wissenswert februar 2016 - magazin der leopold-franzens-universität innsbruck

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  • 7/24/2019 wissenswert Februar 2016 - Magazin der Leopold-Franzens-Universitt Innsbruck

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    www.uibk.ac.atBeilage zur Tiroler Tageszeitung

    Februar 2016 sterreichische Post AG, Info.Mail Entgelt bezahlt

    M a g a z i n d e r L e o p o l d - F r a n z e ns - U n i v e r s i t t I n n s b r u c k

    Psychologie

    Ein Rundumpaket hilftStudierenden beimKampf gegen ngste imStudienalltag.

    Seite 8

    Astronomie

    Eine InnsbruckerForscherin untersuchtdie frhen Lebensphasenvon Sternen.

    Seite 6

    Alle Infos zumStudienstart

    Seite 12

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    Dienstag, 16. Februar 2016 3

    wissenswert Magaz in der Leopold-F ranzens-Univers i tt Innsbruck 16. Februar 2016

    Herausgeber und Medieninhaber : Unive rs i tt Innsbruck ; Hers te l le r : Inte rgraphik Ges . m. b. H. ; Sonderpubl ikat ionen, Le i tung: F rank Tschoner ; Redakt ione l le Koordinat ion:

    usanne E. Rck , Chr is ta Hofe r ; Redakt ion: Me lanie Bartos , Eva Fess le r , Chr is ta Hofe r , S te fan Hohenwarte r , Danie la Pmpe l , Susanne E. Rck , Uwe S teger , Chr is t ina Vogt ;

    Covergestal tung: S tephanie Bre j la, Cathar ina Wal l i , Fotos T i te lse i te : iS tock /aamor im, drxy , NASA; Fotos Se i te 3: S te fan Hart l ieb, Uni Innsbruck , Pixabay .

    Anschr i f t fr al le : 6020 Innsbruck , Brunecker S t rae 3, Post fach 578, Te l . 53 54-0, Be i lagen-Fax 53 54-3797.

    m p r e s s u m

    e d i t o r i a l

    Univ.-Prof. Dr. Tilmann MrkRektor der Universitt Innsbruck

    Foto:www.mariorabensteiner.com

    Liebe Leserin, lieber Leser!

    Der Schwerpunkt dieser Ausgabe widmet sich unserem

    Studienangebot und den Neuerungen fr den Studi-

    enbeginn im Herbst, weil die Anmeldefrist fr manche

    Studien bereits am 1. Mrz startet. Insgesamt bietet die

    Uni Innsbruck als Volluniversitt an ihren 16 Fakultten

    ber 170 Studien- und Weiterbildungsmglichkeiten.

    Ganz neu werden wir im Herbst mit der UMIT das Ba-

    chelorstudium Mechatronik auch in Lienz anbieten

    und mit den Pdagogischen Hochschulen mit der ge-

    meinsamen Lehramtsausbildung beginnen.

    Es ist uns ein groes Anliegen, dass sich knftige Stu-

    dierende rechtzeitig und mglichst umfassend darber

    informieren, welche Mglichkeiten sich ihnen bieten.

    Die Erfahrung zeigt, dass die richtigen Informationenim Vorfeld und eine entsprechende fundierte Entschei-

    dung hin zu einem spezifischen Studium sehr entschei-

    dend dafr sind, wie erfolgreich man letztlich dieses

    Studium auch absolvieren kann.

    Auch im kommenden Studienjahr wird es wieder in ei-

    nigen Fchern Aufnahmetests geben. Es geht uns nicht

    darum, junge Menschen vom Studium abzuhalten, son-

    dern im Gegenteil darum, eine bewusste Studienwahl

    zu ermglichen und das Studium so zu organisieren,

    dass wir allen Studierenden ein hochwertiges Studium

    gewhrleisten knnen. Alle Informationen zur Studi-

    enwahl und zum Studienbeginn finden Sie auf unseren

    entsprechenden Webseiten.

    Davon, wie spannend Studieren und Arbeiten an un-serer Universitt ist, knnen Sie sich am 22. April 2016

    im Rahmen der Langen Nacht der Forschung wieder

    selbst berzeugen. Ich lade Sie herzlich dazu ein, an

    diesem Abend unsere Gste zu sein.

    F E B R U A R 2 0 1 6

    4 Al ternat ive zur Spr i tze Insu l in in Tab le t tenform: Dank Nanotechnolog ie

    so l l d ies schon ba ld mgl ich se in .

    6 Ast ronomie Vom Baby b is z um Teenager: E in B l ic k auf

    jung e St e rne und ih re Schwing ungen .

    8 Rundumpaket gegen ngste E ine junge Psycho log in entwicke l t Methoden zur

    Angstbewlt igung im S tud iena l l tag .

    10 Raum fr B i ldung Stud ie rende entwicke ln zwe i e in fache und doch

    arch i tek ton isc h ansprechende Schu len in Uganda.

    12 Aufnahmeverfahren Stud ienwerber Innen, d ie im Herbst e in S tud ium

    beg innen mchten, mssen s ich vorab reg is t r ie ren .

    14 Sparkl ing Sc ience

    Sa lzburger Sch le r innen und Sch le r s ind dem winz ig K le inen in unsere r Luf t auf der Spur .

    15 Zurck in die Ant ike Kinder und Jugendl iche begeben s ich im

    Archolog is chen Uni-Museum auf e ine Ze i t re ise .

    16 Uni vor Ort Die Univers i t t i s t n icht mehr nur in Innsbruck ,

    sondern auch in anderen Reg ionen T i ro ls ve r t re ten .

    18 Lehrer Innen-Ausbi ldung Das gemeinsame Lehramtsstud ium beg innt im

    Herbst an a l len fnf Hochschul en bzw. Unis .

    19 St immen fr die Uni gesucht Namhaf te Unte rnehmen a ls Grnder innen

    des Frderk re ises der Uni Innsbruck .

    20 Die Nacht wird zum Tag Wie s ich d ie Be leuchtung des f fent l ichen Raums

    entwicke l t hat , unte rsucht e ine Histor ike r in .

    i n h a l t

    14

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    20

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    gentechnisch vernderten Orga-nismen hergestellt werden, wie

    zum Beispiel Proteine oder Wirk-stoffe auf DNA- oder RNA-Basis.Ziel dieser Wirkstoffe ist es, kon-

    nsulin in Tablettenform:

    Was vor zwanzig Jahren

    noch unmglich schien,

    wird dank Nanotechnolo-

    gie bald mglich sein. Auch

    am Innsbrucker Institut fr

    Pharmazie wird aktiv daran

    geforscht, Wirkstoffe, diebislang nur injiziert werden

    konnten, oral verfgbar zu

    machen.

    Die Forschungsgruppe um den pharmazeutischen Technologen

    Andreas Bernkop-Schnrch ist weltweit fhrend, wenn es darumgeht, Spritzen zu vermeiden.

    Alternativen zur Spritze

    Wissenschaftler um Andreas Bernkop-Schnrch arbeiten intensiv an Alternativen zur Spritze. Foto: iStock/garymilner

    Die entscheidendeFrage ist, wie vielWirkstoff am Ende imBlut ankommt.

    Andreas Bernkop-Schnrch

    Wann immer es darum geht,einen Wirkstoff in ausreichenderMenge in den Krper zu bekom-men, sind wir pharmazeutischeTechnologen an der Reihe, er-klrt Univ.-Prof. Dr. Andreas Bern-kop-Schnrch die Grundlagenseines Forschungsgebietes. Ganzbesonderes Interesse haben die

    Wissenschaftler um Bernkop-Schnrch dabei an so genann-ten Biopharmazeutika. Darun-ter fallen Arzneistoffe, die mitMitteln der Biotechnologie und

    kret in die Vorgnge im Krpereinzugreifen. Biopharmazeuti-ka werden immer wichtiger. DerPeptidwirkstoff Insulin ist ein pro-minentes Beispiel fr diese Wirk-stoffart. Aber auch bei anderenMedikamenten wie Impfstoffen,Interferonen, Gerinnungsfaktorenoder weiteren Hormonen spie-

    len Biologics eine immer grereRolle. Bei den Wirkstoff-Neuzulas-sungen liegen Biopharmazeutikabereits vorne, erlutert AndreasBernkop-Schnrch die aktuelle

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    Um den Wirkstoff oral verfgbar zu machen, wird er von den Wissenschaft-

    lern in eine lige Lsung eingelagert. Foto: Leonaviciute, Gintare

    A ndreas Bernkop-Schnrchstudierte Pharmazie ander Universitt Wien, wo er

    sich auch 1998 habilitierte.Seit September 2003 hat erden Lehrstuhl fr Pharma-zeutische Technologie an derUni Innsbruck inne. Er zhltmittlerweile zu den meistzi-tierten Pharmazeuten ster-reichs, der seit vielen Jahreninternationales Renommeegeniet. An der von Bernkop-Schnrch vor allem an derUniversitt lnnsbruck entwi-ckelten Thiomer-Technologiearbeiten mittlerweile ber 50

    wissenschaftliche Forschungs-gruppen weltweit.

    ZUR PERSONEntwicklung auf dem pharmazeu-tischen Markt. Ein Nachteil die-ser Wirkstoffe ist, dass sie bislangnur mittels Spritze verabreichtwerden knnen.

    Wirkstoff ans Ziel bringen

    Aus diesem Grund arbeitet ermit seiner Forschungsgruppe be-reits seit einiger Zeit an verbes-serten Verabreichungsformen.n einem Nanomedizin-Projektentwickelte Andreas Bernkop-Schnrch bereits vor ber 10ahren die so genannte Thiomer-Technologie, bei der die thera-peutische Effizienz von Medika-menten mit Hilfe thiolisierter Ma-kromolekle erhht wird. Diese

    werden eingesetzt, um Medika-mente zielgenau in den Krper zutransportieren oder eine optima-e Wirkstoffaufnahme zu ermg-ichen. Ein groer Vorteil derThiomere ist, dass sie mukoadh-siv sind, also an Schleim haften.Diese Methode haben wir stn-dig weiterentwickelt und arbeitenauch immer noch daran, sie zuverbessern. Daneben verfolgenwir verschiedene weitere Strate-gien, um die Bioverfgbarkeit derWirkstoffe zu verbessern, erklrtder Pharmazeut. Ein fr die orale

    Gabe von Biopharmazeutika be-

    sonders interessanter Ansatz sindselbstemulgierende Systeme aufettlslicher Basis. Dabei lagern

    die Wissenschaftler den Wirkstoffn eine lige Lsung ein. Nachder Einnahme bildet diese l-sung im wssrigen Milieu desmenschlichen Dnndarms l-

    trpfchen im Nanometer-Bereich,die den Wirkstoff dann durch dieSchleimschicht ins Blut bringen.Die Nanotrpfchen werden im

    Vorfeld auch mithilfe der Thio-

    mer-Technologie mit zustzlichenEigenschaften versehen, die siezum Beispiel gegen Verdauungs-enzyme schtzen. Was relativeinfach klingt, ist in der Umset-zung nicht ganz so leicht, denndie meisten Biopharmazeutikasind nicht llslich (lipophil) son-dern wasserlslich (hydrophil).

    Modifikation

    Bei ihrer Arbeit knnen die Wis-senschaftler auf jahrelange Erfah-rungen im Bereich der Forschung

    an festen Nanopartikeln aufbau-en. Weltweit wurde jahrelang anfesten Nanopartikeln gearbeitet.Diese sind aber nicht nur in derHerstellung kompliziert, sondernauch in der Handhabung schwerin den Griff zu bekommen, er-klrt Andreas Bernkop-Schnrch.Bei unserer neuen Methode pro-fitieren wir aber sehr von diesem

    Wissen, das sich einfach auf dieneue Technologie bertragenlsst. Im Vergleich zu festen Na-nopartikeln sind lige Lsungensehr leicht herstellbar. Diese L-

    sung kann dann in Weichgela-tinekapseln verabreicht werdenund bildet so ein eigenes System.Dass diese Verabreichungsformfunktioniert, zeigen bereits amMedikamentenmarkt etablierteProdukte wie das Immunsuppres-sivum Cyclosporin. Hierbei han-delt es sich um einen Peptidwirk-stoff, der sich allerdings bereitsohne Modifikation in l lsenlsst, also lipophil ist, erklrt An-dreas Bernkop-Schnrch. VieleBiologics wie beispielsweise In-

    sulin wurden lange als fr dieseMethode ungeeignet angesehen,da sie hydrophil sind und so nichtmit l emulgieren.

