
Der
Hundbissmich.
(34)
geben
�Agens�T
hem
a,Ziel��
a.*M
aria
gabFritz.
b.
Maria
gabFritz
einBuch.
22
Unergativischvs.unakkusativisch
•Esgibtzw
eiunterschiedliche
Typ
envon
intran
-sitiven
Verben:unergativ(isch
)eund
unakkusa-
tiv(isch
)eVerben.
•Unergative
intran
sitive
Verben
weisenihrem
Argu-
mentdie
Agens-Rolle
zu,unakku
sative
intransitive
Verben
weisenihrem
ArgumentdieThem
a-Rollezu.
(35)
a.Allisonran.
(Agens)
b.
Ansonjoked.
(Agens)
c.Allisonappeared.
(Them
a)d.
Ansoncollapsed.
(Them
a)e.
Fritz
hat
geschnarcht.
(Agens)
f.Karlhat
gearbeitet.
(Agens)
g.Fritz
isthingefallen.
(Them
a)h.
Karlistuntergegangen.
(Them
a) 23
Unergativisch
vs.
unakkusativisch
2
•Auch
der
Unterschiedzw
ischen
unakku
sativenund
unergativenVerben
istlingu
istischrelevant(hat
z.B.
Kon
sequenzenfurdie
Syntax).
•Beispiel(G
rewendorf19
89):
1.Ein
freierDativim
Deutschen,der
alsPossessor
interpretiertwird,istin
intran
sitiven
Kon
struk-
tion
ennurmog
lich,wennder
Possessor
mitdem
Argumenteines
unakku
sativischen
Verbsassozi-
iert
wird(36-a).
2.Die
Kon
struktionwirdungram
matisch,wennder
Possessor
mit
dem
Argumenteines
unergativi-
schen
Verbsassoziiert
ist(36-b).
(36)
a.dassdem
Bau
erndateinigeKuhege-
storben
sind
b.*d
assdem
Bau
erndateinigeKuhegelebt
hab
en
24
Argumentstruktur:
Verben2
•Man
chmal
sindArgumente
option
al.Dieswirdno-
tiert,
indem
das
Argumentim
ϑ-Rasterin
runde
Klammerngesetztwird.
(37)
singen
�Agens�(Them
a)��
a.Der
SolistsangeineArie.
b.
Der
Solistsang.
c.*D
ieAriesang./*S
angdie
Arie.
(38)
zerbrechen
�(Agens)
�Them
a��
a.Fritz
zerbrach
die
Vase.
b.
Die
Vasezerbrach.
c.*F
ritz
zerbrach.
•Nebenbei:Man
sieht,dassdas
Agensin
(38-b)syn-
taktisch
nichtmehrvorhan
den
ist,weiles
nichtdas
Subjekt
eines
eingebettetenInfinitivskontrollieren
kann:(*Die
Vasezerbrach,um
die
Versicherungs-
summezu
kassieren.)
25
Argumentstruktur:
Verben3
•Weitere
Beispiele:
1.EineEreignisrolle
wirdan
das
infinitivisch
eOb-
jekt
vonversuchen
zugewiesen(siehe(39-a)).
2.EineExp
eriencerrolle
wird
andas
Subjekt
von
wollenzugewiesen(siehe(39-b)).
3.AufdieReferenten-Rollewirdspater
eingegangen.
(39)
a.versuchen
�Agens�Ereignis��
Fritz
versuchte
den
Schlussel
zufinden.
b.
wollen
�Exp
eriencer�Ereignis��
Fritz
wollteden
Schlussel
finden.
•Die
Unterscheidung
zwischen
Agensund
Exp
eri-
encerwirdu.A.motiviertdurchdas
unterschiedliche
Verhaltender
VsmitExp
eriencer-Subjekten
undder
VsmitAgens-Subjekten
(z.B.Im
perativbildung):
(40)
a.Versucheden
Schlussel
zufinden!
b.*W
olle
den
Schlussel
finden!
26
Argumentstruktur:
Nomen,Adjektive
•Verben
sinddieprototypischen
Pradikate,ab
erauch
Nom
enoder
Adjektivekonnen
alsPradikatedienen.
•Entsprechendbesitzenauch
Nom
enundAdjektive
eineArgumentstruktur.
•Dieswirdab
erzunachst
mal
verschleiert
dadurch,
dassin
vielen
Fallen
1.Nom
enalsArgumente
(siehe(41-a))und
2.AdjektivealsModifikatoren(siehe(41-b))
fungieren.
(41)
a.Der
Hundbellt.
b.
Der
großeHundbellt.
•In
(41)
tauchtkeinePhrase
auf,die
Argumentvon
Hundoder
groß
ware.
(Das
siehtman
daran,dass
HundnichtgleichzeitigArgumentvonbelltundvon
groß
sein
kann,dadiesdas
ϑ-K
riterium
verletzen
wurde.)
27
Argumentstruktur:
Nomen,Adjektive2
•AndereKon
textesugg
erieren,dassN
undA
Pradi-
kate
mitArgumentstruktursind(esgibtab
erauch
Gegenevidenz,
sieheGrimshaw
1990
uber
Ns).
•Beispiel:Der
Eigennam
eFidoin
(42-a,b)istArgu-
mentvonHundundgroß.
(42)
a.FidoisteinHund.
b.
Fidoistgroß.
•Weitere
Evidenz:
1.Im
Englischen
istin
ahnlichen
Kon
texten
dieKo-
pula
benichtob
ligatorisch
wieim
Deutschen
die
Kop
ula
sein
(wie
in(42)),
siehe(43).
2.Das
legt
nahe,
dassFidoin
(43)
(analog
in(42))
nichtArgumentder
Kop
ula
be(oder
sein)ist,
sondernvondog
undstupid
(oder
Hund,groß
).
(43)
a.Iconsider
Fido(tobe)
adog
.b.
Iconsider
Fido(tobe)
stupid.
28
Argumentstruktur:
Nomen,Adjektive
3
•Frage:Welcheϑ-RollenvergibtA?
1.Das
externeArgumenteines
ausV
abgeleiteten
Askorreliert
mitdem
internen
Them
a-Argument
des
zugrundeliegenden
Vs((44
),(45)).
2.Daher
istes
plausibel,anzunehmen,dassdas
externeArgumentvonAdieThem
a-Rolle
erhalt.
Baker
&Bob
aljik
(200
2)erweitern
diesaufAs,
die
nichtausentsprechenden
Vsabgeleitet
sind.
3.Die
Rolle
anderer
Argumente
vonA
(wennvor-
handen)istunklar.Wir
lassen
diesoff
enund
schreiben
einfach
X.
(44)
clear(V
)�A
gens�Them
a��
Thewindclearedthesky.
(45)
clear(A
)�T
hem
a�
a.Theskyisclear.
b.*T
hewindisclear.
(“Der
Windklartauf.”)
29
Argumentstruktur:
Nomen,Adjektive4
•Welcheϑ-RollenvergibtN?
1.Das
externeArgumentvonN
isteinIndividuum,
uber
das
die
BedeutungvonN
ausgesagtwird.
2.NachWilliams(198
1)erhaltdiesesArgumentdie
Referenten-Rolle
R.
3.Die
externeArgumentstelle
vonN
kannbesetzt
werden
durchreferentielle
Argumente
wie
Eigen-
nam
en(G
eorge)unddeiktischePronom
en(this),
siehe(46).
4.Die
interneArgumentstelle
istmeist
einThem
a.
(46)
a.picture
�R�(Them
a)��
They
consider
thisapicture
ofMon
treal.
b.
president
�R�(Them
a)��
They
mad
eGeorgepresidentof
theclub.
30
ArgumentstrukturundDeriva
tion
•Erinnerung:
Das
Suffix-bar
kannsich
nurmittran-
sitivenVerben
verbinden.
•Beobachtung:
Die
them
atischeRolle
des
einzigen
Arguments
des
derivierten
V-bar-Adjektivskorre-
spon
diert
mit
der
des
internen
Arguments
des
zu-
grundeliegenden
Vs.
(47)
a.Fritz
schließt
die
Tur.
b.
Die
Turistschließ-bar.
c.*F
ritz
istschließ-bar.
(intendierteBedeutung:
“Fritz
istfahig
Turenzu
schließen.”)
•Das
einzige
Argumentvon
schließ-bar
in(47-b)
tragtalso
die
Them
a-,nichtdie
Agens-Rolle
(vgl.
(47-c)).
•DiesistdieselbeRolle,die
das
interneArgument
vonschließenin
(47-a)
tragt.
31
ArgumentstrukturundDerivation2
•Beobachtungen:
1.Die
durch-er,-ee,
-mentderivierten
Nsim
Eng-
lischen
hab
enalle
einexternes
Argument.
2.Sie
unterscheiden
sich
dadurch,welcheϑ-Rolle
des
zugrundeliegenden
VsdiesesArgumenttragt.
(48)
employ
�Agens�T
hem
a��
Iem
ployyou.Therefore...
a....Iam
anem
ployer.
b.#...youarean
employer.
c.#...Iam
anem
ployee.
d.
...youarean
employee.
e.#...Iam
anem
ploym
ent.
f.#...youarean
employm
ent.
g....thisago
odem
ploym
ent.
•Beachte:(48-b,c,e,f)sindunvertraglich(hiermar-
kiertdurch#)mitdem
Kon
text,der
mitder
Ver-
teilungder
ϑ-Rollenin
(48)
korrespon
diert.
32
ArgumentstrukturundDeriva
tion3
•Schlussfolgerungen:
1.Die
ϑ-Rolle
des
externen
Arguments
von
V-er
korreliert
mit
der
des
externen
Arguments
des
zugrundeliegenden
Vs.
2.Die
ϑ-Rolle
des
externen
Arguments
von
V-ee
korreliert
mit
der
des
internen
Arguments
des
zugrundeliegenden
Vs.
3.Die
Rolle
des
externen
Arguments
von
V-m
ent
korreliertweder
mitder
des
externen
noch
mitder
des
internen
Arguments
des
zugrundeliegenden
Vs(son
dernistdie
Ereignis-Rolle
des
Verbs).
