weitere beiträge zur chemie der proteïnfällungen

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Weitere Beitri~ge zur Chemie der Proteinfi~llungen. '/on H. Schjerning. (Mittheilung' aus dem chemischen Laboratorium Neu-Carlsberg.) Wie schou bemerkt 1), bin ich dartiber vGllig im Klaren gewesen, dass die Genauigkeit der nun 6fters erw~hnten Prote~nffillungen, sowohl in qualitativer als in quantitativer Beziehung, lediglich auf rein empi- rischen Yersuchen beruht; ohne jegliche theoretische Grundlage oder Beweismaterial. Andererseits war meine Auflnerksamkeit nattirlich stets auf die Frage gerichtet, ob es mSglich sei, einen erkHtrenden Faden und eventuell einen theoretischen Beweis ftir die Zuverli~ssigkeit di~ser rein empirisehen Trennungsme- thoden zu finden. Wenn ich ftir die verschiedenen absoluteu F~tllungen fri~her die Benennungen >>Albumin<~, >>Denuclein<<~ >>Propepton<< und >>Pepton<< benutzte, so sind diese nattirlich nut als verhiiltnissm~ssig und anniiherungs- weise richtig aufzufassen. Die Bezeichnung Albumin fiir die Zinn- chlortirf~tllung soll beispielsweise bloss zu erkennen geben, dass tier auf diese Weise ausgef~llte Prote~nstoff in Bezug auf Eigenschaften sich wahrseheinlich zun~tchst der Gruppe der wirklichen Albumine anschliesst u. s.w. Eine feinere Ntiancirung haben lneine Versuche selbstver/ sti~ndlieh nicht geben kGnnen. Wtinscht man die einze]nen absoluten F~tllungen n~her zu kennzeichnen, so mtissen dieselben rein dargestellt und einem weir eingehenderen Studium unterzogen werden -- eine Arbeit~ welche ich allerdings versucht habe, aber ganz ohne Erfolg. Dureh meine frtiheren Versuche in Verbindung mit A. BOm er's Angabe e) yon dem F~]lungsvermSgen des Zinksulfats wird~ meine ich, ein Faden aufgefunden sein. weleher in hohem Grade zu weiteren Ver- suchen auffordert. Es kann n~tmlich der Aufmerksamkeit kaum ent- gehen~ dass sowohl bei S~ttigung mit Magnesiumsulfat als mit Zink- 1) Diese Zeitschrift 35, 285. "2) Diese Zeitschrift 84, 562. Fresenius, Zeitschrift f. analyt. Chemie. XXXVIL Jahrgang. 2. Heft. 6

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Page 1: Weitere Beiträge zur Chemie der Proteïnfällungen

Weitere Beitri~ge zur Chemie der Proteinfi~llungen.

'/on

H. Schjerning. (Mittheilung' aus dem chemischen Laboratorium Neu-Carlsberg.)

Wie schou bemerkt 1), bin ich dartiber vGllig im Klaren gewesen, dass die Genauigkeit der nun 6fters erw~hnten Prote~nffillungen, sowohl in qualitativer als in quantitativer Beziehung, lediglich auf rein empi- rischen Yersuchen beruht; ohne jegliche theoretische Grundlage oder Beweismaterial. Andererseits war meine Auflnerksamkeit nattirlich stets auf die Frage gerichtet, ob es m S g l i c h s e i , e i n e n e r k H t r e n d e n

F a d e n u n d e v e n t u e l l e i n e n t h e o r e t i s c h e n B e w e i s f t i r d i e Z u v e r l i ~ s s i g k e i t d i ~ s e r r e i n e m p i r i s e h e n T r e n n u n g s m e - t h o d e n zu f i n d e n .

Wenn ich ftir die verschiedenen absoluteu F~tllungen fri~her die Benennungen >>Albumin<~, >>Denuclein<<~ >>Propepton<< und >>Pepton<< benutzte, so sind diese nattirlich nut als verhiiltnissm~ssig und anniiherungs-

weise richtig aufzufassen. Die Bezeichnung Albumin fiir die Zinn- chlortirf~tllung soll beispielsweise bloss zu erkennen geben, dass tier auf diese Weise ausgef~llte Prote~nstoff in Bezug auf Eigenschaften sich wahrseheinlich zun~tchst der Gruppe der wirklichen Albumine anschliesst u. s . w . Eine feinere Ntiancirung haben lneine Versuche selbstver/ sti~ndlieh nicht geben kGnnen. Wtinscht man die einze]nen absoluten F~tllungen n~her zu kennzeichnen, so mtissen dieselben rein dargestellt und einem weir eingehenderen Studium unterzogen werden - - eine Arbeit~ welche ich allerdings versucht habe, aber ganz ohne Erfolg.

Dureh meine frtiheren Versuche in Verbindung mit A. BOm e r ' s Angabe e) yon dem F~]lungsvermSgen des Zinksulfats wird~ meine ich, ein Faden aufgefunden sein. weleher in hohem Grade zu weiteren Ver- suchen auffordert. Es kann n~tmlich der Aufmerksamkeit kaum ent- gehen~ dass sowohl bei S~ttigung mit Magnesiumsulfat als mit Zink-

1) Diese Zeitschrift 35, 285. "2) Diese Zeitschrift 84, 562.