    Kostenfaktor

    Um einen Wirkstoff, der eigent-lich wasserlslich ist, in eine ll-sung zu bringen, haben die Phar-mazeuten um Bernkop-SchnrchStrategien entwickelt, um diesenentsprechend zu verndern. Dazulagern sie Kohlenstoffketten als li-pophilen Teil rund um den Wirk-stoff an, um diesen insgesamt

    llslich zu machen. Wir gebensozusagen einer ursprnglichwssrigen Hlle eine lige Ober-flche, so Bernkop-Schnrch.Neben der Technologie spielt

    auch die Wirtschaftlichkeit eineRolle: So ist es grundstzlich schonlange mglich, Insulin oder auchandere Biologics oral zu verabrei-chen. Die entscheidende Frage

    ist, wie viel Wirkstoff am Ende imBlut ankommt also wie hoch dieBioverfgbarkeit ist, verdeutlicht

    Andreas Bernkop-Schnrch. Hierspielen die Kosten eine groe Rol-le: Noch vor 15 Jahren musstenzehn Prozent des Insulins in einerTablette im Blut ankommen, umwirtschaftlich rentabel zu sein.Heute liegt dieser Bereich auf-grund immer effizienterer Her-stellungsmethoden bei rund einbis zwei Prozent. Auf der einenSeite werden also die Kosten der

    Wirkstoffproduktion immer gerin-ger das betrifft alle Peptidwirk-stoffe und auf der anderen Seitewerden unsere Formulierungenimmer effizienter und auch inder Herstellung kostengnstiger.Meiner Meinung nach ist es des-halb nur eine Frage der Zeit,bis Insulintabletten und weitere

    Wann immer es darumgeht, einen Wirkstoff inausreichender Menge in denKrper zu bekommen, sindwir pharmazeutische Tech-nologen an der Reihe.Andreas Bernkop-Schnrch Foto: privat

    oral verabreichbare Biopharma-zeutika auf den Markt kommenwerden, ist Bernkop-Schnrchberzeugt.

    [email protected]

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    Was wir von unserer Erde

    kennen, ist auch bei Ster-

    nen mglich: Sie beben.

    Die Forscherin Konstanze

    Zwintz vom Institut fr As-tro- und Teilchenphysik ist

    diesen minimalen Erscht-

    Vom Baby bis zum Teenager: Konstanze Zwintz interessiert sich fr

    unge Sterne und ihre Schwingungen. Die Astronomin zhlt zu den

    weltweit fhrenden Expertinnen auf dem Gebiet der A steroseismologie.

    Am Puls der Sterne

    n der Kinderstube: Der Orionnebel ist die bekannteste Geburtssttte fr Sterne in unserer Galaxie. DieseAufnahme des Spitzer-Weltraumteleskops der NASA zeigt Baby-Sterne in der mehr als 1500 Lichtjahre ent-ernten kosmischen Wolke. Foto: NASA

    terungen in den viele Licht-

    jahre entfernten Sternen

    auf der Spur.

    Das Leben eines Sternes istvergleichbar mit dem Leben einesMenschen, erzhlt Dr. Konstan-ze Zwintz. Ein Stern wird gebo-

    ren, er durchluft seine Jugend,durchlebt ein langes Erwachse-nenalter und stirbt letztlich. DieStelleninhaberin des FWF-Elise-Richter-Programms des Fonds zur

    Frderung der wissenschaftlichenForschung (FWF) am Institut frAstro- und Teilchenphysik derUni Innsbruck interessiert sich fr

    Sterne in ihren jungen Jahren. DerVergleich mit dem menschlichenLebenslauf mag fr ein besseres

    Vorstellungsvermgen hilfreichsein, die Zeitskalen sind freilich

    andere. Sterne werden als jungbezeichnet, wenn sie unter 10Millionen Jahre alt sind. Die Son-ne, also unser Stern, ist beispiels-weise viereinhalb Milliarden Jahrealt und liegt etwa in der Mitteihrer Entwicklung, sagt Zwintz.Ein Alter von mehreren MillionenJahren ist daher vergleichsweisewenig, wenn man den gesamtenEntwicklungsprozess eines Sternesvor Augen hat.

    Die Geburt eines Sternes er-folgt in so genannten Sternent-stehungsgebieten: Eines der be-

    rhmtesten und aktivsten ist derOrionnebel. In diesen groenMoleklwolken ballt sich Staubmehr und mehr zusammen, wirdkompakter und heier, bis da-raus ein Protostern entsteht: dasBaby. Mein Interesse beginnt indem Moment, in dem die Sternedas erste Mal im optischen Lichtsichtbar werden. Dann sind siedem Babyalter entwachsen undbefinden sich in ihren Kinder-oder Teenager-Jahren, verdeut-licht die Astronomin. In diesem

    Entwicklungsstadium verbrennensie in ihrem Kern noch keinenWasserstoff, das unterscheidet sievon den lteren.

    Das Alter der Sterne zu ermit-teln, ist allerdings mit groenSchwierigkeiten verbunden. Inwelcher Entwicklungsphase siesich befinden, ist nicht auf denersten Blick erkennbar. Sterneseien fr die Wissenschaft immernoch voller berraschungen undviele Prozesse wenig verstanden,betont Zwintz: In der Astrono-mie arbeiten wir aufgrund der

    enormen Distanzen und Grenhufig mit Modellen. Mein Ziel istes, Methoden zu entwickeln, dieauf gesicherten Beobachtungenbasieren und unsere Theorien

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    20x20 Zentimeter gro sind die Satelliten, die sich im Rahmen des Nano-Satelliten-Projekts BRITE Constellation auf den Weg in den Weltraum ma-

    chen werden, um Sterne zu beobachten. Fotos: Konstanze Zwintz

    K onstanze Zwintz studierteAstronomie an der Uni-versitt Wien. Im Jahr 2000begann sie dort ihr Doktoratauf dem Gebiet der Asteroseis-mologie junger Sterne. In die-

    sem bis dahin unbekanntenGebiet wurde sie zur Pionierinund Spezialistin fr die Alters-bestimmung junger Sterne.Nach einem Hertha-Firnberg-Projekt des FWF von 2007 bis2010 und einem APART-Sti-pendium der sterreichischen

    Akademie der Wissenschaften(2010 bis 2012) arbeitete siezwischen Oktober 2012 undJnner 2015 an der fr Aste-roseismologie internationalrenommierten UniversittLeuven in Belgien. Seit Mrz

    2015 ist sie FWF-Elise-Richter-Stelleninhaberin am Institutfr Astro- und Teilchenphysikder Universitt Innsbruck.

    ZUR PERSON

    KONSTANZE ZWINTZ

    modellunabhngig verbessern.Konstanze Zwintz versucht bereitsseit mehr als 15 Jahren aus einerspeziellen Eigenschaft der Sterneweitere Informationen ber Alterund Aufbau abzuleiten: dem Pul-sieren.

    Sternbeben

    Dass Sterne schwingen kn-

    nen, ist eine schon seit dem En-de des 19. Jahrhunderts bekannteTatsache in der Astronomie. DieseBegebenheit wird auf dem Gebietder Asteroseismologie, die Lehreder Schwingungen von Sternen,untersucht. Whrend es aber bisvor wenigen Jahrzehnten eine Ei-genschaft war, die man vor allemerwachsenen Sternen zuwies,wei man heute, dass auch sehrunge Sterne bereits ein Pulsati-onsverhalten an den Tag legenknnen. Vergleichbar mit demHerzschlag des Menschen pulsie-

    ren Sterne in jedem ihrer Entwick-ungsstadien. Das ist vergleich-bar mit Erdbeben auf der Erde:Seismologen knnen aus den Er-schtterungen Rckschlsse auf

    das Innere der Erde ziehen. DasGleiche machen wir mit den Ster-nen. Bei diesen Ultraschallunter-suchungen messen modernsteTeleskope von Bodenstationenoder Satelliten im Weltraum dasLicht der Sterne ber einen gewis-sen Zeitraum. Diese Daten set-zen wir zusammen und erhaltendann eine Lichtkurve. Schwingt

    der Stern, erkenne ich das an ei-ner mehr oder weniger stark aus-geprgten charakteristischen Kur-ve beispielsweise in Form einer Si-nus-Kurve, so Zwintz. Wie genaudie Messungen dafr sein mssen,macht die Astronomin an einemBeispiel deutlich: Ich gehe aufeinen Berggipfel und znde dorteine handelsbliche Kerze an.Dann besteige ich einen Berg inetwa einem Kilometer Entfernungund beobachte das Flackern derKerze mit freiem Auge. Das w-re bereits ein starkes Signal fr

    uns. Die Schwankungen in derHelligkeit der Sterne bewegensich in der Grenordnung voneinem Millionstel der Gesamthel-ligkeit der Sterne oder weniger.

    Trotz dieser groen Herausforde-rungen, die sich teilweise am Ran-de der Machbarkeit bewegen, istKonstanze Zwintz von der Wich-tigkeit dieser Untersuchungen

    berzeugt. Das ist die einzigeMglichkeit, die wir haben, wennwir mehr ber Sterne und ihre Ei-genschaften erfahren wollen. Wirknnen weder ber Millionen Jah-re beobachten, noch knnen wirhinfliegen.

    Eine Altersformel?

    2014 gelang der Wissenschaft-lerin ein Durchbruch auf dem Ge-biet der Asteroseismologie, derauch in benachbarten Disziplinen

    fr Furore sorgte und im renom-

    mierten Fachjournal Scienceverffentlicht wurde. In monate-langer Arbeit setzte Zwintz ihreber mehrere Jahre gesammeltenDaten zu einem groen Bild zu-sammen und machte eine Ent-deckung, die sie in dieser Deut-lichkeit berraschte. Ich konntezeigen, dass junge Sterne sehrlangsam pulsieren. Je lter unddamit kompakter und heier siewerden, desto hher wird dieFrequenz ihrer Schwingungen.

    Was zunchst logisch erscheint,war ein bis dahin nicht belegter

    Zusammenhang zwischen denPulsationseigenschaften und dem

    Alter eines Sternes. Der Weg zurmodellunabhngigen Altersbe-stimmung von Sternen ist damitgeebnet. Die Altersbestimmungvon Sternen basiert blicherwei-se auf Annahmen. Die Pulsations-eigenschaften eines Sternes kn-nen uns in Zukunft als konkretesMa zur relativ genauen Berech-nung des Alters dienen. Dahermchte ich in Richtung der Ent-wicklung einer Art Formel zur

    Altersbestimmung mittels derSternschwingungen arbeiten.Groes Interesse an der mg-lichst genauen Beschreibung desEntwicklungsstandes von Sternenbesteht unter anderem im Bereichder Planetenforschung. Bildet sichein neuer Stern, entsteht gege-benenfalls auch sein Planeten-system. Daher ist es fr meineKolleginnen und Kollegen, die aufder Suche nach neuen Planetensind, wichtig zu wissen, welcherGeneration nahe gelegene Sterneangehren, sagt Zwintz.

    Aktuell steht ein etwa 63 Licht-jahre entfernter pulsierenderStern namens Beta Pictoris aufder Agenda: Die Altersangabendieses Sternes und des ihn umge-

    benden Planetensystems basierenbislang nur auf Modellen. Das sollsich in Krze ndern: Noch Ende2016 startet eine groe Beobach-tungsserie fr Beta Pictoris, die

    im Rahmen des Nano-Satelliten-Projekts BRITE Constellation(http://www.brite-constellation.at) durchgefhrt wird. Konstan-ze Zwintz ist im Forschungsteamdieses teilsterreichischen Satel-litenprogramms. Fnf BRITE-Na-no-Satelliten in der Gre von20 Kubikzentimetern werden diehellsten Sterne am Himmel ge-nau beobachten, um deren Licht-vernderungen ber die Zeit zumessen und mehr ber Stern-aufbau und -entwicklung zu ler-

    nen. Die beiden sterreichischenKomponenten der Konstellation BRITE-Austria/TUG-Sat1 undUniBRITE werden bei diesen Be-obachtungen von Beta Pictoris ei-ne groe Rolle spielen.

    [email protected]

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    Ein achtwchiges Achtsam-keitstraining, das verschie-dene Strategien gegenngste im Studienalltag in-tegriert, hat die junge Psy-chologin Ida Gradl entwi-ckelt und mit Studierendengetestet.

