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MAI_2013 05 TOMORROW TODAY Developing the technologies, methods and tools of tomorrow ISOTOPISCHER FINGERABDRUCK ALS NAHRUNGSMITTEL- CHECK MOBILITY BIKING 2.0: DIE ZUKUNFT DES RADFAHRENS FORESIGHT & POLICY DEVELOPMENT LEITLINIEN FÜR KÜNFTIGE FTI-SZENARIEN ENERGY INTELLIGENTE NETZE: SMART, SMARTER – SMARTEST! SAFETY & SECURITY INNOVATIVER SICHERHEITS-CHECK: MIT AIT SCHNELLER ZUM FLUGZEUG

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Tomorrow Today ist die Information einer möglichst breiten Öffentlichkeit über aktuelle Entwicklungen, Umsetzungserfolge, Innovationen, Anwendungsbeispiele und Konzepte der außeruniversitären, anwendungsorientierten und wirtschaftsnahen Forschung des AIT Austrian Institute of Technology.

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Page 1: Tomorrow Today 05/13

MAI_2013

05TOMORROWTODAY

Developing the technologies, methods and tools of tomorrow

ISOTOPISCHER FINGERABDRUCK ALSNAHRUNGSMITTEL-CHECK ��

MOBILITYBIKING 2.0: DIE ZUKUNFT

DES RADFAHRENS

FORESIGHT & POLICY DEVELOPMENTLEITLINIEN FÜR KÜNFTIGE

FTI-SZENARIEN

ENERGYINTELLIGENTE NETZE: SMART, SMARTER – SMARTEST!

SAFETY & SECURITYINNOVATIVER SICHERHEITS-CHECK: MIT AIT SCHNELLER ZUM FLUGZEUG

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Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 310.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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SAVE THE DATE:

ALPBACHERTECHNOLOGIEGESPRÄCHE 2013

22.-24.08.2013Congress Centrum Alpbach/Tirol

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ALPBACHERTECHNOLOGIEGESPRÄCHE 2013

22.-24.08.2013Congress Centrum Alpbach/Tirol

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ALPBACHERTECHNOLOGIEGESPRÄCHE 2013

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ALPBACHERTECHNOLOGIEGESPRÄCHE 2013

22.-24.08.2013Congress Centrum Alpbach/Tirol

Informationen: www.alpbach-technologyforum.com, Auskünfte: [email protected]

Die Zukunft der Innovation: Voraussetzungen - Erfahrungen - Werte

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➜ INHALT/EDITORIAL 03

INTERVIEW MIT DER AIT-GESCHÄFTSLEITUNG

STRUCTURE FOLLOWS KNOWLEDGE FOLLOWS STRUCTURE

Systemkompetenz ist das Schlüsselwort, wenn es beim AITAustrian Institute of Technology um die Frage des herausra-

genden Alleinstellungsmerkmals geht.

ISOTOPISCHER FINGERABDRUCK ALS NAHRUNGSMITTEL-CHECK

Mithilfe von Isotopen- und DNA-Analysen können am AIT sowohl die geografische Herkunft als auch die Sorten-reinheit von tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln

zweifelsfrei nachgewiesen werden.

BIKING 2.0: DIE ZUKUNFT DES RADFAHRENSStau und Parkplatznot rücken das Fahrrad immer mehr in

den Fokus der StadtbewohnerInnen. AIT-ExpertInnen habennun technische Lösungen entwickelt, die die Attraktivität

des Radverkehrs noch weiter erhöhen.

LEITLINIEN FÜR KÜNFTIGE FTI-SZENARIENImmer mehr Industrie- und Gewerbebetriebe nutzen dashohe Know-how der Energie-ExpertInnen des AIT, die für

Wohngebäude im Bereich des effizienten und umweltverträg-lichen Heizens und Kühlens neue Maßstäbe gesetzt haben.

SMART, SMARTER – SMARTEST!Das neue SmartEST-Labor des AIT bietet eine weltweit ein-zigartige technische Infrastruktur sowie wissenschaftliches

Know-how zur Entwicklung der Smart Grids von morgen.

SCHNELL UND DENNOCH SICHER REISENFür Flugreisende sind Grenzkontrollen stets eine lästige und

zeitraubende Angelegenheit. Das AIT entwickelt daher einautomatisiertes Kontrollsystem, das künftig die Abfertigung

deutlich effizienter und benutzerfreundlicher machen soll.

INTERVIEW MIT AIT SENIOR ENGINEER HELFRIED BRUNNER

VERANSTALTUNGEN/AIT SCIENTIFIC PAPER

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IMPRESSUM. Tomorrow Today ist ein Magazin, das in Form einer Medienkooperation mit dem AIT Austrian Institute of Technology umgesetzt wird. Die redaktionelle Verant-wortung liegt bei Austria Innovativ. Medieninhaber und Verleger_Bohmann Druck und Verlag GesmbH & Co. KG., A-1110 Wien, Leberstr. 122, Tel.: +43 1 740 95-0. DVR: 0408689.Geschäftsführung_Gabriele Ambros, Gerhard Milletich. Herausgeber_AIT Austrian Institute of Technology, Tech Gate Vienna, Donau-City-Straße 1, 1220 Wien, Tel.: +43 (0) 50550-0.Verlagsleitung_Patrick Lehnhart. Chefredaktion_Michael Hlava, E-Mail: [email protected], Chris tian Klobucsar, E-Mail: [email protected]. Redaktion_Margit Noll,Daniel Pepl, Victoria Reinicke. AutorInnen dieser Ausgabe_Alfred Bankhamer, Angelika Prohammer, Doris Griesser. Projektmanagement:_Daniel Pepl. Grafisches Konzept:_AnitaFrühwirth. Layout_Markus Frühwirth (REPROMEDIA). Druck_Druckerei Odysseus, Haideäckerstr. 1, A-2325 Himberg. Titelfoto_AIT. Erscheinungsweise_4-mal jährlich. Alle Rechte,auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. ISSN 1994-5159 (Print), ISSN 1994-5167 (Online). Gratis Abo via [email protected].

Offenlegung gemäß § 25 MediengesetzMedieninhaber: Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m.b.H. & Co. KG. Sitz: 1110 Wien, Leberstraße 122. Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und Vertrieb von Druck-schriften aller Art, insbesondere Fachzeitschriften. Buch-, Zeitschriften-, Kunst- und Musikalienhandel. Handel mit Waren aller Art. Organisation von Veranstaltungen. Geschäftsführer: Dr.Gabriele Ambros, Gerhard Milletich. Beteiligungsverhältnisse: Dietrich Medien Holding Gesellschaft m.b.H. 90,91 %, Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m.b.H. 9,09 %.Geschäftsfüh-

render Gesellschafter: Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m.b.H. Die Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m.b.H. & Co.KG. ist im Sinne des § 25 Mediengesetz beteiligt an: D & R Verlagsgesellschaft m.b.H. Nfg. KG mit dem Sitz in Wien; Unternehmens-gegenstand: Die Herstellung, der Verlag und Vertrieb von Druckschriften aller Art, insbesondere Fach- und Servicezeitschriften. Ver-lag Holzhausen GmbH mit Sitz in Wien; Unternehmensgegenstand: Sachbuch- und Fachbuchverlag in den Bereichen: Politik,Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheit sowie Kunst, Architektur und Kultur. Norbert Jakob Schmid Verlagsgesellschaft m.b.H. mitdem Sitz in Wien; Unternehmensgegenstand: Buch- und Zeitschriftenverlag. V & R Verlagsgesellschaft m.b.H. mit dem Sitz in Wien;Unternehmensgegenstand: Redaktion. Repro-Media Druckgesellschaft m.b.H. Nfg KG mit dem Sitz in Wien; Unternehmensgegen-stand: Atelier für Werbegrafik, Erzeugung und der Handel mit Vorstufenprodukten. Grundlegende Richtung der Zeitschrift Tomor-row Today ist die Information einer möglichst breiten Öffentlichkeit über aktuelle Entwicklungen, Umsetzungserfolge, Innovationen,Anwendungsbeispiele und Konzepte der außeruniversitären, anwendungsorientierten und wirtschaftsnahen Forschung des AITAustrian Institute of Technology.

EDITORIAL

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser!

Die vorliegende Ausgabe von TOMORROWTODAY hat einen – wie wir das in der Medien-sprache nennen – „Soft Relaunch“ absolviert.Neben kleineren optischen und haptischenNeuerungen haben wir auch am inhaltlichenAufbau unseres Magazins gearbeitet. Ab

sofort lesen Sie nun auch AIT Corporate News – von strategi-schen Weichenstellungen und wirtschaftlichen Maßnahmen, bishin zum AIT-Karrieremodell und den von uns mit ORF Ö1 veran-stalteten Alpbacher Technologiegesprächen. Als Schwerpunktbleiben jedoch auch weiterhin Berichte und Reportagen überunsere Forschungsprojekte – entlang der globalen Infrastruktur-themen der Zukunft. Sie sind nicht nur bester Beweis für unsereSystemkompetenz, sondern dienen auch als Business Cases fürunsere Forschungspartner aus der Industrie.

Bei der Lektüre dieser Ausgabe werden Sie schnell erkennen,wo überall intelligente Technologie unser Leben erleichternwird. Und das Gute daran aus österreichischer Sicht: Immeröfter liefern Forschungsansätze unserer AIT-ForscherInnen dierichtigen Antworten auf die globalen Herausforderungen unse-rer Zeit. Auf Seite 12 erfahren Sie beispielsweise, dass auchNahrungsmittel ihren ganz individuellen „Fingerabdruck“haben, mittels dem sämtliche Fakten – vom Ursprung bis hinzur Zusammensetzung – herausgelesen werden können. Werviel mit dem Flugzeug unterwegs ist, weiß, wie lästig und zeit-raubend die erforderlichen sicherheitstechnischen Kontrollensind. AIT-ExpertInnen haben sich daher überlegt, wie sich die-ser Prozess beschleunigen lässt, ohne dabei die Sicherheit zugefährden. Herausgekommen ist ein innovatives System, dasauch international bereits auf hohes Interesse stößt – lesen Sieüber das Projekt „Future Border Control“ ab Seite 28.

Beachten Sie auch die Rückfragehinweise pro Geschichte:Unser Kommunikationsteam ist für Sie da.

Michael H. HlavaHead of Corporate and Marketing Communications

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02 ➜IntervIew

„Mit SySteMwiSSen international punkten“/// Die beiden ait-Geschäftsführer wolfgang knoll und anton plimon im

Gespräch mit toMorrow toDay über die Herausforderung, nach fünf

erfolgreichen Jahren der konsolidierung nun auf expansion zu setzen. ///

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IntervIew 03

dürften wir jedenfalls auch hinsichtlich des Marktbedarfes die richtigen weichen gesetzt ha-ben. Denn seither schreiben wir ausschließlich schwarze Zahlen. alle vier Jahre differenzieren wir bewusst aus, was unsere kernthemen sind. Denn dort, wo wir auf Systemebene kompetent sind, sind wir auch finanziell erfolgreich.

nutzt das BMVit – einer ihrer beiden Sharehol-der – das ait auch unterstützend in der umset-zung allgemeiner forschungsstrategischer Maß-nahmen? inwieweit hatten ihrer Meinung nach generell die verstärkt gesetzten F&e-initiativen der regierung dazu beigetragen, dass sich Öster-reich während der krise vergleichsweise gut ge-schlagen hat?

Plimon: wir freuen uns darüber, wenn das ait dazu beitragen kann, F&e-initiativen der Bundes-regierung zu unterstützen und haben sicher auch

letztes Jahr lobte infrastrukturministerin Doris Bures im rahmen der alpbacher technologiege-spräche das ait als absolute erfolgsgeschichte. wenn Sie auf den Zeitabschnitt ab 2008 zurück-blicken: worauf sind Sie besonders stolz?

Anton Plimon: Mit der strategisch festgelegten Fokussierung auf weniger themen, in denen wir dann entsprechende kompetenz und kritische Masse haben, verfügen wir nun über jenes Sys-temwissen, das uns zu einer bevorzugten anlauf-stelle für sehr viele Forschungsfragen im infra-strukturbereich gemacht hat. Sowohl national als auch international. nachdem die themen immer komplexer werden, bedarf es eben einer kriti-schen Masse, die die industrie, aber auch die meisten universitäten mangels ressourcen nicht haben. Fundamental für den wissensaufbau in unseren Forschungsfeldern ist natürlich auch unsere Beteiligung an zahlreichen eu- bezie-hungsweise leuchtturmprojekten. Sie tragen viel zu unserer Systemkompetenz bei, indem sie mit-helfen, Systembrüche richtig zu interpretieren. So verstehen wir besser, welche konsequenzen dies haben kann. und das macht uns dann noch attraktiver für die industrie. Denn ein unterneh-mer muss natürlich mit seinen produkten exzel-lent sein – und die Zusammenarbeit mit uns ge-währleistet ihm, dass dies auch so bleibt.

läuft das ait aufgrund dieser Fokussierung auf einige wenige themen nicht auch Gefahr, dass es die notwendige Breite verliert?

wolfgangKnoll: Dem steuern wir mittels strategi-scher allianzen in der Grundlagenforschung entge-gen. wir sehen uns weltweit an, wo es jeweils jene expertise gibt, die wir brauchen können. ein gutes Beispiel ist etwa anton Zeilinger, der weltweit füh-rende experte im Bereich der Quantenoptik. Dass wir ihn „an Bord“ haben, kann sozusagen auch als risikomanagement interpretiert werden, um bei unserer Quantenkryptografie-Forschung keine fal-schen richtungen einzuschlagen. Dennoch wollen wir trends auf bestimmten Gebieten nicht nur mit-verfolgen sondern auch mitgestalten, um daraus rechtzeitig technologie-entwicklungen für die nächsten Jahre abzuleiten – was ja auch unsere kernaufgabe ist. Plimon: Mit der klaren Strukturierung unserer Forschungsschwerpunkte entlang der maßgebli-chen infrastrukturthemen in fünf Departments

● AntonPlImon

Anton Plimon (55), ge-boren in Wolfsberg/Kärnten, studierte Physik an der TU Graz, begann seine berufli-che Laufbahn als Spe-zialist für Optische Strömungsdiagnostik und wechselte später in den Bereich der nu-merischen Simulati-onstechnologien bei der AVL List GmbH Graz. 1999 wechselte er als Leiter des Ge-schäftsfeldes Ver-

kehrstechnologien zu Arsenal Research, dessen Ge-schäftsführung er 2000 übernahm. Im Jahr 2008 wurde Anton Plimon Geschäftsführer der Austrian Research Centers GmbH. Seit 2009 führt er die Geschäfte der Austrian Institute of Technology GmbH. Anton Plimon ist Vorstandsmitglied in mehreren wissenschaftlichen Institutionen und Vereinigungen, Universitätsrat der TU Graz sowie Vorsitzender des Aufsichtsrates der LKR Leichtmetallkompetenzzentrum-Ranshofen GmbH.

anton plimon: „alle vier Jahre differenzieren wir be-wusst aus, was unsere kernthemen sind. Denn dort, wo wir auf Systemebene kompetent sind, sind wir auch finanziell erfolgreich.“

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anteil daran, dass Österreich als Forschungs-standort dynamisch an Bedeutung gewinnt. Bei-spielsweise treiben wir in eu-projekten einige themen als konsortialführer voran, was natür-lich auch heimischen unternehmen vielfältige Vorteile bringt.

Knoll: international gesehen liegt Österreich bezüglich innovationskraft generell stabil im ersten Drittel der eu-länder. aus meiner Sicht haben wir dies der Mischung aus investitionen in innovation und intelligenten Maßnahmen für den arbeitsmarkt zu verdanken, die von regierung und unternehmern gleichermaßen getragen wurden. Plimon: Zahlreiche heimische unternehmen ha-ben sich trotz wirtschaftlich turbulenter Zeiten sehr erfolgreich eine gute position im internatio-nalen wettbewerb geschaffen, indem sie sich in den krisenjahren ab 2008 gegen eine reine kos-

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tenreduktion entschieden haben. Sie haben er-kannt, dass sie vom wiederaufschwung nur dann profitieren werden können, wenn sie ihr qualifi-ziertes Forschungspersonal auch durch die schwierige Zeit halten. Diese unternehmen ha-ben die auftragsarme Zeit genutzt, um jene inter-nen Forschungs- und entwicklungsprojekte ab-zuarbeiten, die auf Vorrat da waren. an der guten recovery lässt sich heute erkennen, dass dies genau die richtige Strategie war. Deren erfolgs-rezept: Strategisches Handeln zahlt sich aus.

aber auf Forschung und entwicklung setzen doch in der Zwischenzeit die meisten länder innerhalb der eu.

Knoll: Daher wird es im internationalen wettbe-werb künftig vor allem darauf ankommen, vor-handene expertise an passenden Schnittstellen zusammenzuführen, um derart Systemwissen aufzubauen und neue erkenntnisse zu generie-ren. wir erkennen derzeit am ait, dass wir be-sonders in jenen Bereichen, wo wir zusätzlich zu unserem technologiewissen auch Systemwissen erarbeitet haben, an die ganz großen internatio-nalen projekte herankommen können – und in diesen dann auch oft den projektlead überneh-men. aus diesem Systemwissen heraus erhalten wir neue perspektiven, was technologien abseits der bereits beschrittenen Forschungspfade leis-ten können. was aber natürlich nicht heißt, dass dann auch alles gemacht werden soll, was mach-bar ist. Der Markt ist das regulativ.

welche Faktoren sind generell wichtig, um an die großen internationalen Forschungsprojekte her-anzukommen?

