wissenswert april 2014 - magazin der leopold-franzens-universität innsbruck

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Globalisierung - Sternschnuppen - Bologna-Prozess - Praxisnahes Studieren - Aufnahmeverfahren - Lehre vor den Vorhang - Kommunikation - Sport und Studium - Forschungsförderung - Neuer Blick auf Tirol

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  • Globalisierung14 Stationen umfasst der Kleine Kreuzweg des Hungersund zeigt Erschreckendes auf.

    Seite 4

    www.uibk.ac.atBeilage zur Tiroler Tageszeitung

    April 2014 sterreichische Post AG, Info.Mail Entgelt bezahlt

    M a g a z i n d e r L e o p o l d - F r a n z e n s - U n i v e r s i t t I n n s b r u c k

    LehreDrei Wissenschaftler der Uni Innsbruck wurden mit dem Ars-Docendi-Preis ausgezeichnet.

    Seite 14

    Alle Infos zum Studienstart Seite 12

  • Dienstag, 15. April 2014 3

    wissenswert Magazin der Leopold-Franzens-Univers i tt Innsbruck 15. Apr i l 2014

    Herausgeber und Medieninhaber: Univers i tt Innsbruck; Herstel ler : Intergraphik Ges. m. b. H. ; Sonderpubl ikat ionen, Leitung: Frank Tschoner; Redakt ionel le Koordinat ion: Susann e E. Rck, Chr ista Hofer ; Redakt ion: Chr ist ian Flatz, Nicole Ginzinger, Chr ista Hofer , Stefan Hohenwarter , Chr istoph Jel inek, Clemens Kartmann, Daniela Pmpel , Susann e E. Rck, Uwe Steger, Chr ist ina Vogt; Covergestaltung: Stephanie Brej la, Cathar ina Wal l i , Fotos Ti te lseite: Peter Mertz/BIG, Stefan Neuner, Uni Innsbruck; Fotos Seite 3: Thinkstock/creat ive_outlet , Uni Innsbruck, Alexander Haiden.

    Anschr i f t fr a l le : 6020 Innsbruck, Brunecker Strae 3, Postfach 578, Tel . 53 54-0, Bei lagen-Fax 53 54-3797.

    I m p r e s s u m

    e d i t o r i a l

    Univ.-Prof. Dr. Tilmann MrkRektor der Universitt Innsbruck

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    Liebe Leserin, lieber Leser!

    Es freut mich sehr, dass ber 9000 Tirolerinnen und Tiroler die Einladung der Tiroler Hochschulen, des Landes und der forschenden Unternehmen angenom-men und die Chance genutzt haben, im Rahmen der Langen Nacht der Forschung Wissenschaft und For-schung hautnah zu erleben. Ihr groes Interesse zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Auf dem richtigen Weg ist auch die Tiroler Landesre-gierung, die vor kurzem den Tiroler Wissenschafts-fonds massiv aufgestockt hat. Besonders wichtig ist dabei, dass gemeinsam mit dem sterreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) insbesondere die Projekt-frderungen fr NachwuchswissenschaftlerInnen deutlich erhht werden konnten. Investitionen in die Wissenschaft sind Investitionen in Kpfe, die dann mit ihrer Forschung die Grundlage fr neue Methoden, Produkte und Lsungen schaffen. Jungen Wissen-schaftlerInnen ein Angebot machen zu knnen, hilft uns dabei, den besten Kpfen an unserer Universitt eine Perspektive zu geben und sie im Land zu halten.Der Schwerpunkt dieser Ausgabe widmet sich un-serem Studienangebot und den Neuerungen fr den Studienbeginn im Herbst. Wir haben dabei in einigen sehr stark nachgefragten Fchern unsere rechtlichen Mglichkeiten genutzt und Aufnahmetests einge-fhrt. Dabei geht es uns nicht darum, junge Men-schen vom Studium abzuhalten, sondern gerade im Gegenteil darum, den Studierenden eine bewusste Studienwahl zu ermglichen und die folgende Studi-ensituation so zu organisieren, dass wir allen, die wir an unserer Universitt aufnehmen, auch ein entspre-chend hochwertiges Studium gewhrleisten knnen.

    A P R I L 2 0 1 4

    4 Global i s ierung Die 14 St a t ionen des K le inen K reuz weg des Hunger s f rde rn Er schreckendes zu t age.

    6 Sternschnuppen Nicht nur f r Romant ike r lohnt s i ch e in B l i ck zum H immel : Zu sehen s ind d ie Ly r iden -Schauer.

    8 Bologna-Prozess Die Uni p rsent ie r t ih r Stud ienangebot t ransparent und in te rnat iona l ve rg le i chbar.

    10 Prax isnahes Studieren A n de r Un i i s t d ie p rax i snahe A nwendung de r Lehr inha l te zent ra le r Bes t and te i l de r Ausb i ldung .

    12 Aufnahmever fahren Wer im Stud ien jahr 2014 / 2015 mi t dem Stud ium beg innen mchte , muss s i ch je t z t r eg i s t r ie ren .

    14 Lehre vor den Vorhang Dre i Innsb rucke r W issenschaf t le r e rh ie l ten den A r s - Docend i - P re i s f r ex ze l l ente Lehre .

    16 Kommunikat ion D ie Un ive r s i t t Innsb ruck b ie te t e inen Fo r tb i ldungskur s f r L a iendo lmet sche r an .

    18 Spor t und Studium Mit de r Sp i t zenspor t- F rde rung unte r s t t z t d ie Un ive r s i t t u . a . d ie Judoka Be rnadet te Gra f .

    19 Forschungsfrderung V ie r Mi l l ionen Euro jhr l i ch w i rd T i ro l ab heuer in d ie Fo r schungs f rde rung inves t ie ren .

    20 Neuer B l ick auf T i ro l Das T i ro l Panorama hat s i ch se i t de r E r f fnung vo r d re i Jahren zum Pub l ikumsmagneten ent wicke l t .

    i n h a l t

    19

    6

    20

  • Dienstag, 15. April 2014 4

    Folgen von Klima- und Naturkata-strophen, fehlerhafte Wirtschafts- und Landwirtschaftspolitik, Politik-

    versagen bis hin zum Spekulieren mit Grundnahrungsmitteln, und was alles an strukturellen Ursa-

    chen fr Hunger noch zu nennen wre, sollten nicht als Rechtferti-gung herangezogen werden, die scheinbar hoffnungslose Lage bei der Hungerbekmpfung zu recht-fertigen.

    Schweigen brechenWas knnte ein erster Schritt

    sein?Josef Nussbaumer: Wir ms-

    sen den Kreislauf des Schwei-gens durchbrechen, denn Hun-ger ist eine stille Katastrophe. Man versucht, diesen sozialen Skandal entweder berhaupt zu verschweigen oder zumindest so wenig wie nur mglich medial ans Tageslicht zu bringen. Im Mo-ment kann man wohl ohne groe

    bertreibung behaupten, dass ein Groteil der Hungernden und der Verhungerten direkt im Archiv des Schweigens landen. Richtig tot sind aber nur diejenigen, ber die man nicht mehr redet und die man endgltig aus der Erin-nerung verdrngt hat. Der Hun-ger braucht also dringend mehr ffentlichkeit.

    Aktuell leben auf der Erde sieben Milliarden Menschen. Kann die Er-de berhaupt so viele Menschen er-nhren?

    Josef Nussbaumer: Global ist Hunger nicht primr ein Produk-tionsproblem, sondern ein Vertei-lungsproblem. Mit anderen Wor-ten: Es werden nicht zu wenig Nahrungsmittel produziert, diese gelangen nur nicht an alle Men-

    Josef Nussbaumer hat den Hunger in der Welt auf-gearbeitet. Im Interview berichtet er von den gr-ten Ungerechtigkeiten und Herausforderungen.

    Herr Nussbaumer, Hunger spielt in unserem Alltag kaum mehr eine Rolle. Warum bringen Sie das The-ma wieder ins Gesprch?

    Josef Nussbaumer: Die letz-ten Hungererfahrungen in un-seren Breiten gab es in den Vier-zigerjahren. Wohl noch nie in der langen Geschichte unserer Gegenden gab es bislang eine so lange hungerfreie Zeit. So wundert es auch nicht, dass die meisten Bewohner hierzulande sich dessen kaum mehr bewusst sind. Betrachtet man die Hunger-situation allerdings historisch und global, so kann man dies nur mit dem traurig-tragischen Befund beschreiben, dass Hunger fr Mil-liarden Menschen und ber Jahr-tausende die Todesursache gewe-sen ist. Es handelt sich bei Hunger aber nicht um ein Naturgesetz, sondern um ein Versagen der Menschen. Und das heit: Wir mssen etwas dagegen tun!

    Viele UrsachenWoran liegt es, dass noch immer

    so viele Menschen hungern?Josef Nussbaumer: Hunger

    hat viele miteinander zusammen-hngende Ursachen. Sie alle hier nur aufzuzhlen, wrde schon den zur Verfgung stehenden Raum vllig sprengen. Und ge-nau darin liegt das Problem: Man msste so viele Hebel gleichzei-tig in Bewegung setzen, um den Hunger endgltig zu beseitigen. Himmelschreiende Armut, Kriege,

    Vierzehn Stationen umfasst der Kleine Kreuzweg des Hungers. Er frdert Trauriges, Erschreckendes und Unverantwortliches zutage und er fhrt uns unsere Gier plakativ vor Augen.

    Hunger? Den haben doch nur die anderen!

    Ein treffender Satz von Papst Franziskus, urteilt Josef Nussbaumer nach seinen Recherchen zum Hunger. Grafiken: Stefan Neuner; Foto: Stefan Becker

    Wir geben nur noch 15 Prozent unseres Einkom-mens fr Lebensmittel aus. So billig wird Essen nie wieder sein. Josef Nussbaumer

  • Dienstag, 15. April 2014 4

    Folgen von Klima- und Naturkata-strophen, fehlerhafte Wirtschafts- und Landwirtschaftspolitik, Politik-

    versagen bis hin zum Spekulieren mit Grundnahrungsmitteln, und was alles an strukturellen Ursa-

    chen fr Hunger noch zu nennen wre, sollten nicht als Rechtferti-gung herangezogen werden, die scheinbar hoffnungslose Lage bei der Hungerbekmpfung zu recht-fertigen.

    Schweigen brechenWas knnte ein erster Schritt

    sein?Josef Nussbaumer: Wir ms-

    sen den Kreislauf des Schwei-gens durchbrechen, denn Hun-ger ist eine stille Katastrophe. Man versucht, diesen sozialen Skandal entweder berhaupt zu verschweigen oder zumindest so wenig wie nur mglich medial ans Tageslicht zu bringen. Im Mo-ment kann man wohl ohne groe

    bertreibung behaupten, dass ein Groteil der Hungernden und der Verhungerten direkt im Archiv des Schweigens landen. Richtig tot sind aber nur diejenigen, ber die man nicht mehr redet und die man endgltig aus der Erin-nerung verdrngt hat. Der Hun-ger braucht also dringend mehr ffentlichkeit.

    Aktuell leben auf der Erde sieben Milliarden Menschen. Kann die Er-de berhaupt so viele Menschen er-nhren?

    Josef Nussbaumer: Global ist Hunger nicht primr ein Produk-tionsproblem, sondern ein Vertei-lungsproblem. Mit anderen Wor-ten: Es werden nicht zu wenig Nahrungsmittel produziert, diese gelangen nur nicht an alle Men-

    Josef Nussbaumer hat den Hunger in der Welt auf-gearbeitet. Im Interview berichtet er von den gr-ten Ungerechtigkeiten und Herausforderungen.

    Herr Nussbaumer, Hunger spielt in unserem Alltag kaum mehr eine Rolle. Warum bringen Sie das The-ma wieder ins Gesprch?

    Josef Nussbaumer: Die letz-ten Hungererfahrungen in un-seren Breiten gab es in den Vier-zigerjahren. Wohl noch nie in der langen Geschichte unserer Gegenden gab es bislang eine so lange hungerfreie Zeit. So wundert es auch nicht, dass die meisten Bewohner hierzulande sich dessen kaum mehr bewusst sind. Betrachtet man die Hunger-situation allerdings historisch und global, so kann man dies nur mit dem traurig-tragischen Befund beschreiben, dass Hunger fr Mil-liarden Menschen und ber Jahr-tausende die Todesursache gewe-sen ist. Es handelt sich bei Hunger aber nicht um ein Naturgesetz, sondern um ein Versagen der Menschen. Und das heit: Wir mssen etwas dagegen tun!