    Herzrasen, feuchte Hnde, Zit-tern, Schwindel und im schlimms-ten Fall ein Blackout bei einerPrsentation, einer Prfung oderwhrend eines Gesprchs mitLehrenden und Kollegen: DerUni-Alltag wird fr immer mehrStudierende belastend und birgtschwer berwindbare Hrden aufdem Weg zum Studienabschluss.

    da Gradl kombiniert in ihrem Di ssertationsprojekt erprobte

    Methoden zur Angstbewltigung im Studienalltag zu einem

    nnovativen Trainingsprogramm.

    Rundumpaketgegen ngste

    Ein kombiniertes Anti-Angsttraining soll Studierenden gegen Prfungs-angst helfen. Fotos: iStock/drxy; Eva Fessler

    I da Gradl, geboren 1990 inObersterreich, studiertevon 2008 bis 2013 Psycho-logie an der Universitt Inns-bruck, anschlieend an dasMasterstudium begann sie2013 mit dem PhD-Studi-um in Innsbruck, wo sie ihreDissertation bei assoz. Prof.Marco Furtner schreibt. 2014absolvierte sie auerdem denLehrgang Klinische und Ge-

    sundheitspsychologie unddie praktische Ausbildung zurKlinischen und Gesundheits-psychologin.

    ZUR PERSON

    IDA GRADL

    Diese Beobachtung aus ihrem ei-genen Umfeld fand Ida Gradl beiden Vorrecherchen zu ihrem Dis-sertationsprojekt in zahlreicheninternationalen Studien, insbe-sondere aus dem angloamerika-nischen Raum, besttigt.

    Aber auch unter Studierendenan der Universitt Innsbruck sind

    ngste ein Thema, wie eine vonIda Gradl durchgefhrte Umfrage

    nahelegt: Ich habe Screening-Fragebgen ber den Uni-Serveran alle Studierenden versendetund ber 700 Antworten erhalten.Das hat mich selbst berraschtund war eine weitere Motivationfr mich, auf diesem Gebiet mei-ne Dissertation zu schreiben, er-zhlt die Doktorandin und fgthinzu: Ich finde, es wird viel zu

    wenig dazu gemacht.

    Bisher nur EinzelstudienSo will Ida Gradl mit ihrem

    neuen Trainingsprogramm, dassie mit insgesamt 34 Studieren-den unterschiedlicher Fakulttenund mit unterschiedlichen ngs-ten erprobt hat, eine Lcke fl-len. Bisherige Untersuchungenmit Studentenstichproben fokus-

    sieren sich auf einzelne Strategienzur Angstbewltigung. So gibt esForschungen zu den positiven Ef-fekten von Achtsamkeitsbungenund von Entspannungsbungen.Ein kombiniertes Anti-Angsttrai-ning, wie es Gradl zusammen-gestellt hat, wurde in der Praxisaber noch nicht getestet. Ich ha-be verschiedene bungen, derenpositive Auswirkungen bereits be-legt wurden, in einem neuen Pro-gramm kombiniert, beschreibtsie ihren Ansatz. Entstanden ist

    ein aufbauendes Training, das mitkrperbezogenen bungen wieAtmungs- und Entspannungstech-niken beginnt, in einer weiterenPhase Achtsamkeitsbungen inte-griert und mit sogenannten meta-kognitiven Methoden abschliet.

    In wchentlichen Kleingrup-pensitzungen vermittelte Gradlihren Teilnehmerinnen und Teil-nehmern das Hintergrundwis-sen, vor allem aber wurden diebungen praktiziert, wie sie be-tont. In anschlieenden Feed-backrunden konnten die Proban-

    den unmittelbar Rckmeldung zuden bungseinheiten geben. Mirwar wichtig, einen roten Fadendurch das Programm zu ziehenund darauf zu achten, dass fr je-

    den etwas dabei ist, begrndetdie Nachwuchswissenschaftlerinihr Konzept.

    Verschiedene EbenenDa Angst eine Emotion ist, die

    sich in krperlichen Symptomenstark uert, bildet der krper-bezogene Trainingsteil die Basis.Die Teilnehmerinnen und Teil-nehmer ben darin Techniken

    wie die bewusste Bauchatmung

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    Der Uni-Alltag wird fr immer mehr Studierende als belastend empfunden: ngste vor Prsentationen und Prfungen,aber auch soziale ngste knnen den Studienfortgang massiv beeintrchtigen. Foto: iStock/KatarzynaBialasiewicz

    oder die Jacobsen-Entspannung.Im nchsten Schritt geht es mirdarum, die Aufmerksamkeit derTeilnehmer auf das zu lenken,was gerade ist, beziehungsweise

    zu zeigen, was ein Gedanke imKrper auslsen kann, erklrt IdaGradl und nennt zur Illustrationdie sogenannte Zitronen-bung,bei der man den Biss in eine Zi-trone in alle Einzelschritte zerlegtund sich vom Gang in die Kcheber das Aufschneiden der Fruchtbis hin zum tatschlichen Hinein-beien alles detailliert vorstellt.Die Teilnehmer haben danacheigentlich alle gesagt, dass siestarken Speichelfluss bekommenhaben, schmunzelt sie. Mit sol-

    chen bungen kann man sehr gutbewusst machen, wie sehr ngstekognitiv hergestellt werden.

    Im letzten Teil werden die Teil-nehmer eingeladen, sich auf eineabstraktere Ebene zu begeben,um mithilfe von Metaphern jenenGedanken entgegenzusteuern,die ngste auslsen. Wir ha-ben verschiedene Fantasiereisengemacht, zum Beispiel die Blatt-bung, bei der man sich vorstellt,man spaziere einen Fluss entlang,setze die negativen Gedanken aufein im Wasser schwimmendes

    Blatt und lasse sie davontreiben,verdeutlicht Gradl, die bei derKonzeption aller Teile darauf Wertgelegt hat, dass die bungeneicht in den Alltag zu integrierensind.

    Positive Tendenzen

    Positive Rckmeldungen hat sievon ihren Probanden einige erhal-ten. Ein Teilnehmer zum Beispielmeint: Ich kann das Training un-eingeschrnkt weiterempfehlen.Er lobt auerdem, dass es pro-

    essionell geleitet und trotzdemsehr herzlich war. Eine andereRckmeldung ist: Mir hat amTraining besonders gut gefallen,dass die bungen sich so leicht inden Alltag integrieren lassen. Dasiegt einerseits an den Audiover-sionen, die uns zugeschickt wur-den, und andererseits daran, dasssie nicht zu lang sind. Dadurchkann man sie auch in stressigenZeiten beibehalten, was fr michwhrend der Prfungsphase einegroe Untersttzung war.

    Feedbacks wie diese freuen

    da Gradl natrlich sehr, wissen-schaftlich ausschlaggebend ist frdie angehende Doktorin jedochder Vergleich zwischen der Trai-ningsgruppe und der Kontroll-

    gruppe, die das Training zumVergleichszeitpunkt noch nichtabsolviert hatte. Hier liegen be-reits erste Auswertungen der ab-schlieenden Fragebgen vor:

    Die Experimentalgruppe weistnach dem Training eine hhereLebensqualitt und Lebenszufrie-denheit gem der WHO-5-Skalaauf. Die Trainingsgruppe bezieht

    ihr metakognitives Wissen tatsch-lich in den Alltag mit ein. Die Teil-nehmer der Kontrollgruppe wen-den im Vergleich dazu wesentlichungnstigere Strategien an, fasst

    Ida Gradl die Tendenzen zusam-men. Auerdem sei die Trainings-gruppe vergleichsweise wenigerbesorgt und berlastet. Damithat sie eines ihrer selbst gesetzten

    Ziele bereits erreicht. Ich wollte,dass die Teilnehmerinnen undTeilnehmer sagen knnen: Jetzthabe ich einen anderen Blickwin-kel auf die Angst. Die Ergebnisse

    ihrer Untersuchung mchte Gradlin diesem Jahr einschlgig pub-lizieren und anschlieend ihreDoktorarbeit abschlieen.

    [email protected]

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    Dienstag, 16. Februar 201610

    Gemeinsam mit dem ehren-

    amtlich arbeitenden Verein

    Kindern eine Chance sol-

    en zwei berufsbildende

    Schulen in Uganda entste-

    hen. Am Institut fr Std-tebau und Raumplanung

    wird seit einem Jahr an der

    Planung einer Tourismus-

    und einer Landwirtschafts-

    schule gearbeitet.

    Seit Jahren engagiert sich derVerein Kindern eine Chance mitseinem Obmann Stefan Pleger frden Bau von Schulen und Infra-struktur im zentralafrikanischenLand Uganda, um so Kindern ei-

    ne Schulausbildung und eine ge-sicherte Zukunft zu bieten. DieKinder sollen ein Dach ber demKopf bekommen, damit sie nichtzu Straenkindern werden, siesollen zur Schule gehen, damitsie als gebildete junge Erwachse-ne selbst ihr Leben in die Handnehmen. So kann den Kindern

    Zwei einfache und doch architektonisch ansprechende Schulen in Uganda

    zu planen, war die Aufgabe fr Architekturstudierende.

    Raum fr Bildung

    Die Umsetzung der Landwirtschaftsschule in Nakaziba wird noch in diesem Jahr beginnen. Foto: Stefan Hartlieb

    nachhaltig geholfen werden,erklrt Pleger von Kindern eineChance. Nach dem Besuch derGrundschule sollen auch Jugend-liche die Chance fr eine fr dieRegion wichtige Berufsausbildung

    erhalten. Maria Schneider, Pro-fessorin am Institut fr Stdtebauund Raumplanung, und JohannesMitterdorfer leiteten die Lehrver-anstaltung zur Planung und Um-setzung der Projekte, die auchnach Semesterende fortgesetztwird. Die Aufgabe fr die Stu-dierenden bestand darin, in Ug-anda stdtebauliche, landschafts-architektonische und kologischeKonzepte fr zwei Bildungscam-pus zu entwickeln und in Folgedie erforderlichen Gebude sowieden Auenraum detailliert zu ent-

    werfen und zu gestalten, erklrtMaria Schneider. Gemeinsam mitJohannes Mitterdorfer und einerJury wurde je ein Projekt zur Um-setzung der Landwirtschafts- undder Tourismusschule ausgewhlt.Noch heuer soll mit dem Bau derLandwirtschaftsschule in Nakazibabegonnen werden. Fr die Wis-

    senschaftlerin ist es wichtig, dassdie Schulen nicht nur geplant,sondern auch gebaut werdenund so vor Ort eine Wertschp-

    fung entsteht.

    Einfache Materialien

    Keine modernen Maschinen,Dbel aller Art, ein gut sortierterBaumarkt oder die neuesten Ma-terialien stehen fr die Planungund Umsetzung vor Ort zur Ver-

    fgung. Die grte Herausfor-derung fr uns ist, mit den ein-

    fachen Materialien Eukalyptusholzund gebrannten Lehmziegeln, dievon Hand gefertigt und bearbei-tet werden, zu planen. Die Bret-ter sind unterschiedlich dick undlang, denn die Bume werdenso verwendet, wie sie halt sind,

    fhrt Johannes Mitterdorfer aus.Fr diese spezielle Situation ludenSchneider und ihr Team Hannes

    Wegscheider, Experte fr die Ver-wendung von Holz und Lehm immodernen Aktiv-Klimahaus, ein.Zusammen mit Holz und Natur-stein erlebt Lehm im modernenBauen einen Aufschwung. Zu-

    dem habe ich noch gelernt, Bau-werke mit wenig und einfachemMaterial zu errichten, so Weg-scheider, der den Studierendenmit Rat und Tat zur Seite steht.Die Vernderung der Sichtweise

    war auch fr die Teams heraus-fordernd. Man muss aufpassen,dass man es im architektonischenKonzept nicht bertreibt, denndie Umsetzung muss einfachund machbar bleiben. Wir dr-

    fen nicht vergessen, dass vor Ortfast alles hndisch gebaut wird.Gleichzeitig wollen wir aber auchnicht auf eine ansprechende Ar-chitektur verzichten, so FabianBrand, der gerade an der Planungmitarbeitet. Auch fr Mitterdorferwar dies ein Aspekt, der fr diearchitektonische Gestaltung he-

    rausfordernd war: Wir msseneinfach mitbedenken, dass es inUganda nicht so einfach ist, einenBagger oder Kran zu beauftragen,um etwa 200 Kilogramm schwe-re Elemente zu liefern. Die Men-schen tragen die Baumaterialienselbst zur Baustelle. An einemOrt zu planen, dessen landschaft-

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    Arbeiten an derDetailplanung

    J eweils ein Projekt wurde zurRealisierung der Plne der Tou-rismus- und der Landwirtschafts-schule ausgewhlt. Die daran be-teiligten Studierenden arbeitengerade unter der Leitung vonMaria Schneider, Hannes Mit-terdorfer, Hannes Wegscheiderund Stefan Pleger an der Detail-planung. Team Tourismusschu-le: Fabian Brand, Marie Hohen-leitner und Tatjana Wudy. TeamLandwirtschaftsschule: KatharinaSchch, Luisa-Maria Riepl, Chris-

    toph Bierwirth und Stefan Hart-lieb.

