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Morphologie Grundlagen 1 Begriskl¨ arung Griechisch: morph´ e (dt.: die Gestalt); ogos (dt.: die Lehre) Morphologie meint recht allgemein die Lehre von den Gestalten. Als solche ist sie Teilgebiet verschiedener Wissenschaftszweige, z.B.: 1. Biologie 2. Geologie 3. Sprachwissenschaft Der Begriwurde von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) f¨ ur die Botanik eingef¨ uhrt. Der Indogermanist August Schleicher (1821-1868) ¨ ubernahm ihn sp¨ ater in die Sprachwissenschaft (Schleicher 1860). 2

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Morphologie

Grundlagen

1

Begriffsklarung

•Griechisch:morphe(dt.:die

Gestalt);

logo

s(dt.:

die

Lehre)

•Morphologie

meint

recht

allgem

ein

die

Lehre

von

den

Gestalten.

Als

solcheistsieTeilgebiet

verschiedener

Wissenschaftszw

eige,z.B.:

1.Biologie

2.Geologie

3.Sprachwissenschaft

•Der

BegriffwurdevonJohannWolfgangvonGoethe

(174

9-18

32)furdie

Botanik

eingefuhrt.

•Der

Indog

ermanistAugu

stSchleicher

(182

1-1868

)ubernah

mihn

spater

indie

Sprachwissenschaft

(Schleicher

1860

).

2

ZielderMorphologie

•In

der

Sprachwissenschaftistdie

Morpholog

iedie

Lehre

vonder

Gestalt(kom

plexer)

Worter.

•Diesumfasst

1.dieinnereStruktur(R

eprasentation)komplexer

Worter,

2.dieRegeln,nachdenen

diese

Strukturengebildet

(generiert)werden,

3.die

Beschrankungen,

denen

die

Anwendung

solcher

Regelnunterliegen.

•Annahme:

Die

Regeln,

Beschranku

ngen

und

Reprasentation

en,diein

der

Morpholog

ieeineRolle

spielen,sindim

Gehirndes

Sprechersabgebildet.

•Ziel

morpholog

ischer

Forschung

ist

es,

diese

Reprasentation

en,

Regeln

und

Beschranku

ngen

mog

lichst

genau

zuermitteln

und

explizit

zuform

ulieren.

3

KomplexeW

orter

•Intuition:Worterkonnen

1.einfach

sein

2.komplexsein

•Die

Worterin

(1)sindeinfach:Sie

konnen

intuitiv

nicht

weiter

inkleinere

“wortgleiche”

Einheiten

zerlegtwerden

(woh

lab

erin

ihre

Laute).

•DieWorterin

(2)sinddagegen

komplex;

siekonnen

inTeilezerlegtwerden,dieebenfalls

wortgleichsind.

(1)

a.Wasser

b.

Hahn

c.laut

d.

Mensch

e.mit

f.um

(2)

a.Wasser-hahn

b.

Mit-M

ensch

c.Um-laut

4

PrimitivederZerlegung

•Frage:

Was

sind

die

kleinsten

Teile

(Primitive)

einer

solchen

morpholog

ischen

Zerlegu

ng?

•Zerlegu

ngenwie

die

in(2)sindrelevantim

Sinne

der

Morpholog

ie,weilsich

wortgleicheObjekteals

Ergebnishab

en.

•EineZerlegu

ngvon(1-a)(W

asser)

inLaute,wie

in(3),

istfurdie

Phon

olog

ie(die

die

Kom

bination

von

Lauten

studiert)relevant,

sie

istab

ernicht

Gegenstandder

Morpholog

ie.

(3)

/v-a-s-@-ö/

•In

der

Morpholog

iehat

man

esaufgroßereEinheiten

abgesehen

alsdie

Laute.Aber

aufwelchegenau?

5

PrimitivederZerlegung2

•Frage:Sindkomplexe

Worterim

mer

ausanderen

Wortern

zusammengesetzt,so

wie

Wasserhahnaus

WasserundHahn?

•Antwort:

Nichtwirklich.

Beispielsweise

besteht

horbar

intuitiv

aushor

(wie

z.B.in

Hor

mir

zu!)

und-bar.Aber

man

wurde-bar

vielleichtnichtals

Wortbezeichnen

wollen.

•Einwand:Aber

bar

istdoch

einWort(w

iez.B.in

Das

istbar

jeder

Vernunft,In

der

Bar

kannman

was

trinkenoder

Ichbezahldas

gleich

inbar).

•Antwort:

Stimmtschon

.Aber

diese

Instanzenvon

bar

bedeutenetwas

anderes

alsdas

-bar

inhorbar.

Es

mssen

also

verschiedene

-bars

unterschieden

werden.

6

PrimitivederZerlegung3

•Beobachtung:

Jeder

Satzder

Form

YistX-bar,

tragtin

etwadie

Bedeutung“M

ankannYX-en”.

(4)

Yisttrink-bar

❀Man

kannY

trinken

Yistlos-bar

❀Man

kannY

losen

Yisthor-bar

❀Man

kannY

horen

Yistess-bar

❀Man

kannY

essen

Yistertrag-bar

❀Man

kannY

ertragen

•Man

kannsagen,dass-bar

einen

konstantenBeitrag

zurBedeutungdes

Satzesbeitragt.

•-bar

reprasentiert

also

ein

Paar

aus

lautlicher

Gestaltundeiner

konstantenBedeutung.

•Solche

Paare

ausLautund

Bedeutung

sind

die

Primitiveeiner

morpholog

ischen

Analyse.

7

DasMorphem

•Kom

plexe

Worter

sind

also

nicht

immer

aus

einfachen

(vollstandigen)Wortern

zusammengesetzt,

obwoh

ldas

manchmal

zutrifft.

•Vielm

ehrsinddiePrimitivemorpholog

ischer

Analyse

lautlicheSequenzen,diemiteiner

festen

Bedeutung

gepaart

sind.Unddas

mussen

nichtim

mer

Worter

(im

intuitiven

Sinne)

sein.

•Diese

Primitive,also

systematischeKorrespon

denzen

aus

lautlicher

Gestalt

und

Bedeutung,

werden

Morpheme

genannt(nach

Bau

doin

1895

;siehe

auch

Bloom

field19

26).

8

DasMorphem

2

•Durch

das

Isolieren

der

lautlichen

Kette

-bar

und

seiner

Bedeutung

in(4)

hab

enwir

eine

Generalisierung

durchgefuhrt

(ein

Musterbzw

.eineRegelerkannt).

•Das

Erkennen

vonGeneralisierungen(R

egeln/M

ustern)

isteines

der

zentralen

Zieleder

Sprachwissenschaft.

•Mehrwertder

Generalisierunguber

-bar:

1.Erklarung:

Wurdeman

der

Kette

-bar

nichteine

konstante

Bedeutung

zuordnen,musste

esals

reiner

Zufallgelten,dassalle

Worter,

die

-bar

enthalten,dieselbeBedeutungbeinhalten.

Und

Zufalle

sind(inder

Wissenschaft)

uninteressant.

2.Spracherwerb:

Wenn

das

Kind

ebenfalls

diese

Generalisierung

einmal

aufgestellt

hat,wird

esihm

leichterfallen,andereWorter,die

auch

-bar

enthalten,zu

analysieren.

Die

Generalisierung

hilftalso,den

Spracherwerbbesserzu

verstehen. 9

DasMorphem

3

•Die

Korrespon

denzzw

ischen

lautlicher

Gestaltund

Bedeutungistwillkurlich(deSaussure

1916

).

•Es

ist

Zufall,

dass

das

Kon

zept

“Bau

m”

imDeutschen

durch

die

lautliche

Gestalt

[baU

m]

ausgedrucktwird(vgl.Franz.

[aKb

K],Engl.[t

ôi:]).

•Die

Korrespon

denzistnichtnotwendigerweise

eins-

zu-eins:

1.Homophonie:

gleiche

lautliche

Gestalt,

verschiedeneBedeutung([vaid

@],[taub

@],[sait@]).

2.Syn

onym

ie:

verschiedene

lautliche

Gestalt,

gleicheBedeutung(G

efahrte,Genosse,Kumpan

).

•Seitenbem

erku

ng:

Wir

kommen

noch

genauer

auf

Morphem

emit

(scheinbarer)

eins-zu-viele-

Korrespon

denzen(B

edeutung-Gestalt)zu

sprechen,

sieheden

Begriffder

Allomorphie.

10

DasMorphem

4

•Das

Kon

zept

der

“Bedeutung”

,das

inden

Morphem

begriffeinfließt,muss

weitgefasstwerden,

da

invielen

Fallen

Morphem

ekeine

inhaltlich

eBedeutungtragen.

•Definition:Ein

Morphem

istdie

kleinsteLautfolge

mit

einer

identifizierbaren

außerphon

olog

ischen

Eigenschaft.

•Eine

solche

außerphon

olog

ische

Eigenschaftkann

stehen

fur

1.inhaltliche

Merkm

ale

(Bedeutung

imengeren

Sinne;

z.B.Wasserin

(5-a))

2.form

aleMerkm

ale(B

edeutungim

weiterenSinne;

markiertetwas,z.B.Infinitiv

durch-enin

(5-b),

2.Person,Singu

lardurch-stin

(5-c)).

(5)

a.Trink-wasser

b.

trink-en

c.trink-st

11

DasMorphem

5

•Morphem

esindkeinephon

olog

ischen

Einheiten.So

kannman

die

Grenze

zwischen

zweiMorphem

enim

akustischen

Signal

auch

nicht(immer)horen.

•Morphem

esind

auch

zuunterscheiden

von

der

phon

olog

ischen

Einheitder

Silbe:

1.Auch

Silb

enkonnen

Worterunterteilen.

2.Aber

Silb

engrenzen

und

Morphem

grenzen

sind

oftnichtidentisch.

Wort

Silb

enMorphem

eLeuchter

Leuch-ter

Leucht-er

Lam

penschirm

Lam

-pen-schirm

Lam

pe-n-schirm

Maschine

Ma-schi-ne

Maschine

•ZurVerdeutlichungwerden

Morphem

grenzenin

der

morpholog

ischen

Literaturoftgrap

hisch

oftdurch

Sym

bolewie

“-”oder

“+”sichtbar

gemacht.

12

DasMorphem

6

•Weitere

Beispiele

furMorphem

e:

(6)

a.Vogel-nest,Vogel-flug,

Vogel-kafig

b.

lieb-lich,klein-lich,sauer-lich

c.such-st,

schreib-st,

lieg-st

d.

er-tragen,er-reichen,er-schlagen

e.Man

n-es,

Haus-es,

Tisch-es

f.dicht-er,klein-er,weit-er

g.Frech-heit,Schon

-heit,Feig-heit

•Analog

zu-bar

tauchen

auch

die

in(6)

fettgedrucktenlautlichen

Gestalten

inverschiedenen

Kon

texten

immer

wieder

mit

der

selben

“Bedeutung”

auf.

•DieSprachegebrau

chtMorphem

ewiedieElemente

eines

Bau

kastensystem

s,um

komplexe

Worteraus

ihnen

zuerzeugen.

13

DasMorphem

7

•Allerdings

lassen

sich

Morphem

edurchAneinan

der-

hangen

nicht

beliebig

zuWortern

kombinieren.

Viele

rein

logisch

mog

liche

Kom

binationen

sind

tatsachlichungram

matisch.

•Ungram

matikalitteiner

Reprsentation

Rzeigtsich

dadurch,

dass

der

Muttersprachler

Rals

nicht

woh

lgeformtem

pfindet.

•Die

Ungram

matikalitat

von

Rwird

ublicherweise

durchPrafigierungmiteinem

“*”markiert.

(7)

a.*tisch-lich,*T

isch-keit,*tisch-bar

b.*sing-lich,*S

ing-keit,*S

ing-es

c.*m

ann-st,*m

ann-t,*m

ann-en

d.*er-tisch,*er-klein,*er-mit

•Das

Bau

kastensystem

der

Morpholog

ieunterliegt

also

bestimmtenBeschrankungen.

14

DasMorphem

8

•Wenn

ein

Wort

aus

mehreren

Morphem

enzusammengesetzt

wird,

dann

fließen

die

Bedeutungender

Morphem

emeist

indieBedeutung

des

ganzenWortesein.

(8)

a.Rot-wein=

dieEigenschaft,Weinzu

sein,

der

rotist

b.

un-sink-bar

=die

Eigenschaft,

nicht

sinkenzu

konnen

•Per

Definition

tragen

Teilketten

von

Wortern,

die

keine

Morphem

esind,

keine

Bedeutung.

Insbeson

dere

Phoneme

(die

Laute)

sind

nichtbedeutungstragend

(allerdings

bedeutungs-

untersch

eidend).

•DieTrennunginbedeutungstragende(M

orphem

e)und

bedeutungsuntersch

eidende

(Phon

eme)

Einheitenwird(nachMartinet

1960

)auch

doppelte

Artikulationgenannt;

sieisteineKerneigenschaft

menschlicher

Sprachen.

15

Allomorphie

•Die

konkretephon

olog

ischeRealisierung(lautliche

Gestalt)eines

Morphem

swirdman

chmal

Morph

genannt.

•Tatsachlichkonnen

Morphem

enam

lichverschiedene

lautlicheGestalten

hab

en,die

alle

dieselbe(außer-

phon

olog

ische)

Funktion

des

Morphem

serfullen.

Man

nenntdiesAllomorphie.

(9)

a.Kind,Kind-er

b.

Greis,Greis-e

c.Auto,Auto-s

d.

Bett,Bett-en

e.Zecke,Zecke-n

•Die

Morphe(me)

-er,

-e,-s,-en,-n

in(9)sind

Allomorpheeines

abstraktenPluralm

orphem

s.

•Meist

wirdterm

inolog

isch

zwischen

Morphem

und

Morphnichtunterschieden;man

sprichteinfach

von

Morphem

en(bzw

.den

Allomorphen).

16

Allomorphie

2

•Die

Wahleines

Allomorphsistdurchden

Kontext

bestimmt,in

dem

das

Morphem

auftritt.

•DieserKon

text

kannbestimmtsein

durch

1.phonologisch

eKriterien,

2.morphologisch

eKriterien

oder

3.lexikalischeKriterien.

•Im

ersten

Fallwird

die

Wahldes

Allomorphs

durchphon

olog

ischeMerkm

ale(z.B.[±

obstruent],

[±plosiv],etc.)des

Kon

textsgesteuert.

•Im

zweiten

Fallwird

sie

durch

morpholog

ische

Merkm

ale(z.B.[m

asku

linum],[singu

lar],etc.)des

Kon

textsgesteuert.

•Im

letzten

Fallhangt

die

Wahldes

Allomorphs

von

bestimmten

lexikalischen

Eigenschaften

des

Kon

textsab.

17

Allomorphie

3

•Beispiel

1;phon

olog

isch:

Das

deutsche

Verb

markiertdie

3.PersonSingu

larPrasensIndikativ

Aktiv

immer

mit-t,(10-a),es

seidenn

1.das

Verbendet

aufeinen

koronalen

Plosiv([t],

[d]),(10-b)(A

usnah

me:

halt),oder

2.das

Verbendet

auf[t]oder

[d](oder

einigeandere

Kon

sonanten),gefolgtvoneinem

Nasal([m],[n]),

(10-c).

•In

diesenbeiden

Son

derfallenwirddas

Morphem

-et

gewahlt.

(10)

a.leb-t,zieh-t,schrei-t,fluch-t

b.

red-et,reit-et,bad-et

c.atm-et,rechn-et

18

Allomorphie

4

•Beispiel2;phon

olog

isch

(Rumanisch;Indoeuropaisch):

Masku

lineNom

en,die

auf-e

enden,drucken

den

definiten

Artikel

durchdie

Endung-leaus(11-a).

Enden

sieaufeinen

Kon

sonanten,dannerscheint

die

Endung-ul(11-b).

(11)

a.frate-le

Bruder-der

b.

pom

-ul

Bau

m-der

•Beispiel3;

phon

olog

isch

(Tzeltal;Maya,

Mexiko):

“mein”=

[h]voreinem

Kon

sonantenund[k]vor

einem

Vokal.Entsprechendfur“d

ein”und“sein”

([a]

vs.[aw]und[s]vs.[y]).

(12)

k’ab

“Hand”

h-k’ab

“meineHand”

akan

“Bein”

k-akan

“meinBein”

lumal

“Land”

a-lumal

“deinLand”

inam

“Frau”

aw-inam

“deineFrau”

k’op

“Sprache”

s-k’op

“seineSprache”

at’el

“Arbeit”

y-at’el

“seineArbeit”

19

Allomorphie

5

•Beispiel4;

morpholog

isch:Das

Pluralallomorphim

Deutschen

imKon

text

von-heit/-keitistim

mer

-en

(13),ab

ernichtim

mer

inanderen

Kon

texten

(14):

(13)

a.Flussig-keit-en,*F

lussig-keit-er

b.

Dumm-heit-en,*D

umm-heit-e

(14)

a.Kind-er,*K

ind-en

b.

Kerl-e,

*Kerl-en

c.Auto-s,*A

uto-(e)n

•Analyse:

1.-keitund-heitmussen

einabstraktes

(nichthor-

oder

interpretierbares)Merkm

altragen

(nennen

wires

[x-eit]),furdas

die

Wahlder

Pluralendung

sensitivist(vgl.Kleid,Kleid-er,

*Kleid-enoder

Geleit,Geleit-e,

*Geleit-en).

2.Tragt

einNom

en[x-eit](w

eiles

auf-keitoder

-heit

endet),

dann

muss

das

Allomorph

-en

gewahltwerden.

20

Allomorphie

6

•Beispiel5;

morpholog

isch:Das

Pluralm

orphem

-er

imDeutschen

unterliegt

der

Beschranku

ng,

dasses

sich

nurmitNom

enverbinden

kann,die

Masku

lina

oder

Neutrasind(15-a,b).

•Eine

Verbindung

von

-er

und

einem

femininen

Nom

enistnichtmog

lich,z.B.(15-c).

(15)

a.der

Rand,die

Rand-er

b.

das

Land,die

Land-er

c.die

Wand,*d

ieWand-er

•Analyse:

1.Einerein

phon

olog

ischeErklarung(-er

+Umlaut

bei

einsilbigem

Stamm

und/o

der

Reim

-and)

scheidet

als

Erklarung

aus,

da

(15-c)

diesen

Kon

text

ebenfalls

erfullt.

2.Die

Pluralendung

-er

muss

daher

sensitiv

sein

furdas

Merkm

al[–fem]des

Nom

ens([neutr]=

[–mask,

–fem

],[m

ask]

=[+

mask,

–fem

]).

21

Allomorphie

7

•Beispiel

6;lexikalisch:

Trotz

system

atischer

Beschranku

ngen

(s.o.)

sind

Pluralendungen

imDeutschen

nichtvollkom

men

vorhersagb

ar.

•Daher

mussen

sie

(wenigstens

teilw

eise)

furdie

einzelnen

lexikalischen

Nom

engelerntwerden.

•Bei

folgenden

Paaren

sind

Genus

und

lokaler

phon

olog

ischer

Kon

tex

konstant,

und

trotzdem

tauchen

jeweilsverschiedenePluralendungenauf.

(16)

a.der

Wurm

,die

Wurm

-er,*d

ieWurm

-eb.

der

Turm

,*d

ieTurm

-er,die

Turm

-e

(17)

a.das

Loch,die

Loch-er,*d

ieLoch-e

b.

das

Joch,*d

ieJoch-er,die

Joch-e

(18)

a.die

Au,die

Au-en,*d

ieAu-e

b.

die

Sau,*d

ieSau-en,die

Sau-e

22

Typ

envo

nMorphemen

•Ein

Stamm

isteinMorphem

,an

das

sich

andere

Morphem

eanhangen,so

wie

sich

in(19)

ein-an

den

Stamm

Sichthangt.

(19)

Ein-sicht

•Ein

Stamm

isteinfach

(wieSichtin

(19)),wenner

nurauseinem

Morphem

besteht.

Eristko

mplex

(wieEin-sichtin

(20)),wenner

ausmehrerenTeilen

besteht.

(20)

ein-sicht-ig

•Einen

einfachen

Stamm

(wie

Sichtin

(19),(20))

nenntman

auch

Wurzel.

23

TypenvonMorphemen2

•Frage:

1.Was

meintman

dam

it,dasseinMorphem

Xsich

aneinanderes

Morphem

Y“anhangt”?

2.Kon

nte

man

nichtgenausogu

tumgekehrt

sagen,

dassY

sich

anX

anhangt

(vorau

sgesetzt

das

Ergebnisistim

mer

X-Y)?

•Antwort:

1.Man

sagt,dassX

sich

anY

anhangt

(aber

nicht

umgekehrt),wennYalleine(alsooh

neetwas

vom

Typ

X)in

einem

Satzauftauchen

kann,X

aber

nichtoh

ne(etwas

vom

Typ)Y

auftauchen

kann.

2.Dadurchentstehtdie

Asymmetrie,

die

durchdas

Kon

zept“sichanhangen”ausgedrucktwird.

24

Typ

envo

nMorphemen3

•Beispiel:

1.Die

Wurzel

trink-

intrink-bar

kann

ohne

ein

Elementvom

Typ

-bar

auftauchen

(z.B.in

Trink

das

aus!).

2.Umgekehrt

kann

aber

-bar

niemals

ohne

ein

Elementvom

Typ

trink-

auftauchen

(vgl.

z.B.

*Das

ist-bar).

•Beachte:Man

musste

eigentlichnoch

spezifizieren,

was

genau

mit“E

lementvom

Typ

X”gemeintist.

Wirholen

das

spater

nach.

25

TypenvonMorphemen4

•Dem

entsprechendunterscheidet

man

1.gebundeneMorphem

eund

2.freie

Morphem

e

•Ein

Morphem

Mistfrei,genau

dann,wenn

M

alleineim

Satzstehen

kann,also

ohne

sich

mit

einem

anderen

Morphem

M′verbinden

zumussen.

•Ein

Morphem

Mistgebunden,genau

dann,wenn

Mnichtfrei

ist.

26

Typ

envo

nMorphemen5

•Beispiel1:

-lichin

(21)

istgebunden,Gluck

istfrei.

(21)

a.Sie

istgluck-lich.

b.*G

luck

ist(sie)-lich.

c.Sie

hat

Gluck.

d.*D

asist-lich.

•Beispiel2:

-erin

(22)

istgebunden,wenig

istfrei.

(22)

a.wennwenig-ermehrist

b.*W

enig

ist-erman

chmal

mehr.

c.*-Eristman

chmal

mehr.

d.

Das

istwenig.

•Beispiel3:

ver-

istgebunden,binden

istfrei.

(23)

a.Das

kannman

ver-binden.

b.*V

er-kannman

das

nichtbinden.

c.*D

askannman

nichtver-.

d.

Das

kannman

binden.

27

TypenvonMorphemen6

•Morphem

e,die

sich

aneinen

Stamm

hangen,nennt

man

Affixe

.Affixe,die

1.vordem

Stamm

stehen,sindPrafixe

,2.

hinterdem

Stamm

stehen,sindSuffixe

,3.

die

Wurzel

inzw

eiTeile

aufspalten,sindInfixe

,4.

den

Stamm

umfassen,sindZirkumfixe

.

•Beispiel1:

Prafixe

imDeutschen:

(24)

a.Ein-sicht

b.

Ab-sicht

c.Um-sicht

•Beispiel2:

Suffixe

imDeutschen:

(25)

a.sicht-bar

b.

sicht-lich

c.sicht-en

28

Typ

envo

nMorphemen7

•Beispiel3:

Zirku

mfix?

Chickasaw

(Muskog

isch,

Nordam

erika):

(26)

a.chokm-a,

“eristgu

t”ik-chokm-o

“eristnichtgu

t”b.

lakn

-a,

“esistgelb”ik-lakn-o

“esistnichtgelb”

•Beispiel4:

Zirku

mfix?

Georgisch

(Kartvelianisch,

Kaukasus):

(27)

a.v-xedav

“ich

sehe(es)”

b.

xedav-t

“ihrseht(es)”

c.v-xedav-t

“wirsehen

(es)”

29

TypenvonMorphemen8

•Frage:Ist-zu-in

auf-zu-schreiben

einInfix?

1.FallsInfixe

per

DefinitionWurzelnspalten,dann

nicht:

auf-schreiben

istkeineWurzel.

2.Vielleichtistauf-schreiben

sogarnoch

nichtmal

einWort,

also

einStamm,der

danndurch-zu-

gespaltenwird(unddam

itzu

auch

kein

Infix).

3.Wie

wir

noch

sehen

werden,konnen

Teile

von

Wortern

nam

lichin

der

Syntaxnichtverschob

enwerden.Das

istbei

auf-schreiben

aber

der

Fall:

(28)

Sie

schreibtes

auf.

4.Bei

Verben,

deren

Partikelnicht

abgespalten

werden

kann(29-b),

unddie

deswegen

komplexe

Worterzu

sein

scheinen,kann

zuauch

nicht

eingefugt

werden

(29-d),

was

auch

dafurspricht,

dasszu

kein

Infixsein

kann:

(29)

a.weilsiees

sich

uberlegt

b.*S

ielegt

essich

uber.

c.zu

uberlegen

d.*u

ber-zu-legen

30

Typ

envo

nMorphemen9

•Frage:Ist-un-in

ver-un-treuen

einInfix?

•Ver-kannin

der

Syntaxnichtabgetrenntwerden,

bildet

also

mituntreuen

einWort:

(30)

a.weiler

Geldver-untreut.

b.*E

runtreutGeldver-.

c.ErveruntreutGeld.

Aber:

1.Reprasentationell

gesehen

steht

-un-

zwar

zwischen

ver-undtreuen,spaltetdiebeiden

also.

2.Un-kannab

er*ver-treuen

nichtgespaltenhab

en,

da*ver-treuen

nichtgebildet

werden

kann.

3.Eher

istes

so,dassun-zunachstan

treu

prafi

giert

wird

(und

das

gram

matische

un-treu

ergibt).

Anschließendwirdver-

prafi

giert.

4.Derivationell

(prozedural)

gesehen

(in

der

schrittweisenAbleitung)

istun-also

einPrafix,

kein

Infix.

31

TypenvonMorphemen10

•Frage:

Bilden

ge-...-en

wie

inge-schrieb-en

ein

Zirku

mfixim

Deutschen?

•Das

sieht

inder

Tat

soaus:

Beide

mussen

zusammen

auftauchen

undkeines

der

beiden

kann

inder

Syntaxabgespaltenwerden:

(31)

a.Sie

hat

esnichtge-schrieb-en.

b.*S

iehat

esnichtschrieb-en.

c.*S

iehat

esnichtge-schrieb.

d.

Geschrieben

hat

siees

nicht.

e.*G

e-hat

siees

nichtschrieben.

f.*G

eschrieb-hat

siees

nicht-en.

•Aber

-en

tauchtnoch

ineinem

anderen

verbalen

Kon

text

auf,

nam

lichalsInfinitivmarker:

schreib-

en,ess-en,etc.

•Undim

Infinitiv

steht-enoh

nege-.

Wenn-enin

beiden

FallendasselbeElementist,

dannwaredas

einArgument,dassge-...-enkein

Zirku

mfixist.

32

Merkmale

•Jedes

Morphem

hat

bestimmte

Eigenschaften.

Diese

Eigenschaftennenntman

auch

Merkmale.

•Man

unterscheidet

1.phon

olog

ischeMerkm

ale

2.seman

tischeMerkm

ale

3.morpho-syntaktischeMerkm

ale

•Beispiel:

Das

Morphem

Blut

imDeutschen

hat

folgendeMerkm

ale

(ein

Merkm

alX

wird

oftals

“[X]”

geschrieben):

1.phon

olog

ische:

[blu:t]

2.seman

tische:

[masse],[kon

kret],...

3.morpho-syntaktische:

[Nom

en],[Nom

inativ],...

•(G

enaugenom

men

ist[blu:t]nureineAbkurzungfur

phon

olog

ischeMerkm

ale.)

•Morpho-syntaktischeMerkm

alesindMerkm

ale,

die

sowoh

lin

der

Morpholog

iealsauch

inder

Syntax

eineRolle

spielen.

33

Kategorienmerkmale

•Ein

Merkm

alwie

[Nom

en](kurz

[N]oder

N)nennt

man

einKategorienmerkmal.

•Man

unterscheidet

wenigstensfolgendeKategorien:

1.Nom

en(N

)2.

Verb(V

)3.

Adjektiv

(A)

4.Praposition(P

)

•Beispiele:

1.N:Buch,Wasser,Odessa,Kinderschutz

2.V:rufen,trinkst,geschlafen,ginge

3.A:gu

t,schon

er,bom

ben-gerade

4.P:in,auf,gegen,nach

34

Kategorienmerkmale

2

•Kategorienmerkm

ale

sind

teils

durch

die

Syntax

motiviert:Worter,verschiedener

Kategorien,treten

anverschiedenen

Stellenim

Satzauf:

•N

trittim

deutschen

Satzlinks

neben

einem

nicht-

finiten

Verbwie

sehen

auf,A,PundVnicht.

(32)

a.Fritz

kann[ N

Maria

]sehen.

b.*F

ritz

kann[ A

schon

]sehen.

c.*F

ritz

kann[ P

auf]sehen.

d.*F

ritz

kann[ V

schlafen]sehen.

•Kategorienmerkm

alewerden

beisolchen

Darstellungen

oftalsIndizes

anKlammerstrukturenangegeben.

35

Kategorienmerkmale

3

•Atauchtim

Deutschen

zwischen

Artikelwortern

wie

einundN

auf,N

,PundVnicht.

(33)

a.*ein

[ NMaria

]Buch

b.

ein[ A

schon

es]Buch

c.*ein

[ Pauf]Buch

d.*ein

[ Vliest

]Buch

•V

(außer

infinitem

V)

besetzt

imdeutschen

Hauptsatzdie

“zweite”

Position

(genauer:

bildet

die

zweite

Kon

stituente),N

,PundAnicht.

(34)

a.*F

ritz

[ NBucher

]liest.

b.*F

ritz

[ Adicke

]Bucher

liest.

c.*F

ritz

[ Pauf]Bucher

steht.

d.

Fritz

[ Vliest

]Bucher.

36

Kategorienmerkmale

4

•Kategorienmerkm

alebrauchtman

aber

auch

inder

Morpholog

ie:

Affixe

verbinden

sich

oftnurmit

Stammen

einer

ganzbestimmtenKategorie.

•-bar

trittim

Deutschen

nurzusammen

aufmit

einem

Stamm

der

Kategorie

V.

(35)

a.[ V

ess]-bar,[ V

trink]-bar,[ V

denk]-bar

b.*[

NFrau]-bar,*[

NTisch

]-bar

c.*[

Pauf]-bar,*[

Pab

]-bar,*[

Pmit]-bar

d.*[

Aschon

]-bar,*[

Asanft]-bar

•-ity

imEnglischen

trittnurzusammen

mitStammen

der

Kategorie

A(und

immer

haufigerauch

der

Kategorie

P)auf.

(36)

a.[ A

sincer]-ity,[ A

curios

]-ity

b.*[

Vdrink]-ity,*[

Vlov]-ity

c.*[

Nbook

]-ity,*[

Nstor

]-ity

d.

[ Pup]-ity,[ P

dow

n]-ity,[ P

in]-ity

37

Flexionskategorien

•Bei

der

Flexion

(Beugu

ng,

wir

kommen

auf

den

Begriff

zuruck),

spielen

morpho-syntaktische

Merkm

aleeinewichtige

Rolle.

•Dab

eikannman

zunachst

trennen

in

1.Nominalflexion

2.Verbalflexion

•Nom

inalflexionaufder

einen

undVerbalflexionauf

der

anderen

Seite

unterteiltman

unteranderem

in

1.Numerus

2.Genus

3.Kasus

4.Person

1.Tempus

2.Asp

ekt

3.Modus

4.GenusVerbi

•Numerus,GenusundPersonsindtypisch

furNom

en,

werden

aber

viaUbereinstim

mung(K

ongruenz)

miteinem

nom

inalen

Subjekt

(oder

Objekt,je

nach

Sprache)

oftauch

amVerbmarkiert.

38

Numerus

•Das

Deutsche

macht

beim

Merkm

alNumerus

Gebrauch

vonden

Merkmalswerten

1.Singular(M

arkierungvonIndividuen)

2.Plural(M

arkierungvonGruppen)

(37)

a.der

Man

n,die

Mann-er

b.

das

Pferd,die

Pferd-e

c.die

Ecke,

die

Eck-en

•Weniger

verbreitet

inden

Sprachen

der

Welt,

aber

nichtungebrauchlich,istder

WertDual,

der

zur

MarkierungvonGruppen

mitgenau

zweiElementen

dient(w

iez.B.in

Varietatendes

Arabischen).

•EinigeSprachen

markieren

auch

1.Trial(M

arkierungvongenau

dreiElementen)

2.Pauca

l(M

arkierungweniger

Elemente)

39

Genus

•In

vielen

Sprachen

tragen

Nom

ina

ein

Merkm

al,

das

man

grammatischesGeschlech

toder

Genus

nennt.

•Das

Genusistzu

unterscheiden

vom

naturlichen

Geschlech

t(Sexu

s),das

man

inmannlich

und

weiblich

unterteilt.

•Diese

Unterscheidungkannman

(alsSprecher

einer

indoeuropaischen

Sprache)

leicht

ubersehen,

da

indoeuropaischeSprachen

meistnurzw

ei(oder

drei)

Generahab

en.

•Sprachen

der

Niger-K

ongo

-Fam

ilie

hab

enviele

verschiedeneGenera.

Aronoff

&Fudem

an(200

5)erwahnen

Fula

(Niger-K

ongo

,Senegal,

Gam

bia)

mit25

GeneraundKujamaatJoola(N

iger-K

ongo

,Senegal)mit19

.

40

Genus2

•IndoeuropaischeSprachen

unterschieden

meist

1.Femininum

2.Maskulinum

•Man

chmal,wie

imDeutschen,kommtnoch

der

Wert/das

Merkm

alNeutrum

dazu.

(38)

das

Pferd,der

Balken,die

Hoh

e

•Genuslasstsich

invielen

Sprachen

nichteindeutig

ander

lautlichen

Gestalteines

Nom

enserkennen.

(39)

Latein:

asin-us

“Esel”

[mask]

amic-us

“Freund”

[mask]

dom

-us

“Haus”

[fem

]

(40)

Italienisch:

camer-a

“Zim

mer”

[fem

]repubblic-a

“Republik”

[fem

]prob

lem-a

“Problem”

[mask]

41

Genus3

•Man

sieht(bzw

.hort)

das

Genus

oftnuran

der

Kongruenz,

die

Nom

enmit

Adjektiven

und

Artikelwortern

eingehen.

(41)

a.magn-us

[mask]

asinus

“großerEsel”

*magn-a

[fem

]asinus

b.*m

agn-us

[mask]

dom

us

“großesHaus”

magn-a

[fem

]dom

us

(42)

a.la

[fem

]camera

“das

Zim

mer”

*il

[mask]

camera

b.*la

[fem

]prob

lema

“das

Problem”

il[m

ask]

prob

lema

(43)

a.alt-e

[fem

]Schachtel

*alt-er

[mask]

Schachtel

b.*alt-e

[fem

]Hut

alt-er

[mask]

Hut

c.alt-es

[neutr]Haus

*alt-e

[fem

]Haus

42

Genus4

•Welches

Wortwelches

Genustragt,

istsynchron

man

chmal

nachvollziehbar

(transparent),wenndie

Wahl(historisch)aufsemantischen

Kriterien

basiert.

•Ein

solches

Kriterium

kann

das

naturliche

Geschlecht

sein

(ein

weiterer

Grund,

wieso

naturliches

undgram

matisches

Geschlechtverw

echselt

werden

konnen).

•Im

Dyirbal

(Pam

a-Nyungan,

Australien)

bilden

angeblichFrauen,Feuer

undgefahrlicheDinge

ein

Genus(sieheDixon

1972

).

•In

Algon

quinsprachen

(Nordam

erika)

wirdzw

ischen

belebtundunbelebtunterschieden.Menschen

und

Tiere

gehoren

wie

erwartetin

die

erste

Klasse.

(Manchmal

aber

auch

Dinge

wie

Tabak,Apfelund

Schneeschuhe).

43

Genus5

•Die

Generain

Niger-K

ongo

Sprachen

(Afrika;

gibt

esauch

inpam

a-nyunganischen

undsino-tibetischen

Sprachen)nenntman

auch

Nominalklassen.

•Solchen

Klassen

werden

inder

lingu

istischen

BeschreibungoftNummernzugeordnet,dam

itman

system

atisch

uber

siereden

kann.

•In

KujamaatJoola

besitzen

Elemente,die

einer

Nom

inalklasse

angehoren,

ein

Prafix,

das

die

Klassenzugehorigkeitanzeigt.

•Dab

eiwerden

Singu

larklassen

und

Pluralklassen

unterschieden.

Jedes

Nom

engehortalso

sowoh

lzu

einer

Plural-alsauch

zueiner

Singu

larklasse.

44

Genus6

•Klassen

1und2:

bei

Menschen

(44)

Klasse1,

a-(Sg)

Klasse2,

ku-(P

l)a-sEf

“Chef”

ku-s

Ef@-ku

¯“D

ieb”

ku¯-ku ¯

a-jOla

“Joo

la”

ku-j

Ola

•Klassen

7und

8:Knochen,Kop

erglieder,Dinge

ausKnochen

(mit

Ausnahmen:

siehe

“Frosch”,

“Sprache”).

(45)

Klasse7,

ka-(Sg)

Klasse8,

u-(P

l)k-

O:l

“Knochen”

w-O

:lka-Nag

“Flosse”

u-Nag

k@-si ¯nsi ¯N

“Korb”

u ¯-si ¯nsi ¯N

ka-p

Ot“T

opf”

u-p

Otka-jata

“Frosch”

u-jata

ka-sankEn

“Sprache”

u-sankEn

45

Genus7

•Klassen

9und

8:Baume,

Objekte,

die

aus

Bau

mstam

men

oder

starkenAsten

gefertigtwerden.

Auch

hiergibtes

Ausnahmen.

(46)

Klasse9,

bu-(Sg)

Klasse8,

u-(P

l)bu ¯-b

@:r

“Baum”

u ¯-b

@:r

bu-ru

N“S

traße”

u-run

N

bu-lun

“Kobra”

u-lun

bu-yiN

“Leiche”

u-yiN

•Klassen

10und

11:

kleine

Tiere;

Bildung

des

Dim

inutiv(V

erkleinerungsform

).

(47)

Klasse10

,ji-

(Sg)

Klasse11

,mu-(P

l)ji ¯-k

o“K

opfchen”

mu ¯-ko

ji-ñil

“Kindlein”

mu-ñil

ji ¯-b@:r

“Baumchen”

mu ¯-b

@:r

ji-mandulit

“Schlange”

mu-m

andulit

46

Kasus

•Kasusm

erkmale

werden

invielen

Sprachen

inder

Morpholog

ieausgedruckt.

Deutsch

hat

vier

Kasus.

(48)

Nom

inativ:eingu

t-erGrund

Akkusativ:

ein-engu

t-enGrund

Genitiv:

ein-esgu

t-enGrund-es

Dativ:

ein-em

gut-enGrund(-e)

•Kasus

imDeutschen

ist

imnom

inalen

Bereich

allerdings

nurnoch

wenig

morpholog

isch

markiert.

•Sichtbar

wird

der

Kasus

morpholog

isch

imDeutschen

eher

anmitdem

Nom

enkongruierenden

Elementen(A

djektiv,Artikel).

•AndereSprachen

hab

enweniger

oder

mehrKasus

alsdas

Deutsche.

Beispiele:Englisch

hat

3Kasus,

Russisch

hat

6,Finnisch

hat

15.

47

Person

•EsgibtdreiPersonen

inden

Sprachen

der

Welt:

1.,

2.und3.

Alle

Sprachen

hab

ensie.

•BedeutungvonPerson:

1.Die

1.Personreferiertaufden

Sprecher.

2.Die

2.Personreferiertaufden

Angesprochenen.

3.Die

3.PersonmarkiertReferenzaufIndividuen,

die

weder

der

Sprecher

noch

der

Angesprochene

sind.

48

Person2

•Personistim

Deutschen

anNom

enniedurchFlexion

markiert.

Esgibtzw

arPronomen,die1.,2.

und3.

Person

ausdrucken,allerdings

nichtdurchFlexion

(jedenfalls

nichtoff

ensichtlich):

(49)

1.Person

2.Person

3.Person

Singu

lar

ich

du

{er,sie,

es}

Plural

wir

ihr

sie

•EsgibtGrundeanzunehmen,dassNom

enim

mer

3.Personsind.Sokannman

Kon

gruenzzw

ischen

nicht-pron

ominalem

Subjekt

undVerbin

3.Person

feststellen:

(50)

1.Person

2.Person

3.Person

Singu

lar

geh-e

geh-st

geh-t

Plural

geh-en

geh-t

geh-en

(51)

a.Max

geh-t.

b.

Max

undMoritzgeh-en.

49

Person3

•Man

cheSprachen

unterscheiden

bei

der

1.Person

Pluralzw

ischen

1.exk

lusive

rForm

2.inklusive

rForm

1.Exklusiv=

markiertReferenzaufSprecher

und

dritte,unterAusschlußdes

Angesprochenen

(“Ich

undandere,

aber

nichtdu”).

2.Inklusiv=

markiertReferenzaufSprecher,dritte

undauch

den

Angesprochenen

(“Ichundandere,

undduauch”)

•Beispiel:Pronom

enim

Walmajarri(Pam

a-Nyungan,

Australien)

(52)

Dual

Plural

1.Person,exkl.

ngayarra

nganim

pa

1.Person,inkl.

ngaliyarra

ngalim

pa

50

Tempus

•Deutsch

(und

Englisch)markieren

zwei

Tem

pora

durch

die

Flexion

des

Hauptverbs:

Prasensund

Vergangenheit.

(53)

Prasensim

Deutschen

Singu

lar

Plural

1.Person

geh-e

geh-en

2.Person

geh-st

geh-t

3.Person

geh-t

geh-en

(54)

Pastim

Englischen

Singu

lar

Plural

1.Person

went

went

2.Person

went

went

3.Person

went

went

51

Tempus2

•Verbale

Flexion

skategorien

werden

oft

auch

periphrastisch

ausgedruckt

(z.B.

Futur

oder

Plusquam

perfekt

imDeutschen/E

nglischen).

•Dab

eitauchtein

flektiertesHilfsverb

mit

einem

infinitem

(z.B.Infinitiv,Partizip)Hauptverbauf.

•Die

Tem

pusinform

ationergibtsich

ausder

Art

des

Hilfsverbs(w

erden

vs.hab

en)undseiner

Flexion

.

(55)

Periphrastisches

Futurim

Deutschen

Singu

lar

Plural

1.Person

werdegehen

werden

gehen

2.Person

wirst

gehen

werdet

gehen

3.Person

wirdgehen

werden

gehen

(56)

Periphrastisches

Plusq-perf.

imEnglischen

Singu

lar

Plural

1.Person

had

gone

had

gone

2.Person

had

gone

had

gone

3.Person

had

gone

had

gone

52

Tempus3

•AndereSprachen

markieren

auch

Futuroder

ferne

VergangenheitalsFlexion

.

(57)

Futurim

Franzosischen

Singu

lar

Plural

1.Person

aimer-ai

aimer-ons

2.Person

aimer-as

aimer-ez

3.Person

aimer-a

aimer-ont

(58)

FerneVergangenheitim

Italienischen

Singu

lar

Plural

1.Person

parl-ai

parl-am

mo

2.Person

parl-asti

parl-aste

3.Person

parl-o

parl-aron

o

53

Asp

ekt

•Einige

Sprachen

(das

Deutsche?)

unterscheiden

zwischen

den

Aspekten

1.Perfektiv

2.Im

perfektiv

1.Perfektiv

=abgeschlosseneHandlung

2.Im

perfektiv

=nichtabgeschlosseneHandlung

(59)

Perfektiv/Imperfektiv

imTschechischen

Imperfektiv

Perfektiv

Bedeutung

psat

na-psat

“schreiben”

dekovat

po-dekovat

“danken”

vıtat

pri-vıtat

“empfangen”

jıst

s-nıst

“essen”

volat

za-volat

“anrufen”

54

Modus

•Modusbezeichnet

die

Einstellungdes

Sprecherszu

einer

Aussage.

•Im

Englischen

konnen

Modalverben

wie

may,must

Gradeder

Einstellungbzgl.einer

Verpflichtungoder

Faktivitat(Tatsacheoder

nicht)

ausdrucken.

(60)

Einstellungbzgl.Verpflichtung

a.You

may

leave.

b.

You

must

leave.

(61)

Einstellungbzgl.Faktivitat

a.Shemay

haveseen

him

.b.

Shemust

haveseen

him

.

55

Modus2

•Im

Deutschen

kannzusatzlichModusdurchFlexion

(bzw

.Stammalternation)ausgedrucktwerden:

(62)

a.Sie

ruf-tan.

(Indikativ)

b.

Erdachte,sieruf-ean.

(Kon

junktiv

I)c.

Erdachte,sierief-e

an.

(Kon

junktiv

II)

•Ein

Bedeutungsunterschiedzw

ischen

Kon

junktiv

IundII

imDeutschen

istin

vielen

Kon

texten

nicht

mehrzu

sehen.

56

AktivundPassiv

•Genus

Verbi

ist

eine

Bezeichnung

fur

die

Unterscheidungzw

ischen

AktivundPassiv.

•Diese

Merkm

alekonnen

wieder

durchFlexion

oder

periphrastisch

realisiert

werden.

(63)

Passivim

Deutschen

Sg

Pl

1.werdegekusst

werden

gekusst

2.wirst

gekusst

werdet

geku

sst

3.wirdgeku

sst

werden

gekusst

(64)

Aktiv

vs.Passivim

Latein

Aktiv

Passiv

Sg

Pl

Sg

Pl

1.am

-oam

a-mus

am-or

ama-mur

2.am

a-s

ama-tis

ama-ris

ama-mini

3.am

a-t

ama-nt

ama-tur

ama-ntur

57

Argumentkodierung

•Die

Flexion

smorpholog

ieerfullt

(bis

zueinem

gewissenGrad)eineFunktionin

der

Sprache.

•Um

nam

lichdie

Bedeutungeines

Satzesverstehen

zukonnen,muss

man

wissen,wie

die

Mitspieler

(Argumente)

des

Pradikats

(typischerweise

das

Verb)

mit

dessen

Bedeutung

assoziiert

sind

(Argumentkodierung).

•ArgumentkodierungkanndurchFlexion

smorpholog

ieaufzw

eiWeisenerfolgen:

1.durch

spezielle

Markierung

der

Kon

gruenz

(Merkm

alsubereinstim

mung)

zwischen

Argument

(z.B.

Subjekt)

und

Verb

(kopfm

arkierende

Sprachen),

2.durchspeziellenKasusaufdem

Argument(z.B.

Subjekt)(dependentm

arkierendeSprachen).

•Man

cheSprachen

(z.B.Deutsch)sindMischform

en.

58

Argumentkodierung2

•Deutsch

alsMischform

zwischen

Dependent-

und

Kop

fmarkierung:

(65)

a.Fritz

verbrenntd-enBrief.

b.

D-erBrief

hat

den

Fritz

schockiert.

c.Kein-erhat

d-enFritz

heute

gesehen.

d.

Kein-enhat

d-erFritz

heute

gesehen.

(66)

a.Fritz

verbrenn-t

den

Brief.

b.

Fritz

verbrenn-t

d-ieBrief-e.

c.Fritz

undMaria

verbrenn-enden

Brief.

d.

Fritz

undMaria

verbrenn-end-ieBrief-e.

e.Ichverbrenn-e

den

Brief.

f.Duverbrenn-stden

Brief.

59

Kodierungsm

uster

•EsgibtverschiedeneMuster

der

Argumentkodierung.

EinezentraleUnterscheidungistdie

zwischen

1.dem

akku

sativischen

Muster

und

2.dem

ergativischen

Muster.

•In

Akkusativsprach

en

zerfallen

die

Argumente

bzgl.

Kasus(oder

die

Verben

bzgl.

Kon

gruenz)

inzw

eiKlassen:

1.das

externe

Argument

(Subjekt)

transitiver

Verben

sowie

das

einzige

(interneoder

externe)

Argument

intran

sitiver

Verben

auf

der

einen

Seite,und

2.das

interne

Argument

eines

transitiven

Verbs

(Objekt)aufder

anderen

Seite.

60

Kodierungsm

uster2

•Argumente

unter1.

tragen

dieselbeKasusendung,

genanntNominativ.

Inkopfm

arkierenden

Sprachen

tragtdas

Verb

dieselbeKon

gruenzm

arkierung

fur

diese

Argumente.

•Das

Argumentunter2.

tragtden

Akkusativbzw

.das

Verbtragteinespezielle

Kon

gruenzm

arkierung

furdiesesArgument.

(67)

Kasusin

Akkusativsprachen:

NPext-Vi

NPin

t-Vi

NPext-Vt

NPin

t-Vt

nom

acc

•Bem

erku

ng:

Der

Nom

inativ

ist

oft

nicht

horbar

markiert

(wird

durch

ein

sogenanntes

Nullmorphem

realisiert).

61

Kodierungsm

uster3

•In

Ergativsprach

en

zerfallendie

Argumente

bzgl.

Kasus(bzw

.bzgl.

Kon

gruenz)

ebenfalls

inzw

eiKlassen,allerdings

anders:

1.das

interneArgumenttransitiverVerben

sowie

das

einzige

Argument

(intern

oder

extern)

intran

sitiverVerben

aufder

einen,sowie

2.das

externeArgumenttransitiverVerben

aufder

anderen

Seite.

62

Kodierungsm

uster4

•Argumente

unter1.

tragen

den

Absolutiv,

bzw

.das

Verb

tragtdieselbeKon

gruenzm

arkierung

fur

diese

Argumente.

•Das

Argumentunter2.

tragtden

Ergativbzw

.das

Verbeinespezielle

Kon

gruenzm

arkierungfurdieses

Argument.

(68)

Kasusin

Ergativsprachen:

NPext-Vi

NPin

t-Vi

NPext-Vt

NPin

t-Vt

erg

abs

•Der

Absolutivistoftnichthorbar

markiert(also

durcheinNullm

orphem

realisiert).

63

Kodierungsm

uster5

•Die

Kategorien

kopf-

versusdependentm

arkierend

und

akku

sativ-

versus

ergativm

arkierend

konnen

kreuzklassifiziertwerden.

•Alle

Kom

binationen

sind

durch

tatsachliche

Sprachen

belegt.

(69)

Sprache

Muster

Markierung

Islandisch

akku

sativisch

Dependent

Archi

ergativisch

Dependent

Navajo

akku

sativisch

Kop

fSierraPop

oluca

ergativisch

Kop

f

•Teilweise

instanziieren

diese

Sprachen

auch

Mischform

en.

64

Kodierungsm

uster6

•Archifolgtdem

Ergativmuster:

1.Kon

gruenzerfolgtbei

VtmitDPin

t(undbei

Vi

mitdem

einzigenArgumentDPin

toder

DPext).

2.KasusDPin

tbei

Vt=

KasusDPin

t/extbei

Vi.

(70)

a.Dija-Ø

Vater:I.sg-absw-irx

◦in.

I.sg-arbeiten

b.

Buw

a-Ø

Mutter:II.sg-absd-irx

◦in.

II.sg-arbeiten

“Vater/M

utter

arbeitet.”

(71)

a.Dija-m

uVater:I.sg-ergx ◦alli-Ø

Brot:III.sg-abs

b-ar-si

III.sg-backen-ger

b-i.

III.sg-aux

b.

Buw

a-mu

Mutter:II.sg-erg

x ◦alli-Ø

Brot:III.sg-abs

b-ar-si

III.sg-backen-ger

b-i.

III.sg-aux

“Vater/M

utter

backt

das

Brot.”

65

Kodierungsm

uster7

•Islandisch

folgtdem

Akkusativm

uster.

1.Kon

gruenzerfolgtbei

VtmitDPext(undbei

Vi

mitdem

einzigenArgumentDPin

toder

DPext).

2.KasusvonDPextbei

Vt=

KasusvonDPin

t/ext

bei

Vi.

(72)

Olaf-ur

Olaf.nom

byrja-

D-i

anfangen-prat-3.sg

of zusein-t.

spat-3.sg.neut

“Olaffingzu

spat

an.”

(73)

Olaf-ur

Olaf.nom

las-Ø

lesen.prat-3.sg

bok-Ø

-ina.

Buch-sg.akk-das

“Olaflasdas

Buch.”

66

Exp

onenten

•Die

(phon

olog

ische)

Realisierung

eines

morpho-

syntaktischen

Merkm

alsnenntman

(nachMatthew

s(199

1))den

Exp

onentendes

Merkm

als.

•WenneinExp

onentgenau

einMerkm

alrealisiert,

dannsprichtman

voneinem

einfach

enExp

onenten.

•Beispiel:DieVergangenheitsform

endes

Verbssagen

imDeutschen:

(74)

Singu

lar

Plural

1.Pers

sag-te

sag-te-n

2.Pers

sag-te-st

sag-te-t

3.Pers

sag-te

sag-te-n

•Interpretation

:

1.Der

Verbstam

mistsag-.

2.Die

Sequenz-tedrucktVergangenheitaus.

3.Die

Endungen

-st,

-n,-t

drucken

bestimmte

Numerus-

undPersonenmerkm

aleaus.

4.-teisteineinfacher

Exp

onentfurVergangenheit. 67

Exponenten2

•Istdas

Verhaltnis

vonExp

onentzu

ausgedrucktem

Merkm

aleinEins-zu-viele-Verhaltnis,dannspricht

man

vonkumulative

nExp

onenten.

•Beispiel1:

Die

Endung-o

bei

lateinischen

Formen

des

Verbscant-aredrucktdie

Merkm

ale1.

Person,

Singu

lar,

Indikativ,

Prasens,

Aktiv

aus

(75-a).

Endungen-asund-atstehen

entsprechendfur2.

und3.

Person,Singu

lar,

Indikativ,Prasens,

Aktiv

(75-b,c).

(75)

a.cant-o

sing-1sg.ind.pras.akt

“Ich

singe.”

b.

cant-as

sing-2sg.ind.pras.akt

“Dusingst.”

c.cant-at

sing-3sg.ind.pras.akt

“Ersingt.”

68

Exp

onenten3

•Wird

ein

morpho-syntaktisches

Merkm

alvon

mehrerenExp

onentengleichzeitig

realisiert,spricht

man

vonerw

eitertenExp

onenten.

•Beispiel1:

Deutsch.

In(76-b)wird

das

Partizip

Perfekt

ausgedrucktdurchge-

und-en.

(76)

a.sprechen

b.

ge-sproch-en

•Beispiel2:

Altgriechisch.In

(77-b)wirddas

Perfekt

ausgedrucktdurch

1.den

langenVokal

inder

Wurzel

(-ly-vs.-ly-)

2.Reduplikation(le-)

3.das

Infix-k-

(77)

a.-ly-

“losen”

b.e-le-ly-k-ete

“Duhastgelost.”

69

Exponenten4

•Beispiel3:

NegativePrateritumform

enim

Swahili

werden

durchha-

(Negation)und-ku-(N

egationim

Prateritum)ausgedruckt

(78)

a.tu-li-taka

“Wirwollten.”

b.ha-tu-ku-taka

“Wirwollten

nicht.”

•Beispiel4:

Latein.

In(79)

wird

das

Perfekt

ausgedrucktsowoh

ldurch

erweiterte

Exp

onenten

alsauch

durchku

mulative

Exp

onenten:

1.die

Perfektwurzel

(rex-,anstattreg-)

2.eineEndungdie

(a)sowoh

lPerfekt

ausdruckt

(b)als

auch

die

Merkm

ale

Person,

Numerus,

ModusundGenusVerbi(A

ktiv

vs.Passiv)

(79)

a.reg-is

“Duregierst.”

b.reg-unt

“Sie

regieren.”

c.rex-isti

“Duhastregiert.”

d.rex-erunt

“Sie

hab

enregiert.”

70

Portmanteau-M

orpheme

•Verbunden

mit

dem

Begriff

der

kumulativen

Exp

onenten

istder

des

Portmanteau-M

orphem

s(eingefuhrt

vonHockett19

47).

•Bei

einem

Portm

anteau-M

orphem

sind

mehrere

(meist

zwei)ursprunglich

getrennte

Morphem

ein

einem

Morphem

verschmolzen.

•Das

resultierende

Morphem

druckt

danach

die

Merkm

aleaus,

die

die

beiden

Ausgangsmorphem

eausgedruckt

hab

en,

ist

also

ein

kumulativer

Exp

onent.

71

Portmanteau-M

orpheme2

•Beispiel:

Artikelworter

und

Prapositionen

imFranzosischen.

1.Der

weibliche

bestimmte

Artikel

lakann

unverandert

aufdie

Prapositionen

de

und

afolgen.

2.Der

mannliche

bestimmte

Artikel

ledagegen

verschmilztmit

de

und

aob

ligatorisch

zuden

Portm

anteau

sduundau.

(80)

a.ala

plage

“zum/anden

Strand”

b.dela

plage

“vom

Strand”

(81)

a.*a

lemarche

“zum/aufden

Markt”

b.

aumarche

c.*d

ele

marche

“vom

Markt”

d.

dumarche

72

Morphologie

als

Modul

•Annahme:

Die

Morpholog

ieisteineeigenstandige

Komponente

(Modul)

der

Grammatik

(z.B.

Chom

sky19

70).

•Andere

Module

des

Sprachverm

ogens,

ohne

die

keineAnalyseder

Spracheauskom

mt,sind

1.Phonologie

(Lehre

der

Lautstruktur)

2.Syn

tax

(Lehre

des

Phrasenbau

s)3.

Semantik

(Lehre

vonder

Bedeutung)

•Oftmuss

man

beim

Studium

der

Morpholog

ieauch

etwas

uber

Syntaxoder

Phon

olog

iewissen,dadiese

Module

einander

beeinflussen.

73

Morphologie

als

Modul2

•Argument

fur

Morpholog

ieals

eigenstandige

Grammatikkompon

ente

(anhan

dder

Flexion

):

1.DieBeziehungzw

ischen

Stamm

undFlexion

smar-

ker(n)

istnichtwillkurlich

(Lexikon

),sondern

regelhaft:

EineEndung

verbindet

sich

generell

mit

einer

Kategorie

(z.B.

Verb),

nicht

mit

unsystem

atisch

gewahlten

lexikalischen

Elementen(z.B.mitessen,Hausundauf).

2.DieFlexion

sregelnbenutzen

nichtnotwendigerweise

dasselbeVokabularwie

syntaktischeRegelnund

sehen

(vielleicht)

auch

etwas

andersaus:

(a)Anwendungskontexte

fur

Flexion

sregeln

sind

sehrlokal,in

der

Syntaxweniger

lokal.

(b)Flexion

sregeln

machen

Gebrauch

von

Unter-

spezifikation

,syntaktischeRegelnnicht.

3.Also

gibt

eseine

Grammatikkompon

ente

außerhalb

von

Lexikon

und

Syntax,

indie

die

Flexion

fallt:Morpholog

ie.

74

Hinweisefurdie

Analyse

•Hinweis

1:Formen,

die

bei

allen

Vorkommen

dieselbeBedeutungund

dieselbelautlicheGestalt

hab

en,sindInstanzendesselben

Morphem

s.

•Beispiel:Superlativbildungim

Spanischen.

(82)

a.bueno,

gut

buen-ısimo

sehrgu

tb.

rico,

lecker

riqu-ısimo

sehrlecker

c.util,

nutzlichutil-ısim

osehrnutzlich

•In

allendreiFallenbedeutet-ısimodasselbeundhat

dieselbeForm.

•Schlussfolgerung:

Das

Suffixistjedesmal

Instanz

desselben

Morphem

s.

75

Hinweisefurdie

Analyse

2

•Hinweis2:

Formen

mit

gleicher

Bedeutung

aber

verschiedener

lautlicher

Gestalt

sind

nur

dann

Instanzendesselben

Morphem

s(A

llomorphe),wenn

siein

komplementarerDistributionstehen.

•Zwei

Formen

F1undF2stehen

inkomplementarer

Distribution

,genau

dann,

wenn

die

Kontexte,

indenen

F1

auftritt,verschieden

sind,von

den

Kon

texten,in

denen

F2auftritt.

•Erinnerung:

Die

Endung

fur3.

Person

Singu

lar

andeutschen

Verben

ist

-et

oder

-t,

jenach

phon

olog

ischem

Kon

text.

•Die

phon

olog

ischen

Kon

texte

von

-tund

-et

uberlappen

dab

einicht(sindkomplementar).Also

sind-t,und-etAllomorphe.

76

Hinweisefurdie

Analyse

3

•Hinweis

3:Ein

Merkm

alM

kann

als

(leeres)

Morphem

analysiertwerden,wennM

inmindestens

einem

anderen

Kon

text

hoh

rbar

realisiert

wird.

•Ein

Morphem

ohnephon

olog

ischeMerkm

alenennt

man

auch

Nullm

orphem

.

•Merkm

alekonnen

indiesem

Sinnealso

abstrakt

sein:Auch

wennman

sienicht(immer)hort,

sind

sieda.

•Beispiele:Englischer

Numerus,Deutscher

Kasus.

(83)

Singu

lar

hou

sePlural

hou

se-s

Singu

lar

fish

Plural

fish-Ø

(84)

Nom

inativ:Grund-Ø

Akkusativ:

Grund-Ø

Genitiv:

Grund-es

Dativ:

Grund(-e)

•Englisch

markiertden

Pluralnormalerweise

horbar.

Beim

Pluralvon

fish

kann

man

schließen,dass

ebenfalls

ein(leeres)

Pluralm

orphem

vorhanden

sein

muss.Ahnliches

giltfurdas

DeutscheBeispiel.

77

Hinweisefurdie

Analyse

4

•Hinweis

4:Fur

das

Verstandnis

sprachlicher

Prozesseistdie

Ausspracheentscheidend,nichtdie

Orthog

raphie.

•Aussprache

ist

ein

Teil

unseres

naturlichen

Sprachverm

ogens.

Orthog

raphie

istvonMenschen

geschaff

enes

Kon

strukt.

•Auch

wenndie

Orthog

raphiesehroftEigenschaften

des

Sprachverm

ogenswiderspiegelt,so

muss

siedas

nichtim

mertun.

•Die

Ausspracheeines

Worteswirddargestelltdurch

eine

sogenannte

Umschrift,

da

orthog

raphische

Systeme

die

Aussprache

normalerweise

nicht

vollstandig

oder

nichteindeutigwiedergeben.

•Dafur

wurde

eine

standardisierte

Umschrift

eingefuhrt:

das

International

Phon

etik

Alphab

et(IPA).Beispiel:Ehebett=

[Pe:

@bEt].

78

Morphemanalyse:Inuktitut

(Eskim

o-A

leut,

Gronland)

•Ziel:DieMorphem

eundihre

Bedeutungenisolieren,

die

inden

Beispielenin

(85)

verstecktsind.

(85)

igluga

“meinHaus”

iglumi

“ineinem

Haus”

iglu

Na

“ihrHaus”

iglutut

“wie

einHaus”

uiga

“meinMan

n”

uitut

“wie

einMan

n”

uiNa

“ihrMan

n”

tupiqtut

“wie

einZelt”

nunaga

“meinLand”

paniktut

“wie

eineTochter”

qukiutiga

“meinGew

ehr”

aggagtut

“wie

eineHand”

iglurjuaq

“großesHaus”

umiarjuaq

“großesBoot”

umialik

“jem

andmitBoot”

umilik

“jem

andmitBart”

79

Morphemanalyse:Inuktitut2

•1.

Schritt:

1.Was

hab

endie

vier

ersten

Formen

gemeinsam?

2.Alle

beginnen

mit

iglu

und

alle

beinhalten

die

Bedeutung“H

aus”.

3.Schlussfolgerung:

iglu

bedeutet“H

aus”

(86)

igluga

“meinHaus”

iglumi

“ineinem

Haus”

iglu

Na

“ihrHaus”

iglutut

“wie

einHaus”

•2.

Schritt:Nachdem

iglu

isoliert

wurde,

was

bleibt

vonden

zuanalysierenden

Wortern

ubrig?

(87)

igluga

→-gabedeutet“m

ein”

iglumi

→-m

ibedeutet“ineinem

”iglu

Na

→-Nabedeutet“ihr”

iglutut

→-tutbedeutet“w

ieein”

80

Morphemanalyse:Inuktitut3

•3.

Schritt:

Man

zieht

die

bereits

isolierten

Morphem

evon

den

Wortern

in(88)

ab.

Das

Ergebnisist(89).

(88)

uiga

“meinMan

n”

uitut

“wie

einMan

n”

uiNa

“ihrMan

n”

tupiqtut

“wie

einZelt”

nunag

a“m

einLand”

paniktut

“wie

eineTochter”

qukiutiga

“meinGew

ehr”

aggagtut

“wie

eineHand”

(89)

uiga

→uibedeutet“M

ann”

uitut

→uibedeutet“M

ann”

uiNa

→uibedeutet“M

ann”

tupiqtut

→tupiq

bedeutet“Z

elt”

nunaga

→nunabedeutet“L

and”

paniktut

→panik

bedeutet“T

ochter”

qukiutiga

→qukiuti

bedeutet“G

ewehr”

aggagtut

→aggagbedeutet“H

and”

81

Morphemanalyse:Inuktitut4

•4.

Schritt:DasselbeVerfahrenwendet

man

aufdie

Worterin

(90)

an.

