vaude gipfelbuch 40 jahre
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40 years of mountain sports40
Gipfelbuch 1974 – 2014
40 years of mountain sports
2 3
inhalt
Grusswort ............................................................ 6
Familienunternehmen ......................................... 8
Produkte und Innovationen..............................18
Rolle im Outdoor-Markt ....................................28
VAUDE weltweit ................................................36
Fit für die Zukunft ..............................................40
40 years of mountain sports
40 Jahre VAUDE -eine kleine Zeitreise
PRODUKTE
SOZIALES ENGAGEMENT
öKOLOGIE
PARTNER / KOOPERATIONEN
1974 Albrecht von Dewitz gründet die Firma VAUDE
2009 Antje von Dewitz,Tochter des Unternehmensgründers Albrecht von Dewitz, übernimmt die Geschäftsführung
1994 Ecolog-Recycling-NetworkErstmals lässt sich funktionelle, sortenreine Hightech-Bekleidung rückstandslos recyceln
2001 Ökologi-scher Bluesign® StandardAls erster Outdoor-hersteller produziert VAUDE einen Teil der Kollektion nach dem strengen bluesign®-Textilstandard
1986 Sympatex® MembranVAUDE verwendet als erster Outdoor-hersteller die umweltfreundliche Sympatex® Membran
2011 Deutscher NachhaltigkeitspreisVAUDE ist unter den „Top 3 Deutschlands nachhaltigste Zukunftsstrategien (KMU) 2011“
2008 EMAS und ISO 14001VAUDE ist das erste zertifi-zierte Outdoor-Unternehmen Europas
1980 Aufbau der Produktionam Firmenstandort, in der bis heute Fahrradtaschen, Packs n‘Bags und der Rucksack Bulin hergestellt werden
1981 „Butterfly“-Rucksack-Tragesystem Revolutionäres, leichtes und stabiles Tragesystem
1983 Space-Zelt Das erste Doppelwand-Kuppelzelt mit einseitig geschlossenen Gestängekanälen für schnellsten Aufbau
1989 Erster geschweißter Rucksackdie Revolution auf dem Outdoor-Markt: VAUDE stellt seinen ersten HF-geschweißten und wasserdichten Rucksack her
2004 Ausbau des VAUDE-TestzentrumsVAUDE sichert ein hohes Qualitätsniveau durch umfangreiche und technisch aufwändige Tests im firmeneigenen Testlabor
2006 Silikonisiertes TourenzeltDas weltweit erste Tourenzelt, das serienmäßig mit wasserdicht versiegelten Nähten hergestellt wird
1986 Tergoflex-TragesystemLeichter Kunststoff-Rücken für Trekking-Rucksäcke, bei dem sich die Rückenlänge einstellen lässt
2007 Powerframe TechnologieGestängekonstruktion bei Zelten für maximale Stabilität und minimales Gewicht
2012 Rucksack Bulin – Made in GermanyVAUDE stellt wieder einen Alpin-Rucksack am Firmenstandort her – klimaneutral und „Made in Germany“
2001 VAUDE KinderhausEröffnung des betriebseigenen Kinderhauses
2005 Beruf und FamilieVAUDE erhält das Qualitätssiegel „Zertifikat Audit Beruf und Familie“ für seine familien-freundlichen Maßnahmen
2009 Beitritt zur FWFMitgliedschaft für weltweit faire und transparente Arbeitsbedingungen
2002 offizieller Partner und Sponsor des Deutschen Alpenvereins, DAV
2011 WWF Beginn der Kooperation VAUDE und WWF Deutschland bei Umweltschutzprojekten
2006 Centurion VAUDE Bike Team
2004 Kilian Fischhuber und Angy EiterSponsoring der beiden österreichischen Kletter- und Boulderprofis
2006 VAUDE und Edelrid Albrecht von Dewitz übernimmt EdelridVAUDE und Edelrid arbeiten im Marken-verbund zusammen
1989 HUADE ChinaAlbrecht von Dewitz gründet die Produktionsstätte Huade in China
Freibad Obereisenbachübernahm VAUDE 2006 als Pächter den Betrieb
2008 VAUDE VIETNAM Eröffnung der VAUDE Produktionsstätte in Vietnam
2012 VAUDE Obereisenbach ist klimaneutral
2012 B.A.U.M. Umweltpreis Dr. Antje von Dewitz erhält den B.A.U.M. Umweltpreis vom Bundes-umweltminister
2006 VAUDE Trans Schwarzwald 2006 findet zum ersten Mal die VAUDE Trans Schwarzwald statt, bei der VAUDE Hauptsponsor ist
2014 DAV Panorama Award Platz 1 in „Nachhaltigkeit“bei der Leserwahl von Panorama, der Mitglieder-zeitschrift des Deutschen Alpenvereins
2010 Einführung Green ShapeVAUDE Garantie für umweltfreundliche und ressourcenschonende Produkte
1988 Mark-Zelt PatentKuppelzelt mit Wickelkonstruktion für einfachen Aufbau
2008 Erfolgsfaktor FamilieVAUDE wird beim Bundeswettbewerb als eines der familienfreundlichsten Unternehmen Deutschlands geehrt
2013 CSR-PreisFinalist des CSR-Preises der Bundesregierung
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Es muss innovativund funktionell sein ...
... und außerdem umweltfreundlich!Ich wollte als Kind immer die Welt retten. Oder
zumindest ein Stück dazu beitragen. Dass ich als
Erwachsene bei diesen hehren Zielen im väterlichen
Unternehmen landen würde, war für mich nicht
klar. Eher bei Nonprofit-Organisationen oder bei den
Medien, so dachte ich, und sammelte entsprechen-
de Arbeitserfahrungen. Bis ich im Rahmen eines
Praktikums bei VAUDE gleich den Aufbau eines
ganzen Geschäftsbereichs verantworten konnte
und entdeckte, welche ausgeprägten Gestaltungs-
möglichkeiten ein Unternehmer besitzt. Und dass
VAUDE auf grünen Wurzeln gründet. Dass es mir
Spaß macht und mich mit Stolz erfüllt, in diesem von
meinem Vater gegründeten Unternehmen inmitten
eines motivierten Teams zu arbeiten und ich zudem
ein leidenschaftlicher Outdoorer bin…
Ich fühlte mich angekommen und daran hat sich
bis heute nichts geändert! Ich freue mich, Teil eines
Teams zu sein, das Produkte für den schönsten Sport
der Welt herstellt. Mich erfüllt, dass wir dabei immer
wieder neue Lösungen kreieren, ob technischer Art
oder für gesellschaftliche Herausforderungen. Und
mich treibt an, dass wir dabei immer unseren Werten
treu bleiben, aktiv Verantwortung für Mensch und
Umwelt übernehmen und tatsächlich einen positiven
Beitrag leisten.
