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1 NVN/BSH 3/06 sprochen schwierig ist und von verschie- denen Autoren auch sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Heute ist folgende De- finition allgemein anerkannt: Stehende (stagnierende) Kleingewässer sind Was- seransammlungen natürlichen oder künstlichen (anthropogenen) Ursprungs von geringer Größe zwischen 1 m 2 und weniger als 10.000 m 2 (<1 ha). Tümpel sind in diesem Sinne temporäre oder pe- riodisch wasserführende Gewässer, Kleinweiher solche mit permanenter, wenn auch stark schwankender Wasser- führung und Teiche künstliche Gewässer. Kleingewässertypen Natürliche Kleingewässer, Tümpel und Weiher, liegen in Senken in Wäldern oder im Offenland vom Meer bis ins Hochgebir- ge, wo sich auf Felsuntergrund oder was- serundurchlässigen Bodenschichten Was- T ümpel, Weiher, Teich und See sind in der Umgangssprache Begriffe mit re- gional ganz unterschiedlicher Bedeutung, die auch in der Wissenschaft nicht immer eindeutig definiert sind. Das trifft insbeson- dere für Kleingewässer zu. Die grundsätz- liche Frage lautet daher: wie werden stagnierende oder kleine Stillgewässer de- finiert? Ein Blick auf die umfangreiche Litera- tur zeigt, dass eine Beantwortung ausge- Stagnierende Kleingewässer in Südniedersachsen Typologie, Umweltbedingungen und Fauna von Ulrich Heitkamp Naturschutzverband Niedersachsen Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems gemeinsam mit Biologische Schutzgemeinschaft zu Göttingen 70 September 2006 NVN/BSH MERKBLATT ISSN 0947-9503 N N 1 Wiesenweiher mit Schwimmendem Laichkraut (Potamogeton natans) und Bestand der Sumpfsimse (Eleocharis palustris) im Göttinger Wald.

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1NVN/BSH 3/06

sprochen schwierig ist und von verschie-denen Autoren auch sehr unterschiedlichgehandhabt wird. Heute ist folgende De-finition allgemein anerkannt: Stehende(stagnierende) Kleingewässer sind Was-seransammlungen natürlichen oderkünstlichen (anthropogenen) Ursprungsvon geringer Größe zwischen 1 m2 undweniger als 10.000 m2 (<1 ha). Tümpelsind in diesem Sinne temporäre oder pe-riodisch wasserführende Gewässer,

Kleinweiher solche mit permanenter,wenn auch stark schwankender Wasser-führung und Teiche künstliche Gewässer.

Kleingewässertypen

Natürliche Kleingewässer, Tümpel undWeiher, liegen in Senken in Wäldern oderim Offenland vom Meer bis ins Hochgebir-ge, wo sich auf Felsuntergrund oder was-serundurchlässigen Bodenschichten Was-

Tümpel, Weiher, Teich und See sind inder Umgangssprache Begriffe mit re-

gional ganz unterschiedlicher Bedeutung,die auch in der Wissenschaft nicht immereindeutig definiert sind. Das trifft insbeson-dere für Kleingewässer zu. Die grundsätz-liche Frage lautet daher: wie werden stagnierende oder kleine Stillgewässer de-finiert?

Ein Blick auf die umfangreiche Litera-tur zeigt, dass eine Beantwortung ausge-

Stagnierende Kleingewässerin Südniedersachsen

TTyyppoollooggiiee,, UUmmwweellttbbeeddiinngguunnggeenn uunndd FFaauunnaa

von Ulrich Heitkamp

Naturschutzverband NiedersachsenBiologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Emsgemeinsam mit Biologische Schutzgemeinschaft zu Göttingen 70

September 2006

NVN/BSH MERKBLATT ISSN

094

7-95

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N N

1 Wiesenweiher mit Schwimmendem Laichkraut (Potamogeton natans) und Bestand der Sumpfsimse (Eleocharis palustris) im Göttinger Wald.

zen des Eises meist kreisrunde, wasserge-füllte Hohlformen übrig blieben. DurchAuslaugung von Salzen im Untergrundund Einbruch oberflächlicher Schichtensind Erdfälle oder Dolinen entstanden, amHarzrand z. B. in großer Zahl. Wasserge-füllte Kare treten im Hochgebirge auf, zoo-gene Kleingewässer als Suhlen von Hirschund Wildschwein im Wald...

Künstliche Gewässer können in großerZahl aufgezählt werden, wobei bei eini-gen Typen durch naturnahe Entwicklungkaum noch Unterschiede zu natürlichenKleingewässern zu erkennen sind: Natur-schutzgewässer, Kleingewässer in Ab-baugruben (Mergel, Sand, Ton, Kies,Braunkohle), Torfstiche, Feuerlösch-teiche, Fisch- und Angelteiche, Klärtei-che, Gartenteiche, Park- und Zierteiche,Schulteiche, Hochwasser-Rückhaltebe-cken, Bomben- und Granattrichter, Pan-zerspuren auf Truppenübungsplätzen,wassergefüllte Wagenspuren auf Feld-und Waldwegen etc.