    Studierende beraten mit ihrem Betreuer Johannes Mitterdorfer ber die

    detaillierte Planung. Von links: Johannes Mitterdorfer, Fabian Brand, Ka-tharina Schch, Luisa-Maria Riepl und Christoph Bierwirth. Foto: Uni Innsbruck

    m geplanten Gebudekomplex am Wamalasee sollen sich Bildung und Tourismus ergnzen. Foto: Florian Hartmann

    iche Umgebung und dessen Kul-tur den Studierenden nur aus Er-zhlungen bekannt sind, ist eineweitere Herausforderung fr dieangehenden Architektinnen und

    Architekten.

    Raumkonzept

    Da die geplanten Schulennicht direkt in eine Siedlung ein-gebunden sind, mssen Rumegeschaffen werden, in denen dieLehrenden gemeinsam mit denSchlerinnen und Schlern lebenwerden. Wir wollen ja nicht ein-ach nur Huser in die Landschaftstellen. Fr uns ist es wichtig, mitunserem Konzept eine Landschaftzu entwickeln, in der es private

    und ffentliche Rume gibt, indenen sich die Menschen aufhal-ten knnen, so Schneider.

    In den durch Spendengelderinanzierten Projekten ist die un-mittelbare Verbindung von Wis-sensvermittlung und Praxisbezugwichtig. Die Schlerinnen undSchler lernen in der Landwirt-schaftsschule an einem angren-zenden bungsfeld das richtigeAnbauen von Gemse oder Kru-tern, die dann in der Kche ver-arbeitet oder am Marktstand vordem Gebudekomplex verkauft

    werden, weiters knnen die Sch-erinnen und Schler der Touris-musschule direkt an der inte-grierten Hotelanlage ben, die auskleinen Htten, den sogenanntenPandas, besteht. Etwa zwlf die-ser Htten, ausgestattet mit flie-endem Wasser, bieten fr jeweilszwei Touristinnen und Touristen

    am Wamalasee Platz. Die Tou-rismus-, aber auch die Landwirt-schaftsschule sollen jeweils auseinem Gebudekomplex beste-hen, der Schule, Wohnrume frLehrende und Schlerinnen undSchler sowie Schnittstellen zwi-schen den Bereichen beinhaltet.Uns waren vor allem auch jeneRume wichtig, in denen die Men-

    schen zusammenkommen. Zu-dem sollen in den Schlafrumennicht nur zwei Lcher als Fenster,sondern eine vollstndig zu ff-nende Fensterfront zum Innenhofentstehen. So werden die in derNacht privaten Rume am TagTeil des offenen Raumkonzepts,erklrt Fabian Brand. Whrend

    diese Schule frhestens im Jahr2017 realisiert werden soll, star-tet der Bau der Landwirtschafts-schule schon im August 2016.Die Studierenden hoffen, dass sieauch selbst an den Bauarbeiten inUganda, zumindest zeitweise,beteiligt sein werden. Luisa-Ma-ria Riepl vom Planungsteam derLandwirtschaftsschule erklrt:

    Der sorgsame Umgang mit Fl-chen, die Verbindung mit derNatur sowie der Fokus auf kurze

    Wege, um die Sicherheit zu erh-hen, war fr unseren Plan beson-ders wichtig. Eine Lehrveranstal-tung wird so Teil des sozialen Ver-eins Kindern eine Chance. AlleBeteiligten verfolgen das Ziel, die

    zwei Campus mit Einbeziehungder lokalen Bedrfnisse zu entwer-fen und umzusetzen. Wir zeigenden Menschen in Uganda auch,wie man solche Bauten erstellen,was man vielleicht einfacher oderanders machen kann. Wir wollenmit unserer planerischen Vielfaltauch Mglichkeiten aufzeigen,mit einfachen Mitteln und Ma-

    terialien schne Gebude zu er-stellen, so Mitterdorfer, der bei-de Planungsprojekte gemeinsammit Hannes Wegscheider, MariaSchneider und Stefan Pleger be-treut. Lernen, um Lernraum zuschaffen das ist das Ziel der en-gagierten Studierenden.

    [email protected]

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    Dienstag, 16. Februar 201612

    Auch in diesem Jahr mssen

    sich Studienwerberinnen

    und Studienwerber, die im

    Wintersemester 2016/2017

    mit dem Studium an der

    Universitt Innsbruck be-

    ginnen mchten, vorzeitig

    registrieren.

    Die Voranmeldung zum Studium fr beliebte Studien, die von

    Zugangsbeschrnkungen betroffen sind, ermglicht es angehenden

    Studierenden, sich bereits vor Studienantritt intensiver mit dem

    gewhlten Fach und seinen Anforderungen auseinanderzusetzen.

    Anmeldung frAufnahmeverfahren

    Vor dem Studienantritt mssen wichtige Termine beachtet werden. Foto: Peter Mertz/BIG

    Die Registrierungsfrist fr Stu-dien, die von einem Aufnahme-verfahren betroffen sind, beginntmit 1. Mrz 2016 und ist ber dasStudierendenportal LFU:onlinemglich. Fr die Bachelorstudien

    Architektur, Biologie, Informa-tik, Psychologie, Pharmazie und

    Wirtschaftswissenschaften sowiedas Diplomstudium Internatio-

    nale Wirtschaftswissenschaftenmssen die Studieninteressier-ten als ersten Schritt eine On-line-Registrierung und je nachStudium ein Self-Assessmentdurchfhren. Dies gibt ihnen dieGelegenheit, die eigenen Kom-petenzen zu berprfen undihre Studienwahl zu besttigenoder gegebenenfalls zu ber-

    denken. Gleichzeitig muss einKostenbeitrag von 50 Euro be-zahlt werden. Sollten die einge-gangenen Anmeldungen bis zum

    Ablauf der Registrierungsfrist dieAnzahl der zur Verfgung ste-henden Studienpltze fr die-se Fcher berschreiten, fin-det in der Folge ein schriftlicher

    Aufnahmetest statt. Je nach ge-

  • 7/24/2019 wissenswert Februar 2016 - Magazin der Leopold-Franzens-Universitt Innsbruck

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    Dienstag, 16. Februar 2016 13

    FRISTPRFUNGS-STUDIUM Anmeldung/RegistrierungDATUM(Studienjahr 2016/2017)

    Alle Lehramtsstudien 01. 03. 15. 05. 2016 30.05.06.06.2016*

    Bachelorstudium Architektur 01. 03. 15. 05. 2016 11. 07. 2016

    Bachelorstudium Biologie 01. 03. 15.07. 2016 01. 09. 2016

    Bachelorstudium Informatik 01. 03. 15. 07. 2016 05. 09. 2016

    Bachelorstudium Pharmazie 01. 03. 15. 07. 2016 02. 09. 2016

    Bachelorstudium Psychologie 01. 03. 15. 07. 2016 30. 08. 2016

    BachelorstudiumWirtschaftswissenschaften 01. 03. 15. 05. 2016 12. 07. 2016

    Diplomstudium InternationaleWirtschaftswissenschaften 01. 03. 15. 05. 2016 12. 07. 2016

    Masterstudium Psychologie 01. 03. 15. 07. 2016 31. 08. 2016

    *Prfungstermin wird bei der Absolvierung des CCT zugewiesen.

    Nachweis derEignung

    W ie schon bisher muss frdas Lehramtsstudium Be-wegung und Sport, das Bache-lorstudium Sportwissenschaftund das Bachelorstudium Sport-management vor der Zulassungdie Ergnzungsprfung der kr-perlich-motorischen Eignung amInstitut fr Sportwissenschaftenabgelegt werden. Auch beimLehramtsstudium muss fr dieUnterrichtsfcher BildnerischeErziehung, Instrumentalmusik-

    erziehung und Musikerziehungeine Ergnzungsprfung abge-legt werden.

    W eitere Informationen:Sport:www.uibk.ac.at/isw/stu-dium/ergaenzungs-pruefung/

    Instrumentale Musik-erziehung, Musikerziehung:http://moz.ac.at/department.php?o=14012

    Bildnerische Erziehung:http://ph-tirol.ac.at

    plantem Prfungstermin endetdie Registrierungsfrist am 15.Mai beziehungsweise am 15. Juli2016 (siehe Infotabelle). Studien-werberinnen und Studienwerberr das Masterstudium Psycho-ogie mssen sich ebenfalls abdem 1. Mrz 2016 registrierenund einen Kostenbeitrag von 50Euro leisten. Der Prfungsstoffr alle von Aufnahmeverfahren

    betroffenen Studien wird spte-

    stens vier Monate vor dem ei-gentlichen Prfungstermin aufder Homepage der Universittnnsbruck verffentlicht.

    Lehramt

    Auch fr das mit Wintersemes-ter 2016/2017 in Kraft tretendegemeinsame Lehramtsstudiumder Kirchlichen PdagogischenHochschule Edith Stein, der P-dagogischen Hochschule Tirol,der Pdagogischen HochschuleVorarlberg, der Universitt Inns-

    bruck und der Universitt Mo-zarteum Salzburg (siehe Seite 18)mssen sich Studieninteressier-te ab 1. Mrz im Internet berhttps://www.zulassunglehramt.at registrieren und online einSelbsterkundungsverfahren (Ca-reer Counseling for Teachers CCT) absolvieren. Im Anschlussdaran wird ihnen ein Termin freinen computergesttzten Per-snlichkeitstest, der vor allemauf die sozialen Kompetenzender angehenden Lehrerinnenund Lehrer abzielt, zugeteilt.

    Diese Regelung betrifft alle imVerbund LehrerInnenbildung West angebotenen Unterrichts-cher (Berufsgrundbildung,

    Berufsorientierung/Lebenskun-

    de, Bewegung und Sport, Bild-nerische Erziehung, Biologieund Umweltkunde, Chemie,Deutsch, Englisch, Ernhrungund Haushalt, Franzsisch, Ge-ographie und Wirtschaftskunde,Geschichte, Sozialkunde undPolitische Bildung, Griechisch,Informatik, Instrumentalmusik-erziehung, Islamische Religion,Italienisch, Katholische Religi-on, Latein, Mathematik, Musik-

    erziehung, Physik, Russisch, Spa-nisch) und Pdagogische Spezi-alisierung (Inklusive Pdagogik).

    Fr die Fcher Bewegungund Sport, Bildnerische Erzie-hung, Instrumentalerziehungund Musikerziehung mssendie angehenden Studierenden,wie bereits in vergangenen Jah-ren blich, eine Ergnzungspr-fung der krperlich-motorischenEignung bzw. ber ihr knstle-risches Knnen ablegen.

    Am Puls der Forschung

    Das Studienangebot der Uni-versitt Innsbruck umfasst mehrals 170 verschiedene Studien-mglichkeiten und Weiterbil-dungsformate in den Bereichender Geistes-, Natur- und Rechts-wissenschaften, Sozial- und Wirt-schaftswissenschaften, Theolo-gie, Architektur sowie Technik.Neben dem breiten Angebotprofitieren Studierende in allenAusbildungsphasen von der for-schungsgeleiteten Lehre an derTiroler Alma Mater: Die Lehr-

    veranstaltungen werden zumgrten Teil von Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftlernabgehalten, die mitten im For-schungsprozess stehen und ihre

    Erkenntnisse unmittelbar in denUnterricht einbringen.

    Zudem zhlt die UniversittInnsbruck zu den Universittenmit der strksten internationalen

    Ausrichtung in Lehre und For-schung weltweit. Das zeigt unteranderen das renommierte TimesHigher Education World Univer-sity Ranking, das die UniversittInnsbruck auf Platz elf unter deninternationalsten Universittenauf der ganzen Welt reiht. Zen-trale Beispiele fr die internati-onale Schwerpunktsetzung sindauch die erfolgreichen internati-onalen Masterprogramme Eras-mus Mundus Joint Master Pro-gram in Astrophysics, European

    Master in Classical Cultures, dasMasterstudium EnvironmentalManagement of Mountain Areas(EMMA) und das gemeinsameMasterstudium der UniversittInnsbruck und der UniversitParis Descartes, Sprachliche undliterarische Varietten in derfrankophonen Welt.

