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Vorarlberger Jägerschule Spezielle Ornithologie - Bodenvögel Mag. Monika Dönz-Breuß Vorarlberger Jägerschule, 15. März 2013

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Vorarlberger Jägerschule

Spezielle Ornithologie-

Bodenvögel

Mag. Monika Dönz-Breuß

Vorarlberger Jägerschule, 15. März 2013

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Inhaltsverzeichnis

Bodenvögel - Systematik

Hühnervögel • Raufußhühner (Pause)• Glattfußhühner

Trappen

Vorarlberger Jägerschule, 15. März 2013

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SystematikFederwild

Baumvögel WassergeflügelBodenvögel

TrappenHühnervögel

Raufußhühner

Birkwild

Glattfußhühner

Alpenschneehuhn

Haselwild

Auerwild Steinhuhn

Rebhuhn

Wachtel

Fasan

Großtrappe

Zwergtrappe

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• Bodenvögel mit kurzem, kräftigem Schnabel und großen, starken, vierzehigen Lauf- und Scharrbeinen

• Flügel sind kurz und rund • ernähren sich hauptsächlich von pflanzlicher Nahrung • Jungvögel ernähren sich in den ersten Lebenswochen

vorwiegend von Insekten und deren Entwicklungsstadien• Raufußhühner: Körper wirkt relativ plump; Ständer bis

zu den Zehen befiedert• Glattfußhühner: Körper wirkt schlanker, Ständer sind

nackt (unbefiedert)

Hühnervögel allgemein

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Hühnervögel allgemein

• Verdauungstrakt: • voluminöser Kropf • Drüsen- und Muskelmagen • zwei lange Blinddarmfortsätze

• Losung ist im Sommer fladenförmig und weich, im Herbst wird diese durch die festere Walzenlosung abgelöst

A = Habicht B = Haushuhn C = Auerhuhn

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Direkte und Indirekte Nachweise

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Raufußhühner allgemein

• befiederte Läufe• stiftförmige seitliche Hornplättchen an den Zehen (Balzstifte)• dichtes Federkleid mit dunigem Untergefieder (Afterfeder) • von Federn bedeckte Nasenlöcher • weltweit 17 Raufußhuhnarten – vier davon in Österreich

heimisch

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Raufußhühner

im

Alpenraum

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Auerwild

Vorarlberger Jägerschule, 15. März 2013

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Vorarlberger Jägerschule, 15. März 2013

Auerwild

Auerwild - Urhahn - Großer Hahn – zählt jagdlich zum Hochwild

Hahn: Flügelspannweite von einem Meter, Körpergewicht bis zu 5,5 kg - das größte Raufußhuhn Mitteleuropas

Henne: Flügelspannweite von ungefähr 80 cm und wird bis zu 2,5 kg schwer.

Henne: rotes Brustschild

Höchstalter ca. 13-14 Jahre.

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Auerwild - Körperteile

1. Brocker2. Augen3. Rosen, Balzrosen4. Kehlbart5. Hals, Stingel6. Flügel, Schwinge7. Schwingenfleck8. Brustfleck, Schild9. Läufe, Füße, Ständer10. Zehen mit11. Krallen, Nägel 12. seitliche Zehenstifte13. Großer Stoß, Fächer14. Schaufel (18 – maximal

bis zu 24 Stück)Vorarlberger Jägerschule, 15. März 2013

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Auerwild - Altersbestimmung

Bis dreijährig gilt: Oberschnabel glatt, Spitze wenig gekrümmt, Farbe

blaugrau

Bei jungen Hähnen gilt: Stoß abgerundet – schmal – kurz

Ab dreijährig gilt: Oberschnabel mit 2 Längsfurchen, Spitze stark gekrümmt, Farbe elfenbein-weißlich

Bei alten Hähnen gilt: Stoß zunehmend abgeschnitten – breit – lang

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Auerwild – Verbreitung Europa

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Auerwild – Verbreitung und Status

• seit 1977 jagdlich ganzjährig geschont • unterliegt zusätzlich seit 1988 dem

Naturschutzgesetz • Rote Liste der Brutvögel Vorarlbergs:

stark gefährdet

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Auerwild - Lebensraum

Lichte, strukturreiche Wälder

Kronenschlussgrad 50-60%

gut entwickelte Krautschicht

Bergmischwälder bevorzugt

Deckung (Bodenvegetation)

Grenzlinien (Altwald und Verjüngungsflächen)

großflächig (jährliches Streifgebiet: 500 ha)

Balzplatz (Einzugsgebiet bis zu 10 km)

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Auerwild - Nahrung

Winter: fast ausschließlich Nadeln

Frühjahr und Sommer: je nach Verbreitungsgebiet dominieren Gräser, Blüten, Blätter oder Triebe, aber auch Beeren (v.a. Heidelbeere), Wacholder, Vogelbeeren, Hagebutten, Eicheln oder Zirbensamen

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Auerwild - Fortpflanzung

Polygyn

Brutzeit Mai-Juni

5-12 (meist 8) hell-dunkelbraun getüpfelte Eier

Brutdauer 26-28 Tage

Nestflüchter

nach ca. 10 Tagen erstes Aufbaumen

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Vorarlberger Jägerschule, 15. März 2013