Umweltbedingungen

Im südniedersächsischen Bergland sind, ne-ben Bodenabbaugewässern, vor allemKleingewässer als Waldtümpel oder Wald-weiher bzw. Wiesentümpel oder Wiesen-weiher vertreten. Die im Wald gelegenenGewässer zeichnen sich durch starke Beschattung, fehlenden oder spärlichen Bewuchs höherer Pflanzen und ein Boden-substrat aus, das aus einer mächtigenSchicht vermodernder Blätter des umge-benden Baumbewuchses besteht. Dagegen

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sind die Stillgewässer im Offenland meistmit einem dichten Bewuchs von Pflanzenausgestattet und unbeschattet. Das Sub-strat besteht aus Sandboden, humösem or-ganischen Niedermoor- oder Moorbodenund mineralisch-organischem Schlamm-boden. Die Nährstoffverhältnisse bewegensich bei beiden Typen zwischen oligotroph(nährstoffarm), über meso- und eutroph(nährstoffreich) bis hypertroph (übermäßigmit Nährstoffen angereichert). Dystrophe,

2 Pflanzenreicher Wiesenweiher auf Grünland.

3 Boden eines Wiesentümpels während der Trockenperiode.

4 Periodischer Waldtümpel bei Wasserführung.

5 Derselbe Waldtümpel während der Trockenperiode.

6 Periodisches Kleingewässer in einer Kiesabbaugrube.

8 Das Schwimmende Laichkraut (Potamogeton natans) ist in permanentenKleingewässern Südniedersachsens verbreitet.

7 Froschbiß (Hydrocharis morsus-ranae), eine Art der nicht wurzelnden Schwimmblatt-gesellschaften.

ser ansammelt. In Gewässerauen entste-hen durch Abtrennung von Bach- oderFlussschlingen Altwasser, im Überschwem-mungsgebiet periodische Tümpel, dort, wodas Wasser nicht abfließen kann, Druck-oder Qualmwassertümpel. Hochmoorge-wässer sind Schlenken und Blänken. InSandgebieten, Heiden und Dünen entste-hen durch Sandausblasung Heide- und Dünenweiher bzw. -tümpel. Sölle in Meck-lenburg-Vorpommern und Brandenburgsind durch Eisblöcke in Endmoränengebie-ten entstanden, wo nach dem Abschmel-

meist nährstoffarme Humusgewässer wei-sen niedrige pH-Werte (<pH 6) auf.Wesentliche Umweltparameter in denKleingewässern sind Wasserstand, Wasser-standsschwankungen und Trockenperi-oden, Temperatur, Sauerstoffgehalt undchemische Faktoren (u. a. pH-Wert, Stick-stoff- und Phosphorgehalt), für die Faunaauch der Pflanzenbewuchs. Pflanzen die-nen als Nahrungs- und Eiablagesubstrat,sind Aufenthalts- und Rückzugsorte fürTiere. Entsprechend sind sog. phytophileoder phytobionte (pflanzenliebende oderan Pflanzen gebundene) Tierarten über-

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wiegend nur in Offenland-Kleingewässernzu finden.

Der Faktor Wasserstand, kombiniertmit den Faktoren Temperatur und Sauer-stoffgehalt hat entscheidende Bedeutungfür das Besiedlungsmuster und die Arten-zusammensetzung von Flora und Fauna.Nach der Dauer der Wasserführung kön-nen zwei Grundtypen unterschieden wer-den: perennierende Kleinweiher und peri-odische Tümpel. Da die Wasserführungkorreliert ist mit den Niederschlägen undder Verdunstung, können alle Übergängezwischen den beiden Typen auftreten. Als„Endzustände“ sind in Südniedersachsendrei Typen vorhanden, deren Wasserfüh-rung in Abb. 1 dargestellt ist. Perennieren-de Kleinweiher mit stark schwankenderWasserführung, periodische Herbst-Win-ter-Frühjahrs-Tümpel mit kurzer Trocken-periode im Sommer und periodische Früh-jahrs-Tümpel mit Wasserführung nur nachder Schneeschmelze. Nur die Kleinweiherkönnen von Hydro- und Helophyten besie-delt werden, periodische Gewässer dage-gen nur von Helophyten. Sumpfpflanzensind sowohl an das Leben im Wasser alsauch an Trockenperioden angepasst.