F r e s e n i u s , Zeitschrift f. analyt. Chemie. XXXVIL Jahrgang. 2. Heft. 6

Page 2: Weitere Beiträge zur Chemie der Proteïnfällungen

74 Schjerning: Weitere Bei~r~ge zur Chemie der Prote~nfiillungen.

sulfat die gleiche Quantit~it Stickstoff ausgef~llt wird. Ebenso habe~

frahere ¥ersuche 1) unzweifelhaft dargethan, dass Uranacetat und Phos-

phorwolframs~iure beide die gleiche Menge S t i c k s t o f f - Prote~nstick-

stoff - - ausf~llen. Diese beiden Thatsachen scheinen mir gewisser-

maassen darauf hinzudeuten ,dass gleichartige Salze analoger (ver)vandter)

Metalle bei ann~ihernd gleichen F~llungsbedingungen gerade die gleiche

Quantit~it Stickstoff ausf~llen. 2) Wird diese theilweise begriindete An-

nahme durch welter fortgesetzte Versuche best~tigt, so scheint es mir

auch zul~issig zu behaupten, dass d i e d u r c h e i n e b e s t i m m t e R e i h e

g l e i c h a r t i g e r S a l z e a n a l o g e r M e t a l l e a u s g e f a l l t e n P r o t e ~ n e

b e s t i m m t e I n d i v i d u e n s i n d . oder in anderen Worten. y o n

m e i n e n f r a h e r e r w ~ h n t e n a b s o l u t e n ~) P r o t e i n f ~ l l u n g e n

d a r f a n g e n o m m e n w e r d e n , d a s s s i e , j e d e b e s o n d e r s , g a n z

b e s t i m m t e n I n d i v i d u e n e n t s p r e c h e n .

Meine ¥ersuche mussten ganz natiirlich vier Reihen gleichartiger

Salze analoger Metalle. den vorerw~ihnten vier Proteinf~illungsmitteln

Zinnchlorar. Bleiacetat. Ferriacetat und Magnesiumsulfat ent-

sprechend, umfassen, indem ja, wie schon friiher gesagt, bereits gezeigt

worden ist. dass die Uranf~llung mit R{icksicht auf die Menge des

Proteinstickstoffes mit der Phosp~orwolframs~iuref~illung analog ist und

in Folge dessert die Gesetzm~issigkeit schon hier als bewiesen angesehen

werden musste. Gestfitzt einestheils auf M e n d e l e j e f f ' s Gesetz. anderntheils auf

- - wenn ich so sagen darf die nat~rlichen Analogieverhaltnisse der

Metalle, suchte ich nun einige Salze aus. deren Analogie mit den oben

genunnten vier F~llungssalzen als ganz unbestritten anzusehen ist.

Diese mussten d~nn. wenn die oben aufgestellte Annahme sich als galt ig

erwies, die gleiche ~enge Stickstoff f~llen. Am einfachsten dtirfte tier

Grundplan meiner Yersuche aus der nachstehendel~ schematischen Auf-

stellung hervorgehen :

1) Diese Zeitschrift 83. 29L1. 2) Die F~llungsbedinguugen fiir die Uran- trod Phosphorwolframs~inre-

f~tllungen sind freilich nicht die gleichen, abet die fiilleltden Stoffe sind auch nicht gleichartige Sa]ze. wogegen die Metalle Ur und Wo nach 1~ e n d e 1 e j e f f ' s Gesetz wohl zunachst als analog anzusehen sind.

3) Die Bezeichnung ,absoht ~ ist am leichtesten aas fo]gendem Beispiele verst~ndlich : Ferriacetatf~]lung --- t~leiacetaff~llung ~ tier absoluten Eisenf~llung - - Pro]?epton.

Page 3: Weitere Beiträge zur Chemie der Proteïnfällungen

Schjerning: Weitere Beitr~tge zur Chemie der Prote~nf~llungen. 75

MgS04, ZnS04, CdS0¢, NiS04, FeS0a , M n S 0 t

¢ Albmnin :I Denuele~u - -

SnC12 Pb C12

¢ Bleiaeetat

t' ' .

Albumin I I --- Propepton - - Pe

I

Ferri~eetat M~nganiacetat Chromiacet~t?

