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8. und 15. November 2015 DOSSIER 2015 SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE

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Page 1: SVK Dossier 2015

8. und 15. November 2015

Dossier 2015

SONNTAGDER VERFOLGTENKIRCHE

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2 © AGR 2015, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

Dossier 2015

InhaltEditorial 3

1. Der Weltverfolgungsindex 4

1.1 Mehr Verfolgung in mehr Regionen 4

1.2 Weltverfolgungsindex 2015 6

2. Länderinformationen 8

2.1 Irak 8

2.2 Myanmar 11

2.3 Indien 14

3. Predigtgedanken 17

4. Vorschläge für den Kindergottesdienst 20

5. Shockwave – für Jugendliche 23

6. Was können wir tun? 24

7. Planungsvorschläge 26

8. Die Organisationen 27

9. Materialien 31

9.1 Bücher 31

9.2 Filme 32

10. Solidaritätsaktion 34

Dossier 2015

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3 © AGR 2015, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

Dossier 2015Dossier 2011

«Jeden Tag werden zwölf Christen ermordet»

Kirchen in der Schweiz denken am 8. oder am 15. November 2015 an die verfolgten Christen und beten für sie!

Dramatische Bilder zeigen Flüchtlingskolonnen aus Syrien, notdürftige Behausun-gen in grossen Flüchtlingslagern, übervolle Flüchtlingsboote aus Libyen im Mittel-meer und aus Myanmar in der Andamanensee. Die Menschen an Bord dieser Boote sind erschöpft, hungrig und durstig. Sie mussten ihre Heimat verlassen, weil Krieg oder Ausschreitungen ihnen ihre Lebensgrundlage auf einen Schlag entzog. Sie su-chen Halt und einen Ankerplatz. Viele werden zurückgewiesen und auf hoher See ihrem Schicksal überlassen. Tragisch und traurig!

Unter diesen Flüchtlingen sind auch Christen, die wegen ihres Glaubens vertrieben wurden. Weltweit werden mehr als 100 Millionen Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt, vertrieben, verhaftet und gefoltert. Mehr als 4‘000 Menschen werden jedes Jahr ermordet, weil sie Christen sind. Irak, Myanmar und Indien sind die Fokusländer am Sonntag der Verfolgten Kirche 2015. Wir dürfen nicht schweigen. Wir müssen die Stimme erheben. Besonders als privile-gierte in der freien Schweiz lebende Menschen. Gemeinsam erhalten wir Kraft, indem • wir als Schweizer Glaubensgeschwister am 8. und 15. November an verfolgte

Christen denken und für sie beten. Wir wollen dem Aufruf in unserer Landes-hymne doch gerecht werden: „Betet, freie Schweizer, betet!“

• wir als Christen und Kirchgemeinschaften eine Stimme in der Öffentlichkeit sind.

Danke für Ihre Unterstützung für diejenigen, die wegen ihres Glaubens leiden!

Dossier 2015

«Schon jetzt herzlichen Dank an alle, die in diesem Jahr mithelfen, den Verfolgten eine Stimme zu geben.»

Eric LecomteVizepräsident Arbeits-

gemeinschaft Religionsfreiheit

Benjamin DobersteinVizepräsident Arbeits-

gemeinschaft Religionsfreiheit

Linus PfisterPräsident Arbeitsgemeinschaft

Religionsfreiheit

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Dossier 2015

1. Der Weltverfolgungsindex

1.1 Mehr Verfolgung in mehr Regionen

Im Berichtszeitraum hat die Verfolgung weltweit erneut zugenommen, selbst in früher für Christen als relativ sicher geltenden Regionen in Asien, Lateinamerika und Subsahara-Afrika. Nachstehend sind die Trends aufgelistet, die aus dem Weltverfolgungsindex (WVI) 2015 hervorgehen.

Am meisten zugenommen hat die Verfolgung in Afrika, insbesondere südlich der SaharaDie Hauptursache ist der islamische Extremismus. Subsahara-Afrika gehört nebst dem Mittleren Osten zu den Schwerpunktregionen des Islamismus. Sogar mehrheitlich christliche Länder sind mehr betroffen denn je. Die Akteure sind nicht nur gewalttätige Dschihadisten wie Boko Haram, sondern auch Islamisten, die fast unbemerkt in immer mehr soziale Bereiche eindringen. Acht von zwölf Ländern des WVI, in denen die Intensität der Verfolgung zugenommen hat, lie-gen in Afrika. Der grösste WVI-«Aufsteiger» ist Kenia, gefolgt von Dschibuti, Tan-sania, Somalia, den Komoren. Sudan und Eritrea befinden sich erneut unter den ersten zehn, Nigeria zum ersten Mal.

Weltweit ist die Verfolgungsrate gestiegenDies ergibt sich aus den höheren Werten in den fünf Bereichen, in denen wir sub-tile Formen von Verfolgung wie Schikanen und Druck untersuchen: im privaten, familiären, sozialen, staatsbürgerlichen und kirchlichen Umfeld. Der Grad der Gewalt ist gesamthaft gleich hoch geblieben.

In Asien hat sich die Situation verschlechtertZwölf der 50 Länder des WVI liegen in Ostasien und dem fernen Osten. Überall, ausser in Laos und Sri Lanka, hat sich die Lage verschlechtert, in China, Indien und Malaysia sogar sehr stark. Indien steht auf dem Index höher denn je. Behör-den gehören häufig zu den Hauptakteuren von Verfolgung, aber auch religiöse Führer, etwa radikale Hindus und Buddhisten, die sich vom Kirchenwachstum bedroht fühlen. In China gab es Angriffe auf Dutzende von Kirchen, einige Ge-bäude wurden zerstört und etwa 300 Kreuze in der Region Wenzhou entfernt. Beunruhigend ist die Entwicklung auch in Malaysia, wo eine weitere Zuspitzung zu erwarten ist.

Die Methodik des Welt-verfolgungsindex ist so angelegt, dass sie nicht nur Vorfälle von Gewalt, sondern auch Bedingun-gen, die zur Verfolgung führen, ermittelt.

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Dossier 2015

Lateinamerika ist erneut in den Fokus gerücktMexiko (38) ist wieder neu unter den obersten 50 Ländern des WVI. Kolumbien hat zwar seinen Rang verbessert, schneidet in manchen Bereichen aber schlech-ter ab, besonders in Bezug auf Gewalt. Länder wie Kuba, Bolivien und Venezuela geben Anlass zur Sorge, auch wenn sie nicht auf den WVI vorgerückt sind. Hauptgrund ist, dass schwache Staaten kriminellen Gruppen, etwa Guerilla- und Drogenbanden, Vorschub leisten, die gnadenlos gegen die Christen vorgehen, die sich ihnen widersetzen.

Islamischer Extremismus ist die Haupttriebkraft von Verfolgung.In 40 der 50 Länder des WVI, davon 18 unter den ersten 20, ist islamischer Extre-mismus die Hauptursache. Damit bestätigt sich die Entwicklung, dass die religiö-se Toleranz in mehrheitlich islamischen Ländern abnimmt und die Gewaltbereit-schaft gegenüber anderen zunimmt. Zwar nicht immer mit offener Gewalt, aber ausgrenzend und diskriminierend.

Der Einfluss des Islamischen Staates führt zu einer Radikalisierung der Musli-me im Mittleren Osten. IS-Gruppierungen breiten sich aus, z.B. in Jordanien, dem Libanon, der West Bank und Gaza. Dadurch verschärft sich die Bedrohung für örtliche Christen und andere Minderheiten. Einst gemässigte Muslime werden radikaler, um nicht als vermeintliche Häretiker ins Schussfeld der IS zu geraten. Der Druck auf Christen, vor allem Konvertiten aus dem Islam, nimmt zu.

In 40 der 50 Länder des WVI, davon 18 unter den ersten 20, ist islamischer Extremismus die Haupt-ursache.

Die Radikalisierung junger Muslime und deren Folgen stellt die jungen Demokratien in der Arabischen Welt auf den Prüfstand.

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Dossier 2015

1.2 Weltverfolgungsindex 2015 Hoffnungsvolle Entwicklungen und Chancen in der Krise

Die alten Feindseligkeiten weichen vor der Einheit im Mittleren OstenMit dem Besuch des Papstes Franziskus beim ökumenischen Patriarchen Bartho-lomäus Ende November 2014 in Istanbul und einer gemeinsamen Erklärung setz-ten die beiden Kirchen ein starkes Zeichen der Versöhnung. Krisen und Kriege, besonders in Syrien, haben traditionelle Kirchen und neue Denominationen zu-sammengeschweisst.

Im Hexenkessel des Mittleren Ostens arbeiten Muslime und Christen vermehrt zusammenSie helfen sich in der Not, was den gegenseitigen Respekt stärkt und langfristig wunderbare Früchte bringen kann.

Chinas Umgang mit der Kirche ist nach wie vor widersprüchlichAngeblich ist in Regierungskreisen eine heftige Debatte im Gang, ob der Kirche mehr oder weniger Freiheiten zugestanden werden sollen. Wenn das Christen-tum stärker der chinesischen Kultur angepasst wird, könnte die Kirche eine noch wichtigere Rolle beim Aufbau des neuen China spielen.