Die Temperatur bestimmt die Lebens-prozesse der in den Kleingewässern leben-den Pflanzen- und Tierarten. Grundsätzlichzeichnen sich alle Kleingewässertypendurch starke tages- und jahresperiodischeSchwankungen aus. In sonnenbeschiene-nen Offenlandgewässern sind die Gradien-ten sehr ausgeprägt, der Wassertempera-turverlauf folgt im wesentlichen dem Verlauf der Lufttemperaturen, wobei in den

Sommermonaten im OberflächenwasserTemperaturen von mehr als 30° C erreichtwerden können. Der Temperaturverlauf amBoden ist dagegen stärker gedämpft, wasauch im Oberflächenwasser beschatteterWaldweiher zu beobachten ist (Abb. 2). Von den chemischen Faktoren spielen pH-Wert, Sauerstoff- und Kalkgehalt, Stick-stoff- und Phosphorangebot, neben zahl-reichen weiteren Parametern, eine großeRolle in Kleingewässern (s. Abb. 2). Für die-se Faktoren gilt der bereits bei Wasserstän-den und Temperatur geschilderte Grund-satz einer ausgeprägten Dynamik, die auchals Astasie bezeichnet wird. Ein für vielePflanzen- und Tierarten limitierender Faktorist die Versauerung, z. B. durch atmosphäri-schen Eintrag von Säurebildnern in puffe-rungsarme Gewässer in Mittelgebirgs- undGebirgslagen sowie Sandergebieten.

Fällt der pH-Wert unter pH 6 ab, so wirdfür zahlreiche Arten die Toleranzgrenzeüberschritten. Diese säuresensiblen Artenfallen entsprechend in „sauren“ Kleinge-wässern aus. Umgekehrt gilt dies auch fürstark überdüngte Gewässer, wenn die pH-Werte in den Bereich über pH 9 ansteigen.Auch bei Sauerstoffgehalten mit Sätti-gungen weit über 100 % und längerfristi-gen Perioden mit starken Defiziten bis unter 10 % Sättigung werden hohe Anfor-derungen an die Toleranz der Tierarten ge-stellt. Überleben können nur die Arten, diestarke Sauerstoffschwankungen tolerierenund die Mechanismen besitzen, auch voll-ständigen Sauerstoffschwund über einebestimmte Periode zu überstehen. Flugfä-hige Tierarten, wie Wasserkäfer, Wasser-

Abb. 1 Verlauf der Wasserstände in verschiedenen Kleingewässer-typen: 1 Perennierender Kleinweiher, 2 Herbst-Winter-Frühjahrstümpel, 3 Frühjahrstümpel.

Abb. 2 Jahrestemperaturverlauf (tägliche Minimum-Maximum-Werte) in einem Wiesen-weiher (obere Grafiken) sowie im Oberflächen-wasser eines Waldweihers (3. Grafik). Kurven vonSauerstoffsättigung und pH-Werten in einemWiesenweiher (unten) (aus HEITKAMP 1989).

9 Im Mai leuch-ten die gelben

Blüten der Sumpf-Schwertlilie (Iris

pseudacorus).

10 Das Sumpf-Blutauge (Potentilla

palustris) wächst mit Vorliebe in

sauren, oligotro-phen Gewässern.

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landgewässern auftretenden Tiergruppenzusammengestellt. Schematisiert werdenhier Artenzahlen und Individuendichten(Abundanzen) nach Größenklassen wie-dergegeben. Es fällt auf den ersten Blickauf, dass sich für die beiden Extreme pflan-zenloser Waldtümpel oder -weiher undpflanzenreicher Wiesentümpel oder -wei-her die Artenzahlen sehr deutlich unter-scheiden. Mit etwa 200-600 Arten in denGewässern des offenen Geländes sind dieArtenzahlen gegenüber Kleingewässern

im Wald mit etwa 100bis 300 Arten um daszwei- bis dreifache hö-her. Ausgenommen sindSonderstandorte wiestark oligotrophe Klein-gewässer auf Sand- oderFelsuntergrund und sau-re Moorgewässer. HoheArtenzahlen werden be-sonders von Rädertieren(Rotatoria), Wenigbors-tern (Oligochaeta),Kleinkrebsen (Cladocera,Copepoda, Ostracoda),Fadenwürmern (Nema-toda), Wassermilben(Hydrachnellae) undZuckmücken (Chirono-midae) mit jeweils etwa30-60 Arten gestellt. Bei

den Individuendichten werden von einzel-nen Taxa in beiden Kleingewässertypenhohe Dichten erreicht. Dies trifft besondersfür Rädertiere, Schnecken (Gastropoda)und Muscheln (Bivalvia), Kleinkrebse,Springschwänze (Collembola) und Zwei-flügler (Diptera) zu.

Die Ursachen der unterschiedlichenBesiedlung von Wald- und Wiesentüm-pel sind im wesentlichen in der größerenZahl ökologischer Nischen in den Offen-landgewässern zu suchen. Beispielsweise

wanzen etc. reagieren auf starke Sauer-stoffdefizite mit Flucht aus den Kleinge-wässern, da ihre physikalische Kieme nichtmehr funktioniert.

