werkstoffe 4 - legierungsbildung und zustandsschaubilder

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Grundlagen der Legierungsbildung und Zustandsschaubilder

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  • 5/24/2018 Werkstoffe 4 - Legierungsbildung und Zustandsschaubilder

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

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    4. LEGIERUNGSBILDUNG & ZUSTANDSSCHAUBILDER

    4.1. EINFHRUNG

    4.2. ZUSTANDSSCHAUBILDER

    4.3. LEGIERUNGEN

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    LERNZIELE

    Nach der Vorlesung sind Sie in der Lage......Legierungen nach ihrer Zusammensetzung zu klassifizieren...die wichtigsten Begriffe zu Zustandsschaubildern zu er-lutern...die bedeutenden Methoden zur Erstellung von Zustandsschau-bildern zu beschreiben...die fnf Grundsysteme binrer Zustandsschaubilder wieder-zugeben und sich in ihnen zurechtzufinden...in einem gegebenen Diagramm alle eutektischen, eutektoidenund peritektischen Phasenumwandlungen fr diese beim Aufhei-zen/Abkhlen zu formulieren

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    LERNZIELE

    ...die verschiedenen Legierungsphasen zu benennen und zu be-schreiben

    ...komplexe Schaubilder mit Verbindungsbildung und Umwand-lungen im festen Zustand zu interpretieren

    ...die besonderen Eigenschaften einiger Legierungen Form-gedchtnislegierungen, HEUSLERsche Legierungen) zu beschrei-ben

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    Einfhrung

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    Legierungen sind im technischen Sprachgebrauch Werkstoffe, denen ab-

    sichtl ich ein oder mehrere (metallische) Elemente zugesetzt wurden.

    Einstellung gewnschterEigenschaften

    Beseitigung unerwnschterEigenschaften

    Legierungselementebeeinflussen den kristallinen Aufbauder Werkstoffe

    und damitsmtlicheEigenschaften!

    Legierungen (alloys)

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    Zinnbronze (CuSn), Messing (CuZn)

    Zweistofflegierungen

    Neusilber (CuNiZn), Galinstan (GaInSn, Fp. -19 C)

    Dreistofflegierungen

    Messerstahl (z.B. X45CrMoV15), WOODsches Metall (BiPbZnCd, Fp. 75 C)

    Mehrstofflegierungen

    Legierungen

    Unlegierter Stahl enthlt immerC (qua definitionem), Mn, Si, P, S u.a. (sogenannteEisenbegleiter Werkstoffe 7).

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    Zustands-schaubilder

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    Grund-lagen

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    Darstellung, in der fr jede mgliche Legierungskombination eines Legie-rungssystems, die sich bei verschiedenen Temperaturen und Massengehalten

    ergebenden Phasenablesbar sind

    Zustandsschaubilder

    Darstellung der Zustandsbereiche(durch Linien abgegrenzt), d.h. die unter diesen Bedin-gungen stabilenPhasen an; im festen Zustand liegen in jedem Phasengebiet charakteri-stische Kristallsorten (z.B. Mischkristalle usw.) vor, die je nach Legierungskonzentration

    unterschiedliche Gefgeartenausbilden knnen

    Bedeutung fr Werkstoffkunde

    Aussagen ber das Verhalten einer Legierung beim Erwrmen oder Abkhlen Aussagenber die Phasen-und damit auch ber die Gefgeumwandlungen

    Grund-lagen

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    Kenntnis ber das Verhalten von Legierungen bei unterschiedlicher Zusammensetzungund in verschiedenen Temperaturbereichen ist von grundlegender Bedeutung, u.a. fr dasVerstndnis der bei Wrmebehandlungen(z.B. Glhen oder Hrten Werkstoffe 6) ablau-fenden inneren Vorgnge im Werkstoff

    Zustandsschaubilder sind Gleichgewichtsschaubilder: unendlich langsame Abkhlung ausder Schmelze bzw. nachtrgliche Einstellung des thermodynamischen Gleichgewichtsdurch Glhen (schnelle Temperaturnderungen andere Phasen und Umwandlungs-temperaturen mglich Hrten)

    langsameTemperaturnderung

    Glhen

    schnelleTemperaturnderung

    Hrten

    Grund-lagen

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    Teile eines Stoffes mit gleichem Aufbau oder Zustand verschiedenePhasen eines Stoffes unterscheiden sich physikalisch und/oder chemisch

    voneinander

    Phase

    Anordnung der durch Korn- oder Phasengrenzen getrennten Krner und

    festen Phasenim Metall (

    metallographische Schliffe)

    Gefge

    Korn als Gefgebestandteil kann aus mehreren Phasenbestehen (z.B. Perlitals Verbund aus Ferrit und Zementit)

    Grund-lagen

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    N= 1, P= 1, = 2 pund Tvariabel (Phasengebiet)N= 1, P= 2, = 1 poder Tvariabel (Phasengrenzlinie)N= 1, P= 3, = 0 pund Tfestgelegt (Tripelpunkt)

    Im thermodynamischen Gleichgewicht knnen nicht beliebigviele Phasen gleichzeitig nebeneinander vorliegen.

    GIBBSsche Phasenregel

    Fr die Zahl der Freiheitsgrade gilt: = N P 2mitN: Zahl der Komponenten; P: Zahl der Phasen

    Grund-lagen

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    Erstellung vonZustands-

    schaubildern

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    experimentelle Methoden zur Erstellung von Zustandsschaubildern beruhen

    auf derMessung von Eigenschaften, die sich bei Phasennderungen unstetig

    ndern

    thermischeAnalyse

    Dilatometer-verfahren

    andereVerfahren

    Einfhrung

    Messung der bei einer Phasen-umwandlung bzw. der bei derEntstehung neuer und Aufl-sung bestehender Phasen frei-werdenden oder aufgenom-mene Wrmemenge

    Messung der mit einer Pha-senumwandlung einhergehen-den Volumen- bzw. Lngenn-derung

    metallographische Analysen

    Rntgeninterferenzunter-suchungen

    Erstellung vonZustands-

    schaubildern

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    thermischeAnalyse

    Erstellung vonZustands-

    schaubildern

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    Methodik: Aufzeichnung der Temperatur in Abhngigkeit der Zeit bei Erwr-

    mung oder Abkhlung ( Zeit-Temperatur-Diagramme)

    Erreichen des Erstarrungspunktes: Tbleibt bis zurkompletten Erstarrung der Schmelze konstant

    Haltepunkte A(nach frz. arrt, Halten)

    Erwrmung:Ac(frz. chauffage, Erwrmen)

    Abkhlung:Ar(frz. refroidissement, Abkhlen)

    Haltepunkte treten auch bei Gitterumwandlungenauf

    thermischeAnalyse

    reine Metalle

    Erstellung vonZustands-

    schaubildern

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    Legierungen erstarren in einem Temperatur-

    intervall Knickpunktezu Kristallisationsbe-

    ginn (Ar1) bzw. ende (Ar2)

    zwischen den Knickpunkten:

    Abkhlkurveverluft wegen freiwerdender

    Kristallisationswrmeflacher

    Anwesenheit zweier Phasen(Schmelze & Kri-

    stalle)

    Legierungen haben teigige Konsistenz

    thermischeAnalyse

    Legierungen

    Erstellung vonZustands-

    schaubildern

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    thermische Analysen unterschiedlichen Legie-

    rungszusammensetzungen Abkhlungskurven

    Bsp.: Kupfer-Nickel-Legierungen

    thermischeAnalyse

    Legierungen

    0% Cu

    40% Cu

    70% Cu

    100% Cu

    Erstellung vonZustands-

    schaubildern

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    experimentelle Bestimmung der Halte- und Knickpunkteder Abkhlkurve

    bertragung in ein Konzentrations-Temperatur-Diagramm Verbindung

    der Punkte ergibt (hier) Liquidus- und Soliduslinie

    thermischeAnalyse

    Legierungen

    Erstellung vonZustands-

    schaubildern

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    Dilatometer-verfahren

    Erstellung vonZustands-

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    Wrmetonung whrend der Phasenumwandlung

    kann u.U. sehr gering sein (z.B. bei Ausschei-

    dungsvorgngen) (sehr kleine) Lngennde-

    rungen knnen als Nachweis dienen (Dilata-tion: Dehnung)