NIGERIA 10

ALGERIEN 34 LIBYEN 13ÄGYPTEN

23

SUDAN 06

ÄTHIOPIEN22

KENIA19

TANSANIA33

DSCHIBUTI24

MAURETANIEN48

AFGHANISTAN05

PAKISTAN08

IRAN 07

SAUDI-ARABIEN 12

IRAK 03

SYRIEN04

JORDANIEN 30

MYANMAR25

C H I N A 29

BHUTAN 31

NORDKOREA 01

KOLUMBIEN35

LAOS28

I N D I E N 21

TADSCHIKISTAN 45

USBEKISTAN 15

TURKMENISTAN20

OMAN39

JEMEN 14Eritrea 09

SOMALIA02

ASERBAIDSCHAN 46

MALI 40

KOMOREN 32

PALÄSTINENSISCHE GEBIETE 26

KUWEIT 50

MALAYSIA 37

I N D O N E S I E N 47

BRUNEI 27

VIETNAM 16

BANGLADESCH 43

KASACHSTAN 42

KATAR 18

VAE 49

MALEDIVEN 11

SRI LANKA 44

ZENTRALAFRIKA-NISCHE REP. 17

TUNESIEN 36

TÜRKEI 41

MEXIKO38

Wo der Glaube am meisten Kostet: Verfolgte Christen heute – Weltverfolgungsindex

Je stärker die Verfolgung, desto kräftiger der Farbton des entsprechenden Landes. Die Nummern entsprechen der Platzierung des Landes auf dem Weltverfolgungsindex.

Wel

tver

folg

ungs

inde

x, K

arto

grap

hie

© O

pen

Doo

rs 2

015

myanmar

indien

irak

HMKHilfe für Mensch und Kirche

Grau: Pantone 430 UOrange: Pantone 151 U

weissOrange: Pantone 151 U

Schwarz

weiss

8. und 15. November 2015www.verfolgung.ch

Platz Land 2014 2015

01 Nordkorea 90 9202 Somalia 80 9003 Irak 78 8604 Syrien 79 8305 Afghanistan 78 8106 Sudan 73 8007 Iran 77 8008 Pakistan 77 8009 Eritrea 72 7910 Nigeria 70 78

Index Grad der Verfolgung86-100 Absolut71-85 Extrem56-70 Schwer41-55 Mittel26-40 Spärlich

2015 stellt der islami-sche Extremismus die wichtigste Quelle der Verfolgung dar. Im ver-gangenen Jahr hat er seinen Einfluss weiter ausgedehnt, sowohl im Mittleren Osten wie auch in Afrika.

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Dossier 2015

Platz Land 2014 2015

11 Malediven 77 7812 Saudi-Arabien 78 7713 Libyen 71 7614 Jemen 74 7315 Usbekistan 68 6916 Vietnam 65 6817 Zentralafrikanische Rep. 67 6718 Katar 63 6419 Kenia 48 6320 Turkmenistan 62 6321 Indien 55 6222 Äthiopien 65 6123 Ägypten 61 6124 Dschibuti 46 6025 Myanmar (Burma) 59 6026 Palästinensergebiete 53 5827 Brunei 57 5828 Laos 62 5829 China 51 5730 Jordanien 56 5631 Bhutan 54 5632 Komoren 48 5633 Tanzania 46 5634 Algerien 54 5535 Kolumbien 56 5536 Tunesien 55 5537 Malaysia 49 5538 Mexico 43 5539 Oman 56 5540 Mali 54 5241 Türkei 32 5242 Kasachstan 49 5143 Bangladesch 46 5144 Sri Lanka 55 5145 Tadschikistan 47 5046 Aserbaidschan 44 5047 Indonesien 46 5048 Mauretanien 51 5049 Ver. Arabische Emirate 51 4950 Kuweit 50 49© 2015 Open Doors

Index Grad der Verfolgung86-100 Extrem stark71-85 Extrem56-70 Schwer41-55 Mittel26-40 Spärlich

Nordkorea mit seinem Führer Kim Jong-Un steht auf erster Stelle des In-dex, bereits das 13. Jahr in Folge. Wird ein Nord-koreaner des christlichen Glaubens verdächtigt, so wird er ins Arbeitslager verbannt, wie auch seine gesamte Familie auf drei Generationen.

Der Weltverfolgungsin-dex ermittelt, wo die Christen am meisten ver-folgt werden. Damit zeigt sich auch, wer am meis-ten auf unsere Hilfe an-gewiesen ist.

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Dossier 2015

2. Länderinformationen

2.1 Irak

ÜbeRblickFläche: 437‘072 km2

einwohner: 36 Mio. Hauptstadt: bagdadbevölkerung: Araber (75-80 %), kurden (15-20 %), Turkomanen und Assyrer und Armenier (insg. 3 %)Religionen: Schiitische Muslime (60 %), Sunnitische Muslime (35 %) Nur noch 200‘000-300‘000 einheimische christen (0.6 %) – stark dezimiertStaatsoberhaupt: Präsident Fuad MasumRegierungschef: Premier Haider al-Abadi (für kurdistan: Präsident Massoud barzani)Staatsform: Föderale Parlamentarische Republik

Zahlen auf Grundlage von BBC country profiles und CIA World factbook

Allgemeine SituationMit dem gewaltsamen Ende der sunnitischen Diktatur Saddam Husseins durch den international geführten Irakkrieg 2003 ist das Land nicht mehr zur Ruhe gekommen. Der Irak zerfiel mehr und mehr durch religiös motivierten Terror und Racheakte zwi-schen Sunniten und Schiiten. Im Machtvakuum konnte sich die bislang unterdrückte kurdische Minderheit im Norden einen eigenen autonomen kurdisch-sprachigen Provinzstaat schaffen und sich gegen alles Arabische abschotten. Im zentralen Bag-dad und im südlichen Irak dagegen riss die bislang unterdrückte arabische Mehrheit der Schiiten unter Nouri al Maliki alle wichtigen Schaltstellen der Regierung und Armee an sich und die arabischen Sunniten im zentralen Westen des Landes wurden nur noch formal an der Regierung mitbeteiligt. So schlossen sich immer mehr Sunni-ten dem hässlichen Terrorkampf der Al Qaida im Irak an, u.a. viele ehemals privile-gierte sunnitische Saddam-Armeeangehörige. Daraus entwickelte sich die Terroror-ganisation „Islamischer Staat“, die nun alle Nicht-Sunniten erbarmungslos be-kämpft.

Christen im IrakChristen gibt es im Nordost-Irak seit fast 2000 Jahren, vor allem in Mossul und der fruchtbaren Ninive-Ebene, wo seit alters auch das Grab des Propheten Jona verehrt wurde, bis es von IS-Kämpfern 2014 mutwillig gesprengt wurde. Der Irak ist wohl die Gegend der ältesten menschlichen Zivilisation mitUr in Chaldäa, dem Zuhause der biblischen Gottesmänner Noah und Abraham. Das fruchtbare Zweistromland der Bibel war Zentrum der Weltreiche der Assyrer (Ninive), Babylonier (Babel) und Meder (Kurden). Der Irak war auch Exilheimat vieler Juden. Propheten, wie Daniel und seine

Christen in Flüchtlingslager

Seit Ende des Golfkrieges 2003 übernahmen immer mehr Islamisten das Sa-gen, Sunniten bekämpf-ten Schiiten, Kirchen wurden gebombt und immer mehr Christen ermordet.

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Dossier 2015

drei mutigen Freunde (Dan. 3) sowieEsra lebten hier. Zudem ist er die Geburtsstätte des jüdischen Talmud. Seit dem 7. Jh. n.Chr. regiert der Islam im Irak. Juden und Christen waren geduldet, aber nur als zweitrangige Bürger. Dennoch zeichneten sich die Christen im Irak vor allem seit dem 20. Jh. als Bildungsbürgertum des Landes aus, und sie waren deshalb für den Aufbau des modernen Staates von grossem Wert. Ihre Bedeutung erkannte auch der grausame sunnitische Diktator Saddam Hussein, der von 1979 -2003 regierte. Hussein schaltetemit der sozialistischen (nicht-religiösen) Ba›ath Partei brutal alle seine Gegner aus, u.a. auch indem er1988 eine ganze kurdische Stadt Halabja vergaste. Als Folge davon entstand 1992 unter UNO Mandat die autonome kurdische Regionalregierung in Erbil, die bis heute im Norden Iraks, getrennt vom übrigen arabisch-sprachigen Irak, einen kurdisch-spra-chigen Regionalstaat aufbaute und verfolgten Minderheiten Zuflucht und Religions-freiheit gewährt. Seit 2014 leben hier die meisten irakischen Christen.

Unterdrückung und VerfolgungUnter dem Islam waren die Christen immer nur Bürger zweiter Klasse, unter Diktator Saddam Hussein waren sie zum Schweigen verdammt, konnten aber begrenzt ihren Glauben leben. Seit Ende des Golfkrieges 2003 übernahmen immer mehr Islamisten das Sagen, Sunniten bekämpften Schiiten, Kirchen wurden gebombt und immer mehr Christen ermordet. Seitdem fliehen viele Christen aus Bagdad und aus dem Irak. Je-des Jahr wurde es schlimmer. Im Juni 2014 startete der „Islamische Staat“ (IS) seinen „Blitzkrieg“ und eroberte in kurzer Zeit die zweitgrösste Stadt Iraks Mossul mit den alten Siedlungsgebieten der irakischen Minderheiten, Jesiden, Kakai und v.a. der Christen. Wo immer er Dörfer und Städte besetzte, trat umgehend der strenge Scha-ria-Islam in Kraft. Christen mussten entweder zum sunnitischen Islam übertreten, eine hohe Schutzsteuer entrichten, fliehen oder wurden ermordet. Ihre Häuser und ihr Besitz wurden offiziell an Sunniten übertragen und auf der Flucht wurden ihnen an Checkpoints alles Geld, Wertsachen und Ausweise abgenommen. Jesiden, Kakai und Schiiten wurden dagegen gleich getötet und viele Mädchen und Frauen zu Sex-Skla-vinnen der IS-Kämpfer gemacht. Seitdem leben von den 2003 1.5 Mio. irakischen Christen nur noch geschätzte 300›000 im Irak, davon weit über 60 % von ihnen als Inlandsflüchtlinge in provisorischen Unterkünften im kurdischen Nordirak.