Der Kalkgehalt ist wichtig für alle Ar-ten, die kalkhaltige Schalen oder Panzerausbilden, z. B. Schnecken und Muscheln.Im allgemeinen ist ein sehr niedriger Calci-umgehalt limitierend für das Vorkommen.Stickstoff und Phosphor sind die wich-tigsten Pflanzennährstoffe, wobei zumeistPhosphor der limitierende Faktor ist. Oligo-trophe (nährstoffarme) Bedingungen lie-gen vor, wenn die Nitrat- und Phosphorge-halte sehr niedrig sind. Umgekehrt sind hohe bis sehr hohe Werte Anzeiger einerdeutlichen Nährstoffanreicherung (Eutro-phierung). Kleingewässer sind wegen ihrergeringen Größe und Tiefe besonders anfäl-lig gegen Eutrophierung.

Fauna: Arten- und Individuenzahlen

Die geschilderten Umweltbedingungenbestimmen Arten- und Individuenzahlen inden Kleingewässern. In Tabelle 1 ist eineÜbersicht über die in Wald- und Offen-

11 Die Gebänderte Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum)ist in Südniedersachsen eine Pionierart in Kiesabbaugewässern.

unregelmäßig, niedrige, mittelhohe, hohe Abundanzen und Artenzahlen

Tabelle 1 Vergleich der Arten- (A) und Individuendichten (D) in Wald- und Wiesen-Kleingewässern. Pfeile unterschiedlicher Stärken weisen auf die verschiedenen domi-nanten Gruppen hin (aus HEITKAMP 1989).

12 Ilyocoris cimicoides,eine räuberische Schwimmwanze.

13 Die Stabwanze Ranatra linearismit erbeuteter Wasserassel.

14 Larve des Gelbrandkäfers (Dytiscus marginalis). Die Mundwerkzeuge sind zu kräftigen Saugzangen umgebildet.

15 Portrait eines Gelbrandkäfer-Männchens.

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fehlen in Waldtümpeln weitgehend anPflanzen gebundene Formen. Wegen der niedrigen Durchschnittstempera-turen können wärmeliebende Artennicht existieren und das sauerstoffarmeSubstrat aus lockerem Falllaub und Hu-mus verhindert das Vorkommen dermeisten an Schlammoberflächen gebun-denen Arten.

Besiedlung von Kleingewässern

Kleingewässer sind isolierte Ökosysteme inder Landschaft, die durch geographischeund landschaftliche Faktoren getrenntsind, z. B. Höhenzüge und Gebirge, Flüsseund Bäche, Siedlungen, Wälder etc., aberauch physikalische (Temperatur) oder che-mische Faktoren (pH-Wert) können tren-nen. Bei der Besiedlung kann zwischen aktiver und passiver Ausbreitung und zwi-schen Ausbreitung über Wasser, Land oderLuft unterschieden werden. Besonders inFluss- und Bachauen können Tiere undPflanzen oder deren Teile in Form von Sa-

men, Früchten oder Pflanzenteilen mitHochwassern transportiert werden. DerTransport über Land und Luft funktioniertoffenbar gut, indem Tiere oder deren Stadien (z. B. Dauereier von Kleinkrebsen,Fischeier) sowie Pflanzen oder deren Teileim Gefieder von Wasservögeln oder im Fellvon Land- und Wassersäugern haften.Auch im Darmtrakt von Tieren überlebenDauerstadien von Tieren und Pflanzenund selbst von Mückenlarven ist das Über-leben im Darm von Watvögeln bekannt.Flugsamen von Rohrkolben, Weiden-röschen, Schilf etc. können über weiteEntfernungen durch Luftströmungentransportiert werden. Mit hoher Wahr-scheinlichkeit ist auch der Transport derwinzigen Dauerstadien (Eier, Zysten) vonRädertieren, Fadenwürmern, Kleinkreb-sen, Moostierchen etc. durch den Windeffektiv. Eine besondere Art der Aus-breitungsstrategie ist die Nutzung flugfä-higer Wasserinsekten durch nicht flug-fähige aquatische Tiere. So wurde derTransport von Kleinmuscheln und Mu-schelkrebsen festgeklammert an den Bei-

nen von Schwimmkäfern oder Wasser-wanzen nachgewiesen. Diese Art desTransportes wird als Phoresie bezeichnet.Zahlreiche Arten von Wassermilben habenihre Ausbreitungsstrategie perfektioniert.Beispielsweise entwickeln sich die parasiti-schen Larven von Arrhenurus-Arten imWasser auf Entwicklungsstadien (Larvenund Puppen) von Eintagsfliegen und Zuck-mücken, das letzte Stadium geht auf dasschlüpfende Insekt über, lässt sich trans-portieren und gelangt mit der Eiablage derInsekten wieder ins Wasser.

Die aktive Besiedlung isolierter Klein-gewässer ist von Amphibien, Reptilien,Vögeln und flugfähigen Wasserinsekten

16 Köcherfliegenlarve der Gattung Limnephilus. Der Köcher besteht aus grobenPflanzenteilen.

17 Puppenköcher einer Limnephilide aus Schalen der Tellerschnecke Planorbis planorbis;teilweise sind lebende Schnecken eingebaut.