    Bsp: -Eisen -Eisen(bei 911 C) krz-Gitter (-Eisen) weniger dichtals kfz-Git-

    ter (-Eisen) Lngen- bzw. Volumenabnah-me

    Erstellung vonZustands-

    schaubildern

    Dilatometer-verfahren

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    binre Zustands-schaubilder

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    vollstndige Unlslichkeit im flssigen und festen Zustand

    Grundsystem O

    vollstndige Lslichkeit im flssigen und festen Zustand

    Grundsystem I

    vollstndige Lslichkeit im flssigen Zustand, vollstndige Unlslichkeit im festen Zustand

    Grundsystem II oder eutektischesSystem

    vollstndige Lslichkeit im flssigen Zustand, Mischungslcke im festen Zustand

    Grundsystem IIa

    wie II bzw. IIa, aber Schmelztemperaturen der Komponenten weit auseinander

    Grundsystem III oderperitektischesSystem

    Typen binrerZustandsschaubilder

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem 0

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    Grundsystem 0

    vollkommene gegenseitige Unlslichkeit im flssigen und im festen Zustand

    Bedingung

    Pb l)Fe l)

    bereinanderschichtung der beiden Metalle

    spezifisch leichteres Metall schwimmt auf dem schweren

    zwischen beiden Komponenten besteht vollkommene Tren-nung (Phasengrenze) im flssigen und im festen Zustand

    keine gegenseitige Beeinfluung der Komponenten

    Komponente A erstarrt bei TSAvllig unabhngigvon Kon-zentration der Komponente B (und umgekehrt)

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem 0

    Abkhlkurve der Legierung als Summe der AbkhlkurvenderLegierungselemente einfaches Zustandsdiagramm

    binreZustands-

    schaubilder

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    Pb l)Fe s)Fe l)

    Pb l)Fe l) Fe s)

    Pb l)Pb s)b l)Fe s)

    Pb s)Fe s)

    > 1536 C = 1536 C < 1536 C = 327 C < 327 Cweitere Beispiele: Ag-Ni, Al-Pb

    Grundsystem 0binre

    Zustands-schaubilder

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    Grundsystem I

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    Grundsystem I

    vollstndige gegenseitige Lslichkeit im flssigen und im festen Zustand

    Bedingung

    im festen Zustand: Komponenten A und B bilden ein gemein-sames Kristallgitter (Austauschmischkristalle)

    im flssigen Zustand: homogene Schmelze aus den Kompo-

    nenten A und B

    Abkhlkurven

    reine Komponenten: Haltepunktebei den jeweiligenSchmelztemperaturen

    Legierungen: Erstarrungsbereich mit jeweils einem Knick-punktbei Kristallisationsbeginn und -ende

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem I

    BeispielePt-Au, Ag-Au, Cu-Ni,Cu-Au, Ni-Pt, Cr-Mo,Mo-W

    Zustandsdiagramm: Linsendiagramm mit Liquidus-und Soliduslinie

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem II

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    Grundsystem II

    vollstndige gegenseitige Lslichkeitim flssigen Zustand undvollstndige gegenseitige Unlslichkeitim festen Zustand

    Bedingung

    im festen Zustand: vollstndig unlslich ineinander

    im flssigen Zustand: homogene Schmelze aus den Kompo-nenten A und B

    Solidus- und Liquiduslinie schlieen zwei Erstarrungsbereicheein

    Schnittpunkt zwischen Solidus- und Liquiduslinie: eutek-tischer Punktmit der dazugehrigen eutektischen Legierung

    eutektischesLegierungssystem

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem II

    ZustandsdiagrammmitV-frmiger Liquiduslinie und ho-rizontaler Soliduslinie (Eutektikale)

    BeispieleBi-Cd, Pb-Sb,

    eutektischer Punkt

    beidseitig fallende Li-quiduslinie durch wech-selseitige Behinderungder Kristallisation im Er-starrungsbereich durchAtome der jeweils ande-ren Komponente

    binreZustands-

    schaubilder

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    technisch wichtiges Beispiel: Bildung von Ledeburitim EKD

    Grundsystem II

    bei Erreichen der eutektischen Temperatur TEfindet der isotherme Zerfallder homogenen Schmelze in ein Gemisch aus A- und B-Kristallen statt

    eutektische Reaktion

    homogeneSchmelze

    KristallsorteA

    Kristallsorte

    B

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem II

    TEliegt deutlich unter Erstarrungstemperaturender reinen Komponenten (Legierung L2)

    Prinzip der Entstehung von Eutektikum

    Bildung zahlreicher Kristallisationskeime(gegenseitige Behinderung)

    Bildung eines feinkristallinen, schicht-oder lamellenartiges Kristallgemisches

    Eutektikum wird wegen niedriger Schmelztempe-

    ratur und guter mechanischer Eigenschaften be-vorzugt eingesetzt (als Gu- und Lotwerkstoff)

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem II

    untereutektische Legierungen (L1, c< cEut)

    : mit Erreichen der Li-quiduslinie scheidensich A-Kristalle ausder Schmelze aus

    : unmittelbar vor Errei-chen der Eutektikalenfinden man A-Kristallin Restschmelze (ent-hlt A und B)

    : nach Unterschreitender Eutektikalen er-starrt die Restschmel-ze isotherm zum Eu-tektikum; Gefge be-steht aus A-Kristallen,die in Eutektikum ein-gebettet sind

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem II

    eutektische Legierung (L2, c= cEut)

    : gesamte Schmelze er-starrt mit Erreichenvon TEzum Eutekti-kum

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem II

    bereutektische Legierungen (L3, c> cEut)

    : unmittelbar vor Errei-chen der Eutektikalenfinden man B-Kristallin Restschmelze (ent-hlt A und B)

    : nach Unterschreitender Eutektikalen er-starrt die Restschmel-ze isotherm zum Eu-tektikum; Gefge be-steht aus B-Kristallen,die in Eutektikum ein-gebettet sind

    : mit Erreichen der Li-quiduslinie scheidensich B-Kristalle ausder Schmelze aus

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem IIa

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    Grundsystem IIa eutektisches Legierungs-system mit Mischungslcke

    vollstndige gegenseitige Lslichkeitim flssigen Zustandund Mischungslckeim festen Zustand

    Bedingung

    im festen Zustand: begrenzte Lslichkeit ineinander

    im flssigen Zustand: homogene Schmelze aus den Kompo-nenten A und B

    Mischungslcke: Konzentrationsbereiche, in denen die Legierungs-

    komponente A nur eine gewisse Menge der Komponente B lsen kann

    (und meist umgekehrt) Bildung von - oder -Mischkristallen

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem IIa

    ZustandsdiagrammmitV-frmiger Liquiduslinie, hori-zontaler Soliduslinie (Eutektikale) und Mischungslcke

    BeispieleAg-Cu, Al-Cu, Pb-Sn,

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem IIa

    Unterschied zwischen Mischkristallen

    Unterschreiten der Liquiduslinie: Bildung von -oder -Mischkristallen aus der Schmelze

    Grundsystem II: Bildung von reinen A- bzw. B-Kri-stallen

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem IIa

    Leg.-konz.: c< c1(L1) bzw. c> c4

    : mit Erreichen der Li-quiduslinie scheidensich (bzw. )Misch-kristalle aus derSchmelze aus

    : nach Unterschreiten der Soliduslinie be-steht die gesamte Legierung aus homoge-nen Mischkristallen (fr c< c1) bzw. Mischkristallen (frc> c4); die Verhltnissendern sich bei weiterem Abkhlen nichtmehr