Knoll: Das kommt natürlich darauf an, aus wel-chem Blickwinkel man dies betrachtet. Für ein vergleichsweise kleines land wie Österreich ist einer der maßgeblichen Faktoren wohl koopera-tion. Viele Forschungsthemenbereiche sind au-ßerdem so groß oder werden bereits von so vie-len playern bearbeitet, dass es ohnehin nur dann Sinn macht, in diese themen Zeit, Geld und ar-beit zu investieren, wenn dies abgestimmt mit mehreren anderen institutionen erfolgt. Plimon: auf das ait bezogen kann ich auch hier wieder mit unserer Systemkompetenz antworten. es ist unser immer wichtiger werdendes asset im globalen wettbewerb.

● wolfgAngKnoll

Wolfgang Knoll (64), geboren in Schwäbisch Hall/Deutschland, stu-dierte an der Universi-tät Karlsruhe Physik. 1976 promovierte er an der Universität von Konstanz. Nach ver-schiedenen wissen-schaftlichen Aufent-halten habilitierte sich Knoll 1986 an der TU München. Seit 1993 war Wolfgang Knoll Di-rektor am Max Planck Institut für Polymer-

forschung, 1998 ernannte ihn die University of Florida in Gainesville zum Professor of Chemistry, 1999 machte ihn die Hanyang University im koreanischen Seoul zum Adjunct Professor. Seit 1999 ist er zusätzlich Temasek Professor an der National University von Sin-gapur. Mit 1. April 2008 wurde Prof. Wolfgang Knoll wissenschaftlicher Geschäftsführer der Austrian Re-search Centers. Seit 2009 führt er die Geschäfte der Austrian Institute of Technology GmbH.

wolfgang knoll: „Viele Forschungsthemenbereiche werden bereits von so vielen playern bearbeitet, dass es nur dann Sinn macht, in diese themen Zeit, Geld und arbeit zu investieren, wenn dies abgestimmt mit mehreren anderen institutionen erfolgt.“

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neben dem BMVit empfiehlt auch die industriel-lenvereinigung, ihr zweiter Shareholder, dem ait jetzt eine internationalisierungsoffensive. Dafür wurde letztes Jahr sogar Fresh Money in aus-sicht gestellt. wie hoch müsste denn das Zusatz-budget für diese offensive sein?

Plimon: unser Ziel ist, innerhalb der nächsten fünf Jahre um 20 prozent zu wachsen. wachstum ist im Forschungsbereich jedoch ganz generell weniger durch Geld als durch Humanressourcen limitiert. will man international im vorderen Feld der Forschungsbühne sichtbar sein, kommt man am globalen wettbewerb um Humanressourcen nicht vorbei. Knoll: in der Scientific-Champions-league geht es um ganz wenige köpfe, die enorm mobil sind. Diese top-player werden dort forschen, wo sie die besten themen und die besten Voraussetzun-gen für ihre karriere vorfinden. wir betreiben da-her die karriereentwicklung sehr bewusst und haben ein ganz klar definiertes karrieremodell ausgearbeitet. nachdem wir in einigen unserer Forschungsfelder innerhalb Österreichs aber auch innerhalb europas keine geeigneten exper-tinnen finden, haben wir unsere Suche natürlich weltweit ausgelegt. außerdem wollen wir auch die akademische ausbildungslandschaft zuneh-mend mitprägen. Beispielsweise hat das ait ge-meinsam mit der technischen universität nany-ang in Singapur das erste binationale Graduiertenprogramm im Bereich der Bio- und nanotechnologien initiiert. Dieses austauschpro-gramm zur Doktorandenausbildung hat nebenbei natürlich auch den Vorteil, dass derart stets ein teil der Studierenden als Forschungsnachwuchs am ait bleibt, aber zumindest in jedem Fall unser internationales netzwerk erweitert.

Die rekrutierung von „Best Heads“ setzt natür-lich ein international übliches Forscherinnenge-haltsniveau voraus. kann das ait dabei mit den großen globalen Forschungsstätten mithalten? Plimon: in diesem Zusammenhang zitiere ich im-mer wieder gerne einen Satz, der letztes Jahr im rahmen einer Sitzung unseres Forschungsstrate-gischen Beirats gefallen ist: „es ist die teuerste Va-riante, sich erstklassige leute nicht zu leisten und dadurch in der falschen liga zu spielen.“ wir zah-len sicher nicht schlecht. aber die rekrutierung hervorragender leute ist kein reines Gehalts-Fo

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Weitere Infos:Michael H. Hlava, Head of Corporate and Mar-keting Communica-tions, tel.: +43 505 50-4014, e-Mail: [email protected], web: www.ait.ac.at

thema. Die attraktivität derartiger arbeitsplätze besteht für „Best Heads“ darin, entsprechende perspektiven angeboten zu bekommen. Knoll: es gibt sicher Jobs, bei denen unsere Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter mehr verdienen könnten. Jedoch unter anderen rahmenbedin-gungen. Forschungsprojekte mit einer laufzeit von mehreren Jahren können beispielsweise nur wenige einrichtungen anbieten. auch unser peni-bel erarbeiteter karriereplan dürfte sich in der Zwischenzeit bereits in der globalen Forschungs-szene herumgesprochen haben. Denn die Fre-quenz an impulsbewerbungen aus dem ausland erhöht sich stetig.

was sind die Ziele des ait für 2013?

Plimon: unsere Strategie ist auf längerfristige Ziele fokussiert. wir streben etwa die themen-führerschaft in den von uns definierten For-schungsschwerpunkten an, wollen den lead auf Systemebene übernehmen, nationaler netzwerk-knoten für die industrie sein sowie weiterhin For-schungspartner erster wahl für öffentliche insti-tutionen bleiben.

Knoll: wir haben auch bereits viele Hinweise, dass wir in europa ganz anders wahrgenommen wer-den als bisher. Bestes Beispiel dafür ist, dass das ait etwa auch in der „european energy research alliance“ sitzt – eine Gruppe, die mitbestimmt, wie die energietechnische Zukunft europas aussehen wird. Gleiches gilt auch für unsere anderen kernthemen, beispielsweise bei „urban europe“ oder in der europäischen Sicherheitsforschung. ///

anton plimon: „Die rekrutierung hervorragender leute ist kein reines Gehaltsthema. Die attraktivität von Forschungsarbeitsplätzen besteht für „Best Heads“ darin, entsprechende perspektiven angeboten zu bekommen.“

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PassIvhäuser,dIemehrenergIein das öffent-liche Netz einspeisen, als sie selbst verbrauchen. Smarte Energiezähler, die diesen Transfer an die Energieversorger melden, die wiederum anstatt zu kassieren an ihre ehemaligen „Verbraucher“ selbst zu zahlen haben. Das ist nur ein Szenario von vielen, wie sich unsere Lebenswelt verändern wird bzw. schon heute in Veränderung steht. Ähnliche Beispiele können mittlerweile in nahezu allen Bereichen, die unser Leben prägen, ange-führt werden. Allein schon auf den nächsten Sei-ten dieser Tomorrow-Today-Ausgabe ist über laufende Forschungsprojekte des AIT Austrian Institute of Technology zu lesen, die wohl noch vor kurzer Zeit eher dem Science Fiction-Bereich zugeordnet worden wären.

Doch diese aktuell dramatischen Entwicklungs-sprünge sind kein Zufall. Sie fußen auf einer selbst im Wandel befindlichen Forschungsland-schaft, die durch die Schaffung neuer Strukturen und Ebenen plötzlich in Dimensionen vorstoßen kann, die mit dem herkömmlichen Forschungs-ansatz, wie er seit Jahrzehnten in der anwen-dungsnahen Forschung gegolten hat, niemals zu erreichen wäre.

systemestrukturIerenDementsprechend spannend liest sich auch „Vi-sion AIT-2020“, das Strategiepapier des AIT Aus-trian Institute of Technology, das gemeinsam mit den beiden Shareholdern, dem Bundesministe-rium für Verkehr, Innovation und Technologie und dem Verband der Industriellenvereinigung „vffi“ erarbeitet wurde. Der Forschung ihre „struktu-rierte Freiheit“ könnte demnach das neue Mantra für radikale Innovationen in der anwendungsna-hen Forschung heißen. Konkret will das AIT forschungstechnisch vor al-lem dort ansetzen, wo der Wertschöpfungszyklus einer Innovation verflacht und damit von einer an-deren Innovation abgelöst werden sollte. Diese neuen Antworten benötigen jedoch eine neue He-rangehensweise, ein völlig neues Setting, wie es eben in dem Strategiepapier modulartig ausfor-muliert wurde.

gezIeltethemenführerschaftGelungen ist dies beispielsweise bereits in der Smart-Grids-Forschung, die ja die (Öko-)Energie-erzeugung auf eine völlig neue Basis stellt. Das AIT hat hier eine ganze Industrie beeinflusst, in-

STrucTurE FoLLoWS KNoW-LEDGE FoLLoWS STrucTurE/// Systemkompetenz ist das Schlüsselwort, wenn es beim AIT Austrian Institute

of Technology um die Frage des herausragenden Alleinstellungsmerkmals geht.

Es ist auch der primäre Hebel in der Identifizierung neuer Forschungsansätze

für die realisierung radikaler Innovationen. ///

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partment ist dafür national wie international bestens wissenschaftlich vernetzt. Neben Koope-rationen mit universitäten wie etwa mit der ETH Zürich (cH), university of cambridge (uK) oder university of Saskatoon (cAN) werden laufend weitere strategisch wichtige Partnerschaften ge-startet. Im Themenschwerpunkt Ambient Assisted Living (AAL) forschen beispielsweise MitarbeiterInnen des H&E-Departments mit einem gesamtheitli-chen Ansatz an Lösungen, welche das alltägliche Leben älterer bzw. benachteiligter Menschen un-terstützen. Zum Einsatz kommen dabei nutzer-zentrierte Technologien – wie etwa „Smart-Home-Sensoren“ – die sich in das jeweilige Lebensumfeld unauffällig integrieren und einen wichtigen Beitrag zu einem sicheren Leben bie-ten. AIT forscht hier aufgrund seines langjähri-gen Aufbaus von AAL-Technologien und -Prozes-sen als einer der Themenführer an vorderster Front in Europa.

energyDas AIT-Energy Department unterstützt das Bun-desministerium für Verkehr, Innovation und Tech-nologie intensiv beim Aufbau der europäischen „Member States Initiative Smart cities“. Dabei soll eine klare Position der Eu-Staaten zu diesem Thema erarbeitet werden, um maßgeschneiderte Förderprogramme für nachhaltige urbane Ener-giesysteme zu entwickeln. Weiteres Ziel des De-partments ist die Stärkung der Position Öster-reichs in der European Innovation Partnership (EIP) Smart cities and communities, in der künf-tig Forschungsstrategien auf europäischer Ebene koordiniert werden, um die Entwicklung intelli-genter städtischer Technologien voranzutreiben. Auch im EErA Joint Programme Smart cities, das von AIT wissenschaftlich geleitet und koordi-niert wird, konnten bereits Fortschritte erzielt werden. Mit „Transform“ startete im Vorjahr das erste Smart city-Projekt im 7. Eu-rahmenpro-gramm. Ziel des Projekts unter wissenschaftli-cher Leitung des AIT ist es, Städte in der umset-

dem es bereits zu einem Zeitpunkt hingehört hat, als sich auf unternehmerebene erste ver-schwommene Fragen zu bilden begannen. Mit diesem Input wurde dann am AIT Dank des vor-handenen Energy-Systemwissens an einer struk-turierten Vorgangsweise gearbeitet. In diesem konkreten Fall war es neben einer hohen wissen-schaftlichen Expertise unter anderem erforder-lich, in den relevanten europäischen Gremien zu sitzen, Awareness bei den Industriepartnern für mögliche Lösungsansätze aufzubauen, vorhan-dene Netzwerke mit unkonventionellen neuen Knoten zu erweitern, Pilotprojekte zu starten und vor allem – als größte Herausforderung – den Energieversorgungsunternehmen ihre Skepsis zu nehmen. Stellt man also diese ganzheitlich geplante Her-angehensweise, wo zumindest strukturtechnisch möglichst wenig dem Zufall überlassen wird, je-ner Forschungstätigkeit gegenüber, wie sie noch vor kurzem in der Auftragsforschung gelebt wurde, ist sofort erkennbar, wie radikal sich die F&E-Landschaft aktuell im Wandel befindet.

mItsystemwIssenzuechtenInnovatIonenDie Strukturierung systemischer Forschung im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung bedeu-tet, dass die immer komplexer werdenden Zu-sammenhänge erkannt und verstanden werden müssen. Wissen, das auf globale F&E-Prozesse ausgerichtet ist, zeichnet sich jedoch vor allem durch seinen hohen Komplexitätsgrad aus, dem man am ehesten durch eine systemorientierte Betrachtungsweise gerecht wird. Die Kompetenz, mit Systemzusammenhängen umgehen zu kön-nen und diese zu verstehen, ist daher ein zentra-les Element der AIT-Forschungsstrategie. Für eine derartig geforderte Systemkompetenz ent-lang der global identifizierten infrastrukturtech-nischen Herausforderungen ist die AIT-Gliede-rung in fünf Departments hervorragend geeignet:

health&envIronmentAIT-Scientists des H&E-Departments forschen innerhalb des Spannungsbogens aus Gesundheit und umwelt vorrangig in den Gebieten „resource Exploitation & Management“ sowie „Biomedical and Biomolecular Health Solutions“ mit dem vor-rangigen Ziel, entsprechende Antworten auf die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft bzw. der künftigen Verknappung natürlicher res-sourcen zu finden. Das Health & Environment De-

Die Strukturierung systemischer Forschung im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung bedeutet, dass die immer komplexer werdenden Zusammen-hänge erkannt und verstanden werden müssen.

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zung ihrer Klimaziele zu unterstützen. Nach der erfolgreichen Erstellung eines Low carbon city Action Plan für die chinesische Fünf-Millionen-stadt Nanchang werden die strategischen Koope-rationen weiter fortgesetzt. Kürzlich fiel der Startschuss für das Projekt Sutong Eco Park, ei-nem chinesisch-österreichischen Ökopark in der Nähe von Shanghai, der Signalwirkung für ganz china haben soll. Das AIT wurde mit der Erarbei-tung eines Energiekonzepts für dieses Vorzeige-projekt beauftragt. Im Vordergrund steht dabei die wissenschaftliche Planungsunterstützung für eine nachhaltige Gebäude- und Energieinfra-struktur und deren Anpassung an die klimati-schen Bedingungen des Standorts.

mobIlItyDas Thema Mobilität gilt vor allem aus wissen-schaftlicher Sicht als Querschnittsmaterie ent-lang maßgeblicher globaler Herausforderungen. Ziel des Mobility Departments ist es daher, aus einer systemischen Betrachtung heraus neue nachhaltige Mobilitätslösungen zu erarbeiten. Ein Forschungsschwerpunkt ist dabei, Lösungen im Bereich der E-Mobilität zu finden. Hier liegen auch die zentralen Stärken der AIT ForscherInnen des Mobility-Departmens. Denn sie verfügen seit vielen Jahren über E-Mobility-Systemwissen, das vom Antrieb und dem Leichtbau derartiger Fahr-zeuge bis hin zu kompletten infrastrukturtechni-schen Lösungen geht, wie diese dann in Gesamt-mobilitätskonzepte integriert werden können.Die Einbindung des AIT Mobility Departements in zahlreiche europäische Dachorganisationen Fo

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wie etwa EArPA (European Automotive re-search Partners Association), EcTrI (European conference of Transport research Institutes), FEHrL (Forum of European National Highway research Laboratories und ErTIco (Intelligent Transport Systems and Services for Europe) be-stätigt, dass das AIT-Know-how international sehr gefragt ist.

safety&securItyIm letzten Jahr ist es dem Safety & Security De-partment gelungen, die Bündelung technologi-scher Expertise in wichtigen Anwendungsdomä-nen der Sicherheitsforschung konsequent mit den strategisch definierten Marktzielen noch tie-fer zu verschränken. Das hat dem Department seine erfolgreiche Positionierung in der europäi-schen Sicherheitsforschung aus den letzten Jah-ren als exzellenter F&E-Akteur weiter gesichert. Mit 50 Prozent erfolgreich bewerteten Projekten in einer kürzlich erfolgten Ausschreibung des eu-ropäischen Sicherheitsforschungsprogramms (FP7) kann das Department die höchste Erfolgs-quote im Vergleich zu den anderen europäischen Forschungszentren verzeichnen. Ein erfolgreiches Beispiel für interdisziplinäre Forschung stellt der Zuschlag beim Projekt „FastPass“ – „A harmonized, modular reference system for all European automatic border cros-sing points“ – dar (siehe dazu auch Beitrag auf Seite 28 in dieser Ausgabe). Damit leitet das AIT als Konsortialführer eines der größten europäi-schen Sicherheitsforschungsprojekte mit insge-samt 27 europäischen Partnern.

rund 1.100 Mitarbei-terInnen forschen im AIT an sieben Haupt-standorten an den Infrastrukturthemen der Zukunft.

