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17Praktische Reisetipps A–Z

PraktischeReisetipps A–Z

Auf Safari im Ngorongoro-Krater

Gedränge im und am Zug

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Bilderbuch-Afrika

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Kilimanjaro über Mombasa zurücknach Zürich.

Fluggesellschaften, die mehrmals wö-chentlich von Deutschland, Österreichund der Schweiz Umsteigeverbindun-gen über London, Amsterdam, AddisAbeba, Abu Dhabi, Dubai oder Dohanach Kilimanjaro, Dar es Salaam oderSansibar anbieten, sind British Airways,KLM, Kenya Airways, Ethiopian Airlines,Emirates und Qatar Airways.

Eine gute Option sind sogenannteGabelflüge. Bei diesen Flügen bestehtdie Möglichkeit, die Reise z.B. im Nor-den Tansanias zu beginnen und von derKüste oder Sansibar zurückzufliegen.Zurzeit (2011) bieten Ethiopian Airlines,Emirates und Condor preiswerte Hinflü-ge nach Nairobi oder Kilimanjaro undvon Dar es Salaam oder Sansibar zu-rück an. Mit KLM kann man nach Nai-robi oder Kilimanjaro und zurück vonDar es Salaam (oder umgekehrt) flie-gen. Air Berlin fliegt von Berlin direktnach Mombasa, wo man mit dem Busoder mit einem regionalen Flieger inRichtung Tansania weiterreisen kann.

Wer Tansania um die Weihnachts-zeit oder in den Sommermonaten be-suchen möchte, sollte frühzeitig einenFlug reservieren, da für diese Zeit vieleFluggesellschaften schon lange vorherkomplett ausgebucht sind.

Ein Überblick über Flüge von, nachund in Tansania findet sich z.B. unterwww.billigflug.de, www.cheaptickets.de, www.condor.de, www. travel.ch.

FlugpreiseDie Flugpreise sind gestaffelt, je nach

Aufenthaltsdauer, je nach Saison und je

18 An-, Ein- und Weiterreise

An-, Ein- und WeiterreiseAm häufigsten erfolgt die Anreise nachTansania über den Luftweg zu den in-ternationalen Flughäfen in Dar es Sa-laam, Mwanza, Sansibar und am Kili-manjaro. Für Individualreisende, diemit einem eingeführten Fahrzeug dasLand erkunden möchten, ergibt sich eingroßer Aufwand an Planung und Kos-ten. Doch wer Zeit und Geld hat, Tan-sania für mehrere Monate zu bereisen,der wird die Autarkie und vor allem denunabhängigen Zugang zu den faszinie-rendsten Nationalparks in ganz Afrikazu würdigen wissen.

Anreise mit dem Flugzeug

FlugverbindungenFlugverbindungen nach Tansania be-

stehen sowohl von Europa und Asienals auch von anderen afrikanischen Län-dern aus. Aus dem deutschsprachigenRaum fliegen zurzeit direkt nur Swissfünfmal wöchentlich von Zürich nachDar es Salaam und Condor einmal wö-chentlich (Dienstagabend) von Frank-furt nach Kilimanjaro sowie einmalwöchentlich von Frankfurt nach Sansi-bar. Am Montag geht es von Frankfurtüber Mombasa nach Sansibar und vondort zurück nach Frankfurt, am Diens-tag von Frankfurt zum Kilimanjaro undüber Mombasa zurück nach Frankfurt.Auch Edelweiss, die Chartertochter vonSwiss, fliegt einmal wöchentlich (Sonn-tagabend) ab Zürich non-stop nach Kili-manjaro und am Montagmorgen von

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nachdem, ob man eine Jugend- oderStudentenermäßigung in Anspruchnehmen kann. Am teuersten ist es inder Hauptsaison, die je nach Airlinezwischen dem 15. Juni und dem 1. Julibeginnt und bis etwa Ende August dau-ert. Hochsaison bei Flügen ist auch vonMitte bis Ende Dezember. Für ein Ticketmuss man für diese Zeit mit mindestens800 Euro rechnen. In der Nebensaisonkann man bereits zu Preisen ab etwa500 Euro von Deutschland, Österreichund der Schweiz nach Tansania undzurück fliegen (Endpreis inkl. aller Steu-ern, Gebühren und Entgelte).

Von Zeit zu Zeit offerieren die Flug-gesellschaften befristete Sonderange-bote zu niedrigeren als den üblichenPreisen. Dann kann man z.B. mit KLMfür unter 600 Euro von Deutschlandnach Dar es Salaam und zurück fliegen.Ob für die geplante Reisezeit geradeSonderangebote für Flüge nach Tansa-nia auf dem Markt sind, lässt sich denoben genannten Websites entnehmen.Wenn für die gewünschten Reisetermi-ne Plätze zur Verfügung stehen, kannman dort auch gleich online buchen.

Indirekt sparen kann man als Mitgliedeines Vielflieger-Programms wie www.star-alliance.com (Mitglied u.a. Swiss)oder www.skyteam.com (Mitglied u.a.KLM).

Last MinuteLast-Minute-Flüge werden von eini-

gen Airlines mit deutlicher Ermäßigungab etwa 14 Tage vor Abflug angeboten.Sie lassen sich nur bei Condor direkt(www.condor.com) oder bei Spezialis-ten buchen:

Lastminute.com, www.de.lastminute.com,(D-)Tel. (01805) 777257 (0,12 Euro/Min.). 5 vor Flug, www.5vorflug.de, (D-)Tel.(01805) 105105 (0,12 Euro/Min.). www.restplatzboerse.at: Schnäppchenflü-ge für Leser in Österreich.

Ankunft am KilimanjaroWer in Tansania vor allem die grandiose

afrikanische Tierwelt des Nordens erlebenmöchte oder aber Bergsteigerambitionenhat, sollte sich bemühen, von Europa einenDirektflug zum Kilimanjaro InternationalAirport (JRO) zu bekommen (z.B. mit KLM,Edelweiss, Condor). Dieser Flughafen liegtzwischen den Städten Arusha (50 km) undMoshi (35 km), den Zentren für organisierteSafaris und Bergsteigertouren. Vom Kiliman-jaro Airport verkehren ständig Shuttlebusse(ca. 10 $ bis Arusha) und Privattaxis (50 $) zuden beiden Städten. Wer schon eine Safaribei einem Reiseveranstalter gebucht hat,wird – sofern dies vereinbart wurde – vomFlughafen abgeholt. Wer nachts ankommtund noch keine Übernachtungsmöglichkeithat, kann in der KIA Lodge direkt am Flugha-fen übernachten (Moivaro Lodges & TentedCamps, P.O. Box 11279, Arusha, Tel. (027)2553243, www.kialodge.com).

Ein Büro einer Autovermietung gibt es amFlughafen nicht. Siehe hierzu mehr bei Auto-vermietung Moshi bzw. Arusha. Geldwech-selbüro vorhanden, jedoch sind die Wechsel-kurse schlechter als in den Städten. Am Aus-gang des Flughafengebäudes befindet sichein Geldautomat der Barclay’s Bank. Hierkönnen Sie zu guten Kursen mit VISA- undMaestro-/EC-Karte Geld ziehen (mehrmali-ger Höchstbetrag von 400.000 TSh, was et-wa 200 Euro entspricht. Visum bei Ankunft(visa on arrival) problemlos gegen eine Ge-bühr von 50 $/50 Euro erhältlich.

Ankunft in Dar es SalaamDer Julius Nyerere International Airport

(Terminal 2) ist 11 km vom Stadtzentrum ent-fernt. Direkt nach der Ankunft findet sichrechter Hand der Passkontrolle ein Informati-onsstand mit Telefonservice und Auskünftenzu direkten Weiterflügen nach Sansibar oder

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20 Mini-„Flug-Know-how“

Mini-„Flug-Know-how“

Check-inNicht vergessen: Ohne einen gültigen

Reisepass kommt man nicht an Bord einesFluzeuges nach Tansania.

Bei den meisten internationalen Flügenmuss man zwei bis drei Stunden vor Ab-flug am Schalter der Airline eingecheckthaben. Viele Airlines neigen zum Überbu-chen, das heißt, sie buchen mehr Passagie-re ein, als Sitze im Flugzeug vorhandensind, und wer zuletzt kommt, hat dannmöglicherweise das Nachsehen.

Wenn ein vorheriges Reservieren derSitzplätze nicht möglich war, hat man dieChance, einen Wunsch bezüglich des Sitz-platzes zu äußern.

Das GepäckIn der Economy Class darf man in der

Regel nur Gepäck bis zu 20 kg p.P. ein-checken (steht auf dem Flugticket) und zu-sätzlich ein Handgepäck von 7 kg in dieKabine mitnehmen, das eine bestimmteGröße von 55 x 40 x 23 cm nicht über-schreiten darf. In der Business Class sind esmeist 30 kg p.P. und zwei Handgepäckstü-cke, die insgesamt nicht mehr als 12 kgwiegen dürfen. Man sollte sich beim Kaufdes Tickets über die Bestimmungen derAirline informieren.

Aus Sicherheitsgründen dürfen Taschen-messer, Nagelfeilen, Nagelscheren, son-stige Scheren und Ähnliches nicht mehr imHandgepäck untergebracht werden. DieseGegenstände sollte man unbedingt im auf-zugebenden Gepäck verstauen, sonst wer-

den sie bei der Sicherheitskontrolle einfachweggeworfen. Darüber hinaus gilt, dassFeuerwerke, leicht entzündliche Gase (inSprühdosen, Campinggas), entflammbareStoffe (in Benzinfeuerzeugen, Feuerzeug-füllung) etc. nichts im Passagiergepäck zusuchen haben.

Flüssigkeiten oder vergleichbare Ge-genstände in ähnlicher Konsistenz (z.B.Getränke, Gels, Sprays, Cremes, Sham-poos, Zahnpasta, Suppen) dürfen nur inder Höchstmenge von 0,1 Liter als Hand-gepäck mit ins Flugzeug genommen wer-den. Die Flüssigkeiten müssen in einemdurchsichtigen wiederverschließbarenPlastikbeutel transportiert werden, dermax. 1 Liter Fassungsvermögen hat. Ausge-nommen sind z.B. Babynahrung und per-sönlich verschriebene Medikamente, diewährend des Fluges benötigt werden.

RückbestätigungBei den meisten Airlines ist heutzutage

die Bestätigung des Rückfluges nichtmehr notwendig. Allerdings empfehlen alleAirlines, sich dennoch telefonisch zu er-kundigen, ob sich an der Flugzeit nichtsgeändert hat, denn kurzfristige Änderun-gen der genauen Abfluguhrzeit kommenbeim zunehmenden Luftverkehr heute im-mer häufiger vor.

Wenn die Airline allerdings eine Rück-bestätigung (reconfirmation) bis 72 oder48 Stunden vor dem Rückflug verlangt,sollte man auf keinen Fall versäumen, dieAirline kurz anzurufen, sonst kann es pas-sieren, dass die Buchung im Computer derAirline gestrichen wird; der Flugtermin istdahin. Das Ticket verfällt aber nicht da-durch, es sei denn, die Gültigkeitsdauerwird überschritten, aber unter Umständenist in der Hochsaison nicht sofort ein Platzin einem anderen Flieger frei.

Die Rufnummer kann man von Mitar-beitern der Airline bei der Ankunft, im Ho-tel, dem Telefonbuch oder auf der Websiteder Airline erfahren.

Buchtipps – Praxis-Ratgeber: Frank Littek Fliegen ohne Angst Erich WitschiClever buchen, besser fliegen(beide Bände REISE KNOW-HOW Verlag)

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Arusha/Kilimanjaro. Am Ausgang befindensich mehrere Wechselstuben (schlechte Kur-se), VISA-Geldautomaten (gute Wechselkur-se), die Flamingo Bar & Restaurant, ein Taxi-Schalter, Büros der inländischen Fluggesell-schaften und Schalter von Reisebüros. EinAirport-Hotel gibt es nicht, Übernachtungs-möglichkeiten erst im Stadtzentrum! Eine Au-toanmietung ist über Hima Tours & Travelmöglich. Condor und Edelweiss unterhaltenweder an den Flughäfen noch in den StädtenBüros.

Inländische Flugtransfers erfolgen vomgleichen Terminal, sofern diese von PrecisionAir, Air Tanzania oder Air Excel angebotenwerden. Coastal Travel, Safari Link, Flightlinkund Zan Air fliegen von Terminal 1, dem „oldairport“. Eine Taxifahrt dorthin kostet 3000TSh, Distanz etwa 1 km.

Eine Taxifahrt vom Flughafen in die Stadtkostet 25.000 TSh. Am Taxi-Schalter hängt ei-ne festgelegte Preistabelle zu den jeweiligenFahrzielen aus.

Ankunft auf SansibarSansibars Kisauni International Airport

liegt 7 km südlich von Zanzibar Town. Vom/zum Flughafen verkehren Taxis für 10.000TSh sowie die Buslinie „U“ (mehrmals täglichzum Darajani-Markt). Busse fahren vom Flug-hafen nicht direkt an die Ostküste, man musszunächst nach Zanzibar Town fahren.

Am Flughafen befinden sich die Büros derprivaten nationalen Fluggesellschaften Coas-tal Travel, Precision Air und Zan Air. Nationa-le Flugverbindungen von und nach Sansibar.Condor unterhält kein Büro am Flughafen.

Ankunft in Nairobi (Kenia)Eine gute Alternative ist die Anreise über

Nairobi. Der größte Flughafen Ostafrikaswird von sehr vielen Fluggesellschaften ange-flogen. Deutsche, Schweizer und Österrei-cher benötigen für Kenia ein Transitvisum(25 $). In die 275 km entfernte Touristenme-tropole Tansanias, Arusha, fahren von Nairo-bi aus täglich Busse. Ein tansanisches Visumbis zu einer dreimonatigen Aufenthaltsdauerist an der Grenze in Namanga ohne Schwie-rigkeiten zu bekommen. Ein Passfoto ist hier-

für nicht erforderlich, das Visum kann inDollar und Euro bezahlt werden. Vom Nairo-bi-Flughafen können Sie mit einem Shuttle-Bus für 30 $ nach Arusha fahren; fragen Sienach der Ankunft im Flughafen am Taxi-Standnach den Arusha-Shuttle-Bussen. Die Ge-sellschaft Riverside Shuttle (www.riverside-shuttle.com) kann auch direkt vom FlughafenNairobi (besser natürlich noch vor Abflug inEuropa) angerufen werden, um einen Sitz-platz zu reservieren (Tel. 00254-20-229618,241032; Abfahrtszeiten von der Stadt (Nor-folk oder Stanley Hotel) in Richtung Arushasind täglich um 8.30 und 14.30 Uhr, Fahrzeitca. 5 Stunden).

Andernfalls müssen Sie erst in das 15 kmentfernte Nairobi und am zentralen Busbahn-hof (Accra Road) auf den nächsten Bus inRichtung Namanga (Grenzort)/Arusha war-ten. Diese sind günstiger als die Flughafen-Shuttle-Busse. Wer abends ankommt und ei-ne Nacht in Nairobi verbringen muss, demempfehle ich das Dolat Hotel (Tel. 00254-20-222797) in der Mfanga Street (sicher undsauber, Zimmer mit Bad/WC – heiße Du-schen! –, 15 $). Die Rezeption ist auch beider Buchung der Shuttle-Busse nach Arushabehilflich bzw. stellt eine Begleitperson, fallsSie ein Ticket für einen öffentlichen Bus be-sorgen müssen. Dies ist ratsam, weil die Bus-station von Nairobi dem Beinamen der Stadt– „Nairobbery“ – alle Ehre macht … Bussenach Arusha verkehren vor allem in den Mor-genstunden, Busse nach Namanga fahren öf-ters. Falls man in Nairobi in der Nähe desBusbahnhofs übernachten muss, ist das IqbalHotel in der Matema Road für 15 $ (KSh) proNacht zu empfehlen. Von der Namanga-Grenze besteht ebenfalls regelmäßig An-schluss nach Arusha. Namanga bietet auf bei-den Seiten der Grenze Unterkunfts- und Ver-pflegungsmöglichkeiten (siehe dort).

Anreise mit der Eisenbahn

Diese Möglichkeit besteht vom Südendes afrikanischen Kontinents aus. VonKapiri Mposhi in Sambia, ca. 100 kmnördlich der Hauptstadt Lusaka, fährt

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die Ta-Za-Ra (Tanzania-Zambia-Rail-ways), eine von Tansania und Sambiagemeinsam verwaltete Eisenbahngesell-schaft, bis nach Dar es Salaam am Indi-schen Ozean. Die Fahrt dauert knapp40 Stunden (2 Nächte/1 Tag), kostet ca.105 $ und ist ein Erlebnis besondererArt, wenn auch anstrengend.

Anreise mit dem Schiff

Vom kenianischen Mombasa beste-hen derzeit (2011) keine Fährverbin-dungen nach Sansibar/Dar es Salaam.

Die innerkontinentalen Schiffsver-bindungen von Port Bell in Ugandaüber den Victoria-See nach Mwanzaund von Bujumbura/Burundi über denTanganyika-See nach Kigoma liegenebenfalls darnieder. Die Verbindungvon Bujumbura nach Kigoma soll imLaufe des Jahres 2011 wieder aufge-nommen werden.

Von Mpulungu (Sambia) im Südendes Lake Tanganyika besteht die Mög-lichkeit, mit dem aus deutscher Kolonial-zeit stammenden Passagierschiff „M.V.Liemba“ nach Tansania einzureisen (vgl.„Grenzverkehr“ und Mpulungu).

Über den Malawi-See verkehrt daskleine Schiff „M.V. Songea“ von NkhataBay nach Mbamba Bay (vgl. „Grenzver-kehr“ und beim Lake Nyasa).

Anreise auf dem Landweg

Die sehr beliebte Transafrika-Routeüber Algerien und das ehemalige Zairenach Kenia bzw. Tansania ist momentanaufgrund politischer Unruhen nicht be-reisbar. Zurzeit erfolgt die Anreise auf

dem Landweg entweder über Libyenbzw. über Israel, Ägypten und dannüber den Sudan weiter nach Eritreaoder Äthiopien. Aktuelle Infos hierzuonline unter www.weltreise-forum.info.

Die Weiterfahrt von Eritrea/Äthiopienüber Kenia nach Tansania gilt als unpro-blematisch. Nur im Norden Kenias müs-sen Sie zwischen Moyale und Marsabitin einem Konvoi fahren, der mehrmalsin der Woche diese Strecke zurücklegt.

Die empfehlenswerte Straßenkartefür den afrikanischen Teil der Anfahrt istdie Michelin-Karte 954, Nord- und Ost-afrika. Doch sollte man auch auf die zuden einzelnen Ländern angebotenenKarten zurückgreifen, gerade wenn et-was ausgefallenere Routen befahrenwerden sollen. Zu empfehlen sind diestets aktualisierten Karten aus dem REISE

KNOW-HOW Verlag, die zudem GPS-tauglich sind. Wertvolle Informationenauch über www.tracks-4-africa.com.

Zu beachten sind die Gesundheits-und Einreisebestimmungen der ent-sprechenden Länder, in erster Linie dieVisa-, Impf- und Zollvorschriften. Infor-mationen hierüber erteilen die jeweili-gen Botschaften.

Einfuhr von FahrzeugenFolgende Fahrzeugpapiere werden

benötigt: Internationaler Führerscheinund Zulassung (erhältlich im Landrat-samt bzw. bei der Zulassungsstelle);Grüne Versicherungskarte; Carnet dePassage (Zollbürgschaftsdokument; fürTansania erforderlich).

Mit dem Carnet de Passage könnenSie ein Fahrzeug für maximal ein Jahrnach Tansania zollfrei einführen. Nähe-

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re Informationen hierzu erhalten Sie beiden jeweiligen nationalen Automobil-verbänden (ADAC etc.).

Bei der Einreise nach Tansania müs-sen Sie für Fahrzeuge eine Straßenbe-nutzungsgebühr („Road-Tax“) zahlen.Diese liegt derzeit bei 90 $ und gilt füreinen Zeitraum von drei Monaten. FürMotorräder muss keine Gebühr bezahltwerden.

In Tansania sollten Sie sich eine loka-le Kfz-Versicherung zulegen. Diese istzwar nicht zwingend erforderlich, dochkann sie im Falle einer hartnäckigen Po-lizeikontrolle und insbesondere bei ei-nem Unfall durchaus von Nutzen sein.Eine Kfz-Versicherung bekommen Siemit dem in Afrika üblichen bürokrati-schen Zeit- und Arbeitsaufwand für ei-nen Mindestzeitraum von einem Monatin allen größeren Städten des Landessowie an den Grenzübergängen (z.B.Namanga). An den Grenzen wird manvon umtriebigen „Insurance“-Vertreternautomatisch angesprochen.

Bringen Sie ein Fahrrad mit ins Land,so wird dies in Ihrem Reisepass ver-merkt, mit der Verpflichtung, es nachBeendigung ihres Aufenthaltes wiederauszuführen. Wichtig ist, dass Ihr Fahr-rad über eine Rahmennummer oderähnliches verfügt, die zur Registrierungnotwendig ist.

Autoverladung per SeefrachtZwei Möglichkeiten der Verschiffung

gibt es: den Container und die soge-nannte Roll on/Roll off-Variante. Ein An-bieter ist z.B. Woick Expeditionsservice(Adresse siehe unter „Ausrüstung“);hier erfahren Sie nähere Details.

Motorradtransport per LuftfrachtDer Luftfrachttransport eines Motor-

rads ist in jedem Fall günstiger als perSeefracht, da die einzig denkbare undvor allem sichere Verschiffungsvarianteper Container ist. Preislich lohnt sichdieser Aufwand erst bei einer HandvollMotorrädern.

Luftfracht hat den großen Vorteil,dass man direkt, ohne tagelange Warte-zeit, vom Flughafen weg seine Reise be-ginnen kann. Schiffe haben oft Verspä-tung, und wenn sie dann ankommen,kann es manchmal lange dauern, bisüberhaupt entladen wird. Zudem ist dieAbwicklung der Formalitäten an denHäfen von Dar es Salaam und Momba-sa extrem langsam, und um Dinge zubeschleunigen, werden oft horrendeBestechungssummen erwartet.

Buchen Sie Ihren Flug frühzeitig, kanndie Verfrachtung im gleichen Flieger, indem Sie sitzen, geschehen. Nur wenigeStunden nach Ihrer Ankunft können Siedann direkt vom Flughafen aus insAbenteuer starten. Die Transportpalettewird bis zu Ihrem Rückflug von derFluggesellschaft aufbewahrt.

Einen guten Frachtservice bietet dieFirma Fly and Bike (www.fly-bike.de).

AusrüstungWas die Ausrüstung anbelangt, machtman es selten genau richtig. Oft nimmtman zu viel mit, manchmal fehlt das ei-ne oder andere. Vielreisende werdendieses Kapitel eher überfliegen, meisthaben sie schon ihre Erfahrungen ge-

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sammelt und wissen, worauf es (nicht)ankommt.

Zunächst sind Menge und Größe derGepäckstücke begrenzt duch die Vor-gaben der internationalen und – sofernFlugsafaris unternommen werden – na-tionalen Fluggesellschaften. Die nachTansania fliegenden Fluggesellschaftengestatten in der Economy Class fast alle20 kg pro Person. Ethiopian Airlines isteine ruhmreiche Ausnahme und erlaubtdem Fluggast 45 kg!

Art und Menge des Gepäcks hängendann natürlich von Reiseform und -in-halt ab. Eine Safari oder Bergbestei-gung setzt anderes Equipment vorausals ein Badeurlaub, die Reise mit öffent-lichen Verkehrsmitteln schränkt eherein als mit einem Mietauto. Sollten Siedie Organisation Ihrer Reise in die Hän-de eines Safari-/Bergsteigerunterneh-mens legen, können Sie durchaus aufKoffer oder große Reisetaschen zurück-greifen und müssen nicht unbedingt ei-nen Reiserucksack dabeihaben. BeiBergwanderungen über organisierteTrekking-Safaris kann dann schon ein-mal Ihre Ausrüstung in unternehmens-eigene Tragesäcke umgepackt werden.

Anders ist es natürlich für diejenigen,die das Land auf eigene Faust mit öf-fentlichen Verkehrsmitteln bereisen.Hier ist als Grundausstattung ein gro-ßer Reiserucksack ideal und vielleichtauch ein kleiner einfacher Rucksack fürdie persönlichen Dinge. Bei Busfahrtenwandert der große Rucksack meist inden Bauch des Busses oder aufs Dach,und Sie werden während der gesamtenFahrt kaum Zugriff auf das Gepäck-stück haben. Der Rucksack sollte robust

und wasserdicht sein, sodass er grobeBehandlung und widrige Wetterverhält-nisse verkraftet.

Es empfiehlt sich weiter die Mitnah-me eines Mückennetzes, da Malariaan vielen Orten Tansanias verbreitet istund nicht immer alle Hotels und lokalenPensionen (Guest Houses) mit Netzenausgerüstet sind. Leicht im Gepäck sinddie Moskitonetze mit großem, recht-eckigem Himmel – mit ausreichendSchnur, evtl. Pins/Klebeband und mitetwas Erfindungsgeist überall aufzuhän-gen. Moskitonetze gibt es preisgünstigauch vor Ort in größeren Supermärktenund in den kleinen indischen Kleiderge-schäften.

Auf diesen praktischen Mücken-schutz gegen die Malariaübertragungsollte aus zwei Gründen nicht verzich-tet werden: Zum einen bietet keines derderzeit auf dem Markt befindlichenProphylaxemittel einen vollkommenenSchutz gegen Malaria, zum zweitenwerden die weiblichen Anopheles-Mü-cken (Überträger der Malaria) erst nachEinbruch der Dunkelheit aktiv, was dennächtlichen Schlaf unter einem Moski-tonetz nur noch dringlicher erscheinenlässt. Zusätzlich können Sie Ihr Moski-tonetz und auch Ihre Jacke und Hosemit dem Mücken tötenden Stoff Peripel55 imprägnieren. Dieser wird in Ostafri-ka von führenden Tropenärzten emp-fohlen und ist für den Menschen, auchfür Säuglinge, harmlos. Mücken, die amMoskitonetz oder auch Innenzelt Platznehmen, werden betäubt und fallen zuBoden, ehe man von ihnen durch dasNetz in die dagegen lehnenden Armeund Beine gestochen werden kann. Er-

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hältlich ist Peripel 55 bei den einschlä-gigen Globetrotter-Ausrüstungsläden,aber auch bei den „Flying Doctors“ inDar es Salaam und Nairobi (vgl. im Ka-pitel „Notfall“).

Da in allen Unterkünften des Landes– und seien sie noch so einfach – aus-reichend und je nach Klima die passen-de Bettwäsche in den Zimmern vorhan-den ist (nicht immer wohlriechend,aber doch meist frisch gewaschen),wird ein Schlafsack eigentlich nicht be-nötigt. Wem jedoch die eigene Bettwä-sche lieber ist, sollte einen leichten Lei-nenschlafsack, auch „Schlafsack-Inlett“genannt (entweder aus Baumwolleoder Seide), mitnehmen, in dem mandann „zwischen“ die unterkunftseigeneBettwäsche schlüpft. Für kühlere Näch-te ist ein warmer Schlafsack nicht unbe-dingt erforderlich, da es auch an Woll-decken in den landestypischen Pensio-nen nicht fehlt. Nur wer bergsteigenoder (wild) campen möchte, sollte ei-nen entsprechenden Schlafsack mit-bringen. Sinnvoll bei Budget-Reisen istauch ein kleines „Kuschel“-Kissen als Er-satz für harte Guest-House-Kissen, beiBusreisen auf durchgesessenen Sitzen,am Strand oder im Flugzeug.

Bei der Wahl des Zeltes haben sichin der Ausrüsterindustrie vor allem Kup-pel- und Tunnelzelte ihrer Praktikabiliätund Geräumigkeit wegen durchgesetzt.An dieser Stelle jedoch irgendein be-stimmtes Zelt hervorzuheben, ist auf-grund des vielfältigen Angebots undmit Blick auf die unterschiedlichen Grö-ßen nicht möglich. Kuppelzelte (Iglu-Form) haben in der Regel den kleinenVorteil, dass sie etwas leichter sind als

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Ausrüstungs-Checkliste

Koffer, Rucksack oder Tragetasche Kleiner Rucksack oder Umhängetasche Vorhängeschloss (evtl. mit Kette) für Rucksack oder Reisetasche und auch für Zimmertüren in Pensionen evtl. Regenhaube für Rucksack Brustbeutel, Geldgürtel oder Hüfttasche Fotoausrüstung/Fernglas Schlafsack und kleines Kissen Moskitonetz/-dom (Zelt) (Moskito-spiralen gibt es preisgünstiger vor Ort) Mückencreme/-spray (in großen Supermärkten auch vor Ort erhältlich) Reiseapotheke (siehe im Anhang) Wasserentkeimungsmittel (Micropur, Certisil) Wasserfilter strapazierfähige Wasserflasche und Mineraltabletten SonnenschutzmitteI/Lippenschutz Sonnenhut/Sonnenbrille Regenkleidung/Regenschirm Taschenlampe (Batterien sind überall erhältlich); Stirn- oder kleine Taschenlampe evtl. Taschenmesser Handtuch Nähzeug/Sicherheitsnadeln Reisewaschmittel/Wäscheleine Plastiktüten für Wäsche, dreckige Schuhe, Müll etc. evtl. Reisebesteck Wecker Notizheft oder Schreibblock Passbilder/Fotokopie vom Pass Steckdosenadapter (Stromspannung 230 V)

Buchtipps – Praxis-Ratgeber: Rainer HöhWildnis-Ausrüstung Rainer HöhWildnis-Backpacking(beide Bände REISE KNOW-HOW Praxis)

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Tunnelzelte, da sie auch ohne Heringevon alleine stehen. In jedem Fall solltedas Zelt ein Überdach haben, das nichtnur als Regenschutz dient, sondernauch als Temperaturregler wirkt und einwenig vor Hitze und Kälte schützt.Wichtig ist, dass die offenen Stellen zurLuftzirkulation mit einem Moskitonetzversehen sind.

Zur Aufbewahrung von Reisedoku-menten, Flugticket und Geld empfeh-len sich Brustbeutel, Hüfttaschenoder Geldgürtel. Pass und Flugticketsollten grundsätzlich kopiert und sepa-rat aufbewahrt werden, damit Sie bei ei-nem Verlust schnell an Ersatz kommen.

Diplomatische Vertre-tungen und InfostellenDiplomatische Vertretungen in Europa

Botschaft der Vereinigten Republik Tansania 14050 Berlin, Eschenallee 11, Tel. (030)3030800, Fax 30308020, www.tanzania-gov.de. Sprechzeit 9–16.30 Uhr, Visa-Angelegen-heiten 10–13 Uhr.

Honorarkonsul Tanzania 25474 Bönningstedt, Franz-Rabe-Straße23, Tel. (040) 2507936, Passstelle: Tel. (040)25456289, Fax 55601254.

Vertretung in der Schweiz: „Permanent Mission of Tanzania“ 1202 Genf, 47 Avenue Blanc, Tel. (022)7318920-9, Fax 7328255, www.un.org/mille-nium/webcast/statements/tanzania.htm.

Vertretung in ÖsterreichIn Österreich gibt es derzeit keine diplo-

matische Vertretung. Für die Visumertei-lung an Österreicher ist die Vertretung in Ber-lin zuständig. Für die Bearbeitungszeit sollteman mit zwei bis drei Wochen rechnen.

Zu den Modalitäten bzgl. der Beantra-gung/Ausstellung eines Visums vgl.das nächste Kapitel.

Diplomatische Vertretungen in Tansania

Bei den meisten diplomatischen Vertre-tungen gelten die Vormittagsstundenzwischen 9 und 12 Uhr für Visaanträgeund Besucherverkehr als die geeignets-te Zeit.

