vegetative physiologie

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Page 1: Vegetative Physiologie

Vegetative Physiologie

Praktikumsskript

Grafiken & Tabellen zur Versuchsauswertung

Übungsaufgaben

Page 2: Vegetative Physiologie

1

Inhaltsverzeichnis HERZ - EKG Seite 5 - 22 Physiologie des Herzens Seite 5 Herzlagetypen Seite 8 Übungsaufgaben Seite 10 Praktikumsaufgaben Seite 13 Cabrera-Kreis Seite 14 EKG-Auswertung, Befunde Seite 15 Extrasystolen Seite 16 Atrioventrikuläre Leitungsstörungen Seite 18 Herztöne, Herzgeräusche Seite 19 Übungsaufgaben Seite 22 HERZ – KREISLAUF 1 Seite 23- 47 EM-Koppelung, Kontraktilität Seite 23 Druck- und Volumenänderungen Seite 25 Förderleistung Seite 26 Herz- & Kreislauffunktion Seite 27 Druck-Volumen Diagramm Seite 28 Praktikumsaufgaben Seite 31 Bestimmung des Herzzeitvolumens Seite 41 Koronardurchblutung Seite 44 Myokardialer Sauerstoff-Verbrauch Seite 46 Zusammenfassung Seite 47 HERZ - KREISLAUF 2 Seite 48 - 59 Blutdruck Seite 48 Druckpulskurven Seite 49 Blutdruckmessung Seite 50 Pulsqualitäten Seite 53 Kreislaufregulation Seite 54 Orthostase Seite 56 Dopplersonographie Seite 58 Praktikumsaufgaben Sonographie Seite 59 ATMUNG Seite 61 - 83 Lungen- und Atemvolumina Seite 61 Lungenfunktionsdiagnostik Seite 61 Praktikumsaufgaben Seite 64 Umrechnung ATPS ---> BTPS Seite 65 Trockenspirometer Seite 67 Peak Flow Seite 70 Fluss-Volumen-Diagramm Seite 71 Bestimmung d. Residualvolumens Seite 78 URAS, CO2-Konzentration Seite 81 Pulsoximetrie Seite 82 ENERGIEUMSATZ Seite 84 - 86 Grundlagen Seite 84 Experimenteller Teil Seite 85 Ergebnisse Seite 86

SÄURE-BASEN-HAUSHALT Seite 87 -108 Direkte Messung von pH,PCO2,PO2 Seite 87 Thews-Harnoncourt-Nomogramm Seite 89 Astrup-Verfahren Seite 90 Praktikumsaufgabe n Seite 91 Übungsaufgaben Seite 102 Tabelle: pH, PCO2, BE, akt. BIC Seite 106 NIERE Seite 109-126 Grundlagen Seite 109 Untersuchung der Nierenfunktion Seite 109 Diureseformen Seite 112 Glukose Seite 113 Glukosekonzentration im Urin Seite 113 Glukosekonzentration im Blut Seite 114 ß-Hydroxybutyrat Seite 114 Vorbereitung der Stechhilfe Seite 115 Glucosemessgerät Seite 116 Praktikumsaufgabe 1 Seite 118 Praktikumsaufgabe 2 Seite 119 Volhard’scher Trinkversuch Seite 120 Praktikumsaufgabe 3 Seite 122 Aufgabe 4 – GFR und RPF Seite 123 Aufgabe 5 – Na+ und K+ Seite 124 Übungsaufgaben Seite 125 BLUT I Seite 127-140 Blutvolumen, Hämatokrit Seite 127 Erythrozytenzahl Seite 129 Hämoglobinkonzentration Seite 133 Färbekoeffizient Seite 135 mittlere Hb-Konzentration der Ery. Seite 135 mittleres Erythrozytenvolumen Seite 136 Tabelle 1, Normwerte Seite 136 BSG Seite 137 Zusammenfassung Seite 139 Übungsaufgaben Seite 140 BLUT II Seite 141-155 Blutgruppenbestimmung Seite 141 Kreuzprobe Seite 143 Blutungszeit, Gerinnungszeit Seite 145 Quick-Test Seite 146 Umrechnungstabelle (INR) Seite 147 PTT Seite 150 Osmotische Resistenz, Hämolyse Seite 152 Coombs-Test Seite 153 Übungsaufgaben Seite 155

Wintersemester Sommersemester

Page 3: Vegetative Physiologie

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Übersicht - Kurstage

Kurstage 1-3 und 10 -12 siehe Script zur animalischen Physiologie

Kurstage 4 bis 9 = vegetative Physiologie

Kurstag 1 Siehe Script „animalische Physiologie“ „ Nerv“

Kurstag 2 Siehe Script „animalische Physiologie“ „ Muskel“

Kurstag 3 Siehe Script „animalische Physiologie“ „ Synapse & Reflexe“

Kurstag 4

Herz - EKG

Kurstag 5

Herz – Kreislauf 1 ( Herzmechanik & Druck-Volumen-Diagramm )

Herz – Kreislauf 2 (Kreislaufregulation, Orthostase)

Kurstag 6

Atmung

und Energieumsatz

Kurstag 7

Säure-Basen-Haushalt

und Niere

Kurstag 8

Blut 1

(Erythrozythenzählung, Hb-Bestimmung, BSG Berechnung von MCH, MCHC, MCV)

Kurstag 9

Blut 2

(Hämostase, Quick-Test, PTT Blutgruppenbestimmung, Kreuzprobe)

Kurstag 10 Siehe Script „animalische Physiologie“ „ Allgemeine Sinnesphysiologie“

Kurstag 11 Siehe Script „animalische Physiologie“ „ Gesichtssinn“

Kurstag 12 Siehe Script „animalische Physiologie“ „ Hörsinn“

Page 4: Vegetative Physiologie

3

Praktikumsaufgaben Herz - EKG

Elektrokardiographie: EKG - Ableitungen nach Einthoven, Nehb, Goldberger und Wilson.

Auswertung der unter Ruhebedingungen durchgeführten Ableitungen. Bestimmung des

Lagetyps aus den Ableitungen nach Einthoven und nach Goldberger.

Phonokardiographie: Aufnahme des Phonokardiogramms.

Extrasystolen, Atrioventrikuläre Leitungsstörungen, Infarkt-EKG.

Herz – Kreislauf 1

Druck- und Volumenänderungen im linken und rechten Ventrikel während Systole und

Diastole; Ermittlung der Schlagvolumina und Ejektionsfraktionen für normale Bedingungen,

sowie für die Bedingungen bei erniedrigter und erhöhter Vorlast.

Berechnung der Druck-Volumenarbeit.

Konstruktion der Druck-Volumen-Schleife für den Fall einer akuten Druckanpassung.

Leistungsanpassung des Myokards bei Belastung.

Ermittlung des Herzzeitvolumens nach dem Fick'schen Prinzip.

Berechnung der Kororonardurchblutung.

Berechnung des myokardialen Sauerstoff-Verbrauchs.

Herz - Kreislauf 2

Auskultatorische und palpatorische Bestimmung des Blutdrucks.

Oszillometrische Bestimmung des systolischen und des diastolischen Blutdruckes.

Verhalten von Blutdruck und Herzfrequenz bei orthostatischer Belastung.

Doppler-Sonographie.

Kreislaufregulation: Rezeptoren, kreislaufwirksame zentrale Neurone, efferente Bahnen des

vegetativen Nervensystems, Überträgerstoffe und ihre Wirkungen. Renin-Angiotensin-

Aldosteron-System.

Atmung & Umsatz Spirometrie: Bestimmung der Lungenvolumina: Atemzugvolumen, Reservevolumina,

Residualvolumen, Funktionelle Residualkapazität. Bestimmung der Ventilationsgrößen:

Atemzeitvolumen, Atemgrenzwert. Bestimmung der Sekundenkapazität (Tiffeneau-Test).

Messung der Fluss-Volumen-Kurve.

Bestimmung des CO2-Gehaltes in der Ausatmungsluft am Ende der Exspiration bei

Normoventilation, Hypoventilation und Hyperventilation.

Pulsoximetrie: Bestimmung der Sauerstoffsättigung des Blutes.

Energieumsatz: Bestimmung des O2-Verbrauchs im geschlossenen System und Ermittlung

des Ruheumsatzes.

Page 5: Vegetative Physiologie

4

Praktikumsaufgaben Säure-Basen-Haushalt, Atemgastransport Messung von PaO2, PaCO2 und pHa in einer Mikroblutprobe und Ermittlung der zugehörigen

Werte für: O2-Sättigung, O2-Konzentration, BE und Gesamtpufferbasenkonzentration im

arteriellen Blut. Bestimmung der pH-logPCO2-Äquilibrierungskurve bei normaler, erhöhter und erniedrigter

Pufferbasenkonzentration.

Übungsaufgaben: Darstellung teilkompensierter respiratorischer Azidosen und Alkalosen

im Siggaard-Andersen-Nomogramm.

Berechnung des pH-Wertes im Blut aus PaCO2 und aktueller Bikarbonatkonzentration.

Beispiele: Störungen des Säure-Basen-Haushaltes.

O2 und CO2-Bindungskurven des Blutes.

Niere

Clearance-Untersuchungen.

Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate, Filtration, Resorption, Sekretion von Elek-

trolyten und Molekülen. Trinkversuch nach Volhard mit Bestimmung der K+- und Na+-

Konzentration und der Osmolarität im Urin und im Plasma. Berechnung der tubulär filtrierten

Substanzmenge. Regulation des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens. Messung der

Glukosekonzentration im Blut und im Urin.

Messung der ß-Hydroxybutyrat-Konzentration im Blut.

Blut I Venenpunktion.

Bestimmung der Erythrozytenzahl, des Hämatokritwertes und der Hämoglobinkonzentration.

Berechnung des Färbekoeffizienten, der mittleren Hämoglobinkonzentration der Erythrozyten

und des mittleren Erythrozytenvolumens.

Bestimmung der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit.

Blut II Bestimmung der Blutgruppen im ABO- und Rh-System.

Kreuzprobe.

Coombs-Test.

Blutungszeit und Gerinnungszeit. Quick-Test. PTT.

Hämolyse. Osmotische Resistenz der Erythrozyten.

Page 6: Vegetative Physiologie

5

Herz - EKG 1. Einführung in die Physiologie des Herzens Wesentliche Voraussetzung für die rhythmische Tätigkeit des Herzmuskel-gewebes als Pumpe ist die regelmäßige, autonome Erregungsbildung in den Zellen des Sinusknotens. Nach spontaner Depolarisation, die auf eine Leitfähigkeits-abnahme der Zellmembran für Kalium-Ionen bei gleichzeitig relativ hoher Leit-fähigkeit für Natrium- und Calcium-Ionen zurückzuführen ist, wird ein Aktions-potenzial ausgelöst, sobald das Membran-potenzial den Schwellenwert erreicht. Die kurzzeitige Umverteilung der Ladung an der Zellmembran ist die Folge eines Kationeneinstroms in die Zelle, vorrangig von Calcium-Ionen, und des anschließenden Auswärtsstroms von Kalium-Ionen (Abb.1). Das Aktionspotenzial der Arbeitsmyokard-fasern wird durch einen schnellen Einstrom von Natrium-Ionen und durch einen langsamen Einstrom von Calcium-Ionen bestimmt. Da die Myokardzellen untereinander durch Gap junctions verbunden sind, fließt zwi-schen den erregten und den noch nicht erregten Zellen ein Ausgleichsstrom, der zur Auslösung eines Aktionspotenzials in der unerregten Nachbarzelle führt. Die im Sinusknoten gebildete Erregung breitet sich mit einer mittleren Geschwindigkeit von ca. 1 m/s über das Vorhofmyokard aus. Die Ausbreitung der Erregung im Vorhofmyokard wird unterstützt durch Muskelfaserbündel mit größerer Leitungsgeschwindigkeit, die nach Thorel, Wenckebach und James benannt wurden. Eine Brücke zwischen dem Myokard des rechten und des linken Vorhofs bildet das Bachmann-Bündel. Nach Überleitung durch den Atrioventriku-larknoten erreicht die Erregung das Ventri-kelmyokard, in dem es durch das spezifische Erregungsleitungssystem, bestehend aus dem His-Bündel, den Kammer-Schenkeln und den Purkinje-Fasern zunächst in Richtung auf die Herzspitze geleitet und anschließend auf

das Arbeitsmyokard des rechten und des linken Ventrikels verteilt wird. Die Geschwindigkeit der Erregungsaus-breitung in den Muskelfasern des Erregungsleitungssystems beträgt etwa 2 bis 4 m/s. Innerhalb des Arbeitsmyokards wird das Aktionspotenzial mit 0,8 bis 1 m/s fortgeleitet. Schrittmacherzellen sind durch ein instabiles diastolisches Potenzial ausgezeichnet, das von einem Maximalwert zwischen -60 und -70 mV ausgehend ansteigt und nach Überschrei-ten des Schwellenpotenzials ein Aktionspotenzial auslöst. Arbeitsmyokardfasern weisen ein stabiles Ruhemembranpotenzial von ca. -85 mV auf. Merkmal ihres Aktionspotenzials ist eine ausgeprägte Plateauphase.

Abb. 1 Ruhemembranpotenzial und Aktions-potenzial von Schritmacherzellen des Myokards und von Arbeitsmyokardfasern.

Page 7: Vegetative Physiologie

6

Herz - EKG

2. Beeinflussung der Erregungsbildung Die Erregungsbildung und die Erregungs-ausbreitung im Herzmuskelgewebe können unter der Wirkung einer gesteigerten Aktivität sympathischer und parasympathischer Nervenfasern des Herzens beeinflusst werden. Nach Ausschüttung von Noradrenalin aus den Varikositäten der Nervi cardiaci und nach Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin aus dem Nebennierenmark wird nach Bindung der Katecholamine an ß1-Rezeptoren die Leitfähigkeit der Myokardfasermembran für Calcium-Ionen erhöht. Unmittelbare Folge ist eine schnellere Spontandepolarisation in den Schrittmacherzellen und damit die Steigerung der Herzfrequenz. Vorrangig im Bereich des Atrioventrikularknotens nehmen nach Verstärkung des Ca++-Einstroms in die Zellen die Anstiegssteilheit und die Amplitude des Aktionspotenzials zu. Beide Veränder-ungen vergrößern die Ausgleichsströme

zwischen erregten und nicht erregten Zellen und verursachen damit die Erhöhung der Erregungsleitungsgeschwin-digkeit. Bei Aktivierung des Parasympathikus und vermehrter Acetylcholin-Freisetzung aus den Varikositäten der Rami cardiaci des Nervus vagus wird nach Bindung des Überträgerstoffes an muskarinerge Rezeptoren die Leitfähigkeit der Zellmembran für Kalium-Ionen erhöht. Sie führt zur Verlangsamung der Spontandepolarisation der Schrittmacher-zellen und zu einer entsprechenden Abnahme der Herzfrequenz. Da außerdem die Anstiegsteilheit und die Amplitude des Aktionspotenzials abnehmen, sinkt die Erregungsausbreitungsgeschwindigkeit. Die direkte Wirkung der Vagusfasern bleibt vorwiegend beschränkt auf das Vorhofmyokard und die Vorhof-Kammer-Grenze.

Abb. 2 Schematische Darstellung des Erregungsbildungssystems und des Erregungsleitungssystems im Herzen. SK: Sinusknoten; 1, 2 und 3: Thorel-, Wenckebach- und James-Bündel; 4: Kent-Fasern; AVK: Atrioventrikularknoten; HB: His-Bündel; rS: rechter Kammerschenkel; linker Kammerschenkel mit anteriorem und posteriorem Faszikel (aF, pF); 5: Mahaim-Fasern. (aus: Lüderitz: Herzrhythmusstörungen. In: Handbuch der inneren Medizin, 1983)

Page 8: Vegetative Physiologie

7

Herz - EKG 3. EKG Wegen der unterschiedlichen Ladungs-verteilung an der Außenseite der Membran erregter und nicht erregter Zellen entstehen an den Grenzen der Erregungsfront Dipole. Nicht erregte Zellen sind außen positiv geladen, erregte Zellen negativ. Das elektrische Feld der Dipole breitet sich im Organismus bis an die Körperoberfläche aus, so dass dort Potenzialdifferenzen abgeleitet werden können, die Folge des Erregungs-prozesses in den Myokardfasern sind. Die unter standardisierten Bedingungen von

Messpunkten an den Extremitäten oder der Brustwand abgeleiteten Potenzial-differenzen ermöglichen Aussagen über die Erregungsbildung und -ausbreitung sowie die Erregungsrückbildung im Herzmuskelgewebe. Darüber hinaus geben die Extremitäten-ableitungen des EKG's nach Einthoven und nach Goldberger Hinweise auf die Lage des Herzens im Thorax und eine Hypertrophie des Myokards im Bereich des linken oder rechten Ventrikels. (Abb. 3).

Abb. 3 Normales EKG, II. Ableitung nach Einthoven P-Welle: Erregungsausbreitung in den Vorhöfen; QRS: Erregungsausbreitung in den Ventrikeln; T-Welle: Erregungsrückbildung in den Ventrikeln In: Physiologie des Menschen (Schmidt, Lang, Thews), 2004

Page 9: Vegetative Physiologie

8

Herz - EKG Übungsaufgaben und Praktikumsaufgaben Das Elektrokardiogramm ermöglicht Aussagen über die Erregungsbildung und die Erregungsleitung im Herzen und ihre Störungen. Während des Praktikums sollen die wichtigsten Ableitungen durchgeführt und die aufgezeichneten Elektrokardiogramme ausgewertet werden. Da die Grundlagen der Elektrophysiologie des Herzens und des EKG's ausführlich in den Lehrbüchern der Physiologie beschrieben sind, wird die Kenntnis folgender Funktionszusammenhänge vorausgesetzt: 1. Erregungsbildung und Erregungsausbreitung im Herzen. 2. Aktionspotenzial von Schrittmacherzellen des Herzmuskelgewebes und von Arbeitsmyokardfasern. 3. Bipolare und unipolare Extremitätenableitungen nach EINTHOVEN, GOLDBERGER und WILSON, differente Elektrode, indifferente Elektrode. 4. Lagetypen des Herzens, die aus der Frontalprojektion der Vektorschleife ermittelt werden können.

Bestimmung des Herzlagetyps aus den EKG-Ableitungen nach EINTHOVEN und nach GOLDBERGER

Aus den Ableitungen nach EINTHOVEN bzw. GOLDBERGER wird der Herzlagetyp im EINTHOVEN-Dreieck und im CABRERA-Kreis bestimmt. Für die Konstruktion des Hauptvektors der Erregungsausbreitung in den Ventrikeln (elektrische Herzachse) aus der Frontalprojektion der Vektorschleife werden die gleichzeitig auftretenden R- (und gegebenenfalls S-) Zacken in den Extremitätenableitungen nach EINTHOVEN und nach GOLDBERGER herangezogen. Die Zackenhöhe wird im Dreieckschema bzw. im CABRERA-Kreis unter Beachtung der Polung der Ableitelektroden auf den entsprechenden Ableitlinien abgetragen (Abb.4) und der zugehörige Momentanvektor konstruiert. Für die Bezeichnung der Zacken im EKG während der Kammererregung gilt: 1: Die erste negative Zacke heißt Q-Zacke. 2: Alle positiven Zacken werden R-Zacken genannt. 3: Eine negative Zacke, die einer positiven folgt, heißt S-Zacke. Im Falle der Ableitungen nach EINTHOVEN wird die Höhe der R- oder S-Zacken ausgehend von der Mitte der Dreieckseite abgetragen, die der zugehörigen Ableitlinie entspricht; R-Zacken zur positiv gepolten Ableitelektrode, S-Zacken zur negativ gepolten Ableitelektrode (Abb. 4). Zur Auswertung der Ableitungen nach GOLDBERGER wird die Höhe der berücksichtigten R- oder S-Zacke ausgehend vom Mittelpunkt des EINTHOVEN Dreiecks auf der Seitenhalbierenden, die der zugehörigen Ableitlinie entspricht, abgetragen. Da die indifferente Elektrode bei unipolaren Ableitungen negativ, die differente Elektrode positiv gepolt ist, werden R-Zacken zur differenten und S-Zacken zur indifferenten Elektrode eingezeichnet.

Page 10: Vegetative Physiologie

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Herz - EKG Abb.4 Abb. 5 Bestimmung des Herzlagetyps Herzlagetypen

im EINTHOVEN Dreieck

Abb. 6 Bestimmung des Herzlagetyps.

In diesem Beispiel mit Messung der

Ausschläge (1:2) in Ableitung I und aVF.

Page 11: Vegetative Physiologie

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Herz - EKG Abb. 7: Bestimmung des Herzlagetyps mit Hilfe der Ableitrichtungen nach EINTHOVEN und

GOLDBERGER.

Ermitteln Sie Größe der R- bzw. S-Zacken. ( ! / " )

Linkstyp

I

II

III

aVR

aVL

aVF

Horizont al-typ

I

II

III

aVR

aVL

aVF

I

aVR

- +

aVF

aVL aVR

II

I

aVL

aVF IIIII

III +120°

++

+

+ +

-

--

-

-

+90°

+60°

+30°

-30°

I

aVR

- +

aVF

aVL aVR

II

I

aVL

aVF IIIII

III +120°

++

+

+ +

-

--

-

-

+90°

+60°

+30°

-30°

Page 12: Vegetative Physiologie

11

Herz - EKG

Indifferenz-typ

I

II

III

aVR

aVL

aVF

Steiltyp

I

II

III

aVR

aVL

aVF

I

aVR

- +

aVF

aVL aVR

II

I

aVL

aVF IIIII

III +120°

++

+

+ +

-

- -

-

-

+90°

+60°

+30°

-30°

I

aVR

- +

aVF

aVL aVR

II

I

aVL

aVF IIIII

III +120°

++

+

+ +

-

- -

-

-

+90°

+60°

+30°

-30°

Page 13: Vegetative Physiologie

12

Herz - EKG

Zusammenfassung: Vergleichen Sie die gleichzeitig zu erwartenden R- bzw. S-Zacken für den Indifferenztyp, den

Horizontaltyp, den Linkstyp, den Steiltyp und den Rechtstyp.

I II III aVR aVL aVF

Linkstyp

Horizontaltyp

Indifferenztyp

Steiltyp

Rechtstyp

Rechtstyp

I

II

III

aVR

aVL

aVF

I

aVR

- +

aVF

aVL aVR

II

I

aVL

aVF IIIII

III +120°

++

+

+ +

-

- -

-

-

+90°

+60°

+30°

-30°

Page 14: Vegetative Physiologie

13

Herz - EKG

Praktikumsaufgaben

Es werden die bipolaren Extremitätenableitungen nach EINTHOVEN und die unipolaren

Extremitätenableitungen nach GOLDBERGER unter Ruhebedingungen aufgezeichnet.

Im Vordergrund stehen bei der Auswertung die Fragen nach dem Lagetyp, der

Herzfrequenz, der Überleitungszeit (PQ-Intervall), der Dauer des QRS-Komplexes und des

QT-Intervalles. Die ermittelten Werte für das QT-Intervall sollen in Abhängigkeit von der

Herzfrequenz mit den im beiliegenden Nomogramm dargestellten Normalwerten verglichen

werden.

In Einzelfällen werden zusätzlich die unipolaren Brustwandableitungen nach WILSON und

die bipolaren Brustwandableitungen nach NEHB registriert

Die Ableitpunkte für die Brustwandableitungen nach WILSON sind:

V1: 4 ICR re. parasternal

V2: 4 ICR li. parasternal

V3: Mitte zwischen V2 und V4

V4: Schnittpunkt 5 ICR li. mit der Medioklavikularlinie

V5: Schnittpunkt li. vordere Axillarlinie mit der durch V4 gelegten Horizontalebene.

V6: Schnittpunkt li. mittlere Axillarlinie mit der durch V4 gelegten Horizontalebene.

Als indifferente Elektrode wird eine virtuelle Sammelelektrode (Wilson-Elektrode) benutzt, die

durch Zusammenschalten der drei Elektrodenkabel von den Extremitäten (rechter Arm,

linkes Arm, linkes Bein) über Widerstände von 5000 Ohm gebildet wird.

EKG - Auswertung

Bei den bipolaren Brustwandableitungen nach NEHBwerden die Elektroden an folgenden Punkten

aufgesetzt:

1: 1. ICR re. parasternal

2: Schnittpunkt 5. ICR links und hintere Axillarlinie

3: Herzspitze

Es ergeben sich die

Ableitungen

D (dorsal) : 1 - 2

A (anterior): 1 - 3

I (inferior): 2 - 3

Page 15: Vegetative Physiologie

14

Herz - EKG

EKG - Auswertung

Abb. 8 Schema zur Ermittlung des Herzlagetyps aus den Extremitätenableitungen nach

EINTHOVEN und GOLDBERGER

I

II III

avLavR

II

I

III

avF

avF

avRavL

+

-

-

+

-

+

++

+

-

- -

Page 16: Vegetative Physiologie

15

Herz - EKG

EKG - Auswertung - Befunde

Abb. 9

Schema zur Bestimmung der

relativen QT - Dauer.

Normalbereich durch längs-

ovale Kurve eingeschlossen

(nach LEPESCHKIN).

intraatriale Leitungsstörung

Überleitungsstörung

intraventrikuläre Leitungsstörung

Hypertrophiezeichen

Erregungsrückbildungsstörungen

Extrasystolen

Frequenz

Rhythmus

Lagetyp

PQ - Intervall

QRS

QT - Intervall

weitere Befunde

Dauer d. Systole

Dauer d. Diastole

Page 17: Vegetative Physiologie

16

Herz - EKG

Extrasystolen

Extrasystolen werden nach dem Ort ihrer Entstehung ( Vorhof oder Herzkammern ) als

supraventrikuläre oder ventrikuläre Extrasystolen bezeichnet.

Nach dem Zeitpunkt Ihrer Entstehung unterscheidet man interponierte und nicht interponierte

Extrasystolen. Interponierte Extrasystolen sind stets ventrikuläre Extrasystolen.

Beschreiben Sie die typischen Merkmale der Extrasystolen.

Zeichnen Sie ein Beispiel.

Merkmale supraventrikulärer Extrasystolen:

Beispiel einer supraventrikulären Extrasystole. Ableitung EINTHOVEN II beim Indifferenztyp.

Page 18: Vegetative Physiologie

17

Herz - EKG

Merkmale nicht interponierter ventrikulärer Extrasystolen:

Beispiel einer nicht interponierten ventrikulären Extrasystole.

Ableitung EINTHOVEN II beim Indifferenztyp.

Merkmale interponierter ventrikulärer Extrasystolen:

Beispiel einer interponierten ventrikulären Extrasystole.

Ableitung EINTHOVEN II beim Indifferenztyp.

Page 19: Vegetative Physiologie

18

Herz - EKG

EKG bei Störungen der atrio-ventrikulären Erregungsüberleitung

Stellen Sie die typischen Merkmale der verschiedenen AV-Blöcke einander gegenüber.

Zeichnen Sie ein Beispiel.

Merkmale des AV - Blockes 1. Grades

Merkmale des AV - Blockes 2. Grades

Merkmale des AV - Blockes 3. Grades

Page 20: Vegetative Physiologie

19

Herz - EKG Herztöne, Herzgeräusche, Phonokardiogramm

Im Verlauf der normalen Herzaktion treten am Herzen und an den herznahen Gefäßen Schwingungen auf, die auf die Thoraxwand übertragen werden und dort nach Anlegen des Ohres oder mit Hilfe eines Stethoskops abgehört werden können (Auskultation). Obgleich es sich bei den Schallereignissen um zusammengesetzte periodische und aperiodische Schwingungen im Fre-quenzbereich zwischen ca. 15 und 400 Hz handelt, werden sie Herztöne genannt. Zusätzliche Schallerscheinungen, die unter pathophysiologischen Bedingungen vom Herzen und den herznahen Gefäßen ausgehen, nennt man Herzgeräusche. Die Herztöne und Herzgeräusche können mit empfindlichen Mikrophonen und angepassten Verstärkern erfasst und von einem Direktschreiber registriert werden (Phonokardiogramm). Es werden vier Herztöne unterschieden, von denen der I. und der II. Herzton gut auskultiert werden können. Der I. Herzton setzt mit dem Beginn der Systole ein. Sein Anfang wird, abhängig von der Empfindlichkeit der Registrierung und dem erfassten Frequenzbereich, kurz vor oder nach dem Erreichen des Maximums der R-Zacke im EKG aufgezeichnet. Es werden ein Vor-, ein Haupt- und ein Nachsegment des I. Herztones unterschieden. Als wichtigste Ursache für die Entstehung des I. Herztones werden Schwingungen der Ventrikelwände und der geschlossenen AV-Klappen bei der abrupt einsetzenden Anspannung des Myokards um das nicht komprimierbare Blut und die gleichzeitige Formänderung der Ventrikel während der Anspannungsphase der Systole angesehen. Der I. Herzton ist der längste und am lautesten hörbare Herzton.

Er kann am besten im Bereich der Herzspitze über dem linken Ventrikel auskultiert werden. Der II. Herzton beginnt mit dem Ende der Systole. Gleichzeitig tritt im EKG das Ende der T-Welle auf. Er wird in erster Linie auf den plötzlichen Schluss der Aorten- und der Pulmonalklappe zurückgeführt. Die Schwingungen haben im Vergleich zum I. Herzton hohe Frequenzen, sie sind von kurzer Dauer und geringerer Intensität. Der zweite Herzton ist besonders gut im 2 ICR rechts oder links neben dem Sternum als kurzer, heller Herzton zu hören. Insbesondere bei tiefer Inspiration kann der II. Herzton gespalten sein. Der erste Teil setzt beim Schluss der Aortenklappe, der zweite Teil beim Schluss der Pulmonalklappe ein. Neben dem I. und dem II. Herzton kann man einen III. und einen IV. Herzton phonokardiographisch registrieren. Der III. Herzton ist durch niederfrequente Schwingungen geringer Amplitude charakterisiert. Er tritt kurz nach dem II. Herzton (0,12 - 0,15 s nach Beginn des II. Herztons) während des ersten Teils der Füllungsphase der Diastole auf. Der III. Herzton kann im allgemeinen nur bei Kin-dern und Jugendlichen im Bereich der Herzspitze auskultiert werden. Der IV. Herzton (Vorhofton) kann während der Vorhofkontraktion im Phonokardiogramm nachgewiesen werden. Die normalerweise vorrangig niederfrequenten Schwingungen setzen während des zweiten Teils der P-Welle (0,05 - 0,1 s nach Beginn von P) im EKG ein. Die Herzgeräusche sind in der überwiegenden Mehrzahl die Folge einer turbulenten Blutströmung im Herzen und in den herznahen Gefäßen.

Page 21: Vegetative Physiologie

20

Herz - EKG

Ursachen der Turbulenz sind in vielen Fällen angeborene oder erworbene Herzklappenfehler, d.h. Einengungen der Ostien (Klappenstenosen) oder die Unfähigkeit einer Klappe sich vollständig zu schließen (Klappeninsuffizienz). Herzgeräusche können außerdem auftreten bei Defekten der Herzscheide-wände oder bei Entzündungen des Perikards. Geräusche, die bei einer Aortenisthmusstenose oder einem unver-schlossenen Ductus arteriosus Botalli auftreten, werden sehr häufig zu den Herzgeräuschen gezählt. Im Vordergrund stehen die durch Störungen der Klappenfunktion hervorge-rufenen Herzgeräusche. Nach dem Zeitraum ihres Auftretens unterscheidet

man systolische Herzgeräusche (zwischen dem I. und dem II. Herzton; Systolikum) von diastolischen Geräuschen (zwischen dem II. und I. Herzton; Diastolikum). Stenosen der Aorten- und der Pulmo-nalklappe führen zu systolischen Geräu-schen, Insuffizienzen dieser Klappen zu diastolischen Geräuschen. Bei Mitral- und Trikuspidalstenosen treten diastolische Herzgeräusche auf, bei Insuffizienzen der beiden Klappen systolische Herzgeräusche. Die Herz-geräusche, die durch Störungen der verschiedenen Herzklappen hervorgerufen werden, sind am lautesten an den Auskultationspunkten zu hören (Punctum maximum).

Die Auskultationspunkte liegen:

im 2 ICR rechts, parasternal (Aortenklappe),

im 2 ICR links, parasternal (Pulmonalklappe),

im 4. oder 5. ICR rechts, parasternal (Trikuspidalklappe),

im 5 ICR links, in der Medioclavicularlinie (Mitralklappe).

Die bei Mitralklappenstenose und Aortenklappeninsuffizienz auftretenden Geräusche können

am besten am Erb'schen Punkt (3. ICR links, parasternal) auskultiert werden.

Page 22: Vegetative Physiologie

21

Herz - EKG

Übungsaufgabe:

Welcher Befund liegt vor, wenn das zeitgleich mit dem EKG registrierte Phonokardiogramm

über dem 2 ICR rechts parasternal abgeleitet wurde?

Aufgaben: 1. Registrieren Sie gleichzeitig das EKG in der II. Ableitung nach EINTHOVEN

und das Phonokardiogramm.

2. Auskultieren Sie die Herztöne an den Auskultationspunkten

für die vier Herzklappen.

Befund:

Page 23: Vegetative Physiologie

22

Herz - EKG

Übungsaufgabe: Beurteilen Sie folgende EKG-Ableitungen

Befund

Befund

Page 24: Vegetative Physiologie

23

Herz – Kreislauf 1 1. Elektromechanische Kopplung, Kontraktilität

Das an der Membran der Myokardfasern fortgeleitete Aktionspotenzial gelangt über Membraneinfaltungen - transversale Tubuli - in das Zellinnere und führt zur Freisetzung von Calcium-Ionen aus den Speichern des sarkoplasmatischen Retikulums. Die Ca

++-Ausschüttung durch

die intrazellulären Depots wird vorrangig durch den Einstrom von Calcium-Ionen in die Herzmuskelzellen während des Aktionspotenzials ausgelöst (Trigger-effekt). Sobald die zytosolische Ca

++-

Konzentration einen kritischen Wert im Bereich von ca. 10-6 mol/l erreicht hat, treten als Folge der Bindung von Calcium-Ionen an das Troponin Konformations-änderungen des Troponin-Tropomyosin-Komplexes auf, die Wechselwirkungen zwischen den kontraktilen Proteinen Aktin und Myosin ermöglichen. Durch die zyklische Ausbildung von Querbrücken gebildet von den sogenannten Köpfen der Myosinmoleküle, werden die Aktin-filamente teleskopartig über die Myo-sinfilamente gezogen. Die Verlagerung der Aktinfilamente führt zur Verkürzung des einzelnen Sarkomeres, der funktionellen Einheit der die Myokardfasern durch-ziehenden kontraktilen Myofibrillen. (Abb. 1) Die Erschlaffung der Herzmuskelzellen setzt während des letzten Abschnittes der Repolarisationsphase des Aktions-potenzials ein. Mit Beendigung des Ca++-Einstromes in die Zellen wird die Ca++-Freisetzung abgeschlossen. Da gleichzeitig durch primär oder sekun-där aktive Transportsysteme die Calcium-Ionen aus dem freien Zellraum in die Speicherorganellen oder in den Extra-zellulärraum zurücktransportiert werden,

sinkt die Ca++-Konzentration des Zytosols wieder unter die kritische Grenze für die Auslösung der Interaktion zwischen den Myofilamenten.

Abb. 1 Schematische Darstellung des Aktionspotenzials einer Arbeits-myokardfaser (oben) und der durch die Erregung ausgelösten elektro-mechanischen Kopplung (unten). Links: Ca++-Einstrom in die Zelle, Ca++-Freisetzung aus dem sarkoplasmatischen Retikulum, Aktivierung des kontraktilen Apparates; rechts: Erschlaffung nach Ca++-Rücktransport in das sarko-plasmatische Retikulum und in den Extrazellularraum (Grote und Kaufmann: Herzinsuffizienz. In: Pathophysiologie (Hrsg. Kaufmann u. Löhr). Die schnelle Wiederauffüllung der Ca++-Speicher des sarkoplasmatischen Retikulums ist eine wichtige Voraus-setzung für den normalen Ablauf der folgenden Kontraktion. Sie wird wesentlich unterstützt durch den Ca++-Einstrom in die Zellen während des Aktionspotenzials (Auffülleffekt).

Page 25: Vegetative Physiologie

24

Herz – Kreislauf 1 Da nach Aktivierung des Sympathikus und Erhöhung der Ca++-Leitfähigkeit der Zell-membranen der Ca++-Einstrom in die Myo-kardfasern anwächst, läuft der Kontraktionszyklus schneller ab. Gleichzeitig können bei unveränderter Vordehnung größere Spannungs- und Längenänderungen ausgelöst werden (Kontraktilitätssteigerung). Unter dem Einfluss einer erhöhten Aktivität des Parasympathikus nimmt die Kontraktilität des Vorhofmyokards ab, da die Zunahme der K+-Leitfähigkeit der Myokardfasermembran zur Verkürzung des Aktionspotenzials und damit zur Verminderung des Ca++-Einstroms in die Zellen führt.

Durch die Kontraktion der Myokardfasern wird das Blut in die nachgeschalteten Strombahnabschnitte des kleinen und des großen Kreislaufes gepumpt. Die Richtung des Blutstromes wird dabei durch die Ventilfunktion der Atrioventrikularklappen und die Klappen der Ausstrombahnen (Aorten- und Pulmonalklappe) bestimmt. Der einzelne Herzzyklus besteht aus den aufeinanderfolgenden Kontraktionsphasen des Myokards der Vorhöfe (Vorhofsystole) und der Ventrikel (Ventrikelsystole) und den anschließenden Diastolen der Vorhöfe bzw. der Ventrikel (Abb. 2).

Abb. 2 Schematische Darstellung des Kontraktionsablaufes während eines Herzzyklus

Page 26: Vegetative Physiologie

25

Herz – Kreislauf 1 2. Druck- und Volumenänderungen

Während des Kontraktionszyklus treten im linken wie im rechten Ventrikel charakteristische Druck- und Volumen-änderungen auf, die in Form eines Druck-Volumen-Diagramms dargestellt werden können. Am Ende der Diastole sind beide Ventrikel mit je 120 bis 140 ml Blut gefüllt. Der zugehörige enddiastolische Druck beträgt im linken Ventrikel 6 bis 10 mmHg, im rechten Ventrikel 2 bis 6 mmHg. Da die diastolischen Drücke in der Aorta und in der Arteria pulmonalis weit über diesen Werten liegen, sind die Klappen der entsprechenden Ausstrombahnen ge-schlossen. Mit Einsetzen der Ventrikelsystole und beginnendem Druckanstieg in den Herz-kammern schließen sich die Atrioventriku-larklappen. Während der 1. Phase der Systole, der Anspannungsphase, wird der Ventrikeldruck bei konstantem Ventrikel-volumen erhöht, das Myokard kontrahiert sich isovolumetrisch. Sobald der Ventrikeldruck den Druck der nachgeschalteten Strombahn über-schreitet, öffnet sich die Aorten- bzw. die Pulmonalklappe und es beginnt die Aus-wurfphase der Systole. Durch eine auxotonische Kontraktion, die durch eine Drucksteigerung bei gleichzeitiger Volumenabnahme gekennzeichnet ist, wird vom linken wie vom rechten Ventrikel ein Volumen von ca. 60-70 ml ausgeworfen. Die gleichzeitig erreichten maximalen Drücke liegen in der linken Herzkammer zwischen 120 und 140 mmHg und in der rechten Herzkammer zwischen 20 und 30 mmHg. Die Systole der Ventrikel endet mit dem Schluss der Aorten- und der Pulmonalklappe, wenn nach Einsetzen der Erschlaffung der Ventrikeldruck unter den gleichzeitig in der Aorta bzw. in der Arteria pulmonalis herrschenden Druck abfällt.

Die weitere Erschlaffung des Ventrikel-myokards führt in beiden Kammern zur isovolumetrischen Druckabnahme. Das in den Ventrikeln verbliebene Blutvolumen beträgt je 60 bis 70 ml. Die Entspannungsphase der Diastole endet, wenn der Ventrikeldruck unter den Druck in den Vorhöfen abgesunken ist, die Atrioventrikularklappen sich öffnen und Blut der Druckdifferenz folgend aus den Vorhöfen in die Ventrikel strömt. Am Ende der Füllungsphase der Diastole wird der Blutstrom in die Ventrikel durch die Vorhof-kontraktion unterstützt. Der Beitrag der Vorhofsystole zur Kammerfüllung ist unter physiologischen Bedingungen bei körperli-cher Ruhe gering (ca. 10%), er gewinnt an Bedeutung bei Steigerung der Herzfrequenz z.B. durch physische und psychische Belastung sowie bei Funktionsstörungen der Atrioventrikular-klappen. Die Anpassung der Förderleistung des Herzens an den Durchblutungsbedarf des Organismus wird in erster Linie durch die Änderungen sympathischer und parasympathischer Einflüsse erreicht. Unter dem Einfluss eines erhöhten Sympathikotonus nehmen die Herz-frequenz, die Geschwindigkeit der Erregungsüberleitung auf das Ventrikel-myokard, das Schlagvolumen und die systolische Spannungsentwicklung zu. Da die Herzfrequenz bis etwa 180-200 pro min und das Schlagvolumen nahezu auf 120 ml erhöht werden können, ergibt sich für das Herzminutenvolumen ein Maximalwert im Bereich von ca. 25 l pro min. Wie in Abb. 6 dargestellt, tritt nach Aktivierung des Sympathikus eine Verlagerung der Grenzen für die Druck- und Volumenänderungen in den Herzkammern während der Myokardkon-traktion auf.

Page 27: Vegetative Physiologie

26

Herz – Kreislauf 1 Unter gleichen Ausgangsbedingungen sind die Maxima für die alleinige Druckzunahme (Kurve der isovolumetri-schen Maxima) oder die alleinige Volumenabnahme (Kurve der isotonischen Maxima) zu größeren Werten verschoben. Bei unveränderter Vordehnung ist es dem Herzmuskelgewebe möglich, höhere Drücke zu entwickeln und ein größeres Blutvolumen auszuwerfen.

Das endsystolische Ventrikelvolumen ist gegenüber dem Normwert verringert. Als ein Maß für die Kontraktilität des Ventrikelmyokards dient die maximale Druckanstiegsgeschwindigkeit während der Anspannungsphase der Systole (dP/dt)max und der Anteil des Schlag-volumens am enddiastolischen Ventrikel-volumen, die Auswurffraktion.

3. Förderleistung

Die bei Katheteruntersuchungen leicht zu erfassende maximale Druckanstiegsge-schwindigkeit beträgt im linken Ventrikel unter Normalbedingungen ca. 1400 - 2000 mmHg/s. Die Auswurffraktion beider Ventrikel liegt normalerweise im Bereich zwischen 55 und 80 %. Bei akut auftretenden Druck- und Volumenbelastungen kann sich das Myokard darüber hinaus durch intrakardiale Mechanismen anpassen. Nach Erhöhung der Vordehnung ist es den Myokardfasern möglich, größere Drücke zu entwickeln und eine größere Volumenabnahme herbeizuführen. Ursache ist die passive Verlagerung der Aktinfilamente, die bei mäßiger Vordehnung eine stärkere Wechsel-wirkung der kontraktilen Proteine ermöglicht. Darüber hinaus nimmt die Ca++-Empfindlichkeit des kontraktilen Apparates zu. Durch die größere Dehnung der elastischen Elemente im Myokard ist außerdem die Übertragung der in den Sarkomeren aufgetretenen Spannungs- und Längenänderungen verbessert.

Der zuerst von Frank und Starling beschriebene Zusammenhang ermöglicht es dem Herzen, ein vergrößertes venöses Angebot (preload) durch die Erhöhung des Schlagvolumens oder die Zunahme des Widerstandes in der Ausstrombahn (afterload) mit einer stärkeren Druckentwicklung zu beantworten. Da die Anpassungsvorgänge im Myokard kurzfristig nach Erhöhung der Belastung durch die Vergrößerung des end-diastolischen Ventrikelvolumens ausgelöst werden und auf das rechte oder linke Herz beschränkt bleiben können, führen sie zu einer ständigen Anpassung der Leistung des einen Ventrikels an die des anderen. Die Grenzen für die intrakardiale Anpassung werden erreicht, wenn bei sehr großen enddiastolischen Ventrikel-volumina die Myokardfasern so stark gedehnt werden, dass sich in den Myofibrillen die Aktin- und Myosinfilamente kaum noch überlappen und die Zahl der Querbrücken, die zwischen den kon-traktilen Proteinen ausgebildet werden können, abnimmt.

Page 28: Vegetative Physiologie

27

Herz – Kreislauf 1 4. Überwachung der Herz- und Kreislauffunktion

Die Funktionen von Herz und Kreislauf werden fortlaufend überwacht mithilfe von Druck- und Volumenrezeptoren im großen und kleinen Kreislauf. Von besonderer Bedeutung sind die sogenannten Presso-rezeptoren im Karotissinus und im Aorten-bogen, durch die depressorische Reaktionen bei Erhöhung des Blutdruckes über die Verminderung des Sympathikotonus bei gleichzeitiger Zunahme des Parasympathikotonus ausgelöst werden können. Sie werden häufig als Blutdruckzügler beschrieben. Im Herzen findet man in den Vorhöfen wie in den Ventrikeln Druck- und Volumen-Rezeptoren. Von den Vorhofrezeptoren registrieren die A-Rezeptoren vorrangig die während der Vorhofsystole entwickelte Spannung, während die B-Rezeptoren die Füllung der Vorhöfe erfassen. Die in geringer Zahl vorhandenen Ventrikel-rezeptoren reagieren auf Druckver-änderungen, besonders auf die Druckzunahme während der Anspannungsphase. Die B-Rezeptoren sind von großer Bedeutung für die Regulation des Blutvolumens. Bei vermehrter Aktivierung nach starker Vorhoffüllung lösen sie eine Herabsetzung des Sympathikotonus aus mit nachfolgender Abnahme des Blutdrucks, Umverteilung des Blutes in die Kapazitätsgefäße des Niederdruck-systems und vermehrter Flüssigkeits-ausscheidung durch die Nieren. Vergleichbare Reaktionen ruft das atriale natriuretische Peptid (ANP) hervor, das von Zellen des rechten wie des linken Vorhofs in Abhängigkeit von der Wandspannung ausgeschüttet wird. Das Peptid verursacht eine Verminderung des Blutvolumens und eine Erniedrigung des

Blutdruckes, da es die Natrium- und Wasserausscheidung durch die Niere erhöht und zu einer Vasodilatation führt. Von verschiedenen Autoren werden die endokrinen Zellen des Myokards und das von ihnen gebildete ANP als ein Gegenspieler des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems beschrieben. Abb. 3 Schematische Darstellung des Druckverhaltens in der Aorta (D), dem linken Ventrikel (V) und dem rechten Vorhof (A und B) mit dem Erregungsmuster in den afferenten Fasern des Vagus, ausgehend von den Presso-rezeptoren im Aortenbogen, den Ventrikelrezeptoren und den A- und B-Rezeptoren der Vorhöfe (aus Koepchen: Kreislaufregulation. In: Physiologie des Menschen (Hrsg. Gauer, Kramer, Jung), 1972).

Page 29: Vegetative Physiologie

28

Herz – Kreislauf 1

Das Druck- Volumen Diagramm des linken Ventrikels Ruhedehnungskurve

Druck-Volumen-Beziehung des ruhenden, nicht schlagenden Herzens.

Kurve der Isovolumetrischen Maxima

Maximale Druckentwicklung bei isovolumetrischer Kontraktion des Myokards in Abhängigkeit von der Ventrikelfüllung.

Kurve der isotonischen Maxima

Maximale Volumenabnahme bei isotonischer Kontraktion des Myokards in Abhängigkeit von der Ventrikelfüllung.

Kurve der Unterstützungsmaxima

Druckentwicklung und Volumenabnahme bei vorgegebener Ventrikelfüllung.

Abb. 4

Schematische Darstellung der Druck- und Volumenänderungen (Arbeitsdiagramm) für den

linken Ventrikel eines normalen Herzens während des Herzzyklus unter Ruhebedingungen.

0

50

100

150

200

250

300

350

0 50 100 150 200

Volumen (ml)

Dru

ck (m

mH

g)

Kurve der isovolumetrischen

Maxima

Kurve der Unterstützungs-

Maxima

Ruhedehnungskurve

Kurve der isotonischen

Maxima

PS

PD

EDV

SV

Page 30: Vegetative Physiologie

29

Herz – Kreislauf 1

Abb. 5

Normales Verhalten von Druck und Volumen

im linken Ventrikel des Herzens eines gesunden

Erwachsenen. Zusätzlich eingezeichnet sind die

Druckkurve der Aorta ascendens, das

Elektrokardiogramm und das Phonokardiogramm.

AP : Anspannungsphase;

Austr.P : Austreibungsphase,

EP : Erschlaffungsphase;

I, II und III = 1., 2. und 3. Herzton,

VT : Vorhofton

Abb. 6

Druck-Volumen-Diagramm

des linken Ventrikels

a) während einer

normalen Herzaktion

(Arbeitsdiagramm

mit dünnen

Strichen gezeichnet).

b) unter den Bedingungen

eines erhöhten

Sympathikotonus

(Arbeitsdiagramm

mit dicken

Strichen gezeichnet).

0

50

100

150

200

250

300

350

0 50 100 150 200

Volumen (ml)

Dru

ck (m

mH

g)

isovolumetrische Maxima

U - Kurve

isotonische Maxima

Ruhedehnungskurve

U - Kurve

PS

PS

PD

PD

SV

SV

Page 31: Vegetative Physiologie

30

Herz – Kreislauf 1

Abb. 7

Druck-Volumen-Diagramm

des linken Ventrikels

a) während einer normalen

Herzaktion (Arbeitsdiagramm mit

dünnen Strichen gezeichnet)

und b) bei kurzfristiger Anpassung der

Herzarbeit an eine erhöhte

Volumenbelastung nach dem

Frank-Starling-Mechanismus

(Arbeitsdiagramm mit dicken

Strichen gezeichnet).

Abb. 8

Druck-Volumen-Diagramm des

linken Ventrikels

a) während einer normalen

Herzaktion (Arbeitsdiagramm

mit dünnen Strichen

gezeichnet)

und b) bei kurzfristiger Anpassung

der Herzarbeit an eine

erhöhte Druckbelastung nach

dem

Frank-Starling-Mechanismus

(Arbeitsdiagramm mit dicken

Strichen gezeichnet).

0

50

100

150

200

250

300

350

0 50 100 150 200

Volumen (ml)

Dru

ck (m

mH

g)

U-Kurve zu EDV = 128 ml

U-Kurve zu EDV = 148 ml

Kurve der isotonischen

M axima

Ruhedehnungs-kurve

PS

PD

SV 1 = 78 ml

SV 2 = 88 ml

Kurve der isovolumetrischen

M axima

0

50

100

150

200

250

300

350

0 50 100 150 200Volumen (ml)

Dru

ck (m

mH

g)

Kurve der isovolumetrischen

M axima

U-Kurve zu EDV = 130 ml

U-Kurve zu EDV = 162 ml

Ruhedehnungs-kurve

PS

Kurve der isotonischen M axima

SV = 72 ml

SV = 72 ml

PS

PD

PD

Page 32: Vegetative Physiologie

31

Herz – Kreislauf 1

Praktikumsaufgaben: Druck-Volumen-Diagramm des linken Ventrikels

Bei einem isolierten Säugetierherzen, dessen Größe etwa der des normalen menschlichen Herzens entspricht, werden folgende Werte im linken Ventrikel gemessen:

Füllungsvolumen (ml)

Füllungsdruck (mm Hg)

V min (ml)

P max (mm Hg)

25 1,2 4 96

50 2,3 6 153

75 3,7 7 199

100 6,2 10 238

125 9,5 15 269

150 15,3 25 285

175 26,2 41 293

200 46,5 68 291

225 92,5 135 280

Abkürzungen

EDP enddiastolischer Druck

EDV enddiastolisches Volumen

SV Schlagvolumen

EF Ejektionsfraktion (SV / EDV)

PD diastolischer Druck in der Aorta

Pm mittlerer Druck

P max. maximaler Druck bei isovolumetrischer Kontraktion

V min minimales Volumen bei isotonischer Kontraktion

max. SP maximaler Druck während der Systole

Zur Berechnung der Druck - Volumen - Arbeit:

1 mm Hg = 133 N / m2

1 ml = 10 -6 m3

Page 33: Vegetative Physiologie

32

Herz – Kreislauf 1

Auf Blatt 1 wurden die Ruhedehnungskurve und die Kurven der isotonischen und isovolumetrischen Maxima mit Hilfe o.g. Daten konstruiert. Aufgabe 1 Druck- und Volumenänderungen im linken Ventrikel für einen Herzzyklus

Tragen Sie die Druck- und Volumenänderungen im linken Ventrikel für einen Herzzyklus unter normalen Bedingungen in das P-V-Diagramm ein.

Aufgabe 2 erniedrigte Vorlast / erhöhte Vorlast

Konstruieren Sie im gleichen Diagramm "Druck-Volumen-Schleifen" für die Bedingungen

Berücksichtigen Sie dabei die gleichen Druckwerte wie bei Aufgabe 1.

enddiastolisches Volumen (EDV)

diastolischer Druck in der Aorta (PD) 80 mmHg

maximaler Druck während der Systole (max. SP) 130 mmHg

Schluss der Aortenklappe bei 110 mmHg

a) bei erniedrigter Vorlast EDV =

b) bei erhöhter Vorlast EDV =

Wert wird im Praktikum

angegeben.

Wert wird im Praktikum

angegeben.

Page 34: Vegetative Physiologie

33

Herz – Kreislauf 1

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

110

120

130

140

150

160

170

180

190

200

210

220

230

240

250

260

270

280

290

300

310

320

330

340

3500 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

110

120

130

140

150

160

170

180

190

200

210

220

230

Volumen (ml)

Dru

ck (m

mH

g)

Blatt 1

Page 35: Vegetative Physiologie

34

Herz – Kreislauf 1

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

110

120

130

140

150

160

170

180

190

200

210

220

230

240

250

260

270

280

290

300

310

320

330

340

3500 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

110

120

130

140

150

160

170

180

190

200

210

220

230

Volumen (ml)

Dru

ck (m

mH

g)

Blatt 1 (Reserve)

Page 36: Vegetative Physiologie

35

Herz – Kreislauf 1

Aufgabe 3 Druck-Volumen-Arbeit

Lesen Sie die zugehörigen Werte für das Schlagvolumen (SV) ab und berechnen Sie für die Bedingungen bei erniedrigter, normaler und erhöhter Vorlast die Druck-Volumen-Arbeit für den linken Ventrikel nach: Arbeit (W) = (Pm Austreibungsphase - Pm Füllungsphase) x SV Aufgabe 4 Ejektionsfraktionen Tragen Sie die Schlagvolumina als Funktion der vorgegebenen enddiastolischen Volumina

auf und berechnen Sie die Ejektionsfraktionen.

Welcher Zusammenhang lässt sich aus der Grafik ableiten ?

Tabelle: Ergebnisse der Aufgaben 3 und 4

EDV (ml)

PD (mm Hg) 80 80 80

max. SP (mm Hg) 130 130 130

Schluss der Aortenklappe (mmHg) 110 110 110

SV ( ml )

PmA = mittlerer Druck in der Auswurfphase

PmF = mittlerer Druck in der Füllungsphase

PmA - PmF (mm Hg)

PmA - PmF ( N / m2 )

Druck-Volumen Arbeit: W ( Nm )

Ejektionsfraktion

Page 37: Vegetative Physiologie

36

Herz – Kreislauf 1 zu Aufgabe 4 und 6: Schlagvolumina als Funktion der vorgegebenen enddiastolischen Volumina

Aufgabe 5 erhöhte Nachlast Konstruieren Sie die Druck-Volumen-Schleife für den Fall akuter Druckanpassung

auf Blatt 2.

Bei welchem EDV ist damit zu rechnen, dass trotz erhöhter Druckbelastung der linke

Ventrikel das Ausgangsschlagvolumen fördert?

Das Ausgangsschlagvolumen wird gefördert bei EDV =

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

110

120

130

140

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

110

120

130

140

150

160

170

180

190

200

EDV (ml)

SV (m

l)

enddiastolisches Volumen (EDV) ml diastolischer Druck in der Aorta (PD) 105 mmHg maximaler Druck während der Systole (max. SP) 160 mmHg Schluss der Aortenklappe bei 135 mmHg

Page 38: Vegetative Physiologie

37

Herz – Kreislauf 1

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

110

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170

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190

200

210

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230

240

250

260

270

280

290

300

310

320

330

340

3500 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

110

120

130

140

150

160

170

180

190

200

210

220

230

Volumen (ml)

Dru

ck (m

mH

g)

Blatt 2

SV = 70 ml

Bei welchem EDV wird trotz erhöhter Nachlast

(Daten siehe Aufgabe 6)

wieder das Ausgangsschlagvolumen

von 70 ml gefördert ?

Page 39: Vegetative Physiologie

38

Herz – Kreislauf 1

0

10

20

30

40

50

60

70

80

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100

110

120

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140

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170

180

190

200

210

220

230

240

250

260

270

280

290

300

310

320

330

340

3500 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

110

120

130

140

150

160

170

180

190

200

210

220

230

Volumen (ml)

Dru

ck (m

mH

g)

Blatt 2 Reserve

SV = 70 ml

Bei welchem EDV wird trotz erhöhter Nachlast

(Daten siehe Aufgabe 6)

wieder das Ausgangsschlagvolumen

von 70 ml gefördert ?

Page 40: Vegetative Physiologie

39

Herz – Kreislauf 1 Aufgabe 6 Bedingungen bei erhöhtem Sympathikotonus

In Blatt 3 sind Ihnen zusätzlich Kurven der isotonischen und isovolumetrischen Maxima

für die Bedingungen bei erhöhtem Sympathikotonus vorgegeben.

Welche Schlagvolumina können unter den gegebenen Voraussetzungen bei

enddiastolischen Volumina von 80 ml, 130 ml und 180 ml ausgeworfen werden ?

Tragen Sie die ermittelten Schlagvolumina als Funktion

der enddiastolischen Volumina auf

und berechnen Sie die Ejektionsfraktion.

diastolischer Druck in der Aorta (PD) mmHg

maximaler Druck während der Systole (max. SP) 130 mmHg

Schluss der Aortenklappe bei 110 mmHg

EDV (ml) 80 130 180

max. SP (mm Hg) 130 130 130

Schluss der Aortenklappe (mmHg) 110 110 110

SV (ml)

Ejektionsfraktion (EF)

Wert wird im Praktikum

angegeben.

Page 41: Vegetative Physiologie

40

Herz – Kreislauf 1

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

110

120

130

140

150

160

170

180

190

200

210

220

230

240

250

260

270

280

290

300

310

320

330

340

350

360

370

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

110

120

130

140

150

160

170

180

190

200

210

220

230

Volumen (ml)

Dru

ck (m

mH

g)

isotonische Maxima bei erhöhtem

Sympathikotonus

Blatt 3

Ruhedehnungskurve

zu Aufgabe 6

isovolumetrische Maxima bei erhöhtem Sympathikotonus

Page 42: Vegetative Physiologie

41

Herz – Kreislauf 1 Bestimmung des Herzzeitvolumens nach dem Fick’schen Prinzip Wenn man von der Annahme ausgeht, dass das Herzzeitvolumen (HZV) im kleinen Kreislauf dem im großen Kreislauf entspricht, kann man dessen Größe bei Kenntnis der O2-Aufnahme in der Lunge (!V O2) und der O2-Konzentrationsdifferenz

zwischen dem Blut der Vv.pulmonales und der A.pulmonalis (avDO2) nach der Beziehung HZV (l/min) =

!V O2 (l O2 / min)

avDO2 (l O2 / l Blut) berechnen. Neben der Bestimmung der O2-Aufnahme

der Lunge muss die O2-Konzentration im arteriellen Blut und im Blut der A. pulmonalis oder des rechten Herzens direkt gemessen oder indirekt ermittelt werden. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass unter physiologischen Bedingungen bereits ein kleiner Teil des venösen Blutes nicht am Gasaustausch in der Lunge teilnimmt und dass außerdem venöses Blut der Lunge und des Myokards über die Vv. bronchiales bzw. die Vv. cordis minimae dem arterialisierten Blut zugemischt wird. Diese Shuntblutmenge ist bei gesunden Versuchspersonen gering, sie beträgt etwa 2% des HZV. Wenn eine direkte Messung der O2-Konzentration des Blutes nicht möglich ist, kann die Konzentration des chemisch gebundenen Sauerstoffs indirekt aus den zugehörigen Werten für die Hämoglobin-konzentration und die O2-Sättigung bestimmt werden nach:

CO2 chemisch gebunden (l O2/l Blut) =

[Hb] (g/l) . 1,34 (ml O2/g Hb) . SO2 (%) . 10-5

Für die Konzentration des physikalisch ge-lösten Sauerstoffs gilt:

CO2 physikalisch gelöst (l O2/l Blut) =

0,024 (l O2 / l Blut • mmHg) • PO2 (mmHg)

760

Da im normalen arteriellen Blut nur etwa 1-2% des vorhandenen Sauerstoffs in physikalisch gelöster Form vorliegen, verzichtet man häufig auf die Berechnung dieses Anteils. Unter den Bedingungen erhöhter O2-Partialdrücke bei Beatmung mit reinem Sauerstoff oder bei stark erniedrigter Hämoglobinkonzentration steigt der Anteil des physikalisch gelösten Sauerstoffs an der O2-Konzentration des Blutes, seine Vernachlässigung würde in diesen Fällen zu deutlichen Fehlern führen. Die O2-Sättigung einer Blutprobe kann photometrisch bestimmt oder aus den direkt gemessenen Werten für PO2 und pH mit Hilfe von Nomogrammen ermittelt werden (z.B. Nomogramm nach Thews und Harnoncourt). Da man Blut der A. pulmonalis lediglich über einen "Rechtsherzkatheter" gewinnen kann, müssen wir uns bei der Ermittlung der arterio-venösen O2-Konzentrationsdiffe-renz neben dem Wert für das Kapillarblut des Ohrläppchens auf den Normalwert des venösen Blutes beschränken.

Page 43: Vegetative Physiologie

42

Herz – Kreislauf 1

Praktikumsaufgabe 7: Bestimmung des Herzzeitvolumens Messdaten und Ergebnisse

Hb - Konzentration

Wert wird

im Praktikum angegeben

O2 - Aufnahme

Wert wird

im Praktikum angegeben

PO2 im arteriellen Blut

Normwert

SO2 im arteriellen Blut

Normwert

arterielle O2 - Konzentration berechnen

PO2 im venösen Blut

Normwert

SO2 im venösen Blut

Normwert

venöse O2 - Konzentration berechnen

avDO2 berechnen

aus diesen Messdaten

ergibt sich

ein Herzzeitvolumen von:

berechnen

wird eine avDO2 von

60 ml O2 / l Blut angenommen, errechnet sich das HZV zu:

berechnen

Page 44: Vegetative Physiologie

43

Herz – Kreislauf 1 Die Koronardurchblutung Im menschlichen Herzen finden sich im allgemeinen 2 Koronararterien, die beide aus der Aortenwurzel entspringen. Die rechte Koronararterie versorgt den rechten Ventrikel, Teile des Septums und die Hinterwand des linken Ventrikels. Die linke Koronararterie versorgt das übrige Herz. Von den epikardial verlaufenden Koronararterien gehen nahezu rechtwinklig Versorgungsäste ab, die bis zum Endokard reichen. Innerhalb eines Herzzyklus schwankt die Koronardurchblutung erheblich (siehe unten) Der wesentliche Anteil der Durchblutung erfolgt während der Ventrikeldiastole, während der Systole sinkt der Koronarfluss auf Null. Ursache für diesen phasischen Koronarfluss ist die Kompression der Kapillaren in der Ventrikelsystole. Da in den endokardnahen Schichten des Myokards die systolische Wandspannung am höchsten ist, wird dieser Bereich am schlechtesten mit Sauerstoff versorgt. Eine pathologisch verminderte Koronardurchblutung manifestiert sich daher häufig zuerst in einer Innenschichtischämie. Von entscheidender Bedeutung für die Anpassung der Koronardurchblutung an den Bedarf sind metabolische Faktoren. Hierzu zählt vorwiegend die durch O2-Mangel ausgelöste Dilatation der Koronargefäße. Daneben spielen eine Zunahme von Adenosin, ein Anstieg der extrazellulären Kaliumkonzentration und eine Zunahme der Stickstoffmonoxid-freisetzung (NO) aus dem Endothel eine Rolle bei der Anpassung der Durchblutung an den Bedarf. Bei körperlicher Belastung

kann die Koronardurchblutung etwa um den Faktor 4 – 5 gesteigert werden. Die Differenz zwischen der maximal möglichen Durchblutung und der Durchblutung in Ruhe nennt man Koronarreserve.

Abb.9: Koronararterien und phasischer Koronarfluss

Page 45: Vegetative Physiologie

44

Herz – Kreislauf 1 Praktikumsaufgabe 8a Koronardurchblutung bei Ruhebedingungen

Unter Ruhebedingungen wurden folgende Werte bestimmt:

Myokardialer O2-Verbrauch 0,036 Liter O2 pro min

Arterio-koronarvenöse

Sauerstoffkonzentrationsdifferenz

0,14 Liter O2 pro l Blut

Arterio-venöse

Sauerstoffkonzentrationsdifferenz

0,07 Liter O2 pro l Blut

O2-Verbrauch der Versuchsperson 0,380 Liter O2 pro min

Herzzeitvolumen

( berechnen !)

Berechnung der Koronardurchblutung

Ergebnis: (berechnete Werte eintragen) Die Koronardurchblutung (gesamtes Herz)

beträgt :

Der Anteil der Koronardurchblutung

am Herzzeitvolumen beträgt:

Bei einem Herzgewicht von 300 g

errechnet sich eine spezifische

Koronardurchblutung von:

Page 46: Vegetative Physiologie

45

Herz – Kreislauf 1

Praktikumsaufgabe 8b Koronardurchblutung bei körperlicher Belastung

Während maximaler körperlicher Arbeit wurden folgende Werte bestimmt:

Myokardialer O2-Verbrauch 0,18 Liter O2 pro min

Arterio-koronarvenöse

Sauerstoffkonzentrationsdifferenz 0,18 Liter O2 pro l Blut

Arterio-venöse

Sauerstoffkonzentrationsdifferenz 0,07 Liter O2 pro l Blut

O2-Verbrauch der Versuchsperson 1,4 Liter O2 pro min

Herzzeitvolumen

( berechnen !)

Berechnung der Koronardurchblutung Ergebnis: (berechnete Werte eintragen) Die Koronardurchblutung (gesamtes Herz)

beträgt :

Der Anteil der Koronardurchblutung

am Herzzeitvolumen beträgt:

Bei einem Herzgewicht von 300 g

errechnet sich eine spezifische

Koronardurchblutung von:

Page 47: Vegetative Physiologie

46

Herz – Kreislauf 1 Der Sauerstoff-Verbrauch des Herzens in Ruhe und unter Belastung

Aus der koronaren AVDO2 lässt sich durch Multiplikation mit dem Koronarfluss (CF) der myokardiale Sauerstoffverbrauch (MVO2) berechnen.

MVO2 = AVDO2 x CF

Praktikumsaufgabe 9 Myokardialer Sauerstoffverbrauch

Berechnen Sie den myokardialen Sauerstoffverbrauch eines Menschen in körperlicher Ruhe aus folgenden Angaben:

Koronardurchblutung

240 ml / min

Hb-Konzentration

140 g / Liter Blut

arterielle O2-Sättigung

98 %

koronarvenöse O2-Sättigung

25 %

Arterio-koronarvenöse Sauerstoffkonzentrationsdifferenz

(berechnen ! )

O2-Verbrauch in körperlicher Ruhe

336 ml O2 pro Minute

Herzzeitvolumen

6 Liter pro min

Berechnung des myokardialen Sauerstoff-Verbrauches

Ergebnis:

Der myokardiale O2-Verbrauch beträgt in Ruhe: (gesamtes Herz ) Der Anteil des myokardialen O2-Verbrauches am gesamten O2-Verbrauch in Ruhe beträgt : Vergleich: Der myokardiale O2-Verbrauch bei schwerer Belastung: (gesamtes Herz )

Page 48: Vegetative Physiologie

47

Herz – Kreislauf 1

Zusammenfassung einiger Ergebnisse

Messwert Einheit

Druck-Volumen-Arbeit

des linken Ventrikels unter Ruhebedingungen

Auswurffraktion (EF)

des linken Ventrikels unter Ruhebedingungen

Schlagvolumen

des linken Ventrikels unter Ruhebedingungen

koronarvenöse AVDO2

Herzzeitvolumen

Koronardurchblutung in Ruhe

spezifische Koronardurchblutung in Ruhe

Anteil der Koronardurchblutung

am Herzzeitvolumen (Ruhe)

Koronardurchblutung bei

starker körperlicher Belastung

Koronarreserve

myokardialer Sauerstoffverbrauch

in Ruhe

Anteil des myokardialen Sauerstoff-

verbrauches am gesamten O2 -Verbrauch

Page 49: Vegetative Physiologie

48

Herz – Kreislauf 2 1. Blutdruckmessung 1.1 Der Blutdruck im zentralen und peripheren Bereich des arteriellen Systems

Die Druckschwankungen in den großen

Gefäßen des Hochdrucksystems während

einer Herzaktion werden im allgemeinen

durch die Angabe der Extremwerte, den

systolischen und den diastolischen

Blutdruck, gekennzeichnet. Bei

Jugendlichen beträgt unter Normalbe-

dingungen der systolische Blutdruck (PS)

ca. 120 mmHg (= 16,0 kPa) und der

diastolische Blutdruck (PD) ca. 80 mmHg

(= 10,5 kPa); für die Blutdruckamplitude

(PS-PD) ergeben sich ca. 40 mmHg (= 5,5

kPa). Mit zunehmendem Lebensalter

steigen im allgemeinen der systolische

und weniger stark der diastolische

Blutdruck an, die Amplitude nimmt

geringgradig zu. Die Größe des

systolischen Blutdruckes kann in erster

Näherung abgeschätzt werden nach:

PS (mmHg) = 0,9 (100 + Lebensalter).

Die Blutdruckamplitude wird im wesentli-

chen durch die Größe des

Schlagvolumens und die elastischen

Eigenschaften der Gefäße beeinflusst. Direkte Registrierungen des Blutdruckes in der Aorta ascendens zeigen im Normalfall das in Abb. 1 wiedergegebene Verhalten. Während der Austreibungs-phase des Herzens steigt der Gefäßinnendruck innerhalb von ca. 0,2s vom diastolischen

Blutdruck (Minimum) auf den systolischen Blutdruck (Maximum) an. Der langsamer verlaufende Druckabfall wird durch eine kurzzeitige Druckschwankung unterbrochen (Frank'sche Inzisur), die auf die Druckentlastung beim Schluss der Aortenklappe zurückzuführen ist. Die Inzisur markiert das Ende der Systole und den Beginn der Diastole des Herzens.

Im peripheren Abschnitt des arteriellen

Systems verändert die Druckpulskurve

ihre Form. Auffällig ist vor allem die

Zunahme der Amplitude und das Auftreten

einer Dikrotie. Beide Merkmale der

peripheren Druckpulskurve sind auf die

Reflexion der Pulswelle an den weniger

dehnbaren Wänden peripherer Arterien,

an Gefäßverengungen, an den engen

Widerstandsgefäßen und an der

Aortenklappe zurückzuführen.

Neben den Extremwerten der Druckpuls-

kurve ist der arterielle Mitteldruck eine

charakteristische Kreislaufgröße. Da seine

Bestimmung die direkte Aufnahme der

Druckpulskurve erfordert, wird er nur bei

Spezialuntersuchungen genau bestimmt.

In zentralen Arterien kann er

näherungsweise als Pm = PD + 1/2 (PS-PD),

in peripheren Arterien als Pm = PD + 1/3

(PS-PD) ermittelt werden.

Page 50: Vegetative Physiologie

49

Herz – Kreislauf 2

Abb. 1: Die Druckpulskurven in Aorta und A. femoralis einer gesunden Versuchsperson. 1.2 Methoden der Blutdruckmessung. Die Blutdruckwerte PS und PD des arteriellen Systems können direkt nach Punktion einer Arterie gemessen oder indirekt mit Hilfe einer aufblasbaren Druckmanschette bestimmt werden. In der Routinediagnostik werden die Blutdruckwerte ausschließlich im indirekten Verfahren nach RIVA-ROCCI bestimmt. Eine um den Oberarm gelegte Manschette wird aufgepumpt und der Manschettendruck solange gesteigert, bis der Radialispuls als Folge der Gefäßkompression nicht mehr palpiert werden kann. Der Druck in der Manschette, bei dem dies gerade der Fall

ist, entspricht dem systolischen Druck in der A. brachialis (Palpatorische Messung). Da es im Druckbereich zwischen systoli-schem und diastolischem Blutdruck distal der Manschette zu Strömungsgeräuschen (KOROTKOFF) kommt, lässt sich die Höhe des Blutdruckes außerdem durch Auskultation bestimmen. Dieses Verfahren gestattet neben der Ermittlung des systolischen Blutdruckes die Ermittlung des diastolischen Blutdruckes. Die Genauigkeit beträgt bei diesem Verfahren etwa ± 3 mm Hg.

Page 51: Vegetative Physiologie

50

Herz – Kreislauf 2 1.3 Experimenteller Teil A: Palpatorische Bestimmung des systolischen Blutdruckes Die Blutdruckmanschette wird so um den Oberarm gelegt, dass der aufblasbare Gummiteil mindestens den gesamten inneren Halbumfang des Oberarmes bedeckt und die Manschette etwa 3 cm oberhalb der Ellenbeuge endet. Um eine Beeinflussung der Messwerte durch hydrostatische Effekte auszuschließen, soll die Manschette in Herzhöhe liegen. Bei Palpation des Radialispulses wird die Manschette soweit aufgepumpt, bis der Puls verschwunden ist. Anschließend lässt man den Druck mit Hilfe eines Ventils langsam ab und bestimmt den Manometerstand, bei dem der Puls gerade wieder tastbar wird (systolischer Blutdruck). Man überprüft den ermittelten Blutdruck-wert, indem man den Manschettendruck langsam erhöht und den Druck bestimmt, bei dem der Radialispuls gerade verschwindet. Die Bestimmungen sind mehrfach zu wiederholen und die Ergebnisse zu protokollieren. Aus den Einzelwerten wird der arithmetische Mittelwert PS berechnet.

B: Auskultatorische Bestimmung des systolischen und des

diastolischen Blutdruckes Die Blutdruckmanschette wird wie bei Aufgabe A angelegt und das Stethoskop in der Ellenbeuge über der A. cubitalis aufge-setzt. Die Manschette wird rasch bis zu einem Druck aufgepumpt, der ca. 30 mmHg über dem palpatorisch ermittelten systolischen Blutdruck liegt. Verringert man anschließend den Manschettendruck, so hört man beim Unterschreiten des systolischen Blutdruckwertes ein klopfendes oder zischendes Geräusch. Der beim Auftreten des Geräusches ermittelte Manschettendruck entspricht etwa dem systolischen Blutdruck. Bei weiterer Druckentlastung der Manschette bleibt das Geräusch hörbar, bis der diastolische Blutdruckwert unterschritten wird. In einigen Fällen ist auch unter diesen Bedingungen ein Strömungs-geräusch von geringer Intensität hörbar. Bestimmen Sie den systolischen und den diastolischen Blutdruck mehrfach am linken und am rechten Arm.

Palpatorisch bestimmte Blutdruckwerte

1. Messung PS=

2. Messung PS=

3. Messung PS=

4. Messung PS=

5. Messung PS=

Auskulatorisch bestimmte Blutdruckwerte

1. Messung PS= PD=

2. Messung PS= PD=

3. Messung PS= PD=

4. Messung PS= PD=

5. Messung PS= PD=

Page 52: Vegetative Physiologie

51

Herz – Kreislauf 2 C: Oszillometrische Bestimmung des systolischen und des diastolischen Blutdruckes

Die nach der palpatorischen und der auskultatorischen Methode ermittelten Werte für den systolischen und den diastolischen Blutdruck werden durch eine Blutdruckbestimmung nach der oszillometrischen Methode mit einem automatisch registrierenden Messgerät überprüft. Bei sinkendem Druck in der Manschette treten Druckoszillationen auf, die einsetzen, wenn der systolische Blutdruck erreicht wird. Beim Unterschreiten des diastolischen Blutdruckes verschwinden die Oszillationen. Das Maximum der Druckschwankungen wird beim arteriellen Mitteldruck beobachtet. Ausgehend vom Amplitudenmaximum können mit Hilfe eines Mikroprozessors als systolischer bzw. diastolischer Blutdruck die Werte ermittelt werden, bei denen die Oszillationen bestimmte Prozentwerte des Maximums erreicht haben. Neben den Werten für PS und PD erfasst das Gerät die Herzfrequenz. Die Blutdruckmanschette des „medimat“ wird wie bei den Versuchen A und B am

linken oder rechten Oberarm angelegt, dabei soll die Manschette ca. 2-3 cm oberhalb der Ellenbeuge abschließen und auf die A.brachialis zentriert werden. Die Randmarkierung der Manschette muss über der Arterie liegen. Die Manschette darf nicht fest anliegen, zwei Finger sollten zwischen Arm und Manschette geschoben werden können. Bei Geräten mit Druckvorwahlschalter soll dieser auf 150 mmHg oder bei PS-Werten > 130 mmHg auf 180 mmHg eingestellt werden. Geräte ohne Druckvorwahl-schalter erkennen automatisch den für eine exakte Messung erforderlichen Ausgangsdruck. Beginn der Messung durch Drücken des Startknopfes: Die Manschette wird automatisch aufgepumpt. Nach Erreichen des Druckmaximums schaltet die Pumpe ab, die Luft entweicht langsam aus der Manschette. Nach Beendigung der Messung erscheinen im Anzeigefeld die Messwerte für PS, PD und HF.

PS PD P S PD Herzfrequenz

oszillometrisch bestimmte

Blutdruckwerte links rechts

Messung - medimat

Zum Vergleich: Mittelwerte der

auskultat. Bestimm.

Page 53: Vegetative Physiologie

52

Herz – Kreislauf 2

Einige Hinweise zur Blutdruckmessung:

1) Die Messung kann am sitzenden oder

liegenden Menschen erfolgen.

2) Die Manschette soll in Herzhöhe liegen.

3) Bei der Erstuntersuchung ist der Blutdruck

an beiden Armen zu messen.

4) Ergeben sich an beiden Armen größere

Blutdruckunterschiede, so ist die Messung

stets am Arm mit dem höheren Blutdruck zu

wiederholen.

5) Seitendifferenzen sind diagnostisch erst

verwertbar,wenn sie für PS 20 mmHg und für

PD 15 mm Hg überschreiten.

6) Bei einem Oberarmumfang von mehr als

40cm sollte eine breitere Manschette

verwendet werden.

7) Im Bereich des systolischen bzw.des

diastolischen Blutdruckes darf während der

Blutdruckbestimmung der Manschettendruck

höchstens um 2 bis 3 mm Hg pro Sekunde

verringert werden.

8) Zwischen aufeinanderfolgenden Messun-

gen muss die Manschette völlig druckentlastet

werden, um eine venöse Stauung zu

verhindern.

Page 54: Vegetative Physiologie

53

Herz – Kreislauf 2 2. Die Beurteilung der Pulsqualitäten

Die Palpation des Druckpulses in oberflächennahen Arterien ermöglicht schnell erste Informationen über die Herzfrequenz, den Rhythmus der Herzaktion und charakteristische Merkmale der Druckpulskurve. Man unterscheidet die folgenden Pulsqualitäten:

1) Herzfrequenz größer oder kleiner als normal Pulsus frequens:

(z.B. bei Belastung, Aufregung, Fieber, Hyperthyreose, nach Blutverlust) Pulsus rarus:

(z.B bei Sportlern im Hochleistungstraining unter Ruhebedingungen, AV-Rhythmus, Hypothyreose, AV-Block III)

2) Normaler oder unregelmäßiger Herzrhythmus

Pulsus regularis Pulsus irregularis:

(z.B.bei Extrasystolen, AV-Block II, Vorhofflimmern) 3) Amplitude der Pulskurve größer oder kleiner als normal

Pulsus magnus: (z.B. bei physischer Belastung, bei ausgeprägter Arteriosklerose, bei Aorteninsuffizienz

Pulsus parvus: (z.B.bei Aortenstenose)

4) Anstiegssteilheit der Pulskurve größer oder kleiner als normal

Pulsus celer: (z.B. bei physischer Belastung, bei ausgeprägter Arteriosklerose, bei Aorteninsuffizienz)

Pulsus tardus: (z.B. bei Aortenstenose)

5) Mitteldruck größer oder kleiner als normal

Pulsus durus: (bei physischer Belastung, bei Hypertonie)

Pulsus mollis: (z.B. bei Hypotonie, nach Blutverlust)

Page 55: Vegetative Physiologie

54

Herz – Kreislauf 2 3. Kreislaufregulation bei Orthostase und körperlicher Belastung

Das Anpassungsvermögen des Herz-Kreislauf-Systems an wechselnde Belas-tungen kann mit Hilfe einfacher Kreislaufbelastungstests untersucht werden. Die orthostatische Belastbarkeit wird z.B. durch den Stehversuch nach Schellong, die Belastbarkeit bei Muskelarbeit durch eine dosierbare Arbeitsbelastung mit einem Fahrrad-ergometer, einem Laufband oder einer "Kletterstufe" überprüft. Die Orthostase führt zu einer Veränderung des hydrostatischen Druckes in den Gefäßen. Über der hydrostatischen Indifferenzebene nimmt der Gefäßinnen-druck ab, unter dieser Ebene steigt er mit zunehmender Entfernung an. Da gleichzeitig in den herzfernen Gefäß-abschnitten der transmurale Druck zunimmt, werden die Gefäße in Abhängigkeit von ihrer Dehnbarkeit erweitert. Besonders ausgeprägte Veränderungen der Gefäßweite treten in den Venen der unteren Extremitäten auf. Die Erhöhung der Kapazität der Beinvenen führt zur Verlagerung eines Blutvolumens von ca. 400-600 ml aus intrathorakalen in extrathorakale Abschnitte des Niederdrucksystems. Unmittelbare Folgen der Volumen-verlagerung sind die Abnahme des zentralen Venendruckes und des Blutrückstroms zum rechten Herzen, die Verminderung des Schlagvolumens zunächst des rechten und anschließend des linken Herzens, sowie die Senkung des arteriellen Blutdruckes, vorrangig des systolischen Druckes. Die Druck- und Volumenänderungen werden von den ver-schiedenen Rezeptoren im Hoch- und Nie-derdrucksystem erfasst und lösen vasomotorische und kardiale Anpassungs-reaktionen aus.

Muskelarbeit führt zu einer Aktivierung des sympathiko-adrenergen Systems. Die Erhöhung des Herzminutenvolumens und eine Vasokonstriktion z.B. in nicht tätigen Muskelgruppen und im Splanchnicus-gebiet (Kompensationsgebiet) lösen eine Blutdrucksteigerung aus. Da der systolische Blutdruck stärker als der diastolische Blutdruck zunimmt, ist die Blutdruckamplitude erhöht. Bei leichter oder mäßiger Belastung kann der diastolische Blutdruck unverändert bleiben. Die Tonuserhöhung der glatten Muskulatur der Kapazitätsgefäße ermöglicht die Mobilisierung eines größeren Blutvolumens und begünstigt den Blutrückstrom zum rechten Herzen, der durch den ausgeprägten Saug-Druckpumpen-Effekt der Atmung und die Tätigkeit der Muskelvenenpumpen nachhaltig unterstützt wird. Die Verteilung des erhöhten Herzminutenvolumens zugunsten der arbeitenden Muskulatur (Regulationsgebiet) wird in erster Linie durch lokal-metabolische Regulations-mechanismen erreicht. Trotz der Zunahme des Gefäßwiderstandes in den Kompensationsgebieten nimmt der totale periphere Widerstand ab. Im Anschluss an die Belastung kehrt der Blutdruck inner-halb weniger Minuten zu den Ruhewerten zurück. Die Pulsfrequenz erreicht nach mäßiger körperlicher Belastung im Normalfall nach spätestens 5 Minuten ihren Ausgangswert. Zur Charakterisie-rung der körperlichen Leistungsfähigkeit wird häufig die Erholungspulssumme (Summe der Differenzen von Pulsfrequenz während der Erholungsphase und dem Ruhewert bei Bestimmung im Abstand von einer Minute) herangezogen.

Page 56: Vegetative Physiologie

55

Herz – Kreislauf 2 3.1 Experimenteller Teil Orthostatische Belastung Während körperlicher Ruhe und bei Ortho-stase werden der Blutdruck und die Pulsfrequenz im Abstand von jeweils einer Minute bestimmt und die Ergebnisse graphisch dargestellt. Zusätzlich wird das EKG registriert. Die Ruhephase (Liegen) beträgt 5 Minuten, die Belastungsphase 10 Minuten. Während der orthostatischen

Belastung darf der Proband sich nicht bewegen, selbst die Gewichtsverlagerung von einem Bein auf das andere führt zu einer Veränderung der Ergebnisse. Die ersten Messungen bei Orthostase müssen unmittelbar nach dem Aufstehen durchgeführt werden, da die Regulati-onsvorgänge sehr schnell einsetzen.

Normale Kreislaufregulation bei orthostatischer Belastung Während der 10 Minuten dauernden ortho-statischen Belastung steigt im Normalfall die Herzfrequenz um ca. 20% gegenüber dem Ruhewert an, der systolische Blutdruck bleibt annähernd unverändert, der diastolische Blutdruck nimmt um etwa 5 mmHg zu. Bei Versuchspersonen mit besonders starker Aktivierung des sympathiko-adrenergen Systems steigt die Herzfrequenz um mehr als 20% des Ruhewertes an, der systolische Blutdruck

fällt ab, während der diastolische Blutdruck um mehr als 5 mmHg ansteigt (hyperdiastolische Regulationsstör-ung). Folge einer sehr schwachen Aktivierung des sympathiko-adrenergen Systems während der Orthostase ist die Abnahme des systolischen und des diastolischen Blutdrucks bei gleichzeitig sehr geringer oder fehlender Steigerung der Herzfrequenz (hypodiastolische Regulationsstörung).

Normale Kreislaufregulation bei mäßiger körperlicher Belastung Während mäßiger körperlicher Belastung nimmt die Herzfrequenz in Abhängigkeit vom Trainingszustand und dem Belastungsgrad zu, der systolische und der diastolische Blutdruck steigen an. Die

indirekte Blutdruckbestimmung nach RIVA-ROCCI führt unter Belastungs-bedingungen häufig zu unkorrekten, erniedrigten diastolischen Blutdruck-werten.

Page 57: Vegetative Physiologie

56

Herz – Kreislauf 2

Messdaten eines Kreislauffunktionstestes

Orthostatische Belastung

ZEIT BLUTDRUCK Pulsfrequenz

min systolisch diastolisch

1

2

3

4

5

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

LIEGEN

sofort nach Aufstehen

STEHEN

Page 58: Vegetative Physiologie

57

Herz – Kreislauf 2

Kreislauffunktionstest Orthostatische Belastung

Systolischer Blutdruck: Diastolischer Blutdruck Herzfrequenz

Blut- druck LIEGEN STEHEN

Fre- quenz

mmHg / min

1 3 5 1 3 5

ZEIT (min)

erste Messung sofort nach dem Aufstehen

200 100

180 90

160 80

140 70

120 60

100 50

80 40

60 30

40 20

20 10

8 0 107 424 2 6 9

Page 59: Vegetative Physiologie

58

Herz – Kreislauf 2

4. Dopplersonographie

Messprinzip:

Ein auf die Haut aufgesetzter

Schallgenerator sendet Ultraschallwellen

geringer Intensität in den Körper der

Untersuchungsperson. Die Frequenz der

Ultraschallwellen liegt oberhalb der

Wahrnehmungsgrenze für das menschli-

che Ohr (16-20 kHz). Die an den Grenzen

zwischen verschiedenartigen Geweben

reflektierten Schallwellen werden von

einer Schallsonde (Empfänger,

Transducer) aufgenommen. Sender und

Empfänger bilden zusammen den

sogenannten Schallkopf. Je nach der

Entfernung der reflektierenden Grenz-

fläche erreichen die zurückgeworfenen

Schallwellen den Empfänger früher oder

später. Bewegt sich die Grenzfläche, so

tritt eine Änderung der Frequenz der

reflektierten Schallwelle gegenüber der

Frequenz der ausgesendeten Schallwelle

auf. Bewegt sich der Reflektionsort (z.B.

Erythrozyten) auf die Schallsonde zu,

dann steigt die Frequenz der

Ultraschallwelle, bewegt sie sich von ihr

fort, dann nimmt sie ab. Die

Frequenzverschiebung (Dopplereffekt) ist

der Bewegungsgeschwindigkeit der reflek-

tierenden Grenzfläche proportional. Sie

liegt bei den im Kreislaufsystem

vorkommenden

Strömungsgeschwindigkeiten im Wahr-

nehmungsbereich des Ohres und kann

entsprechend durch ein akustisches

Signal charakterisiert werden. Die im

Praktikum eingesetzten Dopplersono-

graphie-Geräte (Gefäß-Doppler) ermögli-

chen die Beurteilung der Strömungsge-

schwindigkeit der Erythrocyten. Die Fre-

quenz der Ultraschallwellen beträgt 8

MHz, ihre Eindringtiefe 3 bis 4 cm.

Bei großer Blutströmungsgeschwindigkeit

ist ein hoher Ton, bei geringer Strömungs-

geschwindigkeit ein tiefer Ton zu erwarten.

Bei Stillstand der Blutströmung tritt kein

Signal auf.

Durchführung:

Nach Auftragen eines Kontaktgels wird der

Schallkopf im Winkel von ca. 45° gegen

die Richtung des Blutstroms im zu

untersuchenden Gefäß auf die Haut

aufgesetzt. Der Auflagedruck darf nur sehr

gering sein. Der Messkopf wird solange

vorsichtig bewegt, bis z.B. das für arterielle

Strombahnen typische pulsierende

Geräusch nachweisbar ist. Die

wechselnde Tonhöhe des Signals

vermittelt einen Eindruck vom

Geschwindigkeitsprofil der Blutströmung

im untersuchten Strombahnabschnitt.

Page 60: Vegetative Physiologie

59

Herz – Kreislauf 2

Aus der Schärfe der Tonänderungen kann

zusätzlich auf den Zustand des arteriellen

Gefäßes geschlossen werden.