18 Imago einer Köcherfliege. Charakteristisch ist der mottenartige Habitus.

19-22 Wassergefüllte Wagenspuren auf einem Truppenübungsplatz in Sachsen-Anhalt.Charakteristischer Lebensraum einiger urtüm-licher Krebse: Limnadia lenticularis (oben),Triops cancriformis (unten) und Branchipus schaefferi (ganz unten; ¢+ 2 ™).

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bekannt. Amphibien können im Rahmenihrer Laichwanderung Strecken vonmehreren hundert Metern oder wenigenKilometern zurücklegen. Wanderungenzum Erreichen neuer Lebensräume kön-nen sich über viele Kilometer erstrecken.Flugfähige Insekten, Libellen, Wasser-wanzen, Schwimmkäfer etc. können so-gar Entfernungen von 50 km und mehrzurücklegen.

werden, besiedeln die Gewässer immer wie-der neu, legen ihre Eier während der Wasserführung ab und überdauern die un-günstigen Perioden als Eier, Larven oderImagines (Wasserinsekten) bzw. als Deuto-nymphe (Wassermilben). Andere flugfähigeNeubesiedler, einige Stech- und Büschel-mücken sowie Köcherfliegen, legen ihre Ei-er in das trockene Bett des Tümpels ab unddie Larven müssen ihre Entwicklung in derkurzen Zeit der Wasserführung abschließen.

Wasserinsekten und viele niedere Wir-bellose, durchlaufen einen Frühjahrs-Sommer-Herbst-Zyklus mit einer odermehreren Generationen. Der Winterwird als Ei, Larve oder Adultus überdau-ert. Wärmeliebende, warm stenothermeArten unter den Wirbellosen und Insek-ten sind nur während einer relativ kurzenSommerperiode mit einer oder mehrerenGenerationen aktiv. Ganzjährig aktiveArten reproduzieren einmal oder mehr-fach im Jahr, wobei die Reproduktions-periode auf bestimmte Jahreszeiten be-schränkt sein kann.

Viele Arten der Kleingewässer sind andie astatischen Bedingungen extrem gutangepasst. Diese Arten werden als tel-matophil oder telmatobiont bezeichnet.Spezialisiert auf temporäre Kleingewäs-ser sind verschiedene Arten der Anostra-

25 Anisus leucostoma, eine telmatobionte Tellerschnecke von Kleingewässern.

26 Der Zwergstichling (Pungitius pungitius) ist eine typische Art von permanenten Kleingewässern.

27 Die Kreuzkröte (Bufo calamita)ist in Südniedersachsen eine Pionierart in Kiesabbaugewässern.

23 Mesostoma lingua, Tier mit Dauereiern. 24 Mesostoma lingua mit Sommereiern.

Anpassung an den Lebensraum sowie Zyklenausgewählter ArtenAnpassungsstrategien von Tierarten an pe-riodische und permanente (perennierende)Kleingewässer drücken sich in Adapta-tionen an nicht biotische Parameter aus, ins-besondere stark schwankende Wasserstän-de und Trockenperioden, starke Gradientenvon Temperatur und chemischen Faktoren(Sauerstoffgehalt, pH-Wert etc.). Periodi-sche Gewässer, besonders Frühjahrstümpel,stellen besonders hohe Anforderungen andie Adaptationsmechanismen der Tümpel-bewohner. Biotopgebundene, nicht flugfä-hige Arten sind nur zur passiven Dispersionbefähigt. Sie übersommern und überwin-tern im trockenen Bett des Tümpels als tro-ckenresistente Stadien in Form von Zysten,Eiern, Larven oder Adulten. Flugfähige Was-serinsekten oder parasitierende Wassermil-ben, die von Wasserinsekten transportiert

Flugfähige oder landaktive Neubesiedler oh-ne Dauerstadien müssen ihre Entwicklungebenfalls während der Periode der Wasser-führung abschließen, was oft nur untergünstigen Bedingungen funktioniert.

Bei permanenter Wasserführung inKleinweihern treten Formen mit unter-schiedlichsten Lebenszyklen auf. Kältelie-bende (psychrophile) Frühjahrsarten, z.B. einige Strudelwurm-, Rädertier- undKleinkrebsarten, durchlaufen einen Zyk-lus mit einer einzigen oder wenigen Ge-nerationen. Der Zyklus wird bei einemAnstieg der Durchschnittstemperaturenvon etwa 10°C beendet, die übrige Zeitals Ruhe(Dormanz)stadium – Eier, Zysten,Larven, Adulte – überdauert. Ein ähnli-ches Verhalten zeigen Herbst-Winter-Frühjahrs-Arten, psychrobionte oderkalt-stenotherme Arten, die aktiv überdie Wintermonate auftreten und dieSommermonate als Dormanzstadiumüberstehen. Viele Arten, die meisten

ca (Kiemenfußkrebse), Phyllopoda (Blatt-fußkrebse), Ostracoda, Copepoda (Mu-schel- und Ruderfußkrebse), die sichdurch kurze Entwicklungszeiten und ex-treme Toleranz von Trockenheit und Käl-te der Dauerstadien auszeichnen. EinBeispiel ist der bis zu 10 cm lange Kie-menfuß Triops cancriformis, dessen Eientwicklung durch Trockenperiodenbegünstigt wird. Die Eier können im Bo-denschlamm starke Besonnung undTemperaturen bis etwa 80°C überlebenund behalten ihre Entwicklungsfähigkeitüber viele Jahre bei.

