therapeutische patientenschulung und selbstmanagement · es ist meine tiefe, in täglicher praxis...
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Universität Zürich
Institut für Hausarztmedizin
Therapeutische Patientenschulung und Selbstmanagement:
Ein Leitfaden für das Projekt Leben mit einer Langzeiterkrankung „LEILA“ der
städtischen Gesundheitsdienste der Stadt Zürich
C. Steurer-Stey
PD Dr.med. Claudia Steurer-Stey
Leiterin Chronic Care
Institut für Hausarztmedizin
Universität Zürich
Sonneggstrasse 6
CH-8091 Zürich
Sekretariat ++41 (0)44 255 98 55
Telefax ++41 (0)44 255 45 67
1
Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................... 2
Vorwort ....................................................................................................................... 3
Einleitung.................................................................................................................... 5
Definition Selbstmanagement..................................................................................... 7
Komponenten der Selbstmangementschulung ......................................................... 11
Die drei Ebenen erfolgreicher Selbstmanagementschulung..................................... 14
Fähigkeitsprofil geschulter Patienten........................................................................ 15
Allgemeine Massnahmen zur Implementierung therapeutischer Patientenschulung 16
Fähigkeitsprofil für Fachpersonen in therapeutischer Patienten Schulung ............... 18
Zu erwartende Barrieren........................................................................................... 19
Selbstmanagementschulung bei Asthma ................................................................. 20
Selbstmanagementschulung bei COPD ................................................................... 24
Literatur .................................................................................................................... 28
Abbildung 1 Das Chronic Care Model ...................................................................... 30
Abbildung 2 Selbstmanagement Grundhaltung ........................................................ 31
Abbildung 3 Selbstmanagement Wissen .................................................................. 32
Abbildung 4 Selbstmanagement Fertigkeiten ........................................................... 33
Appendix 1................................................................................................................ 34
Übersicht Inhalte Selbstmanagement Schulung bei Asthma und COPD:................. 34
Appendix 2................................................................................................................ 36
Beispiel Schulungsprogramm für Patienten mit Asthma........................................... 36
Appendix 3................................................................................................................ 37
Beispiel Schulungsprogramm „Besser leben mit COPD“.......................................... 37
Appendix 4: Beispiel Train the Trainer Programm Asthma....................................... 39
2
Vorwort Chronische Krankheiten stellen in Folge der demographischen Entwicklung ein
wichtiges Gesundheitsproblem dar. Das Entwickeln und Implementieren adäquater
Wege im Management chronischer Erkrankungen ist dringend nötig um effizienter mit
der wachsenden Anzahl Betroffener und den eskalierenden Kosten umgehen zu
können.
Chronische Erkrankungen erfordern auf Seite der Patienten grosse
Eigenverantwortung und bedingen aus verschiedenen Gründen das aktive Mitwirken
der Patienten und ihrer Familien im Rahmen einer bestmöglichen
Krankheitsbewältigung. Aktives Mitwirken setzt differenziertes Wissen über die
Krankheit und ihre Behandlung genau so voraus, wie die Bereitschaft, die
krankheitsbedingten Einschränkungen zu akzeptieren und gewisse Verhaltensmuster
zu ändern. Erst durch diese Vorbedingungen wird ein eigenverantwortliches
Krankheits-Management, ein Selbstmanagement ermöglicht. Der
Selbstmanagement-Ansatz und die Etablierung von Selbstmanagement und
Empowerment sind zentrale Elemente der therapeutischen Patientenschulung.
Dieser Ansatz erfordert eine Partnerschaft zwischen Patient und Fachperson und
kann nur realisiert werden wenn in der Ausbildung und Weiterbildung von Ärzten und
medizinischem Fachpersonal dem Management von chronischen Erkrankungen und
den dazu notwendigen spezifischen Fähigkeiten, wie der therapeutischen
Patientenschulung, mehr Aufmerksamkeit und Nachdruck verliehen wird. Auch
bedarf es der Schaffung einer Atmosphäre an Spitälern, Schulen, Aus- und
Weiterbildungsstätten sowie bei den Versicherern und innerhalb des
Gesundheitssystems, die ein möglichst effizientes Management chronischer
Erkrankungen realisieren lassen.
Die Unterstützung des Selbstmanagements ist ein wichtiges Element im Chronic
Care Modell, das folgende Elemente für eine effiziente, hochwertige Versorgung
chronisch Kranker definiert: 1. Die Gesellschaft, 2. die Unterstützung des
Selbstmanagement der Patienten, 3. evidenzbasierte Informationen zur
Unterstützung klinischer Entscheidungen, 4. strukturierte Arbeitsabläufe, um die
tägliche Patientenversorgung zu erleichtern, 5. klinische Informationssysteme und 6.
das Gemeinwesen.
3
Es ist meine tiefe, in täglicher Praxis gewonnene Überzeugung, dass
Selbstmanagementschulung von entscheidender Bedeutung im Umgang mit
chronischen Erkrankungen und von grossen Nutzen für den Grossteil der betroffenen
Patienten ist, aber auch, dass medizinische Fachpersonen eine ethische
Verpflichtung haben Patienten die notwendige Fähigkeiten, inklusive denen eine
Erkrankung eigenverantwortlich managen zu können, zu vermitteln.
Ich hoffe, dass dieser Leitfaden, der als Grundlage der „LEILA“ Beratungen dienen
soll einen Beitrag und Anregung für die Umsetzung einer wertvollen Betreuung
chronisch kranker Patienten liefert.
Zürich im März 2010
Claudia Steurer-Stey
4
Einleitung In den nächsten 50 Jahren wird die Anzahl der über 60ig jährigen um das Dreifache
ansteigen und damit auch die Rate chronischer Erkrankungen. Schon jetzt werden
mehr als 70% der Gesundheitskosten in Europa und Amerika für die Behandlung
chronisch Kranker ausgegeben. Ein damit assoziiertes Problem der Medizin ist die
Erhaltung der Qualität der medizinischen Betreuung trotz beschränkter finanzieller
Ressourcen. Beispiele so genannter „Hochkosten- Diagnosen“ sind vor allem
chronische Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Diabetes, Hypertonie und chronische
Lungenerkrankungen wie das Asthma und die chronisch obstruktive
Lungenerkrankung (COPD). Vor allem Notfallkonsultationen und häufige
Rehospitalisationen sind mit hohen Kosten verbunden und widerspiegeln Qualitäts-
und Managementprobleme im Umgang mit chronischen Erkrankungen (1).
Die Herausforderung und Aufgabe für das Gesundheitswesen besteht darin neue
Wege in der Betreuung von Patienten mit chronischen Erkrankungen zu beschreiten.
Ein Schritt au diesem Weg, dessen Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist, ist die
therapeutische Patientenschulung im Sinne einer Befähigung zu besserem
Selbstmanagement.
Der Begriff „Patientenschulung“ besitzt eine über zwanzigjährige Tradition. Sie wird
als Massnahme definiert, die Patienten unterstützt ihr Verhalten so zu verändern,
dass es die Gesundheit fördert, bzw. den Umgang mit der chronischen Erkrankung
im Alltag erleichtert und verbessert (2). Leider wird unter dem Begriff
Patientenschulung unterschiedliches verstanden und angeboten. Daher ist es
notwendig zwischen traditioneller/konventioneller Patientenschulung und auf Evidenz
basierter therapeutischer Selbstmanagemenschulung zu unterscheiden.