    Neben internationalen Part-nern legt die Universitt Inns-bruck bei der Planung der Stu-dien aber auch groen Wertauf Zusammenarbeit in derRegion. Im Rahmen des Cam-

    pus Tirol arbeiten die acht Ti-roler Hochschulen gemeinsammit dem Land Tirol und an-deren Partnern aus Wirtschaft

    und Gesellschaft enger zusam-men, um die Studien- und Wei-terbildungsmglichkeiten syn-ergetisch auszubauen, die inter-nationale Sichtbarkeit und Kon-

    kurrenzfhigkeit des Standorteszu erhhen und damit nachhal-tig an der Weiterentwicklungder Region zu arbeiten. Dass dasfunktioniert, zeigen bereits eini-ge Erfolgsgeschichten wie dasgemeinsame Mechatronikstu-dium der Universitt Innsbruckmit der Privaten Universitt frGesundheitswissenschaften, Me-dizinische Informatik und Tech-nik (UMIT), die Kooperationenim Bereich von Doktoratsstudienzwischen Universitt Innsbruck,

    Management Center Innsbruck(MCI) und der FachhochschuleKufstein und das Bachelorstudi-um Wirtschaft, Gesundheits- undSporttourismus, das gemeinsamvon Uni Innsbruck und UMIT inLandeck angeboten wird.

    Ab dem Wintersemester2016/2017 wird das regionaleAngebot um das von der Uni-versitt Innsbruck und UMITgemeinsam angebotene Me-chatronikstudium am StandortLienz ergnzt.

    Detaillierte Informationen zu

    allen Studien, Aufnahmeverfah-ren und zur Zulassung finden Sieunter www.uibk.ac.at/studium.

    [email protected]

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    Seit Herbst 2014 erhalten

    mehr als 50 Salzburger

    Oberstufen-Schlerinnen

    und -Schler vom BG/BRG

    Zell am See und BORG Mit-tersill hautnahe Einblicke in

    die Bereiche Umweltphysik

    und Meteorologie.

    Die Luftqualitt unserer At-mosphre ist ein Zusammenspielvieler Faktoren. Einer dieser Ein-lussfaktoren sind flchtige orga-nische Verbindungen, so genann-te VOCs (volatile organic com-pounds): Die kohlenstoffhaltigenStoffe kommen in unserer Luftzwar nur in sehr geringen Men-

    gen vor, sind aber mageblichan der Entstehung von bodenna-hem Ozon oder Wolken beteiligt.Damit haben die VOCs unmit-telbare Auswirkungen auf unserKlima. Laborexperimente knnendie Untersuchung dieser Prozessenicht ersetzen, wir brauchen re-ale Daten fr ein besseres Ver-

    Salzburger Schlerinnen und Schler sind dem winzig Kleinen in

    unserer Luft auf der Spur. Im Rahmen des Sparkling-Science-Projekts

    AiR werden sie zu jungen Forschenden.

    Die Luftsammler

    Zitronenbaum im Stress: Mit einem Heizstrahler untersuchen die Schlerinnen die Reaktionen einer Pflanze auf Wrme (Bild links). In der Nhedes Technik-Campus stieg ein mit zahlreichen Messgerten ausgestatteter Heliumballon in die Luft. Fotos: Uni Innsbruck, Ralf Schnitzhofer

    stndnis der Vorgnge in unsererAtmosphre, erklrt ProjektleiterProf. Armin Hansel vom Institut frIonenphysik und Angewandte Phy-sik der Uni Innsbruck. Gemeinsam

    mit Prof. Thomas Karl vom Institutfr Meteorologie und Geophysik,dem Amt der Salzburger Lan-desregierung fr Umweltschutz,dem Nationalpark Hohe Tauernund den beiden Schulen BG/BRGZell am See und dem BORG Mit-tersill rief der Wissenschaftler dasForschungsprojekt AiR Analysevon Spurengasen in einer inneral-pinen Region ins Leben.

    Wissenschaftlich arbeiten

    Das Sparkling-Science-Pro-gramm des Bundesministeriums

    fr Wissenschaft, Forschung undWirtschaft schien dem Team zurUmsetzung der Projektidee be-sonders geeignet zu sein. Wirmchten junge Menschen fr dieThematik der Luftzusammenset-zung und Schadstoffverteilungsensibilisieren und sie an das wis-senschaftliche Arbeiten heranfh-

    ren, sagt Hansel. Besonderes Au-genmerk gilt der Luft in den Hei-matgemeinden der Schlerinnenund Schler.

    Analyse vor Ort

    In verschiedenen Messkampa-gnen werden vor Ort Daten ge-sammelt, die anschlieend in deneigens an den Schulen eingerich-teten hochmodernen Luftgte-und Wetterstationen ausgewertetwerden. Sogar chemische Gas-analysen sind dort mglich. Dazumuss die Luft aber zunchst ein-gefangen werden. Was einfachklingt, ist ein komplexer Vorgang,bei dem viel Sorgfalt gefragt ist,erzhlt Armin Hansel: Die Sch-ler suchen zunchst in Teams vor-

    her vereinbarte Punkte im ganzenTal auf und ffnen zeitgleich spe-ziell vorbereitete 6-Liter-Kanister.In diese vakuumierten Kanisterstrmt Luft, die dann in der wei-teren Auswertung eine Moment-aufnahme der Luftsituation imOberpinzgau ergibt. Im Novem-ber 2015 verbrachten 28 Schle-

    rinnen und drei Schler aus ver-schiedenen Klassen des BORGMittersill eine Woche an der UniInnsbruck. Sie durchliefen meh-rere Stationen hier am Technik-

    Campus, legten in den Labors un-ter wissenschaftlicher Anleitungselbst Hand an und arbeitetenselbststndig mit Massenspektro-metern, so Hansel. ber fnf Ta-ge hinweg bearbeiteten die Sch-ler verschiedene Fragestellungen,die das Wissen ber Spurengaseweiter vertiefen sollten. WelcheStoffe geben Pflanzen unter Hit-ze- oder Trockenstress ab? Wel-che Informationen liefert ein He-liumluftballon bei seinem Aufstiegin die Atmosphre? Wie sieht dieLuftgte direkt an einer stark be-

    fahrenen Strae aus? Das sindnur einige der Fragen, auf die dieSchler Antworten suchten, er-zhlt Hansel. Wir freuen uns aufdie weitere Zusammenarbeit mitdiesen motivierten jungen Men-schen und natrlich auch aufdas wertvolle Datenmaterial.

    [email protected]

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    Die Welt der Antike selbstentdecken, im Museum alles

    anfassen und sich auf Spu-

    rensuche machen. Mglich

    macht dies die neue muse-

    umspdagogische Vermitt-

    ungsschiene.

    Speziell fr Schlerinnen undSchler sind die drei Programmedes Archologischen Universitts-museums gedacht (ausfhrliche

    Beschreibung in den Infoksten).n enger Abstimmung mit denUnterrichtsinhalten der jeweiligenLehrkrfte bieten die WorkshopsEinblicke in das Alltagsleben derAntike. Anders als in den be-rhmten Museen der Welt drfendie Objekte hier nicht nur angese-hen, sondern auch angefasst wer-den. So erschlieen sich den Sch-ern schrittweise der ursprng-iche Handlungskontext und diekomplexe Geschichte eines ar-chologischen Gegenstandes. DieKinder und Jugendlichen haben

    nicht nur direkten Kontakt zu denObjekten, sondern auch zu denArchologen der Universitt Inns-bruck, die ihnen die Ausstellungs-stcke fachkompetent und im of-

    Seit zwei Jahren b egeben sich Kinder und Jugendliche im Archologischen

    Universittsmuseum auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Sie entdecken

    den griechischen und rmischen Alltag auch im antiken Tirol.

    Zeitreise in die AntikeGro und Klein sind im archologischen Museum willkommen, um in den Alltag der Antike einzutauchen. Fotos: Institut fr Archologien

    Die GtterGriechenlands

    W elche und wie viele Gt-ter wurden in Griechen-land verehrt? Welche Funkti-onen hatten sie? Wie und wowurden die Gtter verehrt? Wiestimmte man die Gtter mildeund wohlgesonnen? Wie brach-te man ihnen Opfer dar? ImMuseum wird neben den Mo-dellen antiker Heiligtmer dergesamte Gtterhimmel anhandvon Statuen, Statuetten und Re-

    liefs vorgestellt. Diese zeigen dieGtter mit ihren Attributen undZustndigkeiten im Rahmen derMythen des Altertums.

    Auf den Spuren

    der Rmer in Tirol

    W ann, warum und wie kamdas Gebiet des heutigenTirol zum Rmischen Reich?

    Wer wohnte hier vorher? Washaben die Rmer vorgefunden,verndert, belassen? WelcheBedeutung hatte das Gebiet imGesamtreich? Welche Kultur-techniken kamen mit den R-mern zu uns, und was lerntensie hier kennen? Wie vernder-te sich nach und nach das Le-

    ben vor Ort? Gemeinsam sollendiese Vernderungen, Mglich-keiten und Chancen erarbeitetund diskutiert werden.

    Kindheit und Jugendim alten Rom

    W ie war eine Familie aufge-baut und wer hatte wel-che Aufgaben zu bewltigen?Neben den Aspekten der Er-ziehung wird die Schulbildungbetrachtet. Wie und wo wurdenKinder unterrichtet? Wer warendie Lehrer? Welche Fcher wur-den unterrichtet? Was unter-nahmen Kinder und Jugendlichein ihrer Freizeit? Schreibgerteund Spielzeug ermglichen Ein-

    blicke in das tgliche Leben. DieKinder basteln ein antikes Spiel,probieren es aus und nehmenes mit nach Hause.

    fenen Gesprch vermitteln. DasMuseum beherbergt eine Samm-lung von ber 1200 Abgssenund Originalen und ist damit diegrte Kollektion klassischer Anti-ken in Weststerreich.

    Seit dem Start der Vermitt-lungsschiene vor zwei Jahren nah-men an dem Projekt 105 Klassenmit 2211 Schlern aus ganz Tirolteil. Durch die zielgruppen- und

    altersgerechte Adaption der ein-zelnen Workshops, die ein flexi-bles Eingehen auf Interessen, Vor-kenntnisse und Unterrichtsinhalteermglicht, werden unterschied-liche Schultypen von der Volks-schule ber Haupt- und NeueMittelschule bis zu Gymnasien an-gesprochen. Die Vermittlungsak-tivitten und das verantwortlichePersonal des Programms werden

    fast ausnahmslos ber Drittmittelfinanziert.

    [email protected]

    Rckfragen und Anmeldung zuden Programmen unter

    Tel. 0 512/507-37 5 68 [email protected].

    WEITERE INFORMATIONENwww.uibk.ac.at/archaeologie-museum

  • 7/24/2019 wissenswert Februar 2016 - Magazin der Leopold-Franzens-Universitt Innsbruck

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    Nach Landeck wird nunauch in Lienz ein fr dieRegion wichtiges Studiumangeboten. Ab dem Win-tersemester werden Inte-ressierte dort das Bache-

    orstudium Mechatronikstudieren knnen. Damiterweitert die Uni ihr regio-

    nales Angebot.

    Die Universitt ist nicht mehr nur in der Lande shauptstadt,

    sondern auch in anderen Regionen Tirols vertreten.

    Uni vor Ort

    Ab Herbst wird das von Uni Innsbruck und UMIT bereits durchgefhrte Bachelorstudium Mechatronik auch in Osttirol angeboten. Foto: UMIT

    Gemeinsam mit der UMIT wur-de bereits das Studium in Lan-deck erfolgreich umgesetzt. Mitdem Fokus auf die Verbindungvon Wissenschaft und Praxis wer-den Studierende in den Bereichen

    Wirtschaft, Gesundheits- und

    Sporttourismus zu Expertinnenund Experten, die direkt vor Orteingesetzt werden knnen, aus-gebildet. Mit dem neuen Studiumder Mechatronik wird es knftig

    auch in Lienz mglich sein, dasregionale Angebot auszubauen,

    freut sich Tilmann Mrk, Rektorder Uni Innsbruck.

    Whrend in Lienz der Neubaunoch in Planung ist, wurden frdas rasch wachsende Studium in

    Landeck bereits neue Rumlich-keiten erffnet. Mit dem groenInteresse besttigt sich der Erfolgdes Konzeptes kooperativer undentlang regionaler Bedrfnisse

    entwickelter Studienangebote inden neuen regionalen Universi-ttszentren Landeck und Lienz.