Balz des Auerwildes

Balzphasen: Knappen (Glöckeln) - Triller - Hauptschlag - Schleifen oder Wetzen(Während des Schleifens/Wetzens hört der Hahn nichts und kann angesprungen werden)

Balzt Ende April / Anfang Mai

Hahn kennzeichnet das Revier durch Morgen- und Abendgesang

Drohlaute sowie Flattersprünge auf Bäumen und am Boden

Bei Tagesanbruch verstummt meist der Hahn: Morgengebet / Morgenandacht

Herbstbalz / Afterbalz

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Auerwild – Rückgangsursachen

Forstliche Nutzung war und ist am Schwinden der Auerwildlebensräume stark mitbeteiligt

Jagd spielt in Vorarlberg nur mehr indirekt eine Rolle. Das Interesse der Jäger an dieser Tierart ist seit den 70er Jahren weitgehend gesunken

Beutegreifer: Habicht, Fuchs und Marder, aber auch Steinadler und Uhu, Rabenvögel, Wildschwein und Dachs

Störungen durch den Menschen: unvorhersehbar (Schwammerlsucher, Tourengeher etc.) – v.a. im Winter, aber auch zur Balz- und Aufzuchtszeit

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Vorarlberger Jägerschule, 19. März 2010

Au - 1925

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Narrischer Auerhahn

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Narrische Auerhenne

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Birkwild

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Birkwild

• Spielhahn, Kleiner Hahn• Birkhahn – Birkhenne• Hahn: etwa so groß wie ein Haushuhn, ungefähr 1,2 kg • Henne: bis zu 0,8 kg schwer• Henne im Flugbild leicht gegabelter Stoß

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Birkwild – Körperteile und Altersbestimmung

(1) Rosen / Balzrosen

Stoß unterteilt sich in den

(2) kleinen Stoß und den

(3) großen Stoß (Spiel) mit den seitlichen Stoßfedern oder Sicheln

Junge Hähne (Schneider) tragen beiderseits 1-2 Sicheln,

alte, starke Hähne besitzen 4 stark gekrümmte Sicheln

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Birkwild – Verbreitung Europa

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Birkwild – Verbreitung und Status

• Rote Liste der Brutvögel Vorarlbergs: gefährdet

• Ganzjährig geschont! (Bejagung über Ausnahmegenehmigungen)

• Trophäe: ganzer Hahn (Präparat) oder das Spiel (Stoß) und den Unterstoß als Hut- oder Wandschmuck

• Versorgung des erlegten Wildes: kopffallend transportieren, wenn möglich die Schwingen mit einer Schnur anliegend am Körper befestigen; letzter Bissen)

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Birkwild - Lebensraum

Übergangsbereiche zwischen Wald und offener Landschaft:

Kampfzone des Waldes, Moorlandschaften des Flachlandes, kurzlebige frühe Sukzessionsstadien

lichte Struktur des Waldbestandes

Winteraufenthalt: N und NO Hänge, wo der Schnee lange pulvrig bleibt

Balzplatz: offene Flächen auf Kuppen, Verebnungen, Rücken

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Birkwild - Nahrung

Frühling: Blattknospen von Zwergsträuchern und Laubbäumen, junge Lärchennadeln, blühende Wollgräser, Gräser und Kräuter wie Hahnenfuß und Löwenzahn.

Sommer: Blätter, Knospen, Blüten, Samen und Beeren verschiedener Sträucher und Bäume.

Herbst: reife Beeren, Heidelbeertriebe, Knospen und Kätzchen der Birke.

Winter: Knospen von Nadelbäumen als wichtiger Ersatz für die bevorzugten Heidelbeertriebe.

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Birkwild - Fortpflanzung

Polygyn

Henne betreibt Brutpflege

Brutzeit wie Auerwild Ende April – Juni

6-10 hellgrundige Eier, rötlich getupft

Brutdauer 25-28 Tage

Nestflüchter

nach ca. 14 Tagen flugfähig

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Spielhahnbalz

vor dem Morgengrauen fällt der kleine Hahn auf dem Balzplatz ein

Hennen erscheinen nach den Hahnen gegen Morgen

Sonnenaufgang: Morgenandacht, Morgengebet

Herbstbalz / Afterbalz

Balzgesang: Blasen, Zischen oder Fauchen (Kampfruf) und Kullern oder Rodeln

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Birkwild – Rückgangsursachen

Veränderungen des Lebensraumes durch land- und forstwirt-schaftliche Tätigkeiten

wenig sachkundige Bejagung vor allem in der Nachkriegszeit

Störungen durch den Menschen (v.a. im Winter!)

Liftanlagen und Seilbahnen (v.a. indirekt durch Leitungen, Tragseile etc.)