Unter therapeutischer Patientenschulung versteht man den Einsatz von
wissenschaftlich überprüften Schulungsprogrammen, die sich durch ein strukturiertes
Vorgehen und Massnahmen auszeichnen, die chronisch Kranke in die Lage
versetzen, ihre Krankheit und damit verbundene Belastungen eigenständiger und
eigenverantwortlicher zu bewältigen und zu managen. Therapeutische
Patientenschulung bedeutet also nicht einfache Wissensvermittlung, sondern ist ein
Prozess in dem es vor allem um das auf die Einzelperson abgestimmte Aneignen
von Fähigkeiten geht, welche Selbstkontrolle und Selbstmanagement im Rahmen
einer chronischen Erkrankung ermöglichen (2-6). Günstige Effekte therapeutischer
5
Patientenschulung auf wichtige Endpunkte chronischer Erkrankungen
(Notfallaufnahmen, Hospitalisationen und Rehospitalisationen, Verminderung von
Langzeitkomplikationen, Lebensqualität, Patientenzufriedenheit) und die Kosten sind
nachgewiesen und lassen sich auch für die hier im Zentrum stehenden Krankheiten
Asthma bronchiale und COPD belegen (1,15-20).
So konnte in einem Cochrane Review ("Selbstmanagementschulung und
regelmässige hausärztliche Kontrolle für erwachsene Asthmapatienten"), an hand
einer Analyse von 36 randomisierten Studien gezeigt werden, dass im Gegensatz
zur üblichen Betreuung die Hospitalisationsraten und Notfallkonsultationen signifikant
reduziert wurden. Zusätzlich wurden Arbeitsausfälle und Schulabsenzen verringert
und die Lebensqualität verbessert (16). Auch für die Schweiz existieren Daten.
Durch Selbstmanagement- Schulung konnten pro Patient 2.5 Hospitalisationstage
und 2.8 Notfallkonsulationen verhindert werden. Ein Einsparungspotential von 5.000.-
CHF pro Patient und Jahr wurde errechnet (17). Eine systematische Übersichtsarbeit
von 32 Studien (20 RCT, 5 kontrollierte klinische Studien, 7 vorher/ nachher Studien)
untersuchte den Effekt von Selbstmanagementunterstützung, Entscheidungshilfen,
klinischen Informationssystemen und Organisation des Versorgungssystems bei
COPD (18). Alle Studien bis auf vier Studien beinhalteten Selbstmanagement als
zentrales Element. Es zeigte sich eine signifikante Verbesserung der
Notfallkonsultationen, der Hospitalisationsrate und eine Verkürzung der
Hospitalisationsdauer. Das relative Risiko für ungeplante und Notfallkonsultationen
sank um 48%. Für Hospitalisationen konnte das relative Risiko um 22% gesenkt
werden. Die Hospitalisationsdauer wurde im mittel um -2.5 Tage verkürzt (-3.40 bis -
1.61).
6
Definition Selbstmanagement Bis heute gibt es keine universell akzeptierte Definition von Selbstmanagement. Auch
wenn im Allgemeinen ein ähnliches Phänomen beschrieben werden soll, weisen die
Begriffe Selbstmanagement, Empowerment und Selbstfürsorge doch abweichende
Spezifikationen in Bezug auf Eigenschaften, Rollen und Verantwortungen auf,
sowohl bei Menschen mit chronischen Erkrankungen als auch bei
Gesundheitsdienstleistenden.
Lorig (3) definierte Selbstmanagement als Lernen und Praktizieren von Fertigkeiten,
die nötig sind, um ein aktives und emotional zufrieden stellendes Leben angesichts
der chronischen Erkrankung weiter zu führen. Sie betont weiter, dass
Selbstmanagement keine Alternative zur medizinischen Betreuung darstellt. Vielmehr
zielt Selbstmanagement darauf ab, “dem Teilnehmer dabei zu helfen, ein aktiver
Partner und kein feindliches Gegenüber der Gesundheitsdienstleistenden zu
werden".
Der „Expert Patient Approach“ (National Health Service, UK, 2001
www.expertpatients.nhs.uk ) verwendet den Begriff Selbstmanagement als Verweis
auf "jedes formalisierte Patientenschulungsprogramm, das darauf abzielt, den
Patienten mit den Informationen und Fertigkeiten auszustatten, die notwendig sind,
um seinen Zustand innerhalb der Parameter des medizinischen Regelwerks zu
managen. Weiterhin basieren diese Programme auf der Entwicklung von
Selbstvertrauen und Motivation des Patienten zur Nutzung der eigenen
Fertigkeiten,der Informationen und professionellen Dienste, um eine effektive
Kontrolle über das Leben mit einer chronischen Erkrankung zu erhalten“.
Selbstmanagement beschreibt die Bereiche der täglichen Verhaltensweisen, die
Patienten ausüben, um mit ihrer chronischen Erkrankung umzugehen.
Selbstmanagement als alltägliche Aufgaben die eine Einzelperson erfüllen muss, um
die Auswirkung der Krankheit auf den Gesundheitszustand zu kontrollieren oder zu
reduzieren. Die Strategien werden in Kooperation und unter der Führung des Arztes
umgesetzt. Nach Barlow bezieht sich Selbstmanagement auf die Fähigkeit des
Einzelnen, mit Symptomen, Behandlung, physikalischen und psychosozialen
Konsequenzen und Änderungen im Lebensstil umgehen zu können,die mit einer
chronischen Erkrankung einhergehen. Wirksames Selbstmanagement umfasst die
Fähigkeit, den eigenen Zustand zu überwachen und die kognitiven,
verhaltenstechnischen und emotionalen Reaktionen, die für die Aufrechterhaltung
7
einer zufrieden stellenden Lebensqualität nötig sind, zu bewirken. Somit wird ein
dynamischer und kontinuierlicher Prozess der Selbstregulierung aufgebaut (2).
Definition für “LEILA”
Die Definition, adaptiert für LEILA, könnte wie folgt lauten:
Selbstmanagement bezieht sich auf die Aufgaben, die ein Einzelner unternehmen
muss, um gut mit einer oder mit mehreren chronischen Erkrankungen leben zu
können. Zu diesen Aufgaben gehört das Erlangen von Zuversicht im Umgang mit
dem medizinischen Management,Rollenmanagement und dem emotionalen
Management.
Diese Definition vergegenwärtigt Selbstmanagement als Verhaltensweise, die
unterstützt werden soll, berücksichtigt aber die Idee des „Selbstvertrauens und der
Zuversicht“ und bezieht das medizinische Management (ein primäres Anliegen der
Gesundheitsdienstleister) sowie das Rollen- und emotionale Management durch den
Einzelnen mit ein. Sie bietet grössere Klarheit dahingehend, dass sich die Definition
auf die Person mit der chronischen Krankheit konzentriert und spezifiziert, was
Gesundheitsdienstleistende tun können, um das Selbstmanagement zu unterstützen.