(90)

iglurjuaq

“großesHaus”

umiarjuaq

“großesBoot”

umialik

“jem

andmitBoot”

uilik

“jem

andmitMan

n”

umilik

“jem

andmitBart”

1.Daiglu

“Haus”

bedeutet,bedeutet-rjuaq

“groß”.

2.-rjuaq

bedeutet“g

roß”.umia

heißt

“Boot”.

3.umia

heißt

“Boot”.

-lik

bedeutet“jem

andmit”.

4.Wenn-lik

“jem

andmit”bedeutet,dannbedeutet

ui“M

ann”(passt

mit

dem

zusammen,was

wir

schon

vorher

angenom

men

hab

en!).

5.Wenn-lik

“jem

andmit”bedeutet,dannbedeutet

umi“B

art”.

6.Mom

entmal!umialik

undumilikbeginnen

beide

mitumi-.Bedeutetumidoch

etwas

anderes?

7.Dazumusste

umiazusammengesetztseinausumi

und-a.Dannmusste

-aetwas

bedeuten,so

dass

aus“B

art”

“Boot”wird.Das

istunplausibel.

82

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84

Morphologie

WorterundRegeln

1

Wasistein

Wort?

•Morpholog

ieist

die

Lehre

von

den

Formen

der

Worter.

•Intuitiv

hab

enwir

eineVorstellungdavon

,was

ein

Wortist.

Aber

konnen

wir

diese

Vorstellungauch

prazisemachen?

•Tatsachlichgibtes

mindestensdie

folgenden

Vari-

antendes

Kon

zepts

“Wort”:

1.orthographischesWort

2.syntaktischesWort

3.phonologischesWort

4.grammatischesWort

•Esstelltsich

heraus,dassdiese

Kon

zepte

inkompa-

tibel

miteinander

sind.Außerdem

unterscheiden

sie

sich

oftvondem

,was

man

vielleichtintuitiv

unter

einem

Wortversteht.

2

OrthographischesW

ort

•Definition:Alles,was

getrenntgeschrieben

wird,ist

ein(orthog

raphisches)Wort.

•Beispiel:In

(1)werden

die

LautkettenOnkel,Fritz,

in,

dieser,

etc.

getrennt

geschrieben,

sind

also

Worter.

(1)

OnkelFritz,in

dieserNot,hautundtram

pelt

allestot.

•Probleme:

1.Orthog

raphie

istein

kunstliches

Kon

strukt

und

muss

daher

nichtdie

Grammatik

widerspiegeln.

2.Im

Englischen

werden

Elemente

getrennt

ge-

schrieben,die

man

auch

alseinWortanalysieren

konnte:black

board,silk

tie,

etc.

3.Das

Kriterium

istman

chmalwiderspruchlich(vgl.

Ersagt

die

Bruckean.vs.weiler

die

Brucke

ansagt).

3

SyntaktischesW

ort

•Definition:Die

kleinsteEinheit,

die

von

syntakti-

schen

Regelnaffi

ziertwerden

kann,istein(syntak-

tisches)Wort.

•Seitenbem

erku

ng:

1.Eskannunab

hangige

Grundegeben,weshalbsyn-

taktischeProzesse(w

iez.B.Bew

egung)

aufbe-

stim

mte

Einheitennichtzugreifenkonnen.

2.In

(2)kannmitSorgfaltverschob

enwerden,ab

erSorgfaltalleinenicht.

Sorgfaltistintuitiv

aber

einWort.

3.Das

liegt

daran,dassman

imDeutschen

ausEin-

heiten,die

zueiner

Prapositiongehoren

(Prapo-

sition

alphrasen)nichts

(oder

nursehrbegrenzt)

herau

sbew

egen

kann.

(2)

a.Sie

machtes

mitSorgfalt.

b.

MitSorgfaltmachtsiees.

c.*S

orgfaltmachtsiees

mit.

4

SyntaktischesW

ort

2

•Problem:Elemente,die

intuitiv

Wortersind,sind

nichtim

mer

die

kleinsten

verschiebbaren

Einheiten.

•Beispiel:Obw

ohlBrief

undMarkenintuitiv

Worter

sind,konnen

siein

(3-b)undin

(4-b)(alsTeileines

komplexenWortes)nichtvonder

Syntaxman

ipuliert

werden.

(3)

a.Ichesse

keinen

Haferbrei

mehr.

b.

Haferbrei

esse

ichkeinen

mehr.

c.*H

afer

esse

ichkeinen

Breimehr.

(4)

a.*W

asisst

DuBrei?

(Antwort:Hafer)

b.*W

asisst

DuHafer?

(Antwort:Brei)

5

PhonologischesW

ort

•Definition:Der

Bereich,der

furphon

olog

ischePro-

zesserelevantist,

bildet

einphon

olog

isches

Wort.

DieeinschlagigenProzesseunterscheiden

sich

dab

eivonSprachezu

Sprache(sieheHall20

00:304

-307

).

•Seitenbem

erku

ng:

1.NichtjedeDom

ane,

die

phon

olog

ischeProzes-

sebegrenzt,istautomatisch

einphon

olog

isches

Wort.EskanndurchausandereDom

anen

geben,

die

phon

olog

ischeProzessebeschranken.

2.Sogibtes

z.B.keineVelarassimilation

(Ubertra-

gungdes

Merkm

als[+

velar]

voneinem

Phon

emaufein

anderes)von

Prafixun-im

Deutschen

(5-b).

(5)

a.Ungar(M

agyar)

→U[Ng]ar

b.

un-gar

(nichtgar)

→u[ng]ar

3.In

(5-a)ubernim

mtder

Nasal

[n]das

Merkm

al[+

velar]

undwirdzu

[N].

In(5-b)istdas

nicht

mog

lich,daeineMorphemgrenze

zwischen

[n]

und[g]liegt.

6

PhonologischesW

ort

2

•Beispiel

1:Vokalharm

onie

imUngarischen

(Spencer19

96).

ImUngarischen

stim

men

die

Vo-

kale

eines

komplexenWortes(Stamm+Suffix)

bzgl.

des

Merkm

als[±

hinten]uberein.

•Die

Beispiele

in(6)enthaltennurvordereVokale,

diein

(7)nurhintere.DurchdieVokalharmon

iewird

die

Allomorphie

der

beiden

Suffixe

-røl

([–h

inten])

und-ro:l([+hinten])

gesteuert.

(6)

a.[te:rke:p+røl]“L

andkarte”

b.

[føld+rø

:l]“L

and”

c.[si:n

+røl]“F

arbe”

(7)

a.[l

A:ñ+ro

:l]“M

adchen”

b.

[u:r+ro

:l]“H

err”

c.[fog

+ro

:l]“Z

ahn”

•Hierscheintdas

phon

olog

ischeWortalso

mitdem

intuitiven

Wortbegriff

zusammenzufallen

(Stamm

undSuffixbilden

einWort).

7

PhonologischesW

ort

3

•In

ungarischen

Komposita

(kom

plexe

Worter,

de-

renTeile

freie

Morphem

esind)dagegen

liegt

keine

Vokalharmon

iezw

ischen

den

Teilendes

Kom

posi-

tumsvor:

(8)

a.[u

:r+nø:]“D

ame”

(wortl.:“sanft”+

”Frau”)

b.

[Y+

buzgo:]“eifrig”

(wortl.:“A

ngelegenheit”+”eifrig”

)

•Phon

olog

engehen

daher

davon

aus,

dass

die

Dom

anefurVokalharmon

ieim

Ungarischen

das

pho-

nolog

ischeWortist,welches

aufeinen

Stamm

(bein-

haltetStamm+Suffix,

aber

nichtStamm+Stamm)

beschrankt

ist.

•Dam

itistdas

phon

olog

ischeWortab

ernichtun-

bedingt

der

Wortbegriff,den

man

intuitiv

vielleicht

voraussetzt

(Kom

posita

sind

intuitiv

jakomplexe

Worter).

8

PhonologischesW

ort

4

•Beispiel2:

Syllabifizierung

(Bildung

von

Silb

en-

strukturen)im

Deutschen.Dortwirdin

der

Regel

beider

Silb

enbildungeinkomplexerSilb

enanlautge-

genuber

einem

Silb

enauslautbevorzugt,siehe(9-a)

(Silb

engrenze

durch“.”markiert).

•Ausnahme:

wenneinkomplexerAnlautverhindert,

dasseineMorphem

grenze

innerhalbeines

Kom

posi-

tumsmitder

Silb

engrenze

zusammenfallt

(9-b).

(9)

a.[fa.b

öi:k]vs.*[fab.öi:k]

(Fabrik)

b.

[ve:k.

öant]vs.*[ve

:.köant]

(Wegrand)

•Schlussfolgerung:

Syllabifizierungsregeln

applizieren

nurinnerhalbeines

phon

olog

ischen

Wortes.Wie

imUngarischen

umfasstdas

phon

olog

ische

Wortim

Deutschen

nichtmehrere

Stamme.

•Wieder

istder

Begriff

des

phon

olog

ischen

Wortes

nichtder

intuitiv

gebrau

chte

Begriff.

9

PhonologischesW

ort

5

•Beispiel

3:Vokallangung

imYidin

y(Pam

a-Nyungan,Australien).

ImYidin

ywerden

Vokaleauf

der

vorletzten

Silb

egelangt,wenneineungeradeSil-

benzahlvorliegt

(Dixon

1977

),siehe(10)

vs.(11).

(10)

a.[gu.da:.ga]

“Hund”

b.

[ma.dj i:n.daN]“spazieren”

(11)

a.[m

u.d

j am]“M

utter”

b.

[ga.liN]“g

ehen”

•ErscheinteinSuffix,

soerweitert

sich

die

Dom

ane,

innerhalbderer

die

Vokallange

(aufder

Silb

enzahl

basierend)berechnet

wird:

(12)

a.[gu.da.

ga+

gu]

b.

[mu.d

j a:m

+gu]

10

PhonologischesW

ort

6

•(13-a)

zeigtdie

erwartete

Langu

ng.

Aber

(13-b)ist

inzw

eierleiHinsichtprob

lematisch:(a)dievorletzte

Silb

ewirdtrotzgerader

Silb

enzahlgelangt;(b)das

[a]des

Stammes

wirdgelangt,obwoh

les

nichtauf

der

vorletzten

Silb

eliegt.

(13)

a.[guma:ri]“rot”

b.

[guma:ri+daga:+nj u]“rot

werden”

•Schlussfolgerung(D

ixon

1977

):

1.Gelangt

werden

Vokale

aufder

vorletzten

Sil-

beeines

phonologischenWortesmit

ungerader

Silb

enzahl.

2.Nureinsilbige

Suffixe

bilden

mit

dem

Stamm

einphon

olog

isches

Wort(12).Das

Suffix-da.

ga

(13-b)bildet

dagegen

eineigenes

phon

olog

isches

Wort.

•Wieder

fallt

das

phon

olog

ischeWortnichtmitdem

intuitiven

Wortbegriffzusammen.

11

PhonologischesW

ort

7

•Beispiel4:

ImFranzosischen

fallt

die

Wortbeto-

nungaufdie

letzte

Silb

e.

(14)

a.femme,

jardın,pittoresque

b.*jardin,*p

ıttoresque,

*pittoresque

•Der

Satzin

(15)

scheintprob

lematisch,denn

erenthaltdreiBeton

ungen(B

aker

&Bob

aljik

2002

),obwoh

lintuitiv

5Wortervorliegen.

(15)

a.[ZaS

Etbokudfrwı]

b.

j’achete

ich=kaufe

beaucoup

viel

de

vonfruits

Fruchten

•Schlussfolgerung:

1.Nurphon

olog

ischeWortererhalten

eineeigene

Beton

ung.

je(j’)

unddesindkeinephon

olog

i-schen

Worter.

2.Bzgl.anderer

Kriterien

sindje

unddeab

erviel-

leichtschon

Worter,so

dassder

intuitiveWortbe-

griff

mitdem

Begriffdes

phon

olog

ischen

Wortes

nichtzusammenfallt.

12

PhonologischesW

ort

8

•Warum

bilden

jeund

de

eigentlich

keineeigenen

phon

olog

ischen

Worter?

•Idee:Diese

Elemente

sindphon

olog

isch

zuschwach,

um

alleineim

Satzstehen

zukonnen.Sie

mussen

sich

daher

aneinanderes

Element“anlehnen”.

•SolcheElemente

nenntman

Klitika

(Klitik

oder

Klitikum

imSingu

lar).

•Man

unterscheidet

1.proklitischeElemente,die

sich

phon

olog

isch

indas

folgendeWorteingliedern,

2.enklitische

Elemente,die

sich

indas

vorange-

hendeWorteingliedern.

13

GrammatischesW

ort

•DieabstrakteForm

eines

WorteswirdoftalsLexem

bezeichnet

(siehez.B.Aronoff

&Fudem

an(200

5)).

•Definition:Die

lautlichen

Varianteneines

Lexem

s,die

mit

dem

syntaktischen

Kon

text

variieren,sind

(grammatische)

Worter:

(16)

Singu

lar

Plural

1.Ps

geh-e

geh-en

2.Ps

geh-st

geh-t

3.Ps

geh-t

geh-en

•Den

Kon

text,der

dieFormen

in(16)

bestimmt,bil-

den

die

Merkm

aledes

Subjekts(PersonundNume-

rus),das

zusammen

mitdem

Verbim

Satzauftritt.

•Die

gram

matischen

Worterin

(16)

sinddurchFle-

xionentstanden

undform

eneinsogenanntesPara-

digma.

14

GrammatischesW

ort

2

•Problem:Esgibtim

Deutschen

Elemente,die

in-

tuitiv

Wortersind,die

aber

nichtmitdem

Kon

text

variieren.

(17)

a.gestern,gerne

(Adverbien)

b.

auf,in

(Prapositionen)

c.dass,ob

(Kom

plementierer)

d.

sehr,so

(Gradpartikel)

e.ja,doch

(Disku

rspartikel)

f.ein,auf,ab

(Verbalpartikel)

•SolcheEinheitensinddaher

mitdiesem

Wortbegriff

nichterfassbar.

15

Konklusion

•Der

Begriffdes

Wortes,wie

man

ihnausdem

tagli-

chen

Leben

kennt,istrein

pratheoretischundspielt

inder

Grammatik

keineRolle.

•RelevantfurdieGrammatik

sindab

erKon

zepte

wie

1.Bew

egung(Syntax),

2.Syllabifizierung,

Beton

ung,

Langu

ng,

Vokalhar-

mon

ie(P

hon

olog

ie),

3.Kon

textabhangigkeit(M

orpholog

ie)

•Aufder

BasisdieserKon

zepte

lassen

sich

danndie

Begriffedefinieren,wie

1.syntaktisches

Wort

2.phon

olog

isches

Wort

3.gram

matisches

Wort

•Wirwerden

weiterhin

vonWortern

ineinem

intui-

tivenSinnesprechen,behaltenab

erim

Hinterkop

f,dassder

Begriffnuraufdem

Hintergrundeiner

be-

stim

mtenTheorie(phon

olog

isch,syntaktisch,etc.)

prazisegemachtwerden

kann.

16

WorterundPhrasen

•(Syntaktische)

Worterkombinierensich

inder

Syn-

taxzu

Phrasen.

•In

der

Orthog

raphiedes

Deutschen

sindsolchePhra-

senvonWortern

rechtgu

tzu

unterscheiden:

1.Die

Bestandteile

komplexer

Phrasen

werden

durchLeerzeichen

voneinander

abgetrennt.

2.DieBestandteile

komplexerWorterdagegen

wer-

den

zusammengeschrieben.

•Istdie

Orthog

raphie

nichteindeutig,

sind

andere

Kriterien

zum

Unterscheiden

notwendig.

•VierKriterien,um

WortervonPhrasenzu

unter-

scheiden

(Aronoff

&Fudem

an(200

5)):

1.fixe

lineare

Abfolge

2.Untrennbarkeit

3.Integritat

4.Betonung

17

WorterundPhrasen2

•Lineare

Abfolge:

Die

Morphem

eeines

Wortessind

(inallerRegel)aufeineReihenfolgefestgelegt.

(18)

a.un-break-able

b.*break-un-able

c.*able-un-break

d.*u

n-able-beak

(19)

a.un-fass-bar

b.*fass-un-bar

c.*b

ar-un-fass

d.*u

n-bar-fass

•PhrasenundSatze

erlauben

(abhangigvonder

Spra-

che)

ofteinigeUmstellungen.

(20)

a.Maria

mag

nichtdas

Buch

lesen.

b.

Das

Buch

mag

Maria

nichtlesen.

c.Das

Buch

lesenmag

Maria

nicht.

d.

Was

mag

Maria

nichtlesen?(das

Buch)

e.Was

mag

Maria

nicht?

(das

Buch

lesen)

•1.

Test:Wennetwas

dieUmstellungseiner

Bestand-

teile

erlaubt,istes

kein

Wort(son

derneinePhrase). 18

WorterundPhrasen3

•Achtung:

Der

1.Testfunktioniert

nurin

eineRich-

tung

(eshandeltsich

um

eineIm

plikation,keine

Aquivalenz).

1.Wennetwas

Umstellungseiner

Teileerlaubt,dann

kannman

folgern,dasses

kein

Wortist.

2.Wennetwas

keineUmstellungseiner

Teileerlaubt,

dannkannman

noch

nichtfolgern,dasses

ein

Wortist.

3.Eskannauch

furPhrasenunab

hangige

Grunde

geben,wieso

eine

Umstellung

der

Teile

nicht

mog

lichist(vgl.(21)

und(22)).

(21)

a.einHaus

b.

mitLiebe

c.einBuch

zulesen

(22)

a.*H

ausein

b.*L

iebemit

c.*zuleseneinBuch

19

WorterundPhrasen4

•Untrennbarkeit:Wortererlauben

esnicht,

ihre

Be-

standteile

zuflektieren

(23)

oder

zukoordinieren

(25),Phrasenschon

(24),(26).

(23)

a.Tur-schloss,*T

uren-schlosser,

b.

Geh-weg,*G

ehen-weg

(24)

a.Schlosser

furTuren

b.

Weg

zum

Gehen

(25)

a.Holz-stift,*H

olz-und-Rotstift

b.

Klein-wagen,*K

lein-aber-fein-wagen

(26)

a.einroterundholzerner

Stift

b.

einkleiner

aber

feiner

Wagen

•2.

Test:

Kannetwas

(z.B.durchFlexion

oder

Ko-

ordination)aufgespaltenwerden,istes

kein

Wort

sonderneinePhrase.

20

WorterundPhrasen5

•Achtung:

EsgibtFalle,die

dem

2.Testzu

wider-

sprechen

scheinen.

(27)

a.Ratte-n-schwanz

b.

Ei-er-schale

c.Liebe-s-ku

mmer

•Die

Endungen

-n,-er,

-sin

(27)

sehen

auswie

regu

lare

Flexion

sendungen.

•Ein

Argument,

dasssiees

nichtsind,ist,

dasssie

nichtdas

markieren,was

siezu

markieren

scheinen.

1.-n

in(27-a)

kannkeinePluralendungsein,weil

diesder

Interpretation

widersprache:

Ein

Ratten-

schwanzistder

Schwanzeiner

Ratte,nichtder

SchwanzmehrererRatten.Analog

fur(27-b).

2.-s

in(27-c)

kannnichtGenitiv

markieren:Liebe

istfeminin;Genitiv

Singu

larvonFem

inaistim

Deutschen

aber

nichtmarkiert:dieFrau,der

Frau,

*der

Frau-(e)s.

21

WorterundPhrasen6

•Integritat:WortersindfurBew

egung,

Modifikation

,Anaphorizitat

undTilgungop

ak,Phrasennicht.

•Beispiel1:

Bew

egung(siehesyntaktisches

Wort).

(28)

a.Ichesse

keinen

Haferbrei

mehr.

b.

Haferbrei

esse

ichkeinen

mehr.

c.*H

afer

esse

ichkeinen

Breimehr.

•Beispiel2:

Modifikation

.

(29)

a.avery

greenhou

se“ein

sehrgrunes

Haus”

b.*a

very

greenhou

se“ein

sehrtypisches(?)Gew

achshau

s”

•Green

kannnichtmodifiziertwerden,wennes

Teil

vongreenhou

se(“Gew

achshau

s”)ist(29-b).

•Modifikation

vongreenistmog

lich,wenngreenTeil

der

Phrase

greenhou

se(“grunes

Haus”)ist.

22

WorterundPhrasen7

•Beispiel3:

AnaphorischeReferenz

•Wenn

αseineReferenzvon

βererbt,

dann

sagt

man

,dassαanaphorisch(eineAnapher)

ist.

(30)

a.Sie

nahm

den

Teeundgo

ssihnauf.

b.*S

ienahm

dieTee-kanneundgo

ssihnein.

(31)

a.Max

hat

auch

Bucher,

muss

sie

aber

noch

einraumen.

b.*M

axhat

auch

einBucher-regal,muss

sie

aber

noch

einraumen.

•Ihnbzw

.siekannseineReferenznichtvonTee

bzw

.Bucher

ererben,wennletztere

Teilder

komplexen

WorterTeekanneoder

Bucherregalsind.(M

ansagt

auch,Worterseienanaphorische“Inseln”.)

23

WorterundPhrasen8

•Beispiel4:

Tilgung

•WenneinElementαnichthorbar

ist,ab

erdennoch

interpretiertwird,nim

mtman

oftan,dassrein

phonetische(aber

nichtstrukturelle)Tilgungvon

αstattgefunden

hat.

•Tilgungvonuber

durchdieTilgungsop

erationGap-

ping(w

iein

(32-a))istunmog

lich,wenndas

voran-

gehendeuber

Teileines

Wortesist(siehe(32-b)).

(32)

a.Max

mag

MoritzundPlisch

mag

Plum.

b.*M

axuberredet

sie,

Moritzuberbelastet

sie.

•3.

Test:Etwas,dessenTeilefursyntaktischeOpera-

tion

enzuganglichsind,istkein

Wort.

•Achtung:

Man

chmalscheintTilgungdoch

aufWort-

teile

zuzugreifen(K

oordinationsreduktion):

(33)

a.Beladen

undentladen

verboten!

b.

Funktionsw

ortervs.Inhaltsworter

24

WorterundPhrasen9

•Beton

ung:

Beton

ungsregeln

furPhrasenunterschei-

den

sich

vonBeton

ungsregeln

furWorter.

•Beispiel:

Zweigliedrige

Komposita

imDeutschen

tragen

aufdem

ersten

Teildie

Norm

albeton

ung,

zweigliedrige

Phrasennichtunbedingt.

(34)

a.Arbeits-papier

b.*A

rbeits-pap

ıer

(35)

a.MariasPapıer

b.*M

arıasPapier

(36)

a.durch-Bruch

b.*d

urch-Bruch

(37)

a.durchdieWand

b.*d

urchdieWand

•Erinnerung:

Kom

positasindkomplexe

Worter,

die

auszw

eioder

mehrerenfreien

Morphem

enbeste-

hen.

•Die

Normalbeton

ungistdie

Beton

ung,

die

sich

oh-

ne

speziellen

Kon

text

ergibt(speziell

ware

z.B.

der

Kon

text

des

Kon

trasts:MarıasPapier,

nicht

Egb

erts).

25

WorterundPhrasen10

•Etwas

ahnliches

kannman

furdas

Englischebeob-

achten.

•Hierhilftdie

Beton

ung,

zwischen

Kom

posita(oft

idiosynkratische

Bedeutung)

und

Phrasen

(eher

kompositionale

Bedeutung)

zuunterscheiden.

(38)

a.greenhou

se“G

ewachshau

s”b.

greenhou

se“g

runes

Haus”

(39)

a.black

board

“Tafel”

b.

black

board

“schwarzesBrett”

•Die

Bedeutungeines

Ausdrucksistkompositional,

wenn

sie

sich

ausden

Bedeutungen

seiner

Teile

ergibt.Son

stistsieidiosynkratisch.

•4.

Test:

EineGruppezw

eier

freier

Morphem

e(im

Deutschen)isteinKom

positum,wenndieBeton

ung

aufdem

ersten

Elementliegt,undsonst

einePhrase.

26

Funktions-

versusInhaltsw

orter

•Man

unterscheidet

1.Funktionsw

orter

2.Inhaltsw

orter

•Inhaltsworter

1.hab

enkonkreten

seman

tischen

Gehalt,

2.werden

neu

gebildet

(sindeineoffeneKlasse),

3.konnen

phon

olog

isch

komplexsein.

•Funktionsw

orter

1.definierensich

durchihre

Funktion,

2.hab

enkaum

nicht-funktionalen

Gehalt,

3.werden

nichtneu

gebildet

(sindeinegeschlosse-

neKlasse),

4.sindphon

olog

isch

reduziert.

27

Funktions-

versusInhaltsw

orter2

•Inhaltswortersindtypischerweise

Nom

ina,

Verben,

Adjektiveoder

Adverben.

(40)

a.Mensch,Maschine,

Elend,Liebe

b.

gehen,schlafen,jaulen

c.zauberhaft,schmutzig,muhsam

•Funktionsw

ortersindtypischerweise

Artikel,Prapo-

sition

en,Kon

junktionen,Pronom

inaoder

Modalver-

ben.

(41)

a.der,eine,

jedes,welcher

b.

in,auf,gegen,an

c.und,oder,weil,dass

d.

er,sie,

mir,ihn

e.muss,kann,darf,soll

28

Wortbildungsprozesse

•Man

unterscheidet

bei

der

Wortbildung

folgende

Prozesse(aufdie

wir

imDetailnoch

zusprechen

kommen

werden):

1.Flexion:Bildungverschiedener

Wortformen

eines

Lexem

s(grammatischeWorter),in

Abhangigkeit

des

syntaktischen

Kon

texts(42-a).

2.Derivation:Bildung

von

Wortformen

(mithilfe

gebundener

Morphem

e)mit

neuer

lexikalischer

Bedeutung,

unabhangigvom

Kon

text

(42-b).

3.Komposition:Bildung

neuer

Wortformen

aus

freien

Morphem

en,

unab

hangig

vom

Kon

text

(42-c).

(42)

a.geh,geh-st,geh-t,geh-en

b.

Genuss,genuss-lich,Genuss-lich-keit

c.Wort-art,Wasser-hahn,Lebens-werk

29

Lexikon

•Teilder

Grammatiktheorie

istdas

Lexikon

.Das

Lexikon

enthalttypischerweise

Inform

ationen,die

nichtdurchRegelnabgeleitet

werden

konnen

(Sweet

(191

3),Jespersen(196

5),Chom

sky(196

5)).

•Im

Lexikon

stehen

also

nichtvorhersagbare

Infor-

mationen

uber

1.lautlicheGestalt,

2.Bedeutung,

3.Position,

4.Selektionsb

eschrankungen

5.Kategorie

•Eine

Selektion

sbeschranku

ng

schrankt

die

Menge

der

mog

lichen

Stammeein,mit

der

sich

einAffix

verbinden

kann.Wirkommen

darau

fzuruck.

30

Lexikon2

•Das

Lexikon

muss

auch

die

Eigenschaftenauflisten,

die

AusnahmenvonRegelndarstellen.

•Beispiel1:

Pastvs.Presentenglischer

Verben.

1.PastTense

wird

inder

Regel

gebildet

durch

Kon

katenation

von

[d],

[@d]oder

[t]an

den

Stamm:

turn–turn-ed,

shou

t–shou

t-ed,

walk–

walk-ed.(W

irignorierenhierdie

Variation

.)2.

EinigeVerben

bilden

das

PastTense

anders:sing–

sang,

leave–left,bring–

brou

ght.

Diese

mussen

(wahrscheinlich)im

Lexikon

gespeichertwerden.

•Beispiel2:

3.PersonSingu

larenglischer

Verben.

1.3.

Person

Singu

larwird

inder

Regel

gebildet

durchKon

katenationvon-s

anden

Stamm:bring,

bring-s,leave,

leave-s.(W

ieder

wirddieVariation

der

Affixe

ignoriert.)

2.Aber:Die

Form

say-s

muss

wegen

Vokalalter-

nation

gespeichertsein:say,

/sej/

versussays,

/sEz/.

31

Lexikon3

•DieMeinungendaruber,in

welchen

EinheitenInfor-

mationim

Lexikon

gespeichertwird,gehen

ausein-

ander.

1.Bau

doin(189

5),Bloom

field(193

3),Halle(197

3):

Gespeichertwird

die

Inform

ation

inForm

von

Morphem

en.

2.Aronoff

(197

6,19

94),

Anderson(199

2):Das

Le-

xikon

speichertganze

Worter(oder

Wurzeln),

aber

keineFlexion

sendungen(A

ffixe).

•Man

nennt1.

den

morphem

basierten

Ansatz

und2.

den

wortbasierten

Ansatz.

•Dabei

2.Affixe

keineLexikon

eintragehab

en,muss

dieInform

ationzu

den

entsprechenden

Affixenuber

Regelneingefuhrt

werden.

•Engverbunden

mitder

Dichotom

iezw

ischen

wort-

undmorphem

basierter

Theorieistdiefolgendetheo-

retischeUnterscheidung.

32

Regeln

versusVerkettung

•Hockett(195

4)(vgl.Spencer19

91,12

f.)unter-

scheidet

zweiTyp

envonmorpholog

ischen

Theorien:

1.Item-and-arrangement-Theorien

(IAT)

2.Item-and-process-T

heorien

(IPT)

•Kom

plexe

Worterwerden

inder

IAT

dadurchge-

bildet,dassman

Morphem

emiteinander

verkettet

(aneinandergehangt).

•Deswegen

hab

enin

dieserTheorieauch

Flexion

s-markereinen

eigenstandigen

Lexikon

eintrag.

•In

der

IPT

beinhaltetdas

Lexikon

dagegen

keine

Affixe,sondernWurzeln.

•Kom

plexe

bzw

.gram

matischeWorterwerden

durch

morpholog

ischeRegeln

imLexikon

abgeleitet.

•Praktisch

dieselbe

Unterscheidung

machtStump

(200

1)mit

seiner

Redevon

lexikalischen

versus

inferentiellenmorpholog

ischen

Theorien.

33

Regeln

versusVerkettung2

•Beispiel:Infinitivbildungim

Deutschen.

•Verkettung:

Sow

ohlVerbstam

malsauch

Infinitiv-

endungsindalsMorphem

eim

Lexikon

gespeichert.

DieEndungwirdmitdem

Stamm

verkettet(V

erket-

tunghiersymbolisiertals⊕):(43).(Zusatzlichmuss

irgendwie

sichergestelltwerden,dassdiese

Endung

nurmitVerbw

urzelnverkettetwird.)

(43)

V⊕

-en⇒

V-en

•Regelableitung:

Nurdie

Verbw

urzel

istim

Lexikon

gespeichert.Infinitivbildungerfolgtdurcheinekon-

textuellgesteuerte

Regel

([–fi

nit,–p

art2]=

Infini-

tiv):

(44)

a.phon

:V→

V/@n/

b.

morph:

[V]→

[–finit,–p

art2]

•In

diesem

FallsindVerkettungundAbleitungdurch

Regel

gleichermaßen

mog

lich(praktisch

identisch). 34

Regeln

versusVerkettung3

•Man

kanndiese

beiden

Theorien

imPrinzipaufzw

eiArten

unterscheiden:

1.konzeptuell

2.em

pirisch

•Kon

zeptuelle

Unterscheidung:

1.In

der

Theorieder

Verkettunggibtes

nureine

einzige

Operation:Verkettung.

2.Die

Theorie

der

Regelableitung

istmachtiger:

Sie

erlaubtim

Prinzipbeliebig

vieleverschiedene

Operationen

(darunterauch

Verkettung).

3.Ausdiesem

Grund

siehtdie

Verkettungstheorie

zunachst

einmal

konzeptuellattraktiveraus(sie

istrestriktiver).

35

Regeln

versusVerkettung4

•EmpirischeUnterscheidung:

1.Man

musste

Falle

finden,furdie

eineAbleitung

durchRegelanwendungmog

lichist,

durchKon

-katenationab

ernicht.

2.Das

umgekehrtewirdman

kaum

finden

konnen,

daRegelableitungmachtigerist:

Alleswas

Ver-

kettung

kann,kann

Regelableitung

auch,ab

ernichtnotwendigerweise

umgekehrt:

(a)Kon

katenationisteinefestgelegteOperation.

(b)Regeln

(Transform

ationen)konnen

dagegen

alle

mog

lichen

Operationen

ausdrucken,insbe-

sondereauch

phon

olog

ischeVeranderungen.

•Im

folgenden

werden

einigepotentielle

empirische

Argumente

furdie

regelbasierteTheoriedisku

tiert

(vgl.Anderson19

92,51

-71).

36

InfixeundZirkumfixe

•Infixe

undZirku

mfixe

bilden

einerstes

Problem

fur

Verkettungstheorien.

•Verkettung:

BeideOperationen

sindaufden

ersten

Blicknichtmiteinfacher

Verkettungvertraglich.

1.Infigierungspaltetden

Stamm

auf.

2.Ein

Zirku

mfixinvolviert

gleichzeitigeVerkettung

links

undrechts

(statteinfacher

Verkettungzw

ei-

erElemente).

•Beispiel1:

nasales

Infixim

Lateinischen

(45)

a.rumpo

“Ich

breche.”

b.

rupı

“Ich

hab

egebrochen.”

•Beispiel2:

Zirku

mfixim

Deutschen

(46)

a.geb-

b.

gegeben

37

InfixeundZirkumfixe2

•Man

kanndie

Verkettungstheoriedurchzusatzliche

Annahmen

aufweichen,so

dasssolcheStrukturen

kein

Problem

mehrsind:

1.Jedes

Morphem

wirdalsµ-K

noten

reprasentiert.

2.µistassoziiert

miteiner

Bedeutungundmitei-

nem

Skelett

vonabstrakten

Lautpositionen.Jede

dieserPositionen

istwiederum

assoziiert

mit

ei-

nem

konkreten

Phon

em.

•Verkettet

werden

abstrakteLautreihen.Beispiel:un-

klar

hat

die

Reprasentation

in(47).

(47)

neg

klar

Bedeutung

µµ

Morphem

e

un

kla

rPhon

eme

XX

XX

XX

abstrakteLautpositionen

38

InfixeundZirkumfixe3

•Esgelten

die

folgenden

Woh

lgeformtheitsbedingu

n-

genfursolchemorpholog

ischen

Reprasentation

en:

1.JedeLautposition

istmit

mindestenseinem

µ

assoziiert.

2.Jedes

µistwenigstensmit

einer

Lautposition

assoziiert.

3.Assoziation

sliniendurfen

sich

nichtkreuzen.

•3.

stellt

sicher,dassMorphem

eim

mer

mit

konti-

nuierlichen

Lautkettenassoziiert

sind.Diesschliesst

(korrekterweise)eine

Reprasentation

,wie

in(48)

aus:

(48)

*neg

klar

µµ

uk

la

rn

XX

XX

XX

39

InfixeundZirkumfixe4

Zirku

mfixe

verstoßen

auch

gegen

3.,vgl.

(49).Es

scheintalso,alshatte

man

nichts

gewon

nen.

(49)

*[+

part2]geb

µµ

ge

ge

be

n

XX

XX

XX

X

40

InfixeundZirkumfixe5

•Aber:Man

kanndie

Reprasentation

(49)

somodifi-

zieren,dassUberkreuzungenverm

ieden

werden.

•Dazuerlaubtman

,dassMorphem

eaufverschiede-

nen

(autosegmentalen)Ebenen

platziert

werden

konnen

(50).(N

aturlichmuss

man

dannnoch

er-

klaren,wieso

das

in(48)

verboten

ist.)

(50)

geb

µ

ge

b

XX

XX

XX

X

ge

en

µ

[+part2]

41

InfixeundZirkumfixe6

•Ein

ahnliches

Ausgangsprob

lem

ergibtsich

furdas

BeispielmitInfix:

1.Bedeutetdas

Infixnichts,dannverletzt

es1.

(ist

mitkeinem

Morphem

knoten

assoziiert).

2.Markiertdas

InfixPrasens(zusammen

mit

dem

Suffix),dannergeben

sich

uberkreuzendeAsso-

ziationslinien(verletztBedingu

ng3.),siehe(51):

(51)

*brech

[+pras]

[1.,–p

l]

µµ

µ

ru

mp

o

XX

XX

X

42

InfixeundZirkumfixe7

•Losung:

Wieder

werden

dieMorphem

eaufverschie-

denen

Ebenen

angeordnet

unddam

itBedingu

ng3.

erfullt.

(52)

[+pras][1.,–p

l]

µµ

mo

XX

XX

X

ru

p

µ

brech

43

InfixeundZirkumfixe8

•Kom

mentare:

1.Im

Falle

vonge-geb-enhat

man

soform

alausge-

druckt,dasseinMorphem

durchdiskontiuierliches

Materialmarkiertwird.Allerdings

istdie

Opera-

tion

der

Verkettungnichtmehrstrikt

binar.

2.Insofern

istdieseinAnsatz,der

die

Theorieder

reinen

Verkettung

etwas

aufweicht,

aber

woh

lim

mer

noch

restriktiver

ist,

alseineTheorie,

die

RegelnallerArt

zulasst.

3.Autosegm

entale

Morpholog

ieistfursemitische

Sprachen

motiviert(M

cCarthy(197

9,19

81)).Fur

dievorliegenden

Falleistsieab

er(w

ahrscheinlich)

adhoc.

44

InfixeundZirkumfixe9

1.Im

Fallvonrup-ı

vs.rup-o

isteineunabhangie

Motivationvielleichtverfugb

ar:der

Wurzelvokal

istlang,

wennkein

nasales

Infixvorhan

den

ist,

jedoch

kurz,falls

doch.

2.Die

Lautposition,die

vom

Nasal

besetzt

wird,

wird

bei

dessen

Abw

esenheitvom

Vokal

einge-

nom

men,was

dazu

fuhrt,dassdiesergelangt

wird(besetzt

nun2Einheitenin

der

Lautkette).

(53)

brech

µ

ru

p

XX

XX

X ı µ

[+perf]

[1.,–p

l]

45

InfixeundZirkumfixe10

•Regelableitung:

1.Furdas

nasaleInfixim

Lateinbenotigtman

eine

Regel,die

bei

bestimmtenVerben

das

Nasal

imPrasensstamm

einfugt.

(54)

a.phon

:/ru

:p/→

/rump/

b.morph:[–pras]→

[+pras]

2.Das

Zirku

mfix

imDeutschen

wird

durch

eine

Regel

bei

bestimmten

Verben

(gekennzeichnet

durcheinMerkm

al,z.B.[+

ge-en])

imKon

text

eines

Merkm

alsfurPartizip2eingefuhrt.

(55)

a.phon

:X→

/g@/X/@n/

b.morph:[–fin]→

[–fin,+

part2]

3.Bedingu

ng:

Xbildet

das

Partizipmitge-...en. 46

Apophonie

•Apop

hon

iebezeichnet

die

Phanom

enedes

1.Ablauts

und

2.Umlauts

•AblautisteineAlternationdes

Stammvokalsin

un-

regelm

aßigen

Verben

zurMarkierungvon

Prasens

vs.Prateritum

vs.PartizipPerfekt.

(56)

sing-en,sang,

ge-sung-en

•UmlautistAlternation

zwischen

Vokalen

gleicher

Hoh

ebzgl.des

Merkm

als[±

hinten]im

Stamm

anvorletzter

Vokalposition(keinSchwa).

(57)

a.Zug,

Zug-e

/u:/

→/y

:/b.

dumm,dumm-lich

/u/→

/y/

c.grob

,grob

-er

/o:/

→/ø

:/d.

Tochter,Tochter

/O/→

/œ/

e.kam,kam-e

/a:/

→/E

:/f.

Sorgfalt,sorgfalt-ig

/a/→

/E/

g.laufen,Lauf-er

/au/→

/Oy/ 47

Apophonie

2

•UmlautdurchVerkettung:

1.Die

den

Umlautauslosenden

Affixe

tragen

ein

phonologischesMerkm

al,welches

aufden

Vokal

imStamm

ubertragen

wirdunddiesenumlautet

(ein

sogenanntesschwebendesMerkm

al;engl.:

floatingfeature;(Lieber

1987

)).

2.Die

morpholog

ischeAnalyseistrein

verkettend;

der

Teilder

Analyse,

der

sich

nichtausder

Ver-

kettung

ergibt(eben

der

Umlaut)

wird

indie

Phon

olog

iegeschob

en.

3.Das

erklartauch,wieso

azu

awird,uzu

uetc.,

undnichtz.B.a,

ounduzu

u:In

allenFallenist

esdas

Merkm

al[–hinten],welches

vom

Suffixan

den

vorangehenden

Vokal

ubergeben

wird.

•AblautdurchVerkettung:

Wollteman

hiergenauso

vorgehen,dann

musste

man

,jedenfalls

imEngli-

schen,jedeMenge

leereMorphem

epostulieren,die

die

Ablautungphon

olog

isch

auslosen:sing,

sang-Ø,

sung-Ø.

48

Apophonie

3

•Autosegm

entale

AnalysealsAlternative((58

-a,b)

zeigtKon

trastsangvs.(ge-)sung(-en)):

(58)

a.sing

µ

sn

g

XX

XX

a µ

[–pras]

b.

sing

µ

sn

g

XX

XX

u µ

[part2]

•Die

autosegm

entale

Analysehat

allerdings

wieder

das

Problem,dassdie

Annahmen

furdas

Englische

imallgem

einen

nichtunabhangigmotivierbar

sind. 49

Apophonie

4

•UmlautdurchRegelableitung:

Hiermuss

einegeeig-

neteRegel

furjeden

Affixtyp

form

uliert

werden.

•(59)

und(60)

sindBeispiele

fure-Plural(Zug-e)

undfur1.

Person,Singu

lar,Kon

junktiv

2(kam

-e).

•Esmuss

markiertsein,ob

Vumgelautetwird(auch

bei

Lieber

1987

):kam,kam-e

vs.sagt-e,*sagt-e.

(59)

a.phon

:XV[+

hinten]Z

→XV[−

hinten]Z

@

b.morph:[–plural]→

[+plural]

(60)

a.phon

:XV[+

hinten]Z

→XV[−

hinten]Z

@

b.morph:[–fin]→

[1.,–p

lural,–pras,–ind]

•Bedingu

ngen:

1.(59)

&(60):V

istder

letzte

Vokal

des

Stammes

undkein

Schwa.

2.(59):N

mit-e-Plural,V

istumlautfahig.

3.(60):Vistumlautfahig.

50

Metathese

•Wenige

Sprachen

erzw

ingen

eine

morpholog

ische

Unterscheidung

durch

Vertauschen

von

Lauten

(Metathese).

•Beispiel1:

Mutsun

(Penutianisch,USA;(B

ecker

2000

))

(61)

a.[to:her]“H

usten”

[toh

re]“h

usten”

b.[lullup]“F

lote”

[lulpu]“F

lote

spielen”

c.[posol]

“ein

Eintopf”

[poslo]“P

osol

machen”

d.[la:lak]

“Gans”

[lalka]

“Ganse

huten”

•Beispiel2:

Tunis-Arabisch

(Sem

itisch,Tunesien;

(Kilani-Schoch

&Dressler19

86))

(62)

a.[fhem

]“erverstand”[fehm]“V

erstandnis”

b.[m

lek]

“erbesaß”

[melk]

“Besitz”

c.[kfcr]

“erfluchte”

[kcfr]

“Fluch”

51

Metathese

2

•Verkettung:

1.Morpholog

ischeMetatheseisteinProblem

furdie

Verkettungstheorie,

danichts

affigiertwird.

2.Eine

Verkettungsanalyse

musste

daher

die

Af-

figierung

abstrakter

Nullm

orphem

estipulieren,

die

dann

jeweils

phon

olog

isch

die

Umstellung

auslosen

(z.B.(Frampton20

09)).

•Regelableitung:

Die

regelbasierteAnalysedagegen

kann

die

phon

olog

ische

Umstellung

direktin

die

Regel

reinschreiben.

(63)

Metathesein

Mutsun

a.phon

:XVC→

XCV

b.morph:[ N

]→

[ V]

(64)

Metatheseim

Tunis-Arabischen

a.phon

:CCVC→

CVCC

b.morph:[ V

3.,–pl,–pras]→

[ N]

52

Konversion

•Ableitung

von

Nom

enausVerben

imDeutschen

durch

sogenannte

Kon

version

(Nullableitung)

ist

ebenfalls

ein

Problem

furrein

verkettendeAnaly-

sen.

•Grund:Eswirdnichts

verkettet(jedefalls

nichtof-

fensichtlich).Ein

Verkettungsanalysemuss

hierwie-

der

aufabstrakteNullm

orphem

eBezugnehmen.

(65)

Verb

Nom

enlaufen

Laufen

lachen

Lachen

treten

Treten

schlafenSchlafen

53

Konversion2

•Im

Englischen

istdas

Problem

noch

deutlicher,da

hierdie

Kon

versionverbunden

istmit

einer

Beto-

nungsverschiebung.

(66)

Verb

Nom

enoverflow

“uberfluten”

overflow

conduct

“betragen”

conduct

insert

“einfugen”

ınsert

reject

“zuruckweisen”reject

•Verkettung:

Affigierungeines

leeren

Affixes,welches

durchAuslosen

eines

phon

olog

ischen

Prozesses

die

Beton

ungvon

der

letzten

aufdie

ersteSilb

edes

Stammes

verschiebt.

•Regelableitung:

(67)

a.phon

:σXσ→

σXσ

b.morph:[ V

]→

[ N]

54

SubtraktiveMorphologie

•In

einigen

Sprachen

ergeben

sich

morpholog

ische

Unterschiede

nicht

durch

Affigierung

(also

Hin-

zufugenvonlautlichem

Material).

•Vielm

ehristdas

Gegenteilzu

beobachten:Material

verschwindet.In

solchen

Fallen

sprichtman

auch

vonsubtraktiverMorpholog

ie.

•Verkettung:

Subtraktive

Morpholog

ieistauseinem

ahnlichen

GrundeinProblem

furdie

Verkettungs-

analysewie

Metathese:

Eswirdnichts

verkettet.

55

SubtraktiveMorphologie

2

•Beispiel1:

Imperfektiv

und

Perfektiv

imToh

ono

O’odham

(auch:Papago;

Uto-Aztekisch,USA).

Imperfektiv

Perfektiv

Singu

lar

Plural

Singu

lar

Plural

him

“laufend”

hihim

hi:

“gelau

fen”

hihi

hi:nk

“bellend”

hihink

hi:n

“gebellt”

hihin

gatw

id“schießend”gagtwid

gatw

i“g

eschossen”gagtwi

’elpig

“schalend”

’e’elpig

’elpi

“geschalt”

’e’elpi

hehem

“lachend”

hehem

hehe

“gelacht”

hehe

•Beobachtung:

Der

Perfektiv

unterscheidet

sich

vom

Imperfektiv

dadurch,dassim

Perfektiv

der

letzte

Kon

sonantfehlt.(Inman

chen

Fallenwirdkompen-

satorischder

Vokal

davor

gelangt.)

•Diesistunab

hangigvom

phon

olog

ischen

Kon

text

undvonder

Art

des

Kon

sonanten,der

imIm

perfek-

tivvorhanden

war.

56

SubtraktiveMorphologie

3

•Regelableitung:

DieRegelin

(68)

setztvoraus,dass

der

Perfektiv

ausdem

Imperfektiv

abgeleitet

wird.

(68)

a.phon

:XC→

X

b.

morph:

[–perf]→

[+perf]

•Bedingu

ng:

XCreprasentierteinVerbmitMerkm

al[–perf]im

Lexikon

.

•Verkettung(a):

Angenom

men,der

Imperfektiv

ist

ausdem

Perfektiv

konkatenativ

abgeleitet.

1.Dannsollten

jeweilsdie

letztenKon

sonantender

ImperfektiveAllomorphesein.

2.Die

Allomorphie

wareab

ernichtphon

olog

isch

determiniert,dadiepotentiellenAllomorphepho-

nolog

isch

nichtkomplementarverteilt

sind:[d],

[m]und[g]erscheinen

alle

imKon

text

[i].

3.WennAllomorphie

besteht,dannmusste

siealso

lexikalisch

sein.

4.DieAnalysebrauchte

dam

itjedeMenge

Allomor-

phe,

deren

Auftretennichtvorhersagb

arist.

57

SubtraktiveMorphologie

4

•Verkettung(b):Angenom

men,der

Perfektiv

istaus

dem

Imperfektiv

konkatenativ

abgeleitet.

1.EsgibteinNullm

orphem

Ø,das

den

Perfektiv

ausdruckt.

2.Bei

Suffigierung

aneinen

Stamm

lost

eseine

phon

olog

ischeRegel

aus,

die

den

letztenKon

so-

nantentilgt.

3.Die

Tilgung

istalso

wieder

rein

phon

olog

isch,

nichtTeilder

Morpholog

iesondernnurvonder

Morpholog

ieausgelost.

•Wennman

die

Existenzsolcher

Morphem

efurun-

plausibel

halt,

dannreichteinerein

konkatenative

Morpholog

ienichtaus.

58

SubtraktiveMorphologie

5

•Beispiel2:

Pluralim

Alabam

a(M

uskog

isch,USA).

(69)

Singu

lar

Plural/Iterativ

balaa-ka

“liegen”

bal-ka

batat-li

“schlagen”

bat-li

kolof-li

“schneiden”

kol-li

•Verkettung(a):

1.Singu

laristausPluralabgeleitet.

2.Linke

Kon

textefur-aaund-ofundrechte

Kon

-textefur-atund-ofuberlappen

(jew

eils[l]).

3.Dam

itisteinephon

olog

isch

determinierteAllo-

morphie

schlechtform

ulierbar.Einelexikalische

Allomorphie

musste

postuliert

werden.

59

SubtraktiveMorphologie

6

•Bem

erku

ngzum

Kon

trast

1.phon

olog

isch

determinierteAllomorphie

2.lexikalischeAllomorphie

•EineAnalysebasierendauf1.

wirdeiner

Analyse,

die

auf2.

basiert,vorgezog

en,weilerstere

eine

Regelerfasst,wahrendletztere

imWesentlichen

eine

AufzahlungvonFaktenist.

•“T

hemotto

‘minim

izeallomorphy’

remainstoday’s

watchword,in

thesense

that

inpractice

morpholo-

gycontinues

tobeconcerned

[...]withmakinga

choice

ofwhichmorphem

esareto

beem

ployedto

realizeasetof

morphosyntactic

featuresin

agiven

sentence;butcontextually

determined

variationsin

therealizationof

agivenmorphem

ewill

totheex-

tentpossible

beaccountedforphon

olog

ically.”

(Goldsm

ith19

95;meineHervorhebung[F.H.]) 60

SubtraktiveMorphologie

7

•Verkettung(b):

1.Plural/Iterativ

istausSingu

larabgeleitet.

2.Dannbrauchtman

eineNullm

orphem

analysemit

phon

etischer

Tilgungdes

Silb

enreim

s.3.

EinesolcheAnalyseistalso

notwendigerweise

wie-

der

abstrakt

(ein

Nullm

orphem

istbeteiligt)

und

verlagerteinen

Teildes

Geschehensin

die

Pho-

nolog

ie.

•Regelableitung:

EineregelbasierteAnalyselasstsich

leichtoh

neNullm

orphem

form

ulieren.

(70)

a.phon

:X.(

σCYReim)→

XC.

b.

morph:

[–plural]→

[+plural]

•Bedingu

ng:

X.CY

reprasentierteineVerbw

urzel

imLexikon

.

61

SubtraktiveMorphologie

8

•Beispiel3:

Masku

line

und

feminineAdjektiveim

Franzosischen.

(71)

Masku

linum

Fem

ininum

gros

[gKo]

grosse

[gKos]

mau

vais[m

ovE]

mau

vaise[m

ovEz]

heureux[ø

Kø]

heureuse

[øKøz]

petit[p

@ti]

petite[p

@tit]

grand[g

KA]

grande[g

KAd]

froid[f

Kwa]

froide[f

Kwad]

soul[su]

soule

[sul]

bon

[bo]

bon

ne[b

On]

frais[f

KE]

fraıche[f

KES]

long[lo]

longu

e[log

]permier[p

Kœmje]

prem

iere

[pKœmjE

K]

entier

[Atje]

entiere[Atj

EK]

gentil[Z

Ati]

gentille

[ZAtij]

net

[nEt]

nette

[nEt]

62

SubtraktiveMorphologie

9

•Alternationen

(Vokalalternationen

sindignoriert):

(72)

Masku

linum

Fem

iminum

Ø[s]

[gKo],[g

Kos]

Ø[z]

[mov

E],[m

ovEz]

Ø[t]

[p@ti],[p

@tit]

Ø[d]

[gKA],[g

KAd]

Ø[l]

[su],[sul]

Ø[n]

[bo],[b

On]

Ø[S]

[fKE],[f

KES]

Ø[g]

[lo],[log

[r]

[pKœmje],[p

KœmjE

K]

Ø[j]

[ZAti],[Z

Atij]

•Verkettung

(a):

Die

Masku

linform

entragen

keine

Endung.

DieFem

ininform

enwerden

ausden

masku

-linen

Formen

durchAnhangenverschiedener

Suffixe

abgeleitet.

63

SubtraktiveMorphologie

10

•Beachte:EsgibtkeineAlternation

bei

dem

Paar

[nEt],[n

Et].In

diesem

FallwareeinNullsuffixanzu-

nehmen.

•Problem:

1.Die

Alternationen

der

femininen

Formen

konnen

nichtphon

olog

isch

bedingteAllomorphesein,da

die

phon

olog

ischen

Kon

texte,

indenen

Sie

auf-

tauchen,uberlappen.

2.Beispiel:Sow

ohl[z]alsauch

[S]erscheinen

nach

[E]([mov

Ez]und[f

KES]).

3.Das

heißt,dasses

sich

um

lexikalisch

beding-

teAllomorphienhandelnmusste,was

analytisch

unattraktivist.

64

SubtraktiveMorphologie

11

•Verkettung(b):

1.Die

masku

linen

Formen

werden

ausden

femini-

nen

durchTilgungder

Endung(B

loom

field19

33)

abgeleitet.

2.EineVerkettungsanalysemuss

dieswieder

durch

leereMorphem

ebew

erkstelligen,die

einephon

o-logischeTilgungauslosen.

3.Das

Paar[n

Et],[n

Et]bildet

eineAusnahme.

•Regelableitung:

Das

masku

lineAdjektivwirdaufder

Basis

des

femininen

abgeleitet.Der

phon

olog

ische

Wandel

steckt

inder

Regel.

(73)

a.phon

:XC→

X

b.

morph:

[–mask]

→[+

mask]

•Bedingu

ng:

XC

reprasentierteinAdjektiv

mit

dem

Merkm

al[–mask]

imLexikon

.

65

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69

Morphologie

Morphologie

undPhonologie

“Esistdoch

sonderbar,dassman

die

langen

Silb

enmit–unddie

kurzen

mit⌣

bezeichnet,

dadoch

das

ersteder

kurzeste

Weg

zwischen

zwei

Punkten

unddas

letzte

einekrummeLinie

ist.Der

Erfinder

dieserZeichen

mußalso

etwas

ganz

anderes

dab

eigedachthab

en,wenn

er

uberhauptetwas

dab

eigedachthat.”

(Georg

Christop

hLichtenberg,17

42-179

9) 1

Phonologie

undMorphologie

•Morpholog

ischeundphonolog

ischeProzesseintera-

gieren

oftmiteinan

der.

•Esistfurdie

morpholog

ischeAnalysenutzlich,ein

wenig

Einblickin

diese

Interaktionen

zugewinnen.

•Der

Bereich

der

Lingu

istik,

der

sich

mit

die-

senPhanom

enen

beschaftigt,wirdman

chmal

auch

Morpho-Phon

olog

iegenannt.

2

Phonologisch

bedingte

Allomorphie

und

Oberflach

enallomorphie

•Erinnerung:

1.Zwei

Morphem

eM

1undM

2konnen

Allomorphe

sein,wennsiediesselbeFunktion/B

edeutungha-

ben

undwennsiein

komplementarerDistribution

stehen.

2.Kom

plementare

Distribution

heißt:Der

Kon

text,

indem

M1auftaucht,

isteinanderer

alsder,in

dem

M2auftaucht.

•Die

komplementaren

Kon

textekonnen

phon

olog

i-scheKon

textesein.In

diesem

Fallesprichtman

von

phon

olog

isch

bedingter

Allomorphie.

3

Phonologisch

bedingte

Allomorphie

und

Oberflach

enallomorphie

2

•Im

Deutschen

lassen

sich

Alternationen

der

folgen-

den

Art

beobachten:

(1)

a.Tag

[ta:k]

Tag-e

[ta:g

@]b.

Lob

[lo:p]

Lob

-e[lo:b

@]c.

Lied

[li:t]

Lied-er

[li:d

@ö]

•Frage:Sinddas

Allomorphien?Fallsja,wie

sindsie

gesteuert?

1.Wahrscheinlichnichtmorpholog

isch

([+plural]):

DieselbeAlternationlasstsich

auch

imKon

text

von

Nicht-Pluralaffixen

beobachten:z.B.grob

[göo:p],grob-er[g

öøb

@ö].

2.Nichtphon

olog

isch:Die

Alternationtrittim

sel-

ben

phon

olog

ischen

Kontext

mal

auf,mal

nicht:

Rad[öa:t],Rad-es[öa:d

@s]vs.Rat[öa:t],Rat-es

[öa:t@s].

4

Phonologisch

bedingte

Allomorphie

und

Oberflach

enallomorphie

3

•EsbliebedieMog

lichkeit,einelexikalisch

gesteuerte

Allomorphie

anzunehmen

(was

unattraktivist).

•Die

beobachtete

Alternation

1.kommt

mit

den

verschiedensten

Suffixen

vor

(Nerv[f],nerv-os[v];Grab[p],grab-en[b];geb-

[p],Geb-er[b]).

2.istsensitivfurdieSilb

enstruktur(Silb

enendeoder

nicht:Tag[k],Ta.ge[g];Lied[t],Lie.der

[d];Rad

[t],Ra.des

[d];Grab[p],gra.ben

[b]),

3.gibtes

nichtnurim

Deutschen

(vgl.Polnisch

chleb[xlep]“B

rot”;chleb-y

[xlebı]“B

rote”).

•Das

legt

die

Vermutungnahe,

dassder

Alternation

ein

allgemeinerphonologisch

erProzess

zugrun-

deliegt

(wirkommen

daraufzuruck).

5

Phonologisch

bedingte

Allomorphie

und

Oberflach

enallomorphie

4

•Baker

&Bob

aljik(200

2)unterscheiden

1.Oberflach

enallomorphie:EineAlternation,die

durch

eineallgem

einephon

ologischeRegel

ab-

leitbar

ist:die

Allomorphie

istnurscheinbar.

2.Ech

tephonolog

isch

bedingte

Allomorphie:Eine

Alternation,die

nichtdurcheineallgem

einepho-

nolog

ischeRegel

ableitbar

ist,

bei

der

die

Wahl

der

Alternan

ten

aber

trotzdem

vom

phon

olog

i-schen

Kontext

abhangt.

•Unterschied:

1.Im

zweitenFallhat

man

verschiedeneAllomorphe

imLexikon

gespeichert,plusden

phonolog

ischen

Kon

text,in

dem

siejeweilsauftau

chen.

2.Im

ersten

FallistnureinMorphem

imLexikon

gespeichertund

die

Alternation

wird

durch

die

phon

olog

ischeRegel

abgeleitet.

6

Phonologisch

bedingte

Allomorphie

und

Oberflach

enallomorphie

5

•Transformationen/R

egelnsind

1.phon

olog

isch,wennsiephon

olog

ischeMerkm

ale

man

ipulieren,

2.morpholog

isch,wenn

siemorpholog

ischeMerk-

maleman

ipulieren.

•Aber:Der

Kon

text

furdieAnwendungeiner

morpho-

logischen

Regel(alsodieInform

ation,diebestimmt,

wann

die

Regel

angewandtwird)kann

durchaus

phon

olog

ischeMerkm

aleenthalten.

•Genau

diesistbei

echterphon

olog

isch

bedingter

Allomorphie

der

Fall.

7

Phonologisch

bedingte

Allomorphie

und

Oberflach

enallomorphie

6

(2)

(lexikalischer

Zugriff

Lexikon

aufMorphem

eundAllomorphe)

(Kon

katenation;

Morpholog

iephon

ologischbedingte

Allomorphie)

(Phon

olog

ischeRegeln:

Phonolog

ieAssim

ilation

,Epenthese,

etc.;

Oberflachenallomorphie)

Output

8

Oberflach

enallomorphie

•Beispiel1:

Das

Suffix,

welches

imEnglischen

Prate-

ritum

ausdruckt,hat

dreiFormen:[d](siehe(3-a)),

[t](siehe(3-b))

und[Id](siehe(3-c)).

(3)

a.blamed,

beschuldigte

triggered,

ausloste

realized

erkannte

b.

jumped,

sprang

yakked,

quatschte

shushed,

zischte

quaff

edsoff

c.added,

hinzufugtepatted,

tatschelte

aided

half

•Diese

Suffixe

sindphonologisch

vorhersagbar.

1.[d]tauchthinterVerben

auf,

die

aufeinen

Vo-

kaloder

einen

stim

mhaften

Kon

sonanten

(mit

Ausnahmevon[d])

enden.

2.[t]folgtaufVerben,die

aufeinem

stim

mlosen

Kon

sonanten(m

itAusnah

mevon[t])

enden.

3.BeiVerben,dieauf[d]oder

[t]enden,findet

man

das

Past-Suffix[Id].

9

Oberflach

enallomorphie

2

•Mitfolgenden

phon

ologischen

Prozessen

kannman

diese

scheinbarephon

olog

isch

bedingteAllomorphie

der

Past-Suffixe

elegantbeschreiben:

1.Das

Past-Suffixim

Englischen

istim

mer[d].

2.Wenndas

Verbauf[d]oder

[t]endet,dannwird

die

phon

olog

ische

Regel

der

Epenthese

ange-

wandt,die

einen

Defaultvo

kal([

I])einfugt.

3.Endet

das

Verbaufeinen

stim

mlosenKon

sonan-

ten,dannassim

iliert

das

Suffix[d]das

Merkm

al[+

stim

mlos]

undwirdzu

[t].

•Epentheseerfolgtin

diesem

Fallzw

ischen

Phon

e-men,die

aneiner

Morphem

grenze

aufeinander

sto-

ßenunddiebzgl.ArtikulationsortundKontinuitat

ubereinstim

men.

10

Oberflach

enallomorphie

3

•DurchsukkzessiveAnwendungder

phon

olog

ischen

Regeln(D

eriva

tion)konnen

die

Alternationen

ab-

geleitet

werden.

•Derivation1(patted

);Epenthese≻

Assim

ilation

:

1.Morpholog

ie:pat

+[d]

(Kon

katenation)

2.Phon

olog

ie:pat

+[Id]

(Epenthese)

3.Phon

olog

ie:–

(KeineAssim

ilation

!)4.

Ergebnis:patt[

Id]

•Assim

ilation

wird

durch

Epenthese

ausgeblutet

(engl.bleeding):

DurchEinfugenvon[I]wirdder

Kon

text

furAssim

ilation

zerstort,da

[t]und

[d]

nichtmehradjazent(unmittelbar

benachbart)

sind.

•Lasst

Regel

R1den

Kon

text

furR2erst

entstehen,

dannsagt

man

,dassR1R2futtert

(engl.feeding).

•Seitenbem

erku

ng:

Bitte

diesenBegriff

der

Deriva-

tion

nichtverw

echseln

mit

dem

morpholog

ischen

Prozess

der

Derivation.

11

Oberflach

enallomorphie

3

•Beachte:Die

Anwendungsreihenfolgeder

Regelnist

nichtbeliebig.

•Derivation2(patted

);Assim

ilation

≻Epenthese:

1.Morpholog

ie:pat

+[d]

(Kon

katenation)

2.Phon

ologie:

pat

+[t]

(Assim

ilation

)3.

Phon

ologie:

pat

+[It]

(Epenthese)

4.Ergebnis:*p

att[

It]

•Drehtman

die

Regelnum,dann

kann

Epenthese

Assim

ilation

nichtmehrausbluten.Beide

Regeln

applizieren,was

zueinem

ungram

matischen

Ergeb-

nisfuhrt.

•Einenicht-regelbasierteTheorie,

wie

z.B.die

Opti-

malitatstheorie,

kenntkeinesolcheRegelordnungen

(die

Effekte

werden

andersabgeleitet).

12

Oberflach

enallomorphie

4

•Die

Derivationen

vonFormen

wie

blamed

undjum-

ped

sehen

wie

folgtaus.

•Derivationvonblamed

:

1.Morpholog

ie:blame+

[d]

(Kon

katenation)

2.Phon

olog

ie:–

(keineEpenthese)

3.Phon

olog

ie:–

(keineAssim

ilation

)4.

Ergebnis:blame[d]

•Derivationvonjumped

:

1.Morpholog

ie:jump+

[d]

(Kon

katenation)

2.Phon

olog

ie:–

(keineEpenthese)

3.Phon

olog

ie:jump+

[t]

(Assim

ilation

)4.

Ergebnis:jump[t]

13

Oberflach

enallomorphie

5

•Aronoff

&Fudem

an(200

5)nennen

[d]das

zugrun-

deliegendeAllomorphder

Past-Suffixe.

•Genaugenom

men

handeltes

sich

bei

[d],

[t]und

[Id]ab

ernichtum

Morphem

esondernnurum

ein

Morphem

([d]),dessenlautlicheGestaltdurchpho-

nolog

ischeRegelnverandertwird(deswegen

dieUn-

terscheidungbei

Baker

&Bobaljik20

02).