Scharfe, kurze Signale deuten auf einen

hohen Strömungswiderstand hin, bei lang-

sam und gleichmäßig ansteigender oder

abfallender Tonhöhe ist ein niedriger

Strömungswiderstand zu erwarten. Über

Venen mit relativ langsamer Blutströmung

registriert man ein Geräusch, das als

Wind- oder Sturm-Geräusch beschrieben

wird. Bei tiefer Inspiration kann kurzzeitig

ein Stillstand der Blutströmung in den

Venen auftreten, so dass das akustische

Signal verschwindet. Über benachbarten

arteriellen und venösen Gefäßen lassen

sich häufig gleichzeitig die für die

Blutströmung in Arterien und Venen

charakteristischen Geräuschphänomene

nachweisen.

4.1 Einsatz der Gefäßdopplersonographie in der Klinik

In der klinischen Praxis ist die

Dopplersonographie eine häufig

angewendete, wenig belastende Methode

zur Untersuchung des Blutdruckes und der

Blutströmung in zentralen und peripheren

arteriellen Gefäßen eines Patienten.

Einsatzgebiete sind im wesentlichen die

Diagnostik und die Beurteilung der akuten

und chronischen arteriellen Ver-

schlusskrankheit sowie die

Verlaufskontrolle nach Gefäßoperationen.

Strombahneinengungen im Bereich des

extrakraniellen Abschnitts von Arterien, die

das Gehirn versorgen, werden z.B.

anhand ihres typischen Strömungssignals

erkannt, bei hochgradigen Stenosen kann

eine Flussumkehr in einer kleinen

Kollateralarterie zwischen A. facialis und

A. ophthalmica im inneren Augenwinkel

festgestellt werden. Zur Diagnose der sehr

häufig auftretenden chronischen arteriellen

Verschlusskrankheit im Bereich der

unteren Extremität (Claudicatio

intermittens, "Schaufensterkrankheit")

werden sowohl die dopplersonographisch

am kranken Bein gemessenen

Blutdruckwerte als auch der Quotient der

ipsilateral an Bein und Arm bestimmten

Blutdrücke verwandt.

4. 2 Praktikumsaufgaben zur Dopplersonographie

1. Nehmen Sie die Strömungssignale im Bereich der

A. radialis, A. brachialis, A. tibialis posterior und der A. dorsalis pedis auf.

2. Bestimmen Sie den systolischen Blutdruck an den genannten Messpunkten bei liegender und stehender Versuchsperson.

Page 61: Vegetative Physiologie

60

Page 62: Vegetative Physiologie

61

Atmung Atmungsmechanik

Lungen- und Atemvolumina Atemzugvolumen VT (0,5 l): Volumen, das von der Atemruhelage aus (Exspirationsstellung) bei normaler Ventilation inspiriert wird. Inspiratorisches Reservevolumen(3,0 l): Volumen, das nach einer normalen Inspiration zusätzlich maximal inspiriert werden kann. Exspiratorisches Reservevolumen (1,5 l): Volumen, das nach einer normalen Exspiration noch zusätzlich maximal exspiriert werden kann. Nach einer maximalen Exspiration verbleibt das Residualvolumen (1,5 l) in der Lunge und in den zuführenden Luftwegen. Die verschiedenen Lungenvolumina werden zu Kapazitäten zusammengefasst: Atemzugvolumen und inspiratorisches Reservevolumen bilden die Inspirations-kapazität (3,5 l).

Die Summe von inspiratorischem Reservevolumen, Atemzugvolumen und exspiratorischem Reservevolumen wird Vitalkapazität (5 l) genannt. Die funktionelle Residualkapazität (3 l) ist das Volumen, das nach einer normalen Exspiration in der Lunge verbleibt (Zusam-menfassung von exspiratorischem Reservevolumen und Residualvolumen). Vitalkapazität und Residualvolumen bilden zusammen die Totalkapazität (6,5 l). Die in Klammern angegebenen Werte ent-sprechen den Normalwerten für eine gesunde, mittelgroße männliche Versuchsperson (20 Jahre alt). Tatsächlich sind die Vitalkapazität wie auch ihre Komponenten von Körpergröße, Gewicht, Alter, Geschlecht, Konstitution und Trainingszustand abhängig.

Lungenfunktionsdiagnostik Die Lungenvolumina können mit einem Spirometer, das die Messung von Gasvolumina bei konstantem Druck ermöglicht, bestimmt werden. Das im Praktikum verwendete Spirometer besteht aus einer zylindrischen Glocke, die in einen Wasserbehälter eintaucht, der den Innenraum luftdicht gegen den Außenraum abschließt. Das Gewicht der Glocke ist durch ein Gegengewicht kompensiert. Über ein in den Glockenraum hineinragendes Rohr können Probanden aus dem Spirometer inspirieren und in das Spirometer exspirie-ren. Aufgrund der geringen Masse der Spirometerglocke ändert diese ihre

Eintauchtiefe entsprechend den Volumen-änderungen. Aus den direkt registrierten Volumenänderungen bei normaler Ventilation bzw. maximaler Inspiration und Exspiration (Spirogramm s. Abb. 1) können das Atemzugvolumen, die Reservevolumina, die inspiratorische Kapazität und die Vitalkapazität bestimmt werden. Die Leistungsfähigkeit der Atmungs-mechanik eines Patienten lässt sich durch die Bestimmung des Atemgrenzwertes überprüfen. Dazu lässt man den Probanden über eine kurze Zeitspanne - etwa 10 bis 15 s - maximal hyper-ventilieren.

Page 63: Vegetative Physiologie

62

Atmung

Man fordert die Versuchsperson auf, so schnell und tief wie möglich zu atmen. Als Atemgrenzwert wird das erreichte Atemzeitvolumen, bezogen auf eine Minute, angegeben. Die Bestimmung des Atemgrenzwertes stellt eine extreme Belastung für den Ventilationsapparat des Probanden dar. Bei Männern findet man Werte zwischen 120 und 170 l/min, bei Frauen 90 – 150 l/min. Funktionseinschränkungen der Atmungs-mechanik führen zu einer Abnahme des Atemgrenzwertes. Einschränkungen der Atmungsmechanik werden in obstruktive und restriktive Lungenfunktionsstörungen unterteilt. Die obstruktiven Funktionsstörungen sind die Folge einer Zunahme des Atemwegwiderstandes (Resistance). Sie treten z.B. bei Bronchitis, Asthma bronchiale, Stimmbandlähmung und Einengung der Luftwege durch Tumoren oder eine stark vergrößerte Schilddrüse auf. Als restriktive Lungenfunktions-störungen werden alle Zustände bezeichnet, bei denen die Aus-dehnungsfähigkeit von Lunge und/oder Thorax herabgesetzt ist. Die verminderte Dehnbarkeit kann durch die Bestimmung der zugehörigen Compliance erfasst werden. Restriktive Lungenfunktionsstörungen werden beobachtet z.B. bei Veränderun-gen des Lungenparenchyms infolge Lungenfibrose und -silikose, bei Verwachsungen der Pleurablätter nach Rippenfellentzündungen und bei Verände-

rungen des Thoraxskeletts wie Kyphose und Skoliose, Trichterbrust sowie nach Rippenfrakturen. Die obstruktiven und die restriktiven Lungenfunktionsstörungen lassen sich durch die einfach zu messenden Größen Sekundenkapazität und Vitalkapazität erfassen. Die Sekundenkapazität ist das Gasvolumen, das ein Proband nach maximaler Inspiration bei forcierter Exspiration während 1 s ausatmen kann (1-s-Ausatmungskapazität, Tiffeneau-Test). Bei Erhöhung des Atemweg-widerstandes (obstruktive Ventilations-störungen) ist die Sekundenkapazität kleiner als normal. Um direkte Vergleiche zu ermöglichen, wird die Sekunden-kapazität in Prozent der Vitalkapazität angegeben (relative Sekundenkapazität). Der Normbereich liegt bis zu einem Alter von 50 Jahren bei 70 - 80%, in höherem Alter bei 65 - 70%. Beim Vorliegen einer restriktiven Lungenfunktionsstörung ist die unmittel-bare Folge eine Abnahme der Vitalkapazität. Der Sollwert der Vital-kapazität kann aus dem in Abb. 2 dargestellten Nomogramm entnommen werden. Bei der kombinierten Lungen-funktionsstörung (z.B. Lungenemphysem) ist die Resistance erhöht bei gleichzeitig eingeschränkter Compliance, die relative Sekundenkapazität und die Vitalkapazität sind erniedrigt.

Page 64: Vegetative Physiologie

63

Atmung

Abb. 1: Spirogramm, aufgenommen bei einer Lungenfunktions- untersuchung

Abb. 2: Nomogramm für die Normwerte der Vitalkapazität

Page 65: Vegetative Physiologie

64

Atmung Praktikumsaufgabe 1 Spirometrische Bestimmung von Atemzugvolumen, Atemfrequenz und Atemminutenvolumen bei Ruheatmung, inspiratorischem Reservevolumen, exspiratorischem Reservevolumen, Vitalkapazität, Sekundenkapazität und Atemgrenzwert.

Praktikumsaufgabe 2 Vergleich von Vitalkapazität und relativen Sekundenkapazität mit den Normwerten. Die Messungen werden mit einem Spirometer durchgeführt, das mit Sauerstoff gefüllt ist. Das vom Probanden exspirierte CO2 wird absorbiert. Da das Spirometer und der Proband ein geschlossenes System bilden, vermindert sich das Spirometervolumen infolge des Sauerstoffverbrauchs während des Versuchs. Die Untersuchung beginnt nach einer Eingewöhnungsphase von mehreren Minuten mit der Bestimmung der Atemfrequenz und des Atemzugvolumens unter Ruhebedingungen. Es folgen: 1. die Bestimmung der Reservevolumina und der Vitalkapazität, 2. die Bestimmung der Sekunden- kapazität und 3. die Bestimmung des Atemgrenzwertes. Die einzelnen Experimente müssen durch kurze Phasen der Ruheatmung getrennt werden. Da bei der Bestimmung von Sekundenkapazität und Atemgrenzwert eine höhere zeitliche Auflösung erforderlich ist, wird ein schnellerer Papiervorschub eingeschaltet. Die Bestimmung des Atemzugvolumens erfolgt durch Mittelwertbildung der ein-zelnen Atemvolumina während der Ruhephase. Aus der Anzahl der Atemzüge und ihrem Zeitbedarf wird die

Atemfrequenz berechnet. Das Produkt aus Frequenz und Atemzugvolumen ergibt das Atemminutenvolumen. Für die Bestimmung der Reservevolumina werden im Spirogramm die Punkte der Inspirationsstellung und die Punkte der Exspirationsstellung jeweils durch eine Gerade graphisch approximiert. Das inspiratorische Reservevolumen wird aus dem Abstand der Schreiberauslenkung während der maximalen Inspiration von der Geraden der Inspirationsstellung, das exspiratorische Reservevolumen aus dem Abstand der Schreiberauslenkung während der maximalen Exspiration von der Geraden der Exspirationsstellung errechnet. Zur Ermittlung der Sekundenkapazität wird das Volumen gemessen, das nach maximaler Inspiration durch eine forcierte Exspiration in einer Sekunde in das Spirometer ausgeatmet wird. Der direkt bestimmte Wert wird in Prozent der vorher gemessenen Vitalkapazität angegeben (relative Sekundenkapazität). Der Atemgrenzwert wird bestimmt, indem man die Volumina der einzelnen Atemzüge während der Hyper-ventilationsphase addiert und den ermittelten Wert für den Zeitraum einer Minute umrechnet.

Page 66: Vegetative Physiologie

65

Atmung

Umrechnung der bei ATPS-Bedingungen bestimmten Volumina für BTPS-Bedingungen.

Gasvolumina verändern sich in

Abhängigkeit von Druck und Temperatur.

Bei der Exspiration in das Spirometer sinkt

die Temperatur des ausgeatmeten

Gasgemisches von Körpertemperatur auf

Raumtemperatur. Außerdem stellt sich im

wasserdampfgesättigten Gasgemisch des

Spirometers entsprechend der Raum-

temperatur ein neuer Wasserdampfpartial-

druck ein.

Die Bestimmungen der Atemvolumina

werden unter ATPS-Bedingungen:

(Ambient Temperature, Pressure,

Saturated) durchgeführt. Für die im Körper

herrschenden BTPS-Bedingungen (Body

Temperature, Pressure, Saturated)

müssen sie umgerechnet werden ent-

sprechend der Beziehung:

(1)

(PB - PH2O, ATPS) TBTPS VBTPS = VATPS ! ! (PB - PH2O, BTPS) TATPS

Hierin bedeuten :

VBTPS : Volumen unter BTPS - Bedingungen VATPS : Volumen unter ATPS - Bedingungen PB : Barometerdruck PH2O, ATPS : Wasserdampfdruck bei Raumtemperatur PH2O, BTPS : Wasserdampfdruck bei 310 K (= 47 mmHg) TBTPS : Körpertemperatur (= 310 K) TATPS : Raumtemperatur in K

Die Gleichung (1) wurde aus dem allgemeinen Gasgesetz P . V = n . R . T abgeleitet:

P1 . V1 P2 . V2 (2) = n . R = T1 T2

Page 67: Vegetative Physiologie

66

Atmung

Ergebnisse zu erwartende Normwerte

Atemzugvolumen Atemzugvolumen

Atemfrequenz Atemfrequenz

Atemminutenvolumen Atemminutenvolumen

Inspirator.

Reservevolumen

Inspirator.

Reservevolumen

Exspirator.

Reservevolumen

Exspirator.

Reservevolumen

Vitalkapazität Vitalkapazität

Sekundenkapazität Sekundenkapazität

rel. Sekundenkapazität rel. Sekundenkapazität

Atemgrenzwert Atemgrenzwert

Alle Angaben für BTPS – Bedingungen

Geben Sie die Zahlenwerte und die zugehörigen Einheiten an.

Page 68: Vegetative Physiologie

67

Atmung

Praktikumsaufgabe 3.

Bestimmung verschiedener Lungenfunktionsgrößen mit Hilfe eines Trockenspirometers ( Vitalograph )

Für die Bestimmung der Vitalkapazität und

der Sekundenkapazität steht im Praktikum

ein Trockenspirometer (Vitalograph) zur

Verfügung. Der Proband exspiriert nach

maximaler Inspiration im 1. Versuch

maximal und im 2. Versuch forciert maximal in einen Gasbehälter

(Messbalg). Die Volumenzunahme des

Balges wird fortlaufend erfasst und als

Volumen-Zeit-Kurve aufgezeichnet. Ein

Mikroprozessor wertet die Untersuch-

ungsbefunde aus und gibt die

Einzelergebnisse mit den zugehörigen

Sollwerten unter Berücksichtigung der

vorher eingegebenen Daten (Größe, Alter,

Geschlecht) an.

Abb.3: Vitalograph Trockenspirometer

Abb.4: Beispiel einer Registrierung

von VC, FEV1 und FVC

Page 69: Vegetative Physiologie

68

Atmung

Folgende Größen werden bei der Untersuchung bestimmt und im Ausdruck angegeben:

Standardsymbol Standardbegriff Definition

VC

Vitalkapazität

Maximales Gasvolumen, das nach tiefster

Inspiration ausgeatmet werden kann.

FVC

Forcierte Vitalkapazität

Maximales Gasvolumen, das nach tiefster Inspiration vollständig und in der kürzest möglichen Zeit ausgeatmet werden kann.

FEV1

Forciertes Exspirationsvolumen in 1 Sekunde

(Sekundenkapazität)

Gasvolumen, das nach tiefster Inspiration bei einer

maximal forcierten Exspiration in einer Sekunde ausgeatmet werden kann.

FEV1 / VC relative Sekundenkapazität FEV1 / FVC relative Sekundenkapazität

(bezogen auf FVC)

FMF = FEF 25-75%

Forcierter exspiratorischer

Atemstrom im Mittelteil des

Spirogramms

Durchschnittsgeschwindigkeit des

Atemgasstroms bei forcierter Ausatmung

(Bereich 25 - 75% der FVC).

FMFT

Forcierte mittelexspiratorische

Atemstromzeit

Dauer des Atemgasstroms im Mittelteil des exspiratorischen Spirogramms bei forcierter

Ausatmung (Bereich 25 - 75% der FVC).

PEF

Exspiratorischer Spitzenfluss

Steilster Anstieg der registrierten Volumen-Zeit-Kurve

(Peak flow).

MVV

Maximale voluntäre Ventilation

(Atemgrenzwert)

Luftvolumen, das während einer kurzen

Zeitspanne (ca. 10 - 15 s) durch maximale

willkürliche Hyperventilation geatmet

werden kann.

Der im Protokoll des Vitalographen ausgedruckte Atemgrenzwert (MVV) wurde nicht gemes-

sen, sondern aus der Vitalkapazität und der Sekundenkapazität mit Hilfe einer

Regressionsgleichung berechnet.

Page 70: Vegetative Physiologie

69

Atmung Praktikumsaufgabe 4 Mit Hilfe des Trockenspirometers wurden die folgenden Spirogramme erstellt. Bestimmen Sie aus den Diagrammen die Vitalkapazität, die Einsekundenkapazität und die forcierte Vitalkapazität unter BTPS-Bedingungen. Beurteilen Sie die Ergebnisse.

Vitalkapazität:

Befund:

Patient, 51 Jahre 175 cm groß

Patient, 34 Jahre 178 cm groß

ESK:

Forcierte VK:

Befund:

Vitalkapazität:

Forcierte VK:

Rel. ESK:

ESK:

Rel. ESK:

Volumen (L) BTPS

Zeit (s)

Volumen (L) ATPS

1

2

3

4

54

5

3

2

1

FVC

VC

Volumen (L) ATPS

Volumen (L)BTPS

Zeit (s)

1

2

3

4

5

4

5

3

2

1

VC

FVC

Page 71: Vegetative Physiologie

70

Atmung

Praktikumsaufgabe 5: Bestimmung der maximalen Atemstromstärke ( Peak Flow)

Mit Hilfe eines Peak-Flow-Meters ist es möglich, die maximale Atemstromstärke während einer Ausatmung zu messen. Peak-Flow-Werte sind zur Kontrolle der Therapie bei obstruktiven Atemwegs-erkrankungen geeignet (Asthma bronchiale). Normwerte des Peak Flow sind abhängig von Geschlecht, Körpergröße und Alter. Für Männer lassen sich Normwerte näherungsweise nach folgender Gleichung ermitteln: PEFM = 402 x H – 0,66 x A - 96,6 ( L / min ), für Frauen gilt: PEFF = 240 x H – 2,04 x A + 123,6 ( L / min ) wobei H = Körpergröße (m) und A = Alter (Jahre).

Durchführung der Messung 1: Stecken Sie ein Sicherheitsmundstück auf das Peak-Flow-Meter. 2: Schieben Sie den roten Zeiger an das untere Ende der Messskala. 3: Halten Sie das Peak-Flow-Meter waagerecht vor Ihren Mund. Berühren Sie dabei nicht die Messskala. 4: Atmen Sie so tief wie möglich ein. 5: Nehmen Sie das Mundstück in den Mund und atmen Sie so fest und schnell wie möglich aus. Achten Sie dabei darauf, dass das Mundstück nicht durch Ihre Zunge blockiert wird. 6: Lesen Sie den Wert des Peak-Flow auf der Skala ab.

Ergebnis

gemessener Peak Flow

( L / min )

Normwert ( L / min )

Page 72: Vegetative Physiologie

71

Atmung Das Fluss-Volumen-Diagramm

Registriert man während einer maximal forcierten Ausatmung gleichzeitig die exspiratorische Stromstärke (Fluss) und trägt die entsprechenden Werte gegen die zugehörigen Lungenvolumina auf, so erhält man das exspiratorische Fluss-Volumen-Diagramm. Zu Beginn steigt die exspiratorische Stromstärke rasch an und erreicht bei etwa 25 % des exspirierten Volumens den Spitzenfluss (Peak flow, PEF). Danach fallen die Werte bis zum Residualvolumen nahezu linear bis auf Null ab. Währenddessen werden üblicherweise zwei weitere exspiratorische Stromstärken MEF50 und MEF25 (maximaler exspiratorischer Fluss bei 50 % und 75 % des exspirierten Volumens) ermittelt. Zusammen mit dem Peak flow liefern sie drei Fluss-Volumen Wertepaare zur besseren Beurteilung des Kurven-verlaufes. Abb.: Fluss-Volumen-Diagramm während einer forcierten Exspiration Man unterscheidet den anstrengungs-abhängigen Anteil, der vom Beginn der

forcierten Ausatmung bis zum Erreichen des Peak flow definiert ist, vom anstrengungsunabhängigen Anteil, der den übrigen Verlauf der forcierten Ausatmung beschreibt. Nachdem der Peak flow erreicht ist, beginnt der positiv werdende Pleuradruck die kleinen Atemwege zu komprimieren. Je größer die exspiratorische Anstrengung ist, um so stärker werden folglich die kleinen Atemwege komprimiert. Eine Erhöhung der Atemarbeit führt deswegen nicht zu einer Erhöhung der exspira-torischen Stromstärke. Der abfallende Teil des Fluss-Volumen-Diagramms wird nur durch die Geometrie der Atemwege und die Retraktionskraft der Lunge bestimmt und ist deswegen anstrengungsunabhängig. Diese Registrierung bietet folglich eine weitere Möglichkeit, die bereits besprochenen Ventilationsstörungen zu differenzieren: Das Kennzeichen der Obstruktion ist die Verminderung der exspiratorischen Strom-stärken bei jedem beliebigen Lungen-volumen. Da das Residualvolumen aufgrund dynamischer Atemwegsver-schlüsse während der maximal forcierten Ausatmung vergrößert ist, zeigt das zugehörige Fluss-Volumen-Diagramm eine reduzierte Amplitude und ein reduziertes Lungenvolumen. Das Merkmal der Restriktion ist die Abnahme der Lungenvolumina, während die exspiratorischen Stromstärken unverändert bleiben oder sogar übernormal hoch sind. Das Fluss-Volumen-Diagramm stellt sich verengt dar.

MEF50

MEF25

PEF

Volumen

Fluss

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0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

5 4,75 4,5 4,25 4 3,75 3,5 3,25 3 2,75 2,5 2,25 2 1,75 1,5 1,25 1 0,75 0,5 0,25 0

Volumen (L)

Lite

r pro

Sek

unde

Atmung Praktikumsaufgabe 6: ( fehlende Daten erhalten Sie im Praktikum ) Gegeben sind Daten des Patienten-001 bei maximal forcierter Exspiration. Konstruieren Sie das Fluss-Volumen-Diagramm.

Wie groß ist der maximale exspiratorische Fluss (peak flow) ? Bestimmen Sie MEF50 und MEF25

Welchen Befund können Sie aus dem Diagramm ableiten ?

Lungenvol. (L) Exspiratorische Stromstärke (L/s)

5 0 4,75 4,5

4,25 4

3,75 3,5

3,25 3

2,75 2,5

Lungenvol. (L) Exspiratorische Stromstärke (L/s)

2,25 2

1,75 1,5

1,25 1

0,75 0,5

0,25 0 0

MEF50 = MEF25 =

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0

1

2

3

4

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8

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5 4,75 4,5 4,25 4 3,75 3,5 3,25 3 2,75 2,5 2,25 2 1,75 1,5 1,25 1 0,75 0,5 0,25 0

Volumen (L)

Lite

r pro

Sek

unde

Atmung Praktikumsaufgabe 7: ( fehlende Daten erhalten Sie im Praktikum ) Gegeben sind Daten des Patienten-002 bei maximal forcierter Exspiration. Konstruieren Sie das Fluss-Volumen-Diagramm.

Wie groß ist der maximale exspiratorische Fluss (peak flow) ? Bestimmen Sie MEF50 und MEF25

Welchen Befund können Sie aus dem Diagramm ableiten ?

Lungenvol. (L) Exspiratorische Stromstärke (L/s)

2,25 0,4 2 0

1,75 - 1,5 -

1,25 - 1 -

0,75 - 0,5 -

0,25 - 0 -

Lungenvol. (L) Exspiratorische Stromstärke (L/s)

5 0 4,75 4,5

4,25 4

3,75 3,5

3,25 3

2,75 2,5

MEF50 = MEF25 =

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0

1

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6

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9

10

5 4,75 4,5 4,25 4 3,75 3,5 3,25 3 2,75 2,5 2,25 2 1,75 1,5 1,25 1 0,75 0,5 0,25 0

Volumen (L)

Lite

r pro

Sek

unde

Atmung Praktikumsaufgabe 8: ( fehlende Daten erhalten Sie im Praktikum ) Gegeben sind Daten des Patienten-003 bei maximal forcierter Exspiration. Konstruieren Sie das Fluss-Volumen-Diagramm.

Wie groß ist der maximale exspiratorische Fluss (peak flow) ? Bestimmen Sie MEF50 und MEF25

Welchen Befund können Sie aus dem Diagramm ableiten ?

Lungenvol. (L) Exspiratorische Stromstärke (L/s)

5 - 4,75 - 4,5 -

4,25 - 4 -

3,75 - 3,5 0

3,25 3

2,75 2,5

Lungenvol. (L) Exspiratorische Stromstärke (L/s)

2,25 2

1,75 1,5

1,25 1

0,75 0,5

0,25 0 0

MEF50 = MEF25 =

Page 76: Vegetative Physiologie

75

Atmung Praktikumsaufgabe 9: Bestimmung der Fluss-Volumen-Kurve mit dem „Flowscreen“. Das Gerät wurde vor Beginn des Praktikums geeicht. Vor jeder Messung ist die Eingabe von Patienten- bzw. Probandendaten erforderlich, da die Interpretation der gemessenen Werte abhängig von den gültigen Normalwerten erfolgt. Vorbereitung des Pneumotachographen Der Pneumotachograph (PT) muss zusammen mit einem Krümmer verwendet werden. Stecken Sie den Krümmer auf der mit dem Symbol gekennzeichneten Seite des PT auf. Nehmen Sie einen neuen Bakterien- und Virenfilter und setzen diesen auf den Krümmer. Setzen Sie ein neues, desinfiziertes Kunststoffmundstück auf den Bakterien- und Virenfilter. Durchführung einer Messung: Im Feld Patientendateneingabe Daten vollständig in die Felder eingeben. Drücken Sie Taste F6 (OK). Wählen Sie die Funktion „F / V“ (Fluss-Volumen-Messung). Folgen Sie dann den Anweisungen des Gerätes.

MESSUNG 1: etwa 3-5x ruhig und normal ein und ausatmen 2: dann: maximal aber langsam ausatmen und anschließend maximal aber langsam einatmen (VC Bestimmung !) 3: dann maximal forciert AUSatmen 4: dann maximal forciert EINatmen 5: maximales forciertes Ein- und Ausatmen ca. 2 x wiederholen 6: Ende mit normaler Einatmung !

Taste „F6“ Ergebnis !

Taste „Drucken“ (mittlere Taste rechts).

Wenn erforderlich Taste F6 „nächster“ = Versuch wiederholen.

oder mit Taste F1 „BEENDEN“.

Dann nächste Messung vorbereiten. Neue Patientendaten eingeben.

Mundstück

Krümmer

Bakterien- und Virenfilter

Page 77: Vegetative Physiologie

76

Atmung Bitte beachten Sie: Jeder Proband verwendet eine desinfizierte Nasenklemme und ein desinfiziertes Kunststoffmundstück. Nasenklemmen und Kunststoffmundstücke sind keine Einmalartikel ! Nicht wegwerfen, sondern in vorbereitete Behälter geben. Die zwischen Mundstück und Pneumotachograph aufgesetzten Bakterienfilter sind Einmalartikel und dürfen nur von einem Probanden verwendet werden. Gebrauchte Bakterienfilter werden mit normalem Abfall entsorgt. Beispiel: Ausdruck eines Messergebnisses:

Page 78: Vegetative Physiologie

77

Atmung Mit Hilfe der Fluss-Volumen-Kurve bestimmte Daten

Ergebnisse der Fluss-Volumen Messung

Messwert Erwarteter Normalwert

VCMAX FVC FEV1

FEV1%VCM FEV1%FVC FEV1%FEV6

PEF FEV6 MMEF MEF75 MEF50 MEF25

FIV1 PIF

MIF50 FET

Parameterdefinitionen: VCMAX = Maximale Vitalkapazität (VK)

FVC = forcierte, exspiratorische Vitalkapazität

FEV1 = forciertes exspiratorisches Volumen nach 1 Sekunde

FEV1%VCM = FEV1 in % der max. VK

FEV1%FVC = FEV1 in % der forcierten exspiratorischen VK

FEV1%FEV6 = FEV1 in % von FEV6

PEF = max. exspiratorischer Fluss (Peak flow)

FEV6 = forciertes exspir. Volumen nach 6 Sekunden

MMEF = max. exspiratorischer Fluss zwischen 25% und 75 % der FVC

MEF75 = max. exspiratorischer Fluss bei 75 % der FVC

MEF50 = max. exspiratorischer Fluss bei 50 % der FVC

MEF25 = max. exspiratorischer Fluss bei 25 % der FVC

FIV1 = forciertes inspiratorisches Volumen nach 1 Sekunde

PIF = max. inspiratorischer Fluss (Peak flow)

MIF50 = max. inspiratorischer Fluss bei 50 % der FVC

FET = forcierte exspiratorische Ausatemzeit

Page 79: Vegetative Physiologie

78

Atmung

Bestimmung des Residualvolumens

Das Residualvolumen (VR) kann indirekt

mit Hilfe des Indikators Helium (He)

bestimmt werden, wenn man den

Einwaschvorgang von Helium in die Lunge

untersucht.

Nach maximaler Exspiration ( in der Lunge

befindet sich das Residualvolumen) atmet

der Proband aus dem Spirometer ein

Helium-Luftgemisch mit bekannter Helium-

konzentration mehrfach ein und aus. Die

Heliummenge ( FI ! VSpir ), die sich vor

Versuchsbeginn nur im Spirometer

befand, verteilt sich nach mehreren

Atemzügen im Residualvolumen und im

Spirometer FE ! ( VSpir + VR ).

Abb. 1: Abb. 2:

Versuchsbeginn = max. Exspiration Versuchsende nach mehrmaliger Ein- und

Im Spirometer befindet sich die Ausatmung. Im Spirometer + VR befindet

Heliummenge FI ! VSpir sich die Heliummenge FE ! ( VSpir + VR ).

Da Helium als Folge seiner sehr geringen Löslichkeit im Blut und in den Körperflüssigkeiten

in kurzer Zeit nur in vernachlässigbar geringen Mengen den Alveolarraum verlässt, bleibt die

in den Alveolarraum aufgenommene He-Menge vor und nach Verteilung erhalten.

Aus der Mengenbilanz : FI ! VSpir. = FE ! ( VSpir + VR ) lässt sich VR errechnen, wenn die

übrigen Größen bekannt sind:

VR, ATPS = VSpir. ! ( FI - FE ) / FE Das unter ATPS-Bedingungen ermittelte Inspirationsvolumen muss für BTPS-Bedingungen

umgerechnet werden.

Page 80: Vegetative Physiologie

79

Atmung Praktikumsaufgabe 10: Berechnen Sie das Residualvoumen

Bestimmung des Residualvolumens: ERGEBNISSE

Spirometervolumen, VSpir. 6 Liter

He - Fraktion im Spirometer, FI 0,05

He-Fraktion FE nach Verteilung im Spirometer + VR 0,04

Residualvolumen, VR, ATPS

Umrechnungsfaktor, f ATPS/ BTPS 1,1

Residualvolumen, VR, BTPS

Alveolärer Gasaustausch

Physiologische Grundlagen Für den Gasaustausch zwischen Alveolar-raum und Blut sind Diffusionsprozesse maßgeblich. Die Nettodiffusion von Molekülen zwischen einer Gasphase und einer Flüssigkeitsphase geht so lange vor sich, bis die Gaspartialdrücke in beiden Phasen gleich sind. Die treibende Kraft für die Diffusion zwischen Alveolarraum und Blut ist somit die Differenz der Gaspartialdrücke. Der mittlere kapilläre Partialdruck liegt zwischen den Partialdrücken des in die Kapillaren einströmenden venösen Blutes (etwa 40

mmHg für O2 und 46 mmHg für CO2) und den Partialdrücken des endkapillären Blutes (etwa 100 mmHg für O2 und 40 mmHg für CO2). Arterielles Blut (PO2 = 95 mmHg, PCO2 = 40 mmHg) unterscheidet sich von dem nicht direkt analysierbaren endkapillären Blut durch den Zustrom arterio-venösen Kurzschlussblutes (Shunt), das nicht am Gasaustausch teilgenommen hat, sowie durch den Zustrom von venösem Blut über die Vv. bronchiales und die Vv. cordis minimae.

Page 81: Vegetative Physiologie

80

Atmung

Die alveolären Partialdrücke von O2 und CO2 werden vom Verhältnis der alveolären Ventilation zum Sauerstoffverbrauch bzw. zur CO2-Abgabe bestimmt. Bei Normalatmung betragen die mittleren alveolären Partialdrücke 100 mmHg für O2 (PAO2) und 40 mmHg für CO2 (PACO2). Eine Zunahme der alveolären Ventilation über den Bedarf hinaus (alveoläre Hyper-ventilation) hat einen Anstieg des PAO2 und einen Abfall des PACO2 (Hypokapnie) zur Folge. Eine Abnahme der alveolären Ventilation (alveoläre Hypoventilation) ergibt den umgekehrten Effekt. Bei Hyperventilation wird die O2-Aufnahme kaum begünstigt, da bereits bei Normoventilation der endkapilläre PO2 so groß ist, dass die O2-Sättigung des Hämoglobins etwa 97% beträgt. Dagegen wird bei Hyperventilation vermehrt CO2 abgegeben, wodurch eine respiratorische Alkalose entstehen kann. Eine alveoläre Hypoventilation führt zu einer Erniedrigung des O2-Partialdruckes (Hypoxie) und einer gleichzeitigen Erhöhung des CO2-Partialdruckes (Hyperkapnie) des arteriellen Blutes und kann die Ursache für eine O2-Mangelversorgung des Gewebes und die Entstehung einer Acidose sein.

Methoden der Gasanalyse Den verschiedenen chemischen Analyseverfahren zur Bestimmung der O2- und CO2-Konzentration eines Gasgemisches liegt folgendes Prinzip zugrunde: Eine zu analysierende Gasprobe wird in ein abgeschlossenes Volumen eingebracht. Die zu untersuchende Gaskomponente wird durch ein chemisches Absorptionsmittel (z.B. KOH für CO2) aus dem Gasraum entfernt. Die Änderung der Gasmenge wird entweder als Volumenänderung bei konstantem Druck und konstanter Temperatur oder als Druckänderung bei konstantem Volumen und konstanter Temperatur erfasst. Die Analyseverfahren werden vorrangig für Präzisionsmessungen in Eichgas-gemischen angewendet. Die bei klinischen Untersuchungen häufig verwendeten schnellanzeigenden Mess-geräte zur kontinuierlichen Atemgas-analyse nutzen die enge Beziehung verschiedener physikalischer Parameter zur Konzentration der interessierenden Gaskomponente aus. Ausgenutzt werden z.B. magnetische Eigenschaften (Paramagnetismus von O2), die Absorption elektromagnetischer Wellen (Ultrarotabsorption zur Messung von CO2 und CO), die Wärmeleitfähigkeit sowie die unterschiedliche Molekülmasse (Massenspektrometrie).

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81

Atmung

Praktikumsaufgabe 11: Bestimmung der endexspiratorischen CO2-Konzentration

Es wird die CO2-Fraktion bzw. der CO2-Partialdruck im exspiratorischen Gasge-misch bei Normoventilation, Hyper-ventilation und Hypoventilation mit Hilfe eines sog. Kapnographen bzw. eines Ultrarotabsorptionsspektrometers (URAS) gemessen. Das Messprinzip beruht auf der Infrarotabsorption von Gasen im Spektral-bereich von etwa 2000 bis 15000 nm. Aus dem Atemgasstrom wird kontinuierlich ein kleines Gasvolumen für die Analyse in eine Durchflussküvette abgesaugt. Entsprechend seiner CO2-Konzentration absorbiert das Gas aus einer die Küvette durchsetzenden Wärmestrahlung Energie. Das URAS-Messgerät zeigt die CO2-Konzentration des zu analysierenden

Gases nach kurzer zeitlicher Verzögerung an. Nach Messung der CO2-Fraktion kann der CO2-Partialdruck des "trockenen" Gases entsprechend der Beziehung (3) be-rechnet werden. Bei einer Körper-temperatur von 37°C herrscht im Alveolarraum ein Wasserdampfpartial-druck von 47 mmHg. Mit Hilfe des Kapnographen kann der Verlauf des CO2-Partialdruckes während der Exspiration dargestellt werden. Aus dem bestimmten CO2-Partialdruck kann die CO2-Fraktion berechnet werden.

ERGEBNISSE

Ruheatmung FACO2 = %

PACO2 = mm Hg

Hyperventilation FACO2 = %

PACO2 = mm Hg

Hypoventilation FACO2 = %

PACO2 = mm Hg

FACO2 ( PB - 47 ) (3) PACO2 = (mm Hg) 100

Page 83: Vegetative Physiologie

82

Atmung

Pulsoximetrie: Bestimmung der Sauerstoffsättigung des Blutes Gleichzeitig mit der Bestimmung der CO2-Fraktion im exspiratorischen Gasgemisch bei Normoventilation, Hyperventilation und Hypoventilation wird durch transcutane Messung mit Hilfe eines Pulsoximeters die Sauerstoffsättigung des Blutes bestimmt. Grundlagen: Die Pulsoximetrie ist ein Verfahren zur nicht invasiven Ermittlung der Sauerstoff-sättigung des Hämoglobins. Ein Clip, der auf einer Seite eine starke Lichtquelle im Infrarotbereich besitzt wird, wie in der Abbildung gezeigt, am Finger befestigt. Ein Fotosensor auf der anderen Seite des Clips misst, welche Anteile des Lichts durch den Finger gelangen und welche absorbiert werden. Je nach Sättigungsgrad des Hämoglobins mit Sauerstoff dringen verschieden große Lichtanteile durch den Finger. Daraus errechnet das angeschlossene Gerät den Sauerstoff-Sättigungswert und zeigt ihn an. Zusätzlich wird neben der Sauerstoff-sättigung auch der Puls in den Kapillaren erfasst. Pulsoximeter erfassen die Extinktion des arteriellen Blutes, da man die Tatsache nutzt, dass sich das Arterienblut in den Gefäßen im Rhythmus des Pulsschlages ausdehnt und wieder verengt. Die Lichtabsorption teilt sich somit in einen konstanten Anteil, die Gewebeabsorption, und einen variablen, von der Pulswelle beeinflussten Anteil, auf. Die Messtechnik der Pulsoximetrie besteht darin, die pulsatile Absorption , d.h. die Zu- und Abnahme der Lichtintensität infolge des

Pulsschlages zu erfassen. Daraus lässt sich die arterielle Sauerstoffsättigung bestimmen. Im Rettungsdienst und auf Intensiv-stationen sowie in der Anästhesie ist die Pulsoximetrie Teil des Standard-monitorings des Patienten. Messfehler

1. Bei lackierten Fingernägeln wird Licht durch den Lack reflektiert und erreicht die Fotozelle nur abgeschwächt.

2. Bei Patienten mit verringerter peripherer Kapillardurchblutung (beispielsweise bei Schock und Hypothermie) können falsche Werte angezeigt werden.

3. Eine lebensgefährliche Intoxikation kann über die Pulsoximetrie nicht erkannt werden: Kohlenmonoxid hat eine etwa 300-fach größere Bindungsstärke zum Hämoglobin als Sauerstoff und verdrängt diesen. Das Hämoglobin transportiert dann keinen Sauerstoff, sieht aber - auch für die Fotozellen - gesättigt (hellrot) aus.

Abb.: Pulsoximeter mit Fingerclip

Page 84: Vegetative Physiologie

83

Atmung

Referenzbereich Die Normalwerte der mittels Pulsoximetrie

ermittelten Sauerstoffsättigung liegen im

Bereich von 97 bis 100%.

Als behandlungsbedürftig gelten Werte

von etwa 90% und weniger. Werte

unterhalb 85% sind kritisch.

Praktikumsaufgabe 12: Bestimmung der Sauerstoffsättigung im arteriellen Blut Tragen Sie die gemessenen Werte der Sauerstoffsättigung des Hämoglobins in

nachfolgender Tabelle ein.

Ermitteln Sie anhand der Sauerstoffbindungskurve die zugehörigen Partialdruckwerte.

ERGEBNISSE

SO2 (%) PO2 (mmHg)

Ruheatmung

Hyperventilation

Hypoventilation

Bei welchem Sauerstoff-Partialdruck erwarten Sie

eine O2-Sättigung des Blutes von etwa 73 % ?

In welchen Abschnitten des

Kreislaufes beträgt die

Sauerstoffsättigung

des Blutes etwa 73 % ?

Page 85: Vegetative Physiologie

84

Energieumsatz Energieumsatz, Bestimmung des Ruheumsatzes

Grundlagen Für die Erhaltung der Struktur, die Bereitschaft zur Funktion und die Durchführung der Funktionen besteht in jedem Organismus ein fortwährender Energiebedarf, der durch den chemischen Abbau von Nährstoffen gedeckt wird. Die durch den Stoffwechsel freigesetzte Energiemenge wird zum größeren Teil in äußere Arbeit überführt und als Wärme freigesetzt. Kleinere Anteile werden für die Neubildung von Strukturelementen der Zelle und für die Synthese von Enzymen und Hormonen benötigt oder in Form energiereicher Verbindungen gespeichert. Wenn man davon ausgeht, dass die zuletzt genannte Aufgabe nur zu einem geringen und außerdem relativ konstanten

Energiebedarf führt, kann man die Größe des Energieumsatzes mit guter Näherung aus der Wärmeabgabe an die Umgebung ermitteln (direkte Umsatzbestimmung). Da unter Normalbedingungen die Energie im Organismus in erster Linie durch die biologische Oxidation freigesetzt wird, kann der Energieumsatz außerdem indirekt anhand des O2-Verbrauchs (

!V O2)

bei Kenntnis des Energieäquivalents bestimmt werden (indirekte Umsatz-bestimmung).

Umsatz (kJ/min) = Energieäquivalent (kJ/lO2) . !V O2 STPD (l O2/min)

Unter dem Energieäquivalent versteht man die pro Volumeneinheit verbrauchten Sauerstoffs freiwerdende Energiemenge, gemessen in kJ pro l O2. Die bei der biologischen Oxidation der Kohlenhydrate, Fette oder Eiweiße freigesetzte Energiemenge wird ausschließlich von der Art der Ausgangs- und Endprodukte bestimmt. Die Energieäquivalente für den Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen betragen im Mittel 21.1, 19.6 und 18.8 kJ/l O2. Bei gemischter Kost kann man die Anteile der Kohlenhydrate und Fette am Stoffwechsel bei Annahme eines Eiweißanteils von 15 % mit guter

Näherung aus dem Respiratorischen Quotienten (RQ), dem Verhältnis von CO2-Abgabe zur O2-Aufnahme, ermitteln. Der zugehörige Wert für das Energieäquivalent wird nach der Beziehung Energieäquivalent (kJ/l O2) = 5 RQ + 15,9

errechnet. Die Gleichung kann für den Bereich 0,73 < RQ < 0,97 angewendet werden. Zu beachten ist, dass neben dem Stoffwechsel auch die Atmung die Größe des RQ-Wertes bestimmt.

Page 86: Vegetative Physiologie

85

Energieumsatz

Am Anfang einer willkürlichen Hyperventi-lation oder bei dem Versuch, eine nichtrespiratorische Azidose durch eine Hyperventilation zu kompensieren, kann die CO2-Abgabe durch die Atmung größer als die gleichzeitige Neubildung von CO2 im Stoffwechsel sein. In diesem Falle werden RQ-Werte >1 erreicht. Bei sehr großer Kohlenhydratzufuhr und Um-wandlung von Kohlenhydraten zu Fetten steigt der RQ-Wert gleichfalls über 1. Bei vermehrtem Fett- und Eiweißabbau und Bildung von Glukose kann er unter 0,7 absinken. Da der Energieumsatz von zahlreichen Faktoren, zu denen die Außentemperatur, die Körpertemperatur, die Muskelaktivität und die Zusammensetzung der auf-genommenen Nahrung gehören, beein-flusst wird und außerdem zirkadiane Veränderungen seiner Größe auftreten,

bestimmt man ihn als Grundumsatz unter definierten Untersuchungsbedingungen. Der Grundumsatz wird morgens, bei Nüchternheit, in physischer und psychischer Ruhe (im Liegen) und bei Indifferenztemperatur bestimmt. Wiederholte Bestimmungen des Grund-umsatzes an derselben Versuchsperson führen zu sehr gut übereinstimmenden Werten mit einer Standardabweichung von nur 5 % des Mittelwertes. Da neben dem Lebensalter und dem Geschlecht die Körpergröße und das Körpergewicht den Grundumsatz bestimmen, gibt man ihn häufig pro Körperoberfläche, die gut mit der Körpergröße und dem Körpergewicht korreliert, an. Die Normalwerte des Grundumsatzes junger, gesunder Personen betragen 167 kJ / (h ! m2) für Männer und 151 kJ / (h ! m2) für Frauen.

Experimenteller Teil

Bestimmung des Energieumsatzes in körperlicher Ruhe (Ruheumsatz) im geschlossenen System

Die Versuchsperson inspiriert reinen Sauerstoff aus einem Glockenspirometer. Da das exspirierte Atemgasgemisch nach Absorption des Kohlendioxids durch KOH in das Spiro-meter zurückgeführt wird, entspricht die Abnahme des Gasvolumens im Spirometer dem O2-Verbrauch (

"V O2) des Probanden.

Die Volumenänderungen im Spirometer werden während des Rückatmungsversuches fortlaufend registriert. Das ermittelte Spirogramm wird nach einer Vorphase von 1-2 Minuten, in der wegen der O2-Speicherung im Organismus nach Atmung von reinem Sauerstoff die O2-Aufnahme größer als der O2-Verbrauch ist, ausgewertet. Der unter ATPS-Bedingungen bestimmte O2-Verbrauch muss für STPD - Bedingungen umgerechnet werden, entsprechend: Die gemessenen Umsatzwerte sind zu vergleichen mit dem für die Versuchsperson zu erwartenden Grundumsatzwert.

PB – PH2O ATPS TSTPD (3)

"V O2 STPD =

"V O2 ATPS ! !

760 TATPS

Page 87: Vegetative Physiologie

86

Energieumsatz

Indirekte

Energieumsatzbestimmung

im geschlossenen Respirationssystem

Messdaten und Ergebnisse

Geschlecht

Körpergröße (L) cm

Körpergewicht (G) kg

Körperoberfläche

= L0,725 x G0,425 x 7,184 x 10-3 m2

Luftdruck (PB) mm Hg

Raumtemperatur ( TATPS ) K

Wasserdampfpartialdruck ( PH2O, ATPS ) mm Hg

f (ATPS / STPD)

O2 - Verbrauch ( ATPS ) l O2 / min

O2 - Verbrauch ( STPD ) l O2 / min

RQ m 0,85

Energieäquivalent KJ / l O2

Umsatz KJ / min

Umsatz KJ / d

Umsatz KJ / (m2 h)

Page 88: Vegetative Physiologie

87

Säure – Basen - Haushalt

Praktikumsaufgaben

1. Bei mehreren Probanden jeder Gruppe wird der Säure-Basen-Status des arteriel-len Blutes mit einem Blutgasanalysegerät bestimmt. Direkt gemessen werden pHa, PaCO2 und PaO2. Aus den gemessenen Größen werden der BE-Wert, die Standard- und aktuelle Bikarbonatkonzentration sowie die O2-Sättigung im arteriellen Blut berechnet.

2. Zur Bestimmung des Säure-Basen-Status mit Hilfe des Astrup-Verfahrens werden Ihnen die erforderlichen Messwerte vorgegeben. Zur Auswertung dient das Nomogramm nach Siggaard-Andersen. Bestimmen Sie anhand der Messwerte die CO2-Äquilibrierungsgeraden der Blut-proben und ermitteln Sie den zugehörigen Säure-Basen-Status.

1. Direkte Messung von pHa, PaCO2 und PaO2

und Ermittlung des zugehörigen BE-Wertes

Bei diesem Verfahren werden mit

entsprechenden Elektroden der pH, der

PCO2 und der PO2 einer arteriellen

Blutprobe direkt gemessen. Der BE-Wert

kann anschließend vom Mikroprozessor

des Blutgasanalysegerätes errechnet

werden.

Den BE-Wert erhält man auch, indem man

die gemessenen Werte für pH und PCO2

in das Thews-Harnoncourt-Nomogramm

einträgt und mit einer Geraden verbindet.

Der Schnittpunkt der Geraden mit der BE-

Leiter ergibt den aktuellen BE-Wert. Die

graphische Darstellung beruht auf der

Berechnung der BE-Werte unter Berück-

sichtigung von pH, PCO2, der Sauerstoff-

sättigung, der Hb-Konzentration, der

Proteinkonzentration im Plasma und der

Temperatur. Das vorliegende Nomo-

gramm gilt nur bei vollständiger O2-

Sättigung des Blutes, einer Temperatur

von 37°C und normaler Plasma-Protein-

konzentration.

Die arterielle Sauerstoffsättigung kann

ermittelt werden, indem der gemessene

pH-Wert des arteriellen Blutes mit dem

Messwert des PaO2 im Nomogramm durch

eine Gerade verbunden wird. Am

Schnittpunkt der Geraden mit der Skala

der O2-Sättigung kann der aktuelle Wert

abgelesen werden.

S B H

Page 89: Vegetative Physiologie

88

Säure – Basen - Haushalt Bei dem im Praktikum verwendeten Blutgasanalysegerät werden der pH, der PCO2 und der

PO2 einer arteriellen Blutprobe direkt gemessen. Aus den gemessenen Größen werden der

BE-Wert und die in der folgenden Tabelle genannten Werte berechnet .

Ergebnisse

Gemessene Werte

pHa pHa

PaCO2 (mmHg) PaCO2

PaO2 (mmHg) PaO2

Berechnete Werte

HCO3- = Plasmabikarbonat (mmol/l) HCO3

-

SBC = Standard-Bikarbonat (mmol/l) SBC

ABE = aktueller Basenüberschuss (mmol/l) ABE

SO2 = arterielle Sauerstoffsättigung ( % ) SO2

BB = Gesamtpufferbasenkonzentration (mmol/l) BB

Aus den gemessenen und errechneten Werten ergibt sich folgender Befund:

Page 90: Vegetative Physiologie

89

Säure – Basen - Haushalt

BASE EXCESS - ACID BASE NOMOGRAMM

G. Thews - K. Harnoncourt

Bei stark erhöhter oder erniedrigter Hb-Konzentration ist an den Skalen: Hb=20 bzw.

10 g/dl abzulesen.

Die Sauerstoffsättigung (SO2) kann am Schnittpunkt der durch die Messpunkte PO2 und

pH gezogenen Auswertelinie mit der SO2-Skala abgelesen werden.

Die aktuelle Pufferbasen-Konzentration (BB) ergibt sich aus der Summe von

„Normalpufferbasen-Konzentration“ (NBB) und dem ermittelten BE-Wert.

Page 91: Vegetative Physiologie

90

Säure – Basen - Haushalt

2. Astrup-Verfahren

Methode Um mithilfe des Astrup-Verfahrens den Säure-Basen-Status des arteriellen Blutes ermitteln zu können, bestimmt man die pH-PCO2-Abhängigkeit einer Blutprobe bei SO2 = 100 % und zeichnet die ermittelten Wertepaare in das Siggaard-Andersen- Nomogramm ein. Dazu werden zunächst 2 x 80 Mikroliter der Probe (Doppelbestimmung) bei 37°C mit einem Gasgemisch äquilibriert, das etwa 4 % CO2 und 96 % Sauerstoff enthält (Volumenanteile des trockenen Gases). Da in der Äquilibriereinheit das Gas bei 37°C mit Wasserdampf gesättigt wird, stellt sich der CO2-Partialdruck des feuchten Gases auch in der Blutprobe ein. Abhängig vom CO2-Partialdruck ändert sich die H+-Konzentration des Blutes. Mit Hilfe einer Glaselektrode wird der pH-Wert im Plasma der äquilibrierten Blutprobe gemessen und dem vorgegebenen CO2-Partialdruck zuge-ordnet (erster Punkt der

CO2-Äquilibrierungskurve im Siggaard Andersen-Nomogramm). Zwei weitere Blutproben (je 80 Mikroliter) werden mit einem Gasgemisch äquilibriert, welches etwa 8 % CO2 und 92 % O2 enthält, anschließend wird der pH-Wert gemessen. Das ermittelte PCO2 - pH-Wertepaar bildet den 2. Punkt der pH-log PCO2-Äquilibrie-rungskurve. Die bestimmten Punkte können durch eine Gerade verbunden werden, da im Messbe-reich eine annähernd lineare Beziehung zwischen dem pH-Wert des Plasmas und dem log PCO2 besteht. Am Schnittpunkt der Geraden mit der BE-Kurve wird der aktuelle BE-Wert des Blutes abgelesen. Nach Bestimmung des pH-Wertes im arteriellen Blut kann der zugehörige arte-rielle CO2-Partialdruck an der Äquilibrie-rungsgerade im Siggaard-Andersen-Nomogramm abgelesen wer-den.

Praktikumsaufgabe

Am Praktikumsnachmittag erhalten Sie Messwerte von 3 Patientenblutproben, die mit Hilfe des Astrup-Verfahrens ermittelt wurden. Bestimmen Sie aus diesen Werten die zugehörigen CO2-Äquilibrierungsgeraden und den Säure-Basen-Status der

Blutproben. Übertragen Sie die Ergebnisse in das zugehörige Siggaard Andersen-Nomogramm. Welche Befunde lassen sich aus den Ergebnissen ableiten?

Page 92: Vegetative Physiologie

91

Säure – Basen - Haushalt

Bestimmung des Säure-Basen-Status nach dem ASTRUP-Verfahren PRAKTIKUMSAUFGABE

Eine Blutprobe eines Patienten wird mit Gasgemisch 1, eine zweite Blutprobe des gleichen Patienten mit Gasgemisch 2 äquilibriert. Nach Äquilibrierung wird der pH-Wert beider Proben gemessen. Äquilibriergas 1 enthält Äquilibriergas 2 enthält Der aktuelle Luftdruck beträgt Berechnen Sie die CO2-Partialdrücke der Äquilibriergase 1 und 2 unter BTPS-Bedingungen.

PCO2 des Äquilibriergases 1

Formel zur Berechnung

des Partialdruckes:

Nach Äquilibrierung mit Gasgemisch 1

wird in der Blutprobe ein

pH-Wert von gemessen.

Nach Äquilibrierung mit Gasgemisch 2

wird in der Blutprobe ein

pH-Wert von gemessen.

Blutprobe 1

Patient 1

Blutprobe 2

Patient 1

PCO2 des Äquilibriergases 2

pH-Messung

= mmHg = mmHg

Patient 1

Page 93: Vegetative Physiologie

92

Säure – Basen - Haushalt 1: Zeichnen Sie im Siggaard-Andersen Nomogramm anhand dieser Messwerte die CO2- Äquilibrierungsgerade der untersuchten Blutprobe. 2: Ermitteln Sie aus der CO2-Äquilibrierungsgeraden den BE-Wert und die Konzentration der Gesamtpufferbasen (BB). Die Messung des pH-Wertes im arteriellen Blut des untersuchten Patienten ergibt: 3: Bestimmen Sie mit Hilfe dieses pHa-Wertes den zugehörigen CO2-Partialdruck der untersuchten Probe. 4: Ermitteln Sie die Bikarbonatkonzentration unter Standardbedingungen (Standard HCO3

-) sowie die aktuelle Bikarbonatkonzentration (aktuelles HCO3

-). 5: Welcher Säure-Basen-Status des untersuchten Patienten ergibt sich aus diesen Werten? 6: Zusammenfassung der Ergebnisse:

pHa

PaCO2 mm Hg

BE mmol / l

BB mmol / l

Standard HCO3- mmol / l

aktuelles HCO3- mmol /l

Befund:

Patient 1

Page 94: Vegetative Physiologie

93

Siggaard-Andersen Nomogramm Säure – Basen - Haushalt

Patient 1

Page 95: Vegetative Physiologie

94

Säure – Basen - Haushalt

Bestimmung des Säure-Basen-Status nach dem ASTRUP-Verfahren PRAKTIKUMSAUFGABE

Eine Blutprobe eines Patienten wird mit Gasgemisch 1, eine zweite Blutprobe des gleichen Patienten mit Gasgemisch 2 äquilibriert. Nach Äquilibrierung wird der pH-Wert beider Proben gemessen. Äquilibriergas 1 enthält Äquilibriergas 2 enthält Der aktuelle Luftdruck beträgt Berechnen Sie die CO2-Partialdrücke der Äquilibriergase 1 und 2 unter BTPS-Bedingungen.

PCO2 des Äquilibriergases 1

Nach Äquilibrierung mit Gasgemisch 1

wird in der Blutprobe ein

pH-Wert von gemessen.

Nach Äquilibrierung mit Gasgemisch 2

wird in der Blutprobe ein

pH-Wert von gemessen.

Blutprobe 1

Patient 2

Blutprobe 2

Patient 2

PCO2 des Äquilibriergases 2

pH-Messung

= mmHg = mmHg

Patient 2

Page 96: Vegetative Physiologie

95

Säure – Basen - Haushalt

1: Zeichnen Sie im Siggaard-Andersen-Nomogramm an Hand dieser Messwerte die CO2-

Äquilibrierungsgerade der untersuchten Blutprobe.

2: Ermitteln Sie aus der CO2-Äquilibrierungsgeraden den BE-Wert und die Konzentration

der Gesamtpufferbasen (BB).

Die Messung des pH-Wertes im arteriellen Blut des untersuchten Patienten ergibt:

3: Bestimmen Sie mit Hilfe dieses pHa-Wertes den zugehörigen CO2-Partialdruck der

untersuchten Probe.

4: Ermitteln Sie die Bikarbonatkonzentration unter Standardbedingungen (Standard HCO3-)

sowie die aktuelle Bikarbonatkonzentration (aktuelles HCO3-).

5: Welcher Säure-Basen-Status des untersuchten Patienten ergibt sich aus diesen Werten?

Page 97: Vegetative Physiologie

96

Säure – Basen - Haushalt 6: Zusammenfassung der Ergebnisse:

pHa

PaCO2 mm Hg

BE mmol / l

BB mmol / l

Standard HCO3- mmol / l

aktuelles HCO3- mmol /l

Befund:

Patient 2

Page 98: Vegetative Physiologie

97

Siggaard-Andersen Nomogramm Säure – Basen - Haushalt

Patient 2

Page 99: Vegetative Physiologie

98

Säure – Basen - Haushalt

Bestimmung des Säure-Basen-Status nach dem ASTRUP-Verfahren PRAKTIKUMSAUFGABE

Eine Blutprobe eines Patienten wird mit Gasgemisch 1, eine zweite Blutprobe des gleichen Patienten mit Gasgemisch 2 äquilibriert. Nach Äquilibrierung wird der pH-Wert beider Proben gemessen. Äquilibriergas 1 enthält Äquilibriergas 2 enthält Der aktuelle Luftdruck beträgt Berechnen Sie die CO2-Partialdrücke der Äquilibriergase 1 und 2 unter BTPS-Bedingungen.

PCO2 des Äquilibriergases 1

Nach Äquilibrierung mit Gasgemisch 1

wird in der Blutprobe ein

pH-Wert von gemessen.

Nach Äquilibrierung mit Gasgemisch 2

wird in der Blutprobe ein

pH-Wert von gemessen.

Blutprobe 1

Patient 3

Blutprobe 2

Patient 3

PCO2 des Äquilibriergases 2

pH-Messung

= mmHg = mmHg

Patient 3

Page 100: Vegetative Physiologie

99

Säure – Basen - Haushalt

1: Zeichnen Sie im Siggaard-Andersen-Nomogramm an Hand dieser Messwerte die CO2-

Äquilibrierungsgerade der untersuchten Blutprobe.

2: Ermitteln Sie aus der CO2-Äquilibrierungsgeraden den BE-Wert und die Konzentration

der Gesamtpufferbasen (BB).

Die Messung des pH-Wertes im arteriellen Blut des untersuchten Patienten ergibt:

3: Bestimmen Sie mit Hilfe dieses pHa-Wertes den zugehörigen CO2-Partialdruck der

untersuchten Probe.

4: Ermitteln Sie die Bikarbonatkonzentration unter Standardbedingungen (Standard HCO3-)

sowie die aktuelle Bikarbonatkonzentration (aktuelles HCO3-).

5: Welcher Säure-Basen-Status des untersuchten Patienten ergibt sich aus diesen Werten?

Page 101: Vegetative Physiologie

100

Säure – Basen - Haushalt 6: Zusammenfassung der Ergebnisse:

pHa

PaCO2 mm Hg

BE mmol / l

BB mmol / l

Standard HCO3- mmol / l

aktuelles HCO3- mmol /l

Befund:

Patient 3

Page 102: Vegetative Physiologie

101

Siggaard-Andersen Nomogramm Säure – Basen - Haushalt

Patient 3

Page 103: Vegetative Physiologie

102

Übungsaufgabe 1 Säure – Basen – Haushalt

Zeichnen Sie : pHa

PaCO2

BE

Gesamt- pufferbasen

Standard-bikarbonat

A

B

Page 104: Vegetative Physiologie

103

Übungsaufgabe 2 Säure – Basen – Haushalt

Zeichnen Sie:

pHa PaCO2 BE Gesamt- pufferbasen

Standard-bikarbonat

C

Page 105: Vegetative Physiologie

104

Übungsaufgabe 3 Säure – Basen - Haushalt FRAGE 1 A) Bei akutem Anstieg des CO2-Partialdruckes im arteriellen Blut steigt bei fast unverändertem

BE-Wert die aktuelle Bikarbonat-Konzentration im Plasma an.

B) Bei akutem Anstieg des CO2-Partialdruckes im arteriellen Blut steigt bei fast unverändertem

BE-Wert die Standard Bikarbonat-Konzentration im Plasma an.

C) Bei akutem Anstieg des CO2-Partialdruckes im arteriellen Blut steigt die Summe der Pufferbasen

um einige mmol/l an.

D) Bei akutem Anstieg des CO2-Partialdruckes im arteriellen Blut nimmt der pHa-Wert zu.

E) Wenn die Standard-Bikarbonat-Konzentration im Plasma größer normal ist, muss der PaCO2

größer normal sein.

( ) 1: nur B ist richtig

( ) 2: nur A ist richtig

( ) 3: nur A, D und E sind richtig

( ) 4: nur A und E sind richtig

( ) 5: nur B, C und D sind richtig

FRAGE 2

Der Basenüberschuss (BE)

A) ist die Differenz zwischen aktueller Bikarbonatkonzentration und der Standard-Bikarbonat-

Konzentration im Plasma

B) ist die Summe aus Proteinat-- und Bikarbonatkonzentration im Plasma

C) beträgt normalerweise 48 mmol/l

D) ist bei nichtrespiratorischer Alkalose erhöht

E) ist bei nicht kompensierter respiratorischer Alkalose erhöht

( ) 1: nur B und E sind richtig

( ) 2: nur A und D sind richtig

( ) 3: nur C und D sind richtig

( ) 4: nur D ist richtig

( ) 5: nur A, B, C und E sind richtig

Page 106: Vegetative Physiologie

105

Übungsaufgabe 4 Säure – Basen - Haushalt

Aufgabe:

Berechnen Sie aus den folgenden Angaben den pH-Wert im arteriellen Blut eines Patienten.

PaCO2

BE

Standard-Bikarbonatkonzentration

im Plasma

Aktuelle Bikarbonatkonzentration

im Plasma

PaO2

Formel und Berechnung:

Der gesuchte pH-Wert beträgt : pHa =

Daraus ergibt sich folgender Befund:

Page 107: Vegetative Physiologie

106

Übungsaufgabe 5 Säure – Basen - Haushalt Die folgende Tabelle gibt eine schematische Übersicht über die Veränderung der Größen

pHa, PaCO2, BE, Standardbikarbonatkonzentration und aktuelle Bikarbonatkonzentration bei

nicht kompensierten, teilweise kompensierten und vollständig kompensierten Störungen des

Säure-Basen-Haushaltes.

pHa

PaCO2

BE

Standard HCO3

- aktuelles

HCO3-

resp. Azidose

nicht kompensierte Störung

resp. Alkalose

nichtrespir. Azidose

nichtrespir. Alkalose

resp. Azidose

teilweise kompensierte Störung

resp. Alkalose

nichtrespir. Azidose

nichtrespir. Alkalose

resp. Azidose

vollständig kompensierte Störung

resp. Alkalose

nichtrespir. Azidose

nichtrespir. Alkalose

Page 108: Vegetative Physiologie

107

Übungsaufgabe 6 Säure – Basen - Haushalt Nennen Sie Ursachen, die zu den in der Tabelle genannten Störungen des Säure-Basen-Haushaltes führen können:

Störung Beispiele / Ursachen

respiratorische

Azidose

respiratorische

Alkalose

nicht-respiratorische

Azidose

nicht-respiratorische

Alkalose

Page 109: Vegetative Physiologie

108

Übungsaufgabe 7 Säure – Basen - Haushalt

Nachfolgend werden Ihnen Zahlenwerte für pHa, PaCO2 und BE genannt, wie sie bei

Störungen des Säure-Basen-Haushaltes auftreten.

Beschreiben Sie den auf Grund der Zahlenwerte vorliegenden Säure-Basen-Status.

Welche Veränderungen von aktueller- und Standard-Bikarbonatkonzentration erwarten Sie

im Vergleich zu den Werten bei normalem Säure-Basen-Status?

( > 24 mmol/l, = 24 mmol/l, < 24 mmol/l )

pHa PaCO2 BE Befund aktuelles HCO3

- Stand. HCO3

-

Page 110: Vegetative Physiologie

109

Niere

1. Physiologische Grundlagen

Zu den wichtigsten Funktionen der Niere gehören ! die Ausscheidung von Endprodukten des Zellstoffwechsels und ! die Konstanthaltung des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens und seiner Zusammen- setzung (Homöostase). Die Niere erfüllt diese Aufgaben mithilfe der drei miteinander verknüpften Prozesse: Filtration, Resorption und Sekretion. Im Glomerulus wird durch Ultrafiltration des Blutes der Primärharn gebildet, aus dem nach selektiver Reabsorption zahlreicher Bestandteile und zusätzlicher Sekretion verschiedener Substanzen in den nachfolgenden Ab-schnitten des Nephrons der Endharn ent-

steht. Um die Konstanz des Volumens (Isovolämie), der ionalen Zusammen-setzung (Isoionie), des osmotischen Druckes (Isotonie) und des pH-Wertes (Isohydrie) der extrazellulären Flüssigkeit zu erreichen, muss die Niere in der Lage sein, das Volumen und die Zusammensetzung des Harns in weiten Grenzen zu variieren.

1.1 Untersuchungen der Nierenfunktion

Zu den wichtigsten Nierenfunktionsprüfun-gen zählen die Harnanalyse und die Clea-rance-Untersuchungen der Niere. Während durch die Bestimmung des Harnminutenvolumens (

"V ) und der

Konzentration eines Stoffes im Urin (US) die ausgeschiedene Stoffmenge (

"V • US)

direkt ermittelt werden kann, erfasst jede Clearance-Untersuchung das Plasma-volumen, das pro Zeiteinheit durch die Niere vollständig vom untersuchten Stoff befreit wurde (CS). Die dem Blutplasma durch die Niere entzogene Menge eines Stoffes ergibt sich aus dem Produkt seiner Konzentration im Plasma (PS) und seiner Clearance (CS).

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Clearance für die Mehrzahl der Stoffe eine fiktive Größe ist, da die ausgeschiedene Menge des untersuchten Stoffes nicht einem Teil, sondern dem gesamten Blutvolumen entnommen wurde, das während der Unter-suchungsdauer durch die Niere geflossen ist. Da die in der Zeiteinheit im Harn ausge-schiedene Substanzmenge der dem Plasma entnommenen Substanzmenge entspricht, ist: 1.

"V # US = CS # PS

und 2. CS = (

"V # US) / PS (ml / min).

Page 111: Vegetative Physiologie

110

Niere Die Clearance des Harnstoffs einer gesunden Versuchsperson beträgt z.B. bei normalem Harnminutenvolumen etwa 70 ml/min. Eine Einschränkung der Nierenfunktion führt zur Herabsetzung der Harnstoff-Clearance. Die aus dem Normalbefund abzuleitende Aussage, dass durch die Niere in einer Minute 70 ml Plasma vollständig vom Harnstoff befreit worden seien, ist irreal. In Wirklichkeit ist dem gesamten Plasmavolumen, welches in dieser Zeit durch die Niere floss, eine Harnstoffmenge entnommen worden, die derjenigen von 70 ml Blutplasma entspricht. Bestimmt man die Clearance eines frei fil-trierbaren Stoffes, der ausschließlich durch Ultrafiltration im Glomerulus ausgeschieden und nicht im Nephron und Sammelrohr rückresorbiert oder sezerniert wird, so muss ihr Wert der glomerulären Filtratrate (GFR) gleichen. Für derartige Stoffe gilt, dass ihre Menge im Primärharn der im Endharn entspricht: 3. GFR ! PS =

"V ! US

Da die Konzentration eines frei filtrierbaren Stoffes, der außerdem nicht an Plasmaproteine gebunden wird, im Primärharn etwa gleich der im Plasma (PS) ist, ergibt sich: Stoffe, die die genannten Bedingungen annähernd erfüllen, sind das Inulin und mit gewissen Einschränkungen das Kreatinin. Ihr Clearance-Wert entspricht mit guter Näherung der glomerulären Filtrationsrate.

Nach dem Vergleich der Clearance eines beliebigen Stoffes (CS) mit dem Clearance-Wert für Inulin (CInulin) ergeben sich folgende Aussagen: CS < CInulin : Stoffausscheidung beruht auf Filtration und Resorption. CS = CInulin : Stoffausscheidung beruht auf Filtration, zusätzlich sind Sekretion und Resorption von gleicher Größe möglich. CS > CInulin: Stoffausscheidung beruht auf Filtration und Sekretion. Die Clearance-Untersuchungen eines Stoffes, der während der Nierenpassage durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion vollständig aus dem Blutplasma entfernt wird, ermöglicht die Bestimmung des renalen Plasmaflusses (RPF). In diesem Fall ist die im Plasma zur Niere transportierte Stoffmenge gleich der ausgeschiedenen Stoffmenge: 5. RPF ! PS =

"V ! US

und

("V ! US)

6. RPF = (ml/min)

PS (

"V ! US)

4. GFR = (ml/min)

PS

Page 112: Vegetative Physiologie

111

Niere

Substanzen, die bei einmaliger Passage der Nieren vollständig aus dem Blutplasma eliminiert werden, sind nicht bekannt. Zu den Stoffen mit sehr großer renaler Extraktion (ca. 92%) gehören z.B. die p-Aminohippursäure (PAH) und verschiedene Penicilline. Unter ihnen erwies sich die p-Aminohippursäure als ein geeigneter Indikator zur Bestimmung des renalen Plasmaflusses. Da sie aber die erforderlichen Bedingungen nicht vollständig erfüllt, nennt man die mit Hilfe der PAH-Clearance-Untersuchung er-mittelte Größe: Effektiver renaler Plasma-fluss. Um den wirklichen Wert für den renalen Plasmafluss bestimmen zu können, muss zusätzlich die PAH-Konzentration im venösen Nierenblut gemessen werden. Für den renalen Plasmafluss ergibt sich unter diesen Bedingungen: Bei Berücksichtigung des Hämatokrit-wertes kann man aus dem RPF die Nierendurchblutung (RBF) entsprechend 8. RBF = RPF / (1 - Hkt) (ml / min) berechnen.

Das Verhältnis von GFR zu RPF wird Filtrationsfraktion (FF) genannt. Sie kann als Quotient der Clearance-Werte von Inulin und p-Aminohippursäure bestimmt werden: 9. FF = CInulin / CPAH . Unter normalen Bedingungen beträgt die Filtrationsfraktion ca. 0.2, d.h. 20% des ef-fektiven renalen Plasmaflusses werden filt-riert.

(!V " UPAH)

7. RPF = (ml / min) (Pa PAH - Pv PAH)

Page 113: Vegetative Physiologie

112

Niere

1.2 Diureseformen

Im Normalfall bilden die Nieren ca. 120 ml Primärharn pro Minute (GFR). Nach geringer Flüssigkeitsaufnahme werden im Zustand der Antidiurese mehr als 98% der glomerulären Filtratrate rückresorbiert, es werden nur ca. 1 bis 1,5 ml hypertoner Harn in der gleichen Zeit ausgeschieden. Da mit dem geringen Harnminuten-volumen große Mengen von Ionen und Harnstoff ausgeschieden werden müssen, erreicht der Urin osmotische Konzentratio-nen von maximal ca. 1200 mosm/kg. Die Osmolalität des Blutplasmas beträgt ca. 290 mosm/kg. Etwa 15% der renalen Wasserresorption wird hormonal durch das ADH reguliert (fakultative Wasserresorption), ca. 85% der Wasserresorption bleiben unbeeinflusst von der hormonalen Kontrolle (obligate Wasserresorption). Jede größere Flüssigkeitsaufnahme führt zu einer Abnahme der ADH-Ausschüttung durch den Hypophysenhinterlappen. Als Folge der verminderten Wasser-rückresorption in den distalen Nephronab-schnitten und im Sammelrohr wird ein hypotoner Harn gebildet, das Harnminutenvolumen erreicht unter diesen Bedingungen maximal ca. 18 ml/min (Wasserdiurese). Gelangen mit dem Primärharn osmotisch wirksame Substanzen in so großen Mengen in das Tubulussystem, dass sie nur eingeschränkt resorbiert werden können (z.B. Glukose beim Diabetes mellitus) oder werden Substanzen im

Glomerulus filtriert, für die keine Resorptionsmöglichkeiten im Nephron bestehen (z.B. Mannitol), so wird das von ihnen im Tubuluslumen osmotisch gebundene Wasser ausgeschieden (osmotische Diurese). Eine Sonderform der osmotischen Diurese ist die "pharmakologische" Natriurese. Sie wird durch eine Hemmung der Natriumrückresorption (z.B. durch Furosemid in der Henle-Schleife oder durch Amilorid im distalen Tubulus und im Sammelrohr) ausgelöst. Blutdrucksteigerungen können zu einer "Druckdiurese" führen.

Page 114: Vegetative Physiologie

113

Niere

1.3 Glukose Die normale Glukosekonzentration des Plasmas (nüchtern) beträgt 4,5 ! 1 mmol/l, bzw. 81 ! 18 mg/dl. Bei dieser Konzentration wird nahezu keine Glukose mit dem Urin ausgeschieden, die Clearance von Glukose ist etwa Null. Da Glukose in der Niere frei filtriert wird, muss die filtrierte Menge (tubuläres Load) fast vollständig resorbiert werden. Die Glukoseresorption erfolgt in den proximalen Tubuli der Nephrone mit Hilfe von zwei Transportproteinen in der luminalen Membran der Tubuluszellen. Es handelt sich um Symporter, die den Transport von Glukose an den von Natrium-Ionen koppeln. In der ersten Hälfte des proximalen Tubulus lässt sich vorwiegend ein Transporter nachweisen, der mit relativ geringer Affinität ein Glukosemolekül mit einem Natrium-Ion in die Tubuluszellen

transportiert. Im Endabschnitt des proximalen Tubulus findet man einen Transporter, der eine hohe Affinität aufweist und eine Glukose- oder Galaktose-Resorption zusammen mit zwei Natrium-Ionen ermöglicht. Die Schwellenkonzentration, bei deren Überschreiten Glukose im Urin ausgeschieden wird (Glukosurie), ist etwa doppelt so groß wie die normale Plasmakonzentration bei Nüchternheit. ( ca. 10 – 11 mmol/l; 180 – 200 mg/dl ). Etwa 2/3 der Glukosemenge des Plasmas ist an Proteine ( "-1-Globuline) gebunden. Bei der klinischen Bestimmung der Glukosekonzentration im „enteiweißten“ Plasma wird die gebundene Glukose nicht miterfasst. Die Glukosekonzentration des Plasmas liegt um etwa 15% über dem bei normalem Hämatokritwert im Blut gemessenen Vergleichswert.

1.4 Bestimmung der Glukosekonzentration im Urin (mit Diabur-Teststreifen 5000)

Testprinzip: Die Bestimmung der Glukose-konzentration im Urin mit dem Diabur Test beruht auf der spezifischen Glukose-oxidase-Peroxidase-Reaktion. D-Glukose wird in Gegenwart von Wasser und Luftsauerstoff mit Hilfe von Glukoseoxidase (GOD) zu D-Glukono-lacton oxidiert. Das dabei entstehende Wasserstoffperoxid oxidiert anschließend unter Katalyse von Peroxidase (POD) den Indikator, der dabei seine Farbe verändert. Der Test reagiert spezifisch auf Glukose. Andere Zucker werden nicht erfasst. Der Teststreifen enthält 2 Testbezirke mit unterschiedlicher Empfindlichkeit für Glukose. Der empfindlichere Testbezirk ist

gelb eingefärbt und entwickelt mit steigenden Glukosekonzentrationen eine hellgrüne bis dunkelgrüne Farbe, die bei 2% Glukose im Urin erreicht wird. Der zweite Testbezirk ist weiß und färbt sich ab 0,5 % Glukose hellblau bis blau. Durch die Kombination beider Testbezirke zu einem bicoloren Testfeld lässt sich der gesamte Konzentrationsbereich von 0,1 bis 5% Glukose differenzieren. Durchführung der Messung: Urin in einem sauberen Gefäß auffangen. Teststreifen kurz (maximal 1 Sekunde) in den Urin eintauchen. Nach 2 Minuten beide Testbezirke mit der Farbskala auf dem Packungsetikett vergleichen.

Page 115: Vegetative Physiologie

114

Niere 1.5 Glukose-Konzentration im Blut nach Trinken von Isofruit

Mit der Nahrung zugeführte Kohlenhydrate werden überwiegend im Duodenum und Jejunum enzymatisch zu Mono-sacchariden abgebaut und von Dünndarmepithelzellen rasch resorbiert. Der mit der Resorption verbundene Anstieg der Glukosekonzentration im Blut ist der stärkste Reiz für die Sekretion von Insulin aus den B-Zellen des Pankreas. Insulin fördert in der Leber, der Skelettmuskulatur, der Herzmuskulatur und im Fettgewebe durch Stimulierung von Glukose-Carrierproteinen und Enzymen des Glukosestoffwechsels die Glukose-Aufnahme und -Verwertung. Hierdurch wird bei Gesunden ein starker Anstieg der Glukosekonzentration im Blut nach der Nahrungsaufnahme verhindert. Die Glukoseaussscheidung über die Niere

bleibt vernachlässigbar klein. Bei grenz-wertigem (subklinischem) und manifestem Diabetes mellitus treten dagegen postprandial oder bei einem Glukose-belastungstest hohe Glukosekonzen-trationen im Blut auf, die über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben. Unmittelbare Folge der starken Erhöhung der Glukosekonzentration im Blut kann die Ausscheidung von Glukose über die Niere sein. Isofruit enthält pro 100 ml 6,1 g Glukose und 1 g andere Kohlenhydrate. Die im Trinkversuch zugeführte Menge an Isofruit führt zu ähnlichen Veränderungen der Glukosekonzentration im Blut wie man sie postprandial nach einer kohlen-hydratreichen Mahlzeit oder bei einem Glukosetoleranztest beobachten kann.

1.6 ß-Hydroxybutyrat

Die Ketonkörper genannten Verbindungen Acetoacetat, ß-Hydroxybutyrat und Aceton werden in der Leber als Produkte des Fettstoffwechsels gebildet. Sie können durch Oxidation in den Zellen des Herz- und Skelettmuskelgewebes sowie des Zentralnervensystems abgebaut (Keto-lyse) oder über die Nieren ausgeschieden werden. In den Nervenzellen sind neben der Glucose die Ketonkörper ein wichtiges Ausgangsprodukt für die Energiege-winnung. Beim Diabetes mellitus kommt es nach Aktivierung der Lipolyse und gleichzeitiger Abnahme des Glukoseumsatzes der Zellen zu einer Verwertungsstörung des beim Fettsäureabbau gebildeten Acetyl-CoA. Unmittelbare Folge in den Hepato-cyten ist die vermehrte Synthese von Acetoacetat, aus dem durch Reduktion ß-Hydroxybutyrat oder durch Decarboxy-lierung Aceton entsteht. Als Protonen-donatoren können die Acetessigsäure und die ß-Hydroxybuttersäure eine nicht-

respiratorische Azidose (Ketoazidose) auslösen. Unter physiologischen Beding-ungen beträgt die Gesamtkonzentration der Ketonkörper im Blutplasma erwach-sener Probanden weniger als 0,5 mmol/l, sie steigt bei längerem Fasten und bei körperlicher Belastung. Eine Hyperketonämie liegt vor, wenn die Plasmakonzentration 1,0 mmol/l über-steigt, eine Ketoazidose ist zu erwarten bei Werten über 3,0 mmol/l. Zur Beurteil-ung der Ketonkörperkonzentration des Plasmas wird die Konzentration des ß-Hydroxybutyrates bestimmt. Unter den Ketonkörpern weist das ß-Hydroxybutyrat bei Hyperketonämie die höchste Konzentration im Blutplasma auf. Der Normalbereich für die ß-Hydroxybutyrat-konzentration im Plasma liegt zwischen 0 und 0,5 mmol/l. Konzentrationen über 0,6 mmol/l sind ein deutlicher Hinweis auf das Bestehen einer Hyperketonämie, bei Werten über 3,0 mmol/l ist mit einer Ketoacidose zu rechnen.

Page 116: Vegetative Physiologie

115

Niere

Vorbereitung der Stechhilfe (Softclix Pro) und Blutentnahme

Spannen: Fassen Sie den Softclix Pro

an den Griffmulden der Kappe an

und drehen Sie das Gehäuse

im Uhrzeigersinn bis zum Anschlag.

Das Gerät ist nun gespannt.

Lanzette einführen: Die Lanzette an der Schutzkappe anfassen

und bis zum Anschlag in den Softclix Pro

hineinschieben.

Dabei rastet die „Plattform“ in die

Kappenöffnung ein und verschließt sie.

Der blaue Auswerfer wird nun sichtbar.

Zum Entfernen der Schutzkappe

Softclix Pro an den Griffmulden festhalten

und die Schutzkappe abdrehen.

Blutentnahme: Softclix Pro seitlich an der Fingerbeere

ansetzen und leicht andrücken,

anschließend auf den Auslöseknopf

drücken.

Lanzettenauswurf: Zum Entfernen der Lanzette den Softclix

Pro über den dafür vorgesehenen

Abfallbehälter halten und den

Auswerferknopf drücken.

Die Lanzette fällt zusammen mit

der „Plattform“ heraus.

Page 117: Vegetative Physiologie

116

Niere Messung der Glukosekonzentration im Blut mit dem Ascensia Contour

Für die Messung benötigen Sie:

· Ascensia Contour Messgerät

· Glukose Teststreifen

· Softclix-Pro

· Tupfer

· Sprühdesinfektion

Der verwendete Glukose Teststreifen ist ein Biosensor.

Der Blutzuckerwert wird mit dem Messgerät amperometrisch bestimmt.

Dabei wird in einer Blutprobe bei vorgegebener Spannungsdifferenz der Stromfluss zwischen

zwei Elektroden gemessen. Aus der registrierten Stromstärke kann direkt auf die

Glukosekonzentration geschlossen werden.

Vorbereitungen und Durchführung der Messung

1: Hände mit Wasser und Seife waschen,

abtrocknen, Sprühdesinfektion 2: Teststreifen aus der Röhre entnehmen.

Röhre sofort wieder dicht verschließen. 3: Halten Sie den Teststreifen

mit dem grauen Ende nach oben.

Schieben Sie das graue Ende in die Sensor-

öffnung.

Ascensia Contour

Page 118: Vegetative Physiologie

117

Niere 4: Das Gerät codiert sich automatisch. Ein Teststreifen mit einem blinkenden

Blutstropfen wird angezeigt.

Das Gerät ist messbereit.

5: Sobald auf der Anzeige ein blinkendes Tropfensymbol

erscheint, können Sie mit der Blutentnahme beginnen.

6: Blutgewinnung: Stechen Sie mit dem Softclix Pro

seitlich in die Fingerbeere.

Drücken Sie vorsichtig,

bis sich ein kleiner Blutstropfen bildet.

7: Halten Sie die Messöffnung des

Teststreifens an den Blutstropfen.

Das Blut wird automatisch in den

Streifen eingezogen.

Halten Sie den Finger solange

an die Einbuchtung, bis das Testfeld

vollständig mit Blut gefüllt ist.

Tragen Sie den Blutstropfen

nicht von oben auf das Testfeld auf !

Mit einem Signalton beginnt die Messzeit von ca. 5 Sekunden.

8: Lassen Sie den Teststreifen im Gerät bis das Messergebnis angezeigt wird.

9: Entnehmen Sie nach der Messung den Teststreifen aus dem Gerät.

Das Gerät schaltet sich nach Entnahme des Teststreifens aus.

10: Entsorgen Sie Lanzette und Teststreifen ordnungsgemäß.

Page 119: Vegetative Physiologie

118

Niere

Praktikumsaufgaben Aufgabe 1 Bestimmung der Glukosekonzentration im Blut

Die Bestimmung der Glukosekonzentration im Blut erfolgt (wie in der Praktikumsanleitung beschrieben) mit Hilfe des Accutrend Sensors oder des Medisense Precision Xtra Messgerätes.

Messergebnisse für die Glukosekonzentration im Blut

Proband

Messwert in mg / dl

Messwert in mmol/ l

Normbereich

A

B

Bestimmung der Glukosekonzentration im Urin

Die Bestimmung der Glukosekonzentration im Urin erfolgt mit Diabur Teststreifen.

Durchführung der Messung:

Urin in einem sauberen Gefäß auffangen.

Teststreifen kurz (maximal 1 Sekunde) in den Urin eintauchen.

Nach 2 Minuten beide Testbezirke mit der Farbscala auf dem Packungsetikett vergleichen.

Proband

Messwert in mmol / l

Page 120: Vegetative Physiologie

119

Niere Aufgabe 2 Berechnen Sie für Glukose und Bikarbonat die gesuchten Werte

Glukose

HCO3-

Harnminutenvolumen !V

( ml / min)

Wert wird im Praktikum angegeben

GFR

ml/min

Wert wird im Praktikum angegeben

Konzentration im Plasma

( mmol / l )

Wert wird im Praktikum angegeben

Konzentration im Urin

( mmol / l )

Wert wird im Praktikum angegeben

Tubuläres Load

(mmol / min) berechnen

Menge im Endharn

(mmol / min) berechnen

Tubulär resorbierte Menge (mmol / min)

berechnen

Tubulär resorbierte Menge

(%) berechnen

Zeichnen Sie den Verlauf der glomerulären Filtration, der Resorption und renalen

Ausscheidung von Glukose bei zunehmender Plasmakonzentration.

Glukosekonzentration

Filtration

Resorption

Ausscheidung

Page 121: Vegetative Physiologie

120

Niere

Volhard‘scher Trinkversuch Ziel dieser Untersuchung ist es, das

Verhalten von Harnminutenvolumen und

Dichte des Urins nach einer

Flüssigkeitsbelastung zu ermitteln. Nach

vollständiger Entleerung der Harnblase

und anschließender Trinkbelastung wird in

halbstündigen Abständen die Blase

entleert und Volumen sowie Dichte des

Urins mit einem Messzylinder bzw. einem

Urometer (Senkspindel) bestimmt. Beide

Größen werden als Funktion der Zeit

graphisch dargestellt. Die Dichte des Urins

kann während der Wasserdiurese bis auf

ca. 1,002 g/ml abnehmen. Auf den 2. Teil

des Volhard'schen Versuches, den

Konzentrierungsversuch, muss verzichtet

werden.

Bei Patienten mit höhergradiger

Niereninsuffizienz ist die Durchführung

des Volhard'schen Trinkversuches kontra-

indiziert.

_ Vollständige Harnblasenentleerung zu Versuchsbeginn (Zeit = 0 Minuten),

_ innerhalb von 15 Minuten 1,5 Liter Tee trinken,

_ Harnblasenentleerung alle 30 Minuten.

Messungen: 1) Urinvolumen in ml, Umrechnung in ml/min

2) Bestimmung der relativen Dichte

Untersuchung Proband 1: Die Versuchsperson trinkt innerhalb von 15 Minuten 1,5 l salzfreien, ungesüßten Tee

(hypoton).

Untersuchung Proband 2: Die Versuchsperson trinkt innerhalb von 15 Minuten 1,5 l eines isotonen Getränkes

(9 g NaCl/l).

Untersuchung Proband 3: Die Versuchsperson trinkt innerhalb von 15 Minuten 1,5 l eines isotonen Getränkes

(290 mmol Glukose / l).

Page 122: Vegetative Physiologie

121

Niere

Proband 1 (hypoton) Daten

Proband 2 (isoton – 9 g NaCl/l) Daten

Proband 3 (isoton – 290 mmol Glukose / l) Daten

Minuten VU (ml) !V U (ml / min) Dichte (mg/ml)

0 30 - 1030

30 120 4 1009

60 390 13 1006

90 450 15 1002

120 315 10,5 1006

150 60 2 1017

180 45 1,5 1025

Minuten VU (ml) !V U (ml / min) Dichte (mg/ml)

0 30 - 1030

30 45 1,5 1025

60 51 1,6 1023

90 54 1,8 1019

120 57 1,9 1016

150 60 2,0 1014

180 60 2.0 1014

Minuten VU (ml) !V U (ml / min) Dichte (mg/ml)

0 30 - 1030

30 90 3 1012

60 390 13 1004

90 510 17 1002

120 360 12 1005

150 60 2 1014

180 45 1,5 1025

Page 123: Vegetative Physiologie

122

Niere

Aufgabe 3: 1: Stellen Sie im Diagramm 1 die Abhängigkeit des Harnminutenvolumens von der Zeit dar.

Proband 1 = schwarze Linien, Proband 2 = blaue Linen, Proband 3 = rote Linen

2: Stellen Sie im Diagramm 2 die Abhängigkeit der Dichte von der Zeit dar.

30 60 90 120 150 180 min

Dichte

1010

1020

1030

mg / ml

30 60 90 120 150 180 min

Harnminutenvolumen

5

10

15

20

ml / min

Page 124: Vegetative Physiologie

123

Niere A) Bestimmung der GFR mithilfe der endogenen Kreatinin-Clearance

B) Bestimmung des renalen Plasmaflusses mithilfe der PAH-Clearance

Nach Ermittlung des Harnminuten-

volumens und der Dichte des Urins wird

eine Bestimmung der GFR vorgenommen.

