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Paul Keith Davis & Bob Jones: Shepherd’s Rod 2006 Seite 1 von 30 Original: WhiteDove Ministries, 13.10.2005, www.whitedoveministries.org Deutsch von Günter J. Matthia, Berlin, www.matmil.de Der Text darf, solange er unverändert bleibt und die Quelle angegeben wird, ohne Rückfragen im Internet weiterverwendet werden. Für Druckerzeugnisse bedarf es einer gesonderten Vereinbarung mit dem Übersetzer. Vorbemerkung Den Shepherd's Rod (Hirtenstab) gibt es in dieser Form seit 1994. Bob Jones und Paul Keith Davis geben damit Jahr für Jahr prophetische Einsichten und Eindrücke an die weltweite Gemeinde Jesu Christi weiter, die sie während des Versöhnungstages vom Herrn erbitten und empfangen. Diese Ausführungen erscheinen man- chem vielleicht sehr langatmig und wenig konkret - für den prophetischen Fürbitter sind sie aber wichti- ge, wegweisende Anhaltspunkte für das Gebet. Es ist sicher kein Text, den man kurz überfliegen und erfas- sen könnte. In diesem Jahr wendet sich der Shepherd’s Rod an manchen Stellen ausdrücklich an die Gemeinde in den USA. Dies ist jedoch kein Anlass, diese Ab- schnitte nicht zu beachten, vielmehr sollen wir zu denen gehören, die „den Adler in seiner Mauser um- ringen“. Was geistlich für die Gemeinde in Amerika gilt, hat außerdem für uns keine geringere Bedeu- tung. Die Prinzipien Fürbitte, Vaterschaft, Allianz und viele weitere in diesem Beitrag gelten weltweit, wo immer Gemeinde Jesu Christi existiert. Die Übersetzung des Shepherd’s Rod ist eine Grat- wanderung. Auf der einen Seite lauert der Abgrund ungenauer Wiedergabe der geistlichen Inhalte, auf der anderen Seite der Abgrund „kanaanäischer Spra- che“, die nur langjährigen Christen verständlich ist. Dieses Jahr habe ich weitgehend darauf verzichtet, die Sprache zu modernisieren – denn nichts drückt so klar aus, was Salbung ist, wie das Wort Salbung. Ich bete, dass der Herr sein prophetisches Wort im Herzen der Leserin und des Lesers lebendig macht. Günter J. Matthia, Oktober/November 2005 Ein großer Adler In Bobs erster Vision wurden die Vereinig- ten Staaten von Amerika durch das Bild eines großen Adlers symbolisiert. Das Aus- sehen war jedoch nicht das eines majestäti- schen Vogels mit Mut und Stärke. Der Adler schien vielmehr arg mitgenommen und ver- wirrt zu sein. Seine Kraft war aufgebraucht und die Federn in Unordnung, vom Schmutz dieser Welt verunreinigt. Die ersichtliche Schwäche machte den nor- malen Flug unmöglich - es war dem Adler verwehrt, in der gewohnten Weise durch die Luft zu segeln. Es musste schnell etwas geschehen! Jedoch waren nicht nur die Federn ver- schmutzt und der Schnabel entstellt, das Tier schien auch fett und aufgebläht von der vergifteten Nahrung, die es zu sich genom- men hatte - angeschwollen vom Gift des menschlichen Humanismus und geistlicher Selbstgerechtigkeit. All dies trug dazu bei, dass der Adler nicht wie gewohnt majestä- tisch und entschlossen fliegen konnte. Die Stattlichkeit dieses Adlers hängt davon ab, ob er in den Himmel hinaufsteigen und mit klarem Blick den Weg in das 21. Jahrhun- dert leiten kann. Dann beobachtete Bob, wie der Adler zu einem verborgenen Fels flog. An diesem abgeschiedenen Ort begann die Mauser des geschwächten Tiers. Verwandlung und Er- neuerung setzten ein. Der einzige Fels, der uns in Zeiten der Schwierigkeiten, Verwirrung und Schande angemessen bergen kann, ist der Herr Jesus Christus. Die Adlermauser Wegen ihrer Stärke waren Adler seit je her Symbole des Krieges und der Regierung. Man geht jedoch (in weiten Kreisen der Bio- logen, obwohl die Theorie nicht unumstrit- ten ist) davon aus, dass wenigstens ein Mal im Leben jeder erwachsene Adler durch einen Erneuerungsprozess geht, durch die Adlermauser: Dabei verliert der Adler seine Federn, den Schnabel und die Krallen. Da- durch befindet sich die Kreatur in einem äußerst geschwächten Zustand und wird verletzlich. Der Prophet David hat einmal festgestellt, dass es der Herr ist, der mit Gutem sättigt dein Leben. Deine Jugend erneuert sich wie bei einem Adler. 1 (Psalm 103, 5). David sprach von einem Erneuerungsprozess, der im geistlichen Bereich Anwendung findet. 1 Alle Bibelzitate sind aus der Revidierten Elberfelder Überset- zung, wenn nicht anders angegeben.

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Page 1: Vorbemerkung - Gebet verändert Städte. Auch · PDF fileund verliert während der Mauser seine nor-malerweise gegebene Übersicht. Die sonst so stolze Gestalt verändert sich in ein

Paul Keith Davis & Bob Jones: Shepherd’s Rod 2006

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Original: WhiteDove Ministries, 13.10.2005, www.whitedoveministries.org Deutsch von Günter J. Matthia, Berlin, www.matmil.de

Der Text darf, solange er unverändert bleibt und die Quelle angegeben wird, ohne Rückfragen im Internet weiterverwendet werden. Für Druckerzeugnisse bedarf es einer gesonderten Vereinbarung mit dem Übersetzer.

Vorbemerkung Den Shepherd's Rod (Hirtenstab) gibt es in dieser Form seit 1994. Bob Jones und Paul Keith Davis geben damit Jahr für Jahr prophetische Einsichten und Eindrücke an die weltweite Gemeinde Jesu Christi weiter, die sie während des Versöhnungstages vom Herrn erbitten und empfangen. Diese Ausführungen erscheinen man-chem vielleicht sehr langatmig und wenig konkret - für den prophetischen Fürbitter sind sie aber wichti-ge, wegweisende Anhaltspunkte für das Gebet. Es ist sicher kein Text, den man kurz überfliegen und erfas-sen könnte. In diesem Jahr wendet sich der Shepherd’s Rod an manchen Stellen ausdrücklich an die Gemeinde in den USA. Dies ist jedoch kein Anlass, diese Ab-schnitte nicht zu beachten, vielmehr sollen wir zu denen gehören, die „den Adler in seiner Mauser um-ringen“. Was geistlich für die Gemeinde in Amerika gilt, hat außerdem für uns keine geringere Bedeu-tung. Die Prinzipien Fürbitte, Vaterschaft, Allianz und viele weitere in diesem Beitrag gelten weltweit, wo immer Gemeinde Jesu Christi existiert. Die Übersetzung des Shepherd’s Rod ist eine Grat-wanderung. Auf der einen Seite lauert der Abgrund ungenauer Wiedergabe der geistlichen Inhalte, auf der anderen Seite der Abgrund „kanaanäischer Spra-che“, die nur langjährigen Christen verständlich ist. Dieses Jahr habe ich weitgehend darauf verzichtet, die Sprache zu modernisieren – denn nichts drückt so klar aus, was Salbung ist, wie das Wort Salbung. Ich bete, dass der Herr sein prophetisches Wort im Herzen der Leserin und des Lesers lebendig macht. Günter J. Matthia, Oktober/November 2005

Ein großer Adler In Bobs erster Vision wurden die Vereinig-ten Staaten von Amerika durch das Bild eines großen Adlers symbolisiert. Das Aus-sehen war jedoch nicht das eines majestäti-schen Vogels mit Mut und Stärke. Der Adler schien vielmehr arg mitgenommen und ver-wirrt zu sein. Seine Kraft war aufgebraucht und die Federn in Unordnung, vom Schmutz dieser Welt verunreinigt. Die ersichtliche Schwäche machte den nor-malen Flug unmöglich - es war dem Adler

verwehrt, in der gewohnten Weise durch die Luft zu segeln. Es musste schnell etwas geschehen! Jedoch waren nicht nur die Federn ver-schmutzt und der Schnabel entstellt, das Tier schien auch fett und aufgebläht von der vergifteten Nahrung, die es zu sich genom-men hatte - angeschwollen vom Gift des menschlichen Humanismus und geistlicher Selbstgerechtigkeit. All dies trug dazu bei, dass der Adler nicht wie gewohnt majestä-tisch und entschlossen fliegen konnte. Die Stattlichkeit dieses Adlers hängt davon ab, ob er in den Himmel hinaufsteigen und mit klarem Blick den Weg in das 21. Jahrhun-dert leiten kann. Dann beobachtete Bob, wie der Adler zu einem verborgenen Fels flog. An diesem abgeschiedenen Ort begann die Mauser des geschwächten Tiers. Verwandlung und Er-neuerung setzten ein. Der einzige Fels, der uns in Zeiten der Schwierigkeiten, Verwirrung und Schande angemessen bergen kann, ist der Herr Jesus Christus.

Die Adlermauser Wegen ihrer Stärke waren Adler seit je her Symbole des Krieges und der Regierung. Man geht jedoch (in weiten Kreisen der Bio-logen, obwohl die Theorie nicht unumstrit-ten ist) davon aus, dass wenigstens ein Mal im Leben jeder erwachsene Adler durch einen Erneuerungsprozess geht, durch die Adlermauser: Dabei verliert der Adler seine Federn, den Schnabel und die Krallen. Da-durch befindet sich die Kreatur in einem äußerst geschwächten Zustand und wird verletzlich. Der Prophet David hat einmal festgestellt, dass es der Herr ist, der mit Gutem sättigt dein Leben. Deine Jugend erneuert sich wie bei einem Adler.1 (Psalm 103, 5). David sprach von einem Erneuerungsprozess, der im geistlichen Bereich Anwendung findet.

1 Alle Bibelzitate sind aus der Revidierten Elberfelder Überset-zung, wenn nicht anders angegeben.

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Original: WhiteDove Ministries, 13.10.2005, www.whitedoveministries.org Deutsch von Günter J. Matthia, Berlin, www.matmil.de

Der Text darf, solange er unverändert bleibt und die Quelle angegeben wird, ohne Rückfragen im Internet weiterverwendet werden. Für Druckerzeugnisse bedarf es einer gesonderten Vereinbarung mit dem Übersetzer.

Im Gegensatz zu anderen Vögeln mausert der Adler (der Theorie nach) in hohem Al-ter, um wieder jugendlich zu erscheinen. Durch den Verlust und das anschließende Nachwachsen der Federn geschieht Wieder-herstellung von Jugend und Vitalität. Die Theorie geht davon aus, dass die Federn mit der Zeit schmutzig und ölig werden, spröde und degeneriert. Schnabel und Krallen ver-kalken und werden brüchig. In diesem Zustand zieht sich dann der Adler an einen Ort zurück, an dem er vor Feinden sicher ist, um den Erneuerungsprozess zu beginnen. Durch den Verlust der Federn ist der Adler nicht mehr in der Lage, zu fliegen und verliert während der Mauser seine nor-malerweise gegebene Übersicht. Die sonst so stolze Gestalt verändert sich in ein Bild von Schwäche und Verletzlichkeit. Wegen dieses Zustandes sind die Adler während der Mauser von der Versorgung durch Artgenossen abhängig. Das Tier, das eigentlich ein unabhängiges Leben kennt, muss sich von anderen ernähren lassen. Wenn es diese Schande und das Ausgelie-fertsein überleben kann, bereitet der Prozess der Entkleidung jedoch den Weg zu noch größerer Stärke. All diese Einflüsse sind prophetische Zei-chen für den Zustand in dem wir uns als Nation und als gesamte Gemeinde2 der westlichen Welt befinden. Dennoch gründet sich unsere Hoffnung auf das, was der Pro-phet Jesaja sagt: Aber die auf den HERRN hoffen, gewinnen neue Kraft: sie heben die Schwingen empor wie die Adler, sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht. (Jesaja 40, 31). Wir haben die unglaubliche Gelegenheit, neue Kraft zu bekommen, wenn wir den Anweisungen des Himmels folgen und un-sere Stellung der Autorität als Gottes Reprä-sentanten auf der Erde einnehmen. Wir ha-ben die Zusicherung des Herrn, dass er un-

2 Ich habe den Begriff „church“ mit „Gemeinde“ übersetzt, wenn die Gesamtheit der Gläubigen gemeint ist. Wenn von einer lokalen Gruppe von Christen die Rede ist, habe ich „Kirche“ verwendet.

seren Gebeten sein Ohr öffnet und dass Gnade und Erbarmen zur Verfügung stehen werden. Wie Daniel beten wir: Neige, mein Gott, dein Ohr und höre! Tu deine Augen auf und sieh unsere Verwüstungen und die Stadt, über der dein Name genannt ist! Denn nicht aufgrund unserer Gerechtigkeiten le-gen wir unser Flehen vor dich hin, sondern aufgrund deiner vielen Erbarmungen. (Da-niel 9, 18) Unsere Wiederherstellung wird ausschließ-lich durch Gottes Mitleid verursacht.