Aktuelle Situation• Im autonomen kurdischen Nordirak konnten seit 2000 zunehmend auch Kon-

vertiten-Gemeinden von Kurden, Kakai, Jesiden und Schiiten entstehen, die wie die ethnisch geborenen Christen hier relative Religionsfreiheit geniessen. Dennoch bedrohen neuerdings auch im Nordirak islamistische Tendenzen im-mer stärker diese Freiheit.

• Im Juni 2014 wurde die Stadt Mossul von den IS-Kämpfern eingenommen. Den Christen wurde ein Ultimatum gestellt, dass sie bis 19. Juli Muslime werden, eine hohe Schutzsteuer zahlen, die Stadt verlassen müssen oder sonst getötet werden. Alle Christen sind geflohen.

• Bis Anfang August 2014 eroberte der IS die ganze Provinz um Mossul, darun-

christliche kinder in ei-nem Flüchtlingslager in Ankawa (erbil)

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ter auch die grösste christliche Stadt des Irak, Karakosch.• Der Stadtteil Ainkawa-Erbil ist nun die grösste christliche Stadt im Irak, voller

Flüchtlinge. Es leben aber auch viele Christen in Dohuk, Zakho und Suleima-nia.

• Im für Christen gefährlichen Bagdad leben immer noch viele Christen, aber viele versammeln sich zunehmend nur noch in Häusern, weil sie sich kaum noch in die Kirche getrauen.

• Täglich verlassen Christen den Irak für immer, ein unwiederbringlicher Verlust, den auch führende Politiker wie der irakische Premier Haider al Abadi in Bag-dad oder der Präsident Kurdistans Massoud Barzani und viele irakische Kir-chenleiter offen beklagen.

• Leider geht im Irak vor allem der sunnitische Terror des IS gegen Christen und andere Nicht-Sunniten weiter und niemand scheint ihn stoppen zu können/wollen, weil er von Saudi-Arabien und Katar finanziert wird und über die Türkei und Syrien ungehindert viele neue Dschihadisten aus anderen, auch europäi-schen, Ländern bekommt.

• Für die vielen christlichen Flüchtlinge in den Massenlagern des Nordiraks kann eine Rückkehr in ihre Heimat Mossul erst nach einem Stopp des Terrors begin-nen. Noch völlig ungewiss ist, ob dann auch ein Leben in Sicherheit und Ver-söhnung für die Christen im Irak möglich sein wird.

Dank• Für viele einheimische Christen, die trotz Verfolgung am Glauben festhalten

und noch im Land bleiben.• Für die zunehmende Anzahl von Muslimen, Kurden, Jesiden, die Christus als

Herr annehmen,• Für die zahlreiche westlichen Kirchen, Organisationen und den Schweizer

Hilfswerksverband „Hoffnungsnetz“ der Evangelischen Allianz, die den iraki-schen Christen und Flüchtlingen täglich Hilfe zukommen lassen und sie auch mit geistlicher Nahrung versorgen.

Gebetsanliegen• Ende von Krieg, Gewalt und Terror. • Sicherheit für einheimische Christen und verfolgte Konvertiten.• Mut für irakische Christen, trotz Verfolgung ihren Glauben weiterzugeben und

im Land ihre vorrangige Berufung als Jesu Botschafter wieder zu erkennen und wahrzunehmen.

• Dass einheimische Christen für ihr Land die Hoffnung nicht verlieren, sondern im Land bleiben und eine Vision bekommen, sich in ihr Land positiv einzubrin-gen. Dass sie sich für Versöhnung und eine hoffnungsvolle Zukunft engagie-ren.

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2.2 Myanmar

ÜbeRblickFläche: 676‘578 km2

einwohner: 55 Mio. Hauptstadt: Naypidawbevölkerung: 135 ethnische Gruppen. Hauptstamm: bamar. Die sie ben Hauptgruppen sind: Shan, karen, Rakhine, Mon, kachin, kayah, chin. Hinzu kommt die muslimische Minderheit Rohingya.Religionen: buddhisten 89 %, christen 4 %, Muslime 4 %, Animisten 1 %, andere 2 %.Regierungschef: Präsident Thein Sein

Zahlen auf Grundlage von BBC country profiles und CIA World factbook

Allgemeine SituationMyanmar, das ehemalige Birma in Südostasien, galt lange als eines der abgeschot-teten Länder der Welt. Seit der neuen Verfassung von 2007 und den Parlamentswah-len von 2010 beginnt sich das Land allmählich zu öffnen. Die seit Jahren herrschende Militärjunta hat einen Teil ihrer Macht an die neue Regierung unter Präsident Thein Sein abgetreten. Dieser machte eine breitere öffentliche Diskussion möglich und toleriert ein gewisses Mass an Pressefreiheit. Im November 2010 liess er auch die unter Hausarrest stehende Freiheitsikone und Friedens-Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi frei.Die Regierung hat mit mindestens zehn ethnischen Minderheiten einen Waffenstill-stand vereinbart und damit den verschiedenen Unabhängigkeitskämpfen ein Ende gesetzt. Gewisse Stämme sind nun sogar im Parlament vertreten. Doch im Januar 2011 brach die Regierung eine 17-jährige Waffenruhe mit den grösstenteils christli-chen Kachin im Norden des Landes. Rund 100‘000 Menschen wurden vom Angriff der Armee in die Flucht getrieben und flohen in andere Gebiete oder ins benachbarte China. Eine weitere Sorge betrifft die muslimische Minderheit der Rohingya, eine der am stärksten verfolgten Minderheiten der Welt. Sie leben im Staat Rakhine an der Gren-ze zu Bangladesch, und die Staatsbürgerschaft wird ihnen verwehrt.

Die Christen in MyanmarDer Beginn des Christentums in Myanmar geht auf das 18. Jahrhundert zurück. 1966 wies die birmanische Regierung alle ausländischen Missionare aus, wo-durch die Kirche gezwungen wurde, auf eigenen Füssen zu stehen.Die meisten Christen sind sehr arm. Wer in eine christliche Familie geboren wird, muss sich auf ein Leben voll Armut, Diskriminierung und Unterdrückung gefasst machen. Die Christen leben in abgeschotteten Dörfern, werden überwacht, sind in der Schulung benachteiligt und haben kaum Anstellungsmöglichkeiten. Viele

bibelseminar für Frauen in Myanmar

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können weder lesen noch schreiben und haben keinerlei Berufsbildung.Die Pastoren haben grosse Mühe, für ihre Familie aufzukommen, denn die lokale Kirche kann ihnen keinerlei finanzielle Unterstützung zusichern. Sie müssen ei-nen Lebensunterhalt verdienen, bevor sie sich ihren Aufgaben als Gemeindelei-ter widmen können.

Unterdrückung und VerfolgungDie Christen werden von der Armee verfolgt. Auch die weit verbreitete Korruption und das Stammesdenken sind Ursachen der Verfolgung. Birmane zu sein, bedeu-tet Buddhist zu sein. Die nicht-buddhistischen ethnischen Minderheiten werden folglich ausgegrenzt.Die Christen unter den hauptsächlich muslimischen Rohingya sind doppeltem Druck ausgesetzt: sie werden von der Regierung und ihrem Volkstamm verfolgt.Vom Buddhismus zum Christentum überzutreten, hat dramatische Folgen. Die Konvertiten werden von der Familie und der Ortsgemeinde ausgestossen und als Bürger zweiter Klasse behandelt. In ländlichen Gebieten wird die Diskriminie-rung stärker empfunden als in der Stadt.Der Druck wird von radikalen Gruppen buddhistischer Mönche als auch von der Regierung ausgeübt, die solche Bewegungen stillschweigend unterstützt. Eine nationalistische Gruppe namens «969» ist im Parlament besonders aktiv und will Antibekehrungsgesetze durchsetzen, die zum Ziel haben, religiöse Misch-ehen und Bekehrungen einzuschränken, Polygamie zu verbieten und Geburts-kontrolle einzuführen. Obwohl diese Massnahmen vor allem auf die muslimische Minderheit abgezielt sind, treffen sie auch die Christen. Im Frühjahr 2014 wurde der Regierung ein Anti-Konvertierungs-Gesetzesentwurf vorgelegt, der mit über einer Million Unterschriften von Bürgern aus dem ganzen Land unterstützt wur-de. Die Regierung benützt den Buddhismus, um das Land in der Volksmehrheit zu vereinigen, welche zwei Drittel der Bevölkerung ausmacht. Die christlichen Minderheiten werden somit zu Zielscheiben.

christliche chin Frauen

Die Konvertiten werden von der Familie und der Ortsgemeinde ausgesto-ssen und als Bürger zweiter Klasse behan-delt.

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Aktuelle SituationDer Buddhismus ist allgegenwärtig, nicht nur in Tempeln und Pagoden, sondern auch durch die grosse Zahl von Mönchen. Christen, die nicht an den buddhisti-schen Traditionen teilnehmen, insbesondere an den zahlreichen Festen, und den Mönchen nicht die vorgeschriebene Reisportion abgeben, werden noch mehr diskriminiert.Es kommt nicht selten vor, dass Kirchen von Buddhisten angegriffen und völlig zerstört werden. Die Gläubigen versammeln sich dann in ihren Häusern, ohne Aufsehen zu erregen.Wenn sich ein Familienmitglied dem Christentum zuwendet, bringt es aus Sicht der übrigen Mitglieder Schande über die ganze Familie. Kommt der Betroffene nicht zum Buddhismus zurück, wird er ausgestossen und muss die Seinen ver-lassen. In solchen Fällen wird die Kirche zum Zufluchtsort und nimmt den jungen Christen auf. Die Kirchgemeinden werden durch die Schulung von Pastoren in ihrem Dienst ermutigt. In Schulungen über die christliche Ehe werden lernen auch die Ehe-frauen der Pastoren, ihren Ehemann zu unterstützen.