•Wennman

esnichtmit

mehrerenMorphem

enzu

tun

hat,dann

kann

man

(im

technischen

Sinne)

eigentlichnichtvonAllomorphie

sprechen.

•AlsMorphem

istdaher

nur[d]im

mentalenLexikon

des

Englisch-Sprechersgespeichert(seineabgewan-

deltenVariantennicht,denndie

sindableitbar!).

•Bei

wirklicher

Allomorphie

(wie

auch

immer

be-

dingt)sind

alle

Allomorpheim

mentalen

Lexikon

gespeichert.

14

Oberflach

enallomorphie

6

•Argumentfurdie

Analyse:

Dieselben

phon

olgischen

Regeln,dieob

enpostuliertwurden,findet

man

auch

inanderen

Kon

texten

des

Englischen.

•Beispiel2:

Das

Suffix,

das

imEnglischen

den

Plural

ausdruckt,

hat

auch

dreiFormen:[z](siehe(4-a)),

[s](siehe(4-b))

und[Iz]

(siehe(4-c)).

(4)

a.dog

s,Hundehands

Hande

b.

cats,

Katzenducks

Enten

c.buses,

Bussegarages,

Garagen

churches

Kirchen

•Die

Suffixe

sindwieder

phon

olog

isch

vorhersagb

ar.

1.[z]folgtaufeinen

stim

mhaftenLaut.

2.[s]folgtaufeinen

stim

mlosenLaut.

3.[Iz]

tauchtauf,

wenn

das

letzte

Segmentdes

Stammes

einkoronaler

Frikativist.

15

Oberflach

enallomorphie

7

•Die

Verteilung

der

Varianten

kann

man

nun

mit

denselben

phon

olog

ischen

Prozessen

ableiten,die

beim

Englischen

Prateritum

einschlagigwaren:

1.Das

Pluralm

orphem

istzugrundeliegend[z].

2.Wenn

das

Nom

en,an

das

das

Pluralm

orphem

gehangt

wird,aufeinen

koronalen

Frikativendet,

dannwirdeinepenthetischerVokal([

I])eingefugt.

3.Wenndas

Nom

enaufeinen

stim

mlosenKon

so-

nantenendet,dannassimiliert[z]das

Merkm

al[+

stim

mlos]

undwirdzu

[s].

16

Oberflach

enallomorphie

8

•Auch

hiergilt:In

einem

regelbasierten

Ansatz

muss

man

die

Regelnder

Assim

ilation

undder

Epenthese

ordnen,um

das

richtige

Ergebniszu

erhalten.

•Derivation1(buses);Assim

ilation

≻Epenthese:

1.Morpholog

ie:bus+

[z]

(Kon

katenation)

2.Phon

olog

ie:bus+

[s]

(Assim

ilation

)3.

Phon

olog

ie:bus+

[Is]

(Epenthese)

4.Ergebnis:*b

us[

Is]

•Derivation2(buses);Epenthese≻

Assim

ilation

:

1.Morpholog

ie:bus+

[z]

(Kon

katenation)

2.Phon

olog

ie:bus+

[Iz]

(Epenthese)

3.Phon

olog

ie:–

(keineAssim

ilation

)4.

Ergebnis:bus[

Iz]

17

Oberflach

enallomorphie

9

•Undes

gibtnoch

mehrKon

texteim

Englischen,die

ebenfalls

diese

Prozesseauslosen:

1.der

besitzanzeigendeGenitiv

(angelsach

sischer

Genitiv)-s

bei

Nom

en,

2.die

Endung3.

Pers.Sg.

Prasens-s

bei

Verben.

•Sow

ohlder

angelsachsische

Genitiv

alsauch

die

Endungder

3.Pers.

Sg.

Prasenshab

enjeweilsdrei

Formen:[z]((5-a),(6-a)),[s]((5-b),(6-b))

und[Iz]

((5-c),(6-c)).

(5)

a.Harold’s

b.

Matt’s

c.Nash’s

(6)

a.plays

b.

walks

c.buzzes

•Regeln

und

Kontext

sind

identisch

zudenen

der

Pluralbildungim

Englischen.

18

Oberflach

enallomorphie

10

•Zusammenfassung:

1.Wenn

eine

morpholog

ische

Alternation

durch

plausiblephon

olog

ischeRegelnauseinem

zugrun-

deliegenden

Morphem

abgeleitet

werden

kann,...

2....undwenndiese

Regelnin

der

relevantenSpra-

cheauch

tatsachlichgenerellaktivsind,...

3....dann

liegt

keine

echte

sondern

nur

eine

scheinbareAllomorphie

vor,miteinem

Morphem

und

phon

olog

isch

verandertenVarianten:Ober-

flachenallomorphie.

19

ZugrundeliegendeAllomorphe

•Esistnichtim

mer

leicht,das

zugrundeliegende“A

l-lomorph”zu

identifizieren.

•Strategie:

1.Man

wahltin

der

Regel

die

Variante

eines

Mor-

phem

salszugrundeliegend,welchein

den

meisten

verschiedenen

phon

ologischen

Kon

texten

auftritt.

2.Die

Falle,die

sich

durch

beson

derephon

olog

i-scheKontexteauszeichnen,werden

danndurch

phon

olog

ischeRegelnabgeleitet.

3.Die

postuliertephon

olog

ischeRegel

muss

dab

eiin

der

jeweiligen

Sprachegenerellangewandtwer-

den.

•Erinnerung:

Wirverwenden

hierden

Begriffdes

Allo-

morphsin

einem

saloppen,technisch

nichtsauberen

Sinne!

20

ZugrundeliegendeAllomorphe2

•Beispiel1:

Stammalternationim

Deutschen

(siehe

Hall20

00).

(7)

Tag

[ta:k]

Tag-e

[ta:g@]

Lob

[lo:p]

Lob

-e[lo:b

@]Nerv

[nEöf]

nerv-os

[nEövø

:s]

Rad

[öa:t]

Rad-es

[öa:d

@s]

•Frage:Was

istder

zugrundeliegendeStamm

von

z.B.dem

PaarTag,Tag-e:[ta:k]

oder

[ta:g]?

•Zwei

Hyp

othesen:

1.Zugrundeliegend

ist[ta:g].Esgibteinephon

o-

logischeRegel,die

Obstruenten

amSilb

enende

stim

mlosrealisiert:[ta:g]

wirdzu

[ta:k].

2.Der

zugrundeliegendeStamm

ist[ta:k].Esgibt

einephon

olog

ischeRegel

imDeutschen,die

Ob-

struentenam

Silb

enanfangstim

mhaftrealisiert:

[ta:k]

wirdzu

[ta:g].

21

ZugrundeliegendeAllomorphe3

•Wennman

diezw

eite

Hyp

otheseannim

mt,dannhat

man

Probleme,

die

folgenden

Beispiele

zuerklaren:

(8)

Typ

[ty:p]

Typ-en

[ty:.p

@n]

Rat

[öa:t]

Rat-es

[öa:.t

@s]

Stuck

[StYk]

Stuck-e

[StY.k

@]

•Bei

diesen

Beispielenfindet

imPluralkeine“A

n-

lauterw

eichung”

des

Obstruentenam

Silb

enanfang

statt,wie

esdie

zweite

Hyp

othesevoraussagt.

•Die

Regel

der

zweiten

Hyp

othese

gilt

also

nicht

allgem

ein.

•Wenn

man

aber

die

erste

Hyp

othese

(Auslaut-

verhartung)

annim

mt,

dannergibtsich

diesesPro-

blem

nicht.

Stammewie

[ty:p]und[öa:t]

sindzu-

grundeliegendstim

mlos;es

wirdvonder

ersten

Hy-

pothesekeineAlternationvorhergesagt.

22

ZugrundeliegendeAllomorphe4

•Beispiel2:

Stammalternationim

klassischen

Grie-

chisch

(Aronoff

&Fudem

an20

05).

(9)

a.aithiop-s,

Athiopier-nom

aithiop-os

Athiopier-gen

b.

phlep-s,

Ader-nom

phleb-os

Ader-gen

•Annahmen:

1.Nom

inativsuffix=

-s

2.Genitivsuffix=

-os.

•Frage:Was

sinddiezugrundeliegenden

Stammeder

Nom

inaaithiops,aithioposundphleps,phlebos?

•Beim

Paaraithiops,

aithioposistdie

Antwortklar,

dennes

gibtkeineVariation

:Der

Stamm

istaithiop.

23

ZugrundeliegendeAllomorphe5

•Bei

phleps,phlebosistdas

aber

nichtso

klar.

1.Der

zugrundeliegendeStamm

konnte

phlepsein.

2.Der

zugrundeliegendeStamm

konnte

aber

auch

phlebsein.

•ErsterVersuch:

1.Annahme:

Der

Stamm

istphlep.

2.Problem:

(a)Um

dieForm

phleb-oszu

erklaren,konnte

man

z.B.annehmen,dasses

einephon

ologischeRe-

gelgibt,dieeinen

stim

mlosenKon

sonantenam

Stammendestim

mhaftmacht,wenneinVokal

folgt.

(b)Dann

hat

man

aber

Probleme,

zuerklaren,

wieso

der

Genitiv

vonaithiopnicht*aithiob-os

sondernaithiop-osist.

24

ZugrundeliegendeAllomorphe6

•ZweiterVersuch:

1.Annahme:Der

zugrundeliegendeStamm

istphleb.

2.Der

Genitiv

phleb-os

ergibtsich

einfach

durch

Verkettungmitdem

Suffix-os.

3.Der

Nom

inativ

phlep-s

folgt,

wenn

das

[b]

des

zugrundeliegenden

Stammes

das

Merkm

al[+

stim

mlos]

des

Nom

inativsuffixes[s]assimiliert

unddadurchzu

[p]wird(oder

wennes

eineRegel

der

Auslautverhartungwie

imDeutschen

gibt).

4.Das

Paaraithiop,aithioposistkein

Problem,da

der

Stamm

aithiopschon

zugrundeliegendstim

m-

losist.

25

(Ech

te)Phonologisch

bedingte

Allomorphie

•Im

Spanischen

istel

der

definitemasku

lineundla

der

definitefeminineArtikel

(jew

eilsim

Singu

lar).

•Lamussallerdings

durchel

ersetztwerden,w

enndas

folgendeNominal

mit

einem

beton

ten[a]beginnt

(beton

teSilb

ensindfett

gedruckt).

(10)

elagu

a“d

asWasser”

[fem

]el

alm

a“d

ieSeele”

[fem

]el

agu

ila“d

erAdler”

[fem

]el

aula

“die

Aula”

[fem

]el

ave

“der

Vog

el”

[fem

]el

hacha

“die

Axt”

[fem

]el

hambre

“der

Hunger”

[fem

]la

abeja

*el

abeja

“die

Biene”

[fem

]la

harina

*elharina

“das

Mehl”

[fem

]la

isla

*elisla

“die

Insel”

[fem

]la

hora

*elhora

“die

Stunde”

[fem

]

•Einephon

olog

ischeRegel,die

ausla

elmacht,

ist

imSpanischen

nichtgenerellaktiv.

26

(Ech

te)Phonologisch

bedingte

Allomorphie

2

•Das

Genitivsuffixim

Djabugay(Pam

a-Nyungan,Au-

stralien)hat

zwei

Formen:-n

und-Nun.

•Endet

der

Stamm

aufeinen

Vokal,so

wird-n

ein-

gesetzt(11),sonst

-Nun(12).

(11)

guludu-n

Taube-gen

gurra:-n

Hund-gen

djama-n

Schlange-gen

(12)

girrgirr-Nun

Kanarienvogel-gen

gaNal-Nun

Waran-gen

bibuy-

Nun

Kind-gen

•Esistunplausibel,diesim

DjabugayalseineAl-

ternationzu

analysieren,die

durchdie

Anwendung

allgem

einer

phon

olog

ischer

Regeln

entsteht(siehe

Paster20

07).

27

Unklare

Falle

•Nichtin

allenFallenistganzklar,obeineAlterna-

tion

analysiert

werden

sollals

1.echte

Allomorphie

(phonolog

isch

oder

morpholo-

gischbedingt),

oder

2.Oberflachenallomorphie.

•Beispiel1:Der

niederlandischeDim

inutivhat

5For-

men,jenachphon

olog

ischem

Kon

text

(Booij20

00):

(13)

Form

vorangehender

Kontext

a.-je

Obstruent

b.

-pje

langerV,Schwa

oder

Kon

sonant+

/m/

c.-kje

unbeton

terV+

Engm

a(N)

d.

-etje

beton

terku

rzer

V+

Li-

quid

oder

Nasal

e.-tje

alle

anderen

Falle

(14)

huis-je

“Haus”

riem

-pje

“Gurt”

konin-kje

“Kon

ig”

lamm-etje

“Lam

m”

traan-tje

“Trane”

28

Unklare

Falle2

•Zwei

mog

licheAnalysen:

1.Esgibteinzugrundeliegendes

Suffix;

die

anderen

vier

sinddurchphon

olog

ischeRegelnabgeleitet

(Oberflachenallomorphie),dieBezugnehmen

auf

(a)den

phon

olog

ischen

Kon

text

und

(b)das

morpholog

ischeMerkm

al[+

dim

inutiv].

2.Esgibt5verschiedeneDim

inutivallomorphe,

die

durchden

phon

olog

ischen

Kon

text

gesteuertwer-

den

(echte

phon

olog

isch

bedingteAllomorphie).

•Pro

1.:DieDim

inutivformen

enthaltenalle

die

Teil-

kette

-je.

Das

konnte

Kon

sequenzder

Annahme

sein,dasssieauseiner

zugrundeliegenden

Form

ab-

geleitet

sind.

•Pro

2.:Die

phon

olog

ischen

Regelnfur1.

sindsehr

speziellundmussen

durchBezugaufeinmorpho-

logisches

Merkm

al(eben

[+dim

inutiv])

kunstlich

eingeschrankt

werden.

29

Unklare

Falle3

•Beispiel2:

Alternationzw

ischen

vorderen

undhinte-

renVokalen

imFranzosischen,abhangigvom

mor-

phologischen

Kon

text:

(15)

vain

[vE]

van-ite

[vanite]

clair[klE]

clar-ifier

[klarifje]

immortel[im

OrtEl]

immortal-ite[im

Ortalite]

•Der

rechtesteVokal

eines

Stammswirdzu

[–vorne],

falls

ertief

istundfalls

das

folgendeSuffixzu

einer

bestimmtenKlassevonMorphem

en([+gelernt];

-ite,-ifier)gehort.

•Zwei

Analysen

(Booij20

00):

1.Esgibteinephon

olog

ischeRegel,die

auf[+

ge-

lernt]Bezugnim

mtunddievordere(tiefe)Vokale

nachhintenverschiebt.

2.Beide

Stammvarian

ten

sind

morphologisch

be-

dingteAllomorphe,

von

denen

eines

mit

einem

bestimmtenSuffix([+gelernt])assoziiert

ist.

30

Assim

ilation

•Wie

gesehen

entstehtOberflachenallomorphie

oft

durchphon

olog

ischeAssim

ilation

.

•Im

Falldes

Englischen

Past-Suffixes

wurde

das

Merkm

al[+

stim

mlos]

des

letztenKon

sonantendes

Stammes

vom

Suffixassimiliert.

Diesnenntman

progressiveAssim

ilation

.

•Im

Griechischen

assimilierte

der

letzte

Kon

sonant

des

Stammes

das

Merkm

al[+

stim

mlos]

vom

Suffix

(falls

dortnichtAuslautverhartung

wie

imDeut-

schen

vorliegt).

Das

nenntman

regressiveAssim

i-lation

.

31

RegressiveAssim

ilation

•Die

spanischePraposition

con

(“mit”)

tauchtin

wenigstensdreiverschiedenen

Formen

auf

1.[kon

]2.

[kom

]3.

[koN]

•Diese

lautlichen

Variantender

Praposition

sindpho-

nolog

isch

vorhersagb

ar.

1.[kon

]erscheintvorAlveolarenundVokalen.

2.[kom

]erscheintvorLabialen.

3.[koN]erscheintvorVelaren.

•Man

analysiert

[kon

]alszugrundeliegendes

Allo-

morph,daes

inzw

eivolligverschiedenen

Kon

texten

auftaucht:

vorbestimmten

Kon

sonanten

und

vor

allenVokalen.

32

RegressiveAssim

ilation2

(16)

[kom

]conmigo

“mitmir”

conMarıa

“mitMaria”

conPedro

“mitPedro”

conBeatrız

“mitBeatrice”

(17)

[kon

]contigo

“mitdir”

conDiego

“mitDiego

”connadie

“mitnieman

d”

conel

“mitihm”

(18)

[koN]

conGabriela

“mitGabriela”

conCarlos

“mitCarlos”

33

Hiatus

•Wennzw

eiWorterW

1undW

2aufeinanderstoßen,

undwennW

1aufeinen

Vokalendet

undW

2mit

einem

Vokal

beginnt,

dann

nenntman

das

einen

Hiatus.

1.W

1=

W′ 1V

2.W

2=

VW

′ 2

3.Hiatus:W

1W

2

•Sprachen,

die

einen

Hiatus

verm

eiden

wollen,

konnen

diesim

Prinzip

aufverschiedene

Weisen

tun:

1.durch

Anwendung

einer

phon

ologischen

Regel,

die

den

Hiatuszum

Verschwinden

bringt

(Ober-

flachenallomorphie),

2.durchphon

olog

isch

bedingten

Einsatz

eines

be-

sonderen

Allomorphs.

34

Hiatus2

•Das

Franzosischeverm

eidet

den

Hiatusdurchver-

schiedeneStrategien.

(19)

lesmaisons

[lem

ezo]

“die

Hauser”

lesam

ies

[lezam

i]“d

ieFreunde”

cemedecin

[s@m

edsE]

“dieserArtzt”

cetane

[sEt

An]

“dieserEsel”

matante

[mat

At]

“meineTante”

mon

analyse

[mon

analiz]

“meineAnalyse”

1.Die

Alternation

[ma],[m

on]istwahrscheinlich

eine

echte

phon

olog

isch

bedingte

Allomorphie:

Einephon

olog

ischeRegel

istnichtplausibel.

2.Die

Alternation[le],[lez]legt

vielleichteinepho-

nolog

ischeRegel

nahe,

die

einzugrundeliegendes

Pluralm

orphem

,das

sonst

nichthoh

rbar

ist(vgl.

garcon-s),

realisiert:Oberflachenallomorphie.

3.[s

@]∼[s

Et]involviert

verm

utlich

echte

Allomor-

phie.Gegen

Oberflachenallomorphie

sprechen

(a)zusatzlicheVokalanderung([

@]vs.[E])

(b)je

aim

e[Z

@E:m]→

j’aim

e[Z

E:m];�→

jetaim

e

*[ZEt

E:m]

35

Vokalharmonie

•Volkalharmonie

isteineweitere

Quelle

furOber-

flachenallomorphie.

•Volkalharmon

ie:Ubereinstim

mungvonVokalen

in-

nerhalbeiner

bestimmtenDom

anebzgl.eines

Merk-

malswie

[±vorne],[±

rund],[±

gespannt],etc.

•Beispiel1:Finnisch

1.Im

Finnischen

verlangt

die

Vokalharmon

ie,dass

alleVokaleinnerhalbeines

Wortesbzgl.des

Merk-

mals[±

vorne]

ubereinstim

men.

2.Der

Suffixvokalharmon

iertmitdem

Stammvokal.

(20)

“Haus”

“Wald”

a.Nom

inativ

talo

metsa

b.

Partitiv

talo-a

metsa-a

c.Ablativ

talo-lta

metsa-lta

d.

Inessiv

talo-ssa

metsa-ssa

e.Elativ

talo-sta

metsa–sta

36

Vokalharmonie

2

•Beispiel2:Im

Ungarischen

findet

man

einesehrahn-

licheVokalharmon

ie,ebenfalls

bezuglich[±

vorne].

(21)

a.hat-ban

“in6”

b.

nyolc-ban

“in8”

c.harom

-ban

“in3”

(22)

a.egy-ben

“in1”

b.

negy-ben

“in4”

c.kilenc-ben

“in9”

•Beispiel3:

Turkisch.Wieder

spielt

die

Opposition

der

Merkm

ale[±

vorne]

einewichtige

Rolle.

(23)

Singu

lar

Plural

Nom

Gen

Nom

Gen

ipip-in

ip-ler

ip-ler-in

elel-in

el-ler

el-ler-in

kız

kız-ın

kız-lar

kız-lar-ın

(ip“S

eil”,el

“Hand”,

kız

“Madchen”)

37

Vokalharmonie

3

•Beispiel4:

ImKujamaatJoola(N

iger-K

ongo

)gibt

esgespannte

undungespan

nte

Vokale.

(24)

Gespannte

Vokale

i ¯u ¯

eo

@

(25)

Ungespannte

Vokale

iu

EO

a

•Die

Unterscheidungistfolgende:

1.Gespan

nte

Vokalesindhoh

eralsungespan

nte.

2.Gespan

nte

Vokalesindzentraler

alsungespannte.

38

Vokalharmonie

4

•Vokalharmon

ieim

KujamaatJoola

nim

mtBezug

aufdas

Merkm

al[±

gespannt].

•Gespan

nte

Vokalesinddominant,

d.h.siekonnen

ihrMerkm

al[+

gespannt]

aufnicht-gespan

nte

Vo-

kale

ubertragen.

•Enthaltein

morpholog

isch

komplexesWorteinen

gespanntenVokal,so

nehmen

auch

diejenigen

Vo-

kale

imWort,

die

sonst

das

Merkm

al[–gespan

nt]

tragen,das

Merkm

al[+

gespannt]an.

•Das

Merkm

al[+

gespannt]

verbreitet

sich

vom

ge-

spanntenVokal

inbeideRichtungeninnerhalbdes

Wortesaus,wodurches

zuOberflachenallomorphien

kommt.

39

Vokalharmonie

5

(26)

UngespannterStamm

baj

“Hab

e!”

baj-En

“Verursachezu

hab

en!”

ni-baj-En-u

“Ich

verursachte,dassduhast.”

b@j-u ¯l

“Hab

edavon

!”ni ¯-b

@j-u ¯l-u ¯

“Ich

hab

efurdich.”

(27)

GespannterStamm

ji ¯tu ¯m

“Abfuhren!”

ji ¯tu ¯m-en

“Verursacheabzufuhren!”

ni ¯-ji ¯tu ¯m-en-u ¯

“Ich

verursachte,dassdu

abgefuhrt

wirst.”

ji ¯tu ¯m-u ¯l

“Bring!”

ni ¯-ji ¯tu ¯

m-u ¯l-u ¯

“Ich

brachte

dir.”

40

Vokalharmonie

6

•DurchVokalharmon

ieentstandeneAlternan

tender

Oberflachenallomorphie:

1.[baj-],[b

@j-]

2.[-en],[-

En]

3.[ni-],[ni ¯-];[-u],[-u ¯]

•Die

zugrundeliegenden

“Allomorphe”

hab

enunge-

spannte

Vokale.

•Durcheinen

gespanntenVokalim

selben

Wortbilden

sieAlternantenmitgespanntem

Vokal

aus.

•Die

Morphem

e,die

niemalsAlternantenmit

unge-

spanntem

Vokal

hab

en,sind

zugrundeliegend

ge-

spannt(soz.B.ji ¯tu ¯m,-u ¯l):

1.Sie

konnen

zwar

Vokalharmon

ieauslosen

...

2....sindselber

aber

nie

davon

betroffen,dasie

schon

zugrundeliegenddas

dom

inante

Merkm

altragen.

41

Phonologisch

eExa

ptation

•DurchSprachwandel

verliert

einMorphem

man

ch-

mal

seineBedeutungoder

Funktion.

•Was

passiertmit

Morphem

en,die

ihre

Funktion

verlieren?

1.Sie

verschwinden

vollstandig

ausder

Sprache.

2.Sie

bleiben

alsfunktionsloser

Teilerhalten.

3.Sie

ubernehmen

eineneueFunktion,die

sieur-

sprunglichnichtinnehatten.

•Die

letzte

Mog

lichkeitnennen

Aronoff

&Fudem

an(200

5)Exa

ptation(Lass19

90folgend).

•Der

Begriffder

Exaptation

kommtausder

Evoluti-

onsbiologie(m

itahnlicher

Bedeutung).

42

Exkurs:Themavokale

•Bei

der

indog

ermanischen

Ursprachesprichtman

vonzw

eiKon

jugation

en:einer

thematischen

und

einer

athematischenKon

jugation

.

•Bei

der

them

atischen

Kon

jugation

erscheintentwe-

der

der

Vokal

[e]oder

[o]zw

ischen

Stamm

und

Suffix.

Diesistder

sogenannte

Themavo

kal.

•Them

avokalefindet

man

man

chmal

auch

noch

imLateinischen

(oft

als[u]und

[i]),wie

imPrasens

vonagere(“antreiben”)

undim

Futurvonlaudare

(“loben”).

(28)

Sg

1.Ps

ag-o

laudab-o

2.Ps

agi-s

laudabi-s

3.Ps

agi-t

laudabi-t

Pl

1.Ps

agi-mus

laudabi-mus

2.Ps

agi-tis

laudab

i-tis

3.Ps

agu-nt

laudabu-nt

43

Phonologisch

eExa

ptation2

•BeispielfurExaptation

:Die

Entw

icklungder

verba-

lenEndung-esc

inden

romanischen

Sprachen.

•Im

Lateinischen

konnte

sich

das

Suffix

-sc

mit

Stamm

und

Them

avokal

kombinieren,um

eine

Verbform

zubilden.

•Der

Bedeutungsbeitrag

von-scwar

der

Asp

ektder

Inch

oativitat.

•Der

Aspekteiner

Verbbedeutunggliedertdieinterne

zeitlicheStrukturoder

andereinhaltlicheMerkm

ale

dieserBedeutung.

1.Perfektiver

Aspektzeigtan,dasseinEreignisoder

eineHandlungbeendet

ist.

2.Im

perfektiver

Aspektbedeutet,dasseinEreignis/

eineHandlungnoch

nichtvollendet

ist.

3.InchoativerAspektsagtaus,

dasseinEreignis/

eineHandlunggerad

ebeginnt.

44

Phonologisch

eExaptation3

(29)

pale-re

“bleichsein”

pale-sc-e-re

“erbleichen”

ama-re

“lieben”

ama-sc-e-re

“beginnen

zulieben”

flore-re

“bluhen”

flore-sc-e-re

“aufbluhen”

•Im

Laufe

der

Sprachentw

icklungwurdeder

inchoa-

tive

Aspektdes

Suffixes-scim

mer

schwacher

und

verschwandschließlichganz.

•Das

Suffixselber

blieballerdings

wenigstensim

Ital-

ienischen,Rumanischen

und

Ratorom

anischen

er-

halten.

•Im

Rumanischen

undRatorom

anischen

wandelte

essich

zu-esc,im

Italienischen

zu-isc.

45

Phonologisch

eExa

ptation4

•Das

ehem

aligeInchoativsuffixubernahm

indiesen

Sprachen

nie

wieder

einemorpholog

ischeoder

se-

man

tischeFunktion.

•Aronoff

&Fudem

an(200

5)argumentieren

nun,dass

eswenigstensim

Rumanischen

einephonologisch

eFunktionubernahm.

(30)

aciti(“lesen”)

Singu

lar

1.Person

cit-esc

2.Person

cit-esti “

3.Person

cit-este

Plural

1.Person

cit-ım

2.Person

cit-ıti “

3.Person

cit-esc

46

Phonologisch

eExaptation5

•Sowurden

ohnedieEndung-esc

dieSingu

larformen

unddie

Form

der

3.PersonPluralaufdem

Stamm

beton

twerden,die

1.und2.

PersonPluraldagegen

aufdem

Suffix.

•Der

Grundfurdiese

Vorhersage

liegt

verm

utlichin

der

Silb

enstruktur.

•UnterschiedlicheBeton

ungwurdeauflange

Sichtzu

verschiedenen

Stammen

dieserFormen

fuhren.

•Die

phon

olog

ischeFunktion

des

Suffixes-esc,so

Aronoff

&Fudem

an(200

5),bestehtdaher

darin,

die

Beton

ungsverhaltnisse

innerhalbdes

Prasenspa-

radigmas

zuvereinheitlichen,um

eineVeranderung

der

Stammezu

verm

eiden.

•“A

slangu

ages

evolve

over

time,

they

oftenshow

apreference

forregu

larity

within

parad

igms.”

47

Verlan[v

EKlA]

•EsgibtSprachen,die

man

alsGeheim-oder

Kunst-

sprachen

bezeichnen

konnte.

•Sie

entstehen

durch

bew

usste

Veranderung

einer

existierenden

Sprachedurchihre

Sprecher.

•Aronoff

&Fudem

an(200

5)betrachtendas

Verlan,

eineAbw

andlungdes

Franzosischen

durchVerande-

rungenin

der

Morpho-Phon

olog

ie.

•Die

Veranderungen

1.werden

zwar

absichtlichherbeigefuhrt,

2.machen

dab

eiab

erGebrauch

vonabstrakten

lin-

guistischen

Entitaten

(z.B.Silb

en),

uber

deren

Existenzsich

die

Sprecher

meist

nichtbew

usst

sind.

48

Exkurs:Die

Silbe

•EineSilb

ebestehtausdreiBau

steinen:

1.dem

Ansatz

2.dem

Nukleus

3.der

Koda

•Der

Nukleusistder

Kern

der

Silb

eund

besteht

ublicherweise

auseinem

Vokaloder

einem

Diphtong.

•Vor

dem

Nukleusistder

Silb

enansatz.Erbesteht

auseinem

oder

mehrerenKon

sonanten.

•Hinterdem

Nukleusstehtdie

Koda.

Auch

siebe-

stehtauseinem

oder

mehrerenKon

sonanten.

•Ansatz

und

Kodakonnen

inden

Silb

enmancher

Sprachen

fehlen.Was

eigentlich

nie

fehlt,istder

Nukleus.

49

Exk

urs:Die

Silbe2

•EineSilb

emitKodabezeichnet

man

alsgeschlos-

seneSilb

e,eineSilb

eoh

neKodaalsoffeneSilb

e.

•Man

unterscheidet

weiter

1.schwere

Silb

en2.

leichte

Silb

en

•SchwereSilb

enhab

engernefolgendeStuktur(C

=Kon

sonant,

V=

Vokal,VV

=langer

Vokal

oder

Diphtong;

Elemente

inKlammernsindoption

al).

1.(C

)VV(C

)2.

(C)V

C

•Leichte

Silb

ensindoft

1.(C

)V

•Beachte:WanneineSilb

ealsschwer

undwannsie

alsleichtgilt,istsprachspezifischfestgelegt.

50

Exkurs:Die

Silbe3

•AlsResyllabifizierungbezeichnet

man

dieUmgrup-

pierungeiner

Lautkette

ineineneueSilb

enstruktur,

nachdem

diese

Kette

(z.B.morpholog

isch)erweitert

wurde.

•Beispiel:

1.Das

WortWohltatwirdalswohl.tatsyllabifiziert,

wob

eider

Punkt

die

Silb

engrenze

anzeigt.

2.Das

zweite

[t]bildet

inwohl.tatdie

Kodader

zweitenSilb

e.3.

WirdWohltatdurchdas

Suffix-ererweitert

zuWohltater,dannwirddiesalswohl.ta.ter

syllabi-

fiziert.

4.In

der

verandertenStrukturistdas

zweite

[t]zum

Ansatz

der

dritten

Silb

egeworden.Mit

anderen

Worten:[t]wurderesyllabifiziert.

51

Verlan[v

EKlA]2

•Ein

Wortin

Verlanentstehtauseinem

fran

zosischen

WortW

,indem

1.bei

bisyllabisch

em

(zweisilbigem

)W

die

Silb

envonW

vertauschtwerden

2.beioff

enem

mon

osyllabischem

WdieAbfolgevon

Ansatz

undNukleusvonW

vertauschtwird

3.bei

geschlossenem

mon

osyllabischem

W

(a)ein

Schwa

anW

angehangt

wird

(Wwird

bisyllabisch

undresyllabifiziert)

(b)die

beiden

Silb

endes

somodifiziertenW

sver-

tauschtwerden

(c)einfinaler

Vokal

getilgtwird

•(D

erBegriffVerlanistselbst

abgeleitetdurchRegel

1.ausl’envers;al’envers=

“umgedreht”.)

52

Verlan[v

EKlA]3

•BisyllabischeWorterim

Verlan

(31)

Franzosisch

Verlan

pou

rri

[pu

Ki]

ripou

[Kipu]

bran

che

[bKA

Se]

chebran

[Seb

KA]

petard

[petaK]

tarpe

[taKpe]

bagnole

[bañ

ol]

gnolba

[ñolba]

•Offenes

mon

osyllabisches

Wortim

Verlan

(32)

Franzosisch

Verlan

pue

[py]

up

[yp]

•Geschlossenemon

osyllabischeWorterim

Verlan

(33)

Franzosisch

Verlan

femme

[fam

]meuf

[mœf]

mec

[mEk]

keum

[kœm]

53

Literatur

Aronoff

,Mark

&Kirsten

Fudem

an(200

5):Whatis

Morphology?.Blackwell,Lon

don

.

Baker,Mark&

Jonathan

Bob

aljik(200

2):Introduction

toMorpholog

y.Ms.,RutgersUniversity

andMcG

illUniversity.

Booij,Gerd(2000

):Morphology

andPhonolog

y.In:G.

Booij,C.Lehman

n&

J.Mugd

an,eds,Morpholo-

gie.Ein

internationalesHandbuch

zurFlexionund

Wortbildung.WalterdeGruyter,Berlin,pp.33

5–34

4.

Hall,

Tracy

Allan

(200

0):

Phonologie

–Eine

Einfuhrung.WalterdeGruyter,Berlin.

Lass,

Rog

er(199

0):‘How

todo

Things

with

Junk:

Exaptation

inLanguage

Evolution

’,Journalof

Linguistics

26,79

–102.

54

Paster,Mary(200

7):Phon

olog

ically

Con

ditioned

Sup-

pletive

Allomorphy:

Cross-Lingu

isticResultsand

TheoreticalCon

sequences.Ms.,Pam

onaCollege. 55

Morphologie

NichtlineareMorphologie

1

NichtlineareMorphologie

•Im

folgenden

werden

zwei

morpholog

ischePhano-

meneetwas

detailliertervorgestellt,die

sich

gegen

einekonkatenativeAnalysezu

sperrenscheinen.Die

Analysen

werden

deswegen

auch

nicht-linear

ge-

nannt.

•Bei

den

Phanom

enen

handeltes

sich

um

1.Morpholog

ieder

Wurzeln

undMuster

2.Reduplikation

•Um

siezu

analysieren,wurden

u.A.Kon

zepte

ein-

gesetzt,

die

ursprunglichfurdie

Behandlungpro-

sodisch

erPhanom

eneentw

ickeltwurden.

•UnterProsodiefasstman

phon

olog

ischeEigenschaf-

tender

Sprachezusammen

wieAkzent(B

eton

ung),

Silb

enlange,Ton

hoh

e,Sprechtempo

und

Sprech-

rythmus.

2

Morphologie

derW

urzeln

undMuster

•In

semitischen

Sprachen

(wie

z.B.Hebraisch

oder

Arabisch)bestehtdie

Wurzel

meist

auseiner

Reihe

vonKon

sonanten.

•Worterwerden

ausdiesenKon

sonan

tenwurzelnda-

durchgeform

t,dassman

die

Wurzel

1.miteinem

Vokalmusterkombiniert

und

2.man

chmal

mitAffixenkombiniert.

•Man

nenntdiesW

urzel-undMusterm

orphologie. 3

Binyanim

•Wennman

die

konkreten

Vokaleerst

einmal

igno-

riert,

kann

man

sehen,dassden

Wortern

jeweils

bestimmte

Kon

sonantenwurzelnzugrundeliegen.

•Diese

Wurzelnkonnen

variiert

werden

durch

1.das

HinzufugenvonAffixen,

2.die

Verdop

plungvon

einzelnen

Lauten

(Kon

so-

nantenoder

Vokalen),

3.die

relative

PositionierungvonKon

sonantenund

Vokalen

zueinander.

•DieWortstamme,

diedurchdiese

Variation

engebil-

det

werden,nenntman

nachder

hebraischen

Be-

zeichnungBinyanim

(Binyanim

Singu

lar).

4

Arabisch

eBinyanim

•(1)zeigteinigeBinyanim

ausdem

Hocharab

ischen,

dieausder

konsonantischen

Wurzelk-t-bbestehen:

(1)

kataba

“Erschrieb.”

kattaba

“Erließschreiben.”

kaataba

“Erkorrespondierte.”

takaatabuu

“Sie

schrieben

sich.”

ktataba

“Erschrieb

ab.”

kitaabun

“Buch”([nom

])ku

ttaabun

“Koranschule”([nom

])kitaabatun

“das

Schreiben”([nom

])maktabun

“Buro”([nom

])

•Kon

vention

en:

1.Gleicheadjazente

Vokalestehen

fureinen

langen

Vokal.

2.Gleicheadjazente

Kon

sonanten

stehen

fureine

Geminate,einen

langg

esprochenen

Kon

sonan-

ten.

5

Arabisch

eBinyanim

2

•Beobachtungen:

1.Die

Kernbedeutung

eines

Binyans,

die

aufsei-

neKon

sonantenwurzel

zuruckgeht,kreist

um

ein

semantischengumgrenztes

Feld.

2.Die

erweiterte

Bedeutung

wird

durch

die

ver-

schiedenen

Variation

enmarkiertund

kann

et-

was

sein

wie

Kausativitat,

Intensivierung,

Rezi-

prozitat,etc.

3.Diemorpholog

ischeVerwandtschaftder

Binyanim

zeigtsich

inder

Kon

sonan

tenfolgeder

Wurzel(im

Beispielk-t-b).

4.Dab

eibildet

dieWurzelkeinekontinuierlicheSeg-

mentfolge,wie

man

sieublicherweise

furMorph-

emeannim

mt.

6

Arabisch

eBinyanim

3

•Die

aufder

nachsten

Folie

folgenden

Tab

ellenzei-

gendie

vier

Binyanim

,die

ausder

Wurzel

d-h ˙-r-j

(“rollen”)gebildet

werden.

•Die

verschiedenen

Binyanim

werden

ublicherweise

mitromischen

Zifferndurchnummeriert.

•Binyanim

,denen

eine4-gliedrigeKon

sonantenwur-

zelzugrundeliegt,

sind

zusatzlich

noch

durch

ein

“Q”(furquattuor,lateinisch

4)prafi

giert.

•Verbform

enim

Hocharab

ischen

konnen

u.a.dieKa-

tegorien

Aktiv,Passiv,

Imperfektiv,Perfektiv

und

Partizipausdrucken.

•Dab

eidrucken

die

Binyanim

diese

Kategorien(A

k-tiv,

Passiv,

etc.)u.A.dadurchaus,

dasssiedas

Vokalmuster

variieren.

7

Arabisch

eBinyanim

4

Perfektiv

Imperfektiv

Aktiv

Passiv

Aktiv

Passiv

QI

dah

˙raj

duh ˙ri

judah

˙rij

udah

˙raj

QII

tadah

˙rajtuduh ˙ri

jatadah

˙rajutadah

˙raj

QIIIdh ˙an

raj

dh ˙u

nrij

adh ˙an

rij

udh ˙an

raj

QIV

dh ˙ar

jaj

dh ˙u

rjij

adh ˙ar

jij

udh ˙ar

jaj

•Beachte:Die

Form

atadah ˙raj(Q

IIIm

perfektiv

Ak-

tiv)

fallt

ausdem

Rahmen,was

die

Vokaleangeht

(astattiam

Ende).

Partizip

Aktiv

Passiv

QI

mudah

˙rij

mudah

˙raj

QII

mutadah

˙rijmutadah

˙raj

QIIImudh ˙an

rij

mudh ˙an

raj

QIV

mudh ˙ar

jij

mudh ˙ar

jaj

8

Arabisch

eBinyanim

5

•Ausder

Wurzel

k-t-bkonnen

15Binaynim

gebildet

werden.

Perfektiv

Imperfektiv

Aktiv

Passiv

Aktiv

Passiv

Ikatab

kutib

aktub

uktab

IIkattab

kuttib

ukattib

ukattab

III

kaatab

kuutib

ukaatib

ukaatab

IVPaktab

Puktib

uPaktib

uPaktab

Vtakattab

tuku

ttib

atakattab

utakattab

VI

takaatab

tuku

utib

atakaatab

utakaatab

VII

nkatab

nku

tib

ankatib

unkatab

VIIIktatab

ktutib

aktatib

uktatab

IXktabab

aktabib

Xstaktab

stuktib

astaktib

ustaktab

XI

ktaabab

aktaabib

XII

ktaw

tab

aktawtib

XIIIktaw

wab

aktawwib

XIV

ktanbab

aktabbib

XV

ktanbay

aktanbiy

9

Arabisch

eBinyanim

6

•Fortsetzungder

Binyanim

mit

k-t-b.(B

eiintran

si-

tiverund

stativer

BedeutungistPassivierung

aus

nicht-morpholog

ischen

Grunden

unmog

lich.)

Partizip

Aktiv

Passiv

Ikaatib

maktuub

IImukattib

mukattab

III

mukaatib

mukaatab

IVmu

Paktib

mu

Paktab

Vmutakattib

mutakattab

VI

mutakaatib

mutakaatab

VII

munkatib

munkatab

VIIImuktatib

muktatab

IXmuktabib

Xmustaktib

mustaktab

XI

muktaabib

XII

muktaw

tib

XIIImuktaw

wib

XIV

muktanbib

XV

muktanbiy

10

Arabisch

eBinyanim

7

•Die

Formen

atakattab

und

atakaatab,V,VI,

Im-

perfektiv

Aktiv,fallen

ausdem

Rahmen:a

statt

i.

•Die

obigen

Binyanim

sind

McC

arthy

(198

1)ent-

nommen.Sie

weichen

teilw

eise

vondem

ab,was

intraditionellenGrammatiken

angegeben

wird.

•Soistim

Binyam

IVder

glottale

Anlautim

Perfek-

tivAktiv/P

assivundim

Partiziplauttraditioneller

Grammatiken

ublicherweise

nichtvorhanden.

•Ichignoriere

das

hierundhalte

michan

die

Prasen-

tation

ausMcC

arthy(198

1).

11

Vokalm

uster

•Wiegesagt

sinddieKategorienPerfektiv,Im

perfek-

tiv,

Aktiv,Passivmit

verschiedenen

Vokalmustern

(Vokallange

ignorierend)assoziiert:

Perfektiv,Aktiv:

(a)-(a)-a-a

Perfektiv,Passiv:

(u)-(u)-u-i

Imperfektiv,Aktiv:

u-(a)-a-ioder

(a)-a-a-ioder

(a)-a-a-a-a

Imperfektiv,Passiv:

u-a-a-(a)-(a)

Partizip,Aktiv:

u-(a)-(a)-a-i

Partizip,Passiv:

u-(a)-(a)-a-a

•Seitenbem

erku

ngen:

1.(a)-(a)-a-a

bedeutetdas

mindestenszw

eiund

hochstens4as

vorliegen.

2.Im

ImperfektivAktivistdieSequenznichteindeu-

tig(siehedie

Bem

erku

ngenob

en).

Wirkommen

darau

fzuruck.

12

Affixe

•Betrachtetman

die

Binyanim

,die

imPerfektiv,

Aktiv

geform

twerden,dannfallt

auf,dass...

1....die

initialen

Kon

sonan

ten

P-,t-,

n-,

st-in

den

Klassen

IV,V,VI,

VII

und

Xwie

Prafixe

aussehen,

2....das

erste-t-in

VIII,das

-n-in

XIV,XV

und

-w-in

XII,XIIIwie

Infixe

aussehen.

Perfektiv

Aktiv

Ikatab

IXktabab

IIkattab

Xst-aktab

III

kaatab

XI

ktaabab

IVP-aktab

XII

kta-w-bab

Vt-akattab

XIII

kta-ww-ab

VI

t-akaatab

XIV

kta-n-bab

VII

n-katab

XV

kta-n-bay

VIII

k-t-atab

13

Gesamtstruktur

•Ein

Verbim

Hocharabischen

setztsich

also

zusam-

men

aus

1.einem

diskontinuierlichen

konsonantischen

Wurzel-

morphem

,das

ausdrei,vier,vielleichtmehrKon

-sonantenbesteht(z.B.k-t-b),

2.einem

diskontinuierlichen

vokalischen

Morphem

,dessenSegmente

mitder

Wurzel“verzahnt”

sind,

3.undmog

licherweise

einem

oder

mehrerenAffixen.

(2)

Pfkt.Akt.

Pfkt.Psv.

katab

kutib

schreib-

schreib-

•Frage:Wie

kanndie

Verteilungvon

Kon

sonanten

undVokalen

mog

lichst

elegantabgeleitet

werden? 1

4

McC

arthys

Theorie

•McC

arthy(197

9,19

81)entw

irft

eineTheorie,

die

die

Verteilungder

Konsonanten-undVokalmuster

und

die

Verteilungder

Prafixe

ableitet

(fureinen

Kurz-U

berblicksieheSpencer19

91,13

4-14

9).

•Ausgangsbeobachtungen:

1.Alle

Binyanstam

meenden

aufeinegeschlossene

Silb

e(C

VC).

2.KeinBinyanenthaltzw

eileichte

aufeinanderfol-

gendeSilb

en(*CV.CV.CVC).

3.Kein

Binyan

enthalteineschwereSilb

egefolgt

voneiner

leichten(*CVC.CV.CVC).

•Die

Grammatik

des

Hocharab

ischen

(unddam

itdie

theoretischeAbleitung)

muss

diesalso

schon

einmal

sicherstellen.

15

Skelettebene

•McC

arthys

(197

9,19

81)Grundannahmen:

1.Den

Wortern

liegenSke

lette(proso

disch

eMu-

ster)

ausabstrakten

V(okal)-undC(onsonan

t)-

Positionen

zugrunde.

2.Zunachst

istoff

en,welcher

(kon

krete)

Vokal

wel-

che(abstrakte)

V-Position

und

welcher

Kon

so-

nantwelcheC-Positionbesetzt.

3.McC

arthynim

mtachtzugrundeliegendeSkelette

fur3-konsonan

tischeWurzelnan,undleitet

dann

darau

sdie

15Binyanim

ab.(U

ntensindnurdie

gangigstenangegeben.)

Skelett

Binyan(im)

1.CVCVC

I2.

CVCCVC

II,IV

3.CVVCVC

III

4.CVCVCCVC

V5.

CVCVVCVC

VI

6.CCVCVC

VII,VIII

7.CCVVCVC

XI

8.CCVCCVC

XIV

16

Skelettebene2

•Die

SkelettesindeigenstandigeMorphem

e,ebenso

wie

die

Konsonantenwurzelnunddie

Vokalmuster.

•Die

Segmentpositionen

des

Skelettswerden

daher

graphisch

untereinem

gemeinsamen

Knoten

mit

dem

Etikett

µ(sprich[m

y:];furMorphem

)zusam-

mengefasst.(3)zeigtdas

Skelett

furBinyanI.

(3)

CV

CV

C

µI

•Die

Aufgab

ebestehtnun

darin,die

Vokale

und

Kon

sonantenmitden

abstrakten

V-Position

enund

C-Positionen

des

Skelettsdurchbestimmte

Asso-

ziationsregeln

(siehespater)einander

zuzuordnen. 17

Skelettebene3

•Das

Skelett

CVCCVC

liegt

zwei

verschiedenen

Bi-

nyanim

zugrunde:

BinyanIIundBinyanIV.

(4)

CV

CC

VC

µII/IV

•Dadurch,dassmehrere

Binyanim

aufdas

gleiche

Skelett

abgebildet

werden,kann

die

Zahlder

zu-

grundeliegenden

Skeletteverringert

werden.

•Dahinterverbirgt

sich

die

Absicht,

das

Lexikon

inder

Theorieso

kleinwie

mog

lichzu

halten.

•DieUnterschiedezw

ischen

Binyanim

,dieaufdassel-

beSkelett

zuruckgehen,werden

danndurchzusatz-

licheRegelnabgeleitet.

18

Autosegmentale

Ebenen

•Um

ausgesprochen

werden

zukonnen,mussen

die

abstrakten

Skelettpositionen

mitkonkreten

Kon

so-

nantenoder

Vokalen

assoziiert

werden.

1.Die

Skelettpositionen

heißen

melodietragende

Elemente

einer

segmentalen

Reprasentation

s-ebene.

2.Die

Vokale

und

Kon

sonanten

nenntman

me-

lodisch

eElemente

einer

autosegmentalenRe-

prasentation

sebene.

3.VokaleundKonsonantensindauf(vom

Skelett

undgegenseitig)getrenntenautosegm

entalenRe-

prasentation

sebenen

angesiedelt.

4.Dadurch

bilden

Vokal-und

Kon

sonantenfolgen

eigene

Morphem

e,die

jeweils

untereinem

µ-

Knoten

zusammengefasstwerden.

•Mitmog

lichst

wenigen

Assoziation

s-undZusatzre-

geln

solldarau

sdie

Vokal-undKon

sonan

tenvertei-

lungabgeleitet

werden.

19

AssoziationderEbenen

•Beispiel:finaleReprasentation

der

Form

katab

(5)

µMorphem

µa

aautosegm

.Vokalebene

CV

CV

CSkelettebene

kt

bautosegm

.Kon

sonanten-

ebene

µMorphem

•Vokalmuster

undKon

sonantenwurzelwerden

jeweils

alseigenstandigeMorphem

eanalysiert,dasieeigene

Bedeutungentragen.

•Der

µ-K

noten,d

erdas

Skelettdom

iniert,stehtin(5)

dreidim

ension

alhervor(perspektivisch

und

durch

gestrichelte

Assoziation

slinienangedeutet).

20

Assoziationsregeln

•McC

arthy(197

9,19

81)postuliert

dreiverschiedene

Assoziation

sregeln:

1.Wenn

esmehrere

unassoziiertemelodischeund

melodietragendeElemente

gibt,dannwerden

die

ersten

mitden

zweitenvo

nlinksnach

rech

tsin

einer

eins-zu

-eins-Relationassoziiert.

2.Wenn(nachAnwendungvon1.)

einunassoziier-

tesmelodisches

undeinoder

mehrere

unassozi-

iertemelodietragendeElemente

ubrig

sind,dann

wirddas

ersteremitletzterenassoziiert.

3.Sind

alle

melodischen

Elemente

assoziiert

und

gibtes

einoder

mehrere

unassoziiertemelodietra-

gendeElemente,dannerhaltendiese

dieMelodie,

diemitihrem

jeweiligen

melodietragenden

linke

nNachbarnassoziiert

ist.

•Beachte:Die

furunsim

folgenden

interessanten

Regelnsind1und3.Regel3istauch

alsSpreading

bekannt.

21

Assoziationsregeln

2

•Illustration

(x,y,z

=melodischeElemente;A,B,C

=melodietragendeElemente):

1.Regel

1uberfuhrt

(6-a)in

(6-b).

(6)

a.A

BC

...

→b.A

BC

...

xy

zx

yz

2.Regel

2uberfuhrt

(7-a)in

(7-b).

(7)

a.A

BC

D→

b.A

BC

D

xy

zx

yz

3.Regel

3uberfuhrt

(8-a)in

(8-b).

(8)

a.A

BC

D→

b.A

BC

D

xy

xy

22

BeschrankungfurAssoziation

•Vokaledurfen

nurmitV-undKon

sonantennurmit

C-Positionen

assoziieren(M

aran

tz19

82,44

4):

1.Beispiel:einu,das

miteiner

C-Positionassoziiert,

wurdeam

ehestenalsGleitlautw

interpretiert.

2.Das

ergab

e(9-b)statt(9-a),was

falschlicherwei-

seals*kuw

tib(statt

kuttib)realisiert

wurde.

(9)

a.µ

b.

ui

ui

CV

CC

VC

CV

CC

VC

kt

bk

tb

µµ

•Tatsachlich

wurde

McC

arthys

Theorie

ohne

eine

solcheBeschranku

ng(oder

andere)

massivuberge-

nerieren(ungram

matischeFormen

erzeugen).

23

3-konsonantischeBinyanim

•Die

Kon

sonantenverteilungfurBeispiele

wie

katab

(I)und

kaatab

(III)erfolgtnachRegel

1aufder

BasisvonCVCVCundCVVCVCwie

in(10-a,b).

(10)

a.C

VC

VC

b.C

VV

CV

C

kt

bk

tb

µµ

•AndereReprasentation

enwiez.B.(11-a,b)sindaus-

geschlossen:(11-a)

assoziiert

nichtvonlinks

nach

rechts

(uberkreuzende

Linien!),(11-b)

assoziiert

nichtim

Verhaltniseins-zu-eins.

(11)

a.*C

VC

VC

b.*C

VV

CV

C

kt

bk

tb

µµ

24

3-konsonantischeBinyanim

2

•Eins-zu-eins-Assoziation

von

rechts

nach

links

(“⇐

”)plus

Spreading

liefert

andere

Ergebnisse

alsEins-zu-eins-Assoziation

von

links

nach

rechts

(“⇒

”)plusSpreading.

•Empirisch

scheint(zumindestfurdas

Hocharabi-

sche)

links-nach-rechtskorrektzu

sein(siehez.B.d

ieAsymmetriegedop

pelterKonsonanten,die

spater

besprochen

wird).

(12)

CV

CC

VC

kt

b⇒

µ

(13)

*C

VC

CV

C

kt

b⇐

µ

25

3-konsonantischeBinyanim

mit

Affix

•3-konsonantischeMuster

mitAffixen

P-(Paktab,IV)

oder

t-(takaatab,VI)

basierenaufCVCCVC

und

CVCVVCVCundwerden

wie

folgtabgeleitet.

1.P-undt-

werden

mitdem

ersten

Cpraassoziiert

(durchgezogeneAssoziation

slinienin

(14)).

2.Dieverbleibenden

Cswerden

wieublichvonlinks

nachrechts

ein-eindeutigassoziiert

(gestrichelte

Assoziation

slinienin

(14)).

(14)

a.C

VC

CV

Cb.C

VC

VV

CV

C

Pk

tb

tk

tb

µµ

µµ

•Wichtig:

Prafigierungerfolgtvo

rAnwendungvon

Regel

1(deswegen

Praassoziation).

Das

(unddie

Ausw

ahld

erPosition,mitder

assoziiertwird)macht

diese

Affixe

zuPrafixen.

26

3-konsonantischeBinyanim

mit

Affix2

•Problem:Die

Ableitung

von

KlasseV

mit

Prafix

t-basierend

aufCVCVCCVC

(takattab)und

von

KlasseIIbasierendaufCVCCVC(kattab)folgtnoch

nichtausdem

bisher

Gesagten:

1.NachAnwendungvonPraassoziationundRegel1

entstehen

die

durchgezogenen

Linienin

(15-a,b).

2.DurchSpreading(R

egel

2istnichteinschlagig)

entstehen

diegestricheltenLinienin

(15-a,b)(G

e-minierungdes

letztenKon

sonanten).

3.Dieses

Ergebnis

entspricht

aber

nicht

den

gewunschtenFormen

(Gem

inierungdes

mittleren

Kon

sonanten).

(15)

a.*C

VC

VC

CV

Cb.*C

VC

CV

C

tk

tb

kt

b

µµ

µ

27

Finale

Konsonantenverdoppelung

•DieVerdop

pelungdes

letztenKon

sonantenistaller-

dings

genau

das,was

inden

Binyanim

IX(ktabab,

basierend

aufCCVCVC)und

XI(ktaab

ab,basie-

rendaufCCVVCVC)passiert.

Daher

istSpreading

erwunscht:

1.Zunachst

appliziert

einfach

Assoziation

nachRe-

gel1(siehedurchgezogeneLinienin

(16-a,b)).

2.Dann

appliziert

Regel

3und

assoziiert

mehrere

melodietragendeCsmit

einem

melodischen

Ele-

ment(gestrichelte

Assoziation

slinien).

(16)

a.C

CV

CV

Cb.C

CV

VC

VC

kt

bk

tb

µµ

28

InterneGeminierung

•Zuruck

zurAbleitungder

Binyanim

IIundV.Aufder

Basisder

durchRegel1und3erzeugten

Strukturen

in(15)

wirdin

zwei

weiterenSchritten

deriviert.

•1.

Schritt:Einesprach

spezifische

Tilgungsregel

appliziert,d

ienurfurIIundVgilt.(T

ilgungistdurch

die

Strichelungder

Assoziation

slinie

angedeutet.)

(17)II/V

-Binyanim

-Tilgung:

µII/V

µII/V

...

CV

C→

...

CV

C

[...]

[...]

µµ

[Wurzel]

[Wurzel]

•(17)

tilgtdie

Assoziation

slinie

der

vorletzten

C-

Positionin

der

Reprasentation

der

Binyanim

IIund

V.

29

InterneGeminierung2

•2.

Schritt:Das

frei

gewordeneC

reassoziiert

durch

Spreading(siehe(18-a,b);

Reassoziation

istgestri-

cheltdargestellt).Ergebnis:takattab

undkattab.

(18)

a.C

VC

VC

CV

Cb.C

VC

CV

C

tk

tb

kt

b

µµ

µ

•Beachte:Spreadingwirddadurchunab

hangigmoti-

viert.DieAnalysesetztallerdings

voraus,dassdiese

Operationmehrm

als(zyklisch)angewandtwerden

kann:

1.Spreadingwirdzum

ersten

Mal

angewandt,

um

das

letzte

Cin

(18-a,b)zu

assoziieren.

2.EserfolgtII/V

-Tilgungder

Assoziation

slinie

des

vorletzten

Cs.

3.Nachder

Tilgungappliziert

Spreadingdannwie-

derum,um

das

vorletzteCzu

reassoziieren.

30

3-konsonantischeBinyanim

mit

Affix3

•Noch

nichtbehandeltistdieAbleitungder

Binyanim

1.VII(m

itPrafixn-),basierendaufCCVCVC,

2.VIII(m

itInfixt-),basiertauch

aufCCVCVC,und

3.X(m

itPrafixst-),basierendaufCCVCCVC.

•VII

und

Xfolgen

automatisch,wenn

(wie

bisher)

Prafixe

zuerst

assoziiert

werden

mitanschließender

Assoziation

gemaß

Regel

1,siehe(19-a,b):

(19)

a.µ

b.µ

ns

t

CC

VC

VC

CC

VC

CV

C

kt

bk

tb

µµ

31

InfigierungdesReflexivs

•Problem

bei

AbleitungvonVIII:

1.In

den

Binyanim

VundVIgibtes

einPrafixt-,

das

Reflexivitat

ausdruckt.

2.Im

BinyanVIIItauchtdiesest-Affixebenfalls

auf,

aber

dortinfigiertes.

•McC

arthys

Vorschlag:

1.Reflexives

t-wirdim

merprafi

giert(einheitliche

Analyse),ab

erbei

VIIIanschließenddurcheine

Flop-Regel

mitdem

nachsten

Cassoziiert

(siehe

(20))unddam

itzum

Infix(z.B.ktatab

).2.

NachPrafigierungundFlop-VIII-RegelerfolgtAs-

soziationnachRegel

1(siehenachsteSeite).

(20)

VIII-Binyan-Flop:

CC

...→

CC

...

tt

µµ

[Refl.]

[Refl.]

32

InfigierungdesReflexivs

2

•Assoziation

gemaß

Regel

1nach

Flop-VIII-Regel

(ktatab,basierendaufCCVCVC):

(21)

µ t CC

VC

VC

kt

b

µ

1.Achtung:

EineSkelettpositiondarfnichtmitzw

eimelodischen

Elementenassoziiert

werden.

2.Son

stkonnte

das

zweite

Csowohlmitreflexivem

t-alsauch

mitWurzel-t-assoziieren.(K

eineIn-

kompatibilitat!

Die

t-shab

engleicheMerkm

ale).

3.McC

arthy:

EsgibtVerbot

gegen

viele-zu-eins-

Assoziation(ausSichtder

melodischen

Elemen-

te;ab

ernichtumgekehrt,sieheSpreading!)

33

InfigierungdesReflexivs3

•Esistnichtmog

lich

beidet-sin

ktatab

dadurch

abzuleiten,dassdas

Wurzel-t-mitzw

eiCsassoziiert.

•Dennhatte

man

kein

t-Prafix,

wurden

die

Regeln

ktabab

liefern

(Spreading

istgestricheltin

(22)),

was

BinyanXist(undnichtktatab

):

(22)

CC

VC

VC

kt

b

•Frage:Falls

VIIIauch

der

II/V

-Tilgungunterliegen

wurde(von

(22)

zu(23)

wurdegetilgt),konnte

dannSpreading(gestricheltin

(23))das

gewunschte

ktatab

nichtoh

net-Prafixbilden?

(23)

CC

VC

VC

kt

b

34

InfigierungdesReflexivs

4

•Antwort:Im

Prinzipja,ab

erdiese

Analyseistnicht

plausibel,denn

Reflexives

t-tauchtja

auch

inV

und

VI(als

Prafix)

auf,

und

esistvollig

unklar,

wiees

dortunterden

bestehenden

Annahmen

durch

Spreadingeingebrachtwerden

sollte.

•Man

mochte

reflexives

t-ab

ernichteinmalalsPrafix

analysierenunddas

anderemaldurcheineTilgungs-

regel(plusSpreading)

ableiten.

•Eshandeltsich

inallenFallenja

um

das

selbeMor-

phem

(gleicher

Bedeutungsbeitrag).

Deswegen

ist

eineeinheitlicheAnalyse(eben

immer

durchPrafi-

gierung,

plusFlopregel

ineinem

Fall)klar

vorzuzie-

hen.

35

Zwisch

enresume

•SprachspezifischeAnnahmen

furs

Arabische:

1.Skelettmuster,

2.Affixe

P,t,n,st

(praassoziiert),

3.FlopundTilgungsregeln,

4.Spezifikation

en,welches

Skelett

mitwelchen

Af-

fixenkombiniert

wird.

•Der

Restfolgtausunab

hangig

motivierten

Prin-

zipien(R

egeln1-3),die

auch

inder

prosodischen

Phon

olog

ieeineRolle

spielen.

“Con

sideringthecomplexity

ofthephenom

ena,

itis

remarkable

that

sofew

stipulatedmechanismsare

needed

tocapture

agreatnumber

ofgeneraliza-

tion

s.”

McC

arthy(198

1,39

3) 36

InfigierungohneFlopregel

•Beobachtung:

1.Esgibtin

den

Klassen

XII-XVInfixe

-w-,-n-und

Suffix-y,die

niemalsalsPrafixauftauchen

(alle

basierendaufCCVCCVC).

2.Darum

werden

sienichtdurcheineFloptransfor-

mationinfigiert.

3.Im

Lexikon

muss

furdiese

Affixe

spezifiziertwer-

den,mitwelchen

Positionen

siepraassoziieren.

•Bei

XIV

(ktanbab

)undXV

(ktanbay

)reichtdas:

(24)

a.µ

b.

µµ

nn

y

CC

VC

CV

CC

CV

CC

VC

kt

bk

tb

µµ

37

InfigierungohneFlopregel2

•Bei

den

Klassen

XII(z.B.ktaw

tab)undXIII(z.B.

ktaw

wab

)muss

mehrgeschehen:

1.InfigierungundRegeln1und3applizieren.

2.DieselbeTilgungsregelwiebeiIIundVappliziert.

3.Spreadingbindet

das

freieCin

neuem

Durchlauf.

•McC

arthy(198

1,39

4):DaWurzel-t

und

-w-Infix

verschiedenen

µangehoren,zahlenbeideals“linker

Nachbar”im

SinnevonRegel

3.Beidekonnen

mit

dem

durchTilgungfrei

gewordenen

Cassoziieren,

was

XIIundXIIIableitet,siehe(25-a)

und(25-b).

(25)

a.µ

b.

µ

ww

CC

VC

CV

CC

CV

CC

VC

kt

bk

tb

µµ

38

InfigierungohneFlopregel3

•AndieserStelle

scheintmirMcC

arthys

(198

1)Ar-

gumentationnichtkoharent:

1.Nach

Regel

3wird

ein

nicht-assoziiertes

melo-

dietragendes

ElementE

mit

dem

melodischen

Elementassoziiert,mit

dem

auch

der

melodie-

tragendelinke

Nachbar

vonEassoziiert

ist(M

c-Carthy19

81,38

2).

2.Weder

Wurzel-t

noch

das

Infix

-w-sind

aber

melodietragend;vielmehrsindbeidemelodisch.

3.Insofern

kann“links

von”einer

C-Posititon

nurei-

neandereC-Position(eben

einmelodietragendes

Element)

sein.

4.Dem

nach

sollte

die

freie

C-Position

zunachst

einmal

nurmit

-w-(w

iein

(25-b))

assoziieren

konnen.

•Man

konnte

Regel

3so

umform

ulieren,dasssie

indiesem

Kon

text

aufzw

eiverschiedeneWeisen

angewandtwerden

kann.Aber

...

39

InfigierungohneFlopregel4

•...dann

sollte

sich

nach

Anwendung

von

Regel

1(ersterDurchlauf)

die

finaleC-Positionebenfalls

aussuchen

konnen,ob

siesich

viaSpreadingmitdem

Wurzel-b

oder

dem

praassoziierten

-w-Infixverbin-

det:

(26)

a.µ

b.

(*)

µ

ww

CC

VC

CV

CC

CV

CC

VC

kt

bk

tb

µµ

•Aufder

Basis

von

(26-a)

appliziert

imnachsten

Schritt

(per

Annahme)

Tilgung

der

vorletzten

C-

Assoziation

plusSpreading,

was

die

gram

matischen

Formen

ktaw

tabundktaw

wab

ergibt(X

IIundXIII).