Die Verheißung der Wieder-

herstellung Amerika befindet sich, so wurde Bob ge-sagt, in einem Zustand, der durch den be-schriebenen Adler symbolisiert wird. Gleichzeitig wurde jedoch die Verheißung gegeben, dass dieser Adler wieder majestä-tisch durch die Lüfte gleiten kann – jedoch ausschließlich aufgrund der großen Gnade Gottes. Das heißt keineswegs, dass unsere Nation als Ganzes Sünde und Korruption abschüt-teln wird. Natürlich wäre das wunderbar. Unsere gegenwärtige Verheißung der Wie-derherstellung geht jedoch eher in die Rich-tung eines gottgemäßen Musters, das unser Land fördert. Der Herr verheißt Wiederent-deckung der Prinzipien, die über die letzten Jahre Kompromissen zum Opfer gefallen sind. Einige dieser Bereiche: 1. Das Rechtssystem hat die Chance, zu gerechteren Grundsätzen zurückzukehren. 2. Die Wiederentdeckung des Schulgebets kann das Schicksal unserer Jugend entschei-dend verändern. 3. Wir haben außerdem das Mandat, den Kampf um die Reinheit unseres Landes und eine Umkehr unserer Gerichte in Sachen Abtreibung zu führen. Weiter schreit un-schuldig vergossenes Blut aus unserem Erd-boden – so wie das Blut des gerechten Abel zum Himmel schrie. Wir sind aber dennoch

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in der Lage, diese große Tragödie zu über-winden. 4. Wir haben als Gemeinde Jesu Christi dar-über hinaus den Auftrag, die Gesellschaft anzuleiten, anstatt weiter den Spott der Ge-sellschaft zu ertragen. 5. Wenn wir anfangen, das Bild Christi wi-derzuspiegeln und seine Tugenden in unse-rem Leben zu verwirklichen, werden die Menschen uns ihre Aufmerksamkeit zuwen-den, um das Leben in Gott zu entdecken. Wenn in der Geschichte große Ausgießun-gen des Heiligen Geistes stattfanden, dann waren begabte Christen stets in der Lage, leitende Rollen in der Gesellschaft zu über-nehmen und Künste, Literatur, Finanzwesen und andere Lebensbereiche zu revolutionie-ren. Dennoch: Die Fülle der Gnade, die in all diesen Bereichen nötig ist, wird nicht auto-matisch verliehen. Sie ist vielmehr abhängig von der Bereitschaft im Volk Gottes, als gerechte Fürsprecher in den Riss zu treten. Mose tat dies für Israel und erlangte Gottes Gnade für das Volk, als dieses es am we-nigsten verdient hatte. Der Herr war zornig über Israels Rebellion und erklärte: Wie lange will mich dieses Volk verachten, und wie lange wollen sie mir nicht glauben bei all den Zeichen, die ich in ihrer Mitte getan habe? Ich will es mit der Pest schlagen und es austilgen; und ich will dich zu einer Nation machen, größer und stärker als sie. (4. Mose 14, 11-12) Mose erinnerte sich sofort an zwei Eigen-schaften Gottes: Gnade und Vergebung. Er übernahm die Rolle des Fürsprechers und bat um die Gunst des Herrn: Vergib doch die Schuld dieses Volkes nach der Größe deiner Gnade und so, wie du diesem Volk vergeben hast von Ägypten an bis hierher! (Vers 19) Aufgrund dieser Bitte um Gnade geschah das Erstaunlichste: Der allmächtige Gott, der Schöpfer von Himmel und Erde, hörte das Gebet eines Gerechten und zollte ihm Anerkennung. Er schenkte Gnade. Der Herr änderte seinen Plan, das Volk zu vernichten,

und war statt dessen gnädig - wegen der Fürbitte eines Gerechten. Wir lesen: Und der HERR sprach: Ich habe vergeben nach deinem Wort. Jedoch, so wahr ich lebe - von der Herrlichkeit des HERRN wird die ganze Erde erfüllt werden. (Verse 20, 21) Das ist auch die Verheißung und unsere Hoffnung für diese Zeit. Unsere Versöhnung mit Gott kann nur in seiner Gnade und Ver-gebung gefunden werden. Dies sind Eigen-schaften, die in seinem Herzen wohnen. Ohne sie werden wir vergehen. Dessen ungeachtet wird die Erde, so wahr der Herr lebt, ein Volk von Menschen se-hen, die sich mit Gott vollkommen und rückhaltlos verbündet haben, um seine Herr-lichkeit sichtbar zu machen, zu enthüllen. Dieses biblische Mandat ist uns klar genug aufgetragen.

Eine gerechte Antwort Während die Vision sich fortsetzte, sah Bob eine unmittelbare Reaktion von gerechten Fürbittern. Eine riesige Menge von echten Heiligen, viel zahlreicher als Bob erwartet hätte, fing an, sich um den Adler zu ver-sammeln. Mit großer Hingabe begannen sie, den Himmel um Gnade anzuflehen. Es geht heute vielen so wie Elia: Wir glau-ben, dass es nur einen kleinen Überrest gibt, der seine Knie nicht vor den Kompromissen und dem verwässerten Christentum gebeugt hat, das überwiegend an die Interessen der Welt angepasst ist.3 Der Herr verkündet jedoch, dass er seine 7.000 verborgenen

3 Die Formulierung im Original ist hier „seeker sensitive Christia-nity“. Ich habe bei Paul Keith Davis nachgefragt, was gemeint ist. Seine Antwort: „Seeker sensitive Christianity“ ist ein gebräuchli-cher Ausdruck hier in den U.S.A. Einige der größten Kirchen, die sich als geisterfüllt bezeichnen, schneiden ihre Veranstaltungen so zu, dass sie große Massen ansprechen, aber wenig Anforderungen stellen. Dies ist tatsächlich der laodizäische Geist, der sich hinter einem netten Begriff verbirgt. Es ist der lauwarme Geist, den wir in Offenbarung 3 beschrieben finden: Gläubige, die ihre erste Liebe verloren haben und sich nicht vollständig dem Herrn hinge-ben. Solche Gottesdienste dauern 45-60 Minuten und sind durch-strukturiert, so dass kein Raum für die Leitung des Heiligen Geis-tes bleibt. Die Predigten sind angepasst und vermeiden alles, was kontrovers sein könnte. Der Herr hat mir schlicht erklärt, dass hinter dem netten Begriff „auf die Suchenden ausgerichtet” ein Geist der Lauheit verborgen ist.

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Krieger der Gerechtigkeit hat. Die ist keine Zahl, die buchstäblich zu verstehen ist, son-dern ein symbolisches Portrait einer Gruppe von Christen, die ihre Herzen Gott über-schrieben haben.

Honig und Schriftrollen Während die Fürbitter vor Gottes Thron ihre Anliegen vortrugen, schloss sich ihnen ein himmlisches Heer in Einheit an. Diese riesi-ge Gruppe himmlischer Botschafter ist für die Konfrontation der Endzeit ausgerüstet. Der Herr Jesus selbst sprach in Matthäus 13 über diese Gruppe. Als diese Engel vom Himmel herabkamen, brachten sie eine einzigartige Versorgung von Gott mit. Sie lieferten den Fürbittern Honig und Schriftrollen, die aus dem kran-ken Adler wieder den majestätischen Vogel machen konnten, als der er erschaffen wor-den war.

Der Honig Honig ist ein biblisches Bild für die Lieb-lichkeit und Süße der kostbaren Gnade, die wir durch den Glauben an Christus dann in Christus entdecken. Zahlreiche Abschnitte im Alten wie im Neuen Testament reden in positiver Weise von dieser Tugend. Das verheißene Land wird in der Bibel um-rissen als Ort, an dem Milch und Honig flie-ßen. Jonathans Augen wurden erleuchtet, als er vom Kampf ermattet Honig aß (1. Samuel 14, 27). Der Honig ist auch ein Symbol für den Geist der Offenbarung, der in diesen Tagen verliehen wird. Bevor wir mit geistli-chen Augen sehen können, muss unbedingt der Geist der Stumpfheit aus unseren Herzen entfernt werden. Ohne Erleuchtung werden wir weiter die gleichen Fehler machen wie in der Vergan-genheit. Dies trifft vor allem auch auf unsere Regierung zu. Unser Präsident benötigt eine Offenbarung bezüglich Israel. Dies sind nur einige Möglichkeiten, das Bild des Honigs zu deuten, es mag noch viele weitere geben.

Die Schriftrollen Schriftrollen sind grundsätzlich ein Symbol für Weissagungen Gottes und prophetische Verheißungen. Wir sind nicht in erster Linie dazu berufen, das Wort zu lesen, sondern das Wort zu essen. Wenn die alten Propheten die Schriftrollen aßen, dann war es, als nahmen sie das pro-phetische Thema einer Generation völlig in sich auf. Sie selbst wurden zur Botschaft. Der Herr möchte von uns mehr, als nur eine prophetische Verheißung zu kennen. Wir sollen die Verheißung sein. In Offenbarung 10 sehen wir ein geöffnetes Buch, das die volle Offenbarung Jesu Chris-ti enthält. Es ist das Buch der Erlösung. Die Gemeinde darf einen frischen Einblick in das Herz Gottes erwarten, der für die End-zeitgeneration aufbewahrt wurde. Wir sollen unserer Berufung gemäß das of-fene Buch aus seiner Hand nehmen und es-sen. Wir müssen wieder prophezeien, über Nationen, Zungen, Stämme und Königrei-che. Wenn wir zu ihm rufen, so sein Verspre-chen, dann wird er uns große und mächtige Dinge sagen, von denen wir im Augenblick nichts wissen. (Jeremia 33, 3) Die Schriftrollen, die mit dem Engelsheer herabkommen, stehen für Mengen von Of-fenbarungen über die Natur Christi und die Verheißungen für die Endzeit in seinem Wort. In Daniel 12, 4 lesen wir: Und du, Daniel, halte die Worte geheim und versieg-le das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele werden suchend umherstreifen, und die Er-kenntnis wird sich mehren. Diese Worte aus dem Endzeitplan Gottes werden sowohl in der Gemeinde Anwen-dung finden, als auch beim Übergang unse-rer Nation in einen Zustand, der fruchtbarer sein wird. Noch einmal: Das heißt nicht, dass unsere gesamte Nation umkehrt, aber in der Leiterschaft wird es in Kernpunkten Umkehr geben. Eine große Seelenernte ist

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uns in unserer Nation und überall auf der Welt versprochen. Gnade wird für diejenigen da sein, die da-nach suchen. Gleichzeitig wird die Gesetz-losigkeit überhand nehmen unter denen, die Gottes ausgestreckte Hand verachten. Es werden gleichzeitig die besten und die schrecklichsten Zeiten sein. Uns gehört die Verheißung wiederherge-stellter Tugenden. Moral, die verloren ging, wird wieder Geltung haben.

Die Austeilung von Honig und

Schriftrollen Je mehr Gebete der Gerechten zu Gott em-porstiegen, desto mehr Hoffnung wurde dem Adler verliehen. Die Engel fütterten das Tier weiter aufgrund der Fürbitte der Heiligen, und die Verwandlung begann. Als die Engel ihm den Honig und das Wort Gottes zu essen gaben, wurde das Gift, das es zuvor zu sich genommen hatte, neutrali-siert. Der Prozess schien etwa einen Zeit-raum von zwei Jahren zu umfassen. Wir befinden uns in einem zweijährigen Über-gangsstadium. Gottes Wort wird die Ver-seuchung durch den menschlichen Huma-nismus ausrotten. Es ist das einzige Gegen-mittel gegen dieses Gift. Der Adler ist jetzt nicht dem Tode geweiht, sondern der Buße. Er ist berufen, erneut das Wort Gottes zu essen. Der Herr ist mit unse-rer Nation noch nicht am Ende. Es gilt noch wichtige Ziele zu erreichen, bevor das Ende kommt. Obwohl viele, die das äußere Erscheinungs-bild des Adlers betrachten, seinen Tod vor-aussagen, ist es keineswegs der Wille Got-tes, dass es so kommt. Es bedarf allerdings Menschen mit göttlichem Sehvermögen, um in einem Tal voller trockener Knochen eine große Armee zu erblicken. Wer jedoch Au-gen hat, die geistlich sehen, wird prophe-tisch Leben über den vertrockneten Gebei-nen aussprechen und zusehen, wie sich das Wunder ereignet. Die Zukunft dieses groß-

artigen Adlers liegt in der Hand des Volkes Gottes.

Ein Knotenpunkt der Fülle der

Zeit Wir leben einer entscheidenden Zeitspanne bezüglich der geistlichen Geschichte dieser Nation und des Schicksals der Gemeinde. Es ist ein Zeitpunkt der Fülle der Zeit im Plan Gottes. Gott selbst verleiht der Gemeinde größere Autorität, um für unsere Nation in den Riss zu treten. Unsere Bereitschaft, auf diesen Ruf zu rea-gieren, wird darüber entscheiden, in welcher Geschwindigkeit das Herz Amerikas sich aus dem geschwächten und vergifteten Zu-stand in die majestätische Nation verwan-delt, als die das Land geschaffen wurde. Der große Adler ist dazu berufen, in dieser Stun-de zu leben und zu leiten. Die gegenwärtige Mauser kann nur durch die Gebete und die Beratung des Volkes Gottes zu einem guten Ergebnis führen. Dies geschieht ausschließlich durch die ge-meinsame Fürbitte der Gemeinde und den Geist von gerechten Männern und Frauen, die vollkommen sind. Der Hebräerbrief drückt es so aus: Ihr seid gekommen zum Berg Zion und zur Stadt des lebendigen Got-tes, dem himmlischen Jerusalem; und zu Myriaden von Engeln, einer Festversamm-lung; und zu der Gemeinde der Erstgebore-nen, die in den Himmeln angeschrieben sind; und zu Gott, dem Richter aller; und zu den Geistern der vollendeten Gerechten; und zu Jesus, dem Mittler eines neuen Bun-des; und zum Blut der Besprengung, das besser redet als das Blut Abels. (Hebräer 12, 22-24) Wir sind zum Berg Zion und der lebendigen Stadt Gottes gekommen. Wir sind zu Myri-aden, das heißt einer unzählbaren Menge, von Engeln gekommen. Wir sind zu vollen-deten Gerechten gekommen. Die himmlischen Heere stehen bereit in die-ser entscheidenden Stunde für unsere Nation und in Gottes Zeitplan. Die Bibel schildert

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uns, wie wir von einer großen Wolke von Zeugen umgeben sind, die für den „vollen-deten Gerechten“, den erneuerten Geist ste-hen. Der Herr selbst ist unser ständiger Für-sprecher und diejenigen, die schon bei ihm sind, ebenfalls. Wenn die Gerechten zum Herrn rufen, dann hört der Herr vom Himmel her. Alle zukünf-tige Entwicklung hängt davon ab, ob im Volk Gottes Gerechtigkeit aufgerichtet wird und ob die Gemeinde bereit ist, in den Riss zu treten. Die reinigende Verwandlung unserer Nation hat bereits angefangen. Wir haben an vielen Entwicklungen der letzten Jahre beobachten können, dass die Mauser begonnen hat. Wo-hin die Richtung nun gehen wird, liegt in unseren Händen. In Bobs Vision war es die Gemeinde Jesu Christi, die unsere Nation umgab, die Gottes Aufmerksamkeit erregte. Es ist unsere Ge-rechtigkeit, die uns durch das Blut des Herrn verliehen wird, die eine Tür der Hoffnung aufstößt. Unsere Aufgabe besteht darin, in die Gemeinde einen Geist der Buße für un-sere Nation zu bringen.

Verborgene Krieger Viele von denen, die eine Schlüsselposition in dieser Verantwortung haben, sind auf der Erde noch nicht einmal bekannt, im Himmel kennt man sie jedoch. Diesen geistlichen Kämpfern wird die Gerechtigkeit Gottes verliehen und sie tragen seinen Einfluss mit sich. Sie haben die Aufmerksamkeit des Himmels erregt und jetzt ist die Zeit ge-kommen, dass sie wie Mose aus der Wüste hervortreten und die ihnen verliehene Voll-macht anwenden. David war eine Zeitlang in einer Höhle ver-borgen. Doch als die Zeit erfüllt war, er-schien er mit seinen mächtigen Kriegern und führte Gottes Auftrag aus. So wird es auch mit diesen verborgenen Kriegern sein. Obwohl der Ruf an die gesamte Gemeinde gerichtet ist, werden viele von denen, die in diesem Kampf mit größter Vollmacht sie-

gen, jene sein, die heute in der Öffentlich-keit noch unsichtbar sind. Dessen ungeach-tet sind sie aber vor dem Thron der Gnade schon jetzt bestens bekannt. Ihre Belohnung wird gewaltig sein, wenn der Sieg errungen ist. Das Herzstück dieser Botschaft ist an das Volk Gottes gerichtet, sich an seine Maßstä-be der Gerechtigkeit zu klammern. Reinheit und Reife werden uns darauf vorbereiten, die gewaltige Autorität verliehen zu be-kommen, die für diese Berufung notwendig ist. Ein überwiegender Teil unserer Berufung ist die Fürbitte für unsere Nation und für Israel. Eine Menge Salbung und Vollmacht wird auf diejenigen gelegt, die diese Berufung annehmen. Wir richten uns zwar auf die prophetischen Verheißungen für die Zukunft aus, aber vieles hängt davon ab, ob wir die gegenwärtige Verantwortung wahrnehmen. Der Sieg in dieser Schlacht jetzt legt das Fundament für die Erfüllung vieler prophe-tischer Verheißungen, die uns als Einzelnen und als Gemeinde für die Zukunft gegeben wurden.