Indikator ist das endogen gebildete

Kreatinin, das in der Niere vorrangig durch

Filtration ausgeschieden wird. Da

besonders beim Menschen das Kreatinin

zusätzlich in geringem Umfang im

Tubulus-System sezerniert wird, ist die

Kreatinin-Clearance etwas größer als die

GFR. Die Kreatinin-Konzentration des

Plasmas und des Urins werden

photometrisch mit einem Verfahren nach

Jaffe bestimmt, bei dem das Kreatinin in

alkalischer Lösung mit Pikrinsäure einen

Gelb-Orange-farbigen Komplex bildet.

Aufgabe 4: Berechnen Sie die gesuchten Werte

Kreatinin-Clearance

Harnminuten-volumen

!V

( ml / min)

1,2 ml/min Messwert

Kreatinin-

konzentration im

Plasma ( mg / dl )

1 Messwert

Kreatinin-

konzentration im

Urin ( mg / dl )

Wert wird im Praktikum

angegeben

GFR

(ml/min)

berechnen

H2O – Resorption

ml/min

berechnen

% H2O -

Resorption

berechnen

PAH-Clearance

Harnminuten-volumen

!V

( ml / min)

1,2 ml Messwert

PAH

Konzentration im

Plasma ( mg / dl )

0,5 Messwert

PAH

Konzentration im

Urin ( mg / dl )

Wert wird im Praktikum

angegeben

HKT

0,44 Messwert

RPF

(ml/min)

berechnen

RBF

(ml/min)

berechnen

FF

berechnen

Page 125: Vegetative Physiologie

124

Niere

Bestimmung der Na+ - und der K+ - Konzentration in Plasma und Urin

Die Na+- und K+-Konzentration des Urins und des Plasmas werden mit Hilfe von Elektroden gemessen. Das Messprinzip entspricht dem einer pH-Elektrode. Mit Hilfe der bestimmten Kationen-Konzentration im Plasma (PNa, PK) und der Größe der glomerulären Filtrationsrate (GFR) können anschließend die zugehörigen Werte für das tubuläre Load

(tubuläres Angebot) errechnet werden. Die pro Zeiteinheit im Urin ausgeschiedene Menge von Na+- oder K+- Ionen ergibt sich aus dem Produkt

!V • UNa bzw.

!V • UK, die

in der Zeiteinheit reabsorbierte Na+-Menge oder K+-Menge aus der Differenz von tubulärem Load für die beiden Ionen und der jeweils ausgeschiedenen Menge.

Aufgabe 5: Berechnen Sie die gesuchten Werte

Na+

K+

Konzentration im Plasma ( mmol / l )

142 4,5

Normalwert

Konzentration im Urin

( mmol / l ) 200 40

Messwert

Harnminuten-

volumen !V

( ml / min)

Wert wird im Praktikum angegeben

GFR ml/min

Wert wird im Praktikum angegeben

Tubuläres Load

(mmol / min) berechnen

Menge im Endharn

(mmol/ min) berechnen

Tubulär resorbierte

Menge (mmol / min)

berechnen

Tubulär resorbierte

Menge (%)

berechnen

Page 126: Vegetative Physiologie

125

Niere Übungsaufgabe 1 Die PAH-Clearance eines Patienten beträgt 630 ml/min. Die Kreatininkonzentration im Plasma wird mit 1,5 mg/100 ml und im Urin mit 135 mg/100 ml bestimmt. In 24 Stunden werden 1440 ml Urin ausgeschieden. Wie groß ist die Filtrationsfraktion der Niere? ( ) 1: 0,2 ( ) 2: 0,46 ( ) 3: 0,9 ( ) 4: 0,14 ( ) 5: 0,1 Übungsaufgabe 2 Beim Nierengesunden treten die folgenden Veränderungen während der Passage des Blutes durch die Kapillaren des Glomerulums auf: A: die Proteinkonzentration im Plasma steigt an B: die Differenz des kolloidosmotischen Druckes zwischen Plasma und Ultrafiltrat verringert sich C: der effektive Filtrationsdruck steigt an D: am Kapillaranfang überwiegt die Filtration, am Kapillarende die Reabsorption E: die Filtrationsrate nimmt ab ( ) 1: nur A, B und D sind richtig ( ) 2: nur A, B, C und E sind richtig ( ) 3: nur B und D sind richtig ( ) 4: nur A und E sind richtig ( ) 5: nur B und E sind richtig

Übungsaufgabe 3 Wie groß ist der prozentuale Anteil der renalen Bicarbonat-Ausscheidung am tubulären Bikarbonat-Load, wenn folgende Werte gemessen wurden: GFR = 100 ml / min arterielle Bikarbonatkonzentration = 25 mmol / l Harnminutenvolumen = 5 ml / min Bikarbonatkonzentration im Urin = 5 mmol / l ( ) 1. 20% ( ) 2. 2% ( ) 3. 1% ( ) 4. 5% ( ) 5. Die Frage kann anhand der vorgegebenen Daten nicht beantwortet werden.

Page 127: Vegetative Physiologie

126

Niere

Page 128: Vegetative Physiologie

127

B L U T 1 Aufgaben:

Bestimmung der Erythrozytenzahl, des Hämatokritwertes und der Hämoglobinkonzentration. Berechnung des Färbekoeffizienten, der mittleren Hämoglobinkonzentration der Erythrozyten und des mittleren Erythrozytenvolumens. Venenpunktion. Bestimmung der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit. 1. Blutvolumen (V) Unter normalen Bedingungen beträgt das Blutvolumen eines Menschen etwa 60 bis 80 ml pro kg Körpergewicht (6 - 8 % des Körpergewichtes). Für das Blutvolumen eines gesunden Er-wachsenen ergibt sich ein Normwert von 4 bis 6 Litern (Normovolämie). Gegenüber der Norm erniedrigte Werte (Hypovolämie) können hervorgerufen werden durch einen größeren Blutverlust, durch lang

andauerndes starkes Schwitzen und Dursten oder durch einen ausgeprägten Flüssigkeitsverlust z.B. bei Durchfaller-krankungen. Erhöhte Blutvolumina (Hypervolämie) beobachtet man bei Säuglingen, während der Schwangerschaft und als Folge der Anpassung an eine arterielle Hypoxie (z.B. Höhenaufenthalt, Lungenfunktions-störungen).

2. Hämatokrit (Hkt) Der Hämatokrit ist der Anteil des Erythrozytenvolumens am Blutvolumen (VE/V). Er kann durch Zentrifugieren einer mit Blut gefüllten Glaskapillare bestimmt werden. Sobald die Erythrozytensäule ihr Minimalvolumen erreicht, ergibt sich der Hämatokrit aus dem Verhältnis ihrer Höhe zur Höhe der Gesamtprobe. Der Normwert für Männer liegt im Bereich zwischen 0,40 und 0,54 (40 - 54 ml Erythrozyten pro dl Blut), der für Frauen zwischen 0,37 und 0,47. Bei Neugeborenen und nach einer

Anpassung an die Bedingungen bei arterieller Hypoxie lässt sich, nach Steigerung der Erythropoiese durch vermehrte renale Erythropoietinfrei-setzung, ein erhöhter Hämatokrit nach-weisen. Ein erniedrigter Hämatokrit wird im Kleinkindesalter und unter patho-physiologischen Bedingungen z.B. einige Stunden bis ca. 2 - 3 Wochen nach einem ausgeprägten Blutverlust beobachtet.

Page 129: Vegetative Physiologie

128

B L U T 1

Bestimmung des Hämatokrit nach der Mikromethode.

Geräte und Reagenzien: Sterile Lanzette oder Stechhilfe (Softclix Pro), Tupfer, Sprühdesinfektion, heparinisierte

Glaskapillaren, Versiegelungswachs, Hämatokrit-Zentrifuge, Handschuhe. Vorbereitung der Stechhilfe (Softclix Pro) und Blutentnahme

Spannen: Fassen Sie den Softclix Pro an den Griffmulden der Kappe an und drehen Sie das Gehäuse im Uhrzeigersinn bis zum Anschlag. Das Gerät ist nun gespannt.

Lanzette einführen: Die Lanzette an der Schutzkappe anfassen und bis zum Anschlag in den Softclix Pro hineinschieben. Dabei rastet die „Plattform“ in die Kappenöffnung ein und verschließt sie. Der blaue Auswerfer wird nun sichtbar. Zum Entfernen der Schutzkappe Softclix Pro an den Griffmulden festhalten und die Schutzkappe abdrehen.

Blutentnahme: Softclix Pro seitlich an der Fingerbeere ansetzen und leicht andrücken, anschließend auf den Auslöseknopf drücken.

Lanzettenauswurf: Zum Entfernen der Lanzette den Softclix Pro über den dafür vorgesehenen Abfallbehälter halten und den Auswerferknopf drücken. Die Lanzette fällt zusammen mit der „Plattform“ heraus.

Page 130: Vegetative Physiologie

129

B L U T 1

Ausführung:

Ein Ohrläppchen oder eine Fingerbeere der Versuchsperson wird mit einem Alkoholtupfer (Sprühdesinfektion) gereinigt. Einstich mit der sterilen Lanzette in den unteren Rand des Ohrläppchens oder in die Fingerbeere, ca. 2-3 mm tief. Der erste Blutstropfen wird verworfen, die folgenden spontan austretenden Tropfen werden in eine heparinisierte Glaskapillare eingesaugt (Kapillarität). Nach 3/4 Füllung der Kapillare wird ihr freies Ende mit Versiegelungswachs verschlossen.

Bitte beachten Sie: Das durch einen roten Ring markierte Ende der Kapillare wird mit Versiegelungswachs verschlossen. Dieses Kapillarende darf nicht mit Blut in Berührung kommen. Pro Versuchsperson werden zwei Kapillarblutproben in einer Mikro-Hämatokrit-Zentrifuge zentrifugiert. Die Auswertung des Ergebnisses wird mit Hilfe der Abb. 1 vorgenommen.

Abb. 1: Ablesehilfe zur Hämatokritbestimmung.

Beispiel: Hkt = 47 %

Probe 1: Hämatokrit =

Ergebnis Probe 2: Hämatokrit =

Mittelwert: Hämatokrit =

0

100 %

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0

50

100 %

90

80

70

60

40

30

20

10

Page 131: Vegetative Physiologie

130

B L U T 1 3. Erythrozytenzahl (ZE) Zu den wichtigsten Aufgaben der

Erythrozyten zählen der O2- und der CO2-

Transport sowie die Konstanthaltung des

Säure-Basen-Gleichgewichtes im Blut. Alle

drei Funktionen werden in erster Linie vom

Hämoglobin übernommen. Voraussetzung

für eine normale Erythrozytenfunktion ist,

dass eine ausreichende Zahl von

Erythrozyten pro Volumeneinheit Blut

vorliegt, gleichzeitig muss eine

ausreichende Hämoglobinkonzentration

vorhanden sein.

Normalerweise lassen sich beim Mann 5,3

Millionen und bei der Frau 4,8 Millionen

Erythrozyten pro Mikroliter Blut nach-

weisen.

Höhere Erythrozytenzahlen findet man bei

Neugeborenen sowie nach Anpassung an

arterielle Hypoxie, erniedrigte Werte nach

einem starken Blutverlust. Eine starke

Zunahme der Erythrozytenzahl als

Reaktion auf eine O2-Mangelversorgung

der Gewebe nennt man sekundäre Poly-

globulie. Dieser gegenüber zu stellen ist

die Polycythämia vera, ein eigenständiges

Krankheitsbild, das sich durch eine

gesteigerte Erythropoiese bei normalen

O2-Versorgungsbedingungen auszeichnet

(primäre Polyglobulie).

Bestimmung der Erythrozytenzahl

Geräte und Reagenzien: Sterile Lanzette, Tupfer, Sprühdesinfektion, 20 µl Kapillare (Erythrozytenpipette),

Hayem’sche Lösung (0,5g HgCl2, 5g Na2SO4, 1g NaCl, aqua dest. ad 200 ml), Zählkammer

nach Thoma-Zeiss oder Neubauer, Mikroskop, Handschuhe. Ausführung: Eine Kapillarblutprobe wird, wie unter 2.

beschrieben, gewonnen. Eine 20 µl

Kapillare wird vollständig und luftblasenfrei

mit Blut gefüllt und unverschlossen in ein

Reagenzglas mit 4 ml Hayem’scher

Lösung gegeben. Anschließend wird das

Reagenzglas vorsichtig geschüttelt bis das

Blut aus der Kapillare ausgetreten und

vollständig mit der Hayem'schen Lösung

durchmischt ist. Verdünnungsverhältnis:

1:200 (20 Mikroliter Blut in 4ml Lösung).

Jeder Praktikumsteilnehmer untersucht

sein eigenes Blut.

Page 132: Vegetative Physiologie

131

B L U T 1

Nach sorgfältigem Reinigen und Entfetten

mit Wasser und Alkohol wird ein

geschliffenes Deckglas unter leichtem

Druck auf die Randleisten der Zähl-

kammer geschoben.

Wenn das Deckglas der Zählkammer dicht

aufliegt, entstehen Newtonsche Interfe-

renzringe. Ist diese Bedingung erfüllt,

dann beträgt der Abstand zwischen

Deckglas und Zählkammer genau 1/10

mm. Unter dem Mikroskop erkennt man

bei schwacher Vergrößerung (Objektiv

1:10) eine Netzeinteilung der Zählkammer.

Das gesamte Netz hat eine Kantenlänge

von 1 mm. Es ist in 16 Gruppenquadrate

eingeteilt, von denen jedes Gruppen-

quadrat 16 kleine Quadrate zusam-

menfasst. Die Kantenlänge eines kleinen

Quadrates beträgt 1/20 mm, seine Fläche

1/400 mm2 (Abb. 2).

Nach vollständiger Durchmischung der

verdünnten Blutprobe wird ein Tropfen mit

Hilfe einer Einmalpipette auf den Rand

des Deckglases aufgebracht.

Die Probe wird anschließend durch

Kapillarität in die Kammer eingezogen -

Füllung der Kammer bei schwacher

Vergrößerung überprüfen, zur Zählung der

Erythrozyten die starke Vergrößerung

(Objektiv 1:40) wählen. Insgesamt wird die

Zahl der Erythrozyten über 5

Gruppenquadraten bestimmt. Um

Doppelzählungen zu vermeiden, sollte

man Erythrozyten auf der oberen und

rechten Grenze der Quadrate nicht

mitzählen. Aus der über 80 kleinen

Quadraten bestimmten Zahl der

Erythrozyten (n) ergibt sich die Erythrozy-

tenzahl pro Mikroliter Blut (ZE):

bestimmte Erythrozytenzahl

Zählfläche (in mm2) x Kammerhöhe (in mm) x Verdünnung

n

80/400 x 1/10 x 1/200

Ergebnis Erythrozyten pro µl

ZE =

ZE = = n x 10000

Page 133: Vegetative Physiologie

132

B L U T 1

Abb. 2a:

Aufbau und Netzeinteilung der Zählkammer

Abb. 2b : Netzeinteilung der Zählkammer

Zählkammer nach Thoma-Zeiss

Begrenzung der mittleren Quadrate

durch doppelte Linien

Zählkammer nach Thoma (neu).

Begrenzung der mittleren Quadrate

durch einfache Linien

Gruppenquadrat mit 16 kleinsten Quadraten

Page 134: Vegetative Physiologie

133

B L U T 1 4. Hämoglobinkonzentration im Blut ( [Hb] ) Die Transportfunktion der Erythrozyten für die Atemgase und die Pufferfunktion des Blutes werden maßgeblich von der Hämo-globinkonzentration bestimmt. Im Mittel beträgt sie beim Mann 160 g/l und bei der Frau 140 g/l. Abweichungen von den Normwerten für Erwachsene findet man bei Neugeborenen (ca. 190 - 200 g/l), im Verlauf der Entwicklung (Abnahme der Hämoglobinkonzentration während des ersten Lebensjahres bis ca. 115 g/l, anschließend wieder Zunahme; bei 10 bis

15-jährigen ca. 135 g/l) und während der Schwangerschaft (normalerweise bis 110 g/l). Unterschreitet die Hämoglobinkon-zentration die untere Grenze des Normbereiches (beim Mann 140 g/l, bei der Frau 120 g/l), so liegt eine Anämie vor. Die Erhöhung der Hämoglobinkon-zentration tritt als Anpassungserscheinung bei arterieller Hypoxie auf (s. 1.2 und 1.3).

Photometrische Bestimmung der Hämoglobinkonzentration im Blut (Cyanhämiglobin-Methode).

Geräte und Reagenzien: Sterile Lanzette, Tupfer, Sprühdesinfektion, Kapillarpipette, Reaktionslösung (1 mmol/l

Kaliumcyanid, 0,6 mmol/l Kaliumhexacyanoferrat, 2,5 mmol/l Phosphatpuffer [pH = 7,2], 1,5

mmol/l Natriumchlorid), Photometer, Handschuhe.

Messprinzip:

Beim Durchtritt von Licht durch eine Farb-stofflösung wird in einem bestimmten - für den Farbstoff charakteristischen - Wellen-längenbereich ein Teil des Lichtes absor-biert. Ein Maß für die Absorption ist die Extinktion E = log Io/I. Io ist die Intensität des in die Farbstofflö-sung eingestrahlten Lichtes, I ist die Intensität des austretenden Lichtes. Io wird bestimmt als Intensität des Lichtes, das bei definierter Wellenlänge eine mit Lösungsmittel gefüllte Küvette durch-

strahlt, I als Intensität des Lichtes der mit Farbstofflösung gefüllten Küvette. Da nach dem Lambert-Beerschen Gesetz

E = log I0 / I = ! . c . d

die Extinktion eine Funktion der Farbstoff-konzentration c ist, kann aus ihr die Kon-zentration bei Kenntnis des Extinktions-koeffizienten ! (stoffspezifisch und abhängig von der Wellenlänge) und der Schichtdicke d bestimmt werden.

Page 135: Vegetative Physiologie

134

B L U T 1 Bestimmung der Hämoglobinkonzentration im Blut Ausführung:

Die Kapillarblutprobe wird, wie unter 2.

beschrieben, gewonnen. Eine 20 µl

Kapillare wird vollständig und luftblasenfrei

gefüllt. Die blutgefüllte Kapillare wird in ein

Reagenzglas mit 5 ml Reaktionslösung

gegeben.

Anschließend wird das Reagenzglas

vorsichtig geschüttelt bis das aus der

Kapillare ausgetretene Blut vollständig mit

der Reaktionslösung durchmischt ist. Nach

dem Schütteln lässt man die Lösung

mindestens 20 Minuten stehen. Jeder

Praktikumsteilnehmer untersucht sein

eigenes Blut.

Um eine ausreichend große Blutprobe

gewinnen zu können, muss zuvor durch

Reiben oder Massieren eine starke

Durchblutung (Hyperämie) der Finger-

beere ausgelöst werden, der Einstich

muss ausreichend tief sein. Unter-

suchungen von Blutproben, während

deren Entnahme die Fingerbeere

gequetscht oder gedrückt wurde, führen

zu falschen Werten. Die in die

Reaktionslösung überführte Blutprobe wird

zunächst hämolysiert. Das freigesetzte

Hämoglobin wird durch K3[Fe(CN)6] in

Hämiglobin (Methämoglobin) überführt,

das anschließend mit KCN das farbstabile

Cyanhämiglobin (Cyanmethämoglobin)

bildet.

Die Bestimmung der Hb-Konzentration

erfolgt mit Küvetten der Schichtdicke 10

mm bei der Wellenlänge 546 nm. Es wird

zunächst für die Reaktionslösung auf der

Skala des Photometers die Extinktion 0

eingestellt und danach die Extinktion E der

Cyanhämiglobin-Lösung gemessen. An-

hand der ermittelten Extinktion wird die

Hämoglobinkonzentration berechnet nach:

CHb = E . 368 (g/l).

Ergebnis:

Hb-Gehalt

der Blutprobe: g/l gemessene Extinktion:

Page 136: Vegetative Physiologie

135

B L U T 1 5. Färbekoeffizient (HbE = MCH)

Anhand der direkt bestimmten Werte für

die Hämoglobinkonzentration ([Hb]) und

die Erythrozytenzahl (ZE) einer Blutprobe

kann der mittlere absolute Hämoglobin-

gehalt des einzelnen Erythrozyten

(Färbekoeffizient = HbE) nach der

Gleichung

HbE = [Hb] / ZE

berechnet werden. Die Hämoglobin-

konzentration wird in g/l, die Erythro-

zytenzahl pro Mikroliter angegeben. Der

Färbekoeffizient ermöglicht eine Charak-

terisierung der verschiedenen Anämie-

formen. Sein Normalwert beträgt beim

Mann wie bei der Frau 30 pg, der

Normbereich liegt zwischen 28 und 34 pg

(normochrome Erythrozyten). Eine

Abnahme des Färbekoeffizienten unter 24

pg (hypochrome Erythrozyten) beobachtet

man bei Eisenmangelzuständen, z.B. nach

starkem Eisenverlust durch chronische

Blutungen, bei Eisenresorptionsstörungen

oder bei erhöhtem Eisenbedarf

(Schwangerschaft, Wachstum).

Färbekoeffizienten über 34 pg (hyper-

chrome Erythrozyten) treten bei gestörter

Vitamin-B12-Resorption vorwiegend als

Folge einer Atrophie der Magen-

schleimhaut und nicht ausreichender

Bildung des Intrinsic-Faktors auf.

6. Mittlere Hämoglobinkonzentration der Erythrozyten ([Hb]E = MCHC)

Neben dem Färbekoeffizienten wird die

mittlere Hämoglobinkonzentration der

Erythrozyten, die Hämoglobinmenge

einer Blutprobe ([Hb] . V) pro Erythro-

zytenvolumen (VE) zur Beurteilung einer

Anämie herangezogen. Man berechnet sie

nach der Beziehung:

[Hb]E = ( [Hb] . V) / VE = [Hb] / Hkt

Die mittlere Hämoglobinkonzentration der

Erythrozyten beträgt im Normalfall bei

Frauen und Männern übereinstimmend

340 g/l mit einer Schwankungsbreite

zwischen 320 und 360 g/l.

[Hb]E = (MCHC) = g/l

HbE ( MCH ) = pg

Page 137: Vegetative Physiologie

136

B L U T 1 7. Mittleres Erythrozytenvolumen (MCV)

Aus dem Anteil des Erythrozytenvolumens

am Blutvolumen (VE/V = Hkt) und der

Erythrozytenzahl (ZE) kann das mittlere

Erythrozytenvolumen berechnet werden.

MCV = Hkt / ZE. Der Normalwert liegt im Bereich zwischen

80 und 96 µm3 mit einem Mittelwert von

85 µm3.

Wird der physiologische Schwankungsbe-

reich unterschritten, so liegt eine

Mikrozytose vor, wie z.B. nach stärkeren

chronischen Blutungen (Eisenmangel-

anämien); wird er überschritten, nennt

man den Zustand Makrozytose.

Tabelle 1: Normalwerte wichtiger Funktionsgrößen des Blutes und ihre physiologischen Schwankungsbereiche

Mittelwert Variationsbreite > normal < normal

Hkt Mann

Frau

0,47

0,42

0,40 - 0,54

0,37 - 0,47

Hämokonzentration Hämodilution

ZE Mann

(106/µl) Frau

5,3

4,8

4,4 - 6,3

4,2 - 5,5

prim. Polyglobulie=

Polycythämie

Oligocythämie

Hb Mann

(g/l) Frau

160

140

140 - 180

120 - 160

Anämie

HbE = MCH

(pg)

30 28 - 34 hyperchrom hypochrom

!Hb"E = MCHC

(g / l)

340 320 - 360

MCV (µm3) (fl) 85 80 - 96 Makrocytose Mikrocytose

MCV = µm3

Page 138: Vegetative Physiologie

137

B L U T 1 8. Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG)

Da die Blutzellen mit 1,096 g/ml eine

größere Dichte besitzen als das Plasma

(1,027 g/ml), sinken sie in einer

ungerinnbar gemachten Blutprobe

langsam zu Boden. Nach Zugabe von

Natriumzitrat sinken die Zellen einer

venösen Blutprobe in der Pipette nach

Westergren (Länge: 200 mm) während der

ersten Stunde im Normalfall 3-6 mm beim

Mann und 8-10 mm bei der Frau ab. Nach

zwei Stunden betragen die

entsprechenden Werte 15 und 20 mm. Da

die Blutkörperchensenkungsgeschwindig-

keit bei verschiedenen Krankheiten

verändert ist, ermöglicht ihre Unter-

suchung erste Hinweise über das Vorlie-

gen dieser Erkrankungen (unspezifischer

Krankheitssuchtest). Darüber hinaus kann

bei wiederholter Bestimmung der BSG ein

Krankheitsverlauf verfolgt werden.

Die Erhöhung der BSG ist auf eine

Zunahme der Sedimentationsgeschwindig-

keit der Blutzellen nach reversibler

Zusammenlagerung (Agglomeration)

zurückzuführen. Diese wird ausgelöst

durch Plasmaproteine (Agglomerine), die

nach bivalenter Adsorption Brücken

zwischen den Erythrozyten bilden. Zu den

Agglomerinen zählen neben

verschiedenen Eiweißfraktionen des

normalen Plasmas (Alpha-2-Makro-

globulin; Alpha-2-Haptoglobin; Coerulo-

plasmin; Fibrinogenkonzentration über 10

g/l ) Proteine, die nur unter pathologischen

Bedingungen nachgewiesen werden (z.B.

Paraproteine).

Da die einzelnen Agglomerine im Verlauf

von Entzündungsprozessen, während der

Wundheilung oder bei Tumorerkrank-

ungen in erhöhter Konzentration auftreten,

beobachtet man gleichzeitig eine

gesteigerte BSG. Starke Senkungs-

beschleunigungen treten z.B. bei der

Mehrzahl eitriger Entzündungen, bei der

Tuberkulose, beim Gelenkrheumatismus

und bei malignen Tumoren auf. Die

Zunahme der BSG ist darüber hinaus

nach Erniedrigung des Hämatokrits infolge

der gleichzeitigen Abnahme der Blut-

viskosität zu beobachten.

Die Abnahme der BSG tritt besonders bei

Formveränderungen der Erythrozyten

(Sichelzellanämie, Poikilozytose), bei

erhöhter Albuminkonzentration sowie nach

einer Zunahme des Hämatokrits auf.

Page 139: Vegetative Physiologie

138

B L U T 1

Bestimmung der BSG nach WESTERGREN

Geräte und Reagenzien: Tupfer, Sprühdesinfektion, Handschuhe, sterile Spritze und Kanüle. Die zur Blutentnahme für die BSG - Bestimmung verwendeten 2 ml Spritzen sind Bestandteil einer besonderen Untersuchungseinheit und enthalten 0,4 ml isotonische Natriumzitratlösung (38 g/l) .

Venenpunktion und Blutentnahme, Füllung der WESTERGREN-Pipette.

!. Staumanschette um den Oberarm legen, Palpieren der zu punktierenden Ellenbogenvene; Verlauf der Venen genau bestimmen. Reinigen der Punktionsstelle, Sprühdesinfektion. !. Stauung der Vene durch Anziehen der Staumanschette, aufsetzen einer sterilen Kanüle auf die Spritze, punktieren, vorschieben der Kanüle in der Vene. !. Umgreifen, Spritze wird bei Rechtshändern mit der linken Hand gehalten, aufziehen des Spritzenstempels mit der rechten Hand bis zur Marke 2 ml (erster Widerstand). Vorsicht ! Zitratlösung nicht versehentlich injizieren. !. Lösen der Staumanschette, trockenen Tupfer auf die Punktionsstelle legen, herausziehen der Kanüle. !. Blut und Zitratlösung müssen gut durchmischt werden. Spritze senkrecht halten mit der Öffnung nach oben und die

aufgesteckte Verschlusskappe entfernen. Spritzenstempel bis zum zweiten Widerstand herausziehen und vorsichtig abbrechen. Konus (blau) vom Kolben der Spritze abschrauben. Der Spritzenkolben bleibt als kleines Gefäß übrig, er enthält die Blutprobe. !. Eine Westergren-Pipette bis zum Boden des Gefäßes in die Blutprobe stellen und mit der Kolbenhülse das Blut langsam und sehr vorsichtig bis zur weißen Ringmarkierung nach oben drücken. !. Gefäß mit Pipette senkrecht in den Pipettenständer einsetzen. Die weiße Ringmarkierung der Pipette (= Meniskus der Blutsäule) muss sich in Höhe der "Null"-Markierung des Ständers befinden. !. Nach einer und nach zwei Stunden ablesen, um wieviele Millimeter die Erythrozytensäule unter den oberen Meniskus der Probe abgesunken ist.

Ergebnis der BSG - Bestimmung:

Wert nach 1 Stunde: mm Wert nach 2 Stunden : mm

Page 140: Vegetative Physiologie

139

B L U T 1

Zusammenfassung der gemessenen und berechneten Werte

Erythrozytenzahl pro µl

Hämoglobinkonzentration g / l

Hämatokrit

Färbekoeffizient (MCH) pg

mittlere Hb-Konzentration der Erythrozyten (MCHC) g / l

mittleres Erythrozytenvolumen (MCV) µm3

BSG nach 1 Stunde mm

BSG nach 2 Stunden mm

Interpretation der Ergebnisse:

Page 141: Vegetative Physiologie

140

B L U T 1

Übungsaufgabe 1 Im Blut einer Patientin wurden folgende Werte bestimmt : Hämatokrit : 0.32 Hämoglobinkonzentration: 108 g / l Erythrozytenzahl : 3.3 Mio. pro Mikroliter Welche der nachfolgenden Aussagen beschreiben den Zustand vollständig und richtig? ( ) 1: Hypochrome, normozytäre Anämie; Oligozythämie; Hämodilution ( ) 2: Normochrome, normocytäre Anämie; Oligozythämie; Hämodilution ( ) 3: Hyperchrome, makrozytäre Anämie; Normozythämie; Hämokonzentration ( ) 4: Normochrome, mikrocytäre Anämie; Oligozythämie; Hämodilution ( ) 5: Hypochrome, mikrozytäre Anämie; Oligozythämie; Hämodilution Übungsaufgabe 2 Bei der Bestimmung der Hämoglobinkonzentration im Blut nach der Cyanmethämoglobin-Methode: A: werden Cyanid-Ionen an die Aminogruppen des Globins gebunden. B: werden die Erythrozyten hämolysiert. C: muss die Blutgerinnung durch Natriumcitrat gehemmt werden. D: wird die Extinktion der Erythrozyten gemessen. E: muss das Plasma vor der photometrischen Messung von den Erythrozyten getrennt werden. ( ) 1: nur A und B sind richtig ( ) 2: nur A, B und C sind richtig ( ) 3: nur B ist richtig ( ) 4: nur C und D sind richtig ( ) 5: nur B, D und E sind richtig Übungsaufgabe 3 Bei einer makrocytären hyperchromen Anämie ist : A) die O2-Kapazität des Blutes erhöht, B) der mittlere korpuskuläre Hämoglobingehalt (MCH) der Erythrocyten erhöht, C) die Erythropoietinaktivität im Plasma in der Regel erniedrigt, D) das mittlere Zellvolumen der Erythrocyten vergrößert E) der Hämatokritwert erhöht ( ) 1: nur A, B, und E sind richtig ( ) 2: nur A und D sind richtig ( ) 3: nur B, C, und E sind richtig ( ) 4: nur A, B und D sind richtig ( ) 5: nur B und D sind richtig

Page 142: Vegetative Physiologie

141

B L U T 2

Bestimmung antigener Merkmale der Erythrozytenmembran In die nebeneinander liegenden Ver-tiefungen einer Testplatte pipettiert man je einen Tropfen der Testseren Anti A (blau), Anti B (gelb) oder Anti A + Anti B (farblos), in eine vierte Vertiefung das Testserum Anti D (farblos). Zu jedem Testserum wird anschließend ein Tropfen einer vor-bereiteten Erythrozytensuspension oder einer Blutprobe, deren Blutgruppe bestimmt werden soll, gegeben. Der Testansatz wird mit einem sauberen Spatel umgerührt (Vorsicht: Nur nach sorgfältiger Reinigung des Spatels die einzelnen Proben umrühren). Haben die Erythrozyten der zu untersuchenden Probe die antigene Eigenschaft A, B oder A+B, so tritt wenige Minuten nach Durchmischung von Blutprobe und Testserum eine makro-skopisch sichtbare Agglutination auf. Aus dem Auftreten oder Ausbleiben der Agglutination in den verschiedenen Ansät-zen lassen sich die antigenen Eigenschaften der untersuchten Erythro-zyten im ABO-System ermitteln. Zum Nachweis der Rh - Eigenschaft "D"

können Testseren (Anti D) der Antikörper-klassen IgG oder IgM verwendet werden. Wird ein Testserum der Antikörperklasse IgG verwendet, muss dem Serum ein Supplement zugesetzt werden, um eine Agglutination der Erythrozyten zu ermöglichen. Ein eindeutiger Befund ergibt sich in der Mehrzahl der Fälle jedoch erst, nachdem der Testansatz (Anti D + Supplement + Probe) bei 37o C im Wärmeschrank ca. 15 Minuten inkubiert wurde. Wenn die Ergebnisse in kurzer Zeit vorliegen müssen, wird die Kontrolle des Testansatzes auf einer sogenannten "Rhesus-Schaukel" durchgeführt. Ein Objektträger mit einer Probe des Testansatzes wird auf eine von unten be-leuchtete, temperierte Glasplatte gelegt. Nach 1 - 2 Minuten wird geprüft, ob eine Agglutination eingetreten ist. Nur beim Auftreten einer Agglutination ist das Partialantigen „D“ vorhanden (Rh positiv). Der Nachweis des Partialantigens D kann auch mit Hilfe des Coombs-Tests durchgeführt werden. (s.u.)

Nachweis von Antikörpern des ABO-Systems im Serum Zum Nachweis von Antikörpern des ABO-Systems im Serum werden Test-erythrozyten mit bekannten antigenen Merkmalen des ABO-Systems verwendet (Testerythrozyten A, B, O, A+B). In den Vertiefungen der Testplatte wird ein Tropfen der verschiedenen Testerythro-zyten-Suspensionen mit einer gleichen Menge des zu untersuchenden Serums gemischt. Agglutinieren die Testerythro-zyten mit der antigenen Eigenschaft A, B oder A+B, so liegen im untersuchten Serum der entsprechende Antikörper

Anti A, oder Anti B bzw. beide Antikörper vor. Im Vergleich zum Nachweis der Antigene A und B mit Hilfe von Testseren ist beim Nachweis der Antikörper Anti A und Anti B im Serum eine schwächere Agglutinationsreaktion zu erwarten, da die Konzentration der Antikörper im normalen Serum geringer ist als in den verwendeten Testseren. Unterschiede in der Stärke der Agglutination lassen außerdem Rück-schlüsse auf die Antikörper-Konzen-trationen des betreffenden Serums zu.

1. Blutgruppenbestimmung!

Page 143: Vegetative Physiologie

142

B L U T 2

Bestimmung der Blutgruppen im ABO- und Rh-System

! = Agglutination " = keine Agglutination

Serum der Blutgruppe

ergibt

mit

Testerythrozyten der Blutgruppe A B AB 0

A

B

AB

0

Erythrozyten der

Blutgruppe

ergeben

mit

Testserum Anti - A Anti - B Anti-A + Anti-B Anti - D

A, Rh-pos.

B, Rh-pos.

AB, Rh-pos.

0, Rh-pos.

BEFUND

Testserum Anti - A Anti - B Anti-A + Anti-B Anti - D

Erythrozyten

BEFUND

Testerythrozyten der Blutgruppe A B AB 0

Serum

eigene Blutgruppe

Page 144: Vegetative Physiologie

143

B L U T 2

Die Kreuzprobe wird im Praktikum an

zwei frei zu wählenden Spender- und

Empfänger-Proben auf einem Objekt-

träger mit zwei Vertiefungen durchgeführt.

Verwendet werden vorbereitete Erythro-

zytensuspensionen sowie die Seren der

vorhergehenden Versuchsreihe.

Im Major-Test wird ein Tropfen der

Erythrozytensuspension eines Spenders

mit dem gleichen Volumen Serum eines

Empfängers gemischt. Der Test prüft, ob

auf den Erythrozyten eines Spenders

Antigene vorhanden sind, gegen die der

Empfänger Antikörper im Serum besitzt.

Im Minor-Test kombiniert man einen

Tropfen Spender-Serum mit Empfänger-

erythrozyten und prüft, ob im Serum des

Spenders Antikörper vorliegen, die mit

Antigenen der Empfängererythrozyten

reagieren.

Im Praktikum wird die Kreuzprobe ohne

Zugabe von Supplement bei Raum-

temperatur durchgeführt. Daher ist zu

beachten, dass nur komplette -

agglutinierende - Antikörper erfasst

werden können (z.B. Anti A, Anti B).

Inkomplette Antikörper (z.B. Anti D)

werden unter diesen Bedingungen nicht

erkannt. Um auch sie erfassen zu können,

muss vor einer Transfusion die

Kreuzprobe unter Supplementzusatz bei

37°C durchgeführt werden.

2. Kreuzprobe!

Erythrozyten des „Spenders“

Serum des „Empfängers“+

Serum des „Spenders“

Erythrozyten des „Empfängers“ +

Major-Test Minor Test

Page 145: Vegetative Physiologie

144

B L U T 2

Welche Ergebnisse der Kreuzprobe erwarten Sie

bei folgenden „Spender - Empfänger“ Kombinationen ?

+ = Agglutination - = keine Agglutination

Spenderblutgruppe Empfängerblutgruppe Major-Test Minor-Test

A B

A AB

A 0

B A

B AB

B 0

AB A

AB B

AB 0

0 A

0 B

0 AB

A, Rh-positiv A, rh-negativ

A, rh-negativ A, Rh-positiv

Page 146: Vegetative Physiologie

145

B L U T 2

Zur Bestimmung der Blutungszeit wird

nach Desinfektion am Ohrläppchen oder

einer Fingerbeere mit einer sterilen

Lanzette eine Wunde gesetzt

(Handschuhe!).

Das austretende Blut wird mit einem

Filterpapierstreifen im Abstand von ca. 10

Sekunden vorsichtig, und ohne die

Wundränder zu berühren, abgetupft bis

die Blutung zum Stillstand gekommen ist.

Die Zeit zwischen dem Einstich und dem

Stillstand der Blutung heißt Blutungszeit.

Der Normwert beträgt ca. 1-3 Minuten.

Aus dem Ohrläppchen oder der

Fingerbeere werden 2 - 3 Tropfen

Kapillarblut entnommen und auf ein

Uhrglas gegeben (Handschuhe!). Der

Zeitpunkt der Blutentnahme wird

registriert. Ein kleines Metallhäkchen oder

eine Borste wird etwa alle 10 Sekunden

durch die Probe geführt. Es wird geprüft,

ob ein Fibrinfaden hängen bleibt (Vorsicht:

der gebildete Fibrinfaden ist sehr fein und

daher leicht zu übersehen).

Der Zeitraum von der Blutentnahme bis

zur Entstehung eines Fibrinfadens heißt

Gerinnungszeit.

Der hier durchgeführte vereinfachte Test

prüft als Gruppentest, ob die Faktoren des

endogenen Gerinnungssystems eine

normale Fibrinbildung ermöglichen. Der

Normwert der Gerinnungszeit beträgt bei

Anwendung dieser Methode ca. 2 - 4

Minuten.

Blutungszeit :!

Gerinnungszeit: !

3. Bestimmung der Blutungszeit!

4. Gerinnungszeit!

Page 147: Vegetative Physiologie

146

B L U T 2

Durch Mischen von Zitratplasma, das aus

dem Blut mehrerer gesunder Probanden

gewonnen wurde, erhält man zunächst ein

sog. "Normal"-Plasma, von dem man

durch Zugabe von 0,9 % NaCl eine

Verdünnungsreihe herstellt.

(Normalplasma + 4 Verdünnungsstufen

entsprechend beiliegendem Schema).

Jeder Probe (0,1ml) werden bei 37° C

(Wasserbad) 0,2 ml Ca++-Thromboplastin

zugesetzt, mit einem Häkchen wird

anschließend kontrolliert, in welcher Zeit

sich ein Fibrinfaden bildet. Über die

Zuordnung der Plasmaverdünnungsstufe,

angegeben als Quick-Werte (unverdünn-

tes Normalplasma: Quick-Wert = 100%;

50% Plasma, 50% NaCl: Quick-Wert =

50%) zur gemessenen Gerinnungszeit

lässt sich die Eichgerade ermitteln. Es

wird die Gerinnungsfähigkeit des

unverdünnten Plasmas von zwei Proban-

den untersucht (gleicher Testansatz). Aus

der gemessenen Gerinnungszeit

(Thrombo-plastinzeit, TPZ) lässt sich über

die Eichgerade der zugehörige Quick-Wert

bestimmen (Normbereich des Quick-

Wertes ca. 70- 120%).

Jedes Thromboplastinreagenz weist eine

ihm eigene Empfindlichkeit auf. Die zur

Herstellung des Reagenzes verwendeten

Gewebeextrakte stammen (je nach

Hersteller) nicht nur von verschiedenen

Spezies (Kaninchen, Rind, Mensch),

sondern auch von den unterschiedlichsten

Organen, wie Lunge, Hirn oder Plazenta.

Damit ergibt sich das Problem, die

gemessenen Quick-Werte eines Labors

mit denen eines anderen zu vergleichen.

Bei der Kontrolle einer oralen

Antikoagulantientherapie führt dies zu

unbefriedigenden Ergebnissen. Eine

Vergleichbarkeit kommerzieller Thrombo-

plastine wird erreicht, indem eine

Umrechnung auf INR (international

normalized ratio) durchgeführt wird.

Die INR ist der Quotient aus der

Thromboplastinzeit eines Patienten und

der Thromboplastinzeit des Normal-

plasmas, den man bei Verwendung eines

internationalen Thromboplastinreferenz-

präparates erhalten würde. Die

kommerziellen Thromboplastinpräpara-

tionen werden nun an diesem

Referenzreagenz standardisiert. Die

ermittelte Abweichung der jeweiligen

Handelscharge zum Referenz-

thromboplastin wird als Empfindlichkeits-

index (ISI = international sensivity index)

angegeben.

Werden Gerinnungszeiten von Patienten-

plasma und Normalplasma mit handels-

üblichen Thromboplastinreagenzien be-

stimmt, erhält man als Quotient beider

Werte die sog. Patientenratio (PR).

5. Quick-Test!

Thromboplastinzeit Patient (s) PR = Thromboplastinzeit Normalplasma (s)

Page 148: Vegetative Physiologie

147

B L U T 2 Durch Potenzierung dieses Quotienten mit dem ISI-Wert der jeweiligen Thrombo-plastinhandelscharge lässt sich der Wert auf den international vergleichbaren INR-Wert umrechnen:

Der INR-Wert des Normalplasmas ist 1, entsprechend einem Quick - Wert von 100 %. Der Normbereich der INR-Werte liegt zwischen 0,9 und 1,3. Bei einer Thromboseprophylaxe mit oralen Antikoagulantien werden, je nach Indikation, INR-Werte zwischen 2,0 und 3,5 angestrebt.

Die folgende Umrechnungstabelle ermöglicht für das im Praktikum verwendete Thromboplastin die Ermittlung der INR-Werte aus der Patientenratio (PR).

PR INR PR INR PR INR PR INR PR INR

1,00 1,00 1,51 1,64 2,02 2,32 2,53 3,05 3,09 3,87

1,03 1,04 1,54 1,68 2,05 2,37 2,56 3,09 3,17 3,99

1,06 1,07 1,57 1,72 2,08 2,41 2,59 3,13 3,25 4,11

1,09 1,11 1,60 1,76 2,11 2,45 2,62 3,18 3,33 4,24

1,12 1,15 1,63 1,80 2,14 2,49 2,65 3,22 3,41 4,36

1,15 1,18 1,66 1,84 2,17 2,53 2,68 3,26 3,50 4,50

1,18 1,22 1,69 1,88 2,20 2,58 2,71 3,31 3,60 4,65

1,21 1,26 1,72 1,92 2,23 2,62 2,74 3,35 3,80 4,96

1,24 1,29 1,75 1,96 2,26 2,66 2,77 3,40 4,00 5,28

1,27 1,33 1,78 2,00 2,29 2,70 2,80 3,44 4,20 5,60

1,30 1,37 1,81 2,04 2,32 2,75 2,83 3,48 4,40 5,92

1,33 1,41 1,84 2,08 2,35 2,79 2,86 3,53 4,60 6,24

1,36 1,45 1,87 2,12 2,38 2,83 2,89 3,57 4,80 6,57

1,39 1,48 1,90 2,16 2,41 2,87 2,92 3,62 5,10 7,06

1,42 1,52 1,93 2,20 2,44 2,92 2,95 3,66 5,40 7,57

1,45 1,56 1,96 2,24 2,47 2,96 2,98 3,71 5,70 8,07

1,48 1,60 1,99 2,28 2,50 3,00 3,01 3,57 6,00 8,59

Diese Tabelle gilt nur für einen ISI-Wert von 1,20 !

Thromboplastinzeit Patient (s) INR = Thromboplastinzeit Normalplasma (s)

ISI

Page 149: Vegetative Physiologie

148

B L U T 2

Q U I C K - T E S T

Testansatz: 0,1 ml Zitratplasma + 0,2 ml Ca++-Thromboplastin

Plasmaverdünnung Quick (%) TPZ (Sekunden)

1 : 1 ( = 1 + 0 ) 100

1 : 2 ( = 1 + 1 ) 50

1 : 3 ( = 1 + 2 ) 33

1 : 4 ( = 1 + 3 ) 25

1 : 8 ( = 1 + 7 ) 12

Quick-Test

12,0

14,3

16,6

20

25

33

50

100

7060 40 50 3020 10

TPZ (sec)

Quick (%)

Page 150: Vegetative Physiologie

149

B L U T 2

Ergebnisse

Proband 1 TPZ = Sekunden Quick Wert = %

Proband 2 TPZ = Sekunden Quick Wert = %

Patient (Antikoagulation mit

Vitamin K - Antagonisten)

TPZ = Sekunden Quick Wert = %

Aufgabe: Bestimmen Sie aus der Thromboplastinzeit des Normalplasmas und den Thromboplastin-

zeiten der Probanden 1 und 2 sowie des Patienten unter Antikoagulantientherapie den INR-

Wert.

Der Empfindlichkeitsindex (ISI) des verwendeten Thromboplastins beträgt 1,20.

TPZ Probe ( Sekunden)

TPZ (Probe)

TPZ (Normalplasma)

INR - Wert

für ISI = 1,20

Proband 1

Proband 2

Patient (Antikoagulation mit

Vitamin K - Antagonisten)

Page 151: Vegetative Physiologie

150

B L U T 2 6. Bestimmung der partiellen Thromboplastinzeit (PTT) Mit der Bestimmung der partiellen Throm-

boplastinzeit (PTT) wird ein Gruppentest

für die Faktoren des endogenen

Gerinnungssystems durchgeführt (XII, XI,

IX, VIII, X, V, II, I).

Bei 37° C (Wasserbad) werden 0,1 ml

einer Zitratplasma-Probe ein Aktivator des

Gerinnungsfaktors XII (Kaolin, führt zur

Oberflächenaktivierung) sowie ein

Phospholipid und CaCl2 zugesetzt.

Anschließend wird mit einem Häkchen

kontrolliert, in welcher Zeit sich ein

Fibrinfaden bildet.

Das zugegebene Phospholipid (Kephalin)

ersetzt den Plättchenfaktor 3 (daher der

Name partielle Thromboplastinzeit im

Gegensatz zur Thromboplastinzeit des

Quick – Testes, bei dem der Plättchenfak-

tor 3 nicht ersetzt wird).

Normwerte für die PTT sind 30 - 50

Sekunden.

Wenn der Normalbereich um 15 Sekunden

überschritten wird, gilt der Befund als

pathologisch.

Unter der Therapie mit oralen

Antikoagulantien werden Werte von 50 bis

80 Sekunden erreicht. Bei Heparin-

Therapie ist die PTT auf das 1,5 bis 3-

fache der Norm verlängert.

Die Gerinnungsaktivitäten von Thrombo-

zyten, Faktor VII und Faktor XIII werden

durch die Bestimmung der PTT nicht

erfasst.

Um zu differenzieren, ob eine verlängerte

PTT auf die Behandlung eines Patienten

mit Heparin zurückzuführen ist oder z.B.

Folge einer Hämophilie ist, kann der Test

unter Zusatz von Protamin (Heparin-

Antidot) durchgeführt werden. Wird unter

diesen Bedingungen eine verlängerte

Gerinnungszeit in den Normalbereich

zurückgeführt, ist Heparin als Ursache der

Verlängerung anzusehen.

Ansatz zur Bestimmung der partiellen Thromboplastinzeit (PTT)

1. CaCl2 - Lösung auf 37° Celsius erwärmen.

2. 0,1 ml Zitratplasma und 0,1 ml PTT-Reagenz (20° C - 25° C)

mischen und genau 3 Minuten bei 37° C inkubieren.

3. 0,1 ml CaCl2 - Lösung (37° C) zugeben.

4. Die Zeit von der Zugabe der CaCl2 - Lösung bis zum Gerinnungseintritt bestimmen.

Page 152: Vegetative Physiologie

151

B L U T 2

Ergebnisse der PTT- Bestimmung

Messwerte Erwartete Normwerte

Proband 1 PTT = Sekunden

Proband 2 PTT = Sekunden

Proband

(Antikoagulation mit

Heparin)

PTT = Sekunden

Page 153: Vegetative Physiologie

152

B L U T 2 7. Osmotische Resistenz der Erythrozyten

Zu 10 NaCl-Lösungen, deren Kon-zentration stufenförmig zwischen 0,9 % und 0,3 % eingestellt wurde, gibt man je einen Tropfen von frisch entnommenem Blut. In Abhängigkeit von der Konzentration der NaCl-Lösung beobachtet man: vollständige Hämolyse = klare rote Lösung, kein Erythrozyten-Sediment, teilweise Hämolyse = klare rote Lösung mit Erythrozyten-Sediment; nach Schütteln trübe Suspension, keine Hämolyse = farbloser Überstand, Erythrozyten-Sediment; nach Schütteln trübe Suspension.

Die durch osmotischen Wassertransport in die Erythrozyten bedingte Hämolyse beginnt in der Testreihe normalerweise in Lösungen mit einer NaCl-Konzentration unter 0,55 % und ist vollständig bei Konzentrationen unter 0,25 %. Der Bereich zwischen der NaCl-Konzentration, bei der erste Zeichen einer Hämolyse auftreten, und der NaCl-Konzentration, die zur vollständigen Hämolyse führt, heißt Resistenzbreite. Bei hämolytischen Anämien (z.B. hereditäre Sphärozytose) kann die Hämolyse bereits bei NaCl-Konzentrationen > 0,55% einsetzen und bei Konzentrationen > 0,25% vollständig sein.

Geben Sie zu den im folgenden genannten Lösungen je 2-3 Tropfen einer Erythrozyten-suspension und interpretieren Sie die Ergebnisse.

Hämolyse?

Aqua dest.

0,9% NaCl-Lösung

0,5% NaCl-Lösung

300 mosm Harnstofflösung

300 mosm Glycerinlösung

Saponin in 300 mosm NaCl -Lösung

8. Weitere Untersuchungen zur Hämolyse!

Page 154: Vegetative Physiologie

153

B L U T 2

a) Der direkte Coombs-Test:

Nachweis von zellgebundenen Antikörpern der Klasse IgG.

(inkomplette, nicht agglutinierende Antikörper)

Beispiel: Nachweis von Anti-D ( ) auf den Erythrozyten eines Rh-positiven

Neugeborenen.

Zugabe von Anti-Human Gamma-Globulin

Agglutination durch Reaktion des Anti-Human Gamma-Globulins mit den Anti-D

Antikörpern

D

D

D

D

D

D

9. Der Coombs-Test!

D

D

D

Page 155: Vegetative Physiologie

154

B L U T 2 b) Der indirekte Coombs-Test:

Nachweis von freien, nicht zellgebundenen Antikörpern der Klasse IgG

(inkomplette, nicht agglutinierende Antikörper).

Beispiel: Nachweis von Anti-D im Blut einer rh-negativen Frau (Mutter eines Rh-positiven

Kindes).

Agglutination durch Reaktion des Anti-Human-Gamma-Globulins mit den Anti-D

Antikörpern

Zentrifugieren der Blutprobe. Plasma oder Serum (mit evtl. vorhandenen Antikörpern) wird weiterverwendet.

Zugabe von „Testerythrozyten“der Blutgruppe Rh-positiv.

D

D

D

D Zugabe von Anti-Human-Gamma-Globulin.

D D D

D

D

D D

d

d

d

Page 156: Vegetative Physiologie

155

B L U T 2

Übungsaufgabe 1 A) Der Major-Test ist immer positiv wenn ein Blutspender die Blutgruppe AB hat B) Der Major-Test ist nie positiv wenn ein Blutspender die Blutgruppe 0 hat C) Der Minor-Test ist immer positiv wenn ein Blutspender die Blutgruppe 0 hat D) Der Minor-Test ist nie positiv wenn ein Blutspender die Blutgruppe AB hat E) Major und Minor-Test sind immer negativ wenn Spender und Empfänger die

Blutgruppe 0 haben.

( ) 1: nur A, B, C und D sind richtig ( ) 2: nur E ist richtig ( ) 3: nur A, C, D und E sind richtig ( ) 4: alle Aussagen sind richtig ( ) 5: keine Aussage ist richtig Übungsaufgabe 2 Beurteilen Sie folgende Aussagen über die primäre Hämostase A) Bei der primären Hämostase tritt eine Plättchenaggregation auf B) Ein Funktionstest für die primäre Hämostase ist die Bestimmung der Blutungszeit C) Ein Funktionstest für die primäre Hämostase ist der Quick-Test D) Die primäre Hämostase fehlt bei der Hämophilie A E) An der primären Hämostase ist der „von Willebrand Faktor“ beteiligt

( ) 1: nur A, D und E sind richtig ( ) 2: nur A, B, C und E sind richtig ( ) 3: nur A und B sind richtig ( ) 4: nur A, B und E sind richtig ( ) 5: alle Aussagen sind richtig Übungsaufgabe 3 Für die Durchführung des Quick-Testes werden u.a. benötigt : ( ) 1: Thrombozyten und Plasma mit Na-Citrat-Zusatz ( ) 2: Serum mit Na-Citrat-Zusatz ( ) 3: Heparinisiertes Plasma mit Na-Citrat-Zusatz und Calciumionen ( ) 4: Plasma mit Na-Citrat-Zusatz ( ) 5: Erythrozyten, Thrombozyten und Plasma mit Na-Citrat-Zusatz

Page 157: Vegetative Physiologie

156

B L U T 2

Page 158: Vegetative Physiologie

Physiologisches Institut der Universität Bonn

Physiologisches Praktikum

Vegetative Physiologie

Kurstage 7, 8 und 9 im Sommersemester

Säure-Basen-Haushalt + Niere, Blut 1, Blut 2

Diese Kurzfassung enthält nur Praktikumsaufgaben und Tabellen !

Die vollständige Praktikumsanleitung finden Sie

auf der Internetseite des Physiologischen Institutes

Page 159: Vegetative Physiologie

2

Säure – Basen - Haushalt Bei dem im Praktikum verwendeten Blutgasanalysegerät werden der pH, der PCO2 und der PO2 einer arteriellen Blutprobe direkt gemessen. Aus den gemessenen Größen werden der BE-Wert und die in der folgenden Tabelle genannten Werte berechnet .

Gemessene Werte Ergebnisse

pHa pHa

PaCO2 (mmHg) PaCO2

PaO2 (mmHg) PaO2

Berechnete Werte

HCO3- = Plasmabikarbonat (mmol/l) HCO3

-

SBC = Standard-Bikarbonat (mmol/l) SBC

ABE = aktueller Basenüberschuss (mmol/l) ABE

SO2 = arterielle Sauerstoffsättigung ( % ) SO2

BB = Gesamtpufferbasenkonzentration (mmol/l) BB

Aus den gemessenen und errechneten Werten ergibt sich folgender Befund:

BASE EXCESS - ACID BASE NOMOGRAMM

S B H

Page 160: Vegetative Physiologie

3

Säure – Basen - Haushalt

Bestimmung des Säure-Basen-Status nach dem ASTRUP-Verfahren PRAKTIKUMSAUFGABE

Eine Blutprobe eines Patienten wird mit Gasgemisch 1, eine zweite Blutprobe des gleichen Patienten mit Gasgemisch 2 äquilibriert. Nach Äquilibrierung wird der pH-Wert beider Proben gemessen. Äquilibriergas 1 enthält Äquilibriergas 2 enthält Der aktuelle Luftdruck beträgt Berechnen Sie die CO2-Partialdrücke der Äquilibriergase 1 und 2 unter BTPS-Bedingungen. 1: Zeichnen Sie im Siggaard-Andersen Nomogramm anhand dieser Messwerte die CO2- Äquilibrierungsgerade der untersuchten Blutprobe. 2: Ermitteln Sie aus der CO2-Äquilibrierungsgeraden den BE-Wert und die Konzentration der Gesamtpufferbasen (BB). Die Messung des pH-Wertes im arteriellen Blut des untersuchten Patienten ergibt: 3: Bestimmen Sie mit Hilfe dieses pHa-Wertes den zugehörigen CO2-Partialdruck der untersuchten Probe. 4: Ermitteln Sie die Bikarbonatkonzentration unter Standardbedingungen (Standard HCO3

-) sowie die aktuelle Bikarbonatkonzentration (aktuelles HCO3

-). 5: Welcher Säure-Basen-Status des untersuchten Patienten ergibt sich aus diesen Werten?

Formel zur Berechnung

des Partialdruckes:

Nach Äquilibrierung mit Gasgemisch 1wird in der Blutprobe ein

pH-Wert von gemessen.

Nach Äquilibrierung mit Gasgemisch 2wird in der Blutprobe ein

pH-Wert von gemessen.

Patient 1

PCO2 des Äquilibriergases 1 = mmHg

PCO2 des Äquilibriergases 2 = mmHg

Page 161: Vegetative Physiologie

4

6: Zusammenfassung der Ergebnisse:

pHa

PaCO2 mm Hg

BE mmol / l

BB mmol / l

Standard HCO3- mmol / l

aktuelles HCO3- mmol /l

Befund:

Patient 1

Page 162: Vegetative Physiologie

5

Säure – Basen - Haushalt

Bestimmung des Säure-Basen-Status nach dem ASTRUP-Verfahren PRAKTIKUMSAUFGABE

Eine Blutprobe eines Patienten wird mit Gasgemisch 1, eine zweite Blutprobe des gleichen Patienten mit Gasgemisch 2 äquilibriert. Nach Äquilibrierung wird der pH-Wert beider Proben gemessen. Äquilibriergas 1 enthält Äquilibriergas 2 enthält Der aktuelle Luftdruck beträgt Berechnen Sie die CO2-Partialdrücke der Äquilibriergase 1 und 2 unter BTPS-Bedingungen. 1: Zeichnen Sie im Siggaard-Andersen Nomogramm anhand dieser Messwerte die CO2- Äquilibrierungsgerade der untersuchten Blutprobe. 2: Ermitteln Sie aus der CO2-Äquilibrierungsgeraden den BE-Wert und die Konzentration der Gesamtpufferbasen (BB). Die Messung des pH-Wertes im arteriellen Blut des untersuchten Patienten ergibt: 3: Bestimmen Sie mit Hilfe dieses pHa-Wertes den zugehörigen CO2-Partialdruck der untersuchten Probe. 4: Ermitteln Sie die Bikarbonatkonzentration unter Standardbedingungen (Standard HCO3

-) sowie die aktuelle Bikarbonatkonzentration (aktuelles HCO3

-). 5: Welcher Säure-Basen-Status des untersuchten Patienten ergibt sich aus diesen Werten?

Formel zur Berechnung

des Partialdruckes:

Nach Äquilibrierung mit Gasgemisch 1wird in der Blutprobe ein

pH-Wert von gemessen.

Nach Äquilibrierung mit Gasgemisch 2wird in der Blutprobe ein

pH-Wert von gemessen.

Patient 2

PCO2 des Äquilibriergases 1 = mmHg

PCO2 des Äquilibriergases 2 = mmHg

Page 163: Vegetative Physiologie

6

6: Zusammenfassung der Ergebnisse:

pHa

PaCO2 mm Hg

BE mmol / l

BB mmol / l

Standard HCO3- mmol / l

aktuelles HCO3- mmol /l

Befund:

Patient 2

Page 164: Vegetative Physiologie

7

Säure – Basen - Haushalt

Bestimmung des Säure-Basen-Status nach dem ASTRUP-Verfahren PRAKTIKUMSAUFGABE

Eine Blutprobe eines Patienten wird mit Gasgemisch 1, eine zweite Blutprobe des gleichen Patienten mit Gasgemisch 2 äquilibriert. Nach Äquilibrierung wird der pH-Wert beider Proben gemessen. Äquilibriergas 1 enthält Äquilibriergas 2 enthält Der aktuelle Luftdruck beträgt Berechnen Sie die CO2-Partialdrücke der Äquilibriergase 1 und 2 unter BTPS-Bedingungen. 1: Zeichnen Sie im Siggaard-Andersen Nomogramm anhand dieser Messwerte die CO2- Äquilibrierungsgerade der untersuchten Blutprobe. 2: Ermitteln Sie aus der CO2-Äquilibrierungsgeraden den BE-Wert und die Konzentration der Gesamtpufferbasen (BB). Die Messung des pH-Wertes im arteriellen Blut des untersuchten Patienten ergibt: 3: Bestimmen Sie mit Hilfe dieses pHa-Wertes den zugehörigen CO2-Partialdruck der untersuchten Probe. 4: Ermitteln Sie die Bikarbonatkonzentration unter Standardbedingungen (Standard HCO3

-) sowie die aktuelle Bikarbonatkonzentration (aktuelles HCO3

-). 5: Welcher Säure-Basen-Status des untersuchten Patienten ergibt sich aus diesen Werten?

Formel zur Berechnung

des Partialdruckes:

Nach Äquilibrierung mit Gasgemisch 1wird in der Blutprobe ein

pH-Wert von gemessen.

Nach Äquilibrierung mit Gasgemisch 2wird in der Blutprobe ein

pH-Wert von gemessen.

Patient 3

PCO2 des Äquilibriergases 1 = mmHg

PCO2 des Äquilibriergases 2 = mmHg

Page 165: Vegetative Physiologie

8

6: Zusammenfassung der Ergebnisse:

pHa

PaCO2 mm Hg

BE mmol / l

BB mmol / l

Standard HCO3- mmol / l

aktuelles HCO3- mmol /l

Befund:

Patient 3

Page 166: Vegetative Physiologie

9

Übungsaufgabe 4 Säure – Basen - Haushalt Berechnen Sie aus den folgenden Angaben den pH-Wert im arteriellen Blut eines Patienten.

PaCO2

BE

Standard-BIC im Plasma

Aktuelle BIC im Plasma

PaO2

Übungsaufgabe 5 pHa PaCO2 BE Standard HCO3

- aktuelles

HCO3-

resp. Azidose

resp. Alkalose nicht kompensierte Störung nichtrespir.

Azidose

nichtrespir. Alkalose

resp. Azidose

resp. Alkalose teilweise kompensierte Störung nichtrespir.

Azidose

nichtrespir. Alkalose

resp. Azidose

resp. Alkalose vollständig kompensierte Störung nichtrespir.

Azidose

nichtrespir. Alkalose

Formel und Berechnung:

Der gesuchte pH-Wert beträgt : pHa =

Daraus ergibt sich folgender Befund:

Page 167: Vegetative Physiologie

10

Niere

Aufgabe 1 Bestimmung der Glukosekonzentration im Blut Die Bestimmung der Glukosekonzentration im Blut erfolgt (wie in der Praktikumsanleitung beschrieben) mit Hilfe des Accutrend Sensors oder des Medisense Precision Xtra Messgerätes.

Messergebnisse für die Glukosekonzentration im Blut Proband Messwert in mg / dl Messwert in mmol/ l Normbereich

A

B

Bestimmung der Glukosekonzentration im Urin Die Bestimmung der Glukosekonzentration im Urin erfolgt mit Diabur Teststreifen.

Proband

Messwert in mmol / l

Aufgabe 2 Berechnen Sie für Glukose und Bikarbonat die gesuchten Werte

Glukose

HCO3-

Harnminutenvolumen !V

( ml / min)

Wert wird im Praktikum angegeben

GFR

ml/min

Wert wird im Praktikum angegeben

Konzentration im Plasma

( mmol / l )

Wert wird im Praktikum angegeben

Konzentration im Urin

( mmol / l )

Wert wird im Praktikum angegeben

Tubuläres Load

(mmol / min) berechnen

Menge im Endharn

(mmol / min) berechnen

Tubulär resorbierte Menge (mmol / min)

berechnen

Tubulär resorbierte Menge

(%) berechnen

Page 168: Vegetative Physiologie

11

zu Aufgabe 2 Zeichnen Sie den Verlauf der glomerulären Filtration, der Resorption und renalen Ausscheidung von Glukose bei zunehmender Plasmakonzentration.

Proband 1 (hypoton) Daten zu Aufgabe 3

Proband 2 (isoton – 9 g NaCl/l)

Minuten VU (ml) !V U (ml / min) Dichte (mg/ml)

0 30 - 1030 30 120 4 1009 60 390 13 1006 90 450 15 1002

120 315 10,5 1006 150 60 2 1017 180 45 1,5 1025

Minuten VU (ml) !V U (ml / min) Dichte (mg/ml)

0 30 - 1030 30 45 1,5 1025 60 51 1,6 1023 90 54 1,8 1019

120 57 1,9 1016 150 60 2,0 1014 180 60 2.0 1014

Glukosekonzentration

Filtration

Resorption

Ausscheidung

Page 169: Vegetative Physiologie

12

Proband 3 (isoton – 290 mmol Glukose / l)

Aufgabe 3: 1: Stellen Sie im Diagramm 1 die Abhängigkeit des Harnminutenvolumens von der Zeit dar.

Proband 1 = schwarze Linien, Proband 2 = blaue Linen, Proband 3 = rote Linen

Minuten VU (ml) !V U (ml / min) Dichte (mg/ml)

0 30 - 1030 30 90 3 1012 60 390 13 1004 90 510 17 1002

120 360 12 1005 150 60 2 1014 180 45 1,5 1025

30 60 90 120 150 180 min

Harnminutenvolumen

5

10

15

20

ml / min

Page 170: Vegetative Physiologie

13

Niere

A) Bestimmung der GFR mit Hilfe der endogenen Kreatinin-Clearance

B) Bestimmung des renalen Plasmaflusses mit Hilfe der PAH-Clearance

Nach Ermittlung des Harnminutenvolumens und der Dichte des Urins wird eine Bestimmung

der GFR vorgenommen. Indikator ist das endogen gebildete Kreatinin, das in der Niere

vorrangig durch Filtration ausgeschieden wird. Da besonders beim Menschen das Kreatinin

zusätzlich in geringem Umfang im Tubulus-System sezerniert wird, ist die Kreatinin-

Clearance etwas größer als die GFR. Die Kreatinin-Konzentration des Plasmas und des

Urins werden photometrisch mit einem Verfahren nach Jaffe bestimmt, bei dem das Kreatinin

in alkalischer Lösung mit Pikrinsäure einen Gelb-Orange-farbigen Komplex bildet.

Aufgabe 4: Berechnen Sie die gesuchten Werte

Kreatinin-Clearance

Harnminuten-volumen

!V

( ml / min)

1,2 ml/min Messwert

Kreatinin-

konzentration im

Plasma ( mg / dl )

1 Messwert

Kreatinin-

konzentration im

Urin ( mg / dl )

Wert wird im Praktikum

angegeben

GFR

(ml/min)

berechnen

H2O – Resorption

ml/min

berechnen

% H2O -

Resorption

berechnen

PAH-Clearance

Harnminuten-volumen

!V

( ml / min)

1,2 ml Messwert

PAH

Konzentration im

Plasma ( mg / dl )

0,5 Messwert

PAH

Konzentration im

Urin ( mg / dl )

Wert wird im Praktikum

angegeben

HKT

0,44 Messwert

RPF

(ml/min)

berechnen

RBF

(ml/min)

berechnen

FF

berechnen

Page 171: Vegetative Physiologie

14

Niere

Bestimmung der Na+ - und der K+ - Konzentration in Plasma und Urin

Die Na+- und K+-Konzentration des Urins und des Plasmas werden mit Hilfe von Elektroden gemessen. Das Messprinzip entspricht dem einer pH-Elektrode. Mit Hilfe der bestimmten Kationen-Konzentration im Plasma (PNa, PK) und der Größe der glomerulären Filtrationsrate (GFR) können anschließend die zugehörigen Werte für das tubuläre Load (tubuläres Angebot) errechnet werden. Die pro Zeiteinheit im Urin ausgeschiedene Menge von Na+- oder K+- Ionen ergibt sich aus dem Produkt

!V • UNa bzw.

!V • UK, die in der Zeiteinheit reabsorbierte Na+-Menge oder K+-Menge aus der Differenz von tubulärem Load für die beiden Ionen und der jeweils ausgeschiedenen Menge.

Aufgabe 5: Berechnen Sie die gesuchten Werte

Na+

K+

Konzentration im Plasma ( mmol / l )

142 4,5

Normalwert

Konzentration im Urin

( mmol / l ) 200 40

Messwert

Harnminuten-

volumen !V

( ml / min)

Wert wird im Praktikum angegeben

GFR ml/min

Wert wird im Praktikum angegeben

Tubuläres Load

(mmol / min) berechnen

Menge im Endharn

(mmol/ min) berechnen

Tubulär resorbierte

Menge (mmol / min)

berechnen

Tubulär resorbierte

Menge (%)

berechnen

Page 172: Vegetative Physiologie

15

BLUT 1 Abb. 1: Ablesehilfe zur Hämatokritbestimmung.

Beispiel: Hkt = 47 %

Probe 1: Hämatokrit =

Ergebnis Probe 2: Hämatokrit =

Mittelwert: Hämatokrit = Zusammenfassung der gemessenen und berechneten Werte

Erythrozytenzahl pro µl

Hämoglobinkonzentration g / l

Hämatokrit

Färbekoeffizient (MCH) pg

mittlere Hb-Konzentration der Erythrozyten (MCHC) g / l

mittleres Erythrozytenvolumen (MCV) µm3

BSG nach 1 Stunde mm

BSG nach 2 Stunden mm

Interpretation der Ergebnisse:

0

100 %

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0

50

100 %

90

80

70

60

40

30

20

10

Page 173: Vegetative Physiologie

16

BLUT 2

Bestimmung der Blutgruppen im ABO- und Rh-System

! = Agglutination " = keine Agglutination

Serum der Blutgruppe

ergibt

mit

Testerythrozyten der Blutgruppe A B AB 0

A

B

AB

0

Erythrozyten der

Blutgruppe

ergeben

mit

Testserum Anti - A Anti - B Anti-A + Anti-B Anti - D

A, Rh-pos.

B, Rh-pos.

AB, Rh-pos.

0, Rh-pos.

BEFUND

Testserum Anti - A Anti - B Anti-A + Anti-B Anti - D

Erythrozyten

BEFUND

Testerythrozyten der Blutgruppe A B AB 0

Serum

eigene Blutgruppe

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17

BLUT 2

Welche Ergebnisse der Kreuzprobe erwarten Sie bei folgenden „Spender - Empfänger“ Kombinationen ?

+ = Agglutination - = keine Agglutination

Spenderblutgruppe Empfängerblutgruppe Major-Test Minor-Test

A B

A AB

A 0

B A

B AB

B 0

AB A

AB B

AB 0

0 A

0 B

0 AB

A, Rh-positiv A, rh-negativ

A, rh-negativ A, Rh-positiv

Blutungszeit :!

Gerinnungszeit: !

3. Bestimmung der Blutungszeit!

4. Gerinnungszeit!

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BLUT 2

QUICK - TEST

Ergebnisse

Proband 1 TPZ = Sekunden Quick Wert = %

Proband 2 TPZ = Sekunden Quick Wert = %

Patient Vitamin K - Antagonisten) TPZ = Sekunden Quick Wert = %

Aufgabe: Bestimmen Sie aus der Thromboplastinzeit des Normalplasmas und den Thromboplastin-zeiten der Probanden 1 und 2 sowie des Patienten unter Antikoagulantientherapie den INR-Wert. Der Empfindlichkeitsindex (ISI) des verwendeten Thromboplastins beträgt 1,20.

Plasmaverdünnung Quick (%) TPZ (Sekunden)

1 : 1 ( = 1 + 0 ) 100

1 : 2 ( = 1 + 1 ) 50

1 : 3 ( = 1 + 2 ) 33

1 : 4 ( = 1 + 3 ) 25

1 : 8 ( = 1 + 7 ) 12

12,0

14,3

16,6

20

25

33

50

100

7060 40 50 3020 10

TPZ (sec)

Quick (%)

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19

BLUT 2

TPZ Probe

( Sekunden)

TPZ (Probe)

TPZ (Normalplasma)

INR - Wert

für ISI = 1,20

Proband 1

Proband 2

Patient (Vitamin K - Antagonisten)

Werden Gerinnungszeiten von Patientenplasma und Normalplasma mit handelsüblichen Thromboplastinreagenzien bestimmt, erhält man als Quotient beider Werte die sog. Patientenratio (PR). Durch Potenzierung dieses Quotienten mit dem ISI-Wert der jeweiligen Thrombo-plastinhandelscharge lässt sich der Wert auf den international vergleichbaren INR-Wert umrechnen: Die folgende Umrechnungstabelle ermöglicht für das im Praktikum verwendete Thromboplastin die Ermittlung der INR-Werte aus der Patientenratio (PR).

PR INR PR INR PR INR PR INR PR INR

1,00 1,00 1,51 1,64 2,02 2,32 2,53 3,05 3,09 3,87

1,03 1,04 1,54 1,68 2,05 2,37 2,56 3,09 3,17 3,99

1,06 1,07 1,57 1,72 2,08 2,41 2,59 3,13 3,25 4,11

1,09 1,11 1,60 1,76 2,11 2,45 2,62 3,18 3,33 4,24

1,12 1,15 1,63 1,80 2,14 2,49 2,65 3,22 3,41 4,36

1,15 1,18 1,66 1,84 2,17 2,53 2,68 3,26 3,50 4,50

1,18 1,22 1,69 1,88 2,20 2,58 2,71 3,31 3,60 4,65

1,21 1,26 1,72 1,92 2,23 2,62 2,74 3,35 3,80 4,96

1,24 1,29 1,75 1,96 2,26 2,66 2,77 3,40 4,00 5,28

1,27 1,33 1,78 2,00 2,29 2,70 2,80 3,44 4,20 5,60

1,30 1,37 1,81 2,04 2,32 2,75 2,83 3,48 4,40 5,92

1,33 1,41 1,84 2,08 2,35 2,79 2,86 3,53 4,60 6,24

1,36 1,45 1,87 2,12 2,38 2,83 2,89 3,57 4,80 6,57

1,39 1,48 1,90 2,16 2,41 2,87 2,92 3,62 5,10 7,06

1,42 1,52 1,93 2,20 2,44 2,92 2,95 3,66 5,40 7,57

1,45 1,56 1,96 2,24 2,47 2,96 2,98 3,71 5,70 8,07

1,48 1,60 1,99 2,28 2,50 3,00 3,01 3,57 6,00 8,59

Diese Tabelle gilt nur für einen ISI-Wert von 1,20 !

Thromboplastinzeit Patient (s) INR = Thromboplastinzeit Normalplasma (s)

Thromboplastinzeit Patient (s) PR = Thromboplastinzeit Normalplasma (s)

ISI

Page 177: Vegetative Physiologie

20

BLUT 2

Ergebnisse der PTT- Bestimmung

Messwerte Erwartete Normwerte

Proband 1 PTT = Sekunden

Proband 2 PTT = Sekunden

Proband

(Antikoagulation mit Heparin)

PTT = Sekunden

Geben Sie zu den im folgenden genannten Lösungen je 2-3 Tropfen einer Erythrozyten-suspension und interpretieren Sie die Ergebnisse.

Hämolyse?

Aqua dest.

0,9% NaCl-Lösung

0,5% NaCl-Lösung

300 mosm Harnstofflösung

300 mosm Glycerinlösung

Saponin in 300 mosm NaCl -Lösung

8. Weitere Untersuchungen zur Hämolyse!

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ÜBUNGSAUFGABEN

aus den Klausuren zum

Physiologischen Praktikum

- vegetative Physiologie -

FRAGE 0815

Welche Einheit hat die Hüfner-Zahl ?

1: ( ) Gute Frage

2: ( ) Ich weiß es nicht

3: ( ) Gestern wusste ich es noch

4: ( ) Gehört hab’ ich es schon mal

5: ( ) Kommt mir irgendwie bekannt vor

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FRAGE 01 Ordnen Sie die folgenden Phänomene eines Herzzyklus in der richtigen Reihenfolge. A) Schluss der Mitralklappe B) P-Welle im EKG C) 2. Herzton D) Vorhofkontraktion E) Beginn der ST-Strecke ( ) 1: B - A - D - E - C ( ) 2: B - D - A - E - C ( ) 3: B - D - E - C - A ( ) 4: A - E - B - D - C ( ) 5: D - B - C - A - E FRAGE 02 Welche Aussage ist richtig? ( ) 1: Während tiefer Inspiration nimmt die Herzfrequenz ab ( ) 2: Bei einem inkompletten AV-Block (II. Grad) tritt ein Pulsus irregularis auf ( ) 3: Hyperkaliämie führt zur Hyperpolarisation der Herzmuskelzellen ( ) 4: Die im EKG registrierte Potentialdifferenz ist größer als das Aktionspotential einer einzelnen Herzmuskelfaser ( ) 5: Die Erregungsüberleitung im AV-Knoten wird durch Acetylcholin beschleunigt FRAGE 03 Welche der folgenden Aussagen ist falsch ? ( ) 1: Beim Übergang von Liegen zum Stehen nimmt der hydrostatische Druck in allen Venen des Körperkreislaufs zu ( ) 2: Die akute Blutdruckregulation wird vorwiegend durch die Pressorezeptoren ausgelöst ( ) 3: Der systolische und der diastolische Blutdruck unterliegen circadianen Schwankungen ( ) 4: Ein starker Kältereiz kann einen Blutdruckanstieg verursachen ( ) 5: Bradykinin löst eine Vasodilatation aus FRAGE 04 Welche der folgenden Aussagen trifft zu? Bei der Kompensation einer metabolischen Alkalose ( ) 1: scheidet die Niere vermehrt Ammoniumionen aus ( ) 2: kann der pH-Wert des Urins auf 8 ansteigen ( ) 3: wird kein Bicarbonat glomerulär filtriert ( ) 4: wird praktisch alles glomerulär filtrierte Bicarbonat tubulär reabsorbiert ( ) 5: scheidet die Niere vermehrt H2PO4 aus

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2

FRAGE 05 Die Rückbildung der Erregung in der Vorhofmuskulatur kann im EKG am besten erkannt werden an : ( ) 1: der P-Welle ( ) 2: der Q-Zacke ( ) 3: der S-Zacke ( ) 4: der P-Q-Strecke ( ) 5: keine der Aussagen ist richtig FRAGE 06 Welche(s) der folgenden Hormone kann bei Überproduktion ein erhöhtes Herzzeitvolumen verursachen? A) Adrenalin B) Thyroxin C) Aldosteron ( ) 1: nur A ist richtig ( ) 2: nur B ist richtig ( ) 3: nur C ist richtig ( ) 4: nur A und B sind richtig ( ) 5: A, B und C sind richtig FRAGE 07 Beurteilen Sie folgende Aussagen über die primäre Hämostase A) Bei der primären Hämostase tritt eine Plättchenaggregation auf B) Ein Funktionstest für die primäre Hämostase ist die Bestimmung der Blutungszeit C) Ein Funktionstest für die primäre Hämostase ist der Quick-Test D) Die primäre Hämostase fehlt bei der Hämophilie A ( ) 1: nur A ist richtig ( ) 2: nur C ist richtig ( ) 3: nur A und B sind richtig ( ) 4: nur A, B und C sind richtig ( ) 5: alle Aussagen sind richtig FRAGE 08 Welche der folgenden Aussagen ist richtig? ( ) 1: Restriktive Lungenfunktionsstörungen gehen mit einer Erhöhung der Compliance einher ( ) 2: Bei Sportlern ist die relative Sekundenkapazität in der Regel größer als 100% ( ) 3: Bei kombinierten Lungenfunktionsstörungen treten gleichzeitig eine alveoläre Hypoxie und Hypokapnie auf ( ) 4: Bei der Lungenfunktionsprüfung wird eine Obstruktion durch die Erhöhung der Resistance angezeigt ( ) 5: Obstruktive Lungenfunktionsstörungen zeigen typischerweise keine Beeinflussung des Atemgrenzwertes

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3

FRAGE 09 In vitro kann eine Blutgerinnung verhindert werden durch : A) Heparin B) Kalziumcitrat C) Cumarin D) Natriumoxalat E) EDTA ( ) 1: nur A ist richtig ( ) 2: nur A, B und D sind richtig ( ) 3: nur A, C, D und E sind richtig ( ) 4: nur A, D und E sind richtig ( ) 5: alle Angaben sind richtig FRAGE 10 In Blutproben aus der Aorta und der Arteria pulmonalis wird eine O2-Sättigung von 95 % bzw. 60 % bestimmt. Das Herzzeitvolumen beträgt 5,6 l/min, der Hämoglobingehalt des Blutes 150 g pro l. Wie groß ist die O2-Aufnahme der Lunge? ( ) 1: 200 ml/min ( ) 2: 0,3 l/min ( ) 3: 400 ml/min ( ) 4: 0,5 l ( ) 5: 400 l/min FRAGE 11 Bei einer arteriellen Blutgasanalyse wird folgender Befund erhoben : O2-Partialdruck = 77 mmHg, CO2-Partialdruck = 51 mmHg pH = 7,26 BE = - 6 mmol/l Beurteilen Sie den Säure-Basen-Status des Blutes. ( ) 1: Die Werte liegen noch im Normbereich ( ) 2: Es liegt eine respiratorisch teilkompensierte metabolische Acidose vor ( ) 3: Es liegt eine renal teilkompensierte respiratorische Acidose vor ( ) 4: Es liegt eine gemischt respiratorisch und nicht-respiratorisch verursachte Acidose vor ( ) 5: Die Befundkonstellation ist biologisch nicht möglich, es muss ein Laborfehler vorliegen FRAGE 12 Welche der folgenden Aussagen ist richtig? ( ) 1: Der 1. Herzton entsteht während der Vorhofkontraktion ( ) 2: Im Hochdrucksystem nimmt beim liegenden Probanden der arterielle Mitteldruck mit zunehmender Entfernung vom Herzen zu ( ) 3: Die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes ist in den Arterien ebenso groß wie die Pulswellengeschwindigkeit ( ) 4: Die Pulswellengeschwindigkeit ist in peripheren Abschnitten des Hochdrucksystems größer als in zentralen Abschnitten ( ) 5: Bei einer Zunahme der Herzfrequenz bleibt die Q-T-Dauer unbeeinflusst

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FRAGE 13 Die schnelle orale Zufuhr von 1,5 l destilliertem Wasser bewirkt akut eine A) vermehrte Reninfreisetzung aus der Macula densa B) Senkung der Osmolalität des Blutplasmas C) Abnahme der Kreatininkonzentration im Urin D) Abnahme der ADH-Konzentration im Blut ( ) 1: nur A ist richtig ( ) 2: nur A und B sind richtig ( ) 3: nur A, B und C sind richtig ( ) 4: nur B, C und D sind richtig ( ) 5: alle Aussagen sind richtig FRAGE 14 Welche Aussage ist richtig ? ( ) 1: Bei Patienten, die mit einem Vitamin-K-Antagonisten (Marcumar) behandelt werden, wird der Therapie-Effekt durch die Bestimmung der Blutungszeit überprüft . ( ) 2: Marcumar hemmt direkt die Blutgerinnung durch Inaktivierung der Faktoren 7, 9, 10 und 2. ( ) 3: Calciumcitrat hemmt die Blutgerinnung in vitro ( ) 4: Calciumcitrat hemmt die Blutgerinnung in vivo ( ) 5: Heparin verstärkt die Antithrombin Wirkung FRAGE 15 Welche der folgenden Aussagen treffen zu? A) Der 1. Herzton fällt mit der Incisur in der Carotispulskurve zusammen B) Die T-Welle im EKG fällt in die Austreibungsphase der Ventrikel C) Der 2. Herzton liegt zwischen QRS-Komplex und T-Welle D) Der Druck im linken Ventrikel ist während der P-Welle höher als während der T-Welle E) Während der P-Welle sind die Semilunarklappen geschlossen ( ) 1: nur A und C sind richtig ( ) 2: nur A und E sind richtig ( ) 3: nur B und E sind richtig ( ) 4: nur C und D sind richtig ( ) 5: keine Aussage ist richtig FRAGE 16 Welche Aussage ist richtig ? ( ) 1: Bei einer restriktiven Ventilationsstörung kann die relative Sekundenkapazität größer als 100% werden. ( ) 2: Bei einer obstruktiven Ventilationsstörung kann die relative Sekundenkapazität größer als 100% werden. ( ) 3: Die Compliance der Lunge beträgt 2 l/cm H2O ( ) 4: Bei einer Restriktion ist die Volumendehnbarkeit von Lunge und/oder Thorax eingeschränkt ( ) 5: Bei Ruheatmung beträgt der Atemwegswiderstand 0,2 cm H2O / l x s

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5

FRAGE 17 Eine tiefe Inspiration A) hat eine Verringerung des Totraumanteiles am Exspirationsvolumen zur Folge B) vergrößert die funktionelle Residualkapazität C) behindert den venösen Rückstrom zum rechten Vorhof D) kann zu einer Abnahme des alveolären CO2-Partialdruckes führen E) führt zu einer Zunahme des R-R-Abstandes im EKG ( ) 1: nur B und C sind richtig ( ) 2: nur B, D und E sind richtig ( ) 3: nur A, B, D und E sind richtig ( ) 4: nur A, D und E sind richtig ( ) 5: nur A und D sind richtig FRAGE 18 Die Wasserausscheidung der Niere wird unter physiologischen Bedingungen wesentlich beeinflusst von : A) Aldosteron B) ADH C) dem Atrialen Natriuretischen Faktor D) dem KOD des Primärharnes E) dem KOD des Plasmas ( ) 1: nur A, C und D sind richtig ( ) 2: nur A, B, und C sind richtig ( ) 3: nur A, C und E sind richtig ( ) 4: nur A und C sind richtig ( ) 5: nur A und B sind richtig FRAGE 19 ( ) 1: Die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes ist in den Kapillaren größer als in den Arterien ( ) 2: Der Blutdruck in den Kapillaren ist niedriger als in den Arterien ( ) 3: Im Liegen ist der systolische Blutdruck in der Aorta größer als in der Arteria femoralis ( ) 4: Die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes ist in Aorta und V. cava inf. etwa gleich groß ( ) 5: Im Liegen ist der diastolische Blutdruck in der Aorta kleiner als in der Arteria femoralis FRAGE 20 Ein erniedrigter Quick-Wert kann durch folgende Störungen verursacht sein: A) Vitamin K-Mangel B) Hämophilie B C) Hypocalcämie D) Thrombocytopenie E) Vitamin B12-Mangel ( ) 1: nur A ist richtig ( ) 2: nur A und B sind richtig ( ) 3: nur A, B und D sind richtig ( ) 4: nur B, D, und E sind richtig ( ) 5: alle Angaben sind richtig

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6

FRAGE 21 Welche Größen lassen sich aus dem Arbeitsdiagramm des linken Ventrikels ermitteln? A) Systolendauer B) maximale systolische Druckanstiegsgeschwindigkeit C) Herzfrequenz D) Ejektionsfraktion E) Druck-Volumen-Arbeit ( ) 1: nur A, B und D sind richtig ( ) 2: nur A, B und C sind richtig ( ) 3: nur B, C, D und E sind richtig ( ) 4: nur D und E sind richtig ( ) 5: nur E ist richtig FRAGE 22 Im Blut eines Patienten wurden folgende Werte bestimmt: Hb = 15 g/dl Hkt = 45 % ZE = 5000000 pro Mikroliter O2-Konzentration = 8 ml/dl Welche O2-Sättigung des Blutes liegt vor? ( ) 1: 40 % ( ) 2: 50 % ( ) 3: 75 % ( ) 4: 80 % ( ) 5: 95 % FRAGE 23 Welche Größe(n) beeinflussen die Durchblutung des Unterschenkels? A) der mittlere arterielle Blutdruck B) der Blutdruck in den Unterschenkelvenen C) der Radius der Unterschenkelarterien D) die Länge der Unterschenkelarterien E) der Hämatokritwert ( ) 1: nur A ist richtig ( ) 2: nur C und D sind richtig ( ) 3: nur A, B und C sind richtig ( ) 4: nur A, B, C und D sind richtig ( ) 5: alle Angaben sind richtig FRAGE 24 Welche Aussage zur Erregungsausbreitung und Erregungsrückbildung in den Ventrikeln des Herzens ist falsch ? ( ) 1: Die Erregungsausbreitung im Arbeitsmyocard beginnt normalerweise im Septumbereich ( ) 2: Die Erregungsausbreitung in den Ventrikeln endet im Bereich basaler Herzstrukturen ( ) 3: Die Erregungsausbreitung im Myokard wird durch das Erregungsleitungssystem gerichtet ( ) 4: Die Dauer der Erregung ist in den Purkinje-Fasern besonders lang ( ) 5: Die Erregungsrückbildung in der Ventrikelwand verläuft von subendocardialen zu subepicardialen Strukturen

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FRAGE 25 Die PAH-Clearance eines Patienten beträgt 630 ml/min. Die Kreatininkonzentration im Plasma wird mit 1,5 mg/100 ml und im Urin mit 135 mg/100 ml bestimmt. In 24 Stunden werden 1440 ml Urin ausgeschieden. Wie groß ist die Filtrationsfraktion der Niere? ( ) 1: 0,2 ( ) 2: 0,46 ( ) 3: 0,9 ( ) 4: 0,14 ( ) 5: 0,1 FRAGE 26 A) Als Folge einer fettreichen Mahlzeit kann der respiratorische Quotient auf Werte über 1 ansteigen B) Akute Hyperventilation führt zu einer deutlichen Abnahme des RQ C) Bei Verbrennung von 1 Mol Glucose werden 22,4 Liter O2 verbraucht. D) Das calorische Äquivalent bei Glucoseverbrennung beträgt ca. 21 KJ/l O2 E) Nach der Zufuhr von Eiweiß tritt eine bis zu 30 prozentige Umsatzminderung auf. ( ) 1: nur A und D sind richtig ( ) 2: nur C und D sind richtig ( ) 3: nur A und C sind richtig ( ) 4: nur D ist richtig ( ) 5: nur B, D und E sind richtig FRAGE 27 Beim Nierengesunden treten die folgenden Veränderungen während der Passage des Blutes durch die Kapillaren des Glomerulums auf: A: die Proteinkonzentration im Plasma steigt an B: die Differenz des kolloidosmotischen Druckes zwischen Plasma und Ultrafiltrat verringert sich C: der effektive Filtrationsdruck steigt an D: am Kapillaranfang überwiegt die Filtration, am Kapillarende die Reabsorption E: die Filtrationsrate nimmt ab ( ) 1: nur A, B und D sind richtig ( ) 2: nur A, B, C und E sind richtig ( ) 3: nur B und D sind richtig ( ) 4: nur A und E sind richtig ( ) 5: nur B und E sind richtig FRAGE 28 Ein Pulsus frequenz, parvus, mollis et tardus kann auftreten bei: ( ) 1: Erhöhung des peripheren Widerstandes ( ) 2: Verminderung der Dehnbarkeit der Aortenwand ( ) 3: einer Aortenklappenstenose ( ) 4: einer Aortenklappeninsuffizienz ( ) 5: Erhöhung des Vagotonus

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FRAGE 29 Bei einer Lungenfunktionsprüfung wurden folgende Daten bestimmt: Atemzugvolumen: 0.5 l , Totraumvolumen: 0.15 l, Atemminutenvolumen: 8 l/min Wie groß ist die alveoläre Ventilation? ( ) 1: 0.35 l ( ) 2: 2.4 l/min ( ) 3: 4.9 l/min ( ) 4: 5.6 l/min ( ) 5: Die alveoläre Ventilation kann anhand der genannten Daten nicht bestimmt werden FRAGE 30 Welche der genannten Funktionsparameter sind bei rein obstruktiven Funktionsstörungen der Lunge zu erwarten? A) Relative 1-s-Ausatmungskapazität (ESK) : 56 % B) Compliance der Lunge 2 l/kPa (0,2 l/cm H2O) C) Resistance : 0,3 kPa . s/l (3 cm H2O . s/l) D) PaO2 = 100 mmHg E) PaCO2 = 34 mmHg ( ) 1: nur A ist richtig ( ) 2: nur A und C sind richtig ( ) 3: nur B, C und E sind richtig ( ) 4: nur A, B und C sind richtig ( ) 5: nur B, D und E sind richtig FRAGE 31 Wie viel Sauerstoff wurde von 100 ml Blut an ein Gewebe abgegeben, wenn bei einer Hämoglobinkonzentration von 149 g/l die O2-Sättigung im arteriellen Blut 100 % und im venösen Blut 60 % beträgt? ( ) 1: 1.5 ml ( ) 2: 4 ml ( ) 3: 8 ml ( ) 4: 20 ml ( ) 5: 40 ml FRAGE 32 Bei einem Transfusionszwischenfall infolge Unverträglichkeit von Spender- und Empfängerblut im ABO-System kann eine Hämolyse der agglutinierten Erythrozyten ausgelöst werden durch : ( ) 1: Supplement ( ) 2: Agglomerine ( ) 3: Sakrament ( ) 4: Agglutinogene ( ) 5: Komplement

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FRAGE 33 Welche der nachfolgend aufgeführten Daten zum Säure-Basen-Status des arteriellen Blutes sind bei einer nicht kompensierten respiratorischen und nichtrespiratorischen Azidose zu erwarten? (PaCO2 in mmHg, BE in mmol/l) ( ) 1: pHa < 7.35, PaCO2 < 35, BE < -2.5 ( ) 2: pHa < 7.35, PaCO2 > 45, BE < -2.5 ( ) 3: pHa < 7.35, PaCO2 < 45, BE > +2.5 ( ) 4: pHa < 7.35, PaCO2 > 45, BE > +2.5 ( ) 5: pHa > 7.35, PaCO2 > 45, BE < -2.5 FRAGE 34 Wie groß ist das Schlagvolumen des Herzens, wenn folgende Größen gemessen werden? Herzfrequenz : 80/min, O2-Aufnahme : 320 ml/min, arterielle O2-Konzentration : 20 ml/dl, venöse O2-Konzentration : 15 ml/dl ( ) 1: 40 ml ( ) 2: 64 ml ( ) 3: 70 ml ( ) 4: 80 ml ( ) 5: 90 ml FRAGE 35 Bei einer makrocytären hyperchromen Anämie ist : A) die O2-Kapazität des Blutes erhöht, B) der mittlere korpuskuläre Hämoglobingehalt (MCH) der Erythrozyten erhöht, C) die Erythropoietinaktivität im Plasma in der Regel erniedrigt, D) das mittlere Zellvolumen der Erythrozyten vergrößert E) der Hämatokritwert erhöht ( ) 1: nur A, B, und E sind richtig ( ) 2: nur A und D sind richtig ( ) 3: nur B, C, und E sind richtig ( ) 4: nur A, B und D sind richtig ( ) 5: nur B und D sind richtig FRAGE 36 Der Basenüberschuss (BE) A) ist die Abweichung der aktuellen Pufferbasenkonzentration des Blutes vom zugehörigen Normalwert B) gibt an, wie viel Base mit Säure titriert werden muss, um in einer Blutprobe bei PCO2 = 40 mmHg, SO2 = 100 % und T = 37°C einen pH-Wert von 7.4 einzustellen. C) beträgt bei einer Hämoglobinkonzentration von 150 g/l normalerweise 48 mmol/l D) ist bei nichtrespiratorischer Alkalose erhöht E) ist bei nicht kompensierter respiratorischer Alkalose erhöht ( ) 1: nur B und E sind richtig ( ) 2: nur A und C sind richtig ( ) 3: nur C und D sind richtig ( ) 4: nur A, B und D sind richtig ( ) 5: nur A, B, C und E sind richtig

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FRAGE 37 In welcher Zeile sind die bei normalem EKG (HF = 80/min) in der II. Ableitung nach Einthoven auftretenden Wellen, Strecken, Intervalle und Gruppen richtig nach ihrer Zeitdauer geordnet? ( ) 1: PQ-Intervall < PQ-Strecke < P-Welle < QRS ( ) 2: QRS < PQ-Strecke < QT-Intervall < PQ-Intervall ( ) 3: P-Welle < PQ-Strecke < PQ-Intervall < QRS ( ) 4: PQ-Strecke < PQ-Intervall < QRS < T-Welle ( ) 5: PQ-Strecke < QRS < T-Welle < QT-Intervall FRAGE 38 Welche der genannten Substanzen können eine Vasodilatation hervorrufen? A) ADH B) Adrenalin C) Prostacyclin D) Histamin E) Thromboxan ( ) 1: nur C und D sind richtig ( ) 2: nur A und D sind richtig ( ) 3: nur B, D und E sind richtig ( ) 4: nur B, C und D sind richtig ( ) 5: nur D ist richtig FRAGE 39 A) Die O2-Sättigung im Blut des Sinus coronarius beträgt unter Ruhebedingungen ca. 30 % B) Bei Insuffizienz der Aortenklappe kann eine O2-Mangelversorgung des Myokards auftreten C) Bei Insuffizienz der Tricuspidalklappe tritt ein systolisches Geräusch auf D) Im gesunden Herzen kann die Myokarddurchblutung bei Belastung auf das 10-fache des Ruhewertes gesteigert werden E) Die intrakardiale Anpassung nach dem Frank-Starling-Mechanismus wird durch die Zunahme des Kalziumeinstromes in die Myokardzellen ausgelöst ( ) 1: nur A und C sind richtig ( ) 2: nur C und D sind richtig ( ) 3: nur A, B und C sind richtig ( ) 4: nur B, D und E sind richtig ( ) 5: nur B, C, D und E sind richtig FRAGE 40 Welche Aussage ist falsch ? ( ) 1: Im Hungerzustand kann der RQ unter 0.7 erniedrigt sein ( ) 2: Bei Beginn einer Hyperventilation werden zu niedrige Werte für das Energieäquivalent bestimmt ( ) 3: Pro m2 Körperoberfläche ist der Grundumsatz bei Frauen geringer als bei Männern ( ) 4: Der O2-Verbrauch eines Menschen beträgt unter Ruhebedingungen ca. 0.3 l pro Minute ( ) 5: Unter der Indifferenztemperatur versteht man die Umgebungstemperatur, bei der der Umsatz eines Probanden ein Minimum aufweist.