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem IIa

    Leg.-konz.: c1< c< c2(L2)

    : nach Unterschreitender Liquiduslinie

    scheiden sich Misch-kristalle aus derSchmelze aus

    : nach Unterschreitender Soliduslinie liegenhomogene Mischkri-stalle vor

    binreZustands-

    schaubilder

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    46

    Grundsystem IIa

    Leg.-konz.: c3< c< c4(L5)

    : nach Unterschreiten der Liqui-duslinie scheiden sich Misch-kristalle aus der Schmelze aus

    : nach Unterschreiten der Soli-duslinie liegen homogene Mischkristalle vor

    binreZustands-

    schaubilder

    47

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    47

    Grundsystem IIa

    Leg.-konz.: c1< c< c2(L2) bzw. c3< c< c4(L5)

    fr T: Lslichkeit der - bzw. Mischkristalle nimmt ab (Ls-lichkeit von B im Mischkristall und umgekehrt) mit Er-reichen der Lslichkeits- oder Segregationslinie () scheidensich aus den bersttigten Mischkristallen Mischkristalle der je-weils anderen Sorte aus

    Erklrung: nach Unterschreiten der Lslichkeitslinie diffundie-ren die berschssigen B-Atome, die vom A-Gitter nicht mehrin Lsung gehalten werden knnen, zu bestimmten Stellen imGefge (z.B. zu den Korngrenzen) und verdrngen dort die A-Atome von ihren Gitterpltzen

    binreZustands-

    schaubilder

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    48

    Grundsystem IIa

    Leg.-konz.: c1< c< c2(L2) bzw. c3< c< c4(L5)

    B-Atome sind an diesen Stellen im berschu

    Bildung eines neuen B-Gitters, in das ein Teilder A-Atome eingelagert werden kann ( Bil-dung eines -Mischkristalls)verdrngte A-Atome diffundieren im Austauschan die von den B-Atomen aufgegebenen Pltze

    Ausscheidungsvorgnge beobachtet man hufigan Korngrenzen, da dort infolge der erhhtenpotentiellen Energie der Aufbau eines neuenGitters bevorzugt erfolgt

    binreZustands-

    schaubilder

    49

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    49

    Grundsystem IIa

    Leg.-konz.: c2< c< c3(L3)

    : nach Unterschreiten der Liquiduslinie scheiden sich zunchst - bzw.Mischkristalle aus der Schmelze aus; unmittelbar vor Erreichen derEutektikalen ist noch Restschmelze vorhanden, die in einer eutekti-schen Reaktion in ein Kristallgemisch aus A-reichen Mischkristallenund B-reichen Mischkristallen (Eutektikum) zerfllt: S +

    binreZustands-

    schaubilder

    50

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    50

    Grundsystem IIa

    Leg.-konz.: c2< c< c3(L3)

    c2< c< cEut: Gefge aus Mischkristallen in Eutektikum

    cEut< c< c3: Gefge aus Mischkristallen in Eutektikum

    bei weiterer Abkhlung nimmt die Lslichkeit der Mischkristalle fr B-Atome bzw. der Mischkristalle fr A-Atome stetig ab Ausscheidung vonMischkristallen der jeweils anderen Sorte

    Ankristallisation dieser Mischkristalle an bereits vorhan-dene artgleiche Mischkristalle

    binreZustands-

    schaubilder

    51

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    Grundsystem IIa

    Leg.-konz.: c= cEut(L4)

    : eutektische Legierungerstarrt am eutekti-schen Punkt zu rei-nem Eutektikum

    binreZustands-

    schaubilder

    52

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    Grundsystem III

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    Grundsystem III

    vollstndige gegenseitige Lslichkeitim flssigen Zustandund Mischungslckeim festen Zustand;

    Erstarrungstemperaturen der Komponenten liegen weit auseinander

    Bedingung

    peritektischesLegierungssystem

    Erstarrungstemperatur der hher schmelzenden Komponen-te A wird durch die Anwesenheit von B-Atomen erniedrigt,

    die Erstarrungstemperatur von B wird jedoch durch dieAnwesenheit von A-Atomen erhht

    im flssigen Zustand: homogene Schmelze aus den Kompo-nenten A und B

    binreZustands-

    schaubilder

    54

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    Grundsystem III

    ZustandsdiagrammmitLiquiduslinie ohne Minimum, ho-rizontaler Soliduslinie (Peritektikale) und Mischungslcke

    BeispielePt-Ag, Cd-Hg,

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem III

    Leg.-konz.: c< c1(L1)

    : nach Unterschreiten der Liquiduslinie beginnt dieKristallisation von -Mischkristallen; der Tempera-

    tur-Zeit-Verlauf zeigt einen Knickpunkt, weildurch die frei werdende Kristallisationswrme dieTemperatur langsamer sinkt

    : Unterschreitender Soliduslinie

    Einphasen-gebiet (nur -Mischkristalle)

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem III

    Leg.-konz.: c1< c< c2(L2)

    : Unterschreiten der Lslichkeitslinie Aus-scheidung von Mischkristallen aus denbersttigten -Mischkristallen (analog zumLegierungssystem mit Mischungslcke)

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem III

    Leg.-konz.: c2< c< c3(L3)

    : unterhalb der Liqui-duslinie scheiden sichMischkristalle ausder Schmelze aus

    mit Erreichen der der horizontalen Phasen-grenze (Peritektikale) reagiert ein Teil der

    -Mischkristalle mit noch vorhandener Rest-schmelze unter Bildung von -Mischkristal-len

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem III

    bei Erreichen der peritektischen Temperatur TPfindet die inkongruente Phasen-umwandlung vonSchmelze und einer festen Phase in eine zweite feste Phase statt

    peritektische Reaktion

    feste Phase

    feste Phase

    Schmelze

    Beispiel im EKD: Reaktion von Schmelze und festen Mischkristallen zu -Mischkri-stallen (technisch unbedeutend)

    Umwandlung erfolgt an der Grenzflche

    zwischen Schmelze und Primrkristallen

    Temperatur-Zeit-Verlauf zeigt whrend derperitektischen Reaktion einen Haltepunkt

    zu geringe Menge Schmelze keine voll-stndige Umwandlung -Mischkristalle -Mischkristalle nicht mglich Bildung ei-nes Kristallgemisches

    binreZustands-

    schaubilder

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    Grundsystem III

    Leg.-konz.: c2< c< c3(L3)

    : Lslichkeit von B-Atomen im -Mischkristall (von A-Atomenim -Mischkristall) nimmt ab mit weiterer Abkhlungfindet die Ausscheidung von -Mischkristallen aus den -Mischkristallen, Seg(und umgekehrt Seg) statt

    binreZustands-

    schaubilder

    60

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    Grundsystem III

    Leg.-konz.: c2< c< c3(L3)

    Ablauf einer peritektischen Reaktion findet durch Diffusion von

    B-Atomen in den -Mischkristall und von A-Atomen aus dem -Mischkristall statt vollstndiger Ablauf nur bei sehr langsa-mer Abkhlung

    binreZustands-

    schaubilder

    61

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    Grundsystem III

    Leg.-konz.: c3< c< c4(L4)

    : nach Unterschreiten der Peri-tektikalen Ausscheidung vonMischkristallen aus den ber-

    sttigten -Mischkristallen

    : bei weiterer Abkhlung Aus-scheidung von Mischkristallen

    aus den bersttigten -Misch-kristallen

    binreZustands-

    schaubilder

    62

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    Grundsystem III

    Leg.-konz.: c3< c< c4(L5bzw. L6)

    binreZustands-

    schaubilder

    63

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    Grundsystem III

    Leg.-konz.: c3< c< c4(L5bzw. L6)

    mit Erreichen der Peritektikalen wirdperitektischeReaktion durchlau-fen: bereits gebildete -Mischkristalle reagieren mit der Restschmelze

    unter Bildung von -Mischkristallenausreichend Restschmelze vollstndige Umwandlung -Mischkristalle-MischkristalleRestschmelze wird nicht vollstndig aufgebraucht unterhalb der Peri-tektikalen befinden sich -Mischkristalle und Restschmelze im Gleichge-wicht