Dank• Für die Öffnung des Landes und die neu gewährten Freiheiten.• Für die Kirchen, die sich schulen wollen und Konvertiten aufnehmen.

Gebetsanliegen• Für die Christen, die inmitten einer buddhistischen Gesellschaft und unter dem

Druck des Buddhismus leben.• Dass die neuen Antibekehrungsgesetze nicht offiziell genehmigt werden.• Für die Christen der ethnischen Minderheiten, die unter Verfolgung leiden.• Dass die Diskriminierung der Rohingya beendet wird

in ländlichen Gebieten wird die Diskriminierung stärker empfunden als in der Stadt.

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2.3 Indien

ÜbeRblickFläche: 3‘287‘469 km2

einwohner: 1‘252 Mio. Hauptstadt: New DelhiSprache Hindi und englisch sind Amtssprachen (etwa 415 Sprachen)Religionen: Hindus 80.0 %, Muslime 13.4 %, christen 2.3 %, Sikhs 1.9 %, buddhisten 0.8 %, Jainas 0.4 %, Rest 1.2 %Präsident: Pranab MukherjeePremierminister: Narendra ModiStaatsform: Parlamentarische bundesrepublik Zahlen auf Grundlage von BBC country profiles und CIA World factbook

Allgemeine SituationIndien ist ein multiethnischer Staat in Südasien und mit seinen über 1.2 Milliar-den Einwohnern nach China das Land mit der grössten Bevölkerung. Indien ist die Geburtsstätte des Hinduismus, Buddhismus, Jainismus und Sikhismus. Die Vielfalt von Stämmen, Sprachen, Kulturen, Religionen und Ethnien widerspiegeln ein unglaublich interessantes Bild von Indien. Doch so interessant diese Vielfalt auch ist, so herausfordernd ist es, das riesige Volk zu regieren, das 150 Mal mehr Einwohner hat als die Schweiz. Hinzu kommt der starke Einfluss des Kas-tensystems, das zwar 1950 abgeschafft wurde, die indische Gesellschaft jedoch weiterhin enorm prägt.

eR ist unser Friede – Fensteraufschrift an ei-nem seit mehr als zwei Jahren verlassenen Haus.

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Die Angst, angegriffen zu werden, ist in diesen Gebieten omnipräsent und enorm belastend.

Christen in IndienDie Religionsfreiheit ist in Art. 25 der Indischen Verfassung verankert. Doch seit vie-len Jahren leiden Angehörige von Minderheiten, besonders auch Christen, unter der vorherrschenden Mehrheitenreligion, dem Hinduismus. Nicht dass diese Religion Gewalt diktiert, aber die Auffassung extremer Gruppen ist, dass in Indien nur Hindus leben sollten, nur diese seien die richtigen Inder (Hindutva-Ideologie). Besonders in den abgelegenen Gebieten greifen extreme Gruppierungen willkürlich Minderheiten an. Dabei haben die Opfer oft keinen Schutz von Polizei und Behörden. Im Gegenteil, die Täter werden oftmals beschützt, die Opfer dafür zu Tätern gemacht. Dort, wo früher Nachbarn friedlich nebeneinander wohnten, ist eine tiefe Kluft entstanden. Zu oft wurden Minderheiten von den einst friedlichen Nachbarn verängstigt, bedroht, angegriffen oder sogar getötet. Die Angst, angegriffen zu werden, ist in diesen Ge-bieten omnipräsent und enorm belastend. Im Mai 2014 wurde Narendra Modi als neuer Premierminister gewählt. Zuvor war er Generalsekretär der rechtskonservativen, Hindu-nationalistischen Partei, der Bhara-tiya Janata Party (BJP) und 11 Jahre Regierungschef des indischen Bundesstaates Gujarat. Er präsentierte sich als Pro-Hindu-Führer und propagierte die Hindutva-Ideologie. Er spielte beim Massaker gegen Muslime im Bundesstaat Gujarat, bei dem über 1000 mehrheitlich Muslime umgebracht wurden, eine zweifelhafte Rolle. (Vor Gericht wurde er von jeglicher Mitschuld freigesprochen.) Schon vor den Wah-len 2014 verstärkten sich die Befürchtungen auf Seiten der Christen, Muslimen und diversen Stammesgruppen, dass sich die Situation für Nicht-Hindus verschlechtern würde. Nach aussen hin ist Modi ein glänzender Rhetoriker, hat ein positives und sicheres Auftreten, verspricht Wirtschaftswachstum und Wohlstand. Nach den wirt-schaftlichen Erfolgszahlen, die Indien im letzten Jahr ausgewiesen hat, hat die Wirt-schaftswelt positiv und erleichtert reagiert. Auch auf die ausländischen Regierungs-vertreter macht er einen soliden und kompetenten Eindruck. Was auf der Strecke bleibt, sind die Menschenrechte für Minderheiten. Kaum jemand im Ausland, aber auch in den höheren Kasten im Inland, mag hinter die aktuellen Erfolgskulissen schauen und sich mit dem unangenehmen Thema der Menschenrechtsverletzungen beschäftigen. John Dayal, der bekannte christliche Menschenrechtsaktivist, Journalist und amtie-rendes Mitglied des Nationalen Rates für Integration, setzt sich unermüdlich und unter Lebensgefahr für die Rechte der Minderheiten und Dalits (im Kastensystem die unterste Bevölkerungsgruppe) ein. Gemäss seinen Aussagen haben die Angriffe auf Christen seit dem Amtsantritt von Narendra Modi enorm zugenommen. Dabei bleibt die Mehrheit der Fälle unbekannt. Tägliche körperliche Angriffe, Morde, Drohungen,

So friedlich wie bei dieser indischen Touristengrup-pe begegnen sich die verschiedenen Religio-nen nicht immer.

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Diese Gesetze sollen Bekehrungen mit unlau-teren Mitteln verhindern.

Diskriminierung in Schulen und in der Arbeitswelt, willkürliche Festnahmen von Kir-chenmitgliedern, Zerstörung von Häusern und Kirchen bis hin zu Zwangskonvertie-rungen gehören leider für viele Minderheiten zur traurigen Realität. Umso wichtiger ist es, dass diese Realität viel mehr an die Öffentlichkeit gelangt und Anwälte, Akti-visten und NGOs bei ihrem oft schwierigen und gefährlichen Einsatz für die Rechte von Minderheiten unterstützt werden.In sechs indischen Bundesstaaten gelten die sogenannten „Religionsfreiheitsgeset-ze“, besser bekannt als Antikonversionsgesetze. Diese Gesetze sollen Bekehrungen mit unlauteren Mitteln verhindern. Doch in Wirklichkeit richten sich die Gesetze ge-zielt gegen konversionswillige Hindus und legen ihnen grosse Hürden auf. In diesen Bundesstaaten kann man kaum noch von Religionsfreiheit reden. Umso wichtiger ist es, dass sich ein ganzes Netzwerk von Anwälten für die Aufhebung dieser Antikon-versionsgesetze einsetzt.Dieses Jahr wurden mehrere Kirchen in der Hauptstadt New Delhi angegriffen und teilweise zerstört. Es sind nicht mehr nur ländliche Gebiete abseits von Schutz und Recht, die von der Gewalt betroffen sind; es ist im Zentrum des Geschehens, wo die Angriffe stattfinden. Dies ist ein sehr starkes Signal von Seiten der extremen Hindu-gruppen. Bis heute sind die Angriffe durch unzählige Vertuschungsmanöver nicht aufgeklärt worden. Die lausigen Ermittlungsverfahren von Seiten der Polizei ermuti-gen weitere extreme Gruppierungen, ihre brutalen Aktivitäten gegen Minderheiten fortzusetzen. Gott sei Dank setzen sich in Indien diverse NGOs für die Rechte der Minderheiten ein. Doch auch sie sind manchmal mit der Menge und Intensität der Angriffe überfor-dert. Umso wichtiger ist es, dass diese indischen NGOs auch vom Ausland unter-stützt werden, sei es auf hoher politischer Ebene, oder mit Informationsverbreitung und finanziellen Mitteln.

Dank• Für alle Christen, die dem Druck standhalten und sogar in ihrem Glauben

gestärkt werden.• Für den Zusammenhalt unter den Christen.• Für die Organisationen, Anwälte und Aktivisten, die sich für die Rechte und

den Schutz von Angehörigen von Minderheiten einsetzen.

Gebetsanliegen• Dass sich Premierminister Narendra Modi für die friedliche Koexistenz aller Reli-

gionen ausspricht und die Christenverfolgung ein Ende nimmt. • Für das Netzwerk von Anwälten, die sich für Religionsfreiheit und die Aufhebung

der Antikonversionsgesetze einsetzen.• Dass die Christen trotz der schwierigen und oft unerträglichen Umstände ein

Zeugnis für ihre Mitmenschen sein können.• Für alle NGOs und Aktivisten, die sich für die Rechte der Minderheiten einsetzen.

indische christen geraten zunehmend ins Visier von Hindu-Nationalisten.

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3. Predigtgedanken

EinleitungViele Christen erleben heute Verfolgung und es macht nicht den Anschein, dass diese in naher Zukunft abnehmen wird. Kirchen werden angezündet. Vertreibungen, Zwangs-konvertierungen, Enteignungen, Folter, Morde, Diskriminierungen sind an der Tages-ordnung. Viele Christen machen die Erfahrung, was es heisst, als Bürger zweiter Klasse zu leben. Die Ursachen und Hintergründe, warum dies so ist, sind sehr vielschichtig. Christenverfolgung hat eine globale Dimension angenommen, weil sich der Glaube an Jesus stark ausgebreitet hat. Besonders stark betroffen sind Christen in Regionen, wo sie in der Minderheit sind, es an Rechtsstaatlichkeit oder Glaubensfreiheit fehlt.

