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SCHWERPUNKTTHEMA COLO-PROKTOLOGIE GESCHICHTE DER COLO-PROKTOLOGIE MEHR SICHERHEIT FüR STOMATRäGER Marienhospital Bottrop | BLICKPunkt | Erste Ausgabe 2009

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Schwerpunktthema colo-proktologie Geschichte der colo-proktoloGie mehr sicherheit für stomaträGer

Marienhospital Bottrop | BLICKPunkt | Erste Ausgabe 2009

im BlickPunkt

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

Die gesamtpolitischen Veränderun-

gen reißen nicht ab, die Inhalte des

Krankenhausfinanzierungsreformgesetzes

sind verabschiedet und so richtig zufrieden

können die Krankenhäuser nicht sein.

Mit anderen Worten, der wachsende

Kostendruck hält an, die Unterfinanzierung

der Krankenhäuser bleibt bestehen.

In der Konsequenz muss auch die

Marienhospital Bottrop gGmbH ihre Pro-

zesse weiter auf den Prüfstand stellen,

weitere Behandlungspfade erarbeiten,

um den Aufenthalt unserer Patienten zu

optimieren.

Wir gehen trotz der schwierigen Rah-

menbedingungen unseren eingeschlage-

nen Weg weiter, etablieren in diesem Jahr

im Rahmen des Casemanagement, ein Auf-

nahme– und Entlassmanagement und ver-

sprechen uns eine noch bessere Steuerung

und Betreuung unserer Patienten.

Die enge Zusammenarbeit mit den

niedergelassenen Ärzten ist für eine er-

folgversprechende Arbeit unbedingt er-

forderlich.

Ich wünsche mir auch in diesem Jahr,

dass die Kommunikation zwischen dem

EditorialEs bleibt spannend im MHB

dr. mEd. ulrikE EllEbrEcht

3

MHB und den Ärzten konstruktiv und für

beide Seiten zufrieden gestaltet wird.

Auch für unsere Patienten werden

wir wieder regelmäßige Informationsver-

anstaltungen durchführen. In Kooperation

mit der WAZ und dem Knappschaftskran-

kenhaus wird es ein gemeinsames Gesund-

heitsforum zu verschiedenen Themen

geben.

Wichtige Erneuerungen im MHB ha-

ben mit der Inbetriebnahme des neuen

Linksherzkathetermessplatzes begonnen

und setzen sich mit der Einführung des

PACS in der Radiologie sowie mit dem kom-

pletten Austausch aller Beatmungs- und

Narkosegeräte in der Anästhesie fort.

Die Zielplanung für unseren neuen

Haupteingang und einer zentralen OP-

Einheit sind ebenfalls im Gange und wir

hoffen, dass wir mit der veränderten Bau-

finanzierung zum Ende diesen Jahres in

die konkrete Planung gehen können.

Schon dieser kurze Abriss der Aktivi-

täten zeigt, dass es spannend bleibt im

MHB und dank des großen Einsatzes der

Mitarbeiter bin ich zuversichtlich, dass wir

die Anforderungen meistern werden.

dr. mEd. ulrikE EllEbrEcht

Eine dumme Frage, was eher war,

die Henne oder das Ei?

Nein, man muss wissen, dass vor der Ein-

führung des Geldes die kleinen Leute ihre

Pacht oder ihren Zins in Form von Eiern

ablieferten. Die Eier, die zum baldigen

Gebrauch bestimmt waren, machte man

farblich kenntlich und das war der Beginn

unserer gefärbten Ostereier. Für die Fürsten

fertigte man schon bald Ostereier aus kost-

baren Materialien an. Im deutschen Osten,

bei Polen, Slowaken und Russen, bildete

sich der Brauch heraus, die Ostereier mit

christlichen Motiven zu verzieren. Das ge-

schah nach festen Regeln, die bis heute

unverändert sind.

oStErEi und oStErhaSEWas zum kuckuck (oder was zur Henne und was zum Hasen) hat das Osterei mit der Auferstehung christi zu tun?

BlickWechsel

4

PaStor karl-hEinz hEyErKrankenhausseelsorger

PaStor karl-hEinz hEyEr

Die spirituelle Bedeutung des Ostereis ließ

nicht lange auf sich warten. So wie das

Küken von innen das Ei aufpickt, um ins

Leben zu schlüpfen, so durchbricht Jesus

die „Pelle“ des Grabes, um zum Leben auf-

zuerstehen.

und waS hat dEr haSE mit dEr aufErStEhung chriSti zu tun?In der ausgehenden christlichen Antike

deutete das Verhalten des Hasens auf den

Menschen hin. Wird der Hase vom Hund

verfolgt, dann flüchtet er stets die Abhän-

ge hinauf und nie hinunter. Denn er hat

kurze Vorderläufe, die bewirken, dass er,

abwärts flüchtend, vom Hund leicht einge-

holt werden kann, nicht aber, wenn er nach

oben flüchtet. Wenn der Mensch den Weg

nach unten einschlägt, die schiefe Bahn,

die abschüssige Ebene, dann wird er vom

Bösen gepackt. Schlägt er aber den steilen

Pfad nach oben ein, den Pfad der Tugend,

dann kann das Böse oder der Böse ihm so

leicht nichts anhaben.

Noch aber ist nicht erklärt, wie der

Hase in die Deutung der Auferstehung

Christi gelangt.

Nun, man glaubte, dass der Hase

nie schlafe. Dieser Eindruck konnte ent-

stehen, weil der Hase keine Augenlider

hat. Zum Schlafen schiebt er die Pupillen

nach oben. So wurde er zum Symbol für

den Auferstandenen, der im Tode nicht

entschläft (aus: Zielonka, Michael: Wort-

wörtlich leben; S. 97).

Ob die Anatomie und die Gewohn-

heiten des Hasen nach heutigem wissen-

schaftlichem Erkenntnisstand zutreffend

beschrieben sind, weiß ich nicht. Eines

aber fasziniert mich, nämlich wie es die

Menschen in früheren Zeiten verstanden

haben, Dinge und Vollzüge ihres norma-

len Alltags in Beziehung zu setzen, zu den

zentralen Inhalten ihres Glaubens und sich

so durch Eier und Hasen daran erinnern zu

lassen, dass Jesus Christus von den Toten

auferstanden ist und uns so das wahre

Leben geschenkt hat.

Die Colo-Proktologie befasst sich

schwerpunktmäßig mit den Erkran-

kungen des Afters, Beckenbodens, Mast-

und Dickdarmes.

Die colo-proktologischen Erkrankun-

gen sind sehr häufig, werden aber von den

Patienten oft verdrängt oder aus Scham-

gefühl verschwiegen.

Die Symptombeschreibung und viele

therapeutische Ansätze bezüglich colo-

proktologischer Erkrankungen lassen

sich in der Geschichte der Medizin über

tausende von Jahren zurückverfolgen.

So ist es auch nicht ganz richtig, dass z.B.

die Obstipation eine Zivilisationskrank-

heit ist und ihre Häufigkeit vor allem den

gegenwärtigen Ernährungsgewohnhei-

ten und den Umständen eines modernen

Lebensstils zuzuschreiben ist.

Bereits die Ägypter der Pharaonen-

zeit und die klassischen Griechen kann-

ten eine breite Palette von Medikamenten

und Verfahren, den Darm zu entleeren. So

kann man in den historischen Dokumen-

ten der Medizin lesen, dass die Ägypter

Magnesiumsalze, Rizinusöl und Senfblät-

ter benutzt haben, um die Obstipation zu

beeinflussen.

Diese Mittel werden heute noch an-

gewandt. Auch die alten Griechen, unter

anderem der berühmte Hippokrates, be-

schrieb zahlreiche Abführmittel. Auch

Operationen in der Aftergegend waren

häufig. Hippokrates z.B. zerstörte die Hä-

morrhoidalknoten mit einem glühenden

Eisen. Bei Analfisteln führte er entweder

eine Ligatur durch (eine Methode, die heu-

te noch seinen Namen trägt), einen Ein-

schnitt oder führte eine Apolinose durch,

die darin bestand, Fäden und ätzende

Substanzen in den gespalteten Fistelgang

einzulegen. Die Spalttechniken wurden

auch von Celsus, Paulus von Ägina, Galen

und zuletzt von John of Arderne (1370)

diE colo-ProktologiEEin eigenständiges Gebiet mit Geschichte

dr. mEd. lutfi

angewandt. Die chirurgische Fistelbe-

handlung von Ludwig dem XIV. machte

den Chirurgen Felix sehr berühmt und hof-

würdig. Natürlich wussten die damaligen

Chirurgen auch schon, dass die operative

Behandlung von Fisteln durch Inkontinenz

verkompliziert werden konnte.