    Viele UrsachenWoran liegt es, dass noch immer

    so viele Menschen hungern?Josef Nussbaumer: Hunger

    hat viele miteinander zusammen-hngende Ursachen. Sie alle hier nur aufzuzhlen, wrde schon den zur Verfgung stehenden Raum vllig sprengen. Und ge-nau darin liegt das Problem: Man msste so viele Hebel gleichzei-tig in Bewegung setzen, um den Hunger endgltig zu beseitigen. Himmelschreiende Armut, Kriege,

    Vierzehn Stationen umfasst der Kleine Kreuzweg des Hungers. Er frdert Trauriges, Erschreckendes und Unverantwortliches zutage und er fhrt uns unsere Gier plakativ vor Augen.

    Hunger? Den haben doch nur die anderen!

    Ein treffender Satz von Papst Franziskus, urteilt Josef Nussbaumer nach seinen Recherchen zum Hunger. Grafiken: Stefan Neuner; Foto: Stefan Becker

    Wir geben nur noch 15 Prozent unseres Einkom-mens fr Lebensmittel aus. So billig wird Essen nie wieder sein. Josef Nussbaumer

  • Dienstag, 15. April 2014 5

    Wie viel Wasser haben wir, wie viele Tiere essen wir und wie viel Vermgen horten wir? Fragen, auf die Stefan Neuner in seinen Grafiken eine Antwort gibt.

    J osef Nussbaumer forscht und lehrt am Institut fr Wirtschaftstheorie, -politik und -geschichte. Seine For-schungsschwerpunkte sind Wirtschaftsgeschichte seit ca. 1850, Katastrophengeschich-te, Ernhrungs- und Hunger-geschichte und Umweltge-schichte. In seinem neuen Aufsatz Kleiner Kreuzweg des Hungers gewhrt er einen Einblick in den Irrsinn der ak-tuellen globalen Ernhrungs-situation.

    zur perSoN

    JoSeF NuSSbAumer

    schen. Um alle Menschen zu st-tigen, mssten wir aber sehr wohl etwas an unseren Ernhrungs- und Konsumgewohnheiten n-dern. Ob ich Getreide zur Fleisch-produktion oder zur Produktion von Biodiesel und Landflchen zum Anbau von nachwachsen-den Rohstoffen verwende ber-all treffen wir auf die Verteilungs-problematik, die zum Teil recht brachiale Zge trgt. Nehmen wir nur das so genannte land grabbing (Landraub), das in letzter Zeit immer mehr um sich greift, wo die Reichen (vor allem ber Konzerne) sich an den guten Landflchen der Armen bedienen: Pessimisten befrchten, dass zehn bis 30 Prozent der weltweiten Agrarflche diesem Phnomen zum Opfer zu fallen knnten. An-dererseits hungern weltweit etwa

    hunderte Millionen Subsistenz-bauern, die sich mit schlechten Bden begngen mssen, um gerade einmal sich und ihre Fa-

    milien zu ernhren. Umvertei-lung wird wohl auch unsere Ess-gewohnheiten betreffen mssen, denn schon heute wrde man bei europischen Konsumgewohn-heiten die doppelte Flche der Erde fr die Nahrungsmittelpro-duktion bentigen. Unser Verhal-ten ist somit in der jetzigen Form nicht globalisierbar.

    Ungebremste FleischlustWie steht es mit dem oft ge

    geielten Fleischkonsum?Josef Nussbaumer: Betrachtet

    man die Entwicklung des globa-len Fleischkonsums der letzten Jahrzehnte, so kann man von ei-ner Fleischeslust noch nie da-gewesenen Ausmaes sprechen. Um 1950 wurden weltweit rund 44 Millionen Tonnen Fleisch pro-duziert, 2011 hatte sich die Pro-duktion fast versiebenfacht. Jede Sekunde werden auf unserem Globus 1900 Tiere geschlachtet, um den Fleischkonsum vor allem der privilegierteren (reicheren) Weltbevlkerung zu befriedigen. Durch die Umwandlung von pflanzlichen in tierische Nah-rungsmittel gehen Unmengen an Kalorien verloren, die theo-retisch 3,5 Milliarden Menschen ernhren knnten. Wir werden also nicht fr alle Zeit beliebig viel

    Fleisch essen knnen. Was kann jeder Einzelne gegen

    den Hunger tun? Bleibt uns nichts anderes, als zu kapitulieren?

    Josef Nussbaumer: Jeder Ein-zelne kann sehr wohl etwas tun. Wir sollten alle keine Nahrungs-mittel verkommen lassen. Scht-zungen gehen davon aus, dass ein Drittel bis die Hlfte aller weltweit produzierten Nahrungsmittel, auch wegen falscher Lagerung, weggeworfen werden. Das kann so sicher nicht weitergehen. Allein von den in den USA und Europa weggeworfenen Nahrungsmitteln knnte man dreimal so viele Men-schen ernhren, wie auf der Erde an Unterernhrung leiden. Wer es verstehen kann, der ver stehe es. Ich halte es mit Jean Zieg- ler, der in seinen Vortrgen im-mer wieder erwhnt, dass eines Tages die Schande und das Sich-Schmen der Nichthungernden ob der vielen Hungernden obsie-gen werde. Mit anderen Worten: Diese Schande vergleichbar mit der scheinbaren Ausweglosigkeit des Karfreitages sollte ein letz-ter Stachel im Fleisch der Gest-tigten werden. Wie sagte schon Hermann Broch: Bekmpfen wir also unsere grte Snde: die Gleichgltigkeit!

    [email protected]

    uns geht es erst 50 Jahre gut wir hatten bisher viel zu wenig zeit zum umden-ken. Josef Nussbaumer

  • Dienstag, 15. April 2014 6

    Wie Meteorschauer entste-hen und welche Bedeutung sie fr die Wissenschaft haben, erlutert ao. Univ.-Prof. Walter Saurer vom Institut fr Astro- und Teil-chenphysik.

    Wer zwischen dem 16. und 26. April in den nchtlichen Himmel schaut, kann gute Wetterbedin-gungen vorausgesetzt den Ly-riden-Schauer beobachten. Der Meteorstrom, der bereits in chine-sischen Aufzeichnungen aus dem siebten Jahrhundert vor Christus erwhnt wird, erreicht seinen H-hepunkt in der Nacht vom 22. auf den 23. April, erklrt ao. Univ.-Prof. Walter Saurer vom Institut fr Astro- und Teilchenphysik der Universitt Innsbruck.

    Langer Blick zurckDer Ursprung des Lyriden-

    Schauers reicht bis in die Zeit der Entstehung unseres Planetensys- tems zurck. Dieses hat sich vor rund 4,5 Milliarden Jahren gebil-det. Wie Saurer erlutert, haben sich damals kleine Staubkrner durch elektrochemische Krfte aneinander gebunden und sind auf diese Weise bis zu einer Gr-e von einigen Kilometern ange-gewachsen. Diese Gebilde nennt man ,Planetesimale. Diese wiede-rum sind nun untereinander zu-sammengestoen und so grer geworden und haben schlussend- lich die Planeten erzeugt. Dabei wurden aber nicht alle Planete-simale aufgebraucht, sehr viele sind brig geblieben und kreisen auch heute noch um die Sonne, schildert der Astrophysiker weiter. Unterschieden werden zwei Arten von Planetesimalen: einerseits die

    Nicht nur fr Romantiker lohnt sich zwischen 16. und 26. April ein Blick in den nchtlichen Himmel : In dieser Zeit knnen die Sternschnuppen aus dem Sternbild der Leier beobachtet werden.

    Einen Blick auf die Lyriden werfen

    Sternschnuppen scheinen alle von einem Punkt auszugehen. Im Fall der Lyriden sieht es so aus, als wrden sie aus dem Sternbild der Leier kommen. Foto: Thinkstock/creative_outlet

  • Dienstag, 15. April 2014 7

    Kometen, die in eher groer Ent-fernung von der Sonne entstan-den sind und aufgrund der vor-herrschenden Klte auch flchtige Stoffe (wie Wasserdampf oder Methan) in gefrorener Form ent-halten. Andererseits die Astero-iden, also jene Planetesimale, die nher an der Sonne entstanden sind und denen diese gefrorenen Stoffe fehlen.

    Kometen und AsteroideNhert sich nun ein Komet

    auf seiner Bahn der Sonne, wird es wrmer und die flchtigen Stoffe werden wieder gasfrmig. In Form von vielen kleinen Explo-sionen auf dem Kometen werden die flchtigen Stoffe freigesetzt und reien auch Staubkrner vom Kometen mit in das All. Das frei-gesetzte Gas beginnt zu leuchten und bildet den Schweif des Ko-meten. Auf diese Weise wird ein Komet bei jedem Umlauf weniger und schlussendlich gibt es keine flchtigen Bestandteile mehr in ihm. Dann knnen wir ihn nicht mehr als Kometen mit Schweif se-hen. Der Komet ist jetzt zu einem Asteroiden geworden, erklrt Saurer weiter.

    Erde trifft StaubwolkeAllerdings kreisen die whrend

    der Lebenszeit des Kometen frei-gesetzten Staubkrner noch im-mer wie eine groe, sehr langge-zogene Wolke auf der Bahn dieses ehemaligen Kometen um die Son-

    Der Astrophysiker Walter Saurer in seinem Bro. Foto: Saurer

    Sternwarte neu erffnetD ie Historische Sternwarte im Botanischen Garten der Universitt Innsbruck in Htting wurde am 8. April nach umfas-senden Umbauarbeiten neu er-ffnet. In den vergangenen vier Jahren wurden u. a. das Leitsys-tem zur Sternwarte erneuert und der historische Teil des Gebudes mit Hilfe der Stadt Innsbruck be-suchergerecht adaptiert.

    D ie Gebude der Sternwar-te von Egon von Oppolzer wurden 1904 fertiggestellt. Die Anlage selbst besteht aus einem

    Hauptgebude und einer frei-stehenden Kuppel. Der grte Ausbau der Sternwarte erfolgte 1968/69. Ein bereits 1953 ange-bauter Trakt wurde dabei erwei-tert, unter anderem entstehen zwei Stellpltze fr Teleskope. Im Jahr 1973 wurde fr die Op-polzer-Sternwarte ein 15-cm-Zeiss-Coud-Linsenteleskop fr die Lehre angeschafft und in der Kuppel aufgestellt.

    B esichtigt werden kann die Historische Sternwarte jeden Mittwoch von 16.30 bis 18.30 Uhr, auerdem beim Ostermon-tagsfest im Botanischen Garten, das am 21. April stattfindet und von der Grnen Schule organi-siert wird.

    hiStoriSche SternWArte in htting

    Das lteste erhaltene Bild der Sternwarte, das 1929 aufgenommen wurde. Rechts hinten im Bild ist die Villa Oppolzer zu sehen. Foto: Uni Innsbruck/Archiv

    ne. Nun kann es vorkommen, dass die Erde auf ihrem Weg um die Sonne eine solche Wolke pas-siert. Das erfolgt immer an der-selben Stelle der Erdumlaufbahn, also zum selben Datum. Dann fal-len viele Staubkrner dieser Wol-ke als Sternschnuppenschauer auf die Erde, erzhlt Saurer.

    Benannt werden diese Meteor-schauer nach dem Sternbild, aus dem sie zu kommen scheinen,

    wenn man sie von der Erde aus beobachtet. Bei den Lyriden scheinen also alle Sternschnup-pen aus dem Sternbild Leier zu kommen. Wer den Lyriden-Schauer beobachten mchte, sollte nach Osten blicken, wo die Leier zu sehen ist. Am besten legt man sich dabei einfach auf den Rcken, so der Tipp von Saurer.

    Auf die Bedeutung der Meteor-

    schauer fr die Astrophysik an-gesprochen, schmunzelt Saure r: Falls sie verglhen, sind sie schn anzusehen und fr einen Wunsch gut. Fr die Astrophysik interessant werden sie erst, wenn sie es bis zur Erdoberflche schaf-fen und nicht vorher verglhen. Diese ,Meteoriten erlauben dann eine Sicht in die Zeit der Plane-tenentstehung.

    [email protected]

  • Dienstag, 15. April 2014 8

    Das Studienangebot transparent , klar verstndlich und international vergleichbar darstellen dieses Ziel hat die Universitt Innsbruck laut Vizerektor Roland Psenner erreicht . Ende Mrz wurden die Bemhungen nun von der EU-Kommission mit der Verleihung eines Gtesiegels, des ECTS-Labels, belohnt .

    Ziele des Bologna-Prozesses ernst nehmen

    Vizerektor Roland Psenner und Bologna-Beauftragte Christina Raab nehmen die Auszeichnungen entgegen.

    Roland Psenner, Vizerektor fr Lehre und Studierende, ber den Bologna-Prozess, internationale Vergleich-barkeit von Studien und Qualittssicherung in der Lehre.

    Ende Mrz hat die Uni Innsbruck als erste sterreichische Universitt und eine von wenigen europischen Voll-Universitten das ECTS-Label erhalten. Welche Leistungen wer-den damit gewrdigt?