„In allem sind wir bedrängt, aber nicht in die Enge getrieben, ratlos, aber nicht verzweifelt, verfolgt, aber nicht verlassen, zu Boden gewor-fen, aber nicht am Boden zerstört.“ 2.Korinther 4, 8-9 ZUB

bedrängt, ratlos, verfolgt, zu boden geworfenDiese Worte aus 2. Korinther 4,8-9 stammen von Paulus, der wegen seinem Dienst und Glauben an Jesus Christus durch grosse Bedrängnis und Verfolgung gegangen war. In Kapitel 11 erzählt er von Gefangenschaft, unzähligen Schlägen, Todesgefahr, Schiffbruch, Prügelstrafe, Steinigung und dazu noch seiner Sorge um die Gemein-den. Die Überlieferung besagt, dass Paulus zuletzt in Rom durch die Verfolgung Ne-ros enthauptet wurde. Kein angenehmes gemütliches Leben; und die durch ihn zum Glauben fanden, ereilte oft das gleiche Schicksal der Verfolgung.

„Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche.“1 Dieses Zitat geht auf Tertullian zurück, der am Ende des 2. Jahrhunderts während der Christenverfolgung öffentlich die Ungerechtigkeit anprangerte und sich für die verfolgten Christen seiner Zeit stark machte. Den römischen Machthabern hielt er mutig entgegen: „Wir werden doch mehr, je öfter ihr uns niedermäht: Ein Same ist das Blut der Christen.“2 Das römi-sche Reich wurde mit viel militärischer Gewalt aufgerichtet und erhalten. Mit Gewalt wurden Aufstände niedergeworfen, Könige entthront und der römische Wille wurde dem Reich aufgezwungen. Auch die Christen bekamen dies mit voller Wucht zu spü-ren, denn sie waren nicht bereit, den Kaiser als Gott zu verehren. Doch mit etwas hat-te Rom nicht gerechnet, nämlich dass Jesus, der lebendige und auferstandene Gott, nicht zu bezwingen war. Sie rechneten auch nicht mit der Liebe und der Kraft des Glaubens, die den Christen halfen, die Verfolgung zu ertragen. Trotz wiederkehrender harter Verfolgung wurden die Christen immer zahlreicher. Möge auch heute das Blut der Märtyrer ein Same sein, der zu seiner Zeit aufgehen wird, zu Gottes Ehre.

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Auch Martin Luther nahm den Gedanken Tertullians auf und sagte: „Durch Verfol-gung wächst die Christenheit, dagegen, wo Frieden und Ruhe ist, werden die Christen faul und lasch.“3 Als Christen im Westen geniessen wir Glaubensfreiheit. Davon sollten wir auch Gebrauch machen. Doch muss sich jeder selber Fragen: Wäre auch ich bereit, für den Glauben an Jesus Christus zu leiden? Leiden möchten wir nicht und das Martyrium erscheint uns als die grösste Katastrophe – die Glaubens-freiheit wird zum höchsten Gut. Doch unser höchstes Gut ist nicht die Glaubensfrei-heit, sondern der Glaube selbst. Für unseren Glauben an Jesus Christus sollten wir unerschütterlich stehen und ihn nicht verleugnen, ob in Freiheit oder Verfolgung, ob im Leben oder Martyrium.

Nicht verlassenWenn Paulus schreibt, dass er bedrängt, ratlos, verfolgt, zu Boden geworfen ist, so kontert er diese schwierigen Erfahrungen mit: nicht in die Enge getrieben, nicht ver-zweifelt, nicht verlassen und nicht am Boden zerstört zu sein. Denn Christus hatte ihn in all dem nie verlassen.Auch wir sind nicht in die Enge getrieben. Wir sind auch nicht verzweifelt. Wir sind auch nicht am Boden zerstört, denn wir sind nicht verlassen. Nein, Gott hat uns nicht verlassen. Unsere Hoffnung beruht nicht auf dieser Welt, der UNO, dem mächtigen freien Westen oder irgendeiner irdischen Institution. Unsere Hoffnung beruht auf dem lebendigen Gott, auf Jesus Christus dem auferstandenen Herrn, der wiederkommen wird, um diese Welt zu richten. Vor ihm wird jedes Knie sich beugen und jede Zunge bekennen, dass er der Herr ist. Paulus konnte bezeugen, dass er trotz Bedrängnis, trotz Ratlosigkeit, trotz Verfolgung nicht verlassen war von Gott.

Zu hoffen bleibt nur, dass heute die verfolgten Christen nicht von uns verlassen wer-den. Wir sind aufgerufen, unseren Geschwistern beizustehen.

christliche Witwe mit ihren kindern vor dem zerstörten Haus.

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„Denkt an die Gefangenen und nehmt an ihrem Schicksal Anteil, als wärt ihr selbst mit ihnen im Gefängnis. Habt Mitgefühl mit den Misshandel-ten, als wäre es euer Körper, dem die Schmerzen zugefügt werden.“ Heb 13,3 NGÜ

Die Macht der liebe

„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Lukas 23,34 NGÜ Als Jesus am Kreuz starb, verfluchte und verurteilte er seine Mörder nicht. Nein, die Liebe, die in ihm war, floss auch am Kreuz aus ihm heraus. Er hatte seine Jünger ge-lehrt, die Feinde zu lieben. Hier am Kreuz, in seiner schwersten Stunde, lebte er vor, was er uns gelehrt hat. Wenn man von der Verfolgung hört, mit so viel Ungerechtigkeit konfrontiert wird oder sogar davon betroffen ist, kommt man in die Versuchung, Böses mit Bösem zu vergelten. Jesus bat aber den Vater, den Verfolgern zu vergeben, denn sie sind ver-führt und wissen nicht was sie tun.

GebetLasst uns gemeinsam beten für die Christen die bedrängt, ratlos, verfolgt und zu Boden geworfen sind, • dass sie Trost, Hilfe und Hoffnung finden,• dass sie unerschütterlich an ihrem Glauben festhalten,• dass sich trotz Verfolgung das Evangelium unaufhaltsam ausbreitet,• und lasst uns für ihre Verfolger beten.

Quellenverweise1 Vgl. zu Tertullians Märtyrertheologie William Carl Weinreich. Spirit and Martyr-

dom. University Press of America: Washington D.C., 1981 [Diss. Basel, 1977]. S. 223–272.

2 Vgl. dazu Adolf von Harnack. Die Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten. VMA-Verlag: Wiesbaden, o. J. (Nachdruck von 19244). S. 506–510

3 (Martin Luthers Sämtliche Schriften. hg. von Joh. Georg Walch. Verlag der Lu-therischen Buchhandlung H. Harms: Gross Oesingen, 1986 (Nachdruck von 19102). Bd. XIII, S. 1078–1079

betender Pastor aus bhutan

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4. Kindergottesdienst

Einführung (Zeit: 10‘)

Begrüssung & Gebet für die verfolgten Christen/Kinder

Wir fragen die Kinder: Wieso gibt es den Tag der verfolgten Kirche? Was bedeutet dieser Sonntag? (Siehe PowerPoint Folie 1)

Überall auf der Welt gibt es Länder, in denen Christen ihren Glauben nicht frei praktizie-ren dürfen. Wenn sie zum Beispiel in der Sonntagsschule sitzen, wie ihr das gerade tut, dann werden sie ausspioniert. Einige werden sogar gefangen genommen und manchmal sogar gefoltert oder ins Gefängnis gesteckt.Jeden Tag, wenn diese Kinder von der Schule nach Hause kommen, müssen sie Angst haben. Und das alles nur, weil sie Jesus lieb haben. Es gibt eben viele Länder auf dieser Welt, in der Menschen wohnen, die Jesus und die Christen einfach hassen.

Ein Land, wo die Kinder speziell Angst haben müssen, ist der Irak. Weiss jemand wo der Irak liegt?

Siehe PowerPoint: Folie 3: Wir finden gemeinsam mit den Kindern raus, wo die Schweiz auf der Weltkarte zu finden ist. Folie 4: Nun wissen wir, wo die Schweiz liegt. Wo könnte denn nun der Irak liegen? Gemeinsames raten.Folie 5: AuflösungFolie 6: Weltverfolgungs-Karte (Wir zeigen den Kindern, wo die Verfolgung am stärksten ist, und diskutieren mit ihnen)

Wir zeigen den Kindern PowerPoint Folie 5-10 und erzählen ihnen etwas über den Irak:Folie 7: Das ist die Flagge des Iraks. Im Irak sprechen die meisten Menschen arabisch. Das ist eine Schrift, die man von rechts nach links liest. Also genau anders rum, als wir dies tun. Die zweite Landessprache ist kurdisch.Folie 8: Im Irak ist der Sommer sehr lang und sehr heiss, und es gibt grosse trockene Ebe-nen, in denen es bis zu 50 Grad heiss wird. Im Winter aber wird es sehr frisch und kann in der Nacht sogar gefrieren, wie bei uns. Folie 9: Die Moslems besuchen keine Kirche, sondern sie beten in einer Moschee. Vom Minarett (der hohe Turm) werden 5 Mal am Tag Gebete gesungen, damit alle Leute es hören. Frauen und Männer beten getrennt voneinander.Folie 10: Die meisten Frauen im Irak tragen schwarze Gewänder und bedecken ihren Kopf.Folie 11-14: Seit 2014 gibt es im Irak eine Gruppe von Moslems, die Menschen töten, die nicht zum Islam übertreten wollen. Ihr Ziel ist es, dass alle Menschen Moslems werden und nach ihren Gesetzen leben – Sie wollen einen Islamischen Staat und nennen sich darum IS (Islamischer Staat). Viele Christen und andere Minderheiten müssen deshalb flüchten. Sie müssen sich beeilen und können deshalb nur das Allernötigste mitnehmen.

kinder in Nigeria, welche von boko Haram in die Flucht getrieben wurden.