•Aufgab
e:Nachdem
diese
Beobachtungenmit
Hil-
fedes
Kon
zepts
der
Argumentstrukturform
uliert
wurden,sollnunversuchtwerden,siezu
erklaren. 33
Argumentstrukturals
Merkmal
•Annahme:
Das
ϑ-Rastereines
Morphem
skannwie
einmorpho-syntaktisches
Merkm
albehandeltwer-
den.
•Kon
sequenz:Dasich
morpho-syntaktischeMerkm
a-leim
mer
vom
Kop
fher
vererben,solltefolgen,dass
das
ϑ-Rasterdes
Kop
fesdas
ϑ-Rastereines
mor-
pholog
isch
komplexenWortesbestimmt.
•Beachte:
1.Die
Merkm
ale
von
Affixen
(also
auch
ihrϑ-
Raster)
konnen
nichtisoliert
betrachtetwerden,
daAffixe
gebundeneFormen
sind.
2.Man
kanndiese
Eigenschaftennurstudieren,in-
dem
man
die
Effekte
beobachtet,
die
sie
auf
Worterhab
en,deren
Teilsiesind.
34
Argumentstrukturals
Merkmal2
•Beispiel1:
Das
Suffix-heit.
(49)
a.dunkel
�Them
a�Der
Him
mel
istdunkel.
b.
Dunkel-heit
�R�
Das
istDunkel-heit.
c.*D
erHim
mel
istDunkel-heit.
•Interpretation
:
1.(49-a)
zeigt,
dassder
Him
mel
ein
geeign
etes
externes
Argumentfurdunkelist.
2.(49-c)
sugg
eriert,dassder
Him
mel
aber
kein
geeign
etes
externes
Argumentfurdie
durch-heit
derivierteForm
Dunkel-heitist.
3.Das
legt
nahe,
dass-heitdie
Argumentstruktur
vondunkelveranderthat.
4.Dieswiederum
folgt,wenndie
Argumentstruktur
einMerkm
alist,welches
der
Kop
f-heitvererben
kann.
35
Argumentstrukturals
Merkmal3
•Vorlaufige
Annahmen
(werden
spater
revidiert):
1.Das
Adjektiv
dunkelweist
seinem
einzigenArgu-
mentdie
Rolle
Them
azu.
2.Das
Nom
enDunkel-heitweist
seinem
externen
Argumentdie
Rolle
Rzu.
3.Diese
R-Rolle
kann
nichtvon
dunkelkommen,
muss
also
von-heit
per
Projektionaufdas
Deri-
vatvererbtwerden
(50).
4.Ausirgendwelchen
Grunden
istder
Him
mel
kein
geeign
etes
Argumentfurdie
R-Rolle
von-heit.
(50)
N �R�
AN
�Th�
�R�
dunkel
-heit
36
Argumentstrukturals
Merkmal4
•Beachte:
1.Prafixe
bilden
(per
Definition)niemalsden
rech-
testen
TeilkomplexerWorter.
2.Wir
hab
enangenom
men,dasseinPrafixdaher
niemalsKop
feines
komplexenWorts
sein
kann
(im
Deutschen/E
nglischen).
3.Daraussolltefolgen,dassPrafixe
die
Argument-
strukturnichtbeeinflussen.
•Beispiel2:
Das
Prafixre-im
Englischen
verandert
die
Argumentstrukturdes
Verbes,mit
dem
essich
verbindet,niemals.
(51)
write
re-w
rite
�Agens�T
hem
a��
inspect
re-inspect
�Agens�T
hem
a��
enter
re-enter
�Agens�
marry
re-m
arry
�Agens(�Them
a�)�
awaken
re-awaken
�Them
a�send
re-send
�Agens�T
hem
a,Ziel��
37
Argumentstrukturals
Merkmal5
•Beispiel3:
ArgumentstrukturvonKom
posita.
(52)
a.Das
Hem
distrot.
�Them
a�b.
Das
Hem
distwein-rot.
�Them
a�c.
Sie
poliert
das
Metall.
�Agens�T
hem
a��
d.
Sie
prage-poliert
es.
�Agens�T
hem
a��
e.Das
isteinBuch.
�R�
f.Das
isteinLese-buch.
�R�
(53)
N �R�
VN
�Ag�T
h��
�R�
Les(e)-
buch
38
Ein
Problem
•Problem:
Das
Verhalten
der
Argumentstruktur
scheintetwas
komplexerzu
sein
alsdas
Verhalten
anderer
morpho-syntaktischer
Merkm
ale:
1.Tatsachlichhangt
dieArgumentstruktureines
zu-
sammengesetztenWortesnichtnurvonder
Ar-
gumentstrukturdes
Kop
fesab.
2.Vielm
ehristsieeineFunktionmehrererTeile
des
zusammengesetztenWortes.
•Beobachtung1:
DieArgumentstrukturdes
durch-er
derivierten
Nom
ensin
(54)
istidentischzu
der
des
zugrundeliegenden
Verbs.
(54)
a.kennen
�Agens�T
hem
a��
Diese
Personkenntdie
Szene.
b.
Kenn-er
�Agens�T
hem
a��
Diese
PersonisteinKenn-erder
Szene.
•Hat
-eralso
zufalligdasselbeϑ-Rasterwiekenn-(so
dasssich
die
Argumentstrukturnichtandert)?
39
Ein
Problem
2
•Beobachtung2:
1.Wenn
-er
mit
intran
sitiven
Verben
kombiniert
wird,ergeben
sich
keineNsmittransitiverArgu-
mentstruktur(siehe(55),(56)).
2.Man
wurdeab
ereinetransitive
Argumentstruk-
turerwarten,wenn-erselbsteinesolchetransitive
Argumentstrukturbesaße(w
iefur(54)
angenom
-men)unddiese
vererbte.
(55)
a.Tulpen
bluhen
fruh.
b.
Tulpen
sindfruheBluher.
(56)
a.*R
egen
bluhtTulpen.
b.*R
egen
isteinBluher
furTulpen.
•Schlussfolgerung:
Die
Argumentstrukturvon
V-er
scheint(auch)von
der
Argumentstrukturdes
zu-
grundeliegenden
Vsabhangigzu
sein.
40
Ein
Problem
3
•Frage:Wie
kannman
das
erklaren?
•Problem:
1.Einerseitsvererbt-ersein
Merkm
al[N]an
V-er,
verhaltsich
also
wie
einKop
f.2.
Aufder
anderen
Seite
bestimmt-erab
ernicht
(allein)das
ϑ-Rasterdes
derivierten
Ns,
verhalt
sich
also
nichtvollstandig
wie
einKop
f.3.
Außerdem
:Kam
edas
ϑ-Rastervon
V-er
aus-
schließlichvom
Nicht-Kop
f(von
V),
dannwurde
man
einNerwarten,das
keineN-typischeR-Rolle
andas
externeArgumentzuweist
(son
derneine
V-typischeRolle).
•Wir
werden
spater
die
Losung
furdiese
Problem
kennenlernen,die
inBaker
&Bob
aljik(200
2)ange-
boten
wird.
41
Argument-Linking
•Betrachte
zunachst
synthetische
Kom
posita
wie
Schadlings-vertilg-er,Geschirr-spul-er,etc.
•Handeltes
sich
um
N-N
-Kom
posita,
dannsollten
ihre
ϑ-Rasterdem
des
Kop
fes(V
-er)
entsprechen
(Vererbungvonrechts):�A
gens�T
hem
a��.
•Das
istab
ernichtder
Fall,siehe(57).
(57)
a.*D
iese
Vog
elsind
Schadlingsvertilger
des
Kartoffelkafers.
b.*D
iese
MaschineisteinGeschirrspuler
vonTellern.
•DieBeispielewerden
gram
matisch,sobalddas
inter-
neArgumentdes
synthetischen
Kom
positumsfehlt.
(58)
a.Diese
Vog
elsindSchadlingsvertilger.
b.
Diese
MaschineisteinGeschirrspuler.
•Diese
synthetischen
Kom
positahab
enalso
nureine
Agens-Rollezu
vergeben
(aber
keineThem
a-Rolle). 42
Argument-Linking2
•Frage:Wieso
ererben
synthetischeKom
positanicht
die
kompletteArgumentstrukturdes
Kop
fes(des
-er-Nom
ens)?
•Antwort:
1.In
(57-a)
wurdedie
interneArgumentstelle
des
Nom
ensVertilg-ervom
Nicht-Kop
f(Schadling)
des
Kom
positumsbereits
inderMorphologie
abgesattigt.
2.Dam
itkanndiese
Argumentstelle
nichtmehrvon
einem
Argumentin
der
Syntax(K
artoffelkafer)
besetzt
werden.
•Baker
&Bob
aljik
(200
2)nennen
das
Argument-
Linking.
(59)
Argument-Linking
Der
Nicht-Kop
feines
Kom
positumskannals
Argumentdes
Kop
fesinterpretiertwerden.
43
Argument-Linking3
•Baker
&Bob
aljik
(200
2)notierenArgument-Linking
durchSuper-Koindizierung
der
referentiellenAr-
gumentstelle
des
Nicht-Kop
fesmiteiner
Argument-
stelle
des
Kop
fes.
(60)
[ N[ N
Schadlings
�Ri�][ N
Vertilger
�Ag�T
hi��
]]
•Beachte:
1.NurSchwesterknoten
konnen
die
Beziehungdes
Argument-Linkingeingehen.
2.NachSattigu
ngder
Argumentstelle
durchLinking
kann
diese
Argumentstelle
nichtmehran
das
komplexe
Wortvererbtwerden,siehe(61).
(61)
Sattigu
ngsprinzip
EinegelinkteArgumentstelle
kannnichtweiter
vererbtwerden.
44
Argument-Linking4
•Kon
sequenz:
Es
folgt,
wieso
die
Argumentstelle
nichtmehrdurch
einePhrase
inder
Syntaxab-
gesattigtwerden
kann.