¢ Uranaeetat

Phosphorwolframs~ure

~ton

Mehr Analogien werden schwerlich aufgestellt werden k6nnen,

obwohl ftir eines der fgllenden Salze - - Bleiacetat " leider gar keine

angefahrt sind. Man ware etwa nicht abgeneigt zu sagen, dass in den

Aeetaten yon Ba, Sr und Ca eine dem Bleiaeetat analoge Reihe

vorliege und ieh habe auch selber daran gedacht; aber worin sind

eigentlieh diese drei Metalle dem Blei analog ausser den Valenz-

verhaltnissen und den LSsliehkeitsverh~ltnissen der Sulfate? Auch

nicht das M e n d e 1 ej e f f ' sche Gesetz deutet irgendwie auf die Zul~ssig-

keit einer solchen Analogieaufstellung. Dass ieh bei der schematischen

Aufstellung das Chromiacetat mit einem ? versehen babe, hat darin

seinen Grund, dass die volle Analogie dieses Salzes mit dem Ferr iacetat

mir etwas zweifelhaft seheint, indem das Chrom in seinen 0xydverbin-

dungen sich bedeutend ngher der Aluminiumgruppe als der eigentliehen

Eisengruppe anschliesst. Ich war deshalb der Ansicht, dass die Chromi-

aeetatfiillung voraussichtlich ganz andere Resultate geben masse als die

6*

Page 4: Weitere Beiträge zur Chemie der Proteïnfällungen

76 Schjeming: Weitere Beitrige zur Chemie der Prote~nf~illungen.

Fitllungen mit dem Ferriaeetat und dessen wirklichem Analogon, dem Manganiaeetat.

D i e Z i n n f i t l l u n g u n d i h r e A n a l o g e n .

Dass die Zinnf~llung bei gewtihnlicher Temperatur vorgenommen werden soll , wurde sehon friiher gezeigt 1) und schon aus diesem Grund seheint es mir gerechtfertigt zu folgern, dass Fttlhmgen mit Chloriden tiberhaupt bei gewShnlicher Temperatur vorgenommen werden sollen. Um indessen die Gtiltigkeit dieser Behauptung auch far das Bleiehlorid zu zeigen, wurden einige vergleichende Yersuche angestellt, deren Er- gebnisse, als Procente der gesammten Stickstoffmenge berechnet, in der bier folgenden Tabelle verzeichnet sind:

Fiillung F~llm~ mit Zuliissiger mit Pb CI~ Yehler

Sn C1.2 kalt siedend in O/o

I - ~ ] 7 . 0 1 7,1 5,0 0,8 II 710 , 0,8 5,9 4.5

I I I 5,3 I 8,1 5,2 0,7 Durchschnittszahl 6 ,4 /] 7,0 4,9 0,8

Es ist hieraus deutlich ersichtlich, dass die siedende F~tllung ein bedeutend niedrigeres Resultat gibt als die kalte. Fa r 25 cc Protein- 15sung yon ungef~thr gewShnlicher Stiirke - - 10 cc enthaltend eine circa 5 cc 1/1 o Normal-S~ture entspreehende Stickstoffmenge - - wurden 20 co ge- s~ttigter BleiehloridlOsung verwendet. Der hierdurch gebildete Nieder- schlag sammelt !sich (ftir Bier und Wtirze) leieht bei mehrstiindigem Stehenlassen und l~tsst sich mit kaltem Wasser leicht auswaschen, ist aber in verdtinnten mineralischen Situren (zum Beispiel in wenigen Tropfen normaler Salzs~ture) t~beraus leicht 15slich, wogegen verdfinnte organische S~turen nicht auf ihn zu wirken scheinen.

D i e F e r r i a c e t a t f ~ t l l u n g a n d i h r e A n a l o g e n .

Dass es mir mSglich war, die naehfolgenden Versuche mit Mangani- acetat anzustellen, daftir sei es mir erlaubt, hier Herrn Professor Dr. O. T. C h r i s t e n s e n meinen herzlichsten Dank abzustatten, indem er die Freundlichkeit hatte~ mir die nSthige Menge dieses Salzes zu iiber- lassen, e) Die F~tllung wurde in folgender Weise ausgefiihrt: 2 0 c c

~) Diese Zeitschrift 83, 273. ~) Ueber die Darstellung siehe Journ. f. prakt. Chemie [2] 28, 20.

Page 5: Weitere Beiträge zur Chemie der Proteïnfällungen

Schjerning: Weitere Beitrage zur Chemie tier Proteinf~lhngen. 77

Prote~nl6sung wurden mit I00 cc Wasser versetzt un(t zum Sieden er- warmt. Die siedende Flassigkeit wurde unter stetem Umrahren mit einer ebenfalls siedenden LOsung yon 0,8 g Manganiaeetat in 1~8cc

Eisessig versetzt, worauf ieh die Fl~ssigkeit wieder aufkochen liess. Der a u f einem Filter gesammelte ±Niederschlag wurde, wie die Eisen- fallung, mit siedendem Wasser ausgewasehen. Da diese F,~llung indessen in einer viermal so starken essigsauren Flfissigkeit als die Eisenfallung "¢orgenommen wird~ ist es allerdings denkbar, dass die Resultate durch- g~ngig etwas niedriger ausfallen mussten als die der entsprechenden

Ferriacetatf~llungen. Was die Chromf~llungen anlangt sei nur bemerkt, dass die be-

nutzte Chromiacetatl6sung nicht rein war, indem sie durch Aufl6sung yon 25 g Chromalaun in 200 cc Wasser und Versetzen dieser L0sung mit einer L0snng ~Ton 38 g normalem Bleiacetat in 100 cc Wasser her- gestellt war. Naehdem das gebildete Bleisulfat sich gesetzt hart% wurde die LOsung yon Chromiacetat und Kalinmacetat abfiltrirt. Yon dieser LOsung wurde f~ir jede F~llung ein ungef~hr eben so grosser Rauminhalt als der der abgemessenen ProteinlOsung verwendet.