Der Wandel des Prophetischen Auch als Symbol für das Prophetische sticht der Adler mit Schönheit und Stärke hervor. Diese Kreaturen sind mit hervorragendem Sehvermögen ausgestattet, ein Portrait der offenbarenden Vision und des prophetischen Verständnisses. Der Adler ist ein Emblem des Redens Gottes zu den Menschen, das göttliche Gunst, Korrektur und himmlische Wegweisung bringt. Bobs Vision kann auch als Portrait dessen verstanden werden, was unter den Propheten und in der gesamten Gemeinde zur Zeit an Mauser vor sich geht. Hinter uns liegt eine Zeit der Zubereitung. Wenn Gott seinen Weinstock beschneidet, dann immer mit dem Ziel, uns zu größerer Reife zu verhel-fen, damit wir das gute Wort Gottes schme-

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cken können und die Vollmacht für die vor uns liegenden Zeit ergreifen. Wir waren bisher wie Säuglinge, die Milch trinken, was die prophetischen Gaben und diesbezügliche Berufungen betrifft. Diese Zeit war durchaus notwendig, aber jetzt schließt sich die Reife an. Ein erwachsener Charakter soll beispielhaft im Leib Christi Gestalt annehmen, und zwar vor allem unter den prophetisch Begabten. Es gibt Geheimnisse des Königreichs, die in der Bibel als kräftige Nahrung bezeichnet werden, und diese sollen uns in dieser Zeit anvertraut werden. Saubere Hände, reine Herzen und geistliche Reife sind unabding-bare Voraussetzungen für den richtigen Umgang mit dieser großen Verantwortung und Bestimmung in der Endzeit. Denn wäh-rend ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, habt ihr wieder nötig, dass man euch lehre, was die Anfangsgründe der Aussprüche Gottes sind; und ihr seid solche geworden, die Milch nötig haben und nicht feste Speise. Denn jeder, der noch Milch genießt, ist rich-tiger Rede unkundig, denn er ist ein Un-mündiger; die feste Speise aber ist für Er-wachsene, die infolge der Gewöhnung geüb-te Sinne haben zur Unterscheidung des Gu-ten wie auch des Bösen. (Hebräer 5, 12-14)

Unsere geistliche DNA Der Herr spricht zur Zeit sehr gezielt die Notwendigkeit an, dass die Gemeinde in geistliche Reife hineinwächst. Viele Men-schen unserer Zeit tragen heilige und einzig-artige Eigenschaften in ihrer geistlichen DNA. Eine in uns bereits angelegte Tugend bringt uns dazu, den äußeren Vorhof zu verlassen und an den Ort zu kommen, an dem das Kö-nigreich sichtbar wird. Das nennt man gött-liche Vorsehung. Unser Feind war fleißig dabei, einen „Geist der Abstumpfung“ über die Gemeinde der westlichen Welt zu legen. Diese teuflische Verführung macht uns blind und taub für geistliche Wahrheiten. Sie führt zu einem

Gefühl der Befriedigung aus der Tatsache, dass wir in einem erretteten Zustand leben – ohne uns nach den Tiefen Gottes auszustre-cken. Die Mauser in der Gemeinde soll uns stark machen und in die Lage versetzen, mit unse-ren geistlichen Gaben verantwortlicher um-zugehen. Dieser Prozess ist für unsere geist-liche Bestimmung und das Schicksal der Gemeinde notwendig. Der Herr hat uns er-rettet – er hat uns aber auch eine heilige Berufung gegeben, eine göttliche Bestim-mung. Die Schrift erklärt, dass er uns erret-tet und berufen hat mit heiligem Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben wurde. (2. Timotheus 1, 9) Als das Bundesvolk Gottes haben wir eine Funktion und Verantwortung, solange wir in dieser Welt leben. Wenn wir damit zufrie-den sind, dass wir die grundlegenden Prin-zipien des Glaubens verstanden haben, dann werden wir wohl niemals die bemerkens-werte Bestimmung und die heilige Berufung erleben, die uns eigentlich zustehen. Die Mauser, die gerade stattfindet, soll uns er-wachsen machen und in unseren Auftrag für die Endzeit hineinbringen. Mit geistlicher Reife können uns gewaltige Fähigkeiten und Vollmacht anvertraut wer-den, die sich auf unsere Generation durch die Botschaft des Königreiches auswirken. Dazu sind wir berufen. Der Plan für unser Leben ist bereits im himmlischen Archiv vorhanden. (Psalm 139, 16) Es liegt aber an uns und unserer Koope-ration mit dem Herrn, inwieweit jeder ein-zelne von uns diesen Plan erfüllt.

In sein Bild umgestaltet Unsere Bestimmung ist es letztendlich, in das Bild Christi verwandelt zu werden. Wir wissen nicht mit Sicherheit, wie das am En-de aussehen wird, aber wir wissen, dass wir ihm gleich sein werden, weil wir ihn dann gesehen haben, wie er wirklich ist. Was für

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Original: WhiteDove Ministries, 13.10.2005, www.whitedoveministries.org Deutsch von Günter J. Matthia, Berlin, www.matmil.de

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eine unglaubliche Verheißung! Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein wer-den; wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. (1. Johan-nes 3, 2) Der Herr verleiht seinem Volk Augen und Ohren, die in der Lage sind, göttliche Be-stimmung zu verarbeiten. Wenn man das begreift, zerbricht das den Geist der Ver-zweiflung und Hoffnungslosigkeit. Es ver-leiht uns Zugriff auf ein Erbe, das schon vor Grundlegung der Welt für uns bereitgestellt wurde. Diese Gnade wurde mit einem teuren Preis erkauft; mit dem Blut Jesu Christi. Wir sind die „Freude“, die der Herr vor Augen hatte, und für die er willig das Kreuz und die Schande auf sich nahm. Jetzt werden viele Dinge bezüglich der not-wendigen Versorgung für unsere Bestim-mung ausgesprochen. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Zeiten noch beschleunigen. Beim Erkennen unserer Bestimmung kommt es zu sehr großen Teilen darauf an, dass wir das Verwalteramt der geistlichen Versor-gung begreifen, das zur Erfüllung der Beru-fung notwendig ist. Darum geht es vor allem in der gegenwärtigen Mauser des Adlers. Wir müssen aus ihr wesentlich stärker und erwachsener hervorgehen. Die Fülle unseres Erbes können wir jedoch nur dann in Besitz nehmen, wenn wir zuerst unsere persönliche Berufung verstehen und ihr Folge leisten: Jeder von uns ist dazu be-stimmt, wie Jesus zu werden und in seine Natur verwandelt zu werden.

Eine Armee der Gerechten Schwierigkeiten lässt der Herr ziemlich häu-fig zu, um höhere Ziele zu erreichen. Jo-sephs Verfolgung in Ägypten bereitete ihn darauf vor, ein Leiter zu werden. Was der Feind an Bösem anrichten wollte, wurde

von Gott in etwas Gutes verwandelt. Als die Beschneidung (im Sinne des Beschneidens einer Pflanze) an Joseph vollendet war, er-kannte er die Hand Gottes: Ihr zwar, ihr hattet Böses gegen mich beabsichtigt; Gott aber hatte beabsichtigt, es zum Guten zu wenden, damit er tue, wie es an diesem Tag ist, ein großes Volk am Leben zu erhalten. (1. Mose 50, 19-20) Dies ist ein Modell für unsere Zeit. Als Volk Gottes stehen wir im Augenblick Schwie-rigkeiten und Problemen gegenüber, die grundsätzlich dazu da sind, uns zu bessern. Der Heilige Geist ist dabei, Gerechtigkeit in einer Gruppe von Gläubigen herzustellen, aus denen eine über die maßen großartige Armee werden soll. Das soll nun nicht heißen, dass unser ge-genwärtiger Zustand ausschließlich auf An-griffe des Feindes zurückzuführen wäre. Unsere Umstände haben viel mit falschen Entscheidungen zu tun, die getroffen wur-den. Der Feind nutzt grundsätzlich alles aus, um Zerstörung und Elend anzurichten. Der Herr gestattet dies eine Weile, um ein himmlisches Ziel zu verfolgen. Wenn dieses Ziel jedoch erreicht ist, wenn Gottes Gerechtigkeit und Reinheit in unsere Herzen verwoben sind, können wir an die Gerechtigkeit Gottes appellieren und die Wiederherstellung all dessen verlangen, was der Feind gestohlen und zerstört hat. Der Herr hat versprochen: „Ich werde wieder-herstellen.“ Und ich stärke das Haus Juda und rette das Haus Josef und lasse sie wieder in ihrem Land wohnen, denn ich habe Erbarmen mit ihnen, und sie werden sein, als hätte ich sie nie verstoßen. Denn ich bin der HERR, ihr Gott, ich erhöre sie. (Sacharia 10, 6) Wenn wir uns der Gnade Gottes ausliefern, wird uns das zur Besserung dienen, wenn wir es jedoch nicht tun, werden die Zeiten uns bitter machen. Der Himmel sehnt sich danach, dass die Gerechtigkeit des Herrn im Volk Gottes sichtbar wird. Das ist das vor-

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rangige Ziel in unserer Zeit. Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach sei-ner Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden. (Matthäus 6, 33) Wenn wir das tun, wenn wir zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit trachten, wird uns alles, was wir sonst noch brauchen, geschenkt. Wenn wir erst einmal das Siegel seiner Ge-rechtigkeit tragen, können uns die Mäntel der Vollmacht und Autorität umgelegt wer-den, die für diese Ernte notwendig sind. Das Ergebnis dieser Zeit wird eine mächtige Ernte von Seelen sein, die in das Reich Got-tes gebracht werden – durch Demonstratio-nen der Macht Gottes. Das Reich Gottes besteht aus Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist. Diese Eigenschaften müssen wir in der Erntezeit verkörpern. Lasst nun euer Gut nicht verläs-tert werden! Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist. (Römer 14, 16-17) Wenn wir diese himmlischen Eigenschaften nicht besitzen, besteht die Gefahr, dass wir von der Flut der Finsternis, die das geistli-che Klima bestimmt, und von der Unsicher-heit, die in der Welt um sich greift, über-wunden werden.

Gnade für die Künste Obwohl wir im Augenblick viel Druck ver-spüren, wird diese Zeit auch ein höheres Maß von Kreativität unter den Künstlern gekennzeichnet sein. Bob wurde gesagt: „Große Anteile der Kreativität des Schöp-fers werden in den Künsten, der Literatur, Poesie und Musik sichtbar sein.“ Wer diesbezüglich begabt ist, sollte ernst-haft damit beginnen, die vermehrte Gnade zu ergreifen, die zur Verfügung steht. Der Zweck ist, dass diese Generation wach wird für ihre Einzigartigkeit. Oft entstehen die besten Lieder in einer Situation von Trauer und Schmerzen. Auch in anderen Bereichen

der Kunst hat sich dies in der Geschichte bestätigt. Bob hörte dies an diesem Versöhnungstag und ich hatte vor vielen Monaten eine bestä-tigende Offenbarung. Wir gaben ihr den Titel „Die kommende Renaissance“.

Die kommende Renaissance Ende 2003 erlebte ich eine der reichhaltigs-ten und durch und durch wohltuende Offen-barungen vom Herrn. Es war eine unglaub-liche Reise in die Schatzkammer des Him-mels. Ich habe im Book of Destiny ausführ-lich über dieses Erlebnis berichtet. In seinem Brief an die Kolosser schreibt der Apostel Paulus eine Ermutigung bezüglich des großen Reichtums, der in unserem Erbe in Christus liegt, damit ihre Herzen getröstet werden, vereinigt in Liebe und zu allem Reichtum an Gewissheit des Verständnisses zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, das ist Christus, in dem alle Schätze der Weis-heit und Erkenntnis verborgen sind. (Kolos-ser 2, 2-3) Es geht bei diesem Schatz jedoch nicht um weltlichen Reichtum, sondern unbezahlbare Kostbarkeiten der Weisheit und Erkenntnis, die in Christus verborgen sind. Es ist unser Vorrecht, die Tiefen seines Herzens durch den Geist der Offenbarung zu erforschen, und uns die immensen Werte dieser Reich-tümer zu sichern. Wir haben heute mehr als jede frühere Ge-neration die Gelegenheit, Gottes Geheimnis-se in Christus zu ergreifen. Der Prophet Da-niel sah dieses Privileg voraus: Und die Ver-ständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsfeste; und die, welche die vielen zur Gerechtigkeit gewiesen haben, leuchten wie die Sterne immer und ewig. Und du, Daniel, halte die Worte geheim und versieg-le das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele werden suchend umherstreifen, und die Er-kenntnis wird sich mehren. (Daniel 12, 3-4)

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Das Ende der Zeiten wird durch gewaltige Offenbarung des Königreiches Gottes ge-kennzeichnet sein, ein erhebliches Maß an Wahrheit wird dem Leib Christi wieder an-vertraut. Die Wahrheit wird wieder entdeckt und zur Geltung gebracht, gleichzeitig wer-den die heimlichen Machenschaften und Wege der Finsternis ans Licht gebracht. Diese Wahrheiten werden aus dem Wort Gottes geerntet und auf vielfältige Weise kommuniziert. Kunst und Literatur werden von Gottes Töchtern und Söhnen, die im Bereich himmlischer Offenbarung leben, geprägt. Malerei und Poesie werden von gesalbten Künstlern, die Zugang zum Her-zen Gottes haben, zu neuen Höhepunkten geführt. Auch die Wissenschaft wird er-staunliche Fortschritte machen. Diese Gene-ration wird die Zellstrukturen und den Mo-dularaufbau der Schöpfung mit größerer Klarheit begreifen als das je der Fall war. Inspirierte Lehrer, die den Lehrer aller Leh-rer kennen gelernt haben, werden der Ge-meinde offenbarende Wahrheit bringen, durch die gemäß Hesekiel 44 das Profane vom Kostbaren getrennt wird. Große Geheimnisse wurden im Herzen Got-tes aufbewahrt, um von der Gemeinde der Endzeit untersucht und erforscht zu werden. So sieht das Erbe des Volkes Gottes in die-ser entscheidenden Stunde der Kirchenge-schichte aus. Diese Generation hat einen Moment im Zeitplan Gottes erreicht, an dem „die Zeit erfüllt“ ist. Dies ist tatsächlich eine Kairos-Zeit4.