40

InfigierungohneFlopregel5

•Aber

in(26-b)ergibtdieselbeTilgungeinmelodi-

sches

undeinmelodietragendes

Element(b

undC),

beidenichtassoziiert.Diese

werden

durchRegel

2wieder

verbunden,was

amEndewieder

*ktawbaw

(26-b)ergibt.(V

ergleicheQIundQIIunten.)

•Ebenso

wurde

z.B.bei

Binyan

XIV

neben

ktan-

bab

auch

*ktanban

abgeleitet

(vgl.ersteFolie

von

“Infigierungoh

neFlopregel”ob

en):

(27)

*µ n

CC

VC

CV

C

kt

b

µ

41

4-konsonantischeBinyanim

•Fur4-konsonantischeBinyanim

QIII(dh ˙anraj)

und

QIV

(dh ˙arjaj)

genugt

esanzunehmen,dassdas

Ske-

lett,das

dem

3-konsonantischen

BinyanXIV

zugrun-

deliegt

(CCVCCVC),

auch

mit

4-konsonantischen

Wurzelnkombiniert

werden

kann.

•Die

Ableitungvon(28-b)involviert

wieder

Sprea-

ding.

(28)

a.µ

b.

n

CC

VC

CV

CC

CV

CC

VC

dh ˙

rj

dh ˙

rj

µµ

42

4-konsonantischeBinyanim

2

•Annahme:

QI(z.B.dah ˙raj)

undQII(z.B.tadah ˙

raj)

beruhen

jeweils

aufdem

selben

Skelett

wie

die

3-konsonantischen

Binyanim

IIundV:CVCCVC

und

CVCVCCVC.

(29)

a.b.µ t

CV

CC

VC

CV

CV

CC

VC

dh ˙

rj

dh ˙

rj

µµ

43

4-konsonantischeBinyanim

3

•McC

arthy(198

1,39

5):WennQIundQIIjeweilsauf

den

Binanim

IIundVberuhen,dannmusste

eigent-

lichdie

Tilgungsregeldarau

fangewandtwerden:

(30)

a.b.µ t

CV

CC

VC

CV

CV

CC

VC

dh ˙

rj

dh ˙

rj

µµ

•Beachte:Spreading(anh ˙heran

)kannin

(30-a,b)

nichtapplizieren,danichtallemelodischen

Elemen-

teassoziiert

sind(r

istnachTilgungunassoziiert). 4

4

4-konsonantischeBinyanim

4

•McC

arthy:

DieFormen

werden

durchRegel2wieder

repariert

(einzige

AnwendungvonRegel

2bisher).

(31)

a.b.

CV

CC

VC

→C

VC

CV

C

dh ˙

rj

dh ˙

rj

µµ

•Das

konnte

Regel

1auch

leisten;(31-a,b)liefern

also

nichtwirklicheineMotivationfurRegel

2.

•Mog

licheInterpretation

:

1.Regel1appliziertnureinmal.Regeln2,

3konnen

inmehrerenDurchlaufen(zyklisch)applizieren.

2.Tilgungsregel

(undFlop-Regel)durfen

auch

nur

ineinem

Durchlaufapplizieren;sonst

musste

man

jetztwieder

tilgen,dannwieder

reparieren,wieder

tilgen,etc.,ad

infinitum.

45

EineAsymmetrie

•Beobachtung:

GleicheKon

sonan

ten

inarab

ischen

Wurzelnkonnen

auftretenan

1.zw

eiterunddritter

Position(smm,hll,

mdd),

2.erster

unddritter

Position(qlq,ndn),

3.ab

ernichtan

erster

undzw

eiterPosition(*ssm,

*qql).

•(32)

(OCP,“O

bligatoryCon

tourPrinciple”,

Leben

1973

,Goldsm

ith19

76)istunab

hangigmotiviert:

(32)

Prinzipder

obligatorischen

Kon

tur

Benachbarte

melodietragendeElemente

mussen

zugrundeliegenddistinkt

sein.

•Behauptung

(McC

arthy

1981

):Die

Asymmetrie

folgtaus(32)

undder

vorgeschlagenen

Theorie.

•Bem

erku

ng:

Zugrundeliegendin

(32)

muss

heißen:

nachAnwendungvonRegel

1,ab

ervorSpreading

(vor

Anwendungvon1.

hab

endieSkelettpositionen

noch

keineEigenschaften,sindalso

nichtdistinkt). 46

EineAsymmetrie

2

•Argument:

1.3-konsonantischeFormen

mitverdop

peltem

Kon

-sonanten(z.B.s-m-m

),mussen

reprasentiertwer-

den

als

2-konsonantische

Wurzeln:s-m,denn

als3-kon

sonantischeWurzelns-m-m

(unds-s-m)

wurden

sieja

das

OCPverletzen.

2.DiezugrundeliegendeWurzelder

Oberflachenfor-

men

*sasam

undsamam

muss

also

s-m

sein.

3.WeilAssoziation

vonlinks

nachrechts

undeins-

zu-eins

appliziert,folgtnun

automatisch

(mit

Spreading),

dasssamam

abgeleitetwerden

kann,

*sasam

aber

nicht.

(33)

a.C

VC

VC

b.*C

VC

VC

sm

sm

µµ

47

EineAsymmetrie

3

•Beachte:*sasam

kannprinzipiellerzeugt

werden.

1.Wurdedas

zweite

CdurchTilgungvom

zweiten

Kon

sonantender

Wurzel

dissoziiert

(34-a)

,...

2....dann

musste

dieses

Cin

einem

weiteren

Schritt

durch

Spreading

mit

dem

ersten

Kon

-sonantender

Wurzel

reassoziiert

werden

(34-b).

(34)

a.C

VC

VC

→b.C

VC

VC

sm

sm

µµ

•Aber:

1.TilgungisteineSpezialregel,die

extrafurdiesen

Binyanangenom

men

werden

muss.

2.McC

arthy(198

1,39

6):“G

iven

left-to-righ

tasso-

ciation,thou

gh,thereis

noway,shortof

addi-

tion

alunmotivated

rules,

toinduce

gemination

ofthefirstradical

[...]”

(meineHervorhebung,

F.H.)

48

Vokalism

us

•Wie

erwahnt,

werden

Kategorienwie

Aspektoder

Aktiv-Passiv-Alternation

ausgedruckt

durch

ver-

schiedeneVokalmuster.

•Wennvom

Imperfektiv

Aktiv

abgesehen

wird,erge-

ben

sich

folgendeMuster

(Vx y=

mindestensy-m

alundhochstensx-m

alder

Vokal

V):

Perfektiv

Aktiv:

a4 2

Perfektiv

Passiv:

u3 1i

Imperfektiv

Passiv:

ua4 2

PartizipAktiv:

ua3 1

iPartizipPassiv:

ua4 2

49

Vokalism

us2

•Die

Vokalmuster

werden

alseigenstandigeMorph-

emebehandeltundbesetzeneineeigeneautoseg-

mentale

Ebene.

(35)

a.a

b.u

i

µµ

[perf.akt.]

[perf.psv.]

(36)

a.u

ab.u

ai

µµ

[part.psv.]

[part.akt.]

50

Praassoziationvo

ni

•Die

Regelnbisher

reichen

noch

nichtaus,

um

die

VerteilungallerVokaleabzuleiten.

•Zuerst

muss

nam

lichsichergestelltwerden,dassein

i,wenn

vorhanden,im

mer

mit

der

rechtesten

V-

Positionpraassoziiert.

(37)

Praassoziationvoni:

...V

C→

...V

C

ii

•Seitenbem

erku

ng:

Dieserklartautomatisch,wie

die

Formen

kuutib

undtuku

utib

(Perfektiv

Passiv,

III

undV)abgeleitet

werden

konnen,o

hneeinespezielle

TilgungsregelfurVokale(plusSpreading).

•Der

Restergibtsich

durch

Regel

1und

Regel

3(Spreading),siehedie

folgenden

beiden

Folien.

51

Vokalism

us3

•Beispielableitung(kaatab;Perfektiv

Aktiv,III):

(38)

a.C

VV

CV

C→

(Regel

1)

a µ

b.C

VV

CV

C→

(Regel

3)

a µ

c.C

VV

CV

C→

(Regel

3)

a µ

d.C

VV

CV

C

a µ

52

Vokalism

us4

•Beispielableitung(m

utakaatib;PartizipAktiv,VI):

(39)

a.C

VC

VC

VV

CV

C→

(Praassoziation)

ua

i

µ

b.C

VC

VC

VV

CV

C→

(2×

Regel

1)

ua

i

µ

c.C

VC

VC

VV

CV

C→

(2×

Regel

3)

ua

i

µ

d.C

VC

VC

VV

CV

C

ua

i

µ

53

ImperfektivAktiv

•Im

Imperfektiv

Aktiv

gibtes

dreiMuster:

Binyanim

Melodie

a.II,III,IV,QI

u-a-i

b.

VII,VIII,IX,X,XI,

XII,XIII,XIV,XV,

a-i

QIII,QIV

c.V,VI,QII

a

•McC

arthy(198

1,40

2):“InMcC

arthy(197

9)it

isargu

edthat

allthreemelodies[...]arederived

from

theunderlyingmelodyu-a-i

[...]by

[...]

rulesdeletinguandimelodic

elem

ents.”

54

EineAlternative

•Chom

sky(195

1)schlagt

einealternativeTheorieder

WurzelundMuster

des

Neuhebraischen

vor,diesich

auch

aufdas

Arabischeubertragen

lasst.

•Diese

Theorieinvolviert

Kon

katenationplusphon

o-logischeTransformationsregeln.

(40)

Kon

katenation:

a.ktb+

a–a[+

perfekt

+aktiv+Binyan-I]

b.

ktb+

u–i[+

perfekt

+passiv+Binyan-I]

(41)

Phon

olog

ischeRegel:

C1C2C3+

V1–V

2→

C1V1C2V2C3

(42)

Derivation:

a.ktb+

a–a→

(Morpholog

ie)

b.

ktb-a–a

→(P

hon

olog

ie)

c.katab

55

EineAlternative2

•Kritik(M

cCarthy19

81,Spencer19

91):

1.Transformationsregelnsindsehrmachtig.

2.Man

konnte

beispielsweise

eineRegel

schreiben,

die

die

Reihenfolgeder

Csumdreht.

(43)

Hyp

othetischephon

olog

ischeRegel:

C1C2C3+

V1–V

2→

C3V1C2V2C1

3.Soetwas

(oder

ahnlicheTransformationen)be-

obachtetman

inphon

olog

ischen

Systemen

aber

nicht.

•Mog

licheAntwort:

1.Vielleichtistes

mog

lich,die

Anwendung

von

Transformationsregeln

sozu

beschranken,dass

solcheRegelnausgeschlossen

werden.

2.Die

Assoziation

sprozedurbei

McC

arthy

(197

9,

1981

)unterliegt

jaebenfalls

bestimmten

Be-

schranku

ngen.

56

Reduplikation

•Als

Reduplika

tionbezeichnet

man

einen

morpho-

logischen

Prozess,

1.durchden

einezugrundeliegendeForm

(die

Ba-

sis)

undeineabgeleiteteForm

miteinander

ver-

bunden

sind,

2.der

dieLautkette

der

Basisoder

einen

Teildavon

kopiert

(die

Kopie

istder

Reduplikant)

und

3.der

durchAffigierungdieserKop

iean

die

Basis

die

abgeleiteteForm

bildet.

•Wirddie

gesamte

Basiskopiert,so

sprichtman

von

totalerReduplikation,wird

nurein

Teilkopiert,

liegt

partielleReduplikationvor.

57

PartielleReduplikation

Ilokano(A

ustronesisch,Philippinen)

kaldiN

kal-kaldiN

“Ganse”

pusa

pus-pusa

“Katzen”

klase

klas-klase

“Klassen”

roPot

ro:-ro

Pot

“Abfalle”

trak

tra:-trak

“Laster”

talon

tal-talon

“Felder”

Koryak(C

hukotko-Kam

tschatkisch,Russland)

liNliN-liN

“Herz”

wiru

wiru-w

ir“R

obbe”

jiNe

jiNe-ji

N“N

ebel”

m@tqm

@tq-m

@t“fett”

t@rg

t@rg-t

@r“F

leisch”

Sam

oanisch

(Austronesisch,Fiji)

taa

ta-taa

“schlagen”

nofo

no-nofo

“sitzen”

moe

mo-m

oe“schlafen”

alofa

a-lo-lofa“lieben”

maliu

ma-li-liu

“sterben”

58

Totale

Reduplikation

Malayisch

(Austronesisch,Malaysia)

kursi

kursi-ku

rsi

“Stuhle”

lalat

lalat-lalat

“Fliegen”

ibu

ibu-ibu

“Mutter”

gazdah

gazd

ah-gazdah

“Elephan

ten”

rumah

rumah-rumah

“Hauser”

Warlpiri(Pam

a-Nyungan,Australien)

kurdu

kurdu-kurdu

“Kinder”

kamina

kamina-kam

ina“M

adchen”

marduku

jamardukuja

“Frau”

-marduku

ja

Afrikaans(Indoeuropaisch,Sudafrika)

bottels

bottels-bottels

“viele

Flaschen”

heuwelsheuwels-heuwels“HugelaufHugel”

ente

ente-ente

“rechtvieleEnten”

59

Interaktion:InfixeundReduplikationim

Tagalog

•Reduplikationim

Tagalog

(Austronesisch,Philippi-

nen;sieheBloom

field19

33)zeigt,

dassdieserPro-

zess

mit

anderen

morpholog

ischen

Prozessen,wie

z.B.Infigierung,

interagiert.

(44)

ReduplikationvorInfigierung

’ta:wa

Reduplikation→

ta:-’ta:wa

Infigierung

t-um-a:-’ta:wa

(45)

InfigierungvorReduplikation

’ta:wa

Infigierung

’t-um-a:wa

Reduplikation→

*tu-’t-um-a:wa

•WareReduplikationphon

olog

isch,dannwurdedies

bedeuten,dassphon

olog

ischeProzessevorder

Mor-

pholog

ieangewandtwerden

konnen.

60

Interaktion:Infixe

undReduplikationim

Tagalog2

•Die

beiden

Prozessetauchen

auch

obligatorisch

inumgekehrter

Reihenfolgeauf.

(46)

InfigierungvorReduplikation

’pi:lit

Infigierung

p-u’m

-i:lit

Reduplikation→

pu-p-u’m

-i:lit

(47)

ReduplikationvorInfigierung

’pi:lit

Reduplikation→

’pi:-pi:lit

Infigierung

*p-u’m

-i:-pi:lit

•Beides

zusammen

sugg

eriert:Reduplikationistmor-

pholog

isch

(Reduplikationfindet

mal

vor,mal

nach

Affigierungstatt).

•Alternative:

Phon

olog

ieundMorpholog

ieinteragie-

ren“verzahnt”

(abw

echselnd).

61

Interaktion:Prafixe

undReduplikation

imTagalog

•Eineob

ligatorischeReihenfolgegibtes

auch

bei

der

InteraktionPrafigierung-Reduplikation.

•Man

beachte

die

Koaleszenz

(Versch

melzung)

von[N]+

[p]→

[m].(Ist

Reduplikationalso

doch

phon

olog

isch,oder

hat

man

“Verzahnung”

?)

(48)

PrafigierungvorReduplikation

’pu:tul

Prafigierung

paN’pu:tul

Koaleszenz

pa’mu:tul

Reduplikation→

pa-mu’-mu:tul

(49)

ReduplikationvorPrafigierung

’pu:tul

Reduplikation→

’pu-pu:tul

Prafigierung

paN-’pu-pu:tulKoaleszenz

*pa’-m

u-pu:tul

62

Die

Theorievo

nMarantz

•Maran

tz(198

2)schlagt

eineTheorieder

Reduplika-

tion

vor,die

sehrahnlichistzu

McC

arthys

Theorie

der

Wurzel-undMustermorpholog

ie(unddie

uns

deswegen

hierbesondersinteressiert).

•Seitenbem

erku

ng:

Esgibtnaturlichnoch

jedeMen-

geanderer

Theorien

der

Reduplikation.

•Annahme(M

aran

tz198

2):Worter

sindreprasentiert

durchverschiedeneEbenen:Phonem

e,C-V-Skelett,

Silb

en(σ,sprich

[’zi

:kma:]),Morphem

e,siehe(50).

(50)

p1p2p3p4p5p6p7...

CV

CC

VC

V...

σσ

σ...

µ

63

Reduplikationkopiert

µ

•Frage:Was

genau

wirdredupliziert?

•Mog

licheAntwort:

Reduplikationinvolviert

immer

das

Kop

ierenvonganzenMorphemen.

1.Dieswirdsugg

eriertdurchdieExistenzvonSpra-

chen,bei

denen

die

Reduplikationtotalist.

2.Problem:Sprachen,in

denen

partiellredupliziert

wird,sprechen

gegendiese

Hyp

othese.

64

Gegenbeispiele

•Im

klassischen

Griechisch

(Indoeuropaisch)undim

Hausa

(Afro-Asiatisch)gibtes

Falle,in

denen

nur

einKon

sonantredupliziert

wird.

Klassisches

Griechisch

ly:o

lelyka

“ichließlos”

thy:o

tethyka

“ich

opferte”

pheugo

pep

heuga

“ich

floh

”grapho

geg

rapha

“ich

schrieb”

Hausa

dam

oodam

aamee

“Landwachter”

([pl])

baraa

baroo

rıi

“Diener”([pl])

65

Reduplikationim

Griech

isch

enund

GrassmannsGesetz

•Die

Beispiele

tethykaund

pepheuga

scheinen

auf

den

ersten

Blick

nichteinschlagig:

Was

hierals

thundphtransliteriert

wurde,

sinddie

aspirierten

Verschlusslaute

[ph]und[th].

•Dannwaren

Prafixe

te-undpe-

nichtdurchRedu-

plikationentstanden

([t]vs.[th]und[p]vs.[p

h]).

•Aber:Den

Unterschieden

[t]/[th]und[p]/[p

h]liegt

wahrscheinlichdie

phon

olog

ischeRegel

in(51)

zu-

grunde(G

rassman

n18

63):

(51)

GrassmannsGesetz:

Bei

Aufeinanderfolgen

zweier

aspirierter

Ver-

schlusslaute

verliertder

erstesein

Behauchung

(*thı-the-mi→

tı-the-mi“ich

setze”).

•Man

kannalso

durchausargu

mentieren,dassmor-

pholog

isch

gesehen

bei

den

Beispielen

durchweg

Reduplikationvorliegt.

66

Reduplikationkopiert

σ

•AlternativeAntwort:Reduplikationinvolviertim

mer

das

Kop

ierenvonSilben.

•Tatsachlichgibtes

Sprachen

(wennauch

nichtviele)

bei

denen

die

Reduplikation

silbenbasiert

ist.

Wir

kommen

spater

darau

fzuruck.

•Aber:Man

che

Sprachen

kopieren

Lautsequenzen,

die

keineSilb

enin

der

Basis

form

en(oberflachlich

betrachtetsind

die

Falle

mit

Reduplikation

eines

Konsonantenschon

Gegenbeispiele

furdiese

Hyp

o-these).

67

Gegenbeispiele

•Gegenbeispiel1:

ImTagalog

werden

oftSequenzen

redupliziert,die

Ansatz

undNukleusab

ernichtdie

Kodader

zugrundeliegenden

Silb

enstrukturinvolvie-

ren.Ansatz

undNukleusbilden

inder

Silb

entheorie

aber

(ublicherweise)keineEinheit(K

onstituente)

unterAusschluss

der

Koda.

1.Die

Syllabifizierung

von

kandılah

istkan.dı.lah.

Kop

iert

wirdab

erka,nichtkan.

2.DieSilb

enstrukturvontakb

ohisttak.boh

.Redu-

pliziert

wirdab

erta,nichttak.

3.baliktad

syllabifiziertalsba.lik.tad.Kop

iert

wird

nicht(ba.)lik

sondern(ba.)lı.

Tagalog

lakad

pag-lalakad

“gehend”

kandılah

pag-kakandılah“K

erzenverkaufer”

linis

mag-lılinis

“saubern”([futur])

um-takboh

um-tatakb

oh“rennen”([futur])

ma-talıno

ma-talıtalıno

“eher

schlau”

baliktad

balıbaliktad

“drunterunddruber”

68

Gegenbeispiele

2

•Gegeneispiel2:

Die

reduplizierten

Lautfolgen

aus

dem

Agta(A

ustronesisch,Philippinen)involvieren

man

chmaleinezugrundeliegendeSilb

eplusden

An-

satz

der

nachsten

Silb

e.

1.Die

Syllabifizierungvonbariz.B.istba.ri,ab

erredupliziert

wirdbar,nichtba.

2.Die

Syllabifizierungvonwakay

istwa.kay,

aber

redupliziert

wirdwak

undnichtwa.

Agta

bari

barbari-kkid-in“m

einganzerKorper”

mag-saddumag-sadsaddu

“uberallundicht”

ma-wakay

ma-wakwakay

“vielVerlorenes”

takki

taktakki

“Beine”

ulu

ululu

“Kop

fe”

uffu

ufuffu

“Oberschenkel”

([pl])

69

Reduplikationals

Affigierung

•Die

Idee

vonMaran

tz(198

2):

1.ReduplikationistAffigierungeines

Ske

letts.

2.Eigenschaften,d

iedem

Skelettfehlen,werden

von

der

Basiskopiert

undmitdem

Skelett

assoziiert.

3.UnassoziierteElemente

werden

getilgt.

Das

af-

figierte

Skelett

beschrankt

aufdiese

Weise

die

Form

des

Reduplikanten.

4.DieForm

des

Reduplikantenistfurjeden

Redupli-

kation

sprozess

(bzw

.sprachspezifisch)fixiertals

C-V-Skelett,Silb

enskelettoder

Morphem

skelett. 7

0

Beispiel

•Beispiel:Ableitungvontak-takkiausder

Basistakki

imAgta.

1.Ein

CVC-Skelett

wirdan

die

Basisaffi

giert.

2.Die

melodischen

Elemente

der

Basis

werden

vollstandig

kopiert.

3.Die

kopierten

melodischen

Elemente

werden

mit

dem

affigiertenSkelett

assoziiert.

4.Schließlichwerden

diekopierten

melodischen

Ele-

mente,die

nichtassoziiert

werden

konnten,ge-

tilgt.

(52)

➁Kop

iere

���

��

��

ta

kk

it

ak

ki

➂Assoziiere

����

➀Affigiere

CV

C+

CV

CC

V

➃Tilge

71

UberkreuzendeAssoziationen

•Frage:

Wieso

muss

man

uberhaupt

kopieren?

Kon

nen

die

Skelettpositionen

nichtdirektmit

den

melodischen

Elementender

Basisassoziieren?

•Antwort:Nein,denndas

wurdeuberkreuzendeAs-

soziationslinien

zurFolge

hab

en,siehe(53)

(vgl.

aber

Frampton20

09).

(53)

*t

ak

ki

CV

C+

CV

CC

V

•Hyp

othese:

Bei

McC

arthy

(198

1)ergab

sich

die

Beschranku

nggegenUberkreuzung(zumindestteil-

weise)ausden

Regeln:Assoziation

erfolgtvonlinks

nachrechts,Spreading“sieht”

nurdas

nachstelinke

Element,etc.

•BeiMaran

tz(198

2)wirdsienichtabgeleitet

sondern

zusatzlichangenom

men.

72

Regeln

beiMarantz

(1982)

•RegelnausMcC

arthy(197

9,19

81),

die

inMaran

tz(198

2)beibehaltenwerden:

1.Assoziation

vonmelodischen

ElementenundC-

V-Elementenerfolgteins-zu-eins.

2.Assoziation

istphonemgetrieben,appliziertalso

immer

ausSichtder

melodischen

Elemente.

3.Eswird

vorausgesetzt,dassVokalenurmit

Vs

undKonsonantennurmitCsassoziierenkonnen.

4.Man

cheElemente

konnen

assoziiertwerden,noch

bevor

Regel

1einsetzt(P

raassoziation).

•Spezialregelnbei

Maran

tz(198

2):

1.Elemente

(melodisch

oder

melodietragend),

die

nichtassoziieren,werden

getilgt(keinSpreading

wie

inMcC

arthys

Theorie!).

2.Assoziation

erfolgtentweder

vonlinks

nachrechts

oder

vonrechts

nachlinks.

3.AlsTendenzgilt:Reduplikanten,die

prafi

gieren,

assoziierenvonlinks

nachrechts;Reduplikanten,

die

suffigieren,assoziierenvonrechts

nachlinks. 73

C-V

-Sensibilitat

•Hyp

othese:

Kon

sonantenkonnen

nurmitCsassozi-

ierenundVokalenurmitVs.

•Evidenz1:

PrafigierungvonCVCim

Agta.

(54)

a.u

ffu

uffu=

ufuffu

CVC

+VCCV

b.*u

ffu

uffu=

*wwfuffu

CVC

+VCCV

c.*u

ffu

uffu=

*wufuffu

CVC

+VCCV

•Beachte:Die

alternativeHyp

othese,

dassnurVC

prafi

giertwird,tragtnichtweit,

daes

Formen

wie

tak-takki,bar-bari,etc.

gibt(sieheob

en).

74

C-V

-Sensibilitat2

•Evidenz2:

Suffigierungeines

CCVC-Reduplikanten-

skeletts

imDakota(Siouan,USA).

(Annahme:

ein

a,das

mitCassoziiert

wirdalsGleitlautjrealisiert)

(55)

a.haska

haska=

haskaska

CVCCV+

CCVC

b.*haska

haska=

*haskajskj

CVCCV+

CCVC

c.*haska

haska=

*haskaskaj

CVCCV+

CCVC

•Beachte:Wieder

genugt

esnicht,

anzunehmen,im

Dakotawurdeim

mer

CCV

suffigiert,

dennes

gibt

auch

Formen

wie

sik-sic(sieheunten).

75

Eins-zu

-eins-Assoziation

•Hyp

othese:DieAssoziation

muss

imVerhaltniseins-

zu-einserfolgen.

•Evidenz1:

Suffigierungeines

CCVC-Reduplikanten-

skeletts

imDakota(/c/→

/k/isteinphon

olog

i-scher

Prozess,vielleichtausgelostdurchdas

OCP).

(56)

a.s

ic

sic=

siksic

CV

C+

CC

VC

b.*

sic

sic=

*sikssic

CV

C+

CC

VC

c.*

sic

sic=

*sicksic

CV

C+

CC

VC

•Beachte:Suffigierung

von

CVC

istkeineOption

,wegen

Formen

wie

haska-ska

(sieheob

en).

76

Eins-zu

-eins-Assoziation2

•Evidenz2:

Prafigierung

eines

C-V-Reduplikanten-

skeletts

imSanskrit(Indoeuropaisch,Indien).

(57)

a.s

ru

sr

u=

susru

CV

+C

CV

b.*

sru

sr

u=

*srusru

CV

+C

CV

(58)

a.b

hi

bh

i=

bibhi

CV

+C

CV

b.*

bh

ib

hi=

*bhibhi

CV

+C

CV

•Die

Formen

(58-b),

(57-b)sindab

ervielleichtauch

wegen

Merkm

alsinkompatibilitatausgeschlossen.

77

Praassoziation

•Wie

inder

Theorie

McC

arthys

konnen

auch

bei

Maran

tz(198

2)spezifischeElemente

praassoziiert

werden,bevor

Regel

1greift.

•C-V-Positionen,die

praassoziiert

sind,konnen

nicht

mehrvonRegel

1angesprochen

werden.

•Evidenz:PrafigierendeC-V-Reduplikationim

Yoruba

(Niger-K

ongo

,Nigeria).

(59)

a.lo ˙

lo ˙

=lılo ˙

CV

+C

V

i

b.*

lo ˙

lo ˙

=*lo ˙lo ˙/*ljo ˙lo ˙/*lo ˙jlo ˙

CV

+C

V

i

78

Assoziationsrichtung

•Als

Tendenzgilt:SuffigierendeReduplikanten

as-

soziieren

von

rechts,prafi

gierende

Reduplikanten

assoziierenvonlinks.

•Beispiel:SuffigierendeReduplikationim

Dakota.

(60)

a.h

as

ka

ha

sk

a=

haskaska

CV

CC

V+

CC

VC

b.*

ha

sk

ah

as

ka=

*haskahas

CV

CC

V+

CC

VC

•Beachte:DiesistnureineTendenz.Esgibtdurchaus

Ausnahmen

(sieheMaran

tz198

2,45

1).

79

PhonemgetriebeneAssoziation

•Hyp

othese:

Assoziiert

wird

immer

ausSichtdes

Phon

emskeletts

(den

melodischen

Elementen).

•Evidenz1:

PrafigierendeCVCCV-Reduplikationim

Tagalog

(talıtalınoh

vs.*talnotalınoh

).

(61)

a.t

al

in

oh

ta

lin

oh

CV

CC

V+

CV

CV

CV

C

b.*

ta

lin

oh

ta

lin

oh

CV

CC

V+

CV

CV

CV

C

•ErreichtdieProzedurdas

ides

melodischen

Skeletts,

suchtsienachVunduberspringt

dab

eiC(61-a).

•Wenn

Assoziation

von

C-V

ausgeht,

dann

wird

nichtdas

melodietragendeCubersprungen,sondern

falschlicherweise

melodisches

i(61-b).

80

PhonemgetriebeneAssoziation2

•Evidenz2:

Reduplikationim

Warlpiriprafi

giertein

CVCCV-Prafix(vgl.pakapakarniin

(62-a)).

•CVV

wird

redupliziert

(tiitiirl,

(62-b)),wenn

der

ersteVokal

der

Basislangist:BeiSuchenachVfur

das

zweite

iwerden

zwei

Csubersprungen.

•Vgl.das

ungram

matische*tirl-tiirl(62-c),woaus

SichtvonC-V

assoziiert

wird.

(62)

a.p

ak

arni

pa

ka

rn

i

CV

CC

V+

CV

CV

CC

V

b.

ti

ir

lt

ii

rl

CV

CC

V+

CV

VC

C

c.*

ti

ir

lt

ii

rl

CV

CC

V+

CV

VC

C

81

SilbenbasierteReduplikation

•EsgibtwenigstenseineSprache,

die

Silb

enredupli-

ziert:Yidin

y(Pam

a-Nyungan,Australien).

Yidin

y

dim

urU

dim

udim

urU

“Hauser”

gindalba

gindalgindalba

“Eidechsen”

dadam

a-n

dadad

adam

a-n

“vielspringen”

dugarba-n

dugardugarba-n

“lange

unentschlossen

sein”

•Beobachtung:

1.Das

rvondi.mu.rU,das

Ansatz

der

dritten

Silb

eist,wirdnichtredupliziert.

2.Das

lvongin.dal.ba,

das

die

Kodader

zweiten

Silb

eist,wirdredupliziert.

3.Weder

einReduplikationsskelett

CVCCVC

noch

einSkelett

CVCCVkannbeides

ableiten.

82

SilbenbasierteReduplikation2

•Ableitungvondim

udim

urU

:CVCCVwarekorrekt.

(63)

a.*d

im

urU

dim

urU

CV

CCVC

+CV

CVCV

b.

dim

urU

dim

urU

CV

CC

V+

CV

CV

CV

•Ableitungvongindalgindalba:

CVCCVC

warekor-

rekt.

(64)

a.g

inda

lba

ginda

lba

CVCCVC

+CVCCVCCV

b.*g

indalba

ginda

lba

CVCCV

+CVCCVCCV

83

SilbenbasierteReduplikation3

•Wollteman

mit

einer

Analysedurchkommen,die

CV-Skeletteaffi

giert,so

musste

man

also

zwei

Fle-

xion

sklassen

annehmen:die

ersteredupliziert

durch

AffigierungvonCVC(C

)V,die

zweite

durchAffigie-

rungvonCVCCVC.

•Eleganteristes

aber,aufeineAnalysemitsilbenba-

sierterReduplikationumzuschwenken.

•Maran

tz:FurYindin

ykanndieTheorieentsprechend

erweitert

werden.

1.C-V-Reduplikation

affigiertein

C-V-Skelett

und

kopiert

die

fehlenden

Eigenschaften(nam

lichdie

Phon

eme).

2.Silb

enreduplikationaffi

gierteinSilb

enskelettund

kopiert

die

fehlenden

Eigenschaften:das

C-V-

Skelett

unddie

Phon

eme.

84

SilbenbasierteReduplikation4

(65)

➁Kop

iere

���

��

��

dim

ur

Ud

im

urU

CV

CVC

VCV

CVCV

➂Assoziiere

����

➀Affigiere

σσ

σσ

µµ

➃Tilge

•Die

ersteSilb

ekann

nichtmit

d-i-m

assoziieren,

wenn

esein

Verbotgegen

ansatzlose

Silb

engibt

(furdie

zweite

Silb

ebliebenuru(-r)).

•DieTheoriemuss

allerdings

noch

sicherstellen,dass

das

zweite

σnicht

mit

CVC

(m-u-r)

assoziiert

(*dim

urdim

urU

).EineMog

lichkeit

warevielleicht,

anzunehmen,dassdie

Silb

enstrukturenin

Basisun

Reduplikantparallelsein

mussen.

85

SilbenbasierteReduplikation5

(66)

➁Kop

iere

���

��

��

ginda

lb

ag

inda

lba

CVCCV

CC

VCVCCVCCV

➂Ass.

����

➀Aff.

σσ

σσ

µµ

➃Tilge

86

MorphembasierteReduplikation

•AufahnlicheWeise

kannauch

Reduplikationganzer

Morphem

enachgespielt

werden

(siehez.B.totale

Reduplikationim

Warlpiri).

(67)

➁Kop

iere

���

��

��

ku

rdu

ku

rdu

CVCCV

CVCCV

σσ

σσ

➂Assoziiere

➀Affigiere

µ+

µ

87

Literatur

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89

Morphologie

Derivation

1

Deriva

tion

•Deriva

tionistdie

Bildungeines

komplexenWortes

durchKom

binationeines

ungebundenen

miteinem

gebundenen

Morphem

,so

dassdas

neueWort

1.eineandereBedeutungtragtalsdas

ungebundene

Morphem

und

2.potentielleiner

anderen

Kategorie

angehortals

das

ungebundeneMorphem

.

•Beispiele:

(1)

a.ab-⊕

Weg

→Ab-weg

b.

Abw

eg⊕

-ig

→abweg-ig

c.abwegig

⊕-keit

→Abw

egig-keit

•Beachte:

1.Weg

isteinN,Abw

egebenfalls.

2.Abw

egisteinN,abwegig

aber

einA.

3.abwegig

isteinA,Abw

egigkeitab

ereinN.

2

LineareOrdnung

•DieReihenfolge(lineareOrdnung)mitder

sich

die

Derivationsaffixe

mit

dem

Stamm

kombinierenist

wichtig.

•Meist

istnureineeinzige

Reihenfolgemog

lich.

(2)

a.reich-lich,*lich-reich,ess-bar,*b

ar-ess

b.

Ab-fluss,*F

luss-ab,Ein-schub,*S

chub-ein

c.hin-sicht-lich,

*hin-lich-sicht,

*sicht-hin-

lich,*sicht-lich-hin,*lich-sicht-hin,*lich-

hin-sicht

d.

Ess-bar-keit,

*Ess-keit-bar,*K

eit-ess-bar,

*Keit-bar-ess,*B

ar-keit-ess,*B

ar-ess-keit

(3)

a.un-do-able,*u

n-able-do,

*do-un-able,*d

o-able-un,*able-do-un,*able-un-do

b.

care-less-ness,

*care-ness-less,*less-care-

ness,

*less-ness-care,

*ness-care-less,

*ness-less-care

3

LineareOrdnung2

•Viele

der

ungram

matischen

Kom

binationen

konnen

dadurchausgeschlossen

werden,dassman

Suffixe

vonPrafixenunterscheidet:

1.Prafixe

gehen

dem

ungebundenen

Morphem

vor-

an(das

schließt

Beispiele

auswie

*lich-hin-sicht,

*do-able-un,etc.)

2.Suffixe

folgen

dem

ungebundenen

Morphem

(das

schließt

Beispiele

auswie

*sicht-lich-hin,*able-

un-do,

etc.)

•Allerdings

lassen

sich

dam

itnoch

nichtalleungram

-matischen

Kom

binationen

ausschließen(w

ennalso

alle

Affixe

korrektpra-

oder

suffigiertwerden):

(4)

a.Ess-bar-keit

*Ess-keit-bar

b.care-less-ness

*care-ness-less

c.Un-ab-w

ag-bar-keit*A

b-un-w

ag-bar-keit

d.de-com-pose

*con

-de-pose

4

LineareOrdnung3

•Frage:Wiekonnen

diese

ungram

matischen

Beispiele

ausgeschlossen

werden?

•Intuition:Bestimmte

Affixe

verbinden

sich

nurmit

Morphem

enbestimmterKategorien.

1.-bar

verbindet

sich

nurmit

Verben:ess-bar,

trink-bar,hor-bar,denk-bar.Das

Ergebnisistein

Adjektiv.

2.-keitverbindet

sich

nurmitAdjektive

n:Einsam-

keit,Sauber-keit,

Ruppig-keit,

Witzig-keit.Das

ErgebnisisteinNomen.

3.-less

verbindet

sich

nurmit

Nomen:will-less,

child-less,

use-less,

hop

e-less.Das

Ergebnis

ist

einAdjektiv.

4.-nessverbindet

sich

nurmit

Adjektive

n:thick-

ness,

rough

-ness,

cold-ness,

bright-ness.

Das

Er-

gebnisisteinNomen.

5

LineareOrdnung4

•Kon

sequenz:

1.Die

Form

*ess-keit-bar

istungram

matisch

aus

zwei

Grunden:

(a)-keitverbindet

sich

nurmit

As,

aber

ess-

ist

einV.Daher

istschon

dieKette

*ess-keitnicht

woh

lgeformt.

(b)-bar

verbindet

sich

nurmitVs,ab

erdas

Ergeb-

niseiner

Verbindungmit-keitisteinN.Daher

ist*X

-keit-bar

(unddam

itauch

*ess-keit-bar)

nichtwoh

lgeformt.

2.Die

Form

*care-ness-less

istungram

matisch,da

(a)-nesssich

nurmit

Asverbindet;care

istab

ereinN,unddaher

istdie

Kette

*care-nessnicht

woh

lgeformt,

(b)-lessverbindet

sich

nurmit

Ns;

das

Ergebnis

einer

Verbindungmit-nessistauch

tatsachlich

ein

N.Da

aber

*care-ness-less

aufdem

un-

gram

matischen

*care-ness

aufbaut,

istauch

die

Form

*care-ness-less

ungram

matisch.

6

Klammerindizierung

•Kon

vention

:Die

Kategorie

eines

Morphem

soder

WorteswirdoftalsIndexan

einem

Klammerpaar

notiert,das

das

Morphem

/Wortumfasst.

(5)

a.[ N

Buch

] ,[ N

Land-ung] ,[ N

Ab-grund] ,

[ NKoch-top

f]

b.

[ Aklein] ,[ A

klein-lich] ,

[ Aun-genieß-bar

]c.

[ Vschlaf-en

] ,[ V

ab-sauf-en

] ,[ V

uber-geb-en]

d.

[ Pan

] ,[ P

durch] ,[ P

bei

] ,[ P

auf]

•Beachte:Istdas

Wortkomplex,dannkanndieStruk-

turdurchgeschach

telteKlammerpaare

reprasen-

tiertwerden

(welchedie

Derivationwiderspiegeln).

(6)

a.[ N

Ab-[ N

Grund]]

b.

[ A[ A

klein]-lich]

c.[ A

un-[ A

[ Vgenieß]-bar

]]

7

Selektion

•Man

kannfolgendeEigenschaftenvonAffixennota-

tion

ellin

einem

Merkm

alzusammenfassen:

1.lineare

Positionierung(P

rafix,

Suffix,

etc.),

2.Kategoriensensitivitat(Stamm

istV,N,etc.).

(7)

a.-bar:

[V

]b.ent-:

[V]

c.-tum:[N

]d.un-:

[A]

•Kon

vention

:

1.Der

Unterstrichmarkiertdie

Positiondes

Affixes

relativ

zum

Stamm

der

Kategorie

α.Im

Falle

[α]istder

Unterstrichlinks

vom

Stamm,das

Affixistalso

einPrafixvonα.

2.[α

]:Der

UnterstrichmarkiertdiePositiondes

Affixesrechts

vom

Stamm

der

Kategorie

α.Das

Affixistalso

einSuffixvonα.

3.Man

nennt[

α]und

]auch

Selek-

tionsm

erkm

ale.

8

Selektion2

•Kon

vention

:Sternefeld(200

6)folgendwerden

wir

statt[

α]oder

]einfach

[∗α∗]schreiben,

wennklar

ist,

obes

sich

um

einSuffixoder

Prafix

handelt.

•Ein

Selektion

smerkm

al[∗α∗]dientzw

eiZwecken:

1.Sicherstellen,dasssein

Trager(also

das

Affix)

gebunden

wird,

2.Sicherstellen,dasssich

sein

TragernurmitAus-

drucken

verbindet,die

der

Kategorie

[α]an-

gehoren.

•Zweck:

(a)1.

solleineErklarungdafurliefern,dass

gebundeneMorphem

enichtalleinestehen

konnen.

(b)2.

sollhelfen,Kom

binationsbeschranku

ngenab-

zuleiten.

9

Selektion3

•Hintergrundannahmen:

1.Ein

Merkm

al[∗α∗]wirdgeloscht(durchden

Me-

chanismusin

(8)),sobald

sich

sein

Tragermit

einem

Ausdruck

der

Kategorie

[α]verkettet,

2.Ausdrucke,

die

amEnde

der

Derivation

noch

[∗α∗]-Merkm

aleenthalten,sind

ungram

matisch

(Kraftder

Beschranku

ngin

(9)).

(8)

LoschbarkeitvonSelektion

smerkm

alen:

Verketten

sich

einAusdruck

A1mitMerkm

al[α]undeinAusdruck

A2mitMerkm

al[∗α∗],

dannwird[∗α∗]aufA2geloscht.

(9)

Notwendigkeitdes

Loschens:

Am

Endeeiner

Derivationmussen

alle[∗α∗]-

Merkm

alegeloschtworden

sein.

10

VollstandigeInterpretation

•Frage:Warum

muss

[∗α∗]geloschtwerden?

•Mog

licheHyp

othese:

1.[∗α∗]-Merkm

ale

konnen

weder

auf

der

konzeptuell-semantischen

noch

vonder

artiku

lator-

isch-phon

etischen

Schnittstelle

interpretiertwer-

den

(man

hortsienicht,siebedeutennichts).

2.Bevor

ein

morpholog

isches

Objekt

andiese

Schnittstellenubergeben

werden

kann(interpre-

tiertund

ausgesprochen

wird),

mussen

[∗α∗]-

Merkm

aledaher

verschwunden

sein.

3.Diese

Hyp

othese

ist

auch

als

“Prinzip

der

vollstandigen

Interpretation

”(Full

Interpreta-

tion)bekannt(C

hom

sky19

86,98

–99).

11

Inklusivitat

•Vermutung:

Ess-bar-keitistgram

matisch,da

1.sowoh

l-bar

alsauch

-keitSuffixe

sind,

2.-bar

sich

mitVverbindet

undess-

einVist,

3.-keitsich

mitAverbindet

undess-bar

einA

ist.

•Fragen:

1.Woh

erkommtdas

Merkm

al[A]in

ess-bar?

2.Undwie

kanndas

Suffix-keitsensitivfurdas

[A]

voness-bar

sein?

•Antwortauf1.:

1.ess-bar

bestehtauszw

eiTeilen,ess-

und-bar.

2.Wirwissen,dassess-

einVist.

3.Dannkanndas

Merkm

al[A]nurvon-bar

kom-

men.

4.Kon

sequenz:

Suffixe

wie

-bar

tragen

Kategorien-

merkm

ale.

•Hintergrundannahme:

Merkm

alekommen

nichtein-

fach

ausdem

Nichts.Chom

sky(199

5)nenntdas

die

Inklusivitatsbedingung.

12

Merkmalsvererbung

•Mog

licheAntwortauf2.:

1.-keitstehtnachVerkettung(links-)adjazent(di-

rekt

benachbart)

von-bar.

2.Wegen

dieserAdjazenzist[A]von-bar

fur[∗A∗]

auf-keitsichtbar,undletztereskannnachVer-

kettungmitess-bar

geloschtwerden.

•Problem:un-denk-bar.

1.un-isteinPrafix,

das

sich

mitA

verbinden

will:

un-schon

,un-sauber,un-geschickt,etc.

2.un-verbindet

sich

nichtmitV:*u

n-red-(en),*u

n-

schlaf-(en),*u

n-tot-(en),

etc.

3.un-tragtalso

ein[∗A∗].Wegen

(9)muss

dieses

[∗A∗]geloschtwerden.

4.un-denk-bar

istgram

matisch,obwoh

lun-sich

nichtmitVverbindet

unddenk-

einVist.

5.Esgenugt

also

nicht,

dasseinAffixdie

Eigen-

schaftendes

adjazentenStammssehen

kann.

6.Vielm

ehrsind

Affixe

furEigenschaftensensitiv,

die

indem

benachbarten(m

oglicherweise)kom-

plexenStamm

(Konstituente)enthaltensind.

13

Merkmalsve

rerbung2

•Esgibtwenigstenszw

eiMog

lichkeiten,wie

sich

die

letzte

Hyp

othesein

die

Theorieumsetzen

lasst:

1.Entweder,das

Affixkannin

diebenachbarte

Kon

-stituente

“hineinsehen”

und

dortdas

relevante

Merkm

al[X]entdecken(sokannun-das

Merkm

al[A]von-bar

innerhalbder

Kon

stituente

denk-bar

aufspuren).

2.Oder

[X]wird

von

dem

Morphem

,welches

[X]

alslexikalischeEigenschafttragt(hier-bar),

andie

ganzKon

stituente

(andenk-bar)ve

rerbt,

sodass[X]furdas

Affix(hierun-)

eben

doch

unter

linearerAdjazenzzuganglichist,undso

[∗X∗]auf

dem

Affixgeloschtwerden

kann.

14

LokalitatderUberprufung

•Wirentscheiden

unshierfurdiezw

eite

Variante,die

Theorieder

Merkmalsve

rerbung.

•Die

Notwendigkeit

der

Vererbungvon

Merkm

alen

erzw

ingenwirdab

eidurchfolgendeAnnahme:

(10)

Lokalitat

der

Merkm

alsuberprufung:

Ein

Merkm

al[∗X∗]aufA1kannnuruber-

pruft

(undgeloscht)

werden,wennA1sich

mit

A2verkettet,

wob

eiA2Merkm

al[X]

tragt.

•Beachte:

1.Im

Grundewareauch

die

erste

Variante,also

Merkm

alsuberprufungaufDistanz,

einemog

liche

Theoriegewesen.

2.DieEntscheidungfurdiezw

eite

Variante

fallt

hier

ohneweitere

Rechtfertigu

ng.

15

Klammern

undBaume

•Illustration

:

1.Das

Verbdenk-

verbindet

sich

zuerstmit

-bar

undform

tdab

eieinAdjektiv

denk-bar.

2.Das

komplexe

Wort,

das

ausdenk-

und

-bar

gebildet

wird,erbtdab

eidas

Kategorienmerkm

aldes

Suffixes-bar,also

[A].

3.Danach

kann

sich

un-mit

dem

(kom

plexen)

Adjektiv

denkb

arzu

un-denk-bar

verbinden

und

dab

eisein

[∗A∗]loschen.

•Dies

lasst

sich

durch

indizierte

Klammern

aus-

drucken,wob

eiauch

das

vererbte

Merkm

aldurch

Indizierungaufder

Gesam

tkon

stituente

sichtbar

ge-

machtwird,siehe(11-b):

(11)

a.[ V

denk-

]⊕

[ A-bar

]→

b.

[ A[ V

denk-

][ A

-bar

]]

(12)

a.[ ?un-]⊕

[ A[ V

denk-

][ A

-bar

]]→

b.

[ A[ ?un-][ A

[ Vdenk-

][ A

-bar

]]]

16

KategoriederPrafixe

•Wirwissennicht,

welcher

Kategorie

das

Prafixun-

in(12)

angehort(sieheEtikettierungdurch“?”).

•Grund:

1.un-isteingebundenes

Morphem

undkannda-

her

inder

Syntaxnichtalleineauftauchen.(M

ankannalso

keinesyntaktischen

Tests

zurKatego-

rienbestimmunganwenden.)

2.Im

Beispielob

enfugtesich

un-ganzzuletztan

den

Bau

mundkonnte

daher

keinen

Einfluss

auf

die

morpholog

ischeSelektion

anderer

Morphem

eausuben.

3.Kategorienbestimmung

von

un-

ist

also

bis-

her

weder

durchsyntaktischeDistribution

noch

durchmorpholog

ischeSelektion

sbeschranku

ngen

mog

lich.

17

Klammern

undBaume2

•Die

deriva

tionelle

Reihenfolge,

mit

der

sich

die

Morphem

everbinden,drucktsich

inder

Reprasen-

tationder

(indizierten)Klammerungalshierarchi-

scheStrukturaus.

•Klammerpaare,die

hierarchisch

hoh

ersind,betten

dab

eihierarchisch

niedrigere

Klammerpaare

ein.

•Jede

Klammernotation

kann

ineine

aquivalente

Baumstrukturubersetztwerden.

•Soistder

Bau

min

(13)

eineaquivalente

Reprasen-

tation

der

Klammerstrukturin

(12-b).

(13)

A

?A

un-

VA

denk-

-bar

18

Klammern

undBaume3

•Kon

vention

en:

1.Die

Verzw

eigu

ngen(K

noten)eines

Bau

mes

sind

ublicherweise

mitKategoriensymbolen

markiert.

2.Der

obersteKnoten

des

Bau

mes

(die

Wurzel)

reprasentiertdas

gesamte

Wort.

3.Die

Reihenfolge(von

links

nachrechts)der

Ter-

minalknoten(B

latter)

kodiertdielineare

Abfol-

geder

Morphem

e.4.

IstX

mit

Ydarunterdurcheinedirekte

Kante

verbunden,dannnenntman

XdieMuttervonY

(Yistdie

Toch

tervonX).

5.Hab

enX

und

Ydieselbe

Mutter,so

sind

sie

Sch

westerknoten.

•Seitenbem

erku

ng:

Die

nichtverweigendend

Kanten

vonV,A

und?in

(13)

sinduberflussig,wennman

davon

ausgeht,

dassdas

Kategorienmerkm

al(z.B.

[V])

unddie

phon

etischen

Merkm

ale(z.B.[deNk])

zum

selben

Knoten

gehoren.

19

Klammern

undBaume

•Ublicherweise

wirdangenom

men,dassBaumege-

wissenW

ohlgeform

theitsb

edingungengenugen.

•Dazugehoren

oftauch

die

folgenden

Bedingu

ngen:

1.Verzw

eigu

ngensindmaxim

albinar.

2.Kantendurfen

sich

nichtuberkreuzen.

3.Jeder

Bau

mhat

nureineeinzigeW

urzel.

•Man

kann

diese

Bedingu

ngen

praziseform

ulieren

(Partee,

terMeulen&

Wall19

90).Wirtundieshier

nicht.

•Ob

diese

Bedingu

ngen

furgram

matischeObjekte

wirklichgelten

isteineem

pirischeFrage,kannalso

nurdurchkonkreteAnalysen

gestutztoder

inZweifel

gezogenwerden.Dieswirdim

folgenden

vorallem

furdie

ersteAnnahmemotiviert

werden.

20

Hierarchisch

eStruktur

•Die

Bau

mreprasentation

macht(w

iedie

indizierte

Klammerungen)deutlich,wieso

ein

Affix

sensitiv

sein

kannfurMerkm

ale,

dielexikalischeEigenschaft

eines

Bestandteilsder

Schwesterdes

Affixessind.

•Das

Affixverkettetsich

miteiner

Struktur,

die

die

dafurnotwendigeEigenschaft(hier:die

Eigenschaft

der

Kategorie

[A]anzugehoren)geerbthat.

(14)

a.A

un-

⊕V

A→

[∗A∗]

denk-

-bar

b.

A

?A

un-

VA

[∗A∗]

denk-

-bar

21

Hierarchisch

eStruktur2

•NachdieserAnalysesindmorpholog

ischeStrukturen

also

hierarchisch

organisiert:

1.Morphem

everbinden

sich

nurmitElementenbe-

stim

mterKategorie

(Selektion

sbeschranku

ngen).

2.Um

diese

Selektion

sbeschranku

ngenzu

erfullen,

mussen

sich

Morphem

ein

bestimmterReihenfol-

geverbinden

(lineare

Nachbarschaftgenugt

als

Bedingu

ngnicht).

3.Oft

kann

ein

Elementsich

nurdeswegen

mit

einem

komplexenAusdruck

verbinden,dadieser

die

notwendigen

Eigenschaften

durch

vorherige

Verkettung(undVererbung)

erworben

hat.

4.Die

dadurcherzw

ungeneReihenfolgeder

Ver-

kettungenwirddurcheinehierarchischeStruktur,

die

das

Ergebnisder

Derivationist,reprasentiert. 22

Hierarchisch

eStruktur3

•Mog

licher

Einwand:

1.Kon

nte

esnichtsein,dassReprasentation

enkom-

plexerWortermehrfach

verzweigen,anstatteine

binare

Verzw

eigu

ngaufzuw

eisen?

2.In

diesem

Falle

waredie

Reprasentation

vonun-

denkb

arnicht(14-b)sonderneher

(15).

3.Dannbrauchte

man

auch

keineMerkm

alsverer-

bung:

Man

konnte

einfach

sagen,dassun-sensitiv

istfurdie

Merkm

aleseiner

Sch

western

(-bar

ist

Schwestervonun-in

(15):beidehab

endieselbe

Mutter).

4.Die

Strukturwaredam

itallerdings

nichtmehr

hierarchisch

gegliedertundwurdeauch

keineRei-

henfolgeder

Verkettungsop

erationen

nahelegen.

(15)

A

?V

A

un-

denk-

-bar

[∗A∗]

23

Hierarchisch

eStruktur4

•DieserEinwandistberechtigt.Um

einehierarchische

Gliederungtatsachlichzu

motivieren,muss

man

das

Argumentanderskonstruieren:

1.Man

muss

Falle

finden,in

denen

ein

Affix

α

furdie

Merkm

ale

eines

Knotensβ,der

unter

nicht-binarer

Verzw

eigu

ngSchwestervonαware,

nichtsensitivzu

sein

scheint,wahrendαfurdie

Merkm

aleeiner

anderen

Schwesterγ

sehrwoh

lsensitivist.

2.Dann

folgt,

dass

bei

Annahme

einer

flachen

Strukturman

chmal

SensitivitatfurdieMerkm

ale

der

Schwestervorliegenmuss

(γ)undman

chmal

nicht(β

),oh

nedas

bisher

gesagt

worden

ware,

wie

man

die

Falle

unterscheiden

kann.

3.Miteiner

binar

verzweigenden

Strukturkanndie

Unterscheidungaufrelativelegante

Weise

durch

die

hierarchischeStrukturabgeleitet

werden.

•Im

folgenden

wirdversucht,

einsolches

Argument

zukonstruieren.

24

Hierarchisch

eStruktur5

•ArgumentfurbinareVerzw

eigu

ng(ersterVersuch):

1.-bar

kann

sich

mit

der

Wurzel

fuhl-

verketten,

siehe(16-a).

2.Diesistnichtmog

lich,wenn

fuhl-

durch

das

Suffix-ererweitertwird(16-b).(D

asseinesolche

Erw

eiterung

von

fuhl-

imPrinzip

mog

lich

ist,

zeigt(16-c).)

3.Esstelltsich

die

Frage,wie

man

die

Ungram

ma-

tikalitat

von(16-b)erklaren

kann,wenn(17)

die

Reprasentation

von(16-b)ist.

4.Kon

nte

-bar

in(17)

das

V-M

erkm

alseiner

Schwe-

ster

fuhl-sehen,dannsolltedas

Selektion

smerk-

mal[∗V∗]uberpruftundgeloschtwerden

konnen.

(16)

a.fuhl-bar

b.*fuhl-er-bar

c.Fuhl-er

(17)

*A

VN

A

fuhl-

-er

-bar

[∗V∗]

25

Hierarchisch

eStruktur6

•Argument(ersterVersuch,Fortsetzung):

5.Verzw

eigt

die

Strukturdagegen

binar,dannsind

fuhl-und-bar

keineSchwestern,siehe(18),und

das

Prinzip(10)

blockiertdas

Loschen

von[∗V∗].

6.Wenn

[∗V∗]ab

ernichtgeloschtwerden

kann,

dannistdieBedingu

ng(9)verletzt

unddieStruk-

turwirddam

italsungram

matisch

abgeleitet.

(18)

*A

NA

VN

-bar

[∗V∗]

fuhl-

-er

•Das

setztvoraus,

dassFuhl-er

einN

ist(w

assich

durchentsprechendeTests

belegen

lasst).Warees

V,dannkonnte

[∗V∗]geloschtwerden.

•Esab

erwenigstenszw

eimog

licheEinwandegegen

diese

Argumentation

.

26

Hierarchisch

eStruktur7

•ErsterEinwand:

1.Eskonnte

sein,dass*fuhl-er-bar

deswegen

un-

gram

matisch

klingt,weiles

semantisch

nicht

woh

lgeformtist,

und

nichtdeswegen,weiles

Prinzipiendes

morpholog

ischen

Strukturaufbaus

verletzt.

2.Dam

itließe

sich

aus*fuhl-er-bar

aber

kein

Argu-

mentfurdie

binareVerzw

eigu

ngableiten,das

jaaufeiner

Verletzungsolcher

Prinzipienberuhte.

•ZweiterEinwand:

1.DieKon

figu

ration

envon*fuhl-er-bar

in(17)

und

un-denk-bar

in(15)

sindnichtidentisch:

(a)In

(15)

muss

Zugriff

aufEigenschaften

des

SuffixesuberdenStamm

hinweg

mog

lichsein.

(b)In

(17)

darfZugriff

aufden

Stamm

uberein

anderesSuffixhinweg

nichtmog

lichsein.

2.Das

konnte

man

eventuellausnutzen,um

den

Unterschiedbzgl.Grammatikalitat

zwischen

(15)

und

(17)

zuerklaren,ohne

dab

eiaufbinare

Verzw

eigu

ngBezugnehmen

zumussen.

27

Hierarchisch

eStruktur8

•Beobachtung(Scalise19

84):

1.Das

Italienische

Wortcenere

“Asche”

istein

Massennomenundtragtdam

itdas

seman

tische

Merkm

al[+

mass].

2.Als

solches

kann

esausseman

tischen

Grunden

nichtpluralisiert

werden

([+mass]

und[+

plural]

konnen

scheinbar

nichtzusammen

interpretiert

werden):*cener-i“A

sche-n”.

3.Wenncenereab

erTeildes

Wortesporta

cenere

“Aschenbecher”ist,

dannisteinePluralisierung

mog

lich:porta

cener-i.

•Bem

erku

ng:

DieselbeBeobachtung

kann

man

imubrigen

auch

furdas

Deutschemachen:

1.Honig

isteinMassennom

en,das

schlechtplurali-

siertwerden

kann:*d

ieHon

ig-e.

2.IstHon

igab

erTeildes

komplexenWortesHon

ig-

glas,dannisteinePluralisierungoh

neweiteres

mog

lich:die

Honigglas-er.

28

Hierarchisch

eStruktur9

•Argument

fur

binare

Verzw

eigu

ng

(zweiterVer-

such):

1.Angenom

men,das

seman

tischeMerkm

al[+

mass]

wirdnichtvonHon

igaufHon

igglas

vererbt(eine

plausible

Annahme,

wie

wirnoch

sehen

werden).

2.Dann

kann

bei

binarer

Verzw

eigu

ng

Hon

igglas

pluralisiert

werden,weil[+

plural]

und

[+mass]

nichtaufderselben

Ebeneliegen(nichtSchwe-

sternsind)unddaher

nicht(direkt)

zusammen

interpretiertwerden

(19).

3.Beiflacher

Strukturdagegen

liegen[+

plural]und

[+mass]

aufderselben

Ebene(20):Nichts

ver-

hindert,

dasssiezusammen

interpretiertwerden,

was

eigentlichzum

selben

Problem

fuhrensollte

wie

bei

*Hon

ig-e

(oder

*cener-i),siehe(21).

4.Dam

ithat

die

Theorie

der

binaren

Verzw

ei-

gungeineMog

lichkeit,den

Unterschiedzw

ischen

*Hon

ig-e

und

Hon

igglas-erzu

erklaren,die

ineiner

Theorieder

n-arenVerzw

eigu

ngnichtzur

Verfugu

ngsteht.

29

Hierarchisch

eStruktur10

(19)

N

N?

NN

-er

[+plural]

Hon

igglas

[+mass]

(20)

(*)

N

NN

?

Hon

igglas

-er

[+mass]

[+plural]

(21)

*N

N?

Hon

ig-e

[+mass]

[+plural]

30

Vererbungstheorie

•Wirhab

enbisher

noch

kein

Theoriedaruber,welche

Tochterihre

Merkm

alean

die

Mutter

vererben

darf

undwelchenicht.

•Vorausschau:

1.Zudiesem

Zweckwirddas

Projektionsprinzipfor-

muliert

werden.

2.Als

zentraler

Begriff

wird

außerdem

der

Kop

feingefuhrt.

•Beachte:In

einer

Theorie

ohne

Vererbung

(mit

Merkm

alsuberprufung

auf

Distanz)

konnte

man

stattdessenein“Z

uganglichkeitsprinzip”form

ulie-

ren,das

festlegt,welcheInform

ationinnerhalbeines

Stammes

einAffixvonaußensehen

kann.

31

Vererbungstheorie2

•Frage:Wieso

istdenk-bar,das

jaauseinem

Vund

einem

Azusammengesetztist,einAundkein

V?

•Wie

schon

beobachtet,kommtdas

Merkm

al[A]in

denk-bar

von-bar

undnichtvondenk-.

•DieskannaufandereFalle

ubertragen

werden.Die

Kategorieeines

derivierten

WortesmitSuffixscheint

(im

Deutschen)im

mer

vom

Suffixbestimmtzu

sein.

(22)

Stamm

Kategorie

Affix

Kategorie

Derivat

Herz

N-lich

AA

Rauch

N-ig

AA

Schon

A-heit

NN

Ubel

A-keit

NN

Kron-

V-ung

NN

Find-

V-er

NN

Saug-

V-ling

NN

glatt

A-en

VV

Rad

N-eln

VV

32

DerKopf

•Den

Teileines

WortesW,der

seineMerkm

alean

Wweitergibt,nenntman

den

KopfvonW.

•Die

Weitergab

evonMerkm

alen

nenntman

Verer-

bungoder

Projektion.

•Das

komplexe

WortisteineProjektiondes

Kop

fes.

(23)

Projektionsprinzip:

Der

Kop

feines

WortesvererbtseineMerk-

malean

das

Wort.

•Terminolog

ie:

1.Man

chmal

wirdin

diesem

Kon

text

stattvonPro-

jektionauch

vonPerkolationgesprochen.

2.Esistab

erbesservon

Projektion

zusprechen,

da

Perkolation

eher

dafurreserviert

ist,

einen

Merkm

alstransfer

zubezeichnen,der

uber

Pro-

jektionsgrenzenhinweg

appliziert.

33

DerKopf2

•Erste

Hyp

othese:

Der

Kop

finnerhalbeines

Derivats

ausStamm

undAffixistim

Deutschen

das

Affix.

(24)

A

Projektion

VA

denk-

-bar

•Problem:DieHyp

otheseerfasstnicht,wieso

Prafixe

bei

der

Bestimmungder

Kategorie

eines

komplexen

WorteskeineRolle

zuspielenscheinen:

(25)

Affix

Kat.

Stamm

Kat.Derivat

Un-

?gluck

NN

Ur-

?gestein

NN

ver-

?geh-

VV

ent-

?schließ-

VV

un-

?mog

lich

AA

a-?

typisch

AA

34

DerKopf3

•Zweite

Hyp

othese:

Der

Kop

finnerhalbeines

Deri-

vats

ausStamm

undAffixistim

Deutschen

rechts.

(26)

A

Projektion

?A

un-

schon

•Die

zweite

Hyp

otheseerfasst(zusammen

mit

dem

Prinzipder

binaren

Verzw

eigu

ng)

1.wieso

Prafixe

keinen

EinflussaufdieKategoriedes

Derivatszu

hab

enscheinen,Suffixe

aber

schon

,2.

wieso

esim

mer

das

amweitesten

rechts

stehende

Suffixist,das

dieKategoriebestimmt(z.B.(27)).

(27)

A

NA

VN

-los

fuhr-

-er

35

DerKopf4

•Seitenbem

erku

ng:

1.Theoretisch

konnte

man

stattdessen

auch

an-

nehmen,dasses

immer

das

Affix

ist,

das

die

Kategorie

bestimmt.

2.DieKategoriekonnte

dannausnahmsw

eisevom

Stamm

bestimmtwerden,falls

das

Prafixkeiner

Kategorie

angehort.

3.Man

musste

dannallerdings

(ohneweitere

Moti-

vation

)annehmen,dassPrafixe

niemalseinKa-

tegorienmerkm

altragen.

4.Außerdem

wird

sich

herausstellen,dass(jeden-

falls

imDeutschen)auch

inFallen

von

Kom

-position,also

wenn

sich

zwei

freieMorphem

e,vondenen

jedes

nachweisbar

einKategorienmerk-

mal

besitzt,miteinander

verbinden,das

Prinzip

rechts-vor-links

einschlagigist.