(62)
N�A
g�Projektion
NN
�Ri�
�Ag�Thi��
Geschirr
VLinking
N�A
g�Th��
�R�
spul-
-er
•Beachte:Esfolgtab
erim
mer
noch
nicht,wieso
das
ϑ-Rasterdes
-er-Nom
ensSpul-er
dem
Rasterdes
Nicht-Kop
fesspul-
entsprechen
sollte(w
iein
(62)
vorausgesetzt).
45
EineBeschrankungfur
Argument-Linking
•Eineweitere
Beobachtung:
1.Im
Fallvon
Argument-Linking
oben
wurdedie
referentielleArgumentstelle
des
Nicht-Kop
fesmit
der
internenArgumentstelle
des
Kop
fesverlinkt.
2.Das
istkein
Zufall.
Linkingmitder
externenAr-
gumentstelle
des
Kop
fesistnam
lichgrundsatzlich
unmog
lich:
(63)
a.*D
ieserSchadling
istein
Vog
elvertilger.
(Intendiert:“D
ieserSchadling
wird
von
Vog
elngefressen.”)
b.*D
iesesGeschirristeinHausm
ann-spuler.
(Intendiert:“D
iesesGeschirrwird
vom
Hausm
anngespult.”)
•Vergleicheauch
dienichtvorhandenen
Lesartenvon
Kindermorder,Augenoff
ner,etc.
46
EineBeschrankungfur
Argument-Linking2
•Mitanderen
Worten:Das
referentielleArgumentdes
Nicht-Kop
fesdes
Kom
positumskannalsThem
ades
Kop
fesinterpretiertwerden,ab
ernichtalsAgens.
•Wieso
das
soist,
wirdhiernichterklart.
Aber
um
eswenigstens
sicherzustellen,wird
folgende
Be-
schrankungfurArgument-Linkingstipuliert.
(64)
Linking-Beschranku
ng
Die
Argumentstelle
des
Nicht-Kop
feskann
nichtmitder
externen
Argumentstelle
des
Kop
fesgelinkt
werden.
•Seitenbem
erku
ng:
Naturlich
warees
schon
,wenn
man
wußte,
warum
sowas
wie
(64)
gelten
soll.
47
Argument-Linkingund-ing-N
omen
•Argument-Linking
scheint
auch
insynthetischen
Kom
positades
Englischen
zuerfolgen,die
Nsent-
halten,welchedurch-ing-D
erivationausVsabge-
leitet
wurden
(Baker
&Bob
aljik
2002
).
(65)
a.Theeatingof
meatisenjoyable.
b.
Meat-eatingisenjoyable.
c.*M
eat-eating
ofpork
isforbidden
insomereligions.
d.*C
hild-eating(ofmeat)
isim
portantfor
healthygrow
th.
(66)
a.Thewashingof
dishes
ishelpful.
b.
Dish-washingishelpful.
c.*D
ish-washingof
platesishelpful.
d.*H
usband-washing(ofdishes)isappre-
ciated
bymostwives.
•Sob
alddie
Argumentstrukturvon-ing-N
omen
ge-
nauer
dargelegt
ist,kommen
wiraufeinedetailierte
AnalysedieserFalle
zuruck.
48
Argument-Linkingund-en-N
omen
•AhnlicheFaktenfindet
man
auch
imDeutschen
vor,
allerdings
hat
man
esdannpotentiellmitdem
Suffix
-en(alternativ:einNullsuffixØ)zu
tun:[ V
ess-
]vs.
[ NEss-en].
(67)
a.Das
Essen
vonFleisch
istumstritten.
b.
Fleischessenistumstritten.
c.*F
leischessenvonSchweinistin
einigen
Religionen
verboten.
d.*D
asKind(er)essen
(von
Fleisch)
ist
wichtigfurgesundes
Wachstum.
(68)
a.Das
SpulenvonGeschirristhilfreich.
b.
Geschirrspulenisthilfreich.
c.*D
asGeschirrspulender
Telleristhilf-
reich.
d.*H
ausm
ann(s)spulen
(der
Teller)
wird
vonden
meisten
Frauen
geschatzt.
49
Argumentstrukturvon-en-N
omen
•Betrachte
nundie
Eigenschaftenvon-en-N
omen:
(69)
Karlspultedas
Geschirr.
a.Karls
Spulen
des
Geschirrs
dauerte
Stunden.
b.
Das
Spulendes
Geschirrs
durchKarl
dauerte
Stunden.
c.Ich
finde,
das
war
Karls
schnellstes
Spulendes
Geschirrs.
•Beobachtungen:
1.Hat
das
zugrundeliegendeV
eininternes
Argu-
ment,dannhat
diesdas
V-en-N
omen
auch
(durch
postnom
inalen
Genitiv
markiert),siehe(69-a).
2.Vsexternes
Argumenttauchtauch
mit
V-en-
Nom
enauf
(realisiert
als
durch-Phrase
oder
pranom
inaler
Genitiv),(69-a-c).
3.Das
V-en-N
omen
hat
außerdem
noch
einexternes
R-Argument,wiebeiNom
enublich,siehe(69-c).
50
Argumentstrukturvo
n-en-N
omen2
•Interpretation
:
1.Die
Argumentstruktureines
V-en-N
omensuber-
nim
mtdie
des
zugrundeliegenden
V.
2.Zusatzlichwirddie
Argumentstrukturdes
V-en-
Nom
ensnoch
angereichertdurcheineR-Rolle.
3.Diese
R-Rolle
wirddem
externen
Argumentdes
V-en-N
omenszugewiesen,wahrend
die
von
Vubernom
meneArgumentstrukturdieinternen
Ar-
gumente
des
V-en-N
omensbildet.
•Um
diesabzuleiten
fuhrenBaker
&Bob
aljik(200
2)den
Prozess
des
Substitutions-Linkingsein(das-
selbeVerfahrenfunktioniertdannauch
furdiedurch
-ing-Affigierungderivierten
Nom
enim
Englischen). 51
Substitutions-Linking
•Idee:
1.EinePositionim
ϑ-Rasterdes
-ing/-en-Suffixes
wirdersetztdurchdas
gesamte
ϑ-Rasterdes
zu-
grundeliegenden
Verbes.
2.Dadurch
wird
das
ϑ-Rasterdes
VerbsTeilder
Argumentstrukturdes
Suffixes.
3.Danachkanndas
erweiterteϑ-Rasterdurchdas
Projektionsprinzipan
das
V-ing/
-en-N
omen
ver-
erbtwerden,zusammen
mit
den
ursprunglichen
ϑ-Rollen
des
Suffixes(aber
naturlich
ohnedie
erstetzteϑ-Rolle).
(70)
Substitution
s-Linking
Die
Argumentstruktur
des
verbalen
Nicht-
Kop
feseines
N-D
erivatskanneineϑ-Position
des
Kop
fesersetzen.
52
Substitutions-Linking2
•Beispiel:Spul-en
1.Die
Argumentstruktur
von
spul-
ist
�Agens
�Them
a��.
2.DieArgumentstrukturdes
nom
inalisierenden
Suf-
fixes-enist�R
�X��.
3.Die
X-Argumentstelle
von-enwirdersetztdurch
dieArgumentstrukturvonVunddieso
erweiterte
Argumentstrukturvon-enwirdprojiziert.
(71)
NProj.
�R�A
g,Th��
VN
�Ag�Th��
Subst.
�R�X
��
Spul-
-en
53
Substitutions-Linking3
•Beachte:
1.NichtalleSuffixe
losenSubstitution
s-Linkingaus.
2.Ob
ein
Morphem
Substitution
s-Linking
auslost
oder
nicht,isteinelexikalischeEigenschaft.
3.Mitanderen
Worten:Diese
Eigenschaftmuss
imLexikon
eintrag
eines
Substitution
sauslosersver-
merkt
sein
(z.B.durcheinMerkm
al[+
subst]).
•Beispiel:Der
Lexikon
eintrag
des
Suffixes-enenthalt
also
aufjeden
Falldie
folgenden
Merkm
ale:
[N],
[∗V∗],[suffix],�R
�X��,[+
subst],...
54
Zwisch
enresume
•Argument-Linking:
Ein
komplexesWortererbtwe-
niger
Argumentstellenalserwartet.
•Substitution
s-Linking:
Das
komplexe
Wortererbt
mehrArgumentstellenalserwartet.
•Substitution
s-Linkingzeigtab
erauch
zwei
Eigen-
schaften,diewirschon
beiArgument-Linkingbeob-
achtenkonnten:
1.das
Sattigu
ngsprinzip(siehe(72-b);
der
Infinitiv
kannkeineEreignisrolle
mehrerhalten);
2.eineBeschranku
ng,
siehe(72-c):dieexterneRolle
(hierdie
R-Rolle)muss
erhaltenbleiben).
(72)
a.Erwunschte
sich,nachHause
gehen
zukonnen.
b.*D
asWunschen,nachHause
gehen
zukonnen,war
stark.
(vgl.Der
Wunsch,nachHause
gehen
zukonnen,war
stark.)
c.Das
war
einverzweifeltes
Wunschen. 55
Substitutions-
undArgument-Linking
•Die
beiden
LinkingProzessekonnen
ineinem
syn-
thetischen
Kom
positum,dessenKop
feinV-ing/
-en-
Nom
enist,
kombiniert
werden
(vgl.S.45
),wie
inder
Analysevon(das)Geschirr-spul-en
in(73).
(73)
NSat.&
Proj.
�R�A
g��
NN
Sat.&
Proj.
�Ri�
�R�A
g,Thi��
Geschirr
VArg.-Link.
N�A
g�Th��
�R�X
��
spul-
Subst.-Link.
-en
56
Substitutions-
undArgument-Linking2
•Seitenbem
erku
ng:
1.Unklar
ist
jetzt
allerdings,warum
Argument-
Linking
in(73)
das
Them
abetrifftund
nicht
das
Agens.
2.Schließlichsindbeidenichtextern
(Ristextern):
�R�A
g,Th��.
3.Unddie
Beschranku
ng(64)
verbietetja
nureine
Bindungdes
externen
Arguments.