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wicklung von langfristigen Strategien zur nach-haltigen Verbesserung der Lebensqualität vor allem in rasant wachsenden Städten. Derartige Herausforderungen lassen sich aus-schließlich mittels gesamtheitlicher Maßnahmen in Angriff nehmen, da den Stadtverwaltungen so-wohl Antworten auf den steigenden Bedarf an Wohnraum zu liefern sind, als auch zur ausrei-chenden Energiebereitstellung, effizientem Ver-kehrsmanagement sowie zu sicherheitstechni-schen bzw. gesundheitserhaltenden Fragen. Die Fokussierung auf Forschungsaktivitäten in den Infrastrukturbereichen Energie, Mobilität, In-formations- und Kommunikationstechnologien sowie Environment unter Einbeziehung von For-schungsfragestellungen im Governance-Bereich ermöglicht die Entwicklung von Systemansätzen, die auf eine zielgerichtete Neuausrichtung von

Stadtstrukturen abzielen. Die Einbindung von betroffenen Stakeholdern aus Stadtverwaltung, Immobilien- bzw. Projekt-entwickler, Infrastrukturbetreiber, Industrie, Forschung etc. ermöglicht dabei eine stärkere Nutzung von Synergieeffekten aus unterschied-lichen Infrastrukturbereichen. Detailliertere Analysen von Stadtteilen oder Stadtentwick-lungsgebieten werden auf der Konzeptebene er-arbeitet. Die thematische Integration von ther-mischer und elektrischer Energieinfrastruktur, Lärm- und Luftemissionen, nachhaltiger Mobili-tät, Gebäudemanagement, Sicherheit und Da-tenschutz von IT- und Energienetzen sowie Ver-kehrs- und Wasserinfrastruktur stehen dabei im Vordergrund. ///

foresIght&PolIcydeveloPmentDie Komplexität der Systeme, die das Department Foresight & Policy Development (F&PD) zuletzt in der Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung untersucht hat, ist über die letzten Jahre kontinu-ierlich gestiegen. ursachen dafür sind die Globa-lisierung von Forschung und Entwicklung, die Li-beralisierung Europas, die Zunahme an Akteuren mit neuen Funktionen oder die sich kontinuierlich differenzierende Gesellschaft. Die aktuellen Forschungsaktivitäten dienen daher primär der notwendigen (Weiter-)Entwicklung von theoretischen Konzepten, Methoden, Modellen und Tools, um komplexe soziale und natürliche Sys-teme zu beschreiben, zu modellieren, zu simulie-ren und strategisch zu orientieren. Neben österrei-chischen Ministerien und privaten organisationen greifen auch mehrere Generaldirektionen der Eu-ropäischen Kommission auf die Forschungskom-petenzen des AIT Departments zurück. Das Inter-esse der Kommission an den Kompetenzen des AIT drückte sich im letzten Jahr unter anderem darin aus, dass mit fünf F&PD Konsortien rahmenver-träge abgeschlossen wurden.

1+1Istmehrals2Zwar ist das AIT mit der Strukturierung in diese fünf Departments – wie die prall gefüllten Auf-tragsbücher der letzten Jahre beweisen – interna-tional sehr gut aufgestellt, technische Antworten entlang der großen globalen infrastrukturtechni-schen Herausforderungen lassen sich jedoch zu-nehmend nur noch Department-übergreifend fin-den. Denn sowohl aktuelle als auch mögliche künftige Systeme sind immer öfter in mehr als ei-nem Department adressiert. Aus dieser Aufgaben-stellung heraus wurden in der AIT-Strategie drei international brennende Forschungsthemen iden-tifiziert, die von Beginn an gezielt Department-übergreifend ausgelegt sind. Es sind dies: n „Smart Grids“ mit den involvierten Depart-ments Energy, Mobility, Safety & Security sowie Foresight & Policy Development, n Ambient Assisted Living Systems“ mit allen fünf Departments und n „urban Systems“ mit ebenfalls allen fünf De-partments.Am Beispiel des Forschungsthemas „urban Sys-tems“ lässt sich die Department-übergreifende Systemkompetenz besonders gut erkennen. Denn das AIT positioniert sich durch seine interdiszipli-näre Ausrichtung als Systemanbieter bei der Ent-Fo

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Technische Antworten entlang der großen globalen infrastrukturtechnischen Herausfor-derungen lassen sich zunehmend nur noch Department-übergreifend finden.

Weitere Infos:Daniel Pepl, corporate and Marketing com-munications, Tel.: +43 505 50-4040, E-Mail: [email protected], Web: www.ait.ac.at

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Um das vertraUen der KonsUmentinnen in die Qualität ihrer Nahrungsmittel tiefgreifend zu erschüttern, hätte es den aktuellen Pferde-fleischskandal nicht mehr gebraucht. Da helfen auch die zahlreichen Gütesiegel nicht, die mitt-lerweile von den unterschiedlichsten Institutio-nen vergeben werden. Letztlich kann man sich gegen Lebensmittelbe-trug nur durch konsequente Kontrollen mittels solider Methoden schützen. Wie aber lässt sich überprüfen, ob das „echte steirische Kernöl“ tat-

IsotoPIscher FINGerabDrucK aLs NahruNGsMItteL-checK /// Mithilfe von Isotopen- und DNa-analysen können am aIt sowohl die geografi-

sche herkunft, als auch die sortenreinheit von tierischen und pflanzlichen Nah-

rungsmitteln zweifelsfrei nachgewiesen werden. ///

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Um exakte Daten über die Herkunft von Lebensmitteln, die darin verarbeiteten Tier- oder Pflanzenarten sowie deren biologische bzw. konventionelle Produk-tion zu erhalten, setzen die ForscherInnen von AIT Isotopen- und DNA-Unter-suchungen ein. Zur Feststellung des „isotopischen Fingerabdrucks“, der über den geografischen Ursprung von tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln Auskunft gibt, verfügt AIT über das größte wissenschaftliche Isotopenlabor Ös-terreichs. Die zweite heiße Spur zur Wahrheit über unsere Nahrung führt über DNA-Analysen, mit denen in Lebensmitteln verarbeitete Tiergattungen und Pflanzenarten ermittelt werden können. Für diese Tests steht den ForscherIn-nen das AIT-Genressourcenzentrum in Tulln zur Verfügung, in dem bereits eine halbe Million DNA-Proben lagern.

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Datenbank einrichten, mit der die herkunft sämtli-cher Lebensmittel überprüfbar wird“, so Felix steyskal. „Gemessen an den Millionenschäden, die handel und Landwirtschaft im Gefolge jedes Le-bensmittelskandals immer wieder zu verkraften haben, ist das keine allzu große summe.“

einefälscHUngssicHeremetHodeWie aber funktioniert eine Isotopenanalyse? bei der untersuchung der stabilen Isotope von Le-bensmitteln konzentriert man sich auf die so ge-nannten bioelemente, also Wasserstoff, sauer-stoff, Kohlenstoff, stickstoff und schwefel. „Von diesen elementen existieren jeweils mehrere Isotope in der Natur. Isotope sind atome eines elementes, die zwar gleich viele Protonen, je-doch unterschiedlich viele Neutronen haben. ab-hängig von der anzahl der Neutronen ist dem-nach auch die Masse verschieden“, erklärt die biologin andrea Watzinger. „Das Verhältnis, in dem diese Isotope zueinander in der Natur vor-kommen, wird unter anderem durch das Klima, die bodeneigenschaften oder die geologischen eigenheiten einer region individuell bestimmt.“ aufgrund der einzigartigkeit jeder region ist ihre Isotopensignatur unverwechselbar, wodurch eine zuverlässige herkunftsbestimmung von tieri-schen und pflanzlichen Lebensmitteln möglich wird. „auch wenn ein tier zum schlachten um die halbe Welt transportiert wird – sein isotopi-scher Fingerabdruck bleibt immer gleich“, ver-weist die aIt-Forscherin auf einen der großen Vorteile dieser Methode. Mit Isotopenanalysen können aber nicht nur die geografische herkunft von Lebensmitteln und Non-Food-Produkten wie holz oder die echtheit von Pharmazeutika über-prüft werden. Mit ihnen lässt sich auch heraus-finden, ob ein Produkt nach biologischen oder konventionellen Kriterien produziert wurde. so nimmt beispielsweise ein echtes bio-radieschen den natürlich vorkommenden stickstoff aus dem boden auf, was sich im speziellen Isotopenver-

sächlich aus der steiermark kommt? ob das „ös-terreichische rindfleisch“ nicht einst in haflin-gergestalt auf rumänischen Weiden graste? ob die teure „ayurvedische Gewürzmischung“ viel-leicht mit billigen Zusatzstoffen gestreckt wurde? Die gute Nachricht: es gibt eine reihe neuer Me-thoden, die nicht nur die herkunft von Lebensmit-teln lückenlos zurückverfolgen, sondern auch die darin verarbeiteten tier- und Pflanzenarten be-stimmen können. am aIt haben sich die Forsche-rInnen auf die Verfolgung natürlicher spuren wie Isotope und genetische Marker spezialisiert, um dem Lebensmittelhandel ein sicheres Kontroll-werkzeug zur Verfügung stellen zu können.

isotopeverratendieHerKUnftso bieten Isotopenanalysen eine zuverlässige Möglichkeit, die lokale herkunft von Lebensmit-teln zu eruieren, da die örtlichen umweltbedin-gungen sowie die bewirtschaftungsform die Zu-sammensetzung der chemischen elemente im Nahrungsmittel beeinflussen. Demnach hat jedes landwirtschaftliche Produkt einer bestimmten region sein ganz spezielles Isotopenmuster. Zur ermittlung dieses isotopischen Fingerprints steht den ForscherInnen am aIt das größte wissen-schaftliche Isotopenlabor Österreichs zur Verfü-gung. „Für eine Isotopenanalyse braucht man wie bei Fingerabdruckuntersuchungen im hinter-grund eine umfangreiche Datenbank, um diesen einen Fingerabdruck mit möglichst vielen ande-ren, schon gespeicherten Fingerprints zu verglei-chen“, erläutert Felix steyskal, head of business unit environmental resources & technologies. um herauszufinden, woher ein stück Fleisch oder ein radieschen kommt, benötigt man also refe-renzproben aus sehr vielen regionen. Zurzeit be-

findet sich diese sammlung isotopischer Finger-prints noch im aufbau: „Mit einer Investition von rund drei Millionen euro können wir für unser Iso-topenlabor in tulln in wenigen Jahren eine top-

silviaflUcH///seniorscientist,Health&environmentdepartment

„Letztlich geht es um den konsequenten Einsatz unbe-stechlicher ‚Wahrheitsfinder’, um das Vertrauen in unsere Nahrungsmittel wieder auf-zubauen.“

felixsteysKal///HeadofbusinessUnit,Health&environmentdepartment

„Für eine Isotopenanalyse braucht man eine umfangrei-che Datenbank, um diesen einen ‚Fingerprint‘ mit mög-lichst vielen anderen zu ver-gleichen.“

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hältnis in der Pflanze spiegelt. Wird dagegen Kunstdünger eingesetzt, ist dieses Verhältnis ein völlig anderes.

natürlicHeUnd„natUridente“aromenNeben tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln können mit der Isotopenanalyse auch aroma-stoffe auf ihre echtheit überprüft werden. Zwar ist die chemische struktur eines „naturidenten“ aromas etwa in ananasjoghurt gleich wie jenes der ananas, doch mit der Frucht hat ein solches künstliches aroma nichts zu tun. „Das hat zwar keine gesundheitlichen auswirkungen, doch auch hier geht es um korrekte bezeichnungen“, betont Felix steyskal. „Da ‚naturidente’ aromen viel billi-ger sind als ‚natürliche’, kann eine falsche be-zeichnung durch die Konkurrenz für seriöse an-bieter durchaus geschäftsschädigend wirken.“ Wie vielfältig die einsatzbereiche für Isotopenun-tersuchungen sind, wurde von Wirtschaft und handel erst im Zuge der Lebensmittelskandale der letzen Jahre erkannt. Zuvor hat man diese Methode vor allem in der hydrologie eingesetzt. „Natürlich führen wir nach wie vor Grundwasser-untersuchungen und -prospektionen durch, doch mittlerweile kommen immer mehr anwendungen im Lebensmittelbereich dazu“, so steyskal. Mit seiner jahrzehntelangen erfahrung in der Isoto-penanalyse und dem spitzenlabor in tulln nimmt aIt eine Vorreiterrolle in diesem bereich ein. so war es auch keine allzu große Überraschung, dass die aIt-IsotopenexpertInnen vor kurzem be-reits zum wiederholten Mal die aNIP-ausschrei-bung (austrian Network on Isotopes in Precipita-tion) des umweltbundesamts gewonnen haben.

dergenetiscHefingerabdrUcKUnseresessensWährend man mit stabilen Isotopen die geografi-sche herkunft eines Lebensmittels nachweisen kann, liefern DNa-untersuchungen sicherheit über die in Nahrungsmitteln verarbeiteten tier- und Pflanzenarten. Wie bei der Isotopenanalyse ist auch hier zum Vergleich eine Datenbank mit möglichst vielen genetischen Fingerabdrücken erforderlich. Die ForscherInnen am aIt können dafür auf ein eigenes Genressourcenzentrum zu-rückgreifen, in dem qualitätsgesichert bereits eine halbe Million DNa-Proben pflanzlichen und tierischen ursprungs lagern. Zurzeit wird an ei-nem Zertifizierungssystem für Lebensmittel so-wie Pflanz- und saatgut gearbeitet, mit dem die

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Mithilfe von Isotopenchemie kann der Einfluss von Umweltbedingungen auf Tiere und Pflanzen sichtbar gemacht und zur Herkunfts- und Authen-tizitätskontrolle sowie zur Kontrolle der Bewirtschaftungsform von Nah-rungsmitteln eingesetzt werden. Aufbauend auf jahrzehntelange Erfah-rung bietet AIT in seinem akkreditierten Isotopenlabor hochqualitative Analytik und komplexe Problemlösungen: Kontrolle der deklarierten Herkunft von Lebensmitteln in Bezug auf Betriebsstätte/Erzeuger, Er-zeugungsland, Schutz von Marken und Qualitätssiegeln; Untersuchungen zur Lebensmittelqualität, z. B. Kontrolle der unerlaubten Beimengung von Wasser, Zucker und/oder Aroma oder Echtheit von Lebensmitteln (z. B. Honig, Aromen, Inländerrum); Kontrolle der Bewirtschaftungsform, z.B. biologische versus konventionelle Landwirtschaft sowie Methoden-entwicklung. Durch die im AIT Genressourcenzentrum gelagerten DNA-Proben pflanzli-chen und tierischen Ursprungs können die WissenschaftlerInnen auf be-reits erforschtes genetisches Material aus ganz Europa zugreifen. So steht eine umfangreiche DNA-Sammlung zum Vergleich mit den zu untersu-chenden Proben zur Verfügung. Die genetischen Fingerabdrücke für eine Zertifizierung müssen teilweise jedoch noch entwickelt und verbessert werden. DNA-Untersuchungen zur Feststellung der in Lebensmitteln ver-arbeiteten Tier- und Pflanzenarten; Ermittlung der lokalen Herkunft von Lebensmitteln auf genetischer Ebene; Extraktion von DNA aus verschiede-nen Geweben (Pflanze: frisches/trockenes Blatt, Wurzel, Rinde; Tier: Blut, Spermien, Gewebe). ///

DNa-untersuchungen zur Feststellung der in Lebensmitteln verarbeiteten tier- und Pflanzenarten.

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Produkt, bei dem die KonsumentInnen nicht sel-ten getäuscht werden“, weiß silvia Fluch. „Immer wieder finden wir im safranpulver billigere subs-tanzen beigemengt.“ Weil die ausgangspflanzen dieser streckmittel meist aus derselben region wie der safran kommen, können Isotopenanaly-sen hier nicht weiterhelfen. „Verfälschende bei-mischungen“, so Fluch, „sind nur mittels DNa-untersuchungen nachzuweisen.“ Letztlich geht es also je nach Fragestellung um eine gezielte Kombination von Isotopen- und DNa-analysen und den konsequenten einsatz dieser unbestech-lichen Wahrheitsfinder, um das Vertrauen in un-sere Nahrungsmittel wieder aufzubauen. ///

lokale herkunft auf genetischer ebene überprüft werden kann. Warum man dafür nicht die Isoto-penanalyse einsetzt? „Während die Isotope mit einer bestimmten umgebung verbunden sind, verweist der genetische Fingerabdruck auf ein Individuum“, erklärt silvia Fluch vom aIt-Genres-sourcenzentrum in tulln. „Vor allem bei regiona-len spezialitäten, die auf wild wachsendes Mate-rial wie etwa Kräuter aus der region aufbauen, kann mittels DNa-untersuchungen geklärt wer-den, ob tatsächlich Wildpflanzen verwendet wur-den. Das wäre mit Isotopenanalytik nicht mög-lich, wenn beide Pflanzen in derselben region gewachsen sind.“ auch beim Import von billig-pflanzen könne dies eine rolle spielen: „solche Pflanzen wachsen zwar über die Jahre in Öster-reich und haben dann auch die entsprechende österreichische Isotopensignatur – nicht selten aber sterben sie früher, weil sie nicht wirklich an den neuen Lebensraum angepasst sind.“ ein wichtiger einsatzbereich für DNa-analysen im Lebensmittelbereich sind auch hochpreisige Ge-würze: „safran zum beispiel ist ein sehr teures Fo

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Weitere Infos:health & environment Department, Zlata Kovacevic,tel.: +43 505 50-4406, e-Mail: [email protected], Web: www.ait.ac.at/health_environment

Im aIt-Genressour-cenzentrum in tulln lagern bereits eine halbe Million DNa-Proben.