36

DerKopf5

•Kon

sequenz:

1.Daraus

folgt,

dass

esnicht

(ohne

weiteres)

mog

lichist,die

Kategorie

vonPrafixenim

Deut-

schen

zubestimmen.

2.Dennauch,wenndas

Prafixsich

mitdem

Stamm

verbindet,bevor

einanderes

Affixhinzukommt,

kanndas

Prafixniemalsdie

Erfullungder

Selek-

tion

seigenschaftendiesesAffixesbeeinflussen.

•Beispiel:

Ver-geb-ung

entsteht

verm

utlich

durch

Prafigierung

vorSuffigierung

(*Geb-ung

vs.ver-

geb(-en)).

1.ver-verbindet

sich

mitVerbstam

men

(siehe*ver-

rot,*V

er-dorf,etc.),unab

hangigvon-ung(siehe

ver-fuhr-(en),ver-such-(en),etc.).

2.-ung

istebenfalls

aufV

beschrankt

(siehe*rot-

ung,

*Dorf-ung,

etc.).

3.Insbeson

dereistnunab

er-ung

unab

hangigvon

der

Prasenzvon

ver-

(sieheLos-ung,

Teil-ung,

etc.).

37

DerKopf6

•Der

Bau

min

(28)

illustriert:

1.ver-wirdzuerstmitdem

Stamm

verbunden;dab

eiwirddas

Selektion

smerkm

al[∗V∗]elim

iniert.

2.Theoretischkonnte

diesper

ProjektionEinfluss

aufErfullungder

Selektion

seigenschaftendes

Suf-

fixes-unghab

en.

3.WennmorphosyntaktischeMerkm

alein

der

Deri-

vation

aber

nurvonrechts

vererbtwerden

konnen

undwennMerkm

alsuberprufungstrikt

lokalist,

dannistdiesprinzipiellausgeschlossen

(undda-

mitistes

schwierig,

die

Kategorie

eines

Prafixes

morpholog

isch

zubestimmen).

(28)

N

VN

?V

-ung

[∗V∗]

ver-

geb-

[∗V∗]

38

DerKopf7

•Frage:

1.Aber

sugg

eriertdieUngram

matikalitat

von*G

eb-

ung

nichtdoch,dass-ungabhangigistvonder

Prasenzvonver-?

2.Und

wenn

das

soist,

und

wenn

-ung

nichtin

das

komplexe

Wortver-geb-hineinschauen

kann,

folgtdann

nicht,

dassver-

doch

Merkm

alean

ver-geb-vererben

konnen

muss?

•Antwort:

1.Dagegen

sprichteben

dieExistenzgram

matischer

Wortermit-ungoh

never-

wie

Los-ung,

Streich-

ung,

Plan-ung,

Leist-ung,

etc.

2.Esscheintalso

unabhangigeGrundezu

geben,

weswegen

*Geb-ungungram

matisch

ist.

3.Spekulation

:Vielleichtist*G

eb-ung

deswegen

ungram

matisch,daes

das

gleichbedeutendeWort

Gab-e

schon

gibt(vgl.*L

os-e,*S

treich-e,*P

lan-

e,*L

eist-e).

39

KompositionalitatundDeriva

tion

•Beobachtung:

Die

Bedeutung

komplexersprachli-

cher

Ausdruckelasstsich

oftausder

Bedeutung

ihrerTeile(undder

ArtihrerVerkn

upfung)

erschlie-

ßen.Man

nenntdiese

EigenschaftKompositiona-

litatder

Bedeutung.

•Die

Formulierung

des

Kom

positionalitatsprinzips

wird

oftdem

Log

iker

Gottlob

Frege

(184

8-19

25)

zugeschrieben

(und

daher

auch

Fregeprinzip

ge-

nannt).

•Auch

wennFrege

eher

die

Satzbedeutungim

Au-

gehatte,kannman

die

Wirku

ngdes

Kom

positio-

nalitatsprinzipsauch

inder

Morpholog

ie(bei

der

Wortbedeutung)

beobachten.

•Das

Kom

positionalitatsprinziplasstsich

ambesten

dann

umsetzen,wenn

man

maxim

albinare

Ver-

zweigu

ngenzulasst.

Dam

itliefert

die

seman

tische

Interpretation

einArgumentfurbinareVerzw

eigu

ng

inder

Morpholog

ie.

40

KompositionalitatundDerivation2

•Das

Prafixun-im

Englischen

kann

1.sich

aneinVerbV

hangenundhat

danndie

Be-

deutung“d

ieHandlung,

diedurchVausgedruckt

wird,ruckgangigmachen”(sog

enannte

reve

rsa-

tive

Bedeutungvonun-).

(29)

un-button

(“aufknop

fen”),un-do(“an-

nulieren”),un-dress

(“ausziehen”)

2.sich

aneinAdjektiv

hangenmitder

Bedeutung,

dassdie

Eigenschaft,

die

das

Adjektiv

denotiert,

verneintwird.

(30)

un-think-able

(“undenkb

ar”),un-english

(“unenglisch”),un-m

otivated

(“unmoti-

viert”)

Beobachtung:

Das

Wortun-button

-able

tragtso-

woh

leinereversative(“aufknop

fbar”)

alsauch

die

nicht-reversative

(“nichtzukn

opfbar”)

Bedeutung

vonun-.

41

KompositionalitatundDeriva

tion3

•Die

Ambiguitat

kannbei

binarer

Verzw

eigu

ngauf

zweiverschiedeneStrukturbeschreibungen(aufzw

eiDerivationen

basierend)zuruckgefuhrt

werden.Das

setztKom

positionalitat

transparentum.

•Derivation1:

(31)

a.[ ?un-]⊕

[ Vbutton

]→

b.

[ V[ ?un-][ V

button

]]⊕

[ A-able

]→

c.[ A

[ V[ ?un-][ V

button

]][ A

-able

]]

(32)

A

VA

?V

-able

[∗V∗]

un-

button

[∗V∗]

(33)

Thisstraightjacketisnogo

od,itstooeasily

unbutton

able.

42

KompositionalitatundDerivation4

•Derivation2:

(34)

a.[ V

button

]⊕

[ A-able

]→

b.

[ A[ V

button

][ A

-able

]]⊕

[ ?un-]→

c.[ A

[ ?un-][[

Vbutton

][ A

-able

]]]

(35)

A

?A

un-

VA

[∗V∗]button

-able

[∗V∗]

(36)

Ican’t

closemycoat,since

it’s

soripped

upthat

it’sunbutton

able.

43

KompositionalitatundDeriva

tion5

•Erlauterung1:

1.Die

Bedeutungvon(33)

istetwa:

“Die

Zwangs-

jackelasstsich

zuleichtaufknop

fen”.

2.Diese

Bedeutung

von

un-button

-able

folgtaus

der

Derviation(31)

(bzw

.der

Struktur(32)).

3.to

button

bedeutet“zukn

opfen”,

kombiniert

mit

der

Negationun-ergibtdas

“aufknop

fen”.

4.Das

ErgebnisdieserKom

binationkombiniert

mit

-able

liefert

dann“aufknop

fbar”.

•Erlauterung2:

1.Die

Bedeutungvon(36)

ist:

“Der

Man

tellasst

sich

nichtzukn

opfen”.

2.Das

folgtausder

Derviation(34)

(bzw

.der

Struk-

tur(35)).

3.to

button

kombiniert

mit-able

ergibtdie

Bedeu-

tung“zukn

opfbar”.

4.Diese

Bedeutungwirdnegiert

durchun-under-

gibtdadurch“n

ichtzukn

opfbar”.

44

KompositionalitatundDerivation6

•Unterschiedzw

ischen

(32)

und(35):

1.In

(32)

negiert

das

Prafixun-einVerb.Dadurch

kommtdie

reversativeLesartinsSpiel.

2.Erstin

einem

spateren

Derivationsschritt

tritt

das

Suffix-able

hinzu.Zudiesem

Zeitpunkt

ist

die

reversativeLesartder

Negation

aber

schon

gebildet

worden

undbleibtdam

iterhalten.

3.In

(35)

dagegen

wirdzuerst

einAdjektiv

durch

-able-Suffigierungderiviert.

4.Erstdannkombiniert

sich

die

Negationmitdem

soderivierten

Adjektiv.Als

Kon

sequenztrittdie

nicht-reversativeLesartauf.

•DurcheinebinareVerzw

eigu

ngkanndie

seman

ti-

scheAmbiguitat

auseiner

strukturellen(bzw

.deri-

vation

ellen)Ambiguitat

abgeleitet

werden.

•Bei

flacher

Strukturmusste

die

semantischeAmbi-

guitat

ausirgendetwas

anderem

folgen.

45

KompositionalitatundDeriva

tion7

•HierarchischebinareStrukturenundKom

positiona-

litat

konnen

auch

durchdie

InteraktionvonDeriva-

tion

undFlexion

motiviert

werden.

•Man

betrachte

un-undPartizipien,die

durchdie

Flexion

sendung-ed

ausVerben

imEnglischen

ab-

geleitet

werden.

(37)

a.un-dress-ed

b.

un-pack-ed

c.un-zipp-ed

•un-dress-edkannbedeuten

1.“n

ichtangezogen”

2.“ausgezog

en”(reversativ)

•un-pack-ed

kannbedeuten

1.“n

ichteingepackt”

2.“ausgepackt”(reversativ)

46

KompositionalitatundDerivation8

•DieZweideutigkeitkannaufverschiedeneReprasen-

tation

en(D

erivationen)zuruckgefuhrt

werden:

(38)

A

?A

un-

VA

[∗A∗]dress

-ed

[∗V∗]

(39)

A

VA

?V

-ed

[∗V∗]

un-

dress

[∗V∗]

•Wieder

sindhierarchischeStrukturundbinareVer-

zweigu

ngVoraussetzung.

47

Unerfasste

Problemfalle

•Bisher:Affixe

sindsensitivfur

1.diePosition,an

der

sieaffi

gieren

(Pra-vs.Suffix),

2.die

Kategorie,an

die

sieaffi

gieren

(kategoriale

Selektion

smerkm

ale[∗N∗],[∗V∗],etc.)

3.die

hierarchischeStrukturdes

Wortes,an

das

sie

affigieren

(indirektdurch2.

unddas

Projektions-

prinzip).

•Beobachtung:

Das

reichtab

erim

mer

noch

nichtaus,

um

die

Kom

binatorik

vonAffixen(des

Englischen)

zuerfassen.

48

Unerfasste

Problemfalle2

•Beispiel1:

die

Suffixe

-fulund-ity

1.pain-ful,hop

e-ful,*u

p-ful,*n

ice-ful,*carry-ful

2.profan-ity,curiou

s-ity,

*collaps-ity,

*brother-ity,

*dow

n-ity

3.*h

ope-ful-ity

•Problem:

1.-fultragtdie

Merkm

ale[∗N∗]und[A],siehe1.

2.-ity

tragtdie

Merkm

ale[∗A∗]und[N],siehe2.

3.Trotzdem

kann

sich

-ity

nichtmit

einem

-ful-

Derivat

(z.B.hop

e-ful)

verbinden,siehe3.

4.Dafurgibtes

keinen

(offensichtlichen)seman

ti-

schen

Grund:hop

e-ful-itywurdedie

Eigenschaft

denotieren,vollerHoff

nungzu

sein.

5.Also

muss

eseinen

form

alen,morpholog

ischen

Grunddafurgeben.

•Seitenbem

erku

ng:Man

erwartet,dassdieDerivation

mit-fuldieDerivationmit-ity

futtert

(feeding).Da

siediesnichttut,sprichtman

vonco

unter-feeding.

49

Unerfasste

Problemfalle3

•Beispiel2:

die

Prafixe

in-undde-

1.im

-possible,*im-borrow,*in-up,*ir-river

2.de-connect,*d

e-hou

se,*d

e-solid,*d

e-up

3.*in-de-connect-able

•Problem:

1.in-tragtdas

Merkm

al[∗A∗](Ergebnis

der

Ver-

bindungbleibt[A]),siehe1.

2.de-

tragtdas

Merkm

al[∗V∗](Ergebnis

der

Ver-

bindungbleibt[V]),siehe2.

3.de-connect-able

isteinA

(durchDerivationvia

-able).

4.Trotzdem

kannsich

in-nichtmitde-connect-able

verbinden,siehe3.

(Auch

hierliegt

also

counter-

feedingvor.)

•Frage:Wie

kannman

die

Unmog

lichkeitdieserAf-

fixkom

binationen

ableiten?

50

Klasse-1-undKlasse-2-A

ffixe

•Um

solcheEffekte

zuerklaren,unterscheidet

Sie-

gel(197

4)im

Englischen

zwischen

primaren

und

sekundarenAffixen(auch

Klasse-1-undKlasse-

2-Affixe

genannt).

•Die

folgende

Tab

elle

zeigt

einige

Klasse-1-

und

Klasse-2-Affixe.

•Kon

vention

:Morphem

grenzen

anKlasse-1-Affixen

werden

mit+

markiert,Morphem

grenzenan

Klasse-

2-Affixenmit#.

Klasse-1-Suffixe:

+ion,+ity,+y,+al,+ic,+ate,

+ou

s,+ive

Klasse-1-Prafixe:re+,con+,de+

,sub+,pre+

,in+,

en+,be+

Klasse-2-Suffixe:

#ness,#less,#hood,#ful,#ly,

#y,#like,

#ist,#ment

Klasse-2-Prafixe:re#,sub#,un#,non

#,de#

,semi#

,anti#

51

Klasse-1-undKlasse-2-A

ffixe

2

•DieUnterscheidungzw

ischen

Klasse-1undKlasse-2

istunabhangigmotiviert.

•Beobachtung(Siegel19

74):

Klasse-1-

undKlasse-

2-Affixe

verhaltensich

unterschiedlich,wennes

um

die

Auslosungphon

olog

ischer

Prozessegeht:

1.Klasse-1-Affixe

losen

bestimmte

phon

olog

ische

Prozesseaus,

2.Klasse-2-Affixe

losendiese

Prozessenichtaus.

•Beispiel1:

Klasse-1-Suffixe

konnen

die

Wortbeto-

nungverschieben,Klasse-2-Suffixe

nicht.

(40)

Klasse1

Klasse2

productive

productıv+ity

productive#

ness

fragile

fragıl+

ity

fragile#ness

Mendel

Mendel+ian

Mendel#ism

Parkinson

Parkinson+ian

Parkinson#ism

metal

metall+

icmetal#like

symbol

symbol+ic

symbol#like

52

Klasse-1-undKlasse-2-A

ffixe3

•Beispiel2:

1.Klasse-1-Suffix+ity

lost

eineVokalveranderung

aus([ai]→

[i]),Klasse-2-Suffix#nessnicht.

2.Klasse-1-Suffix+y

lost

Spiran

tisierung

aus([t]

→[s]),Klasse-2-Suffix#ynicht.

(41)

Klasse1

Klasse2

frag[ai]l

frag[i]l+ity

frag[ai]l

frag[ai]l+

ness

dem

ocra[t]

dem

ocra[s]+y

ca[t]

ca[t]#

y

•Beispiel3:

Man

cheKlasse-1-Prafixe

konnen

die

Be-

tonunganziehen,Klasse-2-Prafixe

tundas

nie.

(42)

Klasse-1

fınite

ın+finite

marıne

sub+marine

53

Klasse-1-undKlasse-2-A

ffixe

4

•Beispiel4:

Klasse-1-Prafixin+

unterlauft

Assim

ila-

tion

,Klasse-2-Prafixun#

nicht.

(43)

Klasse-1in-

edible

in+edible

legal

il+legal,*in+legal

possible

im+possible,*in+possible

(44)

Klasse-2un-

eatable

un#eatable

lawful

un#lawful,*u

l#lawful

rule

un#ruly,*u

r#ruly

prepared

un#prepared,*u

m#prepared

•Beispiel5:

in+

verandertden

Wortakzent,un#

tut

diesnicht.

(45)

Klasse1

Klasse2

repair

ir+reparable

un#repairable

revoke

ir+revocable

un#revocable

54

Klasse-1-undKlasse-2-A

ffixe5

•Man

chmal

gibtes

ein

AffixalsKlasse-1-

und

als

Klasse-2-Variante.

•Die

Worterpreferable

und

comparable

imEngli-

schen

kommen

inzw

eiVarianten

vor(A

ronoff

&Fudem

an20

05,78

f.):

1.Der

Wortakzentdes

derivierten

Wortesweicht

abvondem

des

Stamms:

prefer

vs.preferab

le,

comparevs.comparable

(siehe(46-a),(46-c)).

2.Der

Wortakzentdes

Stammes

bleibtim

derivier-

tenWorterhalten(siehe(46-b),(46-d)).

3.Bei

Akzentverschiebung

liegt

+able

vor,

ohne

Verschiebungliegt

#able

vor.

(46)

a.prefer+able

b.

prefer#able

c.compar+able

d.

compar#able

55

Klasse-1-undKlasse-2-A

ffixe

6

•#able

hangt

sich

anverbaleStamme,

+able

kann

sich

annom

inaleStammehangen.

(47)

DerivierteForm

Grundform

defend#able

defend

divid#able

divide

perceiv#able

perceive

cultivat#able

cultivate

educat#

able

educate

(48)

DerivierteForm

Grundform

defens+

ible

defense

divis+ible

division

percept+

ible

perception

cultiv+able

cultivation

educ+

able

education

56

Regelordnung

•Siegel(197

4):DieUnterscheidungzw

ischen

Klasse-

1-undKlasse-2kannAffixkom

binationen

blockieren:

1.Bestimmte

morpholog

ische

und

phon

olog

ische

RegelnapplizierenaufEbenen(strata,sg:stra-

tum),

die

verschieden

sindvonden

Ebenen,auf

denen

anderemorpholog

ischeundphon

olog

ische

Regelnapplizieren.

2.Je

nachdem

,zu

welcher

KlasseeinAffixgehort,

istes

Gegenstandeiner

fruheren

oder

einer

spate-

renEbene/Regelanwendung.

•Seitenbem

erku

ng:

1.Ein

Ordnen

vonRegeln,oh

nedasssich

die

Ord-

nung

ausEigenschaften

der

zuordnenden

Ele-

mente

(oder

ausirgendetwas

anderem

)selber

ergibt,nenntman

eineextrinisch

eRegelordnung

(diesliegt

hiervor).

2.Ergibtsich

dieOrdnungautomatisch

(was

vorzu-

ziehen

ware),dannsprichtman

voneiner

intrin-

sischenOrdnung.

57

Regelordnung2

•Ebene1:

1.Klasse-1-Affixe

werden

anden

Stamm

gehangt.

2.Bestimmte

phon

olog

ischeRegeln–darunterdie

Regeln,die

die

Wortbeton

ungbestimmen

–wer-

den

angewandt.

•Ebene2:

1.Klasse-2-Affixe

werden

anden

Stamm

gehangt.

2.Anderephon

olog

ischeRegelnkonnen

angewandt

werden,ab

ernichtmehrdie

Beton

ungsregeln.

•Cou

nter-feeding

wird

hier(w

ieublich

inderiva-

tion

ellen

Ansatzen)dadurch

abgeleitet,dassRe-

gelR1(m

orpholog

ischeAffigierung),welcheRegel

R2(phon

olog

ischeTransformation,z.B.Beton

ung)

futternsollte(diesab

ernichttut),spater

appliziert

alsR2.

58

Regelordnung3

(49)

Wurzel

+Morpholog

ie(V

erkettungvon

+Affix)

+Phon

olog

ie(+

Phon

olog

ie,

z.BBeton

ung)

#Morpholog

ie(V

erkettungvon

#Affix)

#Phon

olog

ie(#

Phon

olog

ie)

Ergebnis

59

Regelordnung4

•Phon

olog

ischeKon

sequenzen:

1.Beton

ungsveranderungenkonnen

prinzipielldann

auftreten,wennirgendeinAffixdie

Strukturer-

weitert(w

eilz.B.dieDom

anedes

phon

olog

ischen

WortesdurchAffigierungverandertwird).

2.Weilnurdas

AnhangenvonKlasse-1-Affixender

Wortbeton

ungsregelvorangeht,konnen

auch

nur

sieeff

ektivdie

Beton

ungbeeinflussen.

3.Klasse-1-Affixe

erweitern

die

Strukturalso

fruh

genug,

um

die

Anderungauszulosen(feeding).

4.Wenn

das

Klasse-2-Affixangefugt

wird,istder

Anwendungszeitpunkt

furdie

phon

olog

ischeRe-

gelvorbei.Das

Klasse-2-Affix

erweitert

zwar

ebenfalls

die

Struktur,

kommt

aber

zuspat

(cou

nter-feeding).

5.Diesleitet

Kon

traste

abwie

productıv+ity

vs.

productive#

ness,

ausgehendvonproductive.

6.Ahnliches

muss

auch

furanderephon

olog

ische

Prozessegelten

(wie

z.B.Anderungder

Vokal-

qualitat,etc.).

60

Regelordnung5

•Morpholog

ischeKon

sequenzen:

1.WeilKlasse-1-Affixe

zuerst

angehangt

werden,

stehen

sieim

mer

naher

amStamm

alsKlasse-2-

Affixe.

2.Dies

leitet

Kon

traste

abwie

*hop

e#ful+

ity

vs.

hop

e#ful#

ness

oder

*in+de#

rivable

vs.

un#de#

rivable.

•Erinnerung:

Punkt

2.,also

abzuleiten,wieso

be-

stim

mte

Affixkom

binationen

unmog

lich

sind,war

unserAusgangspunkt.

61

DasPrinzipdesstriktenZyk

lus

•Genau

genom

men

benotigtman

noch

das

Prinzip

des

strikten

Zyklus(C

hom

sky19

73),

das

verbietet,

interneTeile

komplexerStrukturenzu

andern.

(50)

Prinzipdes

strikten

Zyklus

Keine(strukturaufbauende)

Operationdarf

einen

Knoten

Ωaffi

zieren,wennΩ

vom

ak-

tuellenWurzelkn

oten

echtdom

iniert

wird.

•(50)

verhinderteineDerivation,die

1.zuerst

das

Klasse-1-Affixmitdem

Stamm

verket-

tet(S

+Aff+→

[ SSAff+])

...

2....undanschließendeinKlasse-2-Affixzw

ischen

Stamm

unddem

Klasse-1-Affixeinfugt

([SSAff+]+

Aff#

→[ S

[ SSAff#

]Aff+]).

•EinesolcheDerivationwurdedie

Regelordnungvon

Siegels

(197

4)Theorierespektieren,ab

erdennoch

ungram

matischeBeispiele

wie

*hop

e#ful+

ity

ab-

zuleiten

erlauben.

62

ProblemefurSiegels

(1974)Theorie

•Beobachtung:

EsgibtGegenbeispiele,beidenen

ein

Klasse-1-Suffixnacheinem

Klasse-2-Prafixverkettet

zuwerden

scheint.

1.+ityisteinKlasse-1-Suffix.

2.un#

isteinKlasse-2-Prafix.

3.Die

Strukturdes

Wortesun#gram

matical+ity

muss

aber

sein:[ N

[ Aun#gram

matical

]+ity].

•Begrundung:

1.un#

tragteinMerkm

al[∗A∗].

2.gram

matical

isteinA,gram

matical+ityab

erN.

3.un#

kann

nichtin

[ N[ A

gram

matical

]+ity]

hineinschauen.

4.Daher

muss

sich

un#

mitgram

matical

verbinden,

bevor

sich

gram

matical

mit+ityverbindet,dam

it[∗A∗]geloschtwerden

kann.

63

ProblemefurSiegels

(1974)Theorie2

•Kon

sequenz:

Das

Wortungram

maticalitysollteei-

gentlich

zwei

verschiedeneStrukturen

gleichzeitig

hab

en:

1.[ N

[ Aun#gram

matical

]+ity],dam

it[∗A∗]von

un#

geloschtwerden

kann.

2.[ N

un#

[ Ngram

matical+ity],dam

it+ityvorun#

affigiertwird.

•Siegels

(197

4)Theorieisthiermit

etwas

konfron

-tiert,was

man

einKlammerparadoxnennt.

•Bei

einem

Klammerparad

oxscheinen

einem

Wort

zwei

verschiedene

Strukturen

zugrundezuliegen,

was

normalerweise

ausgeschlossen

wird

(aber

zur

Auflosung

des

Parad

oxon

sman

chmal

doch

ange-

nom

men

wird).

64

ProblemefurSiegels

(1974)Theorie3

•Beobachtung:

EsgibtGegenbeispiele,beidenen

ein

Klasse-1-Suffixnacheinem

Klasse-2-Suffixverkettet

wird.

•Beispiel1:

1.#ististeinKlasse-2-Suffix.

2.+ic

isteinKlasse-1-Suffix.

3.material#

ist+

icentstehtdurchVerkettungvon

#istvorVerkettungvon+ic.

•Beispiel2:

1.#mentisteinKlasse-2-Suffix.

2.+al

isteinKlasse-1-Suffix.

3.supple#ment+

alentstehtdurchVerkettungvon

#mentvorVerkettungvon+al.

•Diese

Problemezeigen,dassSiegels(197

4)Theorie

zurestriktiv

ist,

da

sie

gram

matische

Falle

aus-

schließt.Sie

untergeneriert.

65

Klasse-1-undKlasse-2-A

ffixe

im

Deutsch

en

•Frage:Gibtes

auch

imDeutschen

die

Unterschei-

dungzw

ischen

Klasse-1-

undKlasse-2-Affixen?

•Beobachtung:

1.Zumindestverhaltensich

auch

imDeutschen

Af-

fixe

unterschiedlich,u.A.bzgl.

ihrerFahigkeit

bestimmte

phon

olog

ische

Veranderungen

aus-

zulosen(R

affelsiefen

2010

;siehe(51)).

2.Eventuellließe

sich

das

alsder

Unterschiedzw

i-schen

Klasse-1-

undKlasse-2-Affixenausdrucken.

(51)

Klasse1

Klasse2

+tel

+sel

#bar

#schaft

+ling

+ler

#haft

#halber

+lich

+nis

#sam

#mut

+chen

+let

#los

#sal

#heit

#falls

#tum

#weise

#fach

#maßen

66

Klasse-1-undKlasse-2-A

ffixe

im

Deutsch

en2

•Beispiel1:

Klasse-1-Suffixe

verm

eiden

eineStam-

mendungauf[@n](teilweise

durch[@n]-Tilgungoder

[t]-Epenthese),Klasse-2-Suffixe

nicht.

(52)

Klasse1

Klasse2

siebØ+tel

sieben#fach

DaumØ+ling

daumen#los

ehrØ

+lich

ehren#halber

offent +

lich

Offen#heit

morgent +

lich

morgen#haft

eigent+

lich

Eigen#tum

wissent +

lich

Wissen#schaft

67

Klasse-1-undKlasse-2-A

ffixe

im

Deutsch

en3

•Beispiel2:

Klasse-1-Suffixe

verm

eiden

eineStam-

mendung

auf

[@]

(teilweise

durch

[@]-Tilgung),

Klasse-2-Suffixe

nicht.

(53)

Klasse1

Klasse2

Gem

usØ

+chen

gemuse#haft

KasØ+chen

kase#haft

arzt+lich

Arzte#schaft

umstand+lich

umstande #

halber

•Beispiel3:

Klasse-1-Suffixe

verm

eiden

eineStam-

mendung

auf[@rn](teilweise

durch

[n]-Tilgung),

Klasse-2-Suffixe

nicht.

(54)

Klasse1

Klasse2

elterØ

+lich

Eltern#schaft

osterØ

+lich

ostern#haft

MaserØ+chen

masern#los

andern#falls

68

Klasse-1-undKlasse-2-A

ffixe

im

Deutsch

en4

•Beispiel4:

Klasse-2-Suffixe

tauchen

oftmit

einem

Fugen-[s]

zusammen

auf,Klasse-1-Suffixe

nicht.

(55)

Klasse1

Klasse2

leidenschaft+

lich

leidenschaft-s#

los

eigentum+lich

eigentum-s#los

freiheit+

lich

freiheit-s#

los

gesundheit+

lich

gesundheit-s#

halber

herrschaft+

lich

herrschaft-s#

los

Wissenschaft+

lerwissenschaft-s#

halber

•Beispiel5:Klasse-1-Suffixe

verm

eiden

identischead-

jazente

Kon

sonan

ten

(durch

Epentheseoder

Til-

gung),Klasse-2-Suffixe

nicht.

(56)

Klasse1

Klasse2

Kennt+

nis

leb#bar

hunderts+telPapst#tum

achØ+tel

ziel#los

Bachel+chen

zwolf#

fach

69

Klasse-1-undKlasse-2-A

ffixe

im

Deutsch

en5

•Beispiel6:

Klasse-1-Suffixe

konnen

Assim

ilation

bzgl.

[±stim

mhaft]

unterlau

fen,

Klasse-2-Suffixe

nicht.

(57)

Klasse1

Klasse2

Mitbri[

N]+

[z]el

Schi[k]#[z]al

Uberblei[p]+

[s]elSor[k]#

[z]am

•Beispiel7:

Man

chePrafixe

(Klasse2?)konnen

die

Hauptbeton

ung

annehmen

(und

horen

dab

eiauf,

echte

Prafixe

zusein),

anderePrafixe

(Klasse1?)

konnen

das

nicht.

(58)

Klasse1

Klasse2

ver+

gessen

um#stellen

*ver+gessen

um#stellen

be+

laden

unter#

grab

en*b

e+laden

unter#

grab

enent+

sorgen

durch#laufen

*ent+

sorgen

durch#laufen

70

Klasse-1-undKlasse-2-A

ffixe

im

Deutsch

en6

•Vorhersage:Wie

imEnglischen

sollten

Klasse-1-

Affixe

naher

amStamm

stehen

alsKlasse-2-Affixe.

Dafurscheintes

tatsachlichEvidenzzu

geben,siehe

(59)–(61

).

(59)

+vor+

&#

vor#

a.schick#

sal-s#

haft

b.hunderts+tel+

chen

(60)

+vor#

a.Baum+chen#weise

b.Arm

+chen#los

(61)

#vor+

a.*schick#

sal+

lich

b.*D

umm#heit+

ling

c.*B

eamten#tum+ler

71

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des

Deutschen.Stauffenburg,Tubingen.

73

Morphologie

Komposition

1

Komposition

•Ein

Teilder

Morpholog

ie,der

man

chmal

alsTeilder

Derivationangesehen

wird,istdie

Komposition.

•Im

Gegensatz

zurDerivation(oder

der

Flexion

)sind

Kom

positaauszw

eifreien

Morphem

enaufgebaut.

Schwarz

⊕Bier

→Schwarz-bier

Seele

⊕Klempner

→Seele(n)-klem

pner

druck

⊕reif

→druck-reif

•DeutscheKom

posita,

dieVerben

involvieren,folgen

nichtganzdieserRegel

(zwei

freie

Morphem

e),da

Verbw

urzelnim

Deutschen

nichtfrei

sind,sondern

immer

noch

einFlexion

saffixbrauchen.

trink-

⊕fest

→trink-fest

mah-

⊕dreschen

→mah-dreschen

•Das

sollunshiernichtweiterstoren.

2

Komposition2

•Beispielefurzw

eigliedrige

Kom

posita

imDeutschen

mitKategorienA,N

undV:

N⊕N

V⊕N

A⊕N

Rad-kappe

Wuhl-mau

sGrun-span

Gew

achs-haus

Hau-degen

Blau-m

eise

Tisch-bein

Brat-wurst

Dunkel-ziffer

Aschen-becher

Schlaf-zimmer

Schwarz-arbeit

A⊕V

V⊕V

N⊕V

schon

-farben

zieh-schleifen

staub-saugen

weich-zeichnen

grins-keuchen

rad-fah

ren

schwarz-reden

mah-dreschen

not-landen

voll-labern

prage-polieren

hand-hab

en

A⊕A

V⊕A

N⊕A

dunkel-blau

trink-fest

wein-rot

links-bundig

schreib-fau

lfeder-leicht

rechts-radikal

treff

-sicher

wasser-dicht

scharf-kantig

kuschel-weich

lamm-fromm

3

Wort

undPhrase

•Bei

N-V-und

A-V-Beispielen

istnichtim

mer

sosicher,ob

essich

wirklichum

Kom

positahandelt.

•Problem

1:

1.Man

kanndas

Verbmanchmal

(aber

nichtim

-mer)bewegenunddab

eiAoder

Nzurucklassen

(stranden).

2.Bew

egungistab

ersyntaktisch,kannalso

nichtin

Worterhineinschauen

(lexikalischeIntegritat).

(1)

a.weiler

die

Kuchestaub-saugt

b.

Erstaub-saugt

die

Kuche

c.*E

rsaugt

die

KucheStaub

(2)

a.weilsieheute

rad-fahrt

b.*S

ierad-fahrt

heute

c.Sie

fahrt

heute

Rad

(3)

a.weilsieaufder

Inselnot-landen

b.?*Sie

not-landen

aufder

Insel

c.*S

ielanden

aufder

InselNot

4

Wort

undPhrase

2

•FortsetzungProblem

1:

(4)

a.wenner

michvoll-labert

b.*V

oll-laber

michnicht!

c.Lab

ermichnichtvoll!

(5)

a.weiler

immer

allesschwarz-reden

muss

b.*S

chwarz-redenichtim

mer

alles!

c.?R

edenichtim

mer

allesschwarz!

(6)

a.weilsieim

mer

allesschon

-farben

will

b.??Schon

-farbdoch

nichtso!

c.*F

arbnichtstandig

allesschon

!

(7)

a.weilsiedas

Bild

weich-zeichnete

b.

?Weich-zeichnenichtso

viel!

c.*S

iezeichnetedas

Bild

weich

•Die

b.-Beispiele

in(2)-(5)

sind

wahrscheinlich

schlecht,

weilein

komplexesVerb

die

1./2

.Posi-

tion

besetzt.

5

Ruckbildung

•Problem

2:EsgibteineAnalyse,

nachder

weich-

spulen,schwarz-arbeitenetc.

Ruckbildungensind.

1.Ruckbildungenentstehen

durchUmkehrungeines

verm

eindlichenDerivationsprozesses.

2.Kom

plexe

Worterwerden

alsErgebniseiner

Ablei-

tungausStamm

undAffixgedeutet.Der

Stamm

wirddannalsneues

Wortgebildet.

3.Ruckform

ungistnichtproduktiv.Worter,dieauf

diese

Weise

entstehen,mussen

also

imLexikon

gespeichertsein.

(8)

Ruckbildungim

Englischen

Basis

Ruckbildung

edit-or

toedit

“herau

sgeben”

surveill-ance

tosurveil

“uberwachen”

cheri-se

cherry

“Kirsche”

(9)

Ruckbildungim

Deutschen

Basis

Ruckbildung

Notland-ung

notland-

ham

-isch

Ham

-e

6

Ruckbildung2

•Verlaufder

Ruckbildungim

Deutschen:

(10)

a.land-→

Land-ung

b.

Landung→

Not-land-ung

c.Not-land-ung→

not-land-

(11)

a.im

pf-→

Impf-ung

b.

Impf-ung→

Schutz-impf-ung

c.Schutz-impf-ung→

schutz-impf-

•Wenn

not-landen,

schwarz-arbeiten

und

schutz-

impfenRuckbildungensind,dannliegenkeineA-V-

bzw

.N-V-sondernA-N

-bzw

.N-N

-Kompositavor.

•A-V-undN-V-Beispiele

1.sindalso

moglicherweise

durchRuckbildungent-

standen

(oder

sindPhrasen,nichtWorter)

2.sindkeineFalle

vonproduktiver

Kom

positionim

Deutschen.

7

Ruckbildung3

•Man

mag

sich

fragen,wiestarkdas

Argumentgegen

X+V-K

ompositaist,das

Ruckbildungbasiert.

•DieRuckbildungselbst

involviertedie

Idee,dassdie

Strukturin

(12-a)

re-analysiert

wirdals(12-b).

(12)

a.[ N

[ Aweich

][ N

[ Vspul-][ N

-er]]]

b.

[ N[ V

[ Aweich

][ V

spul-]][ N

-er]]

•DieKettenweichspul-,schutzim

pf-,etc.werden

also

vom

Sprecher

analysiert

alsZusammensetzungaus

weich

undspul,schutz

undim

pf-,etc.

•Das

Ruckbildungsargu

mentsetztalso

voraus,

dass

der

Mechanismusfurdie

Analyse

einanderer

ist,

alsder

Mechanismusfurdie

Generierung.

•DieFrage

ist,ob

esfurdie

form

aleTrennungdieser

beiden

Prozedurenin

der

Morpholog

ieunab

hangige

Evidenzgibt.

8

ProjektionundKomposition

•Frage:Wie

verhaltsich

die

Merkm

alsprojektionin-

nerhalbvonKom

posita?

•Merkm

ale,

dieim

Deutschen

innerhalbvonKom

po-

sita

vererbtwerden,sindunteranderem

Kategorie,

GenusundNumerus.

•1.

Vererbungdes

Kategorienmerkm

als:

Wort1KategorieWort2KategorieKom

positum

Wein

Nrot

AA

schon

Afarben

VV

Staub

Nsaugen

VV

grun

ASpan

NN

uber

Pbezah

ltA

Aschreib-

Vfaul

AA

•Schlussfolgerung:

Das

Kategorienmerkm

aleines

(zweiteiligen)Kom

positumswirdim

Deutschen

vom

rechtenTeilbestimmt.

9

ProjektionundKomposition2

•2.

Vererbungdes

Genusm

erkm

als:

Wort1

Genus

Wort2

GenusKom

positum

Raub

[mask]

Kop

ie[fem

][fem

]Buch

[neutr]

Laden

[mask]

[mask]

Not

[fem

]Arzt

[mask]

[mask]

Brief

[mask]

Papier

[neutr]

[neutr]

Schwester(n)[fem

]Heim

[neutr]

[neutr]

Kon

to[neutr]Nummer

[fem

][fem

]

•Schlussfolgerung:

Das

Genusm

erkm

aleines

(zweitei-

ligen)Kom

positumswirdim

Deutschen

vom

rechten

Teilbestimmt.

10

ProjektionundKomposition3

•3.

Vererbungdes

Numerusm

erkm

als:

Wort1Numerus

Wort2

NumerusKom

positum

Bier

[sing]

Bauche

[plur]

[plur]

Bier

[sing]

Bau

ch[sing]

[sing]

Tur

[sing]

Schlosser

[plur]

[plur]

Tur

[sing]

Schloss

[sing]

[sing]

•Schlussfolgerung:

Das

Numerusm

erkm

aleines

(zweiteiligen)Kom

positumswirdim

Deutschen

vom

rechtenTeilbestimmt.

•Generalisierung:

Die

morphosyntaktischen

Merk-

malevonKom

positakommen

imDeutschen

immer

vom

rechtenTeil.

•Mit

anderen

Worten:Der

KopfvonKompositaist

(im

Deutschen)rechts

(wie

das

auch

schon

bei

der

Derivationder

Fallwar).

11

ProjektionundKomposition4

•Bem

erku

ng:

1.Kom

posita,

bei

denen

das

ersteElementim

Plu-

ralerscheint,

lassen

sich

imDeutschen

schlecht

testen.

2.Grund:Numerus(bzw

.Plural)

wird

imDeut-

schen

durchFlexion

ausgedruckt(ist

also

anders

alsKategorie

oder

Genuskein

inharentesMerk-

mal).

Man

kannab

ernurden

zweitenTeildes

Kom

positusflektieren.

3.Die

Beispiele

in(13-a,b)zeigen

diesfurNume-

rusflexion,die

in(13-c)

furKasusflexion.

(13)

a.*T

ur-en-schloss,*T

ur-en-schloss-er,

Tur-schloss-er

b.*W

ein-e-fass,*W

ein-e-fass-er,

Wein-Fass-er

c.*d

esErste-n-Glieds,*d

esRuf-es-m

ord-es,

des

Erst-Glied-s,der

Ruf-Mord-es

12

ProjektionundKomposition5

•ScheinbareGegenbeispielewiediein(14)

involvieren

wahrscheinlich

keineechte

Flexion

sondern

etwas

anderes,nam

lichsogenannte

Fugenmorpheme.

•Grund:

1.Esistschlechtmog

lich,diese

Fugenmorphem

eals(regulare)Pluralm

arkerzu

analysieren,dasie

man

chmal

nichtso

(eben

alsPlural)interpretiert

werden

(15).

2.In

einigen

Fallenverbietenauch

morpholog

ische

GrundeeineAnalysealsregulare

Flexion

smorphe-

me(etwaalsGenitivin

(14-c),vgl.*d

erLiebe-s).

(14)

a.kind-er-lieb,frau-en-freundlich

b.

Huhn-er-keule,Kind-er-schuhe

c.Liebe-s-schwur,Arbeit-s-zeit

(15)

a.Schnecke-n-hausbedeutetnicht:

“HausmehrererSchnecken”

b.

Ratte-n-schwanzbedeutetnicht:

“SchwanzmehrererRatten”

13

RegelordnungundstrikterZyklus

•Frage:Wieso

kann

man

eigentlich

nurdas

letzte

Elementeines

Kom

positumsflektieren?

•Mog

licheAntwort:Esgibteine(extrinsische)

Regel-

ordnungzw

ischen

Kom

positionundFlexion

:Kom

-positionappliziert

immer

vorFlexion

.

•Zusatzlichgiltwieder

das

Prinzipdes

strikten

Zyklus

(Chom

sky19

73),welches

verbietet,das

interneBe-

standteile

komplexerStrukturen

verandertwerden

(sieheauch

FolienzurDerivation).

(16)

Prinzipdes

strikten

Zyklus

Keine(strukturaufbauende)

Operationdarf

einen

Knoten

Ωaffi

zieren,wennΩ

vom

ak-

tuellenWurzelkn

oten

echtdom

iniert

wird.

•(16)

verhinderteine

Derivation,nach

der

zuerst

kompon

iert

wird,und

anschließend

ein

Teildes

Kom

positumsflektiertwird.

14

Rechtskopfigkeit

undUniversalitat

•Rechtskopfigkeitistkeineuniversale

Eigenschaft.

•Im

Vietnam

esischen

oder

dem

Hebraischen

scheinen

Kom

positalinkskopfigzu

sein.

Vietnam

esisch

nha,

Nthuon

g,V

nha-thou

ng,

N(“Person”)

(“verletzt

sein”)

(“Krankenhau

s”)

lam,V

viec,N

lam-viec,

V(“machen”)

(“Sache”)

(“arbeiten”)

lam,V

ruon

g,N

lam-ruon

g,V

(“machen”)

(“Reisfeld”)

(“bew

irtschaften”)

Hebraisch

yom,N

tov,

Ayom-tov,N

(“Tag”)

(“gu

t”)

(“Ferientag”

)kesef,N

katan,A,

kesef-katan,N

(“Geld”)

(“klein”)

(“Kleingeld”)

tov,

Alev,

Ntov-lev,

A(“gu

t”)

(“Herz”)

(“freundlich”)

raze,A

panim

,N

raze-panim

,A

(“dunn”)

(“Gesicht”)

(“schmalgesichtig”

)

15

Endozentrizitatvs.

Exozentrizitat

•Man

unterscheidet

bei

Kom

positazw

ischen

1.endozentrischenund

2.exozentrischenKom

posita

•Ein

endozentrisches

Kom

positum

Khat

einen

se-

mantischen

Kopf,

d.h.eines

der

Wortervon

Kvererbtseineseman

tischen

Merkm

alean

K.

•Exozentrische

Kom

posita

hab

enkeinen

seman

ti-

schen

Kop

f.Das

heißt,die

Bedeutungvonexozen-

trischen

Kom

positafolgtnichtdem

Fregeprinzip.

•Allerdings

besitzenexozentrischeKom

positaim

mer

noch

einen

Kop

f,der

seinemorpho-syntaktischen

Merkm

alean

das

Kom

positum

vererbt(siehez.B.

Frei-stoß,tragtdieMerkm

ale[N],[m

ask]

und[sing]

vonStoß).

16

Endozentrizitatvs.

Exozentrizitat2

(17)

Endo-

undexozentrischeKom

posita

imDeutschen

endozentrisch

exozentrisch

Generalschlussel

Angsthase

Mob

iltelefon

Schlitzohr

Kuchenstuhl

Hasenfuß

Buchladen

Sundenbock

Wasserflasche

Hoff

nungstrager

Straßenfest

Rotznase

Kleinkrieg

Jammerlappen

•Alle

Begriffein

der

rechtenSpalte

bezeichnen

Per-

sonen,ab

ernichtetwaHasen,Ohren,Fuße

etc.,

was

man

erwartenwurde,wennsieihre

kernseman

ti-

schen

Eigenschaftenvom

rechtenElementbestimmt

wurden.

17

Endozentrizitatvs.

Exozentrizitat3

(18)

EnglischeendozentrischeKom

posita

jack-knife

“Taschenmesser”

board

game

“Brettspiel”

bluebird

“Singd

rossel”

highchair

“Kinderhochstuhl”

sailb

oat

“Segelboot”

(19)

EnglischeexozentrischeKom

posita

cutthroat

“Halsabschneider”

lazybon

e“F

aulpelz”

loon

ybin

“Klapsm

uhle”

sweetheart

“Liebling”

pickp

ocket

“Taschendieb”

18

KomplexeKomposita

•Der

Prozess

der

Kom

positionkannim

Prinzipbe-

liebig

oftwiederholtwerden.Dadurchkonnen

Kom

-positabeliebig

komplexsein.

(20)

a.Kranken-versicherungs-ausw

eis-nummer

b.

Reise-rucktritts-versicherungs-vertrag

c.Rechts-anwalts-kanzlei-gehilfen

•Beachte:Das

istnichtunbedingteinetypischeEi-

genschaftdes

Deutschen

(wie

oftgesagt

wird).

•Im

Englischen

kommen

ebenfalls

komplexe

Kom

po-

sita

vor(auch

wenndiesvielleichtdurchdie

Ortho-

graphie

verschleiert

wird).

(21)

a.high

voltage

electricity

grid

system

ssupervisor

b.

studentfilm

societycommitee

scandal

inquiry

19

KomplexeKomposita

2

•Man

kannzeigen,dasses

sich

beidiesenkomplexen

Beispielenum

Worter,undnichtum

Phrasen(also

syntaktisch

komplexe

Objekte)

handelt.

•Test1:

DieTeiledes

Kom

positumslassen

sich

nicht

modifizieren

(lexikalischeIntegritat).

(22)

a.*private

Kranken-versicherungs-ausw

eis-

nummer

b.*w

eite

Reise-rucktritts-versicherungs-

pauschale

•(22-a)

istgram

matisch

(aber

pragmatisch

unplausi-

bel)unterder

Lesart“private

Nummer”(eines

Kran-

kenversicherungsausw

eises;Nummer

istder

Kop

f!).

•(22-a)

istab

erungram

matisch

unterder

Lesart

(Ausw

eisnummer

einer)“privatenKrankenversiche-

rung”

(obw

ohldas

pragmatisch

plausibel

ware).

Ahnliches

kannman

uber

(22-b)sagen.

20

KomplexeKomposita

3

•Test2:DieTeiledes

Kom

positumskannman

inder

Syntaxnichtbew

egen.

(23)

a.Kranken-versicherungs-ausw

eis-nummer

hat

erkeine.

b.*K

rank(en)hat

erkeineVersicherungs-

ausw

eis-nummer.

c.*K

ranken-versicherung(s)hat

erkeine

Ausw

eis-nummer.

d.*K

ranken-versicherungs-ausw

eishat

erkeineNummer.

•Kom

mentar:

1.Theoretischkonnte

esunab

hangigeBeschranku

n-

gengegendiese

Bew

egungeninder

Syntaxgeben.

2.Dann

waren

diese

Beispiele

kein

Argumentfur

den

Wortstatus.

21

KomplexeKomposita

4

•Test3:

Die

Merkm

alsvererbung

inPhrasen

und

Wortern

unterscheidet

sich.

1.DieMerkm

aleGenusundNumerusder

Kom

posi-

tain

(24)

konnen

nurvonganzrechts

kommen.

2.Phrasenhab

enden

Kop

fnichtim

mer

rechts

(25).

(24)

a.Sozial-versicherungs-nummern-formulare

[neutr],[plur],N

b.

Reise-versicherungs-vertrage

[mask],[plur],N

c.Rechts-anwalts-gehalts-pauschalen

[fem

],[plur],N

(25)

die

Freundinnen

seines

Onkels

[fem

],[plur]

•DiesistnureinArgumentgegenWortstatus,

falls

der

Kop

fsich

nichtrechts

befindet.Esistkein

ArgumentfurWortstatus(w

enn

der

Kop

frechts

sitzt),daes

auch

Phrasengibt,die

den

Kop

frechts

hab

en(vgl.MariasStudenten).

22

Kompositionalitat

•(Endozentrische)

Kom

positascheinen

aufden

er-

sten

Blick

einerechttransparente

Bedeutung

zuhab

en,das

heißt,sie

scheinen

dem

Kom

positio-

nalitatsprinzip(Frege-Prinzip)der

Interpretation

zufolgen.

•In

allen

Fallen

in(26)

sind

die

Bedeutungen

der

Teile

eingeflossenin

die

Bedeutungdes

Ganzen:

(26)

a.Hund-e-hutte

“Huttefureinen

Hund”

b.Tod-es-strafe

“StrafedurchTod”

c.taub-stumm

“taubundstumm”

d.Strumpf-hose

“StrumpfundHose”

e.Taxi-fahrer

“jem

and,der

Taxifahrt”

f.Grenz-verletzer“jem

and,der

die

Grenze

verletzt”

•Aber:DieArt

undWeise,wiedieeinzelnen

Teileih-

renBedeutungsbeitrag

zum

ganzenleisten,variiert.

23

Kompositionalitat2

•Man

unterscheidet

oft

1.Kopf-Modifikator-Kom

posita:

das

zweite

Glied

wirddurchdas

erstemodifiziert(siehe(26-a,b)).

2.KopulativeKom

posita:

die

Bedeutungdes

Gan-

zenistein(m

engentheoretischer)Schnittseiner

Teile

(siehe(26-c,d)).

3.SynthetischeKom

posita:

Das

ersteGliedistAr-

gumentdes

deverbalen

zweiten

Gliedes

(siehe

(26-e,f)).

24

Kompositionalitat3

•Interpretiert

man

das

Kom

position

alitatsprinzip

ganzstreng,

dannsolltebei

gleicher

Verkn

upfung

immer

der

gleicheProzess

der

Interpretation

ange-

wandtwerden.

•Die

Art

der

Verkn

upfung

war

aber

immer

diesel-

be:

Kom

position,also

Verkettungvon

zwei

freien

lexikalischen

Kopfen.

•Dann

sollten

Kom

posita

auch

immer

nuraufei-

neArt

interpretiertwerden

konnen,was

nichtder

Fallist(z.B.Todessstrafe�=

“Strafefurden

Tod”,

analog

zuHundehutte).

•Sogesehen

folgtdieKom

positionalso

nichtwirklich

dem

Kom

positionalitatsprinzip.

25

Kompositionalitat4

•Welches

Interpretation

sprinzip

gewahlt

wird,

ist

letztendlich

oftkontextabhangig

bzw

.konventio-

nalisiert

(27-a,b).

(27)

a.Son

nen-schutz

bedeutet:

“Schutz

vorSon

ne”

b.

Arbeit-s-schutz

bedeutetnicht:

“Schutz

vorArbeit”

•Die

BedeutungvonKom

positakannauch

1.komplett

intran

sparentsein,weshalbsiedannim

Lexikon

abgespeichertwird(28-a,b).

2.ausTeilenbestehen,deren

Bedeutungin

der

ak-

tuellenSprachenichtmehrbekanntist(28-c,d).

(28)

a.ein-silbig

“still”

b.ein-ton

ig“langw

eilig”

c.Him

-beere

(mhd.hind,“H

irschku

h”)

d.Brom-beere

(mhd.bram

(e),“G

inster”)

26

Kompositionalitat5

•Fanselow(198

5):Die

Kom

positiongehortnichtzur

Grammatik

imengerenSinne,

da

1.Kom

posita

keinefunktionalen

Elemente

enthal-

ten,siehe(29),

2.ihre

Bedeutungsich

nichtnachfesten

Prinzipien

ergibt(siehevorhergehendeFolie).

(29)

a.*d

er-M

ann,*jed-Frau

b.*h

ab-Schlafer,*sein-G

eher

c.*er-Gefuhl,*sich-Bezug

•Kom

position

istvielmehrResteiner

Protosprache

(soFanselow

1985

),wie

sieunsere

(fruhen!)

Vor-

fahrenvielleichtsprachen,unddie

vonKindernim

Spracherwerbheute

noch

durchlaufenwird(“Zwei-

Wort-Phase”).

•In

der

WortbildungkommtdiesesFossilauch

inder

Erw

achsenensprachenoch

zum

Einsatz.

27

Kompositionalitat6

•Auch

wenndie

Interpretation

vonKom

positanicht

strengkompositional

sein

sollte,

soliefert

siedoch

einArgumentfurdie

Existenzeiner

hierarchischen,

binar

verzweigenden

Strukturin

der

Wortbildung.

•Beispiel:Ein

mog

licher

Strukturbaum

furdas

Kom

-positum

Rot-wein-glas-kisteist(30):

•Die

Strukturin

(30)

legt

die

Interpretation

“Kiste,

die

Rotweinglaser

enthalt”

nahe(Sternefeld20

06).

(30)

N

NN

NN

kiste

AN

glas

Rot

wein

28

Kompositionalitat7

•Begrundung:

Angenom

men,man

weiß,

was

dieTeil-

morphem

erot,wein,glas

undkistebedeuten.

•Die

Reihenfolgeder

Verkn

upfungergibtfolgendes:

1.Rot

undWeinwerden

verknupft

undbilden

eine

Konstituente:der

Knoten

N,der

die

untersten

Knoten

AundN

unmittelbar

dom

iniert.

2.Die

BedeutungdieserKon

stituente

istso

etwas

wie

“Wein,der

rotist”

(kop

ulative

Bedeutung).

3.Rot-weinwirdverknupft

mit

GlaszurKon

stitu-

ente

Rot-wein-glas.

4.Glas

kann

nurdie

schon

komplexe

Bedeutung

vonRot-weinalsganzesbeinflussen.Das

ergibt

soetwas

wie

“GlasfurRotwein”(M

odifikation

).5.

Kiste

wirdmitRot-wein-glasverknupftundkann

nurdieBedeutungdes

schon

konstruierten

Kom

-positumsalsganzesbeinflussen.Das

ergibt“K

iste

die

Rotweinglaser

enthalt”

(Modifikation

).

29

Kompositionalitat8

•EinealternativeStrukturanalysefurRot-wein-glas-

kistewaredie

in(31).

•Diese

Analysesugg

eriert

die

Bedeutung“G

laskiste,

die

Rotweinenthalt”.

(31)

N

NN

AN

NN

Rot

wein

glas

kiste

•Diese

BedeutungistaufgrundunseresWeltw

issens

zwar

nichtplausibel,sieistvom

sprachlichen

System

aber

trotzdem

generierbar.

30

Kompositionalitat9

•Die

Bedeutungergibtsich

ausder

Bedeutungder

Teile

undihrerVerkn

upfungwie

folgt:

1.Rot

wirdmitWeinverknupft,was

dieBedeutung

“Wein,der

rotist”

ergibt(kopulativ).

2.GlaswirdmitKiste

verknupft.

3.Da

Glas

und

Kiste

eine

Konstituente

bilden,

mussen

siegemeinsam

interpretiertwerden,was

“Kiste,die

ausGlasist”

ergibt(kopulativ).

4.AndersalsbeiAnalyse2kanndieBedeutungvon

Glas

daher

die

Bedeutung

von

Rot-wein

nicht

alleinemodifizieren.

5.Schließlich

werden

die

Kon

stituenten

Rot-wein

undGlas-kistemiteinander

verknupft.Das

ergibt

die

Bedeutung“G

laskiste,die

Rotweinenthalt”

(Modifikation).

31

Kompositionalitat10

•Waredie

Verzw

eigu

ngnichtbinar

sondernn-ar(al-

so“fl

ach”),dannkonntenverschiedeneBedeutun-

gennichtoh

neweiteresaufverschiedeneStrukturen

zuruckgefuhrt

werden.

•Die

Strukturin

(32)

z.B.induziertkeineeindeutige

Interpretation

,dasiekeineAsymmetrieenthalt,die

eineDerivationsreihenfolgeabbilden

konnte.

(32)

N

AN

NN

rotwein

glas

kiste

•DieMog

lichkeitverschiedenener

Interpretation

enei-

ner

Wortkette

wieRotweinglaskistemusste

also

aus

zusatzlichen

seman

tischen

Prinzipienfolgen.

32

Wortbetonung

•DieW

ortbetonungvonKom

positadeutetebenfalls

aufinnerehierarchischeStrukturhin.

•NachChomsky&

Halle

(1968

)istdiese

Beton

ung

durch

die

elegante

Regel

in(33)

festgelegt,die

wiederum

binare

Verzeigungvoraussetzt.

(33)

Wortbeton

ungin

Komposita

Ineinem

Kom

positum

[AB]tragtBgenau

dannden

Hauptakzent,wennBverzweigt.

•Beachte:Aus(33)

folgt,

dassA

den

Hauptakzent

tragt,wennBnichtverzweigt.

•(33)

istursprunglich

furdas

Englische

gemacht,

lasstsich

aber

ebenfalls

aufdas

Deutscheanwenden.

Beton

ungim

Englischen

Kom

positum

Phrase

black

board

vs.black

board

greenhou

sevs.greenhou

sesalesman

ager

vs.youngmanager

turkey

sandwhich

vs.rotten

sandwhich

33

Wortbetonung2

•Beachte:

1.DieRegel(33)

muss

ineinem

(kom

plexen)Bau

mvonob

ennachuntenrekursivangewandtwerden.

2.Das

heißt,in

einem

Bau

m[ A

a[ B

b[ C

cd]]]wird

(33)

zuerst

aufdie

Wurzel

Aangewandt.

3.Die

Regel

sagt,dassdie

Beton

unginnerhalbvon

Bliegenmuss.Aber

wo?

Bistja

auch

komplex.

4.Das

bekom

mtman

herau

s,indem

man

(33)

wie-

derum

(alsoreku

rsiv)aufB

anwendet,usw

.,bis

man

die

nichtverzw

eigenden

Knoten

cundder-

reichthat.

•Beispiel1:

schreib-fau

l

1.Bei

zweigliedrigen

Kom

posita

istdie

Struktur

klar:

(34)

[[schreib-][faul]]

2.A

in(34)

istschreib-,

Bistfaul.

Da

Bnicht

verzweigt,folgt,dassAdieHauptbeton

ungtragt.

3.Der

Kon

trast

schreib-fau

lvs.

*schreib-faul

bestatigt

das.

34

Wortbetonung3

•Beispiel2:Fuss-ball-feld

1.DieStruktur,diedurchdieBedeutungnahegelegt

wird,ist

(35)

[[[Fuss

][ball]][feld

]].

2.Bei

der

ersten

Anwendungvon(33)

stehtA

fur

Fuss-ballundBfurFeld.

3.Bverzweigt

nicht,Aenthaltdie

Hauptbeton

ung.

4.Um

zuermitteln,welcher

TeilvonA

die

Haupt-

beton

ungtragt,muss

(33)

reku

rsiv

aufFuss-ball

angewandtwerden.AistFuss

undBBall

5.Dies

geschiehtanalog

zuschreib-fau

l;Ergeb-

nis:Fuss-ball.Gesam

tergebnis:Fuss-ball-feld

vs.

*Fuss-ball-feld

oder

*Fuss-ball-feld.

35

Wortbetonung4

•Beispiel3:

Atom-waff

en-sperr-vertrag

1.Vielleichtdie

plausibelsteStrukturvonder

Be-

deutungher

ist(36).

(36)

[[[Atom

][waff

en][[sperr][vertrag]]]]

2.Bei

der

ersten

Anwendungvon(33)

stehtA

fur

Atom-waff

enundBfurSperr-vertrag.

3.B

verzweigt,daher

muss

der

Hauptakzentinner-

halbvonBsein.

4.Um

zuermitteln,wo,

wird(33)

wieder

reku

rsiv

aufSperr-vertrag

angewandt.

Dab

eistehtA

fur

sperr-

undBfurVertrag.

5.Da

Sperr-vertrag

wieder

zweigliedrig

ist,

folgt

analog

zuschreib-fau

lund

Fuss-ball,

dassdie

Beton

ungSperr-vertragist.

6.Ergebnis:Das

normaleBeton

ungsmuster

sollteal-

soAtom-waff

en-sperr-vertragsein,nicht

?Atom-

waff

en-sperr-vertrag,

*Atom-w

affen-sperr-vertrag

oder

*Atom-waff

en-sperr-vertrag

36

Wortbetonung5

•Beispiel3:Welt-nicht-raucher-tag

1.Die

Bedeutunglegt

folgendeStrukturnahe:

(37)

[[Welt][[[nicht][raucher

]][tag]]] .

2.Bei

der

ersten

Anwendungvon(33)

stehtA

fur

WeltundBfurNicht-raucher-tag.

3.B

verzweigt,daher

muss

der

Hauptakzentinner-

halbvonBsein.

4.Wieder

wird(33)reku

rsiv

aufNicht-raucher-tag

angewandt.A

istNicht-raucher,BistTag.

5.B

verzweigtnicht,also

muss

Aden

Hauptakzent

enthalten

und

(33)

wird

reku

rsiv

daraufange-

wandt.

6.Nicht-raucher

istzw

eigliedrigmittrivialerStruk-

tur.Ergebnis:Nıcht-raucher.

7.Endergebnis:Welt-nıcht-raucher-tag

vs.*W

elt-

nicht-raucher-tag,*W

elt-nicht-raucher-tag

oder

*Welt-nicht-raucher-tag.

37

Literatur

Chom

sky,

Noam

(197

3):Con

ditionson

Transforma-

tion

s.In:S.Anderson

&P.Kiparsky,

eds,

AFestschrift

forMorrisHalle.Holt,

Reinhartand

Winston

,New

York,

pp.23

2–286.

Chom

sky,

Noam

&MorrisHalle

(196

8):TheSou

nd

Pattern

ofEnglish.Harper

andRow

,New

York.

Fanselow,Gisbert(198

5):‘Die

Stellungder

Wortbil-

dungim

System

kogn

itiver

Module’,Lingu

istische

Berichte

96,91

–126.

Sternefeld,Wolfgang(200

6):Syntax–Einemorpho-

logisch

motivierte

generative

Beschreibung

des

Deutschen.Stauffenburg,Tubingen.

38

Morphologie

Argumentstruktur1

1DieserFoliensatz

folgtsehrengBaker

&Bob

aljik(200

2).

1

Argumente

•Beobachtung:

Pradikate(prototypisch:Verben)ver-

binden

sich

inder

SyntaxmitbestimmtenPhrasen

(prototypisch:Nom

en),den

Argumenten.

1.Verben

verlangen

ein

Subjekt

(1-a,b),

(2-a,b),

(3-a),(3-b)(ohnezu

sagen,was

einSubjekt

ist).

2.MancheVerben

verlangeneineObjekt-N

P(1-c).

3.Andereverlangenzw

eiObjekte(2-c).

4.Wieder

andereverlangeneineObjekt-PP(3-c).

(1)

a.Fritz

mag

Maria.

b.*M

agMaria.

c.*F

ritz

mag.

(2)

a.Fritz

gibtMaria

einBuch.

b.*G

ibtMaria

einBuch.

c.*F

ritz

gibt(M

aria).

(3)

a.Fritz

hangt

vonMaria

ab.

b.*H

angt

vonMaria

ab.

c.*F

ritz

hangt

ab.

2

Argumente

2

•Verben,die

1.nureinArgumenthab

en,nenntman

intransitiv,

2.zw

eiArgumente

hab

en,nenntman

transitiv,

3.dreiArgumente

hab

en,nenntman

ditransitiv.

•Man

wirdsehen:

1.Die

Eigenschaftder

Transitivitatkann

man

als

morpho-syntaktisches

Merkm

alauffassen,dasie

sich

oftwie

andereMerkm

aleverhalt.

2.In

man

cher

Hinsichtverhaltsiesich

aber

auch

andersalsdie

morpho-syntaktischen

Merkm

ale,

die

bisher

besprochen

wurden.

•Mitwas

furPhrasensich

einPradikat

inder

Syntax

verbindet

undwelcheinhaltlich

enBeziehungenes

mitihnen

eingehtwirdvonder

Argumentstruktur

des

Pradikatsbestimmt.

3

Motivation

•Bevor

genau

gesagt

wird,wie

man

sich

Argument-

strukturvorstellenmuss,sollmotiviert

werden,wie-

soman

soetwas

inder

Morpholog

iebrau

chen

kann.

1.Betrachte

das

Suffix-bar.Wie

schon

gesehen,

verbindet

sich

-bar

mitVerben

(siehe(4-a,b)).

2.Dam

itistallerdings

noch

nichterklart,wieso

die

Beispiele

in(5)ungram

matisch

sind.

(4)

a.ess-bar,denk-bar,fuhl-bar,riech-bar

b.*alt-bar,*d

er-bar,*F

rau-bar,*u

nter-bar

(5)

*ankomm-bar,*fall-bar,

*schlaf-bar,

*lieg-

bar,*g

eh-bar,*rutsch-bar,*b

et-bar

•Schlussfolgerung:

-bar

kann

sich

nurmit

Verben

verbinden,die

transitivsind.

•Argumentstrukturscheintalso

(inirgendeinem

Sin-

ne)

relevantfurden

morpholog

ischen

Prozess

der

-bar-D

erivation.