•Das
kannman
mog
licherweise
beheben,indem
man
dieArgumentstrukturvollkom
men
hierarchisiert:�R
�Ag�T
h���.
(Das
ergibtsich
eigentlichsowieso
aus
dem
Substitution
slinkingin
(73).)
•Jetztmusste
man
nurnoch
(64)
soform
ulieren,
dassArgument-Linkingaufdie
tiefsteϑ-Rolle
des
Kop
fesbeschrankt
ist.
57
Substitutions-Linkingund-ize/-isier-
•Das
Derivationsm
orphem
-ize
imEnglischen
hat
folgendeEigenschaften:
1.Esverbindet
sich
mitAdjektiven
(�Them
a�).
2.Esform
tdarausVerben.
3.Das
resultierendeVerbhat
die
Argumentstruktur
�Agens�T
hem
a��,siehe(74-b,d).
(74)
a.Hitch-hikingislegal.
b.
Con
gresslegal-ized
hitch-hiking.
c.Thisfacilityismodern.
d.
Thecompan
ymodern-izedthefacility.
•Das
Suffix-isier-im
Deutschen
scheintsich
gleich
zuverhalten:
(75)
a.Kiffen
istlegal.
b.
Das
Parlamenthat
Kiffen
legal-isiert.
c.Diese
Fabrikistmodern.
d.
Die
Firmamodern-isierte
die
Fabrik.
58
Substitutions-Linkingund-ize/-isier-
2
•Interpretation
1:
1.-isier-hat
das
ϑ-Raster�A
gens�T
hem
a��.
2.Durchdas
Projektionsprinzipvererbtsich
dieses
ϑ-Rasteraufdas
gesamte
Verbder
Form
A-isier-.
3.Die
Them
a-Rolle
von
legal
spielt
keine
Rolle
imkomplexenWort,
dasievonder
Nicht-Kop
f-Positionnichtvererbtwerden
kann.
(76)
V�A
g�T
h��
AV
�Th�
�Ag�T
h��
legal
-isier-
59
Substitutions-Linkingund-ize/-isier-
3
•Interpretation
2:
1.Das
Suffix
-isier-
hat
die
Argumentstruktur
�Agens�X
��.Außerdem
tragt-isier-das
Merk-
mal
[+subst].
2.Das
X-Argumentwird
ersetztdurch
die
Argu-
mentstrukturdes
Adjektivs.
3.Dadurch
fugt
-isier-zurArgumentstrukturdes
Adjektivs�T
hem
a�noch
eineAgens-Stelle
hinzu:
�Agens�T
hem
a��.
4.Diese
Argumentstrukturwirddannprojiziert,sie-
he(77).
(77)
VSat.&
Proj.
�Ag�T
h��
AV
�Th�
�Ag�X
��
legal
Subst.
-isier-
60
Substitutions-Linkingund-ize/-isier-
4
•Welcher
der
beiden
Interpretation
enistdiebessere?
•Beobachtung:
1.Aus(78-b)folgt(78-a);
2.aus(78-d)folgt(78-c).
(78)
a.Kiffen
istlegal.
b.
Das
Parlamenthat
Kiffen
legal-isiert.
c.Diese
Fabrikistmodern.
d.
Die
Firmamodern-isierte
die
Fabrik.
•Baker
&Bob
aljik(200
2):Dieskannerklartwerden,
wennman
annim
mt,dassSubstitution
s-Linkingvor-
liegt:
1.Das
interneArgumentdes
A-isier-Vserhaltdurch
Substitution
dieselbeThem
a-Rollewiedas
einzige
Argumentdes
zugrundeliegenden
As.
2.Wenn
diese
Argumente
beidedie
Them
a-Rolle
des
Adjektivserhalten,istdie
beobachtbarese-
man
tischeRelationzw
ischen
(78-a)/(78
-b)und
(78-c)/(78
-d)plausibel.
61
Substitutions-Linkingund-h
eit
•Erinnerung:
1.ZuBeginndiesesAbschnitts
wurdeeineAnalyse
vonDunkel-heitvorgeschlagen.
2.Danachwirddas
ϑ-Rastervon-heit(�R�)
aufKo-
sten
des
Rasters
vondunkel(�Them
a�)projiziert
(siehe(79)).
•Beobachtung:
1.Die
Them
a-Rolle
vondunkelverschwindet
aber
nicht,wenndunkelmit-heitkombiniert
wird.
2.Vielm
ehrkannsieim
mer
noch
durcheinGenitiv-
Argumentrealisiert
werden,siehe(80).
(79)
a.Der
Him
mel
istdunkel.
b.*D
erHim
mel
istDunkel-heit.
(80)
a.Die
Dunkel-heitdes
Him
mels(ist
be-
ruhigend).
b.
IchbezeichnediesalsDunkel-heitdes
Him
mels.
62
Substitutions-Linkingund-h
eit
2
•Kon
sequenz:
Die
ursprunglicheAnalyse(vgl.Seiten
35-36)
kannnichtrichtigsein.
•Alternative:
1.-heithat
die
Argumentstruktur�R
�X��.
2.DieThem
a-RollevondunkelwirdfurXsubstitu-
iert.Esentsteht�R
�Them
a��.
3.Die
Argumentstruktur�R
�Them
a��kanndann
von-heitaufDunkel-heitprojiziert
werden.
4.Dadurch
kann
Dunkel-heit
nach
wie
voreine
Them
a-Rolle
zuweisen.
(81)
NSat.&
Proj.
�R�T
h��
AN
�Th�
�R�X
��
dunkel
Subst.
-heit
63
Substitutions-Linkingund-h
eit
3
•Frage:Wenndie
Them
a-Rolle
des
Adjektivsdunkel
inder
AbleitungDunkel-heiterhaltenbleibt,
wieso
kannder
Him
mel
in(79-b)danndiese
Them
a-Rolle
nichtaufnehmen?
•Mog
licheAntwort:
1.Die
Zuw
eisungvonthem
atischen
Rollenistkon-
figu
ration
ellbeschrankt.
2.DieNom
inalphrase
der
Him
mel
in(79-b)istnicht
ineiner
Position,an
die
die
Them
a-Rolle
eines
Nom
enszugewiesenwird,der
Genitiv
in(80-a,b)
dagegen
schon
.3.
DiePhrase
der
Him
mel
istin
der
Position,an
die
die
R-Rolle
zugewiesenwird,kannab
eraufgrund
seiner
Bedeutung,
diese
Rolle
nichtprob
lemlos
ausfullen.
•Die
Idee,dassϑ-Rollenan
bestimmte
syntaktische
Positionen
gekn
upft
sind,findet
sich
spatestensin
Baker
(198
8),wosieunterdem
Nam
enUniformity
ofTheta-AssignmentHyp
othesis
(UTAH)auftritt. 64
Argument-Bindung
•Erinnerung:
Esfehlenunsim
mer
noch
genaueAna-
lysen,die
die
Eigenschaftender
Suffixe
1.-er
2.-ee
3.-m
ent
4.-bar
liefern.
•Das
ersteProblem
bezog
sich
aufdas
scheinbar
parad
oxeVerhaltenvon-erin
z.B.Vertilg-er.
1.Einerseitsvererbt-ersein
Merkm
alN
anVertilg-
er,verhaltsich
also
wie
einKop
f.2.
Andererseitsbestimmt-erab
ernicht(allein)das
ϑ-Rastervon
Vertilg-er,
verhaltsich
also
nicht
wie
einKop
f.
•Baker
&Bob
aljik(200
2)fuhrendazunoch
einen
letztenProzess
ein:Argument-Bindung.
65
Argument-Bindung2
•Beobachtung:
1.Ein
Nom
ender
Form
V-erhat
einexternes
Ar-
gument,welches,analog
zum
externen
Argument
des
zugrundeliegenden
V,eine
Agens-Rolle
zutragen
scheint(siehe(82-a)).
2.Das
externe
Argumentsolcher
Nom
enscheint
aber
ebenfalls
eineR-Rolle
zutragen,wie
auch
nicht-derivierteNom
en(vgl.(82-a,b),
(82-c,d)).
(82)
a.Der
Grauschnapper
isteinausgezeichne-
terVertilger
vonUngeziefer.
b.
KeineSim
ulation
isteinerealistischeAb-
bildungdes
Universums.
c.Ichbew
erte
diesenGrauschnapper
alsef-
fizientenVertilger
vonUngeziefer.
d.
Ichbetrachte
diese
Sim
ulation
alsreali-
stischeAbbildungdes
Universums.
66
Argument-Bindung3
•Kon
sequenz:
Man
mochte
einen
Mechanismus,
der
zwei
them
atische
Rollen
mit
ein
und
dem
selben
Argumentassoziierenkann.
(83)
Argument-Bindung
Eine
Kop
f-Argumentstelle
kann
eine
Nicht-
Kop
f-Argumentstelle
binden.
•Beachte:
1.Bindung
wird
interpretiertalserhieltedas
Ar-
gument,
das
die
bindende
ϑ-Rolle
zugewiesen
bekom
mt,
auch
noch
die
gebundeneϑ-Rolle
zu-
gewiesen.
2.DiegebundeneArgumentstelle
istabgesattigtund
wirdnichtweitervererbt(genauer:substituiert);
daher
wirdnureinArgumentin
der
Syntaxreali-
siert(w
elches
aber
beideϑ-Rollentragt).
3.Argument-Bindungistlexikalisch
gesteuert(z.B.
durcheinMerkm
al[+
bind(x,y)]).
4.BindungwirddurchSubkoindizierungmarkiert.
67
Argument-Bindung4
•Annahmen:
1.-erhat
die
Argumentstruktur�R
�X��
(wie
-ing
oder
-en).
2.-eristlexikalisch
sospezifiziert,dassseineexter-
neArgumentstelle
dieexterneArgumentstelle
des
Nicht-Kop
fesbindet:[+
bind(ext,ext)].
(84)
NProj.&
Sat.
�Ri�T
h��
VN
�Ag i
�Th��
�Ri�X
��
Vertilg-
Arg.-Bind.
-er
&Subst.
•Kon
sequenz:
1.-eristder
Kop
f,vererbtalso
sein
N-M
erkm
al.