Deutsche Botschaft in Dar es Salaam Hausadresse: Umoja House, Ecke GardenAvenue/Mirambo Street, Dar es Salaam; Öff-nungszeiten: Mo bis Fr von 8–12 Uhr außeran Feiertagen. Postadresse: P.O. Box 9541, Dar es Sa-laam, Tel. (022) 2117409-15, Fax 2112944,www.daressalaam.diplo.de. In Notfällen ist die Botschaft außerhalb derBürozeiten unter folgender Telefonnummerzu erreichen: Tel. (0741) 455209.

Deutsche Honorarkonsulin auf Sansibar Frau Angelika Sepetu, Adresse: KiembeSamaki Kijijini, P.O. Box 1787, Zanzibar/Tan-zania, Tel. (024) 2233691 (vormittags), (024)2234062 (nachmittags), Fax 2233691, Mobil:(0747) 410045, [email protected].

Deutscher Honorarkonsul in Arusha Ulf A. Kusserow, Director: Msumbi EstateLtd., Adresse: Ngaramtoni Chini (in der Nähedes Flughafens), P.O. Box 15066, Arusha,

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Tel./Fax (027) 2508022, Mobil: (0744)789603, (0787) 789603, (0784) 318242,[email protected].

Honorargeneralkonsulat der Republik Österreich Slipway Road, Msasani, Dar es Salaam, Plot1684/2, Postanschrift: P.O. Box 105526, Dares Salaam, Tel. (022) 2601501, Fax 2601503,[email protected].

Botschaft der Schweizerischen Eidgenossenschaft Kinondoni Road, Plot 79, Dar es Salaam,Postanschrift: P.O. Box 2454, Dar es Salaam,Tel. (022) 2666008/09, Fax 2666736, [email protected]; Mo bis Fr 8–12 Uhr(nachmittags nach Vereinbarung).

Infoadressen

Die Adressen der wichtigen Touristeninfor-mationsbüros in Arusha, Dar es Salaam undSansibar Town stehen in den jeweiligenStadt-Kapiteln. Die Zentrale hat folgendeAdresse:

Tanzania Tourist Board, IPS Building, 3rdFloor, Azikiwe Street, TZ-Dar es Salaam, Post-anschrift: P.O. Box 2485, TZ-Dar es Salaam,Tel. (022) 2111244/-45, Fax 2116420, www.tanzaniatouristboard.com.

Die Adressen von Reiseveranstaltern, Reise-büros, Fluggesellschaften und Autovermie-tungen in Tansania sind bei den jeweiligenStädten vermerkt.

Aktuelle Reisehinweise zu den Transitlän-dern neben Hinweisen zur allgemeinen Si-cherheitslage erteilen:

Deutschland: www.auswaertiges-amt.deund www.diplo.de/sicherreisen (Länder- undReiseinformationen), Tel. (030) 5000-0, Fax5000-3402. Österreich: www.bmaa.gv.at (Bürgerser-vice), Tel. (05) 01150-4411, Fax (05) 01159-0. Schweiz: www.eda.admin.ch (Reisehinwei-se), Tel. (031) 3238484.

Dokumente und Zollbestimmungen

Deutsche, Schweizer und Österrei-cher benötigen für die Einreise nachTansania einen bei Abflug noch min-destens sechs Monate gültigen Reise-pass. Ein Visum ist bei der Ankunft anden internationalen Flughäfen von Dares Salaam, Kilimanjaro, Mwanza undSansibar oder vor der Abreise bei derBotschaft der Vereinigten Republik Tan-sania in Berlin (s.o.) problemlos fürStaatsangehörige Deutschlands, Öster-reichs und der Schweiz erhältlich undkostet 50 $. Das Beantragungsformularkann man sich entweder über einenrückfrankierten Briefumschlag zuschi-cken oder über das Internet (www.tan-zania-gov.de, Links: Embassy, visa appli-cation) ausdrucken lassen. Dem Antraganzufügen sind ein Passfoto und eineKopie des Tickets bzw. eine Rückflug-bestätigung des Reisebüros. Der Reise-pass sollte bei Einreisedatum nochmindestens sechs Monate Gültigkeithaben. Auch an allen offiziellen Landes-grenzstationen erhält man ein Visummit bis zu dreimonatiger Gültigkeit oh-ne großen bürokratischen Aufwand.

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Hinweis: Da sich die Einreisebedingun-gen kurzfristig ändern können, ratenwir, sich kurz vor der Abreise beim Aus-wärtigen Amt (www.auswaertiges-amt.de bzw. www.bmaa.gv.at oder www.dfae.admin.ch) oder der jeweiligen Bot-schaft zu informieren.

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Die Verlängerung eines Visums in ei-nem Immigration Office (Einwande-rungsbehörde) ist in fast allen großenStädten Tansanias möglich. Ein dreimo-natiges Visum ist nur entsprechenderBegründung (z.B. Krankheit) um einenweiteren Monat kostenfrei zu verlän-gern, wer darüber liegt, muss 400 $ aufden Tisch legen. Leider scheint nicht je-der Immigration-Officer im Lande dieseBestimmung kennen zu wollen! Leserwissen von unterschiedlichsten Gebüh-renbestimmungen bei Visa-Angelegen-heiten zu berichten! Am korrektestenwird die Angelegenheit wohl in Dar esSalaam behandelt. Doch liegt es eigent-lich nicht am Ort selbst, sondern am ge-rade Dienst habenden Beamten unddessen Leidenschaft für „Nebenver-dienste“ …

Bei Ankunft am Flughafen oder an ei-ner Grenzstation müssen Sie eine „Im-migration Card“ ausfüllen. Hier wer-den ihre persönlichen Daten sowieZweck und Dauer ihres Aufenthaltes imLand festgehalten.

Wer vom Festland aus nach Sansibarfährt, bekommt dort nochmals einenEinreisestempel, was lediglich Formsa-che ist.

Die Mitnahme eines Impfpasses istin jedem Fall sinnvoll. Bei Einreise direktaus Europa (ohne Zwischenaufenthaltin einem anderen ost- oder zentralafri-kanischen Land) ist der Nachweis einerGelbfieberimpfung nicht erforderlich(Stand Mai 2011). Wer jedoch aus ei-nem Nachbarland nach Tansania ein-reist, muss einen gültigen Impfnachweis(nicht älter als zehn Jahre) vorweisenkönnen. Ansonsten begrüßen einen Be-

amte der staatlichen Gesundheitsbe-hörde mit vorgehaltenen Spritzen –„Don’t worry, it’s just a quick proce-dure!“ Natürlich sind die Impfstoffe in-ternational zertifiziert, doch wer die un-freiwillige Injektion in einem verstaub-ten Hinterzimmer der Immigration ver-meiden will, sollte sich vorher um dieImpfungen kümmern. In jedem Fall rat-sam ist ein Impfschutz gegen Tetanusund Hepatitis A und B (vgl. dazu „Ge-sundheit“ im Anhang).

Eine Devisendeklaration bei der Ein-reise ist nicht nötig.

Streng verboten ist die Einfuhr vonWaffen und Drogen.

Ansonsten können alle Artikel, diedem persönlichen Bedarf dienen, pro-blemlos ein- und ausgeführt werden.

Bei der Ausreise müssen Sie erneutein Informationsformular der „Immigra-tion“-Behörde ausfüllen oder je nachFlughafen Ihre Fingerabdrücke und denPass einscannen lassen. Gepäckkontrol-len finden selten statt, doch sollten Siedarauf achten, keine bzw. nur wenigetansanischen Shillinge auszuführen.

Bei der Ausfuhr ist darauf zu achten,dass die Mitnahme von antiken Kunst-werken nicht gestattet ist. Keiner Be-schränkung unterliegen alle neu produ-zierten Waren. Souvenirs, deren Mate-rialien aus nicht-tierischen Produktenbestehen, können ohne Bedenken aus-geführt werden. Verboten sind die Mit-nahme von Elfenbein, Trophäen undWildtierfellen (hier gelten übrigensauch in Europa international verbindli-che Schutzabkommen, die bei Missach-tung empfindliche Strafen nach sich zie-hen) sowie Strandsouvenirs wie See-

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sterne, Schneckenhäuser, Schildkröten-panzer, Korallen, Muscheln u.a.

Wer von Tansania in Nachbarländerausreisen möchte und erst ein Visum aneiner Botschaft beantragen muss (hier-für muss der Pass abgegeben werden),sollte vor der Reise zuhause noch einenZweitpass beantragen. Während derWartezeit auf ein Visum (was manch-mal mehrere Tage dauern kann), istman so weiterhin ausgewiesen, undman kann auch in einer Bank Geldwechseln/abheben. Auch im Falle desVerlustes des Erstpasses ist solch ein Er-satzdokument nützlich. Wer nicht übereinen Zweitpass verfügt, sollte in jedemFall eine Fotokopie der relevanten Sei-ten seines Passes (Seite mit persönli-chen Daten und Seiten mit Gültigkeits-datum des Passes und des Visums) ma-chen und diese getrennt aufbewahren.

Sollten Sie einmal ohne Ausweis sein,weil Sie den Pass verloren haben oderer geklaut wurde, dann wenden Sie sichan die nächste Botschaft (mehr dazu imKapitel „Notfall“).

Mit einem Internationalen Studen-tenausweis werden Sie in Tansaniakaum Ermäßigungen bekommen. Fäh-ren, Eintrittsgebühren für Nationalparksusw. kosten für alle gleich viel. Bei derTaZaRa-Eisenbahn bekommen Studen-ten 50% Ermäßigung.

Zollbestimmungen bei der Rückreise nach Europa

Bei der Rückreise gelten auch auf euro-päischer Seite Freigrenzen, Verboteund Einschränkungen. Folgende Frei-mengen darf man zollfrei einführen:

Tabakwaren (über 17-Jährige in EU-Länderund die Schweiz): 200 Zigaretten oder 100Zigarillos oder 50 Zigarren oder 250 g Tabak. Alkohol, über 17-Jährige in EU-Länder: 1 lüber 22 Vol.-% oder 2 l bis 22 Vol.-% und zu-sätzlich 2 l nicht-schäumende Weine; in dieSchweiz: 2 l (bis 15 Vol.-%) und 1 l (über 15Vol.-%). Andere Waren für den persönlichen Ge-brauch, über 15-Jährige: nach Deutschland500 g Kaffee, nach Österreich zusätzlich100 g Tee; ohne Altersbeschränkung: 50 gParfüm und 0,25 Liter Eau de Toilette sowieWaren bis zu 175 Euro. In die Schweiz Warenbis zu einem Gesamtwert von 300 SFr p.P.

Wird der Warenwert von 175 Euro/300 SFrüberschritten, sind Einfuhrabgaben auf denGesamtwert der Ware zu zahlen und nichtnur auf den die Freigrenze übersteigendenAnteil. Die Berechnung erfolgt entwederpauschalisiert oder nach dem Zolltarif jedereinzelnen Ware zuzüglich sonstigen Steuern.

Einfuhrbeschränkungen bestehen z.B. fürTiere, Pflanzen, Arzneimittel, Betäubungsmit-tel, Feuerwerkskörper, Lebensmittel, Raub-kopien, verfassungswidrige Schriften, Porno-graphie, Waffen und Munition; in Österreichauch für Rohgold und in der Schweiz auchfür CB-Funkgeräte.

Nähere Informationen: Deutschland: www.zoll.de oder beim Zoll-Infocenter, Tel. (069) 46 99 76-00. Österreich: www.bmf.gv.at oder beim Zoll-amt Villach, Tel. (04242) 33 23 3. Schweiz: www.zoll.admin.ch oder bei derZollkreisdirektion Basel, Tel. (061) 28 71 11 1.

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Essen und Trinken

Essen

Tansania besitzt mit Ausnahme vonSansibar keine ausgeprägte kulinari-sche Kultur, doch werden Sie in allenStädten ein Hotel oder Restaurant fin-den, in dem man zufriedenstellende bissehr gute internationale Speisen be-kommt. Lodges und Camps in National-parks sowie Hotels und Resorts in Dares Salaam und an der Küste bieten inden meisten Fällen ausgewogene undgute internationale Gerichte. Selbst inentlegenen Luxuscamps wie denen vonAsilia, African Embassy, andBeyond,Kempinski, Selous Safari Company etc.werden Sie mit einer fabelhaften 5-Ster-ne-Küche verwöhnt. Wer mit einempreiswerten Safariveranstalter unter-wegs ist, wird ebenfalls positiv über-rascht sein ob der Vielfalt und des Ge-schmackreichtums der „Buschküche“.

Eine traditionell tansanische Küchehat sich aufgrund der vielen Fremdein-flüsse in den letzten Jahrhunderten nurwenig entwickelt. Lediglich in den ent-legenen Gebieten des Landes sind tra-ditionelle Ernährungsgewohnheiten bisheute erhalten geblieben. Doch von ei-ner Küchenkultur kann auch in diesenGebieten nicht gesprochen werden, daes sich weder um eine vielseitige nochgewürzorientierte Küche handelt, son-dern lediglich eine den Grundbedürf-nissen angepasste Ernährungsweise ist.

Grundnahrungsmittel sind Cassava(Maniok), Mais und auch Reis (wali),welche vielerorts zu einem festen, un-

gewürzten Brei verarbeitet werden.Ugali (Maisbrei) ist das meistservierteGrundgericht, zu dem eine aus Zwie-beln, Tomaten und anderen erhältlichenGemüsearten zubereitete Soße (mchu-zi) gereicht wird.

In den see- und küstennahen Gebie-ten werden zu ugali und wali viel Fisch,Krustentiere oder auch Tintenfisch ge-gessen. Ansonsten wird noch Gemüse,wie gekochter Kohl und Spinat, zuden Gerichten serviert, und in denfruchtbaren regenreichen Gebietengibt es auch die großen Kochbananendazu. Diese werden in Öl gebraten, zueinem Brei (matoke) verarbeitet (haupt-sächlich in der Kagera-Region) oderauch zu einem Bananenbier gegoren,das vor allem im Nordwesten des Lan-des und am Kilimanjaro sehr beliebt ist.

Neben Fisch sind Rind- und Ziegen-fleisch die am häufigsten gegessenentierischen Nahrungsmittel. Huhn istebenfalls sehr beliebt, aber teurer.Schweinefleisch wird in der islamischgeprägten Küstenregion gar nicht undim übrigen Land nur äußerst selten ge-gessen. In manchen Gebieten kommenTiere wie Ziegen und Kühe nur bei fest-lichen Anlässen unters Messer, sofernes den Ernährungsgewohnheiten ein-zelner Volksgruppen entspricht.

In den einfachen landestypischenRestaurants (hoteli genannt) wird häu-fig neben wali und ugali auch chipsi an-geboten. Dies sind frittierte Kartoffelnin Pommes-Frittes-Form. Chipsi sindmeist lauwarm, fettig und häufig nichtso durchfrittiert wie aus Europa ge-wohnt, aber sie stillen schon mal dengrößten Hunger. Oft werden diese Art

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von Pommes mit Eiern zu einem Ome-lette verarbeitet und mit Tomatensalatserviert. Eine beliebte Mahlzeit, chipsiya mayai genannt, wird an Straßen-stopps und in wenig besuchten Back-packer-Regionen angeboten.

Durch den asiatischen Einfluss imLand haben sich im letzten Jahrhundertviele indische Gerichte und Imbisseverbreitet. Gut schmeckende Currysund Massalas, wie auch Pilau, ein mitKardamom gewürzter Reis mit Fleisch-stückchen, werden in vielen einfachenlandestypischen Restaurants preiswertangeboten. Dazu gibt es Chapatis, einaus Mehl, Wasser und ein wenig Salzgefertigtes pfannenkuchenflaches Fla-denbrot, das auf jeden Fall frisch seinsollte, da es sonst zu einer zähen Ange-legenheit wird. Chapatis mit Tee ist daslandestypische Frühstück auf dem Land,an Straßenständen und in einfachenGuest Houses. Auch die aus Indien be-kannte frittierte Teigtasche Samosa mitHackfleisch- oder Gemüsefüllung (inTansania „sambusa“ geschrieben) istein beliebter Imbiss an Bus- und Bahn-stationen sowie in Restaurants undKneipen. Mandazis, mit den uns be-kannten Donats/Krapfen zu verglei-chen, gehören zu den populärstenSnacks und sind in jedem Ort mit ei-nem Soft Drink (Cola, Fanta, Pepsiusw.) für 500 TSh zu haben. Sie solltennur darauf achten, dass sie nicht schonein paar Tage alt sind, sonst sind sie ei-ne zähe Angelegenheit.

Wer sich hauptsächlich an diese typi-schen tansanischen Speisen hält, isstsehr preiswert. In kleinen hotelis kannman sich für 2500–5000 TSh durchaus

satt essen, wobei der zur Mahlzeit ge-trunkene Soft Drink mehr kosten kannals das gesamte Essen.

Beliebt zum Einnehmen einer kleinenMahlzeit sind Straßenstände in Tru-ckerortschaften an den großen High-ways des Landes, entlang der Eisen-bahnlinien und an Bushaltestellen sowievor Bars und Discos. Beliebt unter Rei-senden ist vor allem die Uferpromena-de von Zanzibar Town, wo Abend fürAbend an zahlreichen Essensständenunter freiem Sternenhimmel verschie-denste Imbisse zubereitet werden.

An Straßenständen wird von gegrill-tem Huhn mit in Omelette verbackenenchips bis hin zu gut gewürzten Kebabsmit verschiedenen Salaten alles ange-boten, was sich auf den einfachenkohlegeheizten Grills und Pfannen zu-bereiten lässt. Nicht alles verträgt dereuropäische Magen ohne Probleme,insbesondere bei Salaten ist Vorsichtangebracht.

In vielen Städten des Landes gibt esmittlerweile eine weitreichende Palettevon Restaurants und Bars, die einreichhaltiges Angebot internationalerKüchenstile anbieten: Von mexika-nisch, italienisch, äthiopisch, indischoder chinesisch und auch deutsch ist anGeschmacksrichtungen, insbesonderein den Touristenmetropolen Arusha,Dar es Salaam und zunehmend auch inZanzibar Town, alles vertreten. Was diePreise anbelangt, liegen viele dieserRestaurants schon fast auf mitteleuro-päischem Niveau.

Vegetarier werden auch in Tansaniaauf ihre Kosten kommen. Viele Speisenin den landestypischen Restaurants

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Tansanische Bezeichnungenfür typische Speisen bizari – Curry kabeji – Kohlgemüse kimanda – Omelett maharagwe – Bohnen mboga – Gemüse mchicha – Spinat mchuzi – Soße (meist mit curry) mishkaki – gegrillte Fleischspießchen muhogo – Maniok/Cassava muwa – Zuckerrohr nyama – Fleisch nyama ya kuku – Huhn nyama ya ngombe – Rind posho – Verpflegung, Proviant und Hirsebrei saladi – Salat sambusa – vegetarische oder Hackfleischteigtasche; frittiert supu – Suppe ugali – Maismehl-/Hirsebrei viazi – Kartoffeln viazi vitamu – Süßkartoffeln chipsi ya mayai – Chips-Omelette mayai ya kukoroga – Rühreier

Auf Sansibartypische Snack-Speisen Pilipili hoho – Chili-Soße Katlesi – Kartoffel-Kroketten mit Hackfleisch Zanzibar Pizza – quadratisch gefalteter Teig, gefüllt mit Hackfleisch, Salat und Ei Mkate wa ufuta – Weißbrotscheibe angebraten Kachori – ballförmige, indisch gewürzte Kartoffel-Kroketten Cassava crisps – Maniok-Chips Samaki wa kupaka – Fisch miteiner Kokosnuss-Curry-Marinade Miksi – von allem etwas, mit Salat und klein gehackt

Ein tansanisches Rezept:Ndizi na nyama(Kochbananen mit Fleisch)Zutaten: 6 Kochbananen, geschält und in zentimeterdicke Scheiben geschnitten 1 kg Rindfleisch 1 große Zwiebel gehackt 4 reife Tomaten 1 EL Tomatenmark/-püree 2 EL Kokosnusscreme 1 EL Gewürzgemisch (Curry, Massala, Kardamon, Kumian und Ingwer) 1 EL Weißer Pfeffer eine Prise Salz

Zubereitung:Fleisch in kleine Stücke schneiden,

mit Wasser bedecken, Salz und Zwie-beln dazu geben und das Ganze einehalbe Stunde bei mittlerer Hitze ko-chen. Danach das Fleisch herausneh-men und Tomaten, Kokosnusscreme,Pfeffer und eine Tasse Wasser zu demSud geben. Beim Einrühren aufkochenlassen und Bananenstücke hinzufügen.Anschließend Topf zudecken und beiniedriger Flamme 20 Minuten köchelnlassen. Schließlich wird das vorgekochteFleisch nochmals mit dazu gegebenund weitere 15 Minuten auf dem Herdgehalten.

Heiß servieren, als mögliche Beilagekann, sofern keine Chapatis zur Handsind, Fladenbrot von der Döner-Budeum die Ecke gereicht werden.

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werden zwar mit Fleisch und Fisch ge-reicht, doch können zum Reis auchBohnen, Spinat oder gemüsehaltige So-ßen (mchuzi) als Beilage mit einemChapati eine Mahlzeit abrunden. WennSie genau erklären, was Sie essen wol-len bzw. was nicht, wird man sich aufIhre Wünsche einstellen. In den besse-ren Hotels und Lodges stehen ohnehinimmer mehr vegetarische Menüs aufder Speisekarte.

Wenn Sie das große Obstangebotdes Landes wahrnehmen möchten undnicht gerade in besseren Hotels abstei-gen, wo Ihnen meist ein reiches Sorti-ment an natürlichen Vitaminen zur Ver-fügung steht, sollten Sie die Stände anden Straßen und Märkten aufsuchen,um sich mit Obst einzudecken. AufBus- und Zugfahrten bekommen Siediese oft während der Stopps durchsFenster angeboten (Swahili-Bezeich-nungen für Obst und Gemüse stehenim Anhang).

Märkte und Lebensmittelläden

Das Angebot auf den Märkten größe-rer Ortschaften und Städte ist reichhal-tig. In den Städten ist fast jeder Tagaußer Sonntag Markttag, auf dem Landin kleinen Orten werden Märkte an ver-schiedenen Werktagen abgehalten.Mehr zu den einzelnen Märkten ver-schiedener Städte entnehmen Sie denjeweiligen Ortskapiteln.

Supermärkte und kleinräumige Ein-kaufsläden verfügen über eine guteAuswahl an Nahrungsmitteln. Selbstver-sorger werden sich insbesondere in den

Städten reichhaltig eindecken können.Viele Lebensmittel werden aus Keniaund Südafrika bezogen und verbes-sern das Angebot, allerdings sind diePreise enorm hoch und liegen z.T. weithöher als in Europa. Produkte wie langhaltbare Milch, Müsli, Dosenbrot,Margarine in Dosen, Käse und Wurst-konserven sind vielerorts erhältlich. Be-sonders in Arusha und Dar es Salaamhat man die Möglichkeit, alles Notwen-dige für Camping-Ausflüge zu erstehen.Gute Adressen sind hier die südafrika-nischen Shoprite-Supermärkte. Im Wes-ten und Süden des Landes ist das Ange-bot magerer, und man muss sich vieler-orts mit den immer gleichen Lebensmit-teln aus kleinen Mehrzweckläden (du-kas oder einfach nur shops genannt)und von den Marktständen begnügen.Wer also mit dem eigenen Fahrzeugmehrere Tage in entlegeneren Gebie-ten unterwegs ist, sollte entweder einengut sortierten Vorrat an Lebensmittelnmit sich führen oder mit dem vorlieb-nehmen können, was vor Ort erhältlichist. Verhungern tut man auf keinen Fall,die allgemeine Versorgung im Lan-desinneren ist ausreichend.

Getränke

Auf dem Land dürfte neben Wasserund, in den moslemisch geprägten Re-gionen, Tee (chai) Bier das bevorzugteGetränk in Tansania sein. Für eine war-me Flasche Bier am Abend zahlen vieleTansanier schon mal gerne einen hal-ben Tageslohn, und so sind die Restau-rants mit Lizenz für Alkoholaus-schank beliebte Treffpunkte, um am

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Abend einen über den Durst zu trinken.Viele dieser Lokale sind in erster LinieTrinkräume mit vergitterten Bars undlautstarker afrikanischer Musik. Bedie-nungen sind nicht immer die Regel, oft-mals muss man sich sein Getränk ander Bar selber holen und auch direktzahlen. Das Angebot an Bieren hat sichin den letzten Jahren stark verbessert,außer dem einst einzigen „Safari Lager“gibt es mittlerweile andere Biersorten,hinter denen in erster Linie südafrikani-sche und deutsche Brauereien bzw.Braumeister stehen. Damit man auchweiß, dass man es mit tansanischen Bie-ren zu tun hat, tragen diese dann auch

Namen wie Kilimanjaro, Safari, Ndovuoder Kibo. Die kenianischen und süd-afrikanischen Biere Tusker, Pilsener undCastle werden unter Lizenz gebrautund sind auch in manchen Hotels/Lod-ges als Fassbier (draft) zu bekommen.Wenn auch die Versorgung mit man-chen Lebensmitteln im Land nicht im-mer hundertprozentig klappt, so ist zu-mindest der Biervorrat in allen Landes-ecken ausreichend … Neuerdings be-kommt man sogar original Pilsener Ur-quell aus Tschechien.

Zu den härteren Alkoholika gehörenLizenz-Spirituosen wie Gin, Brandy,Whisky, Vodka oder auch Frucht-Cidreaus tansanischen Destillerien, alle vonpassabler Qualität. Populär in Tansaniaist vor allem der heimische Zuckerrohr-schnaps Konyagi (34% Alc.). In kleinen

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Essensstand mit gegrillten Fleischspießchen (mishkaki)

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Mengen genossen, ist er durchausschmackhaft und verträglich.

In den Dörfern kostengünstig und inFamilienregie gebraut, werden auf loka-len Feiern eimerweise Bananen- undHirsebier ausgeschenkt, meist einfachnur als pombe (Alkohol) bezeichnet.Viele, die dem exzessiven Konsumnicht widerstehen können, leiden tage-lang an Kopfschmerzen, Magenverstim-mungen und anderen gesundheitlichenProblemen. Für den Großteil der Tansa-nier ist pombe die billigste Art und Wei-se, sich einen Rausch anzutrinken.Wenn Sie einmal die Möglichkeit ha-ben, an einem Pombe-Fest (bei Be-schneidungszeremonien, Hochzeiten,Erntedankfesten usw.) teilzunehmen,sollten Sie das streng riechende Gebräuzumindest probieren, doch ich rate Ih-nen von einem zu hohen Konsum ab,da man nie genau weiß, wie es sich mitder Hygiene verhält bzw. was alles zuden Zutaten gehört – wahrscheinlich istes auch besser, wenn man es nichtweiß …

In vielen Regionen des Landes wirdauch Palmwein hergestellt. Sofern erfrisch gezapft und einigermaßen kühlist, sollten Sie dieses ganz akzeptable,alkoholschwache Getränk einmal pro-bieren. Gerade wenn er frisch ist,schmeckt der Wein noch süß und nichtvergoren – in diesem Stadium nenntman ihn mshuko. Je länger er steht, des-to mehr Zucker geht in Alkohol über.Dann heißt er tembo (Elefant) und soll-te nicht gegen den Durst getrunkenwerden, sonst werden die Kopfschmer-zen genau so groß, wie der Name esverspricht. Besonders im Küstengebiet

und in der Lake-Tanganyika-Region wer-den Sie die Möglichkeit haben, mshukozu probieren.

Genauso wie Bier erhält man in je-dem noch so abgeschiedenen Ort desLandes Soft Drinks, süße, kohlensäure-haltige Getränke wie Coca Cola, Pepsi,Fanta, Mirinda, 7 up, Sprite, aber auchSprudelwasser in 0,3-I-, 0,5-l- undmanchmal auch 1-l-Flaschen.

Leitungswasser kann mit dem Zu-satz von Entkeimungsmitteln wie Mi-cropur oder Certisil getrunken werden,sofern es einigermaßen klar ist. Wasseraus Flüssen und Seen des Landes solltenicht getrunken werden, ohne es vor-her abzukochen oder zu filtern.

Wasserentkeimungsmittel säubernnur bedingt, auf keinen Fall töten sie alleViren und Bakterien ab, auch wenn essich um chloranteilige Präparate wieCertisil handelt. Wer unterwegs ist, hatallerdings auch nicht immer die Mög-lichkeit, Wasser abzukochen. NeuartigeWasserfilter im Kleinformat (z.B. vonder Firma Seagull) sollen Tests zufolgeauch Kleinstviren aus dem Wasser fil-tern können und gehören für denjeni-gen, der im Busch unterwegs ist, zurwichtigsten Grundausstattung.

Abgefülltes Wasser in 1-l-Plastik-flaschen mit viel versprechenden Na-mensetiketten wie „Kilimanjaro“ istkeimfreies Trinkwasser; die Flaschengibt es im ganzen Land, auch an Bus-haltestellen und größeren Bahnhöfen,zu kaufen. Mit 1000 TSh für eine Liter-flasche ist es zwar eine für Landesver-hältnisse teure Angelegenheit, dochdafür kann man das Wasser auch be-denkenlos trinken. Wichtig ist nur, dass

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Sie beim Kauf oder in einem Restaurantdarauf achten, dass die Flaschen origi-nal verschlossen sind und Sie nicht et-wa mit Leitungswasser wiederaufgefüll-te Second-Hand-Flaschen angebotenbekommen.

Abgesehen von den auf Touristeneingestellten Hotels und Lodges be-kommt man auch in den Restaurantsder Städte hin und wieder frisch ge-presste Säfte aus Mangos, Orangen,Ananas oder auch Grapefruit. Docherkundigen Sie sich bei der Bestellunggenau, denn vielerorts besteht „juice“nur aus Fruchtkonzentrat bzw. Fertig-pulver, das in Wasser aufgelöst wurde.

Bekannt aus dem Orient und aus Asi-en, bekommt man im ganzen Landchai, süßen Tee, der oft mit reichlichMilch serviert wird (chai ya maziwa).Möchte man nur schwarzen Tee, dannheißt er chai ya rangi.

Sonstiges

Zu Zeiten des Ramadan (siehe nächs-tes Kapitel) können die Öffnungszeiten,bzw. die Angebote von Restaurants undGeschäften eingeschränkt sein. Diesgilt speziell für die islamischen Gebietean der Küste und auf Sansibar. Man soll-te dies in seine Reiseplanung mit einbe-ziehen.

Feiertage und ÖffnungszeitenStaatliche Feiertage

1. Januar: Neujahr 12. Januar: Jahrestag der Revolution aufSansibar (1964) Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntagund Ostermontag 7. April: „Karume-Tag“ (an diesem Tag wur-de 1972 Scheich Karume, der erste Staatsprä-sident von Sansibar erschossen) 26. April: „Union Day“ (Zusammenschlussvon Tanganyika und Sansibar zum Staat Tan-sania 1964) 1. Mai: „Labour Day“ (Tag der Arbeit) 7. Juli: „Saba Saba Day“ (Tag der Bauernund Gründungstag der TANU) 8. August: „Nane Nane Day“ 14. Oktober: „Nyerere-Tag“ (an diesemTag ist 1999 Julius Nyerere, Staatsgründerund erster Präsident, gestorben, siehe auchExkurs hierzu) 9. Dezember: „Independence Day“ (Feier-tag aus Anlass der Unabhängigkeit Tanganyi-kas 1961) 25./26. Dezember: Weihnachtsfeiertage

Feiertage, die auf einen Sonntag fallen,werden in Tansania nicht auf einen an-deren Wochentag verlegt.