Ludwig der XIII. (1610- 1643), König

von Frankreich, ist ein weiteres Beispiel

historischer Behandlungen. Er musste

in einem Jahr 312 Klistiere wegen seiner

Obstipation und erheblichen Stuhlentlee-

rungsstörungen bekommen.

Bis ins späte 18. Jahrhundert be-

standen die hauptsächlichsten Dienste

5

Medizin im Blick

der Ärzte und Apotheker im Klistieren und

im Aderlass.

Im Jahre 1835 wurde in London das

St. Marks-Hospital als weltweit erstes colo-

proktologisches Spezialhospital für Arme,

die an Fisteln, Hämorrhoiden und anderen

Krankheiten des Rektums litten, von dem

Chirurgen Frederick Salmon gegründet.

Von hier an begann sich die Colo-Prokto-

logie als eigenständiges Fachgebiet der

Medizin zu entwickeln. Durch umfangrei-

che Studien, die auch in diesem Hospital

gemacht wurden, wurde das Verständnis

der Anatomie, Physiologie, und Embryolo-

gie des Colo-Rektums ausgedehnt und als

hiStoriSchE dokumEntE dEr mEdizin Ägypter benutzten Magnesiumsalze, Rizinusöl und Senfblätter, um die Obstipation zu beeinflussen.

wartEbErEich

6

Medizin im Blick

äußerst komplex erkannt. Dieser komplexe

Teil erfordert neben der Erfahrung der

Spezialisten für Colo-Proktologie, das ent-

sprechende moderne Instrumentarium.

In gewisser Weise sind Mund und

After zwei Seiten ein und derselben Me-

daille. Für Mund und Hals gibt es in unse-

ren Breiten mindestens zwei medizinische

Disziplinen, den Zahnarzt und den Hals-

Nasen-Ohren-Arzt. Niemand bezweifelt

die Sinnhaftigkeit solcher Spezialisierung.

Für den After und den vorgeschalteten Teil

des Verdauungstraktes sollte das Gleiche

gelten.

Es besteht kein Zweifel, dass es für

einen Patienten, der an einem Anal- oder

Mastdarmcarzinom oder an einer schwe-

ren Enddarmentzündung oder Stuhlin-

kontinenz – um einige schwerwiegende

proktologische Erkrankungen zu nennen –

leidet, vorteilhafter ist, von einem Chi-

rurgen behandelt zu werden, der 100 sol-

cher Fälle pro Jahr zu sehen bekommt,

als von einem, der ein solches Problem

in den letzten vier Jahren nicht oder nur

selten gesehen hat.

In Gebieten mit großer Bevölkerungs-

dichte und guten Verkehrsverbindungen

ist eine colo-proktologische Spezialab-

teilung deshalb sowohl medizinisch als

auch ökonomisch sinnvoll. Als solch eine

colo-proktologische Spezialklinik verste-

hen wir uns.

Aber nicht nur die rein chirurgisch

handwerklichen Gesichtspunkte begrün-

den die Sinnhaftigkeit einer solchen spezi-

alisierten Krankenhausabteilung, sondern

auch langjährige Erfahrung der hier täti-

gen Ärzte und Mitarbeiter.

Das Carzinom des Dickdarms und

Mastdarms ist in Deutschland die zweit-

häufigste Manifestation einer bösartigen

Erkrankung.

Jeder 20. Mitbürger muss damit

rechnen, dass er an einem Carzinom

erkrankt, mit steigender Inzidenz und

zunehmendem Alter. Männer erkranken

durchschnittlich mit 69, Frauen mit 75

Jahren.

Aktuelle Statistiken zeigen, dass

Darmkrebs mittlerweile für beide Ge-

schlechter die zweithäufigste Krebser-

krankung ist. An erster Stelle steht für die

Männer das Bronchialcarzinom und für

die Frauen das Mammacarzinom. Die Zahl

der jährlichen Neuerkrankungen wird für

Männer und Frauen jeweils auf 35.000

geschätzt. Deutschland steht in Europa

an der Spitze der jährlichen altersstan-

dardtisierten Neuerkrankungsraten. Die

wissenschaftlichen Daten belegen, dass

die Ernährung eine große Rolle für die Ent-

wicklung des Darmkrebses spielt (wenig

Obst, wenig Gemüse, eher Überernährung,

viele tierische Fette, viel rotes Fleisch und

wenig Bewegung sowie übermäßigen Al-

koholkonsum).

Durch Einführung des Hämoccult-

tests wird zurzeit eine 20-prozentige Re-

duktion der Darmkrebsinzidenz erreicht.

Desweiteren erwartet man durch das Co-

loskopiescreening eine deutliche Redukti-

on der Krebsinzidenz innerhalb der nächs-

ten 10 Jahre um bis zu 60 Prozent.

Außer der Ernährung und den Um-

weltfaktoren sowie Inaktivität spielen

andere angeborene Risikofaktoren für

Darmkrebserkrankungen eine Rolle, wie

Carzinome der weiblichen Genitalien

oder der Brustdrüse sowie Zustand nach

Gallenblasenoperation oder Magenope-

ration. Dabei erhöht sich die Inzidenz um

den Faktor 2 im Vergleich zur normalen

Bevölkerung. Andere Risikofaktoren sind

die so genannten colorektalen Adenome

sowie entzündliche Darmerkrankung (wie

Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn) und

vor allem eine positive Familienanamnese

mit Anhäufung von Polypen und colorek-

talen Carzinomen.

Für die Therapie colorektaler Car-

zinome ist heutzutage interdisziplinäres

Vorgehen von elementarer Bedeutung.

Es entsteht so eine fachübergreifende

Gesamtsicht. Der Patient erwartet mit

Recht eine auf seinen Fall abgestimmte

Strategie auf der Grundlage wissensba-

sierter Behandlung. Diesen Forderungen

wurde unsere colo-proktologischen Klinik

in besonderer Weise schon immer gerecht.

Heutzutage konzentriert sich diese Forde-

rung in dem Begriff „Tumorkonferenz“:

Diagnostik und Therapien basieren auf

eine interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Dazu gehört ein überregionales Netzwerk

aus Gastroenterologen, Endoskopikern,

Diagnostikern, Strahlentherapeuten, Pa-

thologen, Onkologen, Hausärzten und

EinzugSgEbiEt anmEldung

7

Medizin im Blick

dr. lutfi im oP

colo-rektalen Chirurgen. Seit der Grün-

dung im April 1990 haben wir zusätzlich zu

den tausenden Patienten mit gutartigen

colo-rektalen Darmerkrankungen sowie

Hämorrhoiden, Fisteln, Obstipationen und

entzündlichen Darmerkrankungen, rund

3.000 Patienten allein am Rektumcarzi-

nom chirurgisch operativ versorgt.

Die wichtigsten Aspekte der Diagnos-

tik sind die Vorgeschichtenerhebung, die

exakte klinische Untersuchung unter Ein-

beziehung modernster, unterschiedlicher

bildgebender Verfahren wie abdominelle

Sonographien, Endo-Sonographie, Rönt-

genaufnahme der Lunge sowie Computer-

tomographie und Kernspintomographie

der Körperhöhlen. Basis der Diagnostik

ist die endoskopische Untersuchung, die

histologische Absicherung, die genaue

Ermittlung der Tumorhöhe und der endos-

kopische Ausschluss von Zweitcarzinomen

oder Begleitpolypen im Colon. Mit spezifi-

schen Tumormarkern wie CEA und CA 19-

9, werden diese routinemäßig in unserem

Labor bestimmt. Durch die Anwendung von

sogenannten vorstationären Bestrahlungen

und Chemotherapie (Neoadjuvante Radio

Chemotherapie) bei bestimmter Tumorklas-

sifikation mit anschließender operativen

Sanierung konnten wir die Amputationsra-

te, das heißt Entfernung des Schließmus-

kels und Seitenausgang für immer, auf

8 Prozent reduzieren. Auch die Patienten,

die einen Seitenausgang bekommen, wer-

den in eine Krebshilfegruppe integriert und

ausführlich durch Stomatherapeuten und

Ernährungsberater betreut.