2.V
ubergibtnachBindungden
nichtgebundenen
Teilseiner
ArgumentstrukturviaSubstitution
anden
Kop
f,vonwoauser
projiziert
werden
kann. 68
Argument-Bindung5
•Beobachtung:
1.Argumentbindungkannauch
das
Verhaltendes
-ee-Suffixesableiten.
2.Dieswirderreicht,
indem
das
externeArgument
von
-ee
einfach
das
interne
Argumentdes
Vs
bindet,nichtdas
externe:
[+bind(ext,int)].
(85)
a.TheIRSconsidersChristheem
ployer
ofPat.
b.
TheIRS
considersPat
theem
ployee
ofChris.
(86)
NProj.&
Sat.
�Ri�A
g��
VN
�Ag�T
hi��
�Ri�X
��
employ
Arg.-Bind.
-ee
&Subst.
69
Argument-Bindung6
•Frage:
1.Wieso
brau
cht
man
uberhaupt
Argument-
Bindung?
Wenn
man
subsituiert,werden
doch
ohnehin
alle
ϑ-Rollendes
Nicht-Kop
fesubertra-
genunddanachprojeziert.
2.UndnachProjektionsollten
beideRollendoch
inder
SyntaxzurVerfugu
ngstehen
konnen.
•Antwort:
1.VielleichtgreifenBaker
&Bob
aljik(200
2)zu
die-
sem
Mechanismus,
weilsonst
inder
Syntaxzw
eiϑ-Rollenan
einArgumentzugewiesenwurden,in
Widerspruch
zu(17-b).
2.DurchArgument-Bindungwerden
inder
Morpho-
logieerst
zweiϑ-Rollenassoziiertunddannin
der
Syntaxnureinedavon
(diebindendeRolle)zuge-
wiesen.Die
zweite
Rolle
wirddurchdie
Bindung
entsprechendinterpretiert.
3.Die
Antwortkonnte
aber
vielleichtauch
inder
UTAH
begrundet
liegen.
70
Argument-Bindung8
•Argumentbindung
erklartauch
die
Eigenschaften
von-bar:
(87)
a.Fritz
liest
den
Brief.
b.
Der
Brief
istles-bar.
c.*F
ritz
istles-bar.
d.
?Der
Brief
istles-bar
durchMaschinen.
e.Der
Brief
istmaschinen-les-bar.
1.-bar
hat
die
Argumentstruktur�T
hem
a�X
��.
2.Das
externeArgumentvon-bar
bindet
das
interne
vonV,-bar
tragtalso
[+bind(ext,int)].
3.-bar
tragtdas
Merkm
al[+
subst].
(88)
AProj.&
Sat.
�Thi�A
g��
VA
�Ag�T
hi��
�Thi�X
��
les-
Arg.-Bind.
-bar
&Subst.
71
Zusammenfassung
•DieSuffixe
-er,-ee,
-ingim
Englischen
und-er,-en,
-bar
imDeutschen
hab
endiefolgenden
Eigenschaf-
ten,die
das
teilw
eise
gleiche,
teilw
eise
unterschied-
licheVerhaltenerklaren:
-ing:[N],
[∗V∗],�R
�X��,
[+subst]
-en:
[N],
[∗V∗],�R
�X��,
[+subst]
-er:
[N],
[∗V∗],�R
�X��,
[+subst],
[+bind(ext,ext)]
-ee:
[N],
[∗V∗],�R
�X��,
[+subst],
[+bind(ext,int)]
-bar:[A],
[∗V∗],�T
h�X
��,[+
subst],
[+bind(ext,int)]
Literatur
Baker,Mark(198
8):Incorporation:ATheory
ofGram-
matical
FunctionChanging.
University
ofChicago
Press,Chicago.
72
Baker,Mark&
Jonathan
Bob
aljik
(200
2):Introduction
toMorpholog
y.Ms.,R
utgersUniversity
andMcG
illUniversity.
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pholog
y’,TheLingu
isticReview
1,81
–114.
73
Morp
holo
gie
Distr
ibuie
rte
Morp
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Vora
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(3)
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w.
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abula
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hal
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Phon
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m
(Adju
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Sch
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8
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che
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n
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Inder
Pro
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flex
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des
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Syn
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-Anal
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18
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(9)
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(9)
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Singular–EinsetzenderDeterminativmarker
[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]
[dat]
[refl]
(16)Determinativmarker(fur[–pl]):b./m-/[III]↔[1pers]d./t-/[III]↔[2pers]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]
35
Singular–EinsetzenderDeterminativmarker
[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/m/[III]-
[dat]/m/[III]-
[refl]/m/[III]-
(16)Determinativmarker(fur[–pl]):b./m-/[III]↔[1pers]d./t-/[III]↔[2pers]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]
36
Singular–EinsetzenderDeterminativmarker
[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/t/[III]-/m/[III]-
[dat]/t/[III]-/m/[III]-
[refl]/t/[III]-/m/[III]-
(16)Determinativmarker(fur[–pl]):b./m-/[III]↔[1pers]d./t-/[III]↔[2pers]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]
37
Singular–EinsetzenderDeterminativmarker
[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/-/t/[III]-/m/[III]-
[dat]/l/-/l/-/t/[III]-/m/[III]-
[refl]/t/[III]-/m/[III]-
(16)Determinativmarker(fur[–pl]):b./m-/[III]↔[1pers]d./t-/[III]↔[2pers]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]
38
Singular–EinsetzenderDeterminativmarker
[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/-/t/[III]-/m/[III]-
[dat]/l/-/l/-/t/[III]-/m/[III]-
[refl]/s/[III]-/s/[III]-/t/[III]-/m/[III]-
(16)Determinativmarker(fur[–pl]):b./m-/[III]↔[1pers]d./t-/[III]↔[2pers]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]
39
Singular–ApplizierenderRedundanzregeln
[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/-/t/[III]-/m/[III]-
[dat]/l/-/l/-/t/[III]-/m/[III]-
[refl]/s/[III]-/s/[III]-/t/[III]-/m/[III]-
(17)Redundanzregeln:a.[]→[III]/[dat]b.[]→[II]/[+fem]
40
Singular–ApplizierenderRedundanzregeln
[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/-/t/[III]-/m/[III]-
[dat]/l/[III]-/l/[III]-/t/[III]-/m/[III]-
[refl]/s/[III]-/s/[III]-/t/[III]-/m/[III]-
(17)Redundanzregeln:a.[]→[III]/[dat]b.[]→[II]/[+fem]
41
Singular–ApplizierenderRedundanzregeln
[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/[II]-/t/[III]-/m/[III]-
[dat]/l/[III]-/l/[III]-/t/[III]-/m/[III]-
[refl]/s/[III]-/s/[III]-/t/[III]-/m/[III]-
(17)Redundanzregeln:a.[]→[III]/[dat]b.[]→[II]/[+fem]
42
Singular–EinsetzenderThemavokale
[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/[II]-/t/[III]-/m/[III]-
[dat]/l/[III]-/l/[III]-/t/[III]-/m/[III]-
[refl]/s/[III]-/s/[III]-/t/[III]-/m/[III]-
(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]
43
Singular–EinsetzenderThemavokale
[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/[II]/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-
[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-
[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-
(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]
44
Singular–EinsetzenderThemavokale
[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/[II]-/a/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-
[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-
[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-
(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]
45
Singular–EinsetzenderThemavokale
[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/o/-/l/[II]-/a/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-
[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-
[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-
(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]
46
Singular–EinsetzenderNumerusmarker
[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/o/-/l/[II]-/a/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-
[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-
[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-
(19)Numerusmarker:a./-s/↔[+pl]b./-Ø/↔[]
47
Singular–EinsetzenderNumerusmarker
[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/o/-Ø/l/[II]-/a/-Ø/t/[III]-/e/-Ø/m/[III]-/e/-Ø
[dat]/l/[III]-/e/-Ø/l/[III]-/e/-Ø/t/[III]-/e/-Ø/m/[III]-/e/-Ø
[refl]/s/[III]-/e/-Ø/s/[III]-/e/-Ø/t/[III]-/e/-Ø/m/[III]-/e/-Ø
(19)Numerusmarker:a./-s/↔[+pl]b./-Ø/↔[]
48
AbgeleitetesSingularparadigma
[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/o/-Ø/l/-/a/-Ø/t/-/e/-Ø/m/-/e/-Ø[dat]/l/-/e/-Ø/l/-/e/-Ø/t/-/e/-Ø/m/-/e/-Ø[refl]/s/-/e/-Ø/s/-/e/-Ø/t/-/e/-Ø/m/-/e/-Ø
49
Plural–EinsetzenderDeterminativmarker
[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]
[dat]
[refl]
(16)Determinativmarker(fur[+pl]):a./n-/[I]↔[1pers]/[+pl]c./Ø-/↔[2pers]/[+pl]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]
50
Plural–EinsetzenderDeterminativmarker
[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/n/[I]-
[dat]/n/[I]-
[refl]/n/[I]-
(16)Determinativmarker(fur[+pl]):a./n-/[I]↔[1pers]/[+pl]c./Ø-/↔[2pers]/[+pl]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]
51
Plural–EinsetzenderDeterminativmarker
[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]Ø-/n/[I]-
[dat]Ø-/n/[I]-
[refl]Ø-/n/[I]-
(16)Determinativmarker(fur[+pl]):a./n-/[I]↔[1pers]/[+pl]c./Ø-/↔[2pers]/[+pl]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]
52
Plural–EinsetzenderDeterminativmarker
[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/-Ø-/n/[I]-
[dat]/l/-/l/-Ø-/n/[I]-
[refl]Ø-/n/[I]-
(16)Determinativmarker(fur[+pl]):a./n-/[I]↔[1pers]/[+pl]c./Ø-/↔[2pers]/[+pl]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]
53
Plural–EinsetzenderDeterminativmarker
[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/-Ø-/n/[I]-
[dat]/l/-/l/-Ø-/n/[I]-
[refl]/s/[III]-/s/[III]-Ø-/n/[I]-
(16)Determinativmarker(fur[+pl]):a./n-/[I]↔[1pers]/[+pl]c./Ø-/↔[2pers]/[+pl]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]
54
Plural–ApplizierenderRedundanzregeln
[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/-Ø-/n/[I]-
[dat]/l/-/l/-Ø-/n/[I]-
[refl]/s/[III]-/s/[III]-Ø-/n/[I]-
(17)Redundanzregeln:a.[]→[III]/[dat]b.[]→[II]/[+fem]
55
Plural–ApplizierenderRedundanzregeln
[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/-Ø-/n/[I]-
[dat]/l/[III]-/l/[III]-Ø-/n/[I]-
[refl]/s/[III]-/s/[III]-Ø-/n/[I]-
(17)Redundanzregeln:a.[]→[III]/[dat]b.[]→[II]/[+fem]
56
Plural–ApplizierenderRedundanzregeln
[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/[II]-Ø-/n/[I]-
[dat]/l/[III]-/l/[III]-Ø-/n/[I]-
[refl]/s/[III]-/s/[III]-Ø-/n/[I]-
(17)Redundanzregeln:a.[]→[III]/[dat]b.[]→[II]/[+fem]
57
Plural–EinsetzenderThemavokale
[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/[II]-Ø-/n/[I]-
[dat]/l/[III]-/l/[III]-Ø-/n/[I]-
[refl]/s/[III]-/s/[III]-Ø-/n/[I]-
(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]
58
Plural–EinsetzenderThemavokale
[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/[II]Ø-/n/[I]-
[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-Ø-/n/[I]-
[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-Ø-/n/[I]-
(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]
59
Plural–EinsetzenderThemavokale
[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/l/[II]-/a/-Ø-/n/[I]-
[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-Ø-/n/[I]-
[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-Ø-/n/[I]-
(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]
60
Plural–EinsetzenderThemavokale
[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/o/-/l/[II]-/a/-Ø-/o/-/n/[I]-/o/-
[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-Ø-/o/-/n/[I]-/o/-
[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-Ø-/o/-/n/[I]-/o/-
(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]
61
Plural–EinsetzenderNumerusmarker
[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/o/-/l/[II]-/a/-Ø-/o/-/n/[I]-/o/-
[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-Ø-/o/-/n/[I]-/o/-
[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-Ø-/o/-/n/[I]-/o/-
(19)Numerusmarker:a./-s/↔[+pl]b./-Ø/↔[]
62
Plural–EinsetzenderNumerusmarker
[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/o/-/s//l/[II]-/a/-/s/Ø-/o/-/s//n/[I]-/o/-/s/
[dat]/l/[III]-/e/-/s//l/[III]-/e/-/s/Ø-/o/-/s//n/[I]-/o/-/s/
[refl]/s/[III]-/e/-/s//s/[III]-/e/-/s/Ø-/o/-/s//n/[I]-/o/-/s/
(19)Numerusmarker:a./-s/↔[+pl]b./-Ø/↔[]
63
AbgeleitetesPluralparadigma
[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]
[akk]/l/-/o/-/s//l/-/a/-/s/Ø-/o/-/s//n/-/o/-/s/[dat]/l/-/e/-/s//l/-/e/-/s/Ø-/o/-/s//n/-/o/-/s/[refl]/s/-/e/-/s//s/-/e/-/s/Ø-/o/-/s//n/-/o/-/s/
64
Diskuss
ion
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65
Diskuss
ion
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66
Diskuss
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67
Diskuss
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68
Diskuss
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69
Diskuss
ion
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e).
90
Paradigma–Ubersicht
Subj→[1sg][1pl][2sg][2pl][3sg][3pl]Obj↓[1,sg]––m-xatav-Øm-xatav-tm-xatav-sm-xatav-en[1,pl]––gv-xatav-Øgv-xatav-tgv-xatav-sgv-xatav-en[2,sg]g-xatav-Øg-xatav-t––g-xatav-sg-xatav-en[2,pl]g-xatav-tg-xatav-t––g-xatav-(s)-tg-xatav-en[3,sg]v-xatav-Øv-xatav-tØ-xatav-ØØ-xatav-tØ-xatav-sØ-xatav-en[3,pl]v-xatav-Øv-xatav-tØ-xatav-ØØ-xatav-tØ-xatav-sØ-xatav-en
91
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IVim
[nom
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lass
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im[g
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verd
range
n.
109
Ableitung–Singularparadigma
[–pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
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3
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+γ
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+γ
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2
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4
+α
–β
–γ
3
7
5
[–obj,–obl,+sub][+obj,–obl,–sub][+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]
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3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}
4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}
5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}
110
Ableitung–Singularparadigma
[–pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
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+β
–γ
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+β
+γ
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+α
–β
+γ
3
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2
6
4
+α
–β
–γ
3
7
5
[–obj,–obl,+sub][+obj,–obl,–sub]-on[+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]