Ein weiterer Faktor der dafür spricht, diese Definition von Selbstmanagement zu
verwenden ist, dass es mit dem Konzept der “Selbstmanagementunterstützung”
deckungsgleich ist, das in das Chronic Care Model (7) eingebunden ist.
„Selbstmanagementunterstützung wird darin als die systematische Bereitstellung von
Schulung und unterstützenden Interventionen durch Gesundheitspersonal definiert
zur Steigerung der Fertigkeiten und der Zuversicht des Patienten für den Umgang mit
seinen Gesundheitsproblemen, inklusive regelmässiger Bewertungen von Fortschritt
und Problemen, Zielsetzung und Unterstützung bei der Problemlösung."Das Modell
involviert zwei sich überlappende Bereiche, die Gemeinschaft und das
Gesundheitssystem, wobei die Selbstmanagementunterstützung als einer der vier
wesentlichen Bausteine innerhalb des Gesundheitssystems gilt.
Letztendlich postuliert das Modell, dass “informierte, aktivierte Patienten“ und ein
„vorbereitetes, proaktives Betreuerteam verbesserte klinische Ergebnisse erzielen.
(Abb.1)
Therapeutische Patientenschulung hat das Ziel Betroffene in ihren Fähigkeiten zum
Selbstmanagement, definiert als Prozess und klinisch wichtiger Endpunkt, zu
unterstützen (2-6).Dem Patienten soll Wissen vermittelt, aber auch ein neues
8
Bewältigungsverhalten ermöglicht werden. Durch diesen Prozess sollen die
Betroffenen in die Lage versetzt werden, sich aktiv und ausdauernd an ihrem
Krankheitsmanagement zu beteiligen und mehr Eigenverantwortung in der
Krankheitsbewältigung zu übernehmen. Aus einem hinreichenden Wissenszuwachs
allein resultieren noch keine bedeutsamen Schulungseffekte, die zu einer
Verhaltensänderung führen, sondern das Krankheitsverhalten und die Adherence
verbessern sich durch strukturierte, auf verhaltens- lerntheoretisch abgestützte und
das Selbstmanagement fördernde Schulungsprogramme (8-10).
Ärzte und medizinisches Fachpersonal sind die Experten für die Erkrankung, der
Patient aber ist der Experte für sein Leben, seine Präferenzen und die Beeinflussung
seines Alltages durch die chronische Erkrankung. Patienten mit chronischen
Erkrankungen treffen Tag für Tag Entscheidungen zum „Selbstmanagement“ ihrer
Erkrankung. Diese Realität führt zu einem neuen Ansatz. Der chronisch Kranke
übernimmt in einem viel grösseren Ausmass als bisher eine aktive Rolle in seiner
Gesundheitsfürsorge, Arzt und Fachpersonal unterstützen ihn dabei.
Unter diesen Aspekten zielt Selbstmanagement-Schulung auf eine
Qualitätsverbesserung in der Versorgung von Patienten mit chronischen
Erkrankungen und auch auf eine Reduktion der Gesundheitskosten. Es ist eine
Schulung, die von Fachpersonen durchgeführt wird, die in der „Schulung von
Patienten“ ausgebildet sind. Ein Hauptaspekt ist es einen therapeutischen Effekt zu
erzielen wie bei anderen Interventionen (pharmakologische oder physikalische
Therapie). Der Erfolg eines Schulungsprogramms hängt von der Lernfähigkeit und
Motivation des Patienten ab. Auch ein primär nicht motivierter Patient kann aber oft
durch geeignete Massnahmen von einem geschulten „Patientencoach“ motiviert
werden und von einer strukturierten Schulung profitieren [6].
Um den Rahmen der “Konzepte mit Bezug zum Selbstmanagement” darzustellen gilt,
Selbstmanagement findet statt, wenn die Einzelperson an einer Behandlung oder an
einer bestimmten Art von Schulung teilnimmt, wie etwa einer interdisziplinären
Gruppenschulung basierend auf den Prinzipien der Erwachsenenbildung,
individualisierter Behandlung und der Fallmanagementtheorie.
Grundsätzlich ist die Schulung in Gruppen und individuell möglich.
Beide Formen haben Vor- und Nachteile. Die Ebene der Wissensvermittlung und
Erlernen von Fähigkeiten ist in einer Gruppe gut vermittelbar und gegenseitige
9
Motivation und ein „Wieder erkennen“, „ein Model/Vorbild haben“ ist häufig von
Vorteil. Eine Gruppengrösse von 6-8 Patienten ist eine gute Gruppengrösse.
Jeder Patient wird aber ein unterschiedliches Ausmass, einen anderen Schwerpunkt
in der Beratung benötigen, gerade was Fertigkeiten und Selbstwirksamkeit und auf
den Alltag bezogene Beratung und Problemlösung anbelangt. Dem wird durch die
individuelle Schulung Rechnung getragen (6).
10
Komponenten der Selbstmanagementschulung
A. Allgemeine Komponenten
Aufklärung:
Es soll spezifisches Krankheits- und Behandlungswissen vermittelt und ein
angemessenes Krankheitsmodell erläutert werden.
Aufbau einer angemessenen Einstellung zur Erkrankung und ihrer
Bewältigung:
Vermehrte Krankheits- und Behandlungseinsicht, Erhöhung der Selbstwirksamkeit
und Eigenverantwortlichkeit im Umgang mit der Krankheit, Verbesserung der
Therapiemotivation und Mitarbeit (Adherence).
Sensibilisierung der Körperwahrnehmung:
Frühzeitiges Erkennen von Warnsignalen, Vorboten, Überlastungsanzeichen und der
Verschlimmerung des Krankheitszustandes.
Vermittlung von Selbstmanagementkompetenzen:
Fertigkeiten bezüglich der Medikation (Entscheidungskompetenz bei der Applikation
und Dosierung von Medikamenten), Verbesserung der Einnahmetechnik und der
Anwendung von Hilfsmitteln
Massnahmen zur Anfallsprophylaxe und Sekundärprävention:
Vermeidung von spezifischen Auslösern, Verhalten in Krisensituationen.
Erwerb sozialer Kompetenzen und Mobilisierung sozialer Unterstützung:
Kommunikationsfähigkeit über die Erkrankung und ihre Auswirkungen, Artikulation
von Behandlungsbezogenen Befürchtungen und Bedürfnissen gegenüber dem Arzt
oder Fachpersonal, Einbeziehung der Angehörigen und Bezugspersonen.
11
B. Spezifische Komponenten
Selbstmanagement und Selbstregulation
Wichtige Elemente sind
1. Die Auseinandersetzung mit den Konsequenzen der Erkrankung für das
tägliche Leben der Patienten.
2. Die Gewichtung der Schwerpunkte auf Problemlösung,
Entscheidungsfindung und Patientenvertrauen
3. Das Bemühen um ein partnerschaftliches Verhältnis mit offener,
kontinuierlicher Kommunikation und Erfassen von Fehlannahmen, Ängsten
und Wünschen.