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Mit den Schlägen der PuMMerin wurde in Wien zum Jahreswechsel auch das Radjahr 2013 eingeläutet. Zahlreiche Veranstaltungen, Aktio-nen und Angebote sollen das Rad noch stärker ins Bewusstsein der Menschen rücken und zum Umsteigen auf dieses gesundheitsfördernde und umweltfreundliche Verkehrsmittel bewegen. An-gesichts der angespannten Verkehrslage in unse-ren Städten gilt es als sicher, dass das Fahrrad eine immer wichtigere Rolle im ko-modalen Ver-kehrssystem der Zukunft übernehmen wird. Mit

Biking 2.0: Die ZUkUnFt DeS RADFAhRenS /// Stau und Parkplatznot rücken das Fahrrad immer mehr in den Fokus der

Stadtbewohnerinnen. Ait-expertinnen haben nun technische Lösungen

entwickelt, die die Attraktivität des Radverkehrs noch weiter erhöhen. ///

● aufdenPunktgebracht

Immer mehr ÖsterreicherInnen nutzen das Fahrrad nicht nur als Sportgerät, sondern um möglichst schnell und einfach von „A nach B“ zu kommen. Ange-sichts der alltäglichen Staus und Parkplatznot in unseren Städten kann das umweltfreundliche Verkehrsmittel vor allem im urbanen Raum seine Vorteile ausspielen. Die ExpertInnen des AIT Mobility Department haben es sich zum Ziel gesetzt, die Attraktivität des Radverkehrs weiter zu erhöhen und verbin-den dafür die Möglichkeiten moderner Kommunikationstechnologien mit kom-plexen wissenschaftlichen Methoden. Die so entwickelten Lösungen werden unter anderem eingesetzt, um Bike-Sharing-Systeme effizienter zu betreiben, RadfahrerInnen auf individuell optimierten Routen ans Ziel zu lotsen und wich-tige Grundlagen für eine höhere Verkehrssicherheit von E-Bikes zu erarbeiten.

Ait-expertinnen verbessern mittels Berücksichtigung der zahlreich rückgemeldeten elektronischen Daten das Rad-Routing, indem etwa auch die Wartezeiten an Ampeln noch genauer analysiert werden.

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ausforderung. Zusammen mit der tU Wien wer-den daher Optimierungsalgorithmen entwickelt, mit deren hilfe konkrete tourenvorschläge für die nächsten tage berechnet und laufend an neue Situationen angepasst werden. Die Fahrer können das Service jederzeit auf ihren Smartphones abfragen und so ihre touren effizi-enter planen. nach einem Probebetrieb im Som-mer soll das System Mitte nächsten Jahres in Vollbetrieb gehen.

räderalSfahrendeSenSorenDer Umstieg auf das Fahrrad lässt sich nicht nur mit leistungsfähigen Bike-Sharing-Systemen, son-dern auch durch effizientes Routing unterstützen. „Die Datengrundlage für den Radverkehr ist aller-dings noch sehr spärlich“, so Straub. „Unser An-satz im Projekt ‚Com-oVer‘ bestand also darin, möglichst realistische Daten aus Bewegungstra-jektorien der Radlerinnen zu extrahieren.“ eine Reihe von testpersonen wurde eingeladen, sich eine App auf ihr Smartphone zu laden und sich auf ihren Wegen durch die Stadt per gPS tra-cken zu lassen. (Auch jetzt kann man sich übri-gens auf www.meineradspur.at noch registrieren und gPS-tracks beisteuern.) Durch die Analyse und Auswertung dieser „Floating Bike Daten“ konnten bevorzugte Strecken herausgefiltert und gezielt für eine Verbesserung der Routenvor-schläge genutzt werden. Zugleich hatten die testpersonen aber auch die gelegenheit, positive und negative Anmerkungen zu ihrer jeweiligen Position am Display einzuge-ben – etwa zur Radwegbreite, der Anzahl der Ab-stellplätze oder dem subjektiven gefahrenpoten-zial. „Damit lassen sich zum Beispiel monatliche Berichte erstellen, in denen die hotspots im Rad-wegenetz aufgezeigt und Anregungen der User gesammelt werden“, sieht Straub darin eine wertvolle grundlage für ein effizientes Be-schwerdemanagement oder die optimierte Pla-nung von Radwegen.

dem einsatz modernster technologien will das Ait Mobility Department daher zusätzliche An-reize schaffen, um die Attraktivität der Fortbewe-gung auf zwei Rädern zu erhöhen – durch bes-sere Logistik von Bike-Sharing-Systemen, individuelle navigation, optimierte Planung von Radinfrastruktur und mehr Sicherheit für neue Fahrradgenerationen wie etwa e-Bikes.

bikeSharingCitybike Wien betreibt in der Bundeshauptstadt ein Bike-Sharing-System mit rund 100 Stationen und mehr als 1.200 Rädern, mit denen im Vorjahr 2,3 Millionen kilometer zurückgelegt wurden. Die Räder können an beliebigen Stationen ausgelie-hen und zurückgestellt werden, was abhängig von der tageszeit, dem Wetter oder der nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln zu einer unregelmä-ßigen Auslastung der Verleihstationen führt. „Die große herausforderung besteht darin, die Räder so umzuverteilen, dass zu jeder Zeit an je-der Station genügend entlehnbare Räder und freie Stellplätze zur Verfügung stehen“, erklärt Markus Straub, experte für dynamische trans-portsysteme am Ait Mobility Department. Diese Verteilfahrten übernehmen Pkw mit Anhängern, deren Fahrer ihre touren bislang auf der Basis von erfahrungswerten planen. Ziel des Projekts BBSS (Balancing Bike Sharing Systems) ist es, die Umverteillogistik mit mathematisch-statisti-schen Methoden so zu optimieren, dass das ge-samtsystem bestmöglich ausgenützt wird.

oPtiMiertetourenPlanungDer Projektpartner Citybike Wien stellte dafür detaillierte historische Daten über die kunden-fahrten im System sowie die Auslastung der ein-zelnen Stationen in den letzten drei Jahren zur Verfügung. Auf Basis dieser Daten entwickelten die expertinnen des Ait für jede Station ein sta-tistisches Modell, um vorherzusagen, wieviele Räder dort in der nächsten Zeit ankommen bzw. wegfahren werden. in dieser Prognose werden sämtliche Parameter berücksichtigt, die sich auf das Ausleihverhalten auswirken, so unter anderem Wetterlage, Jah-reszeit, tageszeit, Wochentag und Auslastungs-zustand der benachbarten Stationen. „Ziel ist es, auf Basis dieser Daten die jeweils optimale kom-bination an Verteilfahrten aus einer unendlich großen Anzahl von Möglichkeiten herauszufin-den“, erklärt Straub die wissenschaftliche her-

MarkuSStraub///Scientist,Mobilitydepartment

„Die Herausforderung ist, Fahrräder so umzuverteilen, dass zu jeder Zeit an jeder Station genügend entlehn-bare Räder und freie Stell-plätze zur Verfügung stehen.“

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individuellegrüneWelleDie Daten und erkenntnisse aus Com-oVer nut-zen die Ait expertinnen auch im Projekt Bike-Wave, um das Rad-Routing durch die Berücksich-tigung der Wartezeiten an Ampeln noch genauer zu gestalten. in einem ersten Schritt werden dazu Ampelstandorte und Ampelphasen aus den gPS-tracks herausgefiltert. „Mit hilfe komplexer War-

tezeitmodelle können wir daraus die Stehzeiten an der jeweils nächsten Ampel abhängig von der gefahrenen geschwindigkeit vorausberechnen“, erklärt Straub. Ziel von Ait und den Projektpart-nern BikeCityguide und mobimera ist die Umset-zung eines „grüne Welle Assistenten“, der als App per Smartphone abrufbar sein soll. Das As-sistenzsystem liefert dem Fahrer maßgeschnei-derte Routingvorschläge und gibt individuelle tipps, wie schnell er fahren muss, um die nächste grünphase zu erwischen. So kann sich jeder Radfahrer quasi seine eigene grüne Welle schaffen und wird schnell und mit minimalen Ampelwartezeiten ans Ziel gelotst.

SicherMitdeMe-bikeunterWegSDas interesse an elektrorädern ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, erfahrungswerte für die neuen Player im Verkehrsgeschehen sind al-lerdings noch rar. „Vor allem ist noch nicht ab-sehbar, wie sich die damit erzielbaren höheren Beschleunigungen und geschwindigkeiten auf Verkehrssicherheit und Unfallrisiko auswirken“, meint Ait-experte Peter Saleh. im Projekt See-king (SAFe e-Biking), das 2011 den Staatspreis Mobilität erhielt, werden daher die Sicherheitsas-pekte von e-Fahrrädern und auch e-Mopeds wissenschaftlich unter die Lupe genommen. im Rahmen von Fahrdynamiktests mussten testper-sonen auf einem Parcours kritische Fahrsituatio-nen wie enge kurven mit abrupten Brems- und Losfahrmanövern mit Fahrrädern und elektro-Fahrrädern meistern. Dabei wurden laufend die

reSearchServiceS

Moderne Verkehrssysteme generieren eine enorme Menge an Daten – als Datenquellen dienen unter anderem Fahrzeuge, die via GPS aktuelle Infor-mationen über ihre Position im Straßennetz liefern. AIT nutzt diese Daten sowie Know-how im Bereich Mode Detection und User-Profiling, um indivi-dualisierte Reisezeitprognosen und Routingvorschläge zu erstellen.

Auch die Bewältigung komplexer Routen- und Tourenplanungsaufgaben erfordert den Einsatz komplexer mathematisch-statistischer Methoden. AIT wendet die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse an, um innova-tive Optimierungsalgorithmen zu entwickeln und so eine effiziente und zu-verlässige Transportplanung und Logistik zu gewährleisten.

Viele Städte haben in den letzten Jahren im Sinne eines nachhaltigen Ver-kehrssystems auch öffentliche Fahrradverleihdienste eingerichtet. Hier unterstützt das Department die Betreiber von (E-)Bike-Verleihsystemen mit wissenschaftlichen Methoden bei der optimalen Standortwahl, War-tungsplanung und Verteilung der Räder.

Mit den am AIT entwickelten Analyse- und Simulationstools lassen sich Zu-sammenhänge zwischen Straßenparametern, Fahrdynamik und Unfallge-schehen objektiv untersuchen. Dies erlaubt die simulationsgestützte Er-mittlung von Unfallursachen, die Erstellung von detaillierten Unfallstatistiken, die Prognose des Unfallrisikos sowie Vorschläge für ge-zielte Maßnahmen zur wirksamen Unfallprävention. ///

PeterSaleh///SeniorScientist,Mobilitydepartment

„Im Projekt ‚SAFE E-BIKING’, das 2011 den Staatspreis Mobilität erhielt, werden die Sicherheitsas-pekte von E-Fahrrädern wis-senschaftlich unter die Lupe genommen.“

im Ait-Projekt „Seeking“ werden sämtliche Sicherheits-aspekte von e-Fahrrädern wissenschaftlich untersucht.

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rungsbedarf besteht, wie Saleh anmerkt: „Wir haben schon bei den Fahrdynamiktests nach zwei Runden im Parcours einen deutlichen Lerneffekt beobachtet – eine kurze einschulung beim kauf eines e-Fahrrads wäre also sicher eine sinnvolle Maßnahme.“ Auch Unterschiede zwischen den Radtypen waren klar messbar. So hängt die ob-jektive und subjektive Fahrsicherheit sehr stark von der technischen Ausstattung und Fahrzeug-elektronik ab, was deutlich für die Festlegung von technischen Spezifikationen und allgemein gülti-gen Mindestnormen spricht. Am Ait Mobility De-partment ist man jedenfalls überzeugt, dass ge-zielte Maßnahmen in den Bereichen technik, Schulung und gesetzgebung ergriffen werden müssen, um elektrische Zweiräder sicher in das Verkehrssystem zu integrieren. ///

wichtigsten Fahrdynamikdaten – Beschleunigung in drei Achsen, geschwindigkeit und neigungs-winkel – gemessen. Die Datenerfassung erfolgte über handelsübliche Smartphones, die bereits standardmäßig über die dafür notwendigen Sen-soren und eine Videokamera verfügen. Die damit erstellten Videoaufzeichnungen sowie subjektive Befragungen der Fahrerinnen durch expertinnen der Universität für Bodenkultur wurden zusam-men mit den Messdaten in die fahrdynamische Analyse einbezogen.

konfliktStudienaMWörtherSeeim April fiel der Startschuss für die nächste Pro-jektphase, kündigte Saleh an: „Auf einem ge-mischten Fuß- und Radweg am Wörthersee in kärnten wollen wir zusätzlich erheben, welches konfliktpotenzial beim Zusammentreffen mit nicht motorisierten Radfahrerinnen sowie Fuß-gängerinnen besteht.“ Die erkenntnisse aus den Fahrdynamiktests und konfliktstudien sollen ge-nutzt werden, um geeignete Präventivmaßnah-men abzuleiten, unter anderem in Zusammenar-beit mit dem Projektpartner kuratorium für Verkehrssicherheit. Bereits jetzt kristallisiert sich heraus, dass in einigen Bereichen Verbesse-

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Weitere Infos:Mobility Department, Christina Pikl,tel.: +43 505 50-6322, e-Mail:[email protected], Web: www. ait.ac.at/mobility

SandraWegener VOM inSti-tUt FüR VeRkehRSWeSen DeR UniVeRSität FüR BODenkUL-tUR Wien üBeR Die ZUkUnFt VOn e-BikeS UnD FRAgen DeR VeRkehRSSiCheRheit.

Im Projekt SEEKING werden die Sicher-heitsaspekte elektrischer Zweiräder wissenschaftlich untersucht. Was ist für Sie das Spannende am Projekt?

Wo liegen die Herausforderungen?Spannende Projekte sind diejenigen, bei denen man persönlich profi-tiert. Bei Seeking ist das eindeutig der Fall. im Zuge dieses Projekts habe ich das erste Mal ein e-Fahrrad getestet und konnte mich von dessen Vorteilen überzeugen. Der Praxisbezug in Form der testfahr-ten mit den e-Fahrrädern und der direkte kontakt mit den Proban-dinnen bereiten nicht nur Freude, sondern machen die auftretenden Probleme erst richtig greifbar. Die herausforderung liegt darin, aus den erhobenen Daten die richtigen Schlüsse zu ziehen und gemein-sam empfehlungen für den e-Radverkehr im Sinne der Verkehrssi-cherheit zu formulieren.

Wie schätzen Sie die künftige Entwicklung ein?Die Verkaufszahlen von e-Fahrrädern in Österreich zeigen einen ein-deutigen Aufwärtstrend. großes Potenzial für die elektromobilität –

speziell für die e-Fahrräder – liegt beim städtischen Berufsverkehr, also für den täglichen Arbeitsweg, aber auch bei der Bevölkerungs-gruppe der Seniorinnen. Das elektrofahrrad bietet selbstbestimmte Mobilität jenseits vom Auto mit positiven Auswirkungen unter ande-rem auf Umwelt und gesundheit.natürlich müssen für die nutzung des e-Fahrrads die Rahmenbe-dingungen stimmen; diese reichen von einer verbesserten Radver-kehrsinfrastruktur und eindeutigen rechtlichen Bestimmungen über e-Bike-kampagnen bis hin zu Fahrsicherheitstrainings für die unter-schiedlichen Zielgruppen. Die Verkehrssicherheit sollte bei all den überlegungen im Vordergrund stehen – schließlich will niemand die neue Mobilität mit mehr Verletzten oder gar toten bezahlen.

Wie nehmen Sie die Zusammenarbeit mit dem AIT wahr? Wo liegen die Synergien?Die Zusammenarbeit zwischen Ait und BOkU klappt ausgezeichnet. Das Ait sorgt als Projektkoordinator für ein solides Projektmanage-ment mit einem stetigen informationsfluss und dadurch für ein zügi-ges Voranschreiten des Projekts. Danke an dieser Stelle. Unsere Aufgabenbereiche ergänzen sich dahingehend, als dass das Ait für die technische Ausführung, also die testfahrten mit den e-Fahrrä-dern und Messungen zuständig ist und die BOkU für die inhaltliche Ausrichtung und Durchführung der Befragung. Alle teile zusammen ergeben unter Mitarbeit der anderen Projektpartner (kfV kärnten, Land kärnten und Strombike) ein abgerundetes Projekt. Auf persön-licher ebene schätze ich besonders den gegenseitigen Respekt und den unkomplizierten Umgang miteinander, und ich freue mich schon auf das eine oder andere gemeinsame nachfolgeprojekt. ///

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JüngstkamineinemtraDitionellenWienerkaFFeehauswieder etwas von jenem Geist auf, der einst Wiens Kaffeehauskultur berühmt ge-macht hatte. Doch diesmal trafen sich nicht Kaf-feehausliteraten oder KünstlerInnen, um an ihren Werken zu arbeiten, Inspiration zu finden und über die Entwicklung der Welt zu debattieren, sondern VertreterInnen aus den unterschied-lichsten Bereichen wie etwa der Universitätskon-ferenz, der EU, dem Rat für Forschung und Tech-nologie, der Wirtschaft oder der Industrie.

visualisierungmittelsszenarienIm RIF-Workshop „World Café Vienna“ am 22. Ok-tober 2012 im Cafe Griensteidl ging es darum, sich Gedanken über mögliche Zukünfte der For-schung zu machen – und zwar bis zum Jahr 2030. Dazu wurden im Vorfeld zahlreiche Szenarien schrittweise entworfen, um diese dann zu disku-tieren und weiterzuentwickeln. „In Wien hat sich gezeigt, wie wertvoll das Aufzei-gen der Szenarien für die rund 30 Leute aus den unterschiedlichsten Gruppen war“, so Philine Warnke, Senior Scientist im AIT Foresight & Po-licy Department. Eine Unternehmensvertreterin war vom methodi-schen Ansatz und der Notwendigkeit über die un-terschiedlichen Zukünfte nachzudenken über-zeugt und beauftragte das AIT im Anschluss an

LEITLINIEN FüR KüNFTIGE FTI-SZENARIEN /// Voranschreitende Globalisierung, völlig neue Kommunikationsformen, radi-

kale Trends wie etwa „Open Innovation“ – Forschung, Technologie und Innovation

durchleben aktuell einen deutlichen Wandel. Im EU-Projekt „RIF Research & In-

novation Futures“ entwickelt das AIT Foresight & Policy Development Depart-

ment mit internationalen Partnern unterschiedliche Szenarien für das Jahr 2030,

um Entscheidungsgrundlagen für die künftige Forschungspolitik zu liefern. ///

● auFDenPunktgebracht

Wie wird Innovation und Forschung in Zukunft durchgeführt und organisiert? Und was bedeutet dies für die Gesellschaft? Im vom Oktober 2011 bis Septem-ber 2013 laufenden EU-Projekt „RIF Research & Innovation Futures 2030“ geht das AIT Foresight & Policy Development Department mit internationalen Part-nern diesen Fragen auf den Grund. Dazu kam nach der Identifizierung und Analyse der allgemeinen Trends eine zweistufige Methode zur Szenarioent-wicklung zum Einsatz. In Workshops wurden zuerst „ explorative Szenarien“ erstellt, die aktuelle Entwicklungen weiterentwickeln und mögliche Konflikte und Dilemmata in der Gesellschaft und im Wissenschaftssystem feststellen. Die darauf aufbauenden transformativen Szenarien ermöglichen es, auch un-erwartete Entwicklungen durchzudenken. Die Ergebnisse von RIF bieten insbe-sondere für die Forschungspolitik aber auch für andere Akteure im For-schungssystem wichtige Entscheidungsgrundlagen.