Bei Mesostoma lingua, einer etwa 4-7mm langen Strudelwurmart wird die An-passung an die Bedingungen von Klein-gewässern durch die Reproduktionsstra-tegie bestimmt. Die Art bildet Dauereier,mit deren Hilfe Trocken- und Kälteperi-oden überlebt werden, und sich schnellentwickelnde Sommereier in großerZahl, mit deren Hilfe ein Tümpel bei Was-

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hochgradige Adaptation an astatischeBedingungen bei Weichtieren. Die Arterreicht eine Schalengröße von ca. 8-10mm. Sie zeichnet sich durch eine früheReproduktionsphase, eine rasche Ent-wicklung und hohe Kälte- und Trocken-resistenzen bei allen Entwicklungssta-dien aus. So können sogar mehrjährigeTrockenperioden und das Ausfrieren desGewässerbodens von einem Teil derTümpelpopulation überdauert werden.

Die hier beschriebenen Arten sind re-präsentativ für eine große Zahl von Artenaus den Gruppen der Strudelwürmer, Rä-dertiere, Fadenwürmer, Weichtiere, We-nigborster und Kleinkrebse, die charak-teristisch für Kleingewässer sind. Bei denInsekten sind Adaptationsmechanismenweniger ausgeprägt, wahrscheinlich,weil wegen der flugfähigen Imaginalsta-dien eine Neubesiedlung von Tümpelnunproblematisch ist. Aber auch bei die-sen Gruppen sind resistente Eier von ei-

spezialisierte Amphibien, Gelbbauchun-ke, Kreuz- und Wechselkröte, haben ih-ren Reproduktionszyklus auf die astati-schen Bedingungen eingestellt. Ihre Re-produktionsphase zieht sich über nahezudie gesamte Vegetationsperiode hin, sodass ein Teil der Tiere einer Populationimmer laichbereit ist, wenn Gewässerzur Verfügung stehen. Da zum Laichenflache, sonnenexponierte, pflanzenloseKleingewässer genutzt werden und dieEmbryonal- und Larvalentwicklung beihohen Temperaturen in wenigen Wo-chen abgeschlossen sein kann, ist dieseStrategie ideal für das Überleben in tem-porären und periodischen Tümpeln.

Die Reptilien sind mit der Ringelnatteran Weihern vertreten, wenn die Kombi-nation von Land- und Wasserhabitatenmit geeignetem Jagdrevier, Eiablageplät-zen, Sonnenplätzen, Tagesversteckenund Überwinterungsmöglichkeiten vor-handen sind.

28-29 1980 neu angelegter Amphibienteich(oben). Dasselbe Gewässer stark eutrophiertund vollständig mit Algenwatten bedeckt nachdrei Jahren (unten).

serführung rasch besiedelt werden kann.Hohe Dichten, zum Beispiel in einemaustrocknenden Tümpel, führen durchEinwirkung einer bisher unbekanntenSubstanz, die von den Tieren ins Wasserabgegeben wird, zu einem Masseneffektmit Dauereibildung. Mit deren Hilfe kön-nen Trockenperioden überbrückt wer-den. Bei den Tellerschnecken (Planorbi-dae) ist die Weißmündige Tellerschnecke(Anisus leucostoma) ein Beispiel für eine

nigen Libellen-, Köcherfliegen-, Zuckmü-cken- und Stechmückenarten bekannt.Auch Larven einiger Libellen oder Larvenund Imagines von Wasserkäfern könnenim Schlamm einige Zeit überdauern.

Fische können nur in ausdauerndenKleingewässern überleben, die keine zustarke Dynamik aufweisen. Als Arten vonKleinweihern sind hier Moderlieschen,Dreistachliger Stichling und Zwergstich-ling zu nennen. Einige auf Kleingewässer

Vögel nutzen Kleingewässer als Rast-,Nahrungs-, teilweise auch als Bruthabi-tat, wobei im wesentlichen größere Gewässer mit ausreichendem Röhricht-gürtel attraktiv z. B. für Enten, Taucher,Rallen, Rohrweihe, Rohrsänger undRohrammer sind. Als einziger Kleinsäu-ger kann die Wasserspitzmaus in Klein-weihern vorkommen.