Natürliche Feinde: Fuchs, Marder, Wiesel, Adler, Uhu und Habicht. Gelege: durch Dachs, Krähen, Elstern und Schwarzwild gefährdet

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Bejagung von Birkwild in Vorarlberg

Birkwild unterlag einem Abschussplan – Bewirtschaftungsvorschlag durch Jägerschaft (Raufußhühnerausschuss; Grundlage: Zählungen alle drei Jahre; Pachtperiode von 6 Jahren)

• Revierart A: mit mindestens 6 und mehr balzenden HahnenA-Freigabe: jährlich 1 oder mehrere Hahnen, je nach Zählung und Bestand• Revierart B: mit 2 bis 5 balzenden HahnenB-Freigabe: 3 Hahnen pro Pachtperiode oder alle zwei Jahre 1 Hahn• Revierart C: mit nur sporadisch balzenden Hahnen C-Freigabe: 1 Hahn pro Pachtperiode (oder Topfsystem mit mehreren Revieren)

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Bejagung von Birkwild in Vorarlberg

Birkwild ist seit 2008 ganzjährig geschont (Vogel-Richtlinie)„Vogelarten, auf die die Jagdvorschriften Anwendung finden, dürfen nicht während der Nistzeit oder während der einzelnen Phasen der Brut- und Aufzuchtszeit bejagt werden.“jede Vogelart hat ein legitimes Recht auf „Ruhe während der Nist- und Brutzeit“

Ausnahmeregelungen nach Artikel 9 der Vogelrichtlinie:„zum Zwecke der Jagd: unter streng überwachten Bedingungen, selektiv in geringen Mengen als andere vernünftige Nutzung bestimmter Vogelarten“ 

§ 4 Informations- und Meldepflicht (Abschuss melden, schriftlicher Bericht über die Lebensraum- und Bestandessituation)

§ 5 Mitwirkungspflichten der Vorarlberger Jägerschaft (Bestandeserhebung, Bericht zur Dokumentation der Auswirkungen der Abschüsse auf den Birkwildbestand an die Landesregierung)

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Birkwild in Vorarlberg

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Haselwild

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Haselwild

Kleiner Hühnervogel etwa von der Größe des Rebhuhns

Beide Geschlechter sind gleich groß, haben eine charakteristische Federholle, die in Erregung gesträubt wird, in Ruhe aber kaum oder nicht zu sehen ist

Dunkle Stoßbinde

Haselhahn unterscheidet sich von der Henne vor allem durch die schwarze, weiß gesäumte Kehle und eine kontrastreiche Holle

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Haselwild – Verbreitung und Status

Haselhuhn steht in Mitteleuropa generell auf der Liste der gefährdeten Tierarten

In Vorarlberg gilt das Haselwild als gefährdet und ist seit 1968 jagdlich ganzjährig geschont

In anderen Bundesländern (z.B. Kärnten) wird die Jagd als Lockjagd im Herbst mit dem sog. Wusperl ausgeübt

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Haselwild - Lebensraum

Alpen: in Misch-, aber auch Tannen- und Fichtenwäldern zwischen 600 m und etwa 1600 m

Unterholzreiche größere Waldkomplexe

Eingestreute Lichtungen und Blößen

Vertikal wie horizontal reich gegliedert

Laubholz, Zwergsträucher (Nahrung!)

Kombination von Nahrung und Deckung

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Haselwild - Nahrung

Frühling – Sommer - Herbst: Blätter und Blüten von Buschwindröschen, Wachtelweizen, Seggen, aber auch Zwergsträuchern sowie Insekten

Winter: Kätzchen, Knospen und Triebe von Laubbäumen und Sträuchern

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Haselwild - Fortpflanzung

Monogam

Verpaarung im Herbst, die Fortpflanzung erfolgt aber wie bei den anderen Raufußhühnern im Frühjahr

Bodenbrüter

6-10 Eier, rotbraun gefleckt

Brutdauer ca. 24 Tage

Jungvögel bereits im August selbständig

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Haselwild - Balz

Reviergesang des Hahns (ein sehr hohes Pfeifen, das sogenannte Spissen) kann im Herbst und Frühjahr gehört werdenWegen der Filterwirkung des Dickichts für uns höchstens 100 m weit wahrnehmbar.

Nach der Balz verbleibt der Hahn im Brutrevier

Lockruf der Henne wird Bisten genannt.

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Haselwild – Rückgangsursachen

Lebensraumveränderung: Forstwirtschaftliche Maßnahmen wie wiederholtes Durchforsten und Entfernen von Laubbäumen (Weichholz)

Klima: niederschlagsreiche, kühle Sommer bewirken eine rückläufige Entwicklung

Jagdlich hat das Haselhuhn in Mitteleuropa fast keine Bedeutung mehr, seine Einstufung als jagdbare Wildart hat nur noch historische Gründe. Störungen durch den Menschen führen zur Beunruhigung oder Vertreibung der Haselhühner. Beunruhigungen wirken sich vor allem während der Brut- und Aufzuchtszeit sowie während der Wintermonate negativ auf den Energiehaushalt der Haselhühner aus.