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So flüchten sie in den Norden Iraks, in die Türkei, in den Libanon oder andere angrenzen-de Länder. Die Kinder haben Angst und müssen wochenlang auf der Strasse schlafen, bevor sie eine Unterkunft finden oder in einem Flüchtlingslager aufgenommen werden. Tausende von ihnen haben kein zu Hause mehr. Sie haben Angst und müssen sich wegen ihres Glaubens verstecken.

Gebet (Zeit: 10‘)

Das Gebet ist für uns manchmal gar nicht so einfach. Wir sehen meistens nicht gleich eine Veränderung. Und manchmal macht‘s auch einfach keinen Spass. Das Gebet ist wie eine Schüssel, die bei Gott im Himmel liegt. Wenn wir beten ist es so, als würde Wasser in diese Schüssel gegossen. Manchmal möchte Gott wissen, wie ernst wir es mit den Gebetsanliegen meinen. Wir beten also und füllen mit unseren Gebeten die Schale für dieses Anliegen bis die Schale überläuft. Die volle Schale kann dann bewirken, dass Ge-betsanliegen erhört werden. Das heisst, dass wir manchmal also mehr Geduld brauchen und vielleicht auch etwas länger für die gleiche Sache beten. Oder auch, wenn wir ge-meinsam mit anderen Christen beten, kann dies bewirken, dass diese Gebetsschale schneller übervoll wird.

Material• 1 Eimer voll Wasser, der ganz hinten im Raum steht• 1 grosse leere Schüssel, die vorne auf der Bühne liegt• 4 Plastikbecher• Musikspieler (CD-Player)• 4 auf Papier gedruckte /geschriebene Gebetsanliegen

Anleitung1. Wir teilen die Kinder in 4 Gruppen2. Wir legen Zettel mit den Gebetsanliegen in die 4 Ecken des Raumes3. Nun werden die Gruppen auf die 4 Anliegen aufgeteilt4. Die Musik fängt an zu spielen. Während der Zeit, in der die Musik spielt, beten alle

Kinder für die Anliegen.5. Wenn die Musik ausgeht sagen alle Kinder „Amen“6. Ein Kind der Gruppe füllt den Becher im Wassereimer auf. Die ganze Gruppe läuft

gemeinsam zur Schale und giesst das Wasser dort rein. Dies zeigt symbolisch, wie gemeinsame Gebet die Wasserschale schnell füllen können.

7. Nun wechseln die Gruppen im Uhrzeigersinn, bis alle Gruppen bei allen Gebetsanlie-gen waren und die Schüssel fast voll ist.

Quiz (Nur passend für ältere Kinder, ab 3. Klasse / Zeit: 15‘)

Siehe separate Quizfragen und Antwortbogen.

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Bastelarbeit (Zeit: 15‘)

Das Wichtigste, das wir für die verfolgten Kinder tun können, ist das Gebet. Wenn wir be-ten, kann Gott wirken. Am besten wäre es, wenn wir jeden Tag ganz kurz für die verfolgten Kinder beten und an sie denken würden. Wir basteln eine Gebetsbox, damit wir jeden Tag eine Minute ins Gebet investieren können. So vergessen wir die verfolgten Christen nicht und wir haben ein Hilfsmittel, um jeden Abend vor dem Schlafengehen für sie zu beten.

Material• 1 WC-Rolle pro Kind• 1 Karton ca. 15x15cm pro Kind (kann z.B. aus alten Kartonkisten geschnitten werden)• Wasserfeste Stifte• 6 kleine Steinchen pro Kind• Cementit (starker Leim)• Weissleim• Glitzerstifte und Acrylfarben• Altes Stoffstück ca. 10x10cm• 1 Gummiband pro Kind

Anleitung1. Zuerst wird die WC-Rolle mit Acrylfarben und Glitzerstiften dekoriert2. Auf das Kartonstück ca. 15x15cm werden an jedem der vier Ränder ein Gebetsanlie-

gen inkl. eine Zahl notiert. So: 1. Keine Angst mehr / 2. Schutz für Familien /3. Mut, trotzdem zu Gott zu stehen / 4. Freiheit für Gefangene

3. Nun wird die WC-Rolle in die Mitte des Kartonstückes geleimt4. In die Mitte des Stoffstückes wird ein Loch gemacht, durch das die Steine hindurch passen5. Das Stoffband wird auf die obere Öffnung der WC-Rolle gelegt und mit dem Gummi-

band befestigt. (Stoff auf die Öffnung und das „Gümmeli“ überstreifen, so dass es den Stoff an die WC-Rolle drückt)

6. Nun wird auf jeden Stein eine Zahl von 1-4 geschrieben bis man acht Steine im Rölle-li hat. (2 Steine mit einer 1, 2 Steine mit einer 2, 2 Steine mit einer 3 und 2 Steine mit einer 4 drauf)

Nun kann man jeden Abend vor dem Schlafengehen mit der Hand auf der Rolle einmal gut durchschütteln. Dann lässt man einen Stein durch das Loch im Stoff rauspurzeln und für das jeweilige Anliegen (Auf den 4 Seiten des Kartons notiert) wird 30 Sekunden gebe-tet. So einfach ist es, jeden Tag kurz für die Verfolgten beten.

Abschluss (Zeit: 2‘)

Heute ist der Sonntag der Verfolgten Kirche. Wir wollen an die Kinder denken, die im Irak leben oder aus dem Irak flüchten mussten und jeden Tag Angst haben, dass sie oder ihre Eltern gefangen genommen oder getötet werden, weil sie Jesus in ihrem Herzen haben. Wir schliessen mit einem Gebet ab.

So in etwa sollte das aussehen:

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23 © AGR 2015, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

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5. Shockwave – für Jugendliche

Shockwave ist eine weltweite Jugendbewegung, die zum Gebet für die verfolgte Kirche ermutigt. Shockwave ist eine internationale Initiative von Open Doors und wird von allen Partnerorganisationen des «Sonntags der verfolgten Kirche» mit-getragen.

DatumWochenende vom 6. - 8. November, oder 13. - 15. November 2015.

Wir suchen Menschen, die eine Leidenschaft und Hingabe für Gebet haben. Jun-ge Menschen, denen es am Herzen liegt, denjenigen beizustehen, die wegen ihres Glaubens leiden. Menschen, die bereit sind, gemeinsam hinter der verfolg-ten Kirche zu stehen. Junge Menschen, die eine Gebetswelle zu jenen senden, die unseren Glauben teilen, nicht aber unsere Freiheit!

So wird’s gemachtDu kannst Shockwave mit deiner Jugendgruppe oder mit christlichen Freunden organisieren. An einem der beiden Wochenenden kannst du zum Beispiel einen Abend gestalten.

Auf der Webseite www.verfolgung.ch findest du eine Spezialseite für den Shock-wave-Event, mit einem Einführungsclip sowie dem umfassenden Shockwave-Pack mit Informationen und Gebetsanliegen zu Syrien. Dort entdeckst du auch leckere Kochrezepte, um ein «Cook & Pray»-Treffen abzuhalten. Setze deine gan-ze Kreativität ein, um einen starken Gebetsabend zu organisieren!

Auf der Webseite www.verfolgung.ch findest du eine Spezialseite für den Shockwave-Event, mit einem Einführungsclip sowie dem umfassenden Shockwave-Pack mit Informationen und Ge-betsanliegen zu Syrien.

Wenn wir konsequent auf die Strasse gehen, wird das Thema gesell-schaftsrelevant.

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24 © AGR 2015, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

Dossier 2015

6. Was können wir tun?

Für die Christen, die einsam und verlassen in Gefängniszellen sitzen, ist unsere Fürbitte wichtig. Dazu ist unser Handeln zu ihren Gunsten ein Zei-chen der Hoffnung und der Geschwisterlichkeit.

1. Im Rahmen der Lokalgemeinde• Motivieren Sie Ihre Gemeinde, einen Anlass im Rahmen des Sonntags der

verfolgten Kirche (SVK) durchzuführen.• Falls am Sonntag, 8. oder 15. November 2015, kein Programm für die Ver-

folgten möglich ist, weichen Sie auf einen Sonntag vorher oder nachher aus.• Laden Sie an diesem Sonntag einen Mitarbeiter der sieben beteiligten Hilfs-

werke für einen Vortrag und/oder Gottesdienst ein, natürlich in Absprache mit der Gemeindeleitung.

• Wieso den SVK nicht als Allianzanlass mit mehreren Gemeinden am Ort oder in der Region durchführen? Dies stärkt den Zusammenhalt und erleichtert die Organisation.

• Beten Sie einmal monatlich oder im Quartal für die verfolgten Christen.

2. Sie selber• Regelmässig für die verfolgten Christen im Gebet einstehen. Es gibt hilfrei-

che Gebetskalender.• Dranbleiben; sammeln und behalten Sie die Informationen eines für Sie

wichtigen Landes oder einer Volksgruppe.• Beteiligen Sie sich an Unterschriften- oder Protestaktionen; sie sind ein klei-

nes Zeichen mit grosser Wirkung.

3. Hauskreis oder Gebetsgruppe• Gebrauchen Sie diejenigen Informationen aus der SVK-Broschüre, die im

speziellen Gottesdienst noch nicht verwendet wurden.• Solidarisieren Sie sich von Zeit zu Zeit mit den Verfolgten mittels Gebet, Kol-

lekte, dem Zeigen eines Films usw.