    : unterhalb der Soliduslinie besteht das Gefge nur noch aus -Misch-kristallen

    binreZustands-

    schaubilder

    64

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    Grundsystem III

    Leg.-konz.: c3< c< c4(L5bzw. L6)

    von L5: bei weiterer Abkhlung berschreitung der LslichkeitslinieAusscheidung von -Mischkristallen aus den bersttigen -Mischkri-

    stallen Kristallgemisch aus beiden Mischkristallen

    von L6: wird Lslichkeitslinie nicht geschnitten, besteht das Gefgemit Erreichen von Raumtemperatur ausschlielich aus ungesttigten -Mischkristallen

    binreZustands-

    schaubilder

    65

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    Grundsystem III

    Leg.-konz.: c> c4(L7)

    Kristallisationsvorgang beginnt nach Unterschreiten der Liquiduslinie mitder Kristallisation von MischkristallenKristallisation ist mit Erreichen der Soliduslinie abgeschlossen Gefgebesteht ausschlielichaus Mischkristallenbei weiterer Abkhlung findet keine Gefgenderung mehr statt

    binreZustands-

    schaubilder

    66

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    Legierungsphasen

    67

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    Lsungs-phasen

    Verbindungs-phasen

    intermetal-lische Phasen

    Legierungsphasen

    vollstndige Lslichkeitim festen Zustand, d.h.

    statistische Verteilung derAtome

    Mischkristalle bzw.

    solid solutionsAufnahme von Fremd-atomen in den Gitter-

    verband

    stchiometrischeZusammensetzung (z.B.

    Fe3C, Zementit)

    stchiometrischeintermetallische Phasen

    Strukturen mit metal-lischen und nichtmetal-lischen Bindungsanteilen

    Einlagerungsphasen,LAVES-Phasen,

    HUME-ROTHERY-Phasen

    Grenzflle

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Ausbildung einer Lsungs-, Verbindungs-oder intermetallischenPhasehngt

    im festen Zustand ab von:

    Legierungsphasen

    Temperatur

    chemische Eigenschaftender Bindungspartner

    geometrischeEigenschaften

    69

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    Lsungsphasen

    70

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    Lsungs-phasen

    Aufnahme von Fremdatomen in den Gitterverband (Matrix) Gitterverzer-

    rungen(aufgrund unterschiedlicher Atomradien) Hrte (sog.Mischkri-stallverfestigung)

    Substitutions-mischkristalle Einlagerungs-

    mischkristalle

    Mischkristalltypen

    Lsungsphasen

    71

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Atome des Legierungselements (LE) ersetzen Atome des Basismetalls (BM)

    auf regulren Gitterpltzen:

    statistische Verteilung

    einphasiges SystemBedingungen:

    gleiche Kristallgitter

    hnliche Atomradien

    gleiche Wertigkeiten hnliche Elektronegativitten

    Cave: Eigenschaften der Mischkristalle Summe der Eigenschaften von LE+BM!

    Kupfer Nickel

    Atomradius 128 pm 124 pm

    Kristallgitter kfz kfz

    Wertigkeit 2 2EN 1,8 1,8

    Substitutionsmischkristalle

    Lsungs-phasen

    72

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    LE-Atome besetzen Zwischengitterpltze (interstitium, lat.: Zwischenraum

    interstitielle Lsung) des BM-Kristallgitters:

    statistische Verteilung

    einphasiges System LE: meist Nichtmetalle(B, C, N, O, H) oder kleine Metallatome

    Lslichkeit meist < 1%

    Bedingungen:

    Basisgitter aus bergangsmetallatomen Radienverhltnis: (PYTHAGORAS)

    Einlagerungsmischkristalle

    Lsungs-phasen

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Beispiele:

    Lsung von Wasserstoff in V, Nb, Taohne nderung des krz-Gitters:

    VH0,05, NbH0,11, TaH0,22

    Einlagerungsmischkristalle

    Lsungs-phasen

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    Verbindungs-

    phasen

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    Verbindungsphasen haben im Gegensatz zu Lsungsphasen ein bestimmtes,

    festes Zahlenverhltnis der Bindungspartner (stchiometrischeZusammen-

    setzung)

    auch: stchiometrische intermetallische Phasen

    Verbindungphasen besitzen im Normalfall eigene, charakteristische Kristall-

    gitter

    bekanntestes Bespiel: Zementit, Fe3C, in metastabilen Eisen-Kohlenstoff-Le-

    gierungen (Stahl/Gueisen)

    Verbindungsphasen

    Verbindungs-phasen

    76

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    intermetallische

    Phasen

    77

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    auch:Metallideoder intermedire Phasen

    bergangszustandzwischen den Grenzfllen von Lsungs- und Verbindungs-

    phasen Merkmale beider Phasenartenin unterschiedlichem Mae

    Auftreten:

    Legieren ber die Lslichkeitsgrenze hinaus(in Phasensystemen mit be-

    grenzter Lslichkeit)

    Entmischunginfolge Abkhlung unter die Lslichkeitsgrenze

    gleichzeitiges Auftreten von Mischkristallen, Verbindungs-und interme-tallischenPhasenin einem Legierungssystem mglich

    intermetallische Phasen

    intermetal-lische Phasen

    78

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    intermetallische Phasen

    intermetal-lische Phasen

    intermetallische Phasen (wie auch Verbindungsphasen!) kristallisieren nicht

    im Gittertyp einer der Komponenten, sondern bilden eigenes, hufig hoch-

    komplexes Kristallgitter

    vorherrschender Bindungstyp: metallische Bindungmit Anteilen von kova-lenter Bindung/Ionenbindung

    Angabe der Zusammensetzung durch Formeln, z.B. Fe2W, Al2Cu usw.

    Formeln besitzen lediglich statistischen Charakter Mittelwerte, Anteile

    der einzelnen Komponenten variieren innerhalb eines bestimmten Homoge-

    nittsbereichs

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    Eigenschaften:

    komplizierter Gitteraufbau

    Versetzungsbewegungen nicht mglich

    sehr hart, sprde meist schon in sehr geringenGehalten (< 0,1%) Anteil in plastisch zu verformenden WS gering zu halten

    Teilchenverfestigungbei feindisperser Verteilung in weicheren Mischkristall-

    phasen:

    Verschleibestndigkeit

    technische Nutzung: Sekundrhrtung einiger Werkzeugstahlsorten

    intermetal-lische Phasenintermetallische Phasen

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    Metalle mit Nichtmetallen mit kleinem Atom-durchmesser

    Einlagerungsphasen

    echte intermetallische Phasen

    LAVES-Phasen

    echte intermetallische Phasen

    HUME-ROTHERY-Phasen

    intermetal-lische Phasenintermetallische Phasen

    Kristallstrukturen = (Durchmesser &Bindung der beteiligten Atome)

    vielfltige Bindungsmglichkeiten/

    Atomgren

    > 5000 binre inter-metallische Phasen!

    81

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    Einlagerungs-

    phasen

    82

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    intermetal-lische Phasen

    auch: Einlagerungsstrukturen oder interstitielle Phasen

    Bindungspartner:

    Metalle M undNichtmetalle Xmit kleinemAtomdurchmesser dX(H, B, C, N

    und P)

    besondere Rolle: Carbide, Nitrideund Carbonitrideder bergangsmetalle

    Fe, Cr, Mo, V, Nb, Ta, W, Ti, Zn und Hf Bestandteile technisch wichtiger

    Legierungen

    metallische Bindung mit ionischen/kovalenten Bindungsanteilen typische

    metallische Eigenschaften (Glanz, elektrische Leitfhigkeit)

    Einlagerungsphasen

    83

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    intermetal-lische Phasen

    Einlagerung der X-Atome in Gitterlcken:

    nderungdes Matrixgitters (Gegensatz zu Einlagerungsmischkristallen!)