Islamische Feiertage

Weitere religiöse Feiertage sind die isla-mischen Feiertage Id el Fitr (Ende desFastenmonats Ramadan, dauert zweiTage), Id el Haji (Pilgerfest, Flucht Mo-hammeds von Mekka nach Medina)und Maulidi (Geburtstag des Prophe-ten Mohammed). Diese Feiertage wer-den vorwiegend an der Küste und aufden Inseln gefeiert. Die (Feier-)Tagerichten sich nach dem Mondkalender

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und fallen daher jedes Kalenderjahrknapp elf Tage früher aus als im jeweilsvorhergehenden. 2011 fallen die Fas-tentage des Ramadan in die Zeit vom28. August bis 27. September.

Öffnungszeiten

Gesetzliche Ladenschlusszeiten existie-ren in der Praxis kaum. Geschäfte öff-nen in der Regel zwischen 8 und 9 Uhr,haben über Mittag oft durchgehendgeöffnet und schließen irgendwannzwischen 18 und 20 Uhr. In kleinerenOrten haben die Geschäfte oft auch anFeiertagen und an Sonntagen geöffnet.

Bei Behörden und Botschaften errei-chen Sie in den Morgenstunden zwi-schen 9 und 12 Uhr am meisten.

Banken haben normalerweise vonMontag bis Freitag von 8.30–15 bzw.16 Uhr und am Samstag von 8.30–12 Uhr geöffnet.

Die Post ist von Montag bis Freitagvon 8–12.30 Uhr und 14–16 Uhr undam Samstag von 8–12 Uhr geöffnet.

Die Nationalparks öffnen morgensum 6 Uhr und schließen ihre Tore um18.30 Uhr; am Serengeti Ndabaka Gateist Einlass bis 16.30 Uhr.

Fotografierenund FilmenFoto- und Filmkameras sollten diskretund mit Feingefühl benutzt werden, be-sonders wenn es um Aufnahmen vonMenschen geht: Fragen Sie immer zu-erst um Erlaubnis, bevor Sie jemandenfotografieren! Nicht jeder möchte je-derzeit abgelichtet werden. In bestimm-ten Situationen, etwa bei Festen, Feier-tagen oder bei Ritualen, können Kame-ras tabu sein. Erkundigen Sie sich auchhier vorsichtshalber vorher. Unreflek-tierte fotografische „Schießwut“ kannschnell aggressive Reaktionen seitensder „Bildopfer“ hervorrufen, etwa wennsie sich in ihrer Würde und in ihremStolz verletzt fühlen. Seien Sie sich im-mer der Tatsache bewusst, dass Sie derGast in einem anderen Land sind!

Für die Genehmigung eines Fotos for-dern die Objekte der fotografischen Be-gierde als Gegenleistung gern, dassman ihnen einen Abzug zukommenlässt. Leider wird dies oft nur verspro-chen und selten eingehalten. Häufigwird man auch gleich nach Geld ge-fragt, wenn man eine Aufnahme ma-chen möchte. Hierbei wurden mirschon die abenteuerlichsten Preise ge-nannt. Entscheiden Sie je nach Situationund Motiv, was Ihnen die Aufnahmewert ist. Bedenken Sie auch, dass solchein „Geschäft“ für manch einen die ein-zige Möglichkeit ist, zu einem Verdienstzu kommen.

Auf dem Weg in die nördlicherenParks wie Manyara und Ngorongorowarten immer wieder Maasai am We-

37Fotografieren und Filmen

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Buchtipps – Praxis-Ratgeber: Helmut HermannReisefotografie Volker HeinrichReisefotografie digital(beide Bände REISE KNOW-HOW Verlag)

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gesrand, die Ihnen für ein entsprechen-des Entgelt Porträt stehen. Auch gibt esim Ngorongoro-Schutzgebiet eigens fürFotozwecke herausgeputzte Maasai-Dörfer, in denen Sie nach vorherigerZahlung alles fotografieren dürfen.Auch wenn vieles vielleicht eher gestelltwirkt, so gewährt eine solche Einrich-tung doch einen guten Einblick in dasLeben der Maasai, ohne dabei traditio-nelle Lebensweisen negativ zu beein-flussen, wie dies bei einem „echten“Maasai-Dorf der Fall wäre.

In der Nähe von Grenzen, Polizei-stationen und militärischen Anlagen(dies können auch Brücken, Funktürmeusw. sein) und bei politischen Veranstal-tungen sollte man nicht fotografieren.Auch das Ablichten der Nationalflaggeoder eines der Präsidentenfotos iststreng genommen nicht erlaubt.

Kamera und Objektive

Ideal ist natürlich eine Spiegelreflexka-mera mit Tele- und Weitwinkelobjektiv.Um möglichst alle Entfernungen undBetrachtungswinkel abzudecken, emp-fehlen sich Zoom-Objektive (28–70 mm und 70–200/300 mm) oderaber ein „Alleskönner-Objektiv“ wie ein28–300-mm-Zoom.

Um in den Nationalparks einiger-maßen „nah“ an die Tiere heranzukom-men, werden Sie mit Tele-Brennweitenvon 200–500 mm gut auskommen.Genügend Licht werden Sie in Tansaniafür derartige Objektive vorfinden.

Wer eine Digitalkamera verwendet,sollte bei einer Safari über folgendeDinge Bescheid wissen:

Genügend Speicherkarten oder einSpeicherkartenlesegerät mitnehmen,um volle Karten auf ein mobiles Spei-chermedium transferieren zu können.

Ein zusätzlicher Akku ist empfeh-lenswert, da man nicht überall (v.a. beiCamping-Safaris in Nationalparks) dieMöglichkeit hat, Akkus aufzuladen. Je-doch sind mittlerweile viele Campsauch mit dieser Problematik vertrautund schmeißen schon mal einen klei-nen Generator an, um Kameras wiedermit der nötigen Energie zu versorgen.

Staub! Speziell bei digitalen Spiegel-reflexkameras können Sensoren sehrschnell Staubpartikel „aufsaugen“. Ge-rade wenn man Objektive wechseltund ein Staub aufwirbelndes Fahrzeugvorbeifährt, ist schnell das Kamerage-häuse in Gefahr. Es gilt daher extremvorsichtig zu sein! Wer es sich leistenkann, sollte ein zweites Kameragehäusedabeihaben und/oder Zoom-Objekti-ven gegenüber Festbrennweiten denVorzug geben. Bitte beachten Sie, dasses bei der digitalen Spiegelreflex-Foto-grafie zum Teil große Qualitätsunter-schiede bei der Verwendung von Ob-jektiven gibt. Nicht alle Zoom-Objekti-ve geben in Verbindung mit digitalenSpiegelreflexkameras gute Schärfe-oder Kontrastwerte wieder.

Ein Stativ wird wohl nur der Profi imGepäck haben. Im übrigen darf mangerade in den Parks für Tieraufnahmeneigentlich nicht aussteigen, um ein Fotozu machen bzw. ein Stativ dafür aufzu-bauen. Meistens wird bei Teleaufnah-men das Objektiv aufs Autofenster auf-gelegt. Hier empfiehlt sich ein Bohnen-kissen.

38 Fotografieren und Filmen

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Auch können verschiedene Objektiv-Filter, beispielsweise UV und Skylight,für tieffarbige Aufnahmen nützlich seinund zudem das Objektiv schonen. Pol-Filter bieten sich besonders für die Küs-te an. In den etwas bewölkten Monatenvon August bis Oktober kann ein leich-ter Korrektur-Filter deutlich mehr Kon-traste erzeugen.

Außerdem hat sich die Mitnahme ei-ner zweiten kleinen Kamera bewährt,die sich gut für unauffällige Schnapp-schüsse eignet. Weniger Anspruchsvol-le werden auch allein mit einer Pocket-kamera gut klarkommen und durchausbrauchbare Bilder mit nach Hause neh-men können – entscheidend ist ja nichtnur die Ausrüstung, sondern auch dasAuge für gute Motive …!

Für Museen, Ausstellungen und son-stige dunkle Innenräume benötigen Sieein Blitzgerät. Benötigen Sie spezielleBatterien für ihre Kamera, sollten Sie Er-satz dabeihaben.

Unterwegs ist es wichtig, die Ausrüs-tung vor Feuchtigkeit und Staub zuschützen und durch eine gefütterte Fo-totasche Schläge und Vibrationen abzu-dämpfen.

Grundsätzlich sollte man die Kameranie offen und für jedermann sichtbartragen. Gerade dort, wo schon einfa-che Kameras einen höheren sozialenStatus symbolisieren, ist statt einer grellleuchtenden Multi-Funktions-Fotota-sche eine unauffällige Umhängetascheoder auch nur ein nichtssagender Stoff-beutel vorzuziehen, da sie nicht schonvon weitem den wertvollen Inhalt ver-raten.

Frauenallein unterwegsAllein reisende Frauen unterwegs inOstafrika sind keine Seltenheit mehr,aber auch nicht selbstverständlich. Vonzahlreichen Frauen, die zum Teil mehre-re Monate in Afrika auf Tour waren, ha-be ich überwiegend positive Eindrückeund Erfahrungen vernommen. Diemeisten von ihnen bestätigten mir, dassdas Reisen allein als Frau im Allgemei-nen nicht gefährlich sei, vorausgesetztes werden einige Regeln und Tipps imAlltag beachtet. Das wichtigste aber ist,ein Gefühl zu entwickeln und ein Ge-spür dafür zu bekommen, wie frau sich

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in den jeweilig gegebenen Situationen(richtig) zu verhalten hat.

Angemessene Kleidung ist nicht nurin der vorwiegend islamischen Küsten-region angebracht. Um sich vor uner-wünschten Blicken zu schützen, eignensich weite Blusen oder T-Shirts, langeRöcke und Hosen. Wer sich dagegen inShorts oder ausgeschnittener Oberbe-kleidung präsentiert, darf sich nichtwundern, wenn dies von Männern als„Aufforderung“ betrachtet wird. Bei län-geren Haaren – vor allem wenn dieseblond sind – empfiehlt es sich, einenZopf zu binden, da offen getragenesHaar als „Freizügigkeit“ interpretiertwerden kann. Auch ein Kopftuch kannin dieser Hinsicht nützlich sein, zudemschützt es unterwegs vor Staub undSonne. Tansanische Frauen tragen häu-fig ein Kopftuch.

Dass afrikanische Männer europäi-sche Frauen in sexueller Absicht an-machen, kommt selten vor, und wennes doch passiert, dann reicht meist einmit Nachdruck formuliertes Nein, umder Avance ein Ende zu bereiten. Ag-gressiv-gewalttätige Verhaltensweisenoder gar die Gefahr einer Vergewalti-gung haben Frauen meiner Ansichtnach und auch gemäß dem, was mirberichtet wurde, nicht zu befürchten.Beziehungen zu europäischen Frauensind für manchen Tansanier vielleichteher aus Gründen nicht-sexueller Natur

erstrebenswert: des vermeintlichenReichtums wegen, aus Prestigegründenoder einfach, weil sich einige jungeLeute dadurch erhoffen, einmal nachEuropa zu kommen und so den Sprungin ein „besseres“ Leben zu schaffen.

Eine Möglichkeit, Missverständnissenvorzubeugen, ist das Tragen eines(Pseudo-)Eherings und die Mitnahmevon Bildern vom (angeblichen) Ehe-mann und den Kindern, die frau dannbei jeder Gelegenheit vorzeigen kann.In Tansania trägt man den Ehering übri-gens an der linken Hand, da man dierechte zum Essen gebraucht. Einer ver-heirateten Frau mit Familie wird sehrviel mehr Respekt entgegengebrachtals einer unverheirateten und kinderlo-sen. Allerdings verstehen dann wieder-um viele Afrikaner nicht, dass der Ehe-mann seine Frau allein reisen lässt …

Unterwegs ist es ratsam, sich nicht alsTouristin zu „outen“, die mit viel Zeit imGepäck einfach nur aus Spaß am Rei-sen unterwegs ist. Dafür haben vieleAfrikaner wenig Verständnis, schon ausfinanziellen Gründen. Oftmals ist esbesser, einfach zu sagen, frau reise vonA nach B, um dort Freunde, Verwandteoder den Ehemann zu besuchen, derim Land arbeitet. Verwandtenbesuchesind in Afrika an der Tagesordnung undwerden als wichtiger Reisegrund ver-ständnisvoll akzeptiert.

Einer allein reisenden Frau in öffentli-chen Verkehrsmitteln wird gewöhnlichsehr viel Hilfsbereitschaft und Gast-freundschaft entgegengebracht. Im Fal-le von Zugreisen wird sie beim Kaufeneiner Fahrkarte für die 2. Klasse auto-matisch in ein reines Frauenabteil ge-

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Buchtipp – Praxis-Ratgeber: Birgit Adam Als Frau allein unterwegs(REISE KNOW-HOW Verlag)

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setzt, selbst wenn ein Partner dabei seinsollte. Auch das Absteigen in einfache-ren landestypischen Hotels ist unpro-blematisch, solang diesen nicht irgend-welche düsteren Discos oder Männer-kneipen angeschlossen sind.

Allein reisen – egal ob als Mann oderFrau – birgt ein höheres Sicherheitsri-siko. Denn zu zweit oder in der Gruppehat man in Notfällen immer jemanden,der für Hilfe sorgen kann. Wenn mög-lich, ist es sinnvoll, im Hotel oder beiReisebekanntschaften eine Nachrichtzu hinterlassen, wohin Sie unterwegssind und wann ungefähr Sie wiederzurück sein wollen. Dies gilt besondersfür Touren in abseits gelegene Gebiete.

Eine Reise als Frau allein erfordertMut, ein gewisses Selbstvertrauen undeine zuversichtliche und offene Einstel-lung den Dingen und Menschen ge-genüber, die da kommen mögen. Eben-so hilfreich sind aber auch ein gesundesMisstrauen und eine gute Menschen-kenntnis. Wichtig sind zudem Unter-nehmungsgeist und Entscheidungsfreu-de, denn alles muss in Eigenregie undohne Unterstützung eines Reisepart-ners auf die Beine gestellt werden, dieTagespläne, die verschiedenen Aktivitä-ten, die Reiserouten usw. Es kann natür-lich auch vorkommen, dass sich Gefüh-le der Einsamkeit, Verlorenheit oder Be-klommenheit einstellen und im fremdenKulturkreis noch verstärkt werden. Eineintensive Reisevorbereitung zur Ein-stimmung vor allem auf alle praktischenund kulturellen Belange ist also sinnvoll.

An Gesprächspartnern wird es der al-lein reisenden Frau unterwegs nichtmangeln. Im Gegenteil: Um manchmal

ganz mit sich allein zu sein, wird frausich schon mal ins Hotelzimmer zurück-ziehen oder demonstrativ in ein Buchvertiefen müssen.

Als Fazit aber bleibt: Mit der gebote-nen und nötigen Anpassungsfähigkeiteiner fremden Kultur gegenüber, mit ei-nem gewissen Instinkt für richtiges Han-deln in neuartigen Situationen undfremden Menschen gegenüber undnatürlich mit der nötigen gewissenhaf-ten Vorbereitung und einer selbstkriti-schen Einschätzung der eigenen Fähig-keiten wird auch die allein reisendeFrau in Tansania eine schöne Zeit ver-bringen können.

Führer/GuidesEtwas ganz alltägliches und normales istdie „Begleitung“ des Touristen durchselbst ernannte „Guides“ in Städten, anBus-, Bahn-, Fährstationen, auf Märktenoder bei Fußmärschen im Landesin-nern. Gerade Alleinreisende, die in be-stimmten Situationen Ratlosigkeit aus-strahlen, sind beliebte Opfer von Füh-rern. Die Intention der meist jugendli-chen Männer ist völlig harmlos, manerhofft sich lediglich, als Vermittler undGuide ein kleines Taschengeld zu ver-dienen. Kriminelle Absichten bestehenhier nur äußerst selten, dennoch sollteman nicht gleich jedem in eine dunkleGasse folgen, nur weil dort angeblichetwas Besonderes zu entdecken wäre.

Ein ortskundiger Guide hat immenseVorteile. Er kennt sich mit den Gepflo-genheiten seines Landes aus und kann

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Ihnen selbst mitten in der Nacht, wennscheinbar alle Unterkünfte geschlossenhaben, eine Pension vermitteln. Der Hil-feleistende steht dann meist morgenswieder auf der Matte und hofft darauf,Sie bei weiteren Aktivitäten erneut un-terstützen zu können. Für manche Rei-sende, denen diese Dienste gelegenkommen, entwickeln sich Guides oft-mals zu regelrechten Reisepartnern, ins-besondere dann, wenn man sich längerin einer Region aufhält. Gerade derjeni-ge, der mehr über Gebräuche und Sit-ten erfahren und in den tansanischenAlltag eintauchen möchte, wird ohneeinen dolmetschenden Führer kaum

auskommen. Zudem hat ein Guide denVorteil, dass man nicht ständig von an-deren Hilfeanbietern genervt wird unddass man sich relativ sicher überall hin-wagen kann – vorausgesetzt, Sie habendas Gefühl oder die Gewissheit, IhremGuide trauen zu können!

Erwarten Sie jedoch nicht zu viel,die wenigsten Führer kennen die Hin-tergründe zu historischen Stätten, dieBalz- und Jagdgewohnheiten der Lö-wen oder die Pflanzenwelt am Kiliman-jaro. Ein Guide beherrscht eher diepraktischen Tipps und Tricks im Alltag.

Doch Vorsicht! Oft bekommt einGuide auch Provision von Hotels, Safa-riunternehmen oder Taxifahrern. SolltenSie sich bereits vorher für eine be-stimmte Unterkunft oder einen Safari-

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Abendstimmung in der Serengeti

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veranstalter entschieden haben, und IhrGuide meint was Besseres zu kennenbzw. behauptet, dass die von Ihnen aus-gesuchte Einrichtung nicht mehr existie-re, so muss dies nicht unbedingt zutref-fen, da er wahrscheinlich als „bezahlterKöder“ fungiert (mehr hierzu in den Ex-kursen zu den Flycatchern und zu denPapaasi).

Die Bezahlung eines Führers fällt jenach Ort und Zeitaufwand sehr unter-schiedlich aus. In den Touristenzentrenwie Sansibar und Arusha sind Guidesteurer als am Lake Tanganyika. Bei klei-nen Hilfeleistungen zahlt man ein Sodaoder auch mal ein Essen. Planen Sie miteinem Guide anfangs nicht zu viel,überzeugen Sie sich lieber erst von sei-nem Nutzen und seinen Preisvorstellun-gen. Ist man zufrieden, und verlangt derFührer nicht zu viel Geld, kann man fürweitere Planungen, wie z.B. einer Be-sichtigung des Marktes oder einer rei-nen Afrikaner-Siedlung, seine Dienstein Anspruch nehmen. Gerade bei Rei-sen abseits der üblichen Touristenpfadeist man oft auf Hilfe bei der Auffindungeiner Sehenswürdigkeit angewiesen.Nach kurzem Herumfragen bietet sichmeist jemand an, der behilflich ist.

Bedenken Sie jedoch, dass fast alledieser Personen keine Touristik-Lizenzhaben und dieses Führer-Geschäft ei-gentlich illegal ist. Auch wenn die Re-gierung dies nicht so eng sieht, sollteman einen Hilfeleistenden nicht öffent-lich Guide nennen und die Belohnungoder Bezahlung nicht gerade im Beiseinvon Polizisten tätigen.

Wie von mehreren Seiten bestätigt,sollten insbesondere Frauen auf Trick-

betrüger achten: Dabei gibt sich einMann – der oft auch sehr sympathischwirken kann – als Guide aus, begleitetdie Frau abends zu ein, zwei FlaschenBier und lässt sich und die sich sicherwähnende Frau von anderen auf demWeg ins Hotel ausrauben.

Geld und ReisekasseTansania kann beides sein, ein teuresund preiswertes Reiseziel. Rucksack-reisende ohne Ambitionen auf teureNationalparks, unterwegs mit öffentli-chen Verkehrsmitteln und anspruchslosin Bezug auf landestypische Unterkünf-te können mit 40–80 $ pro Tag gutüber die Runden kommen. Sind Sieaber hauptsächlich auf Safari in den Na-tionalparks unterwegs, dann wird sichIhr Geldbedarf schnell verzehnfachen!Viele Reisende geben den Großteil ih-res Geldes im Norden Tansanias aus,um an einer Park-zu-Park-Safari teilzu-nehmen und/oder evtl. den Kilimanjarozu besteigen. Preiswerte Safaris undBergbesteigungen sind längst Ge-schichte, Tansania ist in diesen Berei-chen teurer als die Länder im südlichenAfrika. Preiswerte Bergwanderungenund Aufenthalte in tierreichen Natur-landschaften (nicht Nationalparks) sindaußerhalb von Wildschutzgebieten da-gegen vielerorts möglich und ebensobeeindruckend.

Preise zu Safaris, Unterkünften undVerpflegung, Nationalparks, Transportund Transfers entnehmen Sie den ent-sprechenden Kapiteln.

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Reisekosten

Die mitzunehmende Geldmenge mussjeder individuell nach Reiseziel, Reise-geschwindigkeit, Wahl der Unterkunftund der Fortbewegungsmittel sowie amtäglichen Bedarf ausrichten. Grob er-rechnen lassen sich die Kosten anhandder in diesem Buch genannten Preisefür Unterkunft, Verpflegung, Service-leistungen und Transportkosten.

Wer nicht so viel Wert auf teure Berg-touren und Nationalparks legt, sondernvielmehr das Land und seine Menschenkennenlernen möchte und hier nichtunbedingt die 1. Klasse bei den öffentli-chen Verkehrsmitteln und teure Hotelsbevorzugt, kann die Reise relativ preis-wert anlegen (Ausnahme Sansibar: Hier

können touristische Leistungen auch fürBackpacker während der High Seasonaufgrund der hohen Nachfrage starküberteuert sein!). Dagegen sind Kata-maranfahrten bei Pemba, das Besteigendes Kilimanjaro über eine Spezialrouteund ein Flug mit einem Heißluftballonüber die Serengeti wesentlich kostenin-tensivere Reisegestaltungsmöglichkei-ten. Wie auch immer man plant undrechnet, man sollte in jedem Fall nichtzu knapp kalkulieren und über eine aus-reichende Geldreserve verfügen.

Reisemittel

Sofern Sie nicht nur (mit seriös geführ-ten) Reise-/Safariunternehmen in Natio-nalparks unterwegs sind und sich an Ba-destränden aufhalten und die Leistun-gen bereits im Voraus beglichen haben,werden Sie im Land immer eine ausrei-chende Menge an Bargeld benötigen.

Kredit- und Geldkarten sind inzwi-schen ein bequemes und sicheres Mit-tel, um fast im ganzen Land (nahzu inallen Städten und Distriktorten) anGeldautomaten (engl. ATM) Beträge biszu 400.000 TSh (ca. 200 Euro) pro Zie-hung abzuheben. Dabei lässt sich evtl.auch mehrmals hintereinander Geldziehen. Die Automatenkurse sind gut,d.h. nur geringfügig niedriger als beiBargeldwechsel in der Wechselstube.Die VISA Card ist am verbreitetsten(und besonders an den Eingängen zuden Nationalparks bewährtes Zah-lungsmittel), mit MasterCard und derheimischen EC-Karte (Maestro) lässtsich vor allem bei Barclay’s Bank Geldziehen, auch wenn der sonst übliche

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Aufkleber als Hinweis hierfür fehlt. Oftfinden Sie an Hoteltüren, Eingängen zuReisebüros usw. einen Aufkleber von ei-ner bekannten Kreditkarte. Fragen Sievorsichtshalber nach, ob Sie mit der be-worbenen Karte auch zahlen können,da so ein Aufkleber oft nur zur dekorati-ven Eingangsgestaltung gehört undnicht die Akzeptanz einer bestimmtenKarte verkündet …

In vielen Städten wie Dar es Salaam,Arusha, Bukoba, Dodoma, Geita, Irin-ga, Karatu, Kigoma, Lindi, Mbeya, Mo-shi, Morogoro, Mtwara, Musoma,Mwanza, Njombe, Shinyanga, Singida,Songea, Sumbawanga, Tabora, Tanga,Tukuyu und Zanzibar verfügen die NBCBank und die CRDB Bank ebenso wiefast alle internationalen Banken wie dieStandard Chartered Bank oder die Bar-clay’s Bank über Bargeld-Automaten.

Informationen unter: www.barclays.com/africa/tanzania/cash_mach.htm www.nbctz.com www.standardchartered.com/tz/cb/service/svc_atm.html

Mit tansanischen Schillingen lassen sichproblemlos US-Dollars ($) in Wechsel-stuben kaufen, um Safaris oder anderein US-Dollar berechnete Leistungen zubezahlen.

Die tansanische Währung ist derShilling (Swahili: shillingi), kurz TSh. ImMai 2011 betrug der Wechselkurs für1 Euro 2135 TSh, für 1 US-Dollar ($)1480 TSh, für 1 SFr 1450 TSh. GrößterSchein ist die 10.000-TSh-Note.

Parallel zum Shilling ist der US-Dollarso etwas wie eine inoffizielle Zweit-

währung in Tansania, mit dem vor al-lem im Tourismusgewerbe gehandeltund gerechnet wird. Manche Bergwan-derungen, Nationalparks und auch eini-ge Hotels können nur mit Dollars be-zahlt werden, ebenso Visa an denGrenzen. Es ist daher ratsam, einen Teilseines Bargeldes in US-Dollar mitzu-führen. Um vor Ort tansanische Shillin-ge zu kaufen, eignen sich SFr und Eurobestens. Diese können Sie im Norden,in Dar es Salaam und auf Sansibar pro-blemlos und zu guten Kursen wechseln.Auch im Landesinneren tauschen Ban-ken Euro.

Die Mitnahme von Traveller-Reise-schecks ist nur bedingt empfehlens-wert. Damit man nicht schon zu Hauseeinen Verlust macht beim Kauf vonDollar-Reiseschecks, sollte man sie inEuro oder SFr ausstellen lassen. Nichtvon allen Banken in Tansania werdendie Schecks eingelöst, gerade im Südenund Westen gibt es Probleme. Meistenstauscht die NBC (National Bank ofCommerce) Traveller-Schecks. Auch inHotels und Forex-Wechselstuben ist esproblematisch, in den Touristenortenfallen für den Wechsel bis zu 10% (!)Bearbeitungsgebühren an. Wenn manalso einen Mix aus Bargeld und Kredit-bzw. Geldkarte(n) mit sich führt, kannman auf Reiseschecks verzichten.

Geldwechsel

Neben den Banken, die in nahezu allengrößeren Orten des Landes zu findensind, existieren Forex-Büros, privateEinrichtungen mit der Lizenz zum Geld-wechseln. Oft sind die Wechselkurse in

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diesen Büros besser als in den Banken,zudem muss man nicht so lange war-ten. In der Regel gibt es für größereScheine (50er und aufwärts) einen bes-seren Kurs.

Bei der Abhebung von Bargeld mitKreditkarte (s.o.) ist zu beachten, dassbis zu 5,5% Gebühr pro Transaktionerhoben werden. Mit der Maestro-bzw. EC-Karte wird je nach Hausbankpro Abhebung eine Gebühr von ca.1,30–4 Euro bzw. 4–6 SFr berechnet.

Zum Schwarztausch wird man vorallem in den von Touristen häufig fre-quentierten Städten angesprochen. DieKurse liegen nur geringfügig über denoffiziellen Raten. Lassen Sie die Fingervon solch einem Geschäft! Irgendwo ineiner Seitengasse könnten böse Jungsmit dicken Keulen lauern oder auch diePolizei, die Sie mit einem zivilen Beam-ten einer strafbaren Handlung über-führt hat, denn der Geldtausch auf demSchwarzmarkt ist verboten!

Unterbringung von Geld

Wichtig bei der Aufbewahrung vonGeldmitteln und Papieren ist, dass SieGeId und Pass am Körper tragen(Brusttasche unterm Hemd, Geldgürtelusw.), das Geld immer verteilt aufbe-wahren und für den Tagesbedarf gut er-reichbar haben.

Sofern Sie die Möglichkeit haben, Ih-re Wertsachen in einem Hotel einzu-sperren (Hotelsafe), empfehle ich Ih-nen, dies zu nutzen. Gerade in den grö-ßeren Städten wie Arusha und Dar esSalaam treiben Taschendiebe auch amTag ihr Unwesen.

Grenzverkehr

Der grenzüberschreitende Verkehr von/nach Tansania ist derzeit in alle Nach-barländer möglich, wobei von einerAusreise in den ehemaligen Zaire (jetzt:Demokratische Republik Kongo) abzu-raten ist. Es gibt Straßenverbindungennach Kenia, Uganda, Ruanda, Burundi,Sambia, Mosambik und Malawi. DerKongo (Kalemie/Kalundu) kann nur mitdem Schiff (die Mitnahme von Fahrzeu-gen bis ca. drei Tonnen ist nur seltenmöglich) von Kigoma aus erreicht wer-den (vgl. bei Kigoma). Für die Einreisein alle Nachbarländer ist eine Gelbfie-berimpfung erforderlich, sie wird je-doch selten überprüft.

Von/nach Kenia

Am stärksten ist der Grenzverkehr mitdem Nachbarn Kenia. Die vier Haupt-grenzübergänge sind Sirari nahe desVictoria-Sees, Namanga zwischen denTourismusmetropolen Nairobi und Aru-sha, Taveta zwischen Moshi und demTsavo National Park und schließlich Ho-ro Horo (Lunga Lunga) an der Küste.

Die Eisenbahnverbindung zwischenTansania und Kenia ist bis auf Weitereseingestellt.

Zwischen dem kenianischen Natio-nalpark Masai Mara und der Serenge-ti herrscht kein offizieller Grenzver-kehr, dennoch passieren am Sand-Ri-ver-Übergang hin und wieder Fahrzeu-ge die Landesgrenze. Touristen mit Pri-vatfahrzeugen können hier die Grenzenicht passieren, auch wenn sie im Be-

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sitz der erforderlichen Grenzdokumen-te sind. Beim Sand River-Camp sind kei-ne Zollbeamten im Dienst, sondern nurkenianische Parkranger, die Ihnen dieAus- und Einreise bzw. Ein- und Aus-fuhrstempel für Sie und ihr Fahrzeugnicht erteilen können. Mit ostafrikani-schen Nummernschildern und Wohn-sitz in Tansania (resident) kann man vonder Serengeti nach Kenia fahren. DenAusreisestempel erhält man im VisitorsCentre in Seronera (Zentral-Serengeti).

Von Mombasa besteht nicht mehr dieMöglichkeit, mit dem Schiff nach Tansa-nia einzureisen.

Deutsche, Schweizer und Österrei-cher benötigen für Kenia ein Visum(50 $). Bei Busfahrten durch Kenia wirdein Transitvisum fällig, das 20 $ kostet.

Genauere Informationen zu Grenz-formalitäten, Geldwechsel, Öffnungs-zeiten und Unterkünften an den offizi-ellen Grenzen finden Sie in den ent-sprechenden Kapiteln bzw. Routenbe-schreibungen.

Von/nach Uganda

Deutsche, Schweizer und Österreicherbenötigen für Uganda ein Visum (50 $,an der Grenze erhältlich).

Seit dem Untergang des Passagier-schiffes „Bukoba“ besteht keine direk-te Seeverbindung zwischen Tansaniaund Uganda. Zurzeit bietet sich nur dieMöglichkeit, mit dem Schiff von Mwan-za nach Bukoba und von dort mit demtäglich (außer So) verkehrenden Busnach Mutukula, der 87 km entferntenGrenzstation zu Uganda, zu fahren.Von Mutukula bekommt man dann An-

schluss nach Masaka und Kampala. InMutukula gibt es keine Unterkunfts-möglichkeit und auch keine offizielleWechselstube. Schwarztausch ist mög-lich und wird auch geduldet, der Kursist nicht schlecht. In Bukoba können beiden Banken keine Uganda Shillinge ge-kauft werden (siehe dort).