    Roland Psenner: Die Verlei-hung dieses Gtesiegels ist ein Meilenstein auf unserem Weg, die Ziele des Bologna-Prozesses zu erreichen. Ich denke, dass Uni-versitten davor zurckschrecken, weil das viel, sehr viel Arbeit ist. Wir haben diesen Aufwand auf uns genommen, weil das im Rah-men unseres Bologna revisited-Prozesses notwendig ist.

    Was ist mit Bologna revisited gemeint?

    Roland Psenner: Der Bologna-Prozess bezeichnet die Hochschul-reform, die auf die Anliegen der Studierenden ausgerichtet ist und auf die europaweite Vergleichbar-keit von Studien und Studienab-schlssen sowie die Erhhung der internationalen Mobilitt der Stu-dierenden abzielt. Wir haben in den vergangenen Jahren in dieser

    Richtung sehr viel unternommen und einen Groteil der Studien auf das Bachelor-, Master- und PhD-System umgestellt. Diese Re-form wurde sehr rasch durchge-zogen, und in manchen Bereichen gab und gibt es noch Nachbesse-

    rungsbedarf. Einerseits, um die ei-gentlichen Ziele der Reform zu er-reichen, und andererseits, um die hohe Qualitt der universitren Studien zu gewhrleisten. Dieser Prozess luft bei uns unter dem Namen Bologna revisited.

    Welche Manahmen werden nun im Zusammenhang mit dem ECTS-Label konkret gesetzt?

    Roland Psenner: Es wurden smtliche Studien systematisch bis zu den Lehrveranstaltungs-beschreibungen analysiert und

  • Dienstag, 15. April 2014 9

    Univ.-Prof. Dr. Roland Psenner, Vizerektor fr Lehre und Studierende an der Universitt Innsbruck. Fotos: www.mariorabensteiner.com; OeAD-GmbH/APA-Fotoservice/Ztl

    berprft, ob sie noch mit den Anforderungen bereinstimmen, die ich als Studierende oder Stu-dierender habe, wenn ich mich zum Beispiel darber informieren will, was ich an der Universitt Innsbruck studieren kann, oder wenn ich wissen will, was ich nach Absolvierung eines Moduls kann, wei bzw. in der Lage bin zu tun. Ich suche ein interessantes Studium und sehe, da gibt es et-was: Dann will ich etwas ber die Inhalte und die mglichen Ttig-keitsfelder wissen, was ich mit-bringen muss und was die Anfor-derungen sein werden. Wir wol-len hier Transparenz bieten, die einem Vergleich auf europischer Ebene standhlt. Die strukturierte, einheitliche und vollstndige Dar-stellung aller Bologna-konformen universitren Studien ermglicht es, das Angebot der Universi-tt in die europische Bildungs-landschaft einzuordnen und zu vergleichen. Gleichzeitig werden Kooperationen und internationa-le Vereinbarungen, insbesondere im Bereich der Mobilitt der Stu-dierenden, erleichtert, da interna-tionalen Partnerinnen und Part-nern relevante Informationen auf Deutsch und Englisch zur Verf-gung stehen. Auch wenn interna-tionale Studierende die deutsche Sprache gut beherrschen, gilt das nicht unbedingt fr ihre an aus-lndischen Partneruniversitten beheimateten Betreuerinnen und Betreuer oder fr Wissenschaftle-rinnen und Wissenschaftler, die an Kooperationen in Lehre und Forschung mit der Universitt Innsbruck interessiert sind. Das heit, die Ziele des Bologna-Pro-zesses ernst zu nehmen.

    4000 LehrveranstaltungenMit welchem Aufwand war das

    Ganze verbunden?Roland Psenner: Wir bieten

    ber 125 Studien und in jedem Semester rund 4000 Lehrveran-staltungen an. Man kann sich vorstellen, dass es sehr viel Arbeit war, die entsprechenden Infor-mationen systematisch und ber alle Disziplinen hinweg einheit-lich aufzubereiten. Damit waren im Prinzip smtliche Institute, alle Lehrenden, Studienbeauftragten, Studiendekaninnen und Studi-endekane befasst. Die treibende Kraft dahinter war unsere Bologna-Beauftragte, Mag. Christina Raab, die gemeinsam mit Mitarbeite-rinnen, Kolleginnen und Kollegen

    in Verwaltung und Lehre, allen voran der Fakultten-Servicestelle und der Applikationsentwicklung Verwaltungs-Informationssysteme (VIS), in unermdlicher Kleinarbeit die bestehenden Informationen berprft und fehlende Angaben ergnzt haben. Die aufbereiteten Informationen wurden zudem ins Englische bersetzt. Nun bieten wir klare und bersichtliche Infor-mationen zum Studium, die in-ternational vergleichbar sind. Das ECTS-Label der EU-Kommission hat uns dabei geholfen, die vielen Beteiligten fr dieses aufwndige Projekt zu begeistern. Dabei ha-ben wir auch abteilungsbergrei-

    fende Ablufe diskutiert und n-derungen erarbeitet, die mit dem Gtesiegel nicht direkt zusam-menhngen, aber durch bessere Zusammenarbeit an der Univer-sitt letztlich allen Studierenden zugutekommen.

    Welche Bedeutung hat diese Aus-zeichnung fr die Universitt?

    Roland Psenner: Das ECTS-Label steht auch fr transparente Arbeitsablufe und Verfahren im Bereich von Studium und Lehre. Die Anwendung und Einhaltung internationaler Qualittsstandards ist Teil der Internationalisierungs-strategie der Uni Innsbruck. Die Uni Innsbruck ist eine der zehn

    am strksten international ausge-richteten Universitten der Welt. Das hat das aktuelle, international viel beachtete Times Higher Edu-cation World University Ranking ergeben. Deshalb ist es selbstver-stndlich, dass wir unsere Stan-dards, unsere Inhalte und unsere Qualittskriterien transparent und international verstndlich darstel-len. Gleichzeitig sichern wir da-mit auch die Qualitt im Bereich des Studiums. Die Auszeichnung besttigt diesen Anspruch und die hohe Qualitt der Universitt Innsbruck.

    Erneute AuszeichnungMit dem ECTS-Label wurde auch

    das Diploma Supplement Label der Uni Innsbruck erneuert. Wofr steht dieses Gtesiegel?

    Roland Psenner: Das Diploma Supplement Label ist ein Gte- siegel fr eine qualitativ hochwer-tige Realisierung des Bologna-Pro-zesses. Wir freuen uns sehr, dass wir diese Auszeichnung bereits zum zweiten Mal erhalten haben. Als eines der Schlsselwerkzeuge des Bologna-Prozesses untersttzt das Diploma Supplement die in-ternationale Vergleichbarkeit der Studien und die Mobilitt der Stu-dierenden. Der Diplomzusatz wird den Studierenden nach erfolg-reichem Abschluss des Studiums zusammen mit dem Abschluss-zeugnis ausgehndigt. Er erlu-tert das Niveau der Qualifikation und macht Angaben zum Inhalt des Studiums und den erzielten Ergebnissen. Dem Diploma Sup-plement ist auch eine Erklrung des sterreichischen Hochschul-systems beigefgt.

    Das Interview fhrte Christian Flatz.

    [email protected]

    Mobilitt frdern

    D as ist das Ziel des mit 1. Jn-ner 2014 gestarteten Pro-gramms Erasmus+. Bis 2020 will das Frderprogramm der Euro-pischen Union europaweit bis zu fnf Millionen Menschen die Mglichkeit geben, in einem an-deren Land zu lernen, eine Aus-bildung zu absolvieren, zu arbei-ten oder eine Freiwilligenttigkeit auszuben. Fr Studierende der Universitt Innsbruck bedeutet

    dies, dass jeder Studierende pro Studienzyklus (Bachelor, Master, PhD) eine Frderung fr einen bis zu 12-monatigen Studienaufent-halt und/oder ein Praktikum be-antragen kann. Die im Rahmen dieses Aufenthalts im Ausland er-brachten Leistungen knnen im laufenden Studium an der Uni-versitt Innsbruck angerechnet werden. Mgliche Lnder fr eine Erasmus+-Frderung sind neben den 28 Mitgliedsstaaten der Euro-pischen Union Island, Liechten-stein, Norwegen, die Trkei und die FJR Mazedonien. Die Zuschs-

    se fr den Auslandsaufenthalt lie-gen im Studienjahr 2014/15 je nach Zielland zwischen 282 und 333 Euro pro Monat fr einen Studienaufenthalt (1 oder 2 Se-mester) und zwischen 384 und 435 Euro pro Monat fr ein Prak-tikum (212 Monate); Studieren-de mit besonderen Bedrfnissen knnen Sonderzuschsse bean-tragen. Weitere Informationen zu Erasmus+ sowie Antragsformu-lare erhalten Sie im Internatio-nal Relations Office der Univer-sitt Innsbruck: www.uibk.ac.at/ international-relations/erasmus

  • Dienstag, 15. April 2014 10

    Wir wollten den Lehrerinnen und Lehrern ein Tool in die Hand geben, das es ihnen ermglicht, Themen wie Bodenaufbau, Ge-steine und natrliche Ressourcen im Unterricht besser zu vermit-teln vor allem da diese Themen im Lehrplan vieler Schulen nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen, so Univ.-Prof. Christoph Sptl, der die Idee zum Projekt hatte und die Bachelor-Studie-renden betreute. Die fertigen Koffer wurden im Februar der amtsfhrenden Prsidentin des Landesschulrats, Beate Palfrader, berreicht und anschlieend auf die jeweiligen Bezirke an Schu-len verteilt. Die Lehrerinnen und Lehrer knnen sich den Lehrkof-fer bei der jeweiligen Standort-Schule ausleihen.

    Stein ist nicht gleich SteinKatharina Lechner erinnert sich

    an eine Situation in ihrer Schul-zeit, die ihr Interesse fr die Geo-logie geweckt hat: Ein Lehrer hat die Klasse aufgefordert, Steine zu sammeln und mitzubringen. Als Schlerinnen und Schler hatten wir noch keine Vorstellung davon, wie unterschiedlich Steine sein knnen. Ich denke, fr Kinder ist es spannend und auch lehrreich, zu sehen, dass Stein nicht gleich Stein ist. Die Studierenden ha-

    Studieren bedeutet mehr als rein wissenschaftliches Arbeiten. An der Universitt Innsbruck ist die praxisnahe Anwendung der Lehrin-halte ein zentraler Bestandteil der Ausbildung, wie die folgenden drei Projekte zeigen.

    Praxisnahes Studieren: Ein Koffer zum Lernen

    Katharina Lechner freut sich ber einen Ammonitfund am Schleimsat- tel. Foto: Katharina Lechner

    Viele Studierende mch-ten nach dem Studium die gelernten Inhalte in der Praxis anwenden. Um sie darauf vorzubereiten, bie-ten immer mehr Professo-rinnen und Professoren aus unterschiedlichen Fachrich-tungen Projekte an, die Wissenschaft und Praxis miteinander verbinden so auch an der Fakultt fr Geo- und Atmosphrenwis-senschaften.

    Bachelorarbeiten mit einem besonderen Mehrwert fr Schu-len sind als schriftlicher und prak-tischer Abschluss im Studium der Erdwissenschaften entstanden. Acht geologische Lehrkoffer fr die Tiroler Bezirke, auer fr Inns- bruck Stadt, wurden in studen-tischen Arbeiten entwickelt. Die Bezirke sind alle unterschiedlich. Die Aufgaben bestanden darin, die fr das Gebiet wichtigsten Gesteinsarten zu erfassen, diese zu sammeln und daraus einen anschaulichen Koffer zusam-menzustellen, erklrt Katharina Lechner, die den Lehrkoffer fr den Bezirk Schwaz erstellt hat.

