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Thomas Bernhard 1 Thomas Bernhard Thomas Bernhard, Bernhardhaus 2009, Foto eines Gemäldes Nicolaas Thomas Bernhard (* 9. Februar 1931 in Heerlen, Niederlande; 12. Februar 1989 in Gmunden, Österreich) war ein österreichischer Schriftsteller. Er zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Leben Kindheit und Jugend Thomas Bernhard wurde als uneheliches Kind in Heerlen (Niederlande) geboren, wo seine Mutter Herta Bernhard (19041950) als Dienstbotin arbeitete. Herta Bernhard war die Tochter Anna Bernhards und des Schriftstellers Johannes Freumbichler. Thomas Bernhards Vater war der Tischler Alois Zuckerstätter, den er jedoch nie kennen lernte. Ab dem Herbst 1931 lebte Thomas Bernhard gemeinsam mit seinen Großeltern mütterlicherseits in der Wernhardtstraße Nr. 6 in Wien-Ottakring. Die schlechte finanzielle Situation veranlasste den Salzburger Heimatschriftsteller Freumbichler jedoch 1935 gemeinsam mit Anna Bernhard und deren Enkel Thomas, von Wien nach Seekirchen am Wallersee zurückzukehren. [1] Wohnhaus Wernhardtstr. Nr. 6 in Wien Diese Zeit beschrieb Bernhard im Rückblick als die glücklichste seines Lebens. Seine Mutter heiratete 1936 den Friseurgesellen Emil Fabjan, mit dem sie 1937 nach Traunstein übersiedelte. [2] Seinen leiblichen Vater, der im Jahr 1940 in Berlin [2] durch eine Gasvergiftung starb, wobei man Suizid vermutet, hat Bernhard nie kennengelernt. 1941 wurde Bernhard nach Konflikten mit der Mutter in ein nationalsozialistisches Erziehungsheim im thüringischen Saalfeld geschickt, wo er traumatische Erfahrungen machte. Ab 1943 wurde er im NS-Internat Johanneumin Salzburg untergebracht. Hier ermöglichte ihm sein Großvater erstmals Violinunterricht. Nach den schweren Bombenangriffen auf Salzburg verbrachte Bernhard einige Zeit beim Großvater in Traunstein, kehrte jedoch noch 1945 ins nunmehr katholische Johanneumzurück. 1946 siedelte die ganze Familie von Traunstein in den Salzburger Stadtteil Maxglan über. Der Großvater setzte sich trotz ärmlicher Lebensverhältnisse nachhaltig für die künstlerische Ausbildung Bernhards ein. 1946 brach er seine Schullaufbahn ab und bezeichnete später die Institution Schule als Geistesvernichtungsanstalt. 1947 begann er eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann beim Salzburger Lebensmittelhändler Karl Podlaha. Seit Januar 1949 litt Thomas Bernhard an einer schweren Lungentuberkulose, die zahlreiche Aufenthalte in Sanatorien nach sich zog. Im Februar desselben Jahres verstarb der Großvater nach einer ärztlichen Fehldiagnose. Die Mutter starb im Herbst 1950 an Krebs. Bernhard verarbeitete seine Kindheit und Jugend literarisch in den fünf autobiographischen Werken: Die Ursache, Der Keller, Der Atem, Die Kälte und Ein Kind. [3]

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Thomas Bernhard 1

Thomas Bernhard

Thomas Bernhard, Bernhardhaus 2009, Fotoeines Gemäldes

Nicolaas Thomas Bernhard (* 9. Februar 1931 in Heerlen,Niederlande; † 12. Februar 1989 in Gmunden, Österreich) war einösterreichischer Schriftsteller. Er zählt zu den bedeutendstendeutschsprachigen Autoren der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Leben

Kindheit und Jugend

Thomas Bernhard wurde als uneheliches Kind in Heerlen(Niederlande) geboren, wo seine Mutter Herta Bernhard (1904–1950)als Dienstbotin arbeitete. Herta Bernhard war die Tochter AnnaBernhards und des Schriftstellers Johannes Freumbichler. Thomas Bernhards Vater war der Tischler AloisZuckerstätter, den er jedoch nie kennen lernte.

Ab dem Herbst 1931 lebte Thomas Bernhard gemeinsam mit seinen Großeltern mütterlicherseits in derWernhardtstraße Nr. 6 in Wien-Ottakring. Die schlechte finanzielle Situation veranlasste den SalzburgerHeimatschriftsteller Freumbichler jedoch 1935 gemeinsam mit Anna Bernhard und deren Enkel Thomas, von Wiennach Seekirchen am Wallersee zurückzukehren.[1]