Von/nach Ruanda

Die einzige passierbare Grenze nachRuanda ist bei den Rusumu-Wasserfäl-len über den Kagera-Fluss. Die Grenzemacht pünktlich zum Sonnenuntergangzu. Nur sehr einfache Übernachtungs-möglichkeiten bietet der Ort Rusumukurz nach der Grenze. Busse fahrenhier selten, nur kleine Sammeltaxis indie nächstgrößeren Orte. Das größteVerkehrsaufkommen entsteht durch diegroßen Überland-LKWs, die Ruandavon Dar es Salaam aus mit Gütern ver-sorgen.

Von/nach Burundi

Das 1995 von Tansania verhängte Han-delsembargo wurde zwar wieder aufge-hoben, doch der Passagierschiffsver-kehr zwischen Kigoma und Bujumburaist noch immer eingestellt.

Motorgetriebene Holzboote fahrenjedoch in beiden Ländern entlang desSeeufers bis zur Grenze, wo Sie dannumsteigen müssen (vgl. bei Kigoma).

Auf dem Landweg besteht lediglichbei Kobero, etwa hundert Kilometerwestlich von Biharamulo, die Möglich-keit, die Grenze zu passieren. An derGrenze kann man weder übernachten

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Von/nach Malawi

Derzeit gibt es nur einen Straßen-grenzübergang nach Malawi. Dieserliegt bei Mwandenga an der sehr gutasphaltierten Straße zwischen Mbeyaund Lilongwe, der Hauptstadt Malawis.Seit dem Ende des Banda-Regimes inMalawi geht es auf der einst sehr büro-kratisch-peniblen Grenzstation lockererzu und die Ein- und Ausreiseformalitä-ten werden schneller erledigt.

Das tansanische Passagierschiff„M.V. Songea“ fährt nur selten vonMbamba Bay, dem südlichsten OrtTansanias am Lake Nyasa, auf die ande-re Seite des Sees nach Nkhata Bay/Malawi. Die Abfahrtszeiten sind sehrunregelmäßig und lassen sich nur inItungi Port oder in Mbamba Bay exaktherausfinden (mehr siehe dort).

Das Visum für Malawi kostet fürDeutsche 30 $.

Von/nach Mosambik

Über den Ruvuma-Fluss nach Mosam-bik verkehrt seit 2001 eine Fähre bei Ki-lambo, nahe der Mündung des Flussesin den Ozean. Hier befindet sich auchein Grenzposten für Ein- und Ausreise.Die auf manchen Karten eingezeichne-te Asphaltstraße von Lindi über Massasinach Masuguru an der Grenze zu Mo-sambik ist nur bis etwa 80 km südlichvon Massasi geteert. Bei Masugurukann seit 2011 über die „Unity Bridge“der Ruvuma-Fluss überquert werden.Grenzformalitäten wie Visa für Tansaniaund Abstempeln der Fahrzeugpapieresind hier möglich.

48 Grenzverkehr

noch Geld wechseln. Auch verkehrenkeine großen Busse, sondern nur DalaDalas zwischen Muyinga und Ngarazur Grenze. Aktuelle Informationen er-halten Sie in Dar es Salaam bei der Bot-schaft von Burundi oder im Konsulat inKigoma.

Von/nach Kongo

Siehe oben die Einleitung und bei Ki-goma.

Von/nach Sambia

Neben der legendären Schiffsfahrtüber den Lake Tanganyika von Kigomanach Mpulungu/Sambia an der Süd-spitze des Sees (vgl. bei Kigoma) be-steht noch die Möglichkeit, über Straßevon Sumbawanga nach Mbala sowieüber die gängigste Grenzstation Na-konde/Tunduma am Tanzania-Zam-bia-Highway (auch Great South Roadgenannt) nach Sambia zu gelangen.Ferner kann man mit der Eisenbahn(Ta-Za-Ra) von Tansania in das zentraleSambia fahren, von wo es Eisenbahnan-schlüsse nach Simbabwe und bis ins fer-ne Kapstadt gibt (s.a. „Anreise“).

Wer mit dem Schiff nach Sambia ein-reist, bekommt am Hafen in Mpulunguein Visum ausgestellt (Deutsche, Öster-reicher, Schweizer). An den Straßen-grenzstationen und im Zug nach Sam-bia sind ebenfalls Visa zu bekommen.Tipp: Das Transitvisum (eine Woche)für Sambia liegt bei 40 $, das reguläreTouristenvisum (single-entry) kostet nur25 $; geben Sie also an, mehr als eineWoche im Land bleiben zu wollen.

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Von Msimbati an der Küste fahrenauch Dhaus nach Palma, dem erstengrößeren Ort in Mosambik. Genaueserfahren Sie jedoch nur vor Ort (mehrbei Mtwara).

Das Visum erteilt die Botschaft vonMosambik in Dar es Salaam.

KleidungDie Kleidung richtet sich in erster Linienach Reisezeit, Reiseart und Reise-ziel. Trotz der innertropischen LageTansanias kann es, abgesehen vom Küs-tengebiet, in den meisten Teilen desLandes kühler werden als man meint.Dies trifft insbesondere auf die höhergelegenen Landesteile zu. Über 60%

des tansanischen Staatsgebietes liegtüber 1000 m hoch. Daher sollten einPullover für kühle Abende sowie einguter Wind- und Wetterschutz auf je-den Fall im Reisegepäck sein. Empfind-lich kalt kann es in den Sommermona-ten werden, vor allem in den Bergregio-nen, etwa im Ngorongoro-Gebiet undam Kilimanjaro, sowie in den Usamba-ra-Bergen und insbesondere in denBergregionen im Süden des Landes.Hier kommt es im Juli und August man-cherorts zu frostigen Nächten.

Für Bergbesteigungen über 4000 m(Mt. Meru und Mt. Kilimanjaro) ist einealpine Bergsteigerbekleidung/-aus-rüstung erforderlich. Zum Teil könnensolche Kleidungsstücke bei den Berg-steigerunternehmen vor Ort für die

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Dauer der Bergtour gemietet werden.Doch bergtaugliches, gut eingelaufenesSchuhwerk (empfehlenswert ist ein Go-re-tex-Bergsteigerschuh) sollten Sie vonzuhause mitbringen (vgl. zu diesemThema das Kapitel Kilimanjaro).

Die meiste Zeit eignet sich Kleidungaus pflegeleichten, luftdurchlässigenund schweißsaugenden Baumwoll-oder anderen Naturfasern. Leichte,lange Hosen, luftige, kniebedeckendeRöcke und bequeme, weitärmlige Blu-sen oder T-Shirts sind nicht nur „sittlichangemessene“, sondern auch aus ge-sundheitlichen Gründen sinnvolle Klei-dungsstücke, bedenkt man die Tages-hitze und Sonneneinstrahlung.

Vor allem an der Küste sowie auf denInseln Sansibar und Pemba sollte Rück-sicht auf die teils sehr islamisch ge-prägte Bevölkerung genommen wer-den. Frauen sollten gemäß moslemi-scher Sitte Knie und Schultern bedeckthalten und überhaupt „textile Zurück-haltung“ üben, wollen sie nicht unange-nehm auffallen. „Oben ohne“ sollte aufkeinen Fall gebadet werden, auch nichtan Hotelbadestränden. Badekleidung,Shorts, tief ausgeschnittene, ärmelloseOberteile bei Frauen sollten auf dieStrände und Hotelanlagen beschränktbleiben. Auch die Tatsache, dass in derStone Town von Sansibar sehr knappbekleidete Touristinnen promenieren,ohne Gefühl und Respekt für andereKultur- und Moralstandards, sollte keineFrau als Aufforderung zur Nachahmunginterpretieren – wer sich nur so zeigenkann, ist auf Ibiza besser aufgehoben!

Für Reisen im Land, z.B. auf Safariund langen Bus- und Zugfahrten, emp-

fehlen sich strapazierfähige, aber den-noch leichte und luftige Schuhe, mitdenen auch längere Fußmärsche inner-halb von Städten oder auch im Buschbei Ausflügen problemlos gemeistertwerden können. Gut bewährt für derar-tige Allround-Einsätze haben sich beivielen Reisenden preisgünstige, knö-chelhohe Leinenschuhe, die eine seit-lich hochgezogene feste und grobprofi-lierte Gummisohle haben und zum Teilauch lederverstärkt sind. Bei gefütter-tem Schuhwerk aus Nylon oder Ledersollten Sie darauf achten, dass es sichum ein Feuchtigkeit leitendes Futterhandelt und dass das Obermaterial luft-durchlässig ist.

In den letzten Jahren haben z.B. Teva-Sandalen an großer Beliebtheit gewon-nen. Diese amphibische Sportsandale,die es je nach Anspruch und Einsatz inden verschiedensten Ausführungengibt, ist vor allem für die heißen Küsten-gebiete und Inseln absolut ideal.

Regenklamotten braucht man fürTansania von Mitte August bis MitteOktober nicht mit im Gepäck zu haben;in dieser Zeit ist äußerst selten mit Re-gen zu rechnen.

MedienZeitungenund Zeitschriften

Die Auswahl an Zeitungen und Zeit-schriften ist mittlerweile beträchtlich.

Die englischsprachigen Tageszei-tungen Daily News (lange Zeit das ab-solute Sprachrohr der CCM-Partei, heu-

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te etwas liberaler), The Guardian (mehrAuslandsthemen) und die erfrischendeDaily Mail (kritischer und leicht linkseinzustufen) verschaffen einen gutenÜberblick über die nationalen und welt-weiten Ereignisse. Gut entwickelt hatsich die wöchentlich erscheinende TheEast African, die sich vornehmlich mitder Politik und Wirtschaft Ostafrikasauseinandersetzt. Vor allem die kriti-sche innenpolitische Berichterstattungist hervorzuheben.

Die meisten Zeitungen sind in Swahi-li abgefasst und heißen Taifa Leo, Maji-ra, Mtanzania usw.; besonders die letz-ten beiden sind im Lande sehr beliebt.

Während man zwischen Dar es Sa-laam, Dodoma und Arusha die Tages-zeitung morgens zu Gesicht bekommt,muss man weiter im Westen und Südenschon mal einen ganzen Tag warten.

In den Straßen von Dar es Salaamund Arusha werden regelmäßig euro-päische Zeitschriften an Kiosks gehan-delt. Vom englischen Time Magazinüber den SPIEGEL bis hin zur NationalGeographic ist hier alles erhältlich,wenn auch nicht immer ganz aktuell.

Eine gute Zeitschrift, die touristischeSehenswürdigkeiten hervorhebt, histo-rische und kulturelle Themen umfasst,Artikel über Natur- und Wildschutzakti-vitäten im Land u.v.m. beinhaltet, ist Ka-kakuona – Tanzania Wildlife Maga-zine (viermal jährlich) des TanzaniaWildlife Protection Fund. Die Zeitschriftist an/in vielen Zeitungsständen/Buch-läden in den Städten Arusha, Dar es Sa-laam und in Zanzibar Town erhältlich.Die in Sansibar ebenfalls vierteljährlichherausgegebene Swahili Coast war

einst gut, ist aber zu einem Werbe- undModeblatt des Herausgebers Javed Jaf-ferji geworden.

Radio und Fernsehen

Das Radio ist das beliebteste MediumTansanias. Der Großteil der Sendersendet in Swahili, gelegentlich erfolgenSendungen in Englisch. Im ganzen Landist das Radiohören eine beliebte Be-schäftigung, weshalb auch viele Leuteim Besitz eines kleinen, einfachen Emp-fängers sind.

Das tansanische Fernsehen ist eben-falls beliebt und hat einige sehr interes-sante Facetten zu bieten. Im SenderITV sind zwar professionelle Werbe-spots noch Zukunftsvisionen, dafür sindgerade tansanisch produzierte, aberauch kenianische, südafrikanische undamerikanische Familien-Soaps zu be-liebten Sendungen geworden. Die zen-tralen Themen (Familie & Freunde &Liebe & all ihre Probleme) unterschei-den sich nicht sonderlich von denen inSerien wie Lindenstraße oder Gute Zei-ten, Schlechte Zeiten. Nur steht hiereben der tansanische bzw. afrikanischeAlltag im Vordergrund. Auch Inhaltewie Empfängnisverhütung und AIDSfinden eine Plattform. Der Großteil derSendungen wird in Swahili ausgestrahlt,englische Spielfilme älteren Datumslaufen von Zeit zu Zeit.

Die anderen Sender sind TBC undCTN und bauen mehr auf internationa-le Themen. Über CTN werden auchCNN-Nachrichten ausgestrahlt (abendsum 19 und 23 Uhr), und in Kooperationmit Deutsche Welle TV sind öfters deut-

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sche oder internationale Magazine zusehen, die in Englisch gesendet werden.

Darüber hinaus können in vielen Ho-tels und Lodges des Landes über Satellitinternationale Fernsehsender wie SkyNews Channel, BBC oder CNN emp-fangen werden. Anbieter hierfür ist diesüdafrikanische Satelliten-Fernsehsta-tion M-Net, über welche auch eine Viel-zahl von Sportsendern, Spielfilme usw.zu sehen ist.

Wer mit einem Weltempfänger z.B.Deutsche Welle hören möchte, beach-te bitte Folgendes: Da sich der Einsatzder Kurzwellenfrequenzen im Verlauf

eines Jahres mehrfach ändert, emp-fiehlt es sich, die aktuellen Frequenzendirekt beim Kundenservice der Deut-schen Welle anzufordern, Tel. (0228)4293208, www.dw-world.de.

Nachtlebenund UnterhaltungVon einem ausgeprägten und kulturellverankerten Nachtleben in Tansania zusprechen, wäre übertrieben. Selbst inden Tourismusmetropolen Arusha undZanzibar Town ist das nächtliche Frei-zeitangebot eher bescheiden. Andersdagegen in Dar es Salaam, wo eineVielzahl von Bars, Discos, Casinos, kul-

52 Nachtleben und Unterhaltung

Hinweisschild an Sansibars Ostküste

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turelle Veranstaltungen und neuerdingsauch Kinos bzw. Filmvorführungsaben-de die Nachtschwärmer anlocken.

Oft sind Bars in größeren Hotels be-liebte Orte, an denen Tansanier wie Eu-ropäer sich abends zu einem kühlenGetränk treffen. Einheimische Kneipenrichten sich dagegen an ein überwie-gend afrikanisches Publikum. Hier wirdgern ohrenbetäubend laut „Musiki wadansi“ gespielt. Diese Kneipen werdenkaum von Europäern aufgesucht, wasauch davon abhängt, in welchen Stadt-teilen sich die Lokale befinden. Gegen-den mit hoher Kriminalitätsrate, haupt-sächlich die überwiegend afrikanischenViertel Dar es Salaams, sollten nur inBegleitung von Tansaniern aufgesuchtwerden. Während in den afrikanischenPinten oft erst um Mitternacht die Stim-mung steigt, schließen die meisten Ho-tel- und Restaurant-Bars bereits ab23 Uhr (Bars/Lokale sind in den Stadt-kapiteln aufgelistet).

In den kleineren Orten im Land verfü-gen nur wenige einfache landestypi-sche Lokale über eine Lizenz für den Al-koholausschank. Übrigens besteht eindirekter Zusammenhang zwischen Bier-verkauf und Nachtleben: Dieses entfal-tet sich nur dort, wo jenes verkauftwird; wirkt also ein Ortsteil unbelebt,gibt es dort schlicht kein Bier! Vor alko-hollizenzierten Lokalen etablieren sichin den Abendstunden dann auch Es-sensstände, und wenn das Publikumzahlungskräftig ist, bleiben Prostitutier-te ebenfalls nicht aus.

In den größeren Städten finden anWochenenden Discos statt. Auftrittevon Musikgruppen oder Tanz- und

Trommelshows werden in den Tages-zeitungen angekündigt.

Sehr populär ist in Tansania das Kino.In fast allen Städten gibt es mindestenseinen Kinosaal, oft sind es ehemaligeTheatersäle aus englischer Mandatszeit.Der Großteil der gezeigten Filme ist äl-teren Datums und die Filmrollen, meistRaubkopien, sind von schlechter Qua-lität. Beliebt sind handlungsarme Ac-tionfilme, am besten mit vielen Schlä-gereien. In Städten mit hohem indi-schen Bevölkerungsanteil werden auchviele Hindi-Filme aus Bombay gezeigt.

Selbst in kleinen Orten fernab derStädte sind Video-Shows mittlerweilepopuläre Abendveranstaltungen. In ein-fachen Restaurant-Räumen zeigt mander ländlichen Bevölkerung chinesischeund amerikanische Karatefilme, die dereinfachen Bevölkerung ein blödsinnigesBild von der Welt zeigen, die sie nichtkennen, und die vielleicht auch zur zu-nehmenden Alltagsgewalt beitragen.

NotfallMedizinischer Notfall

Das Reisen im südöstlichen Teil Afrikasbedarf einiger Überlegungen in Bezugauf Krankheits- bzw. Notfälle. Die (sta-tionäre) medizinische Versorgung inTansania ist nicht in allen Gebieten ge-währleistet, und auch die ambulanteBetreuung ist kaum ausreichend. BeiVerkehrsunfällen im Land vergeht oftviel Zeit, bis ärztliche Hilfe eintrifft.

Der Weg zu einem Krankenhaus, indem eine Krankheit fachkundig und mit

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der nötigen Ausrüstung behandelt wer-den könnte, ist oftmals zu weit. ImRaum Ostafrika sind Nairobi, Dar es Sa-laam und mit Einschränkung auch Aru-sha, Moshi und Sansibar Orte, in deneneine befriedigende medizinische Ver-sorgung gewährleistet ist.

In Nairobi ist der Hauptsitz der Fly-ing Doctors of East Africa (AMREF);auch in Dar es Salaam und in Arushagibt es ein AMREF-Büro. Die Flugzeug-Ambulanz kann mit kleinen Maschinenalle Landepisten Ostafrikas anfliegenund die Patienten direkt in Krankenhäu-ser bringen. Mit vielen Polizeistationenund Nationalparks besteht Funkkontakt.An Bord der Flugzeuge sind Notärzte,die für eine erste Betreuung sorgen.Das Unternehmen ist mit allen Kranken-häusern und Fachärzten vertraut undbringt Patienten sogar bis nach Nairobi.Für Tropenkrankheiten wie Malaria istdie Section for Tropical Medicines unterder Leitung des italienischen Tropenarz-tes Dr. Saio im Nairobi Hospital die mo-mentan beste Adresse für diesen Teildes Kontinents.

Die AMREF-Mitgliedschaft für Tou-risten kostet 35 $ für einen Monat oder75 $ für ein Jahr und ist für ausgedehn-te Reisen im Landesinneren unverzicht-bar. In Notfällen können Sie sich überFunk oder Telefon aus dem letzten Win-kel Tansanias melden und von einemFlying Doctor abholen lassen. Im Ernst-fall werden natürlich auch Nicht-Mit-glieder zu einem Krankenhaus geflo-gen, wobei dann für den Abholdienstder volle Preis anfällt.

Zusätzlich zu dieser Mitgliedschaftsollte man in jedem Fall eine Auslands-

krankenversicherung abschließen (vgl.„Versicherungen“).

Falls bei einem Krankenhausaufent-halt sehr hohe Kosten auftreten undvon zuhause kein Geld kommt (z.B.über Western Union), wird Ihnen dieBotschaft aushelfen können.

Wer in der Ausschaltung potenziellerRisiken noch weiter gehen möchte,kann zusätzlich auch eine Rückholver-sicherung von Europa aus abschlie-ßen. In diesem Fall wird man meist anden großen Flughäfen „empfangen“,nachdem man von den Flying Doctorsaus dem Busch geholt worden ist. Oftbeinhaltet schon eine in Europa abge-schlossene Rückholversicherung denService der Flying Doctors.

Flying Doctors of Africa Nairobi AMREF Wilson AirportP.O. Box 30125, Langata Road, Tel. (02)501301/2/3 (für Mitgliedschaften); Tel. (02)336886, 501280, 602492 (für Notfälle),Funk-Frequenzen: 9116, 5796 kHz LSB, Infosunter www.amrefgermany.de 24 Hours Emergency Control Centre at Wilson Airport/Nairobi Tel. (00254) (0)20-315454, 315455, 600090,602492, 600602, 600552, 600833, 600868,Mobiltel. (00254) (0)733-628/422, (00254)(0)733/639/088, (00254) 722/314/239, Sat-Tel. (00873) 762315580, Fax (00254) (0)20-344170, Sat-Fax (00873) 762315581, FunkHF 9116 KHz oder 5796 KHz LSB, Call sign„Foundation Control“, [email protected], Membership/Mitgliedschaft: The FlyingDoctor Society of East Africa, P.O. Box310125, 00100, GPO Nairobi, Kenya, Tel.(00254) (0)20-602495, Fax 601594, [email protected] AMREF Tanzania1019 Ali Hassan Mwinyi Road, Upanga, P.O.Box 2773, Dar es Salaam, Tel. (00255) (0)22-2116610, 2113637, Fax 2115823, [email protected]

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Arusha OfficeP.O. Box 15506, Meru Post Office, Location:Sinka Court Hotel, Swahili Street, Arusha, Fax(00255) (0)27-2544407, Mobiltel. (00255)(0)748-240500, [email protected], [email protected]

Knight Support Tel. (075) 4510197, [email protected]. Siehe auch Mt. Kilimanjaro Natio-nal Park.

Rückholflüge von Europa

Für Mitglieder des Roten Kreuzes oderdes Malteser Hilfsdienstes sind in eini-gen Landesverbänden die Kosten fürden Flugrettungsdienst durch die Mit-gliedsgebühr abgedeckt (erkundigenSie sich bei Ihrem Landesverband!).Grundsätzlich ist für Rückholflüge eineärztliche Begründung erforderlich. Fol-gende Unternehmen führen Rückhol-flüge durch:

Deutsche Flugambulanz40474 Düsseldorf/Flughafen-Halle 3, Tel. (0049) 211-431717, Fax 4360252 Deutsche RettungsflugwachtFlughafen Stuttgart, Tel. (0049) 711-701070. Flugdienst des Deutschen Roten KreuzesFriedrich-Ebert-Allee 71, 53113 Bonn,Tel. (0049) 228-230023 Malteser Hilfsdienst (MHD)Einsatzzentrale Leonhard-Tietz-Str. 8, 50676 Köln, Tel. (0049) 221-203080 Rettungsflugwacht REGA8058 Zürich, Tel. (0041) 1-3831111, Fax 6543590

Geld-Notfall

Verlust von GeldkartenBei Verlust oder Diebstahl der Kredit-

oder Maestro-/EC-Karte sollte man die-se umgehend sperren lassen. Für deut-

sche Maestro-/Kreditkarten gibt es dieeinheitliche Sperrnummer (0049) 116116 und im Ausland zusätzlich (0049)30 40 50 40 50. Für österreichische undschweizerische Karten gelten:

Maestro-/EC-Karte, (A-)Tel. (0043) 1-2048800; (CH-)Tel. (0041) 44-2712230, UBS:(0041) 800-888601, Credit Suisse: (0041)800-800488. MasterCard/VISA, (A-)Tel. (0043) 1-717014500 (MasterCard) bzw. Tel. (0043) 1-71111770 (VISA); (CH-)Tel. (0041) 58-9588383für alle Banken außer Credit Suisse, CornerBank Lugano und UBS.

GeldüberweisungÜber den Western Union Money

Transfer Service in Verbindung mit derTanzania Postal Bank (www.postal-bank.co.tz; Filialen in Dar es Salaam,Zanzibar, Arusha, Bukoba, Dodoma,Iringa, Kigoma, Moshi, Morogoro, Mt-wara, Mwanza, Shinyanga, Songea, Ta-bora, Tanga) kann man sehr schnellGeld aus Europa geschickt bekommen.Wie geht das? Sie müssen jemanden zuHause kontaktieren (Mail, Fax, Telefonetc.), der Ihnen Geld bei der Postbankeinzahlt, mit dem Hinweis, das eineVerschickung über Western Union er-folgen soll, und der Sie auch als Adres-saten beschreiben kann. Die Gebührbeträgt stolze 10% der Geldsumme,doch das benötigte Geld ist in aller Re-gel sofort da und wird auch sehr schnellausbezahlt.

Diebstahl/Überfall

Wer beklaut oder gar unter Gewaltan-wendung überfallen wird, sollte diesumgehend der nächsten Polizeistelle

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melden. Wenn Ihnen z.B. die Papierewie Reisepass und Rückflugticket ab-handen gekommen sind, dann lassenSie sich das am besten von der Polizeibestätigen. Mit dieser Bestätigung kön-nen Sie im Land weiterreisen, bis Sie Ih-re Botschaft erreichen. Dort wird Ihnenein neuer Pass oder auch nur ein vorü-bergehender Notausweis ausgestellt.Beschleunigen kann man das Verfah-ren, wenn Sie eine Fotokopie Ihres Pas-ses und noch zwei Passfotos haben.Nach Erhalt eines neuen Passes mussman zunächst wieder zu einer Einwan-derungsbehörde (Immigration Office),um ein neues Visum zu bekommen –sonst kriegen Sie bei der Ausreise Pro-bleme!

Auch in dringenden Notfällen, z.B.medizinischer oder rechtlicher Art, beider Vermisstensuche, Hilfe bei Todesfäl-len, Häftlingsbetreuung o.Ä. sind dieAuslandsvertretungen bemüht vermit-telnd zu helfen (Adressen siehe „Diplo-matische Vertretungen“).

OrientierungIn Städten und Orten

Um die Städte Tansanias werden Siekaum herumkommen, auch wenn Siesich nur für Natur und Tierwelt interes-sieren. Zum Eindecken mit Lebensmit-teln, für die Einholung von Auskünftenund erforderlichen Genehmigungenoder für den Informationsaustausch mitanderen Reisenden ist man auch alsSelbstfahrer immer wieder auf Städteangewiesen.

Aber vor allem Rucksack-Reisendesind von Städten abhängig. Alle wichti-gen Verkehrsmittel wie Busse, Züge,Schiffe und Flugzeuge können nur vongrößeren Orten aus genommen wer-den. Genauso ist die Organisation vonSafaris oder Bergwanderungen nur ingrößeren Orten bzw. Städten möglich.

Die Orientierung in den Städten Tan-sanias klappt ganz gut. Ausnahme istdie Stone Town von Sansibar, deren en-ge Gassen am Anfang wie ein Labyrinthwirken. Doch irgendwie wird man im-mer seinen Weg finden, auch wennman sich einmal im Kreis drehen sollte.Auf dem Festland bilden meist Kreisver-kehre, Banken, Postämter, Busstationen,Märkte und die Bahnhöfe der T.R.C.-Eisenbahn den gut überschaubarenOrtskern, welcher zusätzlich durch as-phaltierte Geschäftsstraßen und Baum-alleen deutlich vom Rest der Stadt zuunterscheiden ist. In diesem Bereich be-finden sich auch oft die einfachen lan-destypischen Unterkünfte sowie ein al-tes, meist aus der Kolonialzeit stam-mendes Hotel.

Mit den Stadtplänen in diesem Buchverfügen Sie über gute Orientierungs-hilfen. Sollten Sie die ein oder andereStraße trotzdem nicht finden, liegt dasvermutlich daran, dass die von mir ver-merkten Straßennamen in der Realität„verschwunden“ sind – die entspre-chenden Straßenschilder sind verrostet,überwuchert, verbaut oder schlichtnicht mehr vorhanden. Nach der Straßezu fragen, nützt nur wenig, sofern esnicht eine bedeutende Hauptstraße wieNyerere Street oder Dar es Salaam Ave-nue ist. Viele Tansanier kennen die ein-

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zelnen Straßen nicht so sehr nach ihrenNamen, sondern nach den wichtigenGebäuden, die an ihnen liegen. Im Zu-ge der infrastrukturellen Arbeiten in dengrößeren Städten sind wieder neueStraßenschilder errichtet worden, abereben doch nicht überall.

Auf dem Land

Die Orientierung im Landesinnern istnicht besonders schwierig. Tansania hatnur wenige große, unbesiedelte Flä-chen, und so besteht fast immer dieMöglichkeit, sich durchzufragen, vo-rausgesetzt man kennt die entsprechen-den Fragestellungen in Swahili (vgl.Sprachhilfe im Anhang). Tansanier sindsehr hilfsbereit und bieten oft von sichaus an, Ihnen den Weg zu zeigen. Dasdafür eine Belohnung/Bezahlung alsDank fällig ist, versteht sich von selbst(s.a. „Führer/Guides“).

GPS-Satelliten-Navigationsgeräte sindfür normale Reisen in Tansania nichtnötig. Im Reiseteil werden Sie nur ver-einzelt GPS-Koordinaten finden, spezi-ell da, wo Orientierungspunkte fehlen.

Post und TelekommunikationVerschicken und Empfangen von Post

Briefe und Postkarten lassen sich über-all in Tansania verschicken; das Portofür eine Postkarte oder einen Brief be-trägt 600 TSh. Wichtig ist, dass Sie Ihre

Post mit Air-Mail-Aufklebern versehen,ansonsten verläuft die Versendung aufdem Schiffsweg, und das kann über ei-nen Monat dauern. Mit Luftpost mussman zwischen vier und zehn Tagenrechnen. Telegramme können in Post-ämtern aufgegeben werden.

Für wichtige Dokumente wie Pässe,Carnet de Passage etc. empfiehlt sichder Service von DHL oder besser UPS;beide unterhalten in mehreren StädtenBüros. Ein Dokumentversand kostet ca.50 $ für eine Sendung bis zu 500 g.

Pakete (maximal 20 kg) bedürfen ei-ner Freigabe durch den Zoll. Nur in dengroßen Städten Arusha, Moshi, Mbeya,Mwanza, Sansibar, Dar es Salaam usw.ist ein solcher Zollschalter im Postamtintegriert. Beachten Sie die Zollbestim-mungen (vgl. „An-, Ein- und Weiterrei-se“). Eine unfreie Versendung ist nichtmöglich.

Das Empfangen von Post über denPoste-restante-Weg funktioniert in Tan-sania recht gut. Auf diesem Weg lässtsich Post an jedes Postamt in Tansaniaverschicken, wo man sie dann abholenkann. Wie das geht? Ganz einfach: Manlässt sich auf seinen Namen seine Postmit dem Vermerk „poste restante“ andie Adresse eines Postamtes schicken,welches man im Verlauf seiner Reiseaufsuchen wird. Der Vermerk steht für„wird abgeholt“. Die Adresse sollte soangegeben sein: Mustermann Michael,Main Post Office, Poste restante, Aru-sha, Tanzania.

Gegen eine Bearbeitungsgebühr von500 TSh pro Brief und nach Vorlage desAusweises bekommt man dann seinePost ausgehändigt.

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Telefonieren und Faxen

TelefonierenDas Telefonieren über Festnetz funk-

tioniert in Tansania recht gut. Die meis-ten Groß- und Kleinstädte sind imSelbstwahlverfahren zu erreichen, klei-nere Orte bedürfen der Hilfe einesOperators (Gesprächsvermittler). Allegehobenen Hotels sind telefonisch er-reichbar, Lodges und Camps in Natio-nalparks meist nur über E-Mail.

Fast alle größeren Postämter habeneine separate Einrichtung für Fernge-spräche, meist Telephone House oderExtelecom Office genannt. Bei vielenkann man nicht selbst wählen, die Ver-bindungen werden für Sie hergestellt.Oft werden Sie nach dem Namen derPerson gefragt, mit der Sie sprechenwollen. Sagen Sie der Vermittlungsper-son, dass Sie nur die Nummer wollenund keine spezifische Person. Dennsonst spricht der Operator erst mit Ihrerganzen Familie (die wahrscheinlich nurdie Hälfte versteht) oder lässt die volleZeit des evtl. reagierenden Anrufbeant-worters verstreichen. Die Kosten habenSie zu tragen! Ein Drei-Minuten-Ge-spräch nach Europa kostet etwa18.000 TSh.

Vor vielen Extelcom- oder Postämtern(Arusha, Dar es Salaam, Zanzibar Townu.a.) befinden sich Telefonzellen, wel-

che mit Karte funktionieren. Diese sindin den Ämtern selbst erhältlich und er-möglichen auch Anrufe nach Europa.