Ein neues Lied singen Die Gemeinde darf sich auf neue Lieder freuen, die eine mächtige Salbung mit sich bringen. Solche Lieder wurden auf der Erde noch nicht gehört, und sie kommen von den Anbetenden unserer Tage. Durch Psalmen, Hymnen und geistliche Lieder werden die in

4 Der griechische Begriff Kairos steht für einen bestimmten, von Gott gesetzten, entscheidenden Zeitpunkt.

Christus verfügbare Weisheit und sein Reichtum ausgeschüttet. Diese kreativen Klänge werden Wahrheit aus göttlicher Offenbarung sein, wie sie noch kein Auge gesehen oder Ohr gehört hat. Diese neuen Töne sind bisher noch nicht in die Herzen der Menschen einge-drungen, dennoch durchforscht der Geist Christi die Tiefen des göttlichen Herzens, um diese Wahrheiten in unsere Tage hinein zu bringen. Wenn dies geschieht, dann wird ein Geist der Befreiung diese neuen Lieder begleiten. Viele Menschen werden frei von Süchten, Bedrückungen und Gebrechen, indem sie einfach nur das Herz Gottes in der Atmo-sphäre von Salbung berühren, die durch diese frische Anbetung hervorgerufen wird. Es werden Lieder der Befreiung sein. Und sie singen das Lied Moses, des Knech-tes Gottes, und das Lied des Lammes und sagen: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, o König der Nationen! Wer sollte nicht fürchten, Herr, und verherrlichen deinen Namen? Denn du allein bist heilig; denn alle Natio-nen werden kommen und vor dir anbeten, weil deine gerechten Taten offenbar gewor-den sind. (Offenbarung 15, 3-4) Dieser neue Klang wird nicht nur an die Werke Christi erinnern, sondern sie hervor-rufen.

Halte deinen Geist auf Christus

ausgerichtet Gemeinsamer Lobpreis wird zunehmend wichtiger, damit unser Geist auf Christus ausgerichtet bleibt, trotz der Schwierigkei-ten, die in der Welt auftreten. Dies gehört zum Bild (der Gemeinde) im 21. Jahrhun-dert. An jenem Tag wird dieses Lied im Land Juda gesungen werden: Wir haben eine starke Stadt. Zur Rettung setzt er Mau-ern und Bollwerk. Macht die Tore auf, dass eine gerechte Nation, die einzieht, Treue bewahrt! Bewährten Sinn bewahrst du in

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Frieden, in Frieden, weil er auf dich ver-traut. (Jesaja 26, 1-3) Mitten in großer Finsternis können wir Got-tes Licht wahrnehmen, indem wir unsere Herzen vor ihm in Anbetung und Lobpreis hingeben. Es wird den Menschen der Welt schwerfallen, diese geistliche Begabung zu verstehen. Dennoch wird dieses Werkzeug viele in das Reich Gottes hinein ziehen. Es ist der Gott des Friedens, der Satan unter unseren Füßen zermalmen wird. Wenn wir den himmlischen Frieden in solcher Atmo-sphäre der Anbetung erwerben, wird er rings um uns her Wirkung zeigen, sichtbar wer-den. Die Menschen ohne Frieden werden von dem offensichtlichen Frieden der Chris-ten angezogen. Dies wird in Zeiten der größ-ten Bedrängnis ein großes evangelistisches Werkzeug sein.

Geistliche Väter und Mütter Bob sah in einer Vision junge Männer und Frauen, die Kirchengänge entlang liefen auf der Suche nach Menschen, die ihre geistli-chen Väter und Mütter werden würden. Vom Geist Gottes kommt etwas, was uns schon an sich aufmerksam macht auf den Mangel an Müttern und Vätern. Denn wenn ihr zehntausend Zuchtmeister in Christus hättet, so doch nicht viele Väter; denn in Christus Jesus habe ich euch gezeugt durch das Evangelium. Ich bitte euch nun, seid meine Nachahmer! (1. Korinther 4, 15-16) Der Geist der Selbstzufriedenheit und Un-abhängigkeit wird entfernt, während der Heilige Geist an unserer Seele und ihren Eigenarten wirkt. Wir werden den Reichtum der Weisheit entdecken, der von denen be-reitgestellt wird, die uns vorangegangen sind. Wir sind gut beraten, ihrem Vorbild nachzueifern und aus ihren Fehlern zu ler-nen. Die junge Generation kann erheblich Zeit einsparen, indem sie den Rat von Müttern und Vätern im Glauben beherzigt. Monate, und manchmal sogar Jahre, gehen aufgrund schlechter Entscheidungen verloren, weil

diese in geistliche Sackgassen führen. All das könnte vermieden werden durch eine simple Hingabe (an die geistlichen Eltern).

Den Segen weitergeben Diejenigen, die sich der Pflicht als Mütter und Väter stellen, werden Gnade für diese Leitungsfunktionen finden und auch Gottes Gunst empfangen, Segen zu verleihen. Ein geistlicher Segen kann verliehen werden, damit die Ausrüstung der Helden dieser Ge-neration (mit dem Notwendigen) gelingt. Isaak segnete Jakob und dieser Segen löste eine Begegnung mit Gott aus. Das Erlebnis brachte ihn auf den Kurs, der schließlich die Verwirklichung seiner persönlichen Beru-fung ermöglichte: Gott, der Allmächtige, segne dich und mache dich fruchtbar und vermehre dich, dass du zu einer Schar von Völkern werdest; und er gebe dir den Segen Abrahams, dir und deiner Nachkommen-schaft mit dir, damit du das Land deiner Fremdlingschaft, das Gott dem Abraham gegeben hat, in Besitz nehmest! (1. Mose 28, 3-4) Es ist wichtig hier anzumerken, dass geistli-che Vaterschaft und Mutterschaft keine Fra-ge des Alters sind, obwohl viele, die diese Berufung annehmen, ältere Christen sein werden. Die Notwendigkeit, einander zu haben, wird in der vor uns liegenden Zeit offensichtlich sein, und das wird alle Alters-schranken zerbrechen. Es war in dieser Vision auch offensichtlich, dass viele der Menschen, die zu Vätern und Müttern werden, gegenwärtig in keiner lei-tenden Position stehen. Dennoch tragen sie bereits Gottes Autorität. Die Berufung, auf die sie viele Jahre lang vorbereitet wurden, wird jedoch erst jetzt sichtbar werden. Sie werden die Söhne und Töchter mit himmlischer Zuneigung umarmen und große Gnade sowohl in der Lehre als auch für das Weitergeben geistlicher Segnungen erhalten. Ihre Liebe für die Söhne und Töchter wird so echt sein wie die Liebe für natürliche

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Kinder. Das kann nur aus dem Herzen Got-tes kommen: ...wie ihr ja wisst, dass wir euch, und zwar jeden einzelnen von euch, wie ein Vater seine Kinder ermahnt und getröstet und beschworen haben... (1. Thes-salonicher 2, 11) Ein Gefühl der Sicherheit wird in dieser jungen Generation wachsen, während sie sich der Fürsorge und Beratung durch geist-liche Väter und Mütter öffnen. Im Bereich der Anbetung wurde das beson-ders deutlich. Bob sah, dass viele junge An-betungsleiter geistliche Eltern suchen wer-den, die ihnen Schutz, Zuflucht und Einsicht geben. Dadurch werden darüber hinaus Zu-gänge verschlossen, die der Feind bisher in seinem wütenden Begehren, viele begabte Menschen auf Abwege zu bringen, benutzen konnte.

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Teil 2

Göttliche Allianzen Am Samstagmorgen vor dem Versöhnungs-tag empfing ich einen geistlichen Traum, der eine Botschaft bracht, die mit diesem Thema übereinstimmt. Wanda und ich, zu-sammen mit Bob Jones, Shawn Bolz und Aaron Evans, waren an der Konferenz „En-gaging Heaven“ unserer Freunde Brian und Candace Simmons in West Haven, Connec-ticut, beteiligt. Um 2 Uhr morgens wurde im Hotel Feuer-alarm ausgelöst, das Haus musste evakuiert werden. Schon dieses Ereignis beinhaltete eine geistliche Botschaft für unsere Zeit. Unser Feind wird ständig falsche Alarme auslösen, um uns in einem Zustand der Ru-helosigkeit zu fesseln. Wir müssen zu jeder Zeit unseren Geist auf Christus ausrichten. Als sicher war, dass keine wirkliche Gefahr bestand, kehrten wir in unsere Zimmer zu-rück. Als ich wieder einschlafen konnte, ging ich sofort in einen Traum hinein. Der Rahmen für diesen Traum war die TV-Serie „Survivor“. Alles war unglaublich lebendig und detailliert. Was immer auch in dieser Fernsehserie vorkommt, war im Traum vorhanden. Eine Gruppe Menschen, zu der ich gehörte, wurde auf einer einsa-men Insel ausgesetzt, es gab kaum Vorräte an irgend etwas. Jede Person wurde einem Stamm zugeord-net, mit dem sie leben und vom dem sie ab-hängig sein würde. Ein Teil der Herausfor-derung ist bei dieser Serie, dass manche Aufgaben Teamwork und Kommunikation miteinander voraussetzen. Es gibt zwei Ziele in dieser Serie. Das eine ist, dass der Stamm das Lebensnotwendige beschaffen muss. Das andere heißt: Welcher Stamm muss eines seiner Mitglieder entfer-nen? Ich begriff sofort, dass die einzige Chance auf das Überleben in diesem Umfeld eine Allianz mit anderen war, denen ich voll-ständig vertrauen konnte. Es war mir mög-

lich, drei Männer ausfindig zu machen, die meine Ansichten teilten. Wir verpflichteten uns zu einer unzerbrechlichen Allianz, die auf Vertrauen und offenem Austausch ge-gründet war. Der Traum ging vier Stunden lang weiter, bis es Zeit zum Aufstehen für die Morgen-versammlung war. Als der Traum zu Ende ging, waren diese drei Männer und ich die einzigen Überlebenden - wegen unserer göttlichen Allianz. Ich erkannte beim Aufwachen sofort die Botschaft, die in diesem Traum steckte. Die Tage, die vor uns liegen, werden schwierig und herausfordernd sein. Vieles, worauf wir uns für unser tägliches Leben verlassen ha-ben, wird entfernt. Unsere einzige Hoff-nung, die kommenden Zeiten zu überleben, ist die Bereitschaft, göttliche Allianzen ein-zugehen und Partnerschaften mit anderen zu gründen, denen wir durch und durch ver-trauen. Kommunikation und gegenseitiges Vertrau-en werden zwei unverzichtbare Eigenschaf-ten von Diensten und Kirchen sein, die auf-blühen. Ich kann mich erinnern, dass ich beim Aufwachen froh war, dass keine Not-wendigkeit mehr bestand, ein Mitglied unse-res Viererteams zu entfernen. Ich glaube nicht, dass irgend einer von uns bereit gewe-sen wäre, die Allianz zu zerbrechen.

Was ist eine Allianz? Die Definition einer Allianz ist in etwa: Ein formeller Zusammenschluss oder eine for-melle Partnerschaft von Menschen oder Gruppen, um ein bestimmtes Ziel gemein-sam zu verfolgen. Die Verbindung wird eingegangen, weil es gemeinsame Interessen und Anliegen gibt. Normalerweise werden Allianzen gegründet, um in einem bestimm-ten Plan, einer definierten Sache, voranzu-kommen. Manchmal spricht man auch von einem Freundschaftsvertrag. Wir haben als Christen des 21. Jahrhunderts das größte Anliegen, das überhaupt denkbar ist: Das Königreich Gottes und die Offenba-

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rung Jesu Christi. Viele Menschen, die ohne Gott leben, fragen gezielt, wie es um die Welt bestellt ist. Als Gemeinde Christi müs-sen wir die Antworten geben. Wenn wir es nicht tun, wer dann? Wir müssen jetzt dazu übergehen, durch unsere Vorbildfunktion zu führen. Der Himmel gießt göttliche Gnade aus, die es allen Christen ermöglicht, einander wieder in einer göttlichen Allianz zu vertrauen, Partnerschaften und enge Freundschaften einzugehen. Eine Offenbarung über die hohe Berufung wird geschenkt, und viele werden ihr ge-samtes Leben darauf aufbauen. Die Er-kenntnis über unsere Berufung wird viele so tief beeindrucken, dass sie persönliche Pläne und Vorstellungen für dieses Mandat aufge-ben. Wer sich entschließt, in eine solche Lebensgestaltung hinein zu gehen, wird ü-berragende Kraft und das Kommen von Got-tes Königreich erleben. Die göttlichen Alli-anzen werden nicht nur zu grundlegenden Ergebnissen beitragen, sondern auch einen Sicherheitsbereich schaffen. Jeder von uns braucht das geistliche Licht, das die anderen tragen. Wenn viele Lichtquellen zusammen-kommen, entsteht ein gewaltiges Licht. Die Einzigartigkeit dieser göttlichen Allian-zen gestattet es Kirchen und Diensten, ihre eigene Identität und Vision zu bewahren und sich gleichzeitig mit anderen für ein ge-meinsames Anliegen eins zu machen. Wenn der Herr in einer Region nur drei oder vier Kirchen findet, die in Harmonie miteinander leben, einander freundschaftlich unterstüt-zen, dann kann in diesem Gebiet großer Fortschritt geschehen.

Vermeide unheilige Allianzen Die Bibel enthält viele Beispiele unheiliger Allianzen, die Gottes Missfallen erregten. Sie waren auf Kompromissen und Götzen-dienst gegründet. Wie immer versucht unser Feind, alles zu pervertieren, was Frucht bringt.

Unsere Erfahrung zeigt uns, dass der Herr uns diejenigen offenbart, mit denen wir Al-lianzen schließen sollen. In diesem Bereich ist die geistliche Partnerschaft der Ehe sehr ähnlich. Es muss ein göttliches Arrangement sein, das uns mit anderen in ein gemeinsa-mes Joch spannt. Vertrauen, Austausch und gleiche Vision sind notwendige Bestandtei-le, aus denen eine fruchtbare Zusammenar-beit entsteht. Der Herr wird diejenigen in unser Leben führen, mit denen wir eine le-benslange Partnerschaft eingehen sollen. Wir müssen das keineswegs herbeizwingen.

Wie David und Jonathan Die Bibel zeigt uns zahlreiche Beispiele von neutestamentlichen Leitern, die im Dienst zusammenwirkten. Petrus und Johannes waren offensichtlich ein Team, wir sehen das in Apostelgeschichte 8. Paulus und Bar-nabas sind eines der ersten Beispiele nach Pfingsten. Eines der herausragendsten biblischen Vor-bilder, durch die das Reich Gottes Fort-schritte machen konnte, finden wir jedoch bei David und Jonathan: Geh hin in Frie-den! Was wir beide im Namen des HERRN geschworen haben, dafür wird der HERR zwischen mir und dir und zwischen meinen Nachkommen und deinen Nachkommen auf ewig Zeuge sein. (1. Samuel 20, 42) Jonathan hatte in David die Zukunft für Is-raels Wohlergehen erkannt. Er hatte ein Ziel erkannt, das seiner Opfer und Hingabe wert war. Doch darüber hinaus hatte der Herr gegenseitige Zuneigung in die beiden Her-zen gepflanzt. Das Ergebnis war ein unzer-brechlicher Bund, der Davids Überleben und die Zukunft Israels zur Folge hatte. Das ganze 20. Kapitel des 1. Buches Samuel ist ein Portrait des Bundes und der Hingabe zwischen David und Jonathan. Sie gingen eine göttliche Allianz ein, die für Sicherheit und Stärke sorgte. Sie genossen klaren und präzisen Austausch miteinander, der den Plan Gottes und die Zukunft des Volkes förderte.