  • Dienstag, 15. April 2014 11

    Ein Film wird bersetztE in Auftrag der etwas ande-ren Art erreichte Studierende des Institutes fr Translations-wissenschaft. Die bersetzung eines 40-mintigen Dokumen-tarfilms samt Synchronisierung, Tonschnitt und Untertitelung ist nichts, womit Studierende und Lehrende alltglich konfron-tiert sind. Unter der Leitung von Mag. Martina Mayer und unter der Schirmherrschaft des Frank-reich-Schwerpunkts stellten sich 17 Studierende der Herausforde-rung, die spannende Geschich-te einer groen Entdeckung aus dem Franzsischen ins Deutsche zu bersetzen. Im Jahr 2008 stie-en der franko-marokkanische Geologe Univ.-Prof. Abderraz-ak El Albani (Universitt Poitiers & CNRS) und sein Team in Ga-bun auf 2,1 Milliarden Jahre alte Fossilien bis dahin unbekannter komplexer Lebewesen die Ga-bonionta. Der sensationelle Fund

    belegte, dass mehrzelliges Le-ben um mehr als 1,5 Milliarden Jahre frher entstanden war als angenommen. Die bersetzung des Films Experiment Leben Gabun vor 2 Milliarden Jahren umrahmt derzeit eine Sonder-ausstellung der Gabonionta im Naturhistorischen Museum in Wien. In Innsbruck wird der Film

    am 4. Juni anlsslich eines Gast-vortrages von Professor El Alba-ni in der Claudiana gezeigt. Alle bereits im Studium erworbenen bersetzerischen Kompetenzen konnten in diesem Projekt ver-eint werden fr die Studieren-den eine groartige Mglichkeit, ihr Knnen im konkreten Praxis-feld unter Beweis zu stellen.

    institut fr translationswissenschaft

    Neo-Synchronsprecher Damiano Grasso und Hubert Rinner bei den Ton-aufnahmen im Studio. Foto: Martina Mayer

    ben sich bemht, ihre Arbeiten so vielseitig wie nur mglich zu gestalten. Im Koffer habe ich komplett rot gefrbte Steine so-wie einen Schwazer Dolomit mit wunderschnem blauen Azurit und grnem Malachit. Der Koffer ist wirklich sehr bunt geworden!, freut sich die Studentin.

    Typisch fr die RegionAusgerstet mit Rucksack, Geo-

    logenhammer und Salzsure zur Bestimmung der Gesteinsarten hat sich Katharina Lechner in ih-rer Heimat Schwaz auf die Suche gemacht. Vom Achensee ber das Rofangebirge bis ins Zillertal hat sie alle wichtigen Bereiche abgedeckt. Ein Teil des Koffers sollten Steine mit besonderer Be-deutung fr die Region sein. Fr den Bezirk Schwaz habe ich dafr die Gestein e aus dem Bergbau gewhlt. Vor allem in den Ge-steinen des Schwazer Dolomits befinden sich reiche Erzlagerstt-ten, aus denen Silber und Kupfer gewonnen wurden. Weiters habe ich den Magnesit aus Tux, den Goldquarzit vom Goldbergbau in Zell am Ziller und den lschie-fer vom Achensee behandelt, erklrt die Studentin. Im Koffer befinden sich, neben den lokalen Besonderheiten, auch hufigere Gesteinsarten wie der Wetter-steinkalk, der in sterreich weit verbreitet ist.

    Arbeit mit OrtskundigenFr die gebrtige Schwazerin

    war die Arbeit an dem Projekt auch persnlich interessant: Ich kenne mich in meiner Heimat zwar aus, aber so intensiv habe ich mich noch nie mit meiner Umgebung beschftigt. Um he-rauszufinden, an welchen Stellen welche Gesteine zu finden sind, informierte sich Katharina Lechner bei ortskundigen Einheimischen,

    so zum Beispiel bei Peter Gstrein, einem geologischen Spezialisten fr das gesamte Gebiet. Ein Fund liegt der Studentin besonders am Herzen: Ich habe zwei Stunden an einer Wand gesucht, bis ich einen wunderschnen Ammonit, ein Fossil in Schneckenform, ge-funden habe. Am liebsten ht-te ich diesen selbst behalten, schwrmt Katharina Lechner. Um die Fundstcke entsprechend fr den Lehrkoffer aufzubereiten, mussten die Studierenden die-se noch bearbeiten. Dazu muss

    man den Stein schneiden und die Flche polieren. Dies ist sehr auf-wndig, doch die glatte Seite von einem Stein schaut ganz anders aus als die raue Oberflche, er-klrt die Studentin.

    Infos zur BestimmungAlle Lehrkoffer sind mit einem

    Begleitheft ausgestattet, in dem alle darin enthaltenen Gesteins-arten genau erklrt sind. Zudem enthlt es auch allgemeine Infor-mationen zur Bestimmung von Steinen sowie interessante Ein-

    blicke in die Geologie der Alpen. Die Studentin freut sich, dass die Abschlussarbeiten, die fr alle Be-zirke entstanden sind, auch noch Jahre spter Verwendung finden werden: Die Arbeit hat mir per-snlich sehr viel Spa gemacht. Es war ein toller Mix aus Gelndear-beit, der Aufbereitung der Steine und dem Verfassen des Schrift-teils. Aus einer Kombination von Wissenschaft und Praxis sind Ba-chelorarbeiten mit einem langfris- tigen Mehrwert entstanden.

    [email protected]

    Was darf Parken kosten

    D ie beiden Bachelorstudenten Jonas Sutter und Roman Na-giller untersuchten am Institut fr Strategisches Management, Mar-keting und Tourismus die Wn-sche und Meinungen der Park-kunden in Garagen in Innsbruck.

    N ach ihren Forschungen konnten sie zwei wesentli-che Kundengruppen definieren: die anspruchsvollen Vielparker und die unkomplizierten Zweck-parker. Die grte Motivation fr Autofahrerinnen und Autofahrer, in der Innenstadt zu parken, sei der Einkauf. Nach der Befragung von 65 Kundinnen und Kunden stellten die Studierenden fest,

    dass bis zu zwei Drittel der Gara-gennutzer bereit sind, bis zu 3,27 Euro pro Stunde fr ein Parkticket unter Dach zu bezahlen, wobei Stundenpreise von 1,50 Euro und darunter als gnstig empfunden werden.

    D en betriebswirtschaftlichen Hintergrund der unter-schiedlichen Parkkosten erkl-

    ren die Studierenden so: Shop-pingcenter-Garagen sind hufig gratis oder sehr gnstig, da die Parkkunden Umstze fr die Ge-schftsinhaber des Shoppingcen-ters bringen. Innenstadtgaragen mssen hingegen zu Vollkosten kalkulieren und haben dement-sprechend hhere Tarife. Fr ih-re Arbeit wurden sie mit dem List Preis 2014 ausgezeichnet.

    institut fr strategisches management, marketing und tourismus

  • Dienstag, 15. April 2014 12

    Angehende Studierende, die im Studienjahr 2014/2015 mit dem Studium an der Uni Innsbruck beginnen mchten, mussen sich fur einige Studien schon jetzt registrieren. Dies betrif f t im Besonderen alle Lehramtsstudien sowie einige Bachelor- und Diplomstudien.

    Anmeldung fr Aufnahmeverfahren

    Fr das kommende Studienjahr sind in einigen Studien Aufnahmeverfahren zu absolvieren. Foto: Peter Mertz/BIG

    Mit den Aufnahmeverfah-ren wird das Ziel verfolgt, dass sich angehende Stu-dierende bereits vor Stu-dienantritt mit dem Fach auseinandersetzen. Dieses Verfahren wurde im ver-gangenen Jahr bereits fur

    einige Studien angewendet und wird nun ausgeweitet.

    Mit der Grndung der School of Education hat die Universitt Innsbruck als erste Hochschule sterreichs seit 2012 eine eigen-stndige Fakultt zur Professio-nalisierung von Lehrerinnen und

    Lehrern. Damit setzt sie einen ambitionierten Schritt in Richtung einer wissenschaftlich fundierten Ausbildung knftiger Lehrerinnen und Lehrer; mit dieser institutio-nellen Verankerung signalisiert die Universitt, dass sie die Besten fr den Lehrberuf gewinnen will.

    Der Entscheidung fr ein Lehr-amtsstudium an der Universitt

    Innsbruck soll deshalb auch eine intensive Auseinandersetzung mit der knftigen beruflichen Ttig-keit zugrunde liegen. Bei der Be-schftigung mit den schulischen Lehrplnen und mit fr die be-rufliche Entwicklung relevanter Basisliteratur im Rahmen des Auf-nahmeverfahrens sollen Studien-werberinnen und Studienwerber

  • Dienstag, 15. April 2014 13

    das Berufsbild eingehend reflektie-ren. Die Auseinandersetzung mit den entsprechenden Materialien haben sie in einer schriftlichen Klausur im Juli nachzuweisen (siehe Kasten). Insgesamt knnen die Lehramtsstudierenden an der Universitt Innsbruck derzeit aus 19 verschiedenen Unterrichtsf-chern whlen.

    Jetzt registrierenDas Aufnahmeverfahren be-

    trifft aber auch angehende Stu-dierende der folgenden Bache-lorstudien: Architektur, Biologie, Informatik und Wirtschaftswis-senschaften. Auerdem sind die Diplomstudien Internationale Wirtschaftswissenschaften und Pharmazie betroffen. Seit 1. Mrz knnen sich Interessierte fur die-se Fcher anmelden und mussen, als ersten Schritt, ein Self-Assess-ment absolvieren. Gleichzeitig ist ein Kostenbeitrag von 50 Euro zu entrichten. bersteigen die An-meldungen die Anzahl der ver-fugbaren Studienpltze, findet ein schriftlicher Test statt.

    Die Fristen zur Registrierung

    * Der Aufnahmetest findet nur statt, wenn die Zahl der Studienwer-berInnen die Anzahl der zur Verfgung stehenden Studienpltze ber-steigt. Grafik: Uni Innsbruck

    WEITERE INFORMATIONEN zu den Aufnahmeverfahren und zur Zulassung: www.uibk.ac.at/studium

    Lehramtsstudien

    A ngehende Lehramtsstudie-rende knnen sich bis zum 10. Juli 2014 auf der Website der Universitt Innsbruck online registrieren. Am 24. Juli 2014 findet eine zweistundige schrift-liche Klausur statt. Der Prufungs-stoff dafur wurde bereits auf der Homepage der Universitt bekanntgegeben. Das Aufnah-meverfahren wird nur einmal vor Beginn des Wintersemesters durchgefuhrt. Interessierte, die ihr Studium im Sommersemester 2015 beginnen wollen, mussen sich bereits jetzt registrieren und das Aufnahmeverfahren absol-vieren. Die Studienwerberinnen und Studienwerber haben einen

    Kostenbeitrag in der Hhe von 50 Euro zu entrichten. ber das Ergebnis der Klausur informiert die Universitt bis sptestens 7. August 2014.

    F ur die Unterrichtsfcher In-strumentalerziehung und Musikerziehung mussen die Studierenden, wie bereits ub-lich, ihr kunstlerisches Knnen in einem separaten Aufnahme-verfahren am Mozarteum Salz-burg nachweisen. Fur das Un-terrichtsfach Bewegung und Sport muss zustzlich zum schriftlichen Aufnahmetest die Ergnzungsprufung der krper-lich-motorischen Eignung am Institut fur Sportwissenschaft abgelegt werden.

    Psychologie und Sport

    W ie schon bisher werden auch fur das Bachelor- und Masterstudium Psychologie Aufnahmeprufungen durchge-fuhrt. Hier knnen sich Interes-sierte vom 30. Juni bis 8. August 2014 registrieren. Erstmals ist dies online mglich. berstei-gen die Anmeldungen die Zahl der verfugbaren Studienpltze, findet am 2. bzw. 3. September 2014 ein Aufnahmetest statt. Auch hier ist ein Kostenbeitrag von 50 Euro zu entrichten. Die allgemeinen Voraussetzungen fur das Studium mussen nicht wie bisher bereits vor dem Test, sondern erst bei der Zulassung zum Studium erfullt sein.

    F ur das Bachelorstudium Ge-sundheits- und Leistungs-sport sowie fur das Bachelor-studium Sportmanagement muss vor der Zulassung die Er-gnzungsprufung der krper-lich-motorischen Eignung am Institut fur Sportwissenschaft erfolgreich absolviert werden.

    der Studien dauern unterschied-lich lange. Jene fur Architektur und Wirtschaftswissenschaften enden am 15. Mai 2014, wh-rend sich Studieninteressierte fur Informatik, Biologie und Pharma-zie noch bis zum 15. Juli 2014 online anmelden knnen. Der Prufungsstoff fur alle von Aufnah-meverfahren betroffenen Studien wird sptestens vier Monate vor dem eigentlichen Prufungstermin auf der Homepage der Universitt Innsbruck verffentlicht.

    Mit einem breiten Studienan-gebot, ausgezeichneten Forsche-rinnen und Forschern sowie einem umfassenden Weiterbildungsan-gebot bildet die Innsbrucker Al-ma Mater die nchste Generation von Akademikerinnen und Akade-mikern aus. Bei den Studien wird sowohl auf klassische Studien als auch auf ein breites Spektrum an aktuellen Angeboten Wert gelegt. Die Universitt bietet Bachelor-, Diplom-, Lehramts-, Master- so-wie PhD-Doktoratsstudien an, die zusammen mehr als 125 Studien-mglichkeiten ergeben. Allein 37 verschiedene Bachelorstudien er-mglichen eine solide Grund(aus)- bildung, die im Rahmen eines weiterfuhrenden Masterstudi-ums in speziellen Bereichen ver-tieft werden kann. Das Spektrum reicht von Spezialisierungsmg-lichkeiten in den Bereichen der Geistes-, Natur- und Rechtswis-senschaften, Sozial- und Wirt-schaftswissenschaften, Theologie, Architektur sowie Technik.