4

Motiva

tion2

•Das

durch

-bar

derivierteAdjektiv

hat

allerdings

andereEigenschaftenalsdas

zugrundeliegendeVerb:

1.Das

Verbverbindet

sich

inder

SyntaxmitSubjekt

undObjekt

(siehe(6))

2.Das

Adjektiv

V-bar

verbindet

sich

nurmiteinem

Subjekt

(siehe(7)).

3.Inhaltlichkorrespon

diert

das

Subjekt

vonV-bar

mitVsObjekt,nichtmitVsSubjekt,siehe(8).

(6)

a.Fritz

isst

den

Kuchen.

b.

Maria

schloss

die

Tur.

(7)

a.Der

Kuchen

istess-bar.

b.

Die

Turistschließ-bar.

(8)

a.*F

ritz

istess-bar.(“Fritz

kannessen.”)

b.*M

aria

istschließ-bar.

(“Maria

kannTurenschließen.”)

•Das

kannerklartwerden,wennmorpholog

ischePro-

zesseaufArgumentstrukturBezugnehmen.

5

Motivation3

•Beobachtung:

1.Die

englischen

Affixe

-ment,

-erund-eeverhal-

tensich

strukturellsehrahnlich,nachallem

was

bisher

gesagt

wurde.

2.Alle

dreisind

(a)Suffixe

(b)hangensich

anVerben

(c)machen

darau

sNom

en

(9)

a.em

ploy-ment

b.

employ-er

c.em

ploy-ee

(10)

a.pay-m

ent

b.

pay-er

c.pay-ee

6

Motiva

tion4

•DasjenigeE,aufdas

die

Eigenschaftzutrifft,

die

vom

jeweilsderivierten

Nom

endenotiert

wird,steht

jenachSuffixin

einer

anderen

BeziehungzurBe-

deutungdes

jeweiligen

zugrundeliegenden

Verbs:

1.Employ-er

giltfureinePersonE,die

einstellt.

2.Employ-ee

gilt

fureinePersonE,die

eingestellt

ist.

3.Employ-menttrifftaufEinstellungsereign

isEzu.

(11)

Iem

ployyou.

a.Iam

yourem

ployer.

b.

You

aremyem

ployee.

c.Myem

ploym

entof

you(w

astoday).

(12)

Ipay

mylandlord.

a.Iam

thepayer.

b.

Mylandlord

isthepayee.

c.Mypaymentto

thelandlord

was

ontime.

•Auch

das

kanndurchInteraktionvonMorpholog

ieundArgumentstrukturerklartwerden.

7

Motivation5

•Beobachtung:

Argumentstrukturistauch

wichtig

furdie

Erklarungbisher

unerklarterPhanom

eneim

Bereich

der

(synthetischen)Kom

position.

1.Ein

Wortwie

Kinder-m

order

bezeichnet

jeman-

den,der

Kinder

umbringt.

2.Kinder-m

order

bezeichnet

nichteinen

Morder,

der

einKindist.(Tatsachlichkannes

diese,nicht

unplausible,Bedeutungniemalshab

en.)

3.Der

Nicht-Kop

fKinder

des

Kom

positumsistalso

assoziiert

mitdem

Objekt

des

zugrundeliegenden

Verbsmord-des

derivierten

Kop

fes,

nichtmit

dem

Subjekt

vonmord-.

•Das

istsystem

atisch:

1.Ein

Augen-offner

offnet

einem

dieAugen,undist

nichts

mitdem

Augenetwas

offnen

konnen.

2.Ein

Baren-toter

istein

Gew

ehr,

um

Baren

zutoten,nichtetwas

mit

dem

Baren

ihre

Beute

erlegen(z.B.Klauen,Fange).

8

ϑ-R

ollen

•DieZahlder

Argumente

eines

Pradikatsistim

men-

talenLexikon

gespeichert.

•Dielexika

lischeSemantikeines

Pradikatslegt

fest,

welcheTyp

envonArgumentenes

verlangt.

•Diese

Inform

ation

nenntman

auch

das

Theta-

Raster(ϑ-Raster)

eines

Pradikats.

•Man

sagt

auch,dassdas

Pradikat

seinen

Argumen-

tenverschiedeneTheta-R

ollen(ϑ-Rollen)zuweist.

•Einigeϑ-Rollen:

1.Agens

(derjenige,

der

handelt)

2.Patiens(T

hem

a)(derjenige,

der

betroffen

ist)

3.Ziel

(wodie

Handlunghinfuhrt)

4.Lokation

(wodas

Them

aist)

5.Exp

eriencer

(wer

etwas

psycholog

isch

erfahrt)

6.Ereignis

(das,was

stattfindet)

7.Referent

(der,uber

den

einN

ausgesagtwird) 9

ϑ-R

ollen2

•Nebenbei:

1.Die

Exp

erten

sind

sich

nichteinig,wievieleϑ-

Rollenes

gibt.

2.Der

Versuch,siegenauer

zufassen,fuhrt

oftzu

Kom

plikationen.

3.Wirbegnugenunshiermiteiner

intuitiven,ob

er-

flachlichen

Beschreibung.

4.Wichtigisteigentlichnur,

dasses

verschiedene

RollenfurverschiedeneArgumente

gibt.

•Das

ϑ-Rastereines

Pradikatswird

man

chmal

ineckigenKlammernangegeben,z.B.:

1.�A

gens�

2.�A

gens�T

hem

a��

3.�A

gens�T

hem

a,Ziel��

10

(Nicht-)A

rgument

•Beachte:NichtjedePhrase,die

ineinem

Satzauf-

taucht,isteinArgumentunderhalteineϑ-Rolle.

•Die

Phrasen

jeden

Tag,mit

großer

Sorgfaltund

lassig

in(13)

sindkeineArgumente.

•Faustregel(V

orsicht:

Ausnahmen

siehe

spater!):

Was

man

weglassen

kann,istkein

Argument;

vgl.

(13)

und(14).

(13)

a.Fritz

denkt

jeden

Tag

anMaria.

b.

Fritz

erledigtseineAufgab

emitgroßer

Sorgfalt.

c.Fritz

verw

andelte

den

Elfmeter

lassig.

(14)

a.Fritz

denkt

anMaria.

b.

Fritz

erledigtseineAufgab

e.c.

Fritz

verw

andelte

den

Elfmeter.

11

(Nicht-)A

rgument2

•Argumente

sind

dagegen

(in

der

Regel)ob

ligato-

risch.

•Der

Kon

trastzw

ischen

den

Beispielenin

(15)

und

(16)

illustriertdiesfureinigeder

bereits

erwahnten

ϑ-Rollen.

(15)

a.Sie

arbeitet.

Agens

b.

Fritz

rasiertsich.

Them

ac.

Der

Satellit

istim

Orbit.

Lokation

d.

Erhat

Angst.

Exp

eriencer

e.Fritz

isteinGenie.

Referent

(16)

a.*A

rbeitet.

b.*F

ritz

rasiert.

c.*D

erSatellit

ist.

d.*H

atAngst.

e.*Ist

einGenie.

12

ϑ-K

riterium

•Die

Ein-zu-eins-Korrespon

denz

von

Argumenten

undϑ-Rollenwurdespatestensmitder

Einfuhrung

des

ϑ-K

riteriums(C

hom

sky19

81)zum

gram

mati-

schen

Prinziperhob

en,siehe(17).

(17)

ϑ-K

riterium

a.Jedeϑ-Rolle

muss

genau

einem

Argu-

mentzugewiesenwerden.

b.

Jedes

Argumentmuss

genau

eineϑ-

Rolle

erhalten.

•DieBeispielein

(16)

verletzennungenau

den

ersten

Teildes

Kriteriums(17-a).

•Die

Beispiele

in(14)

sinddagegen

woh

lgeformt,da

den

Phrasen,die

in(14)

gegenuber

(13)

fehlen,

keineϑ-Rolle

zugewiesenwird.

13

ϑ-K

riterium

2

•Der

zweite

Teildes

ϑ-K

riteriums(17-b)istzum

Teil

motiviertdurchKon

traste

wiedie,dieman

zwischen

(18)

und(19)

beobachtenkann.In

(19)

istjeweils

einArgumentvorhan

den,das

keineϑ-Rolle

erhalt.

•Wieder

sind

die

Beispiele

in(13)

nichtbetroffen,

dadie

Phrasen,die

dortzusatzlichvorkom

men

(im

Vergleich

zu(14)),keineArgumente

sindunddaher

keineϑ-Rollenbenotigen.

(18)

a.Fritz

schlaft.

b.

Maria

rasiertFritz.

c.Fritz

schenkt

Maria

einBuch.

(19)

a.*F

ritz

schlaftMaria.

b.*M

aria

rasiertFritz

einen

Eim

er.

c.*F

ritz

schenkt

Maria

ein

Buch

(an)

Max.

14

ϑ–Kriterium

3

•(19)

hat

gezeigt,

dassArgumente

mindestenseine

ϑ-Rolle

brau

chen.

•Esgibtnun

auch

Grundeanzunehmen,dassein

Argumentnichtmehralseineϑ-Rolleerhaltenkann.

Zusammen

ergibtdas

dannKlausel(17-b).

•Kon

nte

ein

Argumentnam

lich

mehralseine

ϑ-

Rolle

aufnehmen,dannsolltees

imPrinzipmog

lich

sein,(20-a)

sozu

interpretieren

wie

(20-c):Fritz

erhaltsowoh

ldieϑ-Rolledes

Agensalsauch

diedes

Them

as.

•Dadiesnichtmog

lichist((20

-a)istja

nichtwoh

l-geform

t),hab

endie

Grammatiker

geschlussfolgert,

dassjedes

Argumentgenau

eineϑ-Rolle

erhalten

muss.

(20)

a.*F

ritz

rasiert

ϑ1

ϑ2

b.

Fritz

rasiertsich.

15

ϑ-K

riterium

4

•Problem:EsgibtFalle,in

denen

einePhrase

ohne

Kon

sequenzweggelassen

werden

kann,vonder

man

aber

trotzdem

sagenmochte,dasssieeineϑ-Rolle

erhalt,vgl.(21)

und(22).

(21)

a.Fritz

isst

einSchnitzel.

Them

ab.

Fritz

spendeteGeldfurdie

Woh

lfahrt.

Benefizient

c.Fritz

hat

Maria

einen

Brief

geschickt.

Ziel

d.

Fritz

hebtvonder

Ban

kGeldab. Quelle

(22)

a.Fritz

isst.

b.

Fritz

spendeteGeld.

c.Fritz

hat

einen

Brief

geschickt.

d.

Fritz

hebtGeldab.

16

ϑ-K

riterium

5

•Um

die

Grammatikalitat

vonFallenwie

in(22-a-d)

zuerklaren,kannman

zweierleiS

trategienverfolgen:

1.Man

nim

mtan,dassdas

Argument,das

die

ent-

sprechendeϑ-Rolleaufnehmen

sollte,im

plizit(im

Kon

text)eben

doch

vorhanden

istundso

die

ϑ-

Rolle

aufnehmen

kann.

2.Man

nim

mtzw

eiLexikon

eintragefurVerben

wie

essen,spenden,schicken,etc.

an,wob

eieinEin-

trag

eineϑ-Rolle

mehrbesitzt

alsder

andere.

•1.

istangezeigt,wennder

Satznurdannangemessen

geaußertwerden

kann,wennim

Kon

text

klar

ist,was

die

scheinbar

freieϑ-Rolle

tragt.

•2.

empfiehltsich,wennzw

ischen

den

beiden

Verben

einBedeutungsunterschiedbesteht(vgl.(23-a,b)).

(23)

a.Thestudents

dem

onstratedthis.

b.

Thestudents

dem

onstrated.

17

Topikdrop

•Mog

liches

Indiz

dafur,

dassϑ-Rollenauch

vonAr-

gumentenaufgenom

men

werden

konnen,die

nicht

horbar

(undvielleichtnurim

Kon

text

vorhanden)

sind:sogenannterTopikdropim

Deutschen.

(24)

A:

HastduFritz

gesehen?

B:

Arbeitetnoch.

(25)

A:

...

B:

Versteh

ichnicht.

(26)

A:

Wosteckt

dennMaria?

B:

Hab

ichheute

noch

nichtgesehen.

•Entweder

ϑ-Rollen-Vergabemußaufden

Kon

text

Bezugnehmen,oder

das

entsprechendeArgument

tauchtunsichtbar

inder

Syntaxauf(pro

in(27)

=phon

etisch

leeres

Pronom

en):

(27)

proverstehichnicht.

18

Argumentstatusin

derSyn

tax

•Unterscheidung

zwischen

Argument

und

nicht-

Argumentistlingu

istischrelevant(C

hom

sky19

86).

1.In

(28-b)wurdeauseiner

Nicht-Argumentphrase

(einer

in-PP)unerlaubterweise

herau

sbew

egt.

2.(28-d)involviert

zulassigeBew

egung

auseiner

in-PP,diesm

aleinArgument(Lokation).

3.VergleicheBew

egungauseinem

Nichtargument-

satz

(29-b)undauseinem

Argumentsatz(29-d).

(28)

a.Dickensdiedin

astrange

man

ner.

b.*W

hat

manner

did

Dickensdie

in?

c.Johnsleptin

thisbed.

d.

Thisbed

has

beensleptin.

(29)

a.Fritz

ist

eingeschlafen,

wahrend

erLordof

theRings

gelesenhat.

b.*W

asistFritz

eingeschlafen,wahrend

ergelesenhat?

c.Fritz

glaubt,siehat

Lordof

theRings

gelesen.

d.

Was

glaubtFritz,hat

siegelesen?

19

Externesvs.

interneArgumente

•EsgibteinArgument,

das

sich

manchmal

anders

verhalt(u.A.syntaktisch)alsdieanderen

Argumen-

te:das

sogenannte

externeArgument.

Die

nicht-

externen

Argumente

nenntman

intern.

1.Wennzu

einem

VerbeinArgumentmit

Agens-

Rolleexisitiert,istdiesdas

externeArgumentdes

Verbs.

2.Existiert

kein

solches

Argumentzum

Verb,ab

ereinArgumentmitder

Exp

eriencer-Rolle,dannist

diesesdas

externeArgumentdes

Verbs.

3.Das

externeArgumentvonNom

en(siehespater)

ist

immer

das

R(eferentielle)-Argument

(siehe

Williams19

81).

•Das

externe

Argumentstehtim

ϑ-Rasterhierar-

chisch

hoh

eralsdie

internen

Argumente

(die

Hier-

archieistausgedrucktdurchgeschachtelteKlamme-

rung):

(30)

�Arg

ext�A

rgint1,Arg

int2,...��.

20

Externesvs.interneArgumente

2

•Die

Terminolog

ieextern

vs.intern

kommtdaher,

dassman

fruher

das

externeArgumentin

der

Syn-

taxaußerhalbder

VP

(Verbalphrase)verkettethat

(inder

sogenanntenTem

poralphrase),

wahrendal-

leanderen

Argumente

VP-intern

verkettetwurden

(31-a).

•Heute

werden

ublicherweise

alle

Argumente

VP-

(bzw

.vP

-)intern

verkettet(31-b).

Die

ursprungli-

cheTerminolog

ie(die

ubrigensaufWilliams19

81zuruckgeht)

hat

sich

dennoch

erhalten.

(31)

a.TP

Subj

T′

VP

Objekt

V

T

b.

VP

Subj

V′

Objekt

V

21

Argumentstruktur:

Verben

•Die

folgenden

Beispiele

illustrieren

Argumentstruk-

turen(ϑ-Raster)

undSyntaxvonjeweils

einem

in-

transitiven,transitivenundditransitivenVerb.

(32)

schwim

men

�Agens�

a.Der

Fisch

schwam

m.

b.*D

erFisch

schwam

mmich.

(33)

beißen

�Agens�T

hem

a��

a.*D

erHundbiss.

b.

Der

Hundbissmich.

(34)

geben

�Agens�T

hem

a,Ziel��

a.*M

aria

gabFritz.

b.

Maria

gabFritz

einBuch.

22

Unergativischvs.unakkusativisch

•Esgibtzw

eiunterschiedliche

Typ

envon

intran

-sitiven

Verben:unergativ(isch

)eund

unakkusa-

tiv(isch

)eVerben.

•Unergative

intran

sitive

Verben

weisenihrem

Argu-

mentdie

Agens-Rolle

zu,unakku

sative

intransitive

Verben

weisenihrem

ArgumentdieThem

a-Rollezu.

(35)

a.Allisonran.

(Agens)

b.

Ansonjoked.

(Agens)

c.Allisonappeared.

(Them

a)d.

Ansoncollapsed.

(Them

a)e.

Fritz

hat

geschnarcht.

(Agens)

f.Karlhat

gearbeitet.

(Agens)

g.Fritz

isthingefallen.

(Them

a)h.

Karlistuntergegangen.

(Them

a) 23

Unergativisch

vs.

unakkusativisch

2

•Auch

der

Unterschiedzw

ischen

unakku

sativenund

unergativenVerben

istlingu

istischrelevant(hat

z.B.

Kon

sequenzenfurdie

Syntax).

•Beispiel(G

rewendorf19

89):

1.Ein

freierDativim

Deutschen,der

alsPossessor

interpretiertwird,istin

intran

sitiven

Kon

struk-

tion

ennurmog

lich,wennder

Possessor

mitdem

Argumenteines

unakku

sativischen

Verbsassozi-

iert

wird(36-a).

2.Die

Kon

struktionwirdungram

matisch,wennder

Possessor

mit

dem

Argumenteines

unergativi-

schen

Verbsassoziiert

ist(36-b).

(36)

a.dassdem

Bau

erndateinigeKuhege-

storben

sind

b.*d

assdem

Bau

erndateinigeKuhegelebt

hab

en

24

Argumentstruktur:

Verben2

•Man

chmal

sindArgumente

option

al.Dieswirdno-

tiert,

indem

das

Argumentim

ϑ-Rasterin

runde

Klammerngesetztwird.

(37)

singen

�Agens�(Them

a)��

a.Der

SolistsangeineArie.

b.

Der

Solistsang.

c.*D

ieAriesang./*S

angdie

Arie.

(38)

zerbrechen

�(Agens)

�Them

a��

a.Fritz

zerbrach

die

Vase.

b.

Die

Vasezerbrach.

c.*F

ritz

zerbrach.

•Nebenbei:Man

sieht,dassdas

Agensin

(38-b)syn-

taktisch

nichtmehrvorhan

den

ist,weiles

nichtdas

Subjekt

eines

eingebettetenInfinitivskontrollieren

kann:(*Die

Vasezerbrach,um

die

Versicherungs-

summezu

kassieren.)

25

Argumentstruktur:

Verben3

•Weitere

Beispiele:

1.EineEreignisrolle

wirdan

das

infinitivisch

eOb-

jekt

vonversuchen

zugewiesen(siehe(39-a)).

2.EineExp

eriencerrolle

wird

andas

Subjekt

von

wollenzugewiesen(siehe(39-b)).

3.AufdieReferenten-Rollewirdspater

eingegangen.

(39)

a.versuchen

�Agens�Ereignis��

Fritz

versuchte

den

Schlussel

zufinden.

b.

wollen

�Exp

eriencer�Ereignis��

Fritz

wollteden

Schlussel

finden.

•Die

Unterscheidung

zwischen

Agensund

Exp

eri-

encerwirdu.A.motiviertdurchdas

unterschiedliche

Verhaltender

VsmitExp

eriencer-Subjekten

undder

VsmitAgens-Subjekten

(z.B.Im

perativbildung):

(40)

a.Versucheden

Schlussel

zufinden!

b.*W

olle

den

Schlussel

finden!

26

Argumentstruktur:

Nomen,Adjektive

•Verben

sinddieprototypischen

Pradikate,ab

erauch

Nom

enoder

Adjektivekonnen

alsPradikatedienen.

•Entsprechendbesitzenauch

Nom

enundAdjektive

eineArgumentstruktur.

•Dieswirdab

erzunachst

mal

verschleiert

dadurch,

dassin

vielen

Fallen

1.Nom

enalsArgumente

(siehe(41-a))und

2.AdjektivealsModifikatoren(siehe(41-b))

fungieren.

(41)

a.Der

Hundbellt.

b.

Der

großeHundbellt.

•In

(41)

tauchtkeinePhrase

auf,die

Argumentvon

Hundoder

groß

ware.

(Das

siehtman

daran,dass

HundnichtgleichzeitigArgumentvonbelltundvon

groß

sein

kann,dadiesdas

ϑ-K

riterium

verletzen

wurde.)

27

Argumentstruktur:

Nomen,Adjektive2

•AndereKon

textesugg

erieren,dassN

undA

Pradi-

kate

mitArgumentstruktursind(esgibtab

erauch

Gegenevidenz,

sieheGrimshaw

1990

uber

Ns).

•Beispiel:Der

Eigennam

eFidoin

(42-a,b)istArgu-

mentvonHundundgroß.

(42)

a.FidoisteinHund.

b.

Fidoistgroß.

•Weitere

Evidenz:

1.Im

Englischen

istin

ahnlichen

Kon

texten

dieKo-

pula

benichtob

ligatorisch

wieim

Deutschen

die

Kop

ula

sein

(wie

in(42)),

siehe(43).

2.Das

legt

nahe,

dassFidoin

(43)

(analog

in(42))

nichtArgumentder

Kop

ula

be(oder

sein)ist,

sondernvondog

undstupid

(oder

Hund,groß

).

(43)

a.Iconsider

Fido(tobe)

adog

.b.

Iconsider

Fido(tobe)

stupid.

28

Argumentstruktur:

Nomen,Adjektive

3

•Frage:Welcheϑ-RollenvergibtA?

1.Das

externeArgumenteines

ausV

abgeleiteten

Askorreliert

mitdem

internen

Them

a-Argument

des

zugrundeliegenden

Vs((44

),(45)).

2.Daher

istes

plausibel,anzunehmen,dassdas

externeArgumentvonAdieThem

a-Rolle

erhalt.

Baker

&Bob

aljik

(200

2)erweitern

diesaufAs,

die

nichtausentsprechenden

Vsabgeleitet

sind.

3.Die

Rolle

anderer

Argumente

vonA

(wennvor-

handen)istunklar.Wir

lassen

diesoff

enund

schreiben

einfach

X.

(44)

clear(V

)�A

gens�Them

a��

Thewindclearedthesky.

(45)

clear(A

)�T

hem

a�

a.Theskyisclear.

b.*T

hewindisclear.

(“Der

Windklartauf.”)

29

Argumentstruktur:

Nomen,Adjektive4

•Welcheϑ-RollenvergibtN?

1.Das

externeArgumentvonN

isteinIndividuum,

uber

das

die

BedeutungvonN

ausgesagtwird.

2.NachWilliams(198

1)erhaltdiesesArgumentdie

Referenten-Rolle

R.

3.Die

externeArgumentstelle

vonN

kannbesetzt

werden

durchreferentielle

Argumente

wie

Eigen-

nam

en(G

eorge)unddeiktischePronom

en(this),

siehe(46).

4.Die

interneArgumentstelle

istmeist

einThem

a.

(46)

a.picture

�R�(Them

a)��

They

consider

thisapicture

ofMon

treal.

b.

president

�R�(Them

a)��

They

mad

eGeorgepresidentof

theclub.

30

ArgumentstrukturundDeriva

tion

•Erinnerung:

Das

Suffix-bar

kannsich

nurmittran-

sitivenVerben

verbinden.

•Beobachtung:

Die

them

atischeRolle

des

einzigen

Arguments

des

derivierten

V-bar-Adjektivskorre-

spon

diert

mit

der

des

internen

Arguments

des

zu-

grundeliegenden

Vs.

(47)

a.Fritz

schließt

die

Tur.

b.

Die

Turistschließ-bar.

c.*F

ritz

istschließ-bar.

(intendierteBedeutung:

“Fritz

istfahig

Turenzu

schließen.”)

•Das

einzige

Argumentvon

schließ-bar

in(47-b)

tragtalso

die

Them

a-,nichtdie

Agens-Rolle

(vgl.

(47-c)).

•DiesistdieselbeRolle,die

das

interneArgument

vonschließenin

(47-a)

tragt.

31

ArgumentstrukturundDerivation2

•Beobachtungen:

1.Die

durch-er,-ee,

-mentderivierten

Nsim

Eng-

lischen

hab

enalle

einexternes

Argument.

2.Sie

unterscheiden

sich

dadurch,welcheϑ-Rolle

des

zugrundeliegenden

VsdiesesArgumenttragt.

(48)

employ

�Agens�T

hem

a��

Iem

ployyou.Therefore...

a....Iam

anem

ployer.

b.#...youarean

employer.

c.#...Iam

anem

ployee.

d.

...youarean

employee.

e.#...Iam

anem

ploym

ent.

f.#...youarean

employm

ent.

g....thisago

odem

ploym

ent.

•Beachte:(48-b,c,e,f)sindunvertraglich(hiermar-

kiertdurch#)mitdem

Kon

text,der

mitder

Ver-

teilungder

ϑ-Rollenin

(48)

korrespon

diert.

32

ArgumentstrukturundDeriva

tion3

•Schlussfolgerungen:

1.Die

ϑ-Rolle

des

externen

Arguments

von

V-er

korreliert

mit

der

des

externen

Arguments

des

zugrundeliegenden

Vs.

2.Die

ϑ-Rolle

des

externen

Arguments

von

V-ee

korreliert

mit

der

des

internen

Arguments

des

zugrundeliegenden

Vs.

3.Die

Rolle

des

externen

Arguments

von

V-m

ent

korreliertweder

mitder

des

externen

noch

mitder

des

internen

Arguments

des

zugrundeliegenden

Vs(son

dernistdie

Ereignis-Rolle

des

Verbs).

•Aufgab

e:Nachdem

diese

Beobachtungenmit

Hil-

fedes

Kon

zepts

der

Argumentstrukturform

uliert

wurden,sollnunversuchtwerden,siezu

erklaren. 33

Argumentstrukturals

Merkmal

•Annahme:

Das

ϑ-Rastereines

Morphem

skannwie

einmorpho-syntaktisches

Merkm

albehandeltwer-

den.

•Kon

sequenz:Dasich

morpho-syntaktischeMerkm

a-leim

mer

vom

Kop

fher

vererben,solltefolgen,dass

das

ϑ-Rasterdes

Kop

fesdas

ϑ-Rastereines

mor-

pholog

isch

komplexenWortesbestimmt.

•Beachte:

1.Die

Merkm

ale

von

Affixen

(also

auch

ihrϑ-

Raster)

konnen

nichtisoliert

betrachtetwerden,

daAffixe

gebundeneFormen

sind.

2.Man

kanndiese

Eigenschaftennurstudieren,in-

dem

man

die

Effekte

beobachtet,

die

sie

auf

Worterhab

en,deren

Teilsiesind.

34

Argumentstrukturals

Merkmal2

•Beispiel1:

Das

Suffix-heit.

(49)

a.dunkel

�Them

a�Der

Him

mel

istdunkel.

b.

Dunkel-heit

�R�

Das

istDunkel-heit.

c.*D

erHim

mel

istDunkel-heit.

•Interpretation

:

1.(49-a)

zeigt,

dassder

Him

mel

ein

geeign

etes

externes

Argumentfurdunkelist.

2.(49-c)

sugg

eriert,dassder

Him

mel

aber

kein

geeign

etes

externes

Argumentfurdie

durch-heit

derivierteForm

Dunkel-heitist.

3.Das

legt

nahe,

dass-heitdie

Argumentstruktur

vondunkelveranderthat.

4.Dieswiederum

folgt,wenndie

Argumentstruktur

einMerkm

alist,welches

der

Kop

f-heitvererben

kann.

35

Argumentstrukturals

Merkmal3

•Vorlaufige

Annahmen

(werden

spater

revidiert):

1.Das

Adjektiv

dunkelweist

seinem

einzigenArgu-

mentdie

Rolle

Them

azu.

2.Das

Nom

enDunkel-heitweist

seinem

externen

Argumentdie

Rolle

Rzu.

3.Diese

R-Rolle

kann

nichtvon

dunkelkommen,

muss

also

von-heit

per

Projektionaufdas

Deri-

vatvererbtwerden

(50).

4.Ausirgendwelchen

Grunden

istder

Him

mel

kein

geeign

etes

Argumentfurdie

R-Rolle

von-heit.

(50)

N �R�

AN

�Th�

�R�

dunkel

-heit

36

Argumentstrukturals

Merkmal4

•Beachte:

1.Prafixe

bilden

(per

Definition)niemalsden

rech-

testen

TeilkomplexerWorter.

2.Wir

hab

enangenom

men,dasseinPrafixdaher

niemalsKop

feines

komplexenWorts

sein

kann

(im

Deutschen/E

nglischen).

3.Daraussolltefolgen,dassPrafixe

die

Argument-

strukturnichtbeeinflussen.

•Beispiel2:

Das

Prafixre-im

Englischen

verandert

die

Argumentstrukturdes

Verbes,mit

dem

essich

verbindet,niemals.

(51)

write

re-w

rite

�Agens�T

hem

a��

inspect

re-inspect

�Agens�T

hem

a��

enter

re-enter

�Agens�

marry

re-m

arry

�Agens(�Them

a�)�

awaken

re-awaken

�Them

a�send

re-send

�Agens�T

hem

a,Ziel��

37

Argumentstrukturals

Merkmal5

•Beispiel3:

ArgumentstrukturvonKom

posita.

(52)

a.Das

Hem

distrot.

�Them

a�b.

Das

Hem

distwein-rot.

�Them

a�c.

Sie

poliert

das

Metall.

�Agens�T

hem

a��

d.

Sie

prage-poliert

es.

�Agens�T

hem

a��

e.Das

isteinBuch.

�R�

f.Das

isteinLese-buch.

�R�

(53)

N �R�

VN

�Ag�T

h��

�R�

Les(e)-

buch

38

Ein

Problem

•Problem:

Das

Verhalten

der

Argumentstruktur

scheintetwas

komplexerzu

sein

alsdas

Verhalten

anderer

morpho-syntaktischer

Merkm

ale:

1.Tatsachlichhangt

dieArgumentstruktureines

zu-

sammengesetztenWortesnichtnurvonder

Ar-

gumentstrukturdes

Kop

fesab.

2.Vielm

ehristsieeineFunktionmehrererTeile

des

zusammengesetztenWortes.

•Beobachtung1:

DieArgumentstrukturdes

durch-er

derivierten

Nom

ensin

(54)

istidentischzu

der

des

zugrundeliegenden

Verbs.

(54)

a.kennen

�Agens�T

hem

a��

Diese

Personkenntdie

Szene.

b.

Kenn-er

�Agens�T

hem

a��

Diese

PersonisteinKenn-erder

Szene.

•Hat

-eralso

zufalligdasselbeϑ-Rasterwiekenn-(so

dasssich

die

Argumentstrukturnichtandert)?

39

Ein

Problem

2

•Beobachtung2:

1.Wenn

-er

mit

intran

sitiven

Verben

kombiniert

wird,ergeben

sich

keineNsmittransitiverArgu-

mentstruktur(siehe(55),(56)).

2.Man

wurdeab

ereinetransitive

Argumentstruk-

turerwarten,wenn-erselbsteinesolchetransitive

Argumentstrukturbesaße(w

iefur(54)

angenom

-men)unddiese

vererbte.

(55)

a.Tulpen

bluhen

fruh.

b.

Tulpen

sindfruheBluher.

(56)

a.*R

egen

bluhtTulpen.

b.*R

egen

isteinBluher

furTulpen.

•Schlussfolgerung:

Die

Argumentstrukturvon

V-er

scheint(auch)von

der

Argumentstrukturdes

zu-

grundeliegenden

Vsabhangigzu

sein.

40

Ein

Problem

3

•Frage:Wie

kannman

das

erklaren?

•Problem:

1.Einerseitsvererbt-ersein

Merkm

al[N]an

V-er,

verhaltsich

also

wie

einKop

f.2.

Aufder

anderen

Seite

bestimmt-erab

ernicht

(allein)das

ϑ-Rasterdes

derivierten

Ns,

verhalt

sich

also

nichtvollstandig

wie

einKop

f.3.

Außerdem

:Kam

edas

ϑ-Rastervon

V-er

aus-

schließlichvom

Nicht-Kop

f(von

V),

dannwurde

man

einNerwarten,das

keineN-typischeR-Rolle

andas

externeArgumentzuweist

(son

derneine

V-typischeRolle).

•Wir

werden

spater

die

Losung

furdiese

Problem

kennenlernen,die

inBaker

&Bob

aljik(200

2)ange-

boten

wird.

41

Argument-Linking

•Betrachte

zunachst

synthetische

Kom

posita

wie

Schadlings-vertilg-er,Geschirr-spul-er,etc.

•Handeltes

sich

um

N-N

-Kom

posita,

dannsollten

ihre

ϑ-Rasterdem

des

Kop

fes(V

-er)

entsprechen

(Vererbungvonrechts):�A

gens�T

hem

a��.

•Das

istab

ernichtder

Fall,siehe(57).

(57)

a.*D

iese

Vog

elsind

Schadlingsvertilger

des

Kartoffelkafers.

b.*D

iese

MaschineisteinGeschirrspuler

vonTellern.

•DieBeispielewerden

gram

matisch,sobalddas

inter-

neArgumentdes

synthetischen

Kom

positumsfehlt.

(58)

a.Diese

Vog

elsindSchadlingsvertilger.

b.

Diese

MaschineisteinGeschirrspuler.

•Diese

synthetischen

Kom

positahab

enalso

nureine

Agens-Rollezu

vergeben

(aber

keineThem

a-Rolle). 42

Argument-Linking2

•Frage:Wieso

ererben

synthetischeKom

positanicht

die

kompletteArgumentstrukturdes

Kop

fes(des

-er-Nom

ens)?

•Antwort:

1.In

(57-a)

wurdedie

interneArgumentstelle

des

Nom

ensVertilg-ervom

Nicht-Kop

f(Schadling)

des

Kom

positumsbereits

inderMorphologie

abgesattigt.

2.Dam

itkanndiese

Argumentstelle

nichtmehrvon

einem

Argumentin

der

Syntax(K

artoffelkafer)

besetzt

werden.

•Baker

&Bob

aljik

(200

2)nennen

das

Argument-

Linking.

(59)

Argument-Linking

Der

Nicht-Kop

feines

Kom

positumskannals

Argumentdes

Kop

fesinterpretiertwerden.

43

Argument-Linking3

•Baker

&Bob

aljik

(200

2)notierenArgument-Linking

durchSuper-Koindizierung

der

referentiellenAr-

gumentstelle

des

Nicht-Kop

fesmiteiner

Argument-

stelle

des

Kop

fes.

(60)

[ N[ N

Schadlings

�Ri�][ N

Vertilger

�Ag�T

hi��

]]

•Beachte:

1.NurSchwesterknoten

konnen

die

Beziehungdes

Argument-Linkingeingehen.

2.NachSattigu

ngder

Argumentstelle

durchLinking

kann

diese

Argumentstelle

nichtmehran

das

komplexe

Wortvererbtwerden,siehe(61).

(61)

Sattigu

ngsprinzip

EinegelinkteArgumentstelle

kannnichtweiter

vererbtwerden.

44

Argument-Linking4

•Kon

sequenz:

Es

folgt,

wieso

die

Argumentstelle

nichtmehrdurch

einePhrase

inder

Syntaxab-

gesattigtwerden

kann.

(62)

N�A

g�Projektion

NN

�Ri�

�Ag�Thi��

Geschirr

VLinking

N�A

g�Th��

�R�

spul-

-er

•Beachte:Esfolgtab

erim

mer

noch

nicht,wieso

das

ϑ-Rasterdes

-er-Nom

ensSpul-er

dem

Rasterdes

Nicht-Kop

fesspul-

entsprechen

sollte(w

iein

(62)

vorausgesetzt).

45

EineBeschrankungfur

Argument-Linking

•Eineweitere

Beobachtung:

1.Im

Fallvon

Argument-Linking

oben

wurdedie

referentielleArgumentstelle

des

Nicht-Kop

fesmit

der

internenArgumentstelle

des

Kop

fesverlinkt.

2.Das

istkein

Zufall.

Linkingmitder

externenAr-

gumentstelle

des

Kop

fesistnam

lichgrundsatzlich

unmog

lich:

(63)

a.*D

ieserSchadling

istein

Vog

elvertilger.

(Intendiert:“D

ieserSchadling

wird

von

Vog

elngefressen.”)

b.*D

iesesGeschirristeinHausm

ann-spuler.

(Intendiert:“D

iesesGeschirrwird

vom

Hausm

anngespult.”)

•Vergleicheauch

dienichtvorhandenen

Lesartenvon

Kindermorder,Augenoff

ner,etc.

46

EineBeschrankungfur

Argument-Linking2

•Mitanderen

Worten:Das

referentielleArgumentdes

Nicht-Kop

fesdes

Kom

positumskannalsThem

ades

Kop

fesinterpretiertwerden,ab

ernichtalsAgens.

•Wieso

das

soist,

wirdhiernichterklart.

Aber

um

eswenigstens

sicherzustellen,wird

folgende

Be-

schrankungfurArgument-Linkingstipuliert.

(64)

Linking-Beschranku

ng

Die

Argumentstelle

des

Nicht-Kop

feskann

nichtmitder

externen

Argumentstelle

des

Kop

fesgelinkt

werden.

•Seitenbem

erku

ng:

Naturlich

warees

schon

,wenn

man

wußte,

warum

sowas

wie

(64)

gelten

soll.

47

Argument-Linkingund-ing-N

omen

•Argument-Linking

scheint

auch

insynthetischen

Kom

positades

Englischen

zuerfolgen,die

Nsent-

halten,welchedurch-ing-D

erivationausVsabge-

leitet

wurden

(Baker

&Bob

aljik

2002

).

(65)

a.Theeatingof

meatisenjoyable.

b.

Meat-eatingisenjoyable.

c.*M

eat-eating

ofpork

isforbidden

insomereligions.

d.*C

hild-eating(ofmeat)

isim

portantfor

healthygrow

th.

(66)

a.Thewashingof

dishes

ishelpful.

b.

Dish-washingishelpful.

c.*D

ish-washingof

platesishelpful.

d.*H

usband-washing(ofdishes)isappre-

ciated

bymostwives.

•Sob

alddie

Argumentstrukturvon-ing-N

omen

ge-

nauer

dargelegt

ist,kommen

wiraufeinedetailierte

AnalysedieserFalle

zuruck.

48

Argument-Linkingund-en-N

omen

•AhnlicheFaktenfindet

man

auch

imDeutschen

vor,

allerdings

hat

man

esdannpotentiellmitdem

Suffix

-en(alternativ:einNullsuffixØ)zu

tun:[ V

ess-

]vs.

[ NEss-en].

(67)

a.Das

Essen

vonFleisch

istumstritten.

b.

Fleischessenistumstritten.

c.*F

leischessenvonSchweinistin

einigen

Religionen

verboten.

d.*D

asKind(er)essen

(von

Fleisch)

ist

wichtigfurgesundes

Wachstum.

(68)

a.Das

SpulenvonGeschirristhilfreich.

b.

Geschirrspulenisthilfreich.

c.*D

asGeschirrspulender

Telleristhilf-

reich.

d.*H

ausm

ann(s)spulen

(der

Teller)

wird

vonden

meisten

Frauen

geschatzt.

49

Argumentstrukturvon-en-N

omen

•Betrachte

nundie

Eigenschaftenvon-en-N

omen:

(69)

Karlspultedas

Geschirr.

a.Karls

Spulen

des

Geschirrs

dauerte

Stunden.

b.

Das

Spulendes

Geschirrs

durchKarl

dauerte

Stunden.

c.Ich

finde,

das

war

Karls

schnellstes

Spulendes

Geschirrs.

•Beobachtungen:

1.Hat

das

zugrundeliegendeV

eininternes

Argu-

ment,dannhat

diesdas

V-en-N

omen

auch

(durch

postnom

inalen

Genitiv

markiert),siehe(69-a).

2.Vsexternes

Argumenttauchtauch

mit

V-en-

Nom

enauf

(realisiert

als

durch-Phrase

oder

pranom

inaler

Genitiv),(69-a-c).

3.Das

V-en-N

omen

hat

außerdem

noch

einexternes

R-Argument,wiebeiNom

enublich,siehe(69-c).

50

Argumentstrukturvo

n-en-N

omen2

•Interpretation

:

1.Die

Argumentstruktureines

V-en-N

omensuber-

nim

mtdie

des

zugrundeliegenden

V.

2.Zusatzlichwirddie

Argumentstrukturdes

V-en-

Nom

ensnoch

angereichertdurcheineR-Rolle.

3.Diese

R-Rolle

wirddem

externen

Argumentdes

V-en-N

omenszugewiesen,wahrend

die

von

Vubernom

meneArgumentstrukturdieinternen

Ar-

gumente

des

V-en-N

omensbildet.

•Um

diesabzuleiten

fuhrenBaker

&Bob

aljik(200

2)den

Prozess

des

Substitutions-Linkingsein(das-

selbeVerfahrenfunktioniertdannauch

furdiedurch

-ing-Affigierungderivierten

Nom

enim

Englischen). 51

Substitutions-Linking

•Idee:

1.EinePositionim

ϑ-Rasterdes

-ing/-en-Suffixes

wirdersetztdurchdas

gesamte

ϑ-Rasterdes

zu-

grundeliegenden

Verbes.

2.Dadurch

wird

das

ϑ-Rasterdes

VerbsTeilder

Argumentstrukturdes

Suffixes.

3.Danachkanndas

erweiterteϑ-Rasterdurchdas

Projektionsprinzipan

das

V-ing/

-en-N

omen

ver-

erbtwerden,zusammen

mit

den

ursprunglichen

ϑ-Rollen

des

Suffixes(aber

naturlich

ohnedie

erstetzteϑ-Rolle).

(70)

Substitution

s-Linking

Die

Argumentstruktur

des

verbalen

Nicht-

Kop

feseines

N-D

erivatskanneineϑ-Position

des

Kop

fesersetzen.

52

Substitutions-Linking2

•Beispiel:Spul-en

1.Die

Argumentstruktur

von

spul-

ist

�Agens

�Them

a��.

2.DieArgumentstrukturdes

nom

inalisierenden

Suf-

fixes-enist�R

�X��.

3.Die

X-Argumentstelle

von-enwirdersetztdurch

dieArgumentstrukturvonVunddieso

erweiterte

Argumentstrukturvon-enwirdprojiziert.

(71)

NProj.

�R�A

g,Th��

VN

�Ag�Th��

Subst.

�R�X

��

Spul-

-en

53

Substitutions-Linking3

•Beachte:

1.NichtalleSuffixe

losenSubstitution

s-Linkingaus.

2.Ob

ein

Morphem

Substitution

s-Linking

auslost

oder

nicht,isteinelexikalischeEigenschaft.

3.Mitanderen

Worten:Diese

Eigenschaftmuss

imLexikon

eintrag

eines

Substitution

sauslosersver-

merkt

sein

(z.B.durcheinMerkm

al[+

subst]).

•Beispiel:Der

Lexikon

eintrag

des

Suffixes-enenthalt

also

aufjeden

Falldie

folgenden

Merkm

ale:

[N],

[∗V∗],[suffix],�R

�X��,[+

subst],...

54

Zwisch

enresume

•Argument-Linking:

Ein

komplexesWortererbtwe-

niger

Argumentstellenalserwartet.

•Substitution

s-Linking:

Das

komplexe

Wortererbt

mehrArgumentstellenalserwartet.

•Substitution

s-Linkingzeigtab

erauch

zwei

Eigen-

schaften,diewirschon

beiArgument-Linkingbeob-

achtenkonnten:

1.das

Sattigu

ngsprinzip(siehe(72-b);

der

Infinitiv

kannkeineEreignisrolle

mehrerhalten);

2.eineBeschranku

ng,

siehe(72-c):dieexterneRolle

(hierdie

R-Rolle)muss

erhaltenbleiben).

(72)

a.Erwunschte

sich,nachHause

gehen

zukonnen.

b.*D

asWunschen,nachHause

gehen

zukonnen,war

stark.

(vgl.Der

Wunsch,nachHause

gehen

zukonnen,war

stark.)

c.Das

war

einverzweifeltes

Wunschen. 55

Substitutions-

undArgument-Linking

•Die

beiden

LinkingProzessekonnen

ineinem

syn-

thetischen

Kom

positum,dessenKop

feinV-ing/

-en-

Nom

enist,

kombiniert

werden

(vgl.S.45

),wie

inder

Analysevon(das)Geschirr-spul-en

in(73).

(73)

NSat.&

Proj.

�R�A

g��

NN

Sat.&

Proj.

�Ri�

�R�A

g,Thi��

Geschirr

VArg.-Link.

N�A

g�Th��

�R�X

��

spul-

Subst.-Link.

-en

56

Substitutions-

undArgument-Linking2

•Seitenbem

erku

ng:

1.Unklar

ist

jetzt

allerdings,warum

Argument-

Linking

in(73)

das

Them

abetrifftund

nicht

das

Agens.

2.Schließlichsindbeidenichtextern

(Ristextern):

�R�A

g,Th��.

3.Unddie

Beschranku

ng(64)

verbietetja

nureine

Bindungdes

externen

Arguments.

•Das

kannman

mog

licherweise

beheben,indem

man

dieArgumentstrukturvollkom

men

hierarchisiert:�R

�Ag�T

h���.

(Das

ergibtsich

eigentlichsowieso

aus

dem

Substitution

slinkingin

(73).)

•Jetztmusste

man

nurnoch

(64)

soform

ulieren,

dassArgument-Linkingaufdie

tiefsteϑ-Rolle

des

Kop

fesbeschrankt

ist.

57

Substitutions-Linkingund-ize/-isier-

•Das

Derivationsm

orphem

-ize

imEnglischen

hat

folgendeEigenschaften:

1.Esverbindet

sich

mitAdjektiven

(�Them

a�).

2.Esform

tdarausVerben.

3.Das

resultierendeVerbhat

die

Argumentstruktur

�Agens�T

hem

a��,siehe(74-b,d).

(74)

a.Hitch-hikingislegal.

b.

Con

gresslegal-ized

hitch-hiking.

c.Thisfacilityismodern.

d.

Thecompan

ymodern-izedthefacility.

•Das

Suffix-isier-im

Deutschen

scheintsich

gleich

zuverhalten:

(75)

a.Kiffen

istlegal.

b.

Das

Parlamenthat

Kiffen

legal-isiert.

c.Diese

Fabrikistmodern.

d.

Die

Firmamodern-isierte

die

Fabrik.

58

Substitutions-Linkingund-ize/-isier-

2

•Interpretation

1:

1.-isier-hat

das

ϑ-Raster�A

gens�T

hem

a��.

2.Durchdas

Projektionsprinzipvererbtsich

dieses

ϑ-Rasteraufdas

gesamte

Verbder

Form

A-isier-.

3.Die

Them

a-Rolle

von

legal

spielt

keine

Rolle

imkomplexenWort,

dasievonder

Nicht-Kop

f-Positionnichtvererbtwerden

kann.

(76)

V�A

g�T

h��

AV

�Th�

�Ag�T

h��

legal

-isier-

59

Substitutions-Linkingund-ize/-isier-

3

•Interpretation

2:

1.Das

Suffix

-isier-

hat

die

Argumentstruktur

�Agens�X

��.Außerdem

tragt-isier-das

Merk-

mal

[+subst].

2.Das

X-Argumentwird

ersetztdurch

die

Argu-

mentstrukturdes

Adjektivs.

3.Dadurch

fugt

-isier-zurArgumentstrukturdes

Adjektivs�T

hem

a�noch

eineAgens-Stelle

hinzu:

�Agens�T

hem

a��.

4.Diese

Argumentstrukturwirddannprojiziert,sie-

he(77).

(77)

VSat.&

Proj.

�Ag�T

h��

AV

�Th�

�Ag�X

��

legal

Subst.

-isier-

60

Substitutions-Linkingund-ize/-isier-

4

•Welcher

der

beiden

Interpretation

enistdiebessere?

•Beobachtung:

1.Aus(78-b)folgt(78-a);

2.aus(78-d)folgt(78-c).

(78)

a.Kiffen

istlegal.

b.

Das

Parlamenthat

Kiffen

legal-isiert.

c.Diese

Fabrikistmodern.

d.

Die

Firmamodern-isierte

die

Fabrik.

•Baker

&Bob

aljik(200

2):Dieskannerklartwerden,

wennman

annim

mt,dassSubstitution

s-Linkingvor-

liegt:

1.Das

interneArgumentdes

A-isier-Vserhaltdurch

Substitution

dieselbeThem

a-Rollewiedas

einzige

Argumentdes

zugrundeliegenden

As.

2.Wenn

diese

Argumente

beidedie

Them

a-Rolle

des

Adjektivserhalten,istdie

beobachtbarese-

man

tischeRelationzw

ischen

(78-a)/(78

-b)und

(78-c)/(78

-d)plausibel.

61

Substitutions-Linkingund-h

eit

•Erinnerung:

1.ZuBeginndiesesAbschnitts

wurdeeineAnalyse

vonDunkel-heitvorgeschlagen.

2.Danachwirddas

ϑ-Rastervon-heit(�R�)

aufKo-

sten

des

Rasters

vondunkel(�Them

a�)projiziert

(siehe(79)).

•Beobachtung:

1.Die

Them

a-Rolle

vondunkelverschwindet

aber

nicht,wenndunkelmit-heitkombiniert

wird.

2.Vielm

ehrkannsieim

mer

noch

durcheinGenitiv-

Argumentrealisiert

werden,siehe(80).

(79)

a.Der

Him

mel

istdunkel.

b.*D

erHim

mel

istDunkel-heit.

(80)

a.Die

Dunkel-heitdes

Him

mels(ist

be-

ruhigend).

b.

IchbezeichnediesalsDunkel-heitdes

Him

mels.

62

Substitutions-Linkingund-h

eit

2

•Kon

sequenz:

Die

ursprunglicheAnalyse(vgl.Seiten

35-36)

kannnichtrichtigsein.

•Alternative:

1.-heithat

die

Argumentstruktur�R

�X��.

2.DieThem

a-RollevondunkelwirdfurXsubstitu-

iert.Esentsteht�R

�Them

a��.

3.Die

Argumentstruktur�R

�Them

a��kanndann

von-heitaufDunkel-heitprojiziert

werden.

4.Dadurch

kann

Dunkel-heit

nach

wie

voreine

Them

a-Rolle

zuweisen.

(81)

NSat.&

Proj.

�R�T

h��

AN

�Th�

�R�X

��

dunkel

Subst.

-heit

63

Substitutions-Linkingund-h

eit

3

•Frage:Wenndie

Them

a-Rolle

des

Adjektivsdunkel

inder

AbleitungDunkel-heiterhaltenbleibt,

wieso

kannder

Him

mel

in(79-b)danndiese

Them

a-Rolle

nichtaufnehmen?

•Mog

licheAntwort:

1.Die

Zuw

eisungvonthem

atischen

Rollenistkon-

figu

ration

ellbeschrankt.

2.DieNom

inalphrase

der

Him

mel

in(79-b)istnicht

ineiner

Position,an

die

die

Them

a-Rolle

eines

Nom

enszugewiesenwird,der

Genitiv

in(80-a,b)

dagegen

schon

.3.

DiePhrase

der

Him

mel

istin

der

Position,an

die

die

R-Rolle

zugewiesenwird,kannab

eraufgrund

seiner

Bedeutung,

diese

Rolle

nichtprob

lemlos

ausfullen.

•Die

Idee,dassϑ-Rollenan

bestimmte

syntaktische

Positionen

gekn

upft

sind,findet

sich

spatestensin

Baker

(198

8),wosieunterdem

Nam

enUniformity

ofTheta-AssignmentHyp

othesis

(UTAH)auftritt. 64

Argument-Bindung

•Erinnerung:

Esfehlenunsim

mer

noch

genaueAna-

lysen,die

die

Eigenschaftender

Suffixe

1.-er

2.-ee

3.-m

ent

4.-bar

liefern.

•Das

ersteProblem

bezog

sich

aufdas

scheinbar

parad

oxeVerhaltenvon-erin

z.B.Vertilg-er.

1.Einerseitsvererbt-ersein

Merkm

alN

anVertilg-

er,verhaltsich

also

wie

einKop

f.2.

Andererseitsbestimmt-erab

ernicht(allein)das

ϑ-Rastervon

Vertilg-er,

verhaltsich

also

nicht

wie

einKop

f.

•Baker

&Bob

aljik(200

2)fuhrendazunoch

einen

letztenProzess

ein:Argument-Bindung.

65

Argument-Bindung2

•Beobachtung:

1.Ein

Nom

ender

Form

V-erhat

einexternes

Ar-

gument,welches,analog

zum

externen

Argument

des

zugrundeliegenden

V,eine

Agens-Rolle

zutragen

scheint(siehe(82-a)).

2.Das

externe

Argumentsolcher

Nom

enscheint

aber

ebenfalls

eineR-Rolle

zutragen,wie

auch

nicht-derivierteNom

en(vgl.(82-a,b),

(82-c,d)).

(82)

a.Der

Grauschnapper

isteinausgezeichne-

terVertilger

vonUngeziefer.

b.

KeineSim

ulation

isteinerealistischeAb-

bildungdes

Universums.

c.Ichbew

erte

diesenGrauschnapper

alsef-

fizientenVertilger

vonUngeziefer.

d.

Ichbetrachte

diese

Sim

ulation

alsreali-

stischeAbbildungdes

Universums.

66

Argument-Bindung3

•Kon

sequenz:

Man

mochte

einen

Mechanismus,

der

zwei

them

atische

Rollen

mit

ein

und

dem

selben

Argumentassoziierenkann.

(83)

Argument-Bindung

Eine

Kop

f-Argumentstelle

kann

eine

Nicht-

Kop

f-Argumentstelle

binden.

•Beachte:

1.Bindung

wird

interpretiertalserhieltedas

Ar-

gument,

das

die

bindende

ϑ-Rolle

zugewiesen

bekom

mt,

auch

noch

die

gebundeneϑ-Rolle

zu-

gewiesen.

2.DiegebundeneArgumentstelle

istabgesattigtund

wirdnichtweitervererbt(genauer:substituiert);

daher

wirdnureinArgumentin

der

Syntaxreali-

siert(w

elches

aber

beideϑ-Rollentragt).

3.Argument-Bindungistlexikalisch

gesteuert(z.B.

durcheinMerkm

al[+

bind(x,y)]).

4.BindungwirddurchSubkoindizierungmarkiert.

67

Argument-Bindung4

•Annahmen:

1.-erhat

die

Argumentstruktur�R

�X��

(wie

-ing

oder

-en).

2.-eristlexikalisch

sospezifiziert,dassseineexter-

neArgumentstelle

dieexterneArgumentstelle

des

Nicht-Kop

fesbindet:[+

bind(ext,ext)].

(84)

NProj.&

Sat.

�Ri�T

h��

VN

�Ag i

�Th��

�Ri�X

��

Vertilg-

Arg.-Bind.

-er

&Subst.

•Kon

sequenz:

1.-eristder

Kop

f,vererbtalso

sein

N-M

erkm

al.

2.V

ubergibtnachBindungden

nichtgebundenen

Teilseiner

ArgumentstrukturviaSubstitution

anden

Kop

f,vonwoauser

projiziert

werden

kann. 68

Argument-Bindung5

•Beobachtung:

1.Argumentbindungkannauch

das

Verhaltendes

-ee-Suffixesableiten.

2.Dieswirderreicht,

indem

das

externeArgument

von

-ee

einfach

das

interne

Argumentdes

Vs

bindet,nichtdas

externe:

[+bind(ext,int)].

(85)

a.TheIRSconsidersChristheem

ployer

ofPat.

b.

TheIRS

considersPat

theem

ployee

ofChris.

(86)

NProj.&

Sat.

�Ri�A

g��

VN

�Ag�T

hi��

�Ri�X

��

employ

Arg.-Bind.

-ee

&Subst.

69

Argument-Bindung6

•Frage:

1.Wieso

brau

cht

man

uberhaupt

Argument-

Bindung?

Wenn

man

subsituiert,werden

doch

ohnehin

alle

ϑ-Rollendes

Nicht-Kop

fesubertra-

genunddanachprojeziert.

2.UndnachProjektionsollten

beideRollendoch

inder

SyntaxzurVerfugu

ngstehen

konnen.

•Antwort:

1.VielleichtgreifenBaker

&Bob

aljik(200

2)zu

die-

sem

Mechanismus,

weilsonst

inder

Syntaxzw

eiϑ-Rollenan

einArgumentzugewiesenwurden,in

Widerspruch

zu(17-b).

2.DurchArgument-Bindungwerden

inder

Morpho-

logieerst

zweiϑ-Rollenassoziiertunddannin

der

Syntaxnureinedavon

(diebindendeRolle)zuge-

wiesen.Die

zweite

Rolle

wirddurchdie

Bindung

entsprechendinterpretiert.

3.Die

Antwortkonnte

aber

vielleichtauch

inder

UTAH

begrundet

liegen.

70

Argument-Bindung8

•Argumentbindung

erklartauch

die

Eigenschaften

von-bar:

(87)

a.Fritz

liest

den

Brief.

b.

Der

Brief

istles-bar.

c.*F

ritz

istles-bar.

d.

?Der

Brief

istles-bar

durchMaschinen.

e.Der

Brief

istmaschinen-les-bar.

1.-bar

hat

die

Argumentstruktur�T

hem

a�X

��.

2.Das

externeArgumentvon-bar

bindet

das

interne

vonV,-bar

tragtalso

[+bind(ext,int)].

3.-bar

tragtdas

Merkm

al[+

subst].

(88)

AProj.&

Sat.

�Thi�A

g��

VA

�Ag�T

hi��

�Thi�X

��

les-

Arg.-Bind.

-bar

&Subst.

71

Zusammenfassung

•DieSuffixe

-er,-ee,

-ingim

Englischen

und-er,-en,

-bar

imDeutschen

hab

endiefolgenden

Eigenschaf-

ten,die

das

teilw

eise

gleiche,

teilw

eise

unterschied-

licheVerhaltenerklaren:

-ing:[N],

[∗V∗],�R

�X��,

[+subst]

-en:

[N],

[∗V∗],�R

�X��,

[+subst]

-er:

[N],

[∗V∗],�R

�X��,

[+subst],

[+bind(ext,ext)]

-ee:

[N],

[∗V∗],�R

�X��,

[+subst],

[+bind(ext,int)]

-bar:[A],

[∗V∗],�T

h�X

��,[+

subst],

[+bind(ext,int)]

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pholog

y’,TheLingu

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1,81

–114.

73

Morp

holo

gie

Distr

ibuie

rte

Morp

holo

gie

1

Vora

uss

chau

•H

alle

&M

aran

tz(1

993)

schla

gen

die

Theo

rie

der

Distr

ibuie

rten

Morp

holo

gie

(DM

)vo

r.

•D

Mist

eine

lexi

kalis

ch-r

ealis

atio

nal

eT

heo

rie

der

Fle

xion

smor

phol

ogie

.W

ichtige

Kon

zepte

von

DM

(z.T

.au

chin

ander

enT

heo

rien

)sind:

1.Spat

eEin

setz

ung

2.U

nte

rspez

ifika

tion

3.Tei

lmen

genpr

inzi

p4.

Slo

gan

“syn

takt

isch

eStr

ukt

ur

bis

nac

hunte

n”

5.Ver

arm

ung

6.Ver

schm

elzu

ng

7.Lok

ale

Dislo

zier

ung

8.Fusion

9.Spal

tung

10.

phon

olog

isch

eRea

dju

stie

rungs

rege

ln11

.ℵ-N

otat

ion

12.

Suban

alys

e

2

Spate

Ein

setz

ung

•In

der

DM

-Arc

hitek

tur

folg

tM

orphol

ogie

der

Syn

-ta

x;sie

real

isie

rtdie

bis

dah

inab

stra

kten

Term

inal-

knote

n(s

ogen

annte

Morp

hem

e)

imsy

nta

ktisch

enB

aum

.

•In

der

Syn

tax

enth

alte

ndie

Mor

phem

enur

Bundel

mit

mor

pho-

synta

ktisch

enund

sem

antisc

hen

Mer

k-m

alen

–sie

hab

enke

ine

phon

olog

isch

enM

erkm

ale.

•Es

gibt

f(unkt

ional

e)-M

orphem

eund

l(ex

ikal

isch

e)-

Mor

phem

e.Spat

eEin

setz

ung

gilt

zum

indes

tfu

rf-

Mor

phem

e;bei

l-M

orphem

ensind

bei

de

Option

en(f

ruh

und

spat

)ve

rfol

gtwor

den

.

•M

orphem

ewer

den

real

isie

rtdurc

hEin

setz

ung

von

Vokabula

rele

mente

n.

So

erhal

ten

(f-)

Mor

phem

eih

rephon

olog

isch

enM

erkm

ale.

3

Spate

Ein

setz

ung

2

•Vok

abula

rele

men

tesind

Paa

reau

sphon

olog

isch

en(/

Φ/)

und

mor

pho-

synta

ktisch

en([

µ])

Mer

kmal

en.

•Let

zter

ebes

chre

iben

den

(par

tiel

len)

Mer

kmal

sge-

hal

tdes

Mor

phem

s,in

das

das

Vok

abula

rele

men

tei

nge

setz

tw

ird;er

ster

ehei

ßen

auch

Sig

nal

.

(1)

Vok

abula

rele

men

te/Φ

/↔

[µ]

•B

each

te:

1.D

ieU

nte

rsch

eidung

zwisch

en(a

bst

rakt

en)

Mor

-phem

enund

konkr

eten

Vok

abula

rein

hei

ten

wird

in(S

tandar

d-)

Theo

rien

,die

auffruher

Ein

setz

ung

bas

iere

n,nic

ht

gem

acht.

2.Spat

eEin

setz

ung

lass

tan

der

sal

sfruhe

Ein

set-

zung

die

Mog

lichke

itzu

,das

ssy

nta

ktisch

eStr

uk-

ture

nvo

rder

mor

phol

ogisch

enRea

lisie

rung

noch

vera

nder

twer

den

,z.

B.durc

hVer

arm

ung.

4

Unte

rspezifikation

•D

iem

orpho-

synta

ktisch

enM

erkm

ale

(Ein

setz

ungs-

konte

xt)

von

Vok

abula

rele

men

ten

ist

oft

unte

rspe-

zifizi

ert.

Das

erm

oglic

ht

1.ei

ne

einfa

cher

e,ok

onom

isch

ere

Bes

chre

ibung

von

Fle

xion

ssys

tem

en,

2.die

Able

itung

von

Syn

kret

ism

en.

•K

onse

quen

z:M

anben

otig

tM

echan

ism

en,

die

die

korr

ekte

Ein

setz

ung

von

Vok

abula

rele

men

ten

rege

lnund

inK

onflik

tfal

len

den

Wet

tbew

erb

zwisch

enVo-

kabula

rele

men

ten

ents

chei

den

konnen

:

1.Teilm

engenprinzip

2.Spezifizi

tat

5

Teilm

engenprinzip

&Spezifizita

t

(2)

Tei

lmen

genpr

inzi

pEin

Vok

abula

rele

men

tV

wird

inei

nfu

nkt

ional

esM

orphem

Mei

nge

setz

tgd

w.a.

und

b.ge

lten

:

a.D

iem

orpho-

synta

ktisch

enM

erkm

ale

von

Vsind

eine

Tei

lmen

geder

mor

pho-

synta

ktisch

enM

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ale

des

M-K

onte

xts.

b.

Vistdas

spez

ifisc

hst

eVok

abula

rele

men

t,das

(2-a

)er

fullt

.

(3)

Spez

ifizi

tat

von

Vok

abula

rele

men

ten

Ein

Vok

abula

rele

men

tV

iist

spez

ifisc

her

als

ein

Vok

abula

rele

men

tV

jgd

w.

Vi

meh

rm

orpho-

synta

ktisch

eM

erkm

ale

als

Vj

hat

.

6

Synta

xbis

nach

unte

n

•D

ieab

stra

kten

“Mor

phem

e”,in

die

die

Vok

abula

r-el

emen

teei

nge

setz

twer

den

,sind

synta

ktisch

eK

opfe

(Ter

min

alkn

oten

des

Syn

taxb

aum

es).

•A

lsEin

hei

ten

der

Syn

tax

sind

die

seM

orphem

efu

rsy

nta

ktisch

eO

per

atio

nen

der

Kopf-B

ewegung

oder

Senkung

(low

erin

g)zu

gangl

ich,wodurc

hko

m-

ple

xeTer

min

alkn

oten

(Wor

ter)

gebild

etwer

den

konnen

.

•Zusa

tzlic

hgi

bt

esm

orphol

ogisch

eO

per

atio

nen

,die

nach

der

Syn

tax

aber

vorder

Ein

setz

ung

appliz

iere

nund

die

Ter

min

alkn

oten

(bzw

.der

enM

erkm

alsg

e-hal

t)m

anip

ulie

ren:

1.Ver

schm

elzu

ng

(mer

ger)

,2.

Fusion

(fusion

),3.

Spal

tung

(fiss

ion),

4.Ver

arm

ung

(im

pov

erishm

ent)

.

7

Arc

hitektu

r

(4)

Syn

tax

(Kop

fbew

egung,

Sen

kung)

Mor

phol

ogie

Log

isch

eFor

m

(Ein

fuge

nvo

nM

erkm

alen

,(S

chnitts

telle

Ver

schm

elzu

ng,

Fusion

,zu

rSem

antik)

Spal

tung,

Ver

arm

ung)

Vok

abula

rein

setz

ung

(f-M

orphem

eer

hal

ten

phon

olog

isch

eM

erkm

ale)

Phon

olog

isch

eFor

m

(Adju

stie

rungs

rege

ln;

Sch

nitts

telle

zur

Phon

olog

ie)

8

Deuts

che

Pro

nom

inalfl

exio

n

•B

eobac

htu

ng:

Inder

Pro

nom

inal

flex

ion

des

Deu

t-sc

hen

konnen

Syn

kret

ism

enbeo

bac

hte

twer

den

,die

durc

hei

ne

DM

-Anal

yse

aufg

elos

twer

den

solle

n.