Danke an alle, die dazu beitragen, dass wir auf diesem
Weg erfolgreich sind!
Manchmal frage ich mich schon, wo die Zeit geblie-
ben ist. Die letzten 40 Jahre sind vergangen wie im
Flug! Ich kann mich noch sehr gut an unsere Anfänge
erinnern, mit der ersten Rucksack-Kollektion, die
wir auf der Spoga in Köln vorgestellt haben. Damals
hatten wir schon Tages-, Berg- und Trekkingrucksäcke
mit teilweise völlig neuen Ansätzen.
Mir hat es immer großen Spaß gemacht und macht es
auch heute noch, den Dingen auf den Grund zu gehen
und sie stetig zu verbessern – auch mit unkonventio-
nellen Methoden, wenn es sein muss. Vieles haben
wir richtig gemacht, und ich bin stolz darauf, dass
wir zahlreiche Patente angemeldet haben, die heute
weltweit in der Outdoorbranche genutzt werden.
Wir haben nicht lange gefackelt, wenn es um Lösun-
gen ging. Wenn etwas getestet werden musste, zum
Beispiel ein neuer Hochtourenschlafsack, und es war
nun mal Sommer, wurde eine Kältekammer gebaut.
Unser Testlabor ist Gold wert, und ich hatte großes
Glück mit Leuten zu arbeiten, die mitgezogen haben
und mit viel Kompetenz und Herzblut rangegangen sind.
Die Entwicklung in der Outdoorbranche der letzten
40 Jahre ist enorm. Ebenso der Gesellschaftswandel.
Damals wie heute bin ich der Meinung, dass der Schutz
der Bergwelt und ökologisches Denken eine Selbstver-
ständlichkeit sein sollten. Antje hat von Anfang an im
Unternehmen diesen Gedanken vorangetrieben, was
ich sehr unterstütze. Ich blicke positiv in die Zukunft,
was VAUDE anbetrifft – und werde mich noch lange
nicht aus dem Geschäftsleben zurückziehen. Danke an
alle, die VAUDE die letzten 40 Jahre begleitet haben!
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Das Familien-unternehmenDie Großfamilie am langen Tisch, der rasch zu klein wurde. Grund zum Feiern gab’s oft – sowohl im familiären als auch im erweiterten Kreis der Unternehmensfamilie.
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Nach seinem Studienabschluss der Betriebswissenschaft in Wilhelmshafen
zog es den 26jährigen Albrecht von Dewitz mit seiner jungen Familie in die
sanft-hügeligen Gegenden Süddeutschlands.
Der junge Firmengründer wählte schließlich die Tettnanger Region als
Standort seines Unternehmens. Damals war zwar alles, was bergsportaffin
war, in oder um München angesiedelt, doch die Verkehrsanbindungen
waren aus seiner Sicht gar nicht so schlecht und die Büroflächen um vieles
günstiger als in München.
Die Initialen des Namens von Dewitz, V.D., waren schon in der Schulzeit
der Spitzname von Albrecht von Dewitz. So kam er 1974 bei Firmengrün-
dung auf die Idee, sein Unternehmen auch so zu benennen, allerdings
lautsprachlich ausgesprochen und geschrieben: VauDe. Nicht geahnt hatte
er damals, zu welchen kuriosen Variationen der Aussprache dies in den
verschiedenen Sprachen führen würde. Der Start
erfolgte im „Basislager“, der umgebauten Scheune
des damaligen Hopfenbauers Paule Martin in Unter-
eisenbach. Das Unternehmen begann als One-Man-
Show, unterstützt von Familienmitgliedern, Freunden
und Nachbarn. Der erste Mitarbeiter und
„Mann für alles“ war Klaus Fuhrmann, der
zum 1. Juli 2014 in Ruhestand ging.
nächtliche FotoshootingsDie Scheune in Untereisenbach
diente als Lager, als Packraum,
als Kinderspielplatz, als Produk-
tionsstätte und als Location für
Shootings. Nachts wurde dort
oft noch sehr lange gearbeitet,
und es kam häufig vor, dass
das Fotoshooting, bei dem
alle Anwesenden als Models
fungierten, durch Zufuhr von
hopfenhaltiger Flüssignahrung
recht lustig ausfiel.
Die Anfänge - von v. D. zu VAUDE
Albrecht von Dewitz als Jugendlicher
mit seiner ersten Outdoor Ausrüstung
Men in Red: Albrecht von Dewitz war auch
selbst Model. Rechts daneben sein erster
Mitarbeiter Klaus Fuhrmann
VAUDE
Katalogbild
von1984
Oben: Hubertus von Dewitz, der
jüngere Bruder von Albrecht, im
Büro des Familienunternehmens.
Links: Der erste Firmen-LKW,
der von Albrecht von Dewitz
noch selbst gefarhren wurde.
Das erste Firmenschild am Eingang der Scheune. Links die künftige
Firmenchefin, rechts die große Schwester Martina.
Geduzt wurde von anfang an Und geduzt wird bei VAUDE nach wie vor. Es ent-
spricht nicht nur dem Geist der Berg- und Outdoor-
branche sondern auch dem kollegialen und offenen
Stil des Familienunternehmens selbst.
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Von Untereisenbach zog das Unternehmen 1980
nach Obereisenbach, der Mitarbeiterstamm wurde
immer größer und das Unternehmen zum Global
Player.
Mitgenommen nach Obereisenbach und weiter
ausgebaut hat die Firma ihre Unternehmenskultur,
das Duzen und den Anspruch, ein nachhaltiges Fami-
lienunternehmen zu sein, das die Vereinbarkeit von
Familie, Freizeit und Beruf erleichtert.