4. Aktiv in der Gesellschaft• Schreiben Sie kurze und aktuelle Texte über den SVK beziehungsweise über

die verfolgten Christen für Ihre Lokalzeitung und weisen Sie auf die speziel-len Anlässe hin. Leserbriefe finden eine grosse Beachtung.

• Jeweils am 10. Dezember ist der «Tag der Menschenrechte». Nehmen Sie Stellung zur Uno-Menschenrechtserklärung und weisen Sie auf die vielerorts missachtete Religionsfreiheit hin.

5. Neue IdeenHaben Sie noch weitere Ideen? Teilen Sie uns diese doch mit!

«Für die Christen, die einsam und verlassen in Gefängniszellen sitzen, ist unsere Fürbitte eine geistliche Umarmung. Dazu ist unser Handeln zu ihren Gunsten ein Zeichen der Hoffnung und der Geschwisterlich-keit.»

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25 © AGR 2015, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

Dossier 2015

Projekt – Hilfe für verfolgte Christen

Schenken wir unsere Aufmerksamkeit den Christen, die für ihren Glauben verfolgt werden, bloss an einem Sonntag im Jahr, so verfehlen wir das Ziel! Das Schicksal von Männern, Frauen und Kindern, die unsere Nachbarn sein könnten, sollte uns neu berühren und unser Leben beeinflussen.

Sieben christliche Organisationen haben zu diesem Zweck beschlossen, sich unter dem Patronat der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) gemeinsam für die verfolgten Christen einzusetzen. Nebst aktuellen Impulsen, welche spezi-fische Gebete ermöglichen, wollen sie Ihnen mit dem Einzahlungsschein in der Beilage die Möglichkeit geben, sich finanziell für die bedrängten Christen einzu-setzen. Jede Spende wird verwendet, um Not zu lindern, Bibeln in verschlossene Länder zu bringen oder bedrängten Christen Rechtsbeistand zu gewähren.

Vielen Dank für Ihre Anteilnahme am Leben bedrängter und verfolgter Mitchristen.•HilfeanNotleidende•Rechtsbeistand•LieferungenvonBibeln

Für Ihre Spende: SEA-Postkonto 60-6304-6 – Vermerk: SVK 2015

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26 © AGR 2015, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

Dossier 2015

7. Planungsvorschläge

Hier einige Hinweise, um Ihnen die Planung zu erleichtern:

Termin und Information•Treffen mit Ältesten/Kirchenrat/Pfarrgruppe abmachen, um diesen Sonntag zu besprechen

•Passt das offizielle Datum? Sonst einen Sonntag vorher oder nachher wählen

•Kontakt mit anderen Gemeinden, um einen Allianzanlass zu organisieren

•Verantwortliche für Kinder- und Jugendprogramm informieren

•Die Gemeinde im Vorfeld über diesen speziellen Sonntag informieren

•Eine Anzeige ins Kirchenblatt setzen oder die Lokalzeitung benachrichtigen

Vorbereitung Gottesdienst•Anhand der Predigtgedanken eine Predigt vorbereiten

•Einen Redner eines Werkes der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit einladen

•Eine Gebetszeit vorsehen (Gebetsanliegen sind z.B. in den Länderinformationen zu finden)

•Kollekte für die verfolgte Kirche vorsehen

Weitere Möglichkeiten•Gemeinsames Mittagessen

•Gebetsgruppe

•Bibelstunde

•Filmvorführung

•Vortrag

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27 © AGR 2015, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

Dossier 2015

8. Die OrganisationenZweck: Seit 1955 steht Open Doors im Dienst der verfolgten und diskriminierten Chris-ten weltweit. Ziel ist, sie in ihrem Glauben zu stärken, damit sie auch in einer feindlich gesinnten Umwelt das Evangelium verkünden. Unsere Unterstützung gilt christlichen Kirchen aller Bekenntnisse.

Tätigkeit: Verteilung von Bibeln und Büchern, christliche Medien, biblische Schulung und Verfolgungsseminare, sozio-ökonomische Projekte, Nothilfe, Advocacy, Gebet und Besuche vor Ort. Informationsdienst in der Schweiz.

Einsatzgebiete: Projekte in 60 Ländern, in denen die Glaubensfreiheit nicht respektiertwird: Islamische Welt, Asien, Afrika, Lateinamerika. Open Doors Schweiz unterstützt dieProjekte von Open Doors International und leitet selber einige Projekte in Afrika undNordafrika.

Geschichte: Open Doors wurde 1955 vom Holländer Anne van der Bijl gegründet, der als Bruder Andrew, der Schmuggler Gottes, bekannt geworden ist. Bruder Andrew «schmug-gelte» mit seinem VW-Käfer Bibeln über die Grenze hinter den Eisernen Vorhang.Der Verein in der Schweiz wurde 1979 gegründet. Missionsleiter ist Eric Lecomte.

Publikation: «Open Doors»

Zweck: Die HMK hilft rasch und unkompliziert verfolgten oder benachteiligten Christen. Vor allem in Ländern mit beschränkter Religionsfreiheit unterstützt die HMK aktive Ge-meinden und christliche Leiter. Dadurch wächst jedes Jahr die Zahl von Kirchgemeinden, die sich um verarmte, ausgebeutete oder misshandelte Menschen kümmern und ihnen wieder Hoffnung sowie Lebenssinn vermitteln. Die materielle Unterstützung trägt zur Existenzgrundlage von Tausenden von Not leidenden Menschen bei.

Tätigkeit: Ganzheitliche Hilfe durch Gemeindegründungen (jährlich etwa 450), Soforthil-fe an verfolgte Christen, Hilfsgütertransporte, schnelle Not- und Katastrophenhilfe, gro-sse Arbeit unter Kindern (Lebensmittel, Sonntags- und Primarschulen), Informations-dienst.

Einsatzgebiete: Weltweit 35 Nationen; in den meisten mehrheitlich islamischen Ländern, Asien, GUS, Zentralamerika.

Geschichte: Die HMK wurde 1969 vom lutherischen Pfarrer Richard Wurmbrand gegrün-det. Seither liegt der Schwerpunkt der HMK-Arbeit in der raschen Hilfe für verfolgte oder diskriminierte Christen sowie praktischer Armenhilfe. Missionsleiter Linus Pfister und zehn weitere Mitarbeiter sind für die weltweite Arbeit verantwortlich.

Publikationen: Monatsmagazin «verfolgt»/«urgence»

Open DoorsPostfach 1471032 Romanel s/LausanneTel. 021 731 01 40 Fax 021 731 01 [email protected]

OD DeutschschweizDammstrasse 63400 BurgdorfTel. 062 929 39 50

HMK Hilfe für Mensch und KircheZelglistrasse 10Postfach 503608 ThunTel. 033 334 00 50Fax 033 334 00 [email protected]

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28 © AGR 2015, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

Dossier 2015

Zweck: Die COM bietet ganzheitliche Betreuung von notleidenden Menschen durch materielle, medizinische, geistliche, seelsorgerliche und psychologische Hilfe.

Tätigkeit: Kampf gegen Menschenhandel, Familienhilfe, Kinderlager, Kleinge-werbe- und Landwirtschaftsförderung, Not- und Katastrophenhilfe, Verbreitung des Evangeliums.

Einsatzgebiete: Republiken der GUS, Baltikum und Südosteuropa, Asien.

Geschichte: Die COM wurde 1973 als Verein mit Sitz in Worb gegründet. Heute setzt sie ihre Missions- und Unterstützungsarbeit für die Menschen fort, die sich nach Jahrzehnten unter kommunistischen Regimes in grosser geistlicher und materieller Not befinden. Missionsleiter Georges Dubi und 15 weitere Mitarbei-ter sind von Worb aus für die Ostmission tätig.

Publikation: «ostvision», «visionest»

Zweck: CSI ist eine christliche Menschenrechtsorganisation für Religionsfreiheit und hilft Glaubensverfolgten, Not leidenden Kindern und Katastrophenopfern.

Tätigkeiten: Einsatz für Glaubens- und Gewissensfreiheit, Proteste bei Verlet-zung der Menschenrechte, Bemühung um Freilassung von Glaubensgefangenen, Befreiung von Sklaven, Unterstützung für Slumbewohner, Unterstützung von Schulen, Katastrophenhilfe, Initiativen für Frieden und Demokratie, Nothilfe und Entwicklungsprojekte zugunsten von diskriminierten Kindern und deren Familien in Elendsvierteln und repressiven Gesellschaften.

Einsatzgebiete: Weltweit, mit Schwerpunkten im Sudan und im Irak, in Ägypten, Pakistan, Indien, Peru, Nicaragua und in den ehemaligen Ostblockländern Rumä-nien und Lettland.

Geschichte: Der Zürcher Pfarrer Hansjürg Stückelberger hat Christian Solidarity International 1977 gegründet. Auslöser für die Gründung des Werkes waren 1975 Schweigemärsche in Bern und Zürich für die verfolgten Christen in der frü-heren Sowjetunion. Heute ist CSI in 7 Ländern vertreten. Am Hauptsitz in Zürich arbeiten 15 teil- bzw. vollzeitlich angestellte Personen. Geschäftsführer ist Ben-jamin Doberstein.

Publikationen: Monatsmagazin «CSI», Broschüren, Bücher, Spendenbriefe, elek-tronischer Newsletter.

Christliche Ostmission (COM)Bodengasse 143076 WorbTel. 031 838 12 12Fax 031 839 63 [email protected]

Stiftung CSI-SchweizZelglistrasse 64Postfach 708122 BinzTel. 044 982 33 33Fax 044 982 33 [email protected] www.csi-schweiz.ch

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29 © AGR 2015, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

Dossier 2015

Zweck: AVC unterstützt Mitarbeiter und Kirchen darin, der Not in ihrer Umge-bung eigenständig, in ganzheitlicher Weise und ohne Ansehen der Person zu begegnen: geistlich und materiell.

