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Technische Informatik I Vorlesung 10: Kodierungstheorie I Joachim Schmidt [email protected] versität Bielefeld hnische Fakultät

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Page 1: Technische Informatik I Vorlesung 10: Kodierungstheorie I Joachim Schmidt jschmidt@techfak.uni-bielefeld.de Universität Bielefeld Technische Fakultät

Technische Informatik I

Vorlesung 10: Kodierungstheorie I

Joachim [email protected]

Universität BielefeldTechnische Fakultät

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 2

Überblick

Motivation: Wozu Kodierungstheorie? Begriffsdefinitionen Übertragung durch gestörte Kanäle Hamming-Distanz Parität, Parity Check, CRC Huffman-Kodierung Lempel-Ziv-Kodierung Shannon‘sches Theorem Beispiele Ausblick

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 3

Wozu Kodierungstheorie?

Wir hatten bereits:Repräsentation von Informationen

Gewünscht:Möglichst günstige Repräsentation für: Möglichst sparsame Darstellung zur Speicherung,

nicht Verlustbehaftet Sichere Übertragung von Informationen auf

gestörten Kanälen

Unabdingbares Instrument in der modernen Kommunikationstechnik

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 4

Begriffe

Datenquelle: Informationsliefernde Einheit / „Sender“ Mit (bekannten) statistischen Eigenschaften

Kanal: Übertragungsweg für Informationen Digital, d.h. kleinste Informationseinheit = 1 Bit Fehlerbehaftet sog. Bitfehler

Datensenke: Informationsempfangende Einheit / „Empfänger“ Soll die Information genau so erhalten, wie sie

gesendet wurde

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 5

Kanal mit Fehlereinstreuung

Der Empfänger kann „echte“ Information und eingestreuten Fehler nicht unterscheiden

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 6

Begriffe

Code: Die darzustellende Information in einer bestimmten

Repräsentation Zeichenfolge

Kodierung: Übergang von einem Repräsentationssystem

(mit gewissen Eigenschaften) in ein anderes

(mit anderen Eigenschaften)

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 7

Sichere Übertragung

Ist die Nachricht zu sehr gestört, kann es zu Fehldekodierungen kommen

Wissen über die Fehleranfälligkeit des Kanals erforderlich

Anpassung der eingesetzten Codierung an den jeweiligen Kanal

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 8

Redundanz

Bezeichnung für das Vorhandensein von weglaßbaren Elementen in einer Nachricht, die keine zusätzlichen Informationen liefern, sondern lediglich die beabsichtigte Grundinformation stützen.

Fünf 5

_ o _ i e _ u _ g s _ _ e o _ i e

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 9

Entropie

Physik: Wärmelehre Größe des Nachrichtengehaltes einer nach

statistischen Gesetzen gesteuerten Nachrichtenquelle

Mittlerer Informationsgehalt der Zeichen eines bestimmten Zeichenvorrates

Maß für den Grad der Ungewißheit über das Senden eines Zeichens aus einer Datenquelle

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 10

Definitionen

Auftrittswahrscheinlichkeit pa

Eines Zeichens a ist die Anzahl n der Auftritte des Zeichens in einer zufälligen Zeichenfolge der Länge N

Informationsgehalt Ia

Eines Zeichens a ist der Kahrwert seiner Auftrittswahrscheinlichkeit pa

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 11

Definitionen

EntropieEiner Quelle ist der mittlere Informationsgehalt

Je höher die Entropie der Quelle, desto größer ist der Übertragungswert der von ihr ausgegebenen Nachrichten. Die Entropie erreicht ihr Maximum, wenn alle Zeichen gleich wahrscheinlich sind:

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 12

Entropie einer Einzelbitquelle

p: Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von 1 H: Entropie der Quelle Hohe Entropie geringes Wissen über

nächstes Zeichen

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 13

Hammingabstand

Anzahl der (Bit-)Stellen, in denen sich zwei Wörter voneinander unterscheiden

Direkter Vergleich, keine Einfügungen oder Löschungen erlaubt

h (‘Kanne‘,‘Tanne‘) = 1 h (‘11001001‘,‘01010001‘) = 3

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 14

Codewürfel

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 15

Codewürfel

Nicht der gesamte zur Verfügung stehende Wortraum wird genutzt

Tritt ein beliebiger Einzelbitfehler auf entsteht ein „Illegales Codewort“

Einzelbitfehler werden erkannt Stelle des Fehlers nicht erkennbar Daher keine Korrektur möglich

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 16

Parität (Parity)

Sicherung der Nachricht durch gezieltes Einfügen zusätzlicher Redundanz

Unterscheidung in Nutzstellen und Prüfstellen Mögliche Vorschrift:

Ergänze Wort so, daß es eine gerade Anzahl Einsen enthält. (Even Parity)

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4. Juli 2002 Kodierungstheorie I 17

Prüfziffern

Verschiedenste Berechnungsvorschriften Ergänzung bestehender Ziffernfolgen Dadurch Sicherung gegen Fehler Keine Korrektur möglich Beispiele:

ISBN-Nummern (Bücher) EAN 13-Code (Lebensmittel)

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Beispiele - NASA

Mariner, Voyager Deep Space Network Pathfinder Global Surveyor

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Beispiele – Audio CD

Zwei „verschachtelte“ Codes Bis zu 4000 aufeinanderfolgende Fehler

korrigierbar (ca 2.5 mm Spurlänge) Audio CD-Spieler können durch Interpolation

des Signals noch stärkere Fehler umgehen

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Weitere Beispiele

Netzwerke (Ethernet, WLAN) Mobilfunk (Handys) Digitales Fernsehen (DVB) Digitales Radio (DAB)

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Nächste Woche

Kodierungstheorie II: Huffman-Kodierung Lempel-Ziv-Kodierung Shannon‘sches Theorem