D i e M a g n e s i u m s u l f a t f a l l u n g und i h r e A n a l o g e n .

Bei den F~llungen mit den AnMogen des Magnesiumsulfats wurde die far die Fallung mit diesem Salze fraher gegebene Vorschrift 1) genau befolgt. Auch das Auswaschen der auf dem Filter gesammelten ~Tieder- schl~ge wurde mit gesattigten und mit Essigs~ure sehwaeh anges~uerten L~sungen des betreffenden Salzes vorgenommen. Da man recht oft die S~ttigungsf~llung mit Natriumsulfat angewendet findeL beschloss ieh aueh dieses Salz in die Versuchsreihe mit ein zu beziehen~ indem hier- mit gearbeitet wurde, ganz als ob es eines der Sulfate der M~gnesium- gruppe ware.

Nachfolgende Tabelle zeigt die Ergebnisse der mit den oben ge- nannten Salzreihen angestellten Versuche, der Stickstoff der Fallungen ist in Procente der gesammten Stickstoffmenge bereehnet. In der ersten Colonne der Tabelle findet man die St~rke der Prote~nlSsung, indem die da angeffihrte Zahl die zur Titrirung der in 10 cc Prote~nlSsung vorhan- denen gesammten Stickstoffmenge erforderliche Quantitat (cc)1/ lo~ormal-

Saure angibt. Der zul~ssige procentische Fehler (siehe die letzte Colonne) ist auf dieselbe Weise wie frtlher bereehuet. ~)

1) Diese Zei~schrift 35, 290. 2) Dicse Zeitschrift 36, 646.

Page 6: Weitere Beiträge zur Chemie der Proteïnfällungen

78 Schjerning: Weitere Beitriige zur Chemie der Prote'infi~llungen,

Art

Bier

W~rze

W i t t e ' s Pepton

Diastase Y o n

M e r c k

Eieralbumin

Milch

~lluug m~t t a t e n yon

Mn~ 0.~ Cr~ Os

u 0 ,0

2 3 , 2 - -

2 6 , 6 - -

22,2 0,4: !

21,4 i - - 19,9 1,4

X× 61,8 - -

77,2 - - XX

78,9 ×x x×

78.5 10.7 ~X

93,9 - - XX ×X

93,8 84.4

90,5 - - ×X

9 0 , 2 × x X~

90.8 80.4:

1) Bei diesem ¥ersuche wurde eine grSssere Portion Trubsackwiirze mit Essigs~ure anges~uert und darauf bei 360 mit Magnesiumsulfat ges~ttigt. Der hierdurch entstanaene Niederschlag wurde auf einem FilSer gesammelt und mit einer geshttigten Magnesiumsulfatliisung ausgewaSchcn. Dann wurde der ~Niederschlag in Wasser gelSst, mit welcher Losung die oben genannten Fi~llungen dann vorgenommen wurden. , ,

×) ]Jiese Marke gibt an; dass d ie Fallung unter Zusatz yon Calcium- chlorid ausgefi~hrt wurde, siehe diese Zeitschrift 36, 649--650.

××) Diese Marke bezeichnet, dass die F~llung nnter Zusatz yon Natrium- phosphat ausgefiihrt wurde.

Page 7: Weitere Beiträge zur Chemie der Proteïnfällungen

Schjerniug: Wei~ere Beitr~ge zur Chemie der Prote'infglhngen. 79

Zu- F'~llung in essigsaurer Fliissigkeit durch Sgttigung l~ssiger

- - bei 33--360 mit S u l f a t e n yon Fehler in

~ ". MgO ZnO CdO NiO FeO MnO Na20 %

i 36,2 17.4 14.8 16.4 13~9 13,9 36.5 - - - - - -

35,8 17.6 17.1 15.9 14,2 13.3 33.2 - - 38.3 18.2 -

35.1 35.1 3318

54.0

61.6

I6.0 14.2 13.8 14.9 17.7 17.0 14.1 14.9 17.3 79.3 75.2 71.5 75.2

49.7 46.8 - -

51.1 51,1 49.3 41.0

86,0 54.2 49.1

86.9 58.0 56.9

86.1 60.4 58.3 - -

19,0

21.1

19,2 16,0 14.1 17.9

72.2 83,0

53.9 51.8

49,3 59,4

- - 55.9 54.5

97.0 93.9 90.7 76.5

94.7 94.8

91,5 92.3 87.8

92,0 92.0 92.0

93,2 92.4 - -

74.6 80,4 93,9

88.8 92.3 91.3

13,1 0.8 - - 0.8

22.0 0,6 - - 0.5

0,7

19.9 0.7 0.7 3.0

0.2

59 ,4 0.8

49,9 1.1

--- 0.9

- - 1.1

92.0 1.5

1.0

0,9

0.9

0,8

Zur Er le ichterung der Uebersicht, um die Tabelle gewissermaassen

in ihren grSberen Hauptziigen darzustellen, habe ich die Durchschnit ts-

zahlen berechnet far diejenigen Versuche, wo die ParMlelbest immungen

fiir die g~nze Reihe analoger Salze durchgefiihrt wurden:

Durchschnittszahl

~hloride yon A c e t a t e v o n S u l f a t e y o n

[Sn 0'P~bO[[~-e;O3~M-Mn~ I Mg01Zn 0 CdOiNi 0 FeO MnO ,Na20

5.1 63.0 60.8 4 1 , 8 4 0 . 0 3 8 . 2 3 5 , 5 3 7 , 5 4 4 . 3 43.4

Page 8: Weitere Beiträge zur Chemie der Proteïnfällungen

8 0 8chjerning: Weitere Beitrgge zur ¢hemie der Proteinf'allungen.