    Neu hinzugekommen sind in diesem Studienjahr das Bachelor-studium Islamische Religionsp-dagogik und das Masterstudium Musikwissenschaft, auerdem sind im Wintersemester die ersten Lehrveranstaltungen des gemein-samen Masterstudiums Mechatro-

    nik an der Universitt Innsbruck gestartet Interessierte knnen das Studium nun an der Uni Inns- bruck und an der UMIT in Hall belegen. Es verbindet Anstze zur Entwicklung von mechanischen, elektronischen sowie informati-onsverarbeitenden Systemen und ist wesentlicher Bestandteil der Technologie-Offensive des Landes Tirol.

    International erfolgreichZwei erfolgreiche Masterpro-

    gramme aus dem Bereich der Astro- und Teilchenphysik und der Altertumswissenschaften set-zen einen Schwerpunkt auf inter-nationale Beziehungen: Erasmus Mundus Joint Master Program in Astrophysics und European Mas- ter in Classical Cultures. In bei-den Studien wird groer Wert auf Kooperationen mit ausln-dischen Universitten und somit

    auf internationale Vernetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gelegt. Studierende dieser Fach-richtungen haben die Mglich-keit, Teile ihrer Masterausbildung an europischen Partneruniver-sitten zu absolvieren. Mit dem Master in Environmental Manage-ment of Mountain Areas (EMMA), der in Kooperation mit der Freien Universitt Bozen durchgefuhrt wird, kommt im Wintersemester 2014/15 ein weiteres Studium mit internationaler Perspektive hinzu.

    Durch die Ausbildung an meh-reren Universitten bringen Absol-ventinnen und Absolventen die-ser Studienrichtungen wertvolle Erfahrungswerte mit, die bei der Berufswahl von entscheidendem Vorteil sein knnen. Mehrere in-ternationale Graduiertenkollegs bieten auerdem ein ideales Um-feld fur erfolgreiche Nachwuchs-wissenschaftlerinnen und -wissen-schaftler an der Universitt.

    Erst kurzlich hat das Times Highe r Education World Univer-sity Ranking die Universitt Inns-bruck als eine der zehn Universi-tten weltweit mit der strksten internationalen Ausrichtung aus-gewiesen, ein deutlicher Beleg fur die internationale Vielfalt an der Universitt und die erfolgreiche Forschungszusammenarbeit mit internationalen Partnern.

    [email protected]

    StudiumFrist

    Anmeldung/Registrierung Prfung

    Alle Lehramtsstudien 01.03.10.07.2014 24.07.2014

    Bachelorstudium Architektur 01.0315.05.2014 07.07.2014*

    Bachelorstudium Biologie 01.03.15.07.2014 04.09.2014*

    Bachelorstudium Informatik 01.0315.07.2014 08.09.2014*

    Bachelorstudium Wirtschaftswissenschaften 01.0315.05.2014 08.07.2014*

    Diplomstudium Internationale Wirtschaftswissenschaften 01.03.15.05.2014 08.07.2014*

    Diplomstudium Pharmazie 01.03.15.07.2014 05.09.2014*

    Bachelorstudium Psychologie 30.06.08.08.2014 02.09.2014*

    Masterstudium Psychologie 30.06.08.08.2014 03.09.2014*

  • Dienstag, 15. April 2014 14

    Lehre bleibt oft im Schat-ten der Forschung. Mit dem Ars-Docendi-Preis wollen Wissenschaftsministerium, Universittenkonferenz und HochschlerInnen-schaft die Lehre mehr in den Vordergrund rcken.

    Spricht man mit den Wissen-schaftlern der Universitt Inns-bruck, die fr ihre Lehrttigkeit den Ars-Docendi-Preis 2013 er-halten haben, dann bemerkt man nicht nur den Stolz ber den Staatspreis fr exzellente Leh-re: Was sie auerdem eint, ist die Freude, die sie alle am Lehren haben. Wenn ich aus einer Lehr-veranstaltung komme, dann geht es mir gut, dann sind meine Bat-terien richtig aufgeladen, lacht Ass.-Prof. Silke Meyer vom Institut fr Geschichtswissenschaften und Europische Ethnologie.

    Forschendes LernenIm Mittelpunkt ihres europ-

    isch-ethnologischen Lehrprojekts, das ber vier Semester lief, stand der Umgang mit Geld, wobei der Fokus auf der sozialen und kultu-rellen Praxis lag. Die Studieren-den befassten sich mit Geld als In-dikator fr soziale Beziehungen,

    Silke Meyer, Wolfgang Fellin und Herbert Stocker wurden mit dem Staatspreis fr exzellente Lehre ausgezeichnet . Damit gingen drei der sieben Ars-Docendi-Preise an die Universitt Innsbruck.

    Lehre vor den Vorhang

    Wer Studierende begeistern will, braucht mitunter zndende Ideen.

    schildert Meyer. Also zum Bei-spiel mit dem Umgang mit Geld auf Reisen, mit Geldscheinen als Erinnerungsstcken oder in Situ-ationen, wo das Geld fehlt, z. B. in der Pfandleihe oder im Kost-nix-Laden. Im Rahmen des Pro-jektes durchliefen die Studieren-den den gesamten Forschungs-prozess. Sie eigneten sich die theoretischen Grundlagen an, setzten diese bei ihrem eigenen Thema ein und prsentierten schlielich ihre Forschungsergeb-nisse, die nun auch publiziert wer-den sollen. Whrend des gesamt-en Prozesses konnten die Studen-tinnen und Studenten auch eine Experimentierkultur entwickeln. Es ging zustzlich darum, dass sie durch die Projektdauer von vier Semestern Zeit hatten, Grenzen auszuloten und zu probieren. Da-zu gehrt auch das Scheitern und das erneute Probieren, schildert die Forscherin. Dies sei Teil der wissenschaftlichen Arbeit und das versuche sie zu vermitteln. Das Engagement der Studierenden sei sehr hoch gewesen. Dies habe das Projekt auch fr sie als Leh-rende lohnenswert gemacht.

    Online-Quiz Viel Zeit und Energie sowie

    Teamarbeit steckte auch in den Lehr-Projekten von ao. Univ.-

  • Dienstag, 15. April 2014 15

    Die Art und Weise, wie an den Universitten Wissen vermittelt wird, hat sich stark verndert. Fotos: Uni Innsbruck; Hofer; Thinkstock/Burcak Yalaman

    Ein Lehrprojekt erlaubt Denkrume, Irrwege und neue Anlufe, das ist for-schendes Lernen. Silke Meyer

    Auszeichnungen

    A rs-Docendi-Preis: Der Staats-preis fr exzellente Lehre wurde im Jahr 2013 erstmals vergeben. Wissenschaftsminis-terium, Universittenkonferenz und HochschlerInnenschaft wollen damit ein strkeres Be-wusstsein fr den Stellenwert der Lehre schaffen. Die Resonanz auf die Ausschreibung des neu-en Preises war hoch, insgesamt 76 Antrge von 17 sterreichi-schen Universitten waren beim Wissenschaftsministerium einge-langt. Von einer hochkartig be-setzten Fachjury wurden schlie-

    lich sieben Preistrgerinnen und Preistrger in unterschiedlichen Kategorien ausgewhlt. Drei der Preistrger kommen von der Uni-versitt Innsbruck.

    L ehreplus!-Preis: Auch die Uni-versitt Innsbruck zeichnet alle zwei Jahre besonders enga-gierte Universitts-Lehrende fr ihren Einsatz aus. Vorgeschlagen werden die Projekte dabei von den Studierenden und den Fakul-tten. Mit dem Lehreplus!-Preis 2012 wurden Dr. Dunja Brtz (Institut fr Sprachen und Lite-raturen), Dr. Silke Meyer (Institut fr Geschichtswissenschaften und

    Ethnologie), Dr. Herbert Stocker (Institut fr Wirtschaftstheorie, Wirtschaftspolitik und Wirtschafts-geschichte) sowie DI Tobias Josef Hell (Institut fr Mathematik) ge-ehrt. Zu den Bewertungskatego-rien des Lehreplus!-Preises zhlen u.a. Professionalitt, Begeiste-rung, Engagement; Praxisnhe, Forschungsbezug, Medienein-satz; Innovation, Weiterentwick-lung der Lehre; Verbesserung der Ausbildungsqualitt; Frderung der Fertigkeiten und Schlssel-qualifikationen der Studierenden; besondere Herausforderungen sowie Engagement fr gute Leh-re und Prfungen.

    Prof. Wolfgang Fellin, der am Institut fr Infrastruktur lehrt. Wobei Fellin sich verstrkt als Ideengeber sieht. Die Umset-zung der didaktischen Projekte luft im Team, anders wren sie kaum zu realisieren, schildert der Wissenschaftler, der es sehr schtzt, dass die Lehre bei allen Institutsmitarbeitern einen ho-hen Stellenwert hat.

    Zu den Lehr-Projekten, fr die er den Ars-Docendi-Preis erhielt, gehrt ein Geotechnik-Online-Quiz, das es den Stu-dierenden erlaubt, anhand von Multiple-Choice-Fragen den Wissensstand zu berprfen. Wichtig ist dabei, dass die Stu-dierenden sofort ein Feedback erhalten, ob die Frage richtig beantwortet wurde oder nicht plus die entsprechende Erkl-rung dazu, erlutert Fellin. Ein Teil der Fragen ist auerdem prfungsrelevant. Ein weiteres Projekt, an dem Fellin beteilig t war, betrifft eine interaktive Plattform, mit deren Hilfe die Studierenden unterschiedliche Baugrnde fr vorgegebene Bauvorhaben virtuell bewerten knnen. Dabei werden sie mit realistischen Problemen aus der Praxis konfrontiert.

    Hilfe beim Selbststudium Eine Mglichkeit, Studieren-

    den komplexe statistische und mathematische Methoden n-herzubringen, suchte Ass.-Prof. Herbert Stocker vom Institut fr Wirtschaftstheorie, Wirtschafts-politik und Wirtschaftsgeschich-te. Er hat dafr eine Software-Umgebung entwickelt, die den Studentinnen und Studenten Hilfe beim Selbststudium bietet. Die Materie, mit der sich die angehenden Volkswirte befas-sen mssen, ist schwierig. Mir ging es darum, das Interesse dafr nicht nur zu wecken, son-dern auch zu halten. Wichtig erschien mir dabei auerdem, den Studierenden stetes Feed-back zu geben, erlutert Sto-cker.

    Sein Projekt umfasst mehrere Bereiche. So besteht die Mg-lichkeit, Einfluss auf den Inhalt der Lehrveranstaltung zu neh-men, indem direkt oder online Fragen aufgeworfen werden. Zustzlich stehen den Hoch-schlerinnen und Hochschlern Online-bungen zur Verfgung, die sie lsen mssen. Dabei er-

    Es geht nicht nur darum, das Interesse der Studie-renden zu wecken, sondern dieses auch zu halten. Herbert Stocker

    Wichtig ist, dass Studieren-de im Lernprozess unmit-telbares Feedback fr ihre Leistung erhalten. Wolfgang Fellin

    halten die Studierenden sofort Feedback, knnen Mglich-keiten austesten und so stress-frei an ihre Aufgabe herange-hen. Was Stocker berrascht hat, war die positive Resonanz auf die wchentlichen Kurztests, die ebenfalls mit einer eigens entwickelten Software erarbei-tet wurden. Die Studierenden sehen mit diesen Tests immer genau, wo sie stehen, auch weil die Ergebnisse rasch ersichtlich sind. Zu guter Letzt erarbeiten die angehenden Volkswirtinnen und -wirte ein von ihnen ausge-whltes Projekt, mit dem sie das whrend des Semesters Gelernte umsetzen knnen.

    [email protected]

  • Dienstag, 15. April 2014 16

    Abseits von Verhandlungen oder Konferenzen herrscht ein Mangel an ausgebildeten Dolmetschern. Die Universitt Innsbruck hat in Kooperation mit dem Land Tirol, dem Diakonie Flchtlingsdienst und dem sterreichischen Integrationsfonds eine Fortbildung fr LaiendolmetscherInnen ins Leben gerufen.

    Dolmetschkompetenz aus erster Hand

    Viele Situationen im tglichen Leben machen die Hilfe von Dolmetschern erforderlich. Foto: Thinkstock/pablocalvog

  • Dienstag, 15. April 2014 17

    Behrden, Sozialmter, Schulen oder Gesundheits-wesen: Die Arbeit von Dol-metscherInnen ist an vie-len Stellen gefragt, kann aber nicht immer von Pro-fis bernommen werden. MMag. Katharina Redl und Dipl.-Dolm. Elvira Iannone leiten den neuen Uni-Kurs zur Professionalisierung von LaiendolmetscherInnen.