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Schneehuhn

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Schneehuhn

Etwas stärker als das Haselhuhn, mit einem Gewicht von 350 bis 600 g

Schneehahn unterscheidet sich in allen Kleidern von der sonst gleich gefärbten Henne durch einen schwarzen Streifen (Zügel), der vom Schnabelgrund bis hinter das Auge reicht

Drei Hauptmausern: Winterkleid, Brutkleid, Herbstkleid

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Schneehuhn – Verbreitung und Status

In zahlreichen Unterarten (Rassen) in der arktischen und subarktischen Zone der nördlichen Hemisphäre sowie in höheren Gebirgsgegenden Europas und Asiens verbreitet

Das eigentliche Schneehuhn der Alpen kommt als Brutvogel im gesamten Alpengebiet, von den französisch-italienischen Seealpen bis in die Steiermark und nach Niederösterreich vor

Jagdgesetzlich gesehen ist das Schneehuhn in Vorarlberg in den Monaten Oktober bis Dezember schussbar, jedoch wird diese Jagd nur selten ausgeübt

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1979/80

1980/81

1981/82

1982/83

1983/84

1984/85

1985/86

1986/87

1987/88

1988/89

1989/90

1990/91

1991/92

1992/93

93/94

94/95

95/96

96/97

97/98

98/99

99/00

00/01

01/02

02/03

03/04

04/05

05/06

06/07

07/08

08/09

09/10

10/11

11/120

5

10

15

20

25

30

35

Gemeldeter Abschuss Schneehühner Vorarlberg

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in den Alpen in Höhenlagen zwischen 1500 und 3500 m

Gebirgshänge und Tundra

steinige Hänge mit wenig Vegetation

aber auch Hochalmen mit Alpenrosen, Heidekraut, Zwergweiden und Krüppelsträuchern, mit Heidel- und Preiselbeeren

Schneehuhn - Lebensraum

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Schneehuhn - Nahrung

Frühling und Sommer: Blattspitzen, junge Triebe, Blüten und Samen von Geröll- und Hochgebirgspflanzen (z.B. Heidelbeere, Steinbrecharten, Silberwurz etc.)

Herbst: zusätzlich Beeren und Samen

Schneehühner stellen auch nach starkem Schneefall nicht auf Baumäsung um - sie sind deshalb auf Windecken und andere exponierte Stellen angewiesen, wo heftiger Wind die Bodenvegetation freilegt.

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Schneehuhn - Fortpflanzung

Monogam

Bodenbrüter

6-9 Eier

Brutdauer ca. 24 Tage

Henne sitzt auf dem Gelege, Hahn bleibt als Wächter in ihrer Nähe.

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Schneehuhn – Balz

Balz des Schneehahns fällt zeitlich mit der des Birkhahns zusammen (April-Mai) und zieht sich gewöhnlich bis Ende Juni hin

- Herbstbalz

Balzflug: kontrastreiche optische Signale (leuchtend rote Balzrosen, breitgefächerter schwarzer Stoß) werden durch laute, weittragende Rufe (Quorren, Ratschen) in ihrer Wirkung verstärkt

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Schneehuhn – Rückgangsursachen

Beutegreifer kommen nur wenige in Frage, welche sich in diese hoch gelegenen Gebiete vorwagen: allen voran Fuchs und Steinadler

Lebensraum wird durch den Menschen immer mehr eingeengt und in den verbleibenden Lebensräumen führen Störungen zur Beunruhigung oder Vertreibung der Hühner

Heli-Skiing, Variantenskifahrer, Schneeschuhwanderer, etc. – Störungen im winterlichen Lebensraum sind in den letzten Jahren zu einem zunehmend kritischen und z.T. sehr kontrovers diskutierten Problemfeld geworden

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Raufußhühner im Vergleich

Auerwild Birkwild Haselwild Alpenschneehuhn Zugvogel

Standvogel X X X X

Strichvogel

Monogam X X

Polygyn X X

Bodenbrüter X X X X

Baumbrüter

Nestflüchter X X X X

Nesthocker

Kulturflüchter X X X X

Kulturfolger

Balzzeit Mitte April – Anfang Mai Ende April – Juni September / Oktober April / Mai

Gelege 5-12 Eier 6-10 Eier 6-10 Eier 6-9 Eier

Brutdauer 26-28 Tage 25-28 Tage Ca. 24 Tage Ca. 24 Tage

Lebensraum Lichte, stufige, reich strukturierte, Nadel- und Mischwälder mit Unterwuchs

Heide und Moor, Hochgebirge über Baumgrenze

Niederwald; Laub- und Nadelwälder der Mittelgebirge

Hochgebirge über Baumgrenze

Lautäußerungen Balzarie (Knappen, Triller, Hauptschlag, Wetzen)

Balzlaute: blasen, zischen, kullern, rodeln

M: spissen W: bisten

Knarrende Balzrufe

... baumt auf: Ja Ja Ja Nein

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Bastardisierungen

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Bastardisierungen

Birkhahn X Auerhenne (gewöhnl. Rackelhuhn; tw. unfruchtbar)

Auerhahn X Birkhenne (nur in Gefangenschaft)

Birkhahn / Auerhahn X Alpenschneehenne

Birkhahn / Auerhahn X Fasan

Birkhahn X Haselhenne

Birkhahn X HaushenneRackelhahn - Auerhahntyp

Rackelhahn -Birkhahntyp

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Vorlesung

Spezielle Ornithologie - Bodenvögel

Teil II

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Glattfußhühner allgemein

Lauf und Zehen unbefiedert

Vier Arten in Österreich heimisch:• Fasan• Rebhuhn• Wachtel• Steinhuhn

Steinhuhn, Rebhuhn und Wachtel sind kleine bis mittelgroße Hühnervögel, Fasan von der Größe wie ein Haushuhn