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FRAGE 41 A) Makrophagen bilden Interleukin 2 B) Erythrozyten tragen an ihrer Oberfläche MHC-1 Moleküle C) Makrophagen tragen an ihrer Oberfläche MHC-2 Moleküle D) Makrophagen bilden Immunglobuline der Klasse M E) Erythrozyten bilden Immunglobuline der Klasse E ( ) 1: nur A und C sind richtig ( ) 2: nur B und C sind richtig ( ) 3: nur C ist richtig ( ) 4: nur B, D und E sind richtig ( ) 5: nur B, C und D sind richtig FRAGE 42 Welche der folgenden Aussagen über die sekundäre Hämostase ist falsch ? ( ) 1: Negativ geladene Oberflächen aktivieren den Gerinnungsfaktor XII ( ) 2: In luftabgeschlossenen Kunststoffspritzen gerinnt Blut auch ohne gerinnungshemmende Stoffe nicht ( ) 3: Cumarinderivate hemmen nicht die Fibrinogensynthese ( ) 4: Cumarinderivate hemmen nicht die in-vitro Blutgerinnung ( ) 5: Plasmin spaltet proteolytisch Fibrinfäden FRAGE 43 Bei der Bestimmung der Hämoglobinkonzentration im Blut nach der Cyanmethämoglobin-Methode: ( ) 1: werden die Erythrozyten agglomeriert ( ) 2: werden die Erythrozyten zerstört ( ) 3: wird die Gerinnung durch Natriumcitrat gehemmt ( ) 4: wird die Extinktion der Erythrozyten gemessen ( ) 5: wird die Zellatmung durch Natriumcyanid gehemmt FRAGE 44 Welche Aussage ist richtig ? ( ) 1: Der Säure-Basen-Status eines Patienten kann mit Hilfe des Astrup-Verfahrens allein durch Messungen im venösen Blut bestimmt werden ( ) 2: beim Astrup-Verfahren kann man den PCO2 im arteriellen Blut ohne Kenntnis des arteriellen pH-Wertes bestimmen. ( ) 3: beim Astrup-Verfahren kann man den BE-Wert nur bestimmen, wenn der pH-Wert im arteriellen Blut bekannt ist. ( ) 4: beim Astrup-Verfahren werden die venösen Blutproben während des Äquilibriervorganges oxygeniert ( ) 5: beim Astrup-Verfahren wird die O2-Sättigung des arteriellen Blutes durch direkte Messung bestimmt.

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FRAGE 45 Berechnen Sie den respiratorischen Quotienten (RQ) eines Patienten für folgende Bedingungen: CO2-Abgabe: 210 ml/min Lungendurchblutung: 5 l/min O2-Konzentration im Blut der V. pulmonalis: 20 ml/dl O2-Konzentration im Blut der A. pulmonalis: 15 ml/dl ( ) 1: 1,19 ( ) 2: 1,0 ( ) 3: 0,84 ( ) 4: 0,75 ( ) 5: 0,5 FRAGE 46 Für die Untersuchung der Nierenfunktion mit Hilfe von Kreatinin gelten die folgenden Aussagen: A) Kreatinin wird in der Niere frei filtriert B) Die Kreatininkonzentration im Plasma der efferenten Nierenarteriolen ist bei normaler glomerulärer Filtrationsrate etwa 95 % niedriger als im Plasma der afferenten Nierenarteriolen C) Die Kreatininclearance des Nierengesunden beträgt etwa 20 % der Größe des renalen Blutflusses D) Die Kreatininkonzentration im Plasma der efferenten Nierenarteriolen ist bei normaler glomerulärer Filtrationsrate etwa 20 % niedriger als im Plasma der afferenten Arteriolen E) Das Produkt aus Harnzeitvolumen und Harnkreatininkonzentration ist bei Antidiurese und Wasserdiurese etwa gleich groß ( ) 1: nur A ist richtig ( ) 2: nur A, B, C und D sind richtig ( ) 3: nur C und D sind richtig ( ) 4: nur A und E sind richtig ( ) 5: nur C, D und E sind richtig FRAGE 47 Als Reaktion auf eine Abnahme des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens (isoosmotische Bedingungen) mit arterieller Hypotonie ( ) 1: steigt die Sekretion von Adiuretin (ADH) ( ) 2: sinkt die Aldosteronkonzentration im Blutplasma ( ) 3: steigt die Freisetzung von Atriopeptin (ANP) aus dem Herzen ( ) 4: sinkt die Reninsekretion ( ) 5: steigt die Aktivität von B-Rezeptoren im rechten Vorhof FRAGE 48 Bei einem Patienten werden im arteriellen Blut die folgenden Werte gemessen: O2-Partialdruck : 95 mmHg, O2-Sättigung : 82 %, O2-Konzentration : 160 ml O2/l Blut Welche der folgenden Aussagen trifft am ehesten zu? ( ) 1: Zustand bei Anämie ( ) 2: Zustand bei Lungenfunktionsstörung ( ) 3: Zustand nach Kohlenmonoxidbelastung infolge Rauchens ( ) 4: Blutgasdaten bei Höhenaufenthalt ( ) 5: Normaler Status

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FRAGE 49 Welche der folgenden Aussagen über die Dynamik der Herzaktion sind richtig? A) Der Frank-Starling-Mechanismus wirkt nur am denervierten Herzen B) Nach erhöhter enddiastolischer Füllung kann ein vergrößertes Schlagvolumen ausgeworfen werden C) Eine Erhöhung des enddiastolischen Ventrikelvolumens bewirkt eine Steigerung der Kontraktilität des

Myokards D) Die Ejektionsfraktion ist ein Maß für die Kontraktilität des Myokards E) Die Erhöhung des Sympatikustonus führt zu einer Verkürzung der Systolendauer ( ) 1: nur A, D und E sind richtig ( ) 2: nur B und D sind richtig ( ) 3: nur A, B und E sind richtig ( ) 4: nur B, D und E sind richtig ( ) 5: nur B, C, D und E sind richtig FRAGE 50 Bei einer Lungenfunktionsuntersuchung wurden folgende Parameter unter ATPS-Bedingungen bestimmt: Totalkapazität 5,5 l, Einsekundenkapazität 3,2 l, relative Einsekundenkapazität 80 %, Inspiratorisches Reservevolumen 2.0 l, Atemfrequenz 12/min, Atemminutenvolumen 7,2 l/min. Welche der folgenden Werte sind aus diesen Angaben für ATPS-Bedingungen richtig abgeleitet worden? A) Vitalkapazität : 4 l B) Residualvolumen : 1,5 l C) Funktionelle Residualkapazität: 3,1 l D) Atemzugvolumen: 0,6 l E) Expiratorisches Reservevolumen : 1.6 l ( ) 1: nur A, C, D und E sind richtig ( ) 2: nur A, C und E sind richtig ( ) 3: nur C und D sind richtig ( ) 4: nur A, B und D sind richtig ( ) 5: alle Angaben sind richtig FRAGE 51 Welche Angaben zum EKG sind richtig? A) Die T-Welle ist Ausdruck der Erregungsrückbildung im Ventrikelmyokard B) Die Überleitungszeit entspricht der Zeitdauer der ST-Strecke C) Beim Horizontaltyp ist in der Ableitung aVL eine große R-Zacke zu erwarten D) Erhöhung der extrazellulären Ca++-Konzentration führt zu einer Verkürzung der ST-Strecke E) Bei supraventrikulären Extrasystolen ist der QRS-Komplex in den Ableitungen nach Einthoven deformiert ( ) 1: nur A, B und C sind richtig ( ) 2: nur A, B, D und E sind richtig ( ) 3: nur B, D und E sind richtig ( ) 4: nur A, C und D sind richtig ( ) 5: nur A, C und E sind richtig

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FRAGE 52 Als Folge einer Insuffizienz der Nebennierenrinde ist die Aldosteronfreisetzung herabgesetzt. Mit welchen Veränderungen der Na-Ionen- und K-Ionen-Konzentration und des pH-Wertes ist im Plasma des arteriellen Blutes zu rechnen? Na+ K+ pH ( ) 1: < normal > normal < normal ( ) 2: > normal < normal < normal ( ) 3: < normal normal normal ( ) 4: > normal normal > normal ( ) 5: < normal > normal > normal FRAGE 53 Welche Aussage ist richtig ? ( ) 1: die Ejektionsfraktion ist das Produkt von enddiastolischem Volumen und Schlagvolumen ( ) 2: die Ejektionsfraktion verhält sich proportional zum enddiastolischen Druck ( ) 3: Bei unverändertem Sympathikotonus führt die Herabsetzung des enddiastolischen Ventrikeldruckes zu einer Abnahme der Druck-Volumen-Arbeit des Ventrikels ( ) 4: die Druck-Volumen-Arbeit des linken Ventrikels beträgt in Ruhe ca. 10 Nm pro Schlag ( ) 5: die Druck-Volumen-Arbeit des rechten Ventrikels beträgt in Ruhe ca. 1 Nm pro Schlag FRAGE 54 Welche der folgenden Aussagen sind richtig ? Der arterielle Mitteldruck: A) steigt proportional mit dem totalen peripheren Widerstand B) steigt proportional mit dem Herz-Zeit-Volumen C) wird durch den Parasympathikus nicht beeinflusst D) steigt nach Blockade der ß1-Rezeptoren E) fällt nach Hemmung des Angiotensin-Converting-Enzyms ( ) 1: nur B und D sind richtig ( ) 2: nur C, D und E sind richtig ( ) 3: nur A, B, D und E sind richtig ( ) 4: nur A, B und E sind richtig ( ) 5: nur A, B, C und E sind richtig FRAGE 55 Zu den Ursachen für die Entstehung nichtrespiratorischer (metabolischer) Azidosen zählen? A) arterielle Hyperkapnie bei normalem PaO2 B) arterielle Hypoxie C) Hypoaldosteronismus D) schwere Diarrhoe E) gesteigerte Ketonkörperbildung ( ) 1: nur A ist richtig ( ) 2: alle Antworten A bis E sind richtig ( ) 3: nur C und E sind richtig ( ) 4: nur D und E sind richtig ( ) 5: nur B, C, D und E sind richtig

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FRAGE 56 Unter normalen Bedingungen wird der O2-Transport mit dem Blut zu einem Organ halbiert durch die 50-prozentige Reduktion A: des arteriellen O2-Partialdruckes B: des Atemminutenvolumens C: der Hämoglobinkonzentration D: der Organdurchblutung E: der O2-Fraktion des Inspirationsgasgemisches ( ) 1: nur C ist richtig ( ) 2: nur B und E sind richtig ( ) 3: nur A, C und D sind richtig ( ) 4: nur C und D sind richtig ( ) 5: alle Antworten A bis E sind richtig. FRAGE 57 Der O2-Partialdruck in den Alveolen eines gesunden, stehenden Probanden ist im Bereich der Lungenspitzen besonders hoch, weil in den Lungenspitzen ( ) 1: ein geringer Gewebestoffwechsel herrscht ( ) 2: der Ventilations-Perfusions-Quotienten <1 ist ( ) 3: die Größen von Ventilation und Perfusion gleich sind ( ) 4: der Ventilations-Perfusions-Quotienten >1 ist ( ) 5: keine der Aussagen ist richtig FRAGE 58 Welche der folgenden Angaben ist nicht richtig ? Während körperlicher Arbeit wird der Blutstrom in den Unterschenkelvenen unterstützt durch ( ) 1: eine große Inspirationstiefe ( ) 2: die Erhöhung des Venen-Druckes durch die Kontraktionen von Skeletmuskeln ( ) 3: die Erhöhung des Tonus der Gefäßmuskulatur der Venen ( ) 4: die Funktion der Venenklappen ( ) 5: die Verlagerung des hydrostatischen Indifferenzpunktes FRAGE 59 Die arteriovenöse O2-Konzentrationsdifferenz ist unter Ruhebedingung am größten ( ) 1: in der Strombahn eines Skeletmuskels ( ) 2: in den Nierengefäßen ( ) 3: im Lungenkreislauf ( ) 4: in der Hirnstrombahn ( ) 5: im Koronargefäßsystem

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FRAGE 60 Ein 25jähriger Mann leidet seit mehreren Stunden an einer schweren Durchfallerkrankung. Welche der folgenden Werte für den Säure-Basen-Status des arteriellen Blutes erwarten Sie? ( ) 1: pH = 7.50, PCO2 = 50 mmHg BE = + 5 mmol/l ( ) 2: pH = 7.30, PCO2 = 32 mmHg BE = - 10 mmol/l ( ) 3: pH = 7.40, PCO2 = 40 mmHg BE = + 2 mmol/l ( ) 4: pH = 7.30, PCO2 = 55 mmHg BE = 0 mmol/l ( ) 5: pH = 7.50, PCO2 = 30 mmHg BE = + 2 mmol/l FRAGE 61 Wenn man vom Anfang der T-Welle im EKG ausgeht, dann ist die richtige zeitliche Reihenfolge der hier aufgelisteten Ereignisse am Herzen: A = Öffnung der Atrioventrikularklappen B = Beginn der Q-Zacke C = Schluss der Aortenklappen D = Beginn des I. Herztones E = Öffnung der Aortenklappen ( ) 1: D - B - E - C - A ( ) 2: C - A - B - D - E ( ) 3: B - D - E - C - A ( ) 4: E - C - B - A - D ( ) 5: C - B - A - D - E FRAGE 62 Mit dem Quick-Test überprüft man: A: die primäre Hämostase B: das endogene System der sekundären Hämostase C: das exogene System der sekundären Hämostase D: das Vorliegen einer Hämophilie A E: die Cumarin-Therapie ( ) 1: nur B ist richtig ( ) 2: nur A und C sind richtig ( ) 3: nur C und E sind richtig ( ) 4: nur B, D und E sind richtig ( ) 5: nur B, C, D und E sind richtig FRAGE 63 Welche Aussage ist richtig ? ( ) 1: durch den erhöhten Ca++-Einstrom in die Myocardzellen nimmt die Volumendehnbarkeit der Ventrikelmuskulatur zu ( ) 2: die Dehnbarkeit des linken Ventrikels nimmt mit zunehmender Füllung zu. ( ) 3: Unter der positiv inotropen Wirkung des Sympathikus können die Ventrikel bei unveränderter Nachlast oder Vorlast ein größeres Schlagvolumen auswerfen ( ) 4: die Aortenklappen schließen am Ende der Diastole ( ) 5: die Mitralklappe schließt am Anfang der Diastole

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FRAGE 64 Nach Injektion von 6 mg eines in gelöster Form vorliegenden Indikators zur Bestimmung des Plasmavolumens stellt sich im Blutplasma eine konstante Indikatorkonzentration von 2 mg/l ein. Wie groß ist das Blutvolumen, wenn der Hämatokrit 0,36 beträgt? ( ) 1: 2,2 l ( ) 2: 3,0 l ( ) 3: 4,7 l ( ) 4: 5,6 l ( ) 5: 8,3 l FRAGE 65 In welchem Abschnitt des Nephrons ist der Harn hypoton ? ( ) 1: in der Bowman' schen Kapsel ( ) 2: in der pars convoluta des proximalen Tubulus ( ) 3: im absteigenden Teil der Henle - Schleife ( ) 4: im Endstück des dicken aufsteigenden Teils der Henle - Schleife ( ) 5: im Sammelrohr im Zustand der Antidiurese FRAGE 66 Im Blut einer Patientin wurden folgende Werte bestimmt : Hämatokrit : 0.32; Hämoglobinkonzentration: 10,8 g / dl; Erythrozytenzahl : 3.3 Mio. pro Mikroliter Welche der nachfolgenden Aussagen beschreiben den Zustand vollständig korrekt? ( ) 1: Hypochrome, normozytäre Anämie; Oligozythämie; Hämodilution ( ) 2: Normochrome, normocytäre Anämie; Oligozythämie; Hämodilution ( ) 3: Hyperchrome, makrozytäre Anämie; Normozythämie; Hämokonzentration ( ) 4: Normochrome, mikrocytäre Anämie; Oligozythämie; Hämodilution ( ) 5: Hypochrome, mikrozytäre Anämie; Oligozythämie; Hämodilution FRAGE 67 Welche Aussage ist richtig ? ( ) 1: Die partielle Thromboplastinzeit (PTT) ist bei einer Thrombozytopenie verlängert ( ) 2: Die partielle Thromboplastinzeit (PTT) ist bei einer Thrombozytopenie verkürzt ( ) 3: Beim Quick-Test wird dem Testansatz Kaolin zugesetzt ( ) 4: Thrombozytenbestandteile sind an der Aktivierung bestimmter Gerinnungsfaktoren im intrinsischen System beteiligt ( ) 5: Mangel an Faktor XIII verlängert die Gerinnungszeit im Quick-Test FRAGE 68 Welche Aussage über das Kreislaufsystem trifft zu? ( ) 1: Die Senkung des arteriellen Blutdruckes führt zu einer Aktivierung der Pressorezeptoren im Bereich des Aortenbogens. ( ) 2: Eine vermehrte Freisetzung von Renin durch die Niere führt zum Blutdruckabfall ( ) 3: Die pharmakologische Blockade von Alpha-1 Rezeptoren löst eine Vasokonstriktion aus. ( ) 4: Bei gesteigertem venösen Rückstrom werden die B-Rezeptoren im rechten Vorhof aktiviert. ( ) 5: Adrenalin löst nach Vermittlung durch Beta-Rezeptoren eine Vasokonstriktion aus

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FRAGE 69 Welche Aussage ist richtig ? ( ) 1: Die Atemgaspartialdrücke in den Alveolen bleiben beim Gesunden während normaler In- und Exspiration annähernd konstant ( ) 2: Die endexspiratorische CO2-Konzentration beträgt bei Ruheatmung etwa 2,9 % ( ) 3: Die funktionelle Residualkapazität ist etwa so groß wie das Atemzugvolumen in Ruhe ( ) 4: Die endexspiratorische O2-Konzentration beträgt bei Ruheatmung etwa 2,9 % ( ) 5: In normaler Atemluft beträgt die inspiratorische CO2-Konzentration etwa 4 % FRAGE 70 Bei kurzzeitiger Hyperventilation A: steigt die CO2-Abgabe bei annähernd gleichbleibender O2-Aufnahme B: sinkt der Respiratorische Quotient (RQ) C: wird kompensatorisch in der Niere vermehrt HCO3

- reabsorbiert D: nimmt der CO2-Partialdruck im arteriellen Blut zu E: kommt es im Bereich der Hirngefäße zur Vasokonstriktion ( ) 1: nur A und B sind richtig ( ) 2: nur A, C und E sind richtig ( ) 3: nur B, C und D sind richtig ( ) 4: nur A und E sind richtig ( ) 5: nur C, D und E sind richtig FRAGE 71 Während der Lungenfunktionsprüfung von zwei Patienten werden folgende Werte bestimmt: Atemfrequenz Atemzugvolumen Totraum Patient A 20 / min 300 ml 150 ml Patient B 10 / min 600 ml 150 ml Welche der folgenden Aussagen trifft zu ? A: Die alveoläre Ventilation von Patient A ist größer als die von Patient B. B: Die alveoläre Ventilation von Patient B ist größer als die von Patient A. C: Die alveoläre Ventilation beider Patienten ist gleich groß. D: Die Totraumventilation von Patient B ist größer als die von Patient A. E: Die Totraumventilation von Patient A ist größer als die von Patient B. ( ) 1: nur C und D sind richtig ( ) 2: nur A und E sind richtig ( ) 3: nur B und E sind richtig ( ) 4: nur C und E sind richtig ( ) 5: nur B und D sind richtig FRAGE 72 Eine gesteigerte Renin - Sekretion kann folgende Veränderungen verursachen: ( ) 1: Erhöhung der K+ - Konzentration im Blut ( ) 2: Zunahme des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens ( ) 3: Zunahme des Hämatokritwertes ( ) 4: Abnahme des Blutdruckes ( ) 5: Erniedrigung des pH - Wertes im Blut

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FRAGE 73 Während einer Herzkathederuntersuchung werden bei einem Patienten folgende Werte bestimmt. O2 - Aufnahme = 210 ml / min (STPD) O2 - Gehalt des Blutes im rechten Ventrikel = 11 ml / dl O2 - Gehalt des Blutes in der Arteria brachialis = 18 ml / dl Herzfrequenz = 75 / min Welche der folgenden Aussagen ergibt sich aus den Daten ? ( ) 1: Das mittlere O2 - Angebot an die Gewebe beträgt 14,5 ml O2 / dl Blut. ( ) 2: Das Herzzeitvolumen beträgt 1575 ml / min. ( ) 3: Der O2 - Gehalt der Vv. pulmonales beträgt 11 ml O2 / dl Blut. ( ) 4: Das Schlagvolumen des rechten Ventrikels beträgt 40 ml. ( ) 5: Keine der Aussagen trifft zu. FRAGE 74 Die gesunde Niere scheidet die Mehrzahl der Wasserstoff - Ionen aus als : ( ) 1: Bicarbonat - Ionen ( ) 2: Dihydrogenphosphat - Ionen ( ) 3: Ammonium - Ionen ( ) 4: titrierbare Säure ( ) 5: freie Wasserstoff - Ionen FRAGE 75 Um wie viel Prozent nimmt etwa der O2 - Gehalt des arteriellen Blutes ab, wenn der arterielle PO2 von 95 mmHg auf 27 mmHg abfällt ? ( pH = konstant 7,4 ; 2,3-DPG Konzentration = normal ) ( ) 1: 10 Prozent ( ) 2: 27 Prozent ( ) 3: 68 Prozent ( ) 4: 50 Prozent ( ) 5: 95 Prozent FRAGE 76 A) Bei akutem Anstieg des CO2-Partialdruckes im arteriellen Blut steigt bei fast unverändertem BE-Wert die aktuelle Bicarbonat-Konzentration im Plasma an B) Bei akutem Anstieg des CO2-Partialdruckes im arteriellen Blut steigt bei fast unverändertem BE-Wert die Standard Bicarbonat-Konzentration im Plasma an C) Bei akutem Anstieg des CO2-Partialdruckes im arteriellen Blut steigt die Summe der Pufferbasen um einige mmol/l an. D) Bei akutem Anstieg des CO2-Partialdruckes im arteriellen Blut nimmt der pHa-Wert zu. ( ) 1: nur B ist richtig ( ) 2: nur A ist richtig ( ) 3: nur B und C sind richtig ( ) 4: nur A und D sind richtig ( ) 5: nur A, C und D sind richtig

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FRAGE 77 Welcher der folgenden Stoffe zeigt bei der Nierenpassage normalerweise die höchste Clearance ? ( ) 1: Paraaminohippursäure (PAH) ( ) 2: Kaliumionen ( ) 3: Natriumionen ( ) 4: Kreatinin ( ) 5: Glucose FRAGE 78 Für Atemvolumina die unter ATPS-Bedingungen (20 Grad Celsius) untersucht wurden, errechnen sich für BTPS-Bedingungen höhere Werte, weil unter BTPS-Bedingungen A: der Wasserdampfdruck höher ist B: die Temperatur höher ist C: die Wasserdampfsättigung höher ist D: die Atemfrequenz niedriger ist ( ) 1: nur A ist richtig ( ) 2: nur D ist richtig ( ) 3: nur B und C sind richtig ( ) 4: nur A und B sind richtig ( ) 5: nur A, B und D sind richtig FRAGE 79 Adrenalin bewirkt am Herzen: A: eine Zunahme der Steilheit der langsamen diastolischen Depolarisation B: eine Verbesserung der elektromechanischen Koppelung C: eine Zunahme der AV - Überleitungszeit D: eine Abnahme der Dauer der Füllungsphase ( ) 1: nur A und B sind richtig ( ) 2: nur A, B und D sind richtig ( ) 3: nur A, B und C sind richtig ( ) 4: nur B und D sind richtig ( ) 5: alle Aussagen sind richtig FRAGE 80 An der primären Hämostase sind beteiligt: A: Phospholipasen B: Thrombocyten C: von-Willebrand Faktor D: ADP E: Kalziumionen ( ) 1: nur A und B sind richtig ( ) 2: nur A, B und D sind richtig ( ) 3: nur B, C, D und E sind richtig ( ) 4: nur B, C und D sind richtig ( ) 5: alle Aussagen sind richtig

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FRAGE 81 Eine Aktivierung der B-Rezeptoren in den Vorhöfen ( ) 1: führt zur Erhöhung der AP - Frequenz in peripheren sympathischen Neuronen ( ) 2: ist für den Bainbridge - Reflex verantwortlich ( ) 3: führt zur Steigerung der Renin-Freisetzung ( ) 4: löst eine Abnahme des Gefäßmuskeltonus aus ( ) 5: verursacht eine Zunahme der Herzfrequenz FRAGE 82 Welche Aussage über die Herzaktion trifft zu ? ( ) 1: Am normalen Herzen ist die Vorhofkontraktion in körperlicher Ruhe mit etwa 25 Prozent an der enddiastolischen Füllung der Ventrikel beteiligt. ( ) 2: Wegen des geringen Gefäßwiderstandes im kleinen Kreislauf ist die Auswurffraktion des rechten Ventrikels stets größer als die des linken Ventrikels ( ) 3: Während der Austreibungsphase kann der Druck im linken Ventrikel bei wieder abnehmender Wandspannung weiter ansteigen. ( ) 4: Mit dem zweiten Herzton beginnt die Erregungsrückbildung innerhalb des ventrikulären Arbeitsmyocards. ( ) 5: Bei einer Zunahme der Herzfrequenz bleibt die QT-Dauer unverändert FRAGE 83 Bei einer indirekten Energieumsatzbestimmung wurden folgende Werte ermittelt: CO2-Abgabe = 270 ml / min (STPD) ; RQ = 0,9; avDO2 = 6 ml/dl Welche der folgenden Aussagen lassen sich aus den Daten ableiten ? A: Die O2-Aufnahme des Probanden ist kleiner als die CO2-Abgabe. B: Die O2-Aufnahme des Probanden ist größer als die CO2-Abgabe. C: Die O2-Aufnahme des Probanden beträgt 243 ml/min. D: Das Herzzeitvolumen beträgt 5 l / min E: Die Berechnung des Energieumsatzes ergibt einen Wert von 6,0 kJ / min (Energieäquivalent = 20 kJ / l O2) ( ) 1: nur A und C sind richtig ( ) 2: nur A, C und D sind richtig ( ) 3: nur B, D und E sind richtig ( ) 4: nur B und D sind richtig ( ) 5: nur B und E sind richtig

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FRAGE 84 Welche der folgenden Befunde sind bei ausgeprägter obstruktiver Ventilationsstörung zu erwarten ? VK = Vitalkapazität AGW = Atemgrenzwert, FRC = funktionelle Residualkapazität ESK = Einsekundenkapazität ( ) 1: flache und schnelle Atmung, verringerte VK, verringerter AGW ( ) 2: normale VK, verringerte ESK, normaler AGW ( ) 3: verringerte ESK, verringerter AGW, tiefe und langsame Atmung ( ) 4: flache und langsame Atmung, verminderte FRC, verringerter AGW ( ) 5: erhöhte FRC, normale VK, normaler AGW FRAGE 85 Welche Aussagen treffen zu ? Bei einem Patienten mit Aortenklappeninsuffizienz A: ist das Schlagvolumen des linken Ventrikels größer als das des rechten Ventrikels B: ist im EKG ein Steiltyp zu erwarten C: besteht ein Pulsus celer et magnus D: ist der systolische Blutdruck erniedrigt und der diastolische Blutdruck erhöht E: ist der systolische Blutdruck erhöht und der diastolische Blutdruck erniedrigt ( ) 1: nur A und B sind richtig ( ) 2: nur A, C und E sind richtig ( ) 3: nur B, C und D sind richtig ( ) 4: nur A, B und E sind richtig ( ) 5: nur B und D sind richtig FRAGE 86 Welche der folgenden Moleküle oder Ionen binden an das Eisenatom des Hämoglobins. A: Kohlendioxid B: Sauerstoff C: 2, 3-Bisphosphoglycerat D: Wasserstoffionen E: Kohlenmonoxid ( ) 1: nur B ist richtig ( ) 2: nur B und E sind richtig ( ) 3: nur B und C sind richtig ( ) 4: nur A, B und D sind richtig ( ) 5: A, B, C, D und E sind richtig FRAGE 87 Welche der folgenden Störungen führt nicht zu einem Abfall der Pufferbasenkonzentration im Blut ? ( ) 1: Hypoaldosteronismus bei Nebennierenrindeninsuffizienz ( ) 2: chronische Lungenfunktionsstörung ( ) 3: schwere Anämie ( ) 4: Durchfall ( ) 5: Diabetische Ketoazidose

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FRAGE 88 ( ) 1: Die PAH Clearance beträgt 20 % des renalen Blutflusses ( ) 2: Der Betrag der renalen PAH-Clearance ist gleich dem renalen Blutfluss ( ) 3: Die renale PAH-Clearance ist ein Maß für die glomeruläre Filtrationsrate ( ) 4: Die renale Kreatininclearance ist ein Maß für die glomeruläre Filtrationsrate ( ) 5: Bei normaler Nierenfunktion führt eine Zunahme der Kreatininkonzentration im Blutplasma zu einer proportionalen Zunahme der glomerulären Filtrationsrate FRAGE 89 Folgende Werte wurden an einem Patienten bestimmt: Sauerstoffaufnahme : 400 ml / min; Erythrozytenzahl: 4 Mio / !l Blut; Färbekoeffizient : 25 pg Wie groß ist etwa die O2-Bindungskapazität des Blutes ? ( ) 1: ca. 26,8 ml/dl ( ) 2: ca. 20,1 ml/dl ( ) 3: ca. 16,0 ml/dl ( ) 4: ca. 10,0 ml/dl ( ) 5: ca. 13,4 ml/dl FRAGE 90 ( ) 1: Eine ventrikuläre Extrasystole mit kompensatorischer Pause führt zur Änderung des Grundrhythmus (Sinusrhythmus) ( ) 2: Eine ventrikuläre Extrasystole hat stets eine negative P-Welle ( ) 3: Eine supraventrikuläre Extrasystole hat stets eine negative P-Welle ( ) 4: Bei einer ventrikulären Extrasystole ist der Abstand zwischen der Extraerregung und der folgenden Sinus-Erregung nicht doppelt so groß ist, wie der Abstand zwischen zwei normalen Erregungen die vom Sinusknoten ausgehen. ( ) 5: Bei supraventrikulären Extrasystolen ist der Kammerkomplex verbreitert und deformiert. FRAGE 91 Antikörper im Rh-System (Anti-D) ( ) 1: gehören fast ausschließlich zur IgM-Klasse ( ) 2: können durch den indirekten Coombs-Test nachgewiesen werden ( ) 3: werden Rh-positiven Müttern unmittelbar nach der Entbindung von einem Rh-negativen verabreicht ( ) 4: werden bei Rh-Inkompatibilität vom Fetus gebildet ( ) 5: führen bei rh-negativen Menschen in der Regel zur intravasalen Hämolyse FRAGE 92 Welche Aussage trifft zu ? Renin wird aus den Epitheloidzellen der Niere freigesetzt bei A: Beta-adrenerger Stimulation B: Hyponatriämie C: Hypovolämie D: Minderdurchblutung der Niere ( ) 1: nur D ist richtig ( ) 2: nur B und D sind richtig ( ) 3: nur A und C sind richtig ( ) 4: nur A, B und D sind richtig ( ) 5: alle Aussagen sind richtig

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FRAGE 93 Die reaktive Hyperämie bei der Bestimmung der Durchblutungsreserve wird ausgelöst durch: A: Vasodilatation nach Aktivierung des Parasympathicus B: die Blutdruckerhöhung nach Erregung arterieller Pressorezeptoren C: eine Vasodilatation nach Erregung arterieller Chemorezeptoren D: die Aktivierung adrenerger Alpha-Rezeptoren E: die Stress-Relaxation der Venen ( ) 1: nur B und D sind richtig ( ) 2: nur A und C sind richtig ( ) 3: nur A, C und E sind richtig ( ) 4: nur B, D und E sind richtig ( ) 5: keine der Aussagen ist richtig FRAGE 94 Welche Aussage ist richtig ? ( ) 1: desoxygeniertes Hämoglobin begünstigt wegen seiner stärkeren Azidität die Bildung von Bicarbonat ( ) 2: desoxygeniertes Hämoglobin ist saurer als oxygeniertes Hämoglobin ( ) 3: In den Kapillaren eines arbeitenden Skeletmuskels ist die CO2-Bindungsfähigkeit des Blutes größer als in den Lungenkapillaren ( ) 4: Eine Linksverlagerung der O2-Bindungskurve findet man bei Zunahme des PCO2 im Blut ( ) 5: Eine Rechtsverlagerung der O2-Bindungskurve findet man bei Zunahme des pH-Wertes im Blut FRAGE 95 Während der Austreibungsphase des linken Ventrikels A: bleibt die Koronardurchblutung wegen der konstanten Ventrikelwandspannung nahezu unverändert B: beginnt im Ventrikelmyocard die Erregungsrückbildung C: tritt im EKG die S-Zacke auf D: fließen unter Ruhebedingungen etwa 50 Prozent des Schlagvolumens aus dem Windkessel in die peripheren Gefäße ab E: kontrahiert sich das Ventrikelmyocard isotonisch ( ) 1: nur A, C und D sind richtig ( ) 2: nur A, B und E sind richtig ( ) 3: nur B und D sind richtig ( ) 4: nur A, B, C und D sind richtig ( ) 5: nur C und E sind richtig

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FRAGE 96 Wie groß ist der Sauerstoffverbrauch eines Organs, wenn folgende Werte gegeben sind ? Hämoglobin - Konzentration = 14 g/dl Sauerstoff-Aufnahme in der Lunge = 300 ml/min arterio-venöse Differenz der Sauerstoffkonzentration (avDO2) des Organs = 0,1 Durchblutung des Organs = 80 ml pro 100g x min O2-Sättigung des arteriellen Blutes = 95 % ( ) 1: 3000 ml / min ( ) 2: 8 ml pro 100 g x min ( ) 3: 19 ml / dl ( ) 4: 24 ml pro 100 g x min ( ) 5: 3 ml / min FRAGE 97 Bei einem Patienten werden die folgenden Blutgaswerte des arteriellen Blutes gemessen: O2 - Partialdruck : 95 mmHg O2 - Sättigung : 97% O2 - Konzentration: 0,15 Unter welcher der angegebenen Bedingungen sind diese Werte zu erwarten ? ( ) 1: Anämie ( ) 2: Lungenfunktionsstörung ( ) 3: Hyperventilation ( ) 4: Höhenaufenthalt ( ) 5: Rechts - Links - Shunt FRAGE 98 Welche Aussage trifft nicht zu? Die partielle Thromboplastinzeit (PTT) ( ) 1: ist bei Hämophilie B verlängert ( ) 2: ist bei erniedrigtem Quick-Wert stets verlängert ( ) 3: überprüft die Aktivität des "intrinsic system" ( ) 4: ist bei erniedrigter Prothrombinaktivität verlängert ( ) 5: ist bei ausgeprägtem Fibrinogenmangel verlängert FRAGE 99 Ein transplantiertes Herz A: reagiert nach Aktivierung der B-Rezeptoren mit einer Abnahme der Herzfrequenz B: besitzt weder eine sympathische noch eine parasympathische Nervenversorgung C: passt seine Ventrikelleistung ausschließlich nach dem Frank-Starling Mechanismus an D: kann die Sinusfrequenz bei Aktivierung des Sympathicus steigern E: kann bei normaler Zunahme der Vordehnung durch ein erhöhtes Preload (Vorlast) das Schlagvolumen steigern ( ) 1: nur B ist richtig ( ) 2: nur B und C sind richtig ( ) 3: nur B, D und E sind richtig ( ) 4: nur A und D sind richtig ( ) 5: nur B, C und E sind richtig

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FRAGE 100 In den EKG-Ableitungen nach EINTHOVEN finden sich gleichzeitig - in Ableitung I eine R-Zacke von 0,8 mV - in Ableitung II eine R-Zacke von 0,8 mV - in Ableitung III keine R-Zacke Der Winkel der elektrischen Herzachse mit der Horizontalen beträgt: ( ) 1: 30 Grad ( ) 2: 45 Grad ( ) 3: 60 Grad ( ) 4: 90 Grad ( ) 5: Der Winkel kann aus den Angaben nicht ermittelt werden. FRAGE 101 Welche Aussagen über die Erythrozyten des menschlichen Blutes sind richtig ? A: Der Durchmesser normaler Erythrozyten im Ausstrichpräparat liegt zwischen 6 und 8 Mikrometer. B: Reticulocyten sind in der Regel kernhaltig. C: Unmittelbar nach größeren Blutverlusten sinkt der Hämatokrit drastisch ab. D: Im reifen Erythrozyten wird ATP vorwiegend durch biologische Oxidation in den Mitochondrien gebildet. E: Männliche Sexualhormone (Androgene) verstärken die stimulierende Wirkung von Erythropoetin auf die Erythrozytenbildung im Knochenmark. ( ) 1: nur A und B sind richtig ( ) 2: nur A, C und D sind richtig ( ) 3: nur B und E sind richtig ( ) 4: nur A ist richtig ( ) 5: nur A und E sind richtig FRAGE 102 Während alveolärer Hyperventilation durch Steigerung des Atemzugvolumens A: entfallen auf die Totraumventilation etwa 30% des gesamten Atemminutenvolumens. B: kann in der Anfangsphase der respiratorische Quotient größer 1 sein. C: kann das Atemzugvolumen auf Kosten des inspiratorischen Reservevolumens und der funktionellen Residualkapazität vergrößert werden. D: tritt eine arterielle Hypokapnie auf. E: wird die O2-Bindungskapazität des Blutes aufgrund der Erhöhung des alveolären O2-Partialdruckes vergrößert. ( ) 1: nur A und D sind richtig ( ) 2: nur B, C und D sind richtig ( ) 3: nur C und E sind richtig ( ) 4: nur C und D sind richtig ( ) 5: nur A, B und E sind richtig

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FRAGE 103 Durch welche der im folgenden genannten Ursachen kann eine nichtrespiratorische Acidose entstehen? A) CO-Vergiftung B) chronischer Durchfall C) starkes Erbrechen D) ausgeprägte Anämie E) arterielle Hyperkapnie ( ) 1: nur A und B sind richtig ( ) 2: nur A, C und D sind richtig ( ) 3: nur A, B und D sind richtig ( ) 4: nur C, D und E sind richtig ( ) 5: nur B und E sind richtig FRAGE 104 Welche Aussage trifft nach Laplace für die Kontraktion eines kugelförmigen Hohlmuskels zu, bei dem der innere Radius halbiert wird (von 8 auf 4 cm), die Wanddicke auf das Doppelte zunimmt (von 2 auf 4 cm) und die Wandspannung konstant bleibt ? ( ) 1: der Innendruck bleibt gleich ( ) 2: der Innendruck sinkt auf die Hälfte ( ) 3: der Innendruck sinkt auf ein Viertel ( ) 4: der Innendruck steigt auf das 4-Fache ( ) 5: der Innendruck steigt auf das Doppelte FRAGE 105 Welche Aussage ist richtig ? ( ) 1: Die Austreibungsphase beginnt zeitgleich mit der aufsteigenden R-Zacke ( ) 2: Anfang der T-Welle beginnt die Diastole ( ) 3: Das QT-Intervall dauert bei normaler Erregungsausbreitung nicht länger als 0,2 s ( ) 4: Am Anfang der ST-Strecke sind alle Zellen des Ventrikels erregt ( ) 5: Eine Verlängerung des PQ-Intervalls im EKG ist ein Zeichen für eine verzögerte Erregungsausbreitung im Ventrikelmyocard FRAGE 106 Während der Ventrikel-Diastole A: kann in der V. jugularis ein Druckanstieg zeitgleich zur Entspannungsphase des rechten Ventrikels registriert werden. B: erfolgt die Füllung der rechten Herzkammer zu 80 % durch die Vorhofkontraktion. C: führt die Repolarisation des Myokards zur Ausbildung der T-Welle im Elektrokardiogramm. D: findet eine langsame Depolarisation der Zellen des Sinusknotens statt. E: erreicht die Durchblutungsgröße in den Coronararterien Maximalwerte. ( ) 1: nur A, B und D sind richtig ( ) 2: nur C und E sind richtig ( ) 3: nur A, C und E sind richtig ( ) 4: nur A, D und E sind richtig ( ) 5: nur A und D sind richtig

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FRAGE 107 Ein Elternpaar hat 4 Kinder. Das erste Kind hat Blutgruppe A, das zweite Kind hat Blutgruppe B, das dritte Kind hat Blutgruppe 0, das vierte Kind hat Blutgruppe AB. Welche Aussage über die Blutgruppen der Eltern kann zutreffen ? ( ) 1: Der Vater hat Blutgruppe 0, die Mutter B ( ) 2: Der Vater hat Blutgruppe A, die Mutter B ( ) 3: Der Vater hat Blutgruppe AB, die Mutter 0 ( ) 4: Der Vater hat Blutgruppe B, die Mutter AB ( ) 5: Der Vater hat Blutgruppe B, die Mutter 0 FRAGE 108 Welche der genannten Größen nimmt bei einem Küstenbewohner während eines 4 - wöchigen Aufenthaltes in 4000 m über Meereshöhe ab. ( ) 1: O2 - Kapazität des Blutes ( ) 2: Erythrozytenzahl ( ) 3: Atemzeitvolumen ( ) 4: Intraerythrozytäre 2,3-Bisphosphoglyceratkonzentration ( ) 5: BE-Wert (Basenexzess) des arteriellen Blutes FRAGE 109 ( ) 1: Der Blutdruck am Anfang einer Kapillare im Skelettmuskel beträgt ca. 50 mmHg ( ) 2: Die Fließgeschwindigkeit des Blutes ist in Arteriolen höher als in Kapillaren ( ) 3: Die Fließgeschwindigkeit des Blutes ist in Venen kleiner als in Kapillaren ( ) 4: Die mittlere Strömungsgeschwindigkeit des Blutes in der Aorta beträgt 2 m/s ( ) 5: Die Blutdruckamplitude in der Aorta ist größer als die in der A. femoralis FRAGE 110 Wie groß ist die O2-Konzentration im zentralvenösen Blut, wenn folgende Werte bekannt sind: Herzschlagvolumen = 80 ml Herzfrequenz = 100 / min O2-Verbrauch der Versuchsperson = 400 ml / min arterielle O2-Konzentration 16 ml O2 / dl Blut (0,16) ( ) 1: 5 ml O2 / dl Blut ( ) 2: 8 ml O2 / dl Blut ( ) 3: 11 ml O2 / dl Blut ( ) 4: 15 ml O2 / dl Blut ( ) 5: 32 ml O2 / dl Blut FRAGE 111 ( ) 1: Wenn die Vorlast steigt nimmt das enddiastolische Volumen ab. ( ) 2: Die Auswurffraktion errechnet sich als Produkt von Schlagvolumen und enddiastolischem Volumen ( ) 3: Bei konstantem venösen Rückstrom kommt es unter erhöhtem Sympathikustonus zu einer Verkleinerung des Herzschattens im Röntgenbild ( ) 4: Ein kleineres Herz hat die größere Leistungsreserve. ( ) 5: Während der Systole nimmt die Wandspannung stetig zu.

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FRAGE 112 Welche Aussagen zur Bestimmung der partiellen Thromboplastinzeit (PTT) sind richtig ? A: dem Plasma werden Kaolin, Kephalin und Kalziumionen zugesetzt B: der Normwert beträgt 17 bis 24 Sekunden C: bei erniedrigtem Quick-Wert ist die PTT stets erhöht D: die Thrombozytenfunktion wird nicht geprüft ( ) 1: keine der Aussagen trifft zu ( ) 2: nur A ist richtig ( ) 3: nur A und D sind richtig ( ) 4: nur A, B und D sind richtig ( ) 5: A, B, C und D sind richtig FRAGE 113 Welche Aussage ist richtig ? ( ) 1: Die Antikörper des ABO Systems sind Immunglobuline der Klasse G ( ) 2: Rhesus-Antikörper werden nur von Rh-positiven Menschen gebildet ( ) 3: Durch Immunglobuline der Klasse G kommt es zur Komplementaktivierung ( ) 4: Die Aktivierung von Komplement ist zur Agglutination von Erythrozyten notwendig ( ) 5: Die Komplementaktivierung erfolgt nur durch Antigen-Antikörper-Komplexe FRAGE 114 Die renale Natriumausscheidung kann erhöht werden durch: A: Hypoaldosteronismus B: Hemmung des Angiotensin-Converting-Enzyms C: Ausschüttung von atrialem natriuretischem Faktor D: Gabe des Schleifendiuretikums Furosemid E: Erhöhung des tubulären Natrium-Loads ( ) 1: nur A, C und D sind richtig ( ) 2: nur B, C und E sind richtig ( ) 3: nur B, C, D und E sind richtig ( ) 4: nur A, B und D sind richtig ( ) 5: alle Aussagen sind richtig FRAGE 115 Eine gesteigerte Adrenalin-Ausschüttung führt nicht zu ( ) 1: einer Aktivierung von adrenergen Beta-Rezeptoren ( ) 2: einer Erhöhung des Venentonus ( ) 3: einem Pulsus durus et magnus ( ) 4: einer Abnahme des effektiven Filtrationsdruckes in Gewebekapillaren ( ) 5: einer Bronchokonstriktion

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FRAGE 116 Die Erhöhung des Gefäßmuskeltonus im Bereich der Arteriolen verursacht A: eine Zunahme des totalen peripheren Widerstandes B: einen Anstieg des arteriellen Blutdruckes C: eine Abnahme des Druckes in den Gewebekapillaren D: eine Abnahme des arteriellen Blutdruckes E: einen Anstieg des Druckes in den Gewebekapillaren ( ) 1: nur A und B sind richtig ( ) 2: nur A, B und E sind richtig ( ) 3: nur C und D sind richtig ( ) 4: nur B und E sind richtig ( ) 5: nur A, B und C sind richtig FRAGE 117 Die Behandlung mit dem Antikoagulanz Dicumarol A: wird üblicherweise mit dem Quick-Test kontrolliert B: kann oral durchgeführt werden C: verlängert die Thromboplastinzeit D: verhindert die Bildung wirksamer Faktoren II, VII, IX und X E: kann mit Vitamin K Gaben antagonisiert werden ( ) 1: nur A ist richtig ( ) 2: nur C und D sind richtig ( ) 3: nur A, B und C sind richtig ( ) 4: nur A, B, D und E sind richtig ( ) 5: alle Aussagen sind richtig FRAGE 118 Bei Ableitung des EKG's nach EINTHOVEN wird für den QRS - Komplex eine Dauer über 0,12 s gemessen. Dieser Befund deutet hin auf: ( ) 1: eine vollständige Blockierung der Erregungsleitung in einem Kammerschenkel ( ) 2: eine supraventrikuläre Extrasystole ( ) 3: eine respiratorische Arrhythmie ( ) 4: eine vollständige Blockierung der Erregungsleitung im AV - Knoten ( ) 5: eine verzögerte Erregungsleitung im AV - Knoten FRAGE 119 Aus welchen der folgenden Parametern lässt sich die alveoläre Ventilation berechnen ? A: anatomischer Totraum B: Atemzugvolumen C: Atemfrequenz D: Residualvolumen E: funktionelle Residualkapazität ( ) 1: nur aus A und B ( ) 2: nur aus A, B und C ( ) 3: nur aus A, B und D ( ) 4: nur aus D und E ( ) 5: nur aus B, D und E

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FRAGE 120 Eine reaktive Hyperämie kann verursacht werden durch: A: eine Erhöhung der Kaliumionenkonzentration im Extrazellularraum B: die Zunahme des pH - Wertes im Extrazellularraum C: die Erniedrigung des O2- Partialdruckes im Gewebe D: die Erhöhung des CO2 - Partialdruckes im Gewebe E: die Aktivierung von Alpha - Rezeptoren durch Adrenalin ( ) 1: nur C und D sind richtig ( ) 2: nur B, C und E sind richtig ( ) 3: nur C, D und E sind richtig ( ) 4: nur A, B und D sind richtig ( ) 5: nur A, C und D sind richtig FRAGE 121 Welche O2-Sättigung des Blutes ist zu erwarten wenn bei einer Hb-Konzentration von 15 g/dl die O2-Konzentration im Blut 10 ml/dl beträgt. ( ) 1: 10 % ( ) 2: 25 % ( ) 3: 50 % ( ) 4: 66 % ( ) 5: 75 % FRAGE 122 Welche der folgenden Aussagen zur obstruktiven Ventilationsstörung sind falsch ? A: Die relative Einsekundenkapazität ist verringert B: Während der Exspiration ist der intrapulmonale Druck größer als normal C: Der Atemgrenzwert ist unverändert D: Die viskösen Atemwegswiderstände sind vermindert E: Die maximale exspiratorische Atemstromstärke ist reduziert ( ) 1: nur C und D sind falsch ( ) 2: nur B und C sind falsch ( ) 3: nur A, C und D sind falsch ( ) 4: nur A, B und E sind falsch ( ) 5: nur B, C und D sind falsch FRAGE 123 Welche Aussagen über Immunglobuline sind richtig ? A: Immunglobuline der Klasse G können mit dem indirekten Coombs-Test nachgewiesen werden. B: Immunglobuline der Klasse G sind die typischen Antikörper im Rh-System. C: Immunglobuline der Klasse M agglutinieren Erythrocyten nur mit Hilfe von Komplement D: Immunglobuline der Klasse M sind placentagängige Antikörper. E: Immunglobuline der Klasse D können anaphylaktische Reaktionen auslösen. ( ) 1: nur A und B sind richtig ( ) 2: nur A und C sind richtig ( ) 3: nur D und E sind richtig ( ) 4: nur A, B und C sind richtig ( ) 5: nur B ist richtig

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FRAGE 124 Bei einem Patienten wird eine eine Kussmaul'sche Atmung beobachtet. Welche der folgenden Wertekombinationen für den Säure-Basen-Status des arteriellen Blutes ist bei diesem Patienten zu erwarten? ( ) 1: pH = 7.50, PCO2 = 50 mmHg BE = + 5 mmol/l ( ) 2: pH = 7.30, PCO2 = 32 mmHg BE = - 10 mmol/l ( ) 3: pH = 7.40, PCO2 = 25 mmHg BE = + 2 mmol/l ( ) 4: pH = 7.30, PCO2 = 55 mmHg BE = 0 mmol/l ( ) 5: pH = 7.25, PCO2 = 52 mmHg BE = + 2 mmol/l FRAGE 125 Welche der aufgeführten Veränderungen sind als Folge einer Anämie bei mangelhafter Eisenzufuhr zu erwarten ? A: Erhöhung des Herzzeitvolumens B: Erhöhung der O2 - Utilisation C: Erhöhung der arteriellen O2-Konzentration D: Erniedrigung der venösen O2-Konzentration E: Linksverschiebung der O2-Bindungskurve des Blutes ( ) 1: nur A und C sind richtig ( ) 2: nur B, C und E sind richtig ( ) 3: nur A, B und D sind richtig ( ) 4: nur A, D und E sind richtig ( ) 5: A, B, C, D und E sind richtig FRAGE 126 Schätzen Sie die Differenz der O2-Sättigung zwischen arteriellem und gemischtvenösem Blut beim gesunden Jugendlichen mit Hilfe folgender Daten ab: Herzzeitvolumen = 7 l/min Sauerstoffaufnahme = 0.35 l/min Hämoglobinkonzentration des Blutes = 150 g/l Hüfner'sche Zahl = 1.34 ml O2/g Hb Die arteriovenöse O2 - Sättigungsdifferenz beträgt etwa: ( ) 1. 50% ( ) 2. 20% ( ) 3. 33% ( ) 4. 25% ( ) 5. 30%

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FRAGE 127 Welche Aussagen über den intrapleuralen Druck, den intrapulmonalen Druck und das intrapulmonale Gasvolumen während eines Atmungszyklus treffen zu? A: Am Ende einer normalen Ausatmung gleicht der intrapulmonale Druck dem intrapleuralen Druck. B: Um bei der Ausatmung die Atemstromstärke steigern zu können, muss der intrapulmonale Druck erhöht werden. C: Bei tiefer und beschleunigter Inspiration treten gleichsinnige Änderungen des intrapleuralen und des intrapulmonalen Druckes auf. D: Das am Ende einer normalen Inspiration in der Lunge vorhandene Gasvolumen ergibt sich aus der Differenz von Totalkapazität und inspiratorischem Reservevolumen. E: Bei Abnahme der Compliance des Thorax ist der intrapleurale Druck am Ende einer normalen Ausatmung erniedrigt. ( ) 1: nur A und B sind richtig ( ) 2: nur C, D und E sind richtig ( ) 3: nur B, C und D sind richtig ( ) 4: nur B und E sind richtig ( ) 5: nur A, C und D sind richtig FRAGE 128 Mit Hilfe der gleichzeitigen Registrierung des Elektrokardiogramms (EKG) und des Druckverlaufes im linken Ventrikel bzw. in der Aorta ascendens lassen sich für den Herzzyklus eines gesunden Erwach-senen in körperlicher Ruhe die folgenden Aussagen ableiten: A: Während der Anspannungsphase steigt der linksventrikuläre Druck innerhalb von 60 ms um etwa 80 mmHg an. B: Die ventrikuläre Repolarisation beginnt nach der Incisur des Aortendruckverlaufes. C: Die R-Zacke im EKG wird zeitgleich mit dem systolischen Druckmaximum in den Ventrikeln registriert. D: Am Ende der T-Welle beträgt der Druck im linken Ventrikel 80 mm Hg. E: Die Druckamplitude beträgt während der Systole im linken Ventrikel im Normalfall 110 - 120 mm Hg. ( ) 1: nur B und D sind richtig ( ) 2: nur A ist richtig ( ) 3: nur C und E sind richtig ( ) 4: nur A, B, D und E sind richtig ( ) 5: nur A und E sind richtig FRAGE 129 Welche der folgenden Aussagen zur Herz-Kreislaufregulation treffen zu ? A: Eine akute Blutdrucksteigerung bleibt im Normalfall ohne wesentlichen Einfluss auf die Nierendurchblutung B: Bei erhöhtem venösen Angebot führt die Freisetzung des Atrialen-natriuretischen-Faktors zur Vasodilatation und zur gesteigerten Wasserausscheidung. C: Bei intravasaler Hypovolämie löst die verminderte Erregung der arteriellen Pressorezeptoren eine vermehrte Reninfreisetzung aus. D: Bei orthostatischer Belastung führt die verminderte Erregung von B-Rezeptoren zur Aktivierung des Sympathikus. E: Die erhöhte Freisetzung von Noradrenalin verursacht einen Pulsus celer, durus et magnus. ( ) 1: nur A und D sind richtig ( ) 2: nur A, B, C und E sind richtig ( ) 3: nur B, C und D sind richtig ( ) 4: nur C, D und E sind richtig ( ) 5: alle Aussagen sind richtig

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FRAGE 130 Wie groß ist der prozentuale Anteil der renalen Bicarbonat-Ausscheidung am tubulären Bicarbonat-Load, wenn folgende Werte gemessen wurden: GFR = 100 ml / min arterielle Bicarbonatkonzentration = 25 mmol / l Harnminutenvolumen = 5 ml / min Bicarbonatkonzentration im Urin = 5 mmol / l ( ) 1. 20% ( ) 2. 2% ( ) 3. 1% ( ) 4. 5% ( ) 5. Die Frage kann anhand der vorgegebenen Daten nicht beantwortet werden. FRAGE 131 Bei einer Therapie mit Cumarinderivaten A: wird die Bildung von Fibrinogen in der Leber gehemmt. B: ist mit einer Verkürzung der Thromboplastinzeit (Quick-Test) zu rechnen. C: kann die partielle Thromboplastinzeit verlängert werden. D: wird der Plasmafaktor Antithrombin III aktiviert. E: wird die Synthese der Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X beeinflusst. ( ) 1: nur A und B sind richtig ( ) 2: nur C und D sind richtig ( ) 3: nur A, B und E sind richtig ( ) 4: nur C und E sind richtig ( ) 5: nur A, C und E sind richtig. FRAGE 132 In welcher Zeile finden Sie nur richtige Angaben über die normalen alveolären Fraktionen (FA) und Partialdrücke (PA) der Atemgase bei Ruheatmung ? FAO2 FACO2 PAO2 PACO2 ( ) 1: 0,16 0,056 114 mmHg 40 mmHg ( ) 2: 0,14 0,056 100 mmHg 40 mmHg ( ) 3: 0,209 0,0003 150 mmHg 0,2 mmHg ( ) 4: 0,16 0,04 70 mmHg 29 mmHg ( ) 5: 0,20 0,048 95 mmHg 40 mmHg

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FRAGE 133 Welche der folgenden Aussagen sind richtig ? A: Die Plasmakonzentration des Kreatinins ist proportional zur glomerulären Filtrationsrate. B: Das Verhältnis der Konzentration im Urin zur Konzentration im Plasma (U/P) ist für Kreatinin größer als für Natrium. C: Das Produkt aus Harnzeitvolumen und Kreatininkonzentration im Urin ist bei Antidiurese und Wasserdiurese etwa gleich groß. D: Die Kreatininclearance des Gesunden beträgt etwa 20% des renalen Plasmaflusses. E: Die Clearance für Kreatinin ist größer als die für Paraaminohippursäure. ( ) 1: nur A, B und E sind richtig ( ) 2: nur B, C und D sind richtig ( ) 3: nur A und D sind richtig ( ) 4: nur C, D und E sind richtig ( ) 5: alle Aussagen sind richtig. FRAGE 134 Welche der folgenden Aussagen sind falsch ? A: Der osmotische Druck des Plasmas wird vor allem durch die Albuminkonzentration bestimmt. B: Der osmotische Druck des Plasmas beträgt ca. 7 atm. C: Einige Tage nach einem größeren Blutverlust entwickelt sich eine Retikulozytose. D: Die Erniedrigung des pH Wertes im Blut führt zur Herabsetzung der O2-Affinität. E: Bei einer Polyglobulie ist in der Regel die O2-Kapazität des Blutes erhöht. ( ) 1: nur A ist falsch ( ) 2: nur A, B und D sind falsch ( ) 3: nur B und E sind falsch ( ) 4: nur C und E sind falsch ( ) 5: keine Aussage ist falsch _________________________________________________________________________________ FRAGE 135 Bei einer Versuchsperson betragen: die GFR 125 ml / min, die Bikarbonatkonzentration im Blutplasma 25 mmol / l, die Bikarbonatkonzentration im Urin 1 mmol / l, die Urinausscheidung 100 ml pro Stunde. Welche Aussage trifft zu ? ( ) 1: Die Bicarbonatclearance ist > 120 ml/min. ( ) 2: Das tubuläre Bicarbonatload ist < 0,1 mmol / min ( ) 3: Es liegt eine Wasserdiurese vor. ( ) 4: Die Werte deuten auf eine ADH-Überproduktion. ( ) 5: Die tubuläre Bikarbonatresorption beträgt etwa 3,1 mmol / min.*

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FRAGE 136 Welche der folgenden Membranbestandteile lassen sich in Erythrozytenmembranen nachweisen ? A) Na+/K+ - ATPase B) MHC-Proteine (HLA, Transplantationsantigene) C) Glykolipide mit antigener Wirkung D) Na+ - H+ - Antiportproteine E) Cholesterin ( ) 1: nur A, B und D sind richtig ( ) 2: nur C ist richtig ( ) 3: nur B und C sind richtig ( ) 4: nur C, D und E sind richtig ( ) 5: nur A, C, D und E sind richtig FRAGE 137 Bei einem 35jährigen , 70 kg schweren, Patienten werden im Rahmen einer Lungenfunktionsprüfung folgende Werte festgestellt: Atemzugvolumen: 400 ml Atemfrequenz: 20/min Inspiratorisches Reservevolumen: 1850 ml Exspiratorisches Reservevolumen: 1250 ml Alveolärer CO2-Partialdruck: 40 mm Hg Welche Schlußfolgerungen lassen sich aus diesen Werten ziehen? A: Das Atemminutenvolumen beträgt ca. 8 l/min B: Die Resistance ist erhöht C: Es liegt eine alveoläre Hyperventilation vor D: Die Ausdehnungsfähigkeit von Lunge und Thorax ist reduziert ( ) 1: nur A ist richtig ( ) 2: nur A, C und D sind richtig ( ) 3: nur A und D sind richtig ( ) 4: nur B und C sind richtig ( ) 5: nur B, C und D sind richtig FRAGE 138 Welche der folgenden Aussagen zu den Aktionsphasen des linken Ventrikels treffen zu? A: Am Ende der Diastole sind die Aorten- und die Mitralklappe geschlossen. B: Unter dem Einfluss des Sympathikus wird die Systole verkürzt. C: Die myokardiale Wandspannung erreicht gegen Ende der Austreibungsphase ihren höchsten Wert. D: Die Füllungsphase beginnt etwa mit dem Ende der T-Welle im EKG. E: Während der Entspannungsphase fällt der intraventrikuläre Druck auf nahezu 0 mm Hg ab. ( ) 1: nur A und D sind richtig ( ) 2: nur B und E sind richtig ( ) 3: nur C, D und E sind richtig ( ) 4: nur A, C, D und E sind richtig ( ) 5: nur B, C und E sind richtig.

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FRAGE 139 Welche der folgenden Angaben sind erforderlich, um den O2-Verbrauch eines Organs zu berechnen? A: O2-Kapazität des Blutes. B: O2-Aufnahme in der Lunge. C: O2-Partialdruck des arteriellen und venösen Blutes des Organs. D: Durchblutung des Organs. E: O2-Sättigung des arteriellen und venösen Blutes des Organs. ( ) 1: nur D und E sind richtig ( ) 2: nur A, B, D und E sind richtig ( ) 3: nur B, C und D sind richtig ( ) 4: nur A, D und E sind richtig ( ) 5: nur A, C und D sind richtig. FRAGE 140 ( ) 1: Bei einer akuten respiratorischen Alkalose nimmt der BE-Wert zu ( ) 2: Eine akute respiratorische Alkalose kann Muskelkrämpfe verursachen ( ) 3: Bei einer akuten respiratorischen Alkalose nimmt die aktuelle Bicarbonatkonzentration im Plasma zu. ( ) 4: Bei einer teilkompensierten respiratorische Alkalose ist der BE-Wert erhöht ( ) 5: Bei einer teilkompensierten respiratorische Alkalose ist der pH-Wert kleiner 7,4 FRAGE 141 Welche der folgenden Aussagen zur Durchblutungsregulation trifft nicht zu ? ( ) 1: Abnahme des arteriellen O2-Partialdrucks löst im großen Kreislauf eine Vasodilatation aus. ( ) 2: Das in Endothelzellen gebildete Prostacyclin (PGI2) wirkt vasodilatatorisch. ( ) 3: Das Vas afferens der Nierenkörperchen unterliegt einer ausgeprägten myogenen Autoregulation. ( ) 4: Die Blockade von Alpha-Adrenozeptoren setzt den Tonus der Gefäßmuskulatur herab. ( ) 5: Renin ist ein Vasokonstriktor. FRAGE 142 Bei einer normochromen Anämie ist zwei Stunden nach einem Blutverlust A: der Färbekoeffizient erhöht B: die BSG normal C: die O2-Konzentration des arteriellen Blutes erniedrigt D: die Viskosität des Blutes herabgesetzt E: die O2-Kapazität des Blutes normal ( ) 1: nur B, C und E sind richtig ( ) 2: nur A, C und D sind richtig ( ) 3: nur B und D sind richtig ( ) 4: nur C und D sind richtig ( ) 5: nur B, C, D und E sind richtig

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FRAGE 143 Welche der folgenden Aussagen sind richtig ? A: Bei einer Aortenklappenstenose ist ein Pulsus tardus, parvus et mollis zu erwarten. B: Ein Diastolicum kann Folge einer Mitralklappenstenose oder Aortenklappeninsuffizienz sein. C: Bei Glucosurie tritt eine osmotische Diurese auf. D: alveoläre Hypoventilation verursacht eine arterielle Hypoxie und Hyperkapnie. E: Die Steigerung des Muskeltonus von Arteriolen verursacht eine Druckzunahme in der vorgeschalteten und eine Druckabnahme in der nachgeschalteten Strombahn. ( ) 1: nur B, C und D sind richtig ( ) 2: nur A, B, D und E sind richtig ( ) 3: nur A, B und D sind richtig ( ) 4: nur A, B, C und D sind richtig ( ) 5: alle Aussagen sind richtig FRAGE 144 Welchen Säure-Basen-Status erwarten Sie bei einem Patienten mit Hyperaldosteronismus ? ( ) 1: pH: 7,65; PCO2: 30; BE: +10 ( ) 2: pH: 7,45; PCO2: 48; BE: +10 ( ) 3: pH: 7,30; PCO2: 31; BE: -10 ( ) 4: pH: 7,20; PCO2: 48; BE: -10 ( ) 5: pH: 7,40; PCO2: 40; BE: +10 FRAGE 145 Bei der Untersuchung eines Patienten werden folgende Befunde erhoben: Atemfrequenz 15 / min; Atemzugvolumen 0,4 l; Totraumvolumen 150 ml O2-Fraktion im Ausatmungsgas 0,15. Wie groß ist etwa die zugehörige O2-Aufnahme in der Lunge ? ( ) 1: 350 ml / min ( ) 2: 240 ml / min ( ) 3: 6000 ml / min ( ) 4: 280 ml / min ( ) 5: 900 ml / min FRAGE 146 Charakteristische Merkmale ventrikulärer Extrasystolen sind : A: Fehlen der P-Welle im EKG B: Bradykardie C: Arrhythmie D: Verkürzung der QRS-Gruppe E: Erniedrigtes Schlagvolumen ( ) 1: alle Antworten sind richtig ( ) 2: nur A, B, C und D sind richtig ( ) 3: nur C, D und E sind richtig ( ) 4: nur A, C und E sind richtig ( ) 5: nur A, C, D und E sind richtig

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FRAGE 147 Bei einem Patienten wurden folgende Befunde erhoben : Herzfrequenz : 80 pro min Blutdruckamplitude : 50 mmHg arterielle O2-Konzentration : 20 ml pro dl zentralvenöse O2-Konzentration : 14 ml pro dl Respiratorischer Quotient : 0.8 O2-Aufnahme : 360 ml pro min Wie groß war unter diesen Bedingungen das Schlagvolumen des linken Ventrikels ? ( ) 1: 60 ml ( ) 2: 0.6 l pro min ( ) 3: 0.075 l ( ) 4: 75 ml pro min ( ) 5: 45 ml FRAGE 148 Die Untersuchung des Herz-Kreislauf-Systems eines jungen Mannes führte zu folgenden Befunden : Herzzeitvolumen : 6 l pro min Arterieller Blutdruck (RR) in mmHg : 150 zu 80 Herzfrequenz : 80 pro min enddiastol. Druck im linken Ventrikel : 15 mmHg Welche der folgenden Aussagen beschreibt den Zustand richtig ? ( ) 1: Erhöhung von Preload und Afterload ( ) 2: Erhöhung des Preload bei normalem Afterload ( ) 3: Erhöhung des Afterloads bei leichter Zunahme von Herzfrequenz und Schlagvolumen ( ) 4: Zunahme von enddiast. Ventrikeldruck und Schlagvolumen bei erhöhtem Afterload ( ) 5: Preload und Afterload normal bei leicht erhöhter Herzfrequenz FRAGE 149 Mit dem Quick-Test kann man : A: Störungen der Thrombozytenfunktion erfassen B: die Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten kontrollieren C: auf Störungen des extrinsischen Gerinnungssystems rückschließen D: einen Kalziummangel nachweisen E: auf Störungen des intrinsischen Gerinnungssystems rückschließen ( ) 1: nur B, C, D und E sind richtig ( ) 2: nur A, C und D sind richtig ( ) 3: nur B und C sind richtig ( ) 4: nur A, B und C sind richtig ( ) 5: nur A, B, C und D sind richtig

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FRAGE 150 Wie groß ist die Nierendurchblutung, wenn das Verhältnis der PAH-Konzentrationen von Urin und Blutplasma 50, das Harnminutenvolumen 11 ml pro min und der Hämatokritwert 0.45 beträgt ? ( ) 1: 600 ml pro min ( ) 2: 1000 ml pro min ( ) 3: 1200 ml ( ) 4: 550 ml pro min ( ) 5: 900 ml pro min FRAGE 151 Die Kohlendioxid-Abgabe eines Probanden betrage 270 ml pro min, die Sauerstoff-Aufnahme 300 ml pro min, die alveoläre Ventilation 6 l pro min und der Luftdruck 760 mmHg. Wie groß ist unter diesen Bedingungen der Kohlendioxid -Partialdruck in den Alveolen ? ( ) 1: 45 mmHg ( ) 2: 0.056 ( ) 3: 40 mmHg ( ) 4: 0.04 ( ) 5: 32 mmHg FRAGE 152 An einer Blutprobe wurden bei der Bestimmung der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit folgende Werte bestimmt : nach einer Std 8 mm; nach zwei Std. 30 mm; nach 24 Std. 136 mm Welche Diagnose ist nach den vorliegenden Daten zu stellen. ( ) 1: Oligozythämie bei beschleunigter BSG ( ) 2: BSG-Erniedrigung bei Hämokonzentration ( ) 3: Normale BSG bei Mikrozytose ( ) 4: Erhöhte BSG bei Hämodilution ( ) 5: Erhöhte BSG bei mikrozytärer Oligozythämie FRAGE 153 Bei orthostatischer Belastung wird die Regulation des Blutdruckes erreicht durch : A: die vermehrte Ausschüttung des atrialen natriuretischen Faktors B: die Aktivierung von B-Rezeptoren in den Vorhöfen C: die erhöhte Freisetzung von Renin in der Niere D: die verminderte Aktivierung der Pressorezeptoren E: die Aktivierung von Beta-Adrenorezeptoren am Herzen Welche Aussagen treffen zu ? ( ) 1: nur A, B und C sind richtig ( ) 2: nur C, D und E sind richtig ( ) 3: alle Aussagen sind richtig ( ) 4: nur B und D sind richtig ( ) 5: nur A, C, D und E sind richtig

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FRAGE 154 In welcher Phase des EKG`s erreicht das Volumen des linken Ventrikels sein Maximum ? ( ) 1: zwischen T-Welle und nachfolgender P-Welle ( ) 2: Ende der ST-Strecke ( ) 3: während der T-Welle ( ) 4: während des PQ-Intervalls ( ) 5: während der QRS-Gruppe FRAGE 155 Ein positives Ergebnis des Minor Testes ist immer zu erwarten, wenn folgende Blutgruppen bei einem Blutspender bzw. Empfänger vorliegen: A) Spender AB - Empfänger O B) Spender O - Empfänger A C) Spender B - Empfänger AB D) Spender A - Empfänger O E) Spender AB - Empfänger B ( ) 1: nur A, B und C sind richtig ( ) 2: nur A, C und D sind richtig ( ) 3: nur B und C sind richtig ( ) 4: nur A, D und E sind richtig ( ) 5: nur B, C und E sind richtig FRAGE 156 Welche Aussagen sind richtig? A) Während der isovolumetrischen Anspannungsphase bleibt die Wandspannung konstant B) Die Dehnbarkeit des Herzmuskelgewebes steigt bei zunehmender Füllung C) Das Herz passt sich an den erhöhten Durchblutungsbedarf bei körperlicher Arbeit nach dem Frank- Starling-Mechanismus an D) Die Steigerung des intraventrikulären Druckes während der Austreibungsphase beruht vorrangig auf einer erhöhten Kraftentwicklung des Myokards. E) Eine Aktivierung des Parasympathicus setzt die Kontraktilität des Vorhofmyokards als Folge einer Zunahme der Membranleitfähigkeit für Kaliumionen herab. ( ) 1: nur E ist richtig ( ) 2: nur A und B sind richtig ( ) 3: nur B und E sind richtig ( ) 4: nur A, B und C sind richtig ( ) 5: nur A und E sind richtig

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FRAGE 157 Bei einer Hämoglobinkonzentration von 12 g/dl und normaler 2.3-DPG-Konzentration werden in einer Blutprobe folgende Daten bestimmt: PO2 = 40 mmHg; PCO2 = 46 mmHg; pH = 7.36; O2-Sättigung = 70 % Mit welcher O2-Konzentration ist in der Probe zu rechnen? ( ) 1: 15,0 ml/dl ( ) 2: 13,4 ml/dl ( ) 3: 11,3 ml/dl ( ) 4: 16,1 ml/dl ( ) 5: 8,1 ml/dl FRAGE 158 Bei einer ausgeprägten Mitralstenose ist mit folgenden Befunden zu rechnen: A) Erhöhung des Preload für den linken Ventrikel B) Vorhofflimmern C) Pulsus irregularis D) Diastolisches Geräusch mit punctum max. im 5 ICR links medioclav. E) Verlagerung der elektrischen Herzachse nach links ( ) 1: nur A, D und E sind richtig ( ) 2: nur A, B und E sind richtig ( ) 3: nur B und C sind richtig ( ) 4: nur B, C und D sind richtig ( ) 5: nur A und D sind richtig FRAGE 159 A) Bei einer Blockierung des linken Tawara-Schenkels tritt eine ausgeprägte Verlängerung der

Überleitungszeit auf. B) Bei einem Rechtsschenkelblock kann der rechte Ventrikel nicht erregt werden. C) An Hand des EKG`s kann nicht beurteilt werden, ob eine Extrasystole in der Nähe des Sinusknotens oder des AV-Knotens ausgelöst wurde. D) Beim Linkstyp ist die R-Zacke in Ableitung aVL negativ. E) Bei einer Verlängerung der Überleitungszeit nimmt die QT-Dauer ab. ( ) 1: nur B und C sind richtig ( ) 2: nur A und D sind richtig ( ) 3: nur C und E sind richtig ( ) 4: nur A ist richtig ( ) 5: keine Aussage ist richtig

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FRAGE 160 Die Plasmakonzentrationen von zwei frei filtrierbaren Stoffen A und B, die nicht an Plasmaproteine gebunden werden, betragen (A) 6 mmol/l bzw. (B) 3 mmol/l, die zugehörigen Clearance-Werte (A) 50 ml/min bzw. (B) 100 ml/min . Welche Aussage lässt sich aus den Angaben ableiten? ( ) 1: Die renale Ausscheidung des Stoffes A ist größer als die des Stoffes B ( ) 2: Die renale Ausscheidung des Stoffes B ist größer als die des Stoffes A ( ) 3: Die renalen Ausscheidungsraten beider Stoffe sind gleich ( ) 4: Das tubuläre Load des Stoffes A ist halb so groß wie das des Stoffes B ( ) 5: Das tubuläre Load des Stoffes A entspricht dem des Stoffes B FRAGE 161 Der Quick-Test A: ermöglicht eine Beurteilung der Aktivität der Gerinnungsfaktoren I, II, V, VII, IX und X. B: wird zur Kontrolle einer Therapie mit Ca++-Antagonisten eingesetzt. C: kann Funktionsstörungen der Thrombozyten erfassen. D: wird nach Heparinzugabe am Blutplasma durchgeführt. E: ermöglicht eine Beurteilung der Aktivität des intrinsischen Systems. ( ) 1: nur A und E sind richtig ( ) 2: nur A, C und D sind richtig ( ) 3: nur C und D sind richtig ( ) 4: nur B und E sind richtig ( ) 5: keine Aussage ist richtig FRAGE 162 Die Steigerung des Sympathicustonus führt im Herz-Kreislauf-System zu folgenden Veränderungen: A: Zunahme des totalen peripheren Widerstandes B: Erhöhung der Membranleitfähigkeit für Calciumionen im Myokard C: Erhöhung des arteriellen Blutdruckes D: Vermehrte Freisetzung von Renin durch den juxtaglomerulären Apparat E: Zunahme der linksventrikulären Auswurffraktion ( ) 1: nur A, B und C sind richtig ( ) 2: nur A, B, C und D sind richtig ( ) 3: nur B, C, D und E sind richtig ( ) 4: nur B, C und D sind richtig ( ) 5: alle Aussagen sind richtig

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FRAGE 163 Bei der Lungenfunktionsprüfung eines erwachsenen Probanden wurden folgende Werte bestimmt: Compliance von Thorax und Lunge 0,1 l pro cm H2O Resistance 1,5 cm H2O mal Sekunde pro Liter Welche der nachfolgenden Werte für die Atemgasdrücke und den Säure-Basen-Status im arteriellen Blut sind zu erwarten? PaO2 PaCO2 pHa BE mmHg mmHg mmol pro l ( ) 1: 95 40 7.4 0 ( ) 2: 100 30 7.48 0 ( ) 3: 65 50 7.33 0 ( ) 4: 100 30 7.4 -5 ( ) 5: 65 50 7.4 +5 FRAGE 164 Nach intravenöser Injektion von 0,4g eines geeigneten Indikators wird nach seiner Verteilung im Kreislauf in einer Blutprobe eine Indikatorkonzentration des Plasmas von 125mg/l gemessen. Der Hämatokritwert beträgt 0,42. Wie groß ist das Blutvolumen? ( ) 1: 6 l ( ) 2: 3,2 l ( ) 3: 5 l ( ) 4: 5,5 l ( ) 5: 6,4 l FRAGE 165 Welche Aussagen zum respiratorischen Quotienten sind richtig? A) Der RQ wird in ml pro dl angegeben. B) Der RQ nimmt am Beginn einer Hyperventilation ab. C) Die Größe des RQ wird von der Menge der aufgenommenen Nahrung bestimmt. D) Das Atemminutenvolumen kann mit Hilfe des RQ ermittelt werden. E) Den RQ erhält man nach Division der O2-Aufnahme durch die gleichzeitig bestimmte CO2-Abgabe. ( ) 1: nur A und E sind richtig ( ) 2: nur B, C und D sind richtig ( ) 3: nur B und C sind richtig ( ) 4: nur E ist richtig ( ) 5: keine Aussage ist richtig

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FRAGE 166 Welche Aussagen zum EKG sind richtig? A) Wenn die Länge der PQ-Strecke einem Zeitraum von 0,18 s entspricht, liegt kein AV-Block 1.Grades

vor. B) Die vulnerable Phase des Kammermyocards tritt gleichzeitig mit dem aufsteigenden Teil der T-Welle

auf. C) Die R-Zacke im EKG ist immer eine "positive" Zacke. D) Bei supraventriculären Extrasystolen ist der Kammerkomplex deformiert. E) Bei körperlicher Belastung kann die P-Welle unmittelbar auf die T-Welle folgen. ( ) 1: nur A und C sind richtig ( ) 2: nur B, C und E sind richtig ( ) 3: nur A, D und E sind richtig ( ) 4: nur B und C sind richtig ( ) 5: nur A, B, C und D sind richtig FRAGE 167 Welche Aussagen zur Nierenfunktion sind falsch ? A) Adiuretin erhöht die Wasserpermeabilität im Bereich der distalen Tubuli und der Sammelrohre. B) Im Zustand der Antidiurese sinkt die glomeruläre Filtrationsrate. C) Bei der Wasserdiurese wird ein hypotoner Urin gebildet. D) Nach Steigerung der Glutaminase-Aktivität in den Tubuluszellen bei erhöhter H+ - Konzentration nimmt die Ammonium-Ausscheidung zu. E) Beim Aldosteronmangel führt die verminderte Protonenausscheidung zur Acidose. ( ) 1: keine der Aussagen ist falsch ( ) 2: nur C und D sind falsch ( ) 3: nur B und E sind falsch ( ) 4: nur C, D und E sind falsch ( ) 5: nur B ist falsch FRAGE 168 Wie groß ist die Sauerstoffmenge in einer Blutprobe von 20 ml, deren Hämoglobinkonzentration 15 g/dl und deren Sauerstoffsättigung 75% beträgt. ( ) 1: 1 ml Sauerstoff ( ) 2: 3 ml Sauerstoff ( ) 3: 5 ml Sauerstoff ( ) 4: 7 ml Sauerstoff ( ) 5: 9 ml Sauerstoff

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FRAGE 169 Bei einem jugendlichen Patienten führt eine Lungenfunktionsprüfung zu folgenden Werten: Compliance von Lunge und Thorax: 1 l/kPa (0,1 l/cm H2O) Resistance: 0,2 kPa x s/l (2 cm H2O x s/l) Welche zugehörigen Werte für die Vitalkapazität, die absolute Sekundenkapazität und die alveoläre Ventilation bei körperlicher Ruhe sind zu erwarten ? Vitalkapazität abs. Sekundenkapazität alveol. Ventilation ( ) 1: 4,5 l 3,5 l 4,5 l / min ( ) 2: 6,0 l 3,0 l 4,5 l / min ( ) 3: 3,0 l 2,0 l 2,0 l / min ( ) 4: 5,0 l 3,0 l 7,0 l / min ( ) 5: 4,5 l 4,0 l 2,5 l / min FRAGE 170 Nach Aktivierung der B-Rezeptoren in den Vorhöfen des Herzens beobachtet man: A) eine erhöhte Renin-Freisetzung B) eine Verminderung der ADH-Sekretion C) eine Steigerung der Herzfrequenz D) die Abnahme des totalen peripheren Widerstandes E) die Zunahme der Compliance der Kapazitätsgefäße ( ) 1: nur A, C und E sind richtig ( ) 2: nur B und E sind richtig ( ) 3: nur D ist richtig ( ) 4: nur B, D und E sind richtig ( ) 5: nur A, B, C und E sind richtig FRAGE 171 In welcher Zeile ist der Phänotyp für die Blutgruppen des ABO- und des Rh-Systems eines Kindes den entsprechenden Phänotypen seiner Eltern richtig zugeordnet ? Kind Mutter Vater A) O, Rh-neg. A, Rh-pos. A, Rh-pos. B) B, Rh-neg. O, Rh-neg. B, Rh-pos. C) A, Rh-pos. AB, Rh-pos. O, Rh-neg. D) A, Rh-neg. B, Rh-neg. A, Rh-neg. E) O, Rh-pos. A, Rh-neg. O, Rh-pos. ( ) 1: nur B und E sind richtig ( ) 2: nur C und D sind richtig ( ) 3: nur B, C und E sind richtig ( ) 4: nur A und D sind richtig ( ) 5: A, B, C, D und E sind richtig

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FRAGE 172 Für die Durchführung des Quick-Testes werden u.a. benötigt : ( ) 1: Thrombozyten und Plasma mit Na-Citrat-Zusatz ( ) 2: Serum mit Na-Citrat-Zusatz ( ) 3: Heparinisiertes Plasma mit Na-Citrat-Zusatz und Calciumionen ( ) 4: Plasma mit Na-Citrat-Zusatz ( ) 5: Erythrozyten, Thrombozyten und Plasma mit Na-Citrat-Zusatz FRAGE 173 Wie viele Milliliter einer glomerulären Filtrationsrate von 120 ml pro min. werden in der Niere pro Minute rückresorbiert, wenn die Inulin-Konzentration im Endharn 8 mal größer ist als im Plasma ? ( ) 1: 105 ml pro min. ( ) 2: 80 ml pro min. ( ) 3: 96 ml pro min. ( ) 4: 112 ml pro min. ( ) 5: keiner der angegebenen Werte ist richtig FRAGE 174 Bei einer Transfusion von Blut mit unbekannten Rh-Eigenschaften ist die Immunisierung eines Empfängers bezüglich der Partialantigene des Rh-Systems am unwahrscheinlichsten, wenn folgender Genotyp des Empfängers vorliegt : ( ) 1: CCDdEE ( ) 2: ccDdee ( ) 3: CCddEE ( ) 4: CcDdEe ( ) 5: CcddEe FRAGE 175 Bei der Untersuchung des Energieumsatzes eines Probanden wurden unter Belastungsbedingungen folgende Daten bestimmt : Atemzugvolumen : 625 ml; Atemfrequenz : 16 pro min; O2-Verbrauch : 560 ml pro min. Wie groß war die O2-Konzentration im exspirierten Gasgemisch ? ( ) 1: 7 ml pro dl ( ) 2: 0,209 ( ) 3: 10 ml pro dl ( ) 4: 0,149 ( ) 5: 15,3 ml pro dl

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FRAGE 176 Die peripheren Chemorezeptoren mit Einfluss auf die Atmung werden aktiviert nach : A: Arterieller Hyperkapnie B: Arterieller Hyperoxämie C: Arterieller Hypoxie D: Arterieller Hypokapnie E: Arterieller Hyperoxie ( ) 1: nur C ist richtig ( ) 2: nur A und C sind richtig ( ) 3: nur B, D und E sind richtig ( ) 4: nur B und E sind richtig ( ) 5: nur A ist richtig FRAGE 177 Welche der angegebenen Werte für den Blutdruck liegen im Normbereich ? A: P syst. in der A.pulmonalis 45 mmHg B: P diast. in der A.femoralis 70 mmHg C: Mitteldruck im linken Vorhof 8 mmHg D: P syst. im linken Ventrikel 130 mmHg E: P enddiast. im rechten Ventrikel 3 mmHg ( ) 1: nur D ist richtig ( ) 2: nur B und E sind richtig ( ) 3: nur A, B und C sind richtig ( ) 4: nur B, C, D und E sind richtig ( ) 5: alle Werte liegen im Normbereich FRAGE 178 Der Hämoglobingehalt einer Blutprobe betrage 12,6 g pro dl, die O2-Sättigung 85 %. Wie groß ist der O2-Gehalt der Probe? ( ) 1: 14.4 ml pro dl ( ) 2: 10,7 g pro dl ( ) 3: 10,7 ml pro dl ( ) 4: 17,1 ml pro dl ( ) 5: 14,4 g pro dl FRAGE 179 Bei EKG-Ableitungen nach Goldberger werden in aVR, aVL und aVF positive R-Zacken gefunden. Welcher Herzlage-Typ liegt vor ? ( ) 1: Linkstyp ( ) 2: Rechtstyp ( ) 3: Steiltyp ( ) 4: Horizontaltyp ( ) 5: Alle Angaben sind falsch

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FRAGE 180 Welche der nachfolgend in mmHg angegebenen Werte für den systolischen und den diastolischen Blutdruck sind bei einem Pulsus tardus, parvus et mollis zu erwarten ? ( ) 1: 110/90 ( ) 2: 90/50 ( ) 3: 90/70 ( ) 4: 130/70 ( ) 5: 140/100 FRAGE 181 Welche Aussagen sind richtig? A: Im Rh-System ist das Partialantigen D ein inkomplettes Antigen. B: Die IgM Antikörper des Rh-Systems sind inkomplette Antikörper. C: Hat ein Kind die Blutgruppe A, Rh-negativ, dann können weder Vater noch Mutter die Blutgruppe B, Rh-positiv haben. D: Eine Agglomeration tritt auf, wenn zelluläre Antigene mit einem Antikörper reagieren. E: Bei der Anti-D-Prophylaxe wird der Rh-negativen Mutter kurz nach der Entbindung das Agglutinogen D gegeben. ( ) 1: nur B, C und D sind richtig ( ) 2: nur A, C und E sind richtig ( ) 3: nur B und C sind richtig ( ) 4: nur C ist richtig ( ) 5: keine Antwort ist richtig FRAGE 182 Eine Verlängerung der Überleitungszeit kann auftreten bei : A: Schenkelblock B: Vorhofhypertrophie C: Sauerstoff-Mangel D: Zunahme der Calcium-Leitfähigkeit E: hohem Vagotonus ( ) 1: nur A und E sind richtig ( ) 2: nur B, C und E sind richtig ( ) 3: nur C, D und E sind richtig ( ) 4: nur E ist richtig ( ) 5: nur A, B und C sind richtig FRAGE 183 Welche Aussagen zum kolloidosmotischen Druck des Blutplasmas treffen zu ? A: Er wird vorrangig von der Plasmaproteinkonzentration bestimmt B: Er wird vorrangig von der Plasmakonzentration von Natrium- und Chlorid-Ionen bestimmt C: Er beträgt ca. 25 mmHg D: Er entspricht dem osmotischen Druck einer 0,9 % igen NaCl-Lösung E: Er hat Einfluss auf die glomeruläre Filtration ( ) 1: nur A, C, D und E sind richtig ( ) 2: nur B und D sind richtig ( ) 3: nur A, C und D sind richtig ( ) 4: nur A und C sind richtig ( ) 5: nur A, C und E sind richtig

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FRAGE 184 Die Chemorezeptoren im Glomus caroticum werden aktiviert nach: A: Abnahme der Sauerstoff-Kapazität des arteriellen Blutes B: Zunahme des arteriellen Sauerstoff-Druckes C: Abnahme des arteriellen Kohlendioxid-Druckes D: Abnahme des arteriellen Sauerstoff-Druckes E: Zunahme des pH-Wertes im arteriellen Blut ( ) 1: nur D ist richtig ( ) 2: nur A und D sind richtig ( ) 3: nur B ist richtig ( ) 4: nur B, C und E sind richtig ( ) 5: nur C und E sind richtig FRAGE 185 Folgende Werte wurden bei einer Lungenfunktionsprüfung eines Patienten bestimmt : Resistance : 1.5 cm H2O x s/l Compliance der Lunge : 0.1 l/cm H2O PaO2 : 55 mmHg PaCO2 : 47 mmHg In welcher Zeile ist der Zustand vollständig richtig beschrieben ? ( ) 1: Arterielle Hyperkapnie bei restriktiver Lungenfunktionsstörung ( ) 2: Arterielle Hypoxie bei obstruktiver Lungenfunktionsstörung ( ) 3: Arterielle Hypoxie und Hyperkapnie bei obstruktiver Lungenfunktionsstörung ( ) 4: Arterielle Hypoxie und Hyperkapnie bei restriktiver Lungenfunktionsstörung ( ) 5: Arterielle Hypoxie und Hyperkapnie bei obstruktiver und restriktiver Lungenfunktionsstörung FRAGE 186 Bei einem Probanden werden Normalwerte der Kreatinin- und der PAH-Clearance bestimmt, der Hämatokritwert beträgt 0.5. Wie viel Mikroliter Blut fließen während der Untersuchungsperiode über das Vas efferens eines einzelnen Glomerulums ab, wenn der Zufluss über das Vas afferens in dieser Zeit 1 Mikroliter beträgt ? ( ) 1: 0.5 Mikroliter ( ) 2: 0.8 Mikroliter ( ) 3: 0.2 Mikroliter ( ) 4: 0.9 Mikroliter ( ) 5: Die Frage kann anhand der Daten nicht beantwortet werden.