2001 griff Antje von Dewitz, selbst Mutter von vier
Kindern, bereits bestehende Pläne ihres Va-
ters auf und gründete das betriebs-
eigene Kinderhaus, wo derzeit 31
Kinder zwischen sechs Monaten
und zehn Jahren in einer Krippen-
und einer altersgemischten Gruppe
mit Hort betreut werden.
Flexible Arbeitszeit-Modelle, Home-
Office und Teilzeitarbeit werden an-
geboten und überdurchschnittlich gut angenommen,
was zur Folge hat, dass etwa 40 % der Mitarbeiter
in Teilzeit arbeiten und Führungspositionen zu 35 %
mit Frauen besetzt sind. Gute Bedingungen also, um
Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen.
Bezeichnend mag auch sein, dass wir allein im vergan-
genen Jahr 20 Babys von unserern Mitarbeitern als
Zuwachs zu unserer Großfamilie begrüßen durften.
Um zu verhindern, dass das örtliche Freibad geschlos-
sen wird, übernahm VAUDE 2006 den Betrieb als Päch-
ter. Die Stadt Tettnang unterstützte diesen Ansatz und
übernimmt weiterhin die Betriebskosten, die VAUDE
durch unternehmerische Führung jedoch auf die Hälf-
te reduzieren konnte. Das liebevoll geführte „Bädle“
ist heute vor allem für junge Familien und Kinder ein
sehr beliebter Anziehungspunkt.
Ganz in der Nähe des Bädles steht das VAUDE-Café
mit Bioprodukten aus der Region, das derzeit den
Mitarbeitern als Kantine dient. Ein wöchentliches
Mobilitätslotto belohnt diejenigen, die per Rad oder
Mitfahrgelegenheit zur Arbeit fahren. Zusätzlich
unterstützt wird die umweltfreundliche Fahrt zum
Unternehmen durch einen eigenen, kostenfreien
E-Bike-Pool für die Mitarbeiter – mit Solarladestation
und Reparaturwerkstatt.
Global aktiv und dennoch familiär
Die Geburtenrate bei VAUDE liegt
mittlerweile viermal höher als im
bundesdeutschen Durchschnitt.
Gute Arbeitsbedingungen schaffen ein gutes Arbeits-
klima, sorgen für motivierte Mitarbeiter und haben
der Firma neben renommierten Nachhaltigkeitsprei-
sen auch die Auszeichnung als besonders familien-
freundliches Unternehmen eingebracht.
Bild oben: Die neu gestalteten, ergonomischen Arbeitsplätze. Mitte:
Das „Bädle“ in der Nähe von VAUDE. Unten: Mit dem Rad zur Arbeit.
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Sportkletterqueen Angy Eiter ist mehrfache Weltmeisterin (Bild mitte), Kilian Fischhuber
fünffacher Sieger in der Boulder-Weltcup Gesamtwertung (rechts). Tilmann Waldthaler, der
„Globe-Biker“ war jahrzehntelang mit unserer Ausrüstung unterwegs (oben).Bild von 2010: Das DAV Lehrteam Berg-
steigen mit neuer VAUDE-Ausrüstung.
Langjährige Kooperationen mit Partnern, die zu
unserer Firmenphilosophie und unseren Werten
passen, sind uns sehr wichtig.
So pflegen wir traditionell langfristige Beziehungen
zu unseren Produzenten. Nur so kann man über
Jahre hinweg ein fundiertes gegenseitiges Vertrauen
aufbauen und die gleichen Ansprüche an Qualität
und faire Produktionsbedingungen gemeinsam ver-
folgen und kontinuierlich verbessern.
Mit fast 70 % unserer Produzenten arbeiten wir
bereits seit über fünf Jahren zusammen. Und 30 %
unserer Bekleidungs-Hersteller sind seit über zehn
Jahren unsere bewährten Partner, die wir zum grö-
ßeren Kreis unseres Familienunternehmens zählen.
Darüber hinaus legen wir Wert auf langfristige Part-
ner, die unsere Leidenschaft für den verantwortungs-
bewussten Berg- und Outdoorsport in einer intakten
Natur teilen und sie der Öffentlichkeit durch ihre
Projekte vermitteln können. So sind wir sehr stolz
auf unsere langjährigen Partnerschaften mit dem
DAV und dem WWF Deutschland, die wir beide vor
kurzem für mehrere Jahre verlängert haben. Unsere
Partnerschaft besteht in der konkreten Unterstüt-
zung ihrer Arbeit und ihrer Projekte, beispielsweise
durch die Ausstattung der DAV Bundeslehrteams
oder durch die Unterstützung des WWF Ammer
Wildfluss-Schutzes. Wir profitieren wiederum von
wertvollem Produktfeedback und Expertise in Fragen
des Umweltschutzes.
Zu unseren Partnern und Freunden zählen auch
renommierte Bergsportler aus allen Bereichen. So
haben wir Spitzensportler wie die beiden österrei-
chischen Kletterstars Angy Eiter und Kilian Fischhu-
ber unterstützt, oder auch den „Globe-Biker“ Tilman
Waldthaler, der 30 Jahre lang um die Welt radelte, bis
er sich 2012 am anderen Ende der Welt niederließ.
Zudem statten wir Berg- und Bikeführer verschiede-
ner Bergschulen mit unserer Bekleidung und Aus-
rüstung aus, die so „hardcore“ im Dauer-Praxistest
eingesetzt wird. Konstruktive Kritik und Anregungen
dieser Profis fließen in unsere Produktentwicklung
ein.
Auch unsere Mitarbeiter profitieren
von unseren Partnern: Im Zuge unserer
Weiterbildungskurse rund um den
Berg- und Bikesport vermitteln unsere
Kooperationspartner ihre Erfahrung an
unsere Mitarbeiter.
Ein Partner, auf
den wir stolz sind:
der WWF Panda!
Partner und Freunde der VAUDE Familie
Die VAUDE TRANS SCHWARZ WALD ist ein
Mountainbike-Etappenrennen, das VAUDE
bereits seit 2006 als Titelsponsor unter-
stützt. Beim dem 5-tägigen Event für Profis
und Jedermann wird der Schwarzwald Mitte
August durchquert. Die Fahrer des Teams
CEntURiOn VaUDE sind bei dem Rennen
immer ganz vorne dabei.