Wohnhaus Wernhardtstr. Nr. 6 in Wien

Diese Zeit beschrieb Bernhard im Rückblick als die glücklichste seinesLebens. Seine Mutter heiratete 1936 den Friseurgesellen Emil Fabjan,mit dem sie 1937 nach Traunstein übersiedelte.[2] Seinen leiblichenVater, der im Jahr 1940 in Berlin[2] durch eine Gasvergiftung starb,wobei man Suizid vermutet, hat Bernhard nie kennengelernt. 1941wurde Bernhard nach Konflikten mit der Mutter in einnationalsozialistisches Erziehungsheim im thüringischen Saalfeldgeschickt, wo er traumatische Erfahrungen machte. Ab 1943 wurde erim NS-Internat „Johanneum“ in Salzburg untergebracht. Hierermöglichte ihm sein Großvater erstmals Violinunterricht. Nach denschweren Bombenangriffen auf Salzburg verbrachte Bernhard einigeZeit beim Großvater in Traunstein, kehrte jedoch noch 1945 insnunmehr katholische „Johanneum“ zurück. 1946 siedelte die ganzeFamilie von Traunstein in den Salzburger Stadtteil Maxglan über. DerGroßvater setzte sich trotz ärmlicher Lebensverhältnisse nachhaltig fürdie künstlerische Ausbildung Bernhards ein. 1946 brach er seineSchullaufbahn ab und bezeichnete später die Institution Schule als„Geistesvernichtungsanstalt“. 1947 begann er eine Lehre zumEinzelhandelskaufmann beim Salzburger Lebensmittelhändler KarlPodlaha.

Seit Januar 1949 litt Thomas Bernhard an einer schweren Lungentuberkulose, die zahlreiche Aufenthalte inSanatorien nach sich zog. Im Februar desselben Jahres verstarb der Großvater nach einer ärztlichen Fehldiagnose.Die Mutter starb im Herbst 1950 an Krebs.

Bernhard verarbeitete seine Kindheit und Jugend literarisch in den fünf autobiographischen Werken: Die Ursache,Der Keller, Der Atem, Die Kälte und Ein Kind.[3]

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Beginn der literarischen Arbeit1950 veröffentlichte Bernhard unter dem Pseudonym Thomas Fabian[4] mehrere Kurzgeschichten – damit beganneine lange schriftstellerische Karriere. Der Tod und die Relativierung aller anderen Werte angesichts der stetenBedrohung durch ihn wurden in seinen Werken zu einem der wichtigsten Motive. Seine Romane, die Autobiographieund ein Gedichtband tragen Titel wie In hora mortis, Frost, Die Kälte, Verstörung und Auslöschung.Es gab in seinem Leben zwei für ihn „existenzentscheidende“ Menschen: einerseits seinen Großvater, der ihm denSinn für die Philosophie, für das „Höchste, Allerhöchste“ mitgegeben und der ihm Montaigne, Schopenhauer oderPascal nähergebracht hatte; andererseits seinen „Lebensmenschen“ Hedwig Stavianicek. Mit ihr verband ihn bis zuihrem Tod 1984 eine innige Beziehung und Freundschaft. 1951 hatte er die um 35 Jahre ältere Frau während seinesAufenthalts in der Lungenheilstätte Grafenhof bei St. Veit im Pongau kennen gelernt. Die „Tante“ wurde für ihn zumMutterersatz, führte ihn in die Wiener Gesellschaft ein und unternahm mit ihm erste Reisen. Ihren Tod verarbeiteteer in dem Band Alte Meister als den Tod der Frau des Protagonisten und betonte auch sonst, wie viel er von ihrgelernt habe.Während der 1950er Jahre arbeitete er als Journalist (u.a. von 1952 bis 1955 als freier Mitarbeiter bei dersozialdemokratischen Zeitung Demokratisches Volksblatt) und war als freier Schriftsteller tätig. Im SalzburgerMozarteum nahm er Musik- und Schauspielunterricht.Im Jahr 2009 entdeckte der Cheflektor des Suhrkamp-Verlags ein (bislang unbekanntes) Manuskript, das einenVortrag Bernhards am 9. November 1954 in Salzburg darstellt. Darin drückt Bernhard seine Bewunderung fürArthur Rimbaud aus; er schreibt, Rimbaud sei „keusch und tierhaft zugleich“ gewesen. Dies ist weiterhin die erstebekannte Äußerung Bernhards zu seinem Selbstverständnis als Autor sowie zum staatlichen Kulturbetrieb; erbespöttelt einen typischen „Herrn vom Kulturamt“, der sich bei Dichterlesungen wichtigtuerisch vor den Autorschiebt.[5]

Bernhard, der in seiner Jugend das Gymnasium abgebrochen hatte, um „entgegengesetzt“ eine Lehre in einemKolonialwarenladen in der Salzburger „Scherzhauserfeldsiedlung“, einer Armensiedlung, zu absolvieren, widmetebald sein ganzes Leben dem Schreiben. Die Zeit seiner kaufmännischen Ausbildung in Salzburg schilderte er imautobiographischen Text „Der Keller“, erschienen im Jahr 1976. In seinen oft verschachtelten Sätzen spürt man dieAtemlosigkeit, unter der er infolge seiner Lungenkrankheit Zeit seines Lebens zu leiden hatte. Seine Erregungen,seine innere Wut, die Ausdruck immer wieder erlittener Verletzungen und Enttäuschungen des jungen Bernhardsind, kommen in den Monologen seiner Theaterfiguren und den Gedanken seiner Ich-Erzähler in den Prosatexten oftzum Vorschein.Thomas Bernhard, der seine schriftstellerische Laufbahn 1957 mit Lyrik, dem Gedichtband Auf der Erde und in derHölle begann, fand schließlich seinen unverwechselbaren Stil in der Prosa, innerhalb dieser bevorzugt in denGattungen Roman und Erzählung und im Drama.Auf dem Tonhof des Komponisten Gerhard Lampersberg in Maria Saal kam Bernhard in Kontakt mitSchriftstellerkollegen wie H. C. Artmann, Peter Turrini, Christine Lavant, Wolfgang Bauer, Peter Handke und GertJonke. Lampersberg hegte ihm gegenüber ambivalente Gefühle, die sich anlässlich der Veröffentlichung vonHolzfällen zu einer offenen Feindschaft entwickelten. 1984 ließ Lampersberg den Roman seines ehemaligen„Schützlings“ einziehen, da er sich in der Figur des Auersberger wiedererkannte.Prägend für Bernhards Entwicklung als Schriftsteller war das seit frühester Kindheit, die er bei seinem Großvater,dem Dichter Johannes Freumbichler verbrachte, empfundene Gefühl, von seiner Mutter und dem Vateralleingelassen, ungeliebt, unerwünscht zu sein. Dazu kam ein schweres Lungenleiden und später dasSchaumann-Besnier Syndrom Morbus Boeck. Mit schweren Krankheiten hatte er seit seiner Jugend zu leben, siehielten ihm ausweislich seiner autobiographischen Werke stets die Nähe des Todes vor Augen.In einem seiner sehr selten gewährten Interviews erläuterte Bernhard im Jahr 1974 im Verlauf von drei Tagen denEinfluss seines persönlichen Lebenshintergrundes auf sein Werk.[6]