Schutz und Gefährdung von Kleingewässern

Natürliche und naturnahe Kleingewässergenießen grundsätzlich rechtlichen Schutzals „gesetzlich geschützte Biotope“ im Sin-ne von § 30 Bundesnaturschutzgesetz und§ 28a Niedersächsisches Naturschutzgesetz.Die Gefährdung dieser Biotope hat unter-schiedlichste Ursachen. Versauerung durchEintrag von Luftschadstoffen – SO2 undNOx – führt in Sandergebieten, auf entkalk-ten Moränen und silikatischen Gesteinendes Mittel- und Hochgebirges zu einem teil-weise erheblichen Artenschwund. Eine ähn-liche Wirkung hat die Eutrophierung, her-vorgerufen durch luftbürtigen und diffusenEintrag von Nährstoffen. Weitere Gefähr-dungsursachen sind Belastung mit Pestizi-den, Müllablagerungen und Verfüllung mitBauschutt, Freizeitnutzung und Fischbesatz(bes. Angelnutzung) sowie Entnahme undAussetzen von Tieren und Pflanzen. Durchdiese Eingriffe hat sich der Bestand vonKleingewässern in den letzten etwa 100Jahren in manchen Gebieten um bis zu 95 % reduziert, wobei die Abnahme in denletzten 50 Jahren am gravierendsten war.

Gartenteiche

Gartenteiche erfreuen sich einer zuneh-menden Beliebtheit, wobei die Nutzungs-aspekte allerdings sehr unterschiedli-cher Natur sind. Der eine möchte einen(Gold)Fischteich im Garten haben, der an-dere einen Biotop mit seiner Vielfalt anPflanzen und Tieren anlegen, sich an derBlütenpracht erfreuen, schillernde Libellenbeobachten oder das „Schweben“ weiden-der Schlammschnecken unter dem Oberflä-chenhäutchen bewundern, einen Hort derRuhe und Besinnlichkeit im eigenen Gartenschaffen. Was auch immer die Motivationsein mag, bestimmte Dinge sollten bei derAnlage beachtet werden: ein geeignetes

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Umfeld als Gewähr für naturnahe Verhält-nisse; eine ausreichende Größe und Tiefedes Teiches, um stabile Lebensgemeinschaf-ten zu entwickeln; die naturnahe Gestal-tung mit verschiedenen Ufer- und Tiefenzo-nen; der Verzicht auf den Einsatz von Fischen, da diese eine naturnahe Besied-lung durch Wirbellose und Amphibien ver-hindern; eine naturnahe Wasserversorgungdurch Regenwasser; die Wahl einheimi-scher Pflanzen, die über Gartenteichzen-tren beschafft werden können (keine Ent-nahme aus der Natur!); die Zulassung dereigenständigen Besiedlung durch Tiere; Be-achtung der Sicherheit, damit keine Klein-kinder und Nichtschwimmer in den Teichfallen und ertrinken können. Für diese undweitere Fragen gibt es inzwischen eine gro-

ße Zahl von Ratgebern, von denenzwei im Literaturverzeichnis aufge-führt sind.

Umweltbildung und Öf-fenlichkeitsarbeit

Stehende Kleingewässer bietensich wegen ihrer geringen Größeund ihrer Überschaubarkeit, aberauch wegen ihrer Artenvielfalt, derIndividualität verschiedenster Typenund nicht zuletzt wegen der gutenZugänglichkeit und relativ einfa-chen methodischen Erfassung fürSchul- und Lehrzwecke an, dasLernziel einer positiven Einstellung

zur Natur mit ihren Lebensräumen, Pflanzenund Tieren zu entwickeln, nachhaltig zu för-dern und umzusetzen. Dies erscheint umsowichtiger, als in unserer Gesellschaft dasWissen um die Zusammenhänge zwischenMensch und Natur (Umwelt) weitgehendverloren gegangen ist. Häufig genug fehlenselbst bei Biologen elementare Grund-kenntnisse über Flora und Fauna. Umsowichtiger ist es, bereits im Kindergarten undin der Schule diese Kenntnisse zu vermit-teln. Das ist bei Kleingewässern nicht un-problematisch, da durch Trittbelastung undBelastungen beim Erfassen von Tieren undPflanzen der Lebensraum stark und langfris-tig geschädigt werden kann. Es müssen da-her Konzepte entwickelt werden, diese Be-lastungen zu minimieren. GLANDT beschreibt