Die proktologische Diagnostik er-

streckt sich von der ausführlichen Vorge-

schichtenerhebung und digitaler Untersu-

chung bis zur komplexen ausgeklügelten

Diagnostik, besonders die Funktionstüch-

tigkeit des Schließmuskelapparates be-

treffend an einem spezifischen Becken-

bodenmessplatz. Dieser Messplatz spielt

in unserer Klinik eine zentrale Rolle. Neben

diesem Beckenbodenmessplatz gehören

die Proktoskopie, Rektoskopie, Sigmoido-

skopie, Colo-Ileuskopie sowie die anorek-

tale Endo-Sonographie zum selbstverständ-

lichen Handwerkzeug.

Die anorektale Endo-Sonographie

nimmt hierbei einen wichtigen Stellen-

wert in der Diagnostik von Erkrankungen

des Anorektums ein. Häufige Indikatio-

nen sind, neben gutartigen Erkrankungen,

wie z.B. Abszess, Fistel, Schließmuskel-

verletzungen, die genaue Tumorklassifika-

tion im Mastdarm, sowohl in der pri-

mären Diagnostik als auch in der Nachsorge.

Im Rahmen spezieller diagnostischer Fra-

gestellungen werden der anorektale Reflex

sowie die so genannte Reservoirfunktion

des Rektums ermittelt. Genaue Klärung

und Klassifikation sind mit Hilfe des so-

genannten Ballondehnungstests sowie

Ballonentleerungstests, zusätzlich zu der

anorektalen Manometrie und Tonometrie

möglich, die wir bei jedem Patienten vor-

nehmen, um den Status vor und nach dem

analen Eingriff zu ermitteln. Zusätzlich

wenden wir die Defäkographie an. Hier-

dr. mEd. lutfiChefarzt Colo-Proktologie

untErSuchungSzimmEr

bei wird die aktuelle Stuhlentleerung in

einer Röntgen-Bilderfolge wiedergege-

ben. Dadurch werden der gesamte Ent-

leerungsmechanismus des Mastdarmes

und Beckenbodens sowie entleerungs-

hemmende Faktoren genaustens darge-

stellt. Hiernach können therapeutische

Konzepte mit dem Patienten diesbezüg-

lich erarbeitet und angeboten werden.

Bei bestimmten Krankheitsbildern ist

eine sogenannte Fäkoflometrie indiziert,

um den Defäkationsvorgang möglichst

quantitativ und qualitativ zu analysieren.

Das Verfahren ist ähnlich der Uroflow-

metrie, mit der die Blasenentleerung

gehalten wird. Zur Diagnostik einer

neurogenen Schädigung ist die EMG-Ab-

leitung unabdingbar. Nur dadurch kann

man eine neurogene Schädigung nach-

weisen, nicht zuletzt in Zusammenarbeit

mit der radiologischen Klinik. Hiermit

lässt sich die Colon-Transitzeit ermitteln.

Durch diese Methode werden röntgen-

beständige Kugeln über eine bestimmte

Zeit geschluckt. Das Verteilungsmuster

dieser Kugeln im Bereich des Dickdarms

zeigt uns auf den Röntgenbildern, nach

Ablauf einer bestimmten Zeit, die ge-

naue Verzögerung beim Transport des

Stuhles und erlaubt uns die Planung der

einzuschlagenden Therapie, insbesonde-

re die Wahl des Operationsverfahrens.

Die Hämorrhoiden und das Analek-

zem sind die häufigsten proktologischen

Erkrankungen. Beide Erkrankungen sind

8

Medizin im Blick

durch konservative Maßnahmen positiv

zu beeinflussen und zu beheben. Es ist

gesund, dass wir Hämorrhoiden haben.

Wir brauchen unsere Hämorrhoiden für

die Funktionsleistung unseres Enddar-

mes und insbesonders für die Stuhl- und

Winderückhaltung. Die sogenannten Ge-

fäßkissen haben die Aufgabe, die feine

Kontinenzleistung zu gewährleisten. An

unserer Klinik werden weniger als acht

Prozent von den betroffenen Hämorrho-

idalpatienten operativ versorgt. Die rest-

lichen Patienten können hauptsächlich

durch vernünftige Ernährungsmaßnah-

men und Änderungen vieler schlechter

Gewohnheiten von ihren Leiden befreit

werden, z.B. massives Pressen und Drü-

cken zur Stuhlentleerung und Reduktion

von aggressiven Mitteln, wie scharfe Ge-

würze und Alkoholika. Die chirurgische

Therapie besteht hauptsächlich darin,

die überdehnte arterio-venöse Gefäß-

polsterung zu reduzieren mit entspre-

chender Mobilisierung, bzw. die Entfer-

nung und die Rekonstruktion. Auch die

Analfissuren bzw. die Schleimhautrisse

im Enddarm werden primär konservativ

mit entsprechender Ernährungsumstel-

lung und lokaler nicht operativer Thera-

pie behandelt. Falls dadurch keine ent-

scheidende Besserung auftritt, kommt

die chirurgische Therapie in Frage.

Die Analabszesse und Fisteln sind eng

miteinander verbunden und auf den-

selben Leidensgrund zurückzuführen.

Fasst immer ist der Abszess das voraus-

gehende akute Ereignis und die Fistel

eine direkte Folge. Beide Krankheitsbilder

müssen chirurgisch angegangen werden.

Besonders beim Fistelleiden muss zusätz-

lich eine entzündliche Darmerkrankung,

wie Morbus Crohn oder Colitis, behandelt

werden. Wir versorgen chirurgisch im Jahr

450 Fisteln und 430 Hämorrhoiden.

ProktologiSchE ambulanz Eingang zur untErSuchung

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Das Marienhospital in Bottrop ver-

fügt insgesamt über 358 Betten. In

der Abteilung für Colo-Proktologie mit 45

Betten werden jährlich mehr als 2.000 Pa-

tienten stationär behandelt. Die Abteilung

setzt sich aus zwei proktologischen Sta-

tionen, einer proktologischen Ambulanz

und einer Stomatherapie zusammen.

waS iSt Ein darmkrEbS?Darmkrebs ist eine der häufigsten

Krebserkrankungen in den westlichen

Ländern. Neben den Lebens- und Ernäh-

rungsgewohnheiten sind es insbesondere

genetische Faktoren, die zur Entstehung

von Darmkrebs beitragen. Eine familiä-

re Vorbelastung bedeutet ein erhöhtes

Risiko für diese Erkrankung. Jährlich

erkranken in Deutschland rund 73.000

Menschen an Darmkrebs und ca. 28.000

Menschen sterben daran. Im Laufe ihres

Lebens erkranken in Deutschland 6 von

100 Menschen an Darmkrebs; das ist jeder

Siebzehnte von uns. Frauen wie Männer

sind dabei gleichermaßen betroffen. In

der Häufigkeit rangiert Darmkrebs bei

beiden Geschlechtern an zweiter Stelle,

zusammengenommen ist Darmkrebs die

häufigste Krebsform in Deutschland!

StomathEraPiEGut beraten im MHB

waS iSt Ein Stoma?Der Begriff Stoma kommt aus dem Grie-

chischen und bedeutet Öffnung oder

Mund und wird in der Medizin für eine

durch eine Operation geschaffene künst-

liche Körperöffnung verwendet.

Ein Stoma kann vorübergehend an-

gelegt werden oder dauerhaft bestehen

bleiben.

Für Krebspatienten sind die Begriffe

Tracheostoma, Urostoma und Kolostoma

wichtig. Sie stehen für eine künstliche

Öffnung der Luftröhre, meist nach Kehl-

kopfkrebs, für einen künstlichen Blasen-

ausgang nach Blasenkrebs oder schweren

gynäkologischen Krebserkrankungen, so-

wie für einen künstlichen Dickdarmaus-

gang nach Darmkrebs.