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Vierkanthof und KaffeehausSeit 1965 lebte Bernhard hauptsächlich in Obernathal, Gemeinde Ohlsdorf, Bezirk Gmunden (Oberösterreich). DasPreisgeld des Bremer Literaturpreises, den er für seinen Roman Frost erhalten hatte, ermöglichte ihm im selben Jahrdie Anzahlung zum Kauf seines Vierkanthofes über den Realitätenhändler (= Immobilienmakler) Hennetmair.Bernhard beschrieb diesen Vorgang eingehend in seinem postum erschienenen Band Meine Preise sowie inAndeutungen im Roman Ja. Auf diesem Hof betrieb er auch im Nebenerwerb Landwirtschaft und war für 14 JahreMitglied im Bauernbund.[7] Bernhard liebte es, neben der Schreibarbeit ausgedehnte Spaziergänge zu unternehmen;bekannt ist seine Passion für Kaffeehäuser, die er zwischen Wien, wo das „Bräunerhof“ sein Stammcafé wurde,Gmunden und Salzburg oft besuchte und die ihm bald zur „zweiten Wohnstube“ wurden. Er beteiligte sich auch regeam kommunalen Leben und unterstützte verschiedene Bürgerinitiativen.

Thomas-Bernhard-Haus inObernathal

Thomas-Bernhard-Haus,Blick von der Straße

Thomas-Bernhard-Haus,Innenhof

Café Bräunerhof, Wien

TodEnde November 1988 erlitt Bernhard eine Lungeninfektion. Sein Halbbruder Peter Fabjan, in Gmundenniedergelassener Facharzt für Innere Medizin, betreute ihn zu diesem Zeitpunkt bereits rund zehn Jahre. Am12. Februar 1989 starb Thomas Bernhard in seiner Gmundner Wohnung an Herzversagen.Am 16. Februar wurde er auf eigenen Wunsch im Grab seines „Lebensmenschen“ Hedwig Stavianicek auf demGrinzinger Friedhof (Gruppe 21, Reihe 6, Nr. 1) in Wien beerdigt. Bernhard wurde wunschgemäß nur inAnwesenheit der engsten Angehörigen beigesetzt. Die Öffentlichkeit erfuhr erst nach der Beerdigung von seinemTod.

Gesamtansicht Grabkreuzmit

geschlossenerNamenstafel

Grabkreuzmit

geöffneterNamenstafel

Die Namenstafeldes Grabkreuzes

Gedenkstein am Grab

GesamtwerkViele Romane und Erzählungen Bernhards bestehen zum Großteil oder zur Gänze aus Monologen des Ich-Erzählersund einem fiktiven stummen oder beinahe stummen Zuhörer oder Schüler, wie zum Beispiel dem fiktiven ErzählerFranz-Josef Murau und seiner Schülerfigur Gambetti im späten Hauptwerk Auslöschung. Anlässlich einer häufigüberspitzt und grotesk dargestellten Alltagssituation oder einer von ihm selbst konstruierten philosophischen Fragereferiert der Ich-Erzähler seine Sicht der Dinge. Auch in Bernhards Dramen findet sich häufig eine ähnlicheKonstellation.In den Prosawerken erzielt Bernhard eine Distanzierung von den Tiraden des Monologisierenden, indem er sie denstillen Zuhörer sozusagen aus zweiter Hand wiedergeben lässt. Einschaltungen wie „sagte er“, „so Reger“ etc. sindkennzeichnend für den Stil Bernhards.