Tätigkeit: 1. AVC steht verfolgten Christen bei - gibt ihnen eine Stimme und hilft prak-

tisch: mutig, entschlossen, wirksam.2. AVC hilft Notleidenden - leistet bedürfnisorientierte humanitäre Hilfe:

schnell, unbürokratisch, effektiv.3. AVC macht Jesus Christus bekannt - verbreitet die christliche Botschaft: en-

gagiert, respektvoll, mit Herz.

Einsatzgebiete: Über 60 Ländern in Lateinamerika, Asien, Europa, Afrika und im Nahen Osten.

Geschichte: Das Anliegen, verfolgte Christen hinter dem Eisernen Vorhang zu unterstützen, führte im Jahr 1972 zur Gründung von AVC durch einige deutsche Pastoren. Seit 1988 besteht AVC als eigenständiger Verein in der Schweiz; das Zentrum ist in Safnern bei Biel. Das Team unter der Leitung von Daniel Hofer um-fasst heute 11 Mitarbeiter mit 9,2 Stellenprozenten.

Publikation: «AVC-report», «CACP-actualités»

Zweck: LIO hilft Menschen in materieller, medizinischer und seelischer Not. LIO trägt mit lokalen Partnern die uneingeschränkte Liebe Jesu in Wort und Tat an die Orte grösster Armut, Unterdrückung und Dunkelheit.

Tätigkeit: Evangelisation und Gemeindebau; Kinder und Jugend; Literatur- und Radioarbeit; Not- und Katastrophenhilfe; Nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe.

Einsatzgebiete: Russland, Osteuropa, Balkan und Zentralasien.

Geschichte: LIO wurde 1920 gegründet, aus dem Bedürfnis heraus, russische Kriegsgefangene mit geistlicher Literatur zu versorgen. Zwischen den Weltkrie-gen wurde humanitäre Hilfe geleistet, während des Kalten Krieges wurden Lite-ratur und Radiosendungen verbreitet. Missions- und Geschäftsleiter Matthias Schöni und weitere 7 Mitarbeiter engagieren sich für die Ziele von LIO.

Publikation: «LIO-info», «Gebets-info»

AVCIndustriestrasse 212553 SafnernTel. 032 356 00 80Fax 032 356 00 [email protected]

Licht im Osten (LIO)Industriestrasse 18404 WinterthurTel. 052 245 00 50Fax 052 245 00 [email protected]

Grau: Pantone 430 UOrange: Pantone 151 U

weissOrange: Pantone 151 U

Schwarz

weiss

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Zweck: Die Osteuropamission setzt sich für die weltweite Verbreitung des Evan-geliums und für die verfolgten Christen ein. Sie lässt Notleidenden karitative, humanitäre und soziale Hilfe zukommen.

Tätigkeit: Evangelisation,Gemeindebau,Bibelschulen, Sozialzentren, Flücht-lings- und Katastrophenhilfe, Hilfstransporte, Selbsthilfeprojekte, Patenschaf-ten, eigene Heime, Schulen, Bäckereien und Suppenküchen.

Einsatzgebiete: Alle osteuropäischen Länder, Israel, Westbank, Pakistan, Indien, China, Indonesien, Vietnam, Westafrika, Lateinamerika.

Geschichte: Die OEM wurde im Jahr 1967 gegründet. Mit Protestaktionen setzte sie sich für die zu Unrecht verurteilten Christen ein und half betroffenen Familien durch Kinderpatenschaften. Heute ist die OEM in 24 Ländern mit hauptsächlich ehrenamtlichen Mitarbeitern tätig. Nebst dem Leiterehepaar E. und E. de Boer in Grüt (Gossau ZH) sind weitere Mitarbeiter und freiwillige Helfer aktiv.

Publikation: «Osteuropa Mission»

Zweck: Die SEA fördert die Zusammenarbeit unter evangelischen Christen aus Landes- und Freikirchen sowie aus christlichen Organisationen. Als eine christli-che Stimme vertritt sie deren Anliegen und Werte gesamtschweizerisch in der Gesellschaft.

Tätigkeit: Begleitung der lokalen Allianzarbeit, Koordination grosser Projekte, Stellungnahmen zu aktuellen sozialethischen Fragen, Medien- und Öffentlich-keitsarbeit, Führen eines Ehrenkodex für Nonprofit-Organisationen. In Zusam-menarbeit mit der Europäischen Evangelischen Allianz (EEA) und der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) Einsatz für Menschenrechte und Religionsfreiheit.

Einsatzgebiete: Weltweit in 129 Ländern mit 600 Millionen Christen.

Geschichte: Die Evangelische Allianz wurde 1846 von Vertretern aus 50 Kirchen in London gegründet, um die zersplitterte evangelische Christenheit zu vermehr-ter Zusammenarbeit zu ermutigen. Seit 1847 besteht sich auch in der Schweiz. In Zürich und Genf werden für die Sprachregionen Sekretariate mit insgesamt zehn Mitarbeitern geführt.

Publikationen: Informationsbriefe für Interessierte (ca. 6 Mal jährlich), Zeitung «Viertelstunde für den Glauben», Gebetsheft zur Allianzgebetswoche, Dokumen-tationen zu verschiedenen Sachthemen.

Stiftung Osteuropa Mission Schweiz (OEM)Wolfrichtistrasse 17Postfach 438624 GrütTel. 044 932 79 13Fax 044 932 70 [email protected]

Schweizerische Evangelische Allianz (SEA)Josefstrasse 328005 ZürichTel. 043 344 72 [email protected]

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9. Materialien

9.1 Bücher

Thomas Schirrmacher, Ron Kubsch, Max Klingberg et al. (éd.): Jahrbuch zur Ver-folgung und Diskriminierung von Christen heute; 2013.

Thomas Schirrmacher: Christenverfolgung geht uns alle an. Auf dem Weg zu ei-ner Theologie des Martyriums; 2011 (PDF).

Maryam Rostampour, Marziyeh Amirizadeh: Verurteilt im Iran

Maryam und Marziyeh waren 259 Tage im berüchtigen Even-Gefängnis in Teher-an eingesperrt. Ihr Verbrechen: Sie haben Muslimen vom christlichen Glauben erzählt. In ihrem Zeugnisbericht erzählen sie, wie sie die Haft überlebten, wie sie Freundschaften knüpften und wie inmitten einer trostlosen Atmosphäre Hoff-nung wächst. 376 Seiten, gebunden

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9.2 Filme

Jenseits der Sonne (51 Min.)Samir, ein muslimischer Student, der Christ wird und dann in seine Heimat zurückkehrt, muss eine schwerwiegende Entscheidung treffen (ab 12 Jahren).

Das gefährliche Buch (22 Min.)Der Soldat Isaak erlebt, wie gefährlich eine Bibel in Eritrea sein kann (ab 12 Jahren).

Der Weg der Vergebung (25 Min.)Indonesische Mütter von Opfern und ein Mädchen, das den Anschlag überlebt hat, berichten eindrücklich über ihren Weg der Vergebung. (ab 12 Jahren).

Unerschütterlich (9 Min.)Ein wahres Abenteuer einer Sonntagsschule in China (8 – 12 Jahre).

Nigeria: Schönheit statt Asche (15 Min.)Ein bewegender Bericht, wie Frauen den Mördern ihrer Männer vergeben können (ab 12 Jahren).

Ägypten, Kindermaterial (6 min.) NeuMit dem DVD «Hand in Hand», Informationen und praktische Ideen für Arbeit in Kindergruppen.

Gefährlicher Glaube (5x7 min.) NeuEin Studienbuch mit DVD für diverse Gruppen. Die lebensnahe Geschichte von Min Hee (Nordkorea) im Lichte des Buches Hiob.

erhältlich bei: Open Doors, Postfach 147, 1032 Romanel s lausanne, Tel. 021 731 01 40, Fax 021 731 01 49, [email protected], www.opendoors.ch

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Nordkorea: Hungernde Kinder und Flüchtlinge (50 Min.)Ein zum Teil mit versteckter Kamera geheim gedrehter Dokumentarfilm. Was im Westen praktisch unbekannt ist: 200’000 obdachlose Waisenkinder betteln jeden Tag in den Strassen. Schockierende Szenen – wirksame Hilfe ist aber möglich.

Kuba: Gott im gottlosen Staat (15 Min.)Ein eindrücklicher Dokumentarfilm über das Leben und Wirken der wachsenden Hausgemeinden. Nach Jahren schlimmer Verfolgung und der Gebete vieler Christen erlebt Kuba einen grossen geistlichen Aufbruch.

More than Dreams (je 30 bis 45 Min.) Vier dramatische und tatsächlich so geschehene dramatische Hinwendungen von Moslems zu Jesus, im Film nachgestellt. Jeder Film ist zwischen 30 bis 45 Minuten lang.

Ishmael – Du bist nicht vergessen (35 Min.)Ein bewegender Dokumentarfilm, der zeigt, wie Christen im Nahen Osten trotz Verfolgung einen positiven Einfluss in ihrer Gesellschaft haben können.

erhältlich bei: HMk Hilfe für Mensch und kirche, Postfach 50, 3608 Thun,Tel. 033 334 00 50, Fax 033 334 00 56, [email protected], www.hmk-aem.ch

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Sudan - Sklaven zu verkaufen - ZDF-Dokumentarfilm (30 Min.)Bericht über eine Befreiungsaktion von CSI im Südsudan. Dokumentarsendung des ZDF vom 19. Mai 2000.

erhältlich bei: Stiftung cSi-Schweiz, Postfach 70, 8122 binz,Tel. 044 982 33 33, Fax 044 982 33 34, [email protected], www.csi-schweiz.ch

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10. Solidaritätsaktion