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FRAGE 187 Bei der Untersuchung des Energieumsatzes eines Probanden wurden folgende Daten bestimmt : Atemfrequenz : 20/min Atemzugvolumen : 0.5 l Aktueller (BTPS-Bedingungen) Sauerstoff-Verbrauch : 600 ml/min. Wie groß war die Sauerstoff-Fraktion im exspirierten Gasgemisch ? ( ) 1: 0.209 ( ) 2: 0.149 ( ) 3: 0.140 ( ) 4: 0.050 ( ) 5: 0.159 FRAGE 188 Die Sauerstoff-Konzentrationen des arteriellen bzw. des gemischtvenösen Blutes betragen 20 bzw. 14 ml/dl, die Sauerstoff-Aufnahme 360 ml/min. Wie groß ist das Schlagvolumen des Herzens bei einer Herzfrequenz von 75 pro min. ? ( ) 1: 75 ml ( ) 2: 80 ml ( ) 3: 70 ml/min ( ) 4: 60 ml ( ) 5: 71 ml FRAGE 189 Welche Aussagen über das Venensystem sind falsch ? A: Die Compliance der Venen ist größer als die von Arterien. B: Die Füllungskapazität ist etwa gleich der des arteriellen Systems. C: Durch erhöhte Tonisierung der Venenwand und durch die Wirkung der Muskelpumpe kann eine größere enddiastolische Füllung des rechten Herzens erreicht werden. D: Der mittlere Füllungsdruck entspricht dem zentralen Venendruck. E: Bei Aktivierung des sympathischen Systems nimmt die Compliance der Venen ab. ( ) 1: nur A, B und E sind falsch ( ) 2: nur B und D sind falsch ( ) 3: nur C, D und E sind falsch ( ) 4: nur A, C und E sind falsch ( ) 5: nur A, B, D und E sind falsch FRAGE 190 Bei einem Horizontaltyp der Herzlage erwartet man während der Ventrikelerregung den größten positiven Ausschlag in den EKG-Ableitungen nach Einthoven bzw. den größten negativen Ausschlag in den EKG-Ableitungen nach Goldberger in : ( ) 1: I und aVL ( ) 2: II und aVR ( ) 3: III und aVL ( ) 4: II und aVF ( ) 5: I und aVR

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FRAGE 191 Bei der Bestimmung des Umsatzes eines gesunden jungen Mannes im offenen Respirationssystem wurden folgende Werte gemessen : Atemminutenvolumen 8 l/min. (STPD-Bedingungen) Inspiratorischer O2-Partialdruck 150 mmHg Exspiratorischer O2-Partialdruck 110 mmHg Alveolärer O2-Partialdruck 100 mmHg Der aktuelle Luftdruck betrug 760 mmHg. Wie groß war etwa der zugehörige Sauerstoffverbrauch (für STPD-Bedingungen) ? ( ) 1: 450 ml/min. ( ) 2: 560 ml/min. ( ) 3: 230 ml/min. ( ) 4: 320 ml/min. ( ) 5: 200 ml/min. FRAGE 192 Mit welchen Reaktionen ist nach einem Transfusionszwischenfall bei Unverträglichkeit im ABO-System zu rechnen ? A: Aktivierung des Kallikrein-Kinin-Systems über das Komplementsystem durch die gebildeten Antigen- Antikörper-Komplexe. B: Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems über das Komplementsystem durch die gebildeten Antigen-Antikörper-Komplexe. C: Störung der Mikrozirkulation durch agglutinierte Erythrozyten. D: Vasokonstriktion durch das gebildete Bradykinin. E: Auslösung der Gerinnung nach Aktivierung von Faktor XII durch Kallikrein. ( ) 1: nur A, D und E sind richtig ( ) 2: nur B und C sind richtig ( ) 3: nur A, C und E sind richtig ( ) 4: nur A, C, D und E sind richtig ( ) 5: alle Angaben sind richtig FRAGE 193 In welcher der nachfolgenden Datengruppen sind Werte zusammengestellt, die bei einem jungen Mann eine hypochrome, mikrozytäre Anämie charakterisieren. Hb (g/dl) Hkt ZE x 106 / Mikroliter ( ) 1: 8 0,25 2,7 ( ) 2: 10 0,35 4,4 ( ) 3: 12 0,40 4,2 ( ) 4: 14 0,45 4,7 ( ) 5: 16 0,48 5,2

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FRAGE 194 Unter welchen Bedingungen ist mit einem Pulsus irregularis zu rechnen ? A: Beim Vorhofflimmern B: Beim AV-Block III.Grades C: Während tiefer In- und Exspiration D: Bei interponierten ventrikulären Extrasystolen E: Bei supraventrikulären Extrasystolen ( ) 1: nur A, C und E sind richtig ( ) 2: nur C, D und E sind richtig ( ) 3: nur B, C und E sind richtig ( ) 4: nur A, C, D und E sind richtig ( ) 5: alle Angaben sind richtig FRAGE 195 Bei welcher Blutgruppenkombination ist ausschließlich im Major-Test mit einer Agglutination zu rechnen Spender Empfänger ( ) 1: A B ( ) 2: A AB ( ) 3: B O ( ) 4: O AB ( ) 5: O A FRAGE 196 Welche Aussagen zum Herz-Kreislauf-System treffen zu ? A: Im Lungenkreislauf lässt sich eine ausgeprägte Autoregulation nachweisen. B: Bei laminarer Strömung führt die Reduktion des Radius eines Gefäßes um 50 % zu einer Abnahme der Durchblutung auf ein Viertel des Ausgangswertes. C: Die Viskosität des Blutes nimmt mit steigendem Hämatokrit ab. D: Die mittlere Strömungsgeschwindigkeit des Blutes ist inder Vena cava inferior geringer als in den Kapillaren des Körperkreislaufes. E: Der zentrale Venendruck schwankt in Abhängigkeit von der Atmung und der Herztätigkeit. ( ) 1: nur E ist richtig ( ) 2: nur B und D sind richtig ( ) 3: nur A, B und D sind richtig ( ) 4: nur A, C, D und E sind richtig ( ) 5: nur B, D und E sind richtig

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FRAGE 197 Die Untersuchung der Lungenfunktion einer jugendlichen Patientin führte zu folgenden Werten : Vitalkapazität 4,1 l Ein-Sekunden-Kapazität 2,4 l PaCO2 48 mmHg PHa 7,39 BE + 4,5 mmol/l Welche der nachfolgenden Angaben beschreibt den Zustand vollständig und korrekt ? ( ) 1: Vollständig kompensierte respiratorische Azidose bei restriktiver Lungenfunktionsstörung ( ) 2: Vollständig kompensierte nichtrespiratorische Alkalose bei normalem Lungenbefund ( ) 3: Teilkompensierte respiratorische Alkalose bei obstruktiver Lungenfunktionsstörung ( ) 4: Vollständig kompensierte respiratorische Azidose bei obstruktiver Lungenfunktionsstörung ( ) 5: Teilkompensierte respiratorische Azidose bei obstruktiver und restriktiver Lungenfunktionsstörung FRAGE 198 Die Erniedrigung der O2-Affinität des Hämoglobins : A: kann durch die Abnahme der 2,3-DPG-Konzentration des Blutes verursacht sein B: tritt bei Hypothermie auf C: kann Folge einer respiratorischen Azidose sein D: begünstigt die O2-Abgabe vom Kapillarblut an das Gewebe E: führt zur Herabsetzung der O2-Kapazität des Blutes ( ) 1: nur A und B sind f a l s c h ( ) 2: nur C und D sind f a l s c h ( ) 3: nur A, B und E sind f a l s c h ( ) 4: nur E ist f a l s c h ( ) 5: nur A, B, D und E sind f a l s c h FRAGE 199 Bei chronischer arterieller Hypoxie, ausgelöst durch eine restriktive Funktionsstörung der Lunge, ist zu rechnen mit : A) einer Abnahme des Blutvolumens B) einer Hämokonzentration C) einer Zunahme des Färbekoeffizienten D) einer Polyglobulie E) einer Abnahme der 2.3-DPG-Konzentration des Blutes ( ) 1: nur A und D sind richtig ( ) 2: nur B, C und D sind richtig ( ) 3: nur A, C und E sind richtig ( ) 4: nur B, D und E sind richtig ( ) 5: nur B, C, D und E sind richtig

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FRAGE 200 Bei einem gesunden Probanden mit normaler Nierenfunktion wurde bei einem Harnminutenvolumen von 4 ml/min eine K+-Konzentration des Urins von 30 mmol/l bestimmt. Die K+-Konzentration des Blutplasmas betrug 4 mmol/l. Wie viel Prozent der in der Niere filtrierten K+-Menge wurde etwa ausgeschieden ? ( ) 1: ca. 10 % ( ) 2: ca. 25 % ( ) 3: ca. 50 % ( ) 4: ca. 75 % ( ) 5: ca. 90 % FRAGE 201 Welche der nachfolgend genannten Substanzen hat normalerweise den größten Clearance-Wert : ( ) 1: Kreatinin ( ) 2: Inulin ( ) 3: Harnstoff ( ) 4: p-Aminohippursäure ( ) 5: Glukose FRAGE 202 Bei der Lungenfunktionsprüfung eines 20-jährigen männlichen Patienten normaler Konstitution (Größe: 1.75 m, Körpergewicht: 75 kg) ergaben sich folgende Daten : Funktionelle Residualkapazität : 2,4 l Resistance 2 cm H2O.s/l Totalkapazität : 4.5 l Compliance der Lunge : 0.1 l/cm H2O Welche der folgenden Aussage ist richtig ? ( ) 1: es ist mit einer obstruktiven Funktionsstörung zu rechnen ( ) 2: es ist mit einer restriktiven Funktionsstörung zu rechnen ( ) 3: es ist mit einer kombinierten obstruktiv-restriktiven Funktionsstörung zu rechnen ( ) 4: nach den Befunden ist mit einer normalen Lungenfunktion zu rechnen ( ) 5 aus den angegebenen Daten können keine klaren Angaben über das Vorliegen obstruktiver der restriktiver Funktionsstörungen gemacht werden, da die Vitalkapazität und die 1-s-Ausatmungskapazität nicht bestimmt wurden.: FRAGE 203 Welche der folgenden Kombinationen von Werten für Funktionsgrößen des Säure-Basen-Haushaltes sind bei Teilkompensation einer respiratorischen Störung zu erwarten ? pHa PaCO2(mmHg) BE(mmol/l) A) 7.31 42 -7 B) 7.54 29 +4 C) 7.36 56 +4 D) 7.26 50 -5 E) 7.45 25 -5 ( ) 1: nur B und D sind richtig ( ) 2: nur B und E sind richtig ( ) 3: nur C und D sind richtig ( ) 4: nur C und E sind richtig ( ) 5: nur A, B und D sind richtig

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FRAGE 204 Ein AV-Block III. Grades liegt vor, wenn folgende Veränderungen im EKG festgestellt werden : A) nur nach jeder zweiten P-Welle folgt ein QRS-Komplex B) die Herzfrequenz ist normal C) das PQ-Intervall ist größer als 0.2 Sekunden D) bei einer Herzfrequenz unter 60 pro Minute treten negative P-Wellen auf E) P-Wellen und QRS-Komplexe treten unabhängig voneinander auf, die Zahl der QRS-Komplexe ist größer als die der P-Wellen ( ) 1: nur B ist richtig ( ) 2: nur D ist richtig ( ) 3: nur B, D und E sind richtig ( ) 4: nur E ist richtig ( ) 5: keine der Aussagen ist richtig FRAGE 205 Welche Aussage trifft nicht zu ? ( ) 1: Beim Rechtslagetyp des Herzens findet man in den Extremitätenableitungen nach Einthoven und Goldberger die größte R-Zacke in den Ableitungen III und aVF ( ) 2: Das PQ-Intervall im EKG sollte beim Herzgesunden kleiner 200 Millisekunden sein ( ) 3: Die Dauer des QT-Intervalls im EKG nimmt mit steigender Herzfrequenz ab ( ) 4: Bei supraventrikulären Extrasystolen nimmt die Herzfrequenz ab ( ) 5: Die Größe der R-Zacke einer EKG-Ableitung ist abhängig von der Lage der Ableitelektroden FRAGE 206 Für die Bestimmung welcher Funktionsgrößen ist die Untersuchung von Blutproben erforderlich ? A) FRC B) RPF C) BE D) GFR E) MCV ( ) 1: nur C und E sind richtig ( ) 2: nur B, C und D sind richtig ( ) 3: nur A, C und E sind richtig ( ) 4: nur B, C, D und E sind richtig ( ) 5: A, B, C, D und E sind richtig

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FRAGE 207 Unter welchen der genannten Bedingungen ist bei der Kreuzprobe mit einem positiven Ausfall des Major- und des Minor-Testes zu rechnen ? Spenderblutgruppe Empfängerblutgruppe A) A AB B) AB A C) O AB D) AB O E) B O ( ) 1: nur C ist richtig ( ) 2: nur B, D und E sind richtig ( ) 3: nur A und C sind richtig ( ) 4: A, B, C, D und E sind richtig ( ) 5: Bei keiner der genannten Blutgruppenkombination fallen Major- und Minor-Test positiv aus. FRAGE 208 Welche der folgenden Aussagen ist falsch ? ( ) 1: eine Aortenklappenstenose verursacht einen Pulsus tardus ( ) 2: der palpatorisch ermittelte systolische Blutdruck in der A. brachialis entspricht etwa dem maximalen Druck in dieser Arterie ( ) 3: die Druckpulskurve in der Aorta wird von der Größe des HZV beeinflusst ( ) 4: bei Abnahme der Compliance der zentralen Arterien tritt ein Pulsus celer, durus et magnus auf ( ) 5: der arterielle Mitteldruck ist in peripheren Arterien höher als in zentralen Arterien FRAGE 209 Eine positiv inotrope Wirkung auf das Herz haben : A) die Steigerung der Adrenalin-Konzentration im Blut B) die Erhöhung der extrazellulären Kalziumionenkonzentration C) die Erhöhung des Blutvolumens D) die Steigerung der Herzfrequenz E) die Zunahme des venösen Rückstroms zum Herzen ( ) 1: nur A und B sind richtig ( ) 2: nur B, C und E sind richtig ( ) 3: nur A, B und D sind richtig ( ) 4: nur A, B, C und E sind richtig ( ) 5: A, B, C, D und E sind richtig FRAGE 210 In einer venösen Blutprobe mit normalem 2,3-DPG-Gehalt betrage der O2-Partialdruck 40 mm Hg, der CO2-Partialdruck 47 mmHg und der pH-Wert 7.37. Wie groß ist etwa die O2-Konzentration der Probe bei einem Hämoglobingehalt von 11 g/dl ? ( ) 1: ca. 15 ml/dl ( ) 2: ca. 20 Vol % ( ) 3: ca. 10.5 ml/dl ( ) 4: ca. 7.5 ml/dl ( ) 5: ca. 70 %

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FRAGE 211 Bei der Untersuchung einer arteriellen Blutprobe ergaben sich folgende Daten : Hb-Konzentration = 10 g pro dl Erythrozytenzahl = 4 Mio pro Mikroliter Hämatokrit = 0,36 O2-Konzentration = 0,134 Wie lautet die zugehörige Diagnose ? ( ) 1: Hypoxämie bei normochromer normocytärer Anämie ( ) 2: Normoxämie bei hypochromer normocytärer Anämie ( ) 3: Hypoxämie bei normochromer makrocytärer Anämie ( ) 4: Normoxämie bei hyperchromer mikrocytärer Anämie ( ) 5: Hypoxämie bei hypochromer normocytärer Anämie FRAGE 212 Ein Erythrozyt enthalte 300 Millionen Moleküle Hämoglobin. Wie viele Sauerstoff-Moleküle werden etwa im einzelnen Erythrozyten bei normaler Körpertemperatur und normalem Säure-Basen-Status gebunden, wenn der Sauerstoffdruck 26 mmHg beträgt ? ( ) 1: 75 Mio ( ) 2: 150 Mio ( ) 3: 300 Mio ( ) 4: 600 Mio ( ) 5: 1200 Mio FRAGE 213 Bei einer Blutuntersuchung ergaben sich folgende Werte : Hb = 9 g/dl ZE = 4.5 Mio/Mikroliter Hkt = 0.34 In welcher Zeile stehen die richtigen zugehörigen Angaben ? HbE (pg) MCV ( !m3 ) Diagnose ( ) 1: 20 75 hypochrome normozytäre Anämie ( ) 2: 31 92 normochrome normozytäre Anämie ( ) 3: 25 80 hypochrome mikrozytäre Anämie ( ) 4: 20 92 hypochrome makrozytäre Anämie ( ) 5: 20 75 hypochrome mikrozytäre Anämie

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FRAGE 214 Welche Aussagen zur Kontraktion der Herzmuskulatur treffen zu ? A: Während der Auswurf-Phase ist die Drucksteigerung in den Ventrikeln vorrangig auf die Abnahme der Ventrikeldurchmesser bei gleichzeitiger Zunahme der Wanddicke zurückzuführen. B: Die zeitliche Folge von Vorhof- und Ventrikelkontraktion wird durch die Verzögerung der Erregungsleitung im AV-Knoten beeinflusst. C: Die negativ inotrope Wirkung des Parasympathicus im Vorhofmyokard ist durch die Zunahme der Kaliumleitfähigkeit der Zellmembranen zu erklären. D: Bei Tachykardien unter Belastungsbedingungen ist die Kontraktilität des Myokards als Folge einer Erhöhung der Calciumkonzentration in den Myokardfasern gesteigert. E: Der positiv inotrope Effekt von Herzglykosiden wird auf die Hemmung der Na-K-ATPase zurückgeführt. ( ) 1: nur A und D sind richtig ( ) 2: nur B, D und E sind richtig ( ) 3: nur B und C sind richtig ( ) 4: nur A, B, D und E sind richtig ( ) 5: alle Aussagen sind richtig FRAGE 215 Welche Aussage trifft nicht zu? Makrophagen ( ) 1: aktivieren T-Helferzellen durch Interleukin-1 (IL-1) ( ) 2: nehmen große Antigene durch Phagozytose auf und präsentieren Abbauprodukte an der Zelloberfläche ( ) 3: binden den FC - Anteil von IgG an Plasmamembran-Rezeptoren ( ) 4: werden durch Interleukin-2 (IL-2) in ihrer Proliferation gehemmt ( ) 5: besitzen Rezeptoren für Komplementfaktoren FRAGE 216 Berechnen Sie das Atemminutenvolumen aus den folgenden Angaben: Alveoläre Ventilation : 5 Liter pro Minute; Atemfrequenz : 15 pro Minute; Totraumvolumen : 0,2 Liter Das Atemminutenvolumen beträgt ( ) 1: 3 Liter pro Minute ( ) 2: 5 Liter pro Minute ( ) 3: 8 Liter pro Minute ( ) 4: 10 Liter pro Minute ( ) 5: 12 Liter pro Minute

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FRAGE 217 Bei einer Messung mit der Helium-Verdünnungsmethode (Helium-Einwaschmethode) sei das Spirometervolumen 5 l, die anfängliche fraktionelle Heliumkonzentration im Spirometer (FHe) 0,12. Nach maximaler Exspiration wird der Proband mit dem Spirometer verbunden, in dem nach 15 -20 tiefen Atemzügen eine Heliumkonzentration von 0,10 gemessen wird. Wie groß ist das Residualvolumen? ( ) 1: 0,8 l ( ) 2: 1,0 l ( ) 3: 1,2 l ( ) 4: 1,4 l ( ) 5: 1,6 l FRAGE 218 Ein 70 kg schwerer Mann verrichte eine körperliche Arbeit, bei der der tägliche Energieumsatz 10000 kJ /d beträgt. Wie hoch ist etwa der Sauerstoffverbrauch pro Tag ? ( ) 1: 400 l / d ( ) 2: 500 l / d ( ) 3: 600 l / d ( ) 4: 700 l / d ( ) 5: 800 l / d FRAGE 219 Wie hoch ist etwa der Energieverbrauch während eines 20 - minütigen Laufes wenn die O2- Aufnahme des Läufers in dieser Zeit 2 l/min beträgt und die Sauerstoffschuld vernachlässigbar klein ist? ( ) 1: 200 kJ ( ) 2: 400 kJ ( ) 3: 800 kJ ( ) 4: 1000 kJ ( ) 5: 1200 kJ FRAGE 220 Welche Aussagen über intrapulmonalen und intrapleuralen Druck (relativ zum Umgebungsdruck) treffen zu? A) Am Ende einer vertieften Ausatmung wird der intrapleurale Druck positiv. B) Änderungen des Intrapleuraldrucks lassen sich mit einem Ballonkatheter im mittleren Bereich des Ösophagus messen. C) Unter sonst gleichen Bedingungen ist der intrapleurale Druck bei Einatmung umso stärker negativ, je höher der Atemwiderstand ist. D) Die Differenz zwischen intrapleuralem und intrapulmonalem Druck wird überwiegend durch die Elastizität der Lunge bestimmt. ( ) 1: nur B und C sind richtig ( ) 2: nur B und D sind richtig ( ) 3: nur A, C und D sind richtig ( ) 4: nur B, C und D sind richtig ( ) 5: alle Aussagen sind richtig

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FRAGE 221 Bei einer alveolären Ventilation von 5,0 l/min betrage der alveoläre PCO2 5,0 kPa. Welchen Wert hat der alveoläre PCO2, wenn bei körperlicher Arbeit die alveoläre Ventilation und die CO2-Produktion verdoppelt werden? ( ) 1: 6,0 kPa ( ) 2: 5,5 kPa ( ) 3: 5,0 kPa ( ) 4: 2,5 kPa ( ) 5: 10 kPa FRAGE 222 Der renale Plasmafluss betrage 0,8 l/min, die Filtrationsfraktion 0,2 und die Wasserausscheidung 5 % der glomerulären Filtrationsrate. Wie viel Wasser pro Zeit wird resorbiert ? ( ) 1: 8 ml/min ( ) 2: 40 ml/min ( ) 3: 152 ml/min ( ) 4: 160 ml/min ( ) 5: kann aus diesen Angaben nicht errechnet werden FRAGE 223 Bei Grundumsatzbedingungen gilt für die Höhe des O2-Verbrauches pro 100 g Organgewebe: ( ) 1: Herz > Nieren > Gehirn > Skelettmuskel ( ) 2: Skelettmuskel > Herz > Nieren > Gehirn ( ) 3: Gehirn > Herz > Skelettmuskel > Nieren ( ) 4: Herz > Skelettmuskel > Nieren > Gehirn ( ) 5: Nieren > Herz > Gehirn > Skelettmuskel FRAGE 224 Bei einem gesunden jungen Mann mit einer der Norm entsprechenden glomerulären Filtrationsrate wurden folgende Werte gemessen (PAH = p-Aminohippursäure) : PAH-Konzentration im Blutplasma 2 mg/dl PAH-Konzentration im Urin 1250 mg/dl Harnzeitvolumen 1 ml/min Die tubuläre Transportrate für PAH liegt dann bei etwa : ( ) 1: 2500 mg/min ( ) 2: 625 mg/min ( ) 3: 500 mg/min ( ) 4: 10 mg/min ( ) 5: Keine der Angaben trifft zu

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FRAGE 225 Die Reninfreisetzung aus den juxtaglomerulären Zellen der Niere wird gehemmt durch (A) Drucksteigerung in den Vasa afferentia der Niere (B) Steigerung der renalen Sympathikusaktivität (C) Gabe von Angiotensin-I-converting-enzyme-Inhibitoren (D) vermehrte Bildung von Angiotensin II ( ) 1: nur D ist richtig ( ) 2: nur A und B sind richtig ( ) 3: nur A und D sind richtig ( ) 4: nur B und C sind richtig ( ) 5: nur A, B und C sind richtig FRAGE 226 Im folgenden Histogramm ist die Größe eines Parameters in der Strombahn des Körperkreislaufs angegeben. (A = Arterien, A’ = terminale Arterien und Arteriolen, K = Kapillaren, V’ = Venolen, V = Venen) Um welchen Parameter handelt es sich ? ( ) 1: Blutvolumen ( ) 2: Strömungsgeschwindigkeit ( ) 3: Strömungswiderstand ( ) 4: Gefäßoberfläche ( ) 5: Blutdruckamplitude FRAGE 227 Eine negative Basenabweichung (negativer„base excess“ BE) von -5mmol/l besteht bei einer ( ) 1: nicht-kompensierten respiratorischen Azidose ( ) 2: nicht-kompensierten nicht-respiratorischen Azidose ( ) 3: nicht-kompensierten respiratorischen Alkalose ( ) 4: nicht-kompensierten nicht-respiratorischen Alkalose ( ) 5: Hypoventilation FRAGE 228 Welche Angabe trifft normalerweise für das EKG (Indifferenztyp) nicht zu? ( ) 1: Die Erregungsleitung durch den AV-Knoten ist gleich der Dauer des PQ-Intervalls (PQ-Dauer). ( ) 2: Die Höhe der R-Zacke der Ableitung II beträgt etwa 1mV. ( ) 3: Die Erregungsrückbildung der Ventrikel ruft die T-Welle hervor. ( ) 4: Während der ST-Srecke sind die Ventrikel gleichmäßig und maximal erregt. ( ) 5: Der QRS-Komplex dauert weniger als 100 ms.

V V’ KA’A

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FRAGE 229 Um die isovolumetrische Anspannungszeit, die Austreibungszeit und die Diastolendauer des linken Ventrikels zu bestimmen, muss außer dem Druck im linken Ventrikel gleichzeitig registriert werden ( ) 1: die Änderungsgeschwindigkeit des Druckverlaufs (dp/dt) im linken Ventrikel ( ) 2: das EKG ( ) 3: das Phonokardiogramm ( ) 4: die Wandspannung ( ) 5: der Druck in der Aorta ascendens FRAGE 230 Welche Aussage trifft nicht zu ? Nach dem Aufstehen eines 170 cm großen Menschen aus horizontaler Körperlage ( ) 1 : ist der mittlere arterielle Druck in der A. dorsalis pedis um etwa 120 mmHg höher als in der Hirnrinde ( ) 2 : beträgt der Druck in der hydrostatischen Indifferenzebene der Vena cava ca. + 10 mmHg ( ) 3 : werden in den venösen Sinus des Gehirnes subatmosphärische Drücke gemessen ( ) 4 : steigt die mittlere arteriovenöse Druckdifferenz in der unteren Extremität langsam um ca. 90 mmHg an ( ) 5 : beträgt der zentralvenöse Druck ca. 0 mmHg FRAGE 231 Aktivierung von muskarinergen ACh-Rezeptoren führt am Sinusknoten zur A) vermehrten Bildung des Second messengers IP3. B) Erhöhung der Öffnungswahrscheinlichkeit von Kalium-Kanälen. C) vermehrten Bildung des Second messengers cAMP. D) einer Aktivierung der Adenylatzyklase. E) einer Hemmung der Adenylatzyklase. ( ) 1: nur A, C und D sind richtig ( ) 2: nur C und D sind richtig ( ) 3: nur B und E sind richtig ( ) 4: nur E ist richtig ( ) 5: nur B, C und D sind richtig FRAGE 232 Welche Aussage zum Glukosestoffwechsel ist falsch ? ( ) 1: Die Glukosekonzentration des Blutes liegt im Normalfall unter 180-200 mg/dl ( ) 2: Glukose wird im proximalen Tubulus mit Hilfe von Natrium-Glukose-Symportern resorbiert ( ) 3: Für Gesunde ergibt sich bei Nüchternheit ein tubuläres Load für Glukose von etwa 100 mg/min ( ) 4: Bei erhöhtem Sympathikotonus kann durch Aktivierung von ß-Rezeptoren die Glukosekonzentration im Blut ansteigen ( ) 5: Die Glukoseclearance der Niere ist beim Gesunden gleich der Inulinclearance

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FRAGE 233 Welche Aussagen sind richtig ? Makrophagen A: aktivieren T-Helferzellen durch Interleukin-2 B: nehmen Antigene durch Phagozytose auf und präsentieren Abbauprodukte an der Zelloberfläche C: binden den Fc - Anteil von IgG an Plasmamembran-Rezeptoren D: werden durch Interleukin-2 (IL-2) in ihrer Proliferation gehemmt E: besitzen Rezeptoren für Komplementfaktoren ( ) 1: nur A, B, C und E sind richtig ( ) 2: nur C und D sind richtig ( ) 3: nur B und E sind richtig ( ) 4: nur A und B sind richtig ( ) 5: nur B, C und E sind richtig FRAGE 234 Welche Aussagen zum Lungenkreislauf treffen zu ? A: Er zeichnet sich durch eine hohe passive Dehnbarkeit aus B: Hypoxie führt zur Vasokonstriktion C: Sein Widerstand beträgt weniger als 1/5 des Systemkreislaufs D: Die O2-Sättigung im Blut der Vv. pulmonales beträgt etwa 60%. E: Sein Widerstand steigt bei tiefer Ausatmung ( ) 1: nur A, B, C und E sind richtig ( ) 2: nur C und D sind richtig ( ) 3: nur B und E sind richtig ( ) 4: nur A und B sind richtig ( ) 5: nur B, C und E sind richtig FRAGE 235 Steigt die Impulsfrequenz in den Afferenzen der arteriellen Barorezeptoren, dann kommt es zur A: Erniedrigung des totalen peripheren Widerstandes B: Erhöhung des Atemwegswiderstandes C: Zunahme der Herzfrequenz D: Erhöhung der Venenkapazität E: Verlängerung der PQ-Strecke im EKG ( ) 1: nur A, B, D und E sind richtig ( ) 2: nur C ist richtig ( ) 3: nur B und E sind richtig ( ) 4: nur A, D und E sind richtig ( ) 5: nur A und E sind richtig

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FRAGE 236 Welche Aussage zu den Erythrozyten treffen zu ? A: Sie enthalten den quantitativ wichtigsten Nichtbicarbonatpuffer des Blutes B: Ihre mittlere Lebensdauer beträgt etwa 6 Wochen C: Blut enthält pro Milliliter etwa 5-6 Millionen Erythrozyten D: Ein Erythrozyt enthält etwa 30 Mikrogramm Hämoglobin E: Etwa 5 % der Erythrozyten des Blutes enthalten Zellkerne ( ) 1: nur A, C und D sind richtig ( ) 2: nur A ist richtig ( ) 3: nur A und D sind richtig ( ) 4: nur B, C und E sind richtig ( ) 5: nur D und E sind richtig FRAGE 237 Ein gesunder 30jähriger Proband hat ein Atemzugvolumen von 0,4 Liter und eine Atemfrequenz von 20 pro Minute. Welche der folgenden Angaben entspricht am wahrscheinlichsten seiner alveolären Ventilation ? ( ) 1: 8, 0 L / min ( ) 2: 5,0 L / min ( ) 3: 3,0 L / min ( ) 4: 6,0 L / min ( ) 5: 4,0 L / min FRAGE 238 Welche Aussagen über den intrapulmonalen und den intrapleuralen Druck (relativ zum Umgebungsdruck) treffen zu? A: Am Ende einer vertieften Ausatmung wird der intrapleurale Druck positiv. B: Änderungen des Intrapleuraldrucks lassen sich mit einem Ballonkatheter im mittleren Bereich des Ösophagus messen. C: Unter sonst gleichen Bedingungen ist der intrapleurale Druck bei Einatmung umso stärker negativ, je höher der Atemwiderstand ist. D: Die Differenz zwischen intrapleuralem und intrapulmonalem Druck wird überwiegend durch die Elastizität der Lunge bestimmt. E: Der intrapleurale Druck kann nie positiv sein. ( ) 1: nur B, C und D sind richtig ( ) 2: nur A und B sind richtig ( ) 3: nur C und D sind richtig ( ) 4: nur B, C, D und E sind richtig ( ) 5: nur D und E sind richtig

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FRAGE 239 Welche Aussage über ADH treffen zu ? A: Dehnung der Herzvorhöfe stimuliert die ADH-Ausschüttung B: ADH bewirkt eine vermehrte Wasserresorption im proximalen Konvolut des Nierentubulus C: ADH wird durch axonalen Transport vom Bildungsort abtransportiert D: Es wird im Hypophysenhinterlappen gespeichert E: Seine Ausschüttung steigt beim hypovolämischem Schock ( ) 1: nur A, C und D sind richtig ( ) 2: nur A und B sind richtig ( ) 3: nur C und D sind richtig ( ) 4: nur B, C, D und E sind richtig ( ) 5: nur C, D und E sind richtig FRAGE 240 Die Kreatininkonzentration A: ist im Endharn bei starker Diurese kleiner als im arteriellen Plasma B: ist im Lumen des distalen Tubulus mehrfach höher als im Lumen des proximalen Tubulus C: ist im Plasma der Nierenvenen ca. 20 % höher als im arteriellen Plasma D: des Primärharnes nimmt bei der Passage des proximalen Tubulus ab E: ist im Glomerulusfiltrat rund 20 % größer als arteriellen Plasma ( ) 1: nur A, C und D sind richtig ( ) 2: nur B ist richtig ( ) 3: nur B und D sind richtig ( ) 4: nur B, C, D und E sind richtig ( ) 5: nur A, D und E sind richtig FRAGE 241 Mit dem Ende der absoluten Refraktärperiode der Ventrikelmuskulatur A: sind wieder schnelle Natriumkanäle aktivierbar B: erreicht die Membranleitfähigkeit für Kaliumionen den niedrigsten Wert C: erreicht die Membranleitfähigkeit für Calciumionen (langsamer Calciumeinwärtstrom) den Maximalwert D: erreicht das Membranpotential den Wert des Ruhepotentials E: beginnt die spontane diastolische Depolarisation ( ) 1: nur A, C und D sind richtig ( ) 2: nur A ist richtig ( ) 3: nur B und D sind richtig ( ) 4: nur A, C, D und E sind richtig ( ) 5: nur A und E sind richtig FRAGE 242 Welcher der mit A – E markierten Punkte in dem dargestellten Druck-Volumen-Diagramm des linken Ventrikels zeigt die Höhe der Vorlast ? ( ) 1: Punkt A ( ) 2: Punkt B ( ) 3: Punkt C ( ) 4: Punkt D ( ) 5: Punkt E

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FRAGE 243 Welchen Einfluss hat die Atmung auf das Herz (Indifferenztyp)? Während der Inspiration A: kann es als Ausdruck einer respiratorischen Arrhythmie zu einer Bradykardie kommen B: vermindert sich die Amplitude des QRS-Komplexes in Ableitung I C: dreht sich die elektrische Herzachse nach links D: erhöht sich die Amplitude des QRS-Komplexes in Ableitung aVF E: nimmt der venöse Rückstrom zum linken Vorhof zu ( ) 1: nur C und D sind richtig ( ) 2: nur A und B sind richtig ( ) 3: nur B und D sind richtig ( ) 4: nur B, D und E sind richtig ( ) 5: nur A und E sind richtig FRAGE 244 Bei einer akuten Zunahme des enddiastolischen Volumens des linken Ventrikels von 120 ml auf 160 ml beobachtet man bei gleichbleibendem mittlerem Aortendruck: A: Zunahme der Wandspannung des Ventrikels B: Verringerung des Wirkungsgrades des Herzens C: Eine weitgehend unveränderte Auswurffraktion D: Zunahme der Auswurffraktion von 50% auf ca. 80%. E: Abnahme des Schlagvolumens aufgrund der erhöhten Vorlast ( ) 1: nur C und D sind richtig ( ) 2: nur A und B sind richtig ( ) 3: nur A und C sind richtig ( ) 4: nur A und E sind richtig ( ) 5: nur A und D sind richtig FRAGE 245 Die PAH Clearance betrage 0,75 Liter / min, die Filtrationsfraktion 0,18 und die Wasserausscheidung 5 % der glomerulären Filtrationsrate. Wie viel Wasser wird etwa ausgeschieden ? ( ) 1: 67 ml/min ( ) 2: 13,5 ml/min ( ) 3: 6,75 ml/min ( ) 4: 9 ml/min ( ) 5: 1,35 ml/min

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FRAGE 246 Folgende Werte wurden bei einem Patienten bestimmt: PAH-Konzentration im Urin: 630 mg/dl Kreatininkonzentration im Urin: 90 mg/100 ml Kreatininkonzentration im Plasma: 2,0 mg/100 ml PAH-Konzentration im Plasma: 2 mg/dl In 24 Stunden wurden 2880 ml Urin ausgeschieden. Wie groß war die Filtrationsfraktion der Niere? ( ) 1: 0,2 ( ) 2: 0,46 ( ) 3: 0,86 ( ) 4: 0,14 ( ) 5: 20 % FRAGE 247 Wie groß ist das Schlagvolumen des Herzens, wenn folgende Größen bei einem 25-jährigen Mann in körperlicher Ruhe gemessen werden? Arterielle und zentralvenöse Sauerstoffsättigung liegen im Normbereich. Herzfrequenz : 80/min, O2-Aufnahme : 320 ml/min, CO2-Abgabe: 270 ml/min Hämoglobinkonzentration: 155 g/l Hämatokrit: 0,46 ( ) 1: 40 ml ( ) 2: 64 ml ( ) 3: 70 ml ( ) 4: 80 ml ( ) 5: 90 ml FRAGE 248 Ein gesunder männlicher Proband hat eine Atemfrequenz von 14 pro Minute. Seine alveoläre Ventilation beträgt 5,6 L / min Wie groß ist etwa sein Atemzugvolumen ? ( ) 1: 350 ml ( ) 2: 450 ml ( ) 3: 550 ml ( ) 4: 650 ml ( ) 5: 750 ml

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FRAGE 249 Berechnen Sie den respiratorischen Quotienten (RQ) eines Patienten für folgende Bedingungen: CO2-Abgabe: 250 ml/min Herzschlagvolumen: 75 ml Herzfrequenz: 67 / min O2-Konzentration im Blut der V. pulmonalis: 19 ml/dl O2-Konzentration im Blut der A. pulmonalis: 13 ml/dl ( ) 1: 1,21 ( ) 2: 0,91 ( ) 3: 0,83 ( ) 4: 0,78 ( ) 5: 0,59 FRAGE 250 Für die Untersuchung der Nierenfunktion mit Hilfe von Inulin gelten die folgenden Aussagen: A) Inulin wird in der Niere überwiegend durch tubuläre Sekretion ausgeschieden. B) Die Inulinkonzentration im Plasma der efferenten Nierenarteriolen ist bei normaler glomerulärer Filtrationsrate etwa 95 % niedriger als im Plasma der afferenten Nierenarteriolen C) Die Inulinclearance des Nierengesunden beträgt etwa 20 % der Größe der PAH-Clearance. D) Die Inulinkonzentration im Plasma der efferenten Nierenarteriolen ist bei normaler glomerulärer Filtrationsrate etwa 20 % niedriger als im Plasma der afferenten Arteriolen E) Die glomerulär filtrierte Inulinmenge ist kleiner als die tubulär sezernierte Inulinmenge. ( ) 1: nur C ist richtig ( ) 2: nur A, C und E sind richtig ( ) 3: nur B und C sind richtig ( ) 4: nur A und C sind richtig ( ) 5: nur D und E sind richtig FRAGE 251 Welche Aussage zu T-Zellen trifft nicht zu ? ( ) 1: Zytotoxische T-Zellen zerstören körpereigene, Virus-infizierte Zellen ( ) 2: T-Helferzellen sind an der Aktivierung von B-Zellen beteiligt ( ) 3: Zytotoxische T-Zellen sind für die Überempfindlichkeitsreaktion vom Sofort-Typ verantwortlich ( ) 4: T-Helferzellen binden an von Makrophagen präsentierte Antigene im allgemeinen unter Beteiligung des Co-Rezeptors CD4 ( ) 5: Interleukin 2 wird von aktivierten T-Helferzellen sezerniert FRAGE 252 Während der normalen Inspiration des Menschen ( ) 1: kann der intrapleurale Druck positive Werte annehmen ( ) 2: wird der intrapleurale Raum durch die Thoraxerweiterung deutlich vergrößert ( ) 3: sinkt der Alveolardruck immer auf negative Werte ab ( ) 4: werden die Lungendehnungsrezeptoren gehemmt ( ) 5: nimmt die Compliance der Lunge zu

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FRAGE 253 Ein Proband hat in ein Spirometer 0,5 l ausgeatmet (Spirometertemperatur 20°C). Wie groß ist ungefähr das ausgeatmete Volumen (V) bei Körperbedingungen (BTPS) bzw. bei Standardbedingungen (STPD)

FRAGE 254 Welcher Mediator bewirkt eine Vasodilatation ? ( ) 1: Prostaglandin F2! ( ) 2: Angiotensin II ( ) 3: Bradykinin ( ) 4: Thromboxan A2 ( ) 5: Noradrenalin über !1-Rezeptoren FRAGE 255 Der Gefäßwiderstand der arteriellen Hirngefäße: ( ) 1: ist unabhängig vom Perfusionsdruck ( ) 2: steigt bei alveolärer Hyperventilation ( ) 3: steigt bei Zentralisation des Kreislaufs deutlich an ( ) 4: erhöht sich beim Aufstehen aus liegender Position um ca. 50 % ( ) 5: steigt mit zunehmender Aktivität der Hirnneurone FRAGE 256 Bei einer akuten Hypervolämie nach Trinken isotoner Elektrolytlösung erfolgt am ehesten: ( ) 1: positiv tubuloglomeruläre Rückkopplung ( ) 2: Abnahme der renalen Filtrationsfraktion ( ) 3: Zunahme der Aktionspotentialfrequenz in renalen Sympathikusfasern ( ) 4: Abfall des interstitiellen osmotischen Gradienten im Nierenmark ( ) 5: Hemmung der Atriopeptinsekretion FRAGE 257 Welche Aussage zur HCO3- Resorption im proximalen Nierentubulus trifft nicht zu? ( ) 1: Bei einer respiratorischen Alkalose wird von der filtrierten HCO3

- -Menge ein kleinerer Anteil als beim normalen Blut-pH-Wert resorbiert. ( ) 2: Sie sinkt bei Hemmung des Na+/H+-Antiporters der luminalen Membran des proximalen Tubulus. ( ) 3: Sie sinkt bei Gabe von Carboanhydrase-Hemmern (z.B. Acetazolamid). ( ) 4: HCO3

- wird an der luminalen Zellmembran mit Na+ kotransportiert. ( ) 5: Täglich werden etwa 4000 mmol HCO3

- resorbiert.

V(IBTPS) V(ISTPD)

( ) 1: 0,45 0,55 ( ) 2: 0,45 0,40 ( ) 3: 0,55 0,50 ( ) 4: 0,55 0,45 ( ) 5: 0,60 0,55

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71

FRAGE 258 Die Fibrinolyse wird aktiviert von ( ) 1: !-Makroglobulin ( ) 2: Antithrombin III ( ) 3: Cumarin-Derivaten ( ) 4: Kallikrein ( ) 5: Gerinnungsfaktor VIII FRAGE 259 Welche Aussage zum Herzzyklus eines gesunden 30-Jährigen trifft zu? ( ) 1: Das Volumen im linken Ventrikel ist am Ende der Austreibungsphase etwa gleich groß wie am Ende der Entspannungsphase. ( ) 2: Das endsystolische Volumen beträgt etwa 2/3 des enddiastolischen Volumens. ( ) 3: Das Schlagvolumen des linken Ventrikels ist im Mittel um etwa 1/3 größer als das des rechten Ventrikels. ( ) 4: In körperlicher Ruhe trägt die Vorhofkontraktion etwa 1/3 zur Ventrikelfüllung bei. ( ) 5: Am Beginn der T-Welle des EKG erreicht das Füllungsvolumen des rechten Ventrikels sein Maximum. FRAGE 260 Welche Aussage zu MHC Molekülen trifft nicht zu ? ( ) 1: MHC Moleküle der Klasse 2 werden auf aktivierten Makrophagen und B-Lymphozyten exprimiert ( ) 2: MHC Moleküle binden intrazellulär antigene Peptidfragmente und transportieren sie zur Plasmamembran ( ) 3: Die MHC Moleküle der Klasse 1 präsentieren Peptidfragmente die aus lysosomal prozessierten Fremdproteinen stammen ( ) 4: MHC Proteine sind in der Population hochpolymorph ( ) 5: MHC Moleküle der Klasse 2 binden das antigene Peptid in einem Spalt zwischen den N-terminalen Domänen von Alpha und Beta-Kette Frage 261 In einem arbeitenden Skelettmuskel treten eine Azidose, ein Abfall des O2-Partialdrucks sowie ein Anstieg des Gewebe-CO2-Partialdrucks auf. Diese Veränderungen führen zu ( ) 1: akutem Anstieg des 2,3-Bisphosphoglycerats in den Erythrocyten ( ) 2: erleichterter Desoxygenation des Hämoglobins ( ) 3: verbesserter Sauerstoffbindungsfähigkeit von Hämoglobin ( ) 4: verbesserter Löslichkeit von CO2 im Plasma ( ) 5: Verminderung des mittleren Erythrozytenvolumens

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Frage 262 Bei einem Mann, der normalerweise ein Atemzeitvolumen VE von 10 Liter pro Minute und eine Atemfrequenz f von 10/min hat, vergrößert sich der funktionelle Totraum infolge einer Lungenerkrankung von ursprünglich 0,2 L auf das Doppelte. Auf welchen Wert ist sein Atemzugvolumen VT angestiegen, wenn sich weder die alveoläre Belüftung VA noch die Atemfrequenz f geändert hat ? ( ) 1: 1,2 L ( ) 2: 1,4 L ( ) 3: 1,6 L ( ) 4: 1,8 L ( ) 5: 2,0 L Frage 263 Die mittlere Energiezufuhr mit den Nährstoffen beträgt pro Tag (24 Stunden) bei einem Probanden 18 MJ, wobei die Person 10% der Energie in mechanische Arbeit umwandelt. Eine mittlere (mechanische) Leistung von 1,8 MJ/Tag ist etwa gleich ( ) 1: 11 W ( ) 2: 21 W ( ) 3: 31 W ( ) 4: 41 W ( ) 5 51 W Frage 264 Ein Defekt der epithelialen Na+-Kanäle (EnaC) im Sammelrohr der Niere hat zur Folge, dass die Na+-Kanäle eine nicht regelbare, konstant hohe Offenwahrscheinlichkeit besitzen (Liddle-Syndrom). Welcher der Befunde ist als Folge dieses Defekts am wahrscheinlichsten? ( ) 1: hohe Aldosteronausschüttung ( ) 2: Hyperkaliämie ( ) 3: Hypokaliämie ( ) 4: Azidose ( ) 5: hohe Plasma-Reninkonzentrationen FRAGE 265 Welche Aussage zur HCO3

- Resorption im proximalen Nierentubulus trifft zu? ( ) 1: Bei einer respiratorischen Alkalose wird von der filtrierten HCO3

--Menge ein kleinerer Anteil als beim normalen Blut-pH-Wert resorbiert. ( ) 2: Sie steigt bei Hemmung des Na+/H+-Antiporters der luminalen Membran des proximalen Tubulus. ( ) 3: Sie steigt bei Gabe von Carboanhydrase-Hemmern (z.B. Acetazolamid). ( ) 4: HCO3

- wird an der luminalen Zellmembran mit Na+ kotransportiert. ( ) 5: Täglich werden höchstens etwa 400 mmol HCO3

- resorbiert. FRAGE 266 Welche Einheit hat das calorische Äquivalent ( ) 1: keine ( ) 2: Liter Sauerstoff pro Minute ( ) 3: KJ pro Minute ( ) 4: KJ pro Liter Sauerstoff ( ) 5: Liter Sauerstoff pro KJ

Page 251: Vegetative Physiologie

73

FRAGE 267 Welche Einheit hat die Hüfner-Zahl ( ) 1: Gramm ( ) 2: ml O2 ( ) 3: ml / g ( ) 4: mg / ml ( ) 5: g / dl FRAGE 268 Wie groß ist etwa die Sauerstoffkonzentration in einer zentralvenösen Blutprobe eines gesunden Probanden, wenn in der Blutprobe 5 Millionen Erythrozyten pro Mikroliter Blut gezählt wurden und der Färbekoeffizient 30 pg beträgt? ( ) 1: etwa 15 ml Sauerstoff pro dl Blut ( ) 2: etwa 15 ml Sauerstoff pro ml Blut ( ) 3: etwa 20 ml Sauerstoff pro dl Blut ( ) 4: etwa 20 ml Sauerstoff pro ml Blut ( ) 5: etwa 13 ml Sauerstoff pro dl Blut FRAGE 269 Folgende Werte wurden bestimmt: Kreatininkonzentration im Plasma 1 mg/dl, Kreatininkonzentration im Endharn 50 mg/dl Hämatokrit 0,5 Harnminutenvolumen 2 ml /min, PAH-Clearance: 600 ml / min Wie groß ist unter diesen Bedingungen etwa die Filtrationsfraktion der Nieren ( ) 1: 0,1 ( ) 2: 0,14 ( ) 3: 0,17 ( ) 4: 0,2 ( ) 5: 0,24 FRAGE 270 Welche Aussage zur lokalen Durchblutungsregulation trifft nicht zu ? ( ) 1: Die Durchblutung der arbeitenden Skelettmuskulatur wird ausschließlich über die Aktivierung von ß-Adrenozeptoren gesteigert. ( ) 2: Der Gefäßtonus kann durch Serotonin moduliert werden. ( ) 3: Die Stickstoffmonoxid-Freisetzung in kleinen Arterien und Arteriolen erfolgt u.a. schubspannungsabhängig. ( ) 4: Bereits unter Ruhebedingungen kommt es zu einer kontinuierlichen, basalen Stickstoffmonoxid- Freisetzung aus dem Endothel. ( ) 5: Eine Erhöhung des CO2-Partialdruckes sowie der Adenosin-Konzentration können in einigen Organen vasodilatatorisch wirken.

Page 252: Vegetative Physiologie

74

Frage 271 Welcher der folgenden Gerinnungsfaktoren bewirkt nach seiner Aktivierung die kovalente Vernetzung der Fibrinmonomere? ( ) 1: Faktor II ( ) 2: Faktor V ( ) 3: Faktor VII ( ) 4: Faktor XII ( ) 5: Faktor XIII Frage 272 Zur Prophylaxe arterieller Thrombosen erhalten Patienten als Dauermedikation Acetylsalicylsäure in geringer Dosierung. Die Thrombose-hemmende Wirkung von Acetylsalicylsäure beruht vor allem auf der ( ) 1: Hemmung der Carboxylierung von Gerinnungsfaktoren ( ) 2: Aktivierung von Antithrombin III ( ) 3: Verminderung der Thrombozytenzahl ( ) 4: Hemmung der Cyclooxygenase ( ) 5: Komplexierung von Ca2+- Ionen

Page 253: Vegetative Physiologie

75

L Ö S U N G E N

Frage Nr. 01 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 02 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 03 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 04 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 05 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 06 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 07 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 08 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 09 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 10 hat Lösung Nr. ( 3 )

Frage Nr. 11 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 12 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 13 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 14 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 15 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 16 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 17 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 18 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 19 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 20 hat Lösung Nr. ( 1 )

Frage Nr. 21 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 22 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 23 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 24 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 25 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 26 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 27 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 28 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 29 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 30 hat Lösung Nr. ( 4 )

Frage Nr. 31 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 32 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 33 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 34 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 35 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 36 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 37 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 38 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 39 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 40 hat Lösung Nr. ( 2 )

Frage Nr. 41 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 42 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 43 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 44 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 45 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 46 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 47 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 48 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 49 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 50 hat Lösung Nr. ( 4 )

Frage Nr. 51 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 52 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 53 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 54 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 55 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 56 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 57 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 58 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 59 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 60 hat Lösung Nr. ( 2 )

Frage Nr. 61 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 62 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 63 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 64 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 65 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 66 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 67 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 68 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 69 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 70 hat Lösung Nr. ( 4 )

Frage Nr. 71 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 72 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 73 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 74 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 75 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 76 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 77 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 78 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 79 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 80 hat Lösung Nr. ( 5 )

Page 254: Vegetative Physiologie

76

Frage Nr. 81 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 82 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 83 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 84 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 85 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 86 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 87 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 88 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 89 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 80 hat Lösung Nr. ( 4 )

Frage Nr. 91 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 92 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 93 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 94 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 95 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 96 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 97 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 98 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 99 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 100 hat Lösung Nr. ( 1 )

Frage Nr. 101 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 102 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 103 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 104 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 105 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 106 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 107 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 108 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 109 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 110 hat Lösung Nr. ( 3 )

Frage Nr. 111 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 112 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 113 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 114 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 115 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 116 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 117 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 118 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 119 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 120 hat Lösung Nr. ( 5 )

Frage Nr. 121 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 122 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 123 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 124 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 125 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 126 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 127 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 128 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 129 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 130 hat Lösung Nr. ( 3 )

Frage Nr. 131 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 132 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 133 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 134 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 135 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 136 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 137 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 138 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 139 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 140 hat Lösung Nr. ( 2 )

Frage Nr. 141 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 142 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 143 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 144 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 145 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 146 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 147 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 148 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 149 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 150 hat Lösung Nr. ( 2 )

Frage Nr. 151 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 152 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 153 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 154 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 155 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 156 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 157 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 158 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 159 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 160 hat Lösung Nr. ( 3 )

Page 255: Vegetative Physiologie

77

Frage Nr. 161 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 162 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 163 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 164 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 165 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 166 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 167 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 168 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 169 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 170 hat Lösung Nr. ( 4 )

Frage Nr. 171 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 172 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 173 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 174 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 175 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 176 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 177 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 178 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 179 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 180 hat Lösung Nr. ( 3 )

Frage Nr. 181 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 182 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 183 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 184 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 185 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 186 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 187 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 188 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 189 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 190 hat Lösung Nr. ( 5 )

Frage Nr. 191 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 192 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 193 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 194 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 195 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 196 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 197 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 198 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 199 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 200 hat Lösung Nr. ( 2 )

Frage Nr. 201 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 202 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 203 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 204 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 205 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 206 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 207 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 208 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 209 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 210 hat Lösung Nr. ( 3 )

Frage Nr. 211 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 212 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 213 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 214 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 215 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 216 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 217 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 218 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 219 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 220 hat Lösung Nr. ( 4 )

Frage Nr. 221 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 222 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 223 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 224 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 225 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 226 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 227 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 228 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 229 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 230 hat Lösung Nr. ( 4 )

Frage Nr. 231 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 232 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 233 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 234 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 235 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 236 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 237 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 238 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 239 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 240 hat Lösung Nr. ( 2 )

Page 256: Vegetative Physiologie

78

Frage Nr. 241 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 242 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 243 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 244 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 245 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 246 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 247 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 248 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 249 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 250 hat Lösung Nr. ( 1 )

Frage Nr. 251 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 252 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 253 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 254 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 255 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 256 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 257 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 258 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 259 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 260 hat Lösung Nr. ( 3 )

Frage Nr. 261 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 262 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 263 hat Lösung Nr. ( 2 ) Frage Nr. 264 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 265 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 266 hat Lösung Nr. ( 4 ) Frage Nr. 267 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 258 hat Lösung Nr. ( 1 ) Frage Nr. 269 hat Lösung Nr. ( 3 ) Frage Nr. 270 hat Lösung Nr. ( 1 )

Frage Nr. 271 hat Lösung Nr. ( 5 ) Frage Nr. 272 hat Lösung Nr. ( 4 )

Page 257: Vegetative Physiologie

Vegetative Physiologie, Fragensammlung

Michaela Bomheuer

6. Juli 2008

Page 258: Vegetative Physiologie

Inhaltsverzeichnis

1 Blut 2

2 Atmung 35

3 Energieumsatz 65

4 Niere 70

5 Saure- Base 89

6 Herz 98

7 Kreislauf 144

1

Page 259: Vegetative Physiologie

Kapitel 1

Blut

Frage 7

Beurteilen Sie folgende Aussagen uber die primare Hamostase

1. Bei der primaren Hamostase tritt eine Plattchenaggregation auf

• ist richtig,• da sich nach der Plattchenadhasion und der Ausbildung der Pseudo-

podien, durch ADP veranlasst wird das die Plattchen sich anheften.Es kommt zur Plattchenaggregation.

2. Ein Funktionstest fur die primare Hamostase ist die Bestimmung der Blu-tungszeit

• ist richtig,• da die Blutungszeit, invivio ist die Zeit zwischen einer Stichinzision

und dem Blutungsstillstand (primare Hamostase). Blutungszeit, invitroist die Zeit zwischen Blutentnahme und Fibrinbildung ausserhalb desGefasssystens. Dieses Verfahren wird kaum noch durchgefuhrt. Dabeiwird frisch entnommenen Bluts bei 37 C im Glasrohrchen als Suchtestfur Storungen im endogenen Gerinnungssystem oder bei Verbrauchs-koagulatiopathie.

3. Ein Funktionstest fur die primare Hamostase ist der Quick- Test

• ist falsch,• der Quick- Test ist ein Test ist um den extrinsischen Weg und die

gemeinsame Endstrecke des extrinsichen Systems (Fakor VII und X,V, II, I)

4. Die primare Hamostase fehlt bei der Hamophilie A

• ist falsch,• da es sich bei der Hamophilie A um einen Mangel des Faktor VIII

des Intrinischen (endogenen Weges) der Sekundaren Hamostase.

2

Page 260: Vegetative Physiologie

Frage 9

In vitro kann eine Blutgerinnung verhindert werden durch:

1. Heparin

• ist richtig,• es verlangert die Blutgerinnung in vitro und in vivo, da es die Wir-

kung von Antithrombin III verstarkt und mit werden alle an derBlutgerinnung beteiligten Proteasen inaktiviert (Proteasen des Ge-rinnungssystems: II, VII, IX, XI, XIII)

2. Calciumcitrat

• ist falsch• Calciumcitrat wird in den Osteoporosephrophylaxe eingesetzt, senkt

den pH- Wert.

3. Cumarin

• ist falsch• Cumarin und deren Derivate verhinder nur in vivo die Blutgerinnung.

Sie Verhindern die !- Carboxylierung der Vitamin- K abhangigenFaktoren II, VII, IX und X

4. Natriumoxalat

• ist richtig• Fur viele Reaktionen der Blutgerinnung sind Calciumionen von noten.

Daher konnen Calcium- Komplex- Bildner als Antikoagulationen invitro. In vivo wurde es aufgrund der Absenkung des Calciumspiegelssofort zur Tetanie.

5. EDTA

• ist richtig• gehort zu den Chelatbildnern und bindet Calcium.

Frage 14

Welche Aussage ist richtig?

1. Bei Patienten, die mit einem Vitamin- K- Antagonisten(Macumar) be-handelt werden, wird der Therapie- E"ekt durch die Bestimmung derBlutungszeit uberpruft.

• ist falsch• die Therapie von Cumarinderivaten kann mit dem Quick-Test, der

den exogenen Weg testest. Zu den Vitamin K Abhangigen Fakto-ren gehoren die Faktoren IX, X, II, VII. Die Blutungszeit dient derUberprufung der primaren Hamostase.

2. Macumar hemmt direkt die Blutgerinnung durch Inaktivierung der Fak-toren II, VII, IX, X

3

Page 261: Vegetative Physiologie

• ist falsch,• Macumar und andere Cumarinderivate hemmen die Blutgerinnung

uber Verhinderung der Vitamin K abhangigen !- Carboxylierung.

3. Calciumcitrat hemmt die Blutgerinnung in vivo

• ist falsch• Wird in der Prophylaxe bei Osteoporose gegeben.

4. Calciumcitrat hemmt die Blutgerinnung in vitro.

• ist falsch- s. oben

5. Heparin verstarkt die Antithrombin Wirkung

• ist richtig.• Antithrombin III wird in der Leber gebildet. Dieses Glykoprotein ist

ein klassischer Inaktivator von Serinproteasen, Wird zusatzlich Hepa-rin berreitgestellt, kommt es am AT-III zu einer Konformationsande-rung. Nun vermag es mit bis zu 1 000 fach gesteigerte A"nitat zuden Gerinnungsfaktoren und sie zu inaktivieren.

Frage 20

Ein erniedrigter Quick- Wert kann durch folgende Storungen verursacht sein:

1. Vitamin- K- Mangel

• ist richtig• zu den Vitamin K- Abhangigen Faktorn IX, X, VII, II. Diese Faktoren

gehoren zu dem extrischen Faktoren. Diese konnen uber den Quick-Wert getestet werden.

2. Hamophilie

• ist falsch• Hamophilie B ist ein Mangel an Faktor IX. Der Faktor IX gehort

zum endogenen (intrinsisches System) Weg. Dieser Weg kann mitdem PTT ermittelt werden.

3. Hypocalcamie

• ist falsch• Zwar sind einige Faktoren des Gerinnungssystem (Sekundare Hamo-

stase) nur wirksam im Komplex mit Calcium, dennoch gibt der Quick-test keine genaue Aussage uber den Calciumspiegel.

4. Thrombozytopenie

• ist falsch• die Begrundung ist ahnlich der der Hypocalcamie. Die Thromobc-

ten sind an der Blutgerinnung beteiltigt, aber es werden im nur dieFaktoren getestet.

4

Page 262: Vegetative Physiologie

5. Vitamin- B- 12

• ist falsch• Vitamin K nimmt durch die !- Carboxylierung Einfluss auf die Ge-

rinnungsfaktoren IX, X, VII, II.

Frage 32

Bei einem Transfusionszwischenfall infolge Unvertraglichkeit von Spender- undEmpfangerblut im ABO- System kann eine Hamolyse der agglutinierten Ery-throcyten ausgelost werden durch:

1. Supplement

• ist falsch• Supplement ist fur dem Coombs- Test zur Bestimmung vom Rhesus-

faktor von Bedeutung. Der Rhesusfaktor hat inkomplette Antikorpervom Typ IgG. Bei einem Transfusionszwischenfall kommt es zur Re-aktion von den Kompletten Antikorpern an den Erythrozytenober-flachen vom IgM Typ.

2. Agglomerine

• ist falsch• Agglomerine sind Zusammenballungen von Erythrozyten, die zu einer

schnelleren BSG fuhren. Diese Zusammenballungen entstehen ver-mehrt bei Infektionen.

3. Sakrament

• ist falsch• Sakramente gibte es in der Kirche.

4. Agglutinogene

• ist falsch• Agglutinogene sind zellspezifische Oberflachen antigene Oberflachen-

strukturen z.B, auf Blutzellen, an die sich agglutinierende Antikorperoder Lektine binden und dadurch eine Agglutination auslosen

5. Komplement

• ist richtig• Betrachten wir einen Transfusionszwischen fall kommt es uber die

IgM zur Aktivierung des Komplemetsystems. Transfusionszwischen-fall:Agglutination bei Transfusion eines ABO- inkompatibeln Erythrozy-tenkonsentrats z. B. der Blutgruppe A in eine Patienten mit der Blut-gruppe B reagieren die IgM Antikorper im Plasma mit den A- Antige-nen auf der Oberflache der Spendererythrocyten und fuhren zu derenAgglutionation Benachbarte Erythroytenmembranen werden durchdie Antikorper fest mit einander verbunden. Die Agglutinate sind

5

Page 263: Vegetative Physiologie

mechanisch so fest, dass sie den Stromungskraften im Gefasssytemswiederstehen und in den kleinen Gefassen stecken bleiben.Die Ery-throzyten hamolysieren durch zerreissen der Membran. HamolyseEine intravaskulare Hamolyse, die ggf. zu einer Rotfarbung vom Plas-ma und Urin fuhrt, beruht hauptsachlich auf der Aktivierung desKomplementssystems durch IgM- Komplexe und der Bildung vonMembrankomplexen.

Frage 35

Bei einer makrozytaren hyperchromen Anamie ist:

1. die O2- Kapazitat des Blutes erhoht

• ist falsch• die Angaben zur makrocytare hyperchrome Anamie ist von Hkt und

Hb abhangig

2. der mittlere korpuskulare Hamoglobingehalt (MCH) der Erythrocyten erhoht

• ist richtig•

MCH =[Hb]

Erythrozytenzahl

• Normwerte: 28! 34pg

• Ist MCH erhoht liegt eine hyperchrome Anamie vor. Dies kann beiFolsauremangel der Fall sein.

• Ist MCH erniederigt spricht man von der hypochrome Anamie. Dieskann eine Folge von Eisenmangel sein.

3. die Epo- Aktivitat im Plasma in der Regel erniedrigt ist

• ist falsch,• Epo ist ein Hormon der Niere, dass zur Bildung der Erythrocyten

ausgeschuttet wird.

4. das mittlere Zellvolumen der Erythrocyten ist vergrossert

• ist richtig• das mittlere Erythrozytenvolumen (MCV) liegt je nach Buch norma-

lerweise zwischen 84- 100 fl oder 80- 96 µm3

•MCV =

Hkt

Erythrozytenzahl

• Ist der MCV- Wert erniedrigt kommt es zu einer mikrozytaren Anamie.• Ist MCV erhoht spricht man von einer makrozytaren Anamie.

5. der Hamatokritwert erhoht

• ist falsch• warum? laut Losungsschema

6

Page 264: Vegetative Physiologie

Frage 41

1. Makrophagen bilden Interleukin 2

• ist falsch• Makrophagen bilden Interleukin 1. Das Interleukin 2 wird erst von

den durch das von Makrophagen gebildete Interleukin 1 aktiviertenT- Zellen gebildet

2. Erythrocyten tragen an ihrer Oberflache MCH- 1- Molekule

• ist falsch• MHC der Klasse I sind nur auf kernhaltigen Zellen zu finden. Ery-

throcten besitzen im reifen Zustand keinen Kern und somit auchkeine MHC I.

3. Makrophagen tragen an ihrer Oberflache MHC-2- Molekule

• ist richtig• da MHC II- Molekule sind auf Makrophagen und B- Zellen zu finden

4. Makrophagen bilden Immunglobuline der Klasse M

• ist falsch• Makrophagen gehoren zu den Antigen presentierenden Zellen. Sie

aktivieren die B- Zellen, die Antigene bilden und ausschutten.

5. Erythrozyten bilden Immunglobukin der Klasse E

• ist falsch• Erythrocyten besitzen Antikorper der Klasse M.

Frage 42

Welche der folgenden Aussagen uber die sekundare Hamostase ist falsch ?

1. Negativ geladene Oberflachen aktivieren den Gerinnungsfaktor XII

• ist eine richtige Aussage• Faktor XII wird durch partielles Thromboplastin und Kalziumionen

aktiviert. Beim PTT Test gibt man als Oberflachenaktivierende Sub-stanz Koalin hinzu.

2. In luftgeschlossenen Kunststo!spritzen gerinnt auch ohne gerinnungshem-mende Sto!e nicht

• ist eine falsche Aussage und somit anzukreuzen• die die Aktivierung der Gerinnung ist nicht vom Luftsauersto! abhanging.

Die Sekundare Hamostase wird aktiviert a) das schnelle extrinischeSystem durch den Tissue factor III aus dem Endothel und FaktorIV Kalziumionen aktiviert. Es wird eine Kasskade in gang gesetzt.Aktivierung VII und X. Nach der Aktivierung von Faktor X folgt

7

Page 265: Vegetative Physiologie

der gemeinsame Endweg. Der Intrinsische Weg wird uber partiek-kes Thromoplastin in Verbindung mit Kollagenstrukturen und Ober-flachenaktivatoren wie Kaolin und Sikiziumoxid stimuliert. Es han-delt sich um eine Kontaktaktivierung. Zunachst wird zusammen mitFaktor IV Calcium Faktor XII aktiviert. Daraufhin bewerkt die Um-wandlung Faktor XI zu XIa. Dadurch wird IX zu IXa umgewandelt.Faktor IXA beweikt zusammen mit Phospholipiden, Calciumionenudn Faktor VIIIa die Umwandlung die Umwandlung X zu Xa.

3. Cumarinderivate hemmen nitch die Fibrinsynthese

• ist eine richitge Aussage• Cumarinderivate wirken als Vitamin K Antagonisten und hemmen

die !- Carboxylierung der Gerinnungsfaktoren IX, X, VII und II

4. Cumarinderivate hemmen nicht in vitro die Blutgerinnung

• ist eine richtige Aussage• da Cumarinderivate die !- Carboxylierung der Vitamin K abhangi-

gen Gerinnungsfaktoren, kommt es nur im Lebenden zur Hemmungder Blutgerinnung

5. Plasmin

• ist eine richtige Aussage• Plasmin ist ein Serinprotease, die aus Plasminogen gebildet wird und

als Aufgabe die Spaltung von Fibrin hat.

Frage 43

Bei der Bestimmung der Hamoglobinkonzentration im Blut nach der Cyan-methamoglobin- Methode:

1. werden die Erythrozyten agglomeriert

• ist falsch• es wird ein Komplex von Cyan mit Hb gebildet, dabei die Erythrozy-

ten zerstort und dann die entsprechende Wellenlange bestimmt undes kommt nicht zur Zusammenballung von Erythrozyten,wie es beiEntzundungen der Fall ist.

2. werden die Erythrozyten zerstort

• ist richtig• die Probe wird zunachst hamolysiert. Das danach freigesetzte Hb

wird in Methamoglobin uberfuhrt, das anschliessend mit KCN dasfarbstabile Cyanhamoglobin bildet. Anschliessend wird die Extinkti-on bestimmt.

3. wird die Gerinnung durch Natriumcitrat gehemmt

• ist falsch

8

Page 266: Vegetative Physiologie

• Eine Gerinnungshemmung ist fur diese Untersuchungsmethode nichtiniziiert und es wird auch kein Natriumcitrat zugegeben.

4. wird die Extinktion der Erythrocyten gemessen

• ist falsch• Es wird die Extinktion des Cyanhamoglobinsgemessen. Die Erythro-

cyten werden in vorbereitenden Schritten zerstort.

5. wird die Zellatmung durch Natriumcyanid gehemmt.

• ist falsch• wird in vitro durchgefuhrt und zwar an zerstorten Zellen.

Frage 62

Mit dem Quick- Test uberpruft man:

1. die primare Hamostase

• ist falsch• Die primare Hamostase und die Bildung des reversibelen weissen

Thrombus kann durch die Blutungszeit (1-3 min) bestimmt wer-den. Der Quick- Test testet den exogenen (extrinsischen) Weg dersekundaren Hamostase.

2. das endogene System der sekundaren Hamostase

• ist falsch• es wird der exogene Weg getestet.

3. das exogene System der sekundaren Hamostase

• ist richtig• der Quick- Test testet das extrinsiche (exogene) System der Sekundaren

Hamostase. Es werden der Faktor VII und die gemeinsame End-strecke X,II,V, I getestet. Dem Citratplasma werden Calciumionenund Gewebsthromboplastin zugegeben.

4. das Vorliegen einer Hamophilie A

• ist falsch• es wird der exogene Weg getestet Faktor VII. Bei der Hamophilie A

liegt ein Storung des endogenen Systems vor und zwar ein Mangel anFaktor VIII.

5. die Cumarin- Therapie

• ist richtig• die von Cumarinderivaten gehemmte !- Carboxylierung der Vitamin-

K- abhangigen Gerinnungsfaktoren IX, X, VII, II, werden vom exo-genen System erfasst und konnen kontroliert werden.

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Page 267: Vegetative Physiologie

Frage 64

Nach Injektion von 6 mg eines in geloster Form vorliegenden Indikators zurBestimmung des Plasmavolumens stellt sich im Blutplasma eine konstante In-dikatorkonzentration von 22 mg/l ein. Wie gross ist das Blutvolumen, wenn Hkt0,36 betragt?Losungsweg

Indikatorkonzentration =Indikatormenge

P lasmavolumen

! Plasmavolumen =Indikatormenge

Indikatorkonzentration

Blutvolumen =Plasmavolumen

(1"Hkt)Das Ergebnis ist 4,7 l.

Frage 66

Im Blut einer Patientin wurden folgende Werte bestimmt:Hamotokrit: 0.32Hamoglobin: 10,8 g/dlErythrozyten:3.3 Mio. pro MikroliterWelche der nachfolgenden Aussagen beschreiben den Zustand vollstandig kor-rekt?

1. Hypochrome, normozytare Anamie, Oligozythamie, Hamodilution

• ist falsch•

MCH = [Hb]/Erythrozytenzahl

• Normwert: 30 pg errechneter Wert ist 32,7 pg• Hypochrom : ist wenn der MCH erniedrigt ist• Normocytar : MCV ist normwertig• Normwert: 86 bis 98 fl errechnet sind 96 fl•

MCV = Hkt/Ertythrochytenzahl

• Oligozythamie : Verminderte Erythrozytenzahl• Normwert: 4,8 bis 5,4 Mio gegebener Wert. 3.3 Mio pro Mikroliter• Hamudilution : Therapeutische Abnahme des Hkt im Verhaltnis zum

Plasmavolumen.• der gegeben Hkt ist 0.32 der Normwert ist bei Frauen 0.37 bis 0.48.

2. Normochrome, normocytare Anamie, Oligouythamie, Hamodilution

• ist richtig• MCH, MCV sind Normwertig, eine Oligozythamie liegt vor da die

Erythrozytenzahl erniedrigt ist und eine Hamodilution da der Hktniedrig ist

weitere Aussagen Begrundung s.o.

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Page 268: Vegetative Physiologie

Frage 67

Welche Aussage ist richtig?

1. Die partielle Thromboplastinzeit(PTT) ist bei einer Thrombozytopenieverlangert

• ist falsch• Thrombozytopenie ist eine Erkrankung bei der die Anzahl der Throm-

bozyten unter 150000/µl sinkt. Beim PTT wird aber nur das lang-same intrinsische Gerinnungssytem, mit dem Faktoren XII, XI, IX.VIII und die gemeinsame Endstrecke X, V, II, I.

2. die PTT ist bei einer Thrombozytopenie verkurzt

• ist falsch• Begrundung s.o.

3. Beim Quick- Test word dem Testansatz Kaolin zugesetzt

• ist falsch• fur die Aktivierung des extrinsischen System werden keine Ober-

flachen aktivierenden Sto!e zur Aktivierung benotig. Zum Quicktestwird dem Citratblut Gewebethromboplastin und Calciumionen zugesetzt

4. Thrombocytenbestandteile sind an der Aktivierung bestimmter Gerin-nungsfaktoren im intrinsischen System beteiligt

• ist richtig• Das langsame intrinsische System wird uber partielles Thrombopla-

stin, ein Phospholipid des Thrombozyten in Verbindung mit Kolla-genstrukturen und Oberflachenaktivatoren wie Kaolin und Siliziu-moxid stimuliert. Es handelt sich um eine Kontaktaktivierung

5. Mangel an Faktor XIII verlangert die Gerinnung im Quick- Test

• ist falsch• der Quick- Test testet dem extrinsischen Weg, Faktor XIII gehort

zum intrinsischen Weg und kann mit der PTT erfasst werden

Frage 80

An der primaren Hamostase sind beteiligt: Antwort: Alle Aussagen sind richtig.

• Sobald es in einem Blutgefass zu einer Verletzung des Endotheluberzu-ges kommt, heften sich die Plattchen an kollagene Bindegewebsfasern derWundrander.Hierbei kommt der vWF, einem Adhasions- Glykoprotein,das sich normalerweise im Plasma und in den Blutgefassen findet, eine be-sondere Bedeutung zu,da er die Anlagerung der Plattchen an die kollage-nen Fibrillen fordert. Durch die Adhasion wird eine Aktivierung und eine

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Page 269: Vegetative Physiologie

Formanderung der Plattchen verbund mit einer Steigerung der Membran-durchlassigkeit, ausgelost. Die Plattchen bilden Pseudopodien aus und le-gen sich eng aneinander. Es folgt die Freisetztung zahlreicher Substan-zen aus den Plattchengranula. ADP veranlasst Plattchen zur Anheftungund leitet so die Plattchenaggregation ein. Durch den Aktivierungsreizwird ans den Phospholipiden der Plattchenmembran Arachidonsaure frei-gesetzt, aus der enzymatisch uber Zwischenstufen das aggregationsforder-de Thomboxan A2 entsteht. Letzters verstarkt die Plattchenaggregationund ist wie Serotonin ein vasoconstrictorische Substanz, welche die glatteGefassmuskulatur von verletzten Arteriolen und Venolen zur Kontraktionveranlasst.

Frage 86

Welche der folgenden Molekule oder Ionen binden an das Eisenatom des Hamo-globins.

1. Kohlensto!dioxid

• ist falsch• Kohlendioxid bindet reversibel kovalent an die freien !- Aminogruppe

der Globinkette in Form von Carbamat.

2. Sauersto!

• ist richtig• Sauersto! bindet am Eisenatom des Hb

3. 2,3 Bisphophoglycerat

• ist falsch• lagert sich an der Wasser gefullten Pore als alosterischer E!ektor an.

4. Wassersto"onen

• ist falsch• Hb kann Protoniert werden und zwar an der freien Aminogruppe.

Dies dient der Sauersto!entladung.

5. Kohlenmonooxid

• ist richtig• die Substratspezifitat zu Kohlenmonooxid ist 25 000 fach hoher als

die des Sauersto!es zum Ham

Frage 89

Folgende Werte wurden an einem Patienten bestimmt:Suaersto!aufnahme: 400 ml /min; Erythrozytenzahl: 4 Mio pro Mikroliter; Farbe-koe"zient: 25 pgWie gross ist etwa die Sauersto!- Bindungskapazitat des Blutes?Losung

[HB] = Erythrozytenzahl ! F arbekoeffizient

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Page 270: Vegetative Physiologie

= 4 ! 1012prol ! 25 ! 10!12

= 100g/l

O2Kapazitat = [Hb] ! Hufnerzahl

= 100g/l ! 1, 34ml/g

= 134ml/l

Frage 91

Antikorper im Rh- System (Anti- D)

1. gehoren fast ausschliesslich zur Klasse der IgM

• ist falsch• die Antikorper des Rh- Sytem gehoren zum IgG System und sind

Plazentagangig. Daher werden bei Rheus neg Frauen die ein positivesKind geboren haben kurz nach der Geburt Anti D- gespritzt. Wurdedieses Anti D nicht inhiziert konnte es bei erneuter Schwangerschaftmit Rhesus positiven Kindern zur Todgeburt kommen, da Antikorpergegen das Kindliche Blut vorhanden sind.

2. konnen durch den Coombs- Test nachgewiesen werden

• ist richtig• direkter Coombstest : Nachweis von zellgebundenen Antikorper der

Klasse IgG. Es muss Supplement hinzugegeben werden, da es sichum inkomplette nicht agglutinerende Antikorper handelt;indirekterCoombstest :Nachweis von freien, nicht zellgebundenen Antikorpernder Klasse IgG.

3. werden von positiven Muttern unmittelbar nach der Entbindung von ei-nem Rh- negativen verabreicht

• ist falsch• Rhesus negativ heisst nur das dieser Antikorper nicht vorliegt. Be-

kommt eine Rhesus negative Mutter ein Rh neg. Kind besteht keineGefahr das sich gegen den Rhesusfaktor Antikorper bilden, da ja kei-ne Vorliegen. Bekommt hingegen eine Rhesus neg Frau ein positivesKind kann es zu einer Bildung kommen. Um dem vorzubeugen wer-den Rhesus neg. Frauen nach der Geburt von Rh neg. Kindern AntiD gespritzt.

4. werden bei Rh- Inkompabilitat vom Fetus gebildet

• ist falsch• wird von der Mutter gebildet, s. o.

5. fuhren bei rh- neg Menschen in der Regel zur intravaslan Hamolyse

• ist falsch• ist handelt sich um in komplette Antikorper. Es muss erst ein Kontakt

vorhanden gewessen sein bevor es zur Reaktion kommt.

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Page 271: Vegetative Physiologie

Frage 98

Welche Aussage tri!t nicht zu? Die PTT

1. ist bei Hamophilie B verlangert

• ist eine richtige Aussage• Bei den Hamophilien ist der langsame intrische System aufgrund von

Faktor VIII oder XI gestort. Der PTT uberpruft die Faktoren XII,XI, IX, VIII und die Endstrecke X, V, II, I.

2. ist bei erniedrigtem Quick stehts verlangert

• ist falsch• beide Test betrachten unterschiedliche Wegstrecken der Gerinnungs-

kaskade. Es kann zwar vorkommen, das in beiden Test eine Verande-rung vorliegt wenn die gemeinsame Endstrecke betro!en ist.

3. uberpruft die Aktivitat des intrisic system

• ist eine richtige Aussage• es werden beim PTT die Faktoren XII, XI, IX, VIII und die gemein-

same Endstrecke uberpruft (X, V, II, I)

4. ist bei einer erniedrigten Prothrombinaktivitat verlanger

• ist eine richtige Aussage• Prothrombin isr Faktor II der Blutgerinnung. Er wird Vitamin K

abhangig in der Leber gebildet und durch Prothrombinaktivator (ak-tivierte Faktor X, Faktor V, Calciumionen und Phospholipid) zuThrombin umgewandelt.

5. ist bei ausgepragtem Fibrinogenmangel verlangert

• ist eine richtig Aussage• Fibrinogen ist der letzte Schritt der Gerinnungskasade. Durch Throm-

bin (Faktor IIa) wird Fibrinogen (Faktor I ) in Faktor Ia umgewan-delt.

Frage 101

Welche Aussagen uber die Erythrocyten des menschlichen Blutes sind richtig?

1. der Durchmesser normaler Erythrocyten im Ausstrichpraparat liegt zwi-schen 6 und 8 µ m.

• ist richtig• Erythrocyten sind flache, kreisrunde und bikonkave Scheiben mit

7, 5µm Durchmesser.

2. Reticulocyten sind in der Regel kernhaltig

• ist falsch

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Page 272: Vegetative Physiologie

• Reticulocyten sind junge Erythrocyten, die in der Entwicklung zwi-schen den Normoblasten und den reifen Erythrocyten stehen, Wahr-scheinlich verlassen alle neu gebildeten Erythrocyten das Knochen-mark als Reticulocyten. In den kernlosen Reticulocyten findet nocheine weitere geringe Hb- Synthese statt, die dazu erforderlichen Zell-orgallen sind noch vorhanden ! diese Strukturen sind bei zirkulie-renden Reticulozyten gehen verloren

3. Unmittelbar nach grosseren Blutverlusten sinkt der Hamatokrit dratischab

• ist falsch• Hamatokrit: Die Erythrocyten stellen den grossten Anteil an Zellen

im Blut dar. Er betragt bei Mannern 45"52%, bei Frauen 37"48%.Steigt der Hamatokrit an (z.B. bei chronischer Hypoxie, Hohenakkli-mation, Flussigkeitsverlust, Polyglobulie des Neugeborenen), steigtauch die Viskositat des Blutes.

• AnderungdesHkt Der Hkt andert sichm wenn die Erythrocytenmen-ge im Korper erhoht ider vermindert ist, z.B. als Folge einer gestei-gerten bzw. verminder Bildung roter Blutzellen oder ihres beschleu-nigten Abbaus. Der Hkt andert sich aber auch bei verminderten bzw,erhohtem Flussigkeitsbestand und daher reduzierten kontrahierendenbzw. vergrossertem Plasmavolumen.

4. In reifen Erythrocyten wird ATP vorwiegend durch biologische Oxidationin den Mitochondrien gebildet

• ist falsch• In reifen Erythrocyten sind keine Zellorganellen vorhanden. Sie sind

lediglich zur Glykolyse befahigt.

5. Mannliche Sexualhormone (Androgene) verstarken die stimulierende Wir-kung von EPO auf die Erythrocytenbildung im Knochenmark

• ist richtig• Androgene greifen in die Sto!wechselaktivierung ein. Ist der Sto!-

wechsel aktiv, ist der Verbrauch an Sauersto! erhoht und es wirdmehr EPO gebraucht.