(5)

Deu

tsch

ePro

nom

inal

flex

ion

[sg]

[pl]

die

s-[m

ask]

[neu

t][fem

][n

om]

-r-s

-e-e

[akk

]-n

-s-e

-e[d

at]

-m-m

-r-n

[gen

]-s

-s-r

-r

•A

nnah

men

:

1.N

icht-

final

es/@

/w

ird

phon

olog

isch

einge

fugt

,m

uss

also

nic

ht

von

der

Mor

phol

ogie

ber

uck

-sich

tigt

wer

den

.(B

eidie

s-er

wird

z.B

.nur

-rei

nge

setz

t).

2.M

orphol

ogisch

gibtes

imPlu

ralk

eine

Unte

rsch

ei-

dung

zwisch

enden

Gen

era.

Inder

Anal

yse

wird

Plu

raldah

eral

sei

nvi

erte

sG

enus

beh

andel

t.

9

Dekom

position

•Ers

terSch

ritt

:Zer

legu

ng

der

Mer

kmal

eund

Bild

ung

nat

urlic

her

Kla

ssen

(vgl

.B

ierw

isch

1967

).

•N

um

erus

ist

aus

den

selb

enM

erkm

alen

zusa

mm

en-

gese

tztw

ieG

enus

(Plu

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svi

erte

sG

enus)

.Sin

gu-

lar

wird

als

Abw

esen

hei

tvo

nM

erkm

alen

gedeu

tet,

Plu

ralal

s[+

mas

k,+

fem

](s

iehe

Wie

se19

99).

(6)

Zer

legu

ng

von

Kas

us:

[nom

]=

[–ob

j,–o

bl]

[acc

]=

[+ob

j,–o

bl]

[dat

]=

[+ob

j,+

obl]

[gen

]=

[–ob

j,+

obl]

(7)

Zer

legu

ng

von

Gen

us:

[mas

k]=

[+m

ask,

–fem

][fem

]=

[–m

ask,

+fe

m]

[neu

tr]

=[–

mas

k,–f

em]

(8)

Zer

legu

ng

von

Num

erus:

[sg]

=[]

[pl]

=[+

mas

k,+

fem

]!

10

Pro

nom

inalfl

exio

n–

Analy

se

(9)

Fle

xion

smar

ker:

1./-

n/

↔{[

+ob

j,–o

bl],[+

mas

k,–f

em]}

2./-

n/

↔{[

+ob

j,+

obl],[+

mas

k,+

fem

]}3.

/-r/

↔{[

–obl],[+

mas

k,–f

em]}

4./-

m/

↔{[

+ob

j,+

obl],[–

fem

]}5.

/-s/

↔{[

+ob

l],[–

fem

]}6.

/-s/

↔{[

–obl],[–

fem

]}7.

/-r/

↔{[

+ob

l]}

8./-

e/

↔{

}

(10)

Inte

rakt

ion

[mas

k,sg

][n

eut,sg

][fem

,sg]

[pl]

[+m

,–f]

[–m

,–f]

[–m

,+f]

[+m

,+f]

[nom

][–

obj,–o

bl]

[akk

][+

obj,–o

bl]

[dat

][+

obj,+

obl]

[gen

][–

obj,+

obl]

11

Pro

nom

inalfl

exi

on

–A

naly

se2

(9)

Fle

xion

smar

ker:

1./-

n/

↔{[+

obj,–o

bl],[+

mas

k,–f

em]}

2./-

n/

↔{[+

obj,+

obl],[+

mas

k,+

fem

]}3.

/-r/

↔{[

–obl],[+

mas

k,–f

em]}

4./-

m/

↔{[

+ob

j,+

obl],[–

fem

]}5.

/-s/

↔{[

+ob

l],[–

fem

]}6.

/-s/

↔{[

–obl],[–

fem

]}7.

/-r/

↔{[

+ob

l]}

8./-

e/

↔{

}

(10)

Inte

rakt

ion

[mas

k,sg

][n

eut,sg

][fem

,sg]

[pl]

[+m

,–f]

[–m

,–f]

[–m

,+f]

[+m

,+f]

[nom

][–

obj,–o

bl]

[akk

][+

obj,–o

bl]

[dat

][+

obj,+

obl]

-n[g

en]

[–ob

j,+

obl]

12

Pro

nom

inalfl

exio

n–

Analy

se3

(9)

Fle

xion

smar

ker:

1./-

n/

↔{[

+ob

j,–o

bl],[+

mas

k,–f

em]}

2./-

n/

↔{[

+ob

j,+

obl],[+

mas

k,+

fem

]}3.

/-r/

↔{[

–obl],[+

mas

k,–f

em]}

4./-

m/

↔{[

+ob

j,+

obl],[–

fem

]}5.

/-s/

↔{[

+ob

l],[–

fem

]}6.

/-s/

↔{[

–obl],[–

fem

]}7.

/-r/

↔{[

+ob

l]}

8./-

e/

↔{

}

(10)

Inte

rakt

ion

[mas

k,sg

][n

eut,sg

][fem

,sg]

[pl]

[+m

,–f]

[–m

,–f]

[–m

,+f]

[+m

,+f]

[nom

][–

obj,–o

bl]

[akk

][+

obj,–o

bl]

[dat

][+

obj,+

obl]

-m-m

-n[g

en]

[–ob

j,+

obl]

13

Pro

nom

inalfl

exi

on

–A

naly

se4

(9)

Fle

xion

smar

ker:

1./-

n/

↔{[+

obj,–o

bl],[+

mas

k,–f

em]}

2./-

n/

↔{[+

obj,+

obl],[+

mas

k,+

fem

]}3.

/-r/

↔{[

–obl],[+

mas

k,–f

em]}

4./-

m/

↔{[

+ob

j,+

obl],[–

fem

]}5.

/-s/

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+ob

l],[–

fem

]}6.

/-s/

↔{[

–obl],[–

fem

]}7.

/-r/

↔{[

+ob

l]}

8./-

e/

↔{

}

(10)

Inte

rakt

ion

[mas

k,sg

][n

eut,sg

][fem

,sg]

[pl]

[+m

,–f]

[–m

,–f]

[–m

,+f]

[+m

,+f]

[nom

][–

obj,–o

bl]

[akk

][+

obj,–o

bl]

[dat

][+

obj,+

obl]

-m-s

-m-s

-n[g

en]

[–ob

j,+

obl]

-s-s

14

Pro

nom

inalfl

exio

n–

Analy

se5

(9)

Fle

xion

smar

ker:

1./-

n/

↔{[

+ob

j,–o

bl],[+

mas

k,–f

em]}

2./-

n/

↔{[

+ob

j,+

obl],[+

mas

k,+

fem

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/-r/

↔{[

–obl],[+

mas

k,–f

em]}

4./-

m/

↔{[

+ob

j,+

obl],[–

fem

]}5.

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↔{[

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fem

]}6.

/-s/

↔{[

–obl],[–

fem

]}7.

/-r/

↔{[

+ob

l]}

8./-

e/

↔{

}

(10)

Inte

rakt

ion

[mas

k,sg

][n

eut,sg

][fem

,sg]

[pl]

[+m

,–f]

[–m

,–f]

[–m

,+f]

[+m

,+f]

[nom

][–

obj,–o

bl]

[akk

][+

obj,–o

bl]

[dat

][+

obj,+

obl]

-m-m

-n[g

en]

[–ob

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obl]

-s-s

15

Pro

nom

inalfl

exi

on

–A

naly

se6

(9)

Fle

xion

smar

ker:

1./-

n/

↔{[+

obj,–o

bl],[+

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em]}

2./-

n/

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mas

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em]}

4./-

m/

↔{[

+ob

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obl],[–

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↔{[

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fem

]}6.

/-s/

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–obl],[–

fem

]}7.

/-r/

↔{[

+ob

l]}

8./-

e/

↔{

}

(10)

Inte

rakt

ion

[mas

k,sg

][n

eut,sg

][fem

,sg]

[pl]

[+m

,–f]

[–m

,–f]

[–m

,+f]

[+m

,+f]

[nom

][–

obj,–o

bl]

[akk

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bl]

[dat

][+

obj,+

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-m-r

-m-r

-r-n

-r[g

en]

[–ob

j,+

obl]

-s-r

-s-r

-r-r

16

Pro

nom

inalfl

exio

n–

Analy

se7

(9)

Fle

xion

smar

ker:

1./-

n/

↔{[

+ob

j,–o

bl],[+

mas

k,–f

em]}

2./-

n/

↔{[

+ob

j,+

obl],[+

mas

k,+

fem

]}3.

/-r/

↔{[

–obl],[+

mas

k,–f

em]}

4./-

m/

↔{[

+ob

j,+

obl],[–

fem

]}5.

/-s/

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fem

]}6.

/-s/

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]}7.

/-r/

↔{[

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l]}

8./-

e/

↔{

}

(10)

Inte

rakt

ion

[mas

k,sg

][n

eut,sg

][fem

,sg]

[pl]

[+m

,–f]

[–m

,–f]

[–m

,+f]

[+m

,+f]

[nom

][–

obj,–o

bl]

[akk

][+

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bl]

[dat

][+

obj,+

obl]

-m-m

-r-n

[gen

][–

obj,+

obl]

-s-s

-r-r

17

Pro

nom

inalfl

exi

on

–A

naly

se8

(9)

Fle

xion

smar

ker:

1./-

n/

↔{[+

obj,–o

bl],[+

mas

k,–f

em]}

2./-

n/

↔{[+

obj,+

obl],[+

mas

k,+

fem

]}3.

/-r/

↔{[

–obl],[+

mas

k,–f

em]}

4./-

m/

↔{[

+ob

j,+

obl],[–

fem

]}5.

/-s/

↔{[

+ob

l],[–

fem

]}6.

/-s/

↔{[

–obl],[–

fem

]}7.

/-r/

↔{[

+ob

l]}

8./-

e/

↔{

}

(10)

Inte

rakt

ion

[mas

k,sg

][n

eut,sg

][fem

,sg]

[pl]

[+m

,–f]

[–m

,–f]

[–m

,+f]

[+m

,+f]

[nom

][–

obj,–o

bl]

[akk

][+

obj,–o

bl]

-n[d

at]

[+ob

j,+

obl]

-m-m

-r-n

[gen

][–

obj,+

obl]

-s-s

-r-r

18

Pro

nom

inalfl

exio

n–

Analy

se9

(9)

Fle

xion

smar

ker:

1./-

n/

↔{[

+ob

j,–o

bl],[+

mas

k,–f

em]}

2./-

n/

↔{[

+ob

j,+

obl],[+

mas

k,+

fem

]}3.

/-r/

↔{[

–obl],[+

mas

k,–f

em]}

4./-

m/

↔{[

+ob

j,+

obl],[–

fem

]}5.

/-s/

↔{[

+ob

l],[–

fem

]}6.

/-s/

↔{[

–obl],[–

fem

]}7.

/-r/

↔{[

+ob

l]}

8./-

e/

↔{

}

(10)

Inte

rakt

ion

[mas

k,sg

][n

eut,sg

][fem

,sg]

[pl]

[+m

,–f]

[–m

,–f]

[–m

,+f]

[+m

,+f]

[nom

][–

obj,–o

bl]

-r[a

kk]

[+ob

j,–o

bl]

-n-r

[dat

][+

obj,+

obl]

-m-m

-r-n

[gen

][–

obj,+

obl]

-s-s

-r-r

19

Pro

nom

inalfl

exi

on

–A

naly

se10

(9)

Fle

xion

smar

ker:

1./-

n/

↔{[

+ob

j,–o

bl],[+

mas

k,–f

em]}

2./-

n/

↔{[

+ob

j,+

obl],[+

mas

k,+

fem

]}3.

/-r/

↔{[

–obl],[+

mas

k,–f

em]}

4./-

m/

↔{[

+ob

j,+

obl],[–

fem

]}5.

/-s/

↔{[

+ob

l],[–

fem

]}6.

/-s/

↔{[

–obl],[–

fem

]}7.

/-r/

↔{[

+ob

l]}

8./-

e/

↔{

}

(10)

Inte

rakt

ion

[mas

k,sg

][n

eut,sg

][fem

,sg]

[pl]

[+m

,–f]

[–m

,–f]

[–m

,+f]

[+m

,+f]

[nom

][–

obj,–o

bl]

-r[a

kk]

[+ob

j,–o

bl]

-n[d

at]

[+ob

j,+

obl]

-m-m

-r-n

[gen

][–

obj,+

obl]

-s-s

-r-r

20

Pro

nom

inalfl

exio

n–

Analy

se11

(9)

Fle

xion

smar

ker:

1./-

n/

↔{[

+ob

j,–o

bl],[+

mas

k,–f

em]}

2./-

n/

↔{[

+ob

j,+

obl],[+

mas

k,+

fem

]}3.

/-r/

↔{[

–obl],[+

mas

k,–f

em]}

4./-

m/

↔{[

+ob

j,+

obl],[–

fem

]}5.

/-s/

↔{[

+ob

l],[–

fem

]}6.

/-s/

↔{[

–obl],[–

fem

]}7.

/-r/

↔{[

+ob

l]}

8./-

e/

↔{

}

(10)

Inte

rakt

ion

[mas

k,sg

][n

eut,sg

][fem

,sg]

[pl]

[+m

,–f]

[–m

,–f]

[–m

,+f]

[+m

,+f]

[nom

][–

obj,–o

bl]

-r-s

-s[a

kk]

[+ob

j,–o

bl]

-n-s

-s[d

at]

[+ob

j,+

obl]

-m-m

-r-n

[gen

][–

obj,+

obl]

-s-s

-r-r

21

Pro

nom

inalfl

exi

on

–A

naly

se12

(9)

Fle

xion

smar

ker:

1./-

n/

↔{[

+ob

j,–o

bl],[+

mas

k,–f

em]}

2./-

n/

↔{[

+ob

j,+

obl],[+

mas

k,+

fem

]}3.

/-r/

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–obl],[+

mas

k,–f

em]}

4./-

m/

↔{[

+ob

j,+

obl],[–

fem

]}5.

/-s/

↔{[

+ob

l],[–

fem

]}6.

/-s/

↔{[

–obl],[–

fem

]}7.

/-r/

↔{[

+ob

l]}

8./-

e/

↔{

}

(10)

Inte

rakt

ion

[mas

k,sg

][n

eut,sg

][fem

,sg]

[pl]

[+m

,–f]

[–m

,–f]

[–m

,+f]

[+m

,+f]

[nom

][–

obj,–o

bl]

-r-s

[akk

][+

obj,–o

bl]

-n-s

[dat

][+

obj,+

obl]

-m-m

-r-n

[gen

][–

obj,+

obl]

-s-s

-r-r

22

Pro

nom

inalfl

exio

n–

Analy

se13

(9)

Fle

xion

smar

ker:

1./-

n/

↔{[

+ob

j,–o

bl],[+

mas

k,–f

em]}

2./-

n/

↔{[

+ob

j,+

obl],[+

mas

k,+

fem

]}3.

/-r/

↔{[

–obl],[+

mas

k,–f

em]}

4./-

m/

↔{[

+ob

j,+

obl],[–

fem

]}5.

/-s/

↔{[

+ob

l],[–

fem

]}6.

/-s/

↔{[

–obl],[–

fem

]}7.

/-r/

↔{[

+ob

l]}

8./-

e/

↔{

}

(10)

Inte

rakt

ion

[mas

k,sg

][n

eut,sg

][fem

,sg]

[pl]

[+m

,–f]

[–m

,–f]

[–m

,+f]

[+m

,+f]

[nom

][–

obj,–o

bl]

-r-e

-s-e

-e-e

[akk

][+

obj,–o

bl]

-n-e

-s-e

-e-e

[dat

][+

obj,+

obl]

-m-e

-m-e

-r-e

-n-e

[gen

][–

obj,+

obl]

-s-e

-s-e

-r-e

-r-e

23

Pro

nom

inalfl

exi

on

–A

naly

se14

(9)

Fle

xion

smar

ker:

1./-

n/

↔{[

+ob

j,–o

bl],[+

mas

k,–f

em]}

2./-

n/

↔{[

+ob

j,+

obl],[+

mas

k,+

fem

]}3.

/-r/

↔{[

–obl],[+

mas

k,–f

em]}

4./-

m/

↔{[

+ob

j,+

obl],[–

fem

]}5.

/-s/

↔{[

+ob

l],[–

fem

]}6.

/-s/

↔{[

–obl],[–

fem

]}7.

/-r/

↔{[

+ob

l]}

8./-

e/

↔{

}

(10)

Inte

rakt

ion

[mas

k,sg

][n

eut,sg

][fem

,sg]

[pl]

[+m

,–f]

[–m

,–f]

[–m

,+f]

[+m

,+f]

[nom

][–

obj,–o

bl]

-r-s

-e-e

[akk

][+

obj,–o

bl]

-n-s

-e-e

[dat

][+

obj,+

obl]

-m-m

-r-n

[gen

][–

obj,+

obl]

-s-s

-r-r

24

Vera

rmung

•Vera

rmungsr

egeln

reduzi

eren

mor

pho-

synta

ktisch

eM

erkm

alsb

undel

von

der

Syn

tax

zur

Mor

phol

ogie

(Bon

et19

91,N

oyer

1992

,H

alle

&M

aran

tz19

93).

•A

lsK

onse

quen

zop

erie

rtdie

Mor

phol

ogie

dan

nau

fve

rein

fach

ten

Mer

kmal

sstr

ukt

ure

n,und

esre

sultie

rtei

nso

genan

nte

r“R

uck

schritt

zum

gener

elle

nFal

l”(r

etre

atto

the

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alca

se).

•B

emer

kung:

Das

klas

sisc

he

Kon

zeptder

Ver

arm

ung

ist

die

volls

tandig

eEnts

prec

hung

zur

Unte

rspez

ifi-

kation

von

Vok

abula

rein

hei

ten:

1.U

nte

rspez

ifika

tion

von

Vok

abula

rein

hei

ten:

Un-

ters

pezfi

kation

2.U

nte

rspez

fika

tion

von

synta

ktisch

enK

ateg

orie

n(T

erm

inal

knot

en,“M

orphem

en”)

:Vera

rmung

25

Vera

rmung

2

•B

each

te:

1.In

der

Syn

tax

spie

ltU

nte

rspez

ifika

tion

(nor

ma-

lerw

eise

)ke

ine

Rol

le:Es

gibt

kein

esy

nta

ktisch

enReg

eln,die

aufunte

rspez

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erte

Mer

kmal

sbundel

Bez

ug

neh

men

.2.

So

gibt

esz.

B.

kein

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nta

ktisch

enReg

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die

auf

Kat

egor

ien

mit

den

Mer

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en[+

obl]

oder

[–fe

m]B

ezug

neh

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.3.

Ver

arm

ung

synta

ktisch

erStr

ukt

ure

nka

nn

dah

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ster

folg

en,

nac

hdem

die

Syn

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ihre

Arb

eit

verr

ichte

that

.4.

Ver

arm

ung

(bzw

.,al

lgem

einer

,U

nte

rspez

ifika

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synta

ktisch

erStr

ukt

ure

n)istdah

ernurm

oglic

hin

einer

Theo

rie,

die

aufsp

ater

Ein

setz

ung

ber

uht. 26

Vera

rmung

3

•A

bst

rakt

esB

eisp

iel(H

alle

&M

aran

tz19

94):

1.P

A↔

[F1,F

2]

(Vok

abula

rele

men

tA

)2.

PB↔

[F1]

(Vok

abula

rele

men

tB

)3.

[ XF

1,F

2,F

3]

(f-M

orphem

)4.

F2→

Ø/

Y(V

erar

mungs

rege

l)5.

[ XF

1,F

2,F

3]Y

(nac

hVer

arm

ung)

•P

Aw

ird

ublic

her

wei

seim

Kon

text

[F1,

F2]

einge

-se

tzt,

PB

imK

onte

xt[F

1].

•D

erEin

setz

ungs

konte

xtvo

nP

Bist

also

eine

Tei

l-m

enge

des

Ein

setz

ungs

konte

xtes

von

PA.

Kon

se-

quen

z:pot

entiel

ler

Wet

tbew

erb.

•N

ach

Ver

arm

ung

von

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inX

(im

Kon

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von

Y)

kann

das

spez

ifisc

her

eP

Anic

ht

meh

rei

nge

setz

twer

den

.Sta

ttdes

sen

wird

PB

einge

setz

t.

27

Vera

rmung

4

•K

onkr

etes

Bei

spie

l:N

orweg

isch

eA

dje

ktiv

flex

ion

(Har

ley

&N

oyer

2003

;[–

neu

t]st

eht

fur

Mas

ku-

linum

und

Fem

inin

um

,[+

neu

t]fu

rN

eutr

um

).

(11)

a.[–

neu

t][+

neu

t][–

pl]

stor

-Øst

or-t

[+pl]

stor

-est

or-e

star

keFle

xion

:st

or“g

roß”

b.

[–neu

t][+

neu

t][–

pl]

stor

-est

or-e

[+pl]

stor

-est

or-e

schwac

he

Fle

xion

;st

or“g

roß”

(12)

a.Vok

abula

rele

men

te:

a./-

t/↔

[–pl,+

neu

t]b.

/-Ø

/↔

[–pl,–n

eut]

c./-

e/↔

[]

b.

Ver

arm

ung:

[±neu

t]→

Øin

synta

ktisch

enK

onte

xten

mit

schwac

her

Fle

xion

.

28

Spanisch

eO

bje

ktk

litika

•Im

folg

enden

soll

die

DM

-Anal

yse

von

Hal

le&

Ma-

rantz

(199

4)zu

den

klitisch

enO

bje

ktpr

onom

endes

Span

isch

ennac

hvo

llzog

enwer

den

.

•D

iese

wird

Mot

ivat

ion

bei

brin

gen

fur

1.sp

ate

Ein

setz

ung

(weg

enVer

arm

ung)

,2.

Unte

rspez

ifika

tion

(weg

enSyn

kret

ism

en),

3.sy

nta

ktisch

eStr

ukt

ur

bis

ganz

unte

n.

29

Spanisch

eO

bje

ktk

litika

2

(13)

Sin

gula

rpar

adig

ma

[–pl]

[3per

s][2

per

s][1

per

s][+

mas

k][+

fem

][a

kk]

lola

tem

e[d

at]

lele

tem

e[refl

]se

sete

me

(14)

Plu

ralp

arad

igm

a[+

pl]

[3per

s][2

per

s][1

per

s][+

mas

k][+

fem

][a

kk]

los

las

osnos

[dat

]le

sle

sos

nos

[refl

]se

seos

nos

30

Inte

rne

Str

uktu

rvon

klitisc

hen

Obje

ktp

ronom

en

•A

nnah

men

:

1.O

bje

ktkl

itik

ahab

enei

ne

inte

rne

“syn

takt

isch

e”Str

ukt

ur

wie

in(1

5).D

abei

bez

eich

net

(a)

Det

den

funkt

ional

enK

opf,

inden

der

Det

er-

min

ativ

mar

ker

(“Sta

mm

”)des

Klit

ikum

sei

n-

gese

tzt

wird,

(b)

Them

aden

funkt

ional

enK

opf,

inden

der

The-

mav

okal

(ThV

)ei

nge

setz

tw

ird,und

(c)

Num

den

funkt

ional

enN

um

erusk

opf.

2.Vok

abula

rein

setz

ung

erfo

lgt

zykl

isch

von

unte

nnac

hob

enund

beg

innt

mit

Det

.

(15)

Det

Det

Num

Det

ThV

31

Dete

rmin

ativm

arker

•D

urc

hSubanaly

seisol

iert

man

das

erst

eSeg

men

tal

sper

sonen

emar

kier

enden

Det

erm

inat

ivm

arke

r:

(16)

Det

erm

inat

ivm

arke

ra.

/n-/

[I]

↔[1

per

s]/

[+pl]

b.

/m-/

[III]↔

[1per

s]c.

/Ø-/

↔[2

per

s]/

[+pl]

d.

/t-/

[III]

↔[2

per

s]e.

/l-/

↔[]/

[kas

us]

f./s

-/[III]

↔[]

•A

nnah

men

:

1.K

not

enm

itM

erkm

al[refl

]tr

agen

kein

enK

asus.

Das

fuhrt

daz

u,das

sder

Mar

ker/l

/-nic

ht

indie

Zel

len

des

Refl

exiv

par

adig

mas

einge

setz

tw

ird.

2.K

onte

xtuel

leM

erkm

ale

(wie

/[+

pl])

sind

fur

die

Ber

echnung

von

Spez

ifizi

tat

rele

vant.

32

Redundanzr

egeln

•N

ach

Det

erm

inat

ivm

arke

rein

setz

ung

und

vor

Ein

-se

tzung

von

ThV

und

Num

appliz

iere

ndie

Red

un-

dan

zreg

eln

(17-

a,b),

indie

ser

Rei

hen

folg

e.

(17)

Red

undan

zreg

eln:

a.[]→

[III]/

[dat

]b.

[]→

[II]

/[+

fem

]

•B

emer

kunge

n:

1.K

not

en,die

durc

hD

eter

min

ativ

einse

tzung

ber

eits

ein

Fle

xion

skla

ssen

mer

kmal

erhal

ten

hab

en,sind

von

der

Anwen

dung

von

Red

undan

zreg

eln

ausg

e-nom

men

.Z.B

.w

ird

[III]

auf

[dat

,1,–

pl]

und

auf

[refl

,+fe

m]nic

ht

durc

h[II]

uber

schrieb

en.

2.Zum

indes

tRed

undan

zreg

el(1

7-a)

ist

woh

lso

zuve

rste

hen

,das

ssie

nur

imK

onte

xt[3

per

s]ap

pliz

iere

ndar

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[III]/

[dat

],[3

per

s].Son

ster

geben

sich

falsch

eK

onse

quen

zen

fur

Dat

iv-

Kon

text

em

it[2

per

s](v

gl.D

isku

ssio

nsp

ater

).

33

Them

avo

kale

und

Num

eru

smar

ker

•D

ieT

hem

avok

ale

wer

den

imK

onte

xtvo

nFle

xion

s-kl

asse

nm

erkm

alen

[I],

[II]

und

[III]

einge

fuhrt

.D

erT

hem

avok

al/-

o-/

ist

kom

ple

ttunte

rspez

ifizi

ert:

(18)

Them

avok

ale

a./-

e-/

↔[]/

[III]

b.

/-a-

/↔

[]/

[II]

c./-

o-/

↔[]

•W

ie/-

o-/

ist

auch

der

Sin

gula

rmar

ker

/-Ø

/ko

m-

ple

ttunte

rspez

ifizi

ert:

(19)

Num

erusm

arke

ra.

/-s/

↔[+

pl]

b.

/-Ø

/↔

[]

34

Singular–EinsetzenderDeterminativmarker

[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]

[dat]

[refl]

(16)Determinativmarker(fur[–pl]):b./m-/[III]↔[1pers]d./t-/[III]↔[2pers]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]

35

Singular–EinsetzenderDeterminativmarker

[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/m/[III]-

[dat]/m/[III]-

[refl]/m/[III]-

(16)Determinativmarker(fur[–pl]):b./m-/[III]↔[1pers]d./t-/[III]↔[2pers]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]

36

Singular–EinsetzenderDeterminativmarker

[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/t/[III]-/m/[III]-

[dat]/t/[III]-/m/[III]-

[refl]/t/[III]-/m/[III]-

(16)Determinativmarker(fur[–pl]):b./m-/[III]↔[1pers]d./t-/[III]↔[2pers]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]

37

Singular–EinsetzenderDeterminativmarker

[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/-/t/[III]-/m/[III]-

[dat]/l/-/l/-/t/[III]-/m/[III]-

[refl]/t/[III]-/m/[III]-

(16)Determinativmarker(fur[–pl]):b./m-/[III]↔[1pers]d./t-/[III]↔[2pers]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]

38

Singular–EinsetzenderDeterminativmarker

[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/-/t/[III]-/m/[III]-

[dat]/l/-/l/-/t/[III]-/m/[III]-

[refl]/s/[III]-/s/[III]-/t/[III]-/m/[III]-

(16)Determinativmarker(fur[–pl]):b./m-/[III]↔[1pers]d./t-/[III]↔[2pers]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]

39

Singular–ApplizierenderRedundanzregeln

[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/-/t/[III]-/m/[III]-

[dat]/l/-/l/-/t/[III]-/m/[III]-

[refl]/s/[III]-/s/[III]-/t/[III]-/m/[III]-

(17)Redundanzregeln:a.[]→[III]/[dat]b.[]→[II]/[+fem]

40

Singular–ApplizierenderRedundanzregeln

[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/-/t/[III]-/m/[III]-

[dat]/l/[III]-/l/[III]-/t/[III]-/m/[III]-

[refl]/s/[III]-/s/[III]-/t/[III]-/m/[III]-

(17)Redundanzregeln:a.[]→[III]/[dat]b.[]→[II]/[+fem]

41

Singular–ApplizierenderRedundanzregeln

[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/[II]-/t/[III]-/m/[III]-

[dat]/l/[III]-/l/[III]-/t/[III]-/m/[III]-

[refl]/s/[III]-/s/[III]-/t/[III]-/m/[III]-

(17)Redundanzregeln:a.[]→[III]/[dat]b.[]→[II]/[+fem]

42

Singular–EinsetzenderThemavokale

[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/[II]-/t/[III]-/m/[III]-

[dat]/l/[III]-/l/[III]-/t/[III]-/m/[III]-

[refl]/s/[III]-/s/[III]-/t/[III]-/m/[III]-

(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]

43

Singular–EinsetzenderThemavokale

[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/[II]/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-

[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-

[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-

(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]

44

Singular–EinsetzenderThemavokale

[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/[II]-/a/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-

[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-

[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-

(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]

45

Singular–EinsetzenderThemavokale

[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/o/-/l/[II]-/a/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-

[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-

[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-

(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]

46

Singular–EinsetzenderNumerusmarker

[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/o/-/l/[II]-/a/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-

[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-

[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-/t/[III]-/e/-/m/[III]-/e/-

(19)Numerusmarker:a./-s/↔[+pl]b./-Ø/↔[]

47

Singular–EinsetzenderNumerusmarker

[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/o/-Ø/l/[II]-/a/-Ø/t/[III]-/e/-Ø/m/[III]-/e/-Ø

[dat]/l/[III]-/e/-Ø/l/[III]-/e/-Ø/t/[III]-/e/-Ø/m/[III]-/e/-Ø

[refl]/s/[III]-/e/-Ø/s/[III]-/e/-Ø/t/[III]-/e/-Ø/m/[III]-/e/-Ø

(19)Numerusmarker:a./-s/↔[+pl]b./-Ø/↔[]

48

AbgeleitetesSingularparadigma

[–pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/o/-Ø/l/-/a/-Ø/t/-/e/-Ø/m/-/e/-Ø[dat]/l/-/e/-Ø/l/-/e/-Ø/t/-/e/-Ø/m/-/e/-Ø[refl]/s/-/e/-Ø/s/-/e/-Ø/t/-/e/-Ø/m/-/e/-Ø

49

Plural–EinsetzenderDeterminativmarker

[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]

[dat]

[refl]

(16)Determinativmarker(fur[+pl]):a./n-/[I]↔[1pers]/[+pl]c./Ø-/↔[2pers]/[+pl]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]

50

Plural–EinsetzenderDeterminativmarker

[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/n/[I]-

[dat]/n/[I]-

[refl]/n/[I]-

(16)Determinativmarker(fur[+pl]):a./n-/[I]↔[1pers]/[+pl]c./Ø-/↔[2pers]/[+pl]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]

51

Plural–EinsetzenderDeterminativmarker

[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]Ø-/n/[I]-

[dat]Ø-/n/[I]-

[refl]Ø-/n/[I]-

(16)Determinativmarker(fur[+pl]):a./n-/[I]↔[1pers]/[+pl]c./Ø-/↔[2pers]/[+pl]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]

52

Plural–EinsetzenderDeterminativmarker

[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/-Ø-/n/[I]-

[dat]/l/-/l/-Ø-/n/[I]-

[refl]Ø-/n/[I]-

(16)Determinativmarker(fur[+pl]):a./n-/[I]↔[1pers]/[+pl]c./Ø-/↔[2pers]/[+pl]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]

53

Plural–EinsetzenderDeterminativmarker

[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/-Ø-/n/[I]-

[dat]/l/-/l/-Ø-/n/[I]-

[refl]/s/[III]-/s/[III]-Ø-/n/[I]-

(16)Determinativmarker(fur[+pl]):a./n-/[I]↔[1pers]/[+pl]c./Ø-/↔[2pers]/[+pl]e./l-/↔[]/[kasus]f./s-/[III]↔[]

54

Plural–ApplizierenderRedundanzregeln

[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/-Ø-/n/[I]-

[dat]/l/-/l/-Ø-/n/[I]-

[refl]/s/[III]-/s/[III]-Ø-/n/[I]-

(17)Redundanzregeln:a.[]→[III]/[dat]b.[]→[II]/[+fem]

55

Plural–ApplizierenderRedundanzregeln

[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/-Ø-/n/[I]-

[dat]/l/[III]-/l/[III]-Ø-/n/[I]-

[refl]/s/[III]-/s/[III]-Ø-/n/[I]-

(17)Redundanzregeln:a.[]→[III]/[dat]b.[]→[II]/[+fem]

56

Plural–ApplizierenderRedundanzregeln

[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/[II]-Ø-/n/[I]-

[dat]/l/[III]-/l/[III]-Ø-/n/[I]-

[refl]/s/[III]-/s/[III]-Ø-/n/[I]-

(17)Redundanzregeln:a.[]→[III]/[dat]b.[]→[II]/[+fem]

57

Plural–EinsetzenderThemavokale

[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/[II]-Ø-/n/[I]-

[dat]/l/[III]-/l/[III]-Ø-/n/[I]-

[refl]/s/[III]-/s/[III]-Ø-/n/[I]-

(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]

58

Plural–EinsetzenderThemavokale

[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/[II]Ø-/n/[I]-

[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-Ø-/n/[I]-

[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-Ø-/n/[I]-

(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]

59

Plural–EinsetzenderThemavokale

[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/l/[II]-/a/-Ø-/n/[I]-

[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-Ø-/n/[I]-

[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-Ø-/n/[I]-

(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]

60

Plural–EinsetzenderThemavokale

[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/o/-/l/[II]-/a/-Ø-/o/-/n/[I]-/o/-

[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-Ø-/o/-/n/[I]-/o/-

[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-Ø-/o/-/n/[I]-/o/-

(18)Themavokale:a./-e-/↔[]/[III]b./-a-/↔[]/[II]c./-o-/↔[]

61

Plural–EinsetzenderNumerusmarker

[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/o/-/l/[II]-/a/-Ø-/o/-/n/[I]-/o/-

[dat]/l/[III]-/e/-/l/[III]-/e/-Ø-/o/-/n/[I]-/o/-

[refl]/s/[III]-/e/-/s/[III]-/e/-Ø-/o/-/n/[I]-/o/-

(19)Numerusmarker:a./-s/↔[+pl]b./-Ø/↔[]

62

Plural–EinsetzenderNumerusmarker

[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/o/-/s//l/[II]-/a/-/s/Ø-/o/-/s//n/[I]-/o/-/s/

[dat]/l/[III]-/e/-/s//l/[III]-/e/-/s/Ø-/o/-/s//n/[I]-/o/-/s/

[refl]/s/[III]-/e/-/s//s/[III]-/e/-/s/Ø-/o/-/s//n/[I]-/o/-/s/

(19)Numerusmarker:a./-s/↔[+pl]b./-Ø/↔[]

63

AbgeleitetesPluralparadigma

[+pl][3pers][2pers][1pers][+mask][+fem]

[akk]/l/-/o/-/s//l/-/a/-/s/Ø-/o/-/s//n/-/o/-/s/[dat]/l/-/e/-/s//l/-/e/-/s/Ø-/o/-/s//n/-/o/-/s/[refl]/s/-/e/-/s//s/-/e/-/s/Ø-/o/-/s//n/-/o/-/s/

64

Diskuss

ion

•Pro

ble

m1:

ImPlu

ralbei

den

Refl

exiv

pron

omen

wird

ses

abge

leitet

.Ric

htig

war

eab

erse

.

•Pro

ble

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Bei

der

Ein

setz

ung

des

Det

erm

inat

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mar

kers

/t/

imSin

gula

rpar

adig

ma

stel

ltsich

die

Fra

ge,w

ieso

nic

ht

stat

tdes

sen

/l/

einge

setz

tw

ird:

1./t

/ist

fur

[2per

s]sp

ezifi

zier

t2.

/l/

ist

fur

[kas

us]

spez

ifizi

ert

•B

eide

sind

also

glei

chsp

ezifi

sch.O

ffen

bar

ben

otig

tm

anhie

rei

ne

wei

tere

Annah

me,

z.B

.:

1.pr

imar

eM

erkm

ale

(in

die

sem

Fal

l[p

erso

n])

sind

inhar

ent

spez

ifisc

her

als

seku

ndar

e(k

onte

xtuel

le,

indie

sem

Fal

l[k

asus]

),oder

2.[p

erso

n]

ist

gener

ell

spez

ifisc

her

ist

als

[kas

us]

([per

son]≫

[kas

us]

).

65

Diskuss

ion

2

•Pro

ble

m3:

Die

Red

undan

zreg

el(1

7-a)

sollt

efa

lsch

-lic

her

wei

seim

Plu

ralau

ch[III]au

fdem

Sta

mm

mar

-ke

r/Ø

-/([

2per

s,dat

])in

stan

ziie

ren.(I

nder

Dar

stel

-lu

ng

wurd

eso

geta

n,al

sse

idas

nic

ht

so!)

•D

ies

muss

aber

verm

ieden

wer

den

,da

sonst

spat

ernic

htder

Them

avok

al/-

o-/

einge

setz

tw

ird,so

nder

nder

Them

avok

al/-

e-/.

•Ein

eM

oglic

hke

it,die

szu

erre

ichen

,bes

tunde

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in,

/Ø-/

doch

schon

imVor

aus

mit

dem

Kla

ssen

mer

k-m

al[I]

ausz

uze

ichnen

(wel

ches

dan

nja

nic

ht

meh

ruber

schrieb

enwer

den

kann.

66

Diskuss

ion

3

•W

eite

reFra

gen:

1.W

asist

die

theo

riei

nte

rne

Urs

ache

fur

die

we-

nig

enU

nte

rsch

iede

von

Akk

usa

tiv-

und

Dat

iv-

Mar

kier

ung?

2.U

nd

was

ist

die

Urs

ache

fur

die

wen

igen

genus-

bez

ogen

enU

nte

rsch

iede?

•A

ntw

orte

n:

1.K

ein

Mar

ker

redet

uber

Kas

usm

erkm

ale;

nur

die

Red

undan

zreg

el(1

7-a)

tut

die

s.2.

Anal

ogbei

Gen

usm

erkm

alen

und

(17-

b).

67

Diskuss

ion

4

•D

ieA

nal

yse

invo

lvie

rtei

nen

hoch

-spez

ifisc

hen

Null-

mar

ker

fur

die

Sta

mm

pos

itio

n;

die

sist

viel

leic

ht

kein

ega

nz

unpr

oble

mat

isch

eA

nnah

me.

1.W

asist

die

Aufg

abe

die

ses

Nullm

arke

rs?

2.W

arum

kann

das

Pro

ble

mnic

ht

einfa

chdurc

hei

ne

etwas

ander

eSpez

ifizi

erung

des

Ein

setz

ungs

-ko

nte

xts

eines

Mar

kers

gelo

stwer

den

?3.

Wie

muss

tedas

Sys

tem

um

gebau

twer

den

,um

aufden

spez

ifisc

hen

Nullm

arke

rzu

verz

ichte

n?

•A

ntw

orte

n:

1.D

erN

ullm

arke

rblo

ckie

rt/t

/.2.

/t/

konnte

zwar

aufden

Sin

gula

rbes

chra

nkt

wer

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;dan

nm

uss

ten

ohne

Nulld

eter

min

ativ

aber

/l/

oder

/s/

einge

setz

twer

den

.3.

Auch

die

seM

arke

rm

uss

ten

also

als

mit

[2per

s]in

kom

pat

ibel

char

akte

risier

twer

den

.D

asfu

nkt

io-

nie

rt,w

ieder

sprich

tab

erder

Idee

,das

sim

mer

ein

Mar

ker

vollk

omm

enunsp

ezifi

zier

tist.

68

Diskuss

ion

5

•B

eobac

htu

ng:

Kla

sse

[I]

ist

die

Def

ault-K

lass

e;der

Mar

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/o/

ist

auf

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ses

Mer

kmal

bei

der

Ein

set-

zung

nic

ht

ange

wie

sen.

•Fra

ge:W

arum

ist

dan

nder

Sta

mm

-Mar

ker

/n/

mit

die

sem

Mer

kmal

vers

ehen

wor

den

,um

nac

hfo

lgen

-de

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Ein

setz

ung

ausz

ulo

sen,

ander

sal

s/l

/oder

/Ø/?

Ist

die

sei

ne

uber

fluss

ige

Annah

me?

•A

ntw

ort:

1.Ein

Pro

ble

mka

nn

nur

auft

rete

n,wen

nei

ne

Red

-undan

zreg

elan

gewan

dtwer

den

kann,die

auf/n

/ei

nK

lass

enm

erkm

alin

stan

tiie

rt.

2.[+

fem

]((

17-b

))ist

irre

leva

nt

fur

[1per

s].

Reg

el(1

7-a)

dar

fab

ernur

fur

[3per

s]ge

lten

:w

urd

esie

auch

fur

[2per

s]ge

lten

,br

auch

teau

ch/Ø

/K

lass

enin

form

atio

n([

I]).

3.D

asei

nzi

geSze

nar

io,

wo

[I]

bei

/n/

gebr

auch

tw

urd

e,w

are

eines

,wo

(17-

a)fu

r[1

per

s]und

[3per

s]gi

lt,ab

ernic

ht

fur

[2per

s].D

ieA

nnah

me

ist

also

uber

fluss

ig.

69

Diskuss

ion

6

•Fra

ge:

War

um

muss

enVok

abula

rein

setz

ung

und

Red

undan

zreg

eln

zykl

isch

,vo

nunte

nnac

hob

en,

erfo

lgen

?

•A

ntw

ort:

Die

Sta

mm

einse

tzung

und

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Red

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z-re

geln

schaff

ener

stden

Kon

text

fur

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a-vo

kale

inse

tzung.

Dah

erm

uss

ensie

vor

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avo-

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inse

tzung,

also

von

unte

nnac

hob

en(u

nd

von

rech

tsnac

hlin

ks)

appliz

iere

n.

70

Late

inam

erikanisch

es

Spanisch

•B

eobac

htu

ng:

1.In

late

inam

erik

anisch

enVar

ieta

ten

des

Span

i-sc

hen

fehlt

das

Klit

ikos

fur

[2per

s,+

pl].

2.Sta

ttdes

sen

wird

das

jewei

lige

Klit

ikm

it[3

per

s]ve

rwan

dt.

•A

nal

yse:

Indie

sen

Var

ieta

ten

gibt

eine

Ver

arm

ungs

-re

gel,

die

das

Mer

kmal

[2per

s]im

Kon

text

von

[+pl]

losc

ht:

(20)

Ver

arm

ung

von

[2per

s]:

[2per

s]→

Ø/

[+pl]

71

Late

inam

erikanisch

es

Spanisch

2

•K

onse

quen

zen:

1.N

ach

Applik

atio

nvo

n(2

0)ko

nnen

als

Sta

mm

wed

er/Ø

/noch

/t/

einge

setz

twer

den

.D

ersp

e-zi

fisc

hst

e,pas

sende

Mar

ker

ist

dam

it/l

/.2.

Bei

[2per

s,+

pl,ak

k]er

schei

nt

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itlo

s.3.

Da

bei

[2per

s,+

pl,dat

]le

ser

schei

nt,

muss

die

Red

undan

zreg

el(1

7-a)

vor

Them

avok

alei

nse

t-zu

ng

appliz

iere

n.

•Pot

entiel

les

Pro

ble

m:Es

schei

nt,

als

konne

Red

un-

dan

zreg

el(1

7-a)

dan

nnic

ht

auf

[3per

s]bes

chra

nkt

sein

,w

ievo

rher

ange

nom

men

wurd

e.

•Los

ung:

Die

Ver

arm

ungs

rege

l(2

0)m

uss

vor

der

Red

undan

zreg

el(1

7-a)

appliz

iere

n(d

enn

dam

itve

r-sc

hw

indet

das

stor

ende

[2per

s]).

72

Unech

tes

se

•B

eobac

htu

ng:

1.Tritt

ein

klitisch

esPro

nom

enm

it[3

per

s,dat

]ad

jaze

nt

zuei

nem

klitisch

enPro

nom

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per

s,ak

k]au

f,dan

ner

schei

nt

erst

esnic

ht

inder

erwar

tete

nFor

mle

(oder

les)

.2.

Vie

lmeh

rw

ird

das

Dat

ivkl

itik

durc

hdas

unsp

e-zi

fisc

her

e,“u

nec

hte

”(e

ngl

.sp

uriou

s),

seer

setz

t(2

1-c)

.

(21)

a.El

der

prem

io,

Pre

islo ih

ndie

ron

gaben

a anPed

ro.

Ped

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iega

ben

Ped

roden

Pre

is.”

b.

A anPed

ro,

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role ih

mdie

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el den

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io.

Pre

isc.

A anPed

ro,

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roel den

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ioPre

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lo ihn

die

ron.

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d.

*APed

ro,el

prem

iole

lodie

ron.

e.*A

Ped

ro,el

prem

iolo

ledie

ron.

73

Unech

tes

se

2

•A

nal

yse:

Ein

eVer

arm

ungs

rege

llo

scht[d

at]im

Kon

-te

xtvo

n[a

kk]:

(22)

Ver

arm

ung

von

[dat

]:[d

at]→

Ø/

[akk

]

•K

onse

quen

z:

1.In

Akk

usa

tiv-

Dat

iv-K

onte

xten

ist

/l/

fur

die

Da-

tivp

ositio

nblo

ckie

rt,

wei

lke

inK

asus

meh

rvo

r-han

den

ist.

2.Sta

ttdes

sen

tritt

also

die

max

imal

unsp

ezifi

sche

For

m/s

/ei

n.

74

Inte

raktion

•Vor

her

sage

:Im

late

inam

erik

anisch

enSpan

isch

konnen

die

bei

den

Ver

arm

ungs

rege

ln(2

0)und

(22)

zusa

mm

enw

irke

n:

(23)

[2,d

at,+

pl],[3

,akk

,–pl]⇒

[+pl],[3

,akk

,–pl]

•D

erer

ste

Knot

en–

[2,d

at,+

pl]

–er

fullt

den

Anwen

-dungs

konte

xtbei

der

Ver

arm

ungs

rege

ln:

1.N

ach

Anwen

dung

von

Ver

arm

ung

ist

der

Knot

enau

f[+

pl]

reduzi

ert.

2.Vok

abula

rein

setz

ung

muss

dan

nau

fden

unsp

ezi-

fisc

hen

Mar

ker

/s/

zuru

ckgr

eife

n(2

4-a)

.

(24)

a.Se

selo es

di.

gab

“Ich

gab

eseu

ch.”

(lat

einam

erik

anisch

esSpan

isch

)b.

Os

euch

lo esdi.

gab

“Ich

gab

eseu

ch.”

(euro

pai

sches

Span

isch

)

75

Spanisch

eIm

pera

tive

•B

isher

gab

esEvi

den

zfu

r

1.sp

ate

Ein

setz

ung

(weg

enVer

arm

ung)

und

2.U

nte

rspez

ifika

tion

(weg

enSyn

kret

ism

en).

•Je

tzt

soll

Evi

den

zfu

rdie

Hyp

othes

eer

brac

ht

wer

-den

,das

ssy

nta

ktisch

eStr

ukt

ur

bis

indie

Mor

pho-

logi

e(g

anz

unte

n)

reic

ht.

(25)

Imper

ativ

eund

Klit

ika

imSta

ndar

dsp

anisch

en

a.D

-e-n

-ge

b-im

p-2

.pll-o-

s!3.

acc-

thv-

pl

“Ihr

gebt

sie

(jem

andem

)!”

b.

D-e

-n-

geb-im

p-2

.pl-

m-e

-1.

dat

-thv

l-o!

3.ac

c-th

v“I

hr

gebt

esm

ir!”

•B

eobac

htu

ng:

Klit

ika

in(2

5)fo

lgen

der

[2per

s,pl]-

Imper

ativ

form

des

Ver

bs.

Der

Imper

ativ

selb

sten

det

auf-n

.

76

Spanisch

eIm

pera

tive

2

•B

eobac

htu

ng:

Imka

ribisch

enSpan

isch

schie

ben

sich

Klit

ika

mit

[2per

s,pl],die

selb

erke

inPlu

ralsuffi

xbe-

sitz

en,

zwisch

enIm

per

ativ

stam

mund

des

sen

Plu

-ra

lendung:

(26)

Imper

ativ

eund

Klit

ika

imka

ribisch

enSpan

isch

D-e

-ge

b-im

p-m

-e-

1.dat

-thv

l-o-

3.ak

k-th

vn!

pl

“Ihr

gebt

esm

ir!”

•A

nal

yse:

1.D

asK

litik

clust

erw

ird

imka

ribisch

enSpan

isch

als

D(e

term

inat

or)-

Kon

stituen

tem

ithilf

eder

Oper

a-tion

Vers

chm

elz

ung

(mer

ger)

vers

chob

en.

2.Ver

schm

elzu

ng

appliz

iert

pos

t-sy

nta

ktisch

,al

ler-

din

gsvo

rVok

abula

rein

setz

ung.

3.D

abei

wird

das

Klit

ikcl

ust

eran

den

funkt

ional

enK

opfN

um

links

adju

ngi

ert.

77

Spanisch

eIm

pera

tive

3

(27)

Sta

ndar

dsp

anisch

:

Num

Num

D

ThV

Num

me

lo

VT

hV

-n

d-

-e-

(28)

Kar

ibisch

esSpan

isch

:

Num

Num

ThV

Num

VT

hV

DN

um

d-

-e-

me

lo-n

78

Spanisch

eIm

pera

tive

4

•H

alle

&M

aran

tz:

1.D

iese

rPro

zess

vera

nsc

hau

licht,

das

sdie

Fle

-xi

onsm

orphol

ogie

Bez

ug

nim

mtau

fdie

Fei

nhei

ten

synta

ktisch

erPhra

senst

rukt

ur.

2.D

ersich

tbar

eEffek

tka

nn

nic

htre

inphon

olog

isch

sein

,den

nFal

le,wo

-nal

sTei

ldes

Imper

ativ

verb

ske

inPlu

ralsuffi

xist,

lose

nke

ine

Um

stel

lung

der

klitisch

enPro

nom

ina

aus:

(29)

a.Pon

-le

g-m

e-1.

dat

(lo)

!3.

akk

“Du

legs

t(e

s)fu

rm

ich!”

b.

*Po-

leg-

me-

1.dat

(lo)

-3.

akk

n!

n“D

ule

gst

(es)

fur

mic

h!”

79

Spanisch

eIm

pera

tive

5

•Ver

schm

elzu

ng

wird

ausg

elos

t,dam

itPer

son

links

von

Plu

ralre

alisie

rtw

ird.Sie

unte

rble

ibt,

wen

n..

.

1...

.das

klitisch

ePro

nom

ense

lbst

schon

ein

Plu

-ra

lmor

phem

trag

t(3

0),

(30)

a.D

-e-n

-ge

b-im

p-p

ll-o-

s!3.

akk-

thv-

pl

“Ihr

gebt

sie

(jem

andem

)!”

b.

*de-

lo-n

-s,*d

e-lo

s-n

c.D

-e-n

-ge

b-im

p-p

ln-o

-s1.

akk-

thv-

pl

“Ihr

gebt

uns

(jem

andem

)!”

d.

*de-

no-

n-s

,*d

e-nos

-n

2...

.das

klitisch

ePro

nom

enlin

ksei

nes

ander

enK

litik

sst

eht,

wel

ches

furPlu

ralm

arki

ertist

(32)

.

(31)

a.D

-e-n

-ge

b-im

p-2

.pl-

m-e

-1.

dat

-thv-

l-o-

s!3.

acc-

thv-

pl

“Ihr

gebt

sie

mir!”

b.

*D-e

-ge

b-im

pm

-e-n

-1.

dat

-thv-

2.pll-o-

s!3.

acc-

thv-

pl

80

Vers

chm

elz

ung

•Typ

isch

eVer

schm

elzu

ngs

oper

atio

nen

sind

1.sy

nta

ktisch

eK

opf-B

eweg

ung,

2.sy

nta

ktisch

eSen

kung

(low

erin

g).

•D

abei

appliz

iert

Sen

kung

wah

rsch

einlic

hnac

hder

Syn

tax

aber

vor

Vok

abula

rein

fugu

ng.

•B

eisp

iel:

Ver

bin

dung

von

Vund

Infl

(auch

bek

annt

als

Toder

Agr

)im

Engl

isch

endurc

hSen

kung:

(32)

a.[ T

PJo

hn

[ Tt 2

]of

ten

kiss

-es 2

Mar

y].

b.

*[T

PJo

hn

[ Tki

ss1-e

s]

ofte

nt 1

Mar

y].

•B

emer

kung:

1.In

klas

sisc

her

DM

wird

man

nic

htan

neh

men

,das

sin

(32-

a)ei

nM

arke

r-e

sge

senkt

wird.

2.W

asper

Ver

schm

elzu

ng

bew

egtw

ird,istvi

elm

ehr

ein

abst

rakt

esf-M

orphem

,das

durc

hVok

abula

r-ei

nse

tzung

mit

einem

Fle

xion

smar

kerge

fullt

wird.

81

Lokale

Dislo

zieru

ng

•Em

bic

k&

Noy

er(2

001)

:

1.A

uch

Vok

abula

rele

men

teko

nnen

nac

hEin

setz

ung

noch

bew

egtwer

den

.D

iesnen

nen

Em

bic

k&

Noy

-er

(200

1)lo

kale

Dislo

zieru

ng

(loca

ldislo

cation

).2.

Der

Pro

zess

ist

per

Annah

me

imm

erau

funm

it-

telb

are

Adja

zenz

der

bet

eilig

ten

Ein

hei

ten

ange

-w

iese

n.

(33)

Lok

ale

Dislo

zier

ung:

X[Y

...→

[Y

+X

...

•B

emer

kung:

Da

loka

leD

islo

zier

ung

nac

hVok

abu-

lare

inse

tzung

appliz

iert

,ka

nn

sie

typisch

erwei

seau

fEig

ensc

haf

ten

Bez

ug

neh

men

,die

erst

durc

hdas

Vo-

kabula

rele

men

tin

die

Str

ukt

ur

einge

fuhrt

wer

den

,z.

B.phon

olog

isch

eEig

ensc

haf

ten.

82

Lokale

Dislo

zieru

ng

2

•B

eisp

iel:

que-V

erse

tzung

imLat

einisch

en

(34)

bon

-igu

t-plpuer

-iJu

nge

-plbon

-ae-

que

gut-

pl-und

puel

l-ae

Mad

chen

-pl

“gute

Junge

nund

gute

Mad

chen

1.B

eweg

ung

von

que

steu

ert

imm

erdas

nac

hst

ere

chts

-adja

zente

Wor

tdes

2.K

onju

nkt

san

.2.

Syn

takt

isch

eK

opfb

eweg

ung

ist

als

Anal

yse

aus-

gesc

hlo

ssen

,da

das

Zie

lnic

ht

imm

erK

opfist.

3.que

bew

egt

sich

nic

ht

anden

adja

zente

nTer

mi-

nal

knot

en,

den

die

Syn

tax

zur

Ver

fugu

ng

stel

lt(d

enSta

mm

bon-

in(3

5),sieh

e*.

..bon-q

ue-

aepuel

lae).

4.D

aher

muss

enbon-

und

-ae

schon

vorh

erdurc

hei

ne

PF-R

egel

vers

chm

olze

nwor

den

sein

.D

asle

gtnah

e,das

slo

kale

Dislo

zier

ung

nach

Vok

abula

r-ei

nse

tzung

appliz

iert

.

•Phon

olog

isch

eEig

ensc

haf

ten

spie

len

hie

rke

ine

Rol

-le

,ko

nnen

also

nic

ht

als

Arg

um

ent

daf

urher

hal

ten,

das

sLD

nac

hVok

abula

rein

setz

ung

appliz

iert

.

83

Lokale

Dislo

zieru

ng

3

(35)

...

&′

&N

P

que

AP

N′

AF

NF

bon

aepuel

lae

(36)

...

&′

NP

AP

N′

Aque

NF

AF

puel

lae

bon

ae

84

Vers

chm

elz

ung

vers

us

Fusion

•Fusion

(fusion

)vs

.Ver

schm

elzu

ng

(mer

ger)

:

1.Ver

schm

elzu

ng

fuhrt

zuunab

han

gig

vorh

anden

enM

orphem

en,die

jewei

lsse

par

atVok

abula

rein

set-

zung

erfo

rder

n.

2.Fusion

dag

egen

fugt

zwei

Mor

phem

eso

zusa

m-

men

,das

snur

noch

ein

Vok

abula

rele

men

tei

nge

-se

tzt

wer

den

kann.

•B

eisp

iel:

1.Es

gibt

inder

Syn

tax

einen

funkt

ional

enK

opf

Kas

us

und

einen

funkt

ional

enK

opfN

um

erus.

2.B

eifu

sion

iere

nder

Nom

inal

flex

ion

inden

indoeu

-ro

pai

schen

Spr

achen

liegt

Fusion

die

ser

bei

den

Kop

fezu

einem

Mor

phem

vor.

85

Fusion

(37)

Fusion

(Hal

le&

Mar

antz

1993

,11

6):

a.Fusion

nim

mt

zwei

term

inal

eK

not

en(M

or-

phem

e)M

1und

M2,

die

Sch

wes

tern

sind,

und

fusion

iert

sie

zuei

nem

einzi

gen

term

i-nal

enK

not

enM

α.

b.

trag

tdie

Mer

kmal

evo

nM

1und

M2.

•W

ichtig:

1.In

den

fusion

iert

enK

not

enM

αka

nn

nur

ein

Vok

abula

rele

men

tei

nge

setz

twer

den

.Ein

setz

ung

erfo

lgt

wie

ublic

hnac

hdem

Tei

lmen

genpr

inzi

pund

nac

hSpez

ifizi

tat.

2.W

iem

annoch

sehen

wird,

muss

endie

Knot

en,

die

Fusion

unte

rlau

fen

hab

en,tr

otzd

emnoch

un-

ters

chei

dbar

sein

.

86

Spaltung

(38)

Spal

tung

(Hal

le&

Mar

antz

1993

,16

6ff):

a.Spal

tung

glie

der

tau

sei

nen

term

inal

enK

no-

ten

(Mor

phem

)M

αei

nM

erkm

alsb

undel

β

aus,

sodas

szw

eite

rmin

ale

Knot

enM

1und

M2

ents

tehen

.b.

M1

hat

die

Mer

kmal

eβ;

M2

hat

die

Mer

k-m

ale

von

Mα−

β.

•B

emer

kung:

Spal

tung

(fiss

ion)

ist

bei

Hal

leund

Mar

antz

das

Geg

enst

uck

zuFusion

:Es

mac

ht

aus

einem

Mor

phem

durc

hM

erkm

alsa

usg

lieder

ung

zwei

.

•N

eben

bem

erku

ng:

Das

Kon

zept

der

Spal

tung

bei

Noy

er(1

992)

ist

ander

s.(N

oyer

sK

onze

pt

ist

inder

junge

ren

Liter

atur

woh

let

was

wei

ter

verb

reitet

.)

•Fusion

und

Spal

tung

wer

den

von

Hal

le&

Mar

antz

(199

3)an

han

dei

ner

Anal

yse

der

Ver

bal

flex

ion

des

Geo

rgisch

enm

otiv

iert

.

87

Verb

alfl

exi

on

imG

eorg

isch

en

(39)

Kon

text

:X

→[3

per

s]a.

v-xa

tav

“Ich

mal

eih

n.”

b.

v-xa

tav-

t“W

irm

alen

ihn.”

c.xa

tav

“Du

mal

stih

n.”

d.

xata

v-t

“Ihr

mal

tih

n.”

e.xa

tav-

s“E

rm

alt

ihn.”

f.xa

tav-

en“S

iem

alen

ihn.”

•B

eobac

htu

nge

n:

1./v

-/sc

hei

nt

[1per

s]zu

real

isie

ren.

Das

sau

ch[2

per

s]al

sPra

fix

real

isie

rtw

ird,ze

igen

Bei

spie

lebei

den

endas

Obje

kt[2

per

s]tr

agt,

sieh

e(4

0-c,

d)

und

(41-

a,c)

.2.

Wen

nm

andav

onau

sgeh

t,dan

nm

uss

in(3

9-c,

d)

ein

Nullp

rafix

die

[2per

s]m

arki

eren

.3.

Die

[3per

s]w

ird

nie

mal

sal

sPra

fix

mar

kier

tund

lost

auch

nie

mal

sSuffi

gier

ung

durc

hdas

Plu

ral-

/-t/

aus,

imU

nte

rsch

ied

zu[1

per

s]und

[2per

s]. 88

Verb

alfl

exio

nim

Georg

isch

en

2

(40)

Kon

text

:[3

per

s]→

Xa.

m-x

atav

-s“E

rm

alt

mic

h.”

b.

gv-x

atav

-s“E

rm

alt

uns.”

c.g-

xata

v-s

“Er

mal

tdic

h.”

d.

g-xa

tav-

(s-)

-t“E

rm

alt

euch

.”e.

xata

v-s

“Er

mal

tih

n.”

oder

“Er

mal

tsie p

l.”

•B

eobac

htu

nge

n:

1./-

s/m

arki

ert

ein

Subje

ktm

it[3

per

s,sg

](u

nd

in(3

9-f)

/-en

/ei

nes

mit

[3per

s,pl]).

2./g

-/und

/m-/

mar

kier

endie

(dat

ivm

arki

erte

)O

bje

kte

mit

[2per

s]bzw

.[1

per

s].

3./g

v-/

ist

spez

ifisc

hfu

r[1

per

s,pl]

eines

dat

ivm

ar-

kier

ten

Obje

kts.

4.U

ber

rasc

hen

dist,

das

sbei

(40-

b)

das

Plu

ral-/-

t/fe

hlt

und

bei

(40-

d)

das

/-s/

fur

[3per

s,sg

](e

inge

klam

mer

t).

89

Verb

alfl

exi

on

imG

eorg

isch

en

3

(41)

Kon

text

:[1

/2per

s]→

[1/2

per

s]a.

g-xa

tav-

Ø“I

chm

ale

dic

h.”

b.

m-x

atav

“Du

mal

stm

ich.”

c.g-

xata

v-t

“Wir

mal

endic

h/e

uch

.”oder

“Ich

mal

eeu

ch.”

d.

gv-x

atav

“Du

mal

stuns.”

e.gv

-xat

av-t

“Ihr

mal

tuns.”

•B

eobac

htu

nge

n:

1.W

iem

ansieh

t,er

schei

nt

imm

erdas

Obje

ktal

sPra

fix,

wen

nso

woh

lO

bje

ktund

Subje

kt[1

per

s]oder

[2per

s]sind,

also

prin

zipie

llal

sPra

fix

auf-

tauch

enko

nnte

n.

2.B

ei(4

1-d)

fehlt

das

Plu

ral-/-

t/w

ieder

,im

Ge-

gensa

tzzu

(41-

e).

90

Paradigma–Ubersicht

Subj→[1sg][1pl][2sg][2pl][3sg][3pl]Obj↓[1,sg]––m-xatav-Øm-xatav-tm-xatav-sm-xatav-en[1,pl]––gv-xatav-Øgv-xatav-tgv-xatav-sgv-xatav-en[2,sg]g-xatav-Øg-xatav-t––g-xatav-sg-xatav-en[2,pl]g-xatav-tg-xatav-t––g-xatav-(s)-tg-xatav-en[3,sg]v-xatav-Øv-xatav-tØ-xatav-ØØ-xatav-tØ-xatav-sØ-xatav-en[3,pl]v-xatav-Øv-xatav-tØ-xatav-ØØ-xatav-tØ-xatav-sØ-xatav-en

91

Fusion→

Spaltung→

Ein

setz

ung

•H

alle

&M

aran

tz(1

993,

116ff

)sc

hla

gen

eine

Ana-

lyse

unte

rB

ezug

aufFusion

und

Spal

tung

vor.

•A

nnah

men

:

1.Vor

dem

Sta

mm

steh

tei

nK

litik

-Clu

ster

,das

un-

ter

einem

einzi

gen

Kop

fal

lepr

onom

inal

enA

rgu-

men

tem

it[1

/2per

s]ve

rein

t(a

ber

nic

ht

[3per

s];

Ausn

ahm

enwer

den

hie

rig

nor

iert

).2.

Die

term

inal

enK

not

enim

Klit

ik-C

lust

erfu

sion

ie-

ren

zuei

nem

einzi

gen

term

inal

enK

not

en.

3.N

ach

Fusion

appliz

iert

eine

Spal

tungs

rege

l(4

2).

4.Sch

ließl

ich

erfo

lgt

Vok

abula

rein

setz

ung.

