208 MARKWAI~DT und WALS~A~N : Konstitution und Wirkung bei tteparinoiden

kommt am isolierten Darm keine nieotinartige (Wcaz~sL), sondern eine parasympathieomimetische Wirkung zu.

Beide Verbindungen gleiehen dem Ch-C1, wobei die parasympathieo- mimetische Wirkung am Blutdruck 1000real starker als bei Ch-C1 und 100mal schw/teher als beim ACh ist. Auf die motorisehe Synapse haben beide Thio-Verbindungen eine etwa 20mal starkere depolarisierende Wirkung als Ch-C1.

Literatur

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1 ~. MARKWARDT U. P. WALSigANN (Greifswald) : [Tber Zusammenh~inge zwischen Konstitution und Wirkung bei Heparinoiden

In vorangegangenen Untersuehungen 1 war festgestellt worden, dab die durch t Iepar in und Heparinoide verursaehte I t emmung des Ge- rinnungsfermentes Thrombin dadureh zustandekommt, dal~ diese Stoffe die Bildung der inaktiven Thrombin-Anti thrombin-Verbindung besehleunigen. Um die Frage zu klatch, yon welchen Besonderheiten der chemisehen Struktur diese Wirkung der Polysaecharid-Schwefelsaure- ester abh/~ngt, wurden homologe Reihen yon Polysaeeharidderivaten auf ihre reaktionsbesehleunigende Akt ivi ta t untersueht. Am Beispiel der Derivate des Glucosepolymerisates Dextran Heg sich zeigen, dal~ die Besch]eunigung der Thrombin-Antithrombin-l%eaktion nur yon Derivaten mit polyanionischer Struktur ausgel6st wird, wobei die Aktivi ta t ins- besondere yon der Art und Zahl der negativ ionisierenden Grnppen ira Molekiil beeinfluBt wird. Die Einfiihrung yon CarboxymethyL oder Phosphorsauregruppen in das Polysaecharidmolekiil ruff keine Akt ivi ta t hervor. Aktive Derivate entstehen dagegen bei Veresterung mit Sehwefel- sgure. Die Wirksamkeit der Sehwefelsaureester ist in besonderem Mage yon der Zahl der Sulfogruppen abhangig. Mit steigendem Sulfury- lierungsgrad n immt die Akt ivi ta t zunaehst nur sehr wenig zu, steigt dann bei einem Sehwefelgehalt zwisehen 10--12~ steil an und erreieht bei 14~ ihr Maximum. Dureh zusatzliehe Einfiihrung yon sehwaeher dissoziierenden Carboxylgruppen (Carboxymethyldextransulfate) wird die geringe Aktivit/~t der geringgradig sulfurylierten Derivate soweit gesteigert, dab die Aktivi ta t der h6her sulfurylierten Verbindungen erreioht wird. Dabei ist yon Interesse, dab die Fibrinogen fallende Wirkung der Polysaeehariclsehwefelsaureester mit ihrem Sehwefelgehalt

K. WAmr und K. ZAPr': Oberfli~chenaktive Substanzen bei 1Vfykobakterien 209

stark zunimmt. Diese fiir die Toxicit/~t der Verbindungen vorwiegend verantwortliche Nebenwirkung wird dutch die Einfiihrung der Carboxyl- gruppen nicht verst/~rkt. Die Variation tier Kettenl/~nge tier wirksamen Verbindungen in einem weiten Bereich bei gMchbleibender chemischer Zusammensetzung hat nut wenig Einfluft auf ihre reaktionsbeschleuni- gende Aktivit/~t. Es finder sich lediglich ein schwach ausgepr/igtes Maximum der Wirksamkeit bei Derivaten, die in ihrer Kettenl/inge dem IYeparin/~hnlich sind.

Literatur i MA~KW~DT, l~., U. P. W A L S ~ t ~ : t toppe-Seylers Z. physiol. Chem. 817, 64

(1959). - - Naturwissenschaften 47, 110 (1960).

A. ScnMn) u. K. Zn)F (Miinchen): Wirkung hoher Parathormon- dosen auf das Yerhalten yon Strontium und Caleinm in Knoehen und Blutserum; ein Beitrag zum Wirkungsmeehanismus von Parathormon

Mit Parathormon bis zu 0,3 USP-Einheiten pro Gramm KSrper- gewicht litBt sich bei Ratten, deren Skelet mit Strontium angereiehert ist, nur eine undeutliche Erh6hung des Strontiumgehaltes im Blutserum erreichen, w/~hrend der Calciumspiegel ansteigt (Sc~ID). Das Ergebnis steht im Einklang mit der Beobachtung, da6 sich durch Parathormon eine Beschleunigung tier Ausscheidung im Skelet fixierten Strontiums offenbar nicht erzielen 1/iBt.

Die Verabreichung yon eins bzw. zwei USP-Einheiten Parathormon pro Gramm Ratte fiihrt bei m/inniiehen und weibliehen Tieren in kom- pakten und spongiSsen Knochen zu einer verzSgerten Strontium- nnd einer beschleunigten Calciumausscheidung bzw. einer ErhShung des Strontiumspiegels und einem Abfall des Calciumgehaltes im Blutserum.

Die Befunde werden dutch die Annahme erkl/irt, daft Strontium durch die yon Parathormon freigesetzte Citronens/iure (L 'H~v~ux , ELLIOTT, N~VMA~ und FmSC~EIN) in einen 16slichen Komplex iiberfiihrt (H~N~m) und in dieser Form dutch die Nierentubuli leicht rtickresorbiert wird, w~hrend die Riickresorption yon Calcium -- unter anderem wegen der grSfteren Stabilit/~t des Strontiumkomplexes (Hw~c~m) -- eine yon tier Menge des um die Komplexliganden konkurrierenden Strontiums abMngige ttemmung erfahren kann.

K. WAm~ u. K. ZAe• (Berlin-Buch): Elektronenmikroskopische Untersuchungen zur Einwirkung oberfliichenakfiver Substanzen auf Mykobakterien

Es wird fiber vergleiehende lieht- und elektronenmikroskopische Untersuchungen zum Wirkungsmechanismus anion- und kationaktiver Substanzen auf Mycobacterium tuberculosis berichtet.

Naunyn-Schmiedeberg's Arch. exp. Path. Pharmak., Bd. 241 (Tagungsbericht) 14