Mobil telefonierenSehr gut funktioniert im ganzen Land

und sogar in vielen Nationalparks dasMobiltelefon-Netz. Die Betreiber Voda-com, Airtel, TIGO und Zantel bieten ei-nen fast flächendeckenden Service alsKonkurrenz zur sogenannten „landline“(Festnetz), zumindest im Umkreis vonStädten und Ortschaften. Nur einigedünn besiedelte Gebiete im Zentrumund Westen sowie die meisten Natio-nalparks haben einen eingeschränktenEmpfang. Es ist daher möglich, dasHandy aus Europa mitzubringen undüber die tansanischen Mobilnetze imRoamingverfahren internationale Ge-spräche zu führen. Nicht zu vergessensind die passiven Kosten, wenn manvon zu Hause angerufen wird (Mailboxabstellen!). Der Anrufer zahlt nur dieGebühr ins heimische Mobilnetz, dieteure Rufweiterleitung ins Ausland zahltder Empfänger. Wesentlich preiswerterist es, sich von vornherein auf SMS zubeschränken, der Empfang ist dabei inder Regel kostenfrei.

Falls das Mobiltelefon SIM-lock-freiist (keine Sperrung anderer Providervorhanden ist) und man vor Ort undunterwegs viele tansanische Telefon-

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Buchtipp – Praxis-Ratgeber: Volker HeinrichHandy global – mit dem Handy im Ausland(REISE KNOW-HOW Verlag)

Auslandsvorwahlen Deutschland: 0049 Österreich: 0043 Schweiz: 0041 Tansania: 00255

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nummern wählen möchte, für den lohntes sich, eine tansanische Prepaid-Kar-te der unten aufgeführten lokalen An-bieter zu kaufen. Die eigentliche SIM-Karte mit einer lokalen Telefonnummerist je nach Angebot sehr preiswert (ab2000 TSh), passende Guthabenkartengibt es in Stückelungen bis 50.000 TSh.Ruft nun jemand von zu Hause an, istes in diesem Fall der Anrufer, der dieKosten trägt (die Daheimgebliebenenkönnen aber unter www.teltarif.de diegünstigsten Call-by-Call-Tarife für dastansanische Mobilnetz herausfinden).Nützlich ist es, die temporäre Reise-nummer auf seine heimische Mailbox-ansage zu sprechen. Beachten Sie hier-zu die Tipps unter www.teltarif.de/i/reise-mailbox.html.

Internationale Gespräche werden al-lerdings mit der lokalen Nummer ent-weder sehr teuer, oder sie sind nichtmöglich. Deshalb empfiehlt es sich,auch immer die heimische SIM-Kartebei sich zu haben, um ggf. schnell tau-schen zu können.

An eine tansanische SIM-Karte ge-langt man, wenn man jemand im Landkennt, der eine Karte schicken kann. BeiAnkunft kann man sie am Flughafenkaufen oder sie gemütlich beim erstenStadtbummel in einem der vielen klei-nen Geschäfte erwerben. Es empfehlen

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Mobil telefonieren ist in Tansania fast überall möglich

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sich Vodacom oder Airtel. Mobiltele-fonfirmen in Tansania sind:

Vodacom, www.vodacom.co.tzTel. (0754) 705000. Das Vodacom-Netz um-fasst alle Nummern mit 0753, 0754, 0745und 0756. Airtel, www.airtel.comTel. (022) 2748100/123, (0784) 104222. DasAirtel-Netz umfasst alle Nummern mit 0784und 0787. TIGO, www.tigo.co.tzTel. (0713) 123130, (0713) 800800. Das Mo-bitel-Netz umfasst die Nummer 0713. Damitkeine Verwirrung entsteht: Die bis 2006 gülti-gen Betreibernamen Mobitel, Buzz und SimuPoa sind durch TIGO ersetzt worden. ZantelTel. (024) 2236543. Zantel ist hauptsächlichauf Sansibar verbreitet.

Alle Betreiber verwenden die StandardsGSM 900 bzw. 1800.

Eine weitere Möglichkeit ist das Telefo-nieren übers Internet. Das geht in fastjedem größeren Internetcafé in denStädten und kostet ab 500 Shilling proMinute. Übers Festnetz bezahlt manpro Minute 3000 TSh! Die Verbindungrauscht und knackst zwar ein bisschenmehr, ist aber auf jeden Fall eine guteund eben preiswerte Alternative!

FaxenDas Faxen in Tansania funktioniert ge-

nauso gut oder schlecht wie das Telefo-nieren. Nicht alle Hotels und Postämtersind mit einem Gerät ausgestattet. BeiHotels/Lodges, Safariunternehmen undgrößeren Geschäften besteht aber ei-gentlich immer die Möglichkeit, ein Faxabzuschicken. Rechnen Sie für eine Sei-te mit 5000–12.000 TSh (je nachdem,ob in Dar es Salaam oder in einer geho-benen Lodge).

E-Mail und Internet

Seit einigen Jahren schießen Internet-cafés in den touristischen hot spots wiePilze aus dem Boden. Aber auch imzentralen und westlichen Tansania be-stehen in Kleinstädten Möglichkeiten,online zu gehen. Im Tourismus haben E-Mails das Fax-Gerät ersetzt, ständigwerden neue Server und Anschlüssegeschaffen. Die Folge ist natürlich eingroßes Angebot, weshalb sich vielerortsfür 1000 TSh die Stunde surfen lässt.Auch einige Lodges in Nationalparkssowie viele Hotels und Beach Resortsbieten ihren Gästen den Kommunikati-onsservice mit dem globalen Netz an,dann allerdings um einiges teurer alsauf der Straße gegenüber vom Back-packers Hostel. Internetanbieter sindAfrica Online (www.africaonline.co.tz)und Raha (www.raha.com). Einen klei-nen Überblick über diverse Internet-cafés und ihren Service bietet www.tanserve.com/links/cafes.html.

Reisen in TansaniaDas Reisen mit öffentlichen Verkehrs-mitteln in Tansania funktioniert relativproblemlos. Flug-, Eisenbahn-, Schiffs-und Busverbindungen gibt es viele, je-der Landeswinkel lässt sich gut errei-chen. Flexibler ist man natürlich mitMiet- oder eigenem Wagen/Motorrad.

Mit dem Flugzeug

Die schnellste und bequemste Art desReisens in Tansania bieten die zahlrei-

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chen Inlandsflüge der privaten Flug-gesellschaften Precision Air, CoastalAviation, Regional Air, Zan Air, Air Ex-cel, Tanzanair und Northern Air.

Fliegen hat jedoch seinen Preis: Derliegt in der Regel beim Sechs- bis Zehn-fachen einer Bahnfahrt 1. Klasse bzw.einer Überlandbusfahrt. Neben dendeutlich kürzeren Reisezeiten (z.B.Arusha – Sansibar: mit dem Flugzeug2 Std., mit Bus und Fähre – mit vielGlück an einem Tag möglich – 13 Std.und mehr) kommt man natürlich in denGenuss faszinierender Aussichten.

Zu einigen Wildschutzgebieten sindzudem auch die Erdstraßen in einemsehr schlechten Zustand, oder die Parksliegen fernab in einem nur über mehre-re Tagesreisen zu erreichenden Gebiet.Gerade wer an einer organisierten Park-Safari teilnehmen möchte und mit derverfügbaren Reisezeit genau kalkulie-ren muss, sollte die An- und Abreise mitdem Flugzeug in Erwägung ziehen.

Regelmäßige Flugverbindungen inden Süden und Westen des Landes(Sumbawanga, Mbeya und Songea)gibt es derzeit nicht. Welche Fluggesell-schaften wann wohin fliegen, ist ausden jeweiligen Stadt- und Nationalpark-Kapiteln zu entnehmen. Die Mehrheitder eingesetzten Flugzeuge sind Cess-nas, überwiegend 12-sitzige Turboprop-Maschinen vom Typ Caravan 10 sowieCessna 206, 208 und 404, aber auchATR 42 und ATR 72. Es fallen 8 $ SafetyFee für internationale Flüge sowie 5 $Airport Tax bei nationalen Flügen an.Diese Gebühren sind meist im Flug-preis enthalten. Ein Überblick der An-bieter:

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Die wichtigsten regionalenFlugrouten und ungefährePreise (one way)Von Dar es Salaam nach:Entebbe/Uganda 350 $Kigoma 275 $Kilimanjaro 130–180 $Kilwa/Mafia 65/85 $Lindi/Mtwara 120 $Mombasa/Kenia 180 $Mtwara 120 $Mwanza 225 $Nairobi/Kenia 270 $Pangani/Tanga 80 $ Pemba (Mosambik) 270 $Ruaha 290 $Sansibar 50–65 $Selous 120 $Seronera/Serengeti

(über Arusha) 220 $

Von Sansibar nach:Arusha 155–180 $Mafia 70 $Mombasa/Kenia 190 $Nairobi/Kenia 290 $Pemba 70 $Selous Game Reserve 135 $Tanga/Pangani 160 $

Von Kilimanjaro nach:Dar es Salaam 140 $Entebbe/Uganda 275 $Mombasa/Kenia 175 $Mwanza 165 $Nairobi/Kenia 165 $Pangani 120 $Sansibar 150 $Seronera/Serengeti 155 $

Von Arusha nach:Mwanza 165 $Nairobi/Kenia 140 $Ruaha 275 $Seronera/Serengeti 155 $

Von Seronera/Serengeti nach:Mwanza 130 $Ruaha 285 $Rubondo Island 155 $

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Air Tanzania www.airtanzania.com

Aufgrund von Finanznöten sind derzeit alleFlüge eingestellt.

Precision Air www.precisionairtz.com, Tel. (027) 2506903/7635/7319

In Bezug auf Pünktlichkeit nicht gerade„präzise“, verbindet aber im ständigen Pen-del Sansibar/Dar es Salaam mit Arusha, auchDestinationen wie Mwanza, Bukoba, Enteb-be, Mombasa, Kigoma und Mbeya erschei-nen immer wieder im Flugplan.

Coastal Aviation www.coastal.cc Tel. (022) 2117959 (Town Office),Tel. (022) 2843293 (Airport)

Überzeugt vor allem mit modernen undregelmäßig gewarteten Flugzeugen. Wie derName ausdrückt, konzentriert sich die in Dares Salaam ansässige Fluggesellschaft auf denKüstenraum (Dar es Salaam, Sansibar undPemba, Tanga und Pangani, Kilwa und MafiaIsland) und fliegt in der Hochsaison im tägli-chen Pendel die Parks Selous und Ruaha an(von Dar es Salaam). Arusha wird ebenfallsvon Dar aus bedient (weitere Details siehe inden Kapiteln Arusha, Dar es Salaam und San-sibar). Charterflüge sind möglich. Arbeitet imVerbund mit Regional Air.

Regional Air www.regional.co.tz, www.airkenya.com Tel. (027) 2502541/4477, 2548536/8

Sitz in Arusha (siehe dort). Bewährte Flug-gesellschaft, welche von Arusha/Kilimanjaroaus täglich die nördlichen Nationalparks an-fliegt: Manyara, Ngorongoro und Serengeti(Klein’s Camp, Grumeti, Seronera). RegionalAir gehört zu Air Kenya, im Verbund beste-hen Verbindungen zwischen Kilimanjaro undNairobi. Auch mit Coastal Travel besteht einsolcher Verbund, d.h. die einzelnen Flügesind aufeinander abgestimmt. An einem Taglässt sich von der Serengeti über Arusha nachNairobi fliegen oder eben weiter nach Dar esSalaam bzw. Sansibar. Charterflüge sindmöglich.

Air Excel Tel. (027) 2548429, 2501595/7, (0744) 211227

Kleines, aber effizientes Unternehmen, dasnahezu täglich zwischen Arusha, Tarangire,Manyara, Kusini (Süd-Serengeti) und wiederzurück nach Arusha fliegt. Charterflüge sindmöglich.

Tanzanair www.tanzanair.com Tel. (022) 2113151/2, (0713) 406407, Airport (022) 2843131-3, (0713) 406409

Buchungsbüro im Royal Palm Hotel in DarEs Salaam.

Zan Air www.zanair.com Tel. (024) 2233670, 2233768

Auf Sansibar ansässiges Unternehmen, dasPemba, Mafia, Selous und Arusha bedient.Charterflüge sind möglich.

Northern Air Tel. (027) 2208059, (027) 2208060, (0744) 288857, [email protected]

Mit der Eisenbahn

Eisenbahnfahrten sind in Tansania einbesonderes Erlebnis. Unter der tansa-nischen Bevölkerung hat jedoch dasBahnfahren an Attraktivität eingebüßt,da aufgrund der verbesserten Straßen-verhältnisse die zahlreichen Überland-busse schneller und auch preiswertersind. Besonders die Züge von Dar esSalaam nach Mbeya sind von diesemKonkurrenzkampf betroffen und daherselten ausgebucht. Schon lange einge-stellt sind die Verbindungen von Tanganach Dar es Salaam und von Tangaüber Moshi nach Arusha. Dennoch las-sen sich alle größeren Städte des Lan-des außer Mtwara, Arusha, Tanga undIringa mit der Eisenbahn erreichen, wo-

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mit die Bahn für Individualreisendeein alternatives Fortbewegungsmittel ist(nicht so bei Pauschalreisen).

Einen Überblick über die Eisenbahn-linien gibt es unter www.trctz.com, Tel.(022) 2110599, 2110600.

Ein weiterer Grund für den Bedeu-tungsverlust der Bahn sind die nochzum Großteil aus der Kolonialzeit stam-menden, veralteten Gleisverlegungen.Besonders auf den Strecken der Tanza-nia Railways Cooperation (T.R.C.) wer-den Geschwindigkeiten über 50 km/hnur selten erreicht. Oft tingelt der Zugmit 30–40 km/h durch die Lande. AufStrecken wie Dar es Salaam – Dodomaoder Dar es Salaam – Moshi benötigendaher die großen Überlandbusse nurein Drittel der Fahrzeit der Züge.

HauptlinienDie noch existierenden Bahnlinien

sind die Moshi Line, die Central Lineund die Ta-Za-Ra (Tansania-Zambia-Railways). Während die zwei nördliche-ren Bahnlinien von der T.R.C. verwaltetwerden, unterliegt die südliche Ta-Za-Ra-Bahn einem kooperativen Manage-ment durch die Staaten Tansania undSambia. Zwischen den beiden Bahn-systemen gibt es aufgrund der unter-schiedlichen Spurbreiten keine Verbin-dung, weswegen es in Dar es Salaamauch zwei Bahnhöfe gibt! Zu beachtenist, dass die Fahrkarten der einen Bahn-gesellschaft bei der jeweils anderennicht erhältlich sind.

Alle Züge werden heute von Diesel-loks gezogen, der Betrieb der letztenDampflokomotiven wurde Anfang der1980er Jahre eingestellt. Es ist jedoch

geplant, eine alte Dampflok wiederzum Schnaufen zu bringen, um evtl. ei-nen speziellen Touristen-Zug ins Lebenzu rufen.

Moshi LineZwischen Dar es Salaam und Moshi, zwi-schen Arusha und Voi sowie von und nachTanga verkehren keine Passagierzüge.

Central LineAufgrund der schlechten Straßenanbindun-gen westlich von Dodoma ist die zentrale Ei-senbahnlinie die wichtigste und populärste inTansania (www.trctz.com).

Von Dar es Salaam verkehren einmal wö-chentlich Züge über Morogoro, Dodomaund Tabora nach Kigoma am Lake Tanganyi-ka bzw. nach Mwanza am Lake Victoria. DieFahrt zu den Seen zieht sich über zwei Näch-te und einen Tag (36–40 Stunden). Die Ta-gesetappe liegt zwischen den Städten Dodo-ma und Tabora. Von Dodoma fährt z.Z. keinZug nach Singida. Von Tabora verkehrtmehrmals die Woche eine Stichbahn nachMpanda im zentralen Westen des Landes.Auf der anderen Stichbahn der Central Linevon Kilosa zum Udzungwa Mountains Natio-nal Park verkehren keine Personenzüge.

Die Züge der Central Line sind oft restlosausgebucht, Fahrkartenreservierungen sindmindestens ein bis drei Wochen im Vorauszu tätigen.

Die Bahnstrecke nach Kigoma wurde inder deutschen Kolonialzeit gebaut. An derdamals als „Mittelland-Bahn“ bezeichnetenStrecke stehen heute noch viele eindrucks-volle Bahnhofsgebäude aus der ZeitDeutsch-Ostafrikas.

Ta-Za-Ra (Tanzania-Zambia-Railways)Die von Chinesen in den 1970er Jahren er-baute Eisenbahnlinie von Dar es Salaam ins1900 km entfernte Kapiri Mposhi in Sam-bia verläuft durch abwechslungsreiche Land-schaften im Süden Tansanias (www.tazara.co.tz, Tel. (022) 2865187, (0713) 323532,615370).

Züge fahren mehrmals die Woche ab Dares Salaam den tansanischen Teil der Strecke

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bis Mbeya und Tunduma (Grenzort). Die ein-zigen größeren Orte zwischen Dar es Salaamund Mbeya sind Ifakara und Makambako.

Auch die Ta-Za-Ra verliert ihre einstige Be-deutung, da die Busse auf dem etwa parallelverlaufenden Tan-Zam-Highway schnellerund günstiger sind.

Doch bietet die Ta-Za-Ra eine bequemeund direkte Anfahrt zum Selous Game Re-serve und zum Udzungwa Mountains Na-tional Park (näheres bei den beiden Wild-schutzgebieten).

Auf der Ta-Za-Ra fahren abwechselnd zweiverschiedene Züge. Der Ordinary Train (nurein 1.-Klasse-Abteil) hält an allen Bahnstatio-nen. Der Express-Train hält nur an größerenBahnhöfen und ist daher schneller. VonNachteil ist, dass der Express hauptsächlichnachts fährt und man daher wenig vom Landsieht. Ein schöner und wildreicher Strecken-abschnitt ist nämlich die Durchquerung desSelous Game Reserve, die bei Tag nur mitdem Ordinary Train möglich ist.

Zu Preisen und Abfahrtszeiten siehe beiMbeya und Dar es Salaam.

Abteile und VerpflegungDie meisten Verbindungen sind

Nachtfahrten. Die Abteile der 1. und2. Klasse besitzen Schlafliegen. Wäh-rend in allen Zügen die 2. Klasse aus6er-Kabinen besteht, sind die 1.-Klasse-Abteile der T.R.C.-Züge für zwei Perso-nen und die der Ta-Za-Ra für vier ausge-legt. Lediglich in der 1. Klasse bei T.R.C.darf man als Paar reisen, alle anderenAbteile sind nach Geschlechtern ge-trennt, es sei denn, Sie sind zu viertoder zu sechst und nehmen sich einganzes Abteil.

Die Abteile sind nicht klimatisiert,zur Kühlung befindet sich lediglich einwenig effektiver Ventilator an der Ab-teildecke. Wirkliche Kühlung versprichtnur das offene Zugfenster, das jedochwährend den nächtlichen Stopps an

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Bahnstationen geschlossen sein sollte,da Taschendiebe keine Seltenheit sind.Zur Verbarrikadierung liegt meist einHolzpflock im Abteil, den man untersFenster klemmt.

Vom Zugpersonal werden Bettzeug(bestehend aus sauberen Laken, Kissenund Decken), 0,5 Liter Trinkwasser,Gästeseife und pro Abteil eine RolleToilettenpapier gestellt.

Das Reisen in der 3. Klasse ist nur et-was für Hartgesottene. Hier hat man inder Regel nur einen engen Sitzplatz. Fürkurze Streckenabschnitte ist aber auchdiese Alternative durchaus verträglichund zudem sehr interessant, was die da-mit verbundenen Einblicke in den tansa-nischen Alltag anbelangt.

Alle Züge besitzen Speisewagen, diezu festen Zeiten Frühstück, Mittag- undAbendessen servieren. Meist geht je-mand vom Küchenpersonal mit einerGlocke durch den Zug und signalisiertden Beginn der Essenszeit. Wer vorbe-stellt, kann sich die Mahlzeiten auch insAbteil bringen lassen. Das Essen ist gut,erwarten Sie jedoch nicht zu viel (preis-lich zwischen 5000 und 8000 TSh).

Ansonsten bieten sich immer wiederStopps als Gelegenheit, durchs FensterFrüchte, Snacks, Sodas (bei Zahlungdes Pfandguts), Trinkwasserflaschenund sonstiges mehr zu kaufen. Geträn-ke (Bier, Sodas, Wasser) können auchim Speisewagen erworben werden.

In jedem Fall sollte man Toilettenpa-pier im Gepäck haben, in den WCs

werden Sie selten welches vorfinden.Beachten sollte man auch, dass es spä-testens einen Tag nach Fahrtantritt keinWasser in den Waschräumen und inden Toiletten mehr gibt. Ein kleiner mit-gebrachter Wasserkanister und feuchte(Baby)Tücher können große Diensteleisten.

Fahrkarten und AbfahrtszeitenFahrkarten für die Züge der Tanzania

Railways Cooperation bekommen Sienur an den Ticket-Offices in den Bahn-höfen; in Dar es Salaam können auchReisebüros, sofern man hier eine Touroder Ähnliches bucht, eine Fahrkartebesorgen.

Wer mit der Ta-Za-Ra fährt, muss sichnicht unbedingt zu den weit außerhalbdes Stadtkerns liegenden Bahnhöfenbegeben, in Mbeya und Dar es Salaambefinden sich Verkaufsbüros im Stadt-zentrum.

Studenten bekommen mit etwas Auf-wand bei der Ta-Za-Ra eine Ermäßi-gung von 50%. Bei Vorlage des Aus-weises in den Stadtbüros wird ein For-mular ausgehändigt, das auszufüllenund beim District Educational Officer(siehe Mbeya; in Dar es Salaam amBahnhof) abzustempeln ist. Damit kanndann der reduzierte Fahrpreis in An-spruch genommen werden.

Beim Kauf einer Fahrkarte erfahrenSie noch nicht Ihre Sitz- bzw. Liege-nummer, es sei denn Sie schauen demTicket-Verkäufer über die Schulter undbekommen die Waggon-Liste zu sehen,in welche Sie eingetragen werden. Nor-malerweise erfährt man sein Abteil amTag der Abfahrt über die Anschlagtafeln

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Zugfahrt zum Lake Tanganyika

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in den Bahnhöfen. Die Bahnpreise sindin den letzten Jahren angehoben wor-den, eine Bahnfahrt 1. Klasse von Dares Salaam nach Mwanza oder Kigomakostet beispielsweise 63.000 TSh.

Fahrpreise und Abfahrtszeiten ent-nehmen Sie den jeweiligen Kapiteln zuden Städten.

Mit dem Schiff/der Fähre

Die drei Inseln Sansibar, Pemba undMafia im Indischen Ozean sowie dieTeilhabe an den drei großen Seen Afri-kas machen Tansania zu dem Land inAfrika, das die reichste Auswahl anMöglichkeiten bietet, eine Schiffsreiseanzutreten. Auch Fährboote, die Buch-ten und Flüsse im Landesinnern durch-queren, sind wichtige Bindeglieder imtansanischen Verkehrswesen.

Entlang der KüsteZwischen Dar es Salaam, Sansibar,

Pemba und Tanga verkehren Schiffe(z.B. schnelle Tragflügelboote und gro-ße Katamarane). Vor allem zwischenSansibar und Dar es Salaam gibt esmehrmals am Tag Verbindungen, die jenach Boot/Schiff zwischen 90 Minutenund drei Stunden dauern können. DieFahrpreise liegen bei 35 $. Ein Sitzplatzist jederzeit ohne große Vorausbu-chung zu bekommen.

Die Unterbringung auf den Schnell-booten erfolgt unter Deck in klimatisier-ten Großräumen, ähnlich wie in einemFlugzeug. An Bord der Schiffe sind Ge-tränke und Snacks zu kaufen, und wäh-rend der Fahrt werden über MonitoreFilme gezeigt.

Genauere Informationen zu denSchiffen, Fahrpreisen und Abfahrtszei-ten stehen bei Dar es Salaam, Sansibar,Pemba und Tanga.

Nur mit Sondergenehmigung ist dieMitfahrt auf einheimischen Segel-Dhaus möglich. Die einmastigen Holz-segelboote – heute meist mit Außen-bordmotor versehen (und dann ohneGenehmigung zu benutzen) – segelndie Küste entlang, seitdem Perser undAraber im 7. Jahrhundert ihre erstenHandelsstützpunkte in Ostafrika errich-teten. Jahreszeitlich von den Passatwin-den angetrieben, verkehrten die großenhölzernen Kähne regelmäßig zwischenVorderasien und Orten wie Kilwa,Mombasa und später Sansibar. Nochwährend der Kolonialzeit waren sie diewichtigsten Transportmittel zwischendem tansanischen Festland und denvorgelagerten Inseln. Abgelöst durchStahlschiffe und moderne Schnell-boote, bringen heute nur noch wenigeDhaus Passagiere zu den Inseln. Dieseverkehren auch nicht nach einem festenFahrplan; dennoch bestehen regelmäßi-ge Verbindungen zwischen Tanga/Pan-gani und Pemba Island sowie zwischenBagamoyo/Dar es Salaam und SansibarIsland, vor allem aber zwischen den bei-den großen Inseln.

Die Ausstellung einer offiziellen Ge-nehmigung für eine Segel-Dhau-Fahrterfordert meist längere bürokratischeBemühungen – eine Erlaubnis wird zu-dem nur selten erteilt (zu erfragen beiden jeweiligen Distrikt-Büros). VieleDhau-Besitzer gehen nur ungern dasRisiko ein, jemanden ohne „permit“mitzunehmen, da sie sonst mit Strafen

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rechnen müssen. Aus dem Grund ver-langen sie auch oft bis zu 50.000 TShfür die Überfahrt. Dennoch fahren hinund wieder wagemutige Reisende mitden großen Holzkähnen vom Festlandzu den Inseln. Für eine Fahrt sollte manseefest sein, denn das Meer kann sehrrau werden. Auf den Booten bekommtman nur einen einfachen Sitzplatz, undje nach Route ist man 6–18 Stunden un-terwegs. Auskunft zu den verschiede-nen Möglichkeiten bekommen Sie di-rekt bei den Dhau-Häfen.

Auf den SeenAuf dem Victoria-See, Tanganyika-

See und Nyasa-See verkehren regel-mäßig Passagierschiffe von der Mari-ne Division. Informationen zu den aktu-ellen Fahrplänen bekommen Sie überdas Hauptbüro in Mwanza (siehe dort).

Auf allen drei Seen sind die Passagier-schiffe mit Schlafkabinen der 1. und 2.Klasse ausgerüstet und verfügen überBord-Restaurants. Die Fahrpreise sind inTSh zu zahlen, zuzüglich 5000 TSh Ha-fengebühr.

Lake VictoriaDie Schifffahrt zwischen Mwanza

und Port Bell in Uganda ist derzeit ein-gestellt. Von Mwanza fahren nur Schif-fe und Fahrzeugfähren zur Ukerewe Is-land, nach Nyamirembe (Rubondo Is-land National Park) und nach Bukoba.Die Kleinstadt Musoma an der Ostseitedes Victoria-Sees sowie das kenianischeKisumu werden nicht mehr angelaufen.Es besteht jedoch der Plan, in naher Zu-kunft alle drei ostafrikanischen Länderim Rahmen einer regelmäßigen Rund-

fahrt mit einem großen Passagierschiffanzulaufen. Genauere Informationenstehen bei Mwanza.

Lake TanganyikaAuf dem längsten und tiefsten See

Afrikas verkehrt regelmäßig ein Passa-gierschiff zwischen Kigoma undMpulungu/Sambia bzw. Kalemie/Kongo. Es handelt sich um die legendä-re „M.V. Liemba“, die noch aus der ZeitDeutsch-Ostafrikas stammt und damalsunter dem Namen „Götzen“ in Koloni-aldiensten stand (vgl. den entsprechen-den Exkurs). Genauere Informationenentnehmen Sie den Abschnitten zu Ki-goma und Mpulungu. Bujumbura inBurundi wird derzeit nicht angelaufen.

Zusätzlich verkehren Holzboote mitAußenbordmotoren, mit denen manbeispielsweise zum Gombe NationalPark gelangt.

Lake Nyasa (Malawi-See)Entlang des tansanischen Teils des

Sees verkehrt zwischen Itungi Portund Mbamba Bay das kleine Passagier-schiff „M.V. Songea“, das auch (offiziellnicht) weiter nach Nkhata Bay/Malawifährt.

Bus und Dala Dala

Die gängigsten Transportmittel in Afrikasind große Überlandbusse und aben-teuerlich umgebaute Personen-LKWsoder Pick-up-Wagen, sog. Dala Dalas.

In Tansania bietet eine Vielzahl vonBusunternehmen ein riesiges Ange-bot an Überlandfahrten an. Die über-wiegend privat geführten Unternehmen

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sind auf manchen Routen so zahlreichvertreten, dass man oft stündlich von ei-ner Stadt in die nächste reisen kann, oh-ne groß im voraus buchen zu müssen.Auf nicht so häufig frequentierten oderlängeren Strecken wie Arusha – Mwan-za oder Dar es Salaam – Mbeya sollteman jedoch sicherheitshalber am Tagvor der geplanten Busfahrt eine Fahr-karte erwerben. Das ist insofern auchsinnvoll, da in Tansania, im Gegensatzzu Kenia, Nachtfahrten verboten sindund die Busse bei längeren Distanzenfrühmorgens aufbrechen müssen, umdie Strecke bei Tageslicht zu schaffen.Um also sicherzugehen, dass sich dasFrühaufstehen für einen 5-Uhr-Über-landbus lohnt, kauft man am Vortagsein Busticket. Die angepeilten Ab-fahrtszeiten werden in der Regel einge-halten.

Fahrkarten bekommen Sie bei allengroßen Busbahnhöfen (auf den Stadt-plänen im Buch vermerkt!). An den Hal-testellen hat fast jedes Unternehmenseine Verkaufsbüros in Form von anei-nander gereihten, kleinen bunten Holz-buden. An den Außenwänden hängenmeist Tafeln, die die Zielorte, Fahrtkos-ten und gelegentlich die Abfahrtszeitenbekannt geben. Unterschiede in denPreisen der einzelnen Bus-Companiesgibt es kaum, man kann jedoch zwi-schen normalen Bussen und LuxuryCoaches wählen. Letztere sehen oftwie moderne Ritterkutschen aus: getön-te Scheiben, Fransen und Ketten, provo-zierend und ehrfurchtgebietend bemaltbzw. beschriftet („Schwarzenegger ofthe Road“). Ihrem rasanten Aussehenentspricht auch der Fahrstil, Vollgas

heißt die oberste Devise, wer bremst,verliert. Mit Schnelligkeit und kürzestenFahrzeiten wirbt man um Kundschaft.Im Innern der Luxus-Busse hat manmehr Fußraum als in den normalen Bus-sen, zudem sind sie klimatisiert. Zusätz-lich werden kostenfrei Tageszeitungenund auch Limonaden gereicht. Die„Nobel-Busse“ sind bis zu 50% teurerals die anderen Busse, eine FahrkarteArusha – Dar es Salaam z.B. kostet et-wa 35.000 TSh im Vergleich zu ca.28.000 TSh im normalen Bus (Fahrzeitca. 7 Std.).

Da die normalen Busse nicht unwe-sentlich langsamer sind, sollten Sie sichfür jede Fahrt, vor allem wenn es von ei-ner heißen Region in kühleres Berglandgeht, ein Überhemd oder eine Jackemit auf den Sitzplatz nehmen. Auchwenn scheinbar alle Fenster geschlos-sen sind, irgendwo zieht es immer rein.

An den Busbahnhöfen wird es nichtimmer ganz klar, in welchen Bus maneinsteigen soll, manchmal stehen wederder Name des Unternehmens noch dasFahrziel außen angeschrieben. Oft stehtjedoch das Nummernschild des Bussesauf Ihrem Ticket, ansonsten hilft nur fra-gen, fragen, fragen.