    Menschen, deren Mutterspra-che nicht die des Aufnahmelandes ist, haben bei Gerichtsverfahren das Recht auf Dolmetschleistungen durch professionelle Dolmetsche-rInnen. Die anfallenden Kosten werden vom Staat getragen. In

    beinahe allen anderen Bereichen des tglichen Lebens fehlt eine solche Regelung allerdings. Hier kommen hufig mehrsprachige Personen zum Einsatz, die aus der gleichen Sprachgemeinschaft oder sogar aus der Verwandtschaft stam-men und bei Arztbesuchen oder Amtswegen dolmetschen, ohne eine Ausbildung zu haben, erklrt Katharina Redl, bersetzerin und Dolmetscherin im psychosozialen und kommunalen Bereich, unter anderem in der Rechtsberatung des Diakonie Flchtlingsdienstes. Der Fachbegriff fr diese Art des

    Die Kursleiterinnen Elvira Iannone (l.) und Katharina Redl. Foto: Uni

    Gerade im Asylbereich n-dert sich der Sprachbedarf relativ schnell. Hier hilft das Kommunaldolmetschen. Elvira Iannone

    Weiterbildung an der Universitt

    Den Anforderungen eines le-benslangen Lernens gerecht zu werden ist neben Forschung und Lehre ein zentrales Anliegen der Universitt Innsbruck. Das zeigt das vielfltige Weiterbil-dungsangebot mit Praxisbezug.

    Universittslehrgnge sind au-erordentliche Studien mit festgelegtem Studienplan im Rahmen der universitren Wei-

    terbildung. Voraussetzungen fr den Besuch eines Uni-Lehrganges sind ein abgeschlossenes Studium bzw. einschlgige Berufserfah-rung. Derzeit bieten acht Fakul-tten Universittslehrgnge an: Fakultt fr Betriebswirtschaft, Fakultt fr Bildungswissenschaf-ten, Fakultt fr Politikwissen-schaft und Soziologie, Fakultt fr Technische Wissenschaften, Katholisch-Theologische Fakul-tt, Philologisch-Kulturwissen-schaftliche Fakultt, Rechtswis-senschaftliche Fakultt und die School of Education.

    Universittskurse sind in ers-ter Linie facheinschlgig und richten sich an interessierte Pro-fessionistInnen. Die Dauer kann bis zu einem Jahr berufsbeglei-tend betragen.

    Weiterb i ldungsseminare (ExpertInnenwissen aktu-ell) bieten bereits berufsttigen HochschulabsolventiInnen und -absolventen, aber auch Studie-renden im Rahmen von kurzfor-matigen ein- bis mehrtgigen Workshops aktuelles Forsche-rInnenwissen, Vertiefungen so-

    wie Zusatzqualifikationen an.

    Im Rahmen von Community Education bietet die Uni Inns-bruck mit uni.com Wissen fr alle in Kooperation mit der VHS Tirol auf universitrer Forschung beruhende Weiterbildung fr al-le Interessierten. Das Angebot Universitt im Dorf beispiels-weise hat sich zum Ziel gesetzt, ForscherInnenwissen breiter in die Regionen zu tragen.

    DAS ANGEBOT IM DETAIL:http://www.uibk.ac.at/weiterbildung/

    Dolmetschens lautet Community Interpreting oder Kommunal-dolmetschen.

    Was die Qualitt dieser Verdol-metschungen anbelangt, mssen hufig Abstriche in Kauf genom-men werden. Denn Kenntnisse in zwei oder mehreren Sprachen bringen nicht automatisch Kom-petenzen im Bereich des berset-zens und Dolmetschens mit sich, betont Elvira Iannone, Konferenz-dolmetscherin und Senior Lec-turer am Institut fr Translations-wissenschaft der Uni Innsbruck. Es handelt sich ganz im Gegen-teil um hochspezialisierte Ttig-keiten, denen eine umfangreiche Ausbildung zu Grunde liegt. Auf die Arbeit der DolmetscherInnen ohne Ausbildung kann und soll aber keinesfalls verzichtet werden. Professionelle DolmetscherInnen wren oft nicht nur zu teuer, son-dern knnten das erforderliche Sprachenspektrum nicht abde-cken. Gerade im Asylbereich n-dert sich der Sprachbedarf relativ schnell. Fr Sprachen des Nahen Ostens oder Afrikas z. B. gibt es oft keine ausgebildeten Dolmet-scherInnen, sagt Iannone.

    Dolmetsch-StrategienDer berufsbegleitende Univer-

    sittskurs Community Interpre-ting Professionalisierung von LaiendolmetscherInnen im sozi-alen, medizinischen, psychothera-peutischen und kommunalen Be-reich findet an der Uni Innsbruck statt und ist der erste seiner Art in Weststerreich. An den insgesamt sechs Blockterminen wird der Fokus zunchst auf die Entwick-lung des Dolmetschens und Dol-metschtechniken gelegt. Beson-ders wichtig ist den Expertinnen

    praxisnahes Arbeiten: Beispiele aus konkreten Anwendungs-feldern wie etwa Psychotherapie werden in Rollenspielen simuliert. Dabei geht es uns nicht um die Vermittlung vertiefender Sprach-kenntnisse oder Fachbegriffe. Wir mchten spezifische Techniken und Strategien wie Notizentech-niken oder Recherchekompe-tenzen vermitteln, erklren Ian-

    none und Redl.Neben hohen fachlichen An-

    forderungen sind die Community Interpreters aufgrund ihrer Bet-tigungsfelder immer wieder mit groen emotionalen Belastungen konfrontiert. Persnliche Schick-sale von Menschen, die aus von Konflikten oder Krisen geprgten

    Lndern migrieren, knnen die DolmetscherInnen an emotionale Grenzen bringen, wissen die Ex-pertinnen aus eigener Erfahrung. Daher ist es wichtig, dass man sich seiner Aufgaben als Dolmet-scherIn bewusst ist. Stressma-nagement, Sensibilisierung fr Rollenbilder und Fragen der Be-rufsethik sind daher zentrale In-halte der neuen Fortbildung.

    Groes InteresseDie 20 Pltze des Ende April

    erstmals beginnenden Kurses wa-ren rasch vergeben. Der Bedarf scheint wirklich gro zu sein, betonen die Kursleiterinnen. Die Fortbildung schliet nach einer mndlichen Prfung mit einem Zertifikat der Uni Innsbruck ab, der Selbstbehalt beluft sich auf nur 80 Euro, denn der Groteil der Kosten wird vom sterrei-chischen Integrationsfonds, der Uni Innsbruck und der TILAK getragen. Eine Fortsetzung des Kurses ist bereits in Planung.

    [email protected]

    Persnliche Schicksale von Menschen aus Krisenregio-nen bringen Dolmetscher oft an emotionale Grenzen. Katharina Redl

  • Dienstag, 15. April 2014 18

    Mit Judo, was bersetzt so viel wie sanfter Weg heit, marschiert die 21-jhrige Tirolerin Bernadette Graf Richtung Weltspitze und nun durch ihr Universitts-studium.

    2013 zum fnften Mal in Fol-ge sterreichische Staatsmeisterin, U20-Welt- und U20-Europameiste-rin, Bronzemedaillen-Gewinnerin bei der EM 2013, Grand-Slam-Sie-gerin in Moskau. Auf der Weltrang-liste rangieren Sie derzeit auf dem 10. Platz, und das mit nicht ganz 22 Jahren. Was kommt da noch?

    Bernadette Graf: Oh, da gibt es noch einiges. Mein nchstes Ziel ist zumindest ein dritter Platz bei der EM 2014 und dann eine gute Platzierung bei der WM. Zu-dem beginnt gleich im Anschluss an die EM die Olympia-Qualifika-tion.

    Was ist das Besondere am Judo? Graf: Zum einen ist Judo in Ti-

    rol, wo der Fokus nach wie vor auf dem Skisport liegt, noch etwas Besonderes. Zum anderen ist Ju-do eine Sportart, die Krper und Geist immer 100 Prozent abver-langt. Kraft, Ausdauer, Schnellig-keit und Beweglichkeit sind eben-so gefordert wie ein wacher Geist. Aber auch das Wissen, dass man sich selbst verteidigen kann ge-rade als Frau sowie die Erfolge im Wettkampf strken natrlich auch das Selbstbewusstsein.

    Wie sind Sie zu diesem Sport ge-kommen?

    Graf: Ich war ein sehr aktives Kind und mit ca. 5 Jahren haben meine Eltern nach einer Sportart gesucht, die mich fordert und mir zugleich Spa macht. Nach Schnupperstunden in Ballett und Kinderturnen bin ich schlielich

    beim Kampfsport gelandet und geblieben.

    Dass das die richtige Entschei-dung war, zeigen Ihre Erfolge. Den-noch reicht Ihnen der Sport alleine nicht.

    Graf: Beim Judo liegt die Al-tersgrenze im Spitzensport so um die 33, da braucht man schon ein zweites Standbein fr die Zeit da-nach. Ich habe mich fr ein Studi-um entschieden. Das Bachelorstu-dium Gesundheits- und Leistungs-sport vermittelt Einblicke in die verschiedensten Sportarten, aber auch eine ausgezeichnete theo-retische Basis von der Anatomie des Krpers bis zum Aufbau von Trainingsplnen. Das bringt nicht nur fr die Zukunft viel, sondern auch aktuell fr mein Training.

    Auerdem ist das Lernen ein guter Ausgleich zum krperlichen Training.

    Training und Wettkmpfe ver-langen Ihnen nicht nur krperlich und geistig viel ab, auch die Zeit frs Lernen ist begrenzt. Wie lsst sich die Sportkarriere mit dem Stu-dium vereinbaren?

    Graf: Da hilft die Spitzensport-Frderung der Uni ungemein. Die Uni schafft die idealen Rahmenbe-dingungen, damit ich beides un-ter einen Hut bringe. Lernzeiten und Prfungstermine kann ich meinem strengen Trainings- und Wettkampfplan anpassen. Ich ha-be einfach die Freiheit, mir die Zeit zu nehmen, die ich brauche.

    Warum sollten Kinder Judo be-treiben?

    Graf: Mit Judo bekommen Kin-der, aber auch Erwachsene ein gutes Gefhl fr den eigenen Kr-per und sie bauen gleichzeitig Be-rhrungsngste ab, auch zwischen Mann und Frau. Ob gro oder klein, zierlich oder korpulent, jung oder alt im Judo findet einfach jeder seinen ganz persnlichen sanften Weg zum Erfolg.

    Und was empfehlen Sie im Ge-genzug jungen Spitzensportlern?

    Graf: Wenn man mit der Schu-le fertig ist, ist man meist erst ein-mal froh, dass man nicht mehr lernen muss. Aber eine gute Aus-bildung parallel zum Sport ist en-orm wichtig fr die Persnlich-keit und vor allem auch fr die Zukunft.

    [email protected]

    Mit der Spitzensport-Frderung untersttzt die Universitt Innsbruck junge Spitzensportlerinnen und -sportler dabei, sich mit einem Studium mehr Perspektiven zu schaffen. Judoka Bernadette Graf ist eine davon.

    Der sanfte Weg zum Sport- und Studienerfolg

    Die 21-jhrige Judoka Bernadette Graf (l.) hat nicht nur ihre Gegnerin-nen im Griff, sondern auch ihr Studium. Foto: gepa/Martin Hoermandinger

    Spitzensport-Frderung an der Uni Innsbruck

    Die Universitt Innsbruck schafft fr eine ausgewhlte Anzahl begabter nationaler und internationaler Spitzensportle-rinnen und -sportler optimale Studienbedingungen durch ei-ne besondere Betreuung bzw. Frderung. Im Gegenzug ver-pflichten sich die SportlerInnen, an sportlichen Wettkmpfen wie Universiaden teilzunehmen so-wie fr Reprsentationsaufgaben der Universitt zur Verfgung zu stehen. Antrge zur Aufnahme in das Projekt Spitzensportfr-derung knnen jederzeit gestellt werden.Weitere Infos: www.uibk.ac.at/rektorenteam/lehre/spitzensportfoerderung

  • Dienstag, 15. April 2014 19

    Herzstck dieser Manah-me ist die Frderung des wissenschaftlichen Nach-wuchses mit drei Millionen Euro. Durch die Zusammen-arbeit mit dem FWF wird diese Summe aus Mitteln der Nationalstiftung noch einmal verdoppelt.

    Landeshauptmann Gnther Platter und Wissenschafts-Landes-rat Bernhard Tilg prsentierten Mitte Mrz das neue Frderpaket des Landes Tirol im Rahmen einer Pressekonferenz. Bereits heuer werden die Mittel des Tiroler Wis-senschaftsfonds (TWF) von bisher 800.000 Euro auf vier Millionen Euro jhrlich verfnffacht. Rund drei Millionen dieser Forschungs-gelder flieen davon in die eben-falls beschlossene Kooperation des Landes mit dem Fonds zur Frderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), der Tiroler Pro-jekte ber das bisherige Ma hi-naus mitfinanzieren wird.