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es aussehen könnte, wenn sich die gegenwärti-gen Entwicklungen fortsetzen und welche Kon-flikte, Reibungspunkte und Dilemmata dabei auf-treten könnten. Um auch darüber hinausgehende grundlegende, mögliche Veränderungen be-schreiben zu können, wurde im Projekt erstmals

die am AIT entwickelte zweistufige Methode der Szenarienerstellung eingesetzt. Die aufbauenden transformativen Szenarien der zweiten Stufe er-möglichen es dabei, auch unerwartete Entwick-lungen durchzudenken und mögliche radikale Veränderungen zu berücksichtigen. Im „World Café“ wurden genau diese transformativen Sze-narien mit unterschiedlichen Gesellschaftsgrup-pen diskutiert. Die Einbindung aller relevanten Gesellschaftsgruppen, also auch der Zivilgesell-schaft, die zugleich eine zunehmend wichtigere Rolle in der sich stärker öffnenden Wissenspro-duktion übernimmt, ist ein zentraler Punkt im Projekt. Es soll dabei zugleich aufgezeigt werden, welche Entwicklungen in welchen Bereichen möglich sind und wer wie stark davon betroffen ist. Einige Entwicklungen davon sind für die Stel-lung der europäischen Forschungslandschaft – je nach Perspektive – erstrebenswerter als andere.

ableitbarehanDelsemPFehlungenAus den Szenarien lassen sich schließlich für die politischen Gestalter wie auch für Verantwortli-che in Forschungsorganisationen strategische Optionen und auch konkrete Handlungsempfeh-lungen ableiten. So macht es klarerweise einen großen Unterschied, ob ein Wandel radikal oder schrittweise erfolgt. Je nach Entwicklung sind Gesellschaftsgruppen und Bereiche sehr unter-schiedlich betroffen. Verschiedene Akteure kön-nen die Szenarien somit nutzen um ihre eigenen Strategien zukunftsorientiert auszurichten.So ist es für die EU Forschungs- und Innovations-politik wichtig, ob die großen Herausforderungen unserer Zeit (wie etwa der Klimawandel) mit den

den Workshop mit einem Corporate-Foresight-Projekt. Die Veranstaltung war eine von mehreren im Rah-men des EU-Projektes „Research & Innovation Futures 2030“ (RIF), das sich mit dem Thema Wis-senschaft und Gesellschaft und deren Entwick-lung in der Zukunft beschäftigt. Bei dem vom AIT koordinierten Foresight-Projekt geht es beson-ders um die Frage, wie Innovation und Forschung in der künftigen Wissensgesellschaft durchge-führt und organisiert werden wird. Welche Her-ausforderungen sind im Änderungsprozess zu be-achten, wie sind ForscherInnen und andere Gesellschaftsgruppen davon betroffen und was werden diese Transformationen und Änderungen für Europas Forschungslandschaft bedeuten? Neben dem AIT nehmen auch das Fraunhofer Ins titut für System- und Innovationsforschung ISI, die Universität Twente, die Universität Man-chester sowie das VTT Technical Research Cen-tre of Finland am Projekt als Forschungspartner teil. Das Projekt läuft vom Oktober 2011 bis Sep-tember 2013 und kann bereits auf zahlreiche Er-kenntnisse verweisen.

systemischenblickschärFen„Derzeit gibt es viele Veränderungsprozesse, die auf das Forschungssystem Auswirkungen ha-ben“, erklärt Wolfram Rhomberg, Expert Advisor am AIT Foresight & Policy Development Depart-ment. „Bei dem RIF-Projekt geht es daher um die Erfassung des ganzheitlichen Wissenschafts- und Forschungssystems – inklusive all seinen Beteiligten und Szenarien, sowie Denkmodellen über laufende Veränderungsprozesse.“ Der sys-temische Blick in mögliche Zukünfte des Wissen-schafts- und Forschungssystems bietet auch eine Möglichkeit, dem gefährlichen „Kästchen-denken“ zu entkommen und unterstützt somit ge-zielt dabei, aus der landläufigen Logik, dem „business as usal“, auszubrechen. Die entwickel-ten Szenarien bieten weiters die Chance, sich auf mögliche Konflikte, Reibungspunkte oder Trend-wenden vorzubereiten.

exPlorativeszenarienDas internationale RIF-Projekt erfolgt in mehre-ren, systematischen Stufen. Zuerst wurden die relevanten, allgemeinen Trends und treibenden Faktoren identifiziert und analysiert, um dann in einem weiteren Schritt in Workshops „explorative Szenarien“ zu entwickeln. Diese beschreiben, wie

WolFramrhomberg///expertadvisor,Foresight&PolicyDeve-lopmentDepartment

„Beim EU-Projekt ‚RIF’ geht es um die Erfassung des ganz heitlichen Wissen-schafts- und Forschungssys-tems – inklusive all seinen Beteiligten und Szenarien.“

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aktuellen Mitteln und Maßnahmen angegangen werden können. Welche Gruppen müssen also zusammenkommen, um die großen Aufgaben künftig lösen zu können? Das betrifft sehr viele Teilbereiche, Akteure und unterschiedlichste In-teressen. Das zeigt sich schon bei einzelnen Ideen – wenn beispielsweise anstatt Diesel- und Benzinautos in kurzer Zeit Elektroautos auf den Straßen fahren sollen. Wie kann ein Forschungs-projekt aussehen, das die nötigen Transformatio-nen weiterbringen kann? Foresight-Ansätze wie

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die Szenariomethode helfen dabei, solche und ähnliche Fragen zu klären und Handlungsoptio-nen für politische Akteure abzuleiten.

ergebnissevielFältigeinsetzbarFür die AIT-ExpertInnen ist dies gleich doppelt in-teressant, da die Ergebnisse nicht nur für die EU-Forschungspolitik, sondern auch für die künftige Strategieentwicklung der eigenen Organisation re-levant sind. So hat sich in RIF etwa gezeigt, dass Organisationen aus der angewandten Forschung wie AIT oder Fraunhofer sehr stark von dem Wan-del des Wissenschaftssystems betroffen sind und – je nach Szenario – neue Funktionen übernehmen oder aber an Bedeutung verlieren könnten. Auch die Frage, wie sich Europa künftig im Bereich Wis-senschaft und Innovation im immer stärkeren in-ternationalen Wettbewerb behaupten kann, ist da-bei ein wichtiger Punkt. Nicht zuletzt bietet das RIF-Projekt durch die Einbeziehung der betroffe-nen Gruppen auch für diese selbst wichtige Einbli-cke in mögliche Entwicklungen.Um die Auswirkungen und Schlussfolgerungen dieser unterschiedlichen Zukunftsszenarien geht es nun in den abschließenden Workshops. Und diese könnten durchaus wichtige Inputs bei-spielsweise für die EU-Forschungsförderung ha-ben. Denken über die Zukunft beeinflusst immer

researchservices

FTI-Politik spielt eine zentrale Rolle für die Entwicklung von Innovations-systemen, die Stärkung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. Hierfür müssen leis-tungsfähige und gut aufeinander abgestimmte Organisationsstrukturen, Governanceprozesse und Politik instrumente entwickelt, analysiert und be-wertet werden. Vor allem Foresight ist hierfür ein wichtiges Instrument.Die Entwicklung von Forschungs- und Innovationstrategien für FTI-politi-sche Akteure, wissensintensive Organisationen und Fördereinrichtungen steht im Mittelpunkt dieses Research Services. Intensiver Wissenstransfer zwischen Forschungsinstituten und Unternehmen, die Internationalisie-rung von Forschung und Entwicklung, Service Innovationen oder die Integ-ration des Kunden in den Innovationsprozess stellen dabei aktuelle Frage-stellungen der Strategieformulierung und -umsetzung dar. ///

Im Rahmen von Work-shops werden „ explora-tive Situationen“ erstellt. Darauf aufbauende trans-formative Szenarien er-möglichen es dann, auch unerwartete Entwicklun-gen durchzudenken.

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Rahmen von RIF entwickelt wurde, nennt sich „Knowledge Parliament“,. Kernfrage ist hier: Wer bestimmt, was geforscht wird? Die Zivilgesell-schaft fordert ihre stärkere Beteiligung. „Es geht hier auch um neue Wissensformen“, so Warnke, „bei der Analyse der Spannungsfelder kam im-mer stärker die Frage auf, was als Wissenschaft anerkannt ist, und wie sich Wissen legitimiert.“ So etwa die Diskussion, ob nur die Schulmedizin gilt und was „alternative“ Medizin bieten kann.

granDchallengesForrealVon unkonventionellen Wissensquellen wird hier besonders Inspiration und Innovation erwartet und die Welt wird um einiges bunter. Immer mehr Akteure produzieren und verbreiten Wissen. Das Szenario „Grand Challenges for real“ beschäftigt sich wiederum mit einer Welt, in der Katastro-phen zu gezielten, globalen Forschungsanstren-gungen führen. Nach der Entwicklung der finalen fünf Szenarien geht es darum, Handlungsoptio-nen für die einzelnen Stakeholder abzuleiten. Dazu hat in einem ersten Schritt am 15.März der RIF High Level Stakeholder Workshop: „Exploring strategic policy options of Research and Innova-tion Futures“ in Amsterdam stattgefunden. Dar-auf aufbauend werden noch weitere Workshops stattfinden, in denen einzelne Akteursgruppen dabei unterstützt werden, aus den RIF Szenarien Konsequenzen für ihre Strategien abzuleiten, um für die Herausforderungen der Zukunft gewapp-net zu sein. ///

auch zugleich die Zukunft. Als ein Key-Trend wurde die zunehmende Öffnung von Wissen-schaft festgestellt. Zudem wird der Weg, wie For-schung betrieben wird, immer heterogener. Der Wettbewerb und auch die Ergebnisorientierung nehmen zu. Es kommt zu einigen Spannungsver-hältnissen wie Exzellenz in der Forschung vs. Beitrag zu gesellschaftlichen Bedürfnissen, Di-versität vs. Homogenität, Kollaboration vs. Wett-bewerb, Intellektuelles Eigentum und wirtschaft-liche Verwertung vs. offener Zugang zu Wissen, die Bedeutung von Qualität und Integrität in der Wissenschaft und vielen weiteren.

ForschungslanDschaFtimWanDelAus der Kombination dieser Beobachtungen, die in einer systematischen Darstellung für die transformativen Szenarien verwendet wurden, ergeben sich konkrete Entwicklungspfade. Ein transformatives Szenario nennt sich beispiels-weise „Open Research Platforms“. Hier bringen WissenschaftlerInnen, die über offene Web-Plattformen weltweit integriert sind und ihre Er-kenntnisse teilen, die Forschung voran. Dieser Weg wurde durch steigenden Koordinati-onsaufwand im F&E-Bereich sowie hoher Kom-plexität im Wissenschaftssystem geebnet und verstärkt. Dazu kamen als treibende Faktoren sinkende Fördergelder seitens des Staats bei gleichzeitiger stärker werdender globalen Koope-ration und dem Trend zum offenen Wissensaus-tausch. Das Scheitern der stark fragmentierten Forschungslandschaft darin, rasch eine Lösung für eine plötzlich auftretende tödliche Seuche zu finden, hat in diesem Szenario schließlich die Forscher dazu bewegt, über die offene Plattform vereint eine Lösung zu finden. Wichtig ist hier, Transformationsprozesse in Be-reichen wie Open Source, Selbstorganisation über Open-Research-Plattformen und der Frage nach geistigem Eigentum genau unter die Lupe zu nehmen. „Hier könnten künftig auch Laien, Nutzer oder Betroffene wie Patienten zum For-schungsprozess beitragen oder auch Unterneh-men ihre Entwicklungsabteilungen öffnen, um neue Lösungswege zu finden“, erklärt Rhomberg. Den Trend sieht man schon, die Frage ist, wieweit er sich verstärken könnte. Doch Fragen, wie künftig Rechte an geistigem Eigentum und Vergü-tungen geregelt oder Projekte konkret umgesetzt werden sollen, sind hier noch zu klären.Eine anderes mögliches Szenario, welches im Fo

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Weitere Infos:Foresight & Policy Development Depart-ment, Beatrice Rath,Tel.: +43 505 50-4508, E-Mail:[email protected], Web: www.ait.ac.at/f_pd

PhilineWarnke///seniorscientist,Foresight&PolicyDeve-lopmentDepartment

„Eine Kernfrage bei der Ent-wicklung möglicher Szena-rien ist unter anderem, her-auszufinden, wer jeweils bestimmt, was geforscht wird.“

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DiE vErstärktE nutzung ErnEuErbarErEnErgiEquEllEn gilt als eine der effektivsten Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel. In Zukunft werden also immer mehr dezentrale Solar-, Wind- und Biomassekraftwerke ans Netz gehen und können dort durch fluktuierende Ein-speisung und bidirektionalen Stromfluss zu Spannungsschwankungen und Kapazitätsproble-men führen. Viele Betreiber werden daher in absehbarer Zeit ohne kostenintensive Leitungsverstärkung

SMart, SMartEr – SMartESt! /// Das neue SmartESt-Labor des aIt Energy-Departments bietet eine weltweit

einzigartige technische Infrastruktur sowie wissenschaftliches Know-how zur

Entwicklung der Smart Grids von morgen. ///

● aufDEnpunktgEbracht

In den kommenden Jahren werden immer mehr dezentrale Erzeuger wie So-laranlagen und Windkraftwerke erneuerbare Energie ins Stromnetz einspei-sen. Mit Hilfe von Smart Grids können die fluktuierenden Stromflüsse durch in-telligentes Netzmanagement effizient gesteuert werden. Mit seinem neuen SmartEST-Labor bietet AIT nun für diese Netze der Zukunft eine weltweit ein-zigartige Prüf- und Forschungsinfrastruktur. Im Labor kann eine Vielzahl mo-dernster technischer Einrichtungen kombiniert werden, um neue Komponen-ten und Regelkonzepte sowie deren Wechselwirkungen mit dem Netz unter realen Bedingungen zu testen und zu optimieren. Von besonderem Interesse ist die experimentelle Entwicklungsumgebung für Netzbetreiber und Herstel-ler von Komponenten dezentraler Energieanlagen.

