ueber japanische porzellanerde und porzellan

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272 Ueher japanische Porzellunerde uiid Porzellan. Ueber japanische Porzellanerde und Porzellan stattete W ur z, der Preisrichter auf der Weltausstellung zii Fliiladelphia 1876, einen Bericht ab, dcm ich die Analysen yon 8 verschiedenen Yorzellmsteinen nnd 2 Porzellansorten entnehme. 1) Der Tsuji - chuclii ist der werthvollste Porzellanstein, wird bei Jolzumiyania gefiinden und enthiilt k e i n e n Kalk. Er bestehi aus: Wasser . . . 2,518 Magnesia . . . 0,099 Xiesel . . . . 78,181 Natron . . . . 1,744 Alaunerde . . 15,699 Kali , . . . . 0,551 Eisenoxydul . . 0,663 Mangan . . . Spuren. Kalk . . . . keinen 2) Der Shiro -chuchi ist hiirtcr, dichter und ziiher als der vorhergehende , sonst ihm sehr ahnlich. Seine Zusamnien- setzung ist: Wasser . . . 3,330 Magnesia . . . 0,096 Xiesel . . . . 77,685 Natron . . . . 1,469 Alaunerde . . 15,189 Kali . . . , . 0,508 Eisenoxydul . 0,895 Manganoxydul . 0,013 Kalk . . . . 0,146 Schwefel . . . Spuren. 3) Der Sakaime - chuchi. Diese Sorte wird gewohnlich mit der vorhergehenden verniischt , um dickes , gewiihnliches Porzellan herzustellen. Die Analyse gab folgeiide Zusam- mensetzung: Wasser . . . 3,320 Magnesia . , . 0,269 Kiesel . . . . 78,073 Natron . . . . 1,722 Alaunerde , . 13,993 Xali . . . . . 0,961 Eisenoxydul . . 1,020 Manganoxydul . 0,031 Kalk . . . . 0,186 4) Uer Uwa - kuszuri - chuchi wird mit Holzasche vermischt und zur Zusammensetzung der Glasur verwendet. Er ist reicher als die vorhergehendc Sorte und klebrig. Er war zusammengesetzt aus : Wasser . . . 3,715 Magnesia. . . . keine Kiesel . . . . 78,210 Natron . . . . 1,385 Alaunerde . . 14,407 Xali . . . . . 0,142 Eisenoxydul . . 1,408 Schwefel . . . Spuren. Kalk . . . . 0,097 und schliesst noch zuweilen das unveriinderte Mineral ein, aus welchem alle 5) Der Indo - chuchi ist grobkijrnig ) hart

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Page 1: Ueber japanische Porzellanerde und Porzellan

272 Ueher japanische Porzellunerde uiid Porzellan.

Ueber japanische Porzellanerde und Porzellan stattete W u r z , der Preisrichter auf der Weltausstellung zii Fliiladelphia 1876, einen Bericht ab , dcm ich die Analysen yon 8 verschiedenen Yorzellmsteinen nnd 2 Porzellansorten entnehme.

1) Der Tsuji - chuclii ist der werthvollste Porzellanstein, wird bei Jolzumiyania gefiinden und enthiilt k e i n e n Kalk. Er bestehi aus:

Wasser . . . 2,518 Magnesia . . . 0,099 Xiesel . . . . 78,181 Natron . . . . 1,744 Alaunerde . . 15,699 Kali , . . . . 0,551 Eisenoxydul . . 0,663 Mangan . . . Spuren. Kalk . . . . keinen

2 ) Der Shiro -chuchi ist hiirtcr, dichter und ziiher als der vorhergehende , sonst ihm sehr ahnlich. Seine Zusamnien- setzung ist:

Wasser . . . 3,330 Magnesia . . . 0,096 Xiesel . . . . 77,685 Natron . . . . 1,469 Alaunerde . . 15,189 Kali . . . , . 0,508 Eisenoxydul . 0,895 Manganoxydul . 0,013 Kalk . . . . 0,146 Schwefel . . . Spuren. 3) Der Sakaime - chuchi. Diese Sorte wird gewohnlich

mit der vorhergehenden verniischt , um dickes , gewiihnliches Porzellan herzustellen. Die Analyse gab folgeiide Zusam- mensetzung:

Wasser . . . 3,320 Magnesia . , . 0,269 Kiesel . . . . 78,073 Natron . . . . 1,722 Alaunerde , . 13,993 Xali . . . . . 0,961 Eisenoxydul . . 1,020 Manganoxydul . 0,031 Kalk . . . . 0,186 4) Uer Uwa - kuszuri - chuchi wird mit Holzasche vermischt

und zur Zusammensetzung der Glasur verwendet. Er ist reicher als die vorhergehendc Sorte und klebrig. Er war zusammengesetzt aus :

Wasser . . . 3,715 Magnesia. . . . keine Kiesel . . . . 78,210 Natron . . . . 1,385 Alaunerde . . 14,407 Xali . . . . . 0,142 Eisenoxydul . . 1,408 Schwefel . . . Spuren. Kalk . . . . 0,097

und schliesst noch zuweilen das unveriinderte Mineral ein, aus welchem alle

5) Der Indo - chuchi ist grobkijrnig ) hart

Page 2: Ueber japanische Porzellanerde und Porzellan

Ueber jspanisehe Porzellanerde und Porzellan. 273

vorher genannten Sorten durch einen noch unbekannten Pro- cess entstanden sind. Er enthiilt:

Wasser . . . 1,155 Magnesia . . . 0,064 Kiesel . . . . 82,292 Natron . . . . 2,981 Alaunerde . . 11,981 Kali . . . . . 0,506 Eisenoxydul . . 0,139 Manganoxydul . 0,072 Kalk . . . . 0,287

6) Der Kudarn - yama - chuchi auch Kesso - chuchi genannt, ist die einzige Sorte, welche selbst im Aussehen sich dem Thon nahert. Sie ist rein weiss, fuhlt sich etwas fettig an und wird leicht zwischen den Fingern zerrieben. In Wasser zerfallt sie unter Luftaustritt zu Yulver, doch ist die teig- artig gewordene Nasse weniger plastisch als achter Thon. Sie bestand ails :

Wasser . . . 7,607 Kalk . . . . keinen Kiesel . . . . 49,931 Magnesia . . . 0,206 Alaunerde . . 38,738 Natron . . . . 1,445 Eisenoxydul . 1,582 Kali . . . . . 0,440

Diese Sorte kann als eine Art Pinite und zwar a1s amorphe Damourite angesehen werden, mit dem Unterschiedc N a t r o n statt Kali und im geringeren Verhaltnisse a19 andere Pinite zu enthalten.

7) Der Sei- ji - chuchi kommt nicht aus den Jelzumi - yama - Briichen, sondern aus irgend einer anderen benachbarten G e- gend. E r wird als Material einer griinen Glasur verwendet. Sein Korn ist vie1 grober, rauher als der der vorhergehenden Mineralien und hat ein bliittriges Gefuge. E r ist dem An- sehen nach ein veriinderter Feldspathpsammit , welcher die Farbe ausgenommen , dem braunen oder rothen Sandsteine nicht unChnlich ist.

Wasser . . . 1,297 Kalk . . . . keinen Kiesel . . . . 77,844 Magnesia . . . 0,307 Alaunerde . . 13,510 Eisenoxydul . . 1,580

Seine Zusammensetzung ist :

;$-On} . . . 3,993

8) Der Shira- kawa - chuchi ist ebenfalls nicht aus Jel- zumi-yama und wird mit 2 und 3 gemischt zur Glasur fur die Craquele- Waaren verwendet. Er ist weiss mit braun- lichen Streifen, seine Zusammensetzung ist :

Wasser . . . 0,91 Magnesia . . . 0,24 Kiesel . . . . 79,13 z:p} . . . 1,49 Alaunerde . , 16,44 Eisenoxydul . . 1,28 Manganoxydul . 0,15 Kalk . . . . keinen Arrh. 8. Pharm. XITL Bds. 3. Heft. 18

Page 3: Ueber japanische Porzellanerde und Porzellan

2 i4 Ueber Waaebblau und seine ilnalyse.

Die zu den Analysen genommcnen Mineralien waren

Die beiden untersuchten Yorzellansorten waren : I. 11.

alle gewaschen und iiber SO3 getrocknet.

Feines Porzellan aus Gewohnliches Porzellau gewaschenen Tsuji- aus geivaschenen Shiro- chuchi 700/,, u.Shiro- chuchi 50 "lo und Sa-

rhucbi 30 ",o. kaime - chuchi 50 "lo. Kiescl . . . . 78,763 74,545 Alaunerde . . 17,847 19,315 Eisenoxydul . . O,G% 0,916 Xalk . . . , 0,213 0,106 Magnesia . . . 0,089 0,176 Natron . . . 1,975 2,832 Kali . . . . 0,203 0,566

(The american Chemist. December 1876. p . 220 sq,) Bl.

Ueber Waschblau wid seine Aiialyse hat D e r b r u n n e r mit Assistcnz von J o h n F. G r o s s - k 1 ail s umfassende Untersuchungen angestellt.

Die verschiedenen, als Wascliblau verlrauften Pigniente bestehen hauptsachlich inis Berliner Blau (He Cy6) 3Fe' + 18 H2 0, jedoch wcrden einige dadurch bereilet, dass man Stiirke in kalte Indigolosungen taucht , wobei der Farbstoff' ubsorbirt wird. Die letztere Soite Waschblau triflt man ziem- lich selten an , die erstcre sbcr fast in jedem Hause unter verschiedenen Namen und in den verschiedensten Yackungen.

Losliches Berliner Blau, wie die Chemie es nennt, kommt iin Markt nicht vor, sondcrn nur das imlosliche findet An- wendung zur Darstellung von Waschblau. Es entsteht, wenn Inan eine Losung von gelbem 13lutlaugerisalz eiiier gleichen Menge von gelostem Elsenvitriol zusetzt , nnd den wcissen Niedcrschlag mil einer Mischung von Salpetersaure iind Schwe- f'elsaure behandelt. Es ist in destillirtem Wasser nicht 10s- lich, jedoch leicht Ioslich in Losungen von weinsteinsaurem Ammoniak , Oxalsaure und gelbeni Blutlaugensalz. Nur die beiden letzten Losungsmittel sind V O I ~ praetischer Bedeutung. Oxalsaure muss zu volliger Losung des trocknen Berliner Blau's in etwa '/; seiner Gewichtsmenge angewandt werden. Da aber Oxalsaure giftig ist, SO ist es ohne Zweifel vorzu- ziehen, die Losung mit den1 vollig unschadlichen Blutlaugen-