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Fasan

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Fasan

1. Schnabel2. Augen3. Federohren, Hörner4. Rosen5. Stingel6. Ring7. Schwingen, Schilder8. Ständer9. Sporn, Sporen10. Stoß, Spiel

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Fasan – Altersbestimmung

Altersbestimmung anhand der Sporen:Mit zunehmendem Alter werden sie länger und spitzer, es bilden sich Hornringe.A: 1 Hornring bedeutet 2 Jahre altB: 2 Hornringe bedeutet 3 Jahre altC: bei alten Hähnen sind die Sporen gefährliche Waffen gegen Feinde

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Fasan – Verbreitung und Status

Vorkommen in fast ganz Europa

fehlt in Portugal, Norwegen, Nordschweden, Nordfinnland, Island, im Norden Russlands, Sardinien, Süd-Italien und Griechenland

Seine Urheimat ist Asien, die Römer brachten ihn ins Rheinland

Der Fasan ist in Vorarlberg in den Monaten September bis Dezember schussbar

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Fasan - Lebensraum

Abwechslungsreiche Landschaft mit Feldern, Wiesen, Hecken, Feldgehölzen, Schilfzonen und GewässernBevorzugt leichte, sandige Böden zum Scharren nach Magensteinchen und für Staubbäder zur GefiederpflegeSonnige, vegetationsfreie Plätze brauchen sie zum Trocknen und Aufwärmen nach Regengüssen.

In freier Wildbahn wird der Fasan zwei bis drei Jahre alt, in Gefangenschaft acht bis zehn Jahre.

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Fasan - Nahrung

„Allesfresser“

Insekten, Würmer, Raupen,

Wildkrautsämereien, Grünfutter, Getreide, Mais, Beeren, Eicheln

Der Fasan lebt gesellig, im Winter meist nach Geschlechtern getrennt.

Standvogel

Kulturfolger

GestüberVorarlberger Jägerschule, 15. März 2013

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Fasan - Fortpflanzung

PolygynBodenbrüter12-16 olivbraune EierNur die Henne brütetBrutdauer 24 TageNestflüchterBereits nach 1,5-2 Wochen beflogenGesperre bleibt bis Herbst / Winter zusammen

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Fasan - Paarung

Balzzeit März/April

Hähne markieren ihre Reviere mit Doppelruf und Flügelwirbel

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Fasan – Rückgangsursachen

Bestand ist durch Verschlechterung bzw. Verringerung seines Lebensraumes und Zunahme der Fressfeinde regional rückläufig

Feinde: Habicht, Fuchs, Marder und Katzen

Krähe, Elster, Wanderratte, Igel und Wildschwein räubern die Nester, Wiesel, Iltis, Marder, Fuchs, Katze, Bussard, Sperber und Habicht sind Feinde der Küken

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Rebhuhn

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Rebhuhn - Merkmale

Mittelgroßer Hühnervogel (~30 cm)

Gedrungene und rundliche Gestalt mit kurzem Stoß und kurzen, kräftigen Läufen

Bauch: dunkelbrauner, hufeisenförmiger Fleck, der beim Hahn ausgeprägter ist als bei der Henne bzw. manchmal bei dieser fehlt

Kurzer Stoß

Runde Schwingen

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Rebhuhn - Altersunterscheidung

Altersbestimmung anhand der äußersten Handschwingen (D): • junge Rebhühner (<14 Monate): spitz auslaufend• bei älteren Vögeln: abgerundet

A: im Jugendkleid haben Rebhühner eine schwarzbraune Kopfplatte

Unterscheidung in jung und alt:Farbe der Ständer (B):

jung = hellgelb, alt = blaugrauFarbe des Schnabels (C)

jung = blauschwarz, alt = lichtblau

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Rebhuhn – Verbreitung und Status

Rebhuhn brütet im Großteil Europas bis Mittelsibirien und Finnland Bevorzugt das Tiefland bis 600 m SeehöheHält sich das ganze Jahr über im Brutgebiet aufRebhühner in Nordamerika (bis Kanada) und Neuseeland eingebürgert.

Rote Liste Vorarlbergs: Rebhuhn seit Anfang der 70er Jahre ausgestorben der letzte Nachweis der Art stammt aus dem Jahre 1968.

Jagdgesetz: Rebhuhn in Vorarlberg als ganzjährig geschont angeführt.

Die Vorarlberger Jägerschaft war mitbeteiligt an einem Wiederein-bürgerungsprojekt für das Rebhuhn.

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Rebhuhn - Lebensraum

Typischer Bewohner der Feldflur Meidet den Wald

Offene Kulturlandschaft, Feldflur, Niederungen und Mittelgebirge bis 600 m, im Gebirge bis 1.100 m

Französische Pyrenäen: Bruten bis in eine Höhe von 2.260 m nachgewiesen

Lebt in Familienverbänden (Ketten) nachts in Deckung am Boden dicht zusammengedrängt

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Rebhuhn - Nahrung

Grasspitzen, Sämereien

Triebe, Knospen

Beeren

Insekten

Getreidekörner (bevorzugt Weizen)

Gestüber

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Rebhuhn - Fortpflanzung

Monogam

10-20 einfarbige blasse, oliv braune bis bläulichgraue Eier

Brutzeit Mitte April bis Juli - 21-24 Tage

Henne brütet, Hahn hält in der Nähe Wache.