    Zusammensetzungen: MX, M2X oder M4X mit kfz- oder hexagonalem Kristall-

    gitter

    Besetzung aller Gitterlcken keine Aufnahme weiterer Atome mglich

    (scharfe obere Lslichkeitsgrenze)

    Einlagerungsphasen

    dX/dM< 0,59 HGG-Phasen

    84

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    intermetal-lische PhasenEinlagerungsphasen

    dX/dM< 0,59

    Besetzung der Wrfelmittenim kfz-Gittermit Nichtmetall-

    atomen (z.B. Fe4N)

    M4X-Typ

    Besetzung der Oktaederlcken

    im kfz-Gittermit Nichtmetall-atomen NaCl-Gitter(z.B. TiC, TaC, TiN usw.)

    MX-Typ

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    intermetal-lische Phasen

    Eigenschaften:

    chemisch, thermisch und mechanisch sehr stabil

    hohe bis sehr hohe Schmelzpunkte

    Tantalcarbid, TaC, besitzt aufgrund seiner Gitterstruk-tur einen der hchsten Schmelzpunkteunter allen be-kannten Festkrpern: 3880 C (!)

    Tantalhafniumcarbid, Ta4HfC5schmilzt bei 4215 C

    teilweise gute Korrosionsbestndigkeit

    Einlagerungsphasen

    dX/dM< 0,59

    86

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    intermetal-lische Phasen

    technische Bedeutung:

    Beschichtungswerkstoffefr Werkzeugsthle (z.B. TiC oder

    TiN)

    Hartstoffphasein Hartmetallen und Cer-

    mets (z.B. WC, TiC, TaC, TiN)

    Fe4N, das beim Nitrieren von Sthlen ei-ne Rolle spielt, gehrt ebenfalls zu den

    Einlagerungsphasen

    Einlagerungsphasen

    dX/dM< 0,59

    TiC-Beschichtung TiN-Beschichtung

    87

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    intermetal-lische Phasen

    Einlagerung in kleinereGitterlcken (Tetraederlcken?) keine Aufnahme

    von Fremdatomen ber die Mischkristallslichkeit hinaus

    Verbindungen (z.B. Carbide von Fe, Cr, Cu, Mn und Ni) bilden komplexe

    Kristallgitter, weisen jedoch geringere chemische und thermische Stabilitt

    auf

    Einlagerungsphasen

    dX/dM> 0,59

    88

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    LAVES-Phasen

    89

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    intermetal-lische Phasen

    zahlenmig strkste Gruppeder klassischen intermetallischen Phasen (ei-

    nige hundert Vertreter)

    Zusammensetzung: grere KomponenteAund kleinere Komponente B

    Verhltnis der Atomdurchmesser: 1,2 < dA/dB< 1,3

    Idealwert grter Packungsdichten starrer Kugeln: dA/dB= 1,225

    LAVES-Phasen sind Gitterstrukturen hoher Packungsdichte

    allgemeine Formel:AB2mit drei miteinander verwandten, sich jedoch in der

    Stapelfolge unterscheidenden Strukturtypen:MgZn2,MgCu2undMgNi2

    LAVES-Phasen

    90

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    intermetal-lische Phasen

    MgCu2: Mg-Atome im Diamantgitter, Cu-

    Atome belegen als Tetraeder die groen

    Lcken des Gitters

    Eigenschaften:

    bei Raumtemperatur nicht plastisch

    verformbar

    hohe elektrische Leitfhigkeit(mit Me-

    tallen vergleichbar)

    LAVES-Phasen

    MgCu2

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    HUME-ROTHERY-

    Phasen

    92

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    intermetal-lische Phasen

    ebenfalls Vielzahl von Vertretern

    Existenz dieser Phasen ist an ein bestimmtes Zahlenverhltnis von Valenz-

    elektronen e zu Atomen ain der Elementarzelle gekoppelt

    magische Zahlenverhltnisse e/a: 21/14 (=3/2), 21/13, 21/12 (7/4)

    jedes Zahlenverhltnis besitzt eine eigene typische Gitterstruktur

    Beispiele:

    -Messing, CuZn (e/a= 3/2)

    -Messing, Cu5Zn8(e/a= 21/13)

    -Messing, CuZn3(e/a= 7/4)

    HUME-ROTHERY-Phasen

    93

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    intermetal-lische Phasen

    Elementarzelle von Cu5Zn8

    HUME-ROTHERY-Phasen

    -Messing, Cu5Zn8

    Elementarzelle mit 52 Atomen!

    94

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    Zustandsdiagramme mit

    Verbindungsbildung

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Zustandsdiagramme mit verdecktem Schmelzpunktmaximum(Legierungssysteme mit einer inkongruent schmelzenden Verbindung)

    Zustandsdiagramme mit offenem Schmelzpunktmaximum(Legierungssysteme mit einer kongruentschmelzenden Verbindung)

    bisher: Legierungssysteme mit reinen Metallen oder ihren Mischkristallen

    keine Mglichkeit, da Komponenten eine Verbindungeingehen knnen,

    d.h. intermetallische Phase oder Verbindungsphase V

    Existenz einer Verbindung Vmit der allgemeinen ZusammensetzungAmBn

    Unterscheidung von zwei Grundtypen, abhngig vom Schmelz-bzw. Er-

    starrungsverhaltender Verbindung

    Zustandsdiagramme mit Verbindungsbildung Einfhrung

    Typ A

    Typ B

    96

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Zustandsdiagramme mit offenem Schmelzpunktmaximum

    (Legierungssysteme mit einer kongruentschmelzenden Verbindung)

    Zustandsdiagramme mit Verbindungsbildung

    Typ A

    97

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Zustandsdiagramme mit Verbindungsbildung Typ A

    Zustandsdiagramme mit offenem Schmelzpunktmaximum(Legierungssysteme mit einer kongruentschmelzenden Verbindung)

    offenes Schmelz-

    punktmaximum

    kongruentschmelzend

    Zustandsdiagramm weist bei der Zusammensetzung von Vbezogen

    auf die benachbarten Legierungenein Schmelzpunktmaximumauf

    Verbindung Vist bis zu ihrem Schmelzpunkt bestndig,zersetzt sich also nicht vorher

    Vverhlt sich wie ein reines Metall, d.h. Abkhlkurve zeigtbei der Zusammensetzung der Verbindung einen typischen

    Haltepunkt bei der Schmelztemperatur von V(TSV)

    entstehendes Gefge ist einphasig und bestehtnur aus Kristallen der Verbindung

    98

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Zustandsdiagramme mit Verbindungsbildung

    V mit genau

    stchiometrischerZusammensetzung

    vollkommeneUnlslichkeitfr A und B

    Zustandsdiagramm ist Kombination auszwei eutektischen Teilsystemen (GS II)

    Diagramm A-V Diagramm V-BBsp.: Fe3CimSystem Fe-C

    Typ A

    99

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Zustandsdiagramme mit Verbindungsbildung

    Zustandsdiagrammmitkongruent schmelzender Verbin-dung und vlliger Unlslichkeitim festen Zustand

    Beispiele:

    Mg-Mg2Sn/Mg2Sn-Sn,

    Typ A

    100

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Zustandsdiagramme mit Verbindungsbildung Typ A

    Zustandsdiagramm ist Kombinationaus zwei eutektischen Teilsystemen

    mit Mischungslcke (GS IIa)

    Diagramm - Diagramm -

    V nichtaufstchiometrischeZusammensetzung

    beschrnkt

    teilweise gegen-seitige Lslichkeit

    von A und B( Mischkristalle)

    Existenz von

    -Mischkristallen

    101

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Zustandsdiagramme mit Verbindungsbildung