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Die Vision des Studentenheims Es gibt einen Traum, den ich während der letzten Jahre wohl hundert mal geträumt habe. In diesem Traum kommen immer die Menschen vor, mit denen wir zusammen im Dienst stehen, Beziehungen pflegen. Der Kern des Traumes spielt sich stets in dem Studentenheim ab, in dem ich als Stu-dent lebte. Die Studentenverbindung hatte an der Mississippi State University eine ein-zigartige Menge von öffentlich radikal hin-gegebenen Christen in ihrer Gruppe. Andere Studentenverbindungen witzelten oft, dass unser Wohnheim eigentlich einen Kirchturm haben müsste. Es war nichts ungewöhnli-ches für uns, zwei oder drei mal wöchentlich öffentliche Bibelstunden und private Ge-betstreffen zu veranstalten. Wir hatten im-mer erstaunlich begabte Musiker, die uns in der Anbetung leiteten. Oft kamen zwischen 100 und 200 Studenten zu diesen Veranstal-tungen. Es gab eine echte Bruderschaft unter uns, die zu gegenseitiger Wertschätzung und zur gegenseitigen Ermutigung führte, wenn es schwierige Zeiten gab. In dieser für mein Leben entscheidenden Zeit wurden viele Samen für das gesät, was wir heute tun. Ich glaube, dass der Herr dieses Bild in meinem Traum aus diesem Grund benutzt: um seine Sehnsucht nach einem Leib zu betonen, der in brüderlicher Zuneigung zu einander lebt, in der man praktisch alles gemeinsam be-sitzt.

Vereint in Bruderliebe In der Pyramide der Gnade und der göttli-chen Eigenschaften, die wir im 2. Petrus-brief finden, wird die Bruderliebe herausge-stellt, sie ist eine Voraussetzung, damit wir eins mit Gott werden. …deshalb wendet aber auch allen Fleiß auf und reicht in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend aber die Erkenntnis, in der Erkenntnis aber die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit aber das Ausharren, in dem Ausharren aber die Gottesfurcht, in der

Gottesfurcht aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe! Denn wenn diese Dinge bei euch vorhanden sind und zunehmen, lassen sie euch im Hin-blick auf die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus nicht träge und nicht fruchtleer sein. (2. Petrus 1 5-8) Das griechische Wort für Bruderliede in diesem Text ist „philadelphia“. Es bedeutet sowohl „brüderliche Zuneigung“, als auch „brüderliche Liebe“ und „Liebe für die Brü-der“. Aus der Bruderliebe gehen wir weiter in die „agape“ Gottes. Wenn unser Herz sich danach sehnt, bei der Ernte am Ende der Zeiten dabei zu sein und die Nationen zu heilen, dann kann dies nur aus echtem Mit-leid geschehen, das aus der Liebe geboren ist. Das kann nur der Heilige Geist in uns hinein pflanzen. Der Apostel Paulus fasst in 1. Korinther 13 zusammen, dass wir in Glaube, Liebe und Hoffnung verharren sollen. Wir bleiben im Glauben durch die Überzeugung, dass es eine Beziehung zwischen Mensch und Gott gibt. Die Hoffnung ist unsere feste Erwar-tung der Erlösung. Die größte, sagt Paulus, ist die Liebe. Wahre Zuneigung zu Gott und den Mitmenschen drückt sich in den Heili-gen aus, weil ein himmlisches Geschenk in uns ist: Liebe. Eine Wahrheit, die in dieser Generation be-sonders hervorgehoben werden muss, ist die Verwandlung unserer verlorenen Natur in eine göttliche Natur. Wir haben kostbare und wunderbare Verheißungen, durch die wir Teilhaber seines göttlichen Charakters werden und dadurch der Verdorbenheit der Welt und ihrer Lust entkommen. Dadurch, dass wir mit dem Herrn zu einem Leib zusammengefügt sind, haben wir auch sein Herz voller Liebe und Verlangen nach den Brüdern - genau wie nach den Unerret-teten. Der Herr hat dies in Johannes 17, 23 erklärt: Ich in ihnen und du in mir - dass sie in eins vollendet seien, damit die Welt er-kenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.

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Wir werden zu dieser Generation in der gleichen Weise gesandt, wie der Vater Jesus gesandt hatte. Wir sollen sein Herz mit uns tragen.

Unsere Zelte verankern Bob hörte in seinem Traum: „Es ist jetzt nicht an der Zeit, die Zeltleinen zu verlän-gern, sondern die vorhandenen zu verstär-ken.“5 Wir brauchen gegenwärtig gestärkte Beziehungen, damit wir in den widrigen Stürmen, die herannahen, bestehen können. Die Bibel sagt uns, dass es für alles eine bestimmte Zeit gibt. Es wird immer wichti-ger für das Volk Gottes, die Verantwortung wahrzunehmen: Wir müssen das geistliche Klima erkennen und wissen, wann bestimm-te Dinge betont werden sollen. Für alles gibt es eine bestimmte Stunde. Und für jedes Vorhaben unter dem Himmel gibt es eine Zeit: Zeit fürs Gebären und Zeit fürs Sterben, Zeit fürs Pflanzen und Zeit fürs Ausreißen des Gepflanzten, Zeit fürs Töten und Zeit fürs Heilen, Zeit fürs Abbrechen und Zeit fürs Bauen, Zeit fürs Weinen und Zeit fürs Lachen, Zeit fürs Klagen und Zeit fürs Tanzen, Zeit fürs Steinewerfen und Zeit fürs Steinesammeln, Zeit fürs Umarmen und Zeit fürs sich Fernhalten vom Umarmen, Zeit fürs Suchen und Zeit fürs Verlieren, Zeit fürs Aufbewahren und Zeit fürs Wegwerfen, Zeit fürs Zerreißen und Zeit fürs Zusam-mennähen, Zeit fürs Schweigen und Zeit fürs Reden, Zeit fürs Lieben und Zeit fürs Has-sen, Zeit für Krieg und Zeit für Frieden. (Prediger 3, 1-8) Die prophetischen Zeichen, die wir zur Zeit beobachten, sagen uns, dass jetzt die Zeit für das Verstärken der Beziehungen da ist. Es wird eine Zeit geben, in der die Seile unse-rer Zelte verlängert werden, mit der erwei-terten Vollmacht und Autorität, die bald verliehen werden wird. Doch jetzt geht es um die Notwendigkeit, persönliche Beziehungen genau wie Bezie-

5 Im Englischen ein Wortspiel: Now is not the time to lengthen our tent cords but to strengthen existing ones.

hungen zwischen Diensten und Kirchen zu stärken und zu vertiefen. Unser Feind wird oft Verkläger der Brüder genannt. Diese subversive Rolle wirkt sich vor allem auf das vom Herrn gewollte Verhältnis zwi-schen Geschwistern aus. Daher fordert der Herr uns auf, dass wir uns die Zeit nehmen und die Mühe machen, die Beziehungen zwischen uns zu vertiefen, zu stärken, bevor wir in eine Zeit der Ausdehnung hinein ge-hen.

Die Abzeichen der Liebe Der folgende Abschnitt ist ein Auszug aus einem früheren prophetischen Artikel, der diese Wahrheit unterstreicht. Er entstand aus einer Serie von Träumen und Offenbarun-gen, die der Herr mir gab. Als der Herr die Jünger verließ, gab er ihnen ein neues und einzigartiges Gebot – dass sie einander so lieben sollten, wie er sie geliebt hatte: Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, damit, wie ich euch ge-liebt habe, auch ihr einander liebt. (Johan-nes 13, 34) Sicher erlebten die zwölf zukünftigen Ge-meindeleiter in den drei Jahren Dienst und Leben mit Jesus eine Liebe vom Herrn, die jenseits der Möglichkeiten war, sie in Worte zu fassen. Und dann bekamen sie dieses neue Gebot, nicht nur als Ermahnung, son-dern als Abzeichen, das sie von allen ande-ren Menschen unterscheiden sollte. Diese große Bruderliebe sollte das Merkmal sein, an denen man die Freunde und Nachfolger Jesu erkennen kann. Dadurch sollten sie von allen anderen Menschen zu unterscheiden sein. Nie zuvor hatte es ein Gebot für eine Grup-pe von Menschen oder ein Volk gegeben, dass sie sich so von anderen unterscheiden und daran erkennbar sein sollten! Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jün-ger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. (Vers 35) Wir sollen uns also, wenn es um wiederge-borene Gläubige an Jesus Christus geht,

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Original: WhiteDove Ministries, 13.10.2005, www.whitedoveministries.org Deutsch von Günter J. Matthia, Berlin, www.matmil.de

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nicht durch Reichtum, Bildung oder Ruhm auszeichnen, obwohl mancher dies besitzen mag. Wir sind nicht berufen, nach irdischer Ehre und Anerkennung zu eifern, uns wird auch nicht gesagt, dass wir bestimmte Klei-dung oder Abzeichen an der Brust tragen sollen. Diese neue königliche Priesterschaft wird vielmehr an sanfter und beständiger Zunei-gung zu einander erkannt, daran, dass einer dem anderen untertan ist. Diese große Berufung zu brüderlicher Liebe wird alle natürlichen Merkmale überstrah-len, sei es die Hautfarbe, die soziale Stel-lung oder die Kirchenzugehörigkeit. Alle im Volk Gottes müssen begreifen, dass wir zur gleichen geistlichen Familie gehören und gemeinsame Ziele verfolgen. Wir sind alle durch das gleiche kostbare Blut Jesu Christi erlöst. Wir müssen einander behilflich sein in Wid-rigkeiten, mit feurigem Eifer die Gefühle und den Ruf der anderen behüten. Wir sol-len sogar uns selbst verleugnen, um das Wohlergehen eines anderen zu fördern. A-men. Die Menschheit sucht nach einer Richtlinie, an der sie sich ausrichten kann. Brüderliche Liebe und göttliche Allianzen werden dieser Standard sein, durch den die Gemeinde ihre Autorität in Besitz nimmt. Diejenigen, die diese Prinzipien bereitwillig annehmen und umsetzen, werden großen Segen, Gunst und Salbung finden.

Die Sarahs und Hannas Bob hörte eine Stimme, die die „Sarahs und Hannas“ aufforderte, ihre Verantwortung in dieser Stunde zu übernehmen. Der Name Sarah bedeutet Prinzessin, Hanna steht für Gunst und Gnade. Sarah trug in ihrem Alter viel Frucht, Hanna war fruchtbar in großer Bedrängnis. Die Stimme vom Himmel ruft Veteranen des Glaubens auf, in ihrem hohen Alter Frucht zu bringen.

Dies bezieht sich nicht nur auf Einzelne, sondern auch auf Kirchen und Bewegungen, die seit langem unfruchtbar gewesen sind – sie werden in ihrem hohen Lebensalter et-was besonders Fruchtbares hervorbringen. Sarah trug viele Jahre lang die Verheißung in sich, bevor die Erfüllung sichtbar wurde. Doch darüber hinaus erlebte sie eine körper-liche Verjüngung, die es ermöglichte, Frucht zu bringen. Dies ist ein prophetisches Bild für viele Einzelne und ganze Kirchen. Sarah erlebte Erfrischung ihres Körpers und brachte Leben hervor, um Gottes Verhei-ßung sichtbar werden zu lassen: Sie wurde in ihrem hohen Alter hübsch. Wie Abraham und Sarah empfinden heute viele Christen, dass ihre Verheißung tot ist. Doch der Geist Gottes wird ausgesandt, um wiederherzustellen und verlorene Hoffnung zurückzubringen. Unsere Haltung sollte die sein, die der Apostel Paulus beschreibt: Und nicht schwach im Glauben, sah er seinen eigenen, schon erstorbenen Leib an, da er fast hundert Jahre alt war, und das Abster-ben des Mutterleibes der Sara und zweifelte nicht durch Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde gestärkt im Glauben, weil er Gott die Ehre gab. (Römer 4, 19-20) In Römer 9, 9 greift Paulus das Beispiel Sarahs wieder auf und schreibt: Denn dieses Wort ist ein Wort der Verheißung: „Um diese Zeit will ich kommen, und Sara wird einen Sohn haben“. Diejenigen, die jetzt Unfruchtbarkeit erle-ben, werden zu einer von Gott gesetzten Zeit Frucht bringen. Dies sollte für Kirchen und Einzelne eine grundlegende Verheißung in dieser Zeit werden. Obwohl die Nationen der Erde und die Ge-meinde mit vielen Bedrängnissen und erheb-lichen Schwierigkeiten konfrontiert werden, haben wir auch die allerbesten und fest ge-gründeten Verheißungen.

Das verzweifelte Gebet Auch Hanna war unfruchtbar, bis sie in der Verzweiflung ihrer Seele einen Bund mit

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Gott schloss. Viele Hannas unserer Zeit werden Gott ein Versprechen geben, um etwas hervorzubringen, was im Königreich Gottes großen Wert besitzt. Hanna übergab die Frucht ihres Leibes bedingungslos Gott, ohne Vorbehalte oder Bedingungen. In ihrer Verzweiflung, fruchtbar werden zu wollen, betete sie ein radikales und aggres-sives Gebet, das den Thron Gottes berührte: HERR der Heerscharen! Wenn du das Elend deiner Magd ansehen und meiner gedenken und deine Magd nicht vergessen wirst und deiner Magd einen männlichen Nachkom-men geben wirst, so will ich ihn dem HERRN alle Tage seines Lebens geben. Und kein Schermesser soll auf sein Haupt kom-men. (1. Samuel 1, 11) Die lauwarme Leiterschaft verstand den Zustand ihrer Seele nicht, aber Gott verstand. Ihrem gegebenen Wort treu brach-te Hanna ihren Sohn Samuel nach Silo und übergab ihn dem Herrn für seine priesterli-chen Aufgaben. Aus dieser Begegnung von Himmel und Erde erwuchs großartige Lei-terschaft. Es ist etwas frisches und einzigartiges an der neuen gottgegebenen Leiterschaft, die heute durch die Hannas geboren werden soll. Aus einem Zustand der Verzweiflung werden sie Gottes Herz berühren und von ihm frucht-bringende Belohnung erhalten. Wir werden in dieser Zeit ermutigt, Gottes Thron wie Hanna zu bestürmen. Er ver-spricht, solches Gebet zu erhören und eine Leiterschaft ins Leben zu rufen, wie sie im Dienst des Samuel sichtbar wurde.