BEST BRAND 2013LESERWAHL GEAR OF THE YEAR
PLATZ KATEGORIE GREEN INNOVATIONS.1 VAUDE
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Öko-Trendsetter zu sein, verlangt viel Engagement,
unternehmerischen Mut, Überzeugungskraft und
Durchhaltevermögen. Das herausragende Engage-
ment von VAUDE für die praktische Umsetzung einer
nachhaltigen Unternehmenskultur brachte dem
Familienunternehmen viele Preise und renommierte
Auszeichnungen ein.
VAUDE hat schon immer Preise für seine Produkte
und Innovationen erhalten. Durch die Eröffnung des
betriebseigenen Kinderhauses 2001, die zahreichen
Maßnahmen für eine gute Vereinbarkeit von Beruf
und Privatleben sowie das umfangreiche ökologische
und regionale Engagement kamen noch Auszeich-
nungen, Ehrungen und renommierte Preise für die
Umsetzung der nachhaltigen Unternehmensphiloso-
phie hinzu.
Anerkanntes Familienengagement
B.A.U.M. Umwelt-
preis: Bundes-
präsident Gauck
im Gespräch mit
Antje von Dewitz
beim Empfang.
Links: Die Preisträ-
ger des B.A.U.M.
Umweltpreises.
Abb. Rechts: Grup-
penfoto mit Antje
beim Verleih des
CSR-Preises der
Bundesregierung.
Einige der wichtigsten auszeichnungen:
2001 Preis „Freiheit und Verantwortung“ von Ex-Bundespräsident Johannes Rau;
2005 VAUDE wurde durch Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder als eines der 35
familienfreundlichsten Unternehmen Deutschlands ausgezeichnet;
2008 Preis beim Bundeswettbewerb „Erfolgsfaktor Familie“; von Ex-Familienministerin Ursula von der Leyen;
2011 „ISPO Eco Responsability Award“ als nachhaltigstes Unternehmen der Sportbranche
sowie „Top 3 beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis“ in der Kategorie „Deutschlands
nachhaltigste Zukunftsstrategien“ unter Schirmherrschaft von Angela Merkel.
2012 B.A.U.M. Umweltpreis für Dr. Antje von Dewitz, übergeben von Umweltminister
Peter Altmaier mit Empfang bei Bundespräsident Joachim Gauck.
2013 Finalist des CSR-Preises der Bundesregierung
2013 Platz 1 bei der Leserwahl der Zeitschrift Outdoor in der Kategorie „Green Innovations“;
2014 erreicht VAUDE bei der Leserwahl von Panorama, der Mitgliederzeitschrift des Deutschen
Alpenvereins, Platz 1 in „Nachhaltigkeit“, Platz 2 bei „Lieblingsmarke“ und Platz 3 bei „Trendfirma“.
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2019
Unsere Produkte sind wie Leistungs-sportler: Ständig werden sie getestet, analysiert und optimiert, um die Performance zu steigern. Die Liste unserer „Champions“ ist lang. Wahre Innovationen sind kostbar und meist die Folge neuester Erkenntnisse aus Wissenschaft und Technik gepaart mit intensiver Praxiserfahrung.
Produkte undInnovationen
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Bergsteigen war einst der Sport einer Minderheit,
nämlich der naturbegeisterten Masochisten. Die un-
förmigen Rucksäcke der 1960er-Jahre sorgten dafür,
dass die Lust am Aufstieg oft mit Rückenschmerzen
und Striemen an den Schultern einherging.
In diese Zeit ordnet sich der „Himalaja“ von VAUDE
ein: schlank fürs Klettern durch enge Felskamine,
ausziehbar für viel Gepäck und sehr leicht durch die
Verwendung von Nylon anstatt Baumwolle.
Dank breiter, weich gepolsterter Träger und Rücken-
polster wies er einen bis dahin unbekannten Komfort
auf. Zudem hatte er ein abnehmbares Teleskop-Lat-
tengestell, praktische Blitz-Tanka-Verschlüsse, fixier-
bare Außentaschen und einen robusten, hochgezo-
genen Doppelboden. Befestigungsmöglichkeiten für
Pickel, Steigeisen und Isomatte ergänzten die für
Alpinisten optimierte Ausstattung. Dennoch war er
puristisch, ohne jeglichen Schnickschnack und in gel-
ber Leuchtsignalfarbe, die bei Notfällen auch dicken
Nebel in eisigen Höhen durchdrang. Bei Bergsteigern
kam der „Himalaja“ entsprechend gut an.
Dieser komfortable und für lange Hochtouren aller
Art konzipierte Rucksack war 1976 die erste große
Entwicklung des begabten Rucksack-Designers und
Tüftlers Albrecht von Dewitz.
Rucksack Himalaja: Ein
einfacher, per Schraub-
verschluss verstellbarer
Holzrahmen ermöglichte
eine individuelle Anpas-
sung der Rückenlänge.
Links daneben: abnehm-
bare Packtaschen
Schmerzfreie Leichtigkeit am Berg
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Kompetenz auf diese neue Zielgrupppe auszuweiten
und mit den „Packs ’n Bags“ einen neuen Lifestyle-
Geschäftsbereich aufzubauen. In dieser Phase über-
nahm Antje von Dewitz zunächst als Praktikantin,
dann als Leiterin der Packs ’n Bags erste Verant-
wortung bei VAUDE. Vor allem die Planentaschen
entwickelten sich in der Folge zu begehrten Kultob-
jekten. Heute besteht das Sortiment des Bereichs
aus urbanen Rucksäcken, praktischen Taschen sowie
aus Trolleys und Reisegepäck.
Packs ’n BagsEnde der 1990er-Jahre entwickelte sich ein neuer
Trend: Lifestyle-Rucksäcke wurden bei Jugendlichen
modern und zur festen Konstante im Straßenbild.
VAUDE beschloss, die jahrzehntelange Rucksack-
VAUDE nimmt Fahrt auf
Steckbrief
Peter Sontheimer
Leitung Produkte, Mitglied der GL, bei VAUDE seit 1992
Peter Sontheimer baute ab 1994 – frisch zurück von einer einjährigen Weltreise mit dem Fahrrad – den Bike-Bereich bei VAUDE entscheidend mit auf: zunächst als Außendienstler, dann schnell mitverant-wortlich für die Produktentwicklung und schließlich als Bike-Abteilungsleiter. Heute verantwortet der erfahrene Bergsteiger, Skitourengeher und Mountain-biker als Bereichsleiter Produkte alle VAUDE Produkte und ist seit 2014 Mitglied der Geschäftsleitung.