1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}
2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}
3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}
4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}
5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}
111
Ableitung–Singularparadigma
[–pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
7
5
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–α
+β
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3
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+β
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–α
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3
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2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}
3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}
4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}
5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}
112
Ableitung–Singularparadigma
[–pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
7
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2
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–α
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+γ
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+α
–β
+γ
3
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2
6
4
+α
–β
–γ
3
7
5
[–obj,–obl,+sub][+obj,–obl,–sub]-on[+obj,+obl,+sub]-us-os[–obj,–obl,–sub]
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2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}
3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}
4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}
5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}
113
Ableitung–Singularparadigma
[–pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
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–α
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+α
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+γ
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+α
–β
–γ
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2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}
3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}
4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}
5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}
114
Ableitung–Singularparadigma
[–pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
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5
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–α
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+γ
3
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4
+α
–β
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3
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2
6
4
+α
–β
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3
7
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2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}
3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}
4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}
5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}
115
Ableitung–Singularparadigma
[–pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
7
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–α
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+α
–β
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4
+α
–β
–γ
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4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}
5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}
116
Ableitung–Singularparadigma
[–pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
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–α
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–γ
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3
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–β
+γ
3
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5
2
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4
+α
–β
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3
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5
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2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}
3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}
4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}
5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}
117
Ableitung–Singularparadigma
[–pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
7
5
2
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4
–α
+β
–γ
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4
–α
–β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
–γ
3
7
5
[–obj,–obl,+sub]-os-s-o-os,-s[+obj,–obl,–sub]-on-o-os[+obj,+obl,+sub]-us-os[–obj,–obl,–sub]-e-s?-o-os,-s
1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}
2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}
3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}
4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}
5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}
118
Ableitung–Singularparadigma
[–pl]2
6
4
+α
+β
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3
7
5
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–α
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–α
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–γ
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4
–α
–β
+γ
3
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5
2
6
4
+α
+β
–γ
3
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–α
+β
+γ
3
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+α
–β
+γ
3
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5
2
6
4
+α
–β
–γ
3
7
5
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2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}
3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}
4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}
5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}
119
Ableitung–Singularparadigma
[–pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
–γ
3
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5
2
6
4
–α
–β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
–γ
3
7
5
[–obj,–obl,+sub]-os-s-o-os[+obj,–obl,–sub]-on-o-os[+obj,+obl,+sub]-s-s-us-os[–obj,–obl,–sub]-e-s?-o-os
1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}
2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}
3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}
4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}
5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}
120
Ableitung–Singularparadigma
[–pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
7
5
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–α
+β
–γ
3
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–α
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3
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3
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3
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4
+α
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3
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4
+α
–β
–γ
3
7
5
[–obj,–obl,+sub]-os-s-o-os[+obj,–obl,–sub]-on-o-os[+obj,+obl,+sub]-u-s-s-u-us-u-os,-u[–obj,–obl,–sub]-e-s?-o-os
1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}
2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}
3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}
4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}
5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}
121
Ableitung–Singularparadigma
[–pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
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3
7
5
[–obj,–obl,+sub]-os-s-o-os[+obj,–obl,–sub]-on-o-os[+obj,+obl,+sub]-u-s-s-u-us-u-os[–obj,–obl,–sub]-e-s?-o-os
1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}
2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}
3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}
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5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}
122
Ableitung–Singularparadigma
[–pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
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–γ
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3
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4
+α
+β
–γ
3
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–α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
–γ
3
7
5
[–obj,–obl,+sub]-os-s-Ø-Ø-o-os-Ø-Ø[+obj,–obl,–sub]-on-Ø-Ø-Ø-o-os-Ø-Ø[+obj,+obl,+sub]-u-Ø-s-s-u-us-u-os[–obj,–obl,–sub]-e-s?-Ø-Ø-o-os-Ø-Ø
1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}
2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}
3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}
4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}
5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}
123
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124
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
–γ
3
7
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6
4
–α
–β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
–γ
3
7
5
[–obj,–obl,+sub][+obj,–obl,–sub][+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]
1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}
2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}
3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}
4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}
5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}
125
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
–γ
3
7
5
[–obj,–obl,+sub][+obj,–obl,–sub]-us[+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]
1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}
2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}
3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}
4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}
5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}
126
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
–γ
3
7
5
[–obj,–obl,+sub]-is[+obj,–obl,–sub]-us-is[+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]-is
1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}
2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}
3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}
4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}
5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}
127
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
–γ
3
7
5
[–obj,–obl,+sub]-i-is-i[+obj,–obl,–sub]-us,-i-is-i[+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]-i-is-i
1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}
2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}
3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}
4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}
5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}
128
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
+γ
3
7
5
2
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4
+α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
–γ
3
7
5
[–obj,–obl,+sub]-i-is-i[+obj,–obl,–sub]-us-is-i[+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]-i-is-i
1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}
2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}
3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}
4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}
5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}
129
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
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3
7
5
2
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4
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3
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+β
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3
7
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6
4
–α
+β
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3
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2
6
4
+α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
–γ
3
7
5
[–obj,–obl,+sub]-i-es-es-is-i[+obj,–obl,–sub]-us-es-es-is-i[+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]-i-es-es-is-i
1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}
2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}
3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}
4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}
5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}
130
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
–γ
3
7
5
[–obj,–obl,+sub]-i-es-es-is-i[+obj,–obl,–sub]-us-es-es-is-i[+obj,+obl,+sub]-on-on-on-on-on-on-on-on[–obj,–obl,–sub]-i-es-es-is-i
1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}
2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}
3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}
4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}
5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}
131
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl]2
6
4
+α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
+β
–γ
3
7
5
2
6
4
–α
+β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
+γ
3
7
5
2
6
4
+α
–β
–γ
3
7
5
[–obj,–obl,+sub]-i-es-es-is-a-i-a-a[+obj,–obl,–sub]-us-es-es-is-a-i-a-a[+obj,+obl,+sub]-on-on-on-on-on-on-on-on[–obj,–obl,–sub]-i-es-es-is-a-i-a-a
1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}
2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}
3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}
4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}
5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}
132
Verb
alfl
exio
nim
Kam
bera
•G
eorg
i(2
008)
pras
entier
tei
ne
Anal
yse
von
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bal
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kern
imK
amber
a(M
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o-Pol
ynes
isch
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•D
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Anal
yse
mac
ht
Geb
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von
1.Phon
olog
isch
erA
dju
stie
rung
2.Ver
arm
ung,
3.Spal
tung
(nac
hN
oyer
1992
)4.