    Zustandsdiagrammmitkongruent schmelzender Verbin-dung und begrenzter Lslichkeit im festen Zustand

    Beispiele

    Hf-V,

    Typ A

    102

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Zustandsdiagramme mit Verbindungsbildung

    Typ B

    Zustandsdiagramme mit verdecktem Schmelzpunktmaximum

    (Legierungssysteme mit einer inkongruent schmelzenden Verbindung)

    103

  • 5/24/2018 Werkstoffe 4 - Legierungsbildung und Zustandsschaubilder

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Zustandsdiagramme mit Verbindungsbildung Typ B

    Zustandsdiagramme mit verdecktem Schmelzpunktmaximum(Legierungssysteme mit einer inkongruentschmelzenden Verbindung)

    verdecktes Schmelz-

    punktmaximum

    inkongruentschmelzend

    Schmelzpunktmaximum wird durch Liquiduslinie verdeckt, weil fr

    T

    entstehende B-Kristalle von der Schmelze gelst werden

    Verbindung Vist nichtbis zu ihrem Schmelzpunkt bestndig,zersetzt sich also vorher

    peritektische Reaktion bei Abkhlung : Schmelze S und bereitsvorhandene Phase B bilden eine neue Phase V: S + B V

    Erwrmung: kein Schmelzen von V, sondern die Umkehrung derperitektischen Reaktion: VS + B

    104

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Zustandsdiagramme mit Verbindungsbildung Typ B

    Zustandsdiagramm ist Kombinationaus einem eutektischen und

    einem peritektischen Teilsystem

    Diagramm A-V Diagramm V-B

    V mit genau

    stchiometrischerZusammensetzung

    vollkommeneUnlslichkeitfr A und B

    105

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Zustandsdiagramme mit Verbindungsbildung Typ B

    Zustandsdiagrammmitinkongruent schmelzender Ver-bindung und vollkommener Unlslichkeit im festen Zustand

    Beispiele

    Sb-Fe,

    106

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Zustandsdiagramme mit Verbindungsbildung Typ B

    Zustandsdiagramm ist Kombinationaus einem eutektischen Teilsystem

    mit Mischungslcke und einemperitektischen Teilsystem

    Diagramm - Diagramm -

    V nichtaufstchiometrischeZusammensetzung

    beschrnkt

    teilweise gegen-seitige Lslichkeit

    von A und B( Mischkristalle)

    Existenz von-Mischkristallen

    107

  • 5/24/2018 Werkstoffe 4 - Legierungsbildung und Zustandsschaubilder

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Zustandsdiagramme mit Verbindungsbildung Typ B

    Zustandsdiagrammmitinkongruent schmelzender Ver-bindung und begrenzter Lslichkeit im festen Zustand

    Beispiele

    108

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Legierungssysteme mitUmwandlungen im

    festen Zustand

    109

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Legierungssysteme mit Umwandlungen im festen Zustand

    Legierung

    Abkh

    lung

    Umwandlungen/Ausscheidungen imfesten Zustand

    Legierungssysteme

    Komponenten mit allotropen Modifikationen

    Mischkristalle mit eutektoidem Zerfall

    Mischkristalle mit berstrukturbildung (einphasige Entmischung)

    Mischkristalle mit Zerfall in zwei andere Mischkristalle (Entmischung

    eines Mischkristalls)

    Mischkristalle mit Ausscheidung einer intermetallischen Phase

    110

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    mit Komponenten mit allotropen Modifikationen

    Polymorphie vieler wichtiger Gebrauchsmetalle: Fe, Ti, Co

    Kristallisation in unterschiedlichen Kristallgittern, abhngig von der Tempe-

    ratur (z.B. -, - und Eisen)

    Vorhandensein polymorpher Komponenten hat groen Einflu auf Legie-

    rungsbildungund das Zustandsschaubilddes Legierungssystems

    LegierenErweiterung desExistenzgebiets

    derjenigenModifikation, die das

    gleiche Gitter wiedas LE besitzt

    Einengung desExistenzgebiets

    derjenigen Modifi-kation, die in einemvom LE abweichen-

    den Gitterkristallisiert

    Aufweitung derUmwandlungspunkte

    der polymorphenKomponenten zuUmwandlungs-

    intervallen

    111

  • 5/24/2018 Werkstoffe 4 - Legierungsbildung und Zustandsschaubilder

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Fe ist polymorph (: krz, : kfz), Cr kristallisiert imkrz-Gitter

    fr steigendenCr-Gehalt:

    Existenzbereich der kfz-Modifikation des Fe (-Misch-

    kristalle) wird immer mehr eingeschrnkt (abge-

    schnrt)

    Umwandlungsgebiet, in dem die krz- (-Mischkristalle)

    und die kfz- Komponente (-Mischkristalle) stabil ne-beneinander vorliegen

    mit Komponenten mit allotropen Modifikationen Legierungssystem Fe-Cr

    112

  • 5/24/2018 Werkstoffe 4 - Legierungsbildung und Zustandsschaubilder

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Fe ist polymorph (: krz, : kfz), Ni kristallisiert im kfz-Gitter

    fr steigendenNi-Gehalt:

    Existenzbereich der kfz-Modifikation des Fe (-Misch-

    kristalle) wird immer mehr erweitert

    Umwandlungsgebiet, in dem die krz- (-Mischkristalle)

    und die kfz-Komponente (-Mischkristalle) stabil neben-

    einander vorliegen

    Werkstoffe 7 Einflu der Legierungselemente

    mit Komponenten mit allotropen Modifikationen Legierungssystem Fe-Ni

    113

  • 5/24/2018 Werkstoffe 4 - Legierungsbildung und Zustandsschaubilder

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    mit eutektoidem Zerfall der Mischkristalle

    Mischkristalle knnen nur bei hohen Temperaturen bestndigsein

    bei Abkhlung: isothermer Zerfall in zwei andere Mischkristallebei einer

    bestimmten Temperatur TE, z.B.: + hnlichkeit zur eutektischen Reaktion: eutektoide Reaktion

    entstehendes Gefge aus (hier) - und -Mischkristallen: Eutektoid

    an die Stelle der Schmelze bei der eutektischen Reaktion tritt der -Misch-

    kristall

    eutektoide Umwandlung der Mischkristalle macht sich im Zustandsdia-

    gramm in einer horizontalen Phasengrenzlinie, der Eutektoiden, bemerkbar

    114

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    mit eutektoidem Zerfall der Mischkristalle

    technisch wichtigstes Eutektoid: Perlit in Sthlen Entstehung durch eutektoiden Zerfall des Austenits (-Mischkristall) bei 723 C in Ferrit(-Mischkristall) und Zementit

    115

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    reale

    Zustandsdiagramme

    116

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Idealitt setzt unendlich langsame Abkhlungvoraus vollstndigerAblauf

    aller erforderlichen Diffusionsvorgnge

    Zustandsschaubilder beschreiben thermodynamisches Gleichgewicht

    in der Praxis lassen sich die Bedingungen nur schwer realisieren, da die Ab-

    khlung in einem endlichen Zeitraumstattfinden mu (technische Abkh-

    lung)

    Folge: signifikante Vernderungenim Gefge/Zustandsdiagramm:

    Auftreten von Kristallseigerungenmit Ausbildung von Zonenmischkristallen

    (Wrmebehandlungen)

    reale Zustandsdiagramme

    117

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Verschiebung von Phasengrenzen und Zustandsbereichenoder sogarAusbil-

    dung neuer Phasen bzw. Gefgeformen

    Bildung von entartetem Eutektikum:

    bei geringem Anteil eutektischer

    Schmelze und bereits primr ausge-schiedenen Kristallen (A oder ) er-starrt bei erhhter Abkhlgeschwin-

    digkeit die Restschmelze nicht zu Eu-tektikum, sondern A- oder -Phase

    kristallisiert an die bereits vorhan-denen gleichartigen Kristallean

    reale Zustandsdiagramme

    118

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Eutektikum besteht dann nur nochaus erstarrten B- oder -Kristallen(entartetes Eutektikum) mit anderen Eigenschaften

    reale Zustandsdiagramme

    119

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Zustandsdiagramme

    von Dreistoffsystemen

    120

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Dreistoffsysteme

    ternre Zustandsschaubilder: Legierungszusammensetzung wird in einem

    Konzentrationsdreieck( Grundflche des Zustandsdiagramms) angegeben,Temperatur senkrecht dazu (Zustandsprisma)

    121

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Dreistoffsysteme

    Unterschiede:

    flchenhafteBegrenzungen: Liquidus- bzw. Solidusflchen

    zustzlich zu eutektischen Punkten treten eutektische Rinnenauf

    neben Ein- und Zweiphasengebieten existieren Dreiphasengebieterelativ schwierige Darstellung, Handhabung erfordert groe Erfahrung

    122

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Legierungen

    123

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    einfache Legierungen

    124

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Legierungen (alloys) natrliche Legierungen

    Legierung aus Gold und Silber(Spuren von Cu)

    lteste Mnzen aus dem 7. Jhdv.u.Z.