Selbstregulation:
Eine erfolgversprechende Schulung zeigt Patienten Wege zur Selbstregulation auf
(10-12). Unter Selbstregulation versteht man einen Prozess der Selbstbeobachtung,
der Einschätzung und Beurteilung einer Situation und eines darauf folgenden
angemessenen Verhaltens. Selbstwirksamkeit („self-efficacy“) und „ outcome-
efficacy“, d.h. die Erwartung, dass das gezeigte Verhalten auch den gewünschten
Effekt hat, sind wichtige Faktoren der Selbstregulation. Dabei spielen
prädisponierende persönliche Faktoren wie persönliche Erfahrungen, Annahmen,
subjektive Krankheitskonzepte und Ängste sowie externe Umwelt-Faktoren eine
wichtige Rolle.
Selbstregulation ist eine Form der Problemlösung bei welcher der Patient auf Grund
seiner persönlichen Ziele, seines sozialen Kontexts und der Kenntnis eigener
Fähigkeiten bestimmt was er tut und weiss, warum und wofür es sich lohnt dies zu
tun. Mit der Zeit entwickeln Patienten durch den Prozess der Selbstregulation ein
Repertoire an „Managementstrategien“ von denen Sie merken, dass sie ihrer
persönlichen Situation und den persönlichen Zielen am besten dienen.
Selbstregulation befähigt damit Patienten, mit einer chronischen Erkrankung besser
umgehen zu können und vorhandenes Wissen in richtiges Verhalten umzusetzen.
Die dadurch erreichte Steigerung der Zuversicht und des Selbstvertrauens hat
wiederum einen positiven Effekt auf das Verhalten und den Krankheitsverlauf.
12
Ziele eines Schulungsprogramms:
1. Verbesserung krankheitsspezifischen Wissens
2. Verbesserung der Wahrnehmungsfähigkeiten
3. Erkennen und Umsetzung individueller Bedürfnisse und Ziele
4. Verarbeitung krankheitsbezogener Emotionen
5. Aufbau kompetenter Verhaltensweisen im Umgang mit der Krankheit
6. Ermöglichung einer angemessenen Selbstkontrolle
7. Selbstmanagementfähigkeiten und Empowerment
8. Verbesserung der Kooperation und Kommunikation mit Arzt und
medizinischem Personal
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Die drei Ebenen erfolgreicher Selbstmanagementschulung 1. Wissensvermittlung
Was ist die Erkrankung (Grundlagen)
Symptome
Auslöser
Wissen über die Medikamente (Wirkung und Nebenwirkungen)
richtiger Einsatz der Medikamente ( Häufigkeit, Dosierung,
Inhalationstechnik)
Dokumentation der verordneten Medikation / der Bedarfsmedikation
Frühsymptome einer Verschlechterung, Körperwahrnehmung
2. Instruktion, Fähigkeiten, Verhalten
Selbstbeobachtung
Monitoring
Interpretation
Adequate Reaktion
richtiges Verhalten bei Verschlechterung
3. Beratung
Objektives Erfassen der Krankheitskontrolle
Vermeiden von Auslösern
Verhalten in spezifischen Situationen
Abstimmung der Therapie und des Managements auf Alltagsroutine
Erfassen von Problemen, Schwierigkeiten, Ängsten,
Erfassen von Faktoren der Non-adherence
14
Fähigkeitsprofil geschulter Patienten
Der Patient mit einer chronischen Erkrankung sollte:
1. eigenverantwortlich mit seiner Krankheit und den damit verbundenen
Folgen umgehen lernen.
2. wenig ängstlich sein und krankheitsspezifische Belastungen und
Konsequenzen zuversichtlich angehen.
3. selbst-kontrolliert und ausdauernd im Rahmen der Behandlung mitarbeiten
4. realistisch den Handlungsbedarf abschätzen können
5. sich offen, vertrauensvoll und kooperativ dem Arzt und medizinischem
Fachpersonal gegenüber verhalten.
15
Allgemeine Massnahmen zur Implementierung therapeutischer Patientenschulung Rahmenbedingungen
Benötigt wird ein interdisziplinäres Netzwerk (Ärzte, MPA’s, Pflegefachpersonen,
Ernährungsberater, Physiotherapeuten). Erst die Zusammenarbeit verschiedener
Berufsgruppen in einem Team, wobei dem Hausarzt eine zentrale und
koordinierende Rolle zukommt und die bessere Vernetzung der stationären und
ambulanten Aktivitäten erlaubt es die notwendigen Kompetenzen im Rahmen eines
integrierten Behandlungsansatzes umzusetzen.
Schulungsprogramme in therapeutischer Patientenschulung sollten auf den
Empfehlungen der WHO basieren. Sie sollten ein relevantes effizientes Training in
interdisziplinärer Zusammenarbeit und Kommunikation und die direkte, praktische
Erfahrung mit Patienten (patient based learning) beinhalten, auf aktivem Lernen
basieren und wichtige Gesundheitsmodelle- und Verhaltenstheorien berücksichtigen.
Die bereits vorhandene Fachausbildung sollte anerkannt werden. Wichtige
patientenzentrierte Aspekte wie Verfügbarkeit, Diskretion, Toleranz, Respekt und
Empathie sollten gestärkt werden [6].
Ausbildung der Akteure (Erarbeiten eines Curriculums)
In einem ersten Schritt müssen krankheitsspezifische Kompetenzprofile für geschulte
Patienten definiert werden.
Der zweite Schritt besteht darin, die für das Fachpersonal notwendigen
Kompetenzen zu definieren, die nach spezifischer Weiterbildung in therapeutischer
Patientenschulung vorhanden sein sollten, um Patienten bei der Erreichung der
notwendigen Fähigkeiten und eines besseren Krankheitsmanagements unterstützen
zu können.
Diese beiderseitigen Kompetenzprofile sind unerlässlich um ein Curriculum mit
Lernzielen, Lerninhalten, Lernmethoden und Lernmaterialen zu entwickeln und die
erworbenen Fähigkeiten im Verlauf evaluieren zu können.
16
Ziele eines Weiterbildungsprogramms für Fachpersonal in therapeutischer
Patienten Schulung
Optimales Krankheitsmanagement-Qualitätssicherung bzw. Steigerung
Vernetzt bestes medizinisches Wissen/Evidenz mit effektiver
Pharmakotherapie und Patientenbefähigung im Selbstmanagement
Verbesserung der Gesundheit und Gesunderhaltung
Verbesserte Wahrnehmung, aktives Mitwirken und „geführtes“
Selbstmanagement des Patienten
Verringerung der Morbidität
Verminderte Notfallaufnahmen, Hospitalisationen und Rehospitalisationen
Verminderte Einschränkung im Alltag inklusive Arbeitsausfällen
Reduktion der Gesundheitskosten
Direkte Kosten (Medikamentenkosten, Arztbesuche, Notfälle,
Rehospitalisationen)
Indirekte Kosten (Arbeitsausfälle, Schulabsenzen)
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Fähigkeitsprofil für Fachpersonen in therapeutischer Patienten Schulung
Die Schulung soll den Patienten in einem partnerschaftlichen Verhältnis
verschiedene Wege der Selbstregulation aufzeigen, wenn sie erfolgreich sein will.