Die Zimmerleute In der Gemeinde werden Architekten und Handwerker eingesetzt, die durch göttliche Offenbarung bauen. In unserer Zeit der Entwurzelung und Zerstörung wird der Ge-meinde Gnade gegeben, zu pflanzen und zu bauen. Das ist die Hoffnung, die uns für diese Stunde geschenkt wird. Jeremia bekam ei-

nen Auftrag: Siehe, ich bestelle dich an die-sem Tag über die Nationen und über die Königreiche, um auszureißen und niederzu-reißen, zugrunde zu richten und abzubre-chen, um zu bauen und zu pflanzen. Und das Wort des HERRN geschah zu mir: Was siehst du, Jeremia? Und ich sagte: Ich sehe einen Mandelzweig. Und der HERR sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich werde über meinem Wort wachen, es auszu-führen. (Jeremia 1, 10-12) Gott wacht über seinem Wort, um es auszu-führen. Vieles, was wir an Naturkatastro-phen, wirtschaftlichen Zusammenbrüchen und politischem Aufruhr sehen, geschieht aus dem Grund, dass etwas viel größeres, sowohl geistlich als auch natürlich, gebaut werden soll. Dies trifft besonders auf unser Rechtssystem zu. Als Volk Gottes haben wir jetzt die Aufgabe, gerechte Richter durch unser Gebet in ihre Ämter zu bringen. Wir können es uns nicht erlauben, selbstzu-frieden zu werden und zu hoffen, dass unser Präsident gute Entscheidungen trifft. Wir sollten statt dessen in diesem Bereich mili-tant werden gegen die Bedrückung und Zauberei, die auf die Regierung unseres Landes losgelassen wird. Unserem Präsidenten schlägt tiefe geistliche Finsternis entgegen, was die Wahl der Rich-ter und das Verhältnis zu Israel betrifft. Uns, dem Volk Gottes, ist aber Gnade verliehen, das Rechtssystem wieder in Gerechtigkeit aufzurichten. Irgendwie ist die Gemeinde über Jahrzehnte hin am Steuer eingeschla-fen, hat die Wichtigkeit dieser Bereiche nicht begriffen. Diese Generation sieht sich nun plötzlich mit Entscheidungen von ungerechten Rich-tern konfrontiert, die während der Zeit unse-rer Wache eingesetzt worden sind. Ihre un-heiligen Entscheidungen haben Maßnahmen Gottes ausgelöst, die unsere Nation strafen. Der Herr gibt uns jedoch erneut die Mög-lichkeit, Richter und Berater zu wählen, die den hohen Maßstäben Gottes an Gerechtig-keit und Moral entsprechen: Ich will deine Richter wiederherstellen wie in der ersten

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Zeit und deine Ratgeber wie im Anfang. Da-nach wird man dich nennen: Stadt der Ge-rechtigkeit, treue Stadt. Zion wird erlöst werden durch Recht und die, die in ihm um-kehren, durch Gerechtigkeit. (Jesaja 1, 26-27) Heilige mit der Salbung und Berufung des geistlichen Zimmermanns werden ihren Platz in der Gemeinde einnehmen und mit Maßstäben der Gerechtigkeit wieder auf-richten, was zerstört oder beschädigt worden ist. Doch das geschieht nicht automatisch. Es bedarf einer aktiven Rolle unsererseits, da-mit dies durch den Geist der Prophetie und das Zeugnis Jesu ins Dasein gerufen wird. Geistliche Verwandlung wird hauptsächlich dadurch geschehen, dass den Gebetsbewe-gungen wachsende Autorität verliehen wird. Die von Naturkatastrophen zerstörten Ge-biete werden wieder aufgebaut. Ob sie geist-lich zum Besseren oder zum Schlimmeren wieder aufgebaut werden, hängt hauptsäch-lich vom Volk Gottes ab. Die Himmel sind des Herrn, aber die Erde hat er den Men-schen übergeben, die seine Autorität besit-zen und seinen Wünschen Ausdruck verlei-hen können. Die Zimmerleute und Handwerker werden vom Herrn gesalbt, die vier Hörner des Feindes zu überwinden, der nur zerstören, zerstreuen und spalten will. Und ich hob meine Augen auf und sah: Und siehe, vier Hörner! Und ich sagte zu dem Engel, der mit mir redete: Was sind diese? Und er sprach zu mir: Das sind die Hörner, die Juda, Israel und Jerusalem zerstreut haben. Und der HERR ließ mich vier Handwerker sehen. Und ich sagte: Was wollen diese tun? Und er sprach: Das sind die Hörner, die Juda derartig zerstreut haben, dass niemand mehr sein Haupt erhob; und diese sind ge-kommen, um sie in Schrecken zu setzen und um die Hörner der Nationen niederzuwer-fen, die ein Horn gegen das Land Juda er-

hoben haben, um es zu zerstreuen. (Sacharia 2, 1-4) Diese in der Gemeinde eingesetzten Men-schen werden viel prophetische Einsicht besitzen. Sie werden sein wie die Söhne Issaschars, die die Zeiten erkennen und wis-sen, was Gottes auserwähltes Volk tun muss. Wir müssen weise Bauleute sein: Denn Gottes Mitarbeiter sind wir; Gottes Ackerfeld, Gottes Bau seid ihr. Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer aber baut darauf; jeder aber sehe zu, wie er darauf baut. Denn einen an-deren Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Chris-tus. (1. Korinther 3, 9-11) Dies wird zu einer neuen geistlichen Einheit in der Gemeinde des Herrn führen. Spaltung und Streit sind Zeichen der Unreife. Paulus wollte den Heiligen eigentlich feste Nah-rung geben, doch er konnte dies nicht tun, bevor der Neid und der Mangel an Einheit beseitigt waren. Göttliche Allianzen und die gegenseitige Hingabe der Gläubigen werden die Tür zum Wachstum in diesem wichtigen Bereich öffnen.

Wachsende Gesetzlosigkeit Es ist nicht angenehm und erfreulich, dies zu berichten, aber der Geist der Gesetzlo-sigkeit wird wachsen. Während Spannungen und Schwierigkeiten auf der ganzen Welt zunehmen, werden die Menschen, die keine Hoffnung in Christus besitzen, sich von Zentren der Sünde angezogen fühlen, um wenigstens für eine begrenzte Zeit Entspan-nung zu erleben. Die Bibel hat diese Entwicklung vorausge-sagt: Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undank-bar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, Ver-

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leumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, unbesonnen, aufge-blasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen. Und von die-sen wende dich weg. (1. Timotheus 3, 1-5) Bob sah tatsächlich, wie Diebstahl, Raub und ähnliche Verbrechen zunahmen, weil die Zeiten so verzweifelt waren. Der Geist der menschlichen Zügellosigkeit wird zu neuen Höhepunkten anwachsen. In uns ist absolut nichts Gutes, außer der Heilige Geist in denen, die das Kreuz und die Erlösung durch das Blut Jesu angenom-men haben. Die Ungläubigen, die ohne die Zucht des Geistes leben, werden der Gesetz-losigkeit zu neuen Gipfeln der Verderbtheit verhelfen. Die Gefühle der Menschen, die unter dem Einfluss des Geistes dieser Welt leben, werden immer unbeständiger und flüchtiger werden. Rastlosigkeit wird in der Welt um sich greifen, weil die Menschen, die nicht in Christus verankert sind, mit den kommenden Entwicklungen nicht mehr fer-tig werden. Wir Christen müssen viel mehr als bisher auf das achten, was wir sagen. Leben und Tod hängen von der Zunge ab. Obwohl un-sere Augen vieles sehen werden, dürfen wir uns nicht von unseren Augen lenken lassen, sondern von dem, was wir glauben. Was wir sagen, was wir kommentieren, wie wir uns unterhalten, muss von einem Geist des Glaubens durchdrungen sein, nicht der Furcht. Gelassenheit der Zunge ist ein Baum des Lebens, aber Falschheit in ihr ist Zerbruch des Geistes. (Sprüche 15, 4) Geistliche Wahrheit wird jetzt wahrer sein als je zuvor. Wir müssen in vielen kommenden Entwick-lungen den Geist Abrahams haben, der Din-ge, die noch nicht sind, so ausruft, als seien sie schon. Wir können es uns nicht leisten, mit dem Geist der Welt überein zu stimmen. Unsere Sprache muss mit dem Himmel harmonieren.

Heilige, die diese Disziplin lernen, werden mehr vom prophetischen Geist bekommen, um Gottes Herz zu offenbaren. Wenn sich diese Berufung dann entwickelt hat, wird das die finstere geistliche Atmosphäre mit Licht erfüllen, in Wohnungen, Kirchen und Regionen. Friedensstifter werden gesalbt, um Frieden in zerfahrene Situationen zu bringen, durch ein schlichtes geistliches Wort. Das Licht muss die Finsternis vertrei-ben, nicht umgekehrt. Das wird der Beweis sein, dass wir in der Endzeit leben.

Psalmen der Hoffnung Die beiden Psalmen 37 und 23 werden in den vor uns liegenden Tagen eine besondere Salbung erhalten: Die Verheißungen aus diesen Abschnitten der Heiligen Schrift werden immer relevanter, je mehr wir die geistliche Wahrheit entdecken, die in ihnen enthalten ist. Mitten in Schwierigkeiten und Herausforderungen gibt der Herr Verhei-ßungen der Hoffnung und des Trostes, eine Oase mitten in der Wüste. Die Folgerungen aus Psalm 23 sind offen-sichtlich. Dies ist einer der liebenswertesten und nahrhaftesten Psalmen. Es ist interessant, dass die meisten Bibelleh-rer davon ausgehen, dass David diesen reichhaltigen Psalm während der schwie-rigsten und schrecklichsten Zeit seines Le-bens geschrieben hat. Der Feind seiner Seele versuchte ständig, David zu vernichten. Doch er fand Frieden in Gott, als alle Um-stände finster aussahen. Psalm 23 ist die Verheißung der Wiederher-stellung und des Schutzes während diese geschieht. Unser großer Hirte tröstet und ernährt uns auf unserer prophetischen Reise mit ihm. Dies ist das Portrait des Herzens Gottes für sein Volk und seine Verheißung von Schutz, Versorgung und Trost - selbst im Tal des Todes. Der Herr verspricht sogar, dass er uns einen Tisch deckt im Angesicht unserer Feinde – einen Sieg sowohl diesseits der Ewigkeit als

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auch im tausendjährigen Friedensreich Christi. Auch Psalm 37 ist eine Verheißung des Schutzes inmitten einer bösen und verdor-benen Generation. Die Gerechten werden daran erinnert, dass sie nicht neidisch sein sollen auf die, denen anscheinend in der Welt Erfolg beschieden ist. Unsere Freude ist vielmehr im Herrn zu finden und in der Frucht, die der Geist hervorbringt. Psalm 37 will uns in erster Linie helfen, auf die Dinge ausgerichtet zu bleiben, die wirk-lich wichtig sind – ungeachtet dessen, was in der Welt gilt. Wir sollen uns nicht fürch-ten, trotz der offensichtlichen Herrschaft des Bösen auf der Erde. Wir müssen jetzt mehr als je zuvor unseren Geist auf den Herrn ausrichten. Unser Geist ist stark, aber Seele und Fleisch sind schwach. Dieser Psalm gibt unserer Seele (Gedanken, Wille, Emotionen) neue Kraft – mitten in dem, was uns an und für sich see-lisch aus dem Gleichgewicht bringen würde. Das hauptsächliche Thema im Psalm 37 ist unser Kampf um Frieden für unseren Geist, mitten in zahlreichen Umständen, die ihn rauben wollen. Der Psalm betont, dass schließlich das Böse gerichtet wird und ein Ende hat, während die Gerechtigkeit Segen erlebt. Dies geschieht, wenn die Gerechtig-keit Gottes erkennbar wird. Gerechtigkeit hat zwei Funktionen: Segen auf den Gerechten und Strafe auf den Un-gerechten. Der Ewige bereitet sich darauf vor, seinen Richterstuhl zu besteigen. Wen er das tut, wird er die Bücher öffnen und die Ungerechtigkeit unseres Zeitalters offenba-ren, um einen Richterspruch zugunsten der Heiligen zu fällen. Und damit wird der Herr uns die göttliche Autorität geben, sein Kö-nigreich schon diesseits der Ewigkeit sicht-bar zu machen. Uns ist verheißen, das gute Wort Gottes und die Kräfte des zukünftigen Zeitalters zu schmecken. (Hebräer 6, 5) Der Psalmist erklärt aus persönlicher Erfah-rung die unglaubliche Fürsorge Gottes für seine Kinder. Die Wahrheiten, die der Psalm

37 ausdrückt, werden unmittelbare Auswir-kungen auf die Umstände unseres Zeitalters haben. Der Herr schenkt uns dies, um seine Gnade zu betonen.

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Teil 3

Ein neue Welle der Fürbitte in

Kansas City Die vor uns liegende Zeit bringt Wachstum von Gnade und Salbung für den Dienst der Fürbitte mit sich. Dies wird besonders für die Gebetszentren in und um Kansas City zutreffen. In dieser Stadt ist eine Gebetsbe-wegung geboren worden, deren Einfluss eskalieren wird, nicht nur was das Zusam-menwirken mit IHOP6 betrifft, sondern auch bezüglich vieler anderer Dienste, die daraus geboren wurden. Doch auch Gemeinschaften und Kirchen, die gar keine Verbindung zur gegenwärtigen Harp & Bowl Gemeinschaft7 haben, werden die Bedeutung der Fürbitte bei der Geburt des Endzeitszenarios begreifen. Gebetshäuser und Anbetung werden weiter wachsen und immer mehr Volk Gottes wird sich daran beteiligen. Dieser Trend setzt sich bis zum Ende der Zeiten fort. Selbstver-ständlich ist das nicht auf Kansas City be-grenzt, es gilt für die weltweite Gemeinde. Kansas City war der Brutkasten für diese Gebetsbewegung und leitete die erste Ent-wicklung an.

Wächter – Fürbitte mit Offen-

barung Zusätzlich zum bereits entstandenen Netz-werk der Anbetung und des Gebets wird zunehmend der Dienst der Wächter Salbung erleben, entsprechend dem Propheten Jesaja: Auf deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter bestellt. Den ganzen Tag und die ganze Nacht werden sie keinen Augenblick schweigen. Ihr, die ihr den HERRN erinnert, gönnt euch keine Ruhe und lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichtet

6 IHOP - International House of Prayer – Eine Rund-um-die-Uhr Gebetsbewegung, die in Kansas City begonnen hat. Siehe http://www.fotb.com/ 7 Mike Bickle gilt als Gründer der „Harfe und Schale“ Gebetsform, Lobpreis, Anbetung und Fürbitte werden dabei gleichwertig gepflegt, die Heimat ist IOHP. Siehe http://www.intotruth.org/apostasy/harp-bowl.htm

und bis er es zum Lobpreis macht auf Er-den! (Jesaja 62, 6-7) Aus der Verschmelzung von Fürbitte und prophetischer Offenbarung entsteht der Wächter auf der Mauer. Darüber habe ich im Book of Destiny geschrieben, hier ein Ausschnitt:

Die Heilige Allianz des Herrn 1999 zeigte der Herr beim Leitungstreffen, dass seine „Heilige Allianz“ ein Gegengift zur Verführung des Feindes ist. Gott möchte eine Generation von Überwindern mit dem Geist der Offenbarung ausrüsten und sie, mit Kraft und Autorität ausgestattet, als Wächter auf den Mauern der Gemeinde auf-stellen. Diese Menschen werden eine heilige Partnerschaft von prophetischer Salbung und Fürbittegebet in echter geistlicher Auto-rität zustande bringen. Sie werden für unab-lässiges Gebet, gesalbte Anbetung und pro-phetische Erklärungen sorgen. Daniel ist ein hilfreiches Vorbild für die Strategie des Himmels bei der bevorstehen-den Konfrontation. Daniel richtete seine Aufmerksamkeit auf den Himmel, durch Fasten und Gebet, um den geistlichen Kon-flikt zu verstehen, der im unsichtbaren Be-reich tobte. Als Antwort auf seine Hingabe erlebte er eine Visitation vom Himmel. Die göttlichen Eigenschaften, die in dieser Schriftstelle gezeigt werden, gewähren auch Einblick in die Kämpfe, denen wir jetzt aus-gesetzt sind. Der Herr ermahnte uns 1999: „Dies soll nicht von menschlichen Händen, menschlichen Sinnen, Traditionen und For-meln angerührt werden. Was jetzt geboren wir, ist vom Geist geboren und wird vom Geist geleitet.“ Alles, was sich in den Festungen des Islam offenbart, richtet sich im unsichtbaren Be-reich gegen die Ziele des Herrn, die Gott uns offenbaren möchte. Die Schrift macht jedoch deutlich: Aber von den Tagen Johan-nes des Täufers an bis jetzt wird dem Reich der Himmel Gewalt angetan, und Gewalttu-ende reißen es an sich. (Matthäus 11, 12)

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Wenn wir wirklich danach hungern, die Ge-burt und Einsetzung von Gottes geistlicher Regierung zu sehen, müssen wir unseren Posten einnehmen und die Autorität des Herrn erwerben, indem wir beten und unsere Übereinstimmung mit dem Himmel erklä-ren. Das ist die göttliche Strategie für diese Zeit.