    Zusammensetzung: 20-90% Au,10-80% Ag

    Elektrum/Elektron Legierung aus Eisen und Nickel ca. 5-20% Ni lteste Funde etwa 5000 Jahre

    alt

    Meteoreisen

    Legierung aus Arsen und Anti-mon

    erster Fund: 1941, Varutrsk,Schweden

    Stibarsen

    125

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Kupfer-Zinn-Legierungen

    Sn: Schmelzpunkt , Festigkeit , Hrte , Ver-schleiwiderstand kulturhistorische Bedeutung: Bronzezeit Herstellung

    von Waffen, Werkzeugen und Kunstgegenstnden

    Zweistoffsystem Cu-Sn sehr komplex ( WS 9 Nichteisen-metalle)

    Legierungen (alloys) Bronzen

    126

    http://www.kupferinstitut.de/front_frame/frameset.php3?client=1&lang=1&idcat=347&parent=13
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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    MessingeLegierungen (alloys)

    Kupfer-Zink-Legierungen

    Messing ist hrter als Kupfer, aber weniger hart als

    Bronze

    Eigenschaften:

    sehr zug- und verschleifest & korrosionsbestn-

    dig, gute Polierbarkeit

    Verarbeitung zu Feinmechanikteilen, korrosions-

    bestndigen Schrauben & Federn sowie Armatu-ren & Kleingerteteilen

    Zweistoffsystem Cu-Zn sehr komplex ( WS 9)

    127

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Legierungen (alloys) Nordisches Gold

    Messing-Legierung aus 89% Cu, 5% Al, 5% Zn, 1% Sn

    Mnzmetallzur Herstellung von 50-, 20- und 10-Eurocent-Mnzen

    128

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Legierungen (alloys) Invar

    Legierungen (u.a. FeNi36) mit sehr geringen Wrmeaus-dehnungskoeffizienten(um 2 ppm pro Kelvin) Invarianz

    der Dehnung bezglich einer Temperaturnderung

    Entdeckung des Effekts 1896

    durch CHARLESGUILLAUME(Nobel-

    preis fr Physik 1920)

    Arcelor Mittal, Luxemburg

    129

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Legierungen (alloys)

    Hintergrund des Invar-Effekts: negative Volumenmagnetostriktion

    Abstoung der magnetischen Momenteder einzelnen Atome der Legierung

    Aufblhen des Gitters

    Magnetostriktion fr T

    Volumenausdehnung fr T

    Verwendung fr Produkte mit hoher Lngenstabilitt bei Temperatur-

    schwankungen

    Kompensationbeider Effekte berbestimmte Temperaturbereiche; keineeffektive nderungder Atomabstnde

    130

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Legierungen (alloys) Konstantan

    Legierung (55% Cu, 44% Ni, 1% Mn) mit konstantem spezifi-schem elektrischem Widerstandber weite Temperaturbe-

    reiche

    physikalischer Hintergrund: hohe Strstel-

    lendichte, Strstellendichte fr T , mitgroem Einflu der Elektronenstreuungen

    Verwendung fr Przisionswiderstnde

    hnliche Eigenschaften: Manganin, Cu86Mn12Ni2

    ThyssenKrupp VDM, Essen

    131

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Formgedchtnis-

    legierungen

    132

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    FGL sind metallische Werkstoffe, die die Fhigkeit besitzen,

    nach einer starken Verformung ihre ursprngliche Gestalt wie-

    der einzunehmen(sich an diese Form zu erinnern) - auch

    Memorymetallegenannt (engl. shape-memory alloys, SMA)

    technische Relevanz weisen Legierungen auf Nickel-Titan-Basis(NiTi, Ni-

    tinol) auf

    Einsatz alsAktorund Sensorin Regelkreisen

    bertragung von Krften ohne auffallende Ermdung aber: bei Erwrmung

    ber eine bestimmte Temperatur hinaus Amnesie mglich

    FormgedchtnislegierungenLegierungen (alloys)

    Einfhrung

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    Legierungen (alloys)

    temperaturabhngige allotrope Festkrperpha-

    senumwandlung zweier verschiedener Kristall-

    struktureneines Werkstoffs

    Formwandlung

    Hochtemperaturform(Austenit)

    Niedrigtemperaturform(Martensit)

    Gleichwertigkeit von Temperaturund mechanische Spannung:

    Umwandlung kann nicht nurthermisch, sondern auch

    spannungsinduzierterfolgen

    gleichberechtigte Schersystemeinjedem Kristallsystem, die sich ausder Raumsymmetrie der Elemen-

    tarzelle ergeben

    Gleichverteilung derSchersysteme

    Bevorzugung einigerSchersysteme

    keine uerenFormnderungen

    Formnderungen

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    Legierungen (alloys)

    Umwandlungszyklus:

    Anregung auch auf magnetischem

    Wege mglich (ferromagnetische

    Formgedchtnislegierungenmit

    Lngennderungen bis 10%)

    Formwandlung

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    Legierungen (alloys)

    Umwandlungszyklus:

    Ms/Mf: Martensite starting/finishing temperature

    As/Af:Austenite starting/finishing temperature

    Formwandlung

    parent phase daughter phase

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    Legierungen (alloys)

    Unterschreiten von Mf: verschiedene Martensitbereiche (durch Zwillingsbil-

    dung entstanden) sind statistisch verteilt

    Einwirken einer mechanischen Spannung (uere Kraft) pseudoplasti-

    sche Verformungdes Werkstoffs

    gnstiger orientierte Martensitbereiche wachsen auf Kosten von ungnstiger

    orientierten deutliche Verformung, die auch nach Wegfall der Spannung

    erhalten bleibt

    plastische Verformung beruht also nicht auf Versetzungsbewegungen, son-

    dern auf Umorientierung des Gitters

    Einwegeffekt

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    Legierungen (alloys)

    Erwrmung Rckumwandlungzum Austenit mit ursprnglicher Gestalt

    (ohne Einwirken uerer Krfte)

    Einwegeffekt

    T1= 25 C, beliebige Verformung im mar-

    tensitischen Zustand

    Erwrmung bis auf T5 60 C, beginnen-de Rckwandlung

    T6= 100 C, vollstndige Rckwandlungund Wiederherstellung der Form

    Legierungszusammensetzung: 52,2% Mol-% Ni, 47,8 Mol-% TiMs: 62 C,Mf: 50 C;As: 52 C,Af: 68 C

    1

    2-5

    6

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    Legierungen (alloys)

    Anwendungen:

    chirurgische Klammern, die beim Sterilisieren wieder die alte Gestalt an-

    nehmen

    Stellglieder in temperaturgesteuerten Regeleinrichtungen(Aktorik):