Mit der Erfahrung aus vielen Jahren der Produktion
von Rucksäcken, Zelten und Bekleidung lag es nahe,
das komplette Know-How auf die verschiedenen Dis-
ziplinen des Bikesports zu übertragen, die seit Ende
der 1980er-Jahre boomten: Das Reisen mit dem Rad
und das Mountain-Biking waren modern geworden.
1992 wurde der neue Marktbereich Bike Sports als
zweites Standbein gegründet.
Mittlerweile ist dieser Bereich jährlich beinahe zwei-
stellig gewachsen und umfasst heute ein Produkt-
sortiment aus Rucksäcken, Taschen, Bekleidung und
Schuhen für Mountain-Biker und Rennrad-Fahrer, für
Radreisen und Urban Biking – also das Biken in der
Stadt. Heute zählt VAUDE zu den führenden Herstel-
lern von Bike-Ausrüstung.
Katalogbild von 1996:
Damals waren die
Imagebilder im Katalog
noch zum Großteil von
Sponsorpartnern auf
ihren Reisen gemacht
worden. Der Deal war:
VAUDE-Ausrüstung
gegen Fotos und Test-
bericht.
Unten: Die VAUDE
Radtaschen Made in
Germany
Mark-Zelt Patent 1988:
Kuppelzelt mit Wickelkonstruktion
für einfachen Aufbau
Die Idee der Doppeljacke stammt von VAUDE: 1996 erzielte
das damalige Modell ein Rekord-Verkaufsergebnis im Sport-
haus Schuster.
Unten: Die Planentasche aus Tarpolin ist mittlerweile Kult,
die Recycling-Taschen aus PET Material holen stark auf.
Seit 2007 sind Schuhe wieder ein festes Segment bei VAUDE.
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Steckbrief
Stefan Engers
Technischer LeiterProduktentwicklungbei VAUDE bis 2006
Stefan Engers verantwortete 17 Jahre lang
u. a. das Marketing und die technische Leitung.
Er setzte als kreativer, strategischer Kopf und
leidenschaftlicher Kletterer richtungsweisende
Impulse. Er initiierte grüne Pionierprojekte wie
Ecolog® und setzte sich bereits 2001 für den
Textilstandard bluesign® ein.
Bereits 1994 führte VAUDE das Ecolog-Recycling-Net-
work ein, bei dem sortenrein produzierte Bekleidung
erstmals zu 100 % recycelt werden konnte. Somit
kam man dem Traum eines endlosen Kreislaufs von
Rohstoffen und endlichen Ressourcen ein großes
Stück näher. Das clevere und mit viel Engagement
initiierte Projekt scheiterte aber letztendlich am
fehlenden Rücklauf durch die Kunden.
Ein großer Erfolg ist stattdessen seit einigen Jahren
unsere Recycled-Serie. Taschen und Rucksäcke aus
funktionellen Materialien, die aus alten PET-Flaschen
hergestellt wurden, sorgen für große Nachfrage.
Um der Verantwortung für beschädigte Produkte
gerecht zu werden, unterhält VAUDE nicht nur eine
große, hauseigene Reparatur-Abteilung, sondern
arbeitet auch mit dem gemeinnützigen Dachverband
FairWertung zusammen. So werden ausgediente
Produkte durch die gemeinnützige Hilfsorganisation
nach sozialen und ökologischen Kriterien verwertet
und mit den Erlösen Partnerschaftsprojekte in Afrika,
Südamerika, Asien und Osteuropa unterstützt.
Eine der größten Herausforderungen liegt nach wie
vor im Chemikalienmamagement entlang der Pro-
duktionskette: vom Design, der Herstellung mit all
ihren energie- und wasser-intensiven Prozessen wie
Färben und Ausrüsten, bis hin zur Produktnutzung
durch den Kunden. bluesign® Technologies bietet für
diese Herausforderung die größtmögliche Sicherheit
für Mensch und Natur. Wir sind das erste europä-
ische Outdoor-Unternehmen, das bereits 2001
bluesign® zertifizierte Materialien einsetzte und seit
2008 offizielles Mitglied ist.
Stolz sind wir auf Meilensteine, die wir bereits er-
reicht haben: Der gesamte VAUDE-Standort Tettnang
und alle dort hergestellten Produkte sind EMAS-
zertifiziert und klimaneutral, der Anteil unserer
Green Shape Produkte liegt in der Bekleidung bei
mittlerweile 78 %. Green Shape hat sich im Handel
gut etabliert. Damit gelang es uns, viele Händler und
Verbraucher für Umweltthemen zu sensibilisieren.
Öko-Trendsetter seit 1994:Ecolog-Recycling-Networks
Vorbildlich für die Kombination aus Perfor-
mance und Ökologie: das Tacul Down Jacket.
Beste Wärmeisolation durch zertifizierte
Daunen sowie umweltfreundlich erstellte
Materialien.
Green Shape ist die VAUDE Garantie für umweltfreundliche Produkte -
aus nachhaltigen Materialien und ressourcenschonender Herstellung.
Performance meets Ecology
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Der Bulin, mit geschweißtem,
wasserdichten Boden und getaptem
Deckel, ist ein kompromissloser
Alpinrucksack mit einem funktiona-
len, minimalistischen Konzept – samt
einer beeindruckenden Ökobilanz!
Dieser Rucksack wird absolut
klimaneutral am VAUDE-Hauptsitz in
Obereisenbach hergestellt. Mit dem
Bulin produziert VAUDE nun wieder
einen Rucksack in Deutschland.
Oben: 3D CAD Entwürfe können
direkt am Rechner diskutiert und
angepasst werden.
Hier beispielsweise der (Körper-
kontakt-) Prägerücken (Muscle Flex)
des Bulin.
Alle Textilien werden
im hauseigenen Labor
getestet.