Subanaly
se.
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Der
Spal
tungs
beg
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er(1
992)
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rsch
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sich
von
dem
aus
Hal
le&
Mar
antz
(199
3),den
wir
schon
kennen
gele
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hab
en.
133
Phonolo
gisch
eA
dju
stie
rung
[nom
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s]ku
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gu-k
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Kon
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bzg
l.Stim
mhaf
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eit
prog
ress
ivas
si-
mili
ert.
(57)
Phon
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isch
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t]→
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iced
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[+nas
al]
b.
[+nas
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134
Subanaly
se
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cl]
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aau
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Mar
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135
Subanaly
se2
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kre-
tism
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chen
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136
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en
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-ja
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-ta
-ta
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-ma
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[pl]
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i-m
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-da
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Kla
sse.
2.[a
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enei
ne
nat
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he
Kla
sse.
3.Im
[pl]
existier
tke
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Kas
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meh
r,au
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s,pl,ak
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s,pl,dat
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ssp
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Mar
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-Ãa
ist
-N+
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wird
aber
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phon
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i-sc
hen
Gru
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als
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137
Analy
se
(58)
Zer
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ng
von
Per
son:
[1per
s]:
[+1,
–2]
[2per
s]:
[–1,
+2]
[3per
s]:
[–1,
–2]
[1per
sin
cl]:
[+1,
+2]
(59)
Zer
legu
ng
von
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[nom
]:[–
obl,
–obj]
[gen
]:[+
obl,
–obj]
[acc
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obl,
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at]:
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l,+
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(60)
Zer
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[sg]
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pl]
[pl]:
[+pl]
138
Analy
se2
(61)
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ker:
1./N
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obl]/
[–nas
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a/
↔{[
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(62)
Fle
xion
smar
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a/
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–1,–
2],[+
pl],[+
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–1,–
2],[+
pl]}
3./t
a/
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+2]
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pl],[–
obj]}
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a/
↔{[
–1,–
2],[+
obj]}
6./m
u/
↔{[
+2]
,[–
pl],[–
obj]}
7./n
a/
↔{[
–pl],[–
obj]}
8./m
a/
↔{[
–2],
[+pl]}
9./m
i/↔
{[+
2],[+
pl]}
10.
/u/
↔{[
+2]}
139
Spaltung
(63)
Spaltung
(Noy
er19
92):
Appliz
iert
Ein
setz
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Vok
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men
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Mer
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nM
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Mer
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Mer
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sind,und
b.
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Mer
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ich
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•W
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Spal
tung
in(6
3)ist
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h,
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sve
r-sc
hie
den
eVok
abula
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men
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hei
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Kon
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s]au
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Kon
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j]vo
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von
-ha,
-Ãa
und
-ja
(die
alle
[+ob
j]sind)
“aufg
efre
ssen
”.
140
Ableitung–Singularparadigma
[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,–2][–1,+2][–1,–2]
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}
5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}
6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}
7./na/↔{[–pl],[–obj]}
10./u/↔{[+2]}
141
Ableitung–Singularparadigma
[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,–2]ku--ku[–1,+2][–1,–2]
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}
5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}
6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}
7./na/↔{[–pl],[–obj]}
10./u/↔{[+2]}
142
Ableitung–Singularparadigma
[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,–2]ku--ku[–1,+2]mu--mu[–1,–2]
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}
5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}
6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}
7./na/↔{[–pl],[–obj]}
10./u/↔{[+2]}
143
Ableitung–Singularparadigma
[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,–2]ku--ku[–1,+2]mu--mu[–1,–2]-ja-ja
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}
5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}
6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}
7./na/↔{[–pl],[–obj]}
10./u/↔{[+2]}
144
Ableitung–Singularparadigma
[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,–2]ku--ku[–1,+2]mu--mu[–1,–2]na--na-ja-ja
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}
5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}
6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}
7./na/↔{[–pl],[–obj]}
10./u/↔{[+2]}
•-nawirdnichtbei[1/2pers]eingesetzt:mu/kuhaben[–obj]verbraucht.
145
Ableitung–Singularparadigma
[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,–2]ku--ku[–1,+2]mu--mu-u-u[–1,–2]na--na-ja-ja
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}
5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}
6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}
7./na/↔{[–pl],[–obj]}
10./u/↔{[+2]}
•-uwirdnichtbei[–obj]eingesetzt:muhat[+2]verbraucht.
146
Ableitung–Singularparadigma
[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,–2]ku--ku-ka-ka[–1,+2]mu--mu-ka-u-ka-u[–1,–2]na--na-ja-ja
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}
5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}
6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}
7./na/↔{[–pl],[–obj]}
10./u/↔{[+2]}
•-kawirdnichtbei[3pers]eingesetzt:-jahat[+obj]verbraucht.
147
Ableitung–Singularparadigma
[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,–2]ku--N-ku-ka-N-ka[–1,+2]mu--mu-ka-u-N-ka-u[–1,–2]na--na-ja-N-ja
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}
5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}
6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}
7./na/↔{[–pl],[–obj]}
10./u/↔{[+2]}
•-Nmusszuletzteingesetztwerden,damitKontext[±nasal]gegebenist.
148
Ableitung–Singularparadigma
[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,–2]ku--N-ku-ka-N-ka[–1,+2]mu--mu-ka-u-N-ka-u[–1,–2]na--na-ja-N-ja
(57)PhonologischeRegeln:
a.[+cons,–cont]→[+voiced]/[+nasal]b.[+nasal]→[αplace]/[+cons,αplace]
149
Ableitung–Singularparadigma
[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,–2]ku--N-gu-ka-N-ga[–1,+2]mu--mu-ka-u-N-ga-u[–1,–2]na--na-ja-N-ja
(57)PhonologischeRegeln:
a.[+cons,–cont]→[+voiced]/[+nasal]b.[+nasal]→[αplace]/[+cons,αplace]
150
Ableitung–Singularparadigma
[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,–2]ku--N-gu-ka-N-ga[–1,+2]mu--mu-ka-u-N-ga-u[–1,–2]na--na-ja-n-ja
(57)PhonologischeRegeln:
a.[+cons,–cont]→[+voiced]/[+nasal]b.[+nasal]→[αplace]/[+cons,αplace]
151
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,+2][+1,–2][–1,+2][–1,–2]
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}
2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}
3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}
8./ma/↔{[–2],[+pl]}
9./mi/↔{[+2],[+pl]}
10./u/↔{[+2]}
152
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,+2][+1,–2][–1,+2][–1,–2]-ha-ha
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}
2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}
3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}
8./ma/↔{[–2],[+pl]}
9./mi/↔{[+2],[+pl]}
10./u/↔{[+2]}
153
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,+2]-ta-ta-ta-ta[+1,–2][–1,+2][–1,–2]-ha-ha
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}
2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}
3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}
8./ma/↔{[–2],[+pl]}
9./mi/↔{[+2],[+pl]}
10./u/↔{[+2]}
154
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,+2]-ta-ta-ta-ta[+1,–2][–1,+2][–1,–2]-da-da-ha-ha
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}
2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}
3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}
8./ma/↔{[–2],[+pl]}
9./mi/↔{[+2],[+pl]}
10./u/↔{[+2]}
•-dawirdbei[+obj]nichteingesetzt:-hahat[–1,–2]konsumiert.
155
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,+2]-ta-ta-ta-ta[+1,–2]-ma-ma-ma-ma[–1,+2][–1,–2]-da-da-ha-ha
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}
2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}
3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}
8./ma/↔{[–2],[+pl]}
9./mi/↔{[+2],[+pl]}
10./u/↔{[+2]}
•-mawirdbei[–1]nichteingesetzt:-da/-hahaben[–2]konsumiert.
156
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,+2]-ta-ta-ta-ta[+1,–2]-ma-ma-ma-ma[–1,+2]-mi-mi-mi-mi[–1,–2]-da-da-ha-ha
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}
2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}
3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}
8./ma/↔{[–2],[+pl]}
9./mi/↔{[+2],[+pl]}
10./u/↔{[+2]}
•-miwirdbei[+1]nichteingesetzt:-tahat[+2]konsumiert.
157
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,+2]-ta-ta-ta-ta[+1,–2]-ma-ma-ka-ma-ka-ma[–1,+2]-mi-mi-ka-mi-ka-mi[–1,–2]-da-da-ha-ha
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}
2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}
3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}
8./ma/↔{[–2],[+pl]}
9./mi/↔{[+2],[+pl]}
10./u/↔{[+2]}
•-kawirdbei[–1,–2]nichteingesetzt:-hahat[+obj]konsumiert.