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Rebhuhn - Paarung

Balzzeit Februar-März

Rebhuhn lebt in Dauerehe

Paarhühner verhalten sich gegenüber anderen sehr aggressiv

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Rebhuhn – Rückgangsursachen

Natürliche Feinde: Fuchs, Dachs, Marder, Krähenvögel und Habicht; besonders hoch sind hierbei die Gelegeverluste (bis 35%)

Intensivierung der Landwirtschaft

Großflächiger Einsatz von Agrochemikalien

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Wachtel

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Wachtel

Kleinstes Mitglied der HühnerfamilieEinziger Zugvogel unter den Feldhühnern (Überwinterungsgebiet in Palästina und Nordafrika)

Starengroßes braunes Huhn (Länge: ca. 20 cm, Gewicht: ca. 100 g),

In der Gestalt einem jungen Rebhuhn ähnlich.

Vom Rebhuhn unterscheidet sich die Wachtel – abgesehen von der Größe – durch ihre Rückenzeichnung und durch das Fehlen eines Brustschildes.

Hahn hat schwarze Kehle, Henne schmutzig weiße.Vorarlberger Jägerschule, 15. März 2013

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Wachtel – Verbreitung und Status

Von Afrika über Europa bis nach Nordindien verbreitet

In Österreich kommt die Wachtel in fast allen größeren Tälern vor, Hauptverbreitung liegt aber in den Ebenen der östlichen Bundesländer

In Vorarlberg besiedelt die Wachtel vorwiegend das Rheintal, es gibt aber auch neuere Meldungen aus Damüls (1800m), Tschengla-Bürserberg (1240m) und Laterns Alt-Gerach (1665m)

Rote Liste Brutvögel Vorarlbergs: gefährdet

Jagd: in Vorarlberg ganzjährig geschontVorarlberger Jägerschule, 15. März 2013

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Wachtel - Lebensraum

Bewohner offener busch- und baumfreier, warmer und nicht zu trockener Feld- und Wiesengebiete; in höheren Lagen werden in erster Linie Riedflächen (Hangriede) und feuchte Alpwiesen besiedelt

Stets in Deckung hoher Bodenvegetation von Getreidefeldern, Kleeschlägen und Wiesen

Überwintert im europäischen Mittelmeergebiet und in Nordafrika

Ab Mitte August beginnen die Wachteln Mitteleuropa zu verlassen, die letzten Wachteln ziehen aber erst um Mitte November ab

Im April sowie im Verlauf des Monats Mai treffen die Wachteln bei uns einzeln oder in Trupps von wenigen Stücken ein

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Wachtel - Nahrung

Besteht hauptsächlich aus Getreidekörnern und Wildkräutersämereien, Grasspitzen, jungen Trieben und Kräutern

Während der Aufzucht auch aus Insekten, Würmern und Schnecken

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Wachtel - Fortpflanzung

Wahrscheinlich kurzfristig eine Partnerbindung, monogam, z.T. polygyn

8-15 gelbbraune Eier

Brutdauer ca. 17 Tage

Henne brütet, Hahn beteiligt sich nicht am Brüten

Küken sind Nestflüchter

Bereits nach ca. 19 Tagen voll flugfähig

Im Alter von etwas mehr als vier Wochen lösen sich die Gesperre auf.

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Wachtel - Paarung

Mai / Juni

Hahn und Henne gehen nur kurzzeitig Paarbindung ein

Ruf des Wachtelhahnes = Schlagen (Wachtelschlag)

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Wachtel – Rückgangsursachen

Die Zahl der Wachteln schwankt von Jahr zu Jahr beträchtlich und ist stark von den jeweiligen Witterungsverhältnissen sowohl im Mittelmeerraum als auch in Mitteleuropa abhängig

Starke Abhängigkeit vom Erhalt extensiv bewirtschafteter Feld- und Wiesenflächen, vor allem Riedwiesen

Stickstoffüberdüngung und Biozide, frühe und häufige Mähtermine führen zu Lebensraum- und Brutverlusten

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Steinhuhn

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Steinhuhn

Männchen etwas größer als WeibchenHahn: Länge 33-37 cm, Flügelspannweite 45-53 cm, Gewicht 550-850 g Henne: Gewicht 400-650 g

Grau, rote Ständer und Schnabel, weißer, schwarz eingefasster Kehlfleck, Flanken schwarz, weiß, braun gebändert

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Steinhuhn – Verbreitung und Status

Im südlichen Europa zu Hause Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom südöstlichen Frankreich ostwärts über den zentralen Alpenraum bis nach Österreich, südostwärts quer durch die bergigen Bereiche der Balkanhalbinsel bis nach Griechenland

In Vorarlberg jagdlich ganzjährig geschont.

Rote Liste Vorarlberg: Das wahrscheinlich spärliche Vorkommen und scheues Verhalten lassen keine genaue Einschätzung des Gefährdungsstatus zu.