Nicht seltener ist ein Ileostoma, das

den Dünndarminhalt durch die Bauchde-

cke nach außen abführt, wenn ein Patient

an sehr ausgedehntem Dickdarmkrebs

erkrankt war.

diE bEdEutung EinES StomaS für dEn PatiEntEnSo eine Operation, die zur Anlegung

einer solchen künstlichen Körperöff-

nung führt, ist meist umfangreich und

betroffene Patienten brauchen Zeit, um

sich wieder zu erholen. Für sie ist eine

Rehabilitationsmaßnahme sehr wichtig,

in der sie den Umgang mit der neuen

Situation lernen.

Auch die psychische Auseinan-

dersetzung mit einer so eingreifenden

Veränderung ist oft nicht leicht; hinzu

kommt die Angst, mit dem Stoma auf-

zufallen und in der Familie, bei Freunden

oder am Arbeitsplatz auf Ablehnung zu

stoßen. Anlaufstellen für eine Unter-

stützung beim Umgang mit solchen

Problemen sind unter anderem die Sto-

masprechstunde in der proktologischen

Ambulanz und die regionalen Krebsbe-

ratungsstellen (z.B. ILCO-Treff im Mari-

enhospital).

Elwira gawlik

10

hoffnung für darmkrEbSPatiEntEn

wir untErSchEidEn folgEndE StomaartEn:

Kolostoma

Ileostoma

Urostoma

Tracheostoma

Medizin im Blick

ilEoStoma

11

StomathEraPiEDamit wir diese Rechte von Stomapatien-

ten nicht verletzen, arbeiten wir im Ma-

rienhospital nach dem internationalen

Expertenstandard zum Entlassungsma-

nagement in der Pflege, der empfiehlt:

„Jeder Patient mit einem poststationä-

ren Pflege- und Unterstützungsbedarf

erhält ein individuelles Entlassungsma-

nagement zur Sicherung einer kontinu-

ierlichen bedarfsgerechten Versorgung“

(DNQP).

Im Rahmen von modernem Entlassungs-

management für alle stationären und am-

bulanten Stomapatienten ist eine Stoma-

therapeutin zuständig.

Zu ihren Aufgaben gehören:

am Aufnahmetag oder spätesten am

zweiten Tag ein präoperatives Anam-

nesegespräch zur Informationssamm-

lung

Analyse der gewonnenen Informatio-

nen

Planungsphase in einer vertrauten, ru-

higen Atmosphäre zusammen mit den

Es ist das Recht von Stomaträgern…

„… vor der Operation beraten zu werden,

damit sie sich der Vorteile der Operation

voll bewusst sind und die wesentlichen

Fakten über das Leben mit dem Stoma

kennen.

…. ein gut angelegtes Stoma zu erhalten,

das richtig platziert ist, unter voller und

angemessener Berücksichtigung des

Wohlergehens des Patienten.

…. erfahrene und professionelle medizi-

nische und pflegerische Unterstützung

vor und nach der Operation zu erfahren,

sowohl im Krankenhaus als auch in ihrer

Gemeinde.

…. vollständig und neutral informiert zu

werden über alle einschlägigen Stomaar-

tikel, die in ihrem Plan verfügbar sind.

charta dEr rEchtE von StomaträgErn

(Stoll-Salzer, E. und Wiesinger, G., 2005, Thieme Verlag, Stuttgart, S. 11 ).

Betroffenen und bei Bedarf mit Angehö-

rigen oder Freunden (z.B. Stomamakie-

rung mit aktiver Patientenmitwirkung)

in der postoperativen Phase Aufklärung

im Bereich der aktuellen und neutralen

Versorgungsmöglichkeit mit Einleitung

und Anpassung der Versorgung

nach der ersten postoperativen Woche

erfolgt die Bewertung der Patienten-

situation

Vorbereitung auf die Entlassung, bei

Bedarf integrative Versorgung (die Ent-

lassungsplanung beginnt am Tag der

Aufnahme)

Beratung im Gesundheits- und Sozialwe-

sen, Beratung im Bereich Partnerschaft

und Sexualität, berufliche Beratung

Entlassungsgespräch

Die Stomatherapie im Marienhospital ist

für Stomapatienten von großer Bedeu-

tung. Eine geplante Stomasprechstunde

mit einer Stomatherapeutin vor Ort kann

und wird die Qualität der Nachsorge von

Stomaträgern verbessern.

Der Patient hat durch die Anlage

seines Stomas, sein Kontinenzorgan ver-

loren, sein äußeres Erscheinungsbild hat

sich verändert. Zu dieser neuen Situation

kommen Versorgungsängste hinzu.

Durch die individuelle Beratung

und Aufklärung wird die Angst reduziert

oder genommen. Stomaträger entwi-

ckeln Vertrauen und Sicherheitsgefühle

für die empfohlenen Maßnahmen, welche

für schnelle Genesung und Rehabilitation

von großer Bedeutung ist.

Elwira gawlikKrankenschwester und Stomatherapeutin

Medizin im Blick

…. die Gelegenheit zu haben, ohne Vor-

urteile oder Zwang aus der verfügbaren

Vielfalt von Stomaartikeln auszuwäh-

len.

…. informiert zu werden über ihre na-

tionalen Stomavereinigung und deren

Dienste und Unterstützung.

…. Unterstützung und Information zu

erhalten zum Nutzen der Familie und der

persönlichen Bekannten und Freunde,

um deren Verständnis zu fördern.

Derzeit leben etwa 100.000 Be-

troffene mit einem Stoma in

Deutschland. Um den Alltag ohne große

Einschränkungen bewältigen zu können,

sind eine gute Stomapflege und indivi-

duell abgestimmte Versorgungssysteme

unabdingbar.

Viele Stomaträger sind unsicher

und besorgt im Umgang mit der Stoma-

anlage.

Die Beratung und Anleitung durch

eine qualifizierte Pflegekraft können hier

wichtige Hilfestellungen sein. Nur eine auf

den Betroffenen individuell angepasste,

geruchssichere und dichte Stomaversor-

gung ist heute akzeptabel.

daS ziEl: normal wEitErlEbEnSchulung und Beistand gehören mit

zum Service. Das verlangt Einfühlungs-

vermögen. Ziel ist, dem Patienten ein

möglichst normales Weiterleben zu er-

möglichen.

So trainieren wir als Fachkräfte mit

dem Patienten und seinen Angehörigen

die Stomaversorgung. Das fördert Sicher-

heit und Selbstständigkeit und kann so-

mit die Angst mildern. Die Anlage eines

Stomas ist für viele vorerst ein Schock,

der die Welt zusammenbrechen lässt.

Zusätzlich sehen sich 80 Prozent der

Patienten wegen Darmkrebs auch noch

mit Chemo- und Strahlentherapie und

mit einer Fülle weiterer Informationen

konfrontiert.

Vor allem aber fürchten sie, das Sto-

ma könnte sicht- oder riechbar werden

und dadurch ihre Teilnahme am norma-

len Leben gefährden. Dank moderner

Produkte ist das aber nicht mehr zu be-

fürchten.

Künstliche Darmausgänge lassen

sich heute unauffällig versorgen und

eingebaute Filter fangen Gerüche ab.

mEhr SichErhEit für StomaträgErAuch mit Stoma normal weiterleben

Selbst Schwimmen gehen können die

Patienten damit. Bei optimaler Versor-

gung ist das Stoma sogar besser abge-

dichtet als die Naturvariante – da kommt

nichts durch. Insgesamt erreichen sta-

bile, ausgeglichene Patienten mit Hilfe

einer guten Stomaversorgung meist

eine gute Lebensqualität. Krebspatien-

ten hilft es oft, sich klarzumachen, dass

das Stoma ein Teil der lebensrettenden

Maßnahmen ist.

ErnährungWir empfehlen unseren Patienten zusätz-

lich mithilfe eines Ernährungsplans zu er-

mitteln, auf welche Nahrungsmittel sie mit

stärkeren Blähungen oder mit flüssigem

Stuhl reagieren. Auslöser hierfür können

unter anderem Hülsenfrüchte, Kohl und

Zwiebeln sein.