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Die Monologisierenden sind nicht selten Wissenschaftler, durchweg – um Bernhards eigene Terminologie zuverwenden – „Geistesmenschen“, die in langen Schimpftiraden gegen die „stumpfsinnige Masse“ Stellung beziehenund mit ihrem scharfen, geradezu (selbst-)zersetzenden Verstand alles angreifen, was dem Österreicher heilig ist: denStaat selbst, den Bernhard gerne als „katholisch-nationalsozialistisch“ bezeichnet; anerkannte österreichischeInstitutionen wie das Wiener Burgtheater, allseits verehrte Künstler etc.Bernhards Stärke sind kategorische Behauptungen, das Absolutsetzen jeder Aussage durch seine Hauptfiguren.Kennzeichnend für die Monologe seiner Protagonisten sind Ausdrücke wie „naturgemäß“, „alle“, „nichts“, „immernur“, „fortwährend“, „durchaus“ etc. Von vornherein schalten sie mit Sätzen wie „darüber gibt es doch gar nichts zudiskutieren“, „da kann man sagen, was man will“ u. ä. jeden möglichen Einwand aus.Ein besonderes stilistisches Merkmal von Bernhards Prosa ist eine Technik der Steigerung, der Übertreibung, dessich Hineinsteigerns beziehungsweise des sich Versteigens in fixe Ideen, was jeweils sehr kunstvoll durch eineWiederholungstechnik orchestriert wird, in der zum einen bestimmte Themen, Versatzstücke und abfälligeBezeichnungen mit hoher Frequenz wiederholt (aber immer auch leicht variiert) werden und dabei – gerade wennder Leser denken mag, das sei nicht mehr möglich – zudem nochmals gesteigert werden. Diese Technik Bernhardserinnert an Kompositionsmethoden der Barockmusik und der seriellen Musik, diese Passagen sind oft komischeHöhepunkte der neueren deutschsprachigen Literatur.Bernhards Texte sollten aber nicht nur als gallige oder komische Ergüsse gegen alles und jeden gelesen werden.Zudem darf man nicht – auch wenn dies mitunter verlockend erscheint – derselben Versuchung wie ein Großteil dermittlerweile äußerst umfangreichen Bernhard-Forschung erliegen und das bernhardsche Werk allzu biographischlesen: Zwar gibt es zahlreiche Parallelen zwischen den Protagonisten und Bernhard, doch handelt es sich immer umRollenprosa. Es geht in den Romanen immer auch um die Tragik, die Vereinsamung, die Selbstzersetzung einesMenschen, der nach Vollkommenheit strebt. Ein immer wiederkehrendes Thema ist die Vollkommenheit der Kunstsowie ihre Unmöglichkeit, da Vollkommenheit den Tod bedeutet.Dass für den ihm geneigten Leser trotz einiger Voraussetzungen dazu nicht der Eindruck einer billigenSelbsterhöhung eines Größenwahnsinnigen mittels der Erniedrigung aller anderen entsteht, ist einerseits Bernhardssprachlicher Virtuosität, andererseits seinem Humor zu verdanken. Für seine Schriften hat er eine Spracheentwickelt, die gekonnt elegant mit der Wiederholung von Wörtern beziehungsweise Wortgruppen sowie mit langen,oft kompliziert verschachtelten Sätzen operiert. Bernhards Werke haben eine große melodische Wirkung, weshalbsie sich auch besonders gut zur Rezitation eignen.Zudem sind seine Werke meist, verglichen mit anderer avantgardistischer Literatur, gut verständlich, da Bernhardphilosophischen Passagen stets alltägliche, oft geradezu banale Betrachtungen gegenüberstellt, wodurch er ihnen –und gleichzeitig den Sprechern, die sie hervorbringen – ihren allzu großen Ernst nimmt.In seinen Werken lässt sich Bernhard immer wieder über die „bessere Gesellschaft“ Wiens und Salzburgs aus, die eroft mit ätzender und schmähvoller Kritik überzieht. Österreich beschrieb er gern als Land der Spießer, wobei er dieVerhältnisse in finstersten Tönen schilderte. Dabei trägt er seine Kritik in stets wiederkehrenden Monologen vor,was auf viele besonders verächtlich wirkt. Viele Personen des öffentlichen Lebens, aber auch zahlreiche BekannteBernhards, fühlten sich parodiert oder verunglimpft. All dies bewirkte, dass viele seiner Veröffentlichungen undTheaterpremieren Skandale und Tumulte auslösten.Neben all dieser harten Kritik an den bestehenden Verhältnissen gibt es in seinem Werk viele berührende und radikal ehrliche Momente. Diese finden sich vor allem in seinen autobiographischen Werken Der Keller, Der Atem, Die Kälte, Ein Kind, Die Ursache. Sie sind eine gute Einführung und Erklärung für sein gesamtes Werk. Hier beschreibt Bernhard Demütigungen, die er in der Kindheit erlebt hat (als Bettnässer hatte ihm die Mutter das uringetränkte Leintuch unter die Nase gerieben und dann am Balkon aufgehängt), und die für ihn überlebensnotwendige Bindung an den Großvater. Hier spricht er auch über die alles prägende Lungenerkrankung, durch die er schon als 18-Jähriger ein „Sterbezimmer“ eines Krankenhauses erleiden musste. Dorthin wurde er von Ärzten geschoben, die in Kürze mit seinem Ableben rechneten. Als ein nasser Lappen knapp neben seinem Gesicht heruntergefallen war, entschied er

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sich, seinen ganzen Willen darauf zu konzentrieren, zu überleben.Anlässlich des 80. Geburtstags, den Thomas Bernhard am 9. Februar 2011 gefeiert hätte, veröffentlichte der BerlinerHörbuchverlag Der Audio Verlag im Oktober 2010 zu Ehren des Autors eine Hörbuchedition derAutobiographischen Schriften[8] , gelesen von Peter Simonischek, Wolfram Berger, Burghart Klaußner, Gert Vosssowie von Ulrich Matthes.