Ausser den hier angefiihrten gleichartigen Salzen analoger ~Ietalle liess ieh die Versuche auch andere Salzreihen, theils analoger, theils auch nicht analoger Metalle, umfassen, indem ich dafter hielt, dass hier- durch erh6hte Klarheit erreicht werden miisse, einestheils - - far die analogen Metalle - - d u r c h positive Resultate, anderntheils - - far die nicht analogen Metalle - - dureh negative Ergebnisse. Diese Versuche welche fibrigens neben den frtiher genannten ausgeftihrt wurden und demnach geradezu mit diesen zusammengehalten werden kSnnen, um- fassten die folgenden sechs Salzreihen:

I. Wie bekannt zeigen die Cuprisalze g e w i s s e r m a a s s e n analoge Yerh~tltnisse mit den Salzen der Metalle der Magnesiumgruppe uud der erweiterten Magnesiumgruppe, ohne dass jedoch diese Metalle sieh als wirkliche Ana]oge bezeiehnen lassen - - vergleiche aueh Mendelej eff ' s Gesetz. Es war demnaeh auch nieht zu erwarten, dass K u p f e r s u l f u t bei Siittigung dieselben Prote~ne wie das Magnesiumsulfat und dessert Analoge ausf~tlle; einige Versuehe mussten niihere Aufkl~rung geben. Die Siittigungsfiillungen mit dem Kupfersulfat wurden in ganz der- selben Weise wie die frtiher eswiihnten Siittigungsf~tllungen ausgeftihrt.

]I. Es sehien mir aueh yon Bedeutung zu sein, zu untersuchen, wie die Fiillung mit K u p f e r s u l f a t sieh stellen wiirde, wenn sie unter Koehen und ohne S~tttigung der Prote~nl6sung mit dem Salze ausgeftihrt wurde. Als Para l l e lve rsuche- nicht a n a l o g e - wurden ~thnliche Fiillungen mit F e r r o s u l f a t vorgenommen. Zu diesen Fiil- lungen wurden 10procentige LSsungen der beiden Sulfate verwendet und 25 cc ProteYnl6sung mit 10 cc SalzlSsung versetzt. Die F~illungen v wurden unter Kochen ausgefiihrt, da bei gewtihnlieher Temperatur in der Regel gar keine F~tllung erfolgte. Die gebildeten Niederschl~ige wurden in gewShnlieher Weise ges~mmelt und mit kaltem Wasser aus- gewaschen.

III. Drei Metalle, welche gleichsam eine nattirlich steigende, abet nicht analoge Reihe bilden, sind B l e i , K u p f e r und Q u e c k s i l b e r . Es schien mir deshalb nattirlich~ mit gleichartigen Salzen yon diesen vergleiehende ¥ersuche vorzunehmen, und zwar theils mit:

a) den C h l o r i d e n , welche in 5procentigen LSsungen (Bleichloricl als gesi~ttigte LOsung~ siehe frtiher) verwendet wurden. ¥on den Chloriden des Kupfers und des Quecksilbers wurden je 25 cc Prote~nlSsung mit 5 - -10 cc versetzt. Die F~llungen wurdeu wie die Bleiehloridf~illungen bei gewCihn]icher Temperatur vorge-

Page 9: Weitere Beiträge zur Chemie der Proteïnfällungen

b)

Schjeming: Weitere Beitrage zur Chemic der Proteinfi~llungen. S1

nommen, nachdem auch hier Versuche dargethan batten, dass die siedende Fiillung etwas niedrigere Resultate gab. Siehe fotgende Tabelle :

mit Ho CI~ IlZulgssiger Gef/fllt ~ e ~''-~-~I Fehler in

No. kaltem I aenctemjl °/o

I I 17.2 1 12,4 0.8 i

i V~ ,! ~7,7 i 12,1 I 0,7

Durchschni~ts- I! [ zahl ! 17,5 ! 12,3 0,8

i i

theils mit den A c e t a t e n ~ welche in circa 10procentige~l LSsungen verwendet wurden. Ftir je 25 cc Proteinl6sung wurden 5:-- 10 cc AcetatlSsung (Bleiacetat jedoch wie in frtiheren Arbeitea angeftihrt) gebraucht und die Fiillungen durch Kochen vorge- n o m m e n .

Die" Fi~llungen mit HgCl~ wurden mit einer circa 0,5procent- igen SublimatlOsung, alle fibrigen hier erwi~hnten F~llungen mit kaltem Wasser ausgewaschen.