Patienten mit Dünndarm-Stoma sol-

ten keine Pilze essen: Diese sind zellulo-

sereich und deshalb allenfalls sehr klein

mariannE oPPawSky

12

Medizin im Blick

mariannE oPPawSkyArzthelferin proktologische Ambulanz

I N N O C E P T

Am Wiesenbusch 1 45966 Gladbeck

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13

Medizin im Blick

geschnitten verträglich. Sonst blockieren

sie das Stoma. Vorsorglich empfiehlt sich

hier ein kompletter Verzicht.

SorgfältigE rEinigung iSt daS „a“ und „o“Die selbstständige Versorgung erlernen

ältere Patienten ebenso gut wie jünge-

re, z.B. die sorgfältige Reinigung. Sie ist

unabdingbar, denn Entero-coli-Bakterien

sind aggressiv.

Bei zweiteiligen Versorgungssyste-

men etwa können Wasser und eine milde

Seife eingesetzt werden. Diese Systeme

bestehen aus einer Hautschutzplatte, meist

aus Hydrocolloid mit einem Rastring und

einem Ausstreifbeutel. Weil die Basisplat-

te mehrere Tage am Patienten bleibt und

der Beutel unabhängig davon gewechselt

werden kann, wird die Haut im Vergleich zu

einer einteiligen Versorgung geschont.

Demgegenüber tragen Einteiler am we-

nigsten auf, sind also am unauffälligsten.

Die Platte der zweiteiligen Systeme kann

der Patient zwei- bis dreimal wöchentlich

wechseln, bei starkem Schwitzen auch

öfter. Den Beutel tauscht er mindestens

täglich aus. Für den erhöhten Bedarf ste-

hen Ausstreifbeutel zur Verfügung.

komPlikationEnKomplikationen können natürlich immer

mal auftreten. Am häufigsten handelt es

sich dabei um Hautprobleme, vor allem

um Irritationen oder ein Aufquellen der

Haut.

Als Ursache liegen meist Allergien

oder eine nicht dicht abschließende Ver-

sorgung zugrunde. Auch ein hoher Ver-

zehr von Zitrusfrüchten kann dazu füh-

ren, dass der Stuhl die Haut besonders

aggressiv angreift.

„Wichtig ist, dass die Patienten bei Pro-

blemen eine Anlaufstelle haben, z.B.: das

Anbieten einer Stomasprechstunde bzw.

Teilnahme an einer ILCO- Gruppe.“

Im Oktober 2008 fand eine etwas

ungewöhnliche Veranstaltung im

Marienhospital statt.

Mit dem Theaterstück „Alarm im

Darm“, geschrieben von Volker Hey-

mann, aufgeführt von Coralie Wolff und

Jürg Hummel, schlägt die Aufklärungs-

kampagne der Stiftung Lebensblicke ei-

nen neuen Weg ein. Auf amüsante Weise

wird dem Zuschauer ein häufig angster-

zeugendes Thema nahegebracht, die

Bedeutung der Vorsorge. Die Komödie

verzichtet bewusst auf Warnungen und

„alarm im darm“Aufklärungskampagne der Stiftung lebensblicke

kErStin vogEl

Panik-Mache, um eventuell bestehende

Hemmschwellen abzubauen. Durch die

spielerisch-komödiantische Art der bei-

den Schauspieler wird das Thema Darm-

krebs enttabuisiert. Dem Publikum wird

damit auf sensible Weise der Zugang zu

dem sonst eher von Ängsten dominier-

ten Thema erleichtert – ein Konzept, das

ankommt.

Die anschließende Diskussion mit

Herrn Dr. med. Lutfi gestaltete sich deut-

lich freier und signalisierte den zahlrei-

chen Besuchern: Man spricht darüber!

Ein gElungEnEr abEnd - Vielen Dank an die Schauspieler Coralie Wolff und Jürg Hummel.

14

im BlickPunkt

15

In der ärztlichen Behandlung nimmt

die Arzneimitteltherapie einen brei-

ten Raum ein. Die klinikeigene Apotheke

trägt auf vielfältige Weise dazu bei, dass

Sie als Patientin oder Patient unseres

Hauses während Ihres Aufenthaltes mit

qualitativ hochwertigen Arzneimitteln ver-

sorgt werden, um eine möglichst rasche

Genesung herbeizuführen.

Die vielfältigen Serviceleistungen der

Krankenhausapotheke am MHB möchte

das Apothekenteam Ihnen gern im Fol-

genden vorstellen.

Die Krankenhausapotheke kümmert

sich um den gesamten Ablauf der Arznei-

mittelversorgung im Krankenhaus, vom

Hersteller bis zum Patienten.

Angefangen mit der Auswahl der

Arzneimittel, die in Abstimmung mit den

Chefärzten des Hauses erfolgt, über die

Beschaffung der Präparate bei der phar-

mazeutischen Industrie, der Belieferung

der Stationen / Funktionsbereiche sowie

der Überwachung von Lagerhaltung in

den Stationsdepots.

Darüber hinaus steht die Kranken-

hausapotheke den Ärzten, Schwestern

und Pflegern beratend, z.B. zu Fragen der

Applikation, der Galenik, zu Neben- und

viElfältigE SErvicElEiStungEnunSErEr hauSaPothEkEVersorgung mit qualitativ hochwertigen Arzneimitteln

Wechselwirkungen, Dosisanpassung bei

Organinsuffizienzen etc., zur Verfügung.

Um den Anforderungen der Stati-

onen / Funktionsbereiche so individuell

wie möglich nachzukommen, stellt die

Apotheke verschiedene Zubereitungen

selbst her. Neben der Rezepturabtei-

lung, die individuelle Zubereitungen für

einen Patienten anfertigt z.B. spezielle

Dosierungen für die kleinen Patienten

der Kinderklinik unseres Hauses, ist die

Defektur-Abteilung zu nennen, die nicht

im Handel erhältliche Fertigprodukte im

großen Maßstab kostengünstig für unsere

Patienten anfertigt.

Sonderabteilungen dieser Eigen-

herstellung sind die sterile Arzneimit-

telzubereitung und die zentrale Zyto-

statikazubereitung, die ihren Beitrag zur

Versorgungsqualität und Anwendungs-

sicherheit leisten.

Des Weiteren ist die Apotheke an

hausinternen Fortbildungen beteiligt,

bringt als ständiges Mitglied hausinter-

ner Kommissionen ihr Fachwissen ein, ist

beteiligt an der Erstellung von hausin-

ternen Leitlinien, übernimmt Aufgaben

im Rahmen des Controllings der Arznei-

mittelverbräuche, der pharmaökonomi-

schen Beratung und ist verantwortlich

für die Bearbeitung, Dokumentation und

Weiterleitung von Arzneimittelinforma-

tionen.

Um den ständig wachsenden Quali-

tätsansprüchen gerecht zu werden, ist die

Apotheke nach DIN EN ISO 9001:2000 zer-

tifiziert und ermächtigte Weiterbildungs-

stätte für Klinische Pharmazie.

In diesem Jahr blickt die Kranken-

hausapotheke des MHBs auf ihr 50-jähri-

ges Bestehen zurück.

Das Aufgabenspektrum der Kranken-

hausapotheke hat sich im Laufe der Zeit

stark gewandelt und wird sich auch in Zu-

kunft entsprechend der Umstrukturierung

im Gesundheitswesen weiter verändern,

aber immer mit dem Ziel, zum einen für

eine optimale, kosteneffektive und rei-

bungslose Arzneimittelversorgung der Pa-

tienten innerhalb der Klinik zu sorgen und

zum anderen, im Rahmen der integrierten

Versorgung, unterstützend mitzuhelfen,

dass die Medikation der Patienten an den

Schnittstellen Aufnahme und Entlassung

reibungslos fortgeführt wird.

h. limbErg

ltd. aPothEkErin hildEgard limbErg Fachapothekerin für Klinische Pharmazie,Fachapothekerin für Theoretische und Praktische Ausbildung

Medizin im Blick

16

Das Marienhospital Bottrop nimmt

an der bundesweiten Aktion „Sau-

bere Hände“ teil.