    Das ist ein groes Paket fr ein kleines Land, so Landes-hauptmann Platter, der das Land

    Vier Millionen Euro jhrlich wird Tirol ab heuer in die Forschungsfrderung investieren. Die Tiroler Landesregierung hat damit das bisherige Volumen verfnffacht .

    Big Deal fr die Forschungsfrderung

    FWF-Vizeprsident Alan Scott, LR Bernhard Tilg und Rektor Tilmann Mrk freuen sich ber die neue Kooperationsvereinbarung. Foto: Land Tirol

    Tirol nicht nur als Land der Berge, sondern ganz besonders auch als Land der Forscherinnen und For-scher sieht. Fr den Rektor der Universitt Innsbruck, Tilman n Mrk, ist dieses Tiroler Modell beispielgebend: Um es mit einem Exzellenzfeld der Universi-tt Innsbruck zu sagen: Der neue Tiroler Wissenschaftsfonds ist ein Quantensprung in der Tiroler For-schungsfrderung. Mit dieser Auf-stockung bekrftigt das Land Tirol einmal mehr den hohen Stellen-wert, den die universitre For-schung fr die nachhaltige Ent-

    wicklung der Region einnimmt. Besonders wichtig ist dabei, dass das Hauptaugenmerk auf der Fr-derung des wissenschaftlichen Nachwuchses liegt sowie durch die Zusammenarbeit mit dem FWF signalisiert wird, dass es um hochkompetitive Forschungs-projekte geht. Somit profitieren beide, die Universitten und der Standort Tirol, von der knftigen Forschungsfrderung.

    Die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land Tirol und dem FWF entspricht auf beispiel-gebende Art und Weise der Inten-

    tion des FWF, starke Forschungs-impulse vor Ort zu frdern, was auf Tirol ohne jeden Zweifel zu-trifft das durchschnittliche FWF-Bewilligungsvolumen in den letz-ten fnf Jahren lag in Tirol bei zirka 23 Millionen Euro. Das nun-mehr aus der Taufe gehobene Matching Fund Modell des FWF entspringt einem erfolgreichen Antrag bei der sterreichischen Nationalstiftung, forschungsaffi-nen Bundeslndern konkrete Ko-Finanzierungsmodelle anzubieten und wissenschaftliche Top-Quali-tt mit standortspezifischen For-schungsberlegungen zu verbin-den. In diesem Modell kann der FWF auf jeden investierten Euro des Bundeslandes einen Euro aus Nationalstiftungsmitteln dazuzah-len und schafft so einen betrcht-lichen Hebel. Das Land Tirol und der Wissenschaftsfonds bndeln auf diese Weise Forschungsmit-tel in betrchtlicher Hhe, die in den kommenden Jahren fr noch mehr Spitzenforschung made in Tyrol und zur Frderung des wis-senschaftlichen Nachwuchses vor Ort zur Verfgung stehen wer-den.

    [email protected]

    Foto: Uni Innsbruck

  • Dienstag, 15. April 2014 20

    Das Riesenrundgemlde, Schauplatz Tirol und Kaiserjgermuseum: Bei einem Symposium im Mrz wurden alle drei Teile des Tirol Panorama am Berg- isel nher beleuchtet und Verbesserungspotenziale diskutiert.

    Das Tirol Panorama ist seit 2011 die neue Heimat des Rie-senrundgemldes zur Schlacht am Bergisel. Seinem endgltigen

    Das Tirol Panorama hat sich in den drei Jahren seines Bestehens zu einem Publikumsmagneten entwickelt . Dennoch gibt es Verbesserungspotenzial, wie eine Veranstaltung im Mrz zeigte.

    Ein neuer Blick auf Tirol

    Das Riesenrundgemlde ist das Kernstck des Tirol Panorama. Foto: Alexander Haiden

    Umzug vom Osten Innsbrucks auf den Bergisel waren heftige Diskus-sionen vorausgegangen heute ist das aus drei Teilen bestehen-de neue Museum ein Publikums-magnet. Prof. Timo Heimerdinger vom Institut fr Geschichtswis-senschaften und Europische Eth-nologie und Prof. Dirk Rupnow vom Institut fr Zeitgeschichte haben im Mrz gemeinsam mit dem Direktor der Tiroler Landes-museen, Wolfgang Meighrner, ein Symposium und eine Podi-umsdiskussion zur Gestaltung des Tirol Panorama mit dem Titel

    Vom Zankapfel zum Publikums-magnet organisiert. Seit der Er-ffnung wurde einiges zur Archi-tektur des Gebudes, aber wenig zum musealen Konzept verffent-licht, erlutert Timo Heimerdin-ger. Dabei gibt es hier durchaus einiges zu diskutieren, wie die Veranstaltung auch gezeigt hat.

    Umstrittener UmzugDas Herzstck des Tirol Pa-

    norama ist das Riesenrundge-mlde, das die dritte Schlacht am Bergisel von 1809 zeigt. Es entstand 1896, also fast 90 Jahre

    nach den historischen Ereignis-sen. Der bersiedelung von der Rotunde bei der Kettenbrcke im Osten Innsbrucks auf den Bergisel gingen lange politische Diskussi-onen voraus Vertreterinnen und Vertreter der Tiroler Landesregie-rung wollten das Gemlde recht-zeitig zum 200-Jahr-Gedenken an die Schlacht 2009 auf den Berg-isel transloziert sehen. Geschehen ist das letztlich im Jahr 2010, im Mrz 2011 erffnete schlielich das Tirol Panorama als neues Museum in Verbindung mit dem schon bestehenden Kaiserjger-

  • Dienstag, 15. April 2014 21

    Die Ausstellung Schauplatz Tirol ist einer von drei Teilen des Museums am Bergisel. Foto: Alexander Haiden

    museum. Wir wollten nun, nach drei Jahren seines Bestehens, neue Diskussionsimpulse zur Konzepti-on dieses Museums geben, aber keinesfalls den alten, sehr hitzigen grundstzlichen Streit um die Translozierung des Rundgeml-des wieder aufwrmen, erklrt Dirk Rupnow.

    400.000 BesucherDas Museum am Bergisel hat

    sich in den drei Jahren seit 2011 zum Publikumsmagneten entwi-ckelt: Mehr als 400.000 Besuche-rinnen und Besucher zhlt das Tirol Panorama seither. Dieser Erfolg knnte auch dazu fhren, dass die Verantwortlichen keinen nderungsbedarf mehr sehen. Wie die Diskussion im Mrz aber gezeigt hat, wre das ein Fehl-schluss, sagt Timo Heimerdin-ger. Neben dem Rundgemlde besteht das Museum aus zwei weiteren Teilen: dem (schon da-vor bestehenden) Kaiserjgermu-seum und einer Ausstellung zur Geschichte Tirols, die unter dem Titel Schauplatz Tirol gezeigt wird. Die Veranstaltung hat ge-zeigt, dass an allen drei Muse-umsteilen durchaus noch gear-beitet werden kann, sagt Dirk Rupnow.

    An der Prsentation des Rund-gemldes kritisierten die beim Symposium anwesenden Exper-ten etwa, dass eine historische und medientheoretische Einord-nung des Gemldes vllig fehlt: Das Rundgemlde entstand rund neunzig Jahre nach der Bergisel-Schlacht, die es darstellen soll. Diese Panoramen funktionieren auf ihre eigene Art, darber und auch ber das Entstehen und den Zweck dieses im 19. Jahrhundert entstandenen Mediums knnte man einiges sagen dieser Kon-text fehlt derzeit leider vllig. Auch ist das Gemlde erklr-bar durch die spte Entstehung keinesfalls eine originalgetreue Darstellung der Schlacht: Andre-as Hofer stand in Wahrheit nicht dort, wo er abgebildet wird, die Uniformen stimmen nicht und wurden auch gar nicht getragen diese Darstellung, wie wir sie heute sehen, folgt natrlich einer Absicht, auf die man in einer Er-klrung nher eingehen knnte, sagt Timo Heimerdinger.

    Ansgar Rei, Leiter des Baye-rischen Armeemuseum in Ingol-stadt, warf fr das Symposium ei-nen Blick auf das Kaiserjgermuse-um, das weitgehend unverndert als Teil des Tirol Panorama wei-

    ter besteht. Das Kaiserjgermu-seum dient stark der Traditionsbe-wahrung, das ist kein zeitgemes militrhistorisches Museum, hlt Dirk Rupnow fest. Ansgar Rei betonte bei der Veranstaltung aber auch die hohe Qualitt der dortigen Exponate, die mit vern-dertem und modernisiertem Kon-zept einen wertvollen Blick auf die Geschichte von Krieg und Gewalt im 19. und 20. Jahrhundert erlau-ben wrden.

    Schauplatz TirolDie rumliche Verbindung zwi-

    schen Rundgemlde und Kaiserj-germuseum bildet die Ausstellung Schauplatz Tirol. Hier werden Alltagsgegenstnde und Expo-nate aus der Geschichte Tirols ge-zeigt, allerdings damit teilweise ein stark von Klischees geprgtes Tirol-Bild prsentiert: Diese Aus-stellung knnte eine inhaltliche Nachschrfung vertragen: Tirol ist komplexer und vielschichtiger, als es die Ausstellung derzeit sugge-riert, sagt Timo Heimerdinger. Die Debatte zur Gestaltung des Tirol Panorama muss jedenfalls weitergefhrt werden, und wir sind zuversichtlich, dass das auch geschieht, sind beide Veranstal-ter berzeugt.

    Die Veranstaltung Anfang Mrz wurde gemeinsam mit den Tiro-ler Landesmuseen organisiert und fand auch vor Ort, im Tirol Pano-rama, statt. Dass diese Veran-staltung vor Ort stattfinden konn-te, ist bemerkenswert und zeigt, dass den Tiroler Landesmuseen an einer Debatte ber dieses Mu-seum gelegen ist und dass sie die-se Debatte auch ffentlich fhren mchten, sagt Timo Heimerdin-ger. Die Zusammenarbeit zwi-schen Museum und Universitt sehen die beiden Organisatoren in einem weiteren Kontext: Die Universitt kann und muss solche ffentlichen Debatten frdern und untersttzen. Das ist generell eine Aufgabe der Universitt. Regio-nale Kulturinstitutionen sind dabei natrlich ganz wichtige Partner, ist Dirk Rupnow berzeugt. Beide Wissenschaftler setzen Museums-besuche auch fr die Lehre ein. Wenn ich mich als Europischer Ethnologe mit Geschichte und Menschen aus Tirol beschftige, muss ich natrlich auch ins Ti-rol Panorama gehen, sagt Timo Heimerdinger. Und nicht zuletzt ist der Museumsbereich eines der klassischen Berufsfelder fr Ethno-logen und Historiker. [email protected]

  • Dienstag, 15. April 2014 22

    Das im Mrz 2011 an der Universitt Innsbruck erffnete Ludwi g Boltzmann Institut fr Neulateinische Studien kann die volle Frderperiode bis 2017 in Anspruch nehmen. Das ergab krzlich eine Evaluierung der Lud-wig Boltzmann Gesellschaft. Wie fr Boltzmann-Institute blich, wurden wir am Beginn unseres vierten Jahres von einer internati-onalen Kommission besucht und im Rahmen einer zweitgigen Institutsbegehung evaluiert. Die-se Begehung beinhaltete Prsen-tationen der Institutsmitglieder und Gesprche der Kommission mit den Institutsmitgliedern so-wie dem Board of Partners und dem Scientific Advisory Board, erklrt Dr. Stefan Tilg, der Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts fr Neulateinische Studien. Mitt-lerweile liegt der positive End-bericht der Kommission vor, der dem Institut bescheinigt, sich innerhalb kurzer Zeit zu einem beeindruckenden Exzellenzzent- rum fr Neulatein entwickelt zu haben.

    Erfolgreich evaluiert

    Erffnete die Ringvorlesung: Man-fried Rauchensteiner. Foto: D. Knoflach

    Mit einem Vortrag von Man-fried Rauchensteiner begann die Ringvorlesung Der Erste Welt-krieg in internationaler Perspek-tive. sterreich-Ungarn im Span-nungsfeld von Entente und Mittel-mchten. Gunda Barth-Scalmani und Hermann Kuprian, die Orga-nisatoren (Institut fr Geschichts-wissenschaften und Europische Ethnologie), konnten neben den Studierenden zahlreiche Interes-sierte begren. Weitere Termine unter: http://bit.ly/1lL0oPB

    Ringvorlesung erffnet

    Im Rahmen des seit 2013 laufenden Bildungsprojekts Hrt hrt fand am 27. Mrz im Innsbrucker Audioversum ein PhysikWorkshop fr Schler des Realgymnasiums Ursulinen und des BRG in der Au statt.