Nachfolgende Tabelle zeigt wenigstens far das Kupferacetat, dass die siedende Fi~llung der kalten vorzuziehen ist. Ftir das Quecksilberacetat scheint es fast gleichgtiltig, ob man kaltc oder warme F~tllung anwendet:

I 19,9 I[ 20,8 VI XlI

Durchsehnitts- zahl 20,4

Fi~lhng mit Cu Ac2 °

kaltem !sledendem

25,4 24,3

24,9

I F~llung mit Hg Ac2 I kaltem~iedendem

40,1 43,5 47,0 46,3 40,5 39,7 84,8 87,1

53,1 54,2

Zul~ssiger Fehler in

°/0

0,8 0,8 0,7 1,1

0,9

Ausser den ~Tersuchen mit den hier genannten vier Reihen gleich- artiger Salze n i c h t a n a l o g e r Meta]le beschloss ich noch einige F~illungen mit zwei Reihen gleichartiger Salze a n a l o g e r Metalle vor- zunehmen~ n/~mlich mit den A c e t a t e n yon:

IV. den Oxyden Ba0, Sr0 und (3a0. Diese Salze wurden in 10procentigen LSsungen benutzt und die F~tllungen unter Kocherr

Page 10: Weitere Beiträge zur Chemie der Proteïnfällungen

~2 Sehjerning: Weitere Beitrage zur ~Chemie der Protelnf~llungen.

.~usgefiihrt - - wede~[ Bier noch Wtirze gibt bei gewShnlicher Temperatar Aasscheidui~g mi t .d iesen:Salzen (h6chstens wird die Fltissigkeit ein wenig schleierig), wogegen w~hrend des Siedens der FItissigkeit sich ein ~iemlich reich!icher, fiockiger Niederschlag bildet - - indem 25 cc ProteYn. 15sung nfi~ 10 cc SalZt6Sung verse~zt warden. ~. Die gebitdeten .Niederschl~ge warden s~tmmtlich niit kaltem Wasser ausgewaschen;

¥. and von den OxYden Zn0, CoO, ~'e0 and Mn0. Diese Salze, ~vurden in 10procentigen L6sungen verwendet; je 25 cc Proteinl6sung warden mit 5 cc dieser L6sungeu versetzt. Die Fitlluagen wurden wie alle frtiheren Acet~tf~llungen unter Kochen vorgenommen und die aas- geschiedenen :Niederschli~ge mit kultem Wasser ausgewaschen.

Die Tabelle Seite 83 enthiilt die Ergebnisse aller dieser ¥ersuche in gewShnlicher Weise berechnet.: Esl sei hier bemerkt, dass die ver- schiedenen Tabellen sich direct mit einander zuSammenhalten lassen, da die Versuchsnummer stets einen fortlaufenden Versuch bezeichnet. Nur deswegen babe ich die Resultate in zwei Haupttabelleh gesammelt, Weft ich die Uebersicht tiber die vielen Zahlen erleichtern wollte.

AIs das eigentliche Hauptresultat der bier angeftihrten Zahlen- reihen stellt sich heraus, dass meine eingungs gegenwi~rtiger Abhandlung aufgestellte Vermuthung (dass gleichartige Salze analoger Metalle bei ann~hernd gleichen F~llungsbedingungen die gleiche Quantit~t Protein- stickstoff ausf~llen) bestittigt worden ist, sowohl bei den positiven mit Salzen analoger Metalle - - als bei den negativen Yersuchen - - mit Salzen nicht analoger Metalle. In dieser Thatsache scheint mir eine theoretische Untersttitzung oder ein Beweis dafar zu liegen, d a s s d i e f r t i h e r y o n m i r e r w ~ h n t e n P r o t e i n f ~ t i l u n g e n in d e r T h a t , j e d e ft ir s i c h g a n z , b e s t i m m t e P r o t e Y n i n d i v i d u e n v e r t r e t e n .

Ausser diesem l~esultate, welches alas eigentliehe Ziel tier oben besehriebenen Versuchsreihen bildet, lassen sich indessen aus den ge- wonnenen ¥ersuchszahlen noch einige allgemeine Regeln mit ziemlicher Sieherheit herleiten. Um dieselben m5glichst klar und tibersiehtlich darzustellen, babe ieh reich darauf beschr~nkt, sie in die naehfolgenden 9 S~tze zusammen zu fassen:

1. Um eiue Proteinf~llung tiberhaupt als brauchbar bezeichnen zu k6nnen, mass die Anforderung gestellt werden~ dass die Fltissigkeit sich yon dem gebildeten Niederschlage ganz klar abfiltriren l~sst. Bei der

Page 11: Weitere Beiträge zur Chemie der Proteïnfällungen

Schjerning: Weitere Beitrgge zur Chemie der Proteinf£11ungen. 83

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84 8chjerning: Weitere Beitr~ge zur Chemic der Proteinfallungen.

Zinnf~llung kann das Filtrat natiirlieh sogleich ganz Mar sein und den- noch, nach Stehenlassen an der Luft, trtibe werden, indem etwas Zinn- ehlorid mit dem Sauerstoff der Luft unlSsliehe~ basische Zinnoxydver- bindungen bildet. Solehe Verh~ltnisse mtissen nattirlich als ausserhalb. dieser Regel faltend betraehtet werden.