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gebäude oder Netzabschnitte mit mehreren Häu-sern 1:1 abbilden. Mit Hilfe von Netzsimulatoren können Strom, Spannung und Frequenz beliebig variiert werden, um verschiedene elektrische Zustände in diesem Labornetz zu simulieren. „Damit ist es etwa mög-lich, festzustellen, wie Komponenten auf Netz-

fehler oder Spannungseinbrüche reagieren und wann die Schutzmechanismen auslösen“, erläu-tert Christoph Mayr vom SmartESt-Labor.Eine wichtige Komponente der dezentralen Ener-gieerzeugung ist der Photovoltaik-Wechselrich-ter, der den vom PV-Modul gelieferten Gleich-strom in Wechselstrom für das Netz umwandelt. In letzter Zeit übernimmt dieses leistungselekt-ronische Element immer mehr Schutz- und re-gelfunktionen und spielt damit eine zentrale rolle im Netzmanagement für Niederspannungsnetze. Um hier Untersuchungen unter möglichst realis-tischen Bedingungen durchführen zu können, verfügt SmartESt zusätzlich zum Netzsimulator auch über einen PV-Simulator, der Gleichspan-nungen bis 1.500 Volt erzeugen kann. „Der trend geht derzeit deutlich in richtung höherer Sys-temspannungen, weil hier die Wirkungsgrade der Wechselrichter höher sind“, so Mayr. „Mit dem leistungsstarken PV-Simulator bieten wir Her-stellern also schon jetzt eine Entwicklungsplatt-form für künftige anforderungen.“

vErknüpfungzwischEnvirtuEllErunDrEalErwEltIn den Smart Grids der Zukunft fließen Strom und Informationen nicht nur in eine richtung, sondern es herrscht eine ständige Wechselwirkung zwi-schen Erzeuger, Netz und Verbraucher. Im Smart ESt-Labor können diese komplexen Inter-aktionen in so genannten „Power Hardware in the Loop“-Simulationen (P-HIL) analysiert werden. Dabei wird ein Netzabschnitt in Echtzeit simuliert und die Komponente als Hardware in die virtuelle

keine weiteren dezentralen anlagen mehr in ihre Netze integrieren können. „Die Lösung für dieses Problem heißt Smart Grids“, meint Wolf-gang Hribernik, Head of Business Unit Electric Energy Systems am aIt Energy Department. „Diese intelligenten Stromnetze nützen durch laufende abstimmung zwischen Erzeugern, Verbrauchern und Speichern die Systemkapazi-tät optimal aus und erlauben so ein intelligentes Energiemanagement.“ Beim aufbau der Smart Grids von morgen stellt sich allerdings die zent-rale Frage, wie sich die Vielzahl der neuen Komponenten und regelkonzepte auf die Netze auswirkt. aus Sicherheitsgründen ist es natürlich nicht möglich, die verschiedenen Szenarien live im re-alen Netzbetrieb zu testen. Mit dem Ende april eröffneten SmartESt (Smart Electricity Systems and technologies) Labor hat aIt daher eine welt-weit einzigartige Infrastruktur geschaffen, um die Komponenten und Konzepte für die Netze der Zu-kunft unter realen Bedingungen zu erproben. „Mit dem neuen Labor bieten wir sowohl Herstel-lern als auch Netzbetreibern die Möglichkeit, die Wechselwirkungen zwischen anlagen und über-geordneten Netzebenen zu analysieren und ihre Produkte und Konzepte fit für die Zukunft zu ma-chen“, so Hribernik.

höchstlEistungfürwEchsEl-unDglEichspannungPotenzielle testkandidaten für SmartESt sind sämtliche Komponenten der dezentralen Ener-gietechnik. Die Palette reicht von Photovoltaik-Wechselrichtern über elektrische Energiespei-cher wie akkus oder Brennstoffzellen bis hin zu Einheiten der Kraft-Wärme-Kopplung oder Lade-stationen für Elektrofahrzeuge. SmartESt ver-fügt über drei unabhängige Labornetze, die frei konfigurierbar sind und mit einer Dauerleistung von knapp 1.000 Kilowatt betrieben werden kön-nen. Damit lassen sich zum Beispiel ganze Büro-

christophMayr///Engineer,EnergyDepartment

„Mittels Netzsimulatoren können Strom, Spannung und Frequenz beliebig variiert werden, um verschiedene elektrische Zustände in unse-rem Labornetz zu testen.“

wolfganghribErnik///headofbusinessunitElectricEnergysystems

„Smart Grids optimieren durch die laufende Abstim-mung zwischen Erzeugern, Verbrauchern und Speichern die Systemkapazität und er-lauben derart ein in tel li-gentes Energiemanagement.“

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Netzumgebung eingekoppelt. Die P-HIL-Simulati-onen geben aufschluss darüber, wie sich die ein-zelnen Komponenten mit der übergeordneten Netzstruktur aber auch mit anderen angeschlos-senen Geräten vertragen, wie Mayr erläutert: „Unsere Infrastruktur ist so ausgelegt, dass wir auch mehrere Komponenten gleichzeitig einklin-

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ken können, zum Beispiel eine PV-anlage, einen elektrischen Speicher und eine Ladestation für ein Elektrofahrzeug – also eine Konfiguration, die in Zukunft immer häufiger auftreten wird.“

kliMabEDingungEnvonarktischbistropischDie einzelnen Komponenten der Energieinfra-struktur sind im Betrieb unterschiedlichen Klima bedingungen ausgesetzt, die sich entschei-dend auf ihre Leistungsfähigkeit und Lebens-dauer auswirken. In der Klimaprüfzelle des SmartESt-Labors werden diese Wettereinflüsse nachgestellt und die Komponenten temperaturen von -40 bis +120°C und einer Luftfeuchtigkeit bis zu 95 Prozent ausgesetzt. „Im Gegensatz zu an-deren Prüfkammern haben wir hier die Möglich-keit, die Geräte im Betrieb, also bei voller elektri-scher Leistung, zu testen“, erläutert Christoph Mayr den großen Vorteil gegenüber herkömmli-chen Klimatests. Bei Langzeittests mit ständig wechselnden tem-peraturen und Luftfeuchtigkeiten können die Ex-pertInnen den Prüflingen buchstäblich beim al-tern zusehen. Die simulierte beschleunigte alterung erlaubt bereits nach wenigen Wochen aussagen über den Zustand und die Leistungsfä-higkeit einer Komponente nach 20 Jahren Betrieb im freien Feld. Die Umweltsimulation trägt aber auch dazu bei, die fluktuierende Energiequelle Photovoltaik berechenbarer zu machen. „Die in-ternationalen Bestrebungen gehen dahin, die Leistungsabgabe von PV-anlagen bei verschiede-nen Wetterbedingungen proaktiv in das Netzma-nagement einfließen zu lassen, wie das bei der Windkraft bereits gang und gäbe ist“, so Mayr. „Für diese Leistungsprognosen benötigt man zu-verlässige aussagen darüber, wie sich tempera-tur, Wind und Feuchtigkeit auf den Output der an-lagen auswirken.“

DiEMischungMacht’sMit seiner umfassenden Infrastruktur und sei-nem langjährigen Know-how spielt das aIt Energy Department bereits jetzt in der Champi-ons League der Forschungs- und testzentren für dezentrale Energieerzeugung. Beweis dafür ist die federführende Beteiligung an internationalen Netzwerken, unter anderem bei DErLab, dem Zusammenschluss europäischer Spitzenlabors für dezentrale Energietechnologien, sowie sei-nem internationalen Pendant, dem Smart Grid In-

rEsEarchsErvicEs

Das SmartEST-Labor bietet modernste Infrastruktur und qualifizierte Ex-pertInnen für Forschung und Entwicklung im Bereich Smart Grids. Hier lassen sich Komponenten der dezentralen Erzeugung sowie ihre Wechsel-wirkungen mit der Netzinfrastruktur in einer sicheren Laborumgebung un-ter realistischen Bedingungen testen. Die Infrastruktur umfasst unter an-derem konfigurierbare Labornetze, Netzsimulatoren, PV-Simulatoren, Einrichtungen für „Power-Hardware-in-the Loop“-Simulationen sowie eine Klimakammer zur Durchführung von Tests bei extremen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen. Die Kombination dieser unterschiedlichen Ein-richtungen eröffnet völlig neue Testmöglichkeiten, die weit über das her-kömmliche Maß hinausgehen. Das SmartEST-Labor steht Netzbetreibern und Herstellern zur Verfügung und leistet damit einen entscheidenden Bei-trag zur Entwicklung und Optimierung von neuen Produkten und Regel-strategien. ///

rolanDbrünDlingEr///seniorEngineer,EnergyDepartment

„Das Alleinstellungsmerk-mal von ‚SmartEST’ ist, dass hier unterschiedlichste Si-mulations-Laborinfrastruk-tur beliebig miteinander kombiniert werden kann.“

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mechanismen zuerst in einem sicheren experi-mentellen Umfeld unter extremen Bedingungen erproben, bevor sie diese im eigenen Netz um-setzen. Für Hersteller wiederum ist es vor allem wichtig, ihre Produkte und deren Wechselwir-kung mit dem Netz vorab so realitätsnah wie möglich auszutesten und zu optimieren. „Unser vorrangiges Ziel ist es, die Energieinfrastruktur für die künftigen Herausforderungen zu rüsten und die Wettbewerbsfähigkeit der österreichi-schen Industrie auf dem zukunftsträchtigen Markt der Smart Grids zu stärken“, ist Bründlin-ger überzeugt, dass das SmartESt-Labor einen entscheidenden Beitrag dazu leisten wird. ///

ternational research Facility Network (SIrFN) der Internationalen Energieagentur. „Die große Besonderheit von SmartESt besteht darin, dass hier leistungsfähige Laborinfrastruk-tur für Netzsimulation, PV-Simulation, Echtzeit P-HIL-Simulation und Umweltsimulation an ei-nem Ort konzentriert ist und beliebig miteinander kombiniert werden kann. Dadurch ergeben sich völlig neue test- und Simulationsmöglichkeiten“, erklärt Senior Engineer roland Bründlinger das alleinstellungsmerkmal des neuen Labors. „So ist es derzeit in keinem anderen Labor weltweit möglich, einen PV-Wechselrichter im Klimaprüf-stand bei voller Leistung auf Herz und Nieren zu testen, während ihm vom PV-Simulator ein Mo-dulfeld und vom Netzsimulator unterschiedliche Netzzustände vorgegeben werden.“

nutzEnfürhErstEllErunDnEtzbEtrEibErDas Interesse von Herstellern und Netzbetrei-bern am neuen test- und Forschungszentrum ist naturgemäß groß. Netzbetreiber können im SmartESt-Labor ihre regelkonzepte und Schutz-

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Weitere Infos:Energy Department, Michaela Jungbauer,tel.: +43 505 50-6688, E-Mail:[email protected], Web: http://www.ait.ac.at/energy

hannEshEigl, tEaMLEaDEr PrOCESS tECHNOLOGy, rE-SEarCH aND DEVELOPMENt SOLar ELECtrONICS, BEI FrO-NIUS INtErNatIONaL GMBH üBEr DIE BEDEUtUNG VON MO-DErNEr FOrSCHUNGSINFra-StrUKtUr Für DIE DEZEN-traLE ENErGIEErZEUGUNG.

Welche zentralen Herausforderungen sieht Fronius bei der Integration von erneuerbaren Energien in elektrische Netze?als technologiegetriebenes Unternehmen hat man den Fokus zu-meist auf technischen Problemstellungen und deren Lösungen. Und das ist auch die Diskussion, die ich dazu vorrangig im Markt wahr-nehme. Doch die technische Umsetzung ist nur ein teil. Ich bin über-zeugt, dass die größte Herausforderung nicht in der technischen Umsetzung liegt, sondern im Verständnis, dass dezentrale Erzeu-gung grundlegend anders zu betrachten ist als eine zentrale Versor-gung. Wenn wir nur versuchen, sie in den rahmen der gegebenen Stromversorgungsinfrastruktur zu integrieren, gehen wesentliche Vorteile dieser Dezentralität verloren. technisch gesehen ist daher aus meiner Sicht das lokale Managen von Energie eines der Schlüs-selthemen für eine zukünftige effiziente Energieversorgung.

Fronius und AIT verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Wel-che Rolle spielt F&E für Ihr Unternehmen als einen der führenden Hersteller von Photovoltaik-Wechselrichtern weltweit?

Um es kurz zu sagen: Die Entwicklung kreiert die Umsätze von mor-gen, Forschung die von übermorgen. Damit sind beide ein Schlüssel für das langfristige überleben als Unternehmen. Daneben muss man aber auch immer die Möglichkeit nutzen, sich abseits von kon-kreten Umsatzzahlen auch mit neuen oder schwierigen themen zu beschäftigen. Dabei ist ein langer atem genauso wichtig wie der Blick über den tellerrand und weg von bekannten themengebieten. am Ende hängt der Erfolg, aber auch die rolle, die F&E im Unter-nehmen einnehmen kann, ganz wesentlich an den Personen, welche die Ideen umsetzen und in zählbare Ergebnisse verwandeln.

Das SmartEST-Labor stellt eine weltweit einzigartige Laborinfra-struktur für Tests und Simulationen zur Verfügung. Welche Bedeu-tung hat diese experimentelle Entwicklungsumgebung für Fronius als Hersteller von Komponenten der dezentralen Energieerzeu-gung?Es gibt in der nach wie vor jungen und von Veränderung geprägten Branche der Photovoltaik auch international gesehen wenig Mög-lichkeit, technische oder normative Fragestellungen zu untersuchen und sich mit Experten auszutauschen. Für uns als Fronius ist es ein Glücksfall, ein renommiertes Forschungsinstitut in diesem Bereich hier in Österreich zu haben. Die mit dem SmartESt-Labor geschaf-fene Infrastruktur ist dabei ein wesentlicher Schritt, um frühzeitig technische Fragestellungen im Bereich der erneuerbaren Energien zu untersuchen und Lösungen aufzuzeigen. als Unternehmen eröff-net uns diese Infrastruktur eine noch bessere reaktionsmöglichkeit auf sich laufend ändernde Marktanforderungen und somit auch eine Verkürzung der Innovationszyklen. Daneben erwarte ich, dass das aIt durch das SmartESt-Labor seine Kompetenz im Bereich der er-neuerbaren Energien noch weiter ausbauen kann und somit auch zukünftig ein wesentlicher Partner für Fronius ist. ///

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Noch werfeN die fluggäSte eiNeN Skepti­ScheN Blick auf daS verglaSte greNzkoN­trollSyStem,das am Flughafen Wien jüngst in einem Feldversuch zusätzlich zur gewohnten Grenzabfertigung angeboten wird. Die Aufgabe der Polizisten, den Reisepass zu kontrollieren und dem Reisenden zuzuordnen, übernimmt hier automatisiert ein mit Scanner und Kameras be-stücktes System. „Durch diese Automatisierung soll in Zukunft der ganze Prozess rund um die Grenzabfertigung deut-lich beschleunigt werden und somit mehr Zeit der Polizisten für die Erhaltung der Sicherheit zu Ver-fügung stehen“, erklärt Andreas Kriechbaum, Pro-jektmanager und Bildverarbeitungsspezialist des AIT Safety & Security Departments. Derzeit ma-chen aber noch Polizisten die Fluggäste auf das „eGate“, das nahe der herkömmlichen manuellen Grenzkojen aufgestellt ist, aufmerksam. Die auto-matisierte Grenzkontrolle ist schließlich für die Passagiere noch etwas völlig Neues.

automatiSchekoNtrolluNterStützuNgDieser erste Prototyp wurde im Rahmen des Pro-jektes FBC – Future Border Control – zur schnel-leren Abwicklung der Grenzkontrolle unter der Leitung des AIT in Kooperation mit dem Bundes-ministerium für Inneres – BM.I –, dem Flughafen Wien, dem IT-Spezialist ATOS (Systemdesign,

SChNELL uND DENNOCh SIChER REISEN /// Für Flugreisende sind Grenzkontrollen in der Regel eine lästige und zeitrau-

bende Angelegenheit. Für die innere Sicherheit eines Landes sind diese Kontrol-

len aber unerlässlich. Das AIT entwickelt daher mit Partnern am Wiener Flug-

hafen ein automatisiertes Kontrollsystem, das künftig die Abfertigung deutlich

effizienter und gleichzeitig benutzerfreundlicher machen soll. Diese automati-

sierten Kontrollsysteme unterstützen die mit der Grenzkontrolle befassten Poli-

zeibediensteten, die freilich jederzeit einschreiten können. ///

● aufdeNpuNktgeBracht

Am Flughafen Wien läuft seit Oktober 2012 ein Feldversuch mit einem automa-tisierten Grenzkontrollsystem, das vom AIT mit Partnern im Rahmen des nati-onalen Forschungsprojekt „Future Border Control“ entwickelt wurde. Flug-gäste durchschreiten dabei eine vollverglaste Sicherheitsschleuse – das „eGate“ – was eine mögliche Ausprägung eines solchen automatisierten Grenzkontrollsystems ist. Es genügt einfach, den Reisepass auf einen Reise-pass-Scanner zu legen. Die erste Tür öffnet sich und ein Kamerasystem prüft beim Durchgehen, ob es sich wirklich nur um eine Person handelt und ob das Passbild mit der Person übereinstimmt. Wenn alle Kriterien zur Grenzüber-schreitung erfüllt sind, öffnet sich die zweite Tür. Das Ziel des Projektes ist es, die Eigenschaften für ein effizientes, schnelles und bedienerfreundliches auto-matisiertes System für die Grenzkontrolle zu erkunden. Die AIT-ExpertInnen bringen dazu ihr spezielles Know-how im Bereich Bildverarbeitung ein und evaluieren das Gesamtsystem für das BM.I und den Flughafen Wien.