Forschung und EntwicklungWir sehen unsere Verantwortung darin, beständig
nach besseren Lösungen zu suchen, um die Perfor-
mance auf der einen und die Umweltfreundlichkeit
auf der anderen Seite zu verbessern. So stehen wir
in ständigem Austausch mit Forschungslaboren
der Textilindustrie und Hochschulen auf der Suche
nach neuen, umweltfreundlichen Technologien und
Funktionsmaterialien.
Wie nachhaltig ein Produkt letztendlich wird, liegt in
der Hand der Produkt-Designer und -Manager. Schon
beim Entwerfen entscheidet sich, welche Materialien
verwendet werden und wie sie verarbeitet werden
müssen. Von diesen beiden Dimensionen hängt ab, ob
man das fertige Produkt später reparieren lassen kann.
Oder ob es ressourcenschonend dem Recyclingprozess
zugeführt und damit weiterverwertet werden kann.
BUlin-RUCksaCk – MaDE in GERMany
Bevor wir schließlich ein neues Produkt auf den Markt
bringen, durchlaufen sowohl Materialien als auch Produkte
zahlreiche Stationen in unserem Testlabor und werden unter
anderem auf ihre Funktionstüchtigkeit und Strapazierfähig-
keit getestet.
Durch unsere kontinuierlichen Investitionen in neue Techno-
logien und Materialien können wir unsere Marktposition und
unser Image als innovativer Hersteller von Outdoor-Ausrüs-
tung und Ökopionier immer wieder behaupten.
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VAUDE hat sich zu einer der führenden Outdoor-Marken in Europa entwickelt und zählt zu den Öko-Pionieren der Branche.
Rolle im Outdoor-Markt
1974 - 1979
1980 - 1998 1998 - 2011
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Damals wie heute verfolgten die Messestände den-
selben Zweck: Sie sollen die Unternehmensphiloso-
phie vermitteln, die Produkte in Szene setzen und viel
Raum für Begegnung und Gespräche lassen. Während
die ersten Messestände kreativ in Eigenregie entwi-
ckelt wurden, steht heute ein großes kompetentes
Team hinter der Entwicklung und Umsetzung unseres
Messekonzepts.
Auch wenn sich optisch deutliche Unterschiede in den
Messeständen von damals und heute zeigen, so ist
eines geblieben: die nachwachsende, umweltfreundli-
che Ressource Holz spielt eine zentrale Rolle.
Outdoor wird Trend:VAUDE Messe-Geschichten
Oben: 10-jähriges Bestehen der Outdoor-Messe in Friedrichshafen.
Mitte: B. Kullmann von Deuter bei der Outdoor Celebrity of the Year
Steckbrief
Elmar Bereuter
Vertrieb, Werbeleitung, Produktentwicklung bei VAUDE 1979 bis 1991
In den Anfangsjahren von VAUDE war er als passionierter Skibergsteiger neben dem Vertrieb auch für die Produktent-wicklung und Werbung zuständig. In dieser Funktion kämpfte er bereits in den 1980-ern mit entsprechenden Titelbildern und Katalogtexten für einen bewussten Umgang mit der Natur. Elmar Bereuter ist heute Bestsellerautor der Bücher wie „Schwabenkinder“ und „Hexenhammer “ .
Outdoor Messe 1994
Oben: Messegespräche von einst.
Oben Mitte: Der neueste Rucksack – betitelt mit „Das Superding“
wurde mittels einfacher Alufolie ins richtige Licht gesetzt.
Die Outdoor-Messe in Friedrichshafen2013 wurde Albrecht von Dewitz als „Outdoor
Celebrity of the Year“ und damit auch in seiner
Rolle als einer der deutschen Outdoorpioniere und
Gründungsväter der Outdoor-Messe in Fried-
richshafen geehrt. Bernd Kullmann von Deuter
beschrieb ihn folgendermaßen in seiner Laudatio:
„Ein Kerl wie sein Händedruck – kraftvoll, kernig,
gradlinig. Albrecht von Dewitz ist ein Urgestein der
Outdoor-Branche, ein Unternehmer wie aus dem
Bilderbuch – quirlig, innovativ, ewig unruhig, for-
dernd – ein echter Outdoor-Überzeugungstäter."
ab 2012
40 years of mountain sports
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Es ist ein Gipfeltreffen der besonderen Art: Seit 1994
pilgern jedes Jahr zigtausend Outdoor-Enthusiasten
nach Friedrichhafen zur Outdoor-Messe. Was damals
als Messe über ein Nischen-Segment für Natursport-
Enthusiasten, Hersteller und Spezialanbieter fast
schon als „Szenetreff“ begann, hat sich zur größten
Outdoor-Messe weltweit entwickelt.
Den Freitagabend hält man sich als erfahrener Messe-
besucher immer frei: Eine echte Kult-Veranstaltung
ist nämlich die VAUDE Party in Obereisenbach mit
fetziger Live-Musik von Bands zum Abzappeln bis die
Sohlen brennen, einem großen, vielfältigen Büffet,
inzwischen komplett in Bioqualität, Getränken aller
Art und einem VAUDE T-Shirt zum Feiern. Auf der
Wiese neben dem Firmengelände befindet sich die
VAUDE-Zeltstadt, in der man bei rechtzeitiger An-
meldung nach dem Fest gratis übernachten kann.
Jahr größer werdenden Runde herumgereicht wur-
de, ging es um die Abschlüsse und neue Kooperati-
onen, die Innovationen der Mitbewerber und neue
Strategien. Und es wurde viel gelacht. Albrecht von
Dewitz, einer der Gründungsväter der Outdoor-Mes-
se in Friedrichshafen, kam damals auf die Idee, diese
lieb gewonnene Tradition in eine „After-Work-Party“
der Outdoor-Messe zu verwandeln.
In Obereisenbach geht‘s dann etwas lauter zu, oft
bis in die frühen Morgenstunden. Doch der örtliche
Sportverein hilft mit, und die Dorfbewohner sind
eingeladen, ebenfalls mitzufeiern.
Gewinnspiel-Preis: VAUDE Zeppelinflug
Party, die ganze Nacht hindurch: Im Innenhof
des VAUDE Verwaltungsgebäudes geht einmal
im Jahr die Post ab – mit bis zu 1000 Leuten.
Ein willkommener Service, der angesichts einer oft
bis in die Morgenstunden dauernden Fete immer
gerne angenommen wird.