Der Dienst des Wächters Die Wächter sind besonders vorbereitete geistliche Krieger, die das Sehnen des Herrn aufnehmen und es ihm in Form von gesalb-ten Gebeten vorlegen. Wie Habakuk neh-men sie ihren Platz auf der Mauer ein um zu sehen, was der Herr sprechen möchte. Aus dieser Information heraus weiß dann das Volk Gottes, wie es dem Herrn mit effekti-ver Fürbitte antworten kann. Habakuk sagte: Auf meinen Posten will ich treten und auf den Wall mich stellen und will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden wird und was für eine Antwort ich auf meine Klage erhal-te. (Habakuk 2, 1) Gebet mit Offenbarung wird die Gemeinde ins 21. Jahrhundert tragen. Diese Gebete werden die Präzision und Klarheit eines Lasers haben. Die Vereinigung von Offen-barung und Fürbitte generiert ein prägnantes geistliches Licht, das kraftvoll die Himmel durchdringt. Den Wächtern wird ein strategisches Wort in den Mund gelegt. Dann verspricht der Herr, dass er sie mit seiner mächtigen Hand überschatten wird. Aus dieser Salbung her-aus werden sie dann Worte aussprechen, die Samen für das Königreich Gottes im Him-mel pflanzen und seinen Willen auf die Erde kommen lassen. Dieses Wort wird Zion an-kündigen: „Du bist mein Volk!“ Es wird die Menschen an den Ort ihrer Bestimmung führen. Jesaja sprach aus: Denn ich bin der HERR, dein Gott, der das Meer erregt, dass seine Wogen brausen, HERR der Heerscha-ren ist sein Name. Und ich habe meine Wor-te in deinen Mund gelegt und dich bedeckt mit dem Schatten meiner Hand, um die

Himmel wie ein Zelt aufzuschlagen und die Grundmauern der Erde zu legen und zu Zi-on zu sagen: Mein Volk bist du! (Jesaja 51, 15-16) Die Wogen und das Meer sind in der jüngs-ten Vergangenheit ersichtlich aufgewühlt worden. Die Ereignisse in der Natur deuten auf himmlische Wahrheiten hin. Der Herr sucht ein hingegebenes und gehorsames Volk, damit er offenbarende Worte aus sei-nem Herzen in den Mund seiner Diener le-gen kann. Wenn diese seine Botschaft aus der Atmo-sphäre der Salbung heraus aussprechen, werden die Himmel erfüllt mit der Offenba-rung von Jesus Christus und seinem Reich. Was im Himmel offenbart ist, wird auf der Erde enthüllt. Ein herausgerufener Leib Christi wird dann sein Erbe in Besitz neh-men.

Psalm 106 Dieser Psalm ist ein Lied des Übergangs. Er spiegelt eine Zeitspanne wider, in der wir uns befinden. Das Jahr 2006 wird eine geist-liche Verschiebung bringen, die uns an ei-nen anderen Ort im Plan und in der Strategie Gottes versetzt. Die Botschaft dieses Psalms handelt von den Schwierigkeiten und Beschwerlichkeiten Israels, die in eine Offenbarung eines größe-ren Königreiches mündeten. Gottes Strafe für Zeiten der Ungerechtigkeit wird umris-sen, die nur dazu dient, dass etwas Größeres und Besseres entstehen kann. Dieser Psalm hat große Ähnlichkeit mit dem Bußgebet und der Unterordnung Daniels: Wir haben gesündigt und haben uns vergan-gen und haben gottlos gehandelt, und wir haben uns aufgelehnt und sind von deinen Geboten und von deinen Rechtsbestimmun-gen abgewichen. Und wir haben nicht auf deine Knechte, die Propheten, gehört, die in deinem Namen zu unseren Königen, unseren Obersten und unseren Vätern und zum gan-zen Volk des Landes geredet haben. Bei dir,

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o Herr, ist die Gerechtigkeit, bei uns aber ist die Beschämung des Angesichts, wie es an diesem Tag ist: bei den Männern von Juda und den Bewohnern von Jerusalem und dem ganzen Israel, den Nahen und den Fernen, in allen Ländern, wohin du sie vertrieben hast wegen ihrer Untreue, die sie gegen dich begangen haben. (Daniel 9, 5-7) Solche Gebete flehen Gott an, sein Volk aus der Gefangenschaft zu befreien, wie er es schon früher getan hat. Die meisten Bibel-kommentatoren stimmen darin überein, dass der Psalm 106 in einer Zeit des Unheils und der Katastrophe geschrieben wurde. Dies passt auch eindeutig auf unsere Lage heute. In den Versen dieses Psalms wird das Ver-sagen aus der Vergangenheit genannt, vor allem zur Zeit der Wüstenwanderung. Der Psalm enthält auch ein Flehen zu Gott, sein Volk aus der Zerstreuung wieder zusammen zu sammeln. Dies geschieht, wenn wir bereit sind, den Herrn anzubeten und uns vor ihm zu demütigen. Anbetung und Lobpreis sind ein Schlüssel zum Königreich und eine Strategie für Wie-derherstellung. Ein Historiker schrieb in seinen Anmerkun-gen: „Der Psalm 106 bietet eine demütige Erinnerung daran an, wie das auserwählte Volk den Zorn des Herrn hervorgerufen hat, um dann Vergebung zu erhalten und gerächt zu werden.“

Verse 1 – 5 Wir müssen in einer Atmosphäre von Anbe-tung und Lobpreis verharren. Wir können uns auf Gott ausrichten und er wird uns vollkommenen Frieden schenken. Wir sollen Gerechtigkeit üben und andere fair behandeln, damit wir jederzeit vor Gott untadelig sind. Wer dies einhält empfängt größere Mengen seiner verliehenen Gerech-tigkeit.

Verse 6 – 22 Die Gemeinde heute versagt größtenteils beim Verständnis unseres Erbes und des

Handelns Gottes in der Kirchengeschichte. Auch das ist in Psalm 106 festgehalten. Wir sollen Gottes Gnade und seine großen Taten erforschen. In Hebräer 13, 7 werden wir aufgefordert, das Maß der Treue unserer Leiter und derer, die uns voraus gegangen sind, zu untersu-chen und ihre Werke, ihre Frucht zu be-trachten. Dann sind wir gefordert, ihrem Glauben nachzueifern, weil Jesus Christus gestern, heute und in alle Ewigkeit der selbe ist. Es geht nicht darum, den Stil oder die Form des Dienstes der anderen zu imitieren, son-dern darum, ihren Glauben zu haben. Wenn wir dem nacheifern, tut der Herr durch uns, was er durch sie getan hat: Mächtige De-monstrationen der Vollmacht und Autorität. Dies ist das Zeitalter der Gerechtigkeit Got-tes. Er sucht ein hingegebenes Volk, das die Wahrheit von Vers 8 annimmt und sagt: Aber er rettete sie um seines Namens willen, um seine Macht kundzutun. Mose tadelte das Volk Israel einmal dafür, dass sie ihre Gelegenheit, die Verheißung zu ererben, verspielt hatten, weil sie keine Au-gen zum Sehen und keine Ohren zum Hören hatten. Ihnen fehlte die Salbung der Offen-barung, die notwendig ist, um mit Gott zu kooperieren. (5. Mose 29, 2-4) Dieser Psalm erinnert an diese Wahrheit, aber er lenkt den Blick auch auf Gottes Gnade wegen der Menschen, die es zuließen, dass er ihnen seine Gerechtigkeit und seine göttliche Cha-raktereigenschaften einpflanzte. Der Herr tat dies, um seine Macht und die großen Taten in seinem Namen zu demonstrieren. Der Schmerz der Vergangenheit ist unsere Vorbereitung auf die Zukunft. Wie Joseph müssen wir unsere Vergangenheit bewälti-gen, um unsere Zukunft fruchtbarer zu ma-chen. Der Patriarch Joseph demonstrierte dies bei der Namensgebung für seine Söhne: Und Josef gab dem Erstgeborenen den Na-men Manasse: Denn Gott hat mich verges-sen lassen all meine Mühe und das ganze Haus meines Vaters. Und dem zweiten gab

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er den Namen Ephraim: Denn Gott hat mich fruchtbar gemacht im Land meines Elends. (1. Mose 41, 51-52) Wenn wir Gottes Wege suchen und zu ihm rufen, dass er seine Gedanken offenbart, dann werden wir seine Gnade entdecken.

Verse 23 – 29 Vers 23 illustriert unsere Berufung als Got-tes Vermittler auf der Erde, wie Mose einer war. Es ist an der Zeit, dass der Leib Christi aufsteht und um Erbarmen und Gnade schreit – wenn wir es nicht tun, wer denn dann? Mose war einer der hervorragendsten Repräsentanten Gottes, er stand in großer Gerechtigkeit vor Gott als sein Sprecher. Mose war in der Lage, dieses besondere Amt und die außerordentliche Verantwor-tung wahrzunehmen, weil ihn die vorange-gangenen Jahre der Vorbereitung, Be-schneidung (im Sinne des Beschneidens eines Weinstocks) und Veredelung dafür qualifizierten. Auch Hiob war solch ein Held des Glau-bens, der gelernt hatte, für seine Generation in den Riss zu treten. Es mag eine ganze Anzahl Gründe für die Erprobung seiner Gerechtigkeit und seines Glaubens geben. Einer der Gründe ist offenbar der Plan des Herrn, Hiob zu einer höheren Ebene der Gemeinschaft und Autorität als Repräsen-tant Gottes auf der Erde zu bringen. Aus der Erprobung des gerechten Hiob re-sultierte sowohl intimere Gemeinschaft mit Gott als auch größere Gerechtigkeit in Got-tes Augen. Durch die Reinheit seiner Hände war er dann in der Lage, diejenigen zu be-freien, die nicht unschuldig waren. Das Prinzip ist ganz einfach, dass ein Mensch, der in Gerechtigkeit vor Gott steht und den Gott als seinen Freund betrachtet, wesentlich besser ausgerüstet ist, um Fürbit-te für die Schuldigen und Unbußfertigen zu tun, weil er das Herz Gottes voller Erbarmen kennt.

Wenn Fürbitte von Gerechten aufsteigt, zeigt sich außerordentliche Gunst, auch un-verdiente Gunst. Dieses Prinzip zeigt sich zum Beispiel auch in der Fürbitte Abrahams als Freund Gottes für Sodom. (1. Mose 18, 23-24) Hiob war berufen, als ein furchtloser Reprä-sentant Gottes auf der Erde andere Men-schen zu führen, und das ist auch unser Mandat heute. Der Herr hat kürzlich deutlich gemacht, dass er sich zunächst mit den Festungen in uns beschäftigt, damit wir uns dann mit den Fes-tungen in unseren Kirchen, Städten und Na-tionen beschäftigen können. Letztendlich hatte die Erprobung – und hat unsere Erpro-bung – das Ziel, eine größere Vollmacht zu ermöglichen und eine engere Beziehung zwischen uns und dem Herrn zu stiften. Dann können wir seine Vermittler auf der Erde werden. Der Herr wird immer einen Zeugen seiner Gerechtigkeit auf der Erde haben, der gegen eine verdorbene und böse Generation Zeugnis ablegt und sie zur Buße ruft. Der Herr selbst wird als der „treue Zeuge“ bezeichnet und der Heilige Geist in uns legt ebenfalls Zeugnis von seiner Gerechtigkeit ab. Aus dieser Ehe von Himmel und Erde resultiert durch alle Zeitalter hindurch so-wohl die Güte als auch die Strenge Gottes. Amos ist ein weiteres Beispiel für einen Menschen, der von Gott berufen wurde, das Gericht Gottes vorauszusehen und als Für-bitter für das Volk in der Gegenwart des Herrn zu stehen: So ließ der Herr, HERR, mich sehen: Siehe, einer, der Heuschrecken bildete, als das Spätgras zu wachsen anfing, - und siehe, das Spätgras kommt nach dem Königsmähen. Und es geschah, als sie das Kraut der Erde ganz abgefressen hatten, da sagte ich: Herr, HERR, vergib doch! Wie sollte Jakob bestehen? Es ist ja so klein. Der HERR ließ es sich gereuen. Es soll nicht geschehen! sprach der HERR. (Amos 7, 1-3)