    Lienz dabei

    Das Bachelorstudium Mecha-tronik, das derzeit in Innsbruck

    und Hall in Zusammenarbeit mitder UMIT angeboten wird, sollnunmehr in derselben Form auchin Lienz eingerichtet werden.Dies soll vor allem die Region

  • 7/24/2019 wissenswert Februar 2016 - Magazin der Leopold-Franzens-Universitt Innsbruck

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    MedizinrechtDie Verstndigung zwi-schen Medizin und Rechtfhrt hufig zu Missver-

    stndnissen. Der Universi-ttslehrgang Medizinrechtsoll Expertinnen und Ex-perten beider Fachgebietezusammenfhren und dasgegenseitige Verstndnisuntersttzen.

    Medizinhaftung, Patientensicher-heit oder Rechte auf medizinischeForschungsleistungen sind nur ei-nige der vielen Themenbereiche,bei denen die Medizin und das

    Recht aufeinanderprallen unddies meist sehr konfliktgeladen.Der ffentlichkeit ist vor allemdas Zusammentreffen beider Be-reiche in Fllen, in denen etwasschiefluft, bekannt, da diese

    besonders breit in den Mediendiskutiert werden, so BernhardKoch, wissenschaftlicher Leiterdes Uni-Lehrgangs Medizinrecht.Bereits zum zweiten Mal wirdvon der Universitren Weiterbil-

    dung an der Uni Innsbruck dieserKurs angeboten, der sich als Br-ckenschlag zwischen Juristinnenund Juristen, Medizinerinnen undMedizinern sowie anderen Be-rufsgruppen im Gesundheitswe-sen versteht. Es gibt kaum eineRechtsmaterie, mit der Medizinerim Rahmen ihrer Arbeit nicht inKontakt kommen knnen, soKoch. Die Teilnehmenden ausbeiden Fachbereichen werdenim Lehrgang zunchst in dasjeweils andere Berufsfeld unddessen Sichtweise eingefhrt. In

    weiteren Modulen arbeiten unddiskutieren alle Teilnehmendengemeinsam ber medizinrecht-liche Bereiche. Die Problemezwischen diesen Berufsgruppenbasieren auch darauf, dass bei-

    de eine unterschiedliche Spra-che sprechen, was oft zu ver-meidbaren Missverstndnissenfhren kann, erklrt Koch. Teil-nehmende sollen nach dem Kursin ihrer alltglichen Arbeit die

    jeweils andere Seite besser ver-stehen und Probleme professio-neller lsen knnen. Dies kommtletztlich auch den Patientinnenund Patienten zugute. Im Lehr-gang haben wir die Mglichkeit,gemeinsam mit den fachlich Be-teiligten alle Facetten des Medi-zinrechts zu diskutieren und zuerarbeiten. Die Kombination vonwissenschaftlichem Input undden Erfahrungen aus der Praxisist dabei besonders wertvoll,sagt Koch. Der Universittskursist nur ein Angebot in der uni-

    versitren juristischen Weiterbil-dung. Interessierte knnen sichdort auch fr Ausbildungen imBereich Wirtschaftskriminalitt,Business Law, Europa- oder Italie-nisches Recht einschreiben.

    Osttirol wirtschaftlich und kultu-rell strken. Zuknftig wird Lienzein attraktiver Standort der Uni-versitt, insbesondere fr Stu-dierende aus Osttirol, Salzburg,

    Oberkrnten und dem Pustertal.Das Studium verbindet die Fach-bereiche Informatik, Automatisie-rungstechnik, Elektrotechnik undElektronik sowie Mechanik undMaschinenbau. Durch die starkenterdisziplinaritt verschwimmendie Grenzen zwischen den Fach-disziplinen. Dies macht das Studi-um modern, attraktiv und praxis-nah, so Rudolf Stark, Studiende-kan der Fakultt fr TechnischeWissenschaften.

    ndustrie 4.0

    Stimmen aus der bereits durch-gefhrten Arbeitsmarktanalyse se-hen aufgrund der guten Unter-nehmungsleistungen in der Elek-tro- und Elektronikindustrie sowien der Energie- und Anlagetechnikgute Beschftigungsaussichtenund vielfltige Einsatzmglich-keiten fr die Absolventinnen undAbsolventen eines universitrenMechatronik-Studiums. Auch inHinblick auf die zu erwartendenEntwicklungen Stichwort Indus-trie 4.0 werden sie fr die neuen

    Herausforderungen bestens gers-tet sein, so Rudolf Stark.

    Stiftungsprofessuren

    Um den Studierenden bestesKnow-how vermitteln zu knnen,wurden an der Uni Innsbruck meh-rere Stiftungsprofessuren einge-richtet. Die Verantwortlichen sindbemht, ein Studium anzubieten,das den modernen Ansprchender Branche entspricht. MittelsE-Learning und Teleteaching sol-en die Studierenden in Osttirol

    ber eine Glasfaseranbindungauch an Vorlesungen in Nordtirolteilnehmen knnen. Um dies zurealisieren, werden sieben Hrslean den Standorten Hall und Inns-bruck mit modernster Infrastruk-tur ausgestattet. Die Vernetzungmit anderen Hochschulen unddie Einbeziehung regionaler Ge-gebenheiten tragen unmittelbarzur Strkung des Hochschulstand-ortes Tirol bei und unterstreichendie Bestrebungen, auf den gesell-schaftlichen Wandel und neue Be-drfnisse einzugehen. Wir wollen

    auch Studierende ansprechen,die vielleicht sonst nicht an einUniversittsstudium denken wr-den, przisiert Rektor Mrk. DasLand Tirol frdert das Bachelor-

    studium jhrlich mit rund 1,5 Mil-lionen Euro.

    Die Universitt ist aber nichtzum ersten Mal in Osttirol ver-treten. Bereits seit 15 Jahren ist

    die Uni Innsbruck in Auervillgra-ten, im Rahmen des ProgrammsUniversitt im Dorf, zu Gast.Die Wichtigkeit des lebenslangenLernens betont auch Vizerektor

    Roland Psenner: Die Weiter-bildung wird an der Uni immerwichtiger. Ein besonderer Aspektsind die hochkartigen Vortrgein Auervillgraten, wo Themen

    behandelt werden, die den Men-schen wichtig sind. Die Uni imDorf ist ein kontinuierliches Bei-spiel fr den Wissenstransfer derUniversitt und die Vermittlung

    von anwendungsorientierter For-schung. Damit und mit den bei-den regionalen Studienangebo-ten in Landeck und Lienz leistetdie Uni Innsbruck einen wichtigen

    Beitrag zur Ausbildung von Exper-tinnen und Experten, die direktvor Ort Chancen auf einen attrak-tiven Arbeitsplatz haben.

    [email protected]

    Die vielen berschneidungen von Medizin und Recht werden im Universittslehrgang ausfhrlich disku-tiert. Foto: DNY59

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    Dienstag, 16. Februar 201618

    Nachdem das neu entwi-ckelte Studium bereits im

    Oktober 2015 an der Uni

    nnsbruck angeboten wur-

    de, soll es im Wintersemes-

    ter 2016/17 voraussichtlich

    an allen fnf Hochschulen

    beziehungsweise Universi-

    tten starten.

    Gemeinsam mit unseren Part-nereinrichtungen im Entwick-ungsverbund West der kirch-

    ichen Pdagogischen HochschuleEdith Stein, der Universitt Mo-zarteum und den PdagogischenHochschulen Tirol und Vorarl-berg ist es uns gelungen, einesder grten Reformvorhaben zurLehrerInnenbildung in sterreichumzusetzen, freut sich Univ.-Prof. Dr. Roland Psenner, Vize-rektor fr Lehre an der Uni Inns-bruck, der am 29. Februar ausdem Amt scheidet. Die zentraleNeuerung und Herausforderung

    m Mrz 2015 haben sich alle lehrerbildenden Hochschulen in Tirol

    und Vorarlberg auf die Einrichtung eines gemeinsamen Lehramtsstudiums

    fr den Bereich der Sekundarstufe (Allgemeinbildung) geeinigt.

    Alles neu beim

    Lehramt

    m Herbst 2016 geht das neue gemeinsame Lehramtsstudium an allen fnf Mitgliedern des Entwicklungsverbundes

    West an den Start. Foto: iStock/XiXinXing

    fr dieses Studium ist, dass es frden Unterricht der allgemeinbil-denden Fcher in der gesamtenSekundarstufe Neue Mittelschu-le, polytechnische Schulen, all-gemeinbildende hhere Schulen,mittlere und hhere Berufsbilden-de Schulen ausbildet. Absol-venten dieses Studiums knnenan allen genannten Schulartenunterrichten.

    Herausforderndes Studium

    An der Universitt Innsbruckging dieses gemeinsam entwi-

    ckelte vierjhrige Bachelorstudi-um fr das Lehramt Sekundar-stufe (Allgemeinbildung) bereitsim Wintersemester 2015/16 inKooperation mit der UniversittMozarteum an den Start. Ausrechtlichen Grnden konnte dasStudium vorerst nur an der Uni-versitt Innsbruck eingerichtetwerden, alle Beteiligten arbeitenaber mit Hochdruck daran, dassdas gemeinsam eingerichteteBachelorstudium am 1. Oktober

    2016 an allen fnf Hochschulenbzw. Universitten starten kann,so Vizerektor Psenner. Bei dem in25 Unterrichtsfchern und zweiSpezialisierungen angebotenenStudium handelt es sich um ei-ne sehr umfangreiche und he-rausfordernde Ausbildung. Dieser

    Anspruch ergibt sich aus der mitdem Lehrerberuf verbundenenmehrfachen hohen Verantwor-tung. Von den Studierenden wirderwartet, dass sie als Grundvo-raussetzung sowohl groes Inte-resse fr die Arbeit mit Kindern

    und Jugendlichen als auch an dengewhlten Unterrichtsfchern mit-bringen. Dass der Bedarf gegebenist, zeigte die Zahl der Erstinskri-bierenden: Im Wintersemester2015/16 entschieden sich 20 Pro-zent mehr junge Menschen frein Lehramtsstudium an der UniInnsbruck als noch im Vorjahr.

    Gemeinsames Verfahren

    Ein erster Meilenstein fr denStart des gemeinsamen Studi-

    ums im Wintersemester 2016/17wird das gemeinsame Aufnah-meverfahren zum Bachelorstu-dium Lehramt sein. Studienwer-berinnen und Studienwerbermssen sich dafr whrend derRegistrierungsfrist (ab 1. Mrz) amzentralen Anmeldeportal www.zulassunglehramt.at registrierenund knnen online das Selbster-kundungsverfahren absolvieren.Der computergesttzte Persn-lichkeitstest ist persnlich vor Ortan einer der Partnereinrichtungenabzulegen. Da bestimmte Modu-

    le oder ganze Unterrichtsfcheran einer der fnf Institutionenabsolviert werden knnen, stelltdieses Studium nicht zuletzt auchlogistische Herausforderungenan die Studierenden. Die grteHerausforderung jedoch besteht wie in jedem Studium darin,das richtige Fach oder besser dierichtige Fcherkombination zuwhlen, da anstelle eines zweitenUnterrichtsfachs auch eine pda-gogische Spezialisierung inklu-sive Pdagogik gewhlt werden

    kann, betont der designierteVizerektor fr Lehre und Studie-rende an der Universitt Inns-bruck Univ.-Prof. Dr. BernhardFgenschuh, der sein Amt am 1.Mrz 2016 antreten wird. Dieenge Kooperation aller Instituti-onen, die sich mit der Bildungund Ausbildung von Lehrerinnenund Lehrern befassen, ist ein his-torisch einmaliger Schritt und fralle Beteiligten eine groe Heraus-forderung, die wir in offener undkollegialer Zusammenarbeit an-gehen, sind sich Roland Psenner

    und Bernhard Fgenschuh [email protected]

    WEITERE INFORMATIONEN

    www.uibk.ac.at/fakultaeten/soe/lehramt/

  • 7/24/2019 wissenswert Februar 2016 - Magazin der Leopold-Franzens-Universitt Innsbruck

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    Dienstag, 16. Februar 2016 19

    Ehrensenatorin Sabina Kass-

    latter Mur koordiniert mit

    Daniela Gruber die Ttig-

    keiten des Frderkreises.

    Was sind die Ziele des Frder-kreises der Uni Innsbruck?