Jedes Fest hatte sein eigenes Highlight. So holten
wir einmal unsere Kunden direkt von der Messe mit
einem VAUDE-gebrandeten Zeppelin ab und brach-
ten sie zum VAUDE Partygelände.
Die Ursprünge dieses Festes liegen lange vor der
Gründung der Outdoor-Messe in den „Messe-Nach-
gesprächen“. Diese fanden immer nach Abbau des
VAUDE-Messestands auf der SPOGA und der ISPO
statt. Bei einer Flasche Whisky, die in der Jahr für
Outdoor mit Extras
Vertikale Modenschau
Kletterwettbewerb auf der Outdoor
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Medien ändern sich - die Philosophie bleibt
In vielen VAUDE
Katalogen war der
ökologische Ansatz
schon auf dem Titel
oder zumindest im
Vorwort ein fester
Bestandteil.
Oben: Der letzte VAUDE
Vollsortiment-Katalog von
2008.
Links: im Jubiläumsjahr wird
VAUDE erstmals einen Bericht
nach GRI (Global Reporting
Initiative) vorlegen – für die
größtmögliche und objektive
Transparenz unseres ganz-
heitlichen Engagements. Die
wichtigsten Themen werden
dabei auf einer eigenen
GRI-Website übersichtlich
dargestellt.
Unten:
Bei der Studie der „Wirtschaftswoche“ belegte VAUDE in der Kategorie „Digital Relationship Value“
den zweiten Platz innerhalb der deutschen Sportmarken. Der erfolgreiche Dialog zeigt sich in der
hohen Aktivierung und Emotionalisierung der Markenfans in den sozialen Netzwerken wie Facebook
und den hohen Klickraten auf dem VAUDE YouTube Channel.
Zu einer modernen, nachhaltigen Unternehmenskultur gehört die kommunikation der Unternehmens-
philosophie und -ziele. Damals stand uns hierfür der VaUDE katalog zur Verfügung, heute – im digita-
len Zeitalter – verbreiten wir unsere informationen papierlos über internetportale wie Facebook & Co.
Ökologisches Bewusstsein von anfang an
„Ohne Ehrfurcht degradiert der „vernünftige Mensch“ die Majestät der Berge zu Schutthalden. Er verwüs-
tet ein ökologisches System, das seine Lebensgrundlage darstellt. Er zerstört unwiederbringliche Werte,
weil ihm das im Moment „vernünftig“ und „notwendig“ erscheint. Ehrfurcht ist nicht Unterwürfigkeit. Sie ist
die Erkenntnis, dass es Größeres und Beständigeres gibt als das kleine eigene Ich. Ehrfurcht heißt staunen
können über die Größe und Vielfalt der Schöpfung, deren Verwalter wir für nachfolgende Generationen sind.
Bewusstes Bergsteigen mit all seinen Spielarten ist eine unserer großen Chancen. Nutzen wir sie!“
Dieses Zitat stammt aus dem Vorwort des VAUDE Händlerkatalogs von 1982 und ist ein deutliches Zeichen
dafür, wie tief verwurzelt das Bewusstsein und Engagement für den Natur- und Umweltschutz bei VAUDE ist.
Als Unternehmen ist es unser Ziel, unsere Kunden für
diese Problematik zu sensibilisieren: Damals durch
unsere Kataloge, heute online über unsere Internet-
seite, Facebook oder Youtube, mit deren Hilfe wir
emotional vermitteln, wie nachhaltiger Bergsport
heute aussehen kann. Seit diesem Jahr besteht eine
eigene Website, in der wir unser extern geprüftes
Nachhaltigkeitsengagement darstellen.
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Sichere, auf langfristige Kooperationen ausgelegte Zusammenarbeit sowie gute Arbeitsbedingungen zu fairen Konditionen und Löhnen sind für uns eine wichtige Zielsetzung – an unserem Standort in Obereisenbach, aber auch weltweit.
VAUDE weltweit
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Soziale Verantwortung:hier und weltweit
Steckbrief
Susanne Medesi
Leitung Zentraler Einkaufbei VAUDE seit 1994
Seit 2010 ist VAUDE Mitglied in der unabhängigen
Organisation Fair Wear Foundation, um durch ein
Monitoring der Produktionsstätten faire Arbeitsbe-
dingungen für alle Beschäftigten zu gewährleisten.
So wird versucht, im Austausch mit den Experten der
Fair Wear Foundation und anderen Mitgliedsunter-
nehmen eine weltweite Verbesserung der Arbeits-
bedingungen zu unterstützen.
Als Mitglied der Fair Wear Foundation verpflichten
wir uns dazu, in allen Produktionsstätten strenge
Regeln auf Basis der Internationalen Labour Organi-
sation (ILO) einzuhalten. Diese beinhalten u. a. faire
und sichere Arbeitsbedingungen, Verbot von Kinder-
arbeit und existenzsichernde Einkommen.
Jedes System ist nur so gut, wie es in der Praxis auch
gelebt wird. Als Mitglied der Fair Wear Foundation
gilt für VAUDE und seine Produzenten das Prinzip der
gemeinsamen Verantwortung: Wir begleiten unsere
Lieferanten bei der permanenten Verbesserung der
Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig arbeiten wir an
unseren eigenen Abläufen, beispielsweise um die
Voraussetzungen zu schaffen, dass unsere Auftrag-
nehmer fristgerecht liefern können, ohne übermäßi-
ge Überstunden leisten zu müssen.
Faire Bezahlung, feste Verträge und
geregelte Arbeitszeiten sorgen für gute
Stimmung im Team.
Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sind Voraussetzung für die
fachliche Qualifizierung der Mitarbeiter in den Produktionsstätten.
Links: Selbst das kleinste Teil
wird für die ArbeiterInnen
ordentlich dokumentiert, um
Verwechslungen während des
Nähprozesses auszuschließen.
Betriebskantinen versorgen die Mitarbeiter dreimal
täglich mit gesunder, landestypischer Kost.
Voraussetzung:
moderne, sichere
Arbeitsplätze
Susanne Medesi startete im Produktmanagement und wechselte nach einigen Jahren in die Beschaffung, wo sie in direkter Abstimmung mit Albrecht von Dewitz das Qualitätsmanagementsystem in Asien aufbaute. Heute verantwortet sie Einkauf, Qualitätssicherung und Produktion der VAUDE Produkte und sorgt mit ihrem asiatischen Team in Zusammenarbeit mit Fair Wear für die Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen.