Fachpersonal sollte dazu fähig sein individuell oder im Team
Das professionelle Handeln und Verhalten dem Patienten und seiner
Erkrankung anzupassen
Die Aufgaben und Rollen innerhalb der betreuenden Teams mit dem sie
zusammen arbeiten anzupassen
Emphatisch mit Patienten zu kommunizieren
Die Bedürfnisse (objektive und subjektive) des Patienten zu erkennen
Die emotionale und psychosoziale Lage sowie die Patientenvorstellungen
über Erkrankung und Behandlung zu berücksichtigen
Patienten im Lernen zu helfen
Patienten im Umgang und Management mit der Erkrankung und
Behandlung zu schulen
Patienten zu helfen den Alltag mit der Erkrankung zu managen
Patienten zu helfen Krisen zu meistern
Geeignete Schulungsinstrumente und Techniken zu wählen und in die
Betreuung und den Lernprozess mit einzubauen
Die Schulungseffekte zu überprüfen und wenn nötig Änderungen
vorzunehmen
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Zu erwartende Barrieren
Traditionelle Kultur mit engem Krankheits- und Behandlungsverständnis
Die Einführung therapeutischer Patientenschulung stellt eine Herausforderung an die
etablierte Kultur unseres Gesundheitssystems dar.
Zur Behandlung von Krankheiten werden im Wesentlichen symptomorientierte sowie
medikamentöse Massnahmen gezählt. Schulungen, die auf Kompetenzförderung
und Hilfe zur Selbsthilfe ausgerichtet sind werden meist zu den präventiven
Zusatzleistungen gerechnet, die von den Krankenkassen nach eigenem Ermessen
bezahlt oder nicht bezahlt werden. Dem entspricht auch ein immer noch traditionelles
Verständnis des ärztlichen Handelns, zu dem vor allem Diagnostik und somatische
Akutbehandlung gezählt werden.
Motivationsmangel
Ein ernsthaftes Problem stellt bei Ärzten die fehlende Motivation auf dem Gebiet dar
Selbstmanagement Förderung dar. Patientenschulung wird als „weicher“ Ansatz
betrachtet. Viele Kollegen in der Praxis befürchten auch, dass eine Schulung zum
Selbstmanagement den Arzt ersetzt. Sie vergessen dabei, dass gerade eine sehr
enge Zusammenarbeit zwischen Patient und Arzt die Voraussetzung dafür ist.
Mangelndes „Know-how“ und das Fehlen geeigneter Schulungskonzepte auf dem
Gebiet der Patientenschulung führen zu einem „therapeutischen Nihilismus“. Es
herrscht immer noch die Meinung vor, dass Schulungen sehr aufwendig aber vielfach
nutzlos sind. Finanzielle Ängste und Engpässe, die durch zeitintensive aber bisher
nicht oder zu niedrig vergütete Massnahmen entstehen erschweren die
Implementierung zusätzlich.
Fehlen finanzieller Ressourcen
Für therapeutische Patientenschulung besteht keine definierte Leistungspflicht eines
Kostenträgers. Solange die Schulung mit niederer Priorität behandelt wird, werden
finanzielle Ressourcen knapp bleiben. Unter Berücksichtigung der Vorteile, die sich
aus dem Zuwachs an Kompetenz auf beiden Seiten, Patient und Fachperson,
ergeben und dem Nachweis der Kostensenkung durch therapeutische
Patientenschulung wird sie allerdings zunehmend von gesundheitspolitischem und
gesundheitsökonomischen Interesse sein. Dies wird sich mittelfristig auf die
Vergütung auswirken.
19
Konkreter Ansatz für Asthma und COPD
Selbstmanagementschulung bei Asthma Asthma ist eine häufige, chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege, die mit
erheblicher Morbidität und hohen Gesundheitskosten einhergeht [13]. In der Schweiz
haben ca. 500 000 Menschen ein Asthma. Ein wichtiges Ziel ist es die Auswirkungen
dieser chronischen, bis heute nicht heilbare Erkrankung auf den Patienten und sein
Umfeld zu kontrollieren, um damit auch Gesundheitskosten zu reduzieren. Wie
internationale Studien zeigen, besteht trotz der vorhandenen Kenntnisse über
Ätiologie und pathophysiologische Vorgänge und einer vorhandenen effektiven
Therapie, nach wie vor eine Diskrepanz zwischen der theoretisch möglichen und der
tatsächlich vorhandenen Asthmakontrolle [14]. Ein wichtiger Punkt der in diesem
Zusammenhang genannt wird, ist die Patientenschulung. Kontrollierte Studien haben
klare Evidenz für den positiven Effekt dieser Massnahmen auf Hospitalisationen,
Notfallaufnahmen, Arbeitsabsenzen und das Verhalten gezeigt sowie die
Kosteneffektivität belegt sofern die Schulung ein Selbstmanagement mit
persönlichem Aktionsplan beinhaltet [15, 16].
Komponenten einer erfolgreichen Asthma-Patientenschulung
Die evaluierten Schulungsprogramme benutzten nicht immer den gleichen Ansatz,
allerdings haben sich zentrale Komponenten erfolgreicher Schulungsprogramme
aufzeigen, und wissenschaftlich belegen lassen.
Um einen anerkannten Standard und eine Qualitätssicherheit zu gewährleisten
sollten Schulungsprogramme in der Schweiz dann unterstützt, bzw. anerkannt und
künftig hoffentlich auch entschädigt werden wenn sie die folgenden Komponenten
beinhalten und gewisse Qualitätskriterien erfüllen (http://www.ginasthma.com)
1. Das Ziel der Patientenschulungsprogramme ist die Patienten zum erfolgreichen
Selbstmanagement zu befähigen (Evidenz A).
2. Selbstmanagement Schulung einschliesslich eines geschriebenen Aktionsplanes
sollte allen Patienten mit Asthma angeboten werden, besonders aber Patienten
mit wiederholten Notfallkonsultationen oder Hospitalisationen (Evidenz B)
20
3. Geschriebene Aktionspläne als Teil einer Selbstmanagement-Schulung
verbessern den „Outcome“ (Evidenz A).
4. Aktionspläne sollen schriftlich formuliert werden und sich auf die individuellen
Bedürfnisse des Patienten beziehen. Die Aktionspläne können Symptom- oder
Peakflow- basiert sein: Bei Peak-flow basierten Plänen sollte vom persönlichen
Bestwert des Patienten ausgegangen werden. Aktionspläne können, müssen
aber nicht ein Ampelschema benutzen, und sollten zwei bis vier Aktionspunkte
enthalten. Sie sollten neben der Erhöhung der Inhalationstherapie die Anweisung
für systemische Steroide enthalten (Evidenz A)
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Die Asthmapatientenschulung sollte auf individuelle, soziale, emotionale und
krankheitsspezifische Faktoren Rücksicht nehmen und die folgenden drei Themen
umfassen
1. Wissensvermittlung
Natur der Erkrankung (Grundlagen, Entzündung!, Brochokonstriktion,
Hypereagibilität)
Symptome ( Husten, Engegefühl,Atemnot, Leistungsenbusse)
Auslöser, Trigger des Asthmas ( Allergische und nicht allergische Auslöser,
Anstrengung, virale Infekte, Rauchen ect..)