    Verformung des Martensits durch Federspannung

    Temperaturerhhung Formnderung des Austenits berwindet Feder-kraft

    Abkhlung: Verformung des Martensits durch die Feder

    Einwegeffekt

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    Legierungen (alloys)

    Erinnerung an Hoch- undNiedrigtemperaturform

    WS zeigt in einem bestimmten Temperaturbereich (< 100 C) eine Formn-

    derung

    im fest eingespannten System (= 0): Ausben einer Kraft mglich

    Abkhlen: Formnderung geht auf gleichem Wege zurck

    Verwendung zum ffnen und Schlieen von Ventilen

    Zweiwegeffekt

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    Legierungen (alloys)

    Training: thermomechanische Behandlungszyklen Ausbildung von Span-

    nungsfeldern Frderung der Bildung bestimmter Martensit-Varianten

    beim Abkhlen

    Umwandlung findet nur statt, wenn keine ueren Krftewirken

    Zweiwegeffekt

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    Legierungen (alloys)

    Effekte

    Einwegeffekt Zweiwegeffekt

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    Legierungen (alloys)

    Aktorik: Teilgebiet der Antriebstechnik Erzeugen einer Bewegung oder Ver-

    formung

    Aktoren (Wandler) setzen elektronische Signale in mechanische Bewegung

    oder andere physikalische Gren um und greifen aktiv in das Regelungs-

    system ein und/oder geben Sollgren vor

    FGL als Aktoren:

    Substitution bestehender technischer Systeme(z.B. Piezoaktoren, Hubmag-

    neten oder Stellmotoren)

    Einsatz von FGL energieeffizienter und wirtschaftlicherer Betrieb

    Anwendungen Aktoren

    143

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    Legierungen (alloys)

    Bauformen und Kenndaten von FGL-Aktoren:

    Anwendungen Aktoren

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    WERKSTOFFE 4 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Legierungen (alloys)

    Vorteilevon FGL-Aktoren gegenber

    Anwendungen Aktoren

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    Legierungen (alloys)

    bersicht Aktorwerkstoffe

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    http://www.doitpoms.ac.uk/tlplib/superelasticity/index.php
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    Legierungen (alloys)

    pseudoelastisches Verhalten: reversibleFormnde-

    rung(zustzlich zur normalen elastischen Verfor-

    mung) elastische Verformung 20fach grer

    als bei konventionellen Metallen (E-Modul nur 1/20)

    Ursache: diffusionslose Phasenumwandlung inner-

    halb des Werkstoffs

    Spannungs-Dehnungs-Hysterese gute Dmpfungs-

    eigenschaften & Einsatz als Implantat

    Superelastizitt

    Hochtemperaturform(Austenit)

    Niedrigtemperaturform(Martensit)

    Entlastunguere

    Spannung

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    L i ( ll )

    http://www.doitpoms.ac.uk/tlplib/superelasticity/index.php
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    Legierungen (alloys)

    Spannungs-Verformungs-Temperaturdiagramm

    normales Verhalten Einwegeffekt

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    L i ( ll )

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    Legierungen (alloys)

    Spannungs-Verformungs-Temperaturdiagramm

    Zweiwegeffekt Superelastizitt

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    L i ( ll )

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    Legierungen (alloys)

    Medizintechnik: Stents(Gefsttzen), Einsatz als Draht in

    festsitzenden Zahnspangen (Brackets)

    Weltraumtechnik: Entfalten von Sonnensegelnu.. (Nutzen

    des Einwegeffekts)

    Fototechnik:Autofokus & optische Bildstabilisierungin Ka-

    meras von Mobiltelefonen

    Wrmekraftmaschinen, flexible Brillengestelleu.v.a.m.

    Anwendungen

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    L gi g ( ll )

    http://www.cambridgemechatronics.com/cameras.shtml?tab=1
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    Legierungen (alloys)

    NiTi-Legierung mit Formgedchtnis-

    Eigenschaften (Zssg.: ca. 55% Ni, 45% Ti)

    Zusammensetzung hat Einflu auf Ms

    bekanntester Vertreter der Formgedchtnislegierun-

    gen

    bis 650 C verwendbar, korrosionsbestndig und

    hochfest, bis ca. 8% pseudoplastisch verformbarkostenintensiv (Herstellung im Vakuum, hohe An-

    forderungen an Reinheit)

    Nitinol

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    Legierungen (alloys)

    http://www.nitinol.com/
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    Legierungen (alloys)

    kalorimetrische Analyse der Umwandlungstemperaturen:

    Nitinol

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    HEUSLERsche

    Legierungen

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    HEUSLERsche LegierungenLegierungen (alloys)

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    HEUSLERsche LegierungenLegierungen (alloys)

    Legierungen, die als wesentlichen Bestandteil eine HEUSLER-Phaseenthalten HEUSLER-Phasen: intermetallische Phasen mitferromagnetischen Eigen-

    schaften, ohne ferromagnetische Legierungselemente zu enthalten

    Zusammensetzungen:

    XYZ (halbe HEUSLER-Legierungen) X2YZ (vollstndige HEUSLER-Legierungen)

    X, Y: bergangsmetalle, Z: Element der III.-V. Hauptgruppe

    Beispiele:

    Cu2MnAl, Cu2MnIn, Cu2MnSn,

    Pd2MnAl, Pd2MnIn, Pd2MnSn, Pd2MnSb,

    Manganionen spielen offensichtlich eine wichtige Rolle!

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    HEUSLERsche LegierungenLegierungen (alloys)

    http://www.uni-marburg.de/aktuelles/unijournal/9/Physikgeschichte
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    HEUSLERsche LegierungenLegierungen (alloys)

    physikalischer Hintergrund: Halbmetall-Ferromagnetismus

    Mechanismus nicht vollstndig geklrt

    LE bilden Ordnungsphasen, so da die Kristallstruktur aus vier ineinan-der

    geschachtelten kfz-Teilgitternbesteht

    WW zwischen Atomen der Teilgitter bewirken nahezu vollstndige

    Ausrichtung der magnetischen Momenteder Elektronen aus metallischen

    Atomen

    Elektronen aus nichtmetallischen Atomen sind falsch polarisiertbei hinreichend tiefen Temperaturen: Ferromagnetismus

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    Flssigmetalle

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    FlssigmetalleLegierungen (alloys)

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    Flssigmetalle Legierungen (alloys)

    niedrigschmelzende Legierungen Fp. < 25 C bei Raumtemperatur im flssigen Zustand

    Fp. < 100 C Schmelze durch kochendes Wasser

    Galinstan

    Legierungen aus Gallium, Indium und Zinn ( Name!)eutektische Zusammensetzung:

    68-69% Ga, 21-22% In, 9,5-10,5% Sn Fp. = -19,5 C (Herstellerangabe) 59,6% Ga, 26% In, 14,4% Sn Fp. = 11 C (Fachliteratur)

    Verwendung:

    Hg-freie Thermometer (Beschichtung des Glases

    mit Ga2O3ntig)

    Wrmeleitpaste fr Khlkrper (= 16 W/(mK))

    Geratherm Medical AG, Geschwenda

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    FlssigmetalleLegierungen (alloys)

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    Flssigmetalle Legierungen (alloys)

    Eutektikum: 22% Na, 78% K Fp.: -11 C Verwendung: Khlmittel in Kern-

    reaktoren (= 23 W/(mK))

    NaK

    Eutektikum: 50% Bi, 25% Pb,12,5% Cd, 12,5% Sn

    Fp.: 60 C

    WOODsches Metall

    Eutektikum: 50% Bi, 25% Pb,25% Sn

    Fp.: 94 C

    ROSEs Metall

    Eutektikum: 51% In, 32,5% Bi,16% Sn

    Fp.: 62 C

    FIELDsches Metall

    Verwendung: Lote, Schmelzsicherungen, Heiz-/Khlflssigkeiten (sogenannte Metallbder)

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    Vielen Dank fr IhreAufmerksamkeit