WirkungBernhard provozierte vor allem in seiner österreichischen Heimat immer wieder heftige Kritik, viele seinerAufführungen wurden von publikumswirksamen Skandalen überschattet, die Politik, Boulevardpresse undKunstbetrieb gleichermaßen in Atem hielten. Die in seinen Texten beschriebene Abneigung gegenüber Österreich[9]

löste regelmäßig heftige Gegenreaktionen aus, die Kronen-Zeitung und populistisch agierende Politiker fordertenlauthals Aufführungsverbote und Ausbürgerung Bernhards – der pauschale Vorwurf des „Vaterlandsverräters“ und„Nestbeschmutzers“ war schnell zur Hand. Chauvinistische, kleinbürgerliche Geister erhitzen sich an der wenigkonfliktscheuen und leicht narzisstischen Persönlichkeit Bernhards, der nicht davor zurückscheute, diePauschalvorwürfe seiner Literatur öffentlich zu wiederholen. Die öffentliche Entrüstung steigerte den BuchabsatzBernhards erheblich, durch die täglichen Schlagzeilen wurde er schnell bekannt.Es ist alles lächerlich, wenn man an den Tod denkt, sagte er 1968 anlässlich der Verleihung des Förderungspreiseszum Staatspreis; in seiner Dankesrede löste er, nicht zuletzt durch die Behauptung, die Österreicher seien Geschöpfeder Agonie, einen der vielen Skandale aus, die auch einen Teil seines Ruhmes ausmachen.[10] Andere Äußerungenbei Preisverleihungen wie: Der Staat ist ein Gebilde, das fortwährend zum Scheitern, das Volk ein solches, dasununterbrochen zur Infamie und zu Geistesschwäche verurteilt ist. und: Wir haben nichts zu berichten, als dass wirerbärmlich sind lösten empörte Reaktionen von staatlicher Seite aus.[11]

1972 kam es bei der Uraufführung seines Stückes Der Ignorant und der Wahnsinnige im Rahmen der SalzburgerFestspiele zum Bruch mit der Festspielleitung, weil Bernhard am Ende der Aufführung absolute Dunkelheitverlangte und selbst die Löschung des Notlichts forderte. Die feuerpolizeilichen Bestimmungen ließen dies jedochnicht zu, was Bernhard aber nicht zu vermitteln war.Im September 1985 musste er sich anlässlich der Uraufführung des Schauspiels Der Theatermacher (zu dessenHauptmotiven ebenfalls das Löschen des Notlichts zählt) bei den Salzburger Festspielen vom damaligenFinanzminister Franz Vranitzky in Anspielung auf die Kultursubventionen vorwerfen lassen, „sich unterEinstreichung guter Steuerschillinge die eigene Verklemmung über dieses Land vom Leib zu schreiben“.Die Skandale mit der größten Publikumswirksamkeit waren der um seinen 1984 veröffentlichten Roman Holzfällensowie der um das Drama Heldenplatz, das er zum 50. Jahrestag des „Anschlusses“ Österreichs an NS-Deutschlandgeschrieben hatte.

Uraufführungen von Thomas Bernhard-Stückenam Salzburger Landestheater

Zum letzten Mal sorgte Bernhard nach seinem Tod im Februar 1989mit seinem Testament für Aufregung, in dem er ein allgemeinesAufführungs- und Publikationsverbot aller seiner Werke innerhalb derGrenzen Österreichs verfügt hatte. Jedoch erlaubte sein UniversalerbePeter Fabjan Ausnahmen, so dass ab 1999 Neuinszenierungen vonBernhards Dramen möglich wurden. Zuvor war schon die weitereAufführung bereits im Spielplan befindlicher Bernhard-Inszenierungengestattet worden, was vor allem dem Wiener Burgtheater unter seinemdamaligen Direktor Claus Peymann, das zum Zeitpunkt von BernhardsTod (1989) vier Bernhard-Stücke im Repertoire hatte, zugute kam. Diemeisten seiner Stücke wurden unter der Regie Peymanns uraufgeführt,

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zwischen dem Theatermann und dem Autor bestand zeitlebens eine spannungsvolle Freundschaft.Das von ihm verfügte Aufführungsverbot seiner Stücke in Österreich wurde mit der Gründung der ThomasBernhard-Privatstiftung durch Peter Fabjan aufgehoben. Bernhards Forderung, mit der er „jede Einmischung“ und„jede Annäherung dieses österreichischen Staates“ gegenüber seiner Person und seinem Werk verboten hatte, wird inden öffentlichen Veranstaltungen dadurch Rechenschaft getragen, dass diese ohne die Patronanz und ohneAnwesenheit von Politikerprominenz stattfinden.Unter dem Einfluss der Arbeit Bernhards stehen und standen viele deutschsprachige Literaten und Künstler. Einerder wenigen bekennenden Bernhard-Verehrer war der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch, der Ende der 1970er Jahreseine Alter Ego-Figur „Hagenbuch“ ganz offen auf Bernhards Kunst, Figuren in verschachtelten Gedankensprüngenerzählen zu lassen, begründete. Ebenso stellt neben den sehr intensiv dargebotenen Bühnenfiguren, den Themen, derGedankenführung und Sprache des Kabarettisten Georg Schramm schon der Titel seines seit 2005 aufgeführtenProgramms „Thomas Bernhard hätte geschossen“ den direkten Bezug zu Bernhards Werk her.