    Kasslatter Mur:Die Universittprgt seit 1669 das Leben in derRegion und auch darber hinaus.

    Wir wollen alsSchnittstelle zwi-schen Uni undGesellschaft auf

    die wichtige Rol-le dieser Hoch-schule aufmerk-sam machen.Ohne Forschungund Lehre findetkein Fortschrittstatt, kann sicheine Gesellschaft nicht weiterent-wickeln!

    Welche Rolle spielen dabei die 24GrnderInnen des Frderkreises?

    Kasslatter Mur: Sie habenden Startschuss fr den Frder-

    kreis gegeben, sind starke Part-

    Namhafte Unternehmen aus Tirol,

    Vorarlberg, Sdtirol, Liechtenstein

    und Luxemburg sind Grnderinnen

    des Frderkreises der Uni Innsbruck.

    Stimmenfr die Uni

    WEITERE INFORMATIONENwww.uibk.ac.at/foerderkreis1669/

    nerinnen und Partner, denen dasWohl der Uni am Herzen liegt. Siehelfen auerdem, die Brcke zwi-schen Uni und Gesellschaft weiterauszubauen.

    Welche sind die Manahmen, dieder Frderkreis noch setzen will?

    Kasslatter Mur: Wir suchenweitere Mitglieder, die die Uni

    frdern nicht nur materiell, son-dern auch durch ihr Wissen undihr Netzwerk, und die der Univer-sitt so eine zustzliche Stimmegeben. Wir suchen Menschen,

    Unternehmen und Institutionen,denen es wichtig ist, wie die Uni-versitt sich weiterentwickelt. Weilso Forschung und damit Innovati-on mglich wird und davon alleprofitieren: die Universitt mit ih-ren Studierenden, die Gesellschaftund die Wirtschaft. Wir laden alsoalle Interessierten recht herzlichein, Teil dieser Vision zu werden.

    Wir wrden uns freuen. Interview: Christa Hofer

    Der Wirkungskreis der Uni berschreitet Grenzen. Fotos: Universitt Innsbruck

    KoordinatorinSabina Kass-latter Mur.

    AndreaBerghofer,Adler Lacke

    EduardFrschl,Frschl

    IngeborgHochmair,Med-EL

    OswaldMayr,Montavit

    ManfredPletzer,Pletzer Gruppe

    ReinhardSchretter,Schretter & Cie

    Martha SchultzSchultzGruppe

    ManfredSwarovski,Swarco

    JohannesGasser,Gasser Partner

    FlorianMarxer,Jurist

    Markus Langes-Swarovski, D.Swarovski KG

    Arthur Thni,Unternehmens-gruppe Thni

    DIE GRNDER/INNEN

    FranzKraler,Hella

    JacquesLanners,Ceratizit

    UlrichLadurner,Dr. Schr

    HansOberrauch,Finstral

    Michael Seeber,Unternehmens-gruppe Leitner

    Christine Zu-enelli-Loacker,Loacker

    Haidrun Ach-ammer Kass-latter, Markas

    Heiner Ober-rauch, Salewa-Oberalp

    Georg Com-ploj, Getzner,Mutter & Cie.

    Jrgen Rauch,RauchFruchtsfte

    ChristophOberrauch,Technicon AG

    Michael Dop-pelmayr, Dop-pelmayr-Gruppe

    DIE GRNDER/INNEN

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    Dienstag, 16. Februar 201620

    berwachungsinstrument,Herrschaftsinszenierung,Werbemittel: Die Entwick-

    ung von Licht seit der Neu-zeit ist fr den Westen guterforscht. Nun sollen L-cken geschlossen werden.

    In den Stdten machen Stra-enlaternen, Leuchtreklame undSchaufenster die Nacht zum Tag,n Haushalten sorgt der allgegen-wrtige Lichtschalter fr Helligkeit.

    Die fast stndige Verfgbarkeit von Licht ist heute selbstverstndlich.

    Wie sich die Beleuchtung des ffentlichen Raums historisch entwickelt

    hat, erforscht Ute Hasenhrl.

    Die Nacht wird zum Tag

    Paris war 1667 damals noch ohne Eiffelturm die erste europische Stadt mit ffentlicher Beleuchtung.

    Heute eine Selbstverstndlichkeit dabei ging die Einfhrung vonLicht, besonders im ffentlichen

    Raum, nicht ohne Konflikte von-statten, wie die Historikerin Dr.Ute Hasenhrl erklrt: Gutes undausreichendes Licht war bis zurBeleuchtungsrevolution des 19.Jahrhunderts ein Luxusprodukt,das den wohlhabenden Schichtensowie besonderen Anlssen vor-behalten war. Nur die wenigstenkonnten sich helle, sauber bren-nende Kerzen aus Bienenwachsleisten, rmere waren auf offene

    Feuerstellen, Talg- oder llampenangewiesen, die oft geraucht undgestunken haben.

    StraenbeleuchtungUte Hasenhrl forscht derzeit

    zur Geschichte der Beleuchtung und der Nacht im ehemaligenBritish Empire. ber Westeuro-pa und die USA wissen wir relativviel, besonders ber die grerenStdte wenig bekannt ist da-gegen ber die Ausbreitung derBeleuchtung in anderen Weltge-genden und im lndlichen Raum.

    Licht auf Straen und ffentlichenPltzen ist kein Phnomen derNeuzeit: Schon aus der Antike

    sind Feuerstellen und Vorlufervon Laternen mit offenem Feuerbekannt. In der Neuzeit wird Stra-enbeleuchtung zuerst als ber-wachungsinstrument verwendet:Der franzsische SonnenknigLudwig XIV. fhrte 1667 in Parisals erster europischen Stadt eineffentliche Beleuchtung ein, umdie ffentliche Sicherheit zu erh-hen und seine Untertanen bes-ser berwachen zu knnen. Gera-

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    Die nchtliche Beleuchtung des ffentlichen Raums ist heute selbst-verstndlich. Fotos: Pixabay; Uni Innsbruck

    D r. Ute Hasenhrl (*1974 inBayreuth, Deutschland) istseit 2015 Universittsassistentinam Institut fr Geschichtswis-senschaften und EuropischeEthnologie. 2008 promoviertesie im Fach Geschichte an derFreien Universitt Berlin zu Zi-vilgesellschaft und Protest. EineGeschichte der bayerischen Na-turschutz- und Umweltbewe-gung, 1945-80. 2008 bis 2013

    war sie Post-Doc am Leibniz-Insti-tut fr Regionalentwicklung undStrukturplanung (IRS) in Erkner.Dort war sie unter anderem am

    vom deutschen Bundesministe-rium fr Bildung und Forschunggefrderten Forschungsverbund

    Verlust der Nacht. Ursachenund Folgen knstlicher Beleuch-tung fr Umwelt, Natur undMensch beteiligt. HasenhrlsForschungsschwerpunkte liegenin der Naturschutz- und Um-weltgeschichte, der Kolonialge-schichte des British Empire, derTechnik- und Alltagsgeschichte;auerdem forscht sie zu sozia-len Bewegungen und Zivilgesell-schaft, Institutionen, Governance

    und Gemeinschaftsgtern, in derKulturlandschaftsforschung undzur Beleuchtungs- und Energie-geschichte.

    ZUR PERSON

    UTE HASENHRL

    de den unteren Schichten nahmdies die Mglichkeit, im sprich-wrtlichen Schutz der Dunkelheithren Geschften nachzugehen.Die Wirkung war ambivalent: Die

    bessere Sichtbarkeit erhhte zwardie Kontrollmglichkeiten derObrigkeiten, aber auch die Hand-ungsrume der Brger warendoch nun trotz Sperrstunde im-mer mehr Menschen des Nachtsm Freien unterwegs.

    Wurden fr die ffentliche Be-euchtung lange Zeit Holz, leund Fette verwendet darun-ter Walrat, dessen Verwendungast zur Ausrottung des Pottwalsgefhrt htte , lsten ab den1820ern Gaslampen diese lteren

    Beleuchtungsformen ab. Grund-stzlich lsst sich fr die meistenwestlichen Stdte sagen, dassdie vornehmen Geschfts- undVergngungsviertel als Erstes be-euchtet wurden, etwas spterkamen brgerliche Wohngebieteund zum Schluss lndliche undrmere Gegenden, sagt Ute Ha-senhrl.

    Licht als Konfliktthema

    Das macht den Zugang zu Lichtm 19. und frhen 20. Jahrhundertzum Konfliktthema. Als ab den

    1880ern elektrische Beleuchtungtechnisch umsetzbar wird, entste-hen neue Konfliktlinien: Einerseitsene zwischen Gas- und Stroman-bietern, die gegenseitig um f-entliche Auftrge stritten, ande-rerseits gibt es Widerstand gegendas vermeintlich weniger schneelektrische Licht. Der schottischeDichter Robert Louis Stephensonbeschreibt in dem Essay A Pleaor Gas Lamps 1881 das Lichtder elektrischen Bogenlampenm Gegensatz zum Gaslicht als

    alptraumhaft. Besonders heftigwurde in den 1910er- und 1920er-ahren die Leuchtreklame alsVerschandelung des Stadtbildsattackiert. Derartige sthetischmotivierte Proteste gab es immerwieder, Anfang des vergangenenahrhunderts fhrten sie, etwan Berlin, zu ersten gesetzlichenRegelungen zum Schutze desStadtbilds vor Verunstaltungen,erzhlt die Historikerin. Sehr ak-tuell ist die Diskussion um eineBegrenzung der Helligkeit undLichtverschmutzung unter an-

    derem mit Tier- und Naturschutzals Auslser, aber auch ausgehendvon Astronomen, denen die Beo-bachtung des Sternenhimmelserschwert wird, wenn die Umge-

    bung hell beleuchtet ist.Gas- und elektrisches Licht er-

    mglichten die Ausweitung derArbeitszeiten auf die dunklen Stun-den des Tages, aber auch die Ent-

    stehung einer neuen nchtlichenVergngungskultur. Das elek-trische Licht wurde geradezu zumSymbol der stdtischen Moder-ne. In Religion, Kunst und Kulturspielte Licht von jeher eine wich-tige Rolle. So gehrten Kirchenim Mittelalter zu den am hellstenbeleuchteten Gebuden undder Kerzenschein versinnbildlichtedie geistliche Erleuchtung. Auchbei politischen Inszenierungen,sei es am Hof Ludwigs XIV. oderauf den NS-Reichsparteitagen,

    wurde Licht als Herrschaftssymboleingesetzt, sagt Ute Hasenhrl.Welche Rolle Licht in nicht-west-lichen Kulturen spielt und wie dieDiskussion um die Beleuchtungder Nacht dort vonstattengegan-gen ist, sieht sich die Historikerinderzeit im Rahmen ihres Habilita-tionsprojektes Empires of Light,Empires of Darkness: Technology,Politics and Culture in ColonialHistory anhand von ehemaligenbritischen Kolonien an: Indien,dem Sudan, der Goldkste (heu-te ein Teil Ghanas), Kanada sowie

    Trinidad und Tobago. Mich inte-ressieren dabei mehrere Aspekte:

    Wann und wo wurden neue Be-leuchtungstechniken eingefhrt,wer war daran beteiligt, welche

    Absichten verfolgte man undwer hatte berhaupt Zugang zuknstlichem Licht? Die Kolonistenoder auch die einheimische Bevl-kerung? Und wie vernderte dieneue Helligkeit das Alltags- undNachtleben in unterschiedlichenKulturen? [email protected]

  • 7/24/2019 wissenswert Februar 2016 - Magazin der Leopold-Franzens-Universitt Innsbruck

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    Die Quantenphysikerin Frances-

    ca Ferlaino erhlt einen ERC Con-solidator Grant. Es ist bereits daszweite Mal, dass die erfolgreicheForscherin eine der begehrtenFrderungen des EuropischenForschungsrates (ERC) ergatternkonnte: Schon 2010 wurde siemit einem Starting Grant ausge-zeichnet. Das mit bis zu 2 Milli-onen Euro gefrderte, neue Pro-ekt wird Ferlaino am Institut frExperimentalphysik der Uni Inns-bruck und dem Institut fr Quan-tenoptik und Quanteninformation

    der sterreichischen Akademieder Wissenschaften in Innsbruckdurchfhren. Dabei will die Phy-sikerin an ultrakalten Gasen vonMetallen der seltenen Erden dieQuanteneigenschaften der Mate-rie erforschen.