Wissen über die Medikamente (Wirkung und Nebenwirkungen der
Therapie)
Anwendung der Therapie, richtige Inhalationstechnik mit den
verschiedenen Inhalationsgeräten
Erkennen und Vermeiden von Allergenen und Triggerfaktoren
2. Instruktion, Fähigkeiten, Verhalten
Anwendung der Therapie/Inhalationstechnik richtige Inhalation mit den
verschiedenen Inhalationsgeräten (Dosieraerosol, Dosieraerosol mit
Vorschaltkammer, Trockenpulverinhalatoren)
Entwicklung von Selbstmonitoring-und Selbstmanagement Fähigkeiten
Peak-flow-Messung und Peak-flow-Dokumentation
Interpretation der Peak-flow-Werte
Erkennen und Interpretation von Symptomen
Erkennen und Management einer akuten Verschlechterung
Einsatz eines geschriebenen Aktionsplans
objektives Erfassen der Asthmakontrolle (mit Fragebogen im
Asthmatagebuch oder mit Asthmakontrolltest)
3. Beratung
Vermeiden von Auslösern ( inklusive Nikotinabstinenz)
Verhalten in spezifischen Situationen
Abstimmung der Inhalationspraxis und des Managements auf Alltag und
persönliches Umfeld
Erfassen von Problemen, Schwierigkeiten, Ängsten
Faktoren der Non- Adherence
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Vorhandene Instrumente:
Patientenbroschüre der Lungenliga: Besser leben mit Asthma
Offizielles Asthmatagebuch der SGP zum Selbstmonitoring , inklusive integrierter
Erhebung der Asthmakontrolle und eines Aktionsplans nach Ampelschema.
Asthma Control Test (ACT)
Peak flow Messgeräte von AstraZeneca und GSK auch elektronische pocket Geräte
(microlife)
Videos/ Instruktion zur richtigen Inhalationstechnik, Placeboinhalatoren zur
Demonstration und zum Üben der richtigen Inhalationstechnik. Zu beziehen bei den
entsprechenden Pharmafirmen.
Lernordner für Weiterbildung im Rahmen eines „Train the Trainer“ Programms
Asthma für Fachpersonen (Appendix 4).
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Selbstmanagementschulung bei COPD Die chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) ist ein zunehmendes und
wachsendes Gesundheitsproblem, das mit hoher Morbidität, Mortalität und enormen
Gesundheitskosten einhergeht. Die Belastungen die für die Betroffenen und das
Gesundheitssystem resultieren werden in den nächsten 20 Jahren noch zunehmen
und bis ins Jahr 2020 wird die COPD die dritthäufigste Todesursache weltweit sein.
Die richtige, frühzeitige Diagnose sowie präventive und therapeutische
pharmakologische sowie nicht pharmakologische Massnahmen und
Behandlungsmodalitäten sollten in der täglichen Praxis Berücksichtigung und Einlass
finden um ein effizientes Management der COPD für die Zukunft zu gewährleisten
(http://www.goldcopd.com).
Oft sind COPD-Patienten angesichts der Komplexität ihrer Erkrankung überfordert
oder zeigen wenig Zuversicht im Umgang mit der Erkrankung. Die Therapie
durchzuführen, sie gegebenenfalls anzupassen und sich zum richtigen Zeitpunkt die
adäquate medizinische Hilfe zu organisieren und vorhandene Ressourcen
einzusetzen ist wichtig.
Patientenschulung ist bei einer COPD ein wichtiges Therapieelement für alle
Schweregrade der Erkrankung (Evidenzgrad B). Sie trägt zu einer Steigerung der
Effizienz des Managements wesentlich bei und es bestehen gute Hinweise, dass
durch ein effizientes Selbstmanagement positive Effekte auf wichtige klinische
Endpunkte erzielt werden (17-19).
1. In den meisten Untersuchungen war die Patientenschulung eine Komponente
eines pulmonalen Rehabilitationsprogramms. Nach den vorliegenden
Untersuchungen führt die Patientenschulung allein nicht zu einer Besserung
der körperlichen Belastbarkeit aber eine Besserung der Lebensqualität wird
beobachtet. Die Patientenschulung kann bei COPD-Patienten die Effizienz der
Medikamenteneinnahme steigern und die Selbstkontrolle.
2. Zusammen mit einem Aktionsplan zur Früherkennung und adäquaten
Behandlung von Exazerbationen kann die Zahl akuter Exazerbationen und die
Wahrscheinlichkeit wegen einer Exazerbation hospitalisiert werden zu
müssen, reduziert werden. (Evidenzgrad B).
24
3. Zu den wesentlichen Inhalten der Patientenschulung gehören Informationen
über Risikofaktoren und deren Reduktion bzw. Elimination, insbesondere die
Raucherentwöhnung.
4. Für die Schweregrade I und II sind das Monitoring von Symptomen, die dem
Schweregrad entsprechend adaptierte Selbstmedikation, die Vorbeugung und
Behandlung von Exazerbationen neben korrekter Inhalationstechnik und
Wissensvermittlung über die COPD sowie das Atmen erleichternde Stellungen
und dosierte Lippenbremse wichtige Lehrinhalte.
5. Für den Schweregrad III kommen Informationen über Komplikationen, die
apparative Therapie mittels Langzeitsauerstoffbehandlung bzw.
intermittierende Selbstbeatmung als zusätzliche Lerninhalte in Betracht.
6. Die Patientenschulung für COPD-Patienten sollte die individuellen Belange
des Patienten und seiner Umgebung berücksichtigen.
7. Die Raucherentwöhnung kann während einer pulmonalen Rehabilitation in ein
multimodales Schulungsprogramm integriert werden, in ambulanten
Programmen sollte sie wegen ihres erheblichen Zeitaufwandes separat von
anderen Schulungsprogrammelementen durchgeführt werden.
Ein Evidenz basiertes Programm „Living well with COPD“ wurde für die Schweiz
adaptiert und evaluiert (19). „Besser Leben mit COPD“ ist ein interaktives Programm,
welches Gruppen und Einzelschulung für Menschen mit COPD umfasst. Das
Programm hat das Ziel, die Mitarbeit (Adherence) der Betroffenen bei der
medizinischen Behandlung zu verbessern und ihre Fähigkeit zum
selbstverantwortlichen Umgang mit ihrer Erkrankung (Selbstmanagement) in
Kooperation mit professioneller Hilfe und und interprofessioneller Zusammenarbeit zu
stärken. Der COPD-Patient soll durch den Erwerb von Wissen, Fertigkeiten und
Kompetenzen in die Lage versetzt werden, informierte Entscheidungen bezüglich
seiner Lebensführung zu treffen (Empowerment), Zielsetzungen und Strategien zur
Problemlösung zu definieren und damit die Zuversicht erwerben diese Kompetenz im
Alltag anwenden zu können (self-efficacy).