Werke(In der zeitlichen Reihenfolge ihrer Erstveröffentlichung)

• Auf der Erde und in der Hölle. (Gedichte) 1957 • Der Weltverbesserer. 1979(UA: Schauspielhaus Bochum, Regie Peymann, Bühnenbild Herrmann; mit BernhardMinetti, Edith Heerdegen)

• Köpfe (Kammeroper). 1957. Musik: GerhardLampersberg. UA 1959

• Vor dem Ruhestand. Eine Komödie von deutscher Seele. 1979

• In hora mortis. Gedichte. 1958 • Die Erzählungen. 1979• Unter dem Eisen des Mondes. Gedichte. 1958 • Die Billigesser. 1980• die rosen der einöde. Ballett mit Stimmen. Musik:

Gerhard Lampersberg. 1959, UA 1995• Die Kälte. Eine Isolation. 1981

• Die Irren. Die Häftlinge. 1962 • Ave Vergil. 1981• Der Kulterer. 1962 • Über allen Gipfeln ist Ruh. 1981

(UA: Schauspielhaus Bochum, Regie Alfred Kirchner; u.a. mit Traugott Buhre)• Frost. (Erster) Roman 1963 • Am Ziel. 1981

(UA: Salzburger Festspiele, Regie Peymann, Bühnenbild Herrmann; u.a. mit MarianneHoppe)

• Amras. 1964 • Ein Kind. 1982• Viktor Halbnarr. Ein Wintermärchen 1966 • Beton. Roman 1982• Verstörung. Roman 1967 • Wittgensteins Neffe. 1982, ISBN 3-518-45842-6• Prosa. 1967 • Der Untergeher. Roman 1983• Ungenach. 1968 • Der Schein trügt. 1983

(UA: Schauspielhaus Bochum, Regie Peymann, Bühne Erich Wonder; u.a. mitBernhard Minetti)

• Der Hutmacher. 1968 • Holzfällen. Eine Erregung. Roman 1984, ISBN 3-518-39688-9• Watten. Ein Nachlaß. 1969 • Der Theatermacher. 1984

(UA: 1985, Salzburger Festspiele, Regie Peymann, Bühnenbild Herrmann; mit TraugottBuhre, Hugo Lindinger, Kirsten Dene, Martin Schwab, Josefin Platt; später in derselbenInszenierung und Besetzung am Schauspielhaus Bochum, Burgtheater 1986; nachLindingers Tod mit Sepp Bierbichler als Wirt)

• Ereignisse. 1969 • Ritter, Dene, Voss. 1984(UA: 1986, Salzburger Festspiele, Regie Peymann, Bühne Herrmann; mit Ilse Ritter,Kirsten Dene, Gert Voss; später in derselben Inszenierung und BesetzungAkademietheater 1986, Berliner Ensemble 2004)

• An der Baumgrenze. 1969 • Alte Meister. Roman 1985

• als Comic von Nicolas Mahler, Herausgeber: Andreas Platthaus, Titel Alte Meister.Komödie. Suhrkamp Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-46293-5.

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• Das Kalkwerk. Roman 1970 • Auslöschung. Ein Zerfall. Roman 1986• Ein Fest für Boris. 1970

(UA: Deutsches Schauspielhaus, Regie Peymann;u.a. mit Judith Holzmeister)

• Einfach kompliziert. 1986(UA: Schillertheater Berlin; Regie: Klaus André, mit Bernhard Minetti; später inderselben Inszenierung am Akademietheater)

• Gehen. 1971 • Elisabeth II. 1987(UA: 5. Nov. 1989 Schillertheater Berlin; u.a. mit Kurt Meisel)

• Midland in Stilfs. 1971 • Heldenplatz. 1988(UA: Burgtheater Wien, Regie Peymann, Bühnenbild Herrmann; u.a. mit WolfgangGasser, Kirsten Dene, Elisabeth Rath, Marianne Hoppe)

• Der Italiener. 1971 (Drehbuch für einen Film vonFerry Radax)

• Der deutsche Mittagstisch. Dramolette. 1988(UA: 1981 Schauspielhaus Bochum, Regie Peymann)

• Der Ignorant und der Wahnsinnige. 1972(UA: Salzburger Festspiele, Regie Peymann,Bühnenbild Karl-Ernst Herrmann; mit BrunoGanz, Ulrich Wildgruber, Otto Sander, AngelaSchmid)

• In der Höhe. Rettungsversuch, Unsinn. 1989 erschienen; 1959 geschrieben (Teil desunveröffentlichten Romans Schwarzach St. Veit)

• Der Kulterer, Drehbuch 1974 (Verfilmung mitHelmut Qualtinger, Werner Schneyder u.a.)

• Claus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen. Drei Dramolette. 1990

• Die Jagdgesellschaft. 1974(UA: Burgtheater, Regie Peymann, BühnenbildHerrmann; u.a. mit Judith Holzmeister, JoachimBißmeier, Werner Hinz)

• Die Macht der Gewohnheit. 1974(UA: Salzburger Festspiele, Regie Dieter Dorn,Bühnenbild Wilfried Minks; u.a. mit BernhardMinetti, Anita Lochner)

• Die Ursache. Eine Andeutung. 1975• Korrektur. Roman 1975• Der Präsident. 1975

(UA:Akademietheater Wien Regie: Ernst Wendt,mit Kurt Beck und Ida Krottendorf)

• Der Wetterfleck. Erzählungen. 1976• Der Keller. Eine Entziehung. 1976• Die Berühmten. 1976• Minetti. Ein Portrait des Künstlers als alter Mann.