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hoheuSaBilityDas installierte eGate besteht aus zwei verglas-ten Torbogen sowie einem verglasten Durchgang. Die Fluggäste müssen nur vor das bewusst sehr transparent gehaltene Durchgangstor treten und den elektronischen Reisepass mit Chip auf ein Pass-Lesegerät legen. Das System liest sodann alle relevanten Daten aus dem Chip des Passes. Das erste Tor öffnet sich und die Person wird auf-gefordert einzutreten. Im eGate kontrolliert eine Stereo-Kamera an der Decke, ob sich wirklich nur eine Person im eGate befindet. Die Lösung zur sogenannten Vereinzelung ist einer der Bei-träge des AIT. Weiters werden mit den vom AIT entwickelten Algorithmen Rucksäcke, Trolleys oder andere zurückgelassene Gegenstände de-tektiert. Eine zweite Kamera überprüft, ob das Gesicht und das digitale Bild im elektronischen Reisepass übereinstimmen, wobei der Passagier dabei nicht stehenbleiben muss, sondern einfach durchgehen kann. Wenn alle Kriterien für die Grenzüberschreitung erfüllt sind öffnet sich das zweite Tor. Schon ist die Kontrolle erledigt. Wenn

nicht, übernimmt ein Grenzpolizist die weitere Kontrolle. Dank der Automatisierung wird künftig ein Grenzpolizist mittels Kameras mehrere eGates in einer Art Überwachungsstation kontrollieren können. Manuelle Vorgänge wie das Abstempeln der Reisepässe von Nicht-Eu-Bürgen entfallen in ein paar Jahren, wodurch den Grenzpolizisten mehr Zeit zur Verfügung stehen wird, um auffälli-ges Verhalten von Passagieren oder verdächtiges Gepäck zu identifizieren.

hoheraNteilaNait­expertiSeDas AIT übernimmt beim Forschungsprojekt Fu-ture Border Control neben der Projektkoordina-tion auch die Gesamtevaluierung, wozu auch ähn-liche automatisierte Systeme auf anderen Flughäfen begutachtet wurden. Der IT-Spezialist

Biometrie) und dem auf Sicherheitslösungen spe-zialisierten unternehmen Gunnebo entwickelt und wird nun laufend optimiert. Involviert ist auch das Institut für empirische Sozialforschung (IFES), das Aspekte der Benutzerfreundlichkeit und Akzeptanz untersucht. Ziel des Projektes ist es, die Kriterien für ein effizientes, schnelles und bedienerfreundliches automatisiertes System für die Grenzkontrolle zu erkunden. Seit November 2012 läuft der Feldversuch zu „Future Border Control“, einem im November 2011 gestarteten nationalen Forschungsprojekt im Rahmen des österreichischen Sicherheitsprogrammes KIRAS (gefördert durch das Bundesministerium für Ver-kehr, Innovation und Technologie – BMVIT). Resultat dieses Projektes sind Erkenntnisse über die Zuverlässigkeit der automatisierten Grenz-kontrolle. Da in Zukunft solche Systeme für den operativen Einsatz geplant sind, kann neben der Weiterentwicklung durch Industrie- und Re-search-Partner auch das BM.I ein genaues An-forderungsprofil eines solchen Systems entwi-ckeln, das schließlich für die Ausschreibung einer kommerziellen Version genutzt werden soll.

iNteNSivefeldStudieNzurmaximieruNgderBeNutzerfreuNdlichkeitAuch der Flughafen Wien erhält durch das Pro-jekt wertvolle Erfahrungen im umgang mit sol-chen Systemen und deren Einbindung in beste-hende Infrastruktur. Neben den technischen Fragen geht es auch um Themen wie die Benut-zerakzeptanz, Rechtliches, die Integration in be-stehende Systeme sowie notwendige Sicherheits-kriterien. um das System so benutzerfreundlich wie möglich gestalten zu können, wird im April und Juli 2013 vom sozialwissenschaftlichen Insti-tut IFES eine umfrage zur Akzeptanz des instal-lierten Prototypen durchgeführt. Da bei diesem Forschungsprojekt alle relevanten Daten automatisiert erfasst werden, wurde es bei der Datenschutzkommission angemeldet. Die Passagiere werden am eGate über ein Display über das Forschungsprojekt sowie die Nutzung ihrer personenbezogenen Daten informiert, wo-für sie ihr Einverständnis geben müssen, um das System nutzen zu können. Dies ist erforderlich, um die generierten Daten (z. B. Gesichtsbilder) für Forschungszwecke zur Verbesserung des Systems nutzen zu können. Im operativen Echt-betrieb werden dann keinerlei personenbezogene Daten aufgezeichnet.

aNdreaSkriechBaum///Scientist,Safety&Securitydepartment

„Durch unser System kann der Grenzabfertigungs-Pro-zess deutlich beschleunigt werden. Somit steht mehr Zeit für die Erhaltung der Si-cherheit zur Verfügung.“

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ATOS ist verantwortlich für das Systemdesign, die Prozessabwicklung und die biometrischen Kontrollsysteme. Gunnebo ist Spezialist für me-

chanische Schleusen. Das AIT prüft insbesondere auch unterschiedliche Pass-Lesegeräte und bringt sein Know-how im Bereich von Videotech-nologien ein. Dazu kommen die selbst entwickel-ten Algorithmen zum Einsatz. Beim Auslesen der Reisepassdaten werden neben der Geschwindig-keit vor allem auch Faktoren wie mögliche Mani-pulationen und die sichere Verschlüsselung der Daten evaluiert. Eine zweite Kamera dient zur Gesichtserkennung und zum Abgleich mit dem Passbild aus dem Rei-sepass, wobei dies von ATOS umgesetzt wurde. Es werden die verwendete Gesichtserkennung und ein weiteres kommerzielles System von ATOS und AIT evaluiert und auf das Einsatzum-feld optimiert. „Dass automatisierte Grenzkont-rollsysteme kommen werden, ist sicher“, so der Projektkoordinator Kriechbaum, „die Frage ist, wie sie gestaltet werden müssen, um eine rasche Akzeptanz zu finden.“ Automatisierte Systeme, wie beispielsweise der heute schon alltägliche Bankomat, benötigen immer eine gewisse Einge-wöhnungsphase. Als Zielgruppe für das automa-tisierte System sind vor allem Business- und Vielreisende anvisiert.

aitalSeuropäiScherSchrittmacherDie automatisierte Erfassung und Kontrolle von Einreisedaten ist auch der Eu ein wichtiges An-

reSearchServiceS

Besonders bei Überwachungsaufgaben in kritischen Infrastrukturen und industriellen Prozessen stellt eine zuverlässige Bildverarbeitung die Grundlage für Sicherheitsanwendungen der nächsten Generation dar. Völ-lig neue Konzepte, Architekturen und Algorithmen verbessern dabei die Erkennungsqualität von Videosystemen und reduzieren Fehlalarme. Die neuen, hochauflösenden Kameras ermöglichen neue Anwendungen, erfor-dern aber zugleich neuartige Hardware-Architekturen wie Multicore-Kon-zepte sowie neue Prozessoren. Hierfür sind auch neue Software-Architek-turen und Algorithmen essentiell. Die Herausforderungen umfassen: höhere Leistung, höhere Auflösung (bei exponentiell steigenden Daten-mengen), höhere Qualität bei Detektion und Tracking, komplexere Algo-rithmen für bessere Robustheit bei niedrigerer Fehlalarmrate sowie bes-sere Usability. Zudem müssen die Bildverarbeitungsalgorithmen auch bei schlechter Be-leuchtung sowohl in Innenräumen als auch im Freien effektiv sein. Das Sa-fety & Security Department verfügt über umfassende Expertise im Bereich der optischen 3D-Stereo-Vision, die als leistungsstarke Anwendung für die Zusammenführung verschiedener Sensordaten gilt. Die Forschungsergeb-nisse werden im Rahmen multimodaler Sensorsysteme bei autonomen Systemen zur Hindernis- und Spurerkennung sowie Navigation zur Anwen-dung kommen. Neue Konzepte, Architekturen und Algorithmen werden für modellbasierte Analysen von Videoinhalten für Sicherheitsanwendungen, für leistungs-starke Inhaltsanalysen zur Überprüfung von Druckwerken und mittels 3D Vision für autonome Systeme entwickelt. /// Fo

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Die automatisierte Erfassung und Kon-trolle von Einreise-daten ist auch der Eu ein wichtiges Anliegen.

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sind hierbei freilich sehr wertvoll. Bei „FastPass“ geht es ebenfalls darum, den Trend zur zunehmenden Mobilität mit den gestie-genen Sicherheitsanforderungen bestmöglich in Einklang zu bringen, jedoch werden hier solche Systeme Eu-weit auch für Straßen und häfen entwickelt. Die Fluggäste dürfen sich also künftig über eine schnellere Grenzabfertigung freuen, wobei zu-gleich die Sicherheit erhöht wird. ///

liegen. Erst Ende Februar hat die Europäische Kommission das „Smart Borders Package“ prä-sentiert, in dem ein Vorschlag für ein Entry-Exit-System enthalten ist, um die Einreise und Aus-reise von Reisenden aus Drittstaaten automatisiert erfassen zu können. Weiters soll ein „Registered Traveller Programm“ für Vielreisende aus Drittstaaten die Verwendung von eGates für diese Personengruppe ermögli-chen. Diese Entwicklungen sind für ein weiteres AIT-Projekt sehr wichtig, das erst heuer gestartet wurde und vier Jahre mit 27 europäischen Part-nern unter AIT-Führung laufen wird. Mit dem Eu-Projekt „FastPass“ soll ein Eu-weit harmonisier-tes, modulares System für automatisierte Grenzkontrollen geschaffen werden. Die Erfah-rungen aus dem „Future Border Control“-Projekt

Weitere Infos:Safety & Security Department, Michael Mürling,Tel.: +43 505 50-4126, E-Mail:[email protected], Web: www.ait.ac.at/safety_security

oBerStJohaNNriedl, BuN-DESMINISTERIuM FÜR INNERES, ÜBER DIE MöGLIChKEITEN uND VORTEILE EINER VOLLAuTOMA-TISChEN GRENZKONTROLLE IN FLuGhäFEN.

Herr Riedl, seit ein paar Monaten können Passagiere das erste vollautomatische Grenzkontrollsystem Österreichs am Flughafen Wien testen. Das neue System

wurde unter der Projektleitung des AIT entwickelt. Was erwartet sich das BM.I von diesem Prototypen?Die Entwicklung vollautomatischer Grenzkontrollsysteme zur unter-stützung der Grenzpolizei bei der Bewältigung steigender Passagier-ströme schreitet auf den europäischen Flughäfen stetig voran. Vom getesteten Prototyp erwartet sich das BM.I konkrete Erfahrungen darüber, was von einem solchen vollautomatischen Grenzkontroll-system erwartet werden kann, worin die Chancen, aber auch die Ri-siken dieser Technologie liegen.

Fluggäste möchten möglichst schnell die Grenzkontrolle passieren. Sie haben es immer eilig. Welche Sicherheitsaspekte dürfen nicht vergessen werden?Die Grenzkontrolle ist von ihrer Ausrichtung her grundsätzlich von der Sicherheitskontrolle getrennt zu betrachten. So findet eine Per-sonen und Gepäck umfassende Sicherheitskontrolle auch dann im-mer statt, wenn beispielsweise bei einem Intra-Schengen-Flug keine Grenzkontrolle erfolgt. Im Rahmen der Grenzkontrolle wird Seitens des BM.I insbesondere auch auf die Gründlichkeit der Grenzkontrolle größter Wert gelegt wird. Die Qualität und Sorgfalt, mit der die Grenzkontrollen durchgeführt werden, dürfen nicht zu Lasten einer erhöhten Kontrollgeschwindigkeit sinken.

Bei dem KIRAS-Forschungsprojekt „Future Border Control“ wurde erst einmal ein Prototyp entwickelt, um alle Faktoren wie Bedie-nerfreundlichkeit, Akzeptanz und Sicherheit zu testen. Was konnte das AIT mit seinem Know-how beitragen?Das AIT hat sich als kompetenter und verlässlicher Partner bewiesen.

Wann darf man mit der vollautomatischen Grenzkontrolle im Re-gelbetrieb rechnen?Seitens des BM.I gibt es derzeit grundsätzliche Überlegungen über die Möglichkeiten der Installation von automatisationsunterstützten Grenzkontrollgates für die Durchführung von Grenzkontrollen insbe-sondere am Flughafen Wien. Eine Prognose, wann mit der vollauto-matischen Grenzkontrolle im Regelbetrieb auf österreichischen Flughäfen in größerem umfang gerechnet werden kann, ist derzeit seriös nicht möglich. Sehr viele Faktoren bestimmen den Erfolg sol-cher umfassender Maßnahmen, eine Abstimmung auf Eu-Ebene in hinblick auf künftige mögliche europäische Entwicklungen ist darü-ber hinaus unabdingbar.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit dem AIT? Die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Vertretern von AIT funktio-niert rasch und unkompliziert, auf Kommunikation wurde von Beginn an großer Wert gelegt. Durch diesen direkten Kontakt war es in jeder Projektphase möglich, mit den Experten von AIT flexible Lösungen für spontan auftretende herausforderungen zu finden.

Wie bewerten Sie generell die Innovationsleistungen der anwen-dungsorientierten Forschungsorganisation AIT?Vom meinem Standpunkt aus erschließt sich mir natürlich nicht die gesamte Innovationsleistung, die tatsächlich hinter den erzielten Er-gebnissen steckt. Es gehen natürlich die Wünsche der Grenzkont-rollbeamten nicht immer hand in hand mit dem technisch Machba-ren. Für das BM.I war es aber spannend zu beobachten, wie sehr man sich seitens AIT erfolgreich bemühte, sich den operativen An-forderungen des BM.I zu stellen und diese umzusetzen. ///Fo

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Herr Brunner, Ihr Know-how-Mix als Absolvent der TU Graz sowie der FH Technikum Wien ist in der Industrie enorm begehrt. Warum haben Sie sich dennoch entschlossen, in die Forschung zu gehen?Eine Rolle in der Forschung zu übernehmen hat mich schon immer fasziniert. Mein besonderes Interesse lag und liegt in Fragen der Energiebe-reitstellung. Ich habe mich für die Forschung entschieden, da ich damit die Möglichkeit habe, die Energiezukunft in Österreich und in Europa an vorderster Front aktiv mitzugestalten.

Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile einer For-schungskarriere in einer außeruniversitären For-schungsstätte?Vor allem die Möglichkeit der sehr anwendungs- und industrienahen Forschung. Man bekommt Gelegenheit, System- und Technologieumbrüche aufzugreifen, neue Methoden zu entwickeln und am Beginn theoretische Ideen und Konzepte bis

zur Umsetzung in Produktlösungen – gemeinsam mit der Industrie – zu begleiten.

Welche Eigenschaften müssen junge Wissen-schaftlerInnen mitbringen, wenn sie sich um eine Forschungsstelle im AIT bewerben möchten? Welche Tipps würden Sie ihnen auf den Weg mit-geben?Eine wesentliche Basis stellt natürlich eine fun-dierte naturwissenschaftliche Ausbildung dar. Des Weiteren ist in den Forschungsaktivitäten des AIT neben der speziellen fachlichen Expertise ein Grundvermögen für das Verstehen komplexer Systeme notwendig. Als Forscher am AIT muss man auf jeden Fall eine große wissenschaftliche Neugierde mitbringen und die Bereitschaft ha-ben, mit hohem Einsatz an nationalen und inter-nationalen Forschungsprojekten mitzuarbeiten und diese auch aktiv zu gestalten.

Neben Ihrer Forschertätigkeit sind Sie auch Lek-tor an der FH Technikum Wien – hat Ihr Tag mehr als 24 Stunden?Die Lehrtätigkeit ist für mich eine willkommene Möglichkeit, neue Erkenntnisse aus der For-schung in der Ausbildung weiterzugeben und diese auch mit dem akademischen Nachwuchs zu diskutieren. Dies stellt eine große Bereicherung für meinen Alltag dar und wiegt den zusätzlichen Zeitbedarf auf. Außerdem besteht für mich und die anderen KollegInnen am AIT mit Lehrtätigkei-ten die Möglichkeit, an den Universitäten und Fachhochschulen frühzeitig in Kontakt mit poten-ziellen künftigen Diplomanden oder auch Kolle-gen zu kommen.

Welche Stärken hat das AIT Austrian Institute of Technology Ihrer Meinung nach gegenüber ande-ren vergleichbaren Einrichtungen?Ein großer Vorteil ist die Kontinuität in der For-schung, durch eine jeweils vierjährige strategi-

KARRIEREWEGE BEIM AIT/// Tomorrow Today sprach mit Helfried Brunner, Senior Engineer und „Thematic

Coordinator Smart Grids“ im AIT Energy Department, was für ihn den Reiz einer

Forscherkarriere in der außeruniversitären Forschung ausmacht. ///

HelfriedBrunner, Senior Engineer im AIT

Energy Department

AiT-BerufsBild„seniorengineer“

Senior Engineers unterstützen die Geschäftsfeldleitung in der strategischen Entwicklung und Positionierung des Geschäftsfeldes. Die Entwicklung und Lei-tung großer, komplexer, strategisch wichtiger Projekte gehört ebenso zu den Aufgaben wie die Publikations- und Patenttätigkeit, die Entwicklung von Ver-wertungskonzepten sowie die Anleitung von Junior Engineers bzw. Junior Ex-pert Advisors. Die erfolgreiche Tätigkeit beruht dabei insbesondere auf einem systemischen Verständnis der technologischen Möglichkeiten, der KundInnen-bedürfnisse und der Marktsituation. Entsprechend der fachlich-strategischen Ausrichtung stehen spezifische Weiterbildungsangebote zur Verfügung. Bei hoher Führungskompetenz besteht die Möglichkeit, als Thematic Coordinator zusätzliche Managementaufgaben zu übernehmen.

VorAusseTzungen

● abgeschlossenesMaster-studiumoderäquivalent● mehrjährigeBerufserfahrunginforschungundentwicklung● tiefgehendeswissenschaftlich/technischesWissenimfachgebiet,gepaartmithohemsystemverständnis

● ausgeprägteKenntnisdesMarktesundderKundinnenbedürfnisse● netzwerkfähigkeitnach„innenundaußen“undumsetzungskompetenz● strategischesundwirtschaftlichesdenkenundHandeln Foto

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den zu unterstützen, um die derzeit herrschende Unsicherheit im Bereich der zukünftigen Netzpla-nung und des Netzbetriebs zu verkleinern. Die zen-trale Frage ist, wann und wo welche Smart Grid-Ansätze jeweils am sinnvollsten sind. Dies gestaltet sich als herausfordernd, da die internati-onalen Netze unterschiedliche Charakteristika auf-weisen und auch die klimatischen und gesell-schaftlichen Unterschiede eine Rolle spielen. Das heißt, es wird nicht eine einzelne Smart Grid-Lö-sung geben, sondern ein Portfolio an unterschied-lichen Lösungen und Technologien.