Das Programm beruht auf den drei Säulen erfolgreicher Schulung
25
1. Wissensvermittlung
Natur der Erkrankung (Grundlagen, Rauchen)
Symptome
Auslöser einer Verschlechterung
Wissen über die Medikamente (Wirkung und Nebenwirkungen der
Therapie)
Anwendung der Therapie, richtige Inhalationstechnik
Erkennen und Vermeiden von Auslösern
Aufzeigen der Wirksamkeit eines optimalen Verhaltens
2. Instruktion, Fähigkeiten, Verhalten
Anwendung der Therapie/Inhalationstechnik richtige Inhalation mit den
verschiedenen Inhalationsgeräten (Dosieraerosol, Dosieraerosol mit
Vorschaltkammer, Trockenpulverinhalatoren)
Anwendung der situativ optimalen Atemtechniken/Hustentechniken
Umsetzung eines regelmässigen Bewegungsverhaltens
Erkennen und Interpretation von Symptomen
Erkennen und Management einer akuten Verschlechterung
Entwicklung von Selbstmonitoring- und Selbstmanagement Fähigkeiten
Einsatz eines geschriebenen Aktionsplans
3. Beratung
Vermeiden von Auslösern ( vor allem Nikotinabstinenz)
Verhalten in spezifischen Situationen
Erfassen von Problemen, Schwierigkeiten, Ängsten
Faktoren der Non- Adherence
Zielsetzung
Wege zur Problemlösung
Strukturierte Tages- und Wochenplanung
26
Das Programm mit 6 Schulungsmodulen zu je 60 Minuten (Appendix 3) findet unter
der Leitung von Frau PD Dr. Claudia Steurer-Stey und der Physiotherapeutin Frau
DallaLana Kaba wöchentlich in Gruppen von 5 bis 8 Patienten in der mediX
Gruppenpraxis (siehe Beilage) statt. Die Patienten werden ermuntert Angehörige,
wichtige Bezugspersonen oder auch betreuendes Fachpersonal in die Schulung
mitzubringen. Bei Bedarf wird den Patienten zusätzlich zu den 6 Basismodulen in
Zusammenarbeit mit dem Hausarzt und den jeweiligen Spezialisten auch vertiefte
Einzelberatungen in Rauchentwöhnung, Ernährung, Sauerstofftherapie,
Atemtherapie, Trainings- und psychologische Beratung angeboten.
Vorhandene Schulungsinstrumete:
Patientenbroschüre: Besser leben mit COPD
COPD Tagebuch inklusive eines Aktionsplans nach Ampelschema.
Videos zur richtigen Inhalationstechnik und Placeboinhalatoren zur Demonstration
und zum Üben der richtigen Inhalationstechnik (zu beziehen über die
entsprechenden Pharmafirmen).
COPD Informationsbroschüren der Lungenliga
27
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costs be controlled while preserving quality? Ann Intern Med 2005; 143: 26-31.
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4. Petermann F. Patientenschulung und Patietenberatung, second edn. Göttingen:
Hogrefe, 1997.
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acute to the chronic state. A need for educational and managerial skills for long-
term follow-up. Patient Educ Couns 1999; 37: 99-111.
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specific self-management intervention. Arch Intern Med 2003;163(5):585-91
29
Abbildung 1 Das Chronic Care Model und seine Elemente adaptiert nach Wagner
1996
30
Abbildung 2 Selbstmanagement Grundhaltung
31
Abbildung 3 Selbstmanagement Wissen
32
Abbildung 4 Selbstmanagement Fertigkeiten
33
Appendix 1 Übersicht Inhalte Selbstmanagement Schulung bei Asthma und COPD:
Vermittlung von Wissensinhalten
Sensibilisierung der Wahrnehmung von Auslösern und deren Vermeidung
Verbesserung von Körperwahrnehmung und Fähigkeiten zur
Selbstkontrolle im Kontext des Selbstmanagements
soziale Fertigkeiten, die im Umgang mit anderen dazu beitragen mit der
Erkrankung im Alltag besser fertig zu werden.
hinderliche Emotionen (Ängste, Panik) regulieren zu lernen
die Entwicklung von Fähigkeiten und das erfolgreiche Anwenden dieser
Fähigkeiten (Monitoring, Interpreation, adequates, gesundheits-förderliches
Verhalten)
die Zuversicht und Erfahrung ein Krisenmanagement erfolgreich realisieren
zu können durch das Kennen und Einsetzen angemessener
Gegenmassnahmen
Persönlicher Aktionsplan.
Wichtige Fertigkeiten bei Asthma und COPD aus Patientenperspektive
Präventive Medikationsfertigkeiten
- welche Medikamente helfen?
- wie erstelle ich einen Medikamentenplan?
- wie stelle ich sicher, dass ich meine Medikamente regelmässig
einnehme?
- welche Medikamente benötige ich in aussergewöhnlichen Situationen?
Fertigkeiten zur Auslöservermeidung
- woran erkenne ich Auslöser?
- was muss ich tun, um Auslöser zu vermeiden?
- welche Belastungen/Anstrengungen soll ich vermeiden?
Fertigkeiten bei Notfällen (Notfallmanagement)
- wie kann/muss ich auf Vorboten einer Verschlechterung reagieren?
- wie muss ich meine Medikamente anpassen?
34
Kommunikationsfertigkeiten
- wie kann ich meinem Arzt Belastungen und Reaktionen präzise
beschreiben?
- wie kann/soll ich meine Kollegen über die Erkrankung informieren?
- wie gehe ich mit Vorurteilen um?
Gesundheitsfördernde Fertigkeiten
- welche Möglichkeiten bieten mir Sportgruppen?
- welche Urlaubsorte sind für mich geeignet?
- welche Berufe sind für mich vorteilhaft?
35
Appendix 2 Beispiel Schulungsprogramm für Patienten mit Asthma
Modul I Was ist Asthma
Basiswissen über Aufbau der Lunge und Vorgänge beim Asthma
Symptome
Allergien
Erklären eines Peak-flow- Meters, Messungen und Protokollierung der
Werte
Interpretation der Werte und oder Symptome
Kennenlernen des Ampelsystems
Modul II Medikamente
Medikamentenkunde, Wirkung der Medikamente, Nebenwirkungen der
Medikamente
Die richtige Inhalationstechnik
Peak-flow- Messung und Monitoring
Asthmakontrolle
Persönlicher Aktionsplan
Modul III Die Asthmaverschlechterung
Warnsymptome
Dosisanpassung der Medikation
Übungen mit Tagebüchern und Aktionsplan
Wann kontaktiere ich meinen Arzt
36
Appendix 3 Beispiel Schulungsprogramm „Besser leben mit COPD“
Modul I COPD
Was ist das genau? Wo liegt der Unterschied zum Asthma
Inhalt: Anatomie und Physiologie
Umgebungsfaktoren, Rauchstopp
Leitung: Pneumologe
Setting Gruppe (5-8 Patienten)
Dauer: 60 Minuten
Modul II Energiesparen
Wie komme ich optimal durch meinen Alltag beim Staubsaugen, dem Betten
machen, dem Einkaufen und dem Treppen steigen?
Inhalt: Entspannungs- und Atemübungen Energiesparende
Techniken sowie ideale Tages- und Wochenplanungen
Leitung: Physiotherapeut PRT (Pulmonaler Rehabilitations Therapeut)
Setting: Gruppe
Dauer: 60 Minuten
Modul III Medikamente & Aktionsplan
Inhaliere ich richtig? Wann warum und wie sind die Medikamente anzupassen
Inhalt: Medikamente, Aktionsplan, Inhalationstechnik
Leitung: Arzt, (Inhalationstechnik Arzt oder geschulte Fachperson)
Setting: Individuell und Gruppe
Dauer: 30-60 Minuten (abhängig vom setting)
37
Modul IV Ketten sprengen
Ängste abbauen. Wege aufzeigen, positiv zu denken.