Naturschutzverband Niedersachsen (NVN) /Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems (BSH), gemeinsam mit Biologische Schutzgemeinschaft zu Göttingen (BSG), unterstützt durch NaturschutzForum Deutsch-land (NaFor) – anerk. e.V. gem. § 59 (29) Bundesnaturschutzgesetz. Text: Prof. Dr. Ulrich Heitkamp. Redaktion: Prof. Dr. Remmer Akkermann. Fotos: U. Heitkamp.Gestaltung: Rudi Gill, Mitarbeit JürgenSchröder (München). Bezug über den BSH-Info-Versand, In den Heidbergen 5, 27324Eystrup/Weser. Sonderdrucke für die gemein-nützige Öffentlichkeits- und Bildungsarbeitwerden, auch in Klassensätzen, zum Selbst-kostenpreis ausgeliefert, soweit der Vorratreicht. Einzelabgabe 1,- 8 (in Briefmarken zu-zügl. adr. A4-Freiumschlag). Der Druck diesesMerkblattes wurde ermöglicht durch den Bei-trag der Vereinsmitglieder. Nachdruck für ge-meinnützige Zwecke ist mit Quellenangabeerlaubt (Heitkamp, U. (2006): StagnierendeKleingewässer in Südniedersachsen. –NVN/BSH-Merkbl. 70, 1-8. Wardenburg 2006).Jeder, der Natur- und Artenschutz persönlichfördern möchte, ist zu einer Mitgliedschafteingeladen. Steuerlich abzugsfähige Spen-den – auch kleine – sind hilfreich. Konto:Raiffeisenbank Wardenburg (BLZ 280 690 92)Konto Nr. 120 1000 600. Adressen:NVN/BSH-Redaktion, Gartenweg 5, 26203Wardenburg, www.bsh-natur.de, Tel.: (04407)5111; Fax: 6760; [email protected]. NVN-Landes-Büro, Alleestraße 1, 30167 Hannover,www.naturschutzverband. de, Tel.: (0511)7000200; Fax: 70 45 33 ; www.nafor.de; BSG, Geiststr. 2, 37073 Göttingen, www.biologische-schutzgemeinschaft. de. Mitglie-der erhalten für den Bezug der Monatszeit-schrift natur & kosmos einen Rabatt von20%. Das NVN/BSH-Merkblatt wird auf100% Recyclingpapier gedruckt. Es ist imBSH-Internet abrufbar. Auflage: 5.000. © NVN/BSH. Einzelpreis: 1,00 88.

LITERATUR

• Beck, P., A. Throll, T. Hellberg, F. Hößler, P. Kölle, F. Kullmann & R. Witt (2005): Das Kosmos-HandbuchGartenteiche. 253 S.; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart, 253 S.

• Drews, R. & H. Ziemek (1995): Kleingewässerkunde. Eine praktische Einführung. Reihe: Biologische Ar-beitsbücher, Band 41, 146 S., 2. Auflage. Quelle & Meyer, Wiesbaden

• Engelhardt, W. (2003): Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher? 15. Auflage, 313 S.; Franckh-Kosmos Ver-lag, Stuttgart

• Glandt, D. (Hrsg.) (1993): Mitteleuropäische Kleingewässer – Ökologie, Schutz, Management. MetelenerSchriftenreihe für Naturschutz 4, 1-247

• Glandt, D. (2006): Praktische Kleingewässerkunde. Supplement 9 der Zeitschrift für Feldherpetologie,200 S.; Laurenti-Verlag, Bielefeld

• Heitkamp, U. (1989): Das Ökosystem Tümpel: Strukturelle Merkmale des Lebensraums und Eigenschaf-ten der Zoozönose. Göttinger Naturkundliche Schriften 1, 25-46

• Pardey, A., K.-H. Christmann, R. Feldmann, D. Glandt & M. Schlüpmann (2005): Die Kleingewässer:Ökologie, Typologie und Naturschutzziele. Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Natur-kunde 67/3, 7-42

• Rahmann, H., K. Zintz & M. Hollnaicher (1988): Oberschwäbische Kleingewässer. Limnologisch-faunisti-sche Aspekte zur ökologischen Beurteilung. Beihefte zu den Veröffentlichungen für Naturschutz undLandschaftspflege in Baden-Württemberg 56, 1-212

• Schwab, H. (1995): Süßwassertiere. Ein ökologisches Bestimmungsbuch. 320 S.; Klett-Verlag, Stuttgart• Streble, H. & D. Krauter (2002): Das Leben im Wassertropfen. Mikroflora und Mikrofauna

des Süßwassers. Ein Bestimmungsbuch. 428 S.; 9. Auflage. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart• Wiggins, G. B., R. J. Mackay & I. M. Smith (1980): Evolutionary and ecological strategies of animals in

annual temporary pools. Archiv für Hydrobiologie, Supplement 58, 97-205

IMPRESSUM

in seinem Buch „Praktische Kleingewässer-kunde“ die Möglichkeiten der pädagogi-schen Funktion von Kleingewässern undverweist auf weitere Literatur.

Umweltbildung sollte mit Öffentlich-keitsarbeit kombiniert werden. Die Ak-tualität des Satzes „Nur das, was mankennt, kann man auch schützen“ mussdurch die Medien unterstützt werden.Insbesondere Lokalzeitungen, Wochen-blätter, regionale Rundfunk- und Fernseh-sender usw. sind dafür besonders geeig-net. Die Sensibilisierung der Bevölkerungmuss besonders auf Entscheidungsträgerin Wirtschaft, Behörden und Parlamentenübertragen werden. Dies kann, wie jederLehrende weiß, nur geschehen, wenn dieGrundlagen in der Kindheit und in der Ju-gend gelegt werden. n

30 Großer, pflanzenreicher Gartenteich in Göttingen. Lebensraum von zahlreichen Wirbellosen und Wasserin-sekten sowie Teich- und Bergmolch, Erdkröte, Gras-frosch, Wasser- und Seefrosch.