Frage 107

Ein Elternpaar hat 4 Kinder,Das erste hat die Blutgruppe Adas zweite hat Blutgruppe Bdas dritte hat die Blutgruppe 0das vierte hat die Blutgruppe AB.Welche Aussage uber die Blutgruppe der Eltern kann zutre!en?

• Losungsschema :

• Die Blutgruppe A und B werden kodominant vererbt. 0 rezessiv.

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Page 273: Vegetative Physiologie

– setzt man die oberen Angaben voraus haben die Eltern die Blutgrup-pe A/0 und B/0.

Frage 112

Welche Aussage der Bestimmung der partiellen Thromboplastinzeit sind richtig?

1. dem Plasma werden Kaolin, Kephalin und Kalziumionen zugesetzt

• ist richtig• Der Sto! Kaolin dient als oberflachenaktivierende Substanz. Kepha-

lin dient dem Ersatz des Platchenfaktor III und Calciumionen sindfur die Aktivierung der Calciumaktiven Komplexe notwendig.

2. der Normwert betragt 17 bis 24 s

• ist falsch• der Normwert liegt bei 35 bis 40 s

3. bei erniedrigtem Quick- Wert ist der PTT stehts erhoht

• ist falsch• der Quick- Test und der PTT sind nur in der Testung der Faktoren

I, II, V, X identisch. Der Quick- Wert testet den schnellen exogenenWeg und damit den Faktor VII. Der PTT testet XII, XI, IX, VIII.Somit werden 2 Systeme unabhangig von einander getestet. Es kannin beiden Test zu Veranderungen kommen, wenn die gemeinsameEndstrecke betro!en ist.

4. die Thrombocytenfunktion wird nicht gepruft

• ist richtig• s.o.

Frage 113

Welche Aussage ist richtig?

1. Die Antikorper des ABO- Systems sind Immunglobuline der Klasse G

• ist falsch• Das ABO- Sytem hat Antikorper der Klasse M. Man nennt diese

Antikorper agglutinierend. Es handelt sich um sogenannte kompletteAntikorper. Die Blutkorperchen der Gruppe A haben die Antikorpergegen die Blutgruppe B. Die Blutgruppe B enthalt die Antikorperder Blutgruppe A. Die Blutgruppe 0 hat keine Antigene und demnachUniversalspender. Auf ihren Blutkorperchen sind gegen die Blutgrup-pen A und B Antikorper vorhanden. Die Blutgruppe AB hat keineAntikorper gegen A und B und ist daher der Universalempfanger.

2. Rhesus- Antikorper werden nur von Rh- positiven Menschen gebildet

• ist falsch

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Page 274: Vegetative Physiologie

• bei Rh positiven Menschen liegt das Rhesusantigen vor und daherwurde die Bildung von Antikorpern zu einer Autoimunerkrankungfuhren. Bei Rhesus neg. kommt es erst zu Antikorperbildung nachErstkontakt (Geburt eines Rhesus pos. Kindes einer Frau, Bluttrans-fusion). Dies liegt daran, das es sich um indirekte Antikorper handeltund sie gehoren der Klasse G an.

3. Durch IgG kommt es zur Komplementaktivierung

• ist richtig

4. die Aktivierung von Komplement ist zur Agglutination von Erythrocytennotwendig

• ist falsch• die Agglutination von Erythrocten kommt auf Grund der vorhande-

nen kompletten Antikorper der Klasse M vorhanden.

5. Die Komplementaktivierung erfolgt nur durch Antigen. Antikorper- Kom-plexe

• ist falsch• Der klassische Weg wird aktiviert durch Antigen- Antikorper- Kom-

plexe. Hingegen kann der alternative Weg aktiviert werden durch diePolysaccharide der Bakterien.

Frage 117

Die Behandlung mit dem Antikoagulanz Dicumarol

1. wird ublicherweise mit dem Quick- Test kontrolliert

• ist richtig• Die Therapie mit Curmarinderivaten greift als Vitamin K- Antago-

nist in der !- Carboxylierung der Gerinnungsfaktoren IX, X, VII, IIan und verzogert somit die Gerinnung. Der Quick- Test testet dasschnelle exogene System und den Faktor VII und die gemeinsameEndstrecke X, V, II und I.

2. kann oral durchgefuhrt werden.

• ist richtig

3. Verlangert die Thromboplastinzeit

• ist richtig• Die Thromboplastinzeit ist eine andere Bezeichnung fur den Quick-

Wert. Die Norm liegt bei 100 %

4. Kann mit Vitamin K Gaben antagonisiert werden

• ist richtig• Durch Cumarin wird die Vitamin K- vermittelte Carboxylierung Ca2+-

abhangiger Gerinnungsfaktoren (II, V II, IX,X) in der Leber. Siewirden als kompetitive Antagonisten und somit kann die Wirkungvon Gabe von Vitamin K aufgehoben werden.

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Page 275: Vegetative Physiologie

Frage 121

Welche Sauersto!sattigung des Blutes ist zu erwarten wenn bei einer Hb- Kon-zentration von 15 g pro dl die Sauersto!konzentration im Blut 10 ml pro dlbetragt.

Losungsschema :

Sauerstoffsattigung =[O2]

Hufner ! Zahl/Hb

=10ml/dl

1, 34ml/g/15g/dl

=7, 46g/dl

15g/dl

= 49.5%

Frage 123

Welche Aussage uber Ig sind richtig?

1. Ig der Klasse G konnen mit dem indirketen Coombs- Test nachgewiesenwerden

• ist richtig• Der Coombs- Test ist ein serologischer Nachweis inkompletter An-

tikorper, gegen menschliche Erythrocyten gerichteter Antikorper (in-kompleter Hamagglutine)mit Antiglobinen, die gegen die beteiligtenAntikorper gerichtet sind.

• Direkter Coombs-Test: durch Agglutination von Patientenerythrocy-ten nach Zusatz von Antiglobinen als Nachweis von bereits an dieErythrozytenoberflache gebundenen Antikorpern

• Indirekter Coombs- Test: wird unter Verwendung von zunachst mitPatientenserum inkubierten Testerythrocyten zum Nachweis zirku-lierender Antikorper

2. IgG sind typische Antikorper im Rh- System

• ist richtig

3. IgM agglutinieren Erythrocyten nur mit Hilfe von Komplement

• ist falsch• Die IgM auf den Erythrocyten sind komplette Antikorper, die direkt

agglutinieren. Hingegen sind die Faktoren des Rhesussystem inkom-plette IgGs und dieses konnen erst nach erfolgtem Kontakt zu einerReaktion fuhren. Dabei muss das Komplemetsystem aktiviert wer-den.

4. IgM sind placentagangige Antikorper

• ist falsch• Plancentagangig sind die Antikorper der Klasse IgG.

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Page 276: Vegetative Physiologie

5. IgD konnen anaphylaktische Reaktionen auslosen

• ist falsch• Bei allergischen Reaktion sind unterschiedliche Antikorper beteiligt.

Bei der allergischen Reaktion von Typ I, dem Soforttyp sind IgE be-teiligt. Zielzellen sind in diesem Fall Mastzellen und basophile Granu-lozyten. Bei entsprechender Disposition mit bestimmten Antigenenreagiert der Organismus reagiert der Organismus mit starker IgE Bil-dung, wodurch es bei spateren Kontakten mit dem gleichen Antigenzur anaphylaktischen Reaktion kommen.Bei Reaktionen vom Allergie Typ II sidn IgG und IgM beteiligt.Diese binden an zellstandigen Antigenen. Folgen sind Opsonierungeund Aktivierung des Komplementssytems mit nachfolgender Cytoly-se. Dieses kann bei einem Transfusionszwischenfall auftretten.

Frage 125

Welche der aufgefuhrten Veranderungen sind als Folge einer Anamie bei man-gelhafter Eisenzufuhr zu erwarten?

1. Erhohung des HZV

• ist richtig

2. Erhohung der Sauersto!- Utilisation

• ist richtig

3. Erhohung der arteriellen Sauersto!konzentration

• ist falsch

4. Erniedrigung der venosen Sauersto!konzentration

• ist richtig

5. Linksverschiebung der Sauersto!bindungskurve des Blutes

• ist falsch• Es kommt zu einer Linksverschiebung des Blutes, wenn aufgrund von

Entzundungsreaktionen ein erhohter Bedarf and neurophilen Granu-lozyten besteht. Im Blut sind vermehrt fruhe Granulozyten im BB

Frage 131

Bei einer Therapie mit Cumarinderivaten

1. wird die Bildung von Fibrinogen in der Leber gehemmt

• ist falsch• Cumarinderivate hemmen kompetitiv die Vitamin K abhangigen Ge-

rinnungfaktoren und verhindert so die Carboxylierung. Zu den Vit-amin K abhanigen Faktoren gehoren IX, X, VII, II.

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Page 277: Vegetative Physiologie

2. ist mit einer Verkurzung des Quick- Wertes zu rechnen.

• ist falsch• das durch Cumarinderivate auch der Faktor VII, II, X gehemmt wer-

den ist, damit zu rechnen, dass er verlangert ist.

3. kann der PTT verlangert sein

• ist richtig• Das Intrinsiche und Extrinsche System haben eine gemeinsame End-

strecke. Cumarinderivate greifen auch in dieser Endstrecke an undzwar an den Faktoren X, II und I

4. wird der Plasmafaktor Antithrombin III aktiviert

• ist falsch• Heparin verstarkt die Wirkung von Antithrombin III. Antithrombin

III ist ein Inaktivator der Serinproteasen. Hauptsachlich kommt eszur Komplexbildung von Faktor IIa (Thrombin) und Faktor Xa

5. wird die Synthese der Gerinnungsfaktoren II, VII, IX, und X beeinflusst

• ist richtig• Cumarinderivate hemmen die Faktoren IX, X, VII, II, in dem es die

Vitamin- K- abhangige Carboxylierung verhindert wird.

Frage 134

Welche der folgenden Aussagen ist falsch?

1. Der osmotische Druck des Plasmas wird vorallem durch die Albuminkon-zentration bestimmt

• die Aussage ist falsch• Bei fest vorgegebenen Volumina der Flussigkeitsraume wird sich im

thermodynamischen Gleichgewicht anstelle der Volumenverschiebungeine Druckdi!erenz einstellen (osmotischer Druck). Dabei ist der Druckim Kompartiment mit der hoheren Konzentration an gelosten Teil-chen hoher, die Druckdi!erenz entspricht dem Druck, den die zusatz-lich enthaltenen Teilchen als ideales Gas im gleichen Volumen ausubenwurden

• Elektrolyte und andere niedermolekulare Bestandteile bestimmen imwesentlichen die osmotische Konzentration des Blutplasmas von etwa290mosm/kg. Der Beitrag der Proteine dazu ist etwa 1mosm/kggering

• Diese gesamte Osmolytkonzentration entspricht einem osmotischenDruck des Plasmas von ca. 750 kPa an einer fur Wasser durchlassi-genm aber fur die Solute nicht durchlassigen Membran.

2. Der osmotische Druck des Plasmas betragt ca. 7 atm.

• ist eine richtig Aussage

20

Page 278: Vegetative Physiologie

• 1 atm sind gleich 101 325 Pa ! 7 atm sind somit 709275 Pa; Litera-turwert ist ca. 750 kPa

3. Einige Tage nach einem grosseresn Blutverlust entwickelt sich eine Reti-kulzytose

• ist richtige Aussage• da nach einem Blutverlust im KM neue Erythrocyten gebildet werden

und als Reticulozyten an das Blut abgegeben werden

4. Die erniedrigung des pH- Wertes im Blut fuhrt zu einer Herabsetztung derO2- A!nitat

• ist eine richtige Aussage• die Sauersto"a!nitat ist das Sauersto"aufnahmevermogen des Hb

bei einem gegebenen Sauersto"partialdruckes. Die Sauersto"a!nitatist von dem pH- Wert und der Temperatur abhangig.

5. bei einer Polyglobulie ist in der Regel die Sauersto"kapazitat des Bluteserhoht

• ist richtig

Frage 136

Welche der Folgenden Membranbestandteile lassen sich in Erythrocytenmem-branen nachweisen?

1. Na/K- ATPase

• ist richtig

2. MHC- Proteine

• ist falsch• MHC I sind an allen kernhaltigen Zellen zufinden, Erythrocyten ha-

ben keinen Kern. MHC II sind nur auf B- Zellen und Makrophagenzufinden.

3. Glykoproteine mit antigener Wirkung

• ist richtig• die Glykoproteine des AB0- Systems

4. Na/H- Antiport

• ist richtig

5. Cholesterin

• ist richtig

21

Page 279: Vegetative Physiologie

Frage 142

Bei einer normochromen Anamien ist zwei Stunden nach Blutverlust

1. der Farbekoe!zient erhoht

• ist falsch• MCH = [Hb]

Erytrocytenzahl ; beschreibt das Verhaltnis zwischen Hb undder Anzahl von Erythrozyten. Bei einem Blutverlust nimmt beideszu gleichen Teilen ab und somit bleibt das Verhaltnis gleich.

2. ist die BSG normal

• ist falsch• da die Viskositat herabgesetzt ist andert sich die Sinkungsgeschwin-

digkeit.

3. die Sauersto"konzentration des arteriellen Blutes ist erniedrigt

• ist richtig• da weniger Hb zum Transport zur Verfugung steht

4. die Viskositat des Blutes herabgesetzt

• ist richtig• weniger Volumen

5. die O2- Kapazitat des Blutes normal

• ist falsch• Die Sauersto"kapazitat bezeichnet die Sauersto"menge, die bei einem

O2- Partialdruck von 100 mmHg eien CO2- Druck von 40 mmHgund Korpertemperatur an Hb gebunden ist. In vivo ist die Kapazitatabhanging von der Menge an Hb und der Sauersto"bindungsfahigkeitdes Hbs.Demnach ist die O2- Kapazitat veringer, da der Hb veringertist.

Frage 149

Mit dem Quick. Test kann man:

1. Storungen der Thrombozytenfunktion erfassen

• ist falsch• es werden die Faktoren des extrinsichen Gerinnungssytemskontrol-

liert. Die Faktoren VII und X, V, II, I kontrolliert. Zwar ist FaktorV von Thrombozytenfaktoren anhangig, dennoch wird vielmehr dasGerinnungssytem getest.

2. die Therapie mit Vitamin- K- Antagonisten

• ist richtig• Zu den Vitamin K- Abhangigen Faktoren gehoren die Faktoren IX,X,

VII, II und diese konnen uber den Quick- Test erfasst werden. s.o-

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Page 280: Vegetative Physiologie

3. auf Storungen des extrinsischen Gerinnungssystems ruckschliessen

• ist richtig• s. o.

4. einen Kalziummangel nachweisen

• ist falsch

5. auf Storung des intrinsischen Gerinnungssystem ruckschliessen

• ist falsch• das extrinsische System wird gepruft

Frage 152

An einer Blutprobe wurden bei der Bestimmung der BSG folgende Werte be-stimmt:nach einer Stunden 8 mmnach zwei Stunden 30 mmnach 24 Stunden 136 mmWelche Diagnose ist nach den vorliegenden Daten zu stellen.

1. Oligozythamie bei beschleunigter BSG

• ist falsch• Oligozythamie bezeichnet eine Veringerung der roten Blutkorper-

chen. Eine Beschleunigung der BSG kommt durch eine reversibelZusammenlagerung (Agglomeration) der Blutzellen zustande. Die-se wird ausgelost durch Agglomerine die nach bivalenter AdsorptionBrucken zwischen den Erythrozyten bilden. Zu den Agglomerinenzahlen neben verschiedenen Eiweissfraktionen des normalen Plasmas(Alpha-2- Makroglobulin, Alpha-2- Haptoglobin, Coeruloplasmin; Fi-brinogenkonzentration uber 10 g/l. Durch die Agglomeration. DieBSG ist daruber hinaus nach Erniedrigung des Hkt infolge der gleich-zeitigen Abnahme der Blutviskositat erhoht.

2. BSG- Erniedrigung bei Hamokonzentration

• ist falsch• Hamokonzentration ist eine Eindickung des Blutes aufgrund einer

Verminderung des Plasmawasser. Es liegt demnach keine Verande-rung an den Blutzellen vor.

3. Normale BSG bei Mikrozytose

• ist falsch• bei einer Mikrozytose ist das MCV erniedrigt, das die Erythrozyten

abnorm klein sind. Demnach haben die Erythrocyten eine Veranderte(verlangsamte) BSG.

4. Erhohte BSG bei Hamodilution

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Page 281: Vegetative Physiologie

• ist richtig• Hamodilution ist eine Senkung der Blutviskositat und damit steigt

die BSG (s.o.)

5. Erhohte BSG bei mikrozytarer Oligozythamie

• ist falsch• s.o

Frage 155

Ein positives Ergebnis des Minor Testes ist immer zu erwarten, wenn folgendeBlutgruppen bei einem Blutspender bzw,Empfanger vorliegen

1. Spender AB- Empfanger 0

• es kommt zu keiner Reaktion• Im Minor- Test wird das Spenderserum gegen die Empfangerery-

throcyten getest, d.h. die Antikorper des Spenders werden gegen dieEmpfangererythrocyten getestet. Im Spenderserum liegen keine An-tikorper bei der Blutgruppe AB vor und die Blutgruppe 0 tragt keineAntigene auf den Erythrocyten.

2. Spender 0- Empfanger A

• es kommt zu einer Reaktion• da im Spenderserum der Blutgruppe 0 Antikorper gegen die Blut-

gruppen A und B vorliegen.

3. Spender B und Empfanger A B

• es kommt zu einer Reaktion• da im Spenderserum die Antikorper gegen die Blutgruppe A vorlie-

gen.

4. Spender A- Empfanger 0

• es kommt zu keiner Reaktion• im Spenderserum liegt zwar der Antikorper gegen B vor, aber 0 tragt

keine entsprechenden Antigene

5. Spender AB- Empfanger B

• es kommt zu keiner Reaktion• es liegen im Serum keine Antikorper gegen A und B vor.

24

Page 282: Vegetative Physiologie

Frage 161

Der Quick- Test

1. ermoglicht die Beurteilung der Aktivitat der Gerinnungsfaktoren I,II, V,VII, IX und X

• ist falsch• Mit dem Quick- Test wird der schnell exogene Weg der Gerinnung

getestet. Faktor IX gehort zum endogenen Weg.

2. wird zur Kontrolle von Calciumantagonisten eingesetzt

• ist falsch• wird zur Kontrolle der Vitamin- K- Antagonisten eingesetzt.

3. kann Funktionsstorungen der Thrombocyten erfassen

• ist falsch

4. wird nach Heparinzugabe am Blutplasma durchgefuhrt

• ist falsch• Bei der Durchfuhrung des Quick-Testes wird den Citratlasma Calci-

umionen und Gewebethromboplastin zu gesetzt.

5. ermoglicht eine Beurteilung des intrinischen Systems

• ist falsch• es wird der extrinsische Weg getestet. s.o.

Frage 164

Nach einer intravenosen Injektion von 0,4 g eines geeigneten Indikators wirdnach seiner Venteilung im Kreislauf in einer Blutprobe eine Indikators wird nachseiner Verteilung im Kreislauf in einer Blutprobe eine Indikatorkonzentrationdes Plasmas von 125 mg /l gemessen.Wie gross ist das Blutvolumen?

• Losungsweg :

[Indikator] =Indikatormenge

P lasmavolumen

! Plasmavolumen =Indikatormenge

[Indiktor]

Blutvolumen =Plasmavolumen

1"Hkt

P lasmnavolumen =400mg

0.125mg/l

= 3, 2l

Blutvolumen =3, 2l

(1" 0.42)= 5.52l

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Page 283: Vegetative Physiologie

Frage 171

In welcher Zeile ist der Phanotyp fur die Blutgruppen des ABO- und des Rh-Systems eines Kindes den entsprechenden Phanotypen seiner Eltern richtig zu-geordnet?

1. Kind 0 Rh neg, Mutter A Rh pos, Vater A Rh pos

• ist richtig• Wenn bei Mutter und Vater eine A 0 Blutgruppe vorliegt kann das

Kind die Blutgruppe 0 haben. Der Rh pos Faktor wird dominat uberden Rh neg vererbt. Somit kann das Kind Rh neg sein, wenn beideEltern Dd sind

2. Kind B Rh neg, Mutter 0 Rh neg, B Rh pos

• ist richtig• Die Blutgruppen A und B werden kodominat vererbt und somit ist

B dominat uber 0. Der Rh pos Faktor wird dominat uber den Rhneg vererbt. Somit kann das Kind Rh neg sein, wenn beide ElternDd sind.In diesem Fall ist der Vater dd.

3. Kind A Rh pos, Mutter AB Rh pos, Vater 0 Rh neg

• ist richtig• Der Vater vererbt die Blutgruppe 0 und die Mutter die Blutgruppe

A, das Kind ist somit A0. Beim Rhesusfaktor s.o.

4. Kind A Rh neg, Mutter B Rh neg, Vater A Rh pos

• ist richtig• Bei der Mutter liegt die Blutgruppe B0 vor, sie vererbt ihre Blut-

gruppe 0. Der Vater die Blutgruppe A, diese wird dominat vererbt.• Beim Rh s.o.

5. Kind 0 Rh pos,Mutter A Rh neg, Vater 0 Rh pos

• ist richtig• Bei der Mutter liegt die Blutgruppe A0 vor,sie vererbt 0 und der

Vater hat die Blutgruppe 0.

Frage 172

Fur die Durchfuhrung des Quick- Testes werden u.a. benotigt:

1. Thrombozyten und Plasma mit Citrat- Zusatz

• ist falsch• Zu dem Citratplasma werden Calciumionen und Gewebethrombopla-

stin gegeben.

2. Serum mit Na-Citratzusatz

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Page 284: Vegetative Physiologie

• es wird Citratplasma verwendet

3. Heparinisiertes Plasma mit Na- Citrat- Zusatz und Calciumionen

• ist falsch• es wird zwar dem Plasna Na- Citrat und Calciumionen zugesetzt,

jedoch kein Heparin. Es wird Gewebethromboplastin hinzugegeben.Heparin bildet mit Antithrombin III einen Komplex und verstarktsomit die hemmende Wirkung um ein vielfaches. Die Hemmende Wir-kung setzt vorallem an IIa und Xa an.

4. Plasma mit Natrium-Citrat- Zusatz

• ist richtig• Begrundung s.o.

5. Erythrocyten, Thrombocyten und Plasma mit Natrium- Citrat- Zusatz

• ist falsch• Es wird Plasma mit Natrium-Citrat versetzt. Die Blutbestandteile

des Serums werden vorher ab zentrifugiert

Frage 174

Bei einer Transfusion von Blut mit unbekannten Rh- Eigenschaften ist die Im-munisierung eines Empfangers bezuglich der Partialantigene des Rh- Systemsam unwahrscheinlichsten, wenn folgender Genotyp des Empfangers vorliegt:

• Losung

• richtig ist: CcDdEeEs liegen alle moglichen Rhesuseigenschaften vor. Der Korper hat sich mitKoper eigenenen Eigenschaften vertraut gemacht und greift diese nicht an.

Frage 178

Der Hamoglobingehalt einer Blutgruppe betrage 12.6 g pro dl, die Sauersto!satti-gung 85 %.Wie gross ist der O2- Gehalt der Probe?

• Losungsschema :

O2Gehalt = Hb !O2 " Sattigung !Hufner " Zahl

= 12, 6g/dl ! 0.85 ! 1, 34ml/g

= 14, 2514ml/dl

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Page 285: Vegetative Physiologie

Frage 181

Welche Aussagen sind richtig?

1. Im Rh- System ist das Partialantigen D ein inkompletes Antigen

• ist falsch• Im Rh- System sind inkomplette Antikorper vom Typen IgG zu-

finden.IgD sind gemeinsam mit IgM als Oberflachenrezeptor auf B-Lymphocyten an deren Di!ernzierung beteiligt. Die Empfindlichkeitdes IgD gegenuber proteolytischen Enzymen ist grosser als die ande-rer Ig- Klassen.

2. Die IgM Antikorper des Rh- Systems sind inkomplette Antikorper

• ist falsch• Die IgM findet man als komplette Antikorper im AB0 System. Zum

Rh System gehoren inkomplette IgGs.

3. Hat ein Kind die Blutgruppe A, Rh neg, dann konnen weder Vater nochMutter die Blutgruppe B, Rh pos haben

• ist falsch• Der Rh pos wird zwar dominant vererbt, dennoch konnen die Eltern

die Allele Dd besitzen und nur d weiter geben. Liegen bei der Mut-ter oder Vater die Blutgruppe B0 vor und konnen die Blutgruppe 0vererben.

4. Eine Agglomeration tritt auf, wenn zellulare Antigene mit einem An-tikorper reagieren

• ist falsch• Zu einer Agglumeration kommt es bei entzundlichen Prozessen. Die

Agglumerine sind Plasmaproteine die nach bivalenter Adsorption Bruckenzwischen den Erythrozyten bilden. Zu den Agglomerinen zahlen ne-ben verschiedenen Eiweissfraktionen des normalen Plasmas (Alpha-2-Makroglobulin, Aopha-2- Haptoglobin, Coeruloplasmin, Fibrinogen-konzentration uber 10 g/l)

5. Bei der Anti- D- Prophylaxe wird der Rh neg Mutter kurz nach der Ent-bindung das Agglutinogen D gegeben

• ist falsch• Bei der Anti- D- Prophylaxe werden der Mutter nach der Geburt

Antikoper des Rh System gespritzt.

Frage 192

Mit welchen Reaktionen ist nach einem Transfusionszwischenfall bei Unver-traglichkeit im AB0- Sytem zu rechnen?

1. Aktivierung des Kallikrein- Kinin- Systems uber das Komplementsystemdurch die gebildeten Antigen- Antikorper-Komplexe

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Page 286: Vegetative Physiologie

• ist richtig• Transfusionszwischenfalle sind durch eine Bluttransfusion beim Empfanger

verursachte akute bis subakute pathophysiologische Reaktionen. Esgibt eine immunbedingten Transfusionzwischenfall. Dieser wird durchdie Blutgruppenantikorper im Empfangerblut; bei AB0- Inkompa-tibilitat als sofort ein einsetzende Hamolyse mit anaphylaktischenSchock. Ausserdem gibt es noch einen nicht immunbedingten Trans-fusionszwischenfall. Bei dem es aufgrund einer Verbrauchkoagulopa-thie durch Pyrogene, bakterielle Endotoxine oder Bakterien im Spen-derblut zu Reaktionen kommt.Durch die Bildung von Antigen- Antikorperreaktionen wird das Kom-plementsystem aktiviert und es kommt zur Lyse der entsprechendenZellen.

2. Aktivierung des Renin- Angiotensin- Aldosteronsystems uber das Kom-plementsystem durch die gebildeten Antikorper- Antigen- Komplexe

• ist falsch• es kommt durch die Aktivierung des Kallikrin- Kininssytems zu ei-

ner Inhibition des ACE, und somit zu einer verminderten Bildungvon Angiotensin II, einem Vasokonstriktor. Gleichsam wird durchdie Ausschuttung von Bradykinin kommt es zu einer verstarkten Va-sodilatation.

3. Storung der Mikrozirkulation durch agglutinierte Erythrocyten

• ist richtig• Bei Transfusionen eines AB0- inkompatiblen Erythrocytenkonzentra-

tes, z.B. der Blutgruppe A in einem Patienten mit der Blutgruppe B,reagieren die Anti- A- IgM- Antikorper im Plasma des Empfangersmit dem A- Antigen auf der Oberflache des Spendererythrocyten undfuhren zu einer Agglutination. Benachbarte Erythrocytenmembranenwerden durch die Antikorper fest miteinander verbunden. Die Ag-glutine sind mechanisch so fest, dass sie den STromungskraften imGefasssystem widerstehen und in den kleinen Gefassen stecken blei-ben.

4. Vasokonstriktion durch das gebildete Bradykinin

• ist falsch• Bradykinin ist ein Vasodilator und erhoht die Gefasspermeabilitat

5. Auslosung der Gerinnung nach Aktivierung von Faktor XII durch Kalli-krein.

• ist richtig• Durch den aktivierten Faktor XII wird Prakallikrein zu Kallikreinak-

tiviert.

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Page 287: Vegetative Physiologie

Frage 193

In welcher der nachfolgenden Datengruppen sind Werte zusammengestellt, diebei einem jungen Mann ein hypochrome, Mikrozytare Anamie charakteriesieren

• Losungsschema

• Zeile 2 ist richtig

• die aufgefuhrten Losungen sind nicht an gefuhrt, sondern nur der Losungs-ansatz

• HypochromeAnamie: bei einer hypochromen Anamie ist der Farbekoef-fizent (MCH) ist erniedrigt. Der Normwert liegt bei 28 ! 34pg und kannberechnet werden MCH = [Hb]

Erythrozytenzahl

• MikrozytareAnamie: Bei einer Mikrozytaren Anamie ist der MCV (Mitt-leres Erythroctenvolumen) erniedrigt. Der Normwert schwankt zwischeneinzelnen Lehrbuchern start, liegt zwischen 84!100µm3 und 80!96µm3.Der Wert kann errechnet werden MCV = Hkt

ERythrozytenzahl

Frage 195

Bei welcher Blutgruppenkombination ist ausschliesslich im Major- Test mit einerAgglutination zu rechnen.

• Losung 3 ist richtig, nur bei den Kombinationen Spender B und Empfanger0, oder der Kombination Spender A und Empfanger 0 und Spender ABund Blutgruppe 0 ist nur im Major- Test ist eine Reaktion zu erwarten

• im Major- Test werden Spender Erythrozyten mit dem Empfangerserumgetestet- d.h. die Antikorper des Empfangers werden gegen die Antikorperder Erythrocyten des Spenders getestet.

• Die Blutgruppe 0 ist der Universalspender, da auf der Oberflache seinerErythrocyten keine Antigene zu finden sind. Hingegen enthalt das SerumAntikorper gegen die Blutgruppe A und B.

Frage 198

Die Erniedrigung der O2- A!nitat des Hamoglobins:

1. kann durch die Abnahme der 2,3- DPG- Konzentration des Blutes verur-sacht sein

• ist falsch• 2,3- DPG ist ein E"ektor der allosterisch an der wassergefllten Po-

re des Hb bindet und damit die A!nitat des Sauersto"es zum Hberabsetzt um die O2- Abgabe im Gewebe erleichtert

2. tritt bei Hyperthermie auf

• ist falsch• die O2- A!nitat ist abhangig von O2-Partialdruckes, des pH- Wertes,

CO2- Partialdruckes und der 2,3- DPG-Konzentration

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Page 288: Vegetative Physiologie

3. kann Folge einer respiratorischen Azidose sein

• ist richtig• bei einer respiratorischen Azidose kommt es zu einer Erniedrung des

pH- Wertes. Die Protonen binden an die freie Aminogruppe der Hb-Untereinheit wie die carboxyterminalen Histidinseitenketten der !-Untereinheiten. Durch die Anderung der Konformation in die T-Formeinnehmen.

4. begunstige die O2- Abgabe vom Kapillarblut an das Gewebe

• ist richtig• s.o.

5. fuhrt zur Herabsetzung der O2- Kapazitat des Blutes

• ist falsch• die Sauersto!kapazitat ist eine Bezeichnung fur die Menge Sauersto!,

die bei einem Sauersto!druck von 100 mmHg einem CO2- Partial-drucks von 40 mmHg und einer Temperatur von ca. 30 C im Blutge-bunden ist; in vivo von der Sauersto!bindungsfahigkeit des Hb unddem Hb- Gehalt des Blutes abhangt.Demnach ist die Sauersto!kapazitat unabhangig von der Sauersto!A"nitat.

Frage 206

Fur die Bestimmung welcher Funktionsgrossen ist die Untersuchung von Blut-proben erforderlich?

• Mit einer Blutprobe werden bestimmt: RPF, BE, GFR, MCV.

• Nur die FRC ist uber die Atemvolumina zu bestimmen.

Frage 207

Unter welchen der genannten Bedingungen ist bei der Kreuzprobe mit einempositiven Ausfall des Major- und Minor- Testes zu rechen.

Spenderblutgruppe EmpfangerblutgruppeA ABAB A0 ABAB 0B 0

• bei keiner der genannten Blutgruppenkombination fallen Major- und Mi-nor Test positiv aus.

• Beim Major- Test werden die Erythrocyten gegen das Serum des Empfangers.Im Minor- Test testet man den Serum des Spenders gegen die Erythrocy-ten des Empfangers

31

Page 289: Vegetative Physiologie

Frage 210

In einer venosen Blutprobe mit normalem 2,3- DPG betrage der O2- Partial-druck 40 mmHg, der CO2- Partialdruck 47 mmHg und der pH- Wert 7,37. Wiegross ist die Sauersto!konzentration der Probe bei deinem Hb von 11 g/dl?

• Losungsschema :

[O2] = [Hb] !Hufner " Zahl !O2 " Sattigung

• 40mmHg = 5, 33kPa dies sind fur das venose Blut Normwerte

• schaut man in die O2- Bindungkurve, kann man ablesen das bei diesemWert eine Sauersto!sattigung von 73%

[O2] = 11g/dl ! 1, 34ml/Hb ! 0.73

= 10.76ml/dl

Frage 215

Welche Aussage tri!t nicht zu?Makrophagen

1. aktivieren T- Helferzellen durch Interleukin I

• ist richtig• Auf Makrophagen und B- Zellen finden wir MHC II. Kommt eine

Bindung zwischen einem MHC II und einem T- Zell- Rezeptor zu-stande, so sezerniert die aktivierte antigenprasintierenden Zelle, z.B. ein Makrophage das Cytokin Interleukin q als Sekundarsignal,das nun an den Il- 1- Rezeptor der T- Helferzellen binden und dieseaktivieren. Daraufhin wird die Synthese vin Oberflachenrezeptorenfur Interleukin-2 startet und gleichzeitig den oassenden Liganden Il-2 sezerniert. Diese autokrine Stimulation fuhrt zu einer Proliferation,sodass letztlich aus einer aktivierten Helferzelle ein ganzer Klon vonZellen entsteht.

2. nehmen grosse Antigene druch Phagocatose auf und prasentieren Abbau-produkte an der Zelloberflache

• ist richtig

3. binden den Fc- Teil von IgG an Plasmamembran- Rezeptoren

• ist richtig• Makrophagen und neutrophile Granulozyten exponieren membran-

durchspannende Fc- Rezeptoren, die auf der extrazellularen Seitezwei Ig- Domanen besitzen,Sie binden spezifisch an den Fc- Teil vonAk. Die !- Kette der Fc- Rezeptoren kann mit "- bzw.#- Kettenassozieren und konnen so Signalkaskaden aktivieren.

4. werden durch Interleukin 2 an ihrer Proliferation gehemmt

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Page 290: Vegetative Physiologie

• ist falsch• durch Il 2 werden B-Zellen und cytotoxischen T-Zellen aktiviert; es

kommt zu keiner neg. Ruckkopplung

5. besitzen Rezeptoren fur Komplemetfaktoren

• ist richtig• C3 kann Phagocyten anlocken.

Frage 233

Welche Aussagen sind richtig?

1. aktivieren T- Helferzellen durch Interleukin 2

• ist falsch• werden durch Il1 aktiviert und schutten Il 2 aus um B- und T- Zellen

zu aktivieren

2. nehmen Antigene durch Phagozytose auf und prasentieren Abbauproduktean der Zelloberflache

• ist richtig

3. binden an den Fc- Teil von IgG an Plasmamembranrezeptoren

• ist richtig• Begrundung s. Frage 215

4. werden durch Il 2 in ihter Proliferation gehemmt

• ist falsch• Begrundung s. Frage 215

5. besitzen Rezeptoren fur Komplementfaktoren

• ist richtig• Begrundung s. Frage 215

Frage 236

Welche Aussagen zu Erythrozyten tre!en zu?

1. Sie enthalten den quantitativ wichtigsten Nichtbicarbontpu!er des Blutes

• ist richtig• zu den wichtigsten Nichtbicarbonatpu!erzahlen das Hb, Plasmaei-

weiss und Phosphationen

2. ihre mittlere Lebensdauer betragt 6 Wochen

• ist falsch• die mittlere Lebensdauer betragt 17 Wochen

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Page 291: Vegetative Physiologie

3. Blut enthalt pro Milliliter etwa 5- 6 Mio Erythrocyten

• ist falsch• pro µ l Blut findet man ca. 4,5 - 5,4 Mio Erythrocyten

4. Ein Erythrocyt enthalt etwa 30 Mikrogramm Hb

• ist falsch• 13 bis 18 g/dl bei Mannern Hb

5. etwa 5% der Erythrozyten des Blutes enthalten Zellkerne

• ist falsch• Ausgereifte Erythrozyten sind kernlos

Frage 251

Welche Aussage zu T- Zellen tri!t nicht zu?

1. Zytotoxische T- Zellen zerstoren korpereigene, Virus- infizierte Zellen

• ist eine richtige Aussage• Cytotoxische T- Zellen versetzen infizierte Zellen den Todesstoss.

(Esterl Auflage 1, S.468). Solange ein Virus sich innerhalb einer Zellevermehrt, entgeht es dem Radar der T- Zell- Rezeptoren. Die Zelleprozessiert einen kleinen Teil der viralen Antigene und prasentiert sieauf der Zelloberflache druch MHC- Proteine, wo sie vin den T-Zell-Rezeptoren der Killerzellen erkannt werden.

2. T- Helferzellen sind an der Aktivierung der B- Zellen beteiligt

• ist eine richtige Aussage• Uber die Interleukin Kaskade.

3. Zytotoxische T- Zellen sind fur die Uberempfindlichkeitreaktion vom So-forttyp verantwortlich

• ist eine falsche Aussage• Reaktion vom Soforttyp werden durch IgE verantwortlich. Nach Erst-

kontakt werden die IgE gebildet und beim erneuten Kontakt werdensie uber die Gedachtniszellen ausgeschuttet

4. TH- Zellen binden an von Makrophagen prasentierte Antigene im allge-meinen unter Beteiligung des Co- Rezeptors CD4

• ist richtig

5. Il 2 wird von aktivierten T- Helferzellen sezerniert

• ist richtig• s.o. oder Frage 215

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Page 292: Vegetative Physiologie

Kapitel 2

Atmung

Frage 8

Welche der Aussagen ist richtig?

1. Restriktive Lungenfunktionsstorungen gehen mit einer Erhohung der Com-pliance einher

• ist falsch• Bei Restriktiven Lungenfunktionsstorungen kommt es zu einer Ab-

nahme der Compliance (Normwert: LungeundThorax = 0.1l/cmH2O;Thorax =0.2l/cmH2O;Lunge = 0.2l/cmH2O); es kommt zur Abnahe der Vi-talkapazitat(Normwert ca. 5.6l) und zur Abnahme des Atemgrenz-wertes.

2. Bei Sportlern ist die relative Sekundenkapazitat in der Regel grosser als100%

• ist falsch• Die Sekundenkapazitat ist das Volumen, das innerhalb von 1 s for-

ciert ausgeatmet werden kann. Der Probandm der an ein geschlosse-nes oder o!enes spirometrische System angeschlossen ist, atmet nachmaximaler Inspiration, kurzem Luftanhalten so schnell und tief wiemoglich aus,d.h. bezogen auf die Vitalkapazitat, angegeben. Fur denLungengesunden betragt die relative Sekundenkapazitat bis zu einemAlter von 50 Jahren 70! 80%, im hoheren Alter 65! 70%

3. Bei kombinierten Lungenfunktionsstorungen treten gleichzeitig eine al-veolar Hypoxie und Hypokapnie

• ist falsch• Unter einer Hypoxie versteht man einen Abfall des Sauersto!parti-

aldruckes in arteriellen Blutes unter 70 mmHg bzw. einer verminderGesamtsauersto!versorgung des Korpers oder bestimmter Korperre-gionen. Unter einer Hypokapnie versteht man einen Abfall des pCO2bei Hyperventilation; es kann dadurch zu einer respiratorischen Azi-dose kommen. Eine Hypoxie und eine Hypokapnie konnen nicht ne-beneinander auftreten.

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Page 293: Vegetative Physiologie

4. Bei der Lungenfunktionprufung wied eine Obstruktive Erhohung der Re-sitance angezeigt

• ist richtig• Bei einer obstruktiven Ventilationsstorung kommt es zu einer Zu-

nahme der Reistance (Normwert: 2cm ! s ! l!1), eine Abnahme derSekundenkapazitat und eine Abnahme des Atemgrenzwertes

5. Obstruktive Lungenfunktionsstorungen zeigen typischerweise keine Beein-flussung des Atemgrenzwerts

• ist falsch• der Atemgrenzwert sinkt

Frage 10

In Blutproben aus der Aorta und der Arteria pulmonalis wird eine O2- Sattigungvon 95% bzw. 60% bestimmt. Das Herzzeitvolumen betragt 5.6l/min, der Hb-Gehalt des Blutes 150g/l.Wie gross ist die O2- Aufnahme der Lunge?

• Losungsschema :

O2 "Aufnahme = O2 " V erbrauch

Fur den O2 " V erbrauch gilt:

O2 " V erbrauch = !O2 !Hb !Hufner " Zahl !HZV

= 0.35 ! 150g/l ! 1.34ml/g ! 5.6l/min

= 393, 96ml/min

Frage 16

Welche Aussage ist richtig?

1. Bei einer restriktiven Ventilationsstorung kann die relative Sekundenka-pazitat großer als 100% werden

• ist falsch• Die Sekundenkapazitat ist das Volumen, das innerhalb von 1 s for-

ciert ausgeatmet werden kann. Der Probandm der an ein geschlosse-nes oder o"enes spirometrische System angeschlossen ist, atmet nachmaximaler Inspiration, kurzem Luftanhalten so schnell und tief wiemoglich aus,d.h. bezogen auf die Vitalkapazitat, angegeben. Fur denLungengesunden betragt die relative Sekundenkapazitat bis zu ei-nem Alter von 50 Jahren 70" 80%, im hoheren Alter 65" 70%. DieSekundenkapazitat ist bei restriktiven Storungen unverandert.

2. Bei einer obstruktiven Ventilationsstorung kann die relative Sekundneka-pazitat grosser als 100% werden

• ist falsch

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Page 294: Vegetative Physiologie

• die Sekundenkapazitat sinkt

3. Die Compliance der Lunge betragt 2l/cmH2O

• ist falsch• die Compliance fur die Lunge betragt 0.2l/cm

4. Bei einer Restriktion ist die Volumendehnbarkeit von Lunge und/oderThorax eingeschrankt

• ist richtig• bei restriktive Ventilationsstorungen ist die Elastizitat von Lunge und

Thorax stark eingeschrankt, die Compliance ist verringert.

5. Bei Ruheatmung betragt der Atemwegswiderstand 0, 2cmH2O/l

• ist falsch• Die Resitance ist 2cmH2O/l.

Frage 17

Eine tiefe Inspiration

1. hat eine Verringerung des Totraumanteiles am Exspirationsvolumen zurFolge

• ist richtig

2. vergrossert die funktionelle Residualkapazitat

• ist falsch• Die Residualkapazitat betragt ca. 3l und bezeichnet, das Volumen,dass

nach einer normalen Exspiration in der Lunge verbleibt (Zusam-menfassung von exspiratorischem Reservevolumen und Residualvo-lumen).

FRC = ERV + RV

• Die FRC dient dem Atmungssytem als Pu!er. Durch Inspirationund Exspiration und die damit verbundenen Schwankungen von O2

und CO2 waren namlich auch die alveolaren Konzentrationen einemstandigen und fur die Ventilation ungunstigen Wechsel unterworfen.Durch die FRC wird das alveolare Gasmilieu weitgehend konastantgehalten.

3. behindert den venosen Ruckstrom zum Herzen

• ist falsch

4. kann zur Abnahme des alveolaren PCO2 fuhren

• ist richtig• Tiefe langsame Atemzuge erhohen die alveolare Ventilation und somit

sinkt der PCO2 und der PO2 steigt

37

Page 295: Vegetative Physiologie

5. fuhrt zu einer Zunahme des R- R- Abstandes im EKG

• ist falsch• Bei einer respiratorischen Arrhythmie schlagt das Herz beim Einat-

men schneller und bei der Ausatmung langsamer. Kennzeichned ist,dass die Arrhythmie bei Belastung verschwindet. Dieses ist physiolo-gisch im hohen Alter, bei Jugendlichen, bei Sportlern und Vagotoni-kern.

Frage 22

Im Blut eines Patienten wurden folgende Werte bestimmt:Hb = 15g/dlHkt = 45%Erythrozytenzahl = 5Mio/µlO2 !Konzentration = 8ml/dlWelche O2- Sattigung des Blutes liegt vor?

• Losungsschema :

O2 ! Sattigung =[O2]

Hb "Hufner ! Zahl

=8ml/dl

15g/dl " 1.34ml/g

= 0.398

Frage 29

Bei einer Lungenfunktionsprufung wurden folgende Daten bestimmt:AZV:0.5 l; VD:0.15 l; AMV: 8 l/minWie gross ist die alveolare Ventilation?

• Losungsschema :

V = (AZV ! VD) " AMV

AZV

= (0.5l ! 0.15l) " 8l/min

0.5l

= 5.6l/min

Frage 30

Welche der genannten Funktionsparameter sind bei rein obstruktiven Funkti-onsstorungen der Lunge zu erwarten?

1. Relative 1-s- Ausatmungskapazitat (ESK): 56%

• ist richtig• die ESK ist bei einer obstruktiven Storung erniedrigt

2. Compliance der Lunge 2l/kPa(0.2L/cmH2O)

38

Page 296: Vegetative Physiologie

• ist richtig• bei einer obstruktiven Ventialtionsstorung ist die Compliance un-

verandert, angegeben ist der Normwert.

3. Resistance: 0.3kPa ! s/l(3cmH2O ! s/l)

• ist richtig• bei obstruktiven Storungen ist die Resistance erhoht

4. PaO2 = 100mmHg

• ist falsch• der Sauersto!partialdruck ist erniedrigt

5. PaO2 = 34mmHg

• ist falsch• der PCO2 musste aufgrund der verschlechterten O2- Aufnahme erhoht

sein.

Frage 31

Wieviel Sauersto! wurde von 100 ml Blut an ein Gewebe abgegeben, wenn beieiner Hb- Konzentration von 149 g/l die O2- Sattigung im arteriellen Blut 100%und im venosen Blut 60% betragt?

• Losungsschema :

abgegebenerSauerstoff

Blutvolumen= Blutvolumen!Hb!Hufner"Zahl!"O2"Sattigung

= 100ml ! 149g/l ! 1.34ml/g ! 0.40

= 7.99ml

Frage 45

Berechnen Sie den respiratorischen Quotienten eines Pat. fur folgende Bedin-gungen:CO2- Abgabe: 210 ml/minLungendurchblutung: 5 l/minSauersto!konzentration in der V. pulmonalis: 20 ml/dlSauersto!konzentration in der A. pulmonalis: 15 ml/dl

• Losungsschema :

RQ =V CO2

V O2

=CO2 "Abgabe

O2 "Aufnahme

RQ =CO2 "Abgabe

O2 "Abgabe ! Lungendurchblutung

=210ml/min

5000ml/min ! 0.05ml/ml

= 0.84

39

Page 297: Vegetative Physiologie

Frage 48

Bei einem Pat. werden im arteriellen die folgenden Werte gemessen:Sauersto!partialdruck: 95 mmHgSauersto!sattigung:82%[O2] : 160mlO2/lBlutWelche der folgenden Aussagen tri!t am ehsten zu?

1. Zustand bei Anamie

• ist falsch• Anamie: Ist eine Erniedrigung der Hb- Konzentration, Erythrocyten-

zahl und/oder des Hkt unter die alter- und geschlechtsspezifischenReferenzwerte. Ist aus den gegeben Angaben nicht ersichtlich.

2. Zustand bei Lungenfunktionsstorungen

• ist falsch• bei Lungenfunktionsstorungen sind Lungenvolumina verandert.

3. Zustand nach CO- Vergiftung

• ist richtig• Kohlenmonooxidvergiftung: nach Inhalation von CO erfolgenden Sau-

ersto!verarmung des Organismus durch Bildung con Carboxyhamo-globin, entsteht durch die im Verleich zu O2 250 mal festere Bindungvon CO an Hb. Der Vergiftungsgrad ist abhangig von der Konzentra-tion. Dabei bindet das CO an Hb und verdrangt so den Sauersto!.Der Pat. wird hypoxisch. Erschwert wird die Diagnose durch einennormalen PO2. Lediglich der gemischt- venose PO2 fallt.

4. Blutdaten bei Hohenaufenthalt

• ist falsch• Hohenadaptation: ist eine reflektorische Steigerung der AF, es kommt

zu einer Linksverschiebung der Bindungskurve der Sauersto!bindungs-kurve. Die O2- Abgabe an das Gewebe ist erschwert. HF und HZVsind gesteigert. Eine verbesserte Sauersto!ausschopfung kompensiertin gewissen Grenzen einen niedrigen Partialdruck. Die avDO2 steigt

• Hohenakklimation: Nach etwa 1 Monat ununterbrochenem Hohen-aufenthalts steigen das Blutvolumen und der Hkt durch die Stimu-lation von EPO. Um vermehrt Sauersto! zu transportieren. Gleich-zeitig steigt die Konzentration von 2,3 DPG in den Erythrocyten.Es kommt zu einer Rechtsverschiebung der Sauersto!bindungskurveund einer erleichterten Sauersto!abgabe

5. normaler Zustand

• ist falsch

40

Page 298: Vegetative Physiologie

Frage 50

Bei einer Lunkenfunktionsuntersuchung wurden folgende Parameter unter ATPS-Bedingungen bestimmt:Totalkapazitat 5.5 lEinsekundenkapazitat 3.2 lrelative Einsekundenkapazitat 80%Inspiratorisches Resevervolumen 2 lAF 12/minAMV 7.2 l/minWelche der folgenden Werte sind aus diesen Angaben fur ATPS-Bedingungenrichtig abgeleitet?ATPS: Ambient temoerature pressure, saturated) Beschreibt die Verhaltnisse imSpirometer.Die Temperatur liegt bei 20 C; der Wasserdampfdruck bei 47 mmHg

1. Vitalkapazitat:4 l

• ist richtig•

relativeEinsekungenkapazitat =Sekundenkapazitat

V T

! V T =Sekundenkapazitat

relativeSekundenkapazitat

=3.2l

0.8= 4l

2. Residualvolumen: 1.5 l

• ist richtig•

RV = TK " V T

= 5.5l " 4l

= 1.5l

3. Funktionelle Residualkapazitat: 3.1 l

• ist falsch•

FRC = RV + ERV

AZV =AMV

AF

=7.2l/min

12/min

= 0.6l

ERV = V T "AZV " IRV

= 4l " 0.6l " 2l

41

Page 299: Vegetative Physiologie

= 1.4l

FRC = RV + ERV

= 1.5l + 1.4l

= 2.9l

4. Atemzugvolumen: 0.6 l

• ist richtig• s.o.

5. Exspiratorisches Reservevolumen: 1.6 l

• ist falsch• s.o.

Frage 56

Unter normalen Bedingungen wird der O2- Transport mit dem Blut zu einemOrgan halbiert durch die 50% Reduktion

1. des arteriellen PO2

• ist richtig

2. AMV

• ist richtig

3. [Hb]

• ist richtig

4. Organdurchblutung

• ist richtig

5. der O2- Fraktion des Inspirationgemisches

• ist richtig

Frage 57

Der O2- Partialdruck in den Alveolen eines gesunden, stehenden Probanden istim Bereich der Lungenspitzen besonders hoch, weil in den Lungenspitzen

• Losung :der Ventilations- Perfusions- Quotient ¿ 1 ist

• dies kommt aus einem geographischen Ungleichgewicht der Lungendurch-blutung zustande. Die Perfusion und Ventilation sind basal hoher als api-kal. Das Verhaltnis - / Perfusionsverhaltnis ist dagegen apikal hoher alsbasal

42

Page 300: Vegetative Physiologie

Frage 69

Welche Aussage ist richtig?

1. Die Atemgaspartialdrucke in den Alveolen bleiben beim Gesunden wahrendnormaler In- und Exspiration annahernd konstant

• ist richtig

Frage 70

Bei kurzzeitiger Hyperventilation

1. steigt die CO2 Abgabe bei annahernd gleichbleibender O2-Aufnahem

• ist richtig• bei alveolarer Ventilation steigt bei Hyperventilation uber den Bedarf! die Abatmung von CO2 steigt " Hypokapenie

2. sinkt der RQ

• ist falsch• Der Respiratorische Quotient ist das Verhaltnis von ausgeatmeten

Kohlendioxid und verbrauchtem Sauersto!. Der RQ ist abhangig vonder Art der aufgenommenen Nahctung. Er betagt fur Kohlenhydrate1; tierische Fett 0.7; Proteine 0.8. Mittelwert bei gemischter Kost istetwa 0.82.

3. wird kompensatorisch in der Niere vermehrt HCO3 reabsorbiert

• ist falsch• bei einer respiratorischen Alkalose (bei Hyperventilation) ist der Ge-

halt an CO2 im Blut gering und somit auch in den Tubuluszellen. Dieintrazellulare Carboanhydrase bildet also weniger Wassersto"onenund HCO3. Die Wassersto!sekretion durch den Na- H- Austauschernimmt ab! es wird demnach Bicarbonat resorbiert (zur Bicarbonat-Resorption werden ins Tubuluslumen sezernierte Protonen fur die Re-aktion der membranstandigen Carboanhydrase benotigt) und mehrBicarbonat ausgeschieden.

4. nimmt der CO2- Partialdruck im arteriellen Blut zu

• ist falsch• der PCO2 ab, s.o.

5. kommt es im Bereich der Hirngefassen zur Vasokontrition

• ist richtig

43

Page 301: Vegetative Physiologie

Frage 71

Wahrend der Lungenfunktionsprufung von 2 Pat. werden folgdende Werte bestimmt:Pat AF AZV TotraumvolumenA 20/min 300 ml 150 mlB 10 /min 600 ml 150 ml

Welche der folgenden Aussagen tri!t zu?Losungsschema :Pat 1:

V = AF (AZV ! VD)

= 20/min " (300ml ! 150ml)

= 3l/min

Totraumventilation = AF " VD

= 20/min " 150ml

= 3l/min

Pat B:

V = AF (AZV ! VD)

= 10/min(600ml ! 150ml)

= 4.5l/min

Totraumvolumen = AF " V D

= 1.5l/min

Die richtigen Antworten sind:

• Die alveolare Ventilation von Pat B ist grosser als die von Pat A

• Die Totraumventilation von Pat A ist grosser als die von Pat B

Frage 75

Um wieviele Pronzent nimmt etwa der Sauersto!gehalt des arteriellen Blutesab, wenn der arterielle PO2 von 95 mmHg auf 27 mmHg abfallt (pH= konstant7.4; 2,3- DPG Konzentration = normal)?

• Losung :Es sind 50%.

44

Page 302: Vegetative Physiologie

• Sauersto!bindungskurve. Die Reaktion des Sauersto!es mit dem Hb folgtdem MWG. D.h. doe Konzentration des physikalisch gelosten Sauersto!es,die nach dem Henry- Dalton. Gesetz dem Sauersto!partialdruckes propor-tional ist, bestimmt , welcher Anteil des Hb in Oxyhb uberfuhrt wird. Wirbezeichnen den Konzentrationsanteil als O2- Sattigung des Hb. Verwen-det man fur Oxyhb wieder die vereinfachte Schreibweise HbO2, gilt nachder Definition SO2 = HbO2

Hb SO2 wird gewohnlich in % angegeben. Nachdem MWG hangt die Sauersto!sattigung des Hb von dem jeweils gegebe-nen Sauersto!partialdruckes ab. Sauersto!halbsattigung ist der Druck beidem die Sauersto!sattigung 50%. Dies ist bei etwa 26 mmHg.

Frage 78

Fur Atemvolumina die unter ATPS- Bedingungen (20 C) untersucht wurden,errechnen sich fur BTPS hohere Werte, weil unter BTPS- Bedingungen

1. der Wasserdampfdruck hoher ist

• ist richtig• STPD- Bedingungen:

Es sind dies die physikalischen Standardbedingungen, bei denen dieVolumenabgaben auf Standardbedingungen, bei denen die physika-lischen Standardbedingungen, bei denen die Volumenangaben aufT = 273K, P = 760mmHg und PH2O (Trockenheit) werden.

• BTPS- Bedingeungen:Hierbei handelt es sich um die in der Lunge herrschenden Bedingun-gen, also T = 273 + 37 = 310K, P varrieren nach Massgabe desaktuellem Barometer druckes PB und PH2O = 47mmHg (Wasser-dampfsattigung bei 37 C)

• ATPS- Bedingungen:Hierunter versteht man die aktuellen Messbedingungen ausserhalbdes Korpers, sprich die Spirometerbedingungen. Die Bestimmung er-folgt bei Zimmertemperatur, aktuellen Barometerdruckes.

• bezogen in die allg. Gasgleichung:

V 1V 2

=T1 ! P2T2 ! P1

Mochte manvon Korperbedingungen in Standardbedingungen um-rechnen, kann man folgende Formel verwenden:

VSTPD

VBTPS=

273(PB " 47)310 ! 760

=PB " 47

863

2. die Temperatur hoher ist

• ist richtig• s.o.

3. Wasserdampfsattigung hoher ist

• ist falsch

45

Page 303: Vegetative Physiologie

• s.o.

4. die AF niedriger ist

• ist falsch• s.o. geht nicht in die Betrachtung mit ein

Frage 84

Welche der folgenden Befunde sind bei ausgepragter obstruktiver Ventilati-onsstorung zu erwarten?

1. flache und schnelle Atmung, verringte VK, verringerter Atemgrenzwert

• ist falsch• bei einer obstruktiven Lungenstorung kommt es zu einem verringer-

ten Atemgrenzwert, jedoch bleibt die Vk gleich

2. normale Vk, veringerter Einsekundenkapazitat, normaler Atemgrenzwert

• ist falsch• es stimmt,dass die Vk normal ist und die Einsekundenkapazitat ver-

ingert, jedoch sinkt der Atemgrenzwert

3. verringerte Einsekundenkapazitat, verringerter Atemgrenzwert, tiefe undlangsame Atmung

• ist richtig

4. flache und langsame Atmung, verminderte FRC, verminderter Atemgrenz-wert

• ist falsch• die Atmung ist langsam und tief und die Atemvolumina bleiben kon-

stant.

5. erhohte FRC, normales VK, normaler Atemgrenzwert

• ist falsch• die Atemvolumina bleiben gleich, die Vitalkapazitat bleibt auch gleich,

diese andert sich bei restriktiven Storungen

Frage 94

Welche Aussagen ist richtig?

1. desoxygeniertes Hb begunstig wegen seiner starkeren Aziditat die Bildungvon Bicarbonat

• ist falsch• das Hb dient als Transportmedium fur das Bicarbonat und transpor-

tiert diese in Form eines Anions

2. desoxygeniertes Hb ist saurer als oxygeniertes

46

Page 304: Vegetative Physiologie

• ist falsch

3. In den Kapillaren eines arbeitenden Skelettmuskels ist die CO2- Bin-dungsfahigkeit des Blutes grosser als in den Lungenkapillaren

• ist richtig

4. eine Linksverschiebung der Sauerso!bindungskurve findet man bei der Zu-nahme des PCO2 im Blut

• ist falsch• Eine Linksverschiebung der Sauersto!bindungskurve tritt auf der der

Kohlensto!dioxidgehalt sinkt, die Wassersto"onenkonzentration, die2,3 DPG- Konzentration, die Temperatur fallt und der pH- Wertsteigt. Die Sauersto!- A"nitat des Hb ist gesteigert, die Sauerstof-faufnahme in der Lunge ist begunstigt, die Abgabe aus der Geweneist erschwert

5. Eine Rechtsverlagerung der Sauersto!bindungskurve findet man bei Zu-nahme des pH- Wertes im Blut

• ist falsch• Zu einer rechts Verschiebung kommt bei erhohtem CO2, die Wasser-

sto"onenkonzentration, 2,3- DPG ist hoch, die Temperatur und derpH-Wert erniedrigt. Aufgrund der niedrigen Sauersto!a"nitat desHb kann der Sauersto! im peripheren Gewebe leichter abegegebenwerden.

Frage 97

Bei einem Pat. werden die folgenden BG- Werte des arteriellen Blutes gemessen:Sauersto!partialdruck: 95 mmHg

O2- Sattigung:97%Sauersto!konzentration:0.15Unter welcher der angegebenen Bedingungen sind diese Werte zu erwarten?

1. Anamie

• ist richtig• jede Herabsetzung der O2- Kapzitat des Blutes als Folge eines Blut-

verlustest oder Anamie sowie Methamoglobin oder einer CO- Vergif-tung fuhrt zu einer Herabsetzung der O2- Konzentration im arteriel-len Blut.

2. Lungenfunktionstorung, Hyperventilation, Hohenaufenthalt, Rechts- Links-Shunt

• ist falsch

47

Page 305: Vegetative Physiologie

Frage 102

Wahrend alveolarer Hyperventilation durch Steigerung des AZV

1. entfallen auf die Totraumventilation etwa 30% des gesamten AMV

• ist falsch• unter normal Bedinugen

VD = AZV ! 0.3

" VD = VD !AF = AMV ! 0.3

• da das AZV erhoht ist, aber das Totraumvolumen konstant ist, istder Faktor verandert

2. kann in der Anfangsphase der RQ grosser 1 sein

• ist richtig• bei Hyperventilation wird vermehrt CO2- abgeatmet, dieses stammt

aus den Gewebesspeicher und nicht aus einem erhohten Sto!wech-sel. Der Sauerverbrauch bleibt gleich das Gewebe- und Blut keinenzusatzlichen Sauersto! speichern konnen. In der der Ubergangsphasebis der CO2- Partialdruck im Gewebe erniedrigt ist findet man RQbis 1,4.

3. kann das AZV auf Kosten des IRV und der FRV vergrossert werden

• ist richtig•

V T = AZV + IRV + ERV

, solange VT- konstant bleibt und IRV, ERV erniedriegt werden

4. tritt eine arterielle Hypokapnie auf

• ist richtig• durch die erhohte CO2- Abatmung, kommt es zur Abnahme des Sau-

ersto!partialdruckes im arteriellen Blut

5. wird die Sauersto!bindungkapazitat des Blutes aufgrund der Erhohungdes alveolaren Sauersto!partialdruckes vergrossert

• ist falsch• Die Sauersto!kapazitat bezeichnet die Sauersto!menge, die bei einem

O2- Partialdruck von 100 mmHg einen CO2- Druck von 40 mmHgund Korpertemperatur an Hb gebunden ist. In vivo ist die Kapazitatabhanging von der Menge an Hb und der Sauersto!bindungsfahigkeitdes Hbs.

48

Page 306: Vegetative Physiologie

Frage 108

Welche der genannten Grossen nimmt bei einem Kustenbewohner wahren eines4 wochigen Aufenthalt in 4000 m uber Meereshohe ab?

1. O2- Kapazitat des Blutes

• ist falsch• Die Sauersto!kapazitat bezeichnet die Sauersto!menge, die bei ei-

nem O2- Partialdruck von 100 mmHg einen CO2- Druck von 40mmHg und Korpertemperatur an Hb gebunden ist. In vivo ist dieKapazitat abhanging von der Menge an Hb und der Sauersto!bin-dungsfahigkeit des Hbs. Es werden mehr Erythrocten produziert undsomit steigt die die Sausersto!bindungkapasitat. Da es sich bei derAnpassung uber einen langeren Zeitraum um eine Hohenaklimatisa-tion handelt, erhoht sich der HKT. Die Konzentration an 2.3- DPGin den Erythrocyten steigt. Es kommt zu einer Rechtsverschiebungder Bindungskurve.

2. die Erythrocytenzahl

• ist falsch• die Zahl der Erythrocyten zeigt. Da der PO2 geringer ist kommt es

zu einem Reiz zur Bildung von EPO.s.o.

3. AZV

• ist falsch• aufgrund der der bei der Hohenadaptation gesteigerten AF, steigt

das AMV.AMV = AZV ! AF

4. Intraeryhrocytare 2,3 Bisphosphoglyceratkonzentration

• ist falsch• sie steigt, s.o.

5. der BE- Wert des arteriellen Blutes

• ist richtig• sinkt. Zwar andert sich der BE bei kurzfristiger Anpassung nicht, da

es sich um eine respiratorische Alkalose handelt. Bei langeren Auf-enthalt kommt es zu einer renalen Kompensation und der pH-Wertnormalisisert sich. Der BE erniedrigt sich.

Frage 110

Wie gross ist die Sauersto!konzentration im zentralvenosen Blut, wenn folgendeWerte bekannt sind?

HZV = 80ml

HF = 100/min

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Page 307: Vegetative Physiologie

SauerstoffverbrauchderPerson = 400ml/min

arteriellenSauerstoffkonzentration = 0.16bzw.16ml/dl

• Losungsschema :

HZV =Sauerstoffaufnahme

avDO2

=Sauerstoffaufnahmen

([O2]a ! [O2]v]

" [O2]v =Sauerstoffaufnahme

HZV

= 0.16! 400ml

8000ml/min

= 11ml/dl

Cave! Einheiten.

Frage 119

Aus welchen der folgenden lasst sich die alveolare Ventilation berechnen?

• anatomischer Totraum

• AZV

• AF

• RV

• FRC

• Losung :Va = Vtotal ! VDeath

VD = VD #AF

VD = AZV # Fa ! Fex

Fa

Frage 122

Welche der folgenden Aussagen zur obstruktiven Ventilationstorung ist falsch?

1. Die relative Einsekundenkapazitat ist verringer

• ist eine richtig Aussage• Die Sekundenkapazitat ist das Volumen, das innerhalb von 1 s for-

ciert ausgeatmet werden kann. Der Probandm der an ein geschlosse-nes oder o!enes spirometrische System angeschlossen ist, atmet nachmaximaler Inspiration, kurzem Luftanhalten so schnell und tief wiemoglich aus,d.h. bezogen auf die Vitalkapazitat, angegeben. Fur denLungengesunden betragt die relative Sekundenkapazitat bis zu einemAlter von 50 Jahren 70! 80%, im hoheren Alter 65! 70%

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Page 308: Vegetative Physiologie

• bei einer obstruktiven Storung kommt es infolge der erhohten Stromungs-widerstande die Ausatmung verzogert und damit die relative Sekun-denkapazitat unter die genannten Werte geschenkt.

2. wahrend der Einatmung ist der intrapulmonale Druck grosser als normal

• ist eine richtige Aussage• Wahrend Atemruhe besteht ein negativer intrapleuraler Druck, dieser

ist bei ruhendem Thorax gleich 0., weil zwischen Mund und Alveola-ren eine Verbindung besteht uber die ein Druckausgleich moglich ist.Bei der Inspiration bewirkt der Stromungswiderstand, dass die Luftnicht schnell genug in den vergrosserten Alveolarraum einstromenkann. Daher muss der Druck in den Alveolaren abnehmen, d. h.negativ werden gegenuber dem Aussendruck. Diese Abnahme desintrapulmonalen Druckes wirkt sich auch auf den Pleuraspalt ausund fuhrt hier zu einer zusatzlichen Negativierung des intrapleuralenDruckes. Bei Exspiration kehren sich die Verhaltnisse um. Der in-traplumonale Druck wird positiv und vermidert die Negativitat desintrapleuralen Druckes.

• Bei einer obstruktiven Storung sind die Atemwege eingeengt und so-mit nehmen die Stromungswiderstande zu.

3. Der Atemgrenzwert ist unverandert

• ist eine falsche Aussage• es kommt zu einer Abnahme des Atemgrenzwertes

4. Die viskosen Atemwegswiderstande sind vermindert

• ist eine falsche Aussage• die Atemwiderstande sind erhoht.

5. Die maximale exspiratorische Atemstromstarke ist reduziert

• ist eine richtige Aussage• es kommt zur Verminderung der FEV1

Frage 126

Schatzen sie die Di!erenz der Sausersto!sattigung zwischen arteriellem und ge-mischt venosem Blut beim gesunden jugendlichen mit Hilfe folgender Daten ab:

HzV = 7l/min

Sauerstoffaufnahme = 0.35l/min

[Hb] = 150g/l

Hufner ! Zahl = 1.34ml/g

Die arteriovenose Sauersto!sattigungsdi!erenz betragt etwa:

51

Page 309: Vegetative Physiologie

• Losung :

HZV =Sauerstoffaufnahme

acDO2! avDO2 =

Sauerstoffaufnahme

HZV

=0.35l/min

7l/min= 0.05 = 50ml/l

Sauerstoffsattigungsdifferenz =avDO2

Hufnerzahl

[Hb]

=50ml

1.34ml/g

150g/l= 0.2487

Frage 127

Welche Aussagen uber intrapleuralen Druck, den intrapulmonalen Druck unddas intrapulmonale Gasvomlumen wahrend eines Atemzyklus tre!en zu?

1. Am Ende einer normalen Ausatmung gleicht der intrapulmonale Druckdem intrapleuralen Druck

• ist falsch•

Inspiration : PPleura,(effektiv) = PPleura,(statisch)Pintrapulmonal, (ins)

Exspiration : PPleura,(effektiv) = PPleura,(statisch) + Pintrapulmonal

2. Um bei der Ausatmung die Atemstromstarke steigern zu konnen, mussder intrapulonale Druck erhoht werden

• ist richtig• s.o.

3. Bei tiefer und beschleunigter Inspiration in der Lunge treten gleichsinnigeAngerungen des intrapleuralem und des intrapulmonalen Druckes auf

• ist richtig• Grundlage : Wahrend Atemruhe besteht ein negativer intrapleuraler

Druck, dieser ist bei ruhendem Thorax gleich 0., weil zwischen Mundund Alveolaren eine Verbindung besteht uber die ein Druckausgleichmoglich ist. Bei der Inspiration bewirkt der Stromungswiderstand,dass die Luft nicht schnell genug in den vergrosserten Alveolarraumeinstromen kann. Daher muss der Druck in den Alveolaren abnehmen,d. h. negativ werden gegenuber dem Aussendruck. Diese Abnahmedes intrapulmonalen Druckes wirkt sich auch auf den Pleuraspalt ausund fuhrt hier zu einer zusatzlichen Negativierung des intrapleuralenDruckes. Bei Exspiration kehren sich die Verhaltnisse um. Der in-traplumonale Druck wird positiv und vermidert die Negativitat desintrapleuralen Druckes.Wahrend der Inspiration ist der intrapulmonale Druck negativ. Erwird bei der Expsiration positv. Der intrapleurale Druck ist immernegativ. Die Negativierung ist jedoch abhanging von dem intrapul-monalen Druck.

52

Page 310: Vegetative Physiologie

4. Das am Ende einer normalen Inspiration in der Lunge vorhandene Gas-volumen ergibt sich aus der Di!erenz von Totalkapazitat und inspiratori-schem Reservevolumen.

•V T = AZV + IRV + ERV

5. Bei Abnahme der Compliance des Thorax ist der intrapleurale Druck amEnde einer normalen Ausatmung erniedrigt

• ist falsch

Frage 132

In welcher Zeile finden sie nur richtige Angaben uber die normalen alveolarenFraktionen (Fa) und (Pa) der Atemgase?

• Losung :Normwerte:

FO2 = 0.15

FACO2 = 0.05

PAO2 = 100mmHg

PACO2 = 40mmHg

Frage 137

Bei einem 35 jahrigen, 70 kg schweren, Patienten werden im Rahmen einer LuFofolgende Werte festgestellt:AZV:400 mlAF: 29/minIRV: 1850 mlERV: 1250 mlAlveolarer CO2- Partialdruck:40 mmHgWelche Schlussfolgerungen lassen sich aus diesen Werten ziehen?

1. das AMV betragt ca. 8 l/min

• ist richtig• AMV = AF ! AZV = 0.4l ! 20/min = 8l/min

2. Die Resitance ist erhoht

• ist falsch• ist aus den angegebenen Werten nicht zu ermitteln, da R = !P

V=

PP ul

Vist-

3. Es liegt eine alveolare Hyperventilation vor

• ist falsch• Zwar ist die Atemfrequenz erhoht, dennoch ist der PCO2 normwertig

53

Page 311: Vegetative Physiologie

4. die Ausdehnungsfahigkeit von Lunge und Thorax ist reduziert

• ist richtig• Die Vitalkapazitat (Normwert 5.6 l) kann ein Zeichen einer restrikti-

ven Storung sein. Mit Compliance kann alleine die Ausdehungsfahig-keit der Lunge erfasst werden. Die Vitalkapazitat ist zusatzlich vonder max. Erweiterungsfahigkeit des Thorax abhangig. Eine Einschrankungder VK kann also auch durch eine pulmonale oder durch eine extra-pulmonale Restriktion bedingt sein.

• Hier ist die VK erniedrigt

V K = AZV + IRV + ERV = 400ml + 1850ml + 1250ml = 3500ml

Frage 145

Bei der Untersuchung eines Pat. werden folgende Befunde erhoben:AF:15/min; AZV:0.4 l; Totraumvolumen 150 ml; Sauersto!arktion im Ausat-mungsgas 0.15.Wie gross ist die Aufnahme der Lunge?

• Losungsschema :

Sauerstoffaufnahme = AMV !"O2

= AF !AZV (FO2 " FA) = 15/min ! 0.4l ! (0.21" 0.15)= 0.36l/min

Frage 151

Die CO2- Abgabe einer Probanden betrage 270 ml/min, die O2- Aufnahme 300ml/min, die alveolare Ventilation 6 l/min und der Luftdruck 760 mmHgWie gross ist unter diesen Bedinungen der PCO2 in den Alveolen?

• Losungsschema

CO2 "Anteil =CO2 "Abgabe

alveolareV entilation=

0.27min/min

6l/min= 0.045

# CO2"Partialdruck =CO " 2"Abgabe ! (Luftdruck "Wasserdampfdruck

alveolareV entilation

=0.27l/min ! 713mmHg

6l/min= 32.085mmHg

Frage 157

Bei einer [Hb] von 12 g/dl und normaler [2.3- DPG] werden in einer Blutprobefolgende Daten bestimmt:PO2: 40 mmHg; PCO2: 46 mmHg; pH= 7.36; Sauersto!sattigung:70%Mit welchen [O2] ist in der Probe zu rechen?

• Losungsschema:

[O2] = Sauerstoffsattigung !Hb !Hufner " Zahl

= 0.7 ! 12g/dl ! 1.34ml/g = 11, 256

54

Page 312: Vegetative Physiologie

Frage 165

Welche Aussage zum respiratorischen Quotient sind richtig?

1. der RQ wird in ml/dl angegeben

• ist falsch• RQ = CO2!Abgabe

O2!Aufnahme und ist Dimensionslos

2. RQ nimmt am Beginn einer Hyperventilation ab

• ist falsch• Bei einer Hyperventilation steigt die aveloare Ventilation uber den

Bedarf, es wird vermehrt CO2 abgeatmet. Demnach steigt am Anfangeiner Hyperventilation der RQ an.

3. Die Grosse des RQ wird von der Menge der aufgenommenen Nahrungbestimmt

• ist falsch• die Art der Nahrung ist entscheidend fur die hohe des RQ. Der Wert

liegt bei Kohlenhydrat reicher Nahrung bei 1, bei Fett 0.7 und Pro-teinabbau 0.81 kann er fallen. Bei unserer Mischkost liegt er bei ca.0.87

4. das AMV kann mit Hilfe des RQ ermittelt werden

• ist falsch• AMV = AF !AZV

5. Den RQ erhalt man nach Division der O2- Aufnahme durch die gleichzeitgbestimmte CO2- Abgabe

• ist falsch• s.o.

Frage 168

Wie gross ist die Sauersto!menge in einer Blutprobe von 20 ml, deren [Hb] 15g/dl und deren Sauersto!sattigung 75% betragt.

• Losungsschema :

Sauerstoffmenge = Sauerstoffsattigung!Hb!Hufner"Zahl!Blutvolumen

= 0.75 ! 0.2l ! 15g/dl ! 1.34ml/g

= 3mlO2

55

Page 313: Vegetative Physiologie

Frage 169

Bei einem jugendlichen Pat. fuhrt eine Lungenfunktionsprufung zu folgendenWerten:Compliance Lunge+ Thorax: 1 l/kPa (0.1 l/cm HO)Resitance: 0.2 kPa * s/l ( 2 cm H2O * s/l)Welche der zugehorigen Werte fur die Vitalkapazitat, die absolute Sekundenka-pazitat und die alveolare Ventilation bei korperlicher Ruhe sind zu erwarten?

• Losungsschema :

• Vitalkapazitat:

V K = AZV ! IRC ! ERC

V K = TK/RV

• absolute Sekundenkapazitat:sind 70% der Vitalkapazitat

• alveolaren Ventilation:

Va = Vtotal " VD

Va = Vtotal ! VD !AF

Ergebnis: 4.5 l VK; 3.5 l abs. Sekundenkapazitat; 4.5 l/min alveolare Ventilaton

Frage 176

Die peripheren Chemorezeptoren mit Einfluss auf die Atmung werden aktiviertnach

1. Arterieller Hyperkapnie

• ist richtig• Unter einer Hyperkapnie versteht man eine Erhohung der arteriellen

PCO2 uber 45 mmHg. Es kommt zu einer Erhohung des Atemzeit-volumens. Dabei wird in der Regel sowohl das AZV als auch die AFvergrossert.

2. arterielle Hyperoxamie

• ist falsch• wird nicht von hohen Sauersto!werten angeregt

3. arterieller Hypoxie

• ist richtig• unter einer Hypoxie ist eine Verminderung der arteriellen PO2 im

Blut unter 70 mmHg

4. arterieller Hypokapnie

56

Page 314: Vegetative Physiologie

• ist falsch• bei einer Hypokapnie handelt es sich um eine Veringerung des PCO2.

Ist der PCO2- Wert niedrig, ist keine Steigerung der Atmung erforderlich-

5. arterieller Hypokapnie

• ist falsch• der Sauersto!partialdruck ist im Korpergewebe erhoht. Ein Atemsti-

mulus wird ausgelost durch: Einen hohen CO2- Partialdruck, Wasser-sto!, Adrenalin, TSH und hohen Sympahtikustonus. Ein erniedrigterSauersto!partialdruck, Fieber, Schwangerschaft und Schmerz habenauch aktivierende Wirkung.

Frage 184

Die Chemorezeptoren im Glomus carotikum werden aktiviert nach:

1. Abnahme der Sauersto!- Kapazitat des arteriellen Blutes

• ist falsch• Die Sauersto!kapazitat bezeichnet die Sauersto!menge, die bei ei-

nem O2- Partialdruck von 100 mmHg eien CO2- Druck von 40 mmHgund Korpertemperatur an Hb gebunden ist. In vivo ist die Kapazitatabhanging von der Menge an Hb und der Sauersto!bindungsfahig-keit des Hbs. Die Chemorezeptoren im Glomus caroticum reagierenmit einer Aktivitatszunahme, wenn der Sauersto!partialdruck sinkt,der CO2- Partialdrucksteigt und die Wassersto"onenkonzentrationzunimmt.

2. Zunahme des arteriellen Sauersto!- Druckes

• ist falsch• s.o.

3. Abnahme des arteriellen CO2- Druckes

• ist falsch• s.o

4. Abnahme des arteriellen Sauersto!- Druckes

• ist richtig• s.o.

5. Zunahme des pH-Wertes im arteriellen Blut

• ist falsch• s.o.

57

Page 315: Vegetative Physiologie

Frage 185

Folgende Werte wurden bei einer LuFo eines Patienten bestimmt:Resistance: 1.5 cm * s/lCompliance der Lunge: 0.1 l/cm H2OPaO2: 55 mmHgPaCO2: 47 mmHg

• LosungsansatzDie Resistance, die Compliance der Lunge sind erniedrigt, dieses lasstauf eine restriktive Lungenfunktionsstorung schliessen. Ausserdem ist derPaO2 erniedrigt unter 70 mmHg, dies lasst auf eine Hypoxie schliessen.Ausserdem ist der PaCO2 erhoht auf uber 40 mmHg, daher liegt eineHyperkapnie vor.

Frage 187

Bei der Untersuchung des Energieumsatzes eines Probanden wurden folgendeDaten bestimmt:AF:20/minAZV:0.5 lAktueller (BTPS-Bedingungen) Sauersto!- Verbrauch : 600 ml/min.Wie gross war die Sauersto!- Fraktion im exspirierten Gasgemisch?

• Losungsschema:

FO2ex = FO2in !O2 ! V erbrauch

AMVAMV = AZV "AF = 20/min " 0.5l = 10l/min

# FO2ex = 0.21! 0.6l/min

10l/min= 0.15

Frage 191

Bei der Bestimmung des umsatzes eines gesunden jungen Mannes im o!enenRespirationssystem wurden folgende Werte gemessen:AMV 8 l/min (STPD- Bedingungen)Inspiratorischer PO2 150 mmHgExspiratorischer PO2 110 mmHgAlveolarer Sauersto!partialdruck 100 mmHgDer Aktuelle Luftdruck betrug 760 mmHgWie gross war etwa der zugehorige Sauersto!verbrauch (fur STPD- Bedingun-gen)?

• Losungsschema :

Sauerstoffverbrauch ="PO2 "AMV

Luftdruck !Wasserdampfdruck

=40mmHg " 8l/min

713mmHg= 0.44l/min

58

Page 316: Vegetative Physiologie

Frage 199

Bei chronischer arterieller Hypoxie, ausgelost durch eine restriktive Funkti-onsstorung der Lunge, ist zu rechnen mit:

1. Abnahme des Blutvolumens

• ist falsch• Bei einer Hypoxie handelt es sich um eine Abnahme des PO2 im

arteriellen Blutes unter 70 mmHg, ausserdem liegt eine restriktiverStorung der Atemwege vor.

2. einer Hamokonzentration

• ist richtig• Der Hkt steigt an und es kommt zur Eindickung des Plasmas. Es

kommt aufgrund der Abnahme an Sauersto! zu einer vermehrtenBildung von roten Blutkorperchen und damit auch zu einer Erhohungdes Hkt

3. einer Zunahme des Farbekoe"zenten(MCH)

• ist falsch• MCH = [Hb]

Erythrocytenzahl , dadurch das die Erythrocytenzahl eineAntiproportionalitat zur MCH auf weist und diese steigt, fallt dieMCH( oder bleibt gleich wenn der Hb im gleichen Faktor steigt wiedie Erythrocytenzahl).

4. einer Polyglobulie

• ist richtig• bei einer Polyglobulie steigen die Erythrocytenkonzentration und der

Hkt. s.o.

5. einer Abnahme der 2.3- DPG- Konzentration des Blutes

• ist richtig• 2.3- DPG senkt die A"nitat von Sauersto! zum Hb- Tetramer durch

allosterische Hemmung und erleichtert dadurch die Abgabe an dasGewebe. Da aber durch die restriktive Storung weniger Sauersto!durch die Atemstorung(veringerte VK;TK; RV ) zur Verfugung ste-hen, wird durch die Verringerung der 2.3 -DGP- Konzentration dieA"nitat des Hb zum Sauersto! erhoht.

Frage 202

Bei der Lungenfunktionsstorung eines 20 jahrigen mannlichen Pat. normalerKonstitution (Grosse 1.75 m; Korpergewicht:75 kg) ergaben sich folgende Daten:FRC: 2,4 l; Resistance: 2 cm H2O s/l; TK: 4.5 l; Compliance der Lunge: 0.1 l/cmH2O

59

Page 317: Vegetative Physiologie

• Losungansatz :Die FRC ist erniedrigt (Normwert 3.2l); die Resitance ist normal, dieTK ist verringert(Normwert 7l), die Compliance ist veringert (Normwert0.2 l/cm H2O)- demnach handelt es sich um eine restriktive Ventilati-onsstorung.

Frage 212

Ein Erythrocyt enthalte 300 Mio Molekule Hb. Wieviel Sauersto!- Molekulewerden etwa im einzelnen Erythrocyten bei normaler Kopertemperatur undnormalem S-B- Status gebunden, wenn der Sauersto!druck 26 mmHg betragt?

• Losungsansatz :Bei einem Sauersto!druck von 26 mmHg liegt eine Sattigung von 50% vor,dies ist aus der Sauersto!bindungskurve ersichtlich (Lehrbucher). Ein Hbkann max. 4 Molekule Sauersto! binden !

gebundeneSauerstoffmolekle =300Mio " 4

2= 600Mio

Frage 216

Berechnen Sie das AMV aus den folgenden Angaben:V = 5l/minAF: 15/minVD = 0.2Das AMV betragt:

• Losungsschema :Formel AMV:

AMV = AF "AZV

! AZV = Va + VD

! AMV = Va + VD "AF

= 5l/min + 0.2 " 15/min = 8l/min

Frage 217

Bei einer Messung mit der He- Verdunnungsmethode sei das Spirometervolumen5 l, die anfangliche fraktionelle He- Konzentration im Spirometer (FHe) 0.12.Nach maximaler Exspiration wird der Proband mit dem Spirometer verbunden,in dem nach 15- 20 tiefen Atemzugen einen Heliumkonzentration gemessen wird.Wie gross ist das RV?

• Losungsschema :

RV " [He]ex = Spirometervolumen " [He]in

!RV =

Spirometervolumen " ([He]in# [He]ex

[He]ex

= 5l(0.12# 0.1)/0.1 = 1l

60

Page 318: Vegetative Physiologie

Frage 220

Welche Aussagen sind richtig uber intrapulmonalen und intrapleuralen Druck(relativ zum Umgebungsdruck) tre!en zu?

1. Am Ende einer vertieften Ausatmung wird der intrapleurale Druck positiv

• ist falsch• der intrapleurale Druck ist negtiv. Seine Negativitat verringert sich

bei Ausatmung vom den Betrag des intrapulmonalen Druckes

2. Anderungen des Intrapleuralendrucks lassen sich mit einem Ballonkathe-der im mittleren Bereich des Oesophagus messen

• ist richtig

3. Unter sonst gleichen Bedingungen ist der intrapleurale Druck beim Ein-atmung um so starker neg., je hoher der Atemwiderstand ist

• ist richtig• Muller- Versuch: Nach Verschluss der Atemwege versucht der Pro-

band max. zu inspirieren. Es ergeben sich negative subatmosphari-sche Alevolardrucke von bis zu !75mmHg.

• Valsalva- Pressversuch: Nach Verschluss der Atemwege versucht derProband max. zu exspirieren. Die alveolaren Drucke (bis 112 mHg, jenach Lungenvolumen) sind dabei ein Mass fur die Leistungsfahigkeitder Atemmuskulatur.

• Aufgrund der elastischen Konstruktion der Lunge bleiben die transpul-monalen Druckdi!erenzen in beiden Fallen gleich.

4. Die Di!erenz zwischen intrapleuralem und intrapulmonalen Druck wirduberwiegend durch die Elastizitat der Lunge bestimmt

• ist richtig• s.o.

Frage 221

Bei einer alveolaren Ventilation von 5 l/min betrage der alveolare PCO2 5 kPa.Welchen Wert hat der alveolare PCO2, wenn bei korperlicher Arbeit die al-veolare Ventilation und die CO2 Produktion verdoppelt werden?

• Losungsschema :

Frage 237

Ein gesunder 30 jahriger Proband hat ein AZV von 0.4 l und eine AF von 20/min. Welche der folgenden Angaben entspricht am wahrscheinlichsten seineralveolaren Ventilation?

61

Page 319: Vegetative Physiologie

• Losungsschema:VD = VD !AF

VD = 150ml ! 20/min

= 3000ml/min

AMV = AZV !AF

= 0.4l ! 20/min

= 8l/min

Va = AMV " VD

= 8l/min" 3l/min

= 5l/min

Frage 238

Welche Aussagen uber den intrapulmonalen und den intrapleuralen Druck (re-lativ zum Umgebungsdruck) tre!en zu ?

1. Am Ende einer vertieften Ausatmung wird der intrapleurale Druck positiv

• ist falsch• der intrapleurale Druck ist negtiv. Seine Negativitat verringert sich

bei Ausatmung vom den Betrag des intrapulmonalen Druckes

2. Anderungen des Intrapleuralendrucks lassen sich mit einem Ballonkathe-der im mittleren Bereich des Oesophagus messen

• ist richtig

3. Unter sonst gleichen Bedingungen ist der intrapleurale Druck beim Ein-atmung um so starker neg., je hoher der Atemwiderstand ist

• ist richtig• Muller- Versuch: Nach Verschluss der Atemwege versucht der Pro-

band max. zu inspirieren. Es ergeben sich negative subatmosphari-sche Alevolardrucke von bis zu "75mmHg.

• Valsalva- Pressversuch: Nach Verschluss der Atemwege versucht derProband max. zu exspirieren. Die alveolaren Drucke (bis 112 mHg, jenach Lungenvolumen) sind dabei ein Mass fur die Leistungsfahigkeitder Atemmuskulatur.

• Aufgrund der elastischen Konstruktion der Lunge bleiben die transpul-monalen Druckdi!erenzen in beiden Fallen gleich.

4. Die Di!erenz zwischen intrapleuralem und intrapulmonalen Druck wirduberwiegend durch die Elastizitat der Lunge bestimmt

• ist richtig

62

Page 320: Vegetative Physiologie

• s.o.

5. Der intrapleuraler Druck kann bei normaler Inspiration und Exspirationnie positiv sein.

• ist meinens erachtens richtig- laut Losungsschema falsch• Der intrapulmonale Druck ist nur wahrend der Inspiration neg. Der

intrapleurale Druck ist immer neg.

Frage 248

Ein gesunder mannerlicher Proband hat eine AF von 14/min. Seine alveolareVentilation betragt 5.6 l/min.Wie gross ist etwa ein AZV?

• Losungsschema : Voraussetzung:

Vt = AMV

AMV = Vt = V = Va + (Totraumvolumen !AF )

= 5.6l/min + (0.15l ! 14/min)

= 7.7l/min

AMV = AZV !AF

" AZV = AMV/AF =7.7l/min

14/min= 0.55l

Frage 249

Berechenen Sie den RQ eines Pat. fur folgende Bedingungen:CO2- Abgabe: 250 ml/minHZV: 75 mlHF: 67/minSauersto!konzentration der V. Pulmonalis: 19 ml/dlSauersto!konzentration der A. pulmolnalis: 13 ml/dl

• Losungsschema :

RQ =CO2#Abgabe

O2#Aufnahme

O2#Aufnahme = HZV ! avDO2

" HZV = SV !HF = 75ml ! 67/min = 5.025l/min

" O2#Aufnahme = HZV ! acDO2

= 50.025dl/min ! 6ml/dl

= 301.5ml/min

63

Page 321: Vegetative Physiologie

RQ =VCO2

VCO2

=250ml/min

301, 5ml/min= 0.829

Frage 252

Wahrend der normalen Inspiration des Menschen

1. kann der intrapleurale Druck positive Werte annehmen

• ist falsch• der intrapleurale Druck ist immer negativ, allerdings wahrend der

Exspiration um den Betrag des positiven intrapulmonalen Exspirati-onsdrucks geringer

2. wird der intrapleurale Raum durch die Thoraxerweiterung deutlich ver-grossert

• ist falsch

3. sinkt der Alveolardruck immer auf negative Werte ab

• ist richtig• Bei der Inspiration bewirkt der Stromungswiderstand R, dass die Luft

nicht schnell genug in den vergrosserten Alveolarraum einstromenkann. Daher muss der Druck in den Alveolen abnehmen,d.h. negati-ven werden gegenuber den Aussendruck.