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Steinhuhn - Lebensraum

Bewohnt hauptsächlich offenes, mit Gräsern und Kräutern bewachsenes Gelände in der subalpinen Höhenstufe, bevorzugt an sonnigen Südhängen (extensiv genutzte Hochalpen und Bergmähder)

Im Bereich zwischen etwa 900 und 2400 Metern ü.M., wobei Bestände zwischen etwa 1200 und 1500 Metern ü.M. am dichtesten sind

Hält sich stets in der Nähe von Fliess- oder Stillgewässern auf

Ist der Winter nicht allzu hart, so überwintern sie ungefähr auf jener Höhenstufe, auf der sie jeweils im Frühling zur Brut schreiten

In harten Wintern müssen sie jedoch weit in die Hügelzone hinabsteigen und treten dann mitunter selbst im Kulturland des Menschen auf.

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Steinhuhn - Nahrung

Sommerhalbjahr: Allesesser; ernähren sich von einem breiten Spektrum wirbelloser Kleintiere wie Heuschrecken, Käfer, Raupen, Ameisen, Spinnen und Schnecken, aber auch allerlei pflanzliche Stoffe wie Sämereien, Schösslinge, Blüten und Beeren

Winterhalbjahr: wirbellose Kleintiere inaktiv, ernähren sich also weitgehend vegetarisch.

Leben im Winterhalbjahr gesellig

Bilden oftmals mehrere Dutzend Individuen umfassende Verbände, so genannte «Völker», deren Mitglieder tagsüber gemeinsam auf Nahrungssuche gehen und nachts beisammen ruhen

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Steinhuhn - Fortpflanzung

Monogam8-14 EierEiablage klimatisch bedingt von Region zu Region unterschiedlichBrutdauer 24-26 Tage NestflüchterNach 2 Monaten selbständigNach 4 Monaten ausgewachsen

Brut und Aufzucht ist Aufgabe der HenneHahn hält Wache und kümmert sich um Erhalt des Territoriums

Höchstalter in Menschenobhut liegt bei über zehn Jahren.Vorarlberger Jägerschule, 15. März 2013

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Steinhuhn - Paarung

März / April Paarbildung

Einmal gebildete Paare gewöhnlich lebenslang zusammen

Territorialrufe des Hahns, um ihr Territorium abzugrenzen

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Steinhuhn – Rückgangsursachen

Lebensraumverlust (Wiederbewaldung aufgelassener Almen etc.)

Ganzjährige Störungen durch den Menschen – vor allem auch im Winter bzw. aus der Luft (Gleitschirmfliegen, Extrem-Schiwandern, Errichtung von Aufstiegshilfen in Hochlagen)

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Glattfußhühner im Vergleich Fasan Rebhuhn Wachtel Steinhuhn

Zugvogel X

Standvogel X X X

Strichvogel

Monogam X X X

Polygyn X (X)

Bodenbrüter X X X X

Baumbrüter

Nestflüchter X X X X

Nesthocker

Kulturflüchter

Kulturfolger X X X X

Balzzeit März – April Februar – März Mai (Juni) März – April

Gelege 12-16 Eier 10-20 Eier 8-15 Eier 8-14 Eier

Brutdauer Ca. 24 Tage 21-24 Tage Ca. 17 Tage 24-26 Tage

Lebensraum Auwaldartige Landschaft; Schilf, deckungs-reiche Feldreviere mit Wald

Kleinparzellierte, offene Kultur-landschaft

Felder, Wiesen, Weiden, Brach-land

Offenes Gelände in der subalpinen Höhenstufe, sonnige Südhänge

Lautäußerungen M: gocken, melden W: pfeifen

Locken, rufen Wachtelschlag „Pick-wer-wick“

Territorialrufe: an metallisches Wetzen erinnernd

... baumt auf: Ja Nein Nein Nein

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Trappen

Trappenvögel

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Trappen

Trappen erinnern bei flüchtiger Betrachtung an große Vertreter der Ordnung der Hühnervögel - an Pfauen etwa, oder an Truthähne. In Wirklichkeit gehören sie aber zur Ordnung der Kranichvögel.

typische Bewohner offener, trockener Steppen, Savannen und Halbwüsten

kräftige Lauffüße mit drei starken Vorderzehen und verkümmerter Hinterzehe

25 Trappenarten weltweit

zwei davon in Europa:

Großtrappe und Zwergtrappe

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Großtrappe

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Großtrappe

Hahn: Standhöhe von etwa einem Meter und ein Gewicht von 8 bis 16, in Extremfällen sogar bis 22 Kilogramm (gehören damit zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt!)

Henne: dünnhalsiger, rund ein Drittel kleiner, lediglich 3 bis 5 Kilogramm

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Großtrappe – Verbreitung und Lebensraum

Verbreitungsgebiet der Großtrappe erstreckt sich von Marokko und Portugal über ganz Europa und Zentralasien bis nach Ostchina .

Im gesamten Verbreitungsgebiet in Restbestände zerfallen.

Steht europaweit auf der Roten Liste.

Bewohnt zumeist ursprünglich gebliebene Steppengebiete, teils aber auch traditionell landwirtschaftlich genutzte Gegenden.

„Augentier“ - bevorzugt weite, übersichtliche Landschaften.

Nahrung: Knospen, Trieben, Blättern und Samen zahlreicher Wildkräuter und Kulturpflanzen, aber auch Mäuse, Eidechsen, Heuschrecken und andere Kleintiere (Allzweckschnabel).