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Um auch zukünftig nachhaltig erfolgreich zu sein, investieren wir ständig in unsere Infrastruktur, die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter, das Qualitätsmanag-ment sowie den Ausbau unserer Vertriebskanäle.
Fit für dieZukunft
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Im August 2015 ist es so weit: Dann wird der
Um- und Neubau des VAUDE-Gebäudekomplexes
abgeschlossen sein. Ein Jahr lang dauerte allein die
intensive Planungsphase unseres Bauteams unter
Leitung von Erwin Gutensohn, in Kooperation mit
dem Architektur-Verbund Vollack. Ziel war es, ein Ge-
bäude zu planen, das am besten zur VAUDE Firmen-
philosophie und unseren Werten wie Transparenz
oder Nachhaltigkeit passt. Zudem sollte die Kommu-
nikation zwischen den Mitarbeitern erleichtert und
der Innovationsgeist angeregt werden. Mitte 2013
wurde mit dem Umbau begonnen.
Die bestehenden Firmengebäude werden umgebaut
und in den Gesamtplan integriert sowie um einen
zentralen Bau zwischen den Gebäudeblöcken erwei-
tert. Gemäß der Firmenphilosophie wird es ein nach
DGNB zertifziertes „Green Building“ sein, in dem alle
Aspekte des nachhaltigen Bauens verwirklicht sind.
So werden beispielsweise ökologische Materialien
verwendet. Darüber hinaus wird bei der gesamten
Innen- und Außenarchitektur auf Energieeffizienz
geachtet.
Viel Augenmerk wurde auf die gesundheitlichen und
die Behaglichkeit fördernden Aspekte der Arbeits-
plätze gelegt: ergonomische, höhenverstellbare
Arbeitsplätze mit ausgefeiltem Beleuchtungskonzept
und individuell optimierter Ausstattung.
Es entsteht eine neue Arbeitswelt mit moderner
Schallakustik, die dank des offenen Raumkonzepts
ein Miteinander ermöglicht, in dem dennoch jeder
ungestört arbeiten kann.
Auch der Innenhof wird neu gestaltet. Die bisher im
Innenhof gelegenen 60 Parkplätze weichen einer
Grünfläche, die zum Verweilen einlädt: mit Kletter-
turm, Bouldermöglichkeiten und großem Cafeteria-
Firmenumbau: Eine Vision wird Wirklichkeit
Oben: Feierliche Unterzeichnung des Bauantrags.
Rechts: Ansichtsmodell mit dem autofreien, begrün-
ten Innenhof und dem neuen Erschließungsbau.
Rechts: derzeitiger Umbau des Innenhofs. Oben: Aus dem alten Lager werden großzügige, lichtdurchflutete
Arbeitsräume geschaffen.
Mitte: die neuen, klimatisierten, vollverglasten Besprechungs-
räume und Arbeitsplätze mit Stehbesprechungsmöglichkeiten.
Dazu das Teambild mit Mitarbeitern der Produktabteilung.
Unten: Arbeitsplatz mit Stehpult, im Hintergrund der Spielbereich
des VAUDE Kinderhauses
Bereich, der an die Kantine mit Bio-Gerichten
angeschlossen sein wird. Die Mitarbeiter aus dem
Produkt-Bereich haben ihre neu gestalteten Arbeits-
plätze bereits Anfang 2014 bezogen und sind von
der neuen Arbeitsatmosphäre begeistert.
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40 years of mountain sports
Die VaUDE stores sind unser aushängeschild:
Es geht hier nicht nur um den Verkauf unserer
Produkte, sondern auch um das Markenerlebnis.
Der Ausbau unserer Vertriebskanäle, beispielsweise
durch die Stores, ist ein wichtiger Bestandteil unse-
rer Strategie für die Zukunft. In den eigenen Stores
können wir unseren Kunden die gesamte Marken-
welt von VAUDE präsentieren.
Die ausge-
klügelte
Einrichtung
unserer Stores
vermittelt die
VAUDE Firmen-
philosophie.
Unterschiedliche Fassaden, gleiches
Innenleben: Deutschlandweit gibt es
mittlerweile 11 VAUDE Stores mit einheit-
lichem Store-Konzept, Tendenz steigend.
Gleichzeitig kann unser geschultes Fachpersonal, das
je nach Standort aus der dortigen Region stammt, im
Gespräch mit dem Kunden nicht nur die funktionellen
Unterschiede der Produkte detailliert erläutern, son-
dern auch unsere Produktphilosophie „Performance
meets Ecology“ direkt vermitteln.
Unterstützt wird die Vermittlung unserer umwelt-
freundlichen Unternehmensphilosophie durch das
nachhaltige Store-Design mit ökologischen Materialien
VAUDE Stores -mehr als nur Shopping
und energiesparender Beleuchtung. Das klare und
durchweg ökologische Shop-Konzept setzt somit
nicht nur optisch einen neuen Trend in der Shopge-
staltung – und das kommt bei den Kunden gut an.
Dieses Store-Konzept wird weltweit umgesetzt.
Weitere Stores sind bereits in Planung.
Die persönliche Auswahl unserer Franchise Partner
ist uns besonders wichtig, da sie vor Ort Repräsen-
tanten und Botschafter der Marke VAUDE sind.
U4
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Danke!Es waren spannende und erfüllte 40 Jahre, die hinter
uns und allen VAUDE Weggefährten liegen.
Wir danken allen, die uns auf diesem Weg begleitet
haben, aus vollem Herzen!
Der Weg ist das Ziel und wir sind gespannt, welche
Herausforderungen, Gipfel und Täler auf diesem Weg
noch kommen werden. Wir sind ein starkes Team
und gut aufgestellt, um diesen Weg erfolgreich zu
meistern.
Wir freuen uns, gemeinsam mit Euch in diese Zukunft
zu gehen!
Text / Grafik: VAUDE
Fotos: VAUDE Archiv, Moritz Attenberger, Ralf Gantzhorn, DAV
Übersetzung: Tracy Flodin, James Heath, www.jamesheath.de
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