92

T/Agr

und

Plu

ral-/-t

/

(42)

Spal

tung

des

Klit

ik-C

lust

ers:

[ Cl..

.[+

pl]

...]-Sta

mm

→[+

pl]-C

l-Sta

mm

,wob

ei

a.die

linea

reA

bfo

lge

irre

leva

nt

ist

und

b.

die

Spal

tung

nic

hter

folg

t,wen

n[+

pl]

Tei

lei

nes

Klit

iks

mit

[1per

s,dat

]ist.

•W

eite

reA

nnah

men

:

1.A

ufK

litik

-Clu

ster

und

Ver

bst

amm

folg

tei

nfu

sio-

nie

rter

T/A

gr-K

opf(t

ense

/agr

eem

ent-

hea

d),

der

mit

einem

nom

inat

ivm

arki

erte

nA

rgum

ent

bzg

l.[p

ers]

und

[num

]ko

ngr

uie

rt.

2.Ein

e(n

ach

Vok

abula

rein

setz

ung

appliz

iere

nde)

Rea

dju

stie

rungs

rege

ltilg

tei

n/-

s/bei

[3per

s,–p

l]vo

rei

nem

Plu

ral/-

t/.

3.Ein

eVer

arm

ungs

rege

ltilg

tei

nen

term

inal

enPlu

ral-K

not

en,wen

ndie

serei

nem

T/A

gr-K

not

enm

it[3

per

s,+

pl]

folg

t.(D

ies

wird

hie

rnic

ht

imD

etai

lbes

proch

en.)

93

Vokabula

rele

mente

(43)

Vok

abula

rele

men

tfu

r(a

bge

spal

tenen

)Plu

ral:

/-t/

↔[+

pl]

(44)

Vok

abula

rele

men

tefu

rK

litik

pos

itio

n(e

n):

a./g

v-/↔

[1],[d

at],[+

pl]

b./m

-/↔

[1],[d

at]

c./g

-/↔

[2],[d

at]

d./v

-/↔

[1]

e.Ø

↔[2

]

(45)

Vok

abula

rlem

ente

fur

T/A

gr:

a.Ø

↔[1

]oder

[2]

b./-

en/↔

[3],[+

pl]

b./-

s/↔

[3]

94

Beispie

lable

itungen

(46)

T/A

gr

VT

/Agr

Cl

Ste

m

1per

s–p

lnom

/xat

av/

1per

s–p

l–p

ast

⇓⇓

/v-/

•D

eriv

atio

nss

chritt

efu

rv-

xata

v([

1sg]

→[3

sg])

:

1.Fusion

appliz

iert

nic

ht(n

urei

nA

rgum

entistnic

ht

[3per

s],d.h

.das

Klit

ikist

einfa

ch).

2.Spal

tung

appliz

iert

nic

ht,

da

das

Klit

iknic

ht[+

pl]

enth

alt.

3.Vok

abula

rein

setz

ung

appliz

iert

.

95

Beispie

lable

itungen

2

(47)

T/A

gr

T/A

gr[+

pl]

VT

/Agr

Cl

Ste

m

1per

s

nom

/xat

av/

1per

s+

pl

–pas

t

⇓⇓

/v-/

-Ø/-

t/

•D

eriv

atio

nss

chritt

efu

rv-

xata

v-t

([1p

l]→

[3sg

]):

1.K

eine

Fusion

(nurei

nA

rgum

entistnic

ht[3

per

s]).

2.Spal

tung

appliz

iert

,da

das

Klit

ik[+

pl]

enth

alt.

3.Vok

abula

rein

setz

ung

real

isie

rtab

gesp

alte

nes

[+pl]

als

Suffi

x(w

ieim

Ein

trag

von

/-t/

spe-

zifizi

ert)

.

96

Beispie

lable

itungen

3

(48)

T/A

gr

VT

/Agr

Cl

Ste

m

1per

s+

pl

dat

/xat

av/

3per

s–p

l–p

ast

⇓⇓

/gv-

//-

s/

•D

eriv

atio

nss

chritt

efu

rgv-

xata

v-s

([3s

g]→

[1pl]):

1.K

eine

Fusion

(nurei

nA

rgum

entistnic

ht[3

per

s]).

2.K

eine

Spal

tung:

zwar

enth

alt

das

Klit

ik[+

pl],

aber

esen

thal

tau

ch[1

,dat

].3.

Ein

setz

ung

real

isie

rtT

/Agr

als

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,da

das

no-

min

ativ

mar

kier

teA

rgum

ent

(mit

wel

chem

T/A

grko

ngr

uie

rt)

[–pl]

trag

t.

97

Beispie

lable

itungen

4

(49)

T/A

gr

VT

/Agr

Cl

Ste

m

2per

s–p

lnom

1per

s+

pl

dat

xata

v-

2per

s–p

l–p

ast

⇓⇓

/gv-

/-Ø

•D

eriv

atio

nss

chritt

efu

rgv-

xata

v([

2sg]

→[1

pl]):

1.Fusion

appliz

iert

und

form

tei

nko

mple

xes

Klit

ik.

2.Spal

tung

ist

blo

ckie

rt:

[+pl]

tauch

tzu

sam

men

mit

[1per

s,dat

]au

f.3.

Ein

setz

ung

real

isie

rtnur

das

dat

ivm

arki

erte

Kli-

tik.

Zwar

“ver

zwei

gt”

das

Klit

ik-C

lust

er,

aber

inei

nen

fusion

iert

enK

not

enka

nn

nurei

nm

alei

nge

-se

tzt

wer

den

.

98

Beispie

lable

itungen

5

(50)

T/A

gr

T/A

gr[+

pl]

VT

/Agr

Cl

Ste

m

2per

s

nom

1per

s+

pl

dat

/xat

av/

2per

s+

pl

–pas

t

⇓⇓

/gv-

/-t/

•D

eriv

atio

nss

chritt

efu

rgv-

xata

v-t

([2p

l]→

[1pl]):

1.Fusion

appliz

iert

.2.

Spal

tung

appliz

iert

:Zwar

ist

das

[+pl]-O

bje

ktau

ch[1

per

s,dat

],ab

erdas

Subje

ktist[2

per

s,nom

]und

kann

dah

erse

in[+

pl]

absp

alte

n.

3.Ein

setz

ung

real

isie

rtdas

dat

ivm

arki

erte

Klit

ik(n

eben

T/A

grund

dem

abge

spal

tenen

[+pl]).

99

Ein

setz

ung

infu

sionie

rte

Kopfe

•B

each

te:

1.B

eiden

Able

itunge

n4

und

5ka

nn

man

nic

ht

sehen

,das

sin

den

fusion

iert

enK

not

ennurei

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alei

nge

setz

twer

den

kann:bei

de

Mal

ew

are

einer

der

bei

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Mar

ker

ohneh

in-Ø

.2.

Um

die

szu

sehen

,m

uss

man

eine

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itung

wah

len,die

zwei

over

teM

arke

rfu

rden

fusion

ier-

ten

Knot

enber

eits

tellt

.Ein

solc

hes

Sze

nar

iow

are

[1,–

pl]→

[2,d

at,±

pl].

3.B

eiunbes

chra

nkt

erEin

setz

ung

erwar

tet

man

das

Pra

fix

g-v

-oder

v-g-,

bei

bes

chra

nkt

erEin

setz

ung

(gem

aßFusion

)ab

ernur

g-.

4.Tat

sach

lich

tauch

tnur

g-

indie

sem

Kon

text

auf

(sie

he

volls

tandig

esPar

adig

ma)

.

100

Spezifizita

tspro

ble

me

•Pro

ble

m:

1.In

man

chen

Kon

text

en([

1per

s]→

[2per

s]und

[2per

s]→

[1per

s])

konnen

fur

die

Klit

ikpos

itio

nEin

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ungs

rege

lnb.oder

c.bzw

.d.oder

e.ap

pli-

zier

en(s

iehe

(44)

;neb

endirek

ten

und

indirek

ten

Obje

kten

konnen

auch

Subje

kte

imG

eorg

isch

endat

ivm

arki

ert

sein

).2.

Spez

ifizi

tat

kann

nic

ht

zwisch

endie

sen

Optio-

nen

ents

chei

den

,da

aufden

Mar

kern

glei

chvi

ele

Mer

kmal

evo

rhan

den

sind.

•H

alle

&M

aran

tz(1

993)

erw

agen

zwei

Los

unge

n:

1.[1

per

s]≫

[2per

s](1

.Per

son

ist

inhar

ent

spez

ifi-

scher

als

2.Per

son).

2.Ext

rinsisc

he

Ord

nung

der

Vok

abula

rele

men

te:

(49-

b)

vor

(49-

c)und

(49-

d)

vor

(49-

e).

101

Griech

isch

eN

om

inalfl

exi

on

•Im

folg

enden

wird

dem

onst

rier

tw

ietr

ansp

arad

ig-

mat

isch

eSyn

kret

ism

enau

fgel

ost

wer

den

konnen

.

•D

erTrick

bes

tehtdar

in,nat

urlic

he

Kla

ssen

von

(de-

kom

pon

iert

en)

Fle

xion

skla

ssen

mer

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enzu

bild

en.

•A

uße

rdem

wird

die

Tec

hnik

der

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otat

ion

(hie

r:ℵ-N

otat

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rich

[a:lE

f])

vorg

efuhrt

.

•G

egen

stan

dder

Anal

yse

ist

die

Nom

inal

flex

ion

des

Griec

hisch

en.

Die

Anal

yse

ist

Ale

xiad

ou&

Mulle

r(2

004)

entn

omm

en.

102

Fle

xio

nsk

lass

en

(51)

Sin

gula

rpar

adig

ma

I f,m

IIm

III f

IVf

Vn

VI n

VII

nV

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[nom

]-o

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ØØ

-o-o

Ø[a

kk]

-on

ØØ

Ø-o

-os

ØØ

[gen

]-u

Ø-s

-s-u

-us

-u-o

s[v

ok]

-eØ

ØØ

-o-o

Ø

(52)

Plu

ralp

arad

igm

aI f

,mII

mIII f

IVf

Vn

VI n

VII

nV

III n

[nom

]-i

-es

-es

-is

-a-i

-a-a

[akk

]-u

s-e

s-e

s-is

-a-i

-a-a

[gen

]-o

n-o

n-o

n-o

n-o

n-o

n-o

n-o

n[v

ok]

-i-e

s-e

s-is

-a-i

-a-a

•D

ieM

erkm

ale

I-V

IIIko

die

ren

Fle

xionsk

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en.N

o-m

en,die

durc

hweg

glei

che

Mer

kmal

edurc

hgl

eich

enEndunge

nko

die

ren,fa

llen

inei

ne

Fle

xion

skla

sse.

•Fle

xion

skla

sse

kann

nic

ht

auf

Gen

us

reduzi

ert

wer

-den

(z.B

.sind

Ns

inK

lass

eIIIund

IVal

lefe

min

in). 103

Tra

nsp

aradig

matisc

he

Syn

kre

tism

en

•Str

ateg

ie:

1.Sta

mm

form

en,der

enEndunge

nsy

stem

atisch

zu-

sam

men

falle

n,m

uss

enbez

ugl

ich

eines

Mer

kmal

sei

ne

nat

urlic

he

Kla

sse

bild

en.

2.M

andek

ompon

iert

die

ents

prec

hen

den

Mer

kma-

leso

,das

sdie

gew

unsc

hte

nnat

urlic

hen

Kla

ssen

ausd

ruck

bar

sind.

3.Fal

len

zwei

Kas

usf

orm

enin

nerp

aradig

matisc

hzu

sam

men

,m

uss

man

Kasu

smer

kmal

eso

dek

om-

pon

iere

n,das

ssie

bzg

l.m

ind.ei

nes

Mer

kmal

sei

ne

nat

urlic

he

Kla

sse

bild

en.

4.Fal

len

die

For

men

zwei

erK

asus

transp

aradig

-m

atisc

hzu

sam

men

,m

uss

man

Fle

xionsk

las-

senm

erkm

ale

sodek

ompon

iere

n,

das

ssie

bzg

l.m

ind.ei

nes

Mer

kmal

sei

ne

Kla

sse

bild

en.

104

Sin

gula

rpar

adig

ma

•U

ber

legu

nge

n:

1.-u

tauch

tm

it[g

en]

inI,

Vund

VII

auf.

Die

seFle

xion

skla

ssen

muss

enal

soet

was

gem

ein

hab

en.

2.In

ner

hal

bvo

nK

lass

eV

tauch

t-o

in[n

om],

[akk

]und

[vok

]au

f.D

iese

bild

enei

ne

nat

urlic

he

Kla

sse.

3.D

asse

lbe

gilt

fur

-os

inV

I,was

auch

fur

den

(par

tiel

len)

Zusa

mm

enfa

lldie

ser

Kas

us

sprich

t.4.

-os

im[n

om],

Kla

sse

I,w

ird

als

syst

emat

isch

erfa

sst,

wen

nIund

VInat

urlic

he

Kla

ssen

sind.

5.-o

n([

akk]

)und

-e([

vok]

)in

Kla

sse

Im

uss

ensp

ezifi

sche

Mar

kerse

in,die

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aus

die

sen

Kas

us-

pos

itio

nen

inner

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bvo

nIve

rdra

nge

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dab

eigl

eich

zeitig

inko

mpat

ibel

mit

Kla

ssen

Vund

VI

sein

(den

ndor

tve

rdra

nge

nsie

-ound

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nic

ht)

.6.

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inK

lass

eV

IIIist

ein

Spez

ialfal

l.7.

-Øist

der

Def

aultm

arke

r.8.

-sin

II,IIIund

IVve

rlan

gtneu

eTec

hnik

,wen

nder

Syn

kret

ism

us

aufg

elos

twer

den

soll

(sie

he

unte

n). 105

Plu

ralp

aradig

ma

•U

ber

legu

nge

n:

1.A

lleM

arke

rm

uss

enve

rsch

ieden

vom

[sg]

sein

,dah

ertr

agen

alle

das

Mer

kmal

[+pl].

2.-o

nim

[gen

]ist

inal

len

Kla

ssen

vert

rete

n,nim

mt

also

Bez

ug

auf

[gen

]und

ist

unsp

ezifi

zier

tfu

rK

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e.3.

-iist

fast

anal

ogzu

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im[s

g]:

Iund

VI

falle

nzu

sam

men

,[n

om],

[akk

]und

[vok

]eb

enfa

lls.Ein

-zi

geA

usn

ahm

e:-u

sin

Kla

sse

I,[a

kk].

Hie

rw

ird

ein

spez

ifisc

her

Mar

ker

gebr

auch

t.4.

Bei

-is

inK

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eIV

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nw

ieder

[nom

],[a

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[vok

]zu

sam

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.5.

Eben

sobei

-es,

nurdas

sdor

tzu

satz

lich

IIund

III

eine

nat

urlic

he

Kla

sse

bild

enm

uss

en.

6.-a

ist

der

Def

aultm

arke

r(f

ast

ganz

unte

rspez

ifi-

zier

t,bis

auf[+

pl],sieh

eunte

n).

106

Analy

se

(53)

Zer

legu

ng

der

Kas

us:

nom

:[–

obj,

–obl,

+su

b]

acc:

[+ob

j,–o

bl,

–sub]

gen:

[+ob

j,+

obl,

+su

b]

vok:

[–ob

j,–o

bl,

–sub]

(54)

Zer

legu

ng

der

Kla

ssen

:I:

[+α,+

β,+

γ]

V:

[+α,+

β,–γ

]V

II:

[+α,–β

,+

γ]

VIII:

[+α,–β

,–γ

]V

I:[–

α,+

β,+

γ]

IV:

[–α,–β

,+

γ]

II:

[–α,+

β,–γ

]III:

[–α,–β

,–γ

]

107

Analy

se2

(55)

Fle

xion

smar

ker

Sin

gula

r:1.

/-on/

↔{[

+α,+

β,+

γ],

[+ob

j,–o

bl]}

2./-

os/

↔{[+

α,–β

,–γ

],[+

obj,

+ob

l]}

3./-

us/

↔{[

–α,+

β,+

γ],

[+ob

j,+

obl]}

4./-

e/

↔{[

+α,+

β,+

γ],

[–ob

j,–s

ub]}

5./-

o/

↔{[

+α,+

β,–γ

],[–

obl]}

6./-

os/

↔{[

+β,+

γ],

[–ob

l]}

7./-

s/↔

{[–

α,ℵβ],

[–ℵob

j,–ℵ

obl]}

8./-

u/

↔{[

+α],

[+ob

j,+

obl]}

9./-

Ø/

↔{}

108

ℵ-N

ota

tion

•ℵ

istei

ne

Var

iable

,die

furdie

Wer

te+

oder

–st

eht.

Hie

rw

ird

also

der

Wert

eines

bin

aren

Mer

kmal

sunte

rspez

ifizi

ert.

•A

chtu

ng:

1.–

und

–er

gibt

+.

2.+

und

–er

gibt

–.

•K

onse

quen

z:-s

kann

gle

ichze

itig

inK

lass

eII

(ℵ=

+)

mit

[nom

]([

–obj,

–obl])

und

inden

Kla

ssen

III

und

IV(ℵ

=–)

mit

[gen

]([

+ob

j,+

obl])au

ftau

chen

.

•D

adurc

hw

ird

der

-s-S

ynkr

etism

us

abge

leitet

,der

sonst

nic

ht

hat

teab

gele

itet

wer

den

konnen

.

•B

each

te:Es

war

enic

ht

mog

lich

gewes

en,-s

nurfu

r[+

subj]

(und

[−α])

zusp

ezifi

zier

en,um

die

Oppo-

sition

[±ob

j,±

obl]

([ge

n]

vs.

[nom

])zu

um

gehen

,den

ndan

nw

urd

e-s

inK

lass

eIII/

IVim

[nom

]und

inK

lass

eII

im[g

en]-Ø

verd

range

n.

109

Ableitung–Singularparadigma

[–pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub][+obj,–obl,–sub][+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]

1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}

2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}

3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}

4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}

5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}

110

Ableitung–Singularparadigma

[–pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub][+obj,–obl,–sub]-on[+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]

1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}

2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}

3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}

4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}

5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}

111

Ableitung–Singularparadigma

[–pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub][+obj,–obl,–sub]-on[+obj,+obl,+sub]-os[–obj,–obl,–sub]

1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}

2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}

3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}

4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}

5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}

112

Ableitung–Singularparadigma

[–pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub][+obj,–obl,–sub]-on[+obj,+obl,+sub]-us-os[–obj,–obl,–sub]

1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}

2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}

3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}

4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}

5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}

113

Ableitung–Singularparadigma

[–pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub][+obj,–obl,–sub]-on[+obj,+obl,+sub]-us-os[–obj,–obl,–sub]-e

1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}

2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}

3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}

4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}

5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}

114

Ableitung–Singularparadigma

[–pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub]-o[+obj,–obl,–sub]-on-o[+obj,+obl,+sub]-us-os[–obj,–obl,–sub]-e-o

1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}

2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}

3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}

4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}

5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}

115

Ableitung–Singularparadigma

[–pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub]-os-o-os[+obj,–obl,–sub]-on,-os-o-os[+obj,+obl,+sub]-us-os[–obj,–obl,–sub]-e,-os-o-os

1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}

2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}

3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}

4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}

5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}

116

Ableitung–Singularparadigma

[–pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub]-os-o-os[+obj,–obl,–sub]-on-o-os[+obj,+obl,+sub]-us-os[–obj,–obl,–sub]-e-o-os

1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}

2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}

3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}

4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}

5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}

117

Ableitung–Singularparadigma

[–pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub]-os-s-o-os,-s[+obj,–obl,–sub]-on-o-os[+obj,+obl,+sub]-us-os[–obj,–obl,–sub]-e-s?-o-os,-s

1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}

2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}

3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}

4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}

5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}

118

Ableitung–Singularparadigma

[–pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub]-os-s-o-os[+obj,–obl,–sub]-on-o-os[+obj,+obl,+sub]-us-os[–obj,–obl,–sub]-e-s?-o-os

1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}

2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}

3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}

4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}

5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}

119

Ableitung–Singularparadigma

[–pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub]-os-s-o-os[+obj,–obl,–sub]-on-o-os[+obj,+obl,+sub]-s-s-us-os[–obj,–obl,–sub]-e-s?-o-os

1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}

2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}

3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}

4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}

5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}

120

Ableitung–Singularparadigma

[–pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub]-os-s-o-os[+obj,–obl,–sub]-on-o-os[+obj,+obl,+sub]-u-s-s-u-us-u-os,-u[–obj,–obl,–sub]-e-s?-o-os

1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}

2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}

3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}

4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}

5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}

121

Ableitung–Singularparadigma

[–pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub]-os-s-o-os[+obj,–obl,–sub]-on-o-os[+obj,+obl,+sub]-u-s-s-u-us-u-os[–obj,–obl,–sub]-e-s?-o-os

1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}

2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}

3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}

4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}

5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}

122

Ableitung–Singularparadigma

[–pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub]-os-s-Ø-Ø-o-os-Ø-Ø[+obj,–obl,–sub]-on-Ø-Ø-Ø-o-os-Ø-Ø[+obj,+obl,+sub]-u-Ø-s-s-u-us-u-os[–obj,–obl,–sub]-e-s?-Ø-Ø-o-os-Ø-Ø

1./-on/↔{[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}6./-os/↔{[+β,+γ],[–obl]}

2./-os/↔{[+α,–β,–γ],[+obj,+obl]}7./-s/↔{[–α,ℵβ],[–ℵobj,–ℵobl]}

3./-us/↔{[–α,+β,+γ],[+obj,+obl]}8./-u/↔{[+α],[+obj,+obl]}

4./-e/↔{[+α,+β,+γ],[–obj,–sub]}9./-Ø/↔{}

5./-o/↔{[+α,+β,–γ],[–obl]}

123

Analy

se3

(56)

Fle

xion

smar

ker

Plu

ral:

1./-

on/

↔{[

+pl],[+

obj,

+ob

l]}

2./-

is/

↔{[

+pl],[–

α,–β

,+

γ],

[–ob

l]}

3./-

us/

↔{[

+pl],[+

α,+

β,+

γ],

[+ob

j,–o

bl]}

4./-

es/

↔{[

+pl],[–

α,–γ

],[–

obl]}

5./-

i/↔

{[+

pl],[+

β,+

γ],

[–ob

l]}

6./-

a/

↔{[

+pl]}

•Je

der

der

Mar

ker

trag

tdas

Mer

kmal

[+pl],

dam

itei

ne

Inte

rakt

ion

mit

den

Mar

kern

des

Sin

gula

rpar

a-dig

mas

ausg

esch

loss

enw

ird.

124

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub][+obj,–obl,–sub][+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]

1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}

2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}

3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}

4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}

5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}

125

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub][+obj,–obl,–sub]-us[+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]

1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}

2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}

3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}

4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}

5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}

126

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub]-is[+obj,–obl,–sub]-us-is[+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]-is

1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}

2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}

3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}

4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}

5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}

127

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub]-i-is-i[+obj,–obl,–sub]-us,-i-is-i[+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]-i-is-i

1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}

2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}

3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}

4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}

5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}

128

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub]-i-is-i[+obj,–obl,–sub]-us-is-i[+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]-i-is-i

1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}

2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}

3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}

4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}

5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}

129

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub]-i-es-es-is-i[+obj,–obl,–sub]-us-es-es-is-i[+obj,+obl,+sub][–obj,–obl,–sub]-i-es-es-is-i

1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}

2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}

3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}

4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}

5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}

130

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub]-i-es-es-is-i[+obj,–obl,–sub]-us-es-es-is-i[+obj,+obl,+sub]-on-on-on-on-on-on-on-on[–obj,–obl,–sub]-i-es-es-is-i

1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}

2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}

3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}

4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}

5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}

131

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl]2

6

4

3

7

5

2

6

4

–α

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

–β

3

7

5

2

6

4

–γ

3

7

5

2

6

4

–α

3

7

5

2

6

4

–β

3

7

5

2

6

4

–β

–γ

3

7

5

[–obj,–obl,+sub]-i-es-es-is-a-i-a-a[+obj,–obl,–sub]-us-es-es-is-a-i-a-a[+obj,+obl,+sub]-on-on-on-on-on-on-on-on[–obj,–obl,–sub]-i-es-es-is-a-i-a-a

1./-on/↔{[+pl],[+obj,+obl]}6./-a/↔{[+pl]}

2./-is/↔{[+pl],[–α,–β,+γ],[–obl]}

3./-us/↔{[+pl],[+α,+β,+γ],[+obj,–obl]}

4./-es/↔{[+pl],[–α,–γ],[–obl]}

5./-i/↔{[+pl],[+β,+γ],[–obl]}

132

Verb

alfl

exio

nim

Kam

bera

•G

eorg

i(2

008)

pras

entier

tei

ne

Anal

yse

von

ver-

bal

enK

ongr

uen

zmar

kern

imK

amber

a(M

alay

o-Pol

ynes

isch

).

•D

iese

Anal

yse

mac

ht

Geb

rauch

von

1.Phon

olog

isch

erA

dju

stie

rung

2.Ver

arm

ung,

3.Spal

tung

(nac

hN

oyer

1992

)4.

Subanaly

se.

•A

chtu

ng:

Der

Spal

tungs

beg

riff

von

Noy

er(1

992)

unte

rsch

eidet

sich

von

dem

aus

Hal

le&

Mar

antz

(199

3),den

wir

schon

kennen

gele

rnt

hab

en.

133

Phonolo

gisch

eA

dju

stie

rung

[nom

][g

en]

[akk

][d

at]

[1per

s]ku

--N

gu-k

a-N

ga[s

g][2

per

s]m

u-

-mu

-kau

-Nga

u[3

per

s]na-

-na

-ja

-nja

[1per

sin

cl]

ta-

-nda

-ta

-nda

[1per

sex

cl]

ma-

-ma

-kam

a-N

gam

a[p

l][2

per

s]m

i--m

i-k

ami

-Nga

mi

[3per

s]da-

-da

-ha

-nÃ

a

•B

eobac

htu

ng:

Im[g

en]([

1sg]

und

[1plin

cl])

und

im[d

at]

tauch

tei

nN

asal

auf,

der

bzg

l.A

rtik

ula

tion

s-or

tre

gres

siv

assim

ilier

tund

des

sen

nac

hfo

lgen

dder

Kon

sonsa

nt

bzg

l.Stim

mhaf

tigk

eit

prog

ress

ivas

si-

mili

ert.

(57)

Phon

olog

isch

eReg

eln:

a.[+

cons,

–con

t]→

[+vo

iced

]/

[+nas

al]

b.

[+nas

al]→

[αpla

ce]/

[+co

ns,

αpla

ce]

134

Subanaly

se

[nom

][g

en]

[akk

][d

at]

[1per

s]ku

--N

-ku

-ka

-N-k

a[s

g][2

per

s]m

u-

-mu

-kau

-N-k

au[3

per

s]na-

-na

-ja

-N-ja

[1per

sin

cl]

ta-

-N-t

a-t

a-N

-ta

[1per

sex

cl]

ma-

-ma

-kam

a-N

-kam

a[p

l][2

per

s]m

i--m

i-k

ami

-N-k

ami

[3per

s]da-

-da

-ha

-N-Ã

a

•B

eobac

htu

ng:

Im[a

kk]und

im[d

at]ta

uch

tnic

htnur

inder

[1per

s,sg

]so

nder

nau

chin

der

[1per

s,pl,ex

cl]

und

inder

[2per

s]-k

aau

f.D

asle

gtnah

e,-k

aau

chal

sse

par

aten

Mar

ker

zuan

alys

iere

n.

135

Subanaly

se2

[nom

][g

en]

[akk

][d

at]

[1per

s]ku

--N

-ku

-ka

-N-k

a[s

g][2

per

s]m

u-

-mu

-ka-

u-N

-ka-

u[3

per

s]na-

-na

-ja

-N-ja

[1per

sin

cl]

ta-

-N-t

a-t

a-N

-ta

[1per

sex

cl]

ma-

-ma

-ka-

ma

-N-k

a-m

a[p

l][2

per

s]m

i--m

i-k

a-m

i-N

-ka-

mi

[3per

s]da-

-da

-ha

-N-Ã

a

•Las

stm

annun

einm

aldie

Mar

ker

-Nund

-ka

bei

-se

ite,

dan

nsieh

tm

anje

de

Men

gewei

tere

rSyn

kre-

tism

enau

ftau

chen

.

136

Kasu

ssynkre

tism

en

[nom

][g

en]

[akk

][d

at]

[1per

s]ku

--k

u[s

g][2

per

s]m

u-

-mu

-u-u

[3per

s]na-

-na

-ja

-ja

[1per

sin

cl]

ta-

-ta

-ta

-ta

[1per

sex

cl]

ma-

-ma

-ma

-ma

[pl]

[2per

s]m

i--m

i-m

i-m

i[3

per

s]da-

-da

-ha

-Ãa

•W

eite

reB

eobac

htu

nge

n:

1.[n

om]und

[gen

]bild

enei

ne

nat

urlic

he

Kla

sse.

2.[a

kk]und

[dat

]bild

enei

ne

nat

urlic

he

Kla

sse.

3.Im

[pl]

existier

tke

ine

Kas

usu

nte

rsch

eidung

meh

r,au

ßer

bei

[3per

s,pl,ak

k]und

[3per

s,pl,dat

]

•A

nnah

men

zu3.

:-h

aist

ein

bes

onder

ssp

ezifi

scher

Mar

ker.

-Ãa

ist

-N+

ha,

wird

aber

aus

phon

olog

i-sc

hen

Gru

nden

als

-Ãa

real

isie

rt.

137

Analy

se

(58)

Zer

legu

ng

von

Per

son:

[1per

s]:

[+1,

–2]

[2per

s]:

[–1,

+2]

[3per

s]:

[–1,

–2]

[1per

sin

cl]:

[+1,

+2]

(59)

Zer

legu

ng

von

Kas

us:

[nom

]:[–

obl,

–obj]

[gen

]:[+

obl,

–obj]

[acc

]:[–

obl,

+ob

j][d

at]:

[+ob

l,+

obj]

(60)

Zer

legu

ng

des

Num

erus:

[sg]

:[–

pl]

[pl]:

[+pl]

138

Analy

se2

(61)

Fle

xion

smar

ker:

1./N

/↔

{[+

obl]/

[–nas

al]}

2./k

a/

↔{[

+ob

j]}

(62)

Fle

xion

smar

ker:

1./h

a/

↔{[

–1,–

2],[+

pl],[+

obj]}

2./d

a/

↔{[

–1,–

2],[+

pl]}

3./t

a/

↔{[

+1,

+2]

,[+

pl]}

4./k

u/

↔{[

+1]

,[–

pl],[–

obj]}

5./j

a/

↔{[

–1,–

2],[+

obj]}

6./m

u/

↔{[

+2]

,[–

pl],[–

obj]}

7./n

a/

↔{[

–pl],[–

obj]}

8./m

a/

↔{[

–2],

[+pl]}

9./m

i/↔

{[+

2],[+

pl]}

10.

/u/

↔{[

+2]}

139

Spaltung

(63)

Spaltung

(Noy

er19

92):

Appliz

iert

Ein

setz

enei

nes

Vok

abula

rele

men

tsV

mit

Mer

kmal

enβ

inei

nM

orphem

Mm

itM

erk-

mal

enα,

dan

nwer

den

die

Mer

kmal

aufg

e-sp

alte

n,so

das

s

a.die

Mer

kmal

eα−

βau

fM

wei

terh

infu

rdie

Mor

phol

ogie

zuga

ngl

ich

sind,und

b.

die

Mer

kmal

aufM

nic

htm

ehrzu

gangl

ich

sind.

•W

egen

Spal

tung

in(6

3)ist

esm

oglic

h,

das

sve

r-sc

hie

den

eVok

abula

rele

men

tenac

hei

nan

der

inei

nM

orphem

einge

setz

twer

den

.D

adurc

hka

nn

die

syn-

takt

isch

eStr

ukt

ur

vere

infa

cht

wer

den

.

•Spal

tung

wird

u.

A.

able

iten

,w

ieso

-ka

nie

mal

sin

Kon

text

enm

it[3

per

s]au

ftau

cht:

Indie

sen

Kon

tex-

ten

wird

[+ob

j]vo

rher

von

-ha,

-Ãa

und

-ja

(die

alle

[+ob

j]sind)

“aufg

efre

ssen

”.

140

Ableitung–Singularparadigma

[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,–2][–1,+2][–1,–2]

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}

5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}

6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}

7./na/↔{[–pl],[–obj]}

10./u/↔{[+2]}

141

Ableitung–Singularparadigma

[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,–2]ku--ku[–1,+2][–1,–2]

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}

5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}

6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}

7./na/↔{[–pl],[–obj]}

10./u/↔{[+2]}

142

Ableitung–Singularparadigma

[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,–2]ku--ku[–1,+2]mu--mu[–1,–2]

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}

5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}

6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}

7./na/↔{[–pl],[–obj]}

10./u/↔{[+2]}

143

Ableitung–Singularparadigma

[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,–2]ku--ku[–1,+2]mu--mu[–1,–2]-ja-ja

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}

5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}

6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}

7./na/↔{[–pl],[–obj]}

10./u/↔{[+2]}

144

Ableitung–Singularparadigma

[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,–2]ku--ku[–1,+2]mu--mu[–1,–2]na--na-ja-ja

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}

5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}

6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}

7./na/↔{[–pl],[–obj]}

10./u/↔{[+2]}

•-nawirdnichtbei[1/2pers]eingesetzt:mu/kuhaben[–obj]verbraucht.

145

Ableitung–Singularparadigma

[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,–2]ku--ku[–1,+2]mu--mu-u-u[–1,–2]na--na-ja-ja

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}

5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}

6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}

7./na/↔{[–pl],[–obj]}

10./u/↔{[+2]}

•-uwirdnichtbei[–obj]eingesetzt:muhat[+2]verbraucht.

146

Ableitung–Singularparadigma

[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,–2]ku--ku-ka-ka[–1,+2]mu--mu-ka-u-ka-u[–1,–2]na--na-ja-ja

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}

5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}

6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}

7./na/↔{[–pl],[–obj]}

10./u/↔{[+2]}

•-kawirdnichtbei[3pers]eingesetzt:-jahat[+obj]verbraucht.

147

Ableitung–Singularparadigma

[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,–2]ku--N-ku-ka-N-ka[–1,+2]mu--mu-ka-u-N-ka-u[–1,–2]na--na-ja-N-ja

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

4./ku/↔{[+1],[–pl],[–obj]}

5./ja/↔{[–1,–2],[+obj]}

6./mu/↔{[+2],[–pl],[–obj]}

7./na/↔{[–pl],[–obj]}

10./u/↔{[+2]}

•-Nmusszuletzteingesetztwerden,damitKontext[±nasal]gegebenist.

148

Ableitung–Singularparadigma

[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,–2]ku--N-ku-ka-N-ka[–1,+2]mu--mu-ka-u-N-ka-u[–1,–2]na--na-ja-N-ja

(57)PhonologischeRegeln:

a.[+cons,–cont]→[+voiced]/[+nasal]b.[+nasal]→[αplace]/[+cons,αplace]

149

Ableitung–Singularparadigma

[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,–2]ku--N-gu-ka-N-ga[–1,+2]mu--mu-ka-u-N-ga-u[–1,–2]na--na-ja-N-ja

(57)PhonologischeRegeln:

a.[+cons,–cont]→[+voiced]/[+nasal]b.[+nasal]→[αplace]/[+cons,αplace]

150

Ableitung–Singularparadigma

[–pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,–2]ku--N-gu-ka-N-ga[–1,+2]mu--mu-ka-u-N-ga-u[–1,–2]na--na-ja-n-ja

(57)PhonologischeRegeln:

a.[+cons,–cont]→[+voiced]/[+nasal]b.[+nasal]→[αplace]/[+cons,αplace]

151

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,+2][+1,–2][–1,+2][–1,–2]

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}

2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}

3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}

8./ma/↔{[–2],[+pl]}

9./mi/↔{[+2],[+pl]}

10./u/↔{[+2]}

152

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,+2][+1,–2][–1,+2][–1,–2]-ha-ha

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}

2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}

3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}

8./ma/↔{[–2],[+pl]}

9./mi/↔{[+2],[+pl]}

10./u/↔{[+2]}

153

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,+2]-ta-ta-ta-ta[+1,–2][–1,+2][–1,–2]-ha-ha

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}

2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}

3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}

8./ma/↔{[–2],[+pl]}

9./mi/↔{[+2],[+pl]}

10./u/↔{[+2]}

154

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,+2]-ta-ta-ta-ta[+1,–2][–1,+2][–1,–2]-da-da-ha-ha

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}

2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}

3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}

8./ma/↔{[–2],[+pl]}

9./mi/↔{[+2],[+pl]}

10./u/↔{[+2]}

•-dawirdbei[+obj]nichteingesetzt:-hahat[–1,–2]konsumiert.

155

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,+2]-ta-ta-ta-ta[+1,–2]-ma-ma-ma-ma[–1,+2][–1,–2]-da-da-ha-ha

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}

2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}

3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}

8./ma/↔{[–2],[+pl]}

9./mi/↔{[+2],[+pl]}

10./u/↔{[+2]}

•-mawirdbei[–1]nichteingesetzt:-da/-hahaben[–2]konsumiert.

156

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,+2]-ta-ta-ta-ta[+1,–2]-ma-ma-ma-ma[–1,+2]-mi-mi-mi-mi[–1,–2]-da-da-ha-ha

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}

2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}

3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}

8./ma/↔{[–2],[+pl]}

9./mi/↔{[+2],[+pl]}

10./u/↔{[+2]}

•-miwirdbei[+1]nichteingesetzt:-tahat[+2]konsumiert.

157

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,+2]-ta-ta-ta-ta[+1,–2]-ma-ma-ka-ma-ka-ma[–1,+2]-mi-mi-ka-mi-ka-mi[–1,–2]-da-da-ha-ha

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}

2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}

3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}

8./ma/↔{[–2],[+pl]}

9./mi/↔{[+2],[+pl]}

10./u/↔{[+2]}

•-kawirdbei[–1,–2]nichteingesetzt:-hahat[+obj]konsumiert.

158

Vera

rmung

•Pro

ble

m:

Es

kann

nic

ht

erkl

art

wer

den

,w

ieso

-ka

nic

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inder

[1per

s,pl(in

cl)]

auft

auch

t.(-

taka

nn

nic

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[+ob

j]se

in,

da

esau

chim

[nom

]/[g

en]

auf-

tauch

t.)

•D

asPro

ble

mw

ird

durc

hVer

arm

ung

gelo

st.

(64)

Ver

arm

ungs

rege

l1:

[+ob

j]→

Ø/

[+1,

+2]

•(6

3)tilg

t[+

obj]

imK

onte

xtvo

n[1

per

sin

cl],

sodas

sin

die

sem

Kon

text

kein

-ka

meh

rei

nge

setz

twer

den

kann.

159

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,+2]-ta-ta-ta-ta[+1,–2]-ma-ma-ka-ma-ka-ma[–1,+2]-mi-mi-ka-mi-ka-mi[–1,–2]-da-da-ha-ha

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}

2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}

3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}

8./ma/↔{[–2],[+pl]}

9./mi/↔{[+2],[+pl]}

10./u/↔{[+2]}

160

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,+2]-ta-N-ta-ta-N-ta[+1,–2]-ma-ma-ka-ma-N-ka-ma[–1,+2]-mi-mi-ka-mi-N-ka-mi[–1,–2]-da-da-ha-N-ha

1./N/↔{[+obl]/[–nasal]}

2./ka/↔{[+obj]}

1./ha/↔{[–1,–2],[+pl],[+obj]}

2./da/↔{[–1,–2],[+pl]}

3./ta/↔{[+1,+2],[+pl]}

8./ma/↔{[–2],[+pl]}

9./mi/↔{[+2],[+pl]}

10./u/↔{[+2]}

•-kamussvor-Neingesetztwerden,damitKontext[+nasal]zerstortwird.

161

Vera

rmung

•Pro

ble

m:Eig

entlic

hso

llte

-Nau

chim

Kon

text

von

[3per

s,ge

n,p

l]er

schei

nen

(-N

-da

stat

t-d

a).

•Los

ung:

Die

Ver

arm

ungs

rege

l(6

5)tilg

t[+

obl]

imK

onte

xtvo

n[3

per

s,ge

n,p

l],

sodas

sdor

tke

in-N

meh

rei

nge

setz

twer

den

kann.

(65)

Ver

arm

ungs

rege

l1:

[+ob

l]→

Ø/

[–1,

–2],

[+pl],[–

obj]

162

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,+2]-ta-N-ta-ta-N-ta[+1,–2]-ma-ma-ka-ma-N-ka-ma[–1,+2]-mi-mi-ka-mi-N-ka-mi[–1,–2]-da-da-ha-N-ha

(57)PhonologischeRegeln:

a.[+cons,–cont]→[+voiced]/[+nasal]b.[+nasal]→[αplace]/[+cons,αplace]

163

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,+2]-ta-N-da-ta-N-da[+1,–2]-ma-ma-ka-ma-N-ga-ma[–1,+2]-mi-mi-ka-mi-N-ga-mi[–1,–2]-da-da-ha-N-ha

(57)PhonologischeRegeln:

a.[+cons,–cont]→[+voiced]/[+nasal]b.[+nasal]→[αplace]/[+cons,αplace]

164

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,+2]-ta-n-da-ta-n-da[+1,–2]-ma-ma-ka-ma-N-ga-ma[–1,+2]-mi-mi-ka-mi-N-ga-mi[–1,–2]-da-da-ha-N-ha

(57)PhonologischeRegeln:

a.[+cons,–cont]→[+voiced]/[+nasal]b.[+nasal]→[αplace]/[+cons,αplace]

165

Ableitung–Pluralparadigma

[+pl][nom][gen][akk][dat][–obj,–obl][–obj,+obl][+obj,–obl][+obj,+obl]

[+1,+2]-ta-n-da-ta-n-da[+1,–2]-ma-ma-ka-ma-N-ga-ma[–1,+2]-mi-mi-ka-mi-N-ga-mi[–1,–2]-da-da-ha-Ã-a

(57)PhonologischeRegeln:

a.[+cons,–cont]→[+voiced]/[+nasal]b.[+nasal]→[αplace]/[+cons,αplace]

166

Supple

tive

Verb

alfl

exio

nim

Deuts

chen

•A

usg

angs

beo

bac

htu

ng

(Pik

e19

65):

Die

einze

lnen

For

men

des

supple

tive

nPar

adig

mas

von

sein

imD

euts

chen

lass

enpar

tiel

leSyn

kret

ism

ener

kennen

,wen

nm

anber

eit

ist,

Subanaly

sedurc

hzu

fuhre

n.

(66)

Pra

sens

Pra

teritu

m[1

per

s,sg

]bin

war

[2per

s,sg

]bist

war

st[3

per

s,sg

]ist

war

[1per

s,pl]

sind

war

en[2

per

s,pl]

seid

war

t[3

per

s,pl]

sind

war

en

(67)

Pik

esSuban

alys

e[1

per

s,sg

]b

ın

[2per

s,sg

]b

ıs

t[3

per

s,sg

st

[1per

s,pl]

nt

[2per

s,pl]

za

ıt

[3per

s,pl]

nt

167

Rekonst

ruktion

•Pik

esA

nal

yse

wird

nun

imRah

men

der

Distr

ibu-

iert

enM

orphol

ogie

reko

nst

ruie

rt(s

iehe

Mulle

r&

Opitz

2009

).

•K

onze

pte

,die

furdie

Rek

onst

rukt

ion

von

Bed

eutu

ng

sind,um

fass

enu.A

.

1.U

nte

rspez

ifika

tion

2.Tei

lmen

genpr

inzi

pund

Spez

ifizi

tats

kriter

ium

3.Spat

eEin

setz

ung

4.D

ekom

pos

itio

n5.

Spal

tung

168

Dekom

position

und

Spaltung

(68)

Dek

ompos

itio

nvo

nPer

son:

[1per

s]=

[+1,

–2,–

3][2

per

s]=

[–1,

+2,

–3]

[3per

s]=

[–1,

–2,+

3]

•K

onse

quen

z:[1

per

s]und

[2per

s]bild

enei

ne

nat

urli-

che

Kla

sse

bzg

l.[–

3].

•W

eite

reA

nnah

men

:

1.Es

gibtei

nen

Knot

enfu

rdie

Kon

gruen

zmer

kmal

e[p

erso

n]und

[num

erus]

:A

gr.

2.Es

gibt

einen

Knot

en(m

itder

Wurz

elvo

nse

inas

sozi

iert

),der

einen

Them

avok

alen

thal

t:T

hV

3.Sow

ohl

Agr

als

auch

ThV

unte

rlau

fen

Spal

tung

(im

Sin

ne

von

Hal

le&

Mar

antz

1993

).

(69)

Spal

tungs

rege

ln:

a.T

hV→

ThV

1:[+

β]T

hV

2:[+

α]

b.

Agr

→Per

son:[per

s]N

um

erus:[n

um

]

169

Resu

ltat

der

Spaltung

•N

ach

Spal

tung

und

vor

Vok

abula

rein

setz

ung

sieh

tdie

Str

ukt

ur

fur

bin

aus

wie

in(7

0)([

1per

s]ist

aus

dar

stel

lerisc

hen

Gru

nden

nic

ht

dek

ompon

iert

).

(70)

V[+

sein

]

VA

gr[+

sein

]

VT

hV

Per

sN

um

[+se

in]

[1per

s][–

pl]

ThV

1T

hV

2[+

β]

[+α]

•N

ach

die

ser

Anal

yse

wird

der

lexi

kalis

che

Ver

b-

stam

mvo

nse

inpos

tsyn

takt

isch

einge

setz

t.

•Tem

pus

wird

hie

rig

nor

iert

.

170

Analy

se

(71)

Vok

abula

rele

men

te:

1./b

/↔

[+se

in]/

[–3,

–pl]

2./z

/↔

[+se

in]/

[+pl]

3./a

/↔

[+β]/

[+se

in],[–

1,+

2],[+

pl]

4./ı

/↔

[+α]/

[+se

in]

5./Ø

/↔

[–1,

+2]

/[+

sein

],[+

pl]

6./s

/↔

[–1]

/[+

sein

],[–

pl]

7./n

/↔

[–2]

/[+

sein

]8.

/Ø/

↔[–

pl]/

[+se

in],[+

1]9.

/t/

↔[±

pl]/

[+se

in]

•K

omm

enta

re:

1.D

ieK

onte

xtnot

atio

n“/

”ab

stra

hie

rtvo

nder

linea

ren

Abfo

lge.

2.K

onte

xtuel

leM

erkm

ale

erm

oglic

hen

die

Able

i-tu

ng

erwei

tert

erExp

onen

z:Ein

konte

xtuel

les

Mer

kmal

wird

bei

Ein

setz

ung

nic

ht

“aufg

e-br

auch

t”.

171

AbleitungdesPrasensparadigmas

Prasensformenvonsein

[+1,–2,–3][–pl][–1,+2,–3]

[–1,–2,+3][+1,–2,–3]

[+pl][–1,+2,–3][–1,–2,+3]

1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]

172

AbleitungdesPrasensparadigmas

Prasensformenvonsein

[+1,–2,–3]b[–pl][–1,+2,–3]b

[–1,–2,+3][+1,–2,–3]

[+pl][–1,+2,–3][–1,–2,+3]

1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]

173

AbleitungdesPrasensparadigmas

Prasensformenvonsein

[+1,–2,–3]b[–pl][–1,+2,–3]b

[–1,–2,+3][+1,–2,–3]z

[+pl][–1,+2,–3]z[–1,–2,+3]z

1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]

174

AbleitungdesPrasensparadigmas

Prasensformenvonsein

[+1,–2,–3]b[–pl][–1,+2,–3]b

[–1,–2,+3][+1,–2,–3]z

[+pl][–1,+2,–3]za[–1,–2,+3]z

1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]

•SeinistassoziiertmitThV1:[+β]undThV2:[+α].

175

AbleitungdesPrasensparadigmas

Prasensformenvonsein

[+1,–2,–3]bı[–pl][–1,+2,–3]bı

[–1,–2,+3]ı[+1,–2,–3]zı

[+pl][–1,+2,–3]zaı[–1,–2,+3]zı

1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]

176

AbleitungdesPrasensparadigmas

Prasensformenvonsein

[+1,–2,–3]bı[–pl][–1,+2,–3]bı

[–1,–2,+3]ı[+1,–2,–3]zı

[+pl][–1,+2,–3]zaıØ[–1,–2,+3]zı

1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]

177

AbleitungdesPrasensparadigmas

Prasensformenvonsein

[+1,–2,–3]bı[–pl][–1,+2,–3]bıs

[–1,–2,+3]ıs[+1,–2,–3]zı

[+pl][–1,+2,–3]zaıØ[–1,–2,+3]zı

1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]

•Annahme:[±1]≫[±2]([±1]istspezifischerals[±2]).

178

AbleitungdesPrasensparadigmas

Prasensformenvonsein

[+1,–2,–3]bın[–pl][–1,+2,–3]bıs

[–1,–2,+3]ıs[+1,–2,–3]zın

[+pl][–1,+2,–3]zaıØ[–1,–2,+3]zın

1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]

179

AbleitungdesPrasensparadigmas

Prasensformenvonsein

[+1,–2,–3]bınØ[–pl][–1,+2,–3]bıs

[–1,–2,+3]ıs[+1,–2,–3]zın

[+pl][–1,+2,–3]zaıØ[–1,–2,+3]zın

1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]

•Annahme:[–pl]≫[±pl].

180

AbleitungdesPrasensparadigmas

Prasensformenvonsein

[+1,–2,–3]bınØ[–pl][–1,+2,–3]bıst

[–1,–2,+3]ıst[+1,–2,–3]zınt

[+pl][–1,+2,–3]zaıØt[–1,–2,+3]zınt

1./b/↔[+sein]/[–3,–pl]2./z/↔[+sein]/[+pl]3./a/↔[+β]/[+sein],[–1,+2],[+pl]4./ı/↔[+α]/[+sein]5./Ø/↔[–1,+2]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./Ø/↔[–pl]/[+sein],[+1]9./t/↔[±pl]/[+sein]

181

Konklu

sion

•D

urc

hdie

Anal

yse

wer

den

prak

tisc

hal

leSyn

kret

is-

men

syst

emat

isch

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leitet

.D

erei

nzi

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arke

r,der

verd

oppel

twer

den

muss

te,ist

/Ø/.

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gibtwom

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unte

rM

orphol

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Sub-

anal

yse,

wie

sie

fur

wen

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achen

durc

hau

sublic

hist,

auch

aufin

doeu

ropai

sche

Spr

a-ch

enan

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den

.D

aher

war

(und

ist)

die

seA

nal

yse

wen

igbek

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•Sie

zeig

tab

er,das

ses

durc

hau

sEvi

den

zdaf

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bt,

das

sTei

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tsch

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aus

meh

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eilw

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synkr

etisch

en)

Mar

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zusa

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enge

setz

tist.

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Anal

yse,

die

die

Syn

kret

ism

enau

flos

t,ist

also

mog

lich,und

dah

erau

chzu

bev

orzu

gen.

182

Pra

teritu

msp

aradig

ma

•Fra

ge:K

ann

eine

solc

he

Anal

yse

auch

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Pra

te-

ritu

msp

arad

igm

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enwer

den

?

•A

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Ja,

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um

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alle

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satz

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sich

tige

n.

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uße

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sollt

eei

ne

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he

Anal

yse

vers

uch

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men

uber

grei

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Syn

kret

ism

enab

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iten

.

•Im

folg

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wird

eine

Anal

yse

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n,

die

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t,dab

eiab

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fdas

Kon

zeptder

Spal

tung

(im

Sin

ne

von

Hal

le&

Mar

antz

1993

)zu

ruck

grei

ft.

183

Pra

teritu

msp

aradig

ma

(72)

Pra

teritu

m[1

per

s,sg

]war

[2per

s,sg

]war

st[3

per

s,sg

]war

[1per

s,pl]

war

en[2

per

s,pl]

war

t[3

per

s,pl]

war

en

•U

ber

legu

nge

n:

1./r

/re

alisie

rt[+

prat

].D

azu

ben

otig

tm

anei

nen

Tem

pusk

not

enzw

isch

enT

hV

und

Agr

,sieh

e(7

4).

2./w

/m

arki

ert

den

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mm

von

sein

fur

[+pr

at].

3./a

/istei

nT

hV

mit

[+β]im

Kon

text

von

[+pr

at].

4./Ø

/,/s

/und

/n/

sind

Per

sonen

mar

ker,

die

schon

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sensp

arad

igm

avo

rkom

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(/Ø

/al

s5.

).5.

/t/

ist

ein

Mar

ker

fur

[+2]

,der

imK

onte

xtvo

n[–

1]durc

hdie

Reg

elin

(73)

abge

spal

ten

wird.

6.N

um

erus

ist

durc

hweg

nullm

arki

ert.

•Spek

ula

tion

:D

asA

uft

auch

envo

n/e

/ist

rein

pho-

nol

ogisch

bed

ingt

.

184

Pra

teritu

m

(73)

Spal

tungs

rege

l:[–

1,+

2]→

[–1]

[+2]

/[+

prat

]

(74)

V[+

sein

]

V[+

sein

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gr

VT

mp

Per

sN

um

[+se

in]

[±pr

at][±

1/2/

3][±

pl]

VT

hV

[+se

in]

ThV

1T

hV

2[+

β]

[+α]

185

Analy

se

(75)

Vok

abula

rele

men

te:

1./Ø

/↔

[–2]

,[–p

l]/

[+se

in],[+

prat

]2.

/w/↔

[+se

in]/

[+pr

at]

3./a

/↔

[+β]/

[+se

in],[+

prat

]4.

/r/

↔[+

prat

]/[+

sein

]5.

/Ø/↔

[–1,

–3]/

[+se

in],[+

pl]

(vgl

.Pra

sens)

6./s

/↔

[–1]

/[+

sein

],[–

pl]

(vgl

.Pra

sens)

7./n

/↔

[–2]

/[+

sein

](v

gl.Pra

sens)

8./t

/↔

[+2]

/[+

sein

],[+

prat

]9.

/Ø/↔

[±pl]/

[+se

in],[+

prat

]

186

Analy

se2

•K

omm

enta

re:

1.Furei

nen

Tem

pusk

not

enm

it[–

prat

]br

auch

tm

anke

inen

Mar

ker

/Ø/:

imPra

sensp

arad

igm

aw

ird

dor

tei

nfa

chke

inM

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rei

nge

setz

t.2.

ThV

:[+

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ibtbei

[+pr

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hweg

leer

.D

amit

/ı/

dor

tnic

ht

einge

setz

tw

ird,

muss

der

alte

Ein

trag

von

/ı/

zu/ı

/↔

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[+se

in],[–

prat

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twer

den

.3.

Ents

prec

hen

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uss

endie

Ein

trag

evo

n/b

/(1

.),

/z/

(2.)

,/a

/(3

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/Ø/

(8.)

und

/t/

(9.)

(sie

-he

Anal

yse

des

Pra

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fur

[–pr

at]

spez

ifizi

ert

wer

den

,dam

itsie

nic

ht

mit

den

[+pr

at]-M

arke

rnko

nku

rrie

ren.

4./Ø

/(5

.)ist

vera

nder

tim

Ver

glei

chzu

rPra

sens-

anal

yse

([–1

,–3]

stat

t[–

1,+

2]),

um

trot

zA

b-

spal

tung

von

[+2]

einge

setz

twer

den

zuko

nnen

.D

iese

rM

arke

rka

nn

soau

chim

Kon

text

[–pr

at]

einge

setz

twer

den

.

187

AbleitungdesPrateritumparadigmas

Prateritumssformenvonsein

[+1,–2,–3][–pl][–1,+2,–3]

[–1,–2,+3][+1,–2,–3]

[+pl][–1,+2,–3][–1,–2,+3]

1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]

188

AbleitungdesPrateritumparadigmas

Prateritumssformenvonsein

[+1,–2,–3]Ø[–pl][–1,+2,–3]

[–1,–2,+3]Ø[+1,–2,–3]

[+pl][–1,+2,–3][–1,–2,+3]

1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]

189

AbleitungdesPrateritumparadigmas

Prateritumssformenvonsein

[+1,–2,–3]wØ[–pl][–1,+2,–3]w

[–1,–2,+3]wØ[+1,–2,–3]w

[+pl][–1,+2,–3]w[–1,–2,+3]w

1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]

190

AbleitungdesPrateritumparadigmas

Prateritumssformenvonsein

[+1,–2,–3]waØ[–pl][–1,+2,–3]wa

[–1,–2,+3]waØ[+1,–2,–3]wa

[+pl][–1,+2,–3]wa[–1,–2,+3]wa

1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]

191

AbleitungdesPrateritumparadigmas

Prateritumssformenvonsein

[+1,–2,–3]warØ[–pl][–1,+2,–3]war

[–1,–2,+3]warØ[+1,–2,–3]war

[+pl][–1,+2,–3]war[–1,–2,+3]war

1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]

192

AbleitungdesPrateritumparadigmas

Prateritumssformenvonsein

[+1,–2,–3]warØ[–pl][–1,+2,–3]wars

[–1,–2,+3]warØ,s[+1,–2,–3]war

[+pl][–1,+2,–3]war[–1,–2,+3]war

1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]

193

AbleitungdesPrateritumparadigmas

Prateritumssformenvonsein

[+1,–2,–3]warØ[–pl][–1,+2,–3]wars

[–1,–2,+3]warØ[+1,–2,–3]war

[+pl][–1,+2,–3]war[–1,–2,+3]war

1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]

•/Ø/(1.)istspezifischerals/s/undverdrangt/s/daher.

194

AbleitungdesPrateritumparadigmas

Prateritumssformenvonsein

[+1,–2,–3]warØ,n[–pl][–1,+2,–3]wars

[–1,–2,+3]warØ,n[+1,–2,–3]warn

[+pl][–1,+2,–3]war[–1,–2,+3]warn

1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]

195

AbleitungdesPrateritumparadigmas

Prateritumssformenvonsein

[+1,–2,–3]warØ[–pl][–1,+2,–3]wars

[–1,–2,+3]warØ[+1,–2,–3]warn

[+pl][–1,+2,–3]war[–1,–2,+3]warn

1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]

•/Ø/(1.)istauchspezifischerals/n/.

196

AbleitungdesPrateritumparadigmas

Prateritumssformenvonsein

[+1,–2,–3]warØ[–pl][–1,+2,–3]wars

[–1,–2,+3]warØ[+1,–2,–3]warn

[+pl][–1,+2,–3]warØ[–1,–2,+3]warn

1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]

197

AbleitungdesPrateritumparadigmas

Prateritumssformenvonsein

[+1,–2,–3]warØ[–pl][–1,+2,–3]warst

[–1,–2,+3]warØ[+1,–2,–3]warn

[+pl][–1,+2,–3]warØt[–1,–2,+3]warn

1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]

•/t/markiertabgespaltenes[+2]./s/und/Ø/(5.)sindinsensitivfur[+2].

198

AbleitungdesPrateritumparadigmas

Prateritumssformenvonsein

[+1,–2,–3]warØØ[–pl][–1,+2,–3]warstØ

[–1,–2,+3]warØØ[+1,–2,–3]warnØ

[+pl][–1,+2,–3]warØtØ[–1,–2,+3]warnØ

1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]

199

AbleitungdesPrateritumparadigmas

Prateritumssformenvonsein

[+1,–2,–3]warØØ[–pl][–1,+2,–3]warstØ

[–1,–2,+3]warØØ[+1,–2,–3]warenØ

[+pl][–1,+2,–3]warØtØ[–1,–2,+3]warenØ

1./Ø/↔[–2],[–pl]/[+sein],[+prat]2./w/↔[+sein]/[+prat]3./a/↔[+β]/[+sein],[+prat]4./r/↔[+prat]/[+sein]5./Ø/↔[–1,–3]/[+sein],[+pl]6./s/↔[–1]/[+sein],[–pl]7./n/↔[–2]/[+sein]8./t/↔[+2]/[+sein],[+prat]9./Ø/↔[±pl]/[+sein],[+prat]

•Einsetzenvon/e/durcheinephonologischeAdjustierung.

200

Sta

rke

und

schwach

eVerb

alfl

exio

nim

Deuts

chen

•Im

folg

enden

wird

illust

rier

t,w

ieei

nsy

stem

weiter

Syn

kret

ism

us

abge

leitet

wed

enka

nn.

•D

ieId

eew

ird

sein

,das

sei

ne

Ver

arm

ungs

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lap

pli-

zier

t,die

das

Ein

setz

ensp

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scher

Mar

ker

verh

in-

der

tund

daf

ur

das

Ein

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enei

nes

einzi

gen,

allg

e-m

einer

enM

arke

rser

zwin

gt.

•G

egen

stan

dder

Anal

yse

istdie

nic

ht-

supple

tive

Ver

-bflex

ion

imD

euts

chen

,in

Anle

hnung

anFra

mpto

n(2

002)

.

201

Sta

rke

und

schwach

eVerb

alfl

exi

on

im

Deuts

chen

2

(76)

[+st

ark]

[–pr

at]

[+pr

at]

[1per

s]sing-

esa

ng

[–pl]

[2per

s]sing-

stsa

ng-

st[3

per

s]sing-

tsa

ng

[1per

s]sing-

(e)n

sang-

(e)n

[+pl]

[2per

s]sing-

tsa

ng-

t[3

per

s]sing-

(e)n

sang-

(e)n

(77)

[–st

ark]

[–pr

at]

[+pr

at]

[1per

s]gl

aub-e

glau

b-t

e[–

pl]

[2per

s]gl

aub-s

tgl

aub-t

e-st

[3per

s]gl

aub-t

glau

b-t

e[1

per

s]gl

aub-(

e)n

glau

b-t

e-(e

)n[+

pl]

[2per

s]gl

aub-t

glau

b-t

e-t

[3per

s]gl

aub-(

e)n

glau

b-t

e-(e

)n

202

Sta

rke

und

schwach

eVerb

alfl

exio

nim

Deuts

chen

3

•U

ber

legu

nge

n:

1.D

ieFle

xion

der

star

ken

und

schwac

hen

Ver

ben

unte

rsch

eidet

sich

:D

iesc

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ben

trag

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den

Mar

ker

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,die

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nic

ht

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ut

wird

ignor

iert

).2.

Die

bei

den

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bkl

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nm

uss

enal

sodurc

hei

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al[±

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k]unte

rsch

ieden

wer

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.3.

ImK

onte

xtvo

n[+

prat

]und

[+pl]

gibt

esei

nen

Syn

kret

ism

us

zwisch

en[1

per

s]und

[3per

s].

4.U

mdie

sen

able

iten

zuko

nnen

,m

uss

en[1

per

s]und

[3per

s]ei

ne

nat

urlic

he

Kla

sse

bild

en.

5.D

aska

nn

wie

ublic

hdurc

hD

ekom

pos

itio

nder

Per

sonen

mer

kmal

eer

folg

en.

•A

nnah

me:

Das

eim

Per

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mar

ker

des

Plu

rals

ist

phon

olog

isch

bed

ingt

(und

dah

erei

nge

klam

mer

t). 20

3

Syn

kre

tism

en

inder

altenglisc

hen

Verb

alfl

exi

on

(78)

singan

“sin

gen”

[+st

ark]

[–pr

at]

[+pr

at]

[1per

s]sing-

esa

ng

[–pl]

[2per

s]sing-

est

sung-

e[3

per

s]sing-

eþsa

ng

[1per

s]sing-

aþsu

ng-

on[+

pl]

[2per

s]sing-

aþsu

ng-

on[3

per

s]sing-

aþsu

ng-

on

(79)

dem

en“u

rtei

len”

[–st

ark]

[–pr

at]

[+pr

at]

[1per

s]dem

-edem

-d-e

[–pl]

[2per

s]dem

-est

dem

-d-e

st[3

per

s]dem

-eþ

dem

-d-e

[1per

s]dem

-aþ

dem

-d-o

n[+

pl]

[2per

s]dem

-aþ

dem

-d-o

n[3

per

s]dem

-aþ

dem

-d-o

n

204

Syst

em

weite

Synkre

tism

en

•B

eobac

htu

nge

n:

1.A

uch

imA

lten

glisch

ensind

[1per

s]und

[3per

s]id

entisc

him

Kon

text

von

[+pr

at]und

[+pl].

2.D

erSyn

kret

ism

usta

uch

tbei

vers

chie

denen

Mar

-ke

rnfu

rdie

selb

ePer

sonen

spez

ifika

tion

auf:

/-aþ

/vs

./-

on/

,und

even

tuel

l/-

Ø/

vs./-

e/.

3.Lei

tetm

andie

sdurc

hU

nte

rspez

ifika

tion

der

syn-

kret

isch

enM

arke

rab

,so

ist

esZufa

ll,das

sbei

de

Mar

ker

glei

chunte

rspez

ifizi

ert

sind.

4.W

enn

man

alle

rdin

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an.

In:

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Mou

ton,

The

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Par

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9–27

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(200

2):

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In:

M.A

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E.D

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.Yos

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Chic

ago

Lin

guistics

Soci

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.38

,Chic

ago,

pp.20

7–22

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1–17

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Mar

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(199

4):

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dM

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In:

A.C

arnie

&H

.Har

ley,

eds,

Pap

erson

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gy

and

Mor

pholo

gy.

Vol

.21

,M

ITW

PL,pp.27

5–28

8.H

arle

y,H

eidi

&Rol

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(200

3):

Distr

ibute

dM

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ogy.

In:

L.C

hen

g&

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ybes

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3–49

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3–20

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