Das Gepäck wird auf dem Dach oderin seitlichen Kofferräumen unterge-bracht. Diese sind vorzuziehen, da hierwährend der Fahrt und den Stopps kei-ner rankommt. Auf dem Dach könnenschon mal Personen mitfahren (nichtbei Luxus-Bussen), die Ihren Rucksacknäher betrachten wollen …

Auf längeren Fahrten werden regel-mäßig Verpflegungs- und Pinkelpauseneingelegt. Die wenigen asphaltierten

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Strecken im Land erlauben ein gemütli-ches, staubfreies Fahren in relativ zügi-gem Tempo. Wenn es jedoch über Pis-ten geht, wie Arusha – Dodoma oderMbeya – Sumbawanga, wird es holprigund oft extrem staubig. Die Fenster derBusse lassen sich zwar meistens schlie-ßen, doch dringt der Staub durch jedeRitze und Fuge und verwirbelt sich imInnenraum des Busses. Dass der Fahrer,um diesen Effekt zu mindern, seinenBleifuß vom Gas nimmt, ist nicht zu er-warten. Im Gegenteil: Auch hier ist manKönig der Landstraße, und dass dabeimal etwas zu Bruch geht, ist schon fastRoutine. Die wichtigsten Ersatzteile hatman dabei, dennoch kann es passieren,dass der Bus mitten im Busch liegen-bleibt und einige Stunden vergehen, bisder Schaden behoben ist. Wenn man

Glück hat, kommt ein anderer Bus vor-bei, in dem noch Sitzplätze frei sind.Das Problem ist dann, dass alle die glei-che Idee haben und unter Einsatz derEllenbogen ein Kampf um die freienPlätze entsteht. Am Ziel endlich ange-kommen, benötigt man erst einmal ei-ne funktionierende Dusche.

Neben den großen Bussen gibt esauch eine Fülle von anderen, kleinerenTransportmitteln, die meist Dala Dalagenannt werden. Was genau alles unterdiesen Begriff fällt, ist nicht immer ganzeindeutig; manchmal wird auch von„Mini-Bussen“ oder „Land Rover-Taxis“gesprochen. Der Begriff „Dala Dala“

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Busse sind das gängige Transportmittel in Tansania

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wird jedoch im ganzen Land verstan-den und ist das Synonym zur keniani-schen Bezeichnung „Matatu“.

Dala Dalas verkehren nicht auf gro-ßen Distanzen, sie sind die Fortbewe-gungsmittel zwischen nahen Städten,zwischen Stadtmitte und den Randge-bieten; in entlegenen Landesteilen fah-ren sie bis in die letzten Dörfer. DalaDalas haben keinen festen Fahrplan,sie arbeiten nach dem Prinzip: Losfah-ren, wenn alle Sitze belegt sind. Nur aufdem Land kann man sich grob an Ab-fahrtszeiten wie „vormittags“ oder„nachmittags“ orientieren. Verkehrenmehrere Dala Dalas in dieselbe Rich-tung, setzt man sich in den Wagen, deram vollsten aussieht, da dieser wahr-scheinlich am ehesten losfährt. Es wer-den keine Sitze oder Fahrkarten ge-bucht. Wer zuerst kommt, kann sich sei-nen Sitzplatz aussuchen, bezahlt wirdbeim mitfahrenden „Schaffner“.

Dala Dalas, welche in entlegenerenGebieten verkehren, sind aufgrund derschlechten Straßenverhältnisse meistPick-ups oder Geländewagen. Hier sindauf den Pritschen Holzbänke montiert,und die Ladung – Menschen, Hühner,Maissäcke und anderes mehr –, wirddicht zusammengedrängt, bis der Wa-gen kurz vor dem Zusammenbrechenist. Erst dann geht’s los. Solche Fahrten,speziell zu den schwer erreichbaren Or-ten am Tanganyika- und Nyasa-See,sind regelrechte Abenteuer-Touren.Man muss sich gut festhalten können,denn die Pisten sind oft extrem holprig,und das ständige Auf- und Abschaukelnkann einen schon mal seekrank werdenlassen. In regenreichen Monaten darf

man hin und wieder die Fuhre auch auseinem Matschloch schieben.

Ganz anders ist die Situation auf San-sibar. Hier sind viele Straßen asphal-tiert, und die Busse verkehren nach ei-nem Nummern- bzw. Buchstabensys-tem zu allen Dörfern der Insel (vgl. beiSansibar und Pemba).

Welche Busse und Dala Dalas wannund wohin fahren, entnehmen Sie denKapiteln zu den jeweiligen Orten undStädten, die für Ihre geplanten Fahrtendie Ausgangspunkte darstellen.

Taxi und Bajaj

In allen größeren Städten Tansanias ver-kehren Taxis. Wie fast überall auf derWelt warten Taxis an Flughäfen, Bahn-höfen, Hotels, Discos und an Taxi-Stän-den in der Stadtmitte auf ihre Kund-schaft. Stadtfahrten schlagen mit 3000–10.000 TSh zu Buche.

Taxis sind aber auch nützliche Trans-portmittel für nahe gelegene Ausflugs-ziele. In welcher Stadt Taxis zur Verfü-gung stehen und mit welchen Kostenman für Ausflüge zu rechnen hat, ent-nehmen Sie den entsprechenden Buch-abschnitten. Tipp: Wenn Sie mit einemTaxifahrer besonders zufrieden sind, las-sen Sie sich seine Handynummer ge-ben. Sie können sich dann überall vonihm abholen lassen, was nicht nurnachts praktisch sein kann.

An der Küste sehr verbreitet sind diedreirädrigen, halb offenen Bajajs. Die-se können zwei Passagiere aufnehmenund kosten rund ein Drittel des Taxi-preises (Mindestgebühr 1000 TSh). Diekleinen Vehikel kommen zwar etwas

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schneller im Stau voran, sind aber man-gels Knautschzone nicht ganz unge-fährlich.

Trampen

An der Straße zu stehen und den Dau-men rauszuhalten, ist in Tansania nichtüblich, und es wird auch gar nicht ver-standen, was damit gemeint ist. In Tan-sania winkt man einem Fahrzeug fastschon mit bettelnder Gestik entgegenund bekundet damit den Wunsch mit-zufahren. Wenn Ihnen eine (kostenlose)Mitfahrt angeboten wird, fragen Sietrotzdem, wie viel sie (evtl.) kostet. Bes-ser als an Straßen zu warten, fragt manin Orten (Tankstellen!), ob bei jeman-dem eine Mitfahrt möglich ist.

Mietwagen

Prinzipiell besteht zwar die Möglichkeit,große Touren innerhalb Tansanias miteinem Mietwagen zu unternehmen,doch ist das Angebot von gut gewarte-ten Fahrzeugen noch sehr bescheiden.Der Hauptgrund sind die vielerorts sehrschlechten Straßen- und Pistenzustände(vgl. weiter unten), die einen enormenVerschleiß von Fahrzeugteilen bedin-gen. Gut ausgestattete und zuverlässigeGeländewagen sind bei den Autover-mietungen in Dar es Salaam und Aru-sha eher eine Seltenheit. Gerade neue-re Geländewagen, etwa ein Land RoverTDI, werden oft nur mit Fahrer vermie-tet und kosten etwa 250 $ pro Tag!

Mit einem günstigeren (ca. 100 $ amTag) zweiradgetriebenen Fahrzeug istman außerhalb der Städte sehr einge-

schränkt. Fahrten etwa zum Ngoron-goro-Krater und in die Serengeti wärendann nicht möglich. Die Pisten dorthinzermürben jegliches Material. Auchwenn Sie dafür sorgen, dass man Ihnenmindestens zwei Ersatzreifen mitgibt,einen brauchbaren Werkzeugkastenund wichtige Ersatzteile – Spaß undErholung werden sich kaum einstellen,daher kann ich nur abraten, eine Reisemit einem normalen PKW anzutreten.

Zu den besseren Autovermietungengehören Hertz, Evergreen, Fortes (emp-fehlenswert!) und Avis mit Büros in Dares Salaam, Mwanza oder Arusha. Auchauf Sansibar kann man Kleinwagen fürAusflüge mieten (normale zweiradge-triebene PKW ab 50 $ pro Tag). Aus-wahl und Zahl der Anbieter auf Sansi-bar sind groß. Fast alle Straßen auf derInsel sind mittlerweile asphaltiert.

Die meisten Mietverträge beinhalteneine Versicherung, diverse Steueraufla-gen und oft auch, sofern mit Fahrer ge-mietet, die Treibstoffkosten.

Wer noch wenig Fahrübung auf afri-kanischen Pisten hat, tut gut daran, ei-nen Wagen mit Fahrer zu mieten. DerVerkehr auf den Hauptrouten kann mit-unter chaotisch sein. Sicherlich gibt esVerkehrsregeln, doch im Allgemeinenhat der Stärkere/Größere Vorfahrt (vgl.weiter unten). Ein tansanischer Fahrerkennt sich mit den ungeschriebenenGesetzen der Straße aus und kann Ih-nen, sofern er das Land kennt, auch alsFührer und Dolmetscher zur Verfügungstehen. Die Chauffeure schlafen unter-wegs meist in einfachen lokalen Unter-künften, die es praktisch in jedem OrtTansanias gibt; falls Sie im Busch cam-

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pen, ist es für die meisten Fahrer auchkein Problem, im Auto zu schlafen. Be-züglich der Verpflegung müssen Siesich mit dem Fahrer absprechen, dochsollte auch das kein Problem sein. Oftnimmt er seine Mahlzeiten an Straßen-ständen ein oder in den Fahrer-Kanti-nen bei den Lodges der Nationalparks.

Vor dem Übernehmen eines Mietwa-gens sollten Sie sich vergewissern, dassmindestens ein Ersatzrad (zwei wärenbesser), ein Wagenheber (wird oft ver-gessen!), ein Radmutterkreuz und mög-lichst ein Abschleppseil an Bord sind.

Selbstfahrer benötigen in Tansania ei-nen Internationalen Führerschein.

Mit dem eigenen Fahrzeug

Die unabhängigste Art, durch Tansaniazu reisen, ist sicherlich mit dem eigenenFahrzeug. Die verschiedenen Anreise-möglichkeiten stehen im Kapitel zur An-reise, die Bedingungen für eine tem-poräre Einfuhr finden sich ebenda.

Wie schon bei den Mietautos sei hiernochmals darauf hingewiesen, dass in

Tansania wegen der schlechten Stra-ßenverhältnisse eigentlich nur ein All-rad-Geländewagen in Frage kommt.

Derzeit gibt es keine Sperrgebieteim Land, jede Region ist alleine zu be-reisen. Mit Ausnahme des Ngorongoro-Kraters und der Selous Game Reservegibt es auch kein Gebiet, wo ein FührerPflicht wäre. Gegenden, wo man sichmit einem Fahrzeug nicht zu lange auf-halten sollte, sind Staudämme, Brückenin Grenznähe und Militäranlagen. Hierwird seitens der Behörden oft empfind-lich reagiert, Fotografieren ist verboten.

Treibstoff und gute Motorenöle (aufkenianische oder südafrikanische Pro-duktion achten!) mit den gängigen Vis-kositätsbereichen sind im ganzen Landerhältlich. Selten liegen mehr als300 km zwischen zwei Tankstellen. Beilängeren Aufenthalten in den National-parks kann man bei den meisten ParkHeadquarters tanken. Lediglich bei län-geren Aufenthalten in Regionen wie amLake Natron oder in der Maasai-Steppeist die Mitnahme von genügend Treib-stoff erforderlich.

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Fahrzeug-Eintrittspreise in die Nationalparks

S/N Fahrzeuggewicht Tansanisches - Ausländisches Nummernschild1 Bis zu 2000 kg 10.000 TSh 40 $ 2 2000–3000 kg 25.000 TSh 150 $ 3 3001–7000 kg 50.000 TSh 200 $ 4 7001–10.000 kg 100.000 TSh 300 $

Wer sich daher länger in Nationalparks aufhalten möchte, zahlt auf Dauer mit einem Miet-wagen wesentlich weniger Parkgebühren.

Noch höher ist der Preis für LKWs, wozu auch Unimogs zählen. Für den „Eintritt“größerer Fahrzeuge werden pro Tag 150 $ verlangt!

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Der Liter Diesel kostete im Frühjahr2011 1950 TSh, Benzin 2000 TSh. Ampreiswertesten ist Treibstoff auf den In-seln und im Küstengebiet, je weiter mannach Westen kommt, desto teurer we-gen der Transportkosten.

Normal-Benzin soll etwa 90 Oktanhaben, das in vielen Gebieten erhältli-che verbleite Super-Benzin liegt angeb-lich bei 94 Oktan.

An den Hauptrouten finden sich in re-gelmäßigen Abständen kleine Tyre-Re-pair-Shops, meist bei Tankstellen, woplatte Reifen geflickt werden.

Gute Werkstätten sind in Tansaniarar. Ersatzteile bekommen Sie in der Re-gel nur für Land Rovers, Toyotas und an-dere gängige japanische Geländewa-gen. Einen guten Service erhalten Sie inden Städten Arusha, Dar es Salaam,Mwanza und Mbeya.

Geländereifen von BF Goodrich,Goodyear, Michelin, Kumho etc. sind inArusha, Mwanza, Moshi, Mbeya undDar es Salaam erhältlich.

Die Mitnahme von Sandblechen isthöchstens für den Westen Tansaniasnötig. Wer sich mitten in der Regenzeitauf schlammige Pisten wagt, muss einsehr griffiges Reifenprofil haben, einAbschleppseil, evtl. einen Greifzugoder sogar Schneeketten mitführen.

Im Gegensatz zu anderen afrikani-schen Ländern kommt Fahrzeugdieb-stahl in Tansania kaum vor, und auchdas Aufbrechen von Fahrzeugen isteher selten. Türen und Fenster solltendennoch verschloßen sein, denn derSinnspruch „Gelegenheit macht Diebe“gilt weltweit. Für den sicheren Transportvon Kameras und anderen wertvollen

Gegenstanden haben sich fest veran-kerte und abschließbare Metallkisten(z.B. Zarges) bewährt.

Bei den von mir vermerkten Kilome-terangaben in diesem Buch werdenSie oft feststellen, dass der Kilometer-zähler Ihres Fahrzeuges mal weniger,mal mehr anzeigt. Diese Abweichun-gen haben drei Gründe: 1. Nicht alle Ta-chos von Fahrzeugen sind werkseitighundertprozentig geeicht. 2. Bei Ver-wendung anderer Reifen (z.B. 16 Zollstatt der originalen 15-Zoll-Reifen) kön-nen Tachos oftmals weniger anzeigen.3. Schließlich hängt es auch vom Fahr-stil ab. Wer auf einer 300-km-Streckeslalomartig jedem Schlagloch aus-weicht, wird mehr Kilometer auf demZähler haben als jemand, der über die-se Unebenheiten hinwegpflügt.

Autos bis zu 2,5 Tonnen werdenvon den Passagierschiffen auf demTanganyika- und Victoria-See mitge-nommen.

Eine offizielle Autofähre von Dar esSalaam nach Sansibar gibt es nicht.

Alle Flussfähren im Land sind aufzehn Tonnen Tragfähigkeit ausgelegtund daher für LKW nutzbar. Bezüglichder Seen besteht nur auf dem Victoria-See die Möglichkeit, mit der großenFähre einen LKW zu transportieren.

Motorräder und Mofas zum Mieten

Auf Sansibar lassen sich Scooter (Ves-pas) oder kleine Motorräder mit 250ccm Hubraum für 25 $ am Tag mieten(Enduros: Honda XR); siehe auch im Ka-pitel zu Sansibar.

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Mit dem eigenen Motorrad

(Zu Anreise/Einreiseformalitäten sieheim Kapitel „An-, Ein- und Weiterreise“.)Für viele Afrikaner ist es unvorstellbar,mit einem Motorrad (auf Swahili piki-pi-ki) mehrere tausend Kilometer durchden afrikanischen Kontinent zu fahren.Ein Europäer, der so reist, scheint nichtviel Geld zu haben, denn sonst würdeer sicherlich mit einem Auto fahren. Ei-ne solche oder ähnliche Einschätzungerfährt man als Motorradreisender im-mer wieder, mit dem oftmals positivenNebeneffekt, dass einem immer wiederHilfsbereitschaft und Kontaktfreudigkeitentgegengebracht wird.

Abgesehen davon, dass man mit ei-nem Motorrad nicht durch die Natio-nalparks (inkl. der Ngorongoro Conser-

vation Area) und nur beschränkt durchGame Reserves fahren kann, bietet dasmotorisierte Zweiradreisen auch seineVorteile. Auf vielen (schlechten) Stre-cken im Land kommt man z.B. wesent-lich schneller voran als mit einem Auto.

In Gebieten, wo es keine Straßenver-bindungen gibt (z.B. zwischen Taboraund Kigoma), kann das Motorrad mitder Eisenbahn transportiert werden.Auch können alle Schiffsverbindun-gen kostengünstig wahrgenommenwerden. Ein Motorrad gilt dann als Ge-päckstück. Der Preis errechnet sichnach dem Gewicht und enthält in denmeisten Fällen auch das Ein- und Ausla-den mit dem Schiffskran. Zur Verladungin einen Gepäckwaggon der Eisenbahnstehen an größeren Bahnhöfen genugGepäckträger zur Verfügung.

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Motorradhändler mit Fachwissenund Ersatzteilen für größere Reiseendu-ros existieren in Tansania nicht. DeckenSie sich lieber mit den notwendigstenErsatzteilen (CDI-Einheit, Schläuche,Züge, Dichtungen, Luftfilter etc.) schonzuhause ein. Auch Reifen werden Sie inTansania nur bedingt bekommen. Le-diglich 21-Zoll-Enduro-Reifen sind vonZeit zu Zeit in Dar es Salaam und Aru-sha erhältlich. Extrem grobstollige Rei-fen wie der Michelin Desert sind fürTansania nicht nötig. Gut bewährt hatsich auf meinen Reisen der ContinentalTKC 80 oder der Michelin T 63.

Verkehr und Straßenzustände

In Tansania herrscht Linksverkehr, dieVerkehrsregeln entsprechen in etwa derbritischen Straßenverkehrsordnung. Inder Praxis jedoch gelten „afrikanischeRegeln“. Während in den Städten nocheinigermaßen geordnet gefahren wird,bestimmen auf Überlandstraßen Größeund Schnelligkeit die Hierachie der Ver-kehrsteilnehmer. Auf schmalen Straßenhaben schnelle Überlandbusse undLKWs fast immer Vorfahrt; man mussan den linken Straßenrand fahren, umalles, was größer ist, vorbeizulassen.Lautes Hupen beeindruckt nur wenig.Als Selbstfahrer werden Sie die unge-schriebenen Gesetze der Straße schnellverinnerlichen und sich wie alle ande-ren den Leitsatz zu eigen machen: „DerStärkere hat Vorfahrt!“

Das Verkehrsaufkommen im Land ist– mit Ausnahme der Großstädte Dar esSalaam, Arusha und Mwanza – nichtsehr hoch. Auf manchen Überland-

straßen können schon mal Stunden oh-ne Gegenverkehr vergehen. Selbst aufden zwei wichtigen Verkehrsadern desLandes, Arusha – Dar es Salaam undDar es Salaam – Mbeya (Tan-Zam-High-way), ist der Verkehr eher bescheiden.

Was ein flottes Vorankommen un-möglich macht, sind die Straßenzu-stände in Tansania. Wer hier südafrika-nische oder namibische Verhältnissevermutet, wird schnell eines Besserenbelehrt. Über 80% der Straßen Tansa-nias sind Pisten, oft mit Schlaglöchernübersät und/oder wie Wellblech zu be-fahren. Viele Strecken im zentralen undwestlichen Tansania sind in schlechtemZustand. Während der Regenzeitensind vor allem die Pisten entlang derKüste und der Seen nahezu unbefahr-bar. Aber auch viel befahrene Straßenim Tourismusgebiet des Nordens kön-nen dann schmierig und schlammigwerden.

Einen guten Überblick über die weni-gen asphaltierten Straßen in Tansaniaund zur Bewertung der übrigen Pistengibt Ihnen die Tansania-Straßenkartevon REISE KNOW-HOW, von der sich Aus-schnitte im Atlas am Ende des Buchesfinden.

Für Fahrer und Beifahrer gilt die An-schnallpflicht. Auf einigen Überland-strecken wird häufig geblitzt. Entgegen-kommende Fahrzeuge mit Aufblend-licht signalisieren die „Straßenarbeit“der Polizei. Es gilt dann Tempo 80. Re-gelverstöße kosten 20.000 TSh.

75Reisen in Tansania

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Reiseplanungund -vorbereitungBeim Planen einer Reise mit fester Zeit-begrenzung sollte man bedenken, dassalle organisatorischen Vorkehrungen,die man von Europa aus erledigenkann, ein zeitlicher Zugewinn vor Ortsind. Wer also vor hat, den Kilimanjarozu besteigen, eine mehrtägige Safaridurch Nationalparks zu unternehmenoder Wert auf eine ganz bestimmte Ho-telunterbringung auf Sansibar legt, soll-te einige Wochen/Monate vor Antrittder Reise sich mit den entsprechendenAnbietern in Europa oder vor Ort inVerbindung setzen (s.a. die Reise- undSafariveranstalter in den jeweiligen Ka-piteln zu Städten und Nationalparks).

Das Organisieren einer Safari oderBergwanderung vor Ort funktioniertzwar auch problemlos, doch kann diesunter Umständen zwei bis drei Tagewertvolle Reisezeit kosten.

Auch inländische Flug-, Bahn- undSchiffsverbindungen können zum Teilvon außerhalb gebucht werden. Hilf-reich ist dabei, wenn eine Safari mit ei-nem Reiseunternehmen organisiertwird und dieses über seine Zweigstellevor Ort (inbound operator) die nötigenTickets/Fahrkarten für die gewünschtenTermine besorgt.

Individualreisende werden Bahn- undSchiffsreisen nur vor Ort organisierenkönnen und sollten sich einen Zeitpuf-fer in Ihre Planung einbauen. Das ganzeLand werden Sie in drei Wochen nichtbereisen können. Wenn Sie im Reiseteildie jeweiligen Straßenverhältnisse und

die Fahrzeiten der öffentlichen Ver-kehrsmittel studieren, bekommen Sieeinen Überblick über die Zeit, die Sieallein fürs Umherreisen benötigen.

Realistische Ziele im Rahmen einesdreiwöchigen Aufenthalts sind z.B. ei-ne 6- bis 7-tägige Safari in die nördli-chen Parks, Start- und Endpunkt jeweilsArusha. Damit wären die NationalparksArusha, Manyara und Tarangire, derNgorongoro-Krater und die Serengetiabgedeckt. In der zweiten Urlaubswo-che könnte man bergsteigen oder wan-dern: Zur Auswahl stehen Kilimanjarooder Mt. Meru oder geruhsamer undkulturell erlebnisreicher die Usambara-oder Pare-Berge bzw. südliche Regio-nen wie die Udzungwa-Berge und dasHochland in der Region von Mbeya. Inder dritten Woche besucht man dieKüste oder die Inseln Sansibars.

Reise- und SafariveranstalterJeder Nationalpark und nahezu alle tou-ristischen Sehenswürdigkeiten Tansa-nias lassen sich über Reiseunternehmenin Europa und natürlich vor allem mitSafariveranstaltern vor Ort besuchen.Ohne eigenes Fahrzeug ist man für denBesuch eines Nationalparks, der nichtzu Fuß erkundet werden darf (Serenge-ti, Tarangire, Manyara u.a.), auf einensolchen Tour-Operator angewiesen.Die Alternative, sich ein Fahrzeug zumieten und für eine eigene Ausrüstungzu sorgen, ist mit einem großen Mehr-aufwand verbunden.

76 Reiseplanung und -vorbereitung, Reiseveranstalter

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Wie man vor Ort eine Safari (insbe-sondere im Low-budget-Bereich) orga-nisiert und wogegen man unbedingtgewappnet sein sollte, entnehmen Sieden Ausführungen unter „Organisationeiner Safari“ und „Flycatcher – Tricksund Machenschaften der Safari-Ver-mittler“.

In Europa

Wer plant, (relativ) viel Geld für seinenUrlaub auszugeben, sollte die Buchungüber einen Reiseveranstalter in Europavornehmen, auch wenn es in Tansaniaan Anbietern nicht fehlt (s.u.). Erstenskostet das nicht mehr (die Vermittlungs-provision ist im Preis der Vor-Ort-Veran-stalter berücksichtigt), zweitens gehen

keine wertvollen Reisetage mit der Or-ganisation vor Ort verloren, und drit-tens gibt es einen Versicherungsschutzin Form des Reise-Sicherungsscheinesauch noch dazu!

In Deutschland, Österreich und derSchweiz ist eine Vielzahl von Reise-büros auf Safaris, Trekking, Kilimanjaro-Besteigungen und Strand-/Tauchurlau-be auf Sansibar spezialisiert. An dieserStelle seien keine Empfehlungen ausge-sprochen, sondern darauf hingewiesen,dass Internet-Suchmaschinen und Rei-sebüros darüber informieren, wer waswie wann zu welchen Konditionen an-

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Alles im Angebot

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bietet. Die großen Reisebüro-Ketten ha-ben sich mittlerweile auch zu Tansaniaein umfangreiches Know-how erarbei-tet. Wer einen Spezialisten als Veran-stalter sucht, um sich z.B. eine individu-ell maßgeschneiderte Safari ausarbeitenzu lassen, sollte natürlich darauf achten,dass der Anbieter seinen Schwerpunktauf Ostafrika oder auch nur Tansaniahat. Hier kann man dann davon ausge-hen, dass der Veranstalter auch oft vorOrt (vertreten) ist und über die nötigenInformationen, Kenntnisse und Kontak-te verfügt.

In Tansania

In Tansania gibt es eine Unmenge anSafariveranstaltern, hauptsächlich inArusha, Moshi und Dar es Salaam.Vor allem in Arusha, der Tourismus-metropole des Landes, ist die Auswahlsehr groß. Hier können Sie je nachGeldbeutel und Interessen Ihre ganzpersönlich zugeschnittene Tour zusam-menstellen, wobei Sie im Low-budget-Bereich mit ein bis zwei Organisations-tagen vor Ort rechnen müssen.

Doch nicht alle Nationalpark-Safarislassen sich in Arusha und Moshi organi-sieren. Für die südlichen Parks sind Dares Salaam und bedingt Iringa die bes-ten Ausgangsorte, für die westlichenNationalparks bieten die Städte Mwan-za und Kigoma gute Möglichkeiten.

Viele Safaris lassen sich auch direktüber Unterkünfte vor Ort buchen, be-sonders dann, wenn eine Safarifirmamehrere Lodges und Camps in ver-schiedenen Nationalparks oder Wild-schutzgebieten betreibt. In solchen Fäl-

78 Reise- und Safariveranstalter

Safari – ein afrikanischesWort erobert die Welt

Safari! Auch wer noch nicht in Afrikawar, wird dieses mit Abenteuer und Son-nenuntergang-Romantik behaftete Wortseit frühester Kindheit kennen. Ob Fil-me, Bilderbücher oder Hörspielkasset-ten, spätestens seit Hemingway oderdem Dschungelbuch verbindet man denBegriff mit dem fernen und von Mythenumwobenen Kontinent Afrika. Kaumein anderes afrikanisches Wort hat dieWelt derart erobert und in seinen Banngezogen. Ein Bann, der sich speist aus ei-ner Mixtur von riskantem, aber kalkulier-tem Abenteuerfeeling, dem Drang nachunberührter Wildnis, geheimnisvollerExotik und dem Bild eines brüllendenLöwen vor der feuerrot untergehendenSonne.

Millionen Europäer und Nordameri-kaner reisen jedes Jahr ins östliche undsüdliche Afrika, um „auf Safari zu ge-hen“. Nicht wenige legen hierfür sogarfünfstellige Euro- und Dollar-Beträge hin.Der Lockruf ertönt aus den National-parks mit ihrer unvergleichlichen Tier-welt, bekannt und immer wieder vor Au-gen geführt durch die Flut der Tier- undNaturreportagen auf den heimischenFernsehkanälen. Doch die Assoziatio-nen und Visionen, die das Wort Safarihervorruft, haben sich seit dem Beginnder Entdeckung Afrikas gewandelt.

Safari ist Swahili und bedeutet „Rei-se“, Reise ganz allgemein und nicht nurdie Land-Rover-Reise in die Wildnis bzw.durch die Nationalparks, sondern aucheine ganz normale Zugfahrt oder eineBusfahrt von A nach B auf Asphalt. Undfliegen Sie von Dar es Salaam zurücknach Europa, wird Sie ein Ihnen bekann-ter Tansanier mit „Safari Njema“ (GuteReise!) verabschieden!

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79Safari – ein afrikanisches Wort erobert die Welt

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Safari wird von dem arabischen „sa-fara“ (eine Reise machen) abgeleitetund entstand – wie so viele Wörter desSwahili – durch den arabischenSpracheinfluss an der ostafrikanischenKüste. Noch genauer lassen sich Ur-sprung und insbesondere Verwendungdes Wortes für das Gebiet des heutigenTansania festlegen. Mit Sansibar und Ba-gamoyo als Einfallstoren bzw. Umschlag-plätze des großen Sklaven- und Elfen-beinhandels im 19. Jahrhundert, bedeu-tete eine Safari die Karawanenreise insInnere Afrikas, um dort den Nachschubim Menschen verachtenden Handel mitder Ware Mensch zu besorgen. Forscherund Missionare folgten bald auf diesenRouten. Ihre Erzählungen und Tage-bücher gaben der Safari ein neues, euro-päisches Image – das der Entdeckungs-reisen.

Der Brite Richard F. Burton machteden Begriff Mitte des 19. Jahrhundertsin Europa salonfähig. Von da an wur-den Expeditionen, geografische Erkun-dungen und koloniale Eroberungen inenglischsprachigen Zeitungen zwischenAmerika und Britisch-Indien zunehmendmit dem Beinamen „Safari“ versehen.

Nach dem Ende des Sklavenhandels,der großen Welle der Entdeckungenund der Eroberung und Aufteilung vonKolonien kam es in der ersten Hälfte des20. Jahrhunderts zu einem weiteren Be-deutungswandel: Safari war jetzt dieGroßwildjagd! Angeführt von bekann-ten Persönlichkeiten des „game sport“,wie Frederick Selous (vgl. entsprechen-den Exkurs) oder 1909 Theodore Roose-velt, dem späteren Präsidenten der USA,besaß das Töten der afrikanischen Tier-welt eine große, aristokratische Lobby.Anfangs waren diese Jagdreisen in wild-reiche Savannenlandschaften (heutemeist Gebiete, die als Nationalparks un-ter Schutz stehen) noch mit Dutzendenvon Trägern ausgestattet. Schließlich

gehörten neben Munitionskisten auchreichlich Scotch, ein Grammofon sowieandere wichtige Dinge des viktoriani-schen Lebens zur Grundausstattung.Dann wurden die Automobile immergeländetauglicher und der Land Rovermit der Zeit der unentbehrliche Safari-Wagen. Nun konnten auch die wenigerAktiven, vor allem auch Nichtjäger, diefantastischen Landschaften Afrikas ge-nießen. Die Flinte wich immer mehrdem Fernglas und schließlich den Foto-und Filmapparaten. Exklusive Ballon-Sa-faris mit anschließendem Sektfrühstückunter der Schirmakazie bilden vorerstden Höhepunkt der Entwicklung. Dochum das Töten geht es weiterhin. Dennfür den sicher abseits stehenden Zu-schauer gibt es keine packendere Szeneals den Kampf auf Leben und Tod zwi-schen einer Raubkatze und einem Ze-bra. Erst dann ist der „game drive“, wieeine Pirschfahrt in Afrikas Parks bezeich-net wird, perfekt. Zurück in den luxuriösausgestatteten Safari-Camps kann mandann stolz und befriedigt, das Flackerndes Lagerfeuerscheins im Gesicht, dieFrage, ob man denn auch einen „kill“ ge-sehen habe, mit Ja beantworten.