4. werden die Lungendehnungsrezeptoren gehemmt

• ist falsch• Beim Einatmen werden Lungendehungsrezeptoren gereizt, deren af-

ferente Fasern im Vagus nach zentral velaufen. Die Erregung hemmtdort die weitere Inspiration und aktiviert die Exspiration

Frage 253

Ein Proband hat in ein Spirometer 0.5 l ausgeatmet (Spirometertempera-tur 20 C). Wie gross ist ungefahr das ausgeatmete Volumen bei Korper-bedingungen bzw. bei STPD

• Die Temperatur bei STPD liegt bei 273 K; bei Korpertemperatur 310K und in Spirometer bei 293 K. somit andert sich das Vomlumen beiBTPS 0.55 und bei STPD 0.45 .

64

Page 322: Vegetative Physiologie

Kapitel 3

Energieumsatz

Frage 26

1. Als Folge einer fettreichen Mahlzeit kann der RQ auf Werte ¿ 1 ansteigen

• ist falsch• der RQ sinkt

—Nahrsto! cal. Aquivalent [kJ/lO2]

RQ

—KH 21.1 1—Protein 18.8 0.88—Lipide 19.6 0.7—Mischkost 20.0 0.87

Das calorisches Aquivalent des Sauersto!es ist das Verhaltnis des auf-genommenen Sauersto! zur produzierten Energie bei Verbrennungeines bestimmten Nahrsto!es wird als energetische oder calorischesAquivalent des Sauersto!es bezeichnet.

2. Akute Hyperventilation fuhrt zu einer deutlichen Abnahme des RQ

• ist falsch• da RQ = VCO2

VO2nimmt bei einer Hyperventilation der RQ kurzfristig

zu. Bei einer Hyperventilation steigt die alveolare Ventilation uberden Bedarf. Folge davon ist eine erhohte Kohlendioxidabatmung.

3. Bei Verbrennung von 1 Mol Glucose fuhrt zu einer deutlichen Abnahmedes RQ

• ist falsch

4. das calorisches Aquivalent bei Glucoseverbrennung betragt ca. 21 kJ/l O2

• ist richtig• s.o.

5. Nach der Zufuhr von Eiweiss tritt eine bis zu 30%ige Umsatzminderungauf (spezifische dynamische Wirkung).

• ist falsch

65

Page 323: Vegetative Physiologie

Umsatz[kJ/lO2] = Energieaquivalent[kJ/lO2]!VO2, STDP [lO2/min]

"= Energieaquivalent ! const

= 0.6

Es kommt zu einer Anderung von ca. 3%

Frage 40

1. Im Hungerzustand kann der RQ unter 0.7 erniedrigt sein

• ist richtig• in Hungerperioden werden vermehrt Eiweisse (korpereigenen) abb-

gebaut. Der RQ sinkt auf ca. 0.7. Bei Mischkost liegt der RQ bei0.87

2. bei Beginn einer Hyperventilation werden zu niedrige Werte fur das Ener-gieaquivalent bestimmt

• ist falsch• Naherungsweise kann man das Energieaquivalent bei Mischkost be-

rechnen in dem man

Energieaquivalent = 5 !RQ + 15.9 " Bedingung0.73 < RQ > 0.97

kommt es zu einer Hyperventilation steigt der RQ und proportionaldazu das Energieaquivalent

3. pro m2 Korperoberflache ist der Grundumsatz bei Frauen geringer als beiMannern

• ist richtig• Der Grundumsatz ist diejenige Energiemenge, die der Korper/d bei

volliger Ruhe, bei Indi!erenztemperatur, nuchtern zur Aufrechter-haltung seiner Funktion benotigt wird

• fur Manner:

Grundumsatz[kcal/24h] = 66.47+(13.7!Korpergewicht[kg])+(5!Korpergrosse[cm])#6.8!Alter[Jahre])

• fur Frauen:

Grundumsatz[kcal/24h] = 655.1+(9.6!Korpergewicht[kg])+1.8!Korpergrosse[cm])#4.7!Alter[Jahre])

• Der au!allige Unterschied des Summanden umfast eine Zehnerpotenz66,47 bei Mannern, 655,1 bei Frauen, dies bringt zum Ausdruck, dassder Grundumsatz bei Mannern starker von der Korperstatur unddavon abhangigen Muskelmasse bestimmt wird.

4. Der O2- Verbrauch eine Menschen betragt unter Ruhebedingungen ca. 0.3l/min

66

Page 324: Vegetative Physiologie

• ist richtig

5. unter der Indi!erenztemperatur versteht man die Umgebungstemperatur,bei der der Umsatz eines Probanden ein Minimum aufweist

• ist richtig• Als Indi!erenztemperatur bezeichnet man die Aussentemperatur, bei

welcher der Grundumsatz ausreicht, um die Korpertemperatur kon-stant zu halten. Man spricht auch von Neutraltemperatur oder ther-moneutraler Zone. Die Indi!erenztemperatur ist abhangig von kli-matischen Umgebungsverhaltnissen und der ethnischen und perma-nenten Anpassung. Beim Menschen betragt der Bereich der Indi!e-renztemperatur ca. 30 bis 36C. In diesem Temperaturbereich ist dieTemperaturempfindung neutral, d.h. Menschen ist bei dieser Tempe-ratur weder kalt noch warm. Bei Sauglingen liegt die Indi!erenztem-peratur hoher als beim Erwachsenen. Sie beginnt hier etwa bei 32 C.Daher ist eine Warmelampe uber dem Wickeltisch sinnvoll.

Frage 83

Bei einer indirekten Energieumsatzbestimmung wurden folgende Wert ermittelt:CO2- Abgabe: 270 ml/minRQ:0.9avDO2: 6 ml/dl

1. die Sauersto!aufnahme des Probanden ist kleiner als die CO2- Abgabe

• ist falsch• wenn die Sauersto!aufnahme kleiner ist als die Kohlensto!abgabe

wurde der RQ grosser 1 werden

RQ =Kohlenstoffdioxidabgabe

Sauerstoffaufnahme

gegeben ist der Wert 0.9

2. Die Sauersto!aufnahme des Probanden ist grosser als die Kohlensto!di-oxidabgabe

• ist richtig• s.o

3. Die Sauersto!aufnahme des Probanden betragt 243 ml/min

• ist falsch•

Sauerstoffaufnahme =CO2Abgabe

RQ

=270ml/min

0.9= 300ml/min

67

Page 325: Vegetative Physiologie

4. Das HZV betragt 5 l/min

• ist richtig•

HZV =Sauerstoffaufnahme

avDO2

=300ml/min

0.06ml/ml

= 5l/min

5. Die Berechnung des Energieumsatzes ergibt einen Wert von 6 kJ/min(Energieaquivalent = 20 kJ/l O2)

• ist richtig•

Energieumsatz = Energieaquivalent ! Sauerstoffaufnahme

= 20kJ/lO2 ! 0.3lO2/min

= 6kJ/min

Frage 175

Bei der Untersuchung des Energieumsatzes eines Probanden wurden unter Be-lastungsbedingungen folgende Daten bestimmt: AZV: 625 ml; AF: 16/min; Sau-ersto!verbrauch: 560 ml/minWie gross war die Sauersto!konzentration im exspirierten Gemisch?

• Losungsschema :AMV = AZV !AF

= 0.625l ! 16/min

= 10l/min

O2"Mengein = AMV ! SauerstoffanteilderLuft

= 10l/min ! 0.21

= 2.1l/min

O2"Mengeex = O2"Mengein "O2" V erbrauch

= 2.1l/min" 0.56l/min

= 1.54l/min

[Ox]ex =O2"Mengeex

AMV

=1.54l/min

10l/min

= 15.4ml/dl

68

Page 326: Vegetative Physiologie

Frage 218

Ein 70 kg schwerer Mann verrichtet eine korperliche Arbeit, bei der der taglciheEnergieumsatz 1000 kJ/d betragt.Wie hoch ist etwa der Sauersto!verbrauch pro d?

• Losungschema :

O2! V erbrauch =Energieumsatz

kalorischesAquivalent

=1000kJ/d

20kJ/lO2= 500lO2/d

• Grundumsatz ist der Energieumsatz pro Tag in korperlicher Ruhe abhangigvon Grosse, Gewicht, Geschlecht. Bei Frauen 3.8kJ/kgKG/h, bei Mannern4.2kJ/kgKG/h.

• Das kalorische Aquivalent fur Europaische Mischkost liegt bei 20kJ/lO2.Es ist das Verhaltnis des aufgenommenen O2 zu produzierten Energie beider Verbrennung eines bestimmten Nahrsto!es

Frage 219

Wie hoch ist etwa der Energieverbrauch wahrend eines 20 min Laufes wenn dieSauersto!aufnahme des Lauferst in dieser Zeit 2l/min betragt und die Sauerst-fo!schuld vernachlassigbar klein ist?

• Losungsschema :

Engergieverbrauch = Sauerstoffaufnahme"kalorischesAquivalent"ZeitderLeistung

= 2l/min " 20kJ/lO2 " 20min

= 800kJ

Frage 223

Bei Grundumsatzbedingungen gilt fur die Hohe des Sauersto!verbrauches pro100 g Organgewebe:

• Losung :Herz; Nieren; Gehirn; Skelettmuskel# von Herz zum Skelettmuskel nimmtder Sazersti!verbrauch ab

69

Page 327: Vegetative Physiologie

Kapitel 4

Niere

Frage 13

Die schnelle orale Zufuhr von 1.5 l destiliertem Wasser bewirkt akut eine

1. vermehrte Reninfreisetzung aus der Macula densa

• ist falsch• Bei einer Abnahme der Natriumionenkonzentration oder einer Er-

niedrigung des Blutdruckes kommt es zu einer Ausschuttung von Re-nin in den Nieren. Bei selbst grossen Anderungen der Nettoflussig-keitsaufnahme andert sich der mittlere arterielle Blutdruck nur unwe-sentlich. Bei einmaliger Zufuhr grosserer Mengen kehren erhohter ar-terieller Druck und vermehrte Flussigkeitsausscheidung relativ schnellauf den Wert bei normaler Flussigkeitaufnahme zuruck. Bei standigerhohter Aufnahme bildet sich dagegen ein neues Gleichgewicht zwi-schen Nettoaufnahme und Ausscheidung mit nur geringfuhgiger erhohtemmittlerem Druck.

2. Senkung der Osmolaritat des Blutplasmas

• ist richtig• Der Osmotische Druck. Ein Mass fur die Konzentration geloster Stof-

fe im Plasma ist der osmotische Druck. Er betragt rund 7.3 atm(5600 mm Hg= 745 kPa) und entspricht einer Gefrierpunktniedri-gung um 0.54 C. Losungen, die den gleichen osmotischen Druck ha-ben wie Plasma, bezeichnet man als isotonisch; sinngemass nenntman Losung mit hoherem osomtischem Druck hypotinisch. Plasmaist einer kanpp 1/3 molalen Losung eines eines Nichtelektrolyten iso-tonisch. 96% des osmotischem Druckis des Blutes beruhen auf derAnwesenheit der anorganischen Elektrolyte, hauptsachlich Kochsalz.Ihr Molekulargewicht ist niedrig, die Zahl der Molekule pro Gewichts-einheit infolgedessen hoch. Fur die Konstanthaltung des inneren Mi-lieus, die Homoostase, spielt die Regulierung des osmostischen Druckim Plasma eine entscheidende Rolle. Jede Abweichung vom normalenosmostischen Druck in der extracellulare Flussigkeit, also im Plasmaund Interstitium, fuhrt zur Wasserverschiebung zwischen den Zellen

70

Page 328: Vegetative Physiologie

und ihrer Flussigkeit, also im Plasma eine entscheidene Rolle. JedeAbweichung vom normalen osmotischen Druck in der extracellularenFlussigkeit, also im Plasma und Interstitium, fuhrt zu Wasserver-scheibung zwischen den Zellen und ihrer Umgebung. Hypotonie derextracellularen Flussigkeit bringt die Zellen durch Wasserverschei-bung zwischen den Zellen und der Umgebung. Hypotonie der extra-cellularen Flussigkeit bringt die Zellen durch Wassereinstrom zumschwellen (cellulares Odem). Durch starke Volumenzunahme kann esdabei zur Zerstorung der Zellmembran kommen. Hypertonie ande-rerseits bewirkt ein schrumpfen der Zellen

3. Abnahme der Kreatininkonzentration im Urin

• ist richtig

4. Abnahme der ADH- Konzentration im Blut

• ist richtig• ADH reguliert die Wasserersorption. Die bedarfsgerechte Harnkon-

zentrierung erfolgt uber die ADH- gesteuerte Wasserresorption imspatdistalen Tubulus und den Sammelrohren. ADH bindet an baso-laterale V2-Rezeptoren der Hauptzellen. Die ADH- Rezeptorbindungfuhrt zu einer cAMP vermittelten Translokation des Wasserkanal-proteins Aquaporin 2 aus intrazellularen Vesikeln in die normaler-weise wasserundurchlassige apikale Membran. Dadurch wird vermehtWasser aus der Tubulusflussigkeit resorbiert. Die Tubulusflussigkeitwird zunehmend hypoton und damit konzentriert. Osmorezeptorendes Hypothalamus messen standig die Osmolaritat des Blutes, diesesSensorsystem steuert die bedarfsgerechte ADH- Ausschuttung ausder Neurohypohyse. Bei Dehydratation ist die ADH- Konzentrati-on hoch, wodurch mehr Wasser aus den Sammelrohren ruckresor-biert wird. Dieser Funktionszustand heisst Antidiurese. Bei Hydra-tation,wie in dieser Frage liegen die Verhaltnisse umgekehrt. Es wirdweniger ADH- Ausgeschuttet, es kommt zur vermehrten Wasseraus-scheidung.

Frage 18

Die Wasserausscheidung der Niere wird unter physiologischen Bedingungen be-einflusst von:

1. Aldosteron

• ist richtig• Aldosteron steigert die Ruckresorption von Natriumionen in den Ver-

bindungstubuli und Sammelrohren der Niere mit Anstieg des Extra-zellularvolumen. Parallel zur gesteigerten Natriumrention kommt eszu einer erhohten Ausscheidung von Kalium-, Wassersto!- und Am-moniumionen, was zu der Abnahme der Kaliumkonzentration undZunahme des pH- Wertes im Blut fuhrt.

2. ADH

71

Page 329: Vegetative Physiologie

• ist richtig• ADH reguliert die Wasserersorption. Die bedarfsgerechte Harnkon-

zentrierung erfolgt uber die ADH- gesteuerte Wasserresorption imspatdistalen Tubulus und den Sammelrohren. ADH bindet an baso-laterale V2-Rezeptoren der Hauptzellen. Die ADH- Rezeptorbindungfuhrt zu einer cAMP vermittelten Translokation des Wasserkanal-proteins Aquaporin 2 aus intrazellularen Vesikeln in die normaler-weise wasserundurchlassige apikale Membran. Dadurch wird vermehtWasser aus der Tubulusflussigkeit resorbiert. Die Tubulusflussigkeitwird zunehmend hypoton und damit konzentriert. Osmorezeptorendes Hypothalamus messen standig die Osmolaritat des Blutes, diesesSensorsystem steuert die bedarfsgerechte ADH- Ausschuttung ausder Neurohypohyse. Bei Dehydratation ist die ADH- Konzentrati-on hoch, wodurch mehr Wasser aus den Sammelrohren ruckresor-biert wird. Dieser Funktionszustand heisst Antidiurese. Bei Hydra-tation,wie in dieser Frage liegen die Verhaltnisse umgekehrt. Es wirdweniger ADH- Ausgeschuttet, es kommt zur vermehrten Wasseraus-scheidung.

3. dem aterialen Natruzetischen Faktor

• ist richtig• ANF wird durch Dehnung der Vorhofe, besonders des rechten Atrium

freigesetzt. Es lost in der Niere eine starke Natrium- und Wasserdi-urese aus und hemmt dort unteranderem die Freisetzung von Renin.Es steigert die GFR und bremst die Natriumresorption am Ende desNephrons

4. dem KOD (kolloidosmotischer Druck)

• ist falsch• Colloid osmotic pressure (COP), plasma albumin concentration, hae-

matocrit, and blood-gas tensions were measured in 16 patients under-going open-heart surgery with cardiopulmonary bypass. The use ofcrystalloid priming and cardioplegia solutions resulted in a 60% de-crease in COP, a 48% decrease in plasma albumin concentration anda 35% decrease in haematocnt These measurements had returned topre-perf usion values 6 h after the end of surgery. The alveolar-arterialPo2 di!erence increased significantly after by-pass and returned topre-perfusion values within the same time scale Right-to-left shuntincreased from 7.9 to 10.3% 30min after the end of by-pass. It isconcluded that, in the absence of an increase in left atrial pressure,marked decreases in COP can be tolerated without the occurrence ofpulmonary oedema.

5. dem KOD des Plasmas

• ist falsch• s.o.

72

Page 330: Vegetative Physiologie

Frage 25

Die PAH- Clearance eines Pat. betragt 630 ml/min. Die Kreatininkonzentrationim Plasma wird mit 1.5 mg/100 ml bestimmt. In 24 Stunden werden 1440 mlUrin ausgeschieden.

Wie gross ist die Filtrationsrate der Niere?

• Losungsschema :

GFR =V ! PU

PP

=1440ml/dl ! 135mg/dl

1.5mg/dl

= 129600ml/dl = 90ml/min

Da die PAH- Clearance annaherend 100% betragt, kannman sie mit demrenalen Plasmafluss RPF gleichsetzen

" FF =GFR

RPF

=90ml/min

630ml/min= 0.14

Bestimmung der Filtrationsfraktion

FF =GFR

RPF=

CInulin

CPAH

FF gibt an welcher Anteil des die Niere passierenden Blutplasmas glume-rular filtriert wird

RPF =UPAH ! V

PP AH

RPF entspricht der Clearance einer Substanz, die glumerular filtiert undim tubular sezerniert, aber nicht resorbiert wird.

Frage 27

Beim Nierengesunden treten die folgenden Veranderungen wahrend der Passagedes Blutes durch die Kapillaren des Glomerulums auf:

1. die Proteinkonzentration im Plasma steigt an

• ist richtig• Struktur des Glomerulusfilter. Die Trennschicht zwischen Capillarlu-

men und Bowman- Kapselraum setzt sich aus 3 Lagen zusammen.Das Capillarendothel ist stark gefenster. Diese Poren haben einenDurchmesser zwischen 50 und 100 nm. Sie halten die cellularen Ele-mente des Blutes zuruck. Die nachste Schicht wird durch eine kon-tinuierliche Basalmembran gebildet. Der dichteste Filter das Epithelder Bowman- Kapsel. Dort wo sich die Podocytenfusschen aneinan-der legenj. Die Filtrationsschlitze haben eine weiter von 20- 50 nm.

73

Page 331: Vegetative Physiologie

Die Glycoclyx verhindert den Durchtritt von Makromolekulen ab ei-nem e!ektiven Radius von 1.5 nm zunehmend bis schliesslich bei 4.5nm praktisch keine Durchlassigkeit mehr gegeben ist. Es kommt zueiner selektiven Permeablilitat der Molekulgrosse von 1.5- 4.5 nmwerden polyanionische Plasmaproteine (Albumine) sehr viel starkeram Durchtritt behindert als gleich grosse neutrale oder kationisch ge-ladene Makromolekule. Ursache dafur ist die uberwiegend anionischeLadung der Proteine in der Basalmembran und den Filtrationsschlit-zen. Das glomerulare Sieb wird also neben der sterischen Konfigura-tion der Strukturelemente durch ein elektrisches Filter erganzt. Folgedieser sog. Permselektivitat des Filters ist es, dass die Spuren von Ei-weiss, die im Ultrfiltrat erscheinen, sich erheblich vom Proteinmusterdes Plasmas unterscheiden.

2. die Di!erenz des kolloidosmotischen Druckes zwischen Plasma und Ultra-filtrat verinnger sich

• ist falsch• s.o. die Di!ernz steigt.Bei Nierengesunden kann der kolloidosmotische

Druck vernachlassigt werden

3. der e!ektive Filtrationdruck steigt an

• ist falsch• wird sinkt, da der Druck in der Druck in der Kapsel steigt

Peff = Pcap ! Pbow ! Ponk

4. am Kapillarenanfang uberwiegt die Filtration, Kapillarende die Reabsorb-tion

• ist falsch• sinkt die GFR steigen die harnpflichtigen Substanzen im Plasma.

99% des Ultrafiltrates werden bei der Tubuluspassage wieder ruckre-sorbiert

5. die Filtrationsrate nimmt ab

• ist richtig

Frage 46

Fur die Untersuchung der Nierenfunktion mit Hilfe von Kreatinin gelten diefolgenden Aussagen:

1. Kreatinin wird in der Niere frei filtriert

• ist richtig• Die GFR entspricht ca. der Clearance des entsprechenden Sto!es.

Der Sto! muss folgende Bedingungen erfullen– ein frei filtrierbares Nichtelektrolyt sein. Muss frei in der Glome-

rulusmembran filtrierbar sein

74

Page 332: Vegetative Physiologie

– sie darf nicht toxisch wirken– sie darf im Tubulussystem weder resorbiert noch sezerniert wer-

den– sie darf in der Niere nicht abgebaut ider synthetisiert werden

2. Die Kreatininkonzentration im Plasma der e!erenten Nierenarteriolen istbei normaler glomerularen Filtrationsrate etwa 95% niedriger als im Plas-ma der e!erenten Nierenarteriolen

• ist falsch• s.o.

3. Die Kreatininclearance des Nierengesunden betragt etwa 20% der Grossedes renalen Blutflusses

• ist falsch• Kreatinin stammt aus dem Muskelsto!wechsel. Die taglich anfallen-

de Kreationmenge ist von der Muskelmasse abhangig, schwankt aberneim einzelnen Individuum nur wenig, so dass auch die Plasmakon-zentration relativ konstant liegen: Im Mittel bei 9 mg/l. Da Kreatininganz uberwiegend uber die glomerulare Filtration aus dem Blut eli-miniert wird.

RBF =RPF

(1!Hkt)

" CPAH ist Naherungsweise der GFR

GFR =U # V

P

4. Die Kreatininkonzentration im Plasma der e!erenten Nierenarteriolen istbei normaler glomerularen Filtrationsrate etwa 20% niedriger als im Plas-ma

• ist falsch• s.o.

5. das Produkt aus HZV und Harnkreatininkonzentration ist bei Antidiureseund Wasserdiurese gleich gross

• ist richtig• wird konstant gehalten

Frage 52

Als folgen einer NNR ist die Aldosteronfreisetzung herabgesetzt. Mit welchenVeranderungen der Na- Ionen- und K- Ionen- Konzentration und des pH- Wertesist im Plasma des arteriellen Blutes zu rechnen?

• Losung :

• es ist zu rechnen mit einer niedrigen [Na], erhohten [K] und einem ernied-rigten pH.

75

Page 333: Vegetative Physiologie

• in der NNR werden in der Zonula glomerulosa die Mineralocorticoide gebil-det und in der Zona fasciculata die Glucocorticoide in der Zona reticularisdie Androgenes. Die Glucocorticoide wirken als Antagonist zum Insulin.Mineralocorticoide wie z.B. Aldosteron wirken als Salz- und Wasserspa-rer. Bei Morbus Addison kommt es zu einer Funktionseinschrankung derNNR. Die [Na] sinkt, die des [K] steigt und es kommt zu einer metaboli-schen Azidose.

Frage 65

In welchem Abschnitt des Nephrons ist der Harn hypoton?

1. in der Bowman’schen Kapsel

• ist falsch• hier ist der Harn isoton. Im Harn und im Plasma sind etwa gleich viele

Elektrolyte gelost. Das Ultrafiltrat ist lediglich frei von Proteinen.

2. in der pars convoluta des proximalen Tubulus

• ist falsch• Im proximalen Convolut werden ca. 65% des Primarharns ruckre-

sorbiert. Hier ist das Tubuluslumen fur Wasser und kleine Ionendurchlassig. Der Urin ist somit isoton.

3. der absteigende Teil der Henle’schen Schleife

• ist falsch• Der absteigende dunne Teil der Henle’sche Schleife ist auch durchlassig

fur Wasser und kleine Ionen. Ist somit isoton.

4. im Endstuck des dicken aufsteigenden Teils der Henle’Schleife

• ist richtig• der dicke aufsteigende Teil der Henle’schen Schleife ist durch Tight

junction fur Wasser undurchlassig. Ionen di!undieren ins Interstitiumund es kommt zu einem hypotonen Harn.

5. im Sammelrohr im Zustand der Antidiurese

• ist falsch• Antidiures bezeichnet den Zustand des Wassermangels bei dem ADH

eine erhohte Wasser und Salz- Ruckresorption im spatdistalen Tubu-lus veranlasst. Der Harn ist somit isoton (gegebenfalls Hyperton).

Frage 72

Eine gesteigerte Renin- Sekretion kann folgende Veranderungen verursachen:

1. Erhohung der K- Konzentration im Blut

• ist falsch

76

Page 334: Vegetative Physiologie

• ist der Blutdruck und oder die Natriumkonzentration vermindert,wird von den Zellen des juxtaglomerularen Apparates Renin aus-geschuttet. Renin ist eine Protease die Angiotensinogen in Angioten-sin I spaltet. Diese wird durch ACE in Angiotensin II gespalten diesbewirkt eine Erhohung des Blutdruckes und der [Na]. Ausserdem wirdAldosteron aktiviert. Durch die vasokontristische Wikrung kommt esBlutdruckerhohung. Aldosteron wird auch gebildet bei einer hohen[K]- Konzentration.

2. Zunahme des extrazellularen Flussigkeitsvolumens

• ist richtig• s. o

3. Zunahme des Hkt

• ist falsch• es greift nicht in die Blutbildung ein. s.o.

4. Abnahme des RR

• ist falsch• die Ausschuttung wird durch einen niedrigen RR stimuliert

5. Erniedrigung des pH- Wertes im Blut

• ist falsch• es greift nicht in den S/B- Haushalt ein

Frage 74

Die gesunde Niere scheidet die Mehrzahl der Wassersto!- Ionen aus als

1. Bicarbonat- Ionen

• ist falsch• Bicarbonat wird im porximalen Tubulus hauptsachlich mit Hilfe der

Carboanhydrasemechanismus. Motor dieses Prozesses ist die Sekreti-on von H- Ionen in das Tubuluslumen uber den Na/H- Antiport,dessen treibende Kraft die elektrochemische Potentialdi!erenz furNa ist. Die Bicarbonatresorption ist dadurch also auch an die ak-tiven Prozesse der Na- Resorption gekoppelt. Der aktive Prozesseder Na- Resorption gekoppelt. Der aktive Transport kann normaler-weise die Bicarbonatkonzentration in der Tubulusflussigkeit bis zumEnde des proximalen Tubulus auf etwa 5 mmol/l herabsetzen. Ducheinen Pump-Leckmechanismus wird also ein Bicarbonatkonzentra-tiongradient von ca. 20 mmol/l aufrecht erhalten. Da bis zum Endedes proximalen Convoluts 60% des Filtratvolumens resobiert wordensind und in diesem die Bicarbonatkonzentration auf 1/5 erniedrigtist, erreichen nur noch ca. 8% der filtrierten Bicarbonatmenge dieHenle- Schleife. Dieser Rest wird vorwiegend im absteigenden dickenSchleifenstuck resorbiert. Die Kapazitat dieses Nephronabschnittes

77

Page 335: Vegetative Physiologie

zur Bicarbonatresorption ist jedoch begrenzt, noch ausgepragter furdas distale Convolut und das Sammelrohr. Es kommt zu einer Bicar-bonatausscheidung, wenn die Tubulusflussigkeit am Ende des pro-ximalen Tubulus eine erhohte Bicarbonatkonzentration besitzt. Inder Kombination einer gradientenlimitierten Resorption im porxi-malen Convolut und einer kapazitatslimitierten Resorption in denanschließenden Nephronsegmenten liegt eine wesentliche Ursache furdie Fahigkeit der Niere, bei Storungen des S/B- Haushaltes regulie-rend einzugreifen.

2. Dihydrogenphosphat- Ionen

• ist falsch

3. Ammonium- Ionen

• ist richtig• Ammoniakmechnismus: Mit Hilfe mitochondrialer Glutaminase in

den Tubuluszellen kommt wird die basische Amionsaure Glutaminzunachst zu Glutamin! und dann Oxogluterat2!desaminiert. Beijedem dieser Schritte wird ein Molekul Ammonium (NH+

4 ) freige-setzt. Ein des Ammoniums wird unter Abspaltung von Wassersto!zu NH3 umgesetzt. In dieser eleltrisch neutralen Form kann es leichtuber die luminale Membran in die Tubulusflßsigkeit di!undieren, woes mit den Wassersto"onen in Ammonium zuruckverwandelt wird.Die Wassersto"onen gelangen uber Na/H- Antiport ins Lumen. Inder Tubulusflussigkeit konnen Ammoniumionen an die Stelle von Na-Ionen treten und dazu benutzt werden uberschussige Anionen in neu-traler Form auszuscheiden. Das bei der Ammoniumbildung entstan-det Gluterat wird unter Aufnahme von 2 H- Ionen zu CO2 und Glu-cose weiterverarbeitet. Die Wassersto"onen stammen aus der durchCarboanhydrase catalysierte Umsetztung von CO2 und Wasser, wo-bei HCO3- entsteht. Der Ubertritt des Ammoniak aus der Zelle in dieTubulusflussigkeit und die Ruckbildung von NH4+ ist um so grosser,je mehr Wassersto"onen sezerniert werden.

4. titrierbare Saueren

• ist falsch• Unter titrierbaren Saueren versteht man ide Ausscheidung von Saue-

ren die mit hilfe von Pu!ern in der pH- neutralen Form ausgeschiedenwerden. Wichtigste Pu!ersubstanz ist Phosphat.

5. freie Wassersto"onen

• ist falsch• werden in gebundener Form uber den Ammoniakmechanismus aus-

geschieden

78

Page 336: Vegetative Physiologie

Frage 77

Welcher der folgenden Sto!e zeigt bei der Nierenpassager normalerweise diehochste Clearance.

• PAH

Frage 88

1. Die PAH- Clearance betragt 20% des Renalenplasmasflusses

• ist falsch• die PAH Clearance sind ca. 95% des Renalenplasmaflusses

2. Der Betrag der renalen PAH- Clearance ist renalen Blutflusses

• ist falsch•

RBF =RPF

1!Hkt

3. Die renale PAH- Clearance ist ein Mass fur die GFR

• ist falsch

4. die renale Kreatininclearance ist ein Mass fur die GFR

• ist richtig

5. Bei einer normalen Nierenfunktion fuhrt eine Zunahme der Kreatininkon-zentration im Blutplasma zu einer proportionalen Zunahme der GFR

• ist falsch• steigt das Krea im Blut ist die Nierenfunktion eingeschrankt

Frage 92

Renin wird aus den Epitheloidzellen der Niere freigesetzt bei

• Beta-adrenerger Stimulation

• Hyponatriamie

• Hypovolamie

• Minderdurchblutung der Niere

Frage 114

Die renale Ausscheidung kann erhoht werden durch:

1. Hypoalosteronismus

• ist richtig

79

Page 337: Vegetative Physiologie

• Dabei kann es sich um den Morbus Addison handeln. Dabei kommt esaufgrund einer NNR- Funktionsstorung (niedrige Aldosteron werde)zu einer Verringerung des Natriumspiegels, einer Erhohung des K-Spiegels und zu einer metabolischen Azidose.

ACE- Hemmung

• ist richtig• wird ACE gehemmt wird aus Angiotensin nicht Angiotensin II und es

kommt nicht zu einer Erhohung des Blutdruckes und nicht zu einervermehrten Natrium und Wasserruresorption ! die Na- Ausschei-dung ist erhoht

2. Ausschuttung von ANF

• ist richtige• ANF wird durch Dehnung der Vorhofe, besonders des rechten Atrium

freigesetzt. Es lost in der Niere eine starke Natrium- und Wasserdi-urese aus und hemmt dort unteranderem die Freisetzung von Renin.Es steigert die GFR und bremst die Natriumresorption am Ende desNephrons

3. Gabe von Schleifendiuretikums Furosemid

• ist richtig• verringern die Ruckresorption von Na, Cl, K, Wasser im aufsteigen-

den Teil der Henle- Schleife

4. Erhohung des tubularen Loads

• ist richtig

Frage 130

Wie gross ist der prozentuale Anteil der renalen Bicarbonat- Ausscheidung amtubularen- Load, wenn folgende Werte gemessen wurden:GFR: 100 ml/minarterielle Bicarbonatkonzentration: 25 mmol/lHarnminutenvolumen: 5 ml/lBicarbonatkonzentration im Urin: 5 mmol/l

• Losung :Ausscheidung = [Bicarbonat]Urin " V

= 0.005l/min " 5mmol/l

= 0.025mmol/min

Load = GFR " PPlasma

= 0.1l/min " 25mmol/l

80

Page 338: Vegetative Physiologie

= 2.5mmol/l

Ausscheidung

Load! 100% = 0.01

Frage 133

1. Die Plasmakonzentration des Kreatinins ist proportional zur GFR– ist falsch– da

GFR =KreaU ! V

KreaP

somit liegt eine antiproportionale Zuordnung vor.2. Das Verhaltnis der Konzentration im Urin zur Konzentration im Plas-

ma ist fur Krea grosser als fur Na– ist richtig– Natrium wird resorbiert. Krea gehort zu den Substanzen die frei

filtriert aber nicht resorbiert werden.3. Das Produkt aus Harnzeitvolumen und Kreatininkonzentration im

Urin ist bei Antidiurese und Wasserdiurese gleich gross– ist richtig– es wird eng Kontrolliert und konstant gehalten

4. Die Kreatininclearance des gesunden betragt 20% des renalen Plas-maflusses

– ist richtig5. Die Clearance fur Creatinin ist grosser als die fur Paraaminohip-

pursaure.– ist falsch– die Clearance fur PAH liegt bei ca. 95%. Die von Krea ist gerin-

ger.

Frage 135

Bei einer Versuchsperson betragen:die GFR 125 ml/min,die Bicarbonatkonzentration im Plasma 25 mmol/l,die Bicarbonatkonzentration im Urin 1 mmol/l,die Urinausscheidung 100 ml/h.

• Losungsschema :Clearance

CHCO3 =UHCO3 ! V

PHCO3

=1mmol/l ! 0.1l/h

25mmol/l

= 4 ! 10!3

81

Page 339: Vegetative Physiologie

Filtriertes HCO3

FiltriertesHCO3 = GFR ! [HCO3]P= 0.125ml/min ! 1mmol/l = 0.016mmol/l

Auscheidung

Auscheidung = FiltrieretesHCO3 ! [HCO3]U= 0.125ml/min ! 25mmol/l

= 3.125mmol/min

Resortion:

Resorption = FiltriertesHCO3"Ausscheidung

= 3.125mmol/min" 0.016mmol/min = 3.109mmol/l

Frage 150

Wie gross ist die Nierendurchblutung, wenn das Verhaltnis der PAH- Konzen-tration von Urin und Blutplasma 50, das Harnminutenvolumen 11 ml/min undHkt 0.45 betragt?

• Losung :

RPF = CPAH =UPAH + v

PPAH

= 50 ! 11ml/min

= 550ml/min

RBF =RPF

(1"Hkt)

=550ml/min

(1" 0.45)= 1000ml/min

Frage 160

Die Plasmakonzentration von 2 frei filtrierbaren Sto!en A und B, die nicht anPlasmaproteine gebunden werden, betragen A 6 mmol/l bzw. b 3 mmol/l, diedazu gehorige Clearance- Werte A 50 ml/min und B 100 ml/min.

• Losung :

C =Ux ! V

Px

V = C ! Px

A: V = 0.05l/min ! 6mmol/l = 0.3mmol/l

B:V = 0.1l/ml ! 0.3mmol/l = 0.3mmol/min Die renale Ausscheidungbeider Sto!e ist gleich.

82

Page 340: Vegetative Physiologie

Frage 167

1. Adiuretin(ADH) erhoht die Wasserpermeabilitat im Bereich der distalenTubuli und der Sammelrohre

• ist richtig• ADH reguliert die Wasserersorption. Die bedarfsgerechte Harnkon-

zentrierung erfolgt uber die ADH- gesteuerte Wasserresorption imspatdistalen Tubulus und den Sammelrohren. ADH bindet an baso-laterale V2-Rezeptoren der Hauptzellen. Die ADH- Rezeptorbindungfuhrt zu einer cAMP vermittelten Translokation des Wasserkanal-proteins Aquaporin 2 aus intrazellularen Vesikeln in die normaler-weise wasserundurchlassige apikale Membran. Dadurch wird vermehtWasser aus der Tubulusflussigkeit resorbiert. Die Tubulusflussigkeitwird zunehmend hypoton und damit konzentriert. Osmorezeptorendes Hypothalamus messen standig die Osmolaritat des Blutes, diesesSensorsystem steuert die bedarfsgerechte ADH- Ausschuttung ausder Neurohypohyse. Bei Dehydratation ist die ADH- Konzentrati-on hoch, wodurch mehr Wasser aus den Sammelrohren ruckresor-biert wird. Dieser Funktionszustand heisst Antidiurese. Bei Hydra-tation,wie in dieser Frage liegen die Verhaltnisse umgekehrt. Es wirdweniger ADH- Ausgeschuttet, es kommt zur vermehrten Wasseraus-scheidung.

2. Im Zustand der Antidiurese sinkt die GFR

• ist falsch• Antidiurese ist die Drosselung der renalen Wasserausscheidung im

Sinne einer HArnkonzentrierung. Die Antidiurese wird vor allem uberder RAAS und ADH erreicht (s.o.)Die filtrierte Wassermenge bleibtkonstant

3. Bei der Wasserdiurese wird ein hypotoner Urin ausgeschieden

• ist richtig• die Ruckresorption ist verringer. Da weniger ADH im Blut zirkuliert.

4. Nach Steigerung der Glutaminase- Aktivitat der Tubuluszellen bei erhohterH-Konzentration nimmt die Ammonium- Ausscheidung zu

• ist richtig• Ammoniakmechnismus: Mit Hilfe mitochondrialer Glutaminase in

den Tubuluszellen kommt wird die basische Amionsaure Glutaminzunachst zu Glutamin! und dann Oxogluterat2!desaminiert. Beijedem dieser Schritte wird ein Molekul Ammonium (NH+

4 ) freige-setzt. Ein des Ammoniums wird unter Abspaltung von Wassersto!zu NH3 umgesetzt. In dieser eleltrisch neutralen Form kann es leichtuber die luminale Membran in die Tubulusflßsigkeit di!undieren, woes mit den Wassersto"onen in Ammonium zuruckverwandelt wird.Die Wassersto"onen gelangen uber Na/H- Antiport ins Lumen. Inder Tubulusflussigkeit konnen Ammoniumionen an die Stelle von Na-

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Page 341: Vegetative Physiologie

Ionen treten und dazu benutzt werden uberschussige Anionen in neu-traler Form auszuscheiden. Das bei der Ammoniumbildung entstan-det Gluterat wird unter Aufnahme von 2 H- Ionen zu CO2 und Glu-cose weiterverarbeitet. Die Wassersto!onen stammen aus der durchCarboanhydrase catalysierte Umsetztung von CO2 und Wasser, wo-bei HCO3- entsteht. Der Ubertritt des Ammoniak aus der Zelle in dieTubulusflussigkeit und die Ruckbildung von NH4+ ist um so grosser,je mehr Wassersto!onen sezerniert werden.

5. Beim Aldosteronmangel fuhrt die Verminderte Protonenausscheidung zurAcidose

• ist richtig• Morbus Addison mit metabolischer Azidose

Frage 173

Wieviele ml einer GFR von 120 ml/min werden in der Niere pro min ruckresor-biert, wenn die Inulinkonzentration im endharn 8 mal grosser ist als im Plasma

• Losungsschema :

GFR =Ux ! V

Px

" 120ml/min =(8 ! x)! V

= 120ml/min/8 = 15ml/min

120ml/min# 15ml/min = 105ml/min

Frage 186

Bei einem Probanden werden Normalwerte der Kreatininclearance und der PAH-Clearance bestimmt, der Hkt betragt 0.5Wieviele Mikroliterblut fliessen wahrend der Untersuchungsperiode uber das Vase"erens eines einzelnen Glomerulus ab, wenn der Zufluss uber das Vas a"erensin dieser Zeit 1 Mikroliter betragt?

• Losungsschema :

FF =CI

CPAH

Hkt: 0.5 " 1 µl Blut enthalt 0.5 µ PlasmaFF = 0.2 " von 0.5µl Plasma werden 0.1 µl abfiltriert"0.1 µl Blut werden 1# 0.1 = 0.9µl abfiltriert.

84

Page 342: Vegetative Physiologie

Frage 200

Bei einem gesunden Probanden mit normaler Nierenfunktion wurde bei einemHarnminutenvolumen von 4 ml/min eine K-Konzentration des Urins von 30mmol/l bestimmt. Die K- Konzentration des Blutplasmas betrug 4 mmol/l.Wieviel Prozent der in der Niere filtrierten K-Menge wurde etwa ausgeschieden?

• Losungsschema :

ausgeschiedeneStoffmengeK

filtrierteMengeK=

UK !HMV

PK !GFR

=30mmol/l ! 0.004l/min

4mmol/l ! 0.125l/min

=0.12mmol/min

0.5mmol/min= 0.24

Frage 201

Welche der nachfolgenden Substanzen hat normalerweise den grossten Clearance-Wert?

• Antwort :PAH

Frage 222

Der Renale Plasmafluss betrage 0.8 l/min, die FF 0.2 und die Wasserausschei-dung 5% der GFR.Wieviel Wasser pro Zeit wird resorbiert.

• Losung :

FF =GFR

RPF=

CI

CPAH

GFR = FF !RPF

= 0.2 ! 0.8ml/min = 0.16l/min

Die Wasserausscheidung von 5% ist bei 8 ! 10!3

Wasserruckresorption = GFR"Wasserausscheidung

= 0.152l/min

Frage 224

Bei einem gesunden jungen Mann mit einer der Norm entsprchenden GFR wur-den folgende Werte gemessen:PAH im Plasma: 2 mg/dlPAH im Urin 1250 mg/dlHZV 1 ml/minDie Tubulare Transportrate fur PAH liegt etwa bei :

85

Page 343: Vegetative Physiologie

• Losungsschema :

= (HZV ! UPAH)" (GFR ! PPAH)

= 1ml/min ! 12.5mg/ml " 0.125ml/min ! 0.02mg/ml

= 0.02mg/ml

tubularerTransport = ausgeschiedeneMenge" filtrierteMenge

12.5mg " 2.5mg/min = 10mg/min

Frage 225

Die Reninfreisetzung aus den juxtaglomerularen der Niere gehmmt durch

1. Drucksteigerung in Vasa a!erentia der Niere

• ist richtig• durch den hohen Druck wird kein Renin ausgschuttet.

2. Steigerung der renalen Sympatikusaktivitat

• ist falsch• der Sympatikus kann Katecholamine die an !- Rezeptoren die Reni-

nausschuttung aktivieren.

3. durch die Gabe von ACE- Hemmer

• ist falsch• ACE- Hemmer unterbrechen nur dem Weg zum Erfolg der Blutdruck-

steigerung. Es kommt dann nicht zur Bildung von Angiotensin II undnicht zur neg. Ruckkopplung auf das Renin.

4. vermehrte Bildung von Angiotensin II

• ist richtig• s.o.

Frage 232

1. Die Glukosekonzentration des Blutes liegt im Normalfall unter 180- 200mg/dl

• ist richtig

2. Glukose wird im proximalen Tubulus mit Hilfe von Na/Glukose- Sympor-tern resorbiert

• ist richtig

3. Fur Gesunde ergibt sich bei Nuchternheit ein tubulares Load fur Glukosevon etwa 100 mg/min

86

Page 344: Vegetative Physiologie

• ist richtig

4. bei erhohtem Sympathikus kann durch Aktivierung von Beta- Rezeptorendie Glukosekonzentration ansteigen

• ist richtig

5. Die Glukoseclearance der Niere ist beim Gesunden gleich der Inulinclea-rance

• ist falsch

Frage 245

Die PAH- Clearance betrage 0.75 l/min, die FF 0.18 und die Wasserausscheidung5% der GFR.Wieviel Wasser wird ausgeschieden.

• Losung :

FF =GFR

RPF=

CI

CPAH

GFR = FF ! RPF

= 0.18 ! 0.75ml/min = 0.135l/min

Die Wasserausscheidung von 5% ist bei 6.75 ! 10!3

Frage 246

Folgende Werte wurden bei einem Pat. bestimmt:PAH-Konzentration im Urin: 630 mg/dlKreatininkonzentration im Urin: 90 mg/100 mlKreatinin im Plasma: 0.2 mg/100 mlPAH im Plasma: 2mg/dlIn 24 h wurden 2880 ml Urin ausgeschieden. Wie Gross ist die FF der Niere.

• Losungsschema :

FF =CI

CPAH

CKrea =UKrea ! V

PKrea

=90mg/100ml ! 2880ml/d

2mg/100ml

= 129600ml/d

CPAH =UPAH ! V

PPAH

87

Page 345: Vegetative Physiologie

=630mg/dl ! 2880ml/d

2mg/dl

= 907200ml/d

FF =CI

CPAH

= 0.1428

Frage 250

Fur die Untersuchung der Nierenfunktion von Inulin gelten folgende Aussagen:Inulin wird in der Niere uberwiegend durch tubulare Sekretion ausgeschieden.

Frage 256

Bei einer akuten Hypervolamie nach Trinken isotoner Elektrolytlosung erfolgtam ehsten:Abfall des interstitiellen osmostischen Gradienten im Nierenmark.

88

Page 346: Vegetative Physiologie

Kapitel 5

Saure- Base

Frage 4

Bei der Kompensation einer metabolischen Alkalose

1. scheidet die Niere vermehrt Ammoniumionen aus

• ist falsch• es kommt zu einem Verlust an Wassersto!onen und somit zu einem

Anstieg des pH- Wertes. Da der Ammoniakkreislauf zur Erhohungdes pH- Wertes dient greift er hier nicht.

• Ammoniakmechnismus: Mit Hilfe mitochondrialer Glutaminase inden Tubuluszellen kommt wird die basische Amionsaure Glutaminzunachst zu Glutamin! und dann Oxogluterat2!desaminiert. Beijedem dieser Schritte wird ein Molekul Ammonium (NH+

4 ) freige-setzt. Ein des Ammoniums wird unter Abspaltung von Wassersto"zu NH3 umgesetzt. In dieser eleltrisch neutralen Form kann es leichtuber die luminale Membran in die Tubulusflßsigkeit di"undieren, woes mit den Wassersto!onen in Ammonium zuruckverwandelt wird.Die Wassersto!onen gelangen uber Na/H- Antiport ins Lumen. Inder Tubulusflussigkeit konnen Ammoniumionen an die Stelle von Na-Ionen treten und dazu benutzt werden uberschussige Anionen in neu-traler Form auszuscheiden. Das bei der Ammoniumbildung entstan-det Gluterat wird unter Aufnahme von 2 H- Ionen zu CO2 und Glu-cose weiterverarbeitet. Die Wassersto!onen stammen aus der durchCarboanhydrase catalysierte Umsetztung von CO2 und Wasser, wo-bei HCO3- entsteht. Der Ubertritt des Ammoniak aus der Zelle in dieTubulusflussigkeit und die Ruckbildung von NH4+ ist um so grosser,je mehr Wassersto!onen sezerniert werden.

2. kann der pH- Wert des Urins auf 8 Ansteigen

• ist richtig• es sind weniger Protonen im Blut und damit konnen auch weniger

Ausgeschieden werden der pH- des Urins kann somit auch auf 8 stei-gen

3. wird kein Bicarbonat glomerular filtriert

89

Page 347: Vegetative Physiologie

• ist falsch• an der GFR andert sich nichts, lediglich das mit einem pH- Wert

von 7.4 in den prox. Convolut gelangt kann nicht mit sovielen Was-sertsto!onen versetzt werden das der pH-Wert auf 6.7 abfallt. Nor-malerweise behalt der Urin diesen Wert uber eine lange Strecke desNephrons. Am Ende sinkt der Harn-pHbis auf einen Wert von 5.8und kann bei ganz extremer Acidose auch mal 4.5 erreichen.

4. wird praktisch alles glomerular filtrierte Bicarbonat tubular filtriert

• ist falsch

5. scheidet die Niere vermehrt H2PO4 aus

• ist falsch• Tirierbare Sauren. Darunter versteht man die Ausscheidung von Saur-

en mit Hilfe von Pu"ern in pH- neutraler Form, wobei sich dann dieelimierte Sauremenge erst durch Titration des Harns mit einer Ba-se feststellen lasst. Wichtigste Pu"ersubstanz ist das Phosphat. Esfallt aus dem Sto"wechsel der Proteine und Phospholipide im Uber-schuss an. Infolge der niedrigen Phosphatschwelle verbleibt dieserUberschuss unresorbiert in der Tubulusflussigkeit. Bein einem pH-Wert von 7.4 liegt das Phosphat zu 75% als H2PO4 uber und liegtdieser bei pH 5.8 zu 90% vor. Die durch das Phosphat abgepu"er-ten Wassersto!onen stammen aus der Dissoziation von Kohlensaure.Da die Wassersto!onen hierbei nicht wie bei der Bicarbonatresorp-tion nur rezirkulieren, sondern mit dem Endharn eliminiert werden,wird in der Bilanz pro ausgschiedenem Wassersto"molekul ein Mo-lekul Bicarbonat neu gebildet, der Bicarbonatbestand des Korpersalso regeneriert.

Frage 11

Bei einer arteriellen Blutgasanalyse wird folgender Befund erhoben:PO2= 77 mmgHgPCO2= 51 mmHgpH= 7.26BE= - 6 mmol/lBeurteilen sie den Saure- Basen- Status des Blutes.

1. die Werte liegen im Normbereich

• ist falsch• der PO2 ist erniedrigt, der PCO2 ist erhoht, der pH-Wert ist ernied-

rigt, es liegt eine Acidose vor. Der BE ist erniedrigt und hat ein neg.Vorzeichen.

2. Es liegt eine respiratorische teilkompensierte respiratorisches Acidose vor

• ist falsch• es liegt ein zwar eine teilkompensierte respiratorische Acidose, aber

da der BE erniedrigt ist liegt auch eine metabolische Acidose vor

90

Page 348: Vegetative Physiologie

3. es liegt eine gemischt respiratorische und nicht respiratorisch verursachteAcidose vor

• ist richtig• s.o.

4. Die Befundskontrolle ist biologisch nicht moglich, es muss ein Laborfehlervorliegen

• ist falsch

Frage 33

Welche Werte sind zu erwarten, bei einer nicht kompensierten respiratorischenund nicht respiratorischen Acidose

• Antwort:

pHa < 7.35, PaCO2 > 45, V E < !2.5

Frage 36

Der Basenuberschuss (BE)

1. ist die Abweichung der aktuellen Pu!erbasenkonzentration des Blutes vomzugehorigen Normalwert

• ist richtig• der BE ist nach Definition also dem arteriellem Blut des Gesunden

ein BE von 0 zugeordnet. Erhoht sich der BE, pos. Wert liegt ei-ne metabolische Alkalose vor, erniedrigen sich die Werte liegt einemetabolische Acidose vor.

2. gibt an, wieviel Base mit Saure titriert werden muss, um in einer Blutprobebei PCO2 = 40mmHg, SO2 = 100%, T = 37C und einem pH-Wert von7.4 einzustellen

• ist richtig

3. betragt bei einer [Hb] von 150 g/l normalerweise 48 mmol/l

• ist falsch

4. ist bei einer nicht respiratorischen Akalose erhoht

• ist richtig• s.o.

5. ist bei nicht kompensierter respiratorischer Alkalose erhoht

• ist falsch

91

Page 349: Vegetative Physiologie

Frage 44

1. Der S/B- Status eines Pat. kann mit Hilfe des Astrup- Verfahrens alleinedurch Messungen des venosen Blut bestimmt

• ist falsch• Zwei Messverfahren: 1. Astrup – Methode mit indirekter pCO2 –

Bestimmung– pHa aktuell gemessen = 7.10– erste Blutprobe mit pCO2 = 28.5 mmHg (Punkt B)

aequilibriert: pH1 = 7.31

– zweite Blutprobe mit pCO2 = 57 mmHg (Punkt A)aequilibriert: pH2 = 7.12

– Schnittpunkte BB – Kurve / BE – Kurve ! BB, BE– zu pHa gehorigen pCO2 an der Aequilibrierungsgeraden ablesen! pHa = 7.10pCO2 = 61 mm HgBB = 34 mmol/lBE = -11 mmol/l

2. beim Astrup- Verfahren kann man den PCO2 im arteriellen Blut ohneKenntnis des arteriellen pH- Wertes bestimmen

• ist falsch• s.o.

3. beim Astrup- Verfahren kann man den BE- Wert nur bestimmen, wennder pH- Wert im arteriellen Blut bekannt ist

• ist falsch• s.o

4. beim Astrup- verfahren werden die venosen Blutproben wahrend des Aqui-librierungsvorganges oxygeniert

• ist richtig• Verfahren nach Astrup: PCO2 und S/B- Status werden werden in ei-

nem Arbeitsgang bestimmt; Durchfuhrung:aquilibriert wird das Blutmit 2 Gasgemischen bekannter Zusammensetzung die unterschiedli-che CO2- Partialdrucke aufweisen, und ermittelt jeweils den zugehori-gen pH- Wert.

5. beim Astrup- Verfahren wird die Sauersto!sattigung des arteriellen Blutesdurch dierekte Messung bestimmt.

• ist falsch• s.o.

92

Page 350: Vegetative Physiologie

Frage 55

Zu den Ursachen fur die Entstehung nichtrespiratorischer Acidosen zahlen?

1. arterielle Hyperkapnie bei normalen PO2

• ist falsch• eine Hyperkapnie zu einer respiratorischen Acidose

2. arteriellen Hypoxie

• ist richtig• es kommt zu einer Verminderung des PO2 im Blut unter 70 mmHg.

Es kommt zu einer anaroben Glykolyse und somit zur vermehrtenLactatbildung

3. Hypoaldosteronismus

• ist richtig• Bei Morbus Addison kommt es zu einer Funktionseinschrankung der

NNR. Die [Na] sinkt, die des [K] steigt und es kommt zu einer meta-bolischen Azidose.

4. schwere Diarho

• ist richtig• Verlust von alkalischen Darmsaft

5. gesteigerte Ketonkorperbilung

• ist richtig• bei D. melitus

Frage 60

Ein 25 jahriger Mann leidet seit mehreren Stunden an einer schwerer Durch-fallerkrankung. Welche der folgenden Werte fur den S/B- Status des arteriellenBlutes erwarten sie?

• Loung :Es kommt durch die Durchfalle zum Verlust an alkalischen Darminhalt.Der pH-liegt bei 7.3,ist noch im Normbereich. Der pH- Wert ist erniedrigtwas darauf hinweist, dass die Sache respiratorisch Teilkompensiert ist. DerBE spricht fur die metabolische Acidose.

Frage 76

1. bei einem Anstieg des PCO2 im arteriellen Blut steigt bei fast unverander-tem BE- Wert die aktuelle Bicarbonatkonzentration im Plasma

• ist richtig

93

Page 351: Vegetative Physiologie

• bei einer respiratorischen Alkalose (bei Hyperventilation) ist der Ge-halt an CO2 im Blut gering und somit auch in den Tubuluszellen. Dieintrazellulare Carboanhydrase bildet also weniger Wassersto!onenund HCO3. Die Wassersto"sekretion durch den Na- H- Austauschernimmt ab! es wird demnach Bicarbonat resorbiert (zur Bicarbonat-Resorption werden ins Tubuluslumen sezernierte Protonen fur die Re-aktion der membranstandigen Carboanhydrase benotigt) und mehrBicarbonat ausgeschieden. Hier liegt eine ungekehrte Situation vorund somit steigt die Konzentration im Plasma.

2. Bei akutem Anstieg des CO2- Partialdruckes im arteriellen Blut stiegt beifast unveranderten BE- Wert steigt bei fast unveranderten BE- Wert dieStandardbicarbonatkonzentration

• ist falsch

3. Bei akutem Anstieg des PCO2 im arteriellen Blut steigt die Summe derPu"erbasen um eineige mmol/l an

• ist falsch• bleibt gleich

4. Bei akutem Anstieg des CO2- Partialdruckes im arteriellen Blut nimmtder pH- Wert zu

• ist falsch• der pH- WErt sinkt da die HCO3 konz. steigt.

Frage 87

Welche der folgenden Storungen fuhrt nicht zu einem Abfall der Pu"erbasen-konzentration im Blut?

1. Hypoalosteronismus bei Nebenniereninsu!zienz

• ist falsch• fuhrt zu einer metabolischen Acidose(Pu"erbasen sinken; BE sinkt)

2. chronische Lungenfunktionsstorung

• ist richtig• respiratorische Storungen haben veranderte Sauersto" bzw. Kohln-

sto"dioxidpartialdrucke

3. Durchfall

• ist falsch• fuhrt zu einer metabolischen Acidose s.o.

4. Diabetische Ketoacidose

• ist falsch• Metabolische Acidose

94

Page 352: Vegetative Physiologie

Grundlage :Die Pu!ereigenschaften des Blutes werden durch die Gesamtheit der anionischenGruppen, d.h. im wesentlichen durch Bicarbonat und Proteinat bestimmt. Die-se Summe aller pu!erwirksamen Anionen bezeichnt man als Gesamtpu!erba-sen. Die Konzentration der Pu!erbasen im arteriellen Blut betragt in etwa 48mmol/l. Es ist nun von besonderer Bedeutung, dass sich die Gesamtkonzentrati-on der Pu!erbasen bei einer Variation des CO2- Partialdruckes nicht verandert.Die Pu!erbasen sind unabhangign vom PCO2 und somit ein geeignetes Massfur den S/B- Status, die durch Zu- oder Abnahme von nichtfluchtigen Saurenim Blut hervorgerufen werden. Abweichungen vom Wert der Normalpu!erbasenbezeichnet man als Base Excess, Nach dieser Definition ist als dem arteriellenBlut des gesunden 0 zugeordnent. Ein pathologischer Anstieg der Pu!erbasen-konzentration wird durch einen pos.BE, ihre Abnahme durch einen neg. BEausgedruckt.

Frage 103

Durch welche der im folgenden genannten Ursachen kann eine nichtrespiratori-sche Acidose entstehen?

1. CO- Vergiftung

• ist richtig• der PO2 sinkt, da der Hb nicht sinken kann

2. chronischer Durchfall

• ist richtig• Verlust an alkalischen Darmsaft

3. starkes Erbrechen

• ist falsch• macht eine Alkalose

4. ausgepragte Anamie

• ist richtig

5. arterielle Hyperkapnie

• ist falsch• macht eine respiratorische Acidose

Frage 124

Bei einem Pat. wird eine Kussmaulatmung beobachtet.Welche der folgenden Wertekombinationen fur den S/B- Status des arteriellenBlutes ist bei diesem Pat zu erwarten?Grundlagen :Kussmaulatmung liegt bei einer metabolischen Acidose vor.Antwort :

pH = 7.3;PCO2 ;BE = !10

95

Page 353: Vegetative Physiologie

Frage 140

1. Bei einer akuten respiratorischen Alkalose nimmt der BE- Wert zu

• ist falsch• bei einer respiratorischen Storung bleibt der BE zunachst unverandert

2. Eine akute respiratorische Alkalose kann Muskelkrampfe verursachen

• ist richtig

3. Bei einer akuten respiratorischen Alkalose nimmt die aktuelle Bicabonat-konzentration im Plasma zu

• ist falsch• die nimmt ab

4. Bei einer teilkompensierten respiratorischen Alkalose ist der BE erhoht

• ist falsch• der BE ist unverandert

5. Bei einer teilkompensierten respiratorischen Alkalose ist der pH kleiner7.4

• ist falsch

Frage 144

Welche der S/B- Status erwarten Sie bei einem Pat. mit Hyperaldosterismus?

• Antwort :

pH = 7.45; PCO2 = 48;BE = 10

• Grundlage :Bei Hyperaldosteronismus liegt zu viel Aldosteron vor.Aldosteron steigert die Ruckresorption von Natriumionen in den Ver-bindungstubuli und Sammelrohren der Niere mit Anstieg des Extrazel-lularvolumen. Parallel zur gesteigerten Natriumrention kommt es zu einererhohten Ausscheidung von Kalium-, Wassersto!- und Ammoniumionen,was zu der Abnahme der Kaliumkonzentration und Zunahme des pH-Wertes im Blut fuhrt.

Frage 164

Bei der Lungenfunktionsprufung eines erwachsenen Probanden wurden folgendeWerte bestimmt:Compliance Thorax und Lunge 0.1 l pro cm H2O (Normwert)Resitance 1.5 cm H2O mal Sekunde pro Liter (2 cm H20 * s/l)Welche der nachfolgenden Werte fur die Atemgasdrucke und den S/B- Statusim arteriellen Blut sind zu erwarten?

PO295mmHg;PCO240mmHg, pH = 7.4undBE = 0

96

Page 354: Vegetative Physiologie

Frage 197

Die Untersuchung der Lungenfunktion einer jugendlichen Pat. fuhrte zu folgen-den Werten:VK: 4.1 lEinsekungenkapazitat: 2.4 lPCO2: 48 mmHgpH: 4.5 mmol/lWelche der nachfolgenden Angaben schreibt den Zustand vollstandig und kor-rekt?

• Losung :Vollstandig kompensierte respiratorische Azidose bei obstruktiven und re-strikter Lungenfunktionsstorung.

97

Page 355: Vegetative Physiologie

Kapitel 6

Herz

Frage 1

Ordnen Sie die folgenden Phanomene eines Herzzyklus in der richtigen Reihen-folge zu:

1. P- Welle im EKG

2. Vorhofkontraktion

3. Schluss der Mitralklappe

4. Beginn der ST- Strecke

5. 2 Herzton

• Anspannungsphase : Zu Beginn der Anspannungsphase sind die Ventrikelgefullt( Volumen ca. 140 ml; Druck 10 mmHg). Der Druck steigt bis aufca. 80 mmHg. Das Volumen bleibt konstant, alle Klappen sind geschlossen

• Austreibungsphase : Zu Beginn der Austreibungsphase entspricht der Ven-trikeldruck den Ausstreibungsdruck von 80 mmHg. Es kommt zur O!nungder Aortenklappe. Der Druck erhoht sich auf ein Maximum (120 mmHg,Systolischer RR). Am Ende wieder leichtes Absinken des Druckes undZuschlagen der Aortenklappe

• Endspannungsphase : Der Druck fallt wieder ab. Er liegt jetut bei fast0 mmHg. Im Ventrikel verbleit ein Restvolumen von ca. 70 ml. Am Endeder Entspannungsphase o!nen sich die ArtrioVentrikularklappen

• Fullungsphase : Mit dem o!nen der Atrioventrikularklappen wird derVentrikel gefullt. Das Enddiastolische Volumen von 140 ml bei 10 mmHgerreicht.

Frage 2

1. Wahrend tiefer Inspiration nimmt die Herzfrequenz ab

• ist falsch

98

Page 356: Vegetative Physiologie

Abbildung 6.1: Herzzyklus

99

Page 357: Vegetative Physiologie

• Rhythmus (Pulsus regularis und irregularis). Der Rhythmus kannatemabhangige Schwankungen aufweisen, wobei die Frequenz wahrendder der Inspiration zu- und wahrend der Exspiration abnimmt. Die-se ’respiratorische Arrhythmie“ ist und wird bei vertiefter Atmungdeutlicher; sie findet sich haufiger bei jungeren oder “ vegetative la-bilen“ Menschen.

2. Bei einem inkompletten AV- Block(II. Grad) tritt ein Pulsus irregularisauf

• ist richtig• Bei einem AV- Block II werden manche Erregungen nicht ubergelei-

tet, somit tritt ein Pulus irregularis auf

3. Hyperkalamie fuhrt zur Hyperpolarisation am Herzen

• ist falsch• zuviel Kalium fuhrt zu einer Lahmung des Herzmuskels und kann

zum Herzstillstand fuhren. Eine geringe Hyperkaliamie kann zu einerSteigerung der Erregungsbildung- und Leitung fuhren

4. Die im EKG registrierte Potentialdi!erenz ist grosser als die einer einzel-nen Muskelfaser

• ist falsch• Es handelt sich um das elektrische Feld das vom Herzen bis auf die

Koperoberflache geleitet. Es werden Veranderungen von Potentialdif-ferenzen in diesem Feld sichtbar.

5. Die Erregungsuberleitung im AV- Knoten wird durch ACh beschleunigt

• ist falsch• Bewirkt eine Verkleinerung der Anstiegsteilheit und verringer die Lei-

tunggeschwindigkeit

Frage 5

Die Ruckbildung der Erregung in der Vorhofmuskulatur kann im EKG am be-sten erkannt werden an:

1. der P- Welle

• ist falsch• die P- Welle stellt die Erregung der Vorhofe dar.

2. der Q- Zacke

• ist falsch• die Q- Zacke ist relativ klein, kennzeichnet die beginnende Ventrikel-

erregung

3. der S- Zacke

100

Page 358: Vegetative Physiologie

• ist falsch• die S- Zacke, folgt auf die positive R- Zacke ist neg. Sie ist meistens

relativ kein und kennzeichnet die Komplette Ventrikelerregung

4. PQ-Strecke

• ist falsch• sie reicht vom Ende der P- Welle bis zur Q- Zacke. Wahrend dieser

Zeit sind die Vorhofe, aber nicht Ventrikel erregt

EKG!AblaufimBezugzumHerzzyklus :Folgene Kenngrossen sind relevant:P !Welle : sie stellt die Erregung der Vorhofe darQ! Zacke : relativ kleine, negative Zacke; sie kennzeichnet die beginnende Ven-trikelerregungPQ! Strecke :Sie reicht vom Ende der P- Welle bis Q- Zacke. Wahrend dieserZeit sind die Vorhofe, aber nicht die Ventrikel erregtPQ! Intervall :es reicht vom Beginn der P- Welle bis zur Q- Zacke und re-prasentiert dei Uberleitungszeit von den Vorhofen auf den Ventrikel.R! Zacke : sie ist schmal, hoch und pos..Septum und Anteile der Hezrspitzein ebiden Ventrikeln sind erregtS ! Zacke : die, auf die pos. R- Zacke folgende neg. Zacke, wird als S- Zackebezeichnet. Sie ist meistens relativ klein und kennzeichnet die komplette Ven-trikelerrregung.QRS !Komplex : die Gesamtheit von Q-, R- und S- ZAcke wird als QRS-Komplex. Er beschreibt ide Erregungsausbreitung in der KammerT !Welle : sie beschreibt die Erregungsruckbildung (Repolarisation) der Ven-trikel.U !Wellesie stelllt Nachschwankungen bei der Repolarisation der Ventrikeldas.ST ! Strecke :Sie zeigt die beginnende Erregungsruckbildung in den Ventrikelnan. QT ! Intervall : es beinhaltet den QRS- Komplex die ST- Strecke und diekomplette T- Welle. Es entspricht der Ventrikelsystole und umfasst den Zeit-raum vom Beginn der Eregungsausbreitung bis zum Ende der Erregungsruck-bildung der Ventrikel.

Frage 6

Welche der folgenden Hormone kann bei Uberproduktion ein erhohtes HZV ver-ursachen? AdrenalinThyroxinAldosteron

Frage 12

1. Der 1. Herzton entsteht wahrend der Vorhofkontraktion

• ist falsch• 1. Herzton: Man unterscheidet ein sog. Vorsegment von kleiner Am-

plitude und niedriger Frequenz und ein Hauptsegment, sowie einNachsegment. Das Vorsegment entsteht durch die Umformung des

101

Page 359: Vegetative Physiologie

kinken Ventrikels im Beginn der Anspannungsphase. Das Hauptseg-ment markiert den steilen ventricularen Druckanstiege. Das Nachseg-ment reicht bis in den Beginn der Austreibungsphase hinein.(Systole)

2. Im Hochdrucksytem nimmt bei liegenden Probanden der arterielle Mittel-druck mit zunehmender Entfernung vom Herzen zu

• ist falsch• Unter dem mittleren arteriellen Blutdruck versteht man den durch-

schnittlichen, d.h. den unabhangig von den systolischen und diasto-lischen Schwankungen im Gefaßssystem herrschenden Mittelwert desBlutdrucks.

3. Die Stromungsgeschwindigkeit des Blutes ist in den Arterien ebenso grosswie die Pulswellengeschwindigkeit

• ist falsch

4. Die Pulswellengeschwindigkeit ist in peripheren Abschnitten des Hoch-drucksystems grosser als in zentralen Abschnitten

• ist richtig

5. Bei einer Zunahme der HF bleibt die QT- Dauer unbeinflusst

• ist falsch

Frage 15

1. Der 1. Herzton fallt mit der Incisur der Carotiskurve zusammen

• ist falsch• Die Incisur und der 2. Herzton fallen zusammen

2. Die T- Welle im EKG fallt in die Austreibungsphase des Ventrikels

• ist richtig• Die Austreibungsphase in der die Drucke im linken Ventrikel und

in der Aorta ein Maximum von ca. 120 mmHg erreichen. In dieserfruhen Phase wird rasch der grosste Teil des SV ausgeworfen , dieStromstarke om der Aortenwurzel steigt auf ein Maximum. Danachgeht die Erregung des Myokards zuruck (T-Welle) und der Kammer-druck beginnt zu sinken, um schliesslich unter den Aortendruck zusinken, sodass die Taschenklappen schliessen.

3. Der 2. Herzton fallt zwischen QRS- und T- Welle

• ist falsch• Der 2. Herzton ist am Ende der T- Welle zu finden.

4. Der Druck im linken Ventrikel ist wahrend der P- Welle hoher als wahrendder T- Welle

• ist falsch

102

Page 360: Vegetative Physiologie

• Herzzyklus: Am Ende der Kammerdiastole entladt sich der Sinusknoten(P-Zacke) die Vorhofe kontrahieren sich und anschließend werden dieKammern erregt (QRS- Komplex). Der Kammerdruck beginnt zusteigen und ubertri!t den der Vorhofe, so dass die Segelklappen zu-schlagen. Hier endet die Diastole, wobei das Enddiastolische Vomlu-men der Kammer unter Ruhebedingungen 120 ml betragt, genauer70ml/m2 Korperoberflache. Jezt folgt die Anspannungsphase, wahrendder sich die Kammern kontrahieren( alle Klappen sind geschlossen;isovolumetrische Kontraktion) so dass der Kammerdruck schnell an-steigt. Im linken Ventrikel steigt er bei rund 80 mmHg den Druck derAorta (bzw. im rechten Ventrikel bei ca. 10 mmHg den in der A. pul-monalis), wodurch sich die Taschenklappen o!nen. Damit beginnt dieAustreibungsphase, die Drucke im linken Ventrikel und in der Aortaein Maximum von ca. 120 mmHg erreichen. In dieser fruhen Phasewird rasch der gosste Teil des SV ausgeworfen, die Stromstarke inder Aortenwurzel steigt auf ein Maximum. Danach geht die Erre-gung des Myokards zuruck und der Kammerdruck beginnt zu sinken,um schliesslich unter den Aorten. bzw. Pulmonaldruck abzufallen, sodass die Taschenklappen zuschlagen. Jetzt beginnt die Diastole miteiner isovolumetrischen Entspannungsphase. Inzwischen haben sichdie Vorhofe wieder gefullt, wozu die durch das Senken der Klappene-bene verursachte Saugwirkung wahrend der Austreibungsphase ammeisten getragen hat. Der Ventrikeldruck ist inzwischen angestiegen,so dass sich die Segelklappen wieder o!nen.

5. Wahrend der P- Welle sind die Semilunarklappen geschlossen

• ist richtig

Frage 21

Welche Grossen lassen sich aus dem Arbeitdiagramm des linken Ventrikels er-mitteln?

1. Systolendauer

• ist falsch• das Arbeitsdiagram ist in x- Schlagvolumen y- Ventrikeldruck aufge-

tragen

2. maximale systolische Drucanstiegsgeschwindigkeit

• ist falsch• es ist keine Zeiachse vorhanden

3. HF

• ist falsch

4. Ejektionsfraktion

• ist richtig

103

Page 361: Vegetative Physiologie

• Bei jedem Herzzyklus werden ca. 70 ml Volumen ausgeworfen(Ejektionsfraktion,weitere 70 ml verbleiben als Rest im Ventrikel

5. Druck- Volumenarbeit

• ist richtig

Frage 24

1. Die Erregungsausbreitung im Arbeitsmyokard beginnt normalerweise imSeptumbereich

• ist richtig

2. Die Erregungsausbreitung in den Ventrikeln endet im Bereich basalerHerzstrukturen

• ist richtig

3. Die Erregungsausbreitung im Myokard wird durch das Erregungsleitungs-system gerichtet

• ist richtig

4. Die Dauer der Erregung ist in den Purkinje- Fasern besonders lang

• ist richtig• ca. 2.5 ms, s. Skizze

5. Die Erregungsruckbildung in der Ventrikelwand verlauft subendocardialenzu subepicardialen Strukturen

• ist falsch

Frage 28

Ein Pulsus frequenz, parvus ,mollis et tradus kann auftreten bei:

1. Erhohung der peripheren Widerstandes

• ist falsch• Pulsqualitaten:

– Frequenz :(Pulus frequenz, Pulus rarus)Bei der Beurteilung der Frequenz ist zu beachten, dass die Ru-hewerte bei Kindern hoher sind als bei Erwachsenen. Trainier-te Menschen weisen niedrigere Frequenzen als untrainierte Men-schen auf. Psychische Alteratioen und korperliche Arbeit erhohendie Frequenz, die beim jugendlichen Erwachsenen wahrend ma-ximaler Belastung auf 200/min und daruber ansteigen kann.

104

Page 362: Vegetative Physiologie

Abbildung 6.2: Erregung am Herzen

105

Page 363: Vegetative Physiologie

– Rhthmus Pulsus regularis, Pulsus irregularis):Der Rhythmus kann atemabhangige Schwankungen aufweisen,wobei die Frequenz wahrend der Inspiration zu- und wahrendder Exspiration abnimmt. Diese “respiratorische Arhthymie“ istphysiologisch und wird bei vertiefter Atmung deutlicher, sichfindet sich haufiger bei jungeren oder alten Menschen. Die ex-akte Analyse anderen Arrhythmieformen ist nur mit dem EKGmoglich.

– Grosse(Pulsusmagnus, Pulsusparvus):Die Grosse des Pulses, d.h. die Amplitude, hangt im wesentli-chen von der Grosse des SV und der wahrend der Diastole ab-fliessenden Blutmenge ab. Sie wird ferner von der Elastizitat desWindkessels beeinflusst; bei gleichem SV ist die Amplitude beigrosser Dehnbarkeit klein und umgekehrt.

– Steilheit(Pulusceler, Pulustardus :Die Steilheit ergibt sich aus der Geschwindigkeit der Druck-veranderung. Bei gleicher Herzfrequenz ist ein grosser Puls da-gegen zwangslaufig mit steilern Druckveranderungen, ein kleinerPuls dagegen mit flacheren Druckveranderungen verbunden.

– Spannung(Pulusdurus, Pulsusmollis :Die Spannung des Pulses wird im wesentlichen von der Hohe desmittleren arteriellen Drucks bestimmt. Je nach Hohe des Blut-druckes ist ein verschieden starker Druck auf das Gefass erfor-derlich, um die Pulswelle in den distalen Gefassabschnitten zuunterdrucken. Auf diese Weise kann der systolische Druck grobabgeschatzt werden.

2. Verminderung der Dehnbarkeit der Aorta

• ist falsch• Pulsqualitaten

Neben der wichtigen Aussage Puls tastbar oder Puls nicht tastbar,zum Beispiel bei einem akuten Gefaßverschluss, unterscheidet mandie Pulsqualitaten:Regelmaßigkeit: regularis (regelmaßig) < ! > irregularis (unregelmaßig)(Herzrhythmusstorung)Frequenz: frequens (schnell) < ! > rarus (langsam)Harte (Unterdruckbarkeit): duris (hart) < ! > mollis (weich) (beihohem oder niedrigem Blutdruck)Amplitude: altus (hoch) < ! > parvus (gering)Anstiegssteilheit: celer (schnell) < ! > tardus (langsam)

Klinisch bedeutsam sind z. B. folgende Pulsqualitaten:

– Pulsus celer, altus, durus: Wasserhammerpuls, schnell, hoch undhart, typisch bei Aorteninsu!zienz

– Pulsus tardus, parvus, mollis: langsam, klein und weich, typischbei Aortenstenose

– Pulsus bisferiens, auch Pulsus dicrotus (Dikrotie): zweigipfelig,bei hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie

106

Page 364: Vegetative Physiologie

– Pulsus tricrotus (Trikrotie): dreigipfelig bei Dikrotie mit folgen-der Extrasystole

– Pulsus alternans: Wechsel von stark und schwach, evtl. bei Herzin-su!zienz

– Pulsus bigeminus (Bigeminie): regelmaßiger Wechsel von hartund weich, typisch fur ventrikulare Extrasystolen

– Pulsus trigeminus (Trigeminie): zwei Sinusschlage und eine Ex-trasystole (oder umgekehrt)

– Pulsus anacrotus (Anakrotie): zusatzliche Pulswelle im aufstei-genden Schenkel, typisch bei Aortenstenose

– Pulsus vibrans: schwirrender Carotispuls, typisch bei Aortenste-nose

– Pulsus filiformis (parvus, frequens, mollis): fadenformiger, ”dunner“Puls, z. B. bei Kollaps

– Pulsus intermittens: Aussetzen einzelner Schlage, vgl. Pulsdefizit

3. einer Aortenklappenstenose

• ist richtig• s.o.

4. einer Aortenklappeninsu!ziens

• ist falsch• s.o.

5. Erhohung des Vogotonus

• ist falsch• s.o.

Frage 34

Wie ist das SV des Herzen, wenn folgendende Grossen gemessen werden?HF: 80/minSauersto"aufnahme:320 ml/minart. Sauersto"konzentration: 20 ml/dlven. Sauersto"konzentration: 15 ml/dl

• Losungsschema :

HZV =Sauerstoffaufnahme

[O2]art ! [O2]ven " 1HF

=320ml/min

20ml/dl ! 15ml/dl" 1

80/min

= 80ml

107

Page 365: Vegetative Physiologie

Frage 37

In welcher Zeile sind die bei normalem EKG (HF= 80/min) in der II. Ableitungnach Einthoven auftretenden Welle, Strecke, Intervalle und Gruppen richtig nachihrer Zeitdauer geordnet?

Abbildung 6.3: Normalform EKG

• Antwort :

108

Page 366: Vegetative Physiologie

PQ < QRS < T !Welle < QT ! Intervall

Frage 49

Welche der folgenden Aussagen uber die Dynamik der Herzaktion sind richtig?

1. Der Frank- Starling Mechanismus wirkt nur am denervierten Herzen

• ist falsch• Das isolierte mit konstanter Frequenz schlagende Herz kann aus sich

heraus eine vermehrte diastolische Fullung durch den Auswurf einesgrosseren SV bewaltigen. Es dient als der Anpassung des Herzenan ein vergrosstertes Volumen oder unveranderte Druckverhaltnissegreift am Preaload und den Afterload an.

2. Eine Erhohung des enddiastolischen Ventrikelvolumens bewirkt eine Stei-gerung der Kontraktilitat des Myokards

• ist falsch• Auch bei Druckbelastung erfolgt die Umstellung des isolierten Herzns

also autoregulatorisch uber eine vermehrte diastolische Fullung. ImUnterschied zur primaren Volumenbelastung wird die starkere Fa-serdehnung jedoch fur eine grossere Kraftentfaltung eingesetzt. Kon-traktilitat beschreibt lediglich die Fahigkeit eines Organes sich zu-sammen zuziehen.

• Eine Kontratilitatssteigerung liegt dagegen nicht vor, wenn das Schlag-volumen oder der systolische Druckgipfel, allein aufgrund einer dia-stolischen Fullung zunehmen, wie dies im Frank- Starling- Mechanis-mus der Fall ist.

3. Die Ejektionsfraktion ist ein Mass fur die Kontraktilitat

• ist richtig• Als Mass der Kontraktilitat des Herzen in der Austreibungsphase,

dient das Verhaltnis von Schlagvolumen zu Enddiastolischenvolumen.Dieses Verhaltnis wird als Auswur!raktion bezeichnet. Es gibt anwelcher Anteil EDV in der Systole SV ausgeworfen wird. Die Norm-werten liegen beim Menschen in Ruhe zwischen 0.5 und 0.7.

4. die Erhohung des Sympathikustonus fuhrt zu einer Verkurzung der Systo-lendauer

• ist richtig• die Herzfrequenz steigt

Frage 51

Angaben zum EKG

1. Die T- Welle ist Ausdruck der Erregungsruckbildung im Ventrikelmyokard

109

Page 367: Vegetative Physiologie

• ist richtig• EKG!AblaufimBezugzumHerzzyklus :

Folgene Kenngrossen sind relevant:P !Welle : sie stellt die Erregung der Vorhofe darQ! Zacke : relativ kleine, negative Zacke; sie kennzeichnet die be-ginnende VentrikelerregungPQ! Strecke :Sie reicht vom Ende der P- Welle bis Q- Zacke. Wahrenddieser Zeit sind die Vorhofe, aber nicht die Ventrikel erregtPQ! Intervall :es reicht vom Beginn der P- Welle bis zur Q- Zackeund reprasentiert dei Uberleitungszeit von den Vorhofen auf den Ven-trikel.R! Zacke : sie ist schmal, hoch und pos..Septum und Anteile derHezrspitze in ebiden Ventrikeln sind erregtS ! Zacke : die, auf die pos. R- Zacke folgende neg. Zacke, wird alsS- Zacke bezeichnet. Sie ist meistens relativ klein und kennzeichnetdie komplette Ventrikelerrregung.QRS !Komplex : die Gesamtheit von Q-, R- und S- ZAcke wird alsQRS- Komplex. Er beschreibt ide Erregungsausbreitung in der Kam-merT !Welle : sie beschreibt die Erregungsruckbildung (Repolarisati-on) der Ventrikel.U !Wellesie stelllt Nachschwankungen bei der Repolarisation derVentrikeldas.ST ! Strecke :Sie zeigt die beginnende Erregungsruckbildung in denVentrikeln an. QT ! Intervall : es beinhaltet den QRS- Komplex dieST- Strecke und die komplette T- Welle. Es entspricht der Ventrikel-systole und umfasst den Zeitraum vom Beginn der Eregungsausbrei-tung bis zum Ende der Erregungsruckbildung der Ventrikel.

2. Die Uberleitungszeit entspricht der Zeitdauer der ST- Strecke

• ist falsch• die ST- Strecke ist Ausdruck der beginnenden Erregungsruckbildung

3. Beim Horizontaltyp (linkstyp) ist in der Ableitung aVL eine grosse R-Zacke zu erwarten

• ist richtig• Der Lagetyp bezeichnet die Richtung (in der Frontalebene), in die der

Hauptvektor der Herzerregung zeigt. Er dient also zur groben Anga-be der Richtung, in die die Herzerregung verlauft. Er kann verandertsein durch: anatomische Lagevarianten des Herzens (z.B. Situs inver-sus, extreme Adipositas), abnorme Verteilung der Herzmuskelmasse(z.B. Rechtsherzhypertrophie) oder Veranderungen des Reizleitungs-systems. Normal beim Erwachsenen ist der Indi!erenz- oder LinkstypZur Bestimmung benotigt man nur die Extremitatenableitungen. DerHauptvektor liegt zwischen den beiden großten QRS-Komplexen.Hilfen:

– I, II, III alle positiv: Indi!erenztyp, aVR: neg. aVL: etwas pos.aVF pos

110

Page 368: Vegetative Physiologie

– I negativ: i.d.R. Rechtstyp, aVR: neg, aVL isoelektrisch, aVFpos.

– II negativ: uberdrehter Linkstyp, aVL pos, aVF neg.– III negativ: Linkstyp, aVR neg, aVL pos, aVF isoelektrisch

4. Erhohung der extrazellularen Ca- Konzentration fuhrt zu einer Verkurzumgder ST- Strecke

• ist richtig

Abbildung 6.4: EKG

5. Bei supraventrikularen Extrasystylen ist der QRS- Komplex in den Ablei-tungen nach Einthoven deformiert

• ist falsch• der T- Komplex ist verandert

Frage 53

1. die Ejektionsfraktion ist das Produkt von enddiastolischen Volumen undSchlagvolumen

111

Page 369: Vegetative Physiologie

Abbildung 6.5: EKG Veranderungen

112

Page 370: Vegetative Physiologie

• ist falsch• Die Ejektionsfraktion ist das Verhaltnis von Schlagvolumen zu EDV

2. Die Ejektionsfraktion verhalt sich proportional zum enddiastolischen Druck

• ist falsch• s.o.

3. Bei unverandertem Sympatikustonus fuhrt die Herabsetzung des enddia-stolischen Ventrikeldruckes zu einer Abnahme der Druck- Volumen- Arbeitdes Ventrikels

• ist richtig

4. die Druck- Volumen- Arbeit des linken Ventrikels betragt in Ruhe ca. 10Nm/Schlag

• ist falsch•

p ! V = 0.931Nm

Der Druck im linken Ventrikel ist 100 mmHg, dass entspricht 100 !133N/m2; Volumen im linken Ventrikel ist gleich 70 ml.

5. die Druck- Volumen- Arbeit des rechten Ventrikel betragt in Ruhe ca. 1Nm/Schlag

• ist falsch•

P ! V = 15mmHg ! 70ml

p ! V = 0.14Nm

Frage 61

Wenn man von Anfang der T- Welle im EKG ausgeht, dann ist die richtigzeitliche Reihenfolge der hier aufgelisteten Ereignisse am Herzen:Grundlage :

1. Schluss der Aortenklappe

2. O!nung der Aterioventrikularklappen

3. Beginn der Q- Zacke

4. Beginn des 1. Herztones

5. O!nung der Aortenklappe

113

Page 371: Vegetative Physiologie

Abbildung 6.6: Herzyklus

114

Page 372: Vegetative Physiologie

Frage 63

1. durch den erhohten Ca- Einstrom in die Myocardzellen nimmt die Volu-mendehnbarkeit der Volumendehnbarkeit der Ventrikelmuskulatur

• ist falsch• Ca ermoglicht die Kontraktion

2. die Dehnbarkeit des linken Ventrikels nimmmt mit zunehmender Fullungzu

• ist falsch• Auch bei Druckbelastung erfolgt die Umstellung des isolierten Herzns

also autoregulatorisch uber eine vermehrte diastolische Fullung. ImUnterschied zur primaren Volumenbelastung wird die starkere Fa-serdehnung jedoch fur eine grossere Kraftentfaltung eingesetzt. Kon-traktilitat beschreibt lediglich die Fahigkeit eines Organes sich zu-sammen zuziehen.

3. Unter der positiven Wirkung des Sympatikus konnen die Ventrikel bei un-veranderter Nachlast oder Vorlast ein grosseres Schlagvolumen auswerfen

• ist richtig

4. die Aortenklappen schliessen am Ende der Diastole

• ist falsch• schliesst am Ende der Kammersystole 6.6• Ausserdem gibt es nur 1. Aortenklappe

5. die Mitralklappe schliesst am Anfang der Diastole

• ist falsch• sie o!net am Ende der Diastole

Frage 73

Wahrend einer Herzkathederuntersuchung werden bei einem Pat. folgenden Wer-te bestimmt.Sauersto!aufnahme: 210 ml/min (STPD)O2- Gehalt des Blutes rechter Ventrikel: 11 ml/dlO2 - Gehalt in der A. brachialis:18 ml/dlHF: 75/minWelche der folgenden Aussagen ergibt sich aus den Daten?

1. Das mittlere O2- Angebot an die Gewebe betragt 14.5 ml O2/dl

• ist falsch

2. Das HZV betragt 1575 ml/min

• ist falsch

115

Page 373: Vegetative Physiologie

•HZV =

Sauerstoffaufnahme

![O2]

=210ml/l

0.07l/ml= 3l/min

3. Der Gehalt der Vv. pulmonalis betragt 11 ml O2/dl Blut

• ist falsch• die Vv. pulmonalis enthalten O2 reiches Blut und somit ist der Wert

der A. brachialis richtig

4. Das Schlagvolumen des rechten Ventrikels betragt 40 ml.

• ist richtig•

SV =HZV

HF

=3l/min

75/min= 0.04l

Frage 79

Adrenalin bewirkt am Herzen:

1. eine Zunahme der Steilheit der langsamen diastolischen Depolarisation

• ist richtig• Verstarkt den Ca- Einwartsstrom. Es kommt zu einer Versteilung des

Schrittmachermacherspotential und im AV die Anstiegssteilheit undLeitungsgeschwindigkeit

2. eine Verbesserung der elektromechanischen Koppelung

• ist richtig• Vom Sympatikus ist als Mechanismus eine Verstarkung des langsa-

men Ca- Einwartsstroms experimentell gut gesichert. Sie erklart dieSteigerung der Kontraktionskraft (pos. inotrope Wirkung) durch In-tensivierung der elektromechanischen Koppelung. Auch die pos. dro-motrope Wirkung auf den AV- Knoten hangt mit der Verstarkungdes langsamen Einwartsstroms zusammen.

3. ein Zunahme der AV- Uberleitungszeit

• ist falsch

4. eine Abnahme der Dauer der Fullungsphase

• ist falsch• Der Sympatikus bewirkt eine Steigerung der Herzfrequenz

116

Page 374: Vegetative Physiologie

Frage 81

Eine Aktivierung der B- Rezeptoren in den Vorhofen

1. fuhrt zur Erhohung der AP- Frequenz in peripheren sympatischen Neuro-nen

• ist falsch

2. ist fur den Bainbrigge- Reflex verantwortlich

• ist falsch• Die Tachykardie, die durch extreme Steigerung des Vorhofdruckes im

Zusammen mit einer starken Flussigkeitserhohung auftritt tritt beiErregung der A- Rezeptoren auf (Bainbrigde- Reflex).