2. Mit R~tcksieht auf ihre Eigenschaft als protei'nf~tllende Stoffe lassen die MetMle sich naturgem~ss in folgende vier Hauptgruppen zu-. sammenfassen :

a) Leichte Metalle; specifisehes Oewicht niedriger als 7.

b) Schwere, unedle MetMle.

c) Metalle, welehe gewissermaassen ein Uebergangsglied zwischen unedlen und edlen Metallen bilden. Der Kt~rze halber bezeichne: ieh diese als ~>Uebergangsmetalle<<. Hierzu geh6rt ttg allein.

d) Edle Metalle.

3. Was die Rolle anlangt, welche die S~ure des f~Henden Salzes bei tier F~llung spielt, so stellt sich heraus, dass far dasselbe Metall das A c e t a t grOsseres F~llungsverm6gen als das S u l f u r und letzteres Wiederum ein wenig grSsseres F~illungsverm6gen als das C h l o r i d be-

sitzt. Wenn also die Acetate einer analogen Reihe yon Metallen nieht andere Proteinstoffe als die wirklichen Albumine auszuf~llen verm0gen, so kOnnen die entsprechenden Sulfate und Chloride auch keine anderell ausffillen und diese wahrscheinlich nicht einmal quantitativ.

4. F~illungen mit A c e t a t e n und S u l f a t e n werden immer unter Kochen vorgenommen, w~ihrend F~illungen mit C h 1 o r i d e n bei gewOhn- licher Temperatur ausgefiihrt werden.

5. Die l e i c h t e n M e t a l l e eignen sich nicht zur Ausf~llung yon Proteinstoffen, da sie die wirklichen Albumine nur theilweise auszuf~llen verm6gen. Das F~il]ungsverm0gen scheint - - f f i r analoge R e i h e n - mit steigender Atomzahl abzunehmen. Siehe die mit den Acetaten der Oxyde Cr~Oa, CaO, SrO und BaO gewonnenen Resultate Und vergleiche

dieselben mit Punkt 3.

6. Ft~r die s ch w e r e n ~ u n e d I e n Metalle, welche die wichtigsteu Fallungsmittel fiir die Proteinstoffe umfassen, lassen sich folgende

Regeln aufstellen :

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a) Die S u l f a t e und C h l o r i d e der verschiedenen Oxyde fgllen

hSchstens nur die wirklichen Albumine. Oft werden diese sogar

nur sehr unvollstandig gefgllt. 1) b) Die A c e t a t e d e r M e t ~ l l e der M a g n e s i u m g r u p p e und der

e r w e i t e r t e n M a g n e s i u m g r u p p e fallen nur wirkliche Albu- mine. Zu bemerken ist, dass das Fgllungsverm0gen mit steigender Atomz~hl abzunehmen seheint.

c) Die A c e t a t e yon P b 0 und dessen Analogen (?) fgllen alle ProteXne his ~uf die Propeptone (Albumosen) - - diese nieht mit inbegriffen.

d) Die A e e t ~ t e der analogen 0xyde F% 03 und Mne 03 fgllen alle Prote~ne bis auf die wirklichen Peptone (diese werden nicht ge- f'~llt). Dass das Chromiacetat hiervon abweicht, babe ich sehon

fraher bemerkt; siehe abrigens Punkt 5. Es sei hier nur noeh b~merkt, duss das F~tllungsvermSgen des Kupfer~cetates far Bier

und Warze mit dem des Ferriaeetates zusammenzufallen seheint, wahrend diese F~llung ft~r die anderen untersuehten Protexn- 10sungen etwas niedriger ~usfallt als die Eisenfallung. Andererseits bildet das Kupferacetat mit verschiedened~ Amin- und Amids~uren

leicht schwerlSsliche, oft krystallinische Kupferverbindungen, was selbstverst~ndlich bewirken muss, d~ss die Resultate fehlerhaft werden. Ich halte es demnach nicht far rathsam, bei quanti- t~tiven ProteXnfgllungen Kupferacetat anzuwenden.

e) Das U r ~ n a e e t a t und die P h o s p h o r w o l f r a m s g u r e , sowie etw~ entspreehende S~lze der Analogen dieser Metalle, fgllen alle

Proteinstoffe. Das Uranacetat kann ausserdem bei Gegenw~rt yon Phosphorsgure etwas Ammoniakstickstoff s) und Phosphorwolfram-

saute immer die gesummte Menge des Ammoniakstickstoffs aus- f~llen. 3)

1) Ich habe versucht die Bleichloridfgllungen ffir alle benutzten ProteXn- 15sungen durehzuftthren; bei den drei letzten Lgsnngen war es mir aber, selbst bei t~euutzung eines Hfilfssalzes. nicht mSglich ein Resultat zu erreichen. Es sei bier nut noeh bemerkt, class ich mehrere Reihen qualitativer Versuche mit LSsungen der Chloride und Sulfate tier Me~alle der Magnesiumgruppe sowie der Oxyde R20s angestellt habe und dabei zu Resultaten gelangt bin, welche alas oben Gesag~e durchaus zu bestKtigen scheinen.