Welchen Inhalt auch immer eine Rei-se nach Afrika haben mag, welche Visio-nen, Träume oder Überraschungen miteiner Safari einhergehen mögen – dieGeschichte und das Verständnis des Be-griffes haben einen territorialen Ur-sprung: Tansania!

Im Übrigen lässt sich heute der Scotchmit Cola mischen und das Grammofondurch ein iPod ersetzen – Safari Njema!

Buchtipp – Praxis-Ratgeber: Jörg Gabriel, Safari-Handbuch AfrikaTipps, Informationen und Hintergründezur Durchführung einer gelungenen Sa-fari (REISE KNOW-HOW Verlag)

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len lassen sich „Lodge-zu-Camp-Safa-ris“ organisieren; die Lodge und SafariCamps organisieren dann die Transferszwischen den ausgewählten Gebieten.Die meisten Lodges und Camps in denWildschutzgebieten bieten Pirschfahr-ten und Fuß-Safaris an, oft mit nochortskundigerem Personal, als wenn manmit dem Guide eines Safari-Operatorsunterwegs ist. Unter „Hotels, Lodgesund Safari Camps“ (s.u.) stehen die ein-schlägigen Unterkunftsketten im Landund deren Safari-Konzepte.

Bei den jeweiligen Stadt-Kapiteln fin-den Sie auch für den Low-budget-Be-reich die unterschiedlichsten und be-währte Safariveranstalter und Bergstei-ger-Unternehmen.

ReisezeitDas Klima Tansanias wird im Nordenund im Küstenvorland von zwei Regen-zeiten bestimmt. Die nicht besondersstarke „Kleine Regenzeit“ beginnt et-wa Anfang November und dauert bisMitte Dezember, an der Küste auchlänger. Das Reisen im Land ist dennochmöglich, Erdstraßen sind bis auf einpaar wenige Pisten noch gut befahrbar.In der Regel gibt es ein bis zwei kurzekräftige Schauer pro Tag, dazwischenscheint die Sonne und die Luft ist klar.In den letzten Jahren ist es auch schonoft vorgekommen, dass die kleine Re-genzeit in den Nordregionen nur sehrkurz war oder sogar ganz ausblieb.Grundsätzlich kann ein gelegentlich ab-kühlender und Staub bindender Schau-er sehr angenehm sein.

„Zuverlässiger“ ist dagegen die „Gro-ße Regenzeit“ von Mitte März bis et-wa Mitte Mai. Dann regnet es fastüberall und fast täglich, viele nicht be-festigte Straßen können unpassierbarwerden. Gerade der Südosten, der Se-lous und fast alle Gebiete entlang desLake Tanganyika und des Lake Nyasasind dann auf dem Landweg kaum zuerreichen.

Im südwestlichen Teil des Landesverschmelzen die kurz aufeinander fol-genden Regenzeiten meist zu einergroßen. Oft dauert diese dann fast fünfMonate. Trockener und vor allem küh-ler ist die Zeit nach den großen Regen.Von Juni bis Oktober bieten die soge-nannten Trockenmonate mildere Tem-peraturen und machen das Reisen imLand sehr angenehm. Gerade im Juni,kurz nach der Großen Regenzeit, ver-wandeln sich die sonst trockenen undstaubigen Savannen in blühende Wie-sen. Juli, aber vor allem August sinddie kältesten Monate, in denen esauch vereinzelt regnen kann. In dieserZeit herrscht der „tansanische Winter“(das Land liegt südlich des Äquators), inRegionen im südlichen Hochland kannes sogar zu frostigen Nächten kom-men. Aber auch im nördlichen Arusha,dem Ausgangsort für eine Vielzahl vonSafaris, können die Temperaturen tags-über nur 18°C betragen.

Entlang der Küste und auf Sansibarliegen die monatlichen Temperatureneigentlich das ganze Jahr über zwi-schen 24 und 31°C. Von Juni bis Okto-ber ist die Luftfeuchtigkeit nicht zuhoch und die Temperaturen sind ange-nehm, nachts sinken sie auch an der

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Küste auf etwa 20°C. Durch die guteInfrastruktur auf Sansibar (viele Straßensind asphaltiert) kann man die Inselauch während der Regenmonate gutbereisen, wobei aber zu bedenken ist,dass in dieser Zeit der Himmel oft wol-kenverhangen ist und somit in der Re-gel getrübtes Badewetter herrscht.

Sicherheitund KriminalitätDie allgemeine Sicherheitslage hatsich in Tansania in den letzten Jahrenetwas verschlechtert. Als Autor diesesReiseführers möchte ich die Situationnicht schönreden, aber zumindest rela-tivieren und eingrenzen.

Zunehmende Kriminalität ist eine afri-kaweite Entwicklung, und auch in Euro-pa lassen zumindest die Statistiken eineVerschärfung der Lage erkennen. Nurmacht es eben in der subjektivenWahrnehmung einen großen Unter-schied, ob die Bedrohung bzw. die In-terpretation einer Situation als bedroh-lich in Italien stattfindet oder weit weg,in völlig fremder Umgebung, im „tiefenBusch“ eben, wo man sich als Besucherplötzlich ganz allein und verlassen fühltund dann dazu neigt, die Situationschlimmer zu sehen, als sie wirklich ist.

Sicherlich sind in Tansania ausländi-sche Touristen eine Zielgruppe fürDiebstähle und gelegentlich auchÜberfälle. Die Gründe sind dabei vorallem im falschen Verhalten der Touris-ten und in der Lebenssituation vielerMenschen im armen Entwicklungsland

Tansania zu suchen. Man bedenke, dasszwischen der sozialen und wirtschaftli-chen Position eines jeden Touristen undder nahezu aller Tansanier tatsächlichdie sprichwörtlichen Welten liegen.Wenn Jahr für Jahr Zehntausende vonTouristen durch touristische Ballungs-räume ziehen, in denen die Arbeitslo-senrate unter Jugendlichen und jungenMännern bei bis zu 40% liegt und auchder in Lohn und Brot stehende Einhei-mische weit davon entfernt ist, ein eu-ropäisches Lohn- und Lebensniveau zuerreichen, dann kann es nicht ausblei-ben, dass es zu Diebstählen und ande-ren Delikten kommt.

Zu betonen ist an dieser Stelle aller-dings auch die Tatsache, dass viele Tou-risten in einer unüberbietbaren Mi-schung aus Blauäugigkeit, falschemAuftreten und fehlender Reisevorberei-tung zu kriminellen Handlungen gera-dezu einladen. Gepäck lässt man nichtunbeaufsichtigt stehen, Geld trägt manversteckt, oder man hat immer nur so-viel einstecken, wie gerade für die je-weilige Unternehmung gebraucht wird,teure Ausrüstungsgegenstände sind un-auffällig zu handhaben, und muss dennder wertvolle Schmuck unbedingt auchin Tansania getragen werden?

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Buchtipp – Praxis-Ratgeber: Matthias FaermannSchutz vor Gewalt und Kriminalität unterwegs(REISE KNOW-HOW Verlag)

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Der Tourist sucht in Tansania natür-lich sein Bild von (Ost)Afrika zu ver-wirklichen, das Afrika der wilden Tiere,der Serengeti, des Kilimanjaro und derromantischen Insel Sansibar, doch hin-ter diesen Kulissen präsentiert sich das„wahre“ Afrika, ein riesiger Kontinentmit großen Problemen. Der Lebensall-tag der meisten Tansanier ist alles an-dere als rosig. Für viele nichts als derKampf ums Überleben, ist eben auchder ein oder andere Diebstahl ein Teildieses Existenzkampfes. Machen Siesich diese Situation bewusst, und be-denken Sie auch, dass Organisationund Effizienz der Polizei- und Justizar-beit nicht nach europäischen Maßstä-ben gemessen werden können. Sie sindzu Gast in Tansania und haben sich aufdiese Realitäten einzustellen, und werdas bewusst tut und sein Auftreten undHandeln danach richtet, wird auch inTansania wahrscheinlich nicht mehroder weniger Probleme haben als in ei-nem europäischen Reiseland.

Vermeiden Sie in größeren Städtenwie Arusha und Dar es Salaam längereSpaziergänge bei Dunkelheit. FahrenSie lieber mit dem Taxi. Sollten Sie Op-fer eines Überfalls werden, was sehr sel-ten auch tagsüber auf einer belebtenStraße in der Innenstadt passieren kann,spielen Sie nicht den Helden! Meistsind mehr Personen an der Aktion be-teiligt als Sie denken. Sie sind derSchwächere! Wer nicht schnell seineWertsachen abgibt, läuft Gefahr, mit ei-nem Messer ernsthaft verletzt zu wer-den. Verlassen Sie sich nicht auf vorbei-gehende Passanten! In einer solchen Si-tuation ist man oft ganz auf sich allein

gestellt. Schreien Sie nach Hilfe erst,nachdem man Ihnen Ihre Sachen ge-nommen hat, sonst riskieren Sie ernst-hafte Gewaltanwendung!

Kriminelle Vorkommnisse sind derPolizei zu melden. Gerade wenn derPass mit dem Visum-Vermerk weg ist,benötigen Sie eine offizielle Diebstahl-bescheinigung (vgl. „Notfall“).

An den Stränden sind vereinzeltÜberfälle vorgekommen. Viele Hotelshaben daher inzwischen an ihren Strän-den Wachpersonal aufgestellt. Öffentli-che Strände sind mit Vorsicht zu ge-nießen, auch auf Sansibar.

Auf dem Land ist die Situation ent-spannter. Hier sind meist nur einzelneLangfinger unterwegs, die vor allemBusstationen und Bahnhöfe als ihrBetätigungsfeld wählen.

In Hotelräumen sollten nur dannWertsachen aufbewahrt werden, wennvor den Fenstern Gitter angebracht sindund man die Zimmertür mit einemeigenen Vorhängeschloss absperrenkann. Oftmals sind die einfachen lan-destypischen Guest Houses sicherer alsein internationales Hotel in einemStadtzentrum.

Das Reisen in Tansania ist derzeit(2011) nur in den Gebieten entlang derBurundi-Grenze, wo sich auch Flücht-lingscamps befinden, mit unkalkulierba-ren Risiken verbunden.

Aktuelle Sicherheitshinweise bietetdas Auswärtige Amt im Internet (www.auswaertiges-amt.de), wobei hier dieLageeinschätzung oft zu negativ aus-fällt. Entgegen der Warnung dort sindder Lake Natron und Loliondo als sichereinzustufen.

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Souvenirs

Die meisten tansanischen Souvenirssind Holzschnitzereien und Körper-schmuck. Am bekanntesten sind dieMakonde-Skulpturen aus Ebenholzvom gleichnamigen Volk im äußerstenSüdosten des Landes. Die Figuren sindin vielen namhaften Hotels und Lodgessowie in fast allen Souvenir-Läden desLandes zu kaufen, vor allem aber inArusha, einem wahren Einkaufsparadies(in der Souvenirgasse im Zentrum istHandeln für weiße Touristen allerdingsPflicht!), und Dar es Salaam.

Auf Sansibar sind insbesondere dieberühmten, mehrere Jahrzehnte altenSansibar-Teakholztruhen mit ihrenkunstvollen Messingbeschlägen be-gehrte Objekte von Kunstsammlern.Mittlerweile sind jedoch fast alle dieserlegendären Truhen über die Welt ver-streut, meist in Privatbesitz. Für Touris-ten werden Truhen in Handarbeit in al-len erdenklichen Größen gefertigt(„souvenir-boxes“). Große Truhen müs-sen beim Export verzollt werden, dieGeschäfte übernehmen meist die Ver-sendung an Ihren Heimatort. Eine echteAntiquität übrigens darf nicht exportiertwerden.

Im Norden haben sich auch die Maa-sai auf die Souvenir-Nachfrage einge-stellt und produzieren aus Holz, Draht,Leder, Glas- und Plastikperlen die unter-schiedlichsten Souvenir- und Schmuck-stücke. Viele dieser Produkte haben nurwenig mit der Tradition des stolzen No-madenvolkes zu tun. Dagegen sind dieebenfalls angebotenen Speere, Kampf-

schilder, Hocker und Messer in allenGrößen „wirkliche“ Maasai-Gegenstän-de, auch wenn sie etwas verzierter sindals üblich. Maasai-Souvenirs bekom-men Sie vor allem in Arusha und in Lä-den an den Straßen (curio shops) zuden nördlichen Nationalparks.

Weitere Andenken, die man gehäuftin Dar es Salaam und auf Sansibar be-kommt, sind Kanga- und Kitenge-Tü-cher (vgl. auch Exkurs: „Der Kanga“),Tinga-Tinga-Malereien (vgl. im Kapitel„Kunst und Kultur“), geflochtene Ge-genstände aus Gras-, Stroh- und Blatt-materialien (Körbe, Hüte, Schalen usw.)und kostbarer Körperschmuck ausEdelsteinen.

Ein Souvenir-Laden ist kaum zu über-sehen, die Überschrift „curio shop“ istimmer weithin sichtbar. Meist habendie Gegenstände feste Preise (erkennt-lich durch Etiketten), doch lohnt sichHandeln immer.

An der Küste werden Meeres-Souve-nirs angeboten. Für den Verkauf vonSeesternen, Muscheln, Schneckenhäu-sern usw. werden die Korallenriffe skru-pellos geplündert. Überlegen Sie sichdaher, wie wichtig Ihnen derartige Sou-venirs sind! Große Schneckenhäuserdürfen nicht exportiert werden.

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Sport und Aktivitäten

Reiten

Reiten ist in Tansania möglich, auch inKombination mit Safaris. Bewährte undvor allem gut durchgeführte Reitstun-den bieten sich im Norden, am Mt. Me-ru (siehe Arusha-Kapitel), an.

Kanu- und Radfahren

Zu großer Beliebtheit hat sich dasMountain-Biking entwickelt. MehrereHotels und Lodges im Land besitzenFahrräder (meist Mountainbikes), umdas Umland zu erkunden. Das lässt sichin den Usambara-Bergen und im Kara-tu-Hochland machen. Auch auf den In-seln lassen sich Fahrräder mieten, spezi-ell Pemba bietet viel Fahrfreude. AmManyara-See werden über die SerenaLodge geführte Mountainbike-Ausflügeangeboten.

Neben den Einbäumen, die am LakeNyasa z.B. von den Fischern vor Ort ge-mietet werden können, werden auchgeführte Kanutouren auf den Momel-la-Seen im Arusha-Nationalpark ange-boten – eine sanfte und eindrucksvolleArt und Weise, die Tierwelt vom Was-ser aus zu erleben. Mehr hierzu im In-ternet unter www.hatarilodge.com/ka-nutouren.

Windsurfen und Segeln

Windsurfen ist in Tansania wenig ver-breitet. Einzelne Hotels auf Sansibarund in Pangani vermieten Ausrüstung.Wind und Wellen lassen an der tansani-schen Küste jedoch keine Freuden-sprünge aufkommen.

Segeln ist besonders in den Gewäs-sern vor Dar es Salaam eine beliebteFreizeitbeschäftigung. In Dar es Salaamund in Tanga ist dies insbesonderemöglich über die dort ansässigen YachtClubs, aber nur für Members!

Schnorcheln und Tauchen

Die Korallenbänke mit ihrer artenrei-chen tropischen Fischwelt im Indi-schen Ozean und bunte Cichliden(Aquarium-Fische) im Tanganyika- undNyasa-See machen Tansania zu einembemerkenswerten Schnorchel- undTauch-Paradies in Afrika.

Vor allem die Inseln Sansibar, Pembaund Mafia gehören zu den bestenTauchregionen an der afrikanischenOstküste. Hier sind einige professionel-le Tauch-Unternehmen ansässig, dievon einfachen Schnupper-Kursen bis

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Buchtipps:Zu sportlichen Betätigungen und

aktiver Freizeitgestaltung bietet REISE

KNOW-HOW eine Reihe von Praxis-Rat-gebern an, z.B.: Rainer HöhKanu-Handbuch Klaus BeckerTauchen in warmen Gewässern Klaus BeckerTauchen in kalten Gewässern Gunter Schramm Trekking-Handbuch Gunter Schramm Trekking-Routen in Asien und Afrika

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hin zu Tiefsee-Tauchscheinen alles imAngebot haben. Wer bereits qualifizier-ter Taucher ist, kann an mehrtägigenTauchfahrten teilnehmen. Die einzel-nen Anbieter entnehmen Sie den Buch-abschnitten zu Dar es Salaam, Sansibar,Pemba, Pangani, Lake Tanganyika (Ki-pili) und Mafia. Am Lake Nyasa gibt esfür das Tauchen mit Sauerstoffflaschennoch keine professionellen Anbieter.

Baden und Strände

Baden! Ein Grund, der Jahr für Jahr Tau-sende von Touristen an die Strände Tan-sanias lockt. Zu den beliebten Badezie-len gehören vor allem die Strände zwi-schen Pangani und Dar es Salaam so-wie auf den Inseln Sansibars und Ma-fias. Immer mehr luxuriöse Hotels undBeach Resorts öffnen ihre Pforten undmachen dem Beach-Paradies vonMombasa in Kenia Konkurrenz.

Nicht überall, wo ein Strand ist, kannman auch bedenkenlos in die Flutenspringen. Gerade auf Sansibar mit sei-ner islamischen Bevölkerung sollten Sit-ten und Religion des Gastlandes rück-sichtsvoll bedacht werden. Anders istdie Situation im Falle der großen Ho-tels: Hier sind Strände extra fürs Badenausgewiesen. Für Frauen gilt: Oben oh-ne ist überall in Tansania tabu!

Im Gegensatz zu den anderen Län-dern Ostafrikas kann man in Tansaniaauch in einigen Seen im Landesinnernbaden. Vor allem der Tanganyika- undNyasa-See bieten traumhafte Strand-buchten. Das Wasser der beiden Seenist äußerst sauber und wird nicht vonSchilfschnecken bewohnt, den Überträ-

gern der Bilharziose. Große Hotels, diesich auf Bade-Tourismus eingerichtethaben, sind hier noch fremd. Dafür gibtes an beiden Seen kleine Lodges zwi-schen Budgetstandard und Luxusklasse.

Im Victoria-See sollte nur an ausge-wiesenen Stellen gebadet werden.Nur an ein paar Stränden soll es angeb-lich keine Bilharziose geben.

In allen anderen Seen, wie den RiftValley Lakes Natron, Manyara, Eyasi,Balangida und Rukwa, ist das Schwim-men aufgrund des stark alkalischenWassers nicht möglich.

Bergsteigen und Wandern

Die Berge und Savannen Tansanias bie-ten viele Möglichkeiten, die Natur zuFuß zu erkunden. Diese Art, die afrika-nische Wildnis zu erleben, wird immerpopulärer. Neben den seit Jahren prak-tizierten Bergwanderungen auf denMt. Kilimanjaro (ausführlich im Kili-manjaro-Kapitel beschrieben) und Mt.Meru (vgl. Arusha National Park), set-zen einige Safariunternehmen auch aufandere Bergregionen und bieten auchfaszinierende Wanderungen durch tier-reiche Savannengebiete an. Neben derMöglichkeit, in den Nationalparks Kili-manjaro, Katavi, Tarangire, Arusha, Ru-bondo, Gombe, Mahale und Udzung-wa Wanderungen zu unternehmen,werden auch Fußsafaris im SelousGame Reserve und in der NgorongoroConservation Area angeboten.

Genaue Informationen zur Organisa-tion und zu den möglichen Routen ent-nehmen Sie den jeweiligen Kapiteln zuden Parks bzw. Wildschutzgebieten.

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Doch auch außerhalb der Tier- undNaturreservate kann man die BergweltTansanias ohne fahrbaren Untersatz er-kunden. Im Norden ist seit längerer Zeitder noch tätige Vulkanberg Ol DoinyoLengai (2878 m) im Rift Valley eine be-liebte Herausforderung für Kletter-Am-bitionierte. Genügend Ausdauer sowieeine gute Ausrüstung und Organisationsind die Voraussetzung, um diesenatemberaubenden „Heiligen Berg derMaasai“ erklimmen zu können. In Aru-sha bieten einige erfahrene Safariunter-nehmen Touren zu dem einsamen Vul-kankegel im Nord-Massailand.

Zu den ganz besonderen Erlebnissengehören jedoch die mehrtägigen Fuß-safaris durch das Ngorongoro-Krater-hochland (hier liegen zahlreiche Gipfelweit über der 3000-m-Marke). In Be-gleitung von Wildhütern (manchmalauch begleitet von Maasai und Last-eseln) erfährt der Wanderer hier haut-nah die grenzenlose Wildnis Afrikas.Nicht selten marschiert man an Giraf-fen und Zebras oder an einer grasen-den Büffelherde vorbei. Wer einmalsolch einen Trekk mitgemacht hat, wirdsich kaum noch danach sehnen, in ei-nen Safaribus gezwängt, von einer hal-ben Wagenburg umgeben ein Tier zubeobachten. Bei einer Wanderung istman nicht Betrachter in gemütlicherund (scheinbar) sicherer Lage, sondernman wird selber Teil der afrikanischenWildnis und erfährt schnell, dass mansich ihr unterordnen und anpassenmuss. Ranger und professionelle Führerkennen die Verhaltensweisen der Tieresehr genau und lehren den Mitwan-dernden die Gesetze der Natur (mehr

dazu siehe im Kapitel zur NgorongoroConservation Area).

Weitere Berge und Gebirge, wie derüber 3400 m hohe Mt. Hanang, die je-weils über 2500 m hohen Usambara-und Uluguru-Berge sowie die zahlrei-chen Erhebungen und Hochplateaus imSüden des Landes, bieten eine Fülle anGelegenheiten, die Wanderstiefel zuschnüren. In den jeweiligen Distrikt-Hauptstädten dieser Bergregionen be-finden sich zunehmend lokale Touris-mus-Büros, die in Zusammenarbeit mitdem TTB (Tanzania Tourist Board) kul-tur- und naturgerechte Wandertourenfür den Backpacker-Geldbeutel organi-sieren. Ein Teil der Einnahmen fließt di-rekt in die besuchten Dörfer, zum Bauvon Schulen, Brunnen usw.

Für bestimmte Berge benötigen Sieeine Genehmigung der örtlichen Dis-triktverwaltung (insbesondere bei mi-litärischen Funkanlagen in Gipfelregio-nen) oder auch ein Permit des Depart-ment for Natural Resources, falls mansich in einem Waldschutzgebiet – Fo-rest Reserve – bewegen sollte (mehr zuden Bestimmungen in den entspre-chenden Kapiteln).

StromversorgungDie Stromversorgung in Tansania – bei230 Volt Stromspannung – ist in allenKlein- und Großstädten gewährleis-tet. Nach lang anhaltenden Trockenzei-ten, wenn die zur Stromerzeugungwichtigen Wasserkraftwerke ihren Be-trieb einschränken müssen, wird dieStromzufuhr für mehrere Stunden am

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Tag abgeschaltet. Aber auch sonst sindStromausfälle an der Tagesordnung.Daher empfiehlt es sich, immer eineStirn- oder kleine Taschenlampe im Ge-päck zu haben.

Die meisten kleineren Orte, die ingrößerer Entfernung von Städten lie-gen, sind nicht an das staatliche Strom-netz angeschlossen. Hier wird man inden Abendstunden mit Petroleumlam-pen und Kerzen auskommen müssen.Nur einzelne größere Unterkünfte bzw.Restaurants besitzen einen Stromge-nerator.

Ähnlich ist die Situation bei manchenLuxus-Camps und Nobel-Lodges in denNationalparks. Da es keine Stromleitun-gen in die Parks gibt, arbeiten auch hieralle Unterkünfte mit Stromgenerato-ren, die jedoch oft gegen 24 Uhr abge-schaltet und von Petroleumlampen ab-gelöst werden.

Steckdosen können in Tansania sehrvariieren. Die in Deutschland, Öster-reich und der Schweiz üblichen Steck-dosen werden Sie in Tansania kaum fin-den, meist überwiegt das englische Sys-tem, aber auch merkwürdige indischeund chinesische Steckdosen-Nachbau-ten sind keine Seltenheit. Ein Multi-Adapter im Gepäck (bei den meistenAusrüsterläden zu bekommen) kanndaher sehr hilfreich sein. Einfache Adap-ter sind auch in Electronic & HardwareShops größerer Städte erhältlich.

Spannungsschwankungen zwischen150 und 300 Volt schädigen empfind-liche elektronische Geräte (Laptops,Akku-Ladegeräte, Kühlaggregate etc.).Ein Spannungsstabilisator ist hier vonNutzen.

Unterkünfte und Zelten

Das Angebot an Hotels, Lodges, Luxus-Zelt-Camps, landestypischen Pensio-nen und Herbergen ist in Tansania sehrgroß. Für jeden ist etwas dabei. DiePreisskala reicht von 3 bis 1500 $ proNacht.

Die im Reiseteil dieses Buches auf-geführten Unterkünfte sind nicht nachNoten oder mit Sternen bewertet, daich das für wenig aussagekräftig halte,auch gibt es bisher noch keine Sterne-Kategorisierung im Land. Soweit es mirmöglich war, habe ich die aufgelistetenHotels und Guest Houses jeweils mit ei-ner kurzen Beschreibung versehen. InBezug auf größere Städte ist es unmög-lich, alle Unterkünfte zu erwähnen, inder Praxis werden Sie sicherlich das ei-ne oder andere gute Hotel finden, wel-ches im Buch nicht genannt ist.

Bedenken Sie auch, dass man geradeim Hotelgewerbe in Afrika ständig mitÄnderungen rechnen muss. Von mir alsgut und sauber bezeichnete Unterkünf-te können in kurzer Zeit zu herunterge-kommenen Einrichtungen werden, undandere, die zuvor kaum erwähnenswertwaren, entwickeln sich zu „In-Adres-sen“ unter Reisenden. Sollten Sie einederartige Erfahrung machen, bin ich Ih-nen jederzeit für eine Mitteilung dank-bar (an den Verlag, Adresse siehe Im-pressum).

Ein weiteres schwieriges Thema sinddie Preisangaben. Zwar ist der tansani-sche Shilling gegenüber dem Euro bzw.Dollar relativ stabil, doch die Inflationim Land wirkt sich auf die Preise aus.

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Der US-Dollar ($) ist in Tansania die in-offizielle Zweitwährung, einige Hotelsund Lodges verlangen die Zahlung inUS-Dollar. Wenn Unterkünfte in tansa-nischen Shillingen zu zahlen sind, istdas im Buch entsprechend mit TSh an-gegeben.

Zu den Preisangaben im Buch ist noch Fol-gendes anzumerken: „Übernachtung im Doppelzimmer (DZ)100 $“ meint: ein DZ kostet 100 US-Dollar; Preisangaben in der Form „60/90 $“ bezie-hen sich auf Einzelzimmer (EZ)/DZ; heißt es „Übernachtung (mit oder ohneFrühstück) für 20.000 TSh“, gilt der Preis proPerson (p.P.).

Hotels, Lodgesund Safari Camps

Die teuren Unterkünfte, wie SafariLodges/Tented Camps und Strandho-tels, befinden sich hauptsächlich in undentlang der Nationalparks sowie in denbeliebten Badeorten an der Küste undauf den Inseln. Diese Einrichtungen sindfast alle in TSh zu zahlen, Visa Card undMastercard werden nicht überall akzep-tiert, Fernbuchungen werden seriös be-handelt.

In Bezug auf Service und Komfort be-steht kaum ein Unterschied zwischenLodges und Hotels. Lodges sind meistetwas rustikaler gebaut und durch vieleHolz- und Natursteinmaterialien sowieeindrucksvolle Strohdachkonstruktio-nen harmonisch in die Natur eingebun-den. Solche Bauten sind vornehmlich inden Wildschutzgebieten zu finden.

Safari Tented Camps befinden sichebenfalls hauptsächlich in National-parks und offenen Wildschutzgebieten.Es sind keine öffentlichen Zeltplätze,sondern noble Zelt-Unterkünfte, de-ren Standard dem einer guten Lodgegleichzusetzen ist. Die Zelte verschaf-fen eine größere Nähe zur afrikani-schen Wildnis und vermitteln eine „Jen-seits-von-Afrika-Stimmung“. Die Unter-bringung in den großen, über 2 m ho-hen Zwei-Personen-Zelten ist sehr an-genehm. Der Zeltboden steht meist aufeiner Holzplattform oder einem Beton-fundament, das Zelt wird oft von einemHolzgerüst mit Strohbedachung über-spannt, um es vor Wind und Regen zuschützen. Das Überdach reicht weitüber beide Enden des Zeltes hinaus. So

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Lodge im Tarangire National Park

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entsteht vor dem Zelt eine eigene Ter-rasse, und am hinteren Teil überdecktdas Dach das ans Zelt anschließende,(gemauerte) Badezimmer mit Toilette.Innen entspricht das Zelt einem gutenHotelzimmer (zwei Betten mit Moskito-netz, Deckenventilatoren, falls nötig Ko-moden usw.).

Mittelklassehotels kosten zwischen25 und 80 $ das DZ (meist inkl. Früh-stück) und sind in allen Städten und be-deutenden Orten des Landes zu finden.In Kleinstädten abseits der Haupttouris-tenwege ist ein solches Mittelklasseho-tel oft die beste Adresse im Ort; dieZimmer sind in der Regel mit Moskito-netzen und Deckenventilatoren ausge-stattet, oft verfügen solche Hotels auchüber das beste Restaurant.

Im Safari- und Beach-Tourismus gibtes Hotel- und Lodgeketten, welchezum Teil miteinander konkurrierend,zum Teil sich ergänzend arbeiten. Man-che Firmen betreiben z.B. nur in dennördlichen Parks Lodges, andere sindauf den Süden fixiert oder im Begriff,ein eigenes flächendeckendes Unter-kunftsangebot zu schaffen, um mög-lichst Kunden so lange wie möglich beidem eigenen Produkt zu halten.

Nachfolgend die namhaften Hotel-/Lodge-Camp-Ketten im Land:

Hotels und LodgesHotels und Lodges befinden sich in

staatlicher Hand und sind zum TeilÜberreste aus der sozialistischen Zeit.Je nach Lodge können bis zu 160 Gästeaufgenommen werden. Unterbringungund Essen sind zweckmäßig, die Zim-mer haben noch den Touch der 1970er

Jahre, Kategorie 2–3 Sterne. Beliebt beiden kombinierten Lodge-/Camping-Sa-faris sind die zwei Wildlife Lodges amNgorongoro-Krater und in der Zentral-Serengeti (Seronera). Auch wenn dieHotels und Lodges qualitativ als höchs-tens mittelmäßig einzustufen sind, soliegen doch alle Lodges an den herr-lichsten Stellen, bieten grandiose Aus-sichten auf Natur und Wild. Lodges be-finden sich ferner am Lake Manyaraund im Norden der Serengeti (LoboArea). Auf Sansibar finden sich der Zan-zibar Safari Club, Changuu Private Is-land (Prison Island) und Bawe TropicalIsland.

Die Wildlife Lodges bieten bei Safa-ris in den nördlichen Nationalparks ei-nen ordentlichen Standard.

Infos: www.hotelsandlodges-tanzania.com

Serena LodgesGroße Lodges im „angepassten afri-

kanischen Stil“ errichtet, für bis zu 150Gäste, 3- bis 4-Sterne-Niveau. Die be-währte ostafrikanische Hotelkette ist ei-ne Firma des Aga Khan. Im Norden Tan-sanias befinden sich in allen namhaftenParks (Ausnahme Tarangire) SerenaLodges. Das sind: Mountain Village beiArusha, Manyara Serena, NgorongoroSerena, Serengeti Serena, Kirawira Lu-xury Tented Camp (Grumeti-Serengeti),Mbuzi Mawe Tented Camp (Serengeti).Im Selous Game Reserve unterhält Se-rena das Selous Luxury Camp. In derStone Town von Sansibar ist das Zanzi-bar Serena Inn sehr zu empfehlen.