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Daniel wird in der Heiligen Schrift als ein Vielgeliebter bezeichnet. Dies liegt zum Teil an seinem Herzen für die Nation und seiner Bereitschaft, für das Volk in den Riss zu treten. Er demütigte sich selbst und flehte für seine Altersgenossen und ältere Genera-tionen. Er tat dies mit einem bußfertigen Herzen und einem Blick für die kommenden Generationen. Die Freunde des Herrn sind in der Lage, diesen Posten zu bekleiden, weil eine Ver-edelung ihres Lebens stattgefunden hat, durch die sie den Platz in der Nähe Gottes einnehmen können. Intime Gemeinschaft mit dem Herrn entsteht, wenn Gerechtigkeit entwickelt wurde. Diese enge Gemeinschaft mit dem Herrn erlaubt es uns, in sein Herz zu schauen, um seine Natur und seinen Cha-rakter zu verstehen. So werden göttliche Berufungen auf der Erde geboren: durch Worte, die vom Geist gesalbt sind und Leben, das sich aus der Gerechtigkeit ausdrückt. Der Herr sucht grundsätzlich nach gerechten Agenten auf der Erde, die für ihre sündige Generation in den Riss treten. Der Herr Jesus selbst ist der vollkommene Vermittler zwischen Gott und Mensch, er hat ein für alle Male die Gerech-tigkeit Gottes aufgerichtet. Diese Tugend des Vermittelns wird nun denen in der Gemeinde verliehen, die als Gerechte dastehen, als seine irdische Dele-gation der Fürbitte für diese Nation und das Schicksal der Gemeinde: Wenn er da einen Engel bei sich hat, einen Mittler, einen von den Tausend, der dem Menschen seine Pflicht mitteilen soll, so wird der sich über ihn erbarmen und sprechen: Befreie ihn, damit er nicht in die Grube hinabfährt! Ich habe Lösegeld für ihn gefunden. (Hiob 33, 23-24) Der Vater hat die Gemeinde als Instrument gewählt, durch das er seinen großen Erlö-sungsplan verwirklichen will. Wenn dieses Ziel erreicht wird, gilt uns die Verheißung des Herrn für Wiederherstellung und Erret-

tung der Menschheit. Sein Fleisch wird fri-scher sein als in der Jugendkraft; er wird zurückkehren zu den Tagen seiner Jugend. Er wird zu Gott flehen, und der wird ihn gnädig annehmen, und er darf sein Ange-sicht schauen mit Jubel; und Gott wird dem Menschen seine Gerechtigkeit zurückgeben. (Hiob 33, 25-26) Wo kein Vermittler gefunden werden konn-te, der im Riss gestanden hätte, waren Gna-de und Barmherzigkeit nicht anzutreffen. Und ich suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer zumauern und vor mir für das Land in den Riss treten könnte, damit ich es nicht verheeren müsste; aber ich fand kei-nen. So gieße ich meinen Zorn über sie aus, im Feuer meines Grimms vernichte ich sie, ihren Weg bringe ich auf ihren Kopf, spricht der Herr, HERR. (Hesekiel 22, 30-31) Wenn ein gerechter Repräsentant Gottes in der Lage ist, in seine Gegenwart zu treten und Fürbitte für die Verlorenen zu tun, dann freut sich der Vater daran. Es ist die Gerech-tigkeit Christi durch den Heiligen Geist in uns, die uns in die Lage versetzt, vor den Thron der Gnade zu treten und seine Gnade und Hilfe in Zeiten der Not in Empfang zu nehmen. Im Herzen des Vaters wohnen sowohl die Gnade als auch das Recht. Das Recht ver-langt nach dem Gericht Gottes über die Er-de. Doch sein Herz sehnt sich ebenso da-nach, Gnade auszugießen. Dafür jedoch müssen wir als seine irdischen Repräsentan-ten vor ihm stehen und unseren Dienst aus-üben, ihn an seine Geduld und seine Barm-herzigkeit zu erinnern: Jahwe, Jahwe, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Gnade und Treue, der Gnade bewahrt an Tausenden von Generationen, der Schuld, Vergehen und Sünde vergibt, aber keineswegs ungestraft lässt, sondern die Schuld der Väter heimsucht an den Kin-dern und Kindeskindern, an der dritten und vierten Generation. (2. Mose 34, 6-7)

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Verse 29 – 31 In Pinhas finden wir jemanden, der in den Riss tritt, um mitten im Gericht Gnade zu erwerben. So erbitterten sie ihn durch ihre Taten, eine Plage brach unter ihnen aus. Da stand Pinhas auf und übte Gericht, und der Plage wurde gewehrt. Das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet, von Geschlecht zu Geschlecht bis in Ewigkeit. Dieser hingegebene Priester empfing einen göttlichen Friedensbund aufgrund seines Eifers für den Herrn und seiner Verpflich-tung dem Wort gegenüber. Die Bibel sagt uns, dass die Heiligen des Alten Testamen-tes und die dort verzeichneten Taten Gottes uns als Beispiel gegeben sind. Das Leben der Patriarchen und der treuen Frauen und Männer von damals ist unser Lehrmaterial bezüglich der Wege Gottes. Es wird neue Leiter geben, die mit der Sal-bung des Pinhas und einem Friedensbund auftreten. Sie werden die Priester unserer Tage sein, die inspirierte Offenbarung aus Gottes Wort bringen. Wenn wir verzweifelt zum Herrn schreien, werden wir sie entde-cken können. Denn er hat uns versprochen, dann zu antworten und uns große und mäch-tige Dinge zu zeigen, von denen wir zur Zeit nichts wissen. Diese einzigartigen Menschen werden eine Verkörperung der himmlischen „Eifersucht“ und Integrität sein, in dem sie das Wort Got-tes gerecht und ohne Kompromisse oder Vermengungen mit anderem Gedankengut austeilen. Dies wird in vielen Menschen eine heilige Begeisterung und Eifer Gottes für den Geist der Wahrheit hervorrufen. Darüber hinaus werden diese Menschen mit der Salbung des Pinhas sich nicht scheuen, den gesamten Ratschluss Gottes zu verkün-den und sie werden keinerlei Menschen-furcht kennen. (Apostelgeschichte 20, 27) Es gibt einen deutlichen Unterschied zwi-schen dem Besitz des Eifers Gottes und dem Eifern für Gott.

Der Name Pinhas bedeutet „Mund aus Mes-sing“. Dies ist ein Bild für diejenigen, die damit anfangen, Worte Gottes zu reden, die lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, so-wohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens sind. (Hebräer 4, 12) Sie helfen damit anderen, die so leicht von der Sünde überrannt werden. Wenn das Lebendige Wort anwesend ist, wird alles aufgedeckt und vor den Augen dessen bloßgestellt, mit dem wir es zu tun haben. Nichts bleibt verborgen. Das ist kein Grund zur Furcht, sondern nach Reife und Reinheit der Seele zu streben. Die Bibel schildert die Gaben, durch die Geheimnisse des Herzens offenbart werden, damit die Beobachter auf ihr Angesicht nie-derfallen und sagen: „Gewiss ist der Herr an diesem Ort.“ Diese Art der Offenbarung stammt nicht aus Argwohn, sondern echter Einsicht vom Herrn und der Offenlegung göttlicher Geheimnisse – ausgeübt in Liebe und Treue. Das Werk dieser Pinhas-Salbung wird die Furcht des Herrn zurück in die Gemeinde bringen, den Weg für eine von Gott vorbe-reitete Buße ebnen und so zur Erkenntnis der Wahrheit führen. Das Ergebnis wird ein gerechterer Leib sein, mit dem der Herr eins werden und seine Geheimnisse und seine Vollmacht teilen kann.

Verse 32 - 40 Der Zustand, der in diesen Versen beschrie-ben wird, wird durch eine unbewusste An-nahme des „Geistes der Kompromisse“, der nichts anderes ist als der weltliche Ersatz für den Heiligen Geist, verursacht. Was der Feind nicht durch eine Konfrontati-on erreichen kann, schafft er leicht durch verführerische Fallen. Der Herr selbst hat uns in Matthäus 24 vor diesem Geist ge-warnt.

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Das ist die Strategie, an die der Psalmist sich bezüglich der Verführung des Volkes Gottes erinnert. Als die Feinde nicht in der Lage waren, Gottes auserwähltes Volk mit ihren Flüchen zu treffen, änderten sie die Strategie. Kompromisse wurden schnell zu Stolpersteinen und Fallgruben und erreich-ten das, was die direkte Konfrontation nicht geschafft hatte. Das Neue Testament erinnert uns an diese dämonische Strategie des Bileams, sowohl im Buch Judas als auch in der Offenbarung. Dies ist ein Kampf, den wir gewinnen lernen müssen. Der Geist göttlicher Eifersucht, wie er durch Pinhas demonstriert wird, ist das einzige Gegenmittel zu diesem Gift Bi-leams. Die Lehren Bileams führten das Volk Gottes schließlich in das Gericht Gottes. Bileam war nicht in der Lage, Israel zu verfluchen, darum überzeugte er das Volk davon, vom Bund mit Gott zugunsten von Kompromis-sen mit dem Volk Moab abzuweichen: Und Mose sagte zu ihnen: Habt ihr alle Frauen am Leben gelassen? Siehe, sie sind ja auf den Rat Bileams den Söhnen Israel ein An-lass geworden, in der Sache mit dem Peor eine Untreue gegen den HERRN zu bege-hen, so dass die Plage über die Gemeinde des HERRN kam. So bringt nun alles Männ-liche unter den Kindern um, und bringt alle Frauen um, die einen Mann im Beischlaf erkannt haben! Aber alle Kinder, alle Mäd-chen, die den Beischlaf eines Mannes nicht gekannt haben, lasst für euch am Leben! (4. Mose 31, 15-18) Uns gilt die Ermahnung, uns auszusondern und rein zu halten, während wir geduldig auf die verheißene Vereinigung mit dem Herrn Jesus warten. Der Rat zu Kompromis-sen führt uns unweigerlich und koste es was es wolle aus unserer Berufung heraus. Die „Wege Bileams“ sind der habgierige Lebenswandel derer, die als „Mietlinge“ beschrieben werden. Ihr vorrangiges Motiv ist die Kommerzialisierung ihrer gottgege-benen Gaben: Sie sind abgeirrt, da sie den

geraden Weg verlassen haben, und sind nachgefolgt dem Weg Bileams, des Sohnes Beors, der den Lohn der Ungerechtigkeit liebte. (2. Petrus 2, 15) Der „Weg Bileams“ lehrt einen käuflichen Dienst, der die Gemeinde dazu bringen will, die göttliche Aussonderung und den noblen Charakter zugunsten der Anpassung an die Welt aufzugeben. Aber ich habe ein weniges gegen dich, dass du solche dort hast, welche die Lehre Bileams festhalten, der den Balak lehrte, eine Falle vor die Söhne Israels hin-zustellen, so dass sie Götzenopfer aßen und Unzucht trieben. (Offenbarung 2, 14) Sehr oft wird dieser Weg dazu führen, schnellen Erfolg und die Aufmerksamkeit von großen Menschenmassen zu erreichen, und das mit sehr wenig geistlichem Wider-stand. Doch am Ende folgt daraus nichts anderes als Tod und Fruchtlosigkeit. Bileam lehrte Balak, die Menschen zu ver-führen, die nicht verflucht werden konnten. Er verlockte sie durch die Ehe mit Frauen der Moabiter, brachte sie dazu, geistlichen Ehebruch zu begehen. Das wird im Psalm 106 aufgearbeitet. Wenn wir dem Herrn treu sind, kann der Feind unsere Salbung und Autorität nicht überwinden, die der Herr uns verleiht. Daher trachtet er danach, das Volk Gottes mit dem Geist der Welt zu verführen. Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind. (2. Korinther 2, 12) Geistliche Kompromisse führen uns immer in falsche Beziehungen hinein. Zugeständ-nisse führen zum Tod, während Treue zur Buße, Wiederherstellung und zum Sieg führt.

Vers 41 Wirtschaftliche Sklaverei! Für eine Weile werden die wirtschaftlichen Ressourcen dieser Nation an andere Nationen übertra-

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gen. Dies trifft vor allem auf Nationen zu, die über Ölreserven verfügen. Die Bedingungen, die auf diesem Gebiet geschaffen wurden, stellen eine Art von wirtschaftlicher Sklaverei für unsere Nation dar. Wir sind außerordentlich gebunden durch die Notwendigkeit, Öl von islami-schen Nationen zu erwerben, um unseren hohen Bedarf zu decken. Diese Abhängigkeit wird sich in der nächs-ten Zeit noch verstärken.

Vers 44 Der Zustand unserer Kirchen und unserer Nation ist größtenteils die Folge von Kom-promissen. Wir haben unsere Grundsätze der Gerechtigkeit zugunsten gefälschter Er-satzprinzipien aufgegeben, und das führt zu Gottes Strafe. Der Psalm zeigt aber auch die Bereitschaft Gottes, Gnade zu zeigen und Wiederherstel-lung zu bringen. Dies wurde an der Nation Israel immer wieder und wieder deutlich. Unsere Gebetsbewegung muss für dieses Anliegen mobilisiert werden.

Verse 47 – 48 Wir müssen in gottgegebenen Schmerz für die USA und uns selbst zum Herrn schreien, bis er Umkehr und Buße gewährt. Alle Er-schütterung geschieht, damit das Volk Got-tes seine Position in Gerechtigkeit einnimmt und seine Herrlichkeit wiederherstellt. Die Erde wird anfangen, sich selbst von der Schande des unschuldig vergossenen Blutes zu reinigen. In welchem Ausmaß dies ge-schieht, wird von der Fülle unserer Fürbitte und von Gott angebotener Buße abhängen.

Prophetische Bissen Im Shepherd’s Rod 2005 haben wir die zehn Plagen Ägyptens besprochen, die eine pro-phetische Parallele in unserer Zeit haben und in diesem Jahr weiter gehen. Es ist ein symbolisches Bild für Katastrophen, Seu-chen, Krankheiten und andere Strafen, die über Ägypten kamen, einander wie im Do-

minoeffekt folgten. Dieses Bild steht für Gottes Gericht über den Geist dieser Welt. Wir ermutigen unsere Leser, diesen Teil des Shepherd’s Rod 2005 erneut zu studieren, weil die Entwicklung sich fortsetzt. Vieles, was wir in New Orleans und an der Golfküs-te gesehen haben, wurde dort bereits umris-sen. Nashville wird weiter ein Brennpunkt und eine strategische Stadt sein. Für Musiker und Komponisten steht eine besondere Gna-de zur Verfügung, geistliche Wahrheiten einzufangen und zu kommunizieren. Dies wird mit der kommenden Salbung der Gemeinde für Anbetung einhergehen. Diese Musik wird jedoch besonders durch die Mu-sikindustrie Nashvilles positive und wohltu-ende Auswirkungen haben. Die Farben für dieses Jahr sind Blau und Weiß, Repräsentanten für einen Ruf zur Reinheit und die Ausgießung von Offenba-rung. Weiß wird durch die unbefleckte Gerechtig-keit des Herrn hervorgerufen. Wir haben in diesem Jahr eine große Gelegenheit, darin echte Fortschritte zu machen. Mit der Aufrichtung göttlicher Gerechtigkeit und untadeligen Charakters können die Mäntel der Vollmacht und Autorität verlie-hen werden, die für die Ernte notwendig sind. Alles, was zur Zeit geschieht, ist eine Vorbereitung auf eine enorme Ernte, die kommen wird. Die nächste große Ausgie-ßung des Heiligen Geistes wird „Evangeli-sation in Vollmacht“ sein. Blau steht symbolisch für eine große Gele-genheit, notwendige offenbarende Einsicht für jeden Lebensbereich zu erwerben. Vor allem im Gebiet der Fürbitte wird es Inspira-tion durch Offenbarungen in hohem Maße geben. Verständnis für das Herz Gottes wird den Gebeten der Heiligen Präzision und Klarheit verleihen. Die Offenbarungen werden aber auch einen Strom von Salbung bringen, der auf den Verheißungen Gottes ruht, und dadurch

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werden wir strategisch in Position gebracht für unsere Konfrontation mit den Mächten der Finsternis. Die Söhne Issaschars erkann-ten die Zeiten und wussten, was Israel tun musste. Aus dem gleichen Grund wird heute die Issaschar-Salbung wieder ausgegossen. Wir können es uns nicht leisten, in dieser entscheidenden Stunde ziellos herumzu-wandern. Unsere Waffen dürfen nicht wie Schrotflinten wirken, sondern wie ein Laser. Offenbarung bringt Präzision mit sich. Ende