Inhalt: Psychosoziale Unterstützung
Leitung: Psychologe
Setting: Gruppe
Dauer: 60 Minuten
Modul V Training
Warum ist es so schwierig anzufangen und regelmässig körperlich zu trainieren?
Motivation für das regelmässige Training stärken.
Inhalt: körperliches Training
Leitung: Physiotherapeut PRT
Setting: Gruppe
Dauer: 60 Minuten
Modul VI Exposition
Einfluss verschiedenster Umgebungsfaktoren wie Wetter, Rauchen und Hektik auf
die Krankheitssituation aufzeigen und hilfreiches Verhalten
Inhalt: Freizeit- und Einfluss verschiedenster Umgebungsfaktoren
Repetition Wichtigstes (Aktionsplan)
Leitung: Arzt, Physiotherapeut PRT
Setting: Gruppe
Dauer: 60 Minuten
38
Appendix 4: Beispiel Train the Trainer Programm Asthma (von PD Dr. Claudia Steurer-Stey für Lungenliga Schweiz) Gesamtdauer:
3 Tage Kurs + 70 Stunden Selbststudium
Die Teilnehmenden erhalten rechtzeitig vor Ihrem Kurs einen Lernordner mit
Kursunterlagen die die Lerninhalte des Programms berücksichtigen und die im
Selbststudium erlernt werden sollten.
Anzahl Teilnehmer: 12 – 15 Personen maximal
Zielgruppe: Medizinisches Fachpersonal
Lernziele: Tag 1 und 2
beschreiben was Asthma ist
die Pathophysiologie von Asthma erklären
beschreiben, welche Symptome bei Asthma auftreten können
prädisponierende Faktoren für die Entwicklung eines Asthmas erfassen
die epidemiologische Bedeutung von Asthma beurteilen
mögliche negative Auswirkungen von Asthma auf den Alltag und das
Umfeld der Betroffenen diskutieren
erklären, warum die Erfassung einer detaillierten Anamnese wichtig ist
die Bedeutung von auslösenden Faktoren erklären
verschiedene diagnostische Tests und ihre Bedeutung beschreiben
Therapieansätze, die im Asthma vorhanden sind und wann welcher
Ansatz empfohlen werden sollte
die Therapieziele diskutieren
die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und deren Indikation
beschreiben
die verschiedenen Inhalationsgeräte beschreiben und erklären, für welche
Indikationen welche Geräte verwendet werden sollen, die richtige
Anwendung demonstrieren
die Bedeutung eines strukturierten Therapieplans erklären
Eine Asthmaverschlechterung (Exazerbation) erkennen
über die adäquate Therapie bescheid wissen
Die Wichtigkeit eines Aktionsplanes diskutieren und erklären können
39
Lernziele Tag 3
Warum Patientenschulung wichtig ist
Wie Sie Informationsvermittlung und Schulung erfolgreich gestalten
Welche Methoden und Faktoren Lernen und Verhalten beeinflussen
Faktoren und Barrieren einer erfolgreichen Kommunikation und Betreuung
Vorhandenes Schulungsmaterial und individuellen Einsatz je nach Patient
Grundkenntnisse über spezielle Situationen
Verhalten im Team und Prinzipien der interdisziplinären Zusammenarbeit,
eigene Grenzen erkennen
40
TTaagg 11
PPrrooggrraammmm RReeffeerriieerreennddee
08.45 – 09.05 Einführung / Vorstellungsrunde / Erwartungen an Kurs
09.05 – 09.25 Asthma: Allgemeines und Epidemiologie Pneumologe
09.25 – 10.30 Aufbau und Funktion der Lunge Pneumologe
10.30 – 10.45 PAUSE
10.45 – 11.15 Veränderungen der Atemwege beim Asthma Pneumologe
11.15 – 12.15 Auslöser, Risikofaktoren, Diagnose und Schweregrad
Grundsätze der Therapie Pneumologe
12.15 – 13.30 MITTAGSPAUSE
13.30 – 14.15 Inhalationstechniken:
Pulver und Spray
Fachperson
14.15 – 14.45 Inhalationstechniken:
Geräteinhalation
Fachperson
14.45 – 15.15 Geräteinhalation Tipps und Tricks / Praxis Fachperson
15.15 – 15.45 PAUSE
15.45 – 16.30 Übungsstation Pulver und Spray Tipps und Tricks / Praxis
Fachperson
41
TTaagg 22
PPrrooggrraammmm WWoorrkksshhooppss RReeffeerriieerreennddee
08.45 – 09.05 Besonderheiten der Erkrankung Ziele und Asthmamanagement gemäss Richtlinien
Pneumologe
09.05 – 09.25 Asthmaanfall / Exazerbation Pneumologe
09.25 – 10.30 Besonderheiten der Erkrankung Ziele und Asthmamanagement gemäss Richtlinien Fallstudie
Pneumologe
10.30 – 11.00 PAUSE
11.00 – 12.00 Asthma-Kontrolle Schwerpunkt GINA Guidelines (SMART)
Pneumologe
12.00 – 13.15 MITTAGSPAUSE
13.15 -14.15 Medikamentöse Behandlung des Asthmas
Plenum
Pneumologe
14.15 – 15.00 Gruppe 2 Stufenplan Basis / Asthmatagebuch / Peakflow / Ampelschema / Fallbeispiel
Pneumologe
Gruppe 1 Medikamentengruppen / Gerätewahl Therapieanpassungen/ Medikamentöse Behandlung des Asthmas
Pneumologe
1155..0000 –– 1155..1155 PAUSE
1155..1155 --1166..0000 Gruppe 2 Stufenplan Basis / Asthmatagebuch / Peakflow / Ampelschema / Fallbeispiel
Pneumologe
Gruppe 1 Medikamentengruppen / Gerätewahl Therapieanpassungen/ Medikamentöse Behandlung des Asthmas
Pneumologe
1166..0000 –– 1166..3300 Fragen Feedback / Plenum Dozenten
42
TTaagg 33
PPrrooggrraammmm RReeffeerriieerreennddee
08.45 – 10.15 Konzept Asthma-Patientenschulung LLS Franca Meyer
1100..1155 –– 1100..4455 PAUSE
10.45 – 12.30 Übungssequenzen zur Asthmaschulung mit Feedback Psychologe und Kommunikationstrainer
12.30 – 13.45 MITTAGSPAUSE
13.45 – 15.00 Übungssequenzen zur Asthmaschulung mit Feedback Psychologe und Kommunikationstrainer
1155..0000 –– 1155..3300 PAUSE
15.30 – 16.30 Übungssequenzen zur Asthmaschulung mit Feedback
Abschluss des Moduls
Psychologe und Kommunikationstrainer
43
44
Beilagen:
Asthmatagebuch
COPD Tagebuch
Flyer „Besser leben mit COPD“ (für Patienten und Zuweisende)