Die Aktion ist eine nationale Kampa-

gne des Bundesministeriums für Gesund-

heit – unter der Schirmherrschaft der

Bundesgesundheitsministerin Frau Ulla

Schmidt und Bestandteil der Kampagne

der Weltgesundheitsorganisation WHO

zur Erhöhung der Patientensicherheit.

Die Aktion hat sich zum Ziel gesetzt,

bis zum Jahre 2010 die Händedesinfektion

als einen Schwerpunkt für mehr Qualität

und Sicherheit in der Patientenversorgung

in den Krankenhäusern in Deutschland zu

etablieren.

aktion „SaubErE händE“Wir machen mit!

yvonnE wiSniEwSki

Die Mitarbeiter im Marienhospitals

sind gut, doch sie wollen noch bes-

ser werden, ist das Ziel sich an der

Kampagne zu beteiligen.

Die Optimierung des Arbeits-

umfeldes und die Verbesserung

der Patientenversorgung durch

Verhinderung der Übertragung

von Infektionserregern soll weiter gestei-

gert werden. Diesen Anspruch will das Ma-

rienhospital umsetzen, durch eine Vielzahl

von Maßnahmen.

Start der Kampagne im Marienhos-

pital war der 22. Oktober 2008 an dem

ein Aktionstag, wie bundesweit in vielen

teilnehmenden Krankenhäusern stattfand.

An diesem Tag wurden zahlreiche Mitar-

beiter, Besucher und Patienten an zwei

Standorten (im Foyer und in der Cafete-

ria) über die Aktion, das Thema Hände,

Händedesinfektion, Händepflege und der

Vermehrung von Keimen ausführlich in-

formiert.

Rege Teilnahme von Mitarbeitern, Patienten und Besuchern.

Medizin im Blick

17

yvonnE wiSniEwSkiQualitätsmanagement

Vermittlung durch:

Corinna DregerAllianz Hauptvertretung Direktionsbeauftragte für Ärzte und Heilberufe Prosperstr. 212, 46238 Bottrop Tel: (02041) 77 34 32, Mobil: (0170) 216 671 [email protected]

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Hoffentlich Allianz.

dreger-A5-4c-quer 23.06.2006 9:12 Uhr Seite 1

Durch die Anschaffung einer Dermalite

Box konnten sowohl Mitarbeiter, Patienten

und Besucher unter UV-Licht an diesem

Tag die korrekte Händedesinfektion über-

prüfen. Das Gerät wird auch weiterhin im

Haus zum Einsatz kommen.

Im Verlauf der Aktion sind weitere Schrit-

te geplant:

Schulungen der Mitarbeiter zum The-

ma Händedesinfektion und Händehy-

giene

Erhöhung der Desinfektionsmittel-

spender

Begehungen in allen Bereichen

Flyer mit weiteren Informationen für

die Patienten

Im Rahmen der bundesweiten Aktion

sind weitere Aktionstage geplant und

wir hoffen auch weiterhin auf so großes

Interesse.

Durch Unterstützung von verschiedenen

Firmen konnte der Informationsgehalt und

die Demonstration zur Thematik deutlich

erhöht werden, dafür bedanken wir uns

herzlich bei der:

Firma Schülke & Mayr

Firma Bode

Firma Braun

AOK

Prüfung der korrekten Handdesinfektion in der Dermalite Box

Medizin im Blick

Nach Auswertung unserer letzten

Befragung haben sich erneut durch

viele Hinweise unserer Patienten Verände-

rungen ergeben und eine neu gestaltete

Patientenbefragung wurde Mitte des Jah-

res 2008 gestartet.

Überall in unserem Haus befinden

sich Standorte mit den Fragebogen, um

auSwErtung dEr PatiEntEnbEfragung 2008 Die Meinung unserer Patienten ist uns wichtig!

yvonnE wiSniESki

im BlickPunkt

18

allen Patienten die Möglichkeit zu geben,

Ihre Meinung zu äußern, Ihre Wünsche,

Lob und Kritik zu formulieren und das

Krankenhaus zu bewerten.

Die ausgefüllten Fragebogen kön-

nen in den Briefkasten im Pfortenbereich

oder an jeden Mitarbeiter weitergegeben

werden. Ebenso besteht für alle Patien-

Wie beurteilen Sie die Freundlichkeit des aufnehmenden

Personals (Verwaltung, Ärzte, Pflege)?

Verwaltung Ärzte Pflege

EinigE dEr ErgEbniSSE auS dEr PatiEntEnbEfra-gung habEn wir hiEr für SiE zuSammEngEStEllt:

ten die Möglichkeit den Fragebogen in

Ruhe zu Hause auszufüllen und dann

portofrei (Rückumschlag ist an der Pfor-

te erhältlich) an das Marienhospital zu-

rückzusenden.

Bitte machen Sie weiterhin Gebrauch

davon. An Ihrem Urteil ist uns sehr ge-

legen.

Gesamteindruck des Hauses

im BlickPunkt

19

Angebot und Zustand des Essens…

Mein Zimmer war

Ich fand Parkmöglichkeiten:

Fühlten Sie sich gut versorgt?

Werden Sie unser Krankenhaus

weiterempfehlen?

Die Beteiligung übers Jahr war im Ver-

gleich zu den behandelten Patienten in

unserem Haus noch immer gering, aber

bereits besser als im Vorjahr.

Im Rahmen unseres

Verbesserungsprozesses

stellt sich nun die Frage:

waS könnEn wir wEitEr tun?Wir haben es uns deshalb zum Ziel ge-

macht, für das Jahr 2009 einige weitere

Veränderungen zu planen, um möglichst

viele Patienten zu animieren, sich an der

Befragung zu beteiligen.

Die umgesetzten Ergebnisse und Verbes-

serungen kommen Ihnen wieder zu Gute,

wenn Sie selbst, Angehörige, Freunde etc.

erneut als Patienten zur Behandlung oder

aber als Besucher ins Haus kommen.

gEPlantE vErändErungEn 2009 Möglichkeit der Beantwortung des Pati-

entenfragebogens auf der Internetseite

des Krankenhauses

Weiterführung der Patienteninterviews

am Bett

Die teilgenommenen Patienten haben uns,

in der Beantwortung des Fragebogens, in

verschiedenen Telefonaten auf verschie-

dene Sachverhalte hingewiesen, die sie

als positiv oder negativ empfunden ha-

ben, aber auch Verbesserungsvorschläge

gemacht.

Dafür bedanken wir uns recht herzlich.

Die Vorschläge und Hinweise werden be-

sprochen und im Laufe des Jahres geplant

und umgesetzt.

Wir würden uns freuen, wenn uns un-

sere Patienten weiterhin mit Lob und

konstruktiver Kritik in unserem konti-

nuierlichen Verbesserungsprozess un-

terstützen.

yvonnE wiSniEwSkiQualitätsmanagement

Als wir uns entschieden haben,

unser Haus zertifizieren zu las-

sen, begaben wir uns in einen Kreislauf –

jährlich ein Überwachungsaudit und alle

drei Jahre eine Rezertifizierung. Mit je-

dem stattfindenden Audit steigen die

Anforderungen der externen Auditoren

an das beschriebene und gelebte Qua-

litätsmanagementsystem.

Für Ende Januar 2009 hatten sich

die externen Prüfer erneut angemel-

det, um zwei Tage unser Haus zu be-

suchen.

übErwachungSaudit 2009 Vielen Dank an alle Mitarbeiter

yvonnE wiSniEwSki

im BlickPunkt

20

Erneut waren viele Fragen zu beantwor-

ten: Welche Veränderungen hat es seit

dem letzten Überwachungsaudit im April

2008 gegeben? Sind die Hinweise/Emp-

fehlungen umgesetzt worden? Hat eine

Weiterentwicklung stattgefunden?

Wie bei jedem externen Audit stellen

auch wir uns in der Anspannung immer

wieder die Fragen:

Was werden die Auditoren sich anse-

hen?

Wie werden Sie uns bewerten?

Erläuterung eines Kurvenblattes

Dieses Überwachungsaudit hat einen

großen Stellenwert für uns, denn es ist

die Vorbereitung auf die Rezertifizierung

im Januar 2010. Getreu nach dem Motto:

„Nach dem Audit ist vor dem Audit“.