    Mit dem Workshop wurden Jugendlichen die wesentlichen Grund elemente eines Cochleaim-plantat-Systems eine Art Hrpro-these fr Gehrlose, deren Hrnerv noch funktioniert vermittelt und anschlieend in vereinfachter Form von ihnen nachgebaut. In einem Cochleaimplantat wird Schall ber ein Mikrofon aufgenommen, di-gitalisiert und anschlieend in einer Filterbank in mehrere Fre-quenzbereiche von hoch bis tief aufgespalten. Ein Eingangssignal in einem bestimmten Frequenz-bereich fhrt zu einer Anregung der zugeordneten Elektrode im In-nenohr, wodurch ein Hreindruck

    wiedergewonnen werden kann.Im Projekt Hrt hrt!, finan-

    ziert von der Programmlinie Ta-lente regional des BMVIT, schlie-en sich die Cemit GmbH mit den Unternehmen MED-EL und Gaertner Joseph auditiv sowie den wissenschaftlichen Partnern

    Universitt Innsbruck und der P-dagogischen Hochschule Tirol zu-sammen, um gemeinsam Kinder und Jugendliche von sechs bis 18 Jahren aus acht Bildungseinrich-tungen fr naturwissenschaftlich-technische Forschung und Inno-vation zu begeistern.

    Wie kann man mit Elektronik hren?

    Schlerinnen des Ursulinen-Gymnasiums bei der Tonhhenaufspaltung eines Audiosignals. Foto: Christoph Jelinek

    Jungforscher ausgezeichnetIm vergangenen Sommer nahmen etwa 530 Kinder an der 11. Kinder-Som-mer-Uni der Universitt Innsbruck teil. Die 25 engagiertesten Jungforscher wurden am 11. Mrz von Vizerektorin Sabine Schindler ausgezeichnet. Auch NR Karlheinz Tchterle lie sich die Verleihung nicht entgehen. Weitere In-formationen unter http://www.uibk.ac.at/jungeuni/ Foto: Uni Innsbruck

    Anfang April fanden in Inns-bruck drei Veranstaltungen statt, die den vom Klimawandel besonders betroffenen alpinen Raum in den Mittelpunkt stell-ten. Die Klimawoche wurde am 1. April durch die Innsbrucker Hofburggesprche erffnet, in denen Experten die Auswir-kungen des Klimawandels auf Hochwasserereignisse diskutier-ten.

    Der Aktionstag Wandel im Alpinen Raum am 2. April er-mglichte Einblicke in die in-terdisziplinre Arbeit des For-schungsschwerpunktes Alpiner Raum Mensch und Umwelt der Universitt Innsbruck.

    Den Abschluss der Klimawo-che bildete der erstmals in Inns-bruck stattfindende 15. sterrei-chische Klimatag am 3. und 4. April.

    Klimawoche in Innsbruck

  • Dienstag, 15. April 2014 23

    In einer offiziellen Vereinbarung besiegelten Ende Mrz Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg und Rektor Tilmann Mrk den neuen Lehrstuhl fr die Grundlagen des Hochbaus an der Fakultt fr Architektur. Mit der Basis finanzierung durch das Land Tirol knnen wir die Anregungen der Architektenkammer umsetzen und eine entsprechende Professur an unserer Fakultt fr Architektur einrichten, freut sich Rektor Mrk. Das Land Tirol wird fr diese Professur in den kommenden fnf Jahren insgesamt 300.000 Euro als Basisfinanzierung zur Verfgung stellen. Die weiteren Kosten werden Uni Innsbruck, Land Vorarlberg, Hypo Tirol Bank, Versicherungsmakler AON sowie Generali Versicherung tragen.

    Lehrstuhl fr Hochbau gestiftet

    Prof. Bernd Rode (3. v. r.) prsentierte den Rechner LH Gnther Platter und Rektor Tilmann Mrk (r.). Zwei Mitar-beiter der Uni (l.) werden den Compu-ter nach Indonesien begleiten. Im Bild auch Jrgen Steiger vom Partnerunter-nehmen Hitachi (3. v. l.). Foto: Uni Ibk.

    Ab kommenden Herbst wird in Landeck ein BachelorStudium fr Wirtschaft, Gesundheit, Sport und Tourismus angeboten. Der Studiengang wird vom Land Tirol gefrdert als Joint Degree Program

    der Universitt Innsbruck und der UMIT in Hall angeboten. Es bietet eine profunde wirtschaftswissenschaftliche und anwendungsorientierte Ausbildung mit einem Schwerpunkt in alpiner Freizeit

    und Gesundheitstourismus und bereitet die Studierenden auf leitende, planende, analysierende und beratende Ttigkeiten in Unternehmen der Tourismus und Freizeitwirtschaft vor.

    Tourismus-Studium in Landeck

    Am 7. Mrz wurde in Vaduz der Preis des Frstentums Liechtenstein fr wissen-schaftliche Forschung an der Uni Innsbruck berreicht.

    Der Liechtensteinpreis zhlt zu den renommiertesten Auszeichnungen fr wissenschaftliche Forschung an der Uni Innsbruck und wird seit 1983 verliehen. Mit der Preisverleihung unterstreichen wir unsere Anerkennung der an den Innsbrucker Unis erbrachten wissenschaftlichen Leistungen, erklrte Aurelia Frick, Regierungsrtin fr Bildung im Frstentum Liechtenstein. Rektor Tilmann Mrk bedankte sich fr die Untersttzung: Dieser Preis ist ein hohes Lob fr die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den Universitten,

    die sehr selektiv ausgewhlt wurden. Besonders wichtig ist die Verleihung des Preises fr die Motivation und Anerkennung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und wissenschaftlern. Der mit jeweils 2500 Euro dotierte Preis ging in

    diesem Jahr an den Juristen Dr. Simon Laimer und an den Wirtschaftsinformatiker Dr. Steffen Zimmermann von der Universitt Innsbruck sowie an Dr. Eleonora Ottina von der Medizinischen Universitt Innsbruck.

    Liechtensteinpreis: Verleihung in Vaduz

    MUI-Rektorin Helga Fritsch, Steffen Zimmermann, Eleonora Ottina, Simon Laimer, Aurelia Frick und Rektor Tilmann Mrk (von links). Foto: Uni Innsbruck

    Auch in diesem Jahr lockte die Lange Nacht der Forschung wieder zahlreiche wissenschaftsinteressierte Besucher an die Uni Innsbruck. Allein in Tirol prsentierten sich Wissenschaft und Forschung von Hochschulen und Unternehmen mit ber 200 einzelnen Projekten an insgesamt 15 Standorten. Veranstaltet wurde diese Groveranstaltung in Tirol als Teil der bundesweiten Langen Nacht der Forschung von den Tiroler Hochschulen und dem Land Tirol mit Untersttzung der Tiroler Industriellenvereinigung und der Stadt Innsbruck.

    Wissenschaft hautnah erleben

    Klein und Gro interessierten sich fr Forschung. Foto: Uni Innsbruck

    Die Uni Innsbruck ist seit 1990 ber ein Partnerschaftsabkommen mit der GadjahMadaUni in Yogyakarta, Indonesien, verbunden. Bald darauf wurde auch das Zentrum fr Computerchemie in Yogyakarta gegrndet. Eine Hochleistungsrechenanlage mit 100 Prozessoren, 100 GB Arbeitsspeicher und rund 7 TB Speicherplatz, die dem Fachbereich von der Uni Innsbruck zur Verfgung gestellt wird, soll den Forschungsschwerpunkt weiter strken. Mit dieser Anlage werden die indonesischen Kollegen Forschung auf international gutem Niveau betreiben knnen, sagt Prof. BerndMichael Rode, Europakoordinator des Austrian SouthEast Asian University Partnership Network.

    Spezialrechner fr Partner-Uni

  • 29. April, 20 Uhr Streifzug durch Kuba Begeis-terung und Ernchterung Elmar Kulke (Humboldt Uni-versitt zu Berlin) hlt einen Vortrag im Rahmen der Vortrags-reihe Kuba des Zentrums fr Inter amerikanische Studien. In Zusammenarbeit mit der Inns-brucker Geographischen Gesell-schaft (IGG). Weitere Termine unter: www.uibk.ac.at/zias/aktuell Ort: Hrsaal 6, GeiWi, Erdge-scho, Innrain 52, Innsbruck

    30. April, 17.15 Uhr Ringvorlesung: Die Grenzen meiner Wissenschaft die Grenzen meiner Welt? Wissenschaftler verschiedener Disziplinen diskutieren im Sommersemester ber ihr Ver-stndnis von Wissenschaft und darber, wo die Grenzen ihrer Wissenschaft liegen. Vortragende des Abends: Albrecht Becker (Institut fr Organisation und Lernen) und Frank Welz (Institut fr Soziologie). Moderation: Brigitte Mazohl Ort: Saal University of New Or-leans, Universittshauptgebude, 1. Stock, Innrain 52, Innsbruck

    8. Mai, 17.30 Uhr Vergessener Krieg, unvergess-liche Front? Die (Heimat)Front-bilder des Ersten Weltkriegs

    in der russischen Gesellschaft, Forschung und Vergangen-heitspolitik Vortrag von Igor Narskij (Univer-sitt Tscheljabinsk) im Rahmen der Ringvorlesung Der Erste Weltkrieg aus internationaler Perspektive des Instituts fr Geschichtswissenschaften und Europische Ethnologie. Mode-ration: Gunda-Barth-Scalmani, Hermann Kuprian (Universitt Innsbruck) Ort: Madonnensaal, Katholisch-Theologische Fakultt, Karl- Rahner-Platz 3, 2. Stock, Innsbruck

    16. Mai, 10 Uhr Goldenes Doktorjubilum Absolventen der Universitt Inns-bruck erneuern nach 50 Jahren feierlich ihren Doktorgrad. Ort: Saal Dogana, Congress Inns-bruck, Rennweg 3, Innsbruck

    26. Mai, 18.30 Uhr Crowdfunding alternative Formen der Grndungsfinanzierung Vortrag von RA Dr. Ernst Brandl LL.M., Brandl & Ta-los Rechtsanwlte GmbH, im Rahmen der Reihe Aktuelle Probleme des Wirtschaftsprivat-rechts des Instituts fr Unter-nehmens- und Steuerrecht an der Uni Innsbruck. Diskussion mit: assoz. Prof. Thomas Mller, Universitt Innsbruck

    Ort: Saal University of New Orleans, Universittshaupt-gebude, 1. Stock, Innrain 52, Innsbruck

    27. Mai, 18 Uhr Europa verstehen Antrittsvorlesung von Andreas Maurer (Institut fr Politikwissen-schaft) mit anschlieender Po-diumsdiskussion im Brennpunkt der Europawahlen 2014 Ort: Kaiser-Leopold-Saal, Katho-lisch-Theologische Fakultt, Karl-Rahner-Platz 3, Innsbruck

    5. Juni, 18 Uhr Die Geschichte und Zukunft der Pille: Von Innsbruck ber Mexiko zum Vatikan Die Stabsstelle Fundraising, Alumni- und Careerservices der Universitt Innsbruck ldt zum Vortrag von Prof. Dr. Carl Dje-rassi, dem Erfinder der Pille. Aus organisatorischen Grnden wird um Anmeldung unter [email protected] gebeten. Ort: Aula, Universittshaupt-gebude, 1. Stock, Innrain 52, Innsbruck

    11. Juni, 17 Uhr Festakt anlsslich der Verab-schiedung von Univ.-Prof. Dr. DDr. h.c. Hans Kchler (Institut fr Philosophie) Key Lecture: Prof. Fred Dallmayr (Notre Dame/USA) Taming

    Leviathan: For a Global Ethical Alliance Ort: Saal University of New Or-leans, Universittshauptgebude, 1. Stock, Innrain 52, Innsbruck

    12. Juni, 19 UhrFrom Structure to Ornament: An Alternative Reading of Modern and Contemporary ArchitectureVortrag von Antoine Picon (G. Ware Travelstead Professor of the History of Architecture and Technology and Co-Director of Doctoral Programs at the GSD - Harvard University), organisiert vom Forschungskolleg Architek-tur der Uni Innsbruck. Ort: HSB 2, Campus Technik, Technikerstrae 13b, Innsbruck

    13. Juni, 19 UhrLesung: Sebastian Baur spricht ausgewhlte Szenen aus Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit. Abendveranstaltung im Rahmen der Tagung Erster Weltkrieg: At-traktion und Trauma, die anlss-lich des 50-jhrigen Bestehens des Forschungsinstituts Brenner-Archiv veranstaltet wird. Ort: Leo-Kino, Anichstrae 36, Innsbruck

    Weitere Informationen gibt es im Online-Veranstaltungskalen-der unter www.uibk.ac.at/events

    veransta l tungst ipps

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