Lässt sich die bestehende Energie-Infrastruktur überhaupt in moderne Smart Grids transformieren?Sicher nicht überall. Wenn die Energie-Infrastruk-tur an ihre physikalischen Grenzen stößt, kann man auch mit smarten Ansätzen nichts mehr aus-richten. Es ist jedoch zu erwarten, dass in einem signifikanten Anteil der bestehenden europäischen Infrastruktur durch intelligente Maßnahmen erwei-terte Reserven nutzbar gemacht werden können. Methoden zu entwickeln, um relativ einfach zu identifizieren wo welche Smart Grid Ansätze am besten geeignet sind, ist derzeit einer der Schwer-punkte in der Smart Grid Forschung am AIT.

Der Blick in die Glaskugel: Wie wird die globale Energieversorgung 2025 aussehen? In Europa wird auf jeden Fall ein wesentlicher Schritt in Richtung Energiewende getan sein und erneuerbare Energieträger werden eine wesent-liche Säule der Energieversorgung darstellen. In der globalen Energieversorgung wird sich durch den steigenden Energiebedarf in Schwellenlän-dern wahrscheinlich bis 2025 keine signifikante Änderung ergeben. Es wird sich weiters der globale Trend einer deut-lichen Steigerung des Anteils der Elektrizität am Endenergieverbrauch fortsetzen. Einerseits durch die zunehmende Elektrifizierung in Ländern wie Indien und China und andererseits durch effizien-tere Technologien wie etwa Wärmepumpen oder Lüftungssysteme, die in der Regel von elektrischer Energie stärker abhängig sind. ///

sche Ausrichtung der Forschungsthemen und eine damit begleitete Sicherung der Finanzierung. Eine wesentliche Stärke sind die MitarbeiterInnen des AIT, die mit unterschiedlichem fachlichem Hintergrund gemeinsam einen sehr interdiszipli-nären Ansatz in den einzelnen Forschungsfeldern in Kerninfrastrukturthemen pflegen.

Als thematischer Koordinator für Smart Grids sind Sie in zahlreiche nationale und internationale Netzwerke eingebunden. Inwiefern profitiert das AIT von derartigen internationalen Kontakten?Eine Einbindung in nationale und internationale Netzwerke in einer führenden Rolle ist nur mög-lich, wenn man sich ein Renommee in der For-schungslandschaft erarbeitet hat. Durch diese Aktivitäten ist es einerseits möglich, nationale Forschungsleistung international zu diskutieren und zu positionieren und damit die österreichi-sche Forschung und Industrie zu stärken. Ande-rerseits ist es möglich, internationale Trends leichter frühzeitig zu erkennen und auch nach Österreich zu tragen. Diese Aktivitäten bieten die Möglichkeit, sich als internationaler Partner zu positionieren. Dies ist wichtig, da europäische und internationale Forschungsprojekte ein we-sentliches strategisches aber auch wirtschaftli-ches Standbein für das AIT darstellen.

Besonders in der Smart-Grid-Forschung kann das AIT auf eine europaweit führende Rolle ver-weisen. Warum ist das AIT-Know-how auf diesem Gebiet international so begehrt?Durch die strategische Fokussierung und eine ausgezeichnete nationale Projekt- und Förder-landschaft sowie unserer exzellenten For-schungsinfrastruktur ist es uns gelungen – vor allem im Bereich Smart Grid – internationale Sichtbarkeit zu erlangen. Des Weiteren sind wir seit vielen Jahren Partner in großen europäi-schen Forschungsprojekten und Netzwerken. Eine wesentliche Rolle spielt dabei, dass erste Lösungen bereits im echten Netz im Testbetrieb sind und wir somit neben unseren Kompetenzen im Bereich von Simulationen auch praktische Umsetzungserfahrungen vorweisen können.

Intelligente Stromnetze stehen national wie inter-national ganz oben auf der Agenda. Welche Vor-aussetzungen müssen geschaffen werden, um diese flächendeckend einsetzen zu können?Aus Sicht der Forschung ist es notwendig, die Netzbetreiber aber auch die Industrie mit Metho-Fo

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Weitere Infos:Elvira Welzig, strategi-sche Personalentwick-lung, Tel.: +43 505 50-4008, E-Mail: [email protected], Web: www.ait.ac.at

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INNOVATIONSKALENDER07. 05.: SENIOR eDAYDie modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT)sind der Motor für Wachstum und Beschäftigung. Die IKT-Einsatz- undNutzungsmöglichkeiten haben alle Geschäftsbereiche revolutioniertund auch das Privatleben durchdrungen. Da die IKT sich rasch ent -wickeln, werden eSkills immer wichtiger und müssen ständig auf denneuesten Stand gebracht werden. Hinzu kommt, dass die Entwicklungdes elektronischen Geschäftsverkehrs zu einer gesteigerten Nachfragenach kreativen Personen mit einem soliden konzeptionellen IKT-Know-how führt. Veranstaltungsort: Kurhaus, Hall in TirolInfos: www.ait.ac.at/safety_security

13. – 15. 05.: IE EXPO 2013 Mit über 24.000 Fachbesuchern und 753 Ausstellern im Jahre 2012 istIE EXPO die größte und wichtigeste Umweltmesse für Wasserwirt-schaft, Abwasserreinigung, Recycling, Abfallverwertung sowie ener-giesparende Technologien in Asien. AIT wird vom Energy und Healt &Environment Department vertreten. Veranstaltungsort: ShanghaiInfos: www.ie-expo.com

13. – 16. 05.: SMART GRIDS WEEKDie „Smart Grids Week – Salzburg 2013“ soll entscheidend dazu beitra-gen, den in Österreich erfolgreich begonnenen Prozess der Weiterent-wicklung der Elektrizitäts-Infrastrukturen zu stärken und die Anbin-dung an die internationalen Entwicklungen zu forcieren. Veranstaltungsort: SalzburgInfos: www.energiesystemederzukunft.at/results.html/id7097

14. 05.: IT-KOLLOQUIUM „MACHINE TO MACHINE COMMUNICATION“Von hochkarätigen Referenten aus dem In- und Ausland wird das zu-kunftsweisende Fachthema „Machine to Machine Communication“ ei-nem Auditorium von mehr als 150 Personen präsentiert. Anmeldungensind über den Veranstaltungskalender des OVE möglich. Veranstaltungsort: ÖIAV-Festsaal, WienInfos: www.ait.ac.at/safety_security

14. – 16. 05.: SNEC PV POWER EXPO 2013Die SNEC PV Power Expo in Shanghai ist eine internationale Ausstel-lung und Konferenz für Photovoltaik und findet in Shanghai statt. Siegehört zu den größten Veranstaltungen für die Photovoltaikbranche inAsien. Zahlreiche nationale und internationale Unternehmen präsen-tieren auf der SNEC in Shanghai ihre neusten Trends und Lösungen fürden Photovoltaiksektor. Veranstaltungsort: ShanghaiInfos: www.snec.org.cn/default.aspx?lang=en

16. 05.: JUNIOR eDAY WESTAnalog zum Senior eDay am 7. Mai in im Tiroler Hall sollen diesmal denJugendlichen die IKT-Einsatz- und Nutzungsmöglichkeiten aufgezeigtwerden. Veranstaltungsort: InnsbruckInfos: www.ait.ac.at/safety_security

16. 05.: AUSTRIAN M2M & MOBILE PAYMENT FORUMDas Internet der Dinge gilt als eines der spannendsten und wird baldaus vielen Branchen nicht mehr wegzudenken sein. Neben einem vi-sionären Ausblick soll der aktuelle Stand des M2M Business kritischdurchleuchtet werden. Einen Schwerpunkt bildet dabei Mobile Paymentals eine der aktuellsten und aufregendsten M2M Anwendungen. DasAIT Austrian Institute of Technology ist Partner des Forums. Veranstaltungsort: Tech Gate Vienna, WienInfos: www.ait.ac.at/safety_security

22. – 24. 05.: CEDEM13Die internationale „Conference for e-Democracy and Open Government2013“ beschäftigt sich mit Themen wie z. B. e-Demokratie, e-Partizi-pation, Open Government, Open Access, e-Policies und Social Media.Personen aus Wirtschaft, Forschung, Lehre und der öffentlichen Ver-waltung sind eingeladen, teilzunehmen sowie Beiträge (Papers) einzu-reichen. Papers unterlaufen den Peer-review Prozess und werden imKonferenzband veröffentlicht. Veranstaltungsort: Donau-Universität, KremsInfos: www.donau-uni.ac.at

23. – 24. 5.: eHEALTH 2013 – „BIG DATA – eHEALTH VON DER DATEN-ANALYSE BIS ZUM WISSENSMANAGEMENT“eHealth2013, die führende wissenschaftliche Tagung für digitale Medizinin Österreich, findet dieses Jahr erstmalig im Rahmen des eHealth Sum-mit Austria (www.ehealthsummit.at) statt. Ziel des eHealth Summit Austria ist es, durch die Einbindung aller Akteure im Gesundheitswesen– Forschung, Krankenhäuser, Politik und Industrie – eine nachhaltigeVernetzung der eHealth Community zu erreichen. Veranstaltungsort: Tagungszentrum Schönbrunn, WienInfos: www.eHealth2013.at

27. 5.: POLITIK UND VERWALTUNG IN ÖSTERREICH Das AIT Foresight & Policy Development Department veranstaltet ge-meinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Politik und Verwal-tung und dem Französischen Kulturinstitut eine Konferenz zum ThemaPolitik und Verwaltung in Österreich. Veranstaltungsort: Französisches Kulturinstitut, WienInfos: www.ait.ac.at/f_pd

13. 06.: 3. IT-SICHERHEITSTAG FÜR SMART GRIDS Das „intelligente Energienetz“ (Smart Grid) benötigt eine IKT-Struktur,die als sogenannte kritische Infrastruktur angemessen gesichert seinmuss, um die Zuverlässigkeit der technischen Prozesse für die Steue-rung und Administration sicherzustellen. TeleTrusT richtet den 3. IT-Sicherheitstag für Smart Grids aus. ExpertInnen verschiedener Unter-nehmen stellen dabei den aktuellen Entwicklungsstand rund um dieThemen Standards und Normen, Leitstellen und Elektromobilität mitFokus auf IT-Sicherheit vor. Veranstaltungsort: Thomas-Dehler-Haus, BerlinInfos: www.teletrust.de/veranstaltungen/smart-grid/2013

19. – 21. 06.: INTERSOLAR EUROPE 2013 Die Messe Intersolar München ist eine internationale Fachmesse undKongress für Solartechnik. Rund 2.200 Aussteller, darunter die weltweitwichtigsten Hersteller, Zulieferer, Handels- und Dienstleistungsunter-nehmen präsentieren auf der Intersolar Messe München auf rund165.000 m² Ausstellungsfläche die neusten Produkte und Dienstleis-tungen in den Bereichen Photovoltaik, PV Produktionstechnik und So-larthermie und stellen ihre neuesten Entwicklungen und technischenInnovationen vor. Ein umfangreiches Konferenzprogramm ergänzt dasAusstellerangebot der Intersolar München Messe. Veranstaltungsort: MünchenInfos: www.intersolar.de

19. – 21. 06.: IST 2013 – 4TH INTERNATIONAL CONFERENCE ON SUSTAINABILITY TRANSITIONS F&PD organisiert gemeinsam mit dem Copernicus Institute of Sustain-able Development and Innovation Utrecht eine Session zu “Technologi-cal Innovation Systems 2.0 – next steps in conceptual developments ofthe TIS framework”. Veranstaltungsort: ZürichInfos: www.ist13.ch/index_EN

34 ➜ VERANSTALTUNGEN

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 310.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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AIT TOP JOURNAL PAPERS

➜ SCIENTIFIC PAPER 35

T. Weber, S. Wassertheurer, M. F. O'Rourke, A. Haiden, R. Zweiker, M.Rammer, B. Hametner, B. Eber: „PULSATILE HEMODYNAMICS IN PATIENTS WITH EXERTIONALDYSPNEA – POTENTIALLY OF VALUE IN THE DIAGNOSTIC EVALUA-TION OF SUSPECTED HEART FAILURE WITH PRESERVED EJECTIONFRACTION“J Am Coll Cardiol. 2013;():. doi:10.1016/j.jacc.2013.02.013

Der wissenschaftliche Beitrag, derim „JACC – Journal of the Ameri-can College of Cardiology“ (mit ei-nem Impactfactor von 14,1 an derWeltspitze der Kardiologie-Jour-nale) publiziert wurde, beschreibtund validiert erstmals eine Erwei-terung der Echokardiographie-Un-tersuchung um die Pulswellen-analyse, welche eine Verbesse-rung der Diagnose um bis zu 30Prozent im Vergleich zu den Gui-delines ermöglicht. Die Methodewurde an über 300 Patienten an-gewendet und durch Katheterun-

tersuchungen überprüft. Hintergrund dieser Arbeit: Im Rahmen derDiagnose eines möglichen diastolischen Herzfehlers („steifes Herz“)ist die Katheteruntersuchung der Goldstandard. Diese Methode ist je-doch aufwendig, teuer und für die PatientInnen sehr belastend. Ins-besondere gilt dies für PatientInnen, welche dann doch keinen Herz-fehler haben. Um dies zu vermeiden, wird die Herz-Ultraschall-Un-tersuchung (Echokardiographie) als nicht invasive Methode in derErstabklärung – entsprechend internationaler Guidelines – einge-setzt. Siegfried Wassertheurer, einer der Autoren, ist Senior Scientistim AIT Health & Environment Department. Link zum Abstract:http://content.onlinejacc.org/article.aspx?articleid=1662646

J. Hoekman, T. Scherngell, K. Frenken, R. Tijssen:„ACQUISITION OF EUROPEAN RESEARCH FUNDS AND ITS EFFECTON INTERNATIONAL SCIENTIFIC COLLABORATION“Journal of Economic Geography, 2012, 12, 5, 1-30.

In dem Paper geht es um Effekte der europäischen Rahmenprogram-me (RPs) für Forschung und Entwicklung auf transnationale Koope-rationen in der Wissenschaft. Die RPs sind das zentralste Instrumentder EU um transnationale Kooperation in der Forschung zu stimulie-ren. Zielsetzung in dem Papier war es, zu untersuchen, ob die Förde-rung von transnationalen Forschungsprojekten in RPs einen stati-stisch signifikanten Einfluss auf nachfolgende wissenschaftliche Ko-

operationen in Form von internationalenCo-Publikationen hat. Die Fragestellungwurde mithilfe von Methoden der räum-lichen Interaktionsmodellierung auf re-gionaler Ebene in den EU-27-Ländernuntersucht. Die Ergebnisse zeigen, dassdie RPs für Regionspaare, die wissen-schaftlich rückständiger sind, den größ-ten Effekt in Form von nachfolgenden in-ternationalen Co-Publikationen aufwei-sen; das heißt, dass Regionspaare, dievorher wenig miteinander publiziert ha-ben, nach Förderung durch die RPs sta-tistisch gesehen mehr als davor undnachhaltig publizieren. Vor diesem Hin-

tergrund kann angenommen werden, dass die RPs mit der EU-Kohä-sionspolitik korrespondieren und nicht einen „picking the winners“-Effekt aufweisen.Thomas Scherngell, einer der Autoren, forscht am AIT Austrian Insti-tute of Technology als Senior Scientist im Foresight & Policy Develop-ment Departments.

D. Bruckner, C. Picus, R. Velik, W. Herzner, G. Zucker::„HIERARCHICAL SEMANTIC PROCESSING ARCHITECTURE FORSMART SENSORS IN SURVEILLANCE NETWORKS“IEEE Transactions on Industrial Informatics, 8 (2012), 2; S. 291 – 301.

Das Paper beschreibt ein Forschungs -detail – konkret eine neunschichtigeSys temarchitektur inklusive Hard- undSoftware – das im Rahmen des EU-Pro-jekts „SENSE“ entwickelt wurde. Es istBestandteil einer Entwicklung zum Mo-nitoring sicherheitskritischer Areale (z.B. Flughäfen) mittels stationärer Sen-sorknoten. Im Projekt besaß jeder Sen-sor eine Kamera und ein Mikrophon-Ar-ray. Ziel war, durch die Verknüpfung derBeobachtungsdaten aller Sensoren, un-gewöhnliche Situationen umfassenderzu erkennen, als es mit einzelnen Sen-soren möglich wäre. Dabei sollten auch

die einzelnen Sensoren ihre Nachbarn durch Korrelation der Beob-achtungen erkennen, ohne genau kalibriert worden zu sein. WolfgangHerzner, einer der Autoren und Entwickler dieser Architektur, ist Senior Engineer im AIT Safety & Security Department.

Tomorrow Today ist ein Magazin, das in Form einer Medienkooperation mit dem AIT Austrian Institute of Technology umgesetzt wird. Die redaktionelle Verantwortung liegt bei Austria Innovativ.

/// Ab sofort präsentiert Ihnen Tomorrow Today in jeder Ausgabe wissenschaftliche

AIT-Paper, die kürzlich in Impact-starken, renommierten internationalen

Journalen publiziert wurden. ///

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 310.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Wenn es um bahnbrechende Innovationen geht, ist das AIT Austrian Institute of Technology der richtige Partner für Ihr Unternehmen: Denn bei uns arbeiten schon heute die kompetentesten Köpfe Europas an den Tools und Technologien von morgen, um die Lösungen der Zukunft realisieren zu können.

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 310.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de