3. fuhrt zur Steigerung der Renin- Freisetzung

• ist falsch• Renin wird freigesetzt bei einem Niedrigung RR und einer niedrigen

Na- Konzentration. Ausserdem uber die !- Rezeptoren

4. lost eine Abnahme des Gefaßmuskeltonus aus

• ist richtig• Es sind auch Dehnungsrezeptoren (A-Typ und B-Typ aus beiden

Vorhofen des Herzens) an der kurzfristigen Kreislaufregulation betei-ligt. Die Aktivierung der B-Rezeptoren, die durch passive Dehnungder Vorhofe ausgelost wird, fuhrt zu einer Hemmung der Sympathi-kusaktivitat (insbesondere an den Nierengefaßen). Bei diesem erohtenvenosen Angebot kommt es auf diesem Wege zu einer Blutdrucksen-kung. Die kardialen Dehnungsrezeptoren spielen ebenfalls eine wich-tige Rolle bei der langfristigen Volumenregulation. So kann es zu ei-ner Abnahme der Reninfreisetzung kommen, herbeigefuhrt durch dieHemmung der renalen Sympathikusaktivitat. Bei verstarkter Ent-ladung der kardialen Dehnungsrezeptoren kommt es dann auch zueiner Hemmung der ADH-Sekretion. Die Rezeptoren leiten bei star-ker Dehnung und negative Chronotropen wirken in den Vetrikeln zurDilatation der Gefasse

5. verursacht eine Zunahme der HF

• ist falsch• wirk dem Sympatikus entgegen

Frage 82

Aussagen zur Herzaktion

1. Am normalen Herzen ist die Vorhofkontraktion in korperlicher Ruhe mitetwa 25% an der enddiastolischen Fullung beteiligt

• ist falsch

117

Page 375: Vegetative Physiologie

• ist hochsten 10%

2. Wegen des geringen Gefasswiderstandes im kleinen Kreislauf ist die Aus-wur!raktion des rechten Ventrikels stets grosser als die des linken Ventri-kels

• ist falsch• ist rechts wie links gleich

3. Wahrend der Austreibungsphase kann der Druck im linken Ventrikel beiwieder abnehmender Wandspannung weiter ansteigen

• ist richtig• Druck- Volumenanderung am Herz:

– Anspannungsphase :zu Beginn der Anspannungsphase sind die Ventrikel gefullt (Vo-lumen ca. 140 ml, Druck 10 mmHg). Der Druck steigt bis ca. 80mmHg. Das Volumen bleibt konstant, da alle Klappen geschlos-sen sind.

– Austreibungsphase :Zu Beginn der Austreibungsphase entspricht dem Ventrikeldruck(80mmHg). Erhohung der Aortenklappe. Es kommt zur Erhohungauf ein Maximum von 120 mmHg (systolischer RR). Am Endeder Austreibungsphase sinkt der Druck wieder leicht ab und dieAortenklappe schlagt zu

– Entspannungsphase :Der Druck fallt wieder ab. Er liegt jetzt bei fast 0 mmHg. ImVentrikel verbleibt ein Restvolumen von ca. 70 ml. Am Ende derEntspannungsphase o!nen die Segelklappen

– Fullungsphase :Mit dem o!nen der Atrioventrikularklappen wird der Ventrikelgefullt. Das enddiastolische Volumen von 140 ml bei 100 mm-Hg wird erreicht. Bei jedem Herzzyklus werden ca. 70 ml Volu-men ausgeworfen (Ejektionsfraktion), weitere 70 ml verbleibenals Rest im Ventrikel

4. Mit dem 2. Herzton beginnt die Erregungsruckbildung innerhalb des ven-trikularen Arbeitsmyokards

• ist falsch

Frage 85

Bei einem Pat. mit Aortenklappeninsu!zienz

1. ist das Schlagvolumen des linken Ventrikels grosser als das des rechtenVentrikels

• ist richtig

118

Page 376: Vegetative Physiologie

• Bei einer Aortenklappeninsu!zienz kommt es zu ein steiler und ho-her Anstieg und das Schlagvolumen erniedrigt.Es kommt zu einerVolumenbelastung des linken Ventrikels

2. ist im EKG ein Steiltyp zu erwarten

• ist falsch• Der Steiltyp ist bei Jugendlichen und schlanken Menschen physiolo-

gisch. Er kann jedoch auch ein Hinweis auf eine Rechtsherzbelastungbzw. eine beginnende Rechtsherzhypertrophie sein, z.B. im Rahmeneiner Mitralstenose.

3. besteht ein Pulsus celer et magnus

• ist richtig• Klinisch bedeutsam sind z. B. folgende Pulsqualitaten:

– Pulsus celer, altus, durus: Wasserhammerpuls, schnell, hoch undhart, typisch bei Aorteninsu!zienz

– Pulsus tardus, parvus, mollis: langsam, klein und weich, typischbei Aortenstenose

– Pulsus bisferiens, auch Pulsus dicrotus (Dikrotie): zweigipfelig,bei hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie

– Pulsus tricrotus (Trikrotie): dreigipfelig bei Dikrotie mit folgen-der Extrasystole

– Pulsus alternans: Wechsel von stark und schwach, evtl. bei Herzin-su!zienz

– Pulsus bigeminus (Bigeminie): regelmaßiger Wechsel von hartund weich, typisch fur ventrikulare Extrasystolen

– Pulsus trigeminus (Trigeminie): zwei Sinusschlage und eine Ex-trasystole (oder umgekehrt)

– Pulsus anacrotus (Anakrotie): zusatzliche Pulswelle im aufstei-genden Schenkel, typisch bei Aortenstenose

– Pulsus vibrans: schwirrender Carotispuls, typisch bei Aortenste-nose

– Pulsus filiformis (parvus, frequens, mollis): fadenformiger, ”dunner“Puls, z. B. bei Kollaps

– Pulsus intermittens: Aussetzen einzelner Schlage, vgl. Pulsdefizit

4. ist der systolische Blutdruck erhoht und der diastolische Blutdruck erhoht

• ist falsch

5. ist der systolische Blutdruck erhoht und der diastolische Blutdruck ernied-rigt

• ist richtig

119

Page 377: Vegetative Physiologie

Frage 90

1. Eine ventrikulare Extrasystole mit kompensatorischer Pause fuhrt zurAnderung des Grundrhythmuses(Sinusrhythmus)

• ist falsch• die Pause kompensiert den falschen Takt, so das zur nachsten Herz-

aktion das Herz wieder im Sinusrhythmus schlagt

2. Eine ventrikulare Extrasystole hat stehts eine negative P- Welle

• ist falsch• es kommt nicht zur neg. P- Welle• V entrikulareExtrasystolen :

Bei niedriger HF kann eine ventrikulare Extrasystole interponiertsein, zwischen 2 regularen Herzschlagen auftreten. Bei normaler oderhoherer HF fallt der nachste regulare Herzschlag nach der VES aus.Sie tritt auf weil, die regulare, vom Sinusknoten ausgehende auf re-fratares Gewebe tri!t. Der Grundrhythmus wird hierbei nicht verandert.

• supraventrikulareExtrasystolen :Bei SES(VES, soweit sie retrograd den Sinusknoten erregen) wird hin-gegen der Grundrhythmus verschoben. Auch wenn die Extrasytolennicht im Sinusknoten entstehen, wird doch retrograd der Sinusknotenerregt, so dass der ursprungliche Rhythmus verloren geht.

3. Eine surpraventrikulare Extrasystolen haben stets eine neg. P- Welle

• ist falsch

4. Bei einer VES ist der Abstand zwischen der Extraerregung und der fol-genden Sinuserregung nicht doppelt so gross ist, wie der Abstand zwischenzwei nromalen Erregungen des Sinusknoten ausgehen

• ist richtig• s.o.

5. Bei SES ist der Kammerkomplex verbreitert und deformiert

• ist falsch• Der QRS- Komplex ist nicht verandert, es kommt haufig zu P- Wellen

Deforamtionen

Frage 95

Wahrend der Austreibungsphase des linken Ventrikels

1. bleibt die Koronardurchblutung wegen der konstanten Ventrikelwandspan-nung konstant

• ist falsch• die Ventrikelwandspannung sinkt ab. Trotzdem steigt der Druck im

Ventrikel auf sein max. 120 mmHg

120

Page 378: Vegetative Physiologie

2. beginnt im Ventrikel die Erregungsruckbildung

• ist richtig• Die Auswurfphase geht mit der ST- Strecke im EKG einher.Sie zeigt

die beginnende Erregungsruckbildung in den Ventrikeln an.

3. tritt im EKG die S- Zacke auf

• ist falsch• s.o.

4. fliessen unter Ruhebedingungen etwas 50 Prozent des SV aus dem Wind-kessel in die peripheren Gefasse ab

• ist richtig• Mit jeder Systole des Herzen wird ein Blutvolumen von ca. 70 bis

140 ml arterielle System ausgeworfen. Das SV liegt bei ca. 50- 70 ml.Die dadurch hervorgerufenen rhythmischen Volumen Schwankungensetzen sich jedoch nicht in die peripheren Gefassabschnitte fort, son-dern werden in Folge der elastischen Gefasse gedammt. Wahrend derAustreibungsphase des Cor speichern diese Gefasse einen Teil desausgeworfenen SV, durch Ausdehnung ihres Lumen. Bei sinkendenGefassinnendruck im Verlauf der Diastole wird das gespeicherte Vo-lumen an die sich anschliessenden Gefassabschnitte weiter geben.

5. kontraktiert sich das Ventrikelmyokard

• ist falsch• ist eine isovolumetrische Kontraktion

Frage 99

Ein transplantiertes Herz

1. reagiert nach Aktivierung der B- Rezeptoren mit einer Abnahme der HF

• ist falsch• haben keine nervale Innervation

2. besitzt werder eine sympatische noch parasystemphatische Nervenversorung

• ist richtig• haben keine nervale Inveration

3. passt seine Ventrikelleistung ausschliesslich nach dem Frank- Starling Me-chanismus an

• ist falsch

121

Page 379: Vegetative Physiologie

• Der Frank- Starling- Mechanismus fuhrt zu einer erhohten Kontrak-tionskraft durch die gesteigerte Vordehung des Myokards. Bei einerFullung uber 300 ml sinkt die Kontraktionskraft wieder. Wirkt beiAktivierung des Sympatikus uber !- 1- Rezeptoren und bei einerBlockade dieser. Die Vordehung fuhrt zu einer gesteigerten Empfind-lichkeit der Myofilamte bzw. von Tropin C fur Ca und einer gestei-gerten Anzahl von Querbrucken. Ingesamt fuhrt die Vordehung zugesteigerten Spannungs- und Kraftentwicklung am Herzen. Eine Stei-gerung des SV kann durch Volumenbelastung uber ein gesteigertesPreload bei erhohtem EDP bzw. arteriallem Druck und einer gestei-gerten Vorlast erreicht werden. Durch einen gesteigerten Afterload,z.B. erhohter diastolischer Aortendruck,wirft der Ventrikel durch denFrank-Starling- Mechanismus das gleicher SV gegen einen hoher-en diastolischen Druck aus. Grundsatzlich dient der Frank-Starling-Mechanismus der langfristigen Anstimmung der Forderleistung zwi-schen rechtem und linken Cor und der Abstimmung von venosemRuckstrom und HMV. Der Frank-Starling-Mechanismus vermittelteine Steigerung des HMV durch die pos. inotrope Wirkung und durchdie pos. chronotrope Wirkung.

4. kann die Sinusfrequenz bei Aktivierung des Sympathicus steiger

• ist richtig• hat entsprechende Rezeptoren

5. kann bei normaler Zunahme der Vordehung durch ein erhohtes Prealoaddas SV- Steigern

• ist richtig• s.o.

Frage 100

In den EKG- Ableitungen nach Einthoven finden sich gleichzeitigin I eine R- Zacke 0.8 mVin II eine R- Zacke 0.8 mVin III keine R- ZackeDer Winkel der elektrischen Herzachse mit der Horizontalen betragt:Antwort :30 Grad.

Frage 104

Welche der Aussagen tri!t nach Laplace fur die Kontraktion eines kugelformi-gen Hohlmuskel zu, bei dem der innern Radius (r) halbiert wird (von 8 auf 4cm), die Wanddicke(W) auf das Doppelte zunimmt (von 2 auf 4cm) und dieWandspannung konstant bleibt?

• Grundlagen :Die Gesamtheit der Herzmuskelzellen, verhalt sich bei seiner Arbeit wie

122

Page 380: Vegetative Physiologie

einen Hohlkugel mit einer bestimmten Wandstarke. Der Druck im innerenverandert sich je nach Wandspannung. Das bedeutet, dass die Wandspan-nung linear abhangig ist vom inneren Druck und dem inneren Radius.Je grosser der innere Radius ist, desto grosser ist die Wandspannung.Die Wandspannung ist umgekehrt proportional abhanging vom Druch-messer der Wand. Je grosser der Wanddurchmesser, desto kleiner ist dieWandspannung.Bezogen auf das Herz: Um den inneren Druck konstant zuerhalten,muss die Wandspannung sich anpassen. Umgekehrt nehmen beiKontraktion der innere Radius und die Wandspannugn ab

• Losung :

Pi =W ! D ! 2

r

1 := 2 ! 2/8 = 0.5

2 := 4 ! 4/2 = 2

Der Innendruck steigt auf das 4 fache.

Frage 105

1. Die Austreibungsphase beginnt zeitgleich mit der aufsteigenden R- Zacke

• ist falsch• die Ausstreibungsphase beginnt mit der ST- Strecke

2. Anfang der T- Welle beginnt die Diastole

• ist falsch• nach der T-Welle beginnt die Diastole

3. Das QT- Intervall dauert bei normaler Erregungsausbreitung nicht langerals 0.2 s

• ist falsch• es dauert 0.32 bis 0.39 s

4. Am Anfang der ST- Strecke sind alle Zellen des Ventrikels erregt

• ist richtig• beginnende Ruckbildung, alle Zellen im Ventrikel sind erregt

5. Eine Verlangerung des PQ- Intervalls im EKG ist ein Zeichen fur eineverzogerte Erregungsausbreitung

• ist falsch

123

Page 381: Vegetative Physiologie

Frage 106

Wahrend der Ventrikel- Diastole

(a) kann in der V. jugularis ein Druckanstieg zeitgleich zur Entspan-nungsphase des rechten Ventrikels registiert werden• ist richtig

(b) erfolgt die Fullung der rechten Herzkammer zu 80 Prozent durch dieVorhofkontraktion• ist falsch

(c) fuhrt zur Repolarisation des Myokards zur Ausbildung der T- Welleim EKG• ist falsch• nach der T- Welle kommt es zur Repolarisation

(d) findet eine langsame Depolarisation der Zellen des Sinusknoten statt• ist richtig

(e) erreicht die Durchblutungsgrosser in den Coronararterien Maximal-werte• ist richtig

Frage 111

1. Wenn die Vorlast steigt nimmt das enddiastolische Volumen ab

• ist falsch• Als Vorlast wird in der Kardiologie diejenige Kraft bezeichnet, welche

zur Dehnung der Fasern der Ventrikel am Ende der Diastole fuhrt unddie durch die max. der Muskelfasern begrenzt ist. Die Vorlast wird imKorper durch den Ruckfluss des Blutes zum Herzen und dem ZVDbeeinflusst. Eine Erhohung der Vorlast fuhrt uber den Frank-Starling-Mechanismus zu eriner Erhohung des SV.

2. Die Auswur!raktion errechnet sich als Produkt von SV und enddiastoli-schen Volumen

• ist falsch• sind die 70 ml Ejekationsfraktion = SV/EDV

3. Bei konstantem venosen Ruckstrom kommt es unter erhohtem Sympathi-custonus zu einer Verkleinerung des Herzschatten im Ro

• ist richtig

4. Ein kleineres Herz hat die grossere Leistungsresrve

• ist falsch• bei einem Leistungsanstieg kommt es zur Herzhypertrophie

5. Wahrend der Systole nimmt die Wandspannung stetig zu

• ist falsch

124

Page 382: Vegetative Physiologie

Frage 115

Eine gesteigerte Adrenalin- Ausscheidung fuhrt zu

• Antworten :einer Aktivierung von adrenergen !-Rezeptoreneiner Erhohung des Venentonuseinem Pulus durus et magnuseiner Abnahme des e!ektiven Filtrationsdruckes in den Gewebekapillaren

Frage 118

Bei Ableitung des EKG nach EINTHOVEN wird fur den QRS- Komplex eineDauer uber 0.12 s gemessen.Dieser Befund deutet hin auf:eine vollstandige Blockierung der Erregungleitung in einem Kammerschenkel

Frage 128

Mit Hilfe der gleichzeitigen Registrierung des EKG und des Druckverlaufes imlinken bzw. in der Aorta ascendens lassen sich fur den Herzzyklus (s. Skizze)eines gesunden Erwachsenen in korperlicher Ruhe die folgenden Aussagen ab-leiten:

1. Wahrend der Anspannungsphase steigt der linksventrikulare Druck inner-halb von 60 ms um etwa 80 mmHg an

• ist richtig

2. Die ventrikulare Repolarisation beginnt nach der Incisur des Aortendruck-verlaufes

• ist falsch• Im EKG ist die T- Welle Ausdruck der beginnenden Repolarisation.

Sie liegt im zeitlichen Verlauf vor der Incisur des Aortendruckes. DieIncisur fallt in die isovolumetrische Entspannungphase, die T- Wellehingegen gehort noch zur Auswurfphase.

3. Die R-Zacke im EKG wird zeitgleich mit dem systolischen Druckmaximumin den Ventrikel registriert

• ist falsch• Ein Druckmaxium liegt am Ende der Auswurfphase vor.

4. Am Ende der T- Welle betragt der Druck im linken Ventrikel 80 mmHg

• ist falsch• der Druck liegt bei 120 mmHg

• Die Druckamplitude betragt wahrend der Systole im linken Ventrikelim Normalfall 110- 120 mmHg

• ist richtig

125

Page 383: Vegetative Physiologie

Frage 138

Welche der folgenden Aussagen zu den Aktionsphasen des linken Ventrikels tref-fen zu?

1. Am End der Diastole sind die Aorten- und die Mitralklappen geschlossen

• ist falsch• die Artrioventrikularklappen sind geo!net

2. Unter dem Einfluss des Sympathikus wird die Systole verkurzt

• ist richtig• die HF steigt

3. Die myokardiake Wannspannung erreicht gegen Ende der Austreibungs-phase ihren hochsten Wert

• ist falsch• Gegen der Ende der Ausstreibungsphase nimmt die Wandspannung

im Muskel wieder ab, jedoch der Druck steigt auf sein Maximum

4. Die Fullungsphase beginnt etwa mit dem Ende der T- Welle im EKG

• ist falsch• die T-Welle ist Ausdruck der Erregungruckbildung in den Ventrikel

und liegt in der Austreibungsphase. Die Fullungsphase liegt zwischendem Ende der T- Welle und der P- Welle.

Frage 146

Charakteristische Merkmale ventrikularer Extrasystolen sind:

1. Fehlen der P- Welle im EKG

• ist falsch• Bei niedriger HF (< 60/min) kann eine ventrikulare Extrasystole

interponiert sein, zwischen 2 regularen Herzschlagen auftreten. Beinormaler oder hoheren HF fallt der nachste der nachste Herzschlagnach der VES aus (Kompensatorische Pause). Dies ist die Folge vonder Refraktarzeit der Zellen auf die ein regulares AP tri!t

• Es kommt zu Veranderungen im Kammerkomplex einher. P- Wellensind der Ausdruck der Vorhoferregung. Da die VES vom Ventrikelausgeht kann es zum Entfall der P- Welle kommen

2. Bradykardie

• ist falsch

3. Arrhthymie

• ist richtig

126

Page 384: Vegetative Physiologie

• sagt doch schon der Name!

4. Verkurzung der QRS- Gruppe

• ist falsch• es kommt zu einer Defomrantion des Kammerteils, jedoch bleibt die

Zeitfolge gleich

5. Erniedrigtes SV

• ist richtig

Frage 147

Bei einem Pat. wurden folgende Befunde erhoben:HF: 80/minBlutdruckamplitude: 50 mmHgarterielle Sauersto!konzentration: 20 ml/dlzentralvenose O2- Konzentration: 14 ml/dlRQ: 0.8O2- Aufnahme:360 ml/minWie gross war unter diesen Bedingungen das SV des linken Ventrikels?

• Losung :

HZV =Sauerstoffaufnahme

avDO2

=360ml/min

0.06ml/l= 6l/min

SV =HZV

HF=

6l/min

80/min= 0.075l

Frage 148

Die Untersuchung des Herzkreislauf- Systems eines jungen Mannes fuhrt zufolgenden Befunden:HZV : 6 l/minarterieller Blutdruck in mmHg: 150 zu 80HF: 80/minEnddiastolischer Druck im linken Ventrikel: 15 mmHgAntwortErhohung des Prealod bei normalem Afterload.

IntrakardialeAnpassung :

• ein erhohtes venoses Angebot wird durch eine Zunahme des SV verant-wortet! vermehrt diastolische Fullung (Preload) der Ventrikel! SV steigt

127

Page 385: Vegetative Physiologie

• eine Zunahme des Aortendruckes (Afterload) erhohter Periphererwider-stand! intrakardinale Anpassung!der Auswurfwiderstand stiegt! derWiderstand im Ventrikel nimmt zu

• Steigt der diastolische Aortendruck plotzlich an, so ist der linke Ventrikelzunachst in der Lage, ein reduziertes SV auszuwerfen. Dadurch kommt eszu einer Zunhame des Restvolumens bei der nachsten Herzaktion kommtes wegen des verminderten venosen Ruckstroms, zu einer grosseren dia-stolischen Fullung.

Frage 154

In welcher Phase des EKG’s erreicht das Volumen des linken Ventrikels seinMaximum?

• Anwort :

• wahrend des PQ- Intervalls.

Frage 156

1. Wahrend der isovolumetrischen Anspannungsphase bleibt die Wandspan-nung konstant

• ist falsch• in der Anspannung kontrahieren sich die Kammern, daher kann Wand-

spannung nicht konstant bleiben

2. Die Dehnbarkeit des Herzmuskelgewebes steigt bei zunehmender Fullung

• ist falsch• ist aufgrund des Zytoskelettes nicht moglich

3. Das Herz passt sich an den erhohten Druchblutungsbedarf bei korperlicherArbeit nach dem Frank-Starling-Mechanismus an

• ist falsch• Der Frank- Starling- Mechanismus fuhrt zu einer erhohten Kontrak-

tionskraft durch die gesteigerte Vordehung des Myokards. Bei einerFullung uber 300 ml sinkt die Kontraktionskraft wieder. Wirkt beiAktivierung des Sympatikus uber !- 1- Rezeptoren und bei einerBlockade dieser. Die Vordehung fuhrt zu einer gesteigerten Empfind-lichkeit der Myofilamte bzw. von Tropin C fur Ca und einer gestei-gerten Anzahl von Querbrucken. Ingesamt fuhrt die Vordehung zugesteigerten Spannungs- und Kraftentwicklung am Herzen. Eine Stei-gerung des SV kann durch Volumenbelastung uber ein gesteigertesPreload bei erhohtem EDP bzw. arteriallem Druck und einer gestei-gerten Vorlast erreicht werden. Durch einen gesteigerten Afterload,z.B. erhohter diastolischer Aortendruck,wirft der Ventrikel durch den

128

Page 386: Vegetative Physiologie

Frank-Starling- Mechanismus das gleicher SV gegen einen hoher-en diastolischen Druck aus. Grundsatzlich dient der Frank-Starling-Mechanismus der langfristigen Anstimmung der Forderleistung zwi-schen rechtem und linken Cor und der Abstimmung von venosemRuckstrom und HMV. Der Frank-Starling-Mechanismus vermittelteine Steigerung des HMV durch die pos. inotrope Wirkung und durchdie pos. chronotrope Wirkung.

4. Die Steigerung des intraventrikularen Druckes wahrend der Austreibungs-phase beruht vorrangig auf einer erhohten Kraftentwicklung des Myocards

• ist falsch

5. Eine Aktivierung des Parasympatikus setzt die Kontraktilitat des Vorhof-myokards als Folge eiern Zunahme der Membranleitfahigkeit fur K- Ionenherab

• ist richtig• das K- Gleichgewichstspotential ist nahe dem Ruhemembranpoten-

tial

Frage 158

Bei einer ausgepragten Mitralstenose ist mit folgenden Befunden zu rechnen:

1. Erhohung des Preaload fur den linken Ventrikel

• ist falsch• Mitralklappenstenose : haufigster erworbener Herzklappenfehler mit

Verengung der Mitralklappeno!nung als Folge erzundlicher Klap-penrander

• Hamodynamik:Behinderung der diastolischen Fullung des linken Ven-trikels, Dilatation und Hypertrophie des linken Vorhofes, Stauung deskleinen Kreislaufes; Hypertrophie und Dilatation der re. Kammer,dabei normale linke Kammer.

• Symptome:Atemnot ! Lungenstauung, spater re. Herzinsu"zienz

2. Vorho!flimmern

• ist richtig• aufgrund der Verengung der Mitralklappeno!nung kommt es in der

Fullungsphase der Ventrikel zu einem Volumenruckstau im Atrium.Der Vorhof kann nicht richtig kontrahieren. Es wird versucht durcheine erhohte Frequenz das Defizit auszugleichen

3. Pulus irregularis

• ist richtig• s.o.

4. Diastolisches Gerausch mit punctum max. 5 ICR links medioclavicular

129

Page 387: Vegetative Physiologie

• ist richtig• Es gibt ein Pradiastolisches Gerausch bei schnellen Druckanstieg. Der

1. Herzton ist laut und verspatet. Der 2. Herzton wird normal gene-riert. Ausserdem ist ein Mitteldiastolisches Gerausch horbar

5. Verlagerung der elektrischen Herzachse nach links

• ist falsch• tritt auf bei Aortenklappenstenos, Linksherzhypertrophie, Vorder-

wandinfarkt u.a.

Frage 162

Die Steigerung des Sympatikustonus fuhrt im Herz- Kreislauf- System zu fol-genden Veranderungen:

1. Zunahme des TPR

• ist richtig• Die kompensatorische Aktivierung von Sympatikus und RAAS bei

chronischer Herzinsu!zienz fuhrt uber eine gesteigerte Katechola-min und Renin Freisetzung zu einer Erhohung von Herzfrequenz undperipherem Widerstand. Ziel dieser Veranderungen ist die Verbesse-rung der Auswurfleistung und die Aufrechterhaltung der peripherenPerfusions. Studien zeigen jedoch, dass das Schlagvolumen des insuf-fizienten Herzen mit zunehmender Herzfrequenz und zunehmendemperi- pheren Widerstand abnimmt.

2. Erhohung der Membranleitfahigkeit fur Calciumionen im Myokard

• ist richtig• es kommt zu einem Calciumeinstrom. Der Kaliumeinstrom kommt

bei Stimulus durch den Vagus zustande und wirkt dem Sympati-kus entgegen. Bei Stimulierung des Sympatikus kommt es zu eineVerstarkung des langsamen Calciumeinstromes in die Zellen. Da-durch kann die Steigerung der Kontraktionskraft erkart werden, durchIntensivierung der elektromechanischen Kopplung.

• Die Sympathiko- adrenerge Aktivierung:Freisetzung von Adrenalinund Noradrenalin. Diese lagern sich an die !1- Rezeptoren an. Da-druch wird die Adenylatcyclase aktiviert und es kommt zu einer in-trazellularen Erhohung des cAMP- Spiegel und einer Aktivierung derProteinkinase A. Dies hat unteranderm zur Folge, das mehr Kalzium-kanale in der Membran geo"net sind. Die Spaltung von ATP kommtbei der eigentlichen Muskelkontraktion zum tragen.

3. Erhohung des arteriellen arteriellen Blutdruckes

• ist richtig• Durch die Aktivierung der RAAS Sythems uber die !- Rezeptoren

kommt es uber das RAAS System zu einer Steigerung des RR

130

Page 388: Vegetative Physiologie

4. Vermehrte Freisetzung von Renin durch den juxtaglomerularen Apparat

• ist richtig• s.o.

5. Zunahme der linksventrikularen Ausfraktion

• ist richtig

Frage 166

Welche Aussagen zum EKG sind richtig?

1. Wenn die Lange der PQ- Strecke einen Zeitraum von 0.18 s entspricht,liegt kein AV- Block 1. Grades vor

• ist falsch• es kommt zu einer verzogerten Uberleitung, die PQ- Strecke ist verlangert.

Das PQ-Intervall ist auf uber 200ms verlangert. Prinzipiell wird da-bei jedoch jede Vorhofaktion auf die Kammer ubergeleitet, es bestehtkeine Blockade des AV-Knotens. Die PQ- Dauer entspricht der Uber-leitungszeit. Die PQ- Dauer ist Frequenzabhangig. Obergrenze bei50/min ist 0.21 s, bei 60/min 0.2 s, bei 70/min liegt sie bei 0.19 sund bei 120/min

2. Die vulnerable Phase des Kammermyocards tritt gleichzeitig mit dem auf-steigenden Teil der T- Welle

• ist richtig• In der T- Welle beginnt die Reregungsruckbildung und somit ist ein

Teil der Zellen refraktar und ein andere schon wieder erregbar. Somitkann in dieser Phase leicht zu Kammerflimmern kommen. Cave: beider Defibrialtion!

3. Die R- Zacke im EKG ist immer eine pos. Zacke

• ist richtig

4. Bei einer supraventricularen Extrasystolen ist der Kammerkomplex defor-miert

• ist falsch• bei SES ist die P- Welle deformiert

5. Bei korperlicher Belastung kann die P- Welle unmittelbar auf die T- Wellefolgen

• ist richtig• die HF steigt

131

Page 389: Vegetative Physiologie

Frage 170

Nach Aktivierung der B- Rezeptoren in den Vorhofen des Herzen beobachtetman:

1. eine erhohte Renin- Freisetzung

• ist falsch• es handelt sich um Rezeptoren die auf Dehnung der Vorhofe reagie-

ren. Da der Stimulus zur Reninausschuttung ein niedriger RR ist,erniedrigt sich diese.

2. eine Verminderte ADH- Ausschuttung

• ist richtig• ADH ist das Dursthormon und somit ist bei Ausreichende Flussig-

keitmenge die Ausschuttung vermindert

3. Steigerung der HF

• ist richtig• die HF sinkt. Die Impulse der B- Rezeptoren gelangen nur Medulla

oblongata, dort verursachen sie eine Hemmung der Neurone, die furdie Erhohung der Pulsfrequenz verantwortlich sind.

4. die Abnahme des TPR

• ist richtig

5. die Zunahme der Compliance der Kapazitat

• ist richtig

Frage 179

Bei EKG- Ableitung nach Goldberger werden in aVR, aVL und aVF pos. ZackengefundenAntwort :geht nicht!!!Begrundung :

• I, II, III alle positiv: Indi!erenztyp, aVR: neg. aVL: etwas pos. aVF pos

• I negativ: i.d.R. Rechtstyp, aVR: neg, aVL isoelektrisch, aVF pos.

• II negativ: uberdrehter Linkstyp, aVL pos, aVF neg.

• III negativ: Linkstyp, aVR neg, aVL pos, aVF isoelektrisch

132

Page 390: Vegetative Physiologie

Frage 182

Eine Verlangerung der Uberleitungszeit kann auftreten bei:

1. Schenkelblock

• ist falsch• der QRS-Komplex; Kammerbereich ist verandert

2. Vorhofhypertrophie

• ist richtig• der Vorhof ist verdickt und somit ist die Leitungsgeschwindigkeit

geringer

3. Sauersto!mangel

• ist richtig• z.B. Angina pectoris

4. Erhohung der Ca- Leitfahigkeit

• ist falsch• bewirkt eine verbesserte Leitungszeit

5. hohem Vagus

• ist richtig• der Parasympatikus hat eine neg. dromotrope Wirkung

Frage 190

Bei einen Horizontaltyp(Linkstyp) der Herzlage erwartet man wahrend der Ven-trikelerregung den grossten positiven Ausschlag in den EKG- Ableitungen nachEinhoven bzw. den grossten neg. Ausschlag in den EKG- Ableitungen nachGoldberger:Antwort :I und aVR

• Ableitung nach EinthovenAbleitung I deutlich positivAbleitung II leicht positivAbleitung III isoelektrisch, negativ oder biphasischAmplitudengroße I> II

• Ableitung nach Goldberger aVL positiv aVR negativ bis tief negativ (-aVRpositiv ) aVF isoelektrisch, negativ oder biphasisch Amplitudengroße aVL<> -aVR > aVF

133

Page 391: Vegetative Physiologie

Frage 194

Unter welchen Bedingungen ist mit einem Pulusus irregularis zu errechen?

1. Bei Vorho!immern

• ist richtig

2. Beim AV- Block III. Grades

• ist falsch• da keine Uberleitung von der Kammer auf den Vorhof ist, schlagen

die Kammern im regelmassigen Eigenrhythmus

3. Wahrend tiefer In- und Exspiration

• ist richtig• Rhythmus (Pulsus regularis und irregularis). Der Rhythmus kann

atemabhangige Schwankungen aufweisen, wobei die Frequenz wahrendder der Inspiration zu- und wahrend der Exspiration abnimmt. Die-se ’respiratorische Arrhythmie“ ist und wird bei vertiefter Atmungdeutlicher; sie findet sich haufiger bei jungeren oder “ vegetative la-bilen“ Menschen.

4. Bei interponierten ventrikularen Extrasystolen

• ist richtig• es handelt sich um dazwischen gesetzte Extrasystolen

5. Bei SES

• ist richtig

Frage 204

Ein AV- Block III. Grades liegt vor, wenn folgende Veranderungen im EKGfestgestellt werden:

1. nur nach jeder 2. P- Welle folgt ein QRS Komplex.

• ist falsch• es findet keine Uberleitung zwischen den Vorhofen und den Ventrikeln

statt. Die Kammer schlagt im eigen Rhythmus.

2. die HF ist normal

• ist falsch• die HF ist verlangsamt; da die eigenen Frequenz des AV- Knotens

unter dem des Sinusknoten liegt.

3. das PQ- Intervall ist grosser als 0.2

• ist falsch• es liegt keine Uberleitung vor

134

Page 392: Vegetative Physiologie

4. bei einer HF unter 60/min treten neg. P- Wellen auf

• ist falsch• sind pos. und dies hangt nicht von der HF ab

5. P- Wellen und QRS- Komplexe treten unabhangig voneinander auf. dieZahl der QRS- Komplexe ist grosser als die der P- Wellen

• ist falsch• anders herum

Frage 205

Welche Aussage tri!t nicht zu?

1. Beim rechtlage Typ des Herzen findet man in den Extremitatenableitun-gen nach Einhoven und Goldberger die grosste R- Zacke in der AbleitungIII und aVF

• ist richtig

2. Das PQ- Intervall im EKG sollte beim Herzgesunden kleiner 200 ms

• ist richtig

3. Die Dauer des QT- Intervalls im EKG nimmt mit steigender HF ab

• ist richtig

4. Bei supraventrikularen Extrasystolen nimmt die HF ab

• ist falsch• supraventrikulareExtrasystolen :

Bei SES(VES, soweit sie retrograd den Sinusknoten erregen) wird hin-gegen der Grundrhythmus verschoben. Auch wenn die Extrasytolennicht im Sinusknoten entstehen, wird doch retrograd der Sinusknotenerregt, so dass der ursprungliche Rhythmus verloren geht.

5. Die Grosse der R- Zacke einer EKG- Ableitunt ist abhanging von der Lageder Ableite Elektroden

• ist richtig

Frage 208

1. eine Aortenklappenstenose verursacht einen Pulsus tardus

• ist richtig• eine Aortenklappenstenose bewirkt einen trag ansteigenden und schwa-

chen Puls, hebenden Herzspitzenstoss nach li unten verlagert. Schwir-ren systolisch uber der Herzbasis. Typisches raues, spindelformiges,in die Karotiden fortgeleitetes Systolikum mit P.m. im ICR 2 para-sternal rechts mit meist abgeschwachtem 2 HT. 4. HT.

135

Page 393: Vegetative Physiologie

2. der palpatorisch ermittelte systolische Blutdruck in der A. brachialis ent-spricht etwa dem max. Druck in dieser Arterie

• ist richtig

3. die Druckpulskurve in der Aorta wird von der Grosse des HZV

• ist richtig

4. bei Abnahme der Compliance der zentralen Arterien der zentralen trittein Pulsus celer, durus et magnus auf

• ist richtig• Pulsqualitaten:

– Frequenz :(Puslus frequenz, Pulsus rarus)Bei der Beurteilung der Frequenz ist zu beachten, dass die Ru-hewerte bei Kindern hoher sind als bei Erwachsenen. Trainier-te Menschen weisen niedrigere Frequenzen als untrainierte Men-schen auf. Psychische Alteratioen und korperliche Arbeit erhohendie Frequenz, die beim jugendlichen Erwachsenen wahrend ma-ximaler Belastung auf 200/min und daruber ansteigen kann.

– Rhthmus Pulsus regularis, Pulsus irregularis):Der Rhythmus kann atemabhangige Schwankungen aufweisen,wobei die Frequenz wahrend der Inspiration zu- und wahrendder Exspiration abnimmt. Diese “respiratorische Arhthymie“ istphysiologisch und wird bei vertiefter Atmung deutlicher, sichfindet sich haufiger bei jungeren oder alten Menschen. Die ex-akte Analyse anderen Arrhythmieformen ist nur mit dem EKGmoglich.

– Grosse(Pulsusmagnus, Pulsusparvus):Die Grosse des Pulses, d.h. die Amplitude, hangt im wesentli-chen von der Grosse des SV und der wahrend der Diastole ab-fliessenden Blutmenge ab. Sie wird ferner von der Elastizitat desWindkessels beeinflusst; bei gleichem SV ist die Amplitude beigrosser Dehnbarkeit klein und umgekehrt.

– Steilheit(Pulusceler, Pulustardus :Die Steilheit ergibt sich aus der Geschwindigkeit der Druck-veranderung. Bei gleicher Herzfrequenz ist ein grosser Puls da-gegen zwangslaufig mit steilern Druckveranderungen, ein kleinerPuls dagegen mit flacheren Druckveranderungen verbunden.

– Spannung(Pulusdurus, Pulsusmollis :Die Spannung des Pulses wird im wesentlichen von der Hohe desmittleren arteriellen Drucks bestimmt. Je nach Hohe des Blut-druckes ist ein verschieden starker Druck auf das Gefass erfor-derlich, um die Pulswelle in den distalen Gefassabschnitten zuunterdrucken. Auf diese Weise kann der systolische Druck grobabgeschatzt werden.

5. der arterielle Mitteldruck ist in peripheren Arterien hoher als in zentralenArterien

• ist falsch

136

Page 394: Vegetative Physiologie

Frage 209

Eine pos. inotrope Wirkung auf das Herz haben:

1. die Steigerung der Adrenalin- Konzentration im Blut

• ist richtig

2. die Erhohung der extrazellularen Ca- Konzentration

• ist richtig

3. Erhohung des Blutvolumens

• ist falsch

4. die Steigerung der HF

• ist richtig

5. die Zunahme des venosen Ruckstroms zum Herzen

• ist falsch

Frage 214

Welche Aussagen zur Kontraktion der Herzmuskulatur tre!en zu?

1. Wahrend der Auswurfphase ist die Drucksteigerung in den Ventrikeln vor-rangig auf die Abnahme der Ventrikeldurchmesser bei gleichzeitiger Zu-nahme und Wanddicke zuruck zufuhren

• ist richtig•

Pi =W ! D ! 2

r

Die Gesamtheit der Herzmuskelzellen, verhalt sich bei seiner Arbeitwie einen Hohlkugel mit einer bestimmten Wandstarke. Der Druckim inneren verandert sich je nach Wandspannung. Das bedeutet, dassdie Wandspannung linear abhangig ist vom inneren Druck und deminneren Radius. Je grosser der innere Radius ist, desto grosser istdie Wandspannung. Die Wandspannung ist umgekehrt proportionalabhanging vom Druchmesser der Wand. Je grosser der Wanddurch-messer, desto kleiner ist die Wandspannung.Bezogen auf das Herz:Um den inneren Druck konstant zu erhalten,muss die Wandspan-nung sich anpassen. Umgekehrt nehmen bei Kontraktion der innereRadius und die Wandspannugn ab

2. Die zeitliche Folge von Vorhof- und Ventrikelkontraktion wird durch dieVerzogerungder Erregungsleitung im AV- Knoten beeinflusst.

• ist richtig• Die Eigenfrequenz des AV-Knotens liegt bei ca. 40/min, wohingegen

die des Sinusknotens bei 60/min liegt.

137

Page 395: Vegetative Physiologie

3. Die negativ inotrope Wirkung des Parasympatikus im Vorhofmyokard istdurch die Zunahme der Kaliumleitfahigkeit zu erklaren.

• ist richtig• Das Kaliumgleichgewichtspotential liegt nahe dem Membranruhepo-

tential.

4. Bei Tachykardien unter Belastungsbedingungen ist die Kontraktilitat alsFolge einer Erhohung der Kalziumkonzentration in den Myokardfaserngesteigert

• ist richtig• siehe animalische Physiologie

5. Der positiv inotrope E!ekt von Herzglykosiden wird auf die Hemmung derNatrium-Kalium-ATPase zuruckgefuehrt

• ist richtig• Herzglykoside: Hemmung des aktiven Natrium-Kalium-Transportes

an der Muskelzelle ! die intrazellulare Natriumkonzentration steigt! Natrium-Calcium-Austauch sinkt ! Kalziumkonzentration steigt! Erhohung des Vagustonus, Erniedrigung des Sympatikustonus

Frage 228

1. Die Erregungsleitung durch den AV-Knoten ist gleich der Dauer des PQ-Intervalls

• ist falsch• Die Erregungsleitung durch den AV-Knoten betragt 0, 05s, das PQ-

Intervall ca. 0.2s

2. Die Hohe der R-Zacke der Ableitung II betragt ca. 1mV

• ist richtig

3. Die Erregungsruckbildung der Ventrikel ruft die T-Welle im EKG hervor

• ist richtig

4. Wahrend der ST-Strecke sind die Ventrikel gleichmaßig und maximal er-regt

• ist richtig• Die ST-Strecke zeigt die beginnende Erregungsruckbildung in den

Ventrikeln an

5. der QRS-Komplex betragt weniger als 100ms

• ist richtig

138

Page 396: Vegetative Physiologie

Frage 229

Um die isovolumetrische Anspannungszeit, die Austreibungszeit und die Diasto-lendauer des linken Ventrikels zu bestimmen, muss der Druck im linken Ventrikelgleichzeitig registiert werdenAntwortmit dem Druck in der Aorta ascendens

Frage 231

Aktivierung von muscarinergen ACh-Rezeptoren fuhrt am Sinusknoten zur

1. vermehrten Bildung des Second Messenger IP3

• ist falsch• Es kommt zur Calcium-Ausschuttung.

2. Erhohung der O!nungswahrscheinlichkeit von Kalium-Kanalen

• ist richtig• da Acetylcholin zum Vagus gehort

3. vermehrter Bildung des Second Messengers cAMP

• ist falsch• wird uber die !-Rezeptoren aktiviert. Dafur sind Katecholamine ver-

antwortlich

4. einer Aktivierung der Adenylatcyclase

• ist falsch• s.o.

5. einer Hemmung der Adenylatcyclase

• ist falsch• s.o.

Frage 239

1. Dehnung der Vorhofe stimuliert die ADH-Ausschuttung

• ist falsch• bei den Vorhofrezeptoren handelt es sich um Dehnungsrezeptoren die

bei Dehnung des Vorhofs aktivieren. Wird der Vorhof gedehnt ist einausreichendes Flussigkeitsvolumen vorhanden und somit muss dasDursthormon ADH nicht ausgeschuttet werden.

2. ADH bewirkt eine vermehrte Wasserresorption im proximalen Convolutdes Nierentubulus

• ist falsch

139

Page 397: Vegetative Physiologie

• zwar handelt es sich bei ADH um ein Wassersparhormon, dennochbewirkt Renin die Ruckresorption

3. ADH wird durch axonalen Transport von Bildungsort abtransportiert

• ist richtig• ADH ist ein Hypophysenhormon

4. Es wird im Hypophysenhinterlappen gespeichert

• ist richtig

5. Seine Ausschuttung steigt bei hypovolamischem Schock

• ist richtig

Frage 241

Am Ende der absoluten Refraktarperiode der Ventrikelmuskulatur

1. sind wieder schnelle Natrium-Kanale aktivierbar

• ist richtig• Die schnellen Natrium-Kanale haben drei Zustande: o!en, geschlos-

sen (aktivierbar), geschlossen (nicht aktivierbar).

2. erreicht die Membranleitfahigkeit fur Kaliumionen den niedrigsten Wert

• ist falsch

3. erreicht die Membranleitfahigkeit fur Calciumionen (langsamer Calciu-meinwartsstrom) den Maximalwert

• ist falsch• der Calciumeinstrom ist verzogert

4. erreicht das Membranpotential den Wert des Ruhepotentials

• ist falsch• erst nach der relativen Refraktarzeit

5. beginnt die spontane Depolarisation

• ist falsch

Frage 243

Welchen Einfluss hat die Atmung auf das Herz (Indi!erenz-Typ)?Wahrend der Inspiration

1. kann es als Ausdruck einer respiratorischen Arrhythmie zu einer Brady-kardie kommen

• ist falsch

140

Page 398: Vegetative Physiologie

• wahrend der Einatmung ist bei der respiratorischen Arrhythmie schlagtdas Herz veim Einatmen schneller und bei der Ausatmung langsamer.Somit kann es bei der Inspiration hochsten zu einer Tachykardie kom-men

2. vermindert sich die Amplitude des QRS- Komplexes in Ableitung I

• ist richtig

3. dreht sich die elektrische Herzachse nach links

• ist falsch• das Herz bleibt anatomisch gleich

4. erhoht sich die Amplitude im QRS-Komplex in Ableitung aVF

• ist richtig• da die Herzfrequenz steigt

5. nimmt der venose Ruckstrom zum linken Vorhof zu

• ist falsch

Frage 244

Bei einer akuten Zunahme des enddiastolischen Volumens des linken Ventrikelsvon 120 ml auf 160 ml beobachtet man bei gleichbleibendem mittlerem Aorten-druck:

1. Zunahme der Wandspannung des Ventrikels

• ist richtig• Der Frank- Starling- Mechanismus fuhrt zu einer erhohten Kontrak-

tionskraft durch die gesteigerte Vordehung des Myokards. Bei einerFullung uber 300 ml sinkt die Kontraktionskraft wieder. Wirkt beiAktivierung des Sympatikus uber !- 1- Rezeptoren und bei einerBlockade dieser. Die Vordehung fuhrt zu einer gesteigerten Empfind-lichkeit der Myofilamte bzw. von Tropin C fur Ca und einer gestei-gerten Anzahl von Querbrucken. Ingesamt fuhrt die Vordehung zugesteigerten Spannungs- und Kraftentwicklung am Herzen. Eine Stei-gerung des SV kann durch Volumenbelastung uber ein gesteigertesPreload bei erhohtem EDP bzw. arteriallem Druck und einer gestei-gerten Vorlast erreicht werden. Durch einen gesteigerten Afterload,z.B. erhohter diastolischer Aortendruck,wirft der Ventrikel durch denFrank-Starling- Mechanismus das gleicher SV gegen einen hoher-en diastolischen Druck aus. Grundsatzlich dient der Frank-Starling-Mechanismus der langfristigen Anstimmung der Forderleistung zwi-schen rechtem und linken Cor und der Abstimmung von venosemRuckstrom und HMV. Der Frank-Starling-Mechanismus vermittelteine Steigerung des HMV durch die pos. inotrope Wirkung und durchdie pos. chronotrope Wirkung. Als Vorlast wird in der Kardiologie

141

Page 399: Vegetative Physiologie

diejenige Kraft bezeichnet, welche zur Dehnung der Fasern der Ven-trikel am Ende der Diastole fuhrt und die durch die max. der Muskel-fasern begrenzt ist. Die Vorlast wird im Korper durch den Ruckflussdes Blutes zum Herzen und dem ZVD beeinflusst. Eine Erhohungder Vorlast fuhrt uber den Frank-Starling- Mechanismus zu erinerErhohung des SV.

2. Verringerung des Wirkungsgrades des Herzens

• ist falsch

3. eine weitgehend unveranderte Auswur!raktion

• ist richtig• Die Ejektionsfraktion ist das Verhaltnis von Schlagvolumen zu EDV

4. eine Zunahme der Auswur!raktion von 50 auf ca. 80%

• ist falsch• andert sich nicht

5. Abnahme des Schlagvolumens aufgrund der erhohten Vorlast

• ist falsch• s.o.

Frage 247

Wie gross ist das Schlagvolumen des Herzens, wenn folgende Grossen bei einem25-jahrigen Mann in korperlicher Ruhe gemessen werden?

Arterielle und zentralvenose Sauersto!sattigung liegen im Normbereich.

• Herzfrequenz: 80/min

• O2-Aufnahme: 320ml/min

• CO2-Abgabe: 270ml/min

• Hamoglobinkonzentration: 155g/l

• Hamatokrit: 0, 46

Losung :Da Sauersto!sattigungen im Normbereich liegen (arteriell=97%, zentralvenos=70%),gilt:

"O2-Sattigung = 27%

O2-Verbrauch = "O2-Sattigung !O2-Kapazitat !HZV

" HZV =O2-Verbrauch

"O2-Sattigung !O2-Kapazitat

=320ml O2/min

0, 27 ! 155g Hb/l Blut ! 1, 34ml O2/g Hb

= 5, 7l Blut/min

142

Page 400: Vegetative Physiologie

SV = HZV/HF =5, 7l/min

80/min= 0, 071l = 71ml

143

Page 401: Vegetative Physiologie

Kapitel 7

Kreislauf

1. Beim Ubergang von Liegen zum stehen nimmt der hydrostatische Druckin allen Venen des Korperkreislaufes zu

• ist falsch• Orthostase : Im Vordergrund der Kreislaufumstellungen beim Uber-

gang der Kreislaufumstellung beim Ubergang vom Liegen zum Ste-hen die hydrostatisch bedingten Druckveranderungen und die damitverbundene Umverteilung des Blutvolumens. Aufgrund dieser E!ekteversacken kurzfristig allein in den Kapazitatsgefassen der Beine 400-600 ml Blut, die uberwiegend aus intrathorakalen Gefassabschnit-ten stammen. Im Zusammenhang damit nehmen venoser Ruckstrom,zentraler Venendruck, SV und systolischer Blutdruck vorubergehendeab.

• Ein weitgehender Ausgleich der passiv ausgelosten Anderungen er-folgt durch aktive Anpassungsvorgange, die uber die Pressorrezpto-ren im arteriellen System und uber die Dehnungsrezeptoren in denintrathorakalen Gefassabschnitten ausgelost werden. Fur die Kreis-laufregulation bei Lagewechsel ist die Lokalisation der Pressorrecep-toren im Aortenbogen und Carotissinus insofern bedeutungsvoll, alsihre Erregung im Stehen infolge der hydrostatisch bedingten Druck-abnahme zusatzlich reduziert wird, so dass alleine dadurch bereitsreflektorisch Gegenregulationen eingeleitet werden.

– vasoconstriktorische Reaktionen der Widerstands- und Kapa-zitatsgefasse

– Steigerung der HF– vermehrte Ausschuttung von Katecholaminen– eine Aktivierung des RAAS– eine vermehrte ADH- und Aldosteronausschuttung

2. Die akute Blutdruckregulation wird vorwiegend durch die Pressorrezepto-ren ausgelost

• ist richtig• z.B. den Dehnungsrezeptoren des Vorhofes

144

Page 402: Vegetative Physiologie

3. Der systolische und der diastolische Blutdruck unterliegen circadianenSchwnkungen

• ist richtig• Der RR weist eine endogene circadiane Periodik auf, die durch aussere

Zeitgeber auf einen 24 h Rhythmus mit Maximalwerten gegen 15 undRhythus mit Minimalwerten gegen 3 Uhr Ortszeit

4. Ein staker Kaltereiz kann einen Blutdruckanstieg verursachen

• ist richtig

5. Bradykinin lost eine Vasoldilatation aus

• ist richtig

Frage 19

1. Die Stromungsgeschwindigkeit des Blutes ist in den Kapillaren grosser alsin den Arterien

• ist falsch• Der Druck nimmt von linkem Ventrikel uber die Aorta in die Arterien

und dann in die Kapillaren ab.

2. Die Stromungsgeschwindigkeit nimmt nach den Arterienschlagartig ab undsteigt in den venosen Gefassen wieder leicht an

• ist richtig• Der Blutdruck in den Kapillaren ist niedriger als in den Arterien

3. Im Liegen ist der systolische Blutdruck in der Aorta grosser als in derArteria femoralis

• ist falsch

4. Die Stromungsgeschwindigkeit des Blutes ist in der Aorta und V. cava inf.etwa gleich gross

• ist falsch• s. Graphik

5. im Liegen ist der diastolische Blutdruck un der Aorta kleiner ais in der A.femoralis

• ist falsch

145

Page 403: Vegetative Physiologie

Abbildung 7.1: Kreislauf

146

Page 404: Vegetative Physiologie

Frage 23

Welche Grosse(n) beeinflussen die Durchblutung des Unterschenkels:Alle Angaben sind richtig:der Mittlere arterielle Blutdruckder Blutdruck in den Unterschenkelvenender Radius der Unterschenkelarteriendie Lange der Unterschenkelarteriender Hkt

Frage 38

Welche der genannten Substanzen konnen eine Vasodilatation hervorrufen?

1. ADH

• ist falsch• ADH reguliert die Wasserersorption. Die bedarfsgerechte Harnkon-

zentrierung erfolgt uber die ADH- gesteuerte Wasserresorption imspatdistalen Tubulus und den Sammelrohren. ADH bindet an baso-laterale V2-Rezeptoren der Hauptzellen. Die ADH- Rezeptorbindungfuhrt zu einer cAMP vermittelten Translokation des Wasserkanal-proteins Aquaporin 2 aus intrazellularen Vesikeln in die normaler-weise wasserundurchlassige apikale Membran. Dadurch wird vermehtWasser aus der Tubulusflussigkeit resorbiert. Die Tubulusflussigkeitwird zunehmend hypoton und damit konzentriert. Osmorezeptorendes Hypothalamus messen standig die Osmolaritat des Blutes, diesesSensorsystem steuert die bedarfsgerechte ADH- Ausschuttung ausder Neurohypohyse. Bei Dehydratation ist die ADH- Konzentrationhoch, wodurch mehr Wasser aus den Sammelrohren ruckresorbiertwird. Dieser Funktionszustand heisst Antidiurese.

2. Adrenalin

• ist richtig• wirkt in geringen Dosen vasodilatorisch uber die !2- Rezeptoren

3. Prostacyclin

• ist richtig

4. Histamin

• ist richtig• wirkt als Vasodilator

5. Thromboxan

• ist falsch• ist ein Vasokonstriktor

147

Page 405: Vegetative Physiologie

Abbildung 7.2: Vasokonstriktoren Dilatoren

148

Page 406: Vegetative Physiologie

Frage 39

1. Die O2- Sattigung im Blut des Sinus coronarius betragt unter Ruhebedin-gungen ca. 30%

• ist richtig

2. Bei Insu!zienz der Aortenklappe kann eine O2- Mangelversorgung desMyokards auftreten

• ist richtig• Bei einer Aorteninsu!zienz kommt es zu einer grossen RR- Ampli-

tude mit Pulsus celer und altus: Druck der Systole steigt durch dasgrosse Volumen, der dialstolische RR sinkt durch Windkessele"ektbei Blutreflux. Diastolisches Stormungsgerausch uber die A. femora-lis. Dyspno bei Belastung: leichte Ermudbarkeit. Drohende Dekom-pensation: Angina pectoris, Linksherzinsu!zienz

3. Bei Insu!zienz der Tricusspidalklappe tritt ein systolisches Gerausch

• ist richtig• Zeichen einer re. Herzinsu!zienz, systolischer Venen- und Leberpuls,

abdominelle Beschwerden durch untere Einflussstauung

4. Im gesunden Herzen kann die Myokarddurchblutung bei Belastung auf das10 fache des Ruhewertes gesteigert werden

• ist falsch• das HZV kann auf ca.23% gesteigert werden. Die Myokarddurchblu-

tung um ca. 25%

5. Die intrakardiale Anpassung nach dem Frank- Starling-Mechanismus wirddurch Zunahme des Calciumeinstromes in die Myokardzellen

• ist falsch• Der Frank-Starling-Mechanismus wird durch ein erhohtes Angebot

ausgelost. Es bewirkt ein erhohtes Schlagvolumen. Daraus resultiertein hoheres EDV (Preaload steigt); dadurch werden die Muskelfasernweiter gedehnt und es kommt zum erhohten Schlagvolumen. Der Aor-tendruck steigt (Afterload). Dadurch steigt der TPR und es kommtzu einer gesteigerten Auswurfleistung ! verstarkte Druckentwick-lung im Ventrikel

Frage 47

Bei einem Pat., der uber Beschwerden beim gehen klagt, wird die Ruhedurch-blutung der unteren Extrimitaten mit der Venenverschlussplethysmographie zu3ml/(100g "min) gemessen. Welche der folgenden Aussagen uber die Durchblu-tung der Beine tre"en zu?

1. Der Wert ist pathologisch erniedrigt

• ist falsch

149

Page 407: Vegetative Physiologie

• s.u.

2. Es handelt sich um einen Normwert

• ist richtig

3. Eine Einschrankung der arteriellen Druchblutung kann nicht ausgeschlos-sen werden

• ist richtig• s.u.

4. Eine Einschrankung der arteriellen Durchblutungsreserve besteht nicht

• ist falsch

5. Der Messwert kann durch eine Insu!zienz der Venenklappen beinflusstsein

• ist falsch

Grundlagen :Die Verschlussplethysmographie ist eine Technik, die durch gezielte Kompressi-on von Venen oder Venen und Arterien eine Berechnung von Blutflussen zulasst.Mit der Venenverschlussplethysmographie sind Durchblutungsmessungen sowohlam arteriellen wie auch venosen System in der Diagnostik und als Therapiekon-trolle moglich. Neben der Luftplethysmographie hat die Strain-gauge-Methodemit Quecksilberdehnungsmessstreifen die großte Verbreitung im klinischen All-tag.

Das Messprinzip beruht auf der Registrierung von Umfang und Umfangsande-rung (= Volumen und Volumenanderung). Nach Anlegen eines Staus oberhalbder Messstellen (Wade, Fuss, Zehenbereich) kommt es zu einem Anstieg desBeinumfangs, da der venose Abfluss blockiert ist, der Einstrom uber die Arteri-en aber unbehindert bleibt. Die Umfangsanderungen entsprechen der arteriellenDurchblutung in entsprechenden Abschnitten.

Neben Ruhedurchblutungsmessungen, welche sich insbesondere zum Nach-weis arteriovenoser Fisteln eignen, ermoglicht die Messung der sog. reaktivenHyperamie nach einer dreiminutigen Drosselung oder nach ergometrischer Be-lastung bis zum Belastungsschmerz eine Unterscheidung zwischen arteriellerVerschlusskrankheit und durchgangigem Gefasssystem. Ruckschlusse auf denSchweregrad der Durchblutungsstorung lassen sich ebenfalls ziehen. Je schlech-ter die Uberbruckung durch Umgehungsbahnen eines Gefaßverschlusses ist, de-sto geringer ist der maximale Spitzenfluss, der nach einer Drosselungsphase ge-messen werden kann, und um so spater tritt dieser Spitzenfluss auf (time topeak flow).

Mit anderen Messanordnungen ist eine Bestimmung des Blutdruckes an je-dem beliebigen Gliedmaßenabschnitt moglich. Wie beim Doppler-Ultraschallwird oberhalb der Messstelle die locker angelegte Staumanschette auf ubersysto-lischen Druck aufgeblasen, dann der Manschettendruck langsam abgelassen. Beider ersten registrierbaren Volumenzunahme entspricht der Manschettendruckdem arteriellen systolischen Blutdruck an der Messstelle.

150

Page 408: Vegetative Physiologie

Die Einschrankung der Durchblutungsreserve muss auch nicht unbedingtvon einer entsprechenden Leistungseinschrankung begleitet sein, da durch An-passung an Mangelzustande auch hohere muskulare Leistungen ohne entspre-chende Steigerung der Durchblutung moglich sind. Daher sollten zur besserenCharakterisierung einer Verschlusskrankheit bei eingeschrankter Leistungsfahig-keit zusatzlich Belastungstests durchgefuhrt werden.

So ist es moglich, den arteriellen Einstrom in eine Extremitat zu berechnen.Abhangig von verschiedenen theoretischen Untersuchungsansatzen kann so dieRuhedurchblutung, die reaktive Hyperamie nach Ischamie, der venose Abstromund die venose Kapazitat beurteilt werden.

Frage 54

Der arterielle Mitteldruck:

1. steigt proportional mit dem TPR

• ist richtig• Die Di!erenz zwischen dem systolischen und diastolischen RR ist

die Blutdruckamplitude. Der mittlere Blutdruck entspricht der trei-benden Kraft fur die Blutstromung und ist definiert als der zeitli-che Mittelwert der Druckwerte in einem Gefassabschnitt. Er wirddurch Integration der Druckpulskurven uber die Zeit. In den zen-tralen Arterien ist der mittlere Druck ausreichende genau aus demarithmetischen Mittel von RR- systolisch und RR- diastolisch bzw.dem diastolischen Druck plus der Halfte der Blutdruckamplitude

PM = PD +12(PS ! PD)

• in peripheren Arterien:

PM = PD +13(PS ! PD)

• MAD ist proportional zum MAD, weil

MAD = (HZV " TPR) + ZV D

2. steigt proportional mit dem HZV

• ist richtig• s.o.

3. wird durch den Parasysmpatikus nicht beeinflusst

• ist falsch• der Parasympatikus hat eine neg. inotrope, dromotrope und chrono-

trope Wirkung

4. steigt nach Blockade der !1- Rezeptoren

• ist falsch

151

Page 409: Vegetative Physiologie

• die !- Rezeptoren sind Rezeptoren fur die Katecholamine des Sympa-tikus. Sind diese blockiert kommt es nicht zur steigernden Wirkung

5. fallt nach Hemmung von ACE

• ist richtig• wird ACE gehemmt kommt es nicht zur Bildung von Angiotensin II.

Der RR wird nicht gesteigert und somit nimmt der RR nicht zu.

Frage 58

Wahrend korperlicher Arbeit wird der Blutstrom in den Unterschenkelarterienunterstutzt durch

1. eine grosse Isnpiration

• ist richtig• Sauersto!aufnahme steigt von in Ruhe von 140ml/minm2 stiegt auf

2000 bei max. Arbeit

2. die Erhohung des Vendruckes durch die Kontraktionen von Skelettmuskeln

• ist richtig• Muskelvenenpumpe

3. die Erhohung des Tonus der Gefassmuskulatur der Venen

• ist richtig

4. die Funktion der Venenklappen

• ist richtig

5. die Verlagerung des hydrostatischen Indi!erenzpunktes

• ist falsch• hydrostatischerIndiffernzpunkt :

– Ebene im Gefasssystem, in der sich beim Lagewechsel der Druckim Gefass nicht

– Lage: ca. 5- 10 cm unterhalb des Diaphargama– venoser Druck: ca- 5 mmHg– Gefassgebiete oberhalb der hydrostatischen Indi!erenzebene: Druck

< im Liegen– Die Drucke im Stehen sind sehr von Gravitationskraft beeinflusst– Gefass oberhalb des hydrostatischen Indi!ernzpunktes (z.B Sinus

des Gehirn)! vermindert Druck(kollabierte Venen im Hals/Gesichtsbereichbis zu 10 mmHG im Schadel).

– Im Falle Rechtsherzinsu"zienz kann das rechte Herz nicht mehrgenug SV fordern ! das SV sinkt, es kommt zur Stauung

152

Page 410: Vegetative Physiologie

Frage 59

Die arterieovenose Sauersto!konzentrationsdi!erenz ist unter Ruhebedingungenam grossten

1. in der Strombahn eines Skelettmuskels

• ist falsch

2. in den Nierengefassen

• ist falsch

3. im Lungenstromkreislauf

• ist falsch

4. in der Hirnstrombahn

• ist falsch

5. im Koronargefasssystem

Frage 68

1. Die Senkung des arteriellen Blutdruckes fuhrt zu einer Aktivierug derPressorezeptoren im Bereich des Aortenbogens

• ist falsch• reagieren auf einen Druckanstieg

2. Eine Erhohung Freisetztzung von Renin durch die Niere fuhrt zum Blut-druckabfall

• ist falsch• der RR steigt durch das RAAS

3. Die Erhohung der K- Konzentration im Extravasalraum lost eine Vaso-konstriktion aus

• ist falsch• fuhrt zur Dilatation

4. Bei gesteigertem venosen Ruckstrom werden B- Rezeptoren im rechtenVorhof aktiviert

• ist richtig• es kommt durch den erhohten venosen Ruckstrom zu einem grosseren

Volumen und somit zur Dehnung der B- Rezeptoren

5. Adre Die Verschlussplethysmographie ist eine Technik, die durch geziel-te Kompression von Venen oder Venen und Arterien eine Berechnung vonBlutflussen zulasst. Mit der Venenverschlussplethysmographie sind Durch-blutungsmessungen sowohl am arteriellen wie auch venosen System in der

153

Page 411: Vegetative Physiologie

Diagnostik und als Therapiekontrolle moglich. Neben der Luftplethysmo-graphie hat die Strain-gauge-Methode mit Quecksilberdehnungsmessstrei-fen die großte Verbreitung im klinischen Alltag.Das Messprinzip beruht auf der Registrierung von Umfang und Umfangsande-rung (= Volumen und Volumenanderung). Nach Anlegen eines Staus ober-halb der Messstellen (Wade, Fuss, Zehenbereich) kommt es zu einem An-stieg des Beinumfangs, da der venose Abfluss blockiert ist, der Einstromuber die Arterien aber unbehindert bleibt. Die Umfangsanderungen ent-sprechen der arteriellen Durchblutung in entsprechenden Abschnitten.Neben Ruhedurchblutungsmessungen, welche sich insbesondere zum Nach-weis arteriovenoser Fisteln eignen, ermoglicht die Messung der sog. reak-tiven Hyperamie nach einer dreiminutigen Drosselung oder nach ergome-trischer Belastung bis zum Belastungsschmerz eine Unterscheidung zwi-schen arterieller Verschlusskrankheit und durchgangigem Gefasssystem.Ruckschlusse auf den Schweregrad der Durchblutungsstorung lassen sichebenfalls ziehen. Je schlechter die Uberbruckung durch Umgehungsbahneneines Gefaßverschlusses ist, desto geringer ist der maximale Spitzenfluss,der nach einer Drosselungsphase gemessen werden kann, und um so spatertritt dieser Spitzenfluss auf (time to peak flow).Mit anderen Messanordnungen ist eine Bestimmung des Blutdruckes an je-dem beliebigen Gliedmaßenabschnitt moglich. Wie beim Doppler-Ultraschallwird oberhalb der Messstelle die locker angelegte Staumanschette aufubersystolischen Druck aufgeblasen, dann der Manschettendruck langsamabgelassen. Bei der ersten registrierbaren Volumenzunahme entspricht derManschettendruck dem arteriellen systolischen Blutdruck an der Messstel-le.Die Einschrankung der Durchblutungsreserve muss auch nicht unbedingtvon einer entsprechenden Leistungseinschrankung begleitet sein, da durchAnpassung an Mangelzustande auch hohere muskulare Leistungen oh-ne entsprechende Steigerung der Durchblutung moglich sind. Daher soll-ten zur besseren Charakterisierung einer Verschlusskrankheit bei einge-schrankter Leistungsfahigkeit zusatzlich Belastungstests durchgefuhrt wer-den.So ist es moglich, den arteriellen Einstrom in eine Extremitat zu berech-nen. Abhangig von verschiedenen theoretischen Untersuchungsansatzenkann so die Ruhedurchblutung, die reaktive Hyperamie nach Ischamie,der venose Abstrom und die venose Kapazitat beurteilt werden.nalin lostnach Vermittlung durch Beta- Rezeptoren eine Vasokonstriktion

• ist falsch• in hohen Dosen uber !2- Rezeptoren wirkt Adrenalin vasokonstrik-

torisch

Frage 93

Die reaktive Hyperamie bei der Bestimmung der Durchblutungsreserve mit Hil-fe der Venenverschlussplethymographie wird ausgelost durch:alle kommenden Aussagen tre!en nicht zu

154

Page 412: Vegetative Physiologie

• Vasodilatation nach Aktivierung des Sympatikus

• die Blutdrucksteigerung nach Erregung arterieller Pressorezeotoren

• eine Vasodilation nach Erregung arterieller Chemorezeptoren

• die Aktivierung adrenerger !-Rezeptoren

• die stress- relaxation der Venen

Grundlagen :Die VenenverschlussplethysmographieBei diesem Verfahren werden die bei Unterbrechung des Venenabflusses auf-tretenden Volumenzunahmen einer Extremitat zur Ermittlung der arteriellenStromstarke benutzt.

Die Verschlussplethysmographie ist eine Technik, die durch gezielte Kom-pression von Venen oder Venen und Arterien eine Berechnung von Blutflussenzulasst. Mit der Venenverschlussplethysmographie sind Durchblutungsmessun-gen sowohl am arteriellen wie auch venosen System in der Diagnostik undals Therapiekontrolle moglich. Neben der Luftplethysmographie hat die Strain-gauge-Methode mit Quecksilberdehnungsmessstreifen die großte Verbreitung imklinischen Alltag.

Das Messprinzip beruht auf der Registrierung von Umfang und Umfangsande-rung (= Volumen und Volumenanderung). Nach Anlegen eines Staus oberhalbder Messstellen (Wade, Fuss, Zehenbereich) kommt es zu einem Anstieg desBeinumfangs, da der venose Abfluss blockiert ist, der Einstrom uber die Arteri-en aber unbehindert bleibt. Die Umfangsanderungen entsprechen der arteriellenDurchblutung in entsprechenden Abschnitten.

Neben Ruhedurchblutungsmessungen, welche sich insbesondere zum Nach-weis arteriovenoser Fisteln eignen, ermoglicht die Messung der sog. reaktivenHyperamie nach einer dreiminutigen Drosselung oder nach ergometrischer Be-lastung bis zum Belastungsschmerz eine Unterscheidung zwischen arteriellerVerschlusskrankheit und durchgangigem Gefasssystem. Ruckschlusse auf denSchweregrad der Durchblutungsstorung lassen sich ebenfalls ziehen. Je schlech-ter die Uberbruckung durch Umgehungsbahnen eines Gefaßverschlusses ist, de-sto geringer ist der maximale Spitzenfluss, der nach einer Drosselungsphase ge-messen werden kann, und um so spater tritt dieser Spitzenfluss auf (time topeak flow).

Mit anderen Messanordnungen ist eine Bestimmung des Blutdruckes an je-dem beliebigen Gliedmaßenabschnitt moglich. Wie beim Doppler-Ultraschallwird oberhalb der Messstelle die locker angelegte Staumanschette auf ubersysto-lischen Druck aufgeblasen, dann der Manschettendruck langsam abgelassen. Beider ersten registrierbaren Volumenzunahme entspricht der Manschettendruckdem arteriellen systolischen Blutdruck an der Messstelle.

Die Einschrankung der Durchblutungsreserve muss auch nicht unbedingtvon einer entsprechenden Leistungseinschrankung begleitet sein, da durch An-passung an Mangelzustande auch hohere muskulare Leistungen ohne entspre-chende Steigerung der Durchblutung moglich sind. Daher sollten zur besserenCharakterisierung einer Verschlusskrankheit bei eingeschrankter Leistungsfahig-keit zusatzlich Belastungstests durchgefuhrt werden.

So ist es moglich, den arteriellen Einstrom in eine Extremitat zu berechnen.Abhangig von verschiedenen theoretischen Untersuchungsansatzen kann so die

155

Page 413: Vegetative Physiologie

Ruhedurchblutung, die reaktive Hyperamie nach Ischamie, der venose Abstromund die venose Kapazitat beurteilt werden.

Frage 96

Wie gross ist der Sauersto!verbrauch eines Organs, wenn folgende Werte gege-ben?

[Hb] : 14g/dl

Sauersto!aufnahme in der Lunge : 300 ml/minavDO2 des Organs:0.1Durchblutung des Organs:80 ml/100 g minO2- Sattigung des arteriellen Blutes: 95%

• Losungsschema :

Sauerstoffverbrauch = avDO2 ! Durchblutung

= 0.1 ! 80ml/100gmin

= 8ml/100gmin

Frage 109

1. Der Blutdruck am Anfang einer Kapillare im Skelettmuskel betragt ca. 50mmHg

• ist falsch• der MAD am Anfang der Kapillaren betragt ca. 30 - 35 mmHg

2. Die Fliessgeschwindigkeit des Blutes ist in Venen kleiner als in Kapillaren

• ist richtig•

V ="P!r4

8vl

3. Die Fliessgeschwindigkeit des Blutes in Venen ist kleiner als in Kapillaren

• ist falsch• s.o.

4. Die mittlere Stromungsgeschwindigkeit des Blutes in der Aorta betragt 2m/s

• ist falsch• Der Mittlere Aortendruckbetragt 20 cm/s

5. Die Blutdruckamplitude in der Aorta ist grosser als die in der A. femoralis

• ist falsch

156

Page 414: Vegetative Physiologie

Abbildung 7.3: Aorta vs. A. femoralis im Bezug auf den Blutdruck

Frage 116

Die Erhohung des Gefassmuskeltonus im Bereich der Arteriolen verursacht

1. eine Zunahme des TPR

• ist richtig• ANF wird durch Dehnung der Vorhofe, besonders des rechten Atrium

freigesetzt. Es lost in der Niere eine starke Natrium- und Wasserdi-urese aus und hemmt dort unteranderem die Freisetzung von Renin.Es steigert die GFR und bremst die Natriumresorption am Ende desNephrons

2. einen Anstieg des arteriellen Blutdruckes

• ist richtig

3. eine Abnahme des Druckes in den Gewebekapillaren

• ist richtig• der Gesamtdruck verteilt sich von den Arteriolen auf die vielen Ka-

pillaren und somit nimmt der Druck ab

4. eine Abnahme des Arteriellen RR

• ist falsch• der steigt

5. einen Anstieg des Druckes in den Gewebekapillaren

• ist falsch• s.o.

Frage 120

Zum Nachweis der Durchblutungreserve mit Hilfe der Venenverschlussplethys-mographie wird eine reaktive Hyperamie ausgelost.Sie kann verursacht werden durch:

157

Page 415: Vegetative Physiologie

1. eine Erhohung der K- Konzentration im Extrazellularraum

• ist richtig• K bewirkt eine Vasodilatation

2. die Zunahme des pH- Wertes im EZM

• ist falsch• es kommt zu einer Vasodilatation und damit zu der reaktiven Hperamie,

wenn der pH sinkt bzw. niedrig ist

3. die Ernidrigung des O2- Partialdruckes im Gewebe

• ist richtig

4. die Erhohung des CO2- Partialdruckes im Gewebe

• ist richtig

5. die Aktivierung von Alpha- Rezeptoren durch Adrenalin

• ist falsch• uber die Beta- Rezeptoren wirkt Adrenalin im geringen Masse als

Vasodilator

Frage 129

1. Eine akute Blutdrucksteigerung bleibt im Normalfall ohne wesentlichenEinfluss auf die Nierendurchblutung

• ist richtig• sie wird relativ konstant gehalten. Bei Angerungen greift die Niere

in das RAAS ein

2. Bei erhohtem venosen Angebot fuhrt die Freisetzung des ANF zur Vaso-dilation und zur gesteigerten Wasserausscheidung

• ist richtig• ANF wird durch Dehnung der Vorhofe, besonders des rechten Atrium

freigesetzt. Es lost in der Niere eine starke Natrium- und Wasserdi-urese aus und hemmt dort unteranderem die Freisetzung von Renin.Es steigert die GFR und bremst die Natriumresorption am Ende desNephrons

3. Bei intravasaler Hypovolamie lost die verminderte Erregung der arteriellenPressorrezeptoren eine vermehrte Reninfreisetzung

• ist richtig• der niedrige RR dient als Reiz zur Reninausschuttung

4. Bei orthostatischer Belastung fuhrt die verminderte Erregung von B- Re-zeptoren zur Aktivierung des Sympatikus

• ist richtig

158

Page 416: Vegetative Physiologie

• Orthostase : Im Vordergrund der Kreislaufumstellungen beim Uber-gang der Kreislaufumstellung beim Ubergang vom Liegen zum Ste-hen die hydrostatisch bedingten Druckveranderungen und die damitverbundene Umverteilung des Blutvolumens. Aufgrund dieser E!ekteversacken kurzfristig allein in den Kapazitatsgefassen der Beine 400-600 ml Blut, die uberwiegend aus intrathorakalen Gefassabschnit-ten stammen. Im Zusammenhang damit nehmen venoser Ruckstrom,zentraler Venendruck, SV und systolischer Blutdruck vorubergehendeab.

• Ein weitgehender Ausgleich der passiv ausgelosten Anderungen er-folgt durch aktive Anpassungsvorgange, die uber die Pressorrezpto-ren im arteriellen System und uber die Dehnungsrezeptoren in denintrathorakalen Gefassabschnitten ausgelost werden. Fur die Kreis-laufregulation bei Lagewechsel ist die Lokalisation der Pressorrecep-toren im Aortenbogen und Carotissinus insofern bedeutungsvoll, alsihre Erregung im Stehen infolge der hydrostatisch bedingten Druck-abnahme zusatzlich reduziert wird, so dass alleine dadurch bereitsreflektorisch Gegenregulationen eingeleitet werden.

5. Die erhohte Freisetzung von Noradrenalin verursacht einen Pulsus celer,durus et magnus

• ist richtig

Frage 139

Welche der folgenden Angaben sind erforderlich um den Sauersto!verbrauch ei-ne Organs zu berechnen?

1. Sauersto!kapazitat des Blutes

• ist richtig

2. Sauersto!aufnahme der Lunge

• ist falsch

3. Sauersto!partialdruck des arteriellen und venosen

• ist falsch

4. Durchblutung des Organs

• ist richtig

5. Sauersto!sattigung des arteriellen und venosen Blutes des Organs

• ist richtig

O2-Verbrauch = "O2-Sattigung ! O2-Kapazitat ! HZV

159

Page 417: Vegetative Physiologie

Frage 141

1. Abnahme des arteriellen Sauersto! lost im grossen Kreislauf eine Vasodi-latation aus

• ist richtig• ein niedriger Sauersto!partialdruck lost im grossen Kreislauf eine Va-

sodilation aus

2. Das in Endothelzellen gebildete Prostacyclin wirkt vasodilatorisch

• ist richtig• ist ein Vasodilator

3. Das Vas a!erens der Nierenkorperchen unterliegt einer ausgepragten myo-genen Autoregulation

• ist richtig• Die Vas a!erentia dienen der Widerstandsregulation. Derenen Ab-

fluss wird durch die Vasa e!erentia abgeleitet.• Autoregulation: Bayliss- E!ekt sagt aus das die glatte Gefassmusku-

latur bei einer Erhohung des transmuralen Druckes mit einer Kon-traktion antwortet. Da jedoch an Niere das Ausmass der arteriolenKonstriktion durch Funktionsanderungen der Niere beeinflusst wer-den kann, gibt es einen intrarenalen Ruckkopplungsmechanismus.

4. Die Blockade von !-Adrenorezeptoren setzt den Tonus der Gefassmusku-latur herab

• ist richtig• Der Sympatikus wird blockiert und somit kommt es zur Vasodilation

5. Renin ist ein Vasokonstriktor

• ist falsch• Ist ein Enzym das Angiotensinogen in Angiotensin I. Aus dem dann

durch ACE Angiotensin II wird und somit der RR steigt

Frage 143

1. Bei einer Aortenklappenstenose ist ein Pulus tardus, parvus et mollis zuerwarten

• ist richtig• Es kommt einem langsamen, mit einer kleinen Amplitude und weich

liegt vor bei Aortenklappenstenose

2. Ein Diastolicum kann Folge einer Mitralklappenstenose oder Aortenklap-peninsu!zienz sein

• ist richtig

160

Page 418: Vegetative Physiologie

• Bei Mitralklappenstenose kommt es zum Diastolicum. Wie zum Pul-sus celer, altus und durus

3. Bei Glucosurie tritt ein osmotische Diurese auf

• ist richtig

4. alveolare Hypoventilation verursacht eine arterielle Hypoxie und Hyper-kapnie

• ist richtig

5. Die Steigerung des Muskeltonus von Arteriolen verursacht eine Druckzu-nahme in der vorgeschalteten und eine Druckabnahme in der nachgeschal-teten Strombahn

Frage 153

Bei orthostatischer Belastung wird die Regulation des RR erreicht durch:

1. vermehrte Ausschuttung des ANF

• ist falsch• da bei Orthotase das Blut der Schwerkraft folgt, befindet sich wenig

Blut in den Vorhofen und es wird somit kein ANF ausgeschuttet.Die Ausschuttung erfolgt auf Grund von Volumenbelastung in denVorhofen.

2. die Aktivierung von B- Rezeptoren in den Vorhofen

• ist falsch• s.o.

3. die erhohte Freisetzung von Renin in der Niere

• ist richtig• durch den erniedrigten RR wird Renin ausgeschuttet

4. die verminderte Aktivierung der Pressorezeptoren

• ist richtig• s.o.

5. die Aktivierung von Beta Adrenorezeptoren am Herzen

• ist richtig• Orthotase: Regulation des Korperkreislaufes ist auch beim Lage wech-

sel (liegen stehen) erforderlich.Mechanismus : Beim Ubergang vom Liegen zum Stehen versackenca. 500 - 600 ml Blut in den Beinvenen! der venose Ruckfluss zum Herzen ist erniedrigt, der zentralvenoseFullungsdruck sinkt, sowie das SV und der Blutdruck (Afterloadsinkt).

161

Page 419: Vegetative Physiologie

• MechanismusderGegenregulation : reflektorische Pressorreflexe er-kennen, dass der RR niedrig ist, da die Entladungsrate der B- Re-zeptoren sinkt. Die B- Rezeptoren und anderen Barorezeptoren mel-den uber die A!erenzen ! Erhohung des Sympatikustonus, Stei-gerung der HF zur Kompensation des erniedrigtem SV. Es kommtzur Ausschuttung von Katecholaminen und somit zur Vasokontriti-on. Renin wird uber Beta- Rezeptoren aktiviert/ausgeschuttet- derBlutdruck steigt.

Frage 177

Welche der angegebenen Werte fur den Blutdruck liegen im Normbereich?

1. P syst. in der A.pulmonalis 45 mmHg

• ist falsch• s.u

2. P diast. in der A. femoralis 70 mmHg

• ist richtig• s.u.

3. Mitteldruck im linken Vorhof 8 mmHg

• ist richtig• s.u.

4. P syst im linken Ventrikel 130 mmHg

• ist richtig• s.u.

5. P enddiast. im rechten Ventrikel 3 mmHg

• ist richtig• s.u.

Frage 180

Welche der nachfolgenden in mmHg angegebenen Werte fur den systolischenund den diastolischen RR sind bei einem Pulsus tardus, parvus et mollis zuerwarten?90/70- die Amplitude sollte bei dem richtigen Wert gering sein

Frage 183

Welche Aussagen zum kolloidosmotischen Druck des Blutplasmas tre!en zu?

1. Er wird vorrangig von der Plasmakonzentration bestimmt

• ist richtig

162

Page 420: Vegetative Physiologie

Abbildung 7.4: Herzdruck

163

Page 421: Vegetative Physiologie

Abbildung 7.5: Druecke am Herz

164

Page 422: Vegetative Physiologie

• Der kolloidosmotische Druck geloster Kolloide wird im Blutplasmav. allem durch Albumin bestimmt. Betragt bei einem Proteingehaltvon 75 g/l ca. 23 kPa(24 mmHg), im Interstitium ca. 0.7 kPa (5mm-Hg). Er ist bedeutsam fur den konvektiven Austausch von Fe zwi-schen dem Kapillarbett und dem umgebenen Gewebe. Die Di!erenzvon kolloidosmotischen Druck und hydrostatischen Druck zwischenGefassen und Interstitium ( entspricht dem e!ektiven Flussigkeit-druck) bestimmen die Richtung des Flussigkeitsaustausch, meist diehydrostatische Di!erenz grosser als der KOD (Auswartsfiltration).Bei Druckabfall kommt es zur Einwartsfiltration (Resorption).

2. Er wird vorrangig von der Plasmakonzentration von Na- und Cl- Ionenbestimmt

• ist falsch• s.o.

3. Er betragt ca. 25 mmHg

• ist richtig• s.o.

4. Er entspricht dem osmotischen Druck einer 0.9% NaCl- Losung

• ist falsch• s.o.

5. hat Einfluss aug die GFR

• ist richtig

Frage 188

Die Sauersto!konzentration des arteriellen bzw. des gemsichtvenosen Blutes be-tragen 20 bzw 14ml/dl, die Sauersto!- Aufnahme 360 ml/min.Wie gross ist das SV des Herzen bei einer HF von 75/min?

• Losungsschema :

SV =HZV

HF

HZV =O ! 2! V erbrauch

"[O2]

=360ml/min

0.06ml/l= 6l/min

SV =6l/min

75/min

= 80ml

165

Page 423: Vegetative Physiologie

Frage 189

Welche Aussagen uber das Venensystem ist falsch?

1. Die Compliance der Venen ist grosser als die von Arterien

• ist richtig

2. Die Fullungskapazitat ist etwa gleich der des arteriellen Systems

• ist falsch

3. Durch erhohte Tonisierung der Venenwand und durch die Wirkung derMuskelpumpe kann eine grossere enddiastolische Fullung des rechten Her-zen erreicht werden

• ist falsch

4. Der mittlere Fullungsdruck entspricht dem zentralen Venendruck

• ist richtig

Frage 196

Welche Aussagen zum Herzkreislauf- System tre!en zu?

1. Im Lungenkreislauf lasst sich sich eine ausgepragte Autoregulation nach-weisen

• ist falsch

2. Bei laminarer Stromung fuhrt die Reduktion des Radius eines Gefassesum 50%

• ist falsch• da I = !P!!!r4

8!v!l

3. Die Viskositat des Blutes nimmt mit steigendem Hkt ab

• ist falsch• steigt mit Hkt

4. Die mittlere Stromungsgeschwindigkeit des Blutes ist in der V. cava infe-rior geringer als in den Kapillaren des Korperkreislaufes

• ist falsch

5. Der zentrale Venendruck schwankt in Abhangigkeit von der Atmung undder Herztatigkeit

• ist richtig

166

Page 424: Vegetative Physiologie

Frage 230

Nach dem Aufstehen eines 170 cm grossen Menschen aus horizontaler Korperlage

1. ist der mittlere arterielle RR in der A. dorsalis pedis um etwa 120 mmHghoher als in der Hirnrinde

• ist richtig• Orthostase : Im Vordergrund der Kreislaufumstellungen beim Uber-

gang der Kreislaufumstellung beim Ubergang vom Liegen zum Ste-hen die hydrostatisch bedingten Druckveranderungen und die damitverbundene Umverteilung des Blutvolumens. Aufgrund dieser E!ekteversacken kurzfristig allein in den Kapazitatsgefassen der Beine 400-600 ml Blut, die uberwiegend aus intrathorakalen Gefassabschnit-ten stammen. Im Zusammenhang damit nehmen venoser Ruckstrom,zentraler Venendruck, SV und systolischer Blutdruck vorubergehendeab.

• Ein weitgehender Ausgleich der passiv ausgelosten Anderungen er-folgt durch aktive Anpassungsvorgange, die uber die Pressorrezpto-ren im arteriellen System und uber die Dehnungsrezeptoren in denintrathorakalen Gefassabschnitten ausgelost werden. Fur die Kreis-laufregulation bei Lagewechsel ist die Lokalisation der Pressorrecep-toren im Aortenbogen und Carotissinus insofern bedeutungsvoll, alsihre Erregung im Stehen infolge der hydrostatisch bedingten Druck-abnahme zusatzlich reduziert wird, so dass alleine dadurch bereitsreflektorisch Gegenregulationen eingeleitet werden.

2. betragt der Druck in der hydrostatischen Indi!erenzebene der V. cacaca.+ 10 mmHg

• ist richtig

3. werden in den venosen Sinus des Gehirnes subatmospharische Drucke ge-messen

• ist richtig• s.o.

4. steigt die mittlere arteriovenose Di!erenz in der unteren Extremitat lang-sam um ca. 90 mmHg an

• ist falsch• s.o.

5. betragt der zentralvenose Druck ca. 0 mmHg

• ist richtig

167

Page 425: Vegetative Physiologie

Frage 234

Welche Aussagen zum Lungenkreislauf tre!en zu?

1. Er zeichnet sich durch eine hohe passive Dehnbarkeit aus

• ist richtig

2. Hypoxie fuhrt zur Vasokonstriktion

• ist richtig• im Korpergewebe bewirkt ein Hypoxie eine Vasodilatation. Im Lun-

gengewebe greift der Euler- Lilijestrand- E!ekt. Die regionale Lun-genperfusion wird durch die jeweiligen Atemgasfraktionen in den be-nachbarten alveolar Raumen mit beeinflusst. Insbesondere hat eineAbnahme des alveolaren O2- Partialdruckes eine Konstriktion derArteriolen und damit eine Minderdurchblutung zur Folge. Durch die-se Hypoxie bedingte Widerstandserhohung besteht die Moglichkeit,die Durchblutung schlecht ventilierter Lungenbezirke einzuschrankenund den Blutstrom in gut ventilierte Gebiete um zuleiten. Bis zueinem gewissen Grade wird also die Lungenperfusion der jeweiligenalveolaren Ventilation angepasst.

3. Sein Widerstand betragt weniger als 1/5 des Systemkreislaufes

• ist richtig

4. Die Sauersto!sattigung im Blut der Vv. pulmonalis betragt etwa 60%

• ist falsch• in der V. pulmonalis ist Sauersto!gesattigtes Blut und somit liegt die

Sattigung bei 97%

5. Sein Widerstand steigt bei tiefer Ausatmung

• ist richtig• R = !P

V= PP ul

V

Frage 235

Stiegt die Impulsfrequenz in den A!erenzen der arteriellen Barorezeptoren, dannkommt es zur

1. Erniedrigung des TPR

• ist richtig• s.u.

2. Erhohung des Atemwiderstandes

• ist richtig

3. Zunahme der HF

• ist falsch

168

Page 426: Vegetative Physiologie

• es kommt zur Abnahme der Herzfrequenz

4. Erhohung der Venenkapazitat

• ist richtig

5. Verlangerung der PQ- Strecke im EKG

• ist richtig• die HF sinkt

Abbildung 7.6: Kreislaufreaktion

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