Infos: www.serenahotels.com

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Sopa LodgesPrivate Hotelkette in Tansania mit

(teils monströs) großen, im fantasievol-len Naturstil gebauten Lodges am Ngo-rongoro-Krater, in der Zentral-Serengetiund im Tarangire National Park. DerStandard hinkt dem von Serena etwashinterher. Sopa liegt daher vom Niveauher zwischen Hotels und Lodges undSerena Lodges, wobei sie preislich ge-sehen die Erwartungen nicht erfüllen,denn auch die Zimmer bedürfen hieund da der Renovierung, was derzeit(2011) auch geschieht.

Infos: www.sopalodges.com

Elewana Camps und LodgesElewana ist die Luxusschiene der

oben genannten Sopa-Kette. Elewanabetreibt in der Serengeti das MigrationCamp (tolle Lage für die Tierwanderun-gen in den Monaten August bis De-zember), außerhalb des Tarangire Na-tional Park liegt das imposant zwischenBaobabs gebaute Tarangire Treetops.Am Außenrand des Ngorongoro-Kra-ters befindet sich das schicke The Ma-nor. Als Safaribasis in Arusha betreibtElewana die Arusha Coffee Lodge amWestrand der Stadt. Die neueste Errun-genschaft ist das sehr stilvolle und teureKilindi im Norden Sansibars.

Infos: www.elewana.com

andBeyondDie Luxuslodge-Kette für Nobel-Sa-

faris, südafrikanisch, im obersten Preis-segment angesiedelt. Die Lodges undCamps sind elegant bis fast zur Deka-

denz und spielen mit einem Mix kultu-reller Epochen, was die Inneneinrich-tung angeht. Die Unterkünfte bieten al-le eigene Aktivitäten, die Gäste werdenmeist eingeflogen bzw. mit dem Flug-zeug von Lodge zu Lodge gebracht.Von andBeyond sind die pompös-mär-chenhafte Crater Lodge am Ngorongo-ro-Krater, das Klein’s Camp und dasGrumeti River Camp in der Serengeti,die Tree Lodge im Manyara NationalPark, die mobilen Zeltcamps Serengetiunder Canvas und das exklusive Robin-son-Crusoe-Atoll Mnemba Island vorder Nordostküste Sansibars.

Infos: www.andbeyondafrica.com

Sanctuary LodgesDie wahrscheinlich perfekte Kom-

bination aus Eleganz, nostalgischemCharme und echtem Busch-Feeling. DieCamps und Lodges aus dem Sanctuary-Programm (auch in Uganda, Kenia,Sambia und Botswana) haben sich mitt-lerweile zu festen Größen im NorthernCircuit entwickelt; sie liegen im oberenPreissegment, der Luxus wird sehr na-turverbunden umgesetzt, es werden ei-gene Aktivitäten angeboten, ausgebil-dete Guides führen die Gäste mit offe-nen Geländewagen in abgelegenenGebieten zu tierreichen Stellen. Diezwei Camps in Tansania sind das SwalaCamp im Westen des Tarangire-Parksund das Kusini Camp in der Süd-Seren-geti, der Region, wo die Gnu-Migrationin ihrer ganzen Pracht zu erleben ist.

Infos: www.sanctuarylodges.com

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Selous Safari Company, SSCDie wahrscheinlich beste Adresse für

Top-Safari-Unterkünfte auf dem soge-nannten Southern Circuit. SSC besitztdrei Unterkünfte: Ras Kutani, eine her-vorzuhebende Beach Lodge im Südenvon Dar es Salaam, das Selous SafariCamp im Herzen des Selous Game Re-serve und das Jongomeru Camp imRuaha National Park. Alle drei Adressensind empfehlenswert, wenn auch sehrteuer. Die SSC-Unterkünfte sind mitdem Flugzeug untereinander verbun-den, auch hier werden sämtliche Akti-vitäten in Eigenregie übernommen.

Infos unter: www.selous.com

Foxes African Safaris Die seit über vierzig Jahren in Tansa-

nia ansässige Fox-Familie bietet rustika-les Safari- und Beach-Flair zu fairenPreisen im südlichen Tansania. DieCamps und Lodges sind zweckmäßigaufgebaut, Zimmer und Anlagen sindstilvoll, aber einfach gehalten, der Ser-vice ist gut. Die Palette umfasst die Rua-ha River Lodge (Ruaha National Park),das Stanley’s Kopje Camp (MikumiNational Park), das Vuma Hill TentedCamp (Mikumi National Park), das Ka-tavi Wildlife Camp (Katavi NationalPark), das Rufiji River Camp (SelousGame Reserve), die Highland FishingLodge (Mufindi Highlands) sowie dieLazy Lagoon Island Lodge (Bagamoyo).

Infos: www.tanzaniasafaris.info

KempinskiKempinski hat verwirklicht, was nur

wenige erwartet hatten: modernste

Hotellerie in Tansania! In kühlem, abersehr zeitgemäßen Stil präsentieren sichdie drei Hotels der weltbekannten Ho-telkette im Land: Kilimanjaro (Dar es Sa-laam), Bilila Lodge (Serengeti) und Za-mani (Sansibar). Ein weiteres Hotel inArusha befindet sich in Planung.

Infos unter: www.kempinski.com

Moivaro Lodges & CampsEntstanden aus dem Hotel Moivaro

bei Arusha, bietet diese von Holländerngemanagte Hotelkette einen gutenmittleren Standard bei einem fairenPreis-/Leistungsverhältnis. Im Angebotsind: Moivaro Coffee Lodge und Aru-sha Safari Lodge (beide Arusha), Mi-gunga Forest Camp (Manyara NationalPark, außerhalb), Lake Natron TentedCamp (Natron-See), Ikoma Bush Campund Robanda Tented Camp (Serengeti,beide außerhalb), Crater Forest TentedCamp (außerhalb des Ngorongoro-Kra-ters), KIA Lodge (Kilimanjaro Internatio-nal Airport), Swahili House (SansibarTown), Fumba Beach Lodge (Sansibar).

Infos: www.moivaro.com

Adventure Camps & LodgesSchöne Zeltcamps in hervorragender

Tierbeobachtungslage: Mbweni RuinsHotel (Sansibar), Lake Manze Camp(Selous Game Reserve), Old MdonyaCamp (Ruaha National Park).

Infos: www.adventurecamps.co.tz

Nomad TanzaniaVorwiegend britisches und amerika-

nisches Publikum. Jedes Camp wird

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bestens geführt und ist aufgrund der La-ge, des Designs sowie des Services sehrbekannt und auch begehrt. Für eine Lu-xus-Safari in weniger besuchte Gebieteideal. Folgende Unterkünfte werden be-trieben: Sand Rivers Lodge und KidaPoint (beide Selous Game Reserve),Greystoke Mahale (Mahale NationalPark), Chada Katavi (Katavi NationalPark), Mobile & Seasonal Camping Sa-faris (Serengeti).

Infos: www.nomad-tanzania.com

Asilia Camps & LodgesKette im nördlichen Tansania und

Sansibar mit tollen Plätzen. GehobenePreisklasse. Sayari Camp, Olakira Camp(saisonal) und Dunia Camp (SerengetiNational Park), Suyan Camp (saisonalaußerhalb der Serengeti), Oliver’s Camp(Tarangire National Park), MatembweBeach Bungalows (Sansibar).

Infos: www.asilialodges.com

The African Embassy SafarisEine Alternative zu den üblichen Sa-

farirouten im Norden Tansanias. The Af-rican Embassy bietet sehr individuelleund exklusive Safari-Bausteine zwi-schen Arusha National Park, Kilimanja-ro, Serengeti und Süd-Amboseli. Auchentlegenere Gebiete im Süden undWesten des Landes sind im Angebot.Gehobene Preisklasse. Unterkünfte sinddie Hatari Lodge (Arusha National Park,außerhalb) und das Shu’mata Camp inder Enduimet Wildlife ManagementArea (Süd-Amboseli, außerhalb).

Infos: www.theafricanembassy.com

Lemala CampsBewährte saisonale Zeltcamps im

Norden Tansanias. Exklusive Lagen undfreundliche Teams machen den Aufent-halt in der Wildnis zu einem Erlebnis.Sehr exklusiv und entsprechend teuer.Zu den Camps gehören das LemalaNgorongoro sowie die saisonalenCamps Lemala Ndutu, Lemala Maraund Lemala Ewanjan. Auch in den Na-tionalparks Manyara und Tarangire wer-den Camps jahreszeitlich aufgestellt.

Infos: www.lemalacamp.com

Tanganyika Wilderness Camps & Lodges

Überwiegend spanisches und ameri-kanisches Publikum. Gehobene Preis-klasse. Die Unterkünfte: Elerai Kambiya Tembo (West-Kilimanjaro), Maram-boi Tarangire Camp (Tarangire NationalPark, außerhalb), Ngorongoro FarmHouse (Karatu) und Lake Masek Camp(Ndutu-Region in der NgorongoroConservation Area).

Infos: www.africawilderness.com

Tent with a View Ltd.Mittleres Preissegment, angenehm

einfache und rustikale Plätze. Leider istdie jeweilige Lage nicht optimal für dieDestination, welche sie präsentieren.Sable Mountain Lodge (Selous GameReserve, außerhalb), A tent with a viewSafari Lodge (Saadani National Park,außerhalb).

Infos: www.saadani.com

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Mbali MbaliMittelklasse-Camps mit indischem

Management: Kigoma Hill Top Hotel(Kigoma), Gombe Forest Lodge (Gom-be National Park), Kungwe Tented Camp(Mahale National Park), Tarangire RiverCamp (Tarangire National Park, außer-halb), Katuma Bush Lodge (Katavi Na-tional Park) und Soroi Serengeti Lodge(West-Serengeti).

Infos: www.mbalimbali.com

Guest Houses

Die einfachen, landestypischen Un-terkünfte (auf Swahili: gesti) sind in fastjedem größeren Dorf Tansanias zu fin-den. Die irreführende Bezeichnung„hoteli“ steht nur selten für eine Unter-kunft, sondern bezeichnet meistens einRestaurant.

Der Großteil der Guest Houses sindreine Herbergen ohne Speiseräumeund Getränkeversorgung. Je nachPreislage (4000–15.000 TSh) haben dieZimmer ein eigenes Bad mit WC, Mos-kitonetze und Deckenventilatoren. Üb-lich ist aber auch ein gemeinschaftli-cher Wasch- und Toilettenraum.

Auch wenn manche Guest Housesvon außen nicht sehr einladend wirken,sind die Zimmer doch meist sauberund die Bettwäsche frisch. Dennochsollte man sich die Zimmer immer vor-her ansehen, Moskitonetze (sofern vor-handen) auf Löcher überprüfen (ggfs.mit Gewebeklebeband aus dem Bau-markt flicken), die Innenverriegelungder Fenster kontrollieren und schauen,ob Strom und fließendes Wasser vor-

handen sind. Ein Zimmer mit „eigenemBad“ muss nicht unbedingt bedeuten,dass man auch fließendes Leitungswas-ser hat; oft steht nur ein Wassereimermit Schöpfkelle zur Verfügung. Seltenauch sind Toilettenpapier und Seife imZimmer vorhanden; hier sollten Sienachfragen, Seife und Handtücher sindin fast jedem Guest House vorrätig. Toi-lettenpapier sollten Sie ohnehin immerim Gepäck haben.

Sollte Ihr Guest House keinen Strom-anschluss haben, werden Ihnen Petro-leumlampen und/oder Kerzen zur Ver-fügung gestellt. Kondome auf demNachttisch bedeuten nicht, dass man ineinem Stundenhotel nächtigt. Vielmehrist es so, dass die nationale AIDS-Auf-klärung an viele Guest Houses regel-mäßig Kondome verteilt. In den Zim-mern ausgelegt, will man Gäste auf dieAnsteckungsgefahr hinweisen.

Die Zimmer werden oftmals mit ei-nem Vorhängeschloss abgesperrt. Neh-men Sie Ihr eigenes Schloss mit, kön-nen Sie sicher gehen, dass nur Sie Zu-gang zum Zimmer haben.

In manchen Nationalparks gibt essogenannte Hostels oder Guest Hou-ses, in denen die Übernachtung 20 $kostet. Diese Unterkünfte sind ebenfallssehr einfach und bestehen meist nuraus einem Schlafsaal mit mehreren Bet-ten. Einen Schlafsack oder Bettzeugmuss man in der Regel dabeihaben.Verpflegung gibt es hier keine, dochstehen zur Selbstversorgung Kochstel-len zur Verfügung. Kochgeschirr istmeist vorhanden. Einzelheiten entneh-men Sie den Kapiteln zu den National-parks.

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Camping

Sowohl außerhalb als auch innerhalbvon Nationalparks und Game Reservesgibt es gute Campingplätze. Preislichliegen Zeltplätze außerhalb von Wild-schutzgebieten bei 5000–10.000 TSh(oft werden aber auch einfach 5–10 $veranschlagt) pro Person und Nachtund bieten oftmals einen besseren Ser-vice als die wesentlich teureren Camp-sites in den Nationalparks. Die Verwal-tung der tansanischen Parks (TANAPA)setzt auf „Ursprünglichkeit“, d.h. oft-mals findet sich nur eine freigeschla-gene Fläche, auf der ein Toilettenhäu-schen und evtl. auch eine Duschmög-lichkeit installiert sind. Die Toiletten sindoft einfache „Plumps-Klos“, die Du-schen funktionieren natürlich nur dann,wenn die Wassertanks regelmäßig auf-gefüllt werden. Das Zelten kostet in al-len Nationalparks 30 $ p.P. Zusätzlichgibt es sogenannte Special Campsites,die bei 50 $ p.P. liegen und sich in Be-zug auf Ausstattung von den normalenZeltplätzen nicht unterscheiden. IhrReiz wird mit der angeblich abgelege-neren Lage im Busch begründet undder Garantie, mit niemandem teilen zumüssen. Eine Anmeldung für diese Plät-ze ist am Parkeingang erforderlich, bes-ser aber über das Hauptbüro in Arusha.

Mehr zu den verschiedenen Zeltplät-zen im Land erfahren Sie im Reiseteildieses Buches.

Auf Sansibar ist wild Zelten verbo-ten. Auch bei vielen einfachen Strand-unterkünften sieht die Polizei das Zel-ten nicht gerne, und die meisten GuestHouses lassen es auch nicht zu. Auf

dem Festland dagegen ist es außerhalbder Schutzgebiete gestattet. Im Bereichvon Siedlungsflächen sollte man abererst bei der lokalen Bevölkerung nach-fragen. In der Regel wird einem Platzgewährt und manchmal sogar Schutz inForm eines Nachtwächters gestellt, deram nächsten Morgen natürlich entlohntwerden sollte.

Verhaltenund Verständigungmit Ergänzungen von Katharina Wenzl

Reisen durch Tansania bedeutet Erlebenund Kennenlernen einer anderen Kul-tur. Als Mitteleuropäer wird man zu-nächst seine gewohnten Maßstäbe inBezug auf Organisation, Pünktlichkeit,Sauberkeit, Kommunikation usw. sowieetwaige Wunsch- und Traumvorstel-lungen von Afrika ablegen müssen.Der Alltag in Tansania und der afrikani-sche Lebensrhythmus sind uns zu-nächst absolut fremd, und nur offene,unvoreingenommene und anpassungs-fähige Menschen werden eine gewisseNähe zu Land und Leuten entwickeln.

Was passiert, wenn ich das Flughafen-gebäude verlasse, was erwartet mich ineinem Land, welches zu den ärmstenEntwicklungsländern Afrikas gehört?Werden sich meine Träume erfüllen,meine Vorstellungen von Afrika bestäti-gen, wird es genau so romantisch wieim Film „Jenseits von Afrika“? Wie habeich mich am besten zu verhalten? Sol-che, ähnliche oder andere Fragen

94 Verhalten und Verständigung

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schwirren einem durch den Kopf, wenndie Maschine in Europa abhebt.

Wir kennen das Phänomen des Kul-turschocks und haben vielleicht auchschon das ein oder andere Buch dazuin der Hand gehabt. Nein, auf Sansibarwerden Sie als Frau keinen Schleier tra-gen müssen, und Slums wie im indi-schen Kalkutta werden Sie auf dem tan-sanischen Festland kaum finden. Dochauch ein erster Besuch ins Afrika süd-lich der Sahara wird zweifelsohne diegedankliche Konfrontation mit einerneuen Kultur hervorrufen. Ob die Aus-einandersetzung schockartig sein wird,richtet sich nach dem Naturell der be-troffenen Person.

Denn: Wie kann man die Natur ge-nießen, wenn die Bewohner dieser zau-berhaften Landschaften nicht immerwissen, was sie abends zu essen haben.Wie sich über die Sonne freuen, die dasLand austrocknet und auszehrt? Es gilteinen Weg zu finden, eine Gratwande-rung zu meistern zwischen klarem Be-wusstsein für Missstände, Offenheit fürfremde Einflüsse und einer guten Por-tion Optimismus. Optimismus, um hin-ter oft verheerenden Problemen kraft-und fantasievolle Lösungsansätze nichtzu übersehen, und schließlich das Gute,das es auch gibt, nicht aus dem Augezu verlieren.

Europäer werden in Tansania als Wa-zungu (Einzahl Mzungu = Landstrei-cher/Weißer) bezeichnet. Als Tourist istman im Allgemeinen nur kurze Zeit imLand, eine Zeit, die natürlich optimalgenutzt sein will. Viele sehen nur Ho-tels/Lodges und Nationalparks. Allen-falls lernt man den Safari-Wagen-Fahrer

oder den Kilimanjaro-Führer näher ken-nen, Hotelbediensteten wird ein Lä-cheln und ein Trinkgeld geschenkt. Sodarf es nicht verwundern, wenn Einhei-mische eine bestimmte Vorstellungvom reisenden Europäer entwickeln: ig-norant, mit mangelnden Sprachkennt-nissen ausgerüstet, alles, was ihn inte-ressiert, sind Safaris, Berge und Strände,und dafür hat er eine Menge Geld.

Das monatliche Durchschnittsein-kommen in Tansania beträgt etwa 50Euro. Der Preis für eine normale, dreitä-gige Safari in die Nationalparks ent-spricht der Hälfte eines tansanischenJahreseinkommens! Man findet sich imUrlaub also plötzlich in einer Einkom-mensklasse wieder, die den oberen10.000 in Deutschland entspricht. AufReisen kommt man daher oft zwangs-läufig in die unangenehme Rolle der zumelkenden Kuh, auch wenn man nurals Rucksackreisender unterwegs istund teure Nationalparks meidet. EinTansanier weiß dies nicht zu unterschei-den. Reisende, die länger im Land un-terwegs waren, beklagten, dass sie per-manent um Geld angegangen wurden,sei es für irgendwelche Waren, aufge-drängte Dienstleistungen oder wegendubioser Gebühren aufgrund ebensofadenscheiniger Begründungen. Das

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Buchtipps – Praxis-Ratgeber: Harald A. Friedl Respektvoll reisen Kirstin KabasciIslam erleben(beide Bände REISE KNOW-HOW Verlag)

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führt auf Dauer zu einer Haltung Landund Leuten gegenüber, die vor allemGereiztheit, Wut und ständige Vorsichtzum Antrieb hat. Mitunter eilt man nurnoch starren Blickes, die Hand fest aufder Brieftasche, von A nach B und rea-giert schon reserviert, wenn sich je-mand auch nur nach dem Befinden er-kundigt. Freundliche Anfragen, ob manvielleicht dieses oder jenes will, beant-wortet man kurz angebunden oder mitfinsterem Schweigen. Das löst wiede-rum bei den meist freundlichen undhilfsbereiten Afrikanern Unverständnisaus. Hier hilft es oft schon, kurz undfreundlich zu erklären, dass man schonFrüchte hat, auf Safari war etc.

Was das Verhalten, das Auftreten unddie äußerliche Erscheinung betrifft, istzumindest folgendes zu sagen:

Rücksicht und Respekt sind touristi-sche Grundtugenden, die an Tansaniasislamisch geprägten Küsten besondersgefordert sind, wo z.B. „angemessene“Kleidung zu tragen ist und der für Eu-ropäer selbstverständliche öffentlicheAustausch von Zärtlichkeiten zwischenMann und Frau tabu ist. Doch auch imzentralen und westlichen Tansania sindZurückhaltung bei Liebkosungen unddezente Kleidung angebracht. Sie wer-den feststellen, dass viele tansanischeMänner tadellose Hosen und gebügelteHemden tragen und tansanische Frau-en in farbenprächtigen, sauberen Kan-gas (Wickelkleider) gekleidet sind. Hierkommt kein gesteigertes Modebe-wusstsein zum Ausdruck, sondernschlicht die Tatsache, dass es als unfeingilt, schmutzig oder unpassend geklei-det aufzutreten.

Am Anfang eines Gesprächs oderwenn man eine Frage stellen möchte,begrüßt man sein Gegenüber zunächstund erkundigt sich über die Neuigkei-ten des Tages und/oder über das Wohl-befinden des Gesprächspartners. Die-ses „Begrüßungsritual“ ist nicht nurBestandteil der Swahili-Sprache, es isteine für viele Teile Afrikas übliche Um-gangsform und alles andere als ein lästi-ger Austausch von Höflichkeitsfloskeln.Handelt es sich um eine Gruppe, mitder Kontakt aufgenommen wird, grüßtman zuerst den oder die Ältesten. InTansania gelten alte Menschen als Wei-se und werden respektvoll behandelt.

Zeit ist das höchste Gut in Tansaniaund ein wichtiges Element im Leben ei-nes Tansaniers – wenn man schon sonstnicht viel hat, so verfügt man zumindestüber viel Zeit. Dass einem aus europäi-scher Sicht diese Lebensphilosophienicht immer ganz behagt bzw. die Ge-duld hin und wieder strapaziert wird, istvöllig normal. Es geht ja auch nicht dar-um, genauso zu denken und zu fühlenwie ein Tansanier, sondern darum, seinBestes zu geben, um die verschiedenenSichtweisen konfliktfrei miteinander zuverbinden. Gelingt das, ist die Brückezwischen den Kulturen geschlagen.

Fragen nach dem Weg, einem Ortoder nach einem Guest House sind sozu formulieren, dass sie mit einem ein-fachen Ja oder Nein beantwortet wer-den können. Also nicht: „Wie finde ichdas Hotel xxx/den Ort yyy?“, sondern:„Ist das hier die Straße, an der das Hotelxxx liegt/zu dem Ort yyy?“.

Im alltäglichen Verhalten gibt es ei-nige gängige Gepflogenheiten unter

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Tansaniern. Beim Händeschütteln z.B.stützt häufig die linke Hand den rech-ten Unterarm, und bei der Übergabe ei-nes Gegenstandes werden beide Hän-de benutzt. Doch diese Verhaltenswei-sen muss der Tourist nicht überneh-men, wie es überhaupt nicht darumgeht, eine vollständige kulturelle Assi-milation anzustreben. Reisende, die sotansanisch wie möglich aufzutreten ver-suchen (sprachlich, bzgl. Kleidung undVerhalten etc.) werden weniger akzep-tiert als diejenigen, die einen gesundenMittelweg zwischen tansanischer Kulturund eigener Identität wählen. Tansanierlernen ja auch gerne von Ihnen und ha-ben nicht die Möglichkeit, in der Weltumherzureisen. So wie Sie von ihnenetwas in Erfahrung bringen möchten,haben auch Tansanier den Wunsch, ei-nen Einblick in die europäische Welt zubekommen.

Bedenken Sie, dass die „Beobach-tungssituation“ eine wechselseitige ist:Jedes neue, besondere Detail, welchesSie bei einem Tansanier beobachtenoder dessen Bedeutung Sie in Erfah-rung bringen möchten, hat ja für denTansanier auch in Ihrem Verhalten undAuftreten eine Entsprechung – und da-mit ist Ihr Handeln und Reden wichtigfür das Bild, das sich die Bevölkerungvon Europa und seinen Völkern macht.

Achten Sie also die AndersartigkeitIhres Gastlandes, und entsprechen Sienicht dem Bild des souvenirhungrigen,allzeit fotografierenden Touristen, des-sen Reise im Eiltempo verläuft und dersich nicht um fremde Kultur und Kon-ventionen schert.

Versicherungen

Egal, welche Versicherungen man ab-schließt, hier ein Tipp: Für alle Versiche-rungen sollte man die Notfallnummernnotieren und mit der Policenummer gutaufheben! Bei Eintreten eines Notfallessollte die Versicherungsgesellschaft so-fort telefonisch verständigt werden!

Auslandskrankenversicherung

Die Kosten für eine Behandlung in Tan-sania werden von den gesetzlichenKrankenversicherungen in Deutschlandund Österreich nicht übernommen, da-her ist der Abschluss einer privaten Aus-landskrankenversicherung unverzicht-bar. Bei Abschluss der Versicherung –die es mit bis zu einem Jahr Gültigkeitgibt – sollte auf einige Punkte geachtetwerden. Zunächst sollte ein Vollschutzohne Summenbeschränkung bestehen,im Falle einer schweren Krankheit odereines Unfalls sollte auch der Rücktrans-port übernommen werden. Persönlichhabe ich mit dem ADAC-Auslandskran-kenschutz, der bis zu einem Jahr gültigist, gute Erfahrungen gemacht. Wichtigist überdies, dass im Krankheitsfall derVersicherungsschutz über die vorherfestgelegte Zeit hinaus automatisch ver-längert wird, wenn die Rückreise nichtmöglich ist.

Schweizer sollten bei ihrer Kranken-versicherungsgesellschaft nachfragen,ob die Auslandsdeckung auch für Tan-sania inbegriffen ist. Hat man keineAuslandsdeckung, kann man sich kos-tenlos bei Soliswiss (www.soliswiss.ch)

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über mögliche Krankenversicherer in-formieren.

Bei Arzt- oder Apothekenrechnun-gen, die Sie fast immer direkt vor Ortbar bezahlen müssen, sollten Sie nurdarauf achten, sich eine offizielle Quit-tung ausstellen zu lassen, die zudemden zum Zeitpunkt der Ausstellung gül-tigen Wechselkurs Ihrer Währung ver-zeichnet. Wenn Sie sich einer Rücker-stattung durch Ihre Versicherung ganzsicher sein wollen, dann müssen Siesich von einer Bank den entsprechen-den Tageskurs bestätigen lassen oderbei der Zahlstelle Ihrer Botschaft in Dares Salaam eine bestätigte Wechselkurs-liste holen und diese zusammen mitden Rechnungen bei der Versicherungeinreichen.

Der Abschluss einer Jahresversiche-rung ist in der Regel kostengünstiger alsmehrere Einzelversicherungen. Günsti-ger ist auch die Versicherung als Familiestatt als Einzelpersonen. Hier sollte mannur die Definition von „Familie“ genauprüfen.

Andere Versicherungen

Für schwerwiegendere Krankheitsfälleoder auch bei Unfällen im Land sindFlugrückholversicherungen zuständig.

Ob es sich lohnt, weitere Versiche-rungen abzuschließen wie eine Reise-rücktritts-, Reisegepäck-, Reisehaft-pflicht- oder Reiseunfallversicherung, istindividuell abzuklären. Sie enthaltenviele Ausschlussklauseln, sodass sienicht immer Sinn machen.

Gängig sind Reiserücktrittskosten-versicherungen. Sie haften bei einem

Krankheitsfall des Reisenden oder wenndieser aus zwingenden Gründen we-gen eines Krankheitsfalles eines Ange-hörigen schnell zurückreisen möchte.Da der im Flugticket eingetrageneRückflug meistens nicht kostenfrei um-gebucht werden kann, übernimmt die-se Versicherung die Stornokosten unddeckt auch bereits angezahlte Hotelre-servierungen, die nicht wahrgenom-men werden können. Eine Eigenbeteili-gung in Höhe von 20–30% der Storno-kosten fällt in der Regel dennoch an.

Die Reisegepäckversicherung lohntsich seltener, da z.B. bei Flugreisen ver-lorenes Gepäck oft nur nach Kilopreisund auch sonst nur der Zeitwert nachVorlage der Rechnung ersetzt wird.Wurde eine Wertsache nicht im Safeaufbewahrt, gibt es bei Diebstahl auchkeinen Ersatz. Kameraausrüstung undLaptop dürfen beim Flug nicht als Ge-päck aufgegeben worden sein. Gepäckim unbeaufsichtigt abgestellten Fahr-zeug ist ebenfalls nicht versichert. DieListe der Ausschlussgründe ist endlos …Überdies deckt häufig die Hausratsver-sicherung schon Einbruch, Raub undBeschädigung von Eigentum auch imAusland. Für den Fall, dass etwas pas-siert ist, muss der Versicherung alsSchadensnachweis ein Polizeiprotokollvorgelegt werden.

Reisende mit eigenem Fahrzeug tungut daran, sich in Tansania eine Kfz-Ver-sicherung zuzulegen. Diese ist zwarnicht zwingend erforderlich, doch kannsie in entlegeneren Landesteilen, wodie Polizei bei Kontrollen schon malgern auf die Vollständigkeit der fahr-zeugrelevanten Papiere plädiert, Pro-

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bleme vermeiden helfen. Zudem hättenSie bei einem Verkehrsunfall zumindestrechtlich den Rücken frei.

In der Regel bekommen Sie mit einerausländischen Zulassung nur eineeinfache Teilkasko (Third Party Insu-rance) ohne Sonderkonditionen. DieVersicherungen können über drei Mo-nate bis zu einem Jahr abgeschlossenwerden und sind sehr günstig. Eine drei-monatige Versicherung kostet etwa35.000 TSh, sie ist an allen Landesgren-zen oder in größeren Städten erhältlich.Zur Ausstellung einer Versicherungreicht die Vorlage des Carnet de Passa-ge oder ein in Englisch abgefassterFahrzeugbrief.

Zeit und ZeitverschiebungWährend der europäischen Sommer-zeit ist die Uhr in Tansania eine Stundeweiter, ansonsten beträgt der Zeitun-terschied zwei Stunden.

Die Swahili-Kultur hat eine eigeneZeitrechnung, die zu der unseren umsechs Stunden versetzt ist. Besondersan der Küste und auf den vorgelagertenInseln ist diese Art der Zeitwahrneh-mung noch gang und gäbe, aber auchim Landesinnern, wenn die Kommuni-kation auf Swahili stattfindet, muss mansich vergewissern, ob eine Zeitangabenach dem internationalen oder nachdem Swahili-Modus erfolgt. Verwirrun-gen und Missverständnisse sind keineSeltenheit.

In der Swahili-Zeitrechnung hat einTag nicht 24 Stunden, sondern 2 x 12.Diese Zeiteinteilung richtet sich nachdem Wechsel von Tag und Nacht. So istzum Beispiel 1 Uhr in der Swahili-Zeitentweder eine Stunde nach Sonnenauf-gang oder nach Sonnenuntergang. Da-mit dies nicht jeden Tag neu berechnetwerden muss, gelten 18 Uhr und 6 Uhrals das jeweilige Ende von Tag undNacht und werden in der Swahili-Zeit-rechnung als 12 Uhr bezeichnet. DieAngabe „null Uhr“ existiert eigentlichnicht.

In der Praxis jedoch richten sich alleoffiziellen Zeitangaben (Banken, Post-ämter, Behörden, Abfahrtszeiten, Öff-nungszeiten der Nationalparks usw.)nach der internationalen Zeitrechnung.Doch wenn Sie Swahili sprechen undmit jemandem eine Uhrzeit vereinba-ren, sollte man sich vergewissern, inwelcher Zeitrechnung gedacht wurde.

Die Swahili-Uhrzeit erklärt auch dasSansibar-Sprichwort: „Um null Uhr gehtdie Sonne auf“, was soviel bedeutetwie: „Jeder neue Tag auf Sansibar ist im-mer etwas Besonderes und für eineÜberraschung gut“.

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