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Großtrappe - Fortpflanzung

Hennen mit etwa 3 Jahren geschlechtsreif, Hähne nicht vor 5-6 Jahren

Brutzeit April bis Juni (ausnahmsweise Juli)

2-3 olivgrüne Eier

Brutdauer ca. drei Wochen

Henne sehr störungsempfindlich und verlässt bei Störung die Brut bzw. gibt sie sogar auf!

Aufzucht der Küken der Trapphenne überlassen

Küken nach vier Wochen flugtüchtig

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Großtrappe - Balz

Eine aufsehenerregende Balz geht der Paarung im April und Mai voraus

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Großtrappe – Rückgangsursachen

Übermäßige Bejagung in früheren Zeiten

Mechanisierung und Intensivierung der Landwirtschaft

Ungewöhnlich scheue und störungsempfindliche Vögel

Erst spät geschlechtsreif (5-6 Jahre)!

Tierische Feinde: Adler (bei Tag) und Fuchs (bei Nacht)

Gelege / Küken durch Marder, Ratten und Raben gefährdet

Nach Aufzuchtversuchen und einem Bejagungsverbot seit 1969 sind seit den 70er Jahren auch einzelne Schutzflächen für die Großtrappe angelegt worden.

Länder-übergreifende Koordination und Projekt-abwicklung (mit Ungarn und Tschechien)

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Life+-Projekt Großtrappe 2010-2015

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Life+-Projekt Großtrappe 2010-2015

Projektzeitraum: Oktober 2010 bis Dezember 2015

Projektträger: Österreichische Gesellschaft Großtrappenschutz (ÖGG)Bgm. Reinhold Reif (Obmann)[email protected]

Geplante Projektkosten4.508.481 EURO (davon 3.381.360 Euro = 75 % EC)

www.grosstrappe.atVorarlberger Jägerschule, 15. März 2013

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Zwergtrappe

Kleinste Trappenart der Westpaläarktis Von der Körpergröße her wie Fasanhenne (Länge 40-45 cm)

Beim Hahn ist der Hals im Prachtkleid tiefschwarz mit zwei weißen Streifen. Kopf und Kehle sind bleigrau

Das Weibchen und die Männchen im Schlichtkleid sind oberseits sandfarben gefärbt mit schwarzen Flecken. Bauch und Brust sind weiß gefärbt.

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Zwergtrappe – Verbreitung und Lebensraum

In Spanien, Teilen Frankreichs und nördlich des Schwarzen und Kaspischen Meeres Brutvogel

Zwergtrappe lebt in extensiv genutztem Kulturland und Steppe mit ausreichend hoher Vegetation, um darin Deckung zu finden

Nahrung:Weichtiere, Insekten, grüne Pflanzenteile, Knospen und Samen

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Monogam oder 1 Hahn mit 2-3 Hennen

Brütet Mai bis Juli

Durchschnittlich 2 - 4 Eier

Als Nest dient eine spärlich gepolsterte Erdmulde.

Zwergtrappe - Fortpflanzung

Bis nach dem Ersten Weltkrieg im östlichen Niederösterreich brütend.

Heute nur noch gelegentlicher Gast.

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Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

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Literatur und andere Tipps

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Ting – der Stift - http://www.ting.eu/

Interessante Bücher zum Ting-Stift (Kosmos Verlag)

Was fliegt denn da?346 Vogelarten Europas, 400 Seiten, kartoniert, ISBN 978-3-440-12532-8

Der Kosmos Tier- und Pflanzenführer1200 Arten 1500 Fotos, 544 Seiten, kartoniert, ISBN 978-3-440-13090-2

Welcher Gartenvogel ist das?192 Seiten, kartoniert, ISBN 978-3-440-13176-3

Das „Ting“-Zeichen muss auf dem Buch drauf sein, sonst funktioniert es nicht!

Page 110: Vorarlberger Jägerschule Spezielle Ornithologie - Bodenvögel Mag. Monika Dönz-Breuß Vorarlberger Jägerschule, 15. März 2013

Faltblatt "Unsere Greifvögel“ Art.Nr. 130411Bestimmungshilfe für die Hosentasche.* DIN A6 zusammengefaltet* DIN A3 aufgeklapptPreis: 0,50 EURinkl. 7 % MwSt. zzgl. Versandkostenhttp://www.djv-service.de/Natur-Wild/Bestimmungshilfen/Faltblatt-Unsere-Greifvoegel::341.html

Faltblatt "Unser Wasserwild" Art.Nr.: 130410 Bestimmungshilfe für die Hosentasche.* DIN A6 zusammengefaltet* DIN A3 aufgeklapptinkl. 7 % MwSt. zzgl. VersandkostenostenPreis: 0,50 EURhttp://www.djv-service.de/Kinder-Schulen/Buecher-Broschueren/Faltblatt-Unser-Wasserwild::340.html

Broschüre "Fährten und Spuren" Art.Nr.: 111440 Artikeldatenblatt druckenLieferzeit: Sofort lieferbar * DIN A6, 20 Seiteninkl. 7 % MwSt. zzgl. VersandkostenPreis: 0,15 EURhttp://www.djv-service.de/Kinder-Schulen/Buecher-Broschueren/Broschuere-Faehrten-und-Spuren::272.htmlWasserfeste Bestimmungshilfen aller Art: http://www.natursehen.de/Produktliste.78.0.html