Als Mitarbeiterin der Abteilung Qua-

litätsmanagement war ich in den letzten

Wochen im ganzen Haus unterwegs, um

die Mitarbeiter bei den Vorbereitungen

zu unterstützen.

vorgESPrächmanagEmEntEbEnEWie gewöhnlich begann das Audit mit

einem zweistündigen Vorgespräch zwi-

schen den Auditoren, der Geschäftsfüh-

rung, Verwaltungsleitung, Leitung Pflege,

Chefärzte aus den Kliniken Gynäkologie

und Geburtshilfe, Kinder- und Jugend-

medizin und der QM-Verantwortlichen.

Viele grundsätzliche Fragen werden hier

nachweislich geklärt.

Welche Veränderungen haben sich seit

April 2008 ergeben?

Werden interne Audits durchgeführt

und mit welchen Ergebnissen?

Wie ist der Stand laufender Projekte?

Welche Ziele hat das Krankenhaus für

die Zukunft gesetzt?

Begehung Zentralsterilisation

Es wurde Einsicht in die verschiedenen

Dokumente und Statistiken genommen,

die unsere kontinuierliche Arbeit am QM-

System, die eingeführten Veränderungen

und laufenden Projekte belegen.

bEgEhung Die Begehung im Hause erfolgte an zwei

Tagen. Freundlich, offen und motiviert

wurden die beiden Auditoren in allen Be-

reichen des Marienhospitals empfangen.

Prüfung eines Notfallkoffers

Gespräch der Auditorin mit Pflegekräften der Proktologischen Ambulanz

im BlickPunkt

21

Die Mitarbeiter in den unterschiedlichen

Bereichen und Abteilungen

Klinik für Kardiologie mit der Überwa-

chungsstation

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

mit der Intensivstation

Zentrale Aufnahme

Sozialdienst

Physiotherapie

Proktologische Ambulanz

Herzkatheterlabor

Zentralsterilisation

Verwaltung mit EDV, Buchhaltung, Ein-

kauf, Patientenverwaltung, Personal-

abteilung

Küche

Technik

Apotheke

wurden intensiv über das QM- System des

Hauses, der Abteilung, den Veränderun-

gen, den täglichen Abläufen und vieles

mehr befragt.

Engagiert, in die Materie eingebun-

den und professionell vorbereitet, standen

die Mitarbeiter für die Fragen der Audito-

ren bereit. Nachdem die Auditoren sich

beraten hatten, wurde das Ergebnis der

Geschäftsführung, Verwaltungsleitung,

Gespräche mit ärztlichen Mitarbeitern

Frau Limberg führt durch die Apotheke

Überprüfung einer Desinfektionswanne

Leitung Pflege und der Qualitätsbeauf-

tragten bekannt gegeben.

Erneut wurden dem Marienhospital

ein hoher Qualitätsstandard und eine

nachweisliche Qualitätsverbesserung be-

scheinigt.

Besonders hervorgehoben wurden

das innovative Denken der Mitarbeiter

und das Engagement für das Kranken-

haus. Darauf können wir alle zu Recht

stolz sein.

Weiterhin liegt viel Arbeit vor uns,

denn die in diesem Audit gewonnenen Er-

kenntnisse, Feststellungen und Hinweise

sind für uns wichtig auf dem Weg zu un-

serer kontinuierlichen Verbesserung und

dienen der Vorbereitung auf die Rezerti-

fizierung, die im Januar 2010 stattfinden

wird.

Vielen Dank an alle Mitarbeiter und

weiterhin auf gute Zusammenarbeit.

Das Männer Quartett 1881 Bottrop

e.V. blickt auf eine lange Tradition

zurück und ist eng mit dem Marienhospital

verbunden.

Als 1933 hier im Marienhospital die

ersten Patienten aufgenommen wurden,

besteht der Chor schon seit 52 Jahren

und hat bereits vieles erlebt.

Am 24. Dezember 1972, dem Heiligen

Abend, singt das Männer Quartett erst-

mals in der Kapelle des Marienhospi-

tals in der Morgenmesse die „Deutsche

Messe“ von Schubert und danach er-

klingen Weihnachtslieder für die verblie-

benen Kranken und Mitarbeiter. Getreu

dem Motto: „Macht Musik gesund? –

Unsere ganz bestimmt.“

„lEbEn mit gESang“Zum 40. Mal im Marienhospital

So beginnt eine sehr schöne und

mittlerweile lange Tradition – für die Pa-

tienten ein weihnachtlicher Trost und für

die Angestellten eine Einstimmung auf

das bevorstehende Fest.

Der letzte öffentliche Auftritt in

jedem Jahr ist für das Männer Quartett

immer das Konzert in der Kapelle des

Marienhospitals – wozu die Zeitung 1980

lobend schrieb: „Man freut sich im Mari-

enhospital auch deshalb auf Weihnachten,

weil an Heiligabend der Chor kommt. …

ohne die Sänger nicht denkbar.“

Die Sänger sehen es auch als so-

ziale Verpflichtung, die Patienten und

Mitarbeiter in den Krankenhäusern mit

Weihnachtsliedern zu erfreuen und auf

Weihnachten einzustimmen.

EinBlick

22

Marienhospital 1933

yvonnE wiSniEwSki

Die alljährlichen Auftritte haben sich

auch in der Bottroper Bevölkerung so

nachhaltig festgesetzt, dass die Kapelle

bis auf den letzten Platz besetzt ist. Der

Chorgesang ist in einen ökumenischen

Gottesdienst eingebunden, der über die

Hausanlage auch in alle Krankenzimmer

übertragen wird.

2008 sang der Männerchor zum 40.

Mal in der Kapelle des Marienhospitals.

Wir gratulieren hier nochmals zu diesem

schönen und für die Patienten und Mitar-

beiter des Hauses wichtigen Jubiläum und

hoffen, dass das Männer Quartett noch

viele Male am Heiligabend alle mit ihrem

Gesang erfreuen wird.

Weihnachtssingen 1976

EinBlick

23

lEbEn mit gESangWer mehr über die langjährige Tradition

des Männer Quartetts erfahren möchte,

dem sei die Chronik zum 125-jährigen

Jubiläum des Chores ans Herz gelegt.

Eine sehr gelungene Geschichte.

35 JahrE mhbSonja Kopp (Apotheke),

Maria Stemminger (Kinderklinik)

30 JahrE mhbGerlinde Fricke (Zentrale Aufnahme),

Klara Möllenkamp (2. Ebene)

25 JahrE mhbJutta Decke (Kinderklinik),

Susanne Hassenrück (3. Ebene),

Paul Dumpe (ZOP)

hErzlichEn glückwunSch zum diEnStJubiläumPersönliches aus dem MHB

10 JahrE mhbJolanta Chec (2. Ebene),

Cathrin Bongers (Intensivstation),

Tanja Grunwald (3. Ebene),

Steffen Kurka (Zentrale Aufnahme),

Agnes Poloczek (2. Ebene),

Christiane Wojtusch (4. Ebene),

Tatjana Stöppler (Intensivstation),

Martin Wieczorke (Zentrale Aufnahme),

Camilla Wloch (Zentrale Aufnahme),

Nina Grollmann (4. Ebene),

Sigrid Müller (Kinderklinik),

Susanne Müller (Kinderklinik),

Andrea-Josefine Schulte-Göbel

(Anästhesie),

Thomas Moser (Haustechnik),

Patrick Punessen (Anästhesie)

gratulation zur QualifiziErungErfolgreiche Weiterbildung

Herr Dr. med. Oliver Hendricks:

Anerkennung Schwerpunktbezeichnung

„Neuropädiatrie“ in der Kinder- und

Jugendmedizin

Frau Renate Schmidt: Anerkennung

Schwerpunktbezeichnung „Kardiologie“

Frau Meryem Kazakli: Anerkennung Fach-

ärztin „Frauenheilkunde und Geburtshilfe“

Herr Aytekin Sancer: Anerkennung

„Facharzt für Innere Medizin“

Frau Beate Kaiser: Anerkennung

„Facharzt für Innere Medizin“

EinBlick

24

Auf Wunsch vieler Eltern haben

wir, das Team der Kinderklinik K2

entschlossen, ein regelmäßiges Treffen

zu organisieren.