1977(UA: Regie Peymann, Bühnenbild Herrmann; mitBernhard Minetti)

• Der Atem. Eine Entscheidung. 1978• Der Stimmenimitator. 1978• Ja. 1978• Immanuel Kant. 1978

(UA: Düsseldorfer Schauspielhaus, Regie: VolkerHesse, mit Karl-Heinz Böhm)

Posthum erschienen:• Meine Preise. Mit einer editorischen Notiz von Raimund Fellinger. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009, ISBN

3-518-42055-0.• Goethe schtirbt. Erzählungen. Suhrkamp, Berlin 2010, ISBN 978-3-518-42170-3.• Der Wahrheit auf der Spur. Reden, Leserbriefe, Interviews, Feuilletons, herausgegeben von Wolfram Bayer,

Raimund Fellinger und Martin Huber; Suhrkamp, Berlin 2011 ISBN 978-3-518-42214-4.Gesamtausgabe:

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• Thomas Bernhard: Werke in 22 Bänden. Hrsg. von Wendelin Schmidt-Dengler und Martin Huber. Suhrkamp,Frankfurt/M. 2003 ff., jeweils mit Einzel-ISBN.

Auszeichnungen(Die eingefügten Zitate stammen aus dem posthum erschienenen Band Meine Preise.)

• 1964 Julius-Campe-Preis, richtig: Julius-Campe-Stipendium, gemeinsam mit Gisela Elsner und Hubert Fichte... ich kaufte mir um die volle Preissumme ein Auto, [...] einen Triumph Herald ...

• 1965 Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen für Frost

... unter den wenigen, die von Canetti wußten, war einer, der plötzlich, nachdem ich wieder Canettigesagt hatte, sagte: aber der ist ja auch Jude.

• 1967 Literarische Ehrengabe des Kulturkreises im Bundesverband der deutschen IndustrieDer Präsident von Bohlen und Halbach [...] las von einem Zettel ... ab: [...] die Ehrengaben 1967 anFrau Bernhard und Herrn Borchers [...)

• 1968 Österreichischer Förderungspreis für Literatur für Frost[12]

Es ist alles lächerlich, wenn man an den Tod denkt. sagte T.B. in seiner Dankesrede und weiters unteranderem: Der Staat ist ein Gebilde, das fortwährend zum Scheitern, das Volk ein solches, dasununterbrochen zur Infamie und zur Geistesschwäche verurteilt ist[13].Ich war mit meinem Text noch nicht zuende gekommen, da war der Minister mit hochrotem Gesichtaufgesprungen [...] bedrohte mich, ja, er ging mit vor Wut erhobener Hand auf mich zu, darauf eineabrupte Kehrtwendung und verließ den Saal. So beschreibt T.B.[14] die Reaktion vonUnterrichtsminister Theodor Piffl-Percevic bei der Zeremonie am 4. März 1968

• 1968 Anton-Wildgans-Preis[15]

Der Preis der Industriellenvereinigung sollte kurz nach der zuvor beschriebenen Zeremonie verliehenwerden, mit dem Minister als Ehrengast;die festliche Verleihung wurde nach dem Eklat abgesagt.Man schickte mir, ohne jede weitere Mitteilung über Wieso und Warum [...] diese Ausladung ...

Die Auszeichnung erhielt Bernhard mit der Post.• 1970 Georg-Büchner-Preis

Und Heisenberg [...] hatte mich mehrere Male gefragt, warum denn Schriftsteller immer alles mit sounglücklichen Augen sehen, die Welt sei doch nicht so.

• 1972 Franz-Theodor-Csokor-PreisAls ich den Preis bekommen habe, [...] war ich gerade einer besonderen Vernichtungswelle meinerPerson in den österreichischen Zeitungen ausgesetzt.

• 1972 Grillparzer-Preis für Ein Fest für Boris

Über Hertha Firnberg: ... die Ministerin schnarchte, wenn auch sehr leise [...] die Ministerin ... fragtemit unnachahmlicher Arroganz und Dummheit in der Stimme: ja, wo ist denn der Dichterling?

• 1972 Adolf-Grimme-Preis• 1974 Hannoverscher Dramatikerpreis• 1974 Prix Séguier• 1976 Literaturpreis der Österreichischen Bundeswirtschaftskammer für Der Keller

Ohne den Preis [...] hätte ich Herrn Haidenthaller nicht mehr gesehen und ich wüßte heute nicht so vielüber meine eigenen Vorfahren [...], er hatte die Meinigen gut gekannt.

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• 1983 Premio Letterario Internazionale Mondello• 1988 Prix Médicis für Alte Meister• 1988 Antonio-Feltrinelli-Preis (Preis abgelehnt)

Einzelnachweise[1] Manfred Mittermayer (Hg.): Thomas Bernhard. Suhrkamp BasisBiographie, Frankfurt am Main, S. 11ff.[2] Literaturgeschichte Thomas Bernhard. (http:/ / odl. vwv. at/ deutsch/ odlres/ res4/ Literaturgeschichte/ Thomas_Bernhard. htm) In: Open

Distance Learning, abgerufen am 8. Februar 2011[3] Thomas Combrink: Thomas Bernhard: Autobiographische Schriften. Der dunkle Dunst des Scheiterns. (http:/ / www. titel-magazin. de/

artikel/ 0/ 1768/ thomas-bernhard-autobiographische-schriften. html) In: Titel, 22. November 2004, abgerufen am 8. Februar 2011[4] Zu Thomas Bernhard. Bernhard Werke. (http:/ / www. thomasbernhard. at/ tb/ index. html) In: Offizielle Internetseite, abgerufen am 8.