    ZweiterERC-Grant

    Die Quantenphysikerin FrancescaFerlaino wurde erneut ausge-zeichnet. Foto: Foto: IQOQI / M. R. Knabl

    Ende Dezember unterzeich-neten WissenschaftslandesratBernhard Tilg, Beteiligungsrefe-rentin Landesrtin Patrizia Zoller-Frischauf, UMIT-Rektorin SabineSchindler und Rektor TilmannMrk einen Kooperationsvertrag,der die Beteiligung der Univer-sitt Innsbruck mit zehn Prozent

    an der UMIT-Gesellschaft und diedamit verbundene vernetzte Zu-sammenarbeit zur Strkung desWissenschafts- und Wirtschafts-standorts Tirol festlegt.

    Kooperationbesiegelt

    Drei Briefe und zwei Post-

    karten von Moritz Schlick

    an Ludwig Wittgenstein

    sowie eine Postkarte von

    Schlick an Ludwig Hnsel

    bereichern den Bestand des

    Brenner-Archivs.

    Es klingt fast wie eine kleine

    Odyssee, wenn die Wittengestein-Expertin Ilse Somavilla und ihrKollege Anton Unterkircher vomInnsbrucker Brenner-Archiv dieGeschichte des kleinen Briefkon-voluts von Moritz Schlick erzh-len, das vergangenes Jahr vomForschungsinstitut Brenner-Archiverworben wurde.

    Moritz Schlick, Grnder desWiener Kreises und selbst einer dergroen Denker des 20. Jahrhun-derts, korrespondierte zwischen1924 und 1927 mit dem ster-reichischen Philosophen Ludwig

    Wittgenstein, dessen Arbeit er sehrbewunderte. Wittgenstein bekamdie Briefe und Postkarten an die

    Adresse seines Freundes LudwigHnsel, bei dem er immer wiederwohnte, wenn er Wien war. Die

    Korrespondenz blieb ber Jahr-zehnte im Besitz der Familie Hn-sel, wo Somavilla und Unterkirchersie bei einem Besuch vor 25 Jah-ren erstmals sichteten. Wir ar-beiteten am GesamtbriefwechselLudwig Wittgensteins. Wir durftendie Briefe sehen und erhielten so-

    gar Kopien, erzhlt Unterkircherund Somavilla ergnzt: Natrlichwaren wir damals schon an denOriginalen interessiert, sie konn-ten aber aufgrund der damals zur

    Verfgung stehenden Mittel nicht

    erworben werden. So verschwan-den die Originale aus dem Blick-feld der Forschung und gingen anein Wiener Antiquariat. Dieses ver-kaufte das wertvolle Konvolut anein Antiquariat in London. Da essich um sterreichisches Kulturer-be handelte, war die Ausfuhr ille-

    gal, erlutert Ulriker Tanzer, Lei-terin des Brenner-Archivs, an diesich das betreffende Londoner An-tiquariat mit dem Angebot wand-te, die Korrespondenz zu fairenBedingungen zurckzufhren.

    Schlick-Wittgenstein

    im Brenner-Archiv

    Die vom Brenner-Archiv erworbenen Postkarten und Briefe. Foto: Eva Fessler

    Winter School 2016An der Uni Innsbruck (Rechtswissenschaftliche Fakultt/Fakultt fr Poli-tikwissenschaft und Soziologie) und der Europischen Akademie Bozen(Institut fr Fderalismus- und Regionalismusforschung) fand wieder dieinzwischen bereits traditionelle internationale Winter School on Federa-lism and Governance unter der Schirmherrschaft des Europarats statt. Diediesjhrige siebte Ausgabe beschftigte sich mit Konflikt und Kooperation

    in fderalen Systemen. 30 exzellente Nachwuchsforscher und postgradualStudierende, die aus 130 Bewerbungen aus 50 Staaten ausgewhlt wurden,hrten dabei Vortrge von hochkartigen Verfassungsrechtlern und Polito-logen aus Europa und Sdafrika. Foto: Uni Innsbruck

    Regelmig zu Jahresbeginnfrdert das Land die Arbeit he-rausragender Nachwuchs-Wissen-schaftlerinnen und -Wissenschaft-ler der acht Tiroler Hochschulenmit 800.000 Euro aus dem Tiroler

    Wissenschaftsfonds. Insgesamt 69Personen aus den Tiroler Hoch-schulen erhielten dieses Jahr eineUntersttzung ihrer akademischenKarriere, 38 davon stammen vonder Universitt Innsbruck. Oh-ne den Wissenschaftsfonds desLandes Tirol wren zahlreiche For-schungsprojekte nicht durchfhr-

    bar. Ich freue mich, dass das LandTirol unsere innovativen Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaft-ler untersttzt, so Rektor Mrkim Rahmen der Feierstunde.

    Frderungenfr jungeWissenschaftler

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    Dienstag, 16. Februar 2016 23

    Diplome fr JungforscherAuch in diesem Jahr nahmen wieder mehr als 800 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren an 54 Kursen derKinder-Sommer-Uni teil. Den fleiigsten Besuchern berreichte Forschungs-Vizerektorin Sabine Schindler am 2. Februarein Jungforscher-Diplom. Foto: Uni Innsbruck

    Seit erstem Februar ist Eva

    Ramminger die neue Leiterin derUniversitts- und Landesbiblio-thek Tirol. Nach vielen weiterenberuflichen Stationen kommtsie jetzt wieder an die Uni Inns-bruck, jenen Ort, an dem ihreKarriere begonnen hat, zurck.Eva Ramminger absolvierte ih-re Bibliotheksausbildung an derUniversittsbibliothek Innsbruckund schloss auch ein Studium derKunstgeschichte an der Uni Inns-bruck ab. Ihre berufliche Lauf-bahn fhrte sie an die ETH Zrich,

    wo sie fr den Bereich der Kun-dendienste und der Spezialbibli-otheken der ETH-Bibliothek ver-antwortlich war; seit 2010 leitetesie die Universittsbibliothek derTechnischen Universitt Wien.

    Neue Leiterin derUni-Bibliothek

    Rektor Tilmann Mrk konnte zahl-reiche Tanzbegeisterte begr-en. Foto: www.freizeit-tirol.at

    Wer nicht mit der Zeit geht,der geht mit der Zeit. Unter die-sem Motto veranstalteten alle

    acht Tiroler Hochschulen heuerschon zum zweiten Mal einen ge-meinsamen Ball mit einem vlligneuen Konzept und interpretierendamit den traditionellen Uniballneu: Viel Raum fr junge Musik,ohne das traditionelle Angebotfr klassische Ballbesuchern zuverlieren. Dass das neue Konzeptaufgeht, zeigten die zahlreichenBesucherinnen und Besucher, dieTilmann Mrk in seiner Funktionals Vorsitzender der Tiroler Hoch-schulen am 30. Jnner wieder im

    Congress begren konnte.

    Uniball:Club & Ball

    Landeshauptmann GntherPlatter berreichte am 15. Dezem-ber den Tiroler Adler-Orden in Sil-

    ber an Universittsrtin HenriettaEgerth. Sie ist Geschftsfhrerinder sterreichischen Forschungs-

    frderungsgesellschaft FFG undseit 2013 Mitglied des Universi-ttsrats der Universitt Innsbruck.

    Tiroler Adler-Orden fr Unirtin

    m Dezember 2015 hat die

    Universitt Innsbruck das

    Rechnersystem LEO3e in

    den regulren Betrieb ber-

    nommen.

    Dieser Rechen-Cluster erweitertden seit drei Jahren betriebenenSupercomputer LEO3, dessen Leis-tungsfhigkeit damit noch einmalverdoppelt wird. Supercomputersind aus der Wissenschaft nicht

    mehr wegzudenken. Sie ermgli-chen etwa die Simulation der Trag-higkeit alter Gebude oder derEigenschaften neuer Materialien.Mit den Hochleistungsrechnern las-sen sich aber auch archologischeFunde am Computer rekonstruie-ren und grafisch darstellen oderdas dynamische Verhalten vonProteinen simulieren. Rund 200Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler der Universitt Innsbruck

    nutzen Grorechenanlagen in ih-rer Forschung. Mit der bergabedes Rechnersystems LEO3e in denregulren Betrieb kann der Zentra-le Informatikdienst der Uni (ZID)deren Anforderungen in Zukunftnoch besser erfllen. Der Rechen-Cluster ist als Erweiterung des be-stehenden Systems LEO3 konzi-

    piert und ersetzt den vor Kurzemabgeschalteten LEO2-Cluster. DieErweiterung des Supercompu-ters LEO3 um 900 CPU-Kerne derneuesten Prozessorgeneration und3.800 GB Hauptspeicher bedeuteteine Verdoppelung der Leistungs-fhigkeit gegenber der bishe-rigen Kapazitt.

    LEO3e: Supercomputererweitert

    Forschungsvizerektorin Sabine Schindler und Schwerpunktsprecher Alexan-der Ostermann freuen sich ber den neuen Supercomputer. Foto: Uni Innsbruck

  • 7/24/2019 wissenswert Februar 2016 - Magazin der Leopold-Franzens-Universitt Innsbruck

    24/24

    24. Februar, 19 UhrDer Blick auf Vater und Mutter.

    Wie Kinder ihre Eltern erleben.Buchprsentation der Herausge-ber Johannes Huber und HeinzWalter.Veranstalter: liber wiederin in Zu-sammenarbeit mit dem Institutr Psychosoziale Intervention

    und KommunikationsforschungEinleitung: Univ.-Prof. Dr.Helmwart Hierdeis, Prsenta-tion: Univ.-Ass. Dipl.Psych. Dr.ohannes Huber.iber wiederin, Erlerstrae 6

    3. Mrz, 16 UhrAkademischer Festakt anlss-ich des Beginns der Rekto-ratsperiode 20162020Anfang Mrz tritt das Team umRektor Tilmann Mrk die nchs-te Rektoratsperiode an der Uninnsbruck an. Der scheidendeVizerektor Roland Psenner wirdverabschiedet, der neue Vizerek-tor fr Lehre und Studierende,Bernhard Fgenschuh, feierlichn sein Amt eingefhrt.Aula, Universittshauptgebude,1. Stock

    7. Mrz, 14 UhrSymposium: Why consideranimals today? Research andTeaching in Human-AnimalStudiesnformationen unter: [email protected]

    SoWi, Universittsstrae 15,Seminarraum 1, 1. Stock, Zim-mernummer 08

    8. Mrz, 19 UhrNur ein Wimpernschlag

    Anna Rottensteiner liest ausihrem neuen Roman Nur ein

    Wimpernschlag (edition laurin,2016)

    liber wiederin, Erlerstrae 6

    14. Mrz, 18.15 UhrEritrea Massenflucht aus demLand der Hoffnung?

    Vortrag von Magnus Treiber,Ethnologe, Experte fr das Hornvon Afrika, Felsberger Institut.

    SoWi, Universittsstrae 15,Hrsaal 3

    14. Mrz, 9 UhrOrientierungskurse wozuund wohin?Christine Baur und MarleneStreeruwitz im Gesprch im Rah-men der Reihe Montagsfrhstckim Literaturhaus am Inn. Mode-

    ration: Anna RottensteinerLiteraturhaus am Inn, Josef-Hirn-Strae 5., 10. Stock

    28. Mrz, ab 14 UhrOsterfest im BotanischenGarten

    Am Ostermontag laden der

    Botanische Garten und dieGrne Schule zum Osterfest ein.

    An zahlreichen Stationen kannman Neues und Interessantesaus der Welt der Wissenschafterfahren oder bei einem Spa-ziergang durch den Garten berdie Vielfalt der Natur staunen.

    Wie jedes Jahr sorgen zahlreicheAktivitten fr Kinder fr einenspannenden Nachmittag.Botanischer Garten, Sternwarte-strae 15

    11. April, 17 UhrMigration und Menschenhan-del vom Horn von Afrika

    Vortrag: New forms of HumanTrafficking and Instability causingMigration in the Horn and North

    Africa von Mirjam van Reisen(Tilburg University)Leokino, Anichstrae 36

    11. April, 18.15 Uhr:Sound of Torture: Film vonKeren Shayo mit Filmgesprch.Der Film begleitet die Aktivis-tin Meron Estefanos bei ihrenErmittlungen zu Entfhrung,Folter und Menschenhandel von

    Flchtlingen auf der HalbinselSinai.Leokino, Anichstrae 36

    Weitere Informationen gibt es imOnline-Veranstaltungskalenderunter www.uibk.ac.at/eventsveranstaltungstipps

    veransta l tungst ipps

    Der Botanische Garten ldt zum Osterfest. Foto: Uni Innsbruck