2) Diese Zeitschrift 88, 287. 3) Diese Zeitsehrift 22, 329.

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7. Die U e b e r g ~ n g s m e t a . l l e , unter welche, wie frtiher bemerkt,

unter diesen Verh~ltnissen das Quecksilber allein zu reehnen ist, zeigen

folgende F~llungsv erh~Itnisse:

a ) Das C h l o r i d f~llt - - wo die Yerh~ltnisse eine Vergleiehung zu-

lassen eine, der dureh das Bieiacetat gef~tllten~ analoge Stick-

stoffmenge, also alle Prote~ne bis auf die Propeptone. Mit Rtick-

sicht auf diese F~llung ist zu bemerken, dass sie nach der ffir

die uranf~llung angeft~hrten Reactionsgleiehung 1), d. h, ~, in aschen-

freien ProteYnlSsungen, zu verlaufen schein L was auch zum Thei]_

dadurch best~tigt wird. dass bei Zusatz yon Caleiumchlorid die

F~llung fast ganz ausbleiben kann.

b) Das A e e t a t erweist sieh als alle Prote~ne, ausserdem aber auch

noch gr5ssere oder kleinere Mengen gleichzeitig vorhandener

Amin- und Amids'~urem ausf~llend. Es darf dies indess nicht

wundern, da bekannter Maassen Quecksilber mit vielen Amin-

und Amidverbindungen in Essigs~ure schwer- oder unlSsliche Ver-

bindungen eingeht. Meines Dafi~rhaltens eignet sich deshalb dieses

Salz in noch geringerem Grade als Kupferaeetat ffir quantitative

Ausf~llung yon Prote~nstoffen.

8. E d 1 e M e t a l l e. Wiewohl ich mit keinem Salze dieser Metalle

F~illungsversuche angestellt habe. glaube ieh doch mit Sieherheit an-

nehmen zu dtirfen, dass sol che Salze sich fiir quautitative Prote~nf~l-

lungen gar nicht, eignen, theils wegen der Leichtigkeit, mit welcher

diese Oxyde sich zu freiem Metalle reduciren lassen, theils auch aus

dem Punkt 7. b angeftihrten Grunde.

9. Zur Unterscheidung yon s~mmtlicheu oben erw~thnten e i g e n t -

l i c h e n F it 1 ] u n g e n seheinen mir diejeuigeu FSllungen, welche dutch

S~ttigung einer ProteYnl~isung mit einem Salze entstehen, als u n e i g e u t -

l i c h e bezeichnet werdeu zu k5nnen, indem diese wahrscheinlich kaum

durch eine wirkliche chemische Reaction bedingt sind, sondern viel-

mehr davon herrlihren, dass das LSsungsmittel der ProteYnstoffe auf

andere Weise in Beselfiag genommen wird. Was nun diese Fi~llungen

anbelangt, so scheint mir aus den Yersuchen hervorzugehen, dass nieht allein die Sulfate der Metalle der Magnesiumgruppe und der erweiterten

Magnesiumgruppe, sondern wahrscheinlich alle l e ich t Rislichen Sulfate

~t Diese Zeitschrift 36, 661.

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VedrSdi: Ueber die Methoden der Feinheffsbestimmung der Mehle. $7

aile Albumine and Propeptone (hlbumosen) ausfallen, ~'enn die mit~ Essigsaure schwach angesi~uerte (circa 0,5 %: Essigs~ure)"ProteinlSsung mit dem betreffenden Sulfat bei 33- -36 o ges~tttigt wlrd. In Anbetracht der Seite 79 angeftihrten Durchschnittszahlen der ¥ersuche mi t den Sui- faten der Magnesiumgruppe und der erweiterten Magnesiumgruppe scheint es mir ausserdem berechtigt ~ hinzuzufageni dass das Fi~llungsvermsger~ bei diesen Salzen mit steigender Atomzahl abnimmt.

K o p e n h a g e n , 1897.

Ueber die Methoden der Feinheitsbestimmung der Mehle.

~¢o]1

Dr. Victor VedrSdi.

Im Jahrgange 1893, S. 691 der Zeitschrift fiir a n g e w a n d t e Chemie machte ich die Mittheflung, dass der Aschengehalt dcr Mehle zum Feinheitsgrade derselben in einem bestimmten fixen Verh~ltnisse steht und um so grSsser ist, je mehr Kleienbestandtheile dieselben enthalten~ also je geringwerthiger sie sind, und class man durch die Bestimmung des Aschengehaltes im Stande ist, den Feinheitsgrad des Mehles zu be- stimmen. Ich machte den Vorschlag, statt des bisher ablichen Augen: maasses die Mehle auf Grundlage ihres Aschengehaltes zu nummeriren und gab gleichzeitig die Grenzwerthe an, welche zur Beurtheilung einer jeden Mehlart maassgebend scin k(innen.

Im Jahrgange 1895, S. 663 derselben Zeitschrift bemerkt hierauf Dr. S. Cerkez , dass die ~Nummerirung der Mehle nach ihrem Aschengehalte sehr nachtheilig wiire fiir Mahlen, die mit Milhlsteinen arbeiten, indem der Aschengehalt in den Mehlen an und far sich sehr gering ist und