158
Vera
rmung
•Pro
ble
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Es
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(64)
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twer
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159
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,+2]-ta-ta-ta-ta[+1,–2]-ma-ma-ka-ma-ka-ma[–1,+2]-mi-mi-ka-mi-ka-mi[–1,–2]-da-da-ha-ha
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}
2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}
3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}
8./ma/↔{[–2],[+pl]}
9./mi/↔{[+2],[+pl]}
10./u/↔{[+2]}
160
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,+2]-ta-N-ta-ta-N-ta[+1,–2]-ma-ma-ka-ma-N-ka-ma[–1,+2]-mi-mi-ka-mi-N-ka-mi[–1,–2]-da-da-ha-N-ha
1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}
2./ka/↔{[+obj]}
1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}
2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}
3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}
8./ma/↔{[–2],[+pl]}
9./mi/↔{[+2],[+pl]}
10./u/↔{[+2]}
•-kamussvor-Neingesetztwerden,damitKontext[+nasal]zerstortwird.
161
Vera
rmung
•Pro
ble
m:Eig
entlic
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llte
-Nau
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Kon
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von
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kann.
(65)
Ver
arm
ungs
rege
l1:
[+ob
l]→
Ø/
[–1,
–2],
[+pl],[–
obj]
162
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,+2]-ta-N-ta-ta-N-ta[+1,–2]-ma-ma-ka-ma-N-ka-ma[–1,+2]-mi-mi-ka-mi-N-ka-mi[–1,–2]-da-da-ha-N-ha
(57)PhonologischeRegeln:
a.[+cons,–cont]→[+voiced]/[+nasal]b.[+nasal]→[αplace]/[+cons,αplace]
163
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,+2]-ta-N-da-ta-N-da[+1,–2]-ma-ma-ka-ma-N-ga-ma[–1,+2]-mi-mi-ka-mi-N-ga-mi[–1,–2]-da-da-ha-N-ha
(57)PhonologischeRegeln:
a.[+cons,–cont]→[+voiced]/[+nasal]b.[+nasal]→[αplace]/[+cons,αplace]
164
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,+2]-ta-n-da-ta-n-da[+1,–2]-ma-ma-ka-ma-N-ga-ma[–1,+2]-mi-mi-ka-mi-N-ga-mi[–1,–2]-da-da-ha-N-ha
(57)PhonologischeRegeln:
a.[+cons,–cont]→[+voiced]/[+nasal]b.[+nasal]→[αplace]/[+cons,αplace]
165
Ableitung–Pluralparadigma
[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]
[+1,+2]-ta-n-da-ta-n-da[+1,–2]-ma-ma-ka-ma-N-ga-ma[–1,+2]-mi-mi-ka-mi-N-ga-mi[–1,–2]-da-da-ha-Ã-a
(57)PhonologischeRegeln:
a.[+cons,–cont]→[+voiced]/[+nasal]b.[+nasal]→[αplace]/[+cons,αplace]
166
Supple
tive
Verb
alfl
exio
nim
Deuts
chen
•A
usg
angs
beo
bac
htu
ng
(Pik
e19
65):
Die
einze
lnen
For
men
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supple
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nPar
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mas
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sein
imD
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chen
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tiel
leSyn
kret
ism
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kennen
,wen
nm
anber
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ist,
Subanaly
sedurc
hzu
fuhre
n.
(66)
Pra
sens
Pra
teritu
m[1
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s,sg
]bin
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[2per
s,sg
]bist
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st[3
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s,sg
]ist
war
[1per
s,pl]
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en[2
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s,pl]
seid
war
t[3
per
s,pl]
sind
war
en
(67)
Pik
esSuban
alys
e[1
per
s,sg
]b
ın
[2per
s,sg
]b
ıs
t[3
per
s,sg
]ı
st
[1per
s,pl]
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[2per
s,pl]
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[3per
s,pl]
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nt
167
Rekonst
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Distr
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Opitz
2009
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3.Spat
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4.D
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168
Dekom
position
und
Spaltung
(68)
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(69)
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171
AbleitungdesPrasensparadigmas
Prasensformenvonsein
[+1,–2,–3][–pl][–1,+2,–3]
[–1,–2,+3][+1,–2,–3]
[+pl][–1,+2,–3][–1,–2,+3]
1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]
172
AbleitungdesPrasensparadigmas
Prasensformenvonsein
[+1,–2,–3]b[–pl][–1,+2,–3]b
[–1,–2,+3][+1,–2,–3]
[+pl][–1,+2,–3][–1,–2,+3]
1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]
173
AbleitungdesPrasensparadigmas
Prasensformenvonsein
[+1,–2,–3]b[–pl][–1,+2,–3]b
[–1,–2,+3][+1,–2,–3]z
[+pl][–1,+2,–3]z[–1,–2,+3]z
1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]
174
AbleitungdesPrasensparadigmas
Prasensformenvonsein
[+1,–2,–3]b[–pl][–1,+2,–3]b
[–1,–2,+3][+1,–2,–3]z
[+pl][–1,+2,–3]za[–1,–2,+3]z
1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]
•SeinistassoziiertmitThV1:[+β]undThV2:[+α].
175
AbleitungdesPrasensparadigmas
Prasensformenvonsein
[+1,–2,–3]bı[–pl][–1,+2,–3]bı
[–1,–2,+3]ı[+1,–2,–3]zı
[+pl][–1,+2,–3]zaı[–1,–2,+3]zı
1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]
176
AbleitungdesPrasensparadigmas
Prasensformenvonsein
[+1,–2,–3]bı[–pl][–1,+2,–3]bı
[–1,–2,+3]ı[+1,–2,–3]zı
[+pl][–1,+2,–3]zaıØ[–1,–2,+3]zı
1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]
177
AbleitungdesPrasensparadigmas
Prasensformenvonsein
[+1,–2,–3]bı[–pl][–1,+2,–3]bıs
[–1,–2,+3]ıs[+1,–2,–3]zı
[+pl][–1,+2,–3]zaıØ[–1,–2,+3]zı
1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]
•Annahme:[±1]≫[±2]([±1]istspezifischerals[±2]).
178
AbleitungdesPrasensparadigmas
Prasensformenvonsein
[+1,–2,–3]bın[–pl][–1,+2,–3]bıs
[–1,–2,+3]ıs[+1,–2,–3]zın
[+pl][–1,+2,–3]zaıØ[–1,–2,+3]zın
1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]
179
AbleitungdesPrasensparadigmas
Prasensformenvonsein
[+1,–2,–3]bınØ[–pl][–1,+2,–3]bıs
[–1,–2,+3]ıs[+1,–2,–3]zın
[+pl][–1,+2,–3]zaıØ[–1,–2,+3]zın
1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]
•Annahme:[–pl]≫[±pl].
180
AbleitungdesPrasensparadigmas
Prasensformenvonsein
[+1,–2,–3]bınØ[–pl][–1,+2,–3]bıst
[–1,–2,+3]ıst[+1,–2,–3]zınt
[+pl][–1,+2,–3]zaıØt[–1,–2,+3]zınt
1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]
181
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187
AbleitungdesPrateritumparadigmas
Prateritumssformenvonsein
[+1,–2,–3][–pl][–1,+2,–3]
[–1,–2,+3][+1,–2,–3]
[+pl][–1,+2,–3][–1,–2,+3]
1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]
188
AbleitungdesPrateritumparadigmas
Prateritumssformenvonsein
[+1,–2,–3]Ø[–pl][–1,+2,–3]
[–1,–2,+3]Ø[+1,–2,–3]
[+pl][–1,+2,–3][–1,–2,+3]
1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]
189
AbleitungdesPrateritumparadigmas
Prateritumssformenvonsein
[+1,–2,–3]wØ[–pl][–1,+2,–3]w
[–1,–2,+3]wØ[+1,–2,–3]w
[+pl][–1,+2,–3]w[–1,–2,+3]w
1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]
190
AbleitungdesPrateritumparadigmas
Prateritumssformenvonsein
[+1,–2,–3]waØ[–pl][–1,+2,–3]wa
[–1,–2,+3]waØ[+1,–2,–3]wa
[+pl][–1,+2,–3]wa[–1,–2,+3]wa
1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]
191
AbleitungdesPrateritumparadigmas
Prateritumssformenvonsein
[+1,–2,–3]warØ[–pl][–1,+2,–3]war
[–1,–2,+3]warØ[+1,–2,–3]war
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192
AbleitungdesPrateritumparadigmas
Prateritumssformenvonsein
[+1,–2,–3]warØ[–pl][–1,+2,–3]wars
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1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]
193
AbleitungdesPrateritumparadigmas
Prateritumssformenvonsein
[+1,–2,–3]warØ[–pl][–1,+2,–3]wars
[–1,–2,+3]warØ[+1,–2,–3]war
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1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]
•/Ø/(1.)istspezifischerals/s/undverdrangt/s/daher.
194
AbleitungdesPrateritumparadigmas
Prateritumssformenvonsein
[+1,–2,–3]warØ,n[–pl][–1,+2,–3]wars
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195
AbleitungdesPrateritumparadigmas
Prateritumssformenvonsein
[+1,–2,–3]warØ[–pl][–1,+2,–3]wars
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1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]
•/Ø/(1.)istauchspezifischerals/n/.
196
AbleitungdesPrateritumparadigmas
Prateritumssformenvonsein
[+1,–2,–3]warØ[–pl][–1,+2,–3]wars
[–1,–2,+3]warØ[+1,–2,–3]warn
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1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]
197
AbleitungdesPrateritumparadigmas
Prateritumssformenvonsein
[+1,–2,–3]warØ[–pl][–1,+2,–3]warst
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1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]
•/t/markiertabgespaltenes[+2]./s/und/Ø/(5.)sindinsensitivfur[+2].
198
AbleitungdesPrateritumparadigmas
Prateritumssformenvonsein
[+1,–2,–3]warØØ[–pl][–1,+2,–3]warstØ
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1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]
199
AbleitungdesPrateritumparadigmas
Prateritumssformenvonsein
[+1,–2,–3]warØØ[–pl][–1,+2,–3]warstØ
[–1,–2,+3]warØØ[+1,–2,–3]warenØ
[+pl][–1,+2,–3]warØtØ[–1,–2,+3]warenØ
1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]
•Einsetzenvon/e/durcheinephonologischeAdjustierung.
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