Februar 2011[5] Text in DIE ZEIT Nr. 21, 14. Mai 2009, S. 36f.[6] Bernd Mattheus: Interview mit Thomas Bernhard 18. bis 20. Dezember 1974. (http:/ / www. kokhavivpublications. com/ kuckuck/ review/

kkk07_041. html) In: Kuckuck Network, Frühjahr 1975, abgerufen am 8. Februar 2011[7] Stolzer Österreicher (http:/ / www. spiegel. de/ spiegel/ print/ d-13501229. html), In: Der Spiegel 45/1990, 5. November 1990, abgerufen am

8. Februar 2011[8] Hörbuchedition der Autobiographischen Schriften (http:/ / dav2. juni. com/ details. php?p_id=1203)[9] Sigrid Löffler: Hinaus mit dem Schuft! (http:/ / www. spiegel. de/ spiegel/ print/ d-13531490. html) In: Der Spiegel, 42/1988, 17. Oktober

1988, abgerufen am 8. Februar 2011[10] Thomas Borchert: „Wir sind Österreicher, wir sind apathisch“. Das Buch „Meine Preise“ von Thomas Bernhard. (http:/ / www.

berlinerliteraturkritik. de/ detailseite/ artikel/ wir-sind-oesterreicher-wir-sind-apathisch. html) In: Die Berliner Literaturkritik, 23. Januar 2009,abgerufen am 8. Februar 2011

[11] Hannes Blank: "Es ist alles lächerlich, wenn man an den Tod denkt." (http:/ / www. raumk. de/ index. php?option=com_content&task=view& id=765& Itemid=99) In: RaumK, abgerufen am 8. Februar 2011

[12] T.B. gibt in Meine Preise, S. 66, nur das Jahr 1967 an, für das der Preis verliehen wurde, und nennt den Preis mit seinem inoffiziellenNamen Kleiner Staatspreis

[13] in: Martin Huber und Wendelin Schmidt-Dengler: Die Romane, Nachwort Umspringbilder, Seite 1781; und in: T.B.: Meine Preise, S. 121.[14] Meine Preise, S. 82[15] Dieses Ereignis verarbeitet Bernhard in Wittgensteins Neffe

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Staatsdruckerei), Wien 1991; ISBN 3-7046-0184-5Begleitbuch zu den beiden Videokassetten:• Thomas Bernhard – Eine Herausforderung. Monologe auf Mallorca 1981. Videokassette. ISBN

3-7046-0188-8.• Thomas Bernhard – Ein Widerspruch. „Die Ursache bin ich selbst“ (Madrid 1986) Videokassette. ISBN

3-7046-0223-X.• Thomas Bernhard, Peter Hamm: ‚Sind Sie gern böse?‘ - Ein Nachtgespräch zwischen Thomas Bernhard und Peter

Hamm. Suhrkamp: Berlin 2011, ISBN 978-3-518-42188-8• Wolfram Bayer u. a. (Hrsg.) : Der Wahrheit auf der Spur. Die öffentlichen Auftritte. Reden, Leserbriefe,

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(http:/ / www. poetenladen. de/ theo-breuer-thomas-bernhard. htm)• Jens Dittmar (Hrsg.): Thomas Bernhard. Werkgeschichte. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1990, ISBN 3-518-38502-X.• Sepp Dreissinger (Hrsg.): Thomas Bernhard. Portraits. Bilder & Texte. Bibliothek der Provinz, Weitra 1991,

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Hörbuchedition mit Ulrich Matthes, Burghart Klaußner, Gert Voss, Peter Simonischek, Wolfram Berger, 15 CDsim Schuber, Der Audio Verlag 2010, ISBN 978-3-89813-988-5

Weblinks• Literatur von und über Thomas Bernhard (https:/ / portal. d-nb. de/ opac. htm?query=Woe=118509861&

method=simpleSearch) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek• Eintrag über Thomas Bernhard (http:/ / www. austria-lexikon. at/ af/ AEIOU/ Bernhard,_Thomas) in:

Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online  (auf AEIOU)• Website der Internationalen Thomas Bernhard-Gesellschaft (http:/ / www. thomasbernhard. at/ ) mit

weiterführenden Angaben; auch zum Thomas-Bernhard-Archiv (Gmunden) und zurThomas-Bernhard-Privatstiftung

• Das Thomas-Bernhard-Privatarchiv von Karl Ignaz Hennetmair (http:/ / www. thomasbernhard-hennetmair. at/ )• Rezensionen zu Werken von Thomas Bernhard (http:/ / www. perlentaucher. de/ autoren/ 7931. html) bei

perlentaucher.de• Umfassende Linksammlung der Universitätsbibliothek der FU Berlin zu Thomas Bernhard (http:/ / www. ub.

fu-berlin. de/ service_neu/ internetquellen/ fachinformation/ germanistik/ autoren/ autorb/ bernh. html)• Nachlassliste ÖNB (http:/ / aleph20-prod-acc. obvsg. at/ F/ ?func=find-b& find_code=WRD& request=Thomas+

Bernhard& x=21& y=7)• in der deutschen (http:/ / www. imdb. de/ name/ nm0076767/ ) und englischen (http:/ / www. imdb. com/ name/

nm0076767/ ) Version der Internet Movie Database