Immer wieder hat sich bei Besuchen

der Eltern herauskristallisiert, wie wichtig

es ist, sich mit betroffenen Eltern auszu-

tauschen, Anregungen zu erhalten oder

einfach über die Schwierigkeiten im häus-

lichen Zusammenleben nach der Entlas-

sung zu reden. Gleichzeitig möchten wir

die Eltern auch weiter bei der Entwicklung

ihres Kindes begleiten und informieren, in

dem wir kleine Vorträge wie z. B.

Impfen von frühgeborenen Kindern

Umgang und Verhalten

bei Geschwisterkindern

Ergotherapie

Krankengymnastik

Frühförderung und Ähnliches anbieten.

Das Treffen findet regelmäßig jeden 3.

Mittwoch im Monat in der Elternschule

des Marienhospitals statt.

Das Treffen ist kostenlos, wir bitten

lediglich um eine telefonische Anmeldung

bis eine Woche vor dem Termin unter fol-

gender Telefonnr.: (0 20 41) 1 06 - 26 70.

ändErungEn und nEuigkEitEn im mhbNeue Termine für die kreissaalführung und neuer Frühchentreff

Der Kreissaalführungstermin in

der Klinik für Geburtshilfe des

Marienhospitals Bottrop hat sich ab dem

01. März 2009 geändert:

Jeden 1. Montag (vorher jeden 1.

Dienstag) im Monat findet um 18:30 Uhr

ein Informationsabend für werdende

Eltern statt. Wir zeigen Ihnen das Fami-

lienzimmer, die Kreissäle mit den Ent-

bindungsmöglichkeiten und die Station.

Anschließend haben wir viel Zeit für Ihre

Fragen. Treffpunkt ist die Empore der

Caféteria.

Seit 2009 Frühchentreff am Marienhospital

EinBlick

25

nEuES hErzkathEtErlaborModernste digitale Technik

Die Klinik für Kardiologie des Ma-

rienhospitals Bottrop, unter Lei-

tung von Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Ulbricht

ist mit einem neuen, volldigitalisierten

Herzkatheterlabor ausgestattet worden.

Die alte Anlage, die über 11 Jahre treue

Dienste geleistet hat, wurde damit ersetzt.

Gleichzeitig erfolgte mit der Neuinstallati-

on des Herzkatheterlabors auch eine örtli-

che Veränderung. Die Herzkatheteranlage

ist jetzt auch baulich komplett in die Klinik

für Kardiologie integriert und befindet

sich neben der Kardiologischen Funktions-

abteilung in der 4. Etage des Gebäudes.

Die früheren langen Wege zum Untersu-

chungsraum entfallen, die Stationen, d.h.

sowohl die Normalstationen als auch die

Kardiologische Überwachungsstation, sind

jetzt mit den Untersuchungseinheiten in-

klusive Herzkatheterlabor auch „baulich

aus einem Guss“. Die neue Herzkatheter-

anlage der Firma Siemens ist komplett mit

Flat-Panel-Technologie digital ausgerüstet,

welche die Exposition mit Röntgenstrahlen

deutlich reduziert. Seit dem 02.03.2009

werden in diesem neuen Herzkatheterla-

bor sowohl diagnostische Untersuchungen

der Herzkranzarterien, der Herzklappen

und der Herzfunktionen durchgeführt, als

auch interventionelle, kardiologisch-ope-

rative Verfahren, wie z.B. die Aufdehnung

von Herzkranzgefäßen und Versorgung

der verengten Gefäßanteile mittels einer

Gefäßstütze (Stent).

Es werden bei Vorliegen von be-

stimmten Herzrhythmusstörungen elek-

trophysiologische Untersuchungen durch-

geführt, weiterhin sind hier Implantatio-

nen von 3-Kammer-Schrittmacher und

Defibrillatorsystemen möglich. Mit dieser

neuen Herzkatheteranlage verfügt die

Klinik für Kardiologie über modernste

digitale Technik, die dem augenblickli-

chen kardiologischen „State of the Art“

entspricht.

Ein Hauptanliegen ist auch die kon-

sequente Behandlung des akuten Herzin-

farktes durch eine sofortige Herzkathe-

teruntersuchung und katheterbasierte

Wiedereröffnung des verschlossenen

Herzkranzgefäßes, was zum akuten In-

farktereignis geführt hat. Das MHB bie-

tet diese Therapieform im Rahmen eines

kardiologischen 24-Stunden-Bereitschaft-

dienstes schon seit Jahren mit Erfolg an.

Die Überlebensraten des akuten Infarktes

sind mit dieser Kathetertechnik deutlich

günstiger als nur mit einer medikamen-

tösen Lyse-Therapie, die in Kliniken ohne

24-Stunden-Herzkatheterbereitschaft an-

geboten wird. „Jeder Patient, der in Bott-

rop einen akuten Herzinfarkt erleidet, kann

dieser lebensrettenden Therapie zu jeder

Tages- und Nachtzeit zugeführt werden“

Im Rahmen von Patientenveran-

staltungen wird dieses Vorgehen näher

erläutert, um eine Sensibilität zu errei-

chen, damit alle Bottroper Patienten mit

Akutinfarkten dieser Therapie zugeführt

werden. Dazu ist eine funktionierende

„Rettungskette“ erforderlich, die vom ers-

ten Symptom und Infarktanzeichen eines

Patienten über die Notfalleinlieferung in

eine invasive Kardiologie läuft. Entschei-

dend ist hier der Zeitfaktor: je weniger

Zeit vom ersten Auftreten der Schmerzen

bis zur Herzkathetertherapie verstreicht,

desto höher sind die Überlebenschancen

und auch die Chancen, dass die Herzfunk-

tion nach einem solchen Notfalleingriff

wieder vollkommen hergestellt werden

kann. Patienten im sogenannten kardio-

genen Schock, die über eine konservative

Therapie zu ca. 90 % versterben, können

zu weiteren 50 % gerettet werden.

Mit diesem Standard ist in Bottrop eine

Therapie des Akutinfarktes gewährleistet,

wie sie sonst nur Herzzentren und Univer-

sitätskliniken anbieten.

chEfarztwEchSEl im mariEnhoSPital

Herr Priv.-Doz. Dr. med. Klaus Mön-

kemüller, Jahrgang 1965, wird zum

01.05.2009 neuer Chefarzt der Klinik für

Innere Medizin und Gastroenterologie. Dr.

Mönkemüller studierte Humanmedizin an

der Universität F. Marroquin in Guatemala

Stadt. Er spezialisierte sich in der Inneren

Medizin an der University of Tennessee

sowie in den Fachgebieten Gastroente-

rologie, Hepatologie und interventionelle

Endoskopie an der Universität in Birming-

ham, USA. Danach war er Leitender Ober-

arzt an der Otto-von-Guericke Universität

in Magdeburg, wo er seine Habilitation

und venia legendi erhielt. Dr. med. Mön-

kemüller ist Facharzt für Innere Medizin,

Gastroenterologie und Infektiologie. Er

ist Mitglied in mehreren deutschen und

internationalen Verbänden und Gesell-

schaften. Für seine klinische und wissen-

schaftliche Arbeit im Bereich der Medizin

und Gastroenterologie erhielt Dr. Mön-

kemüller mehrfach Auszeichnungen und

wird auf nationaler und inter nationaler

Ebene geschätzt.

Dr. Mönkemüller ist verheiratet und

Vater einer Tochter. Zu seinen Hobbys

zählen Wandern, Fotografie, Lesen und

Schreiben. Als Autor kann Dr. Mönkemüller

auf rund 150 Veröffentlichungen in Fach-

zeitschriften und Büchern verweisen.

Herr Prof. Dr. Eugen Musch verlässt das Marienhospital nach fast 20-jähriger Tätigkeit in den wohlverdienten Ruhestand.

Ein wichtiger Bestandteil seiner zukünf-

tigen Abteilung ist die Erweiterung von

interventionellen und minimal-invasiven

endoskopsichen Verfahren zur Diagnose

und Therapie von Magen-Darm- und Gal-

lenwegserkrankungen mit Hilfe hochmo-

derner endoskopischer und sonografi-

scher Methoden.

Sein Ziel ist die enge Vernetzung mit

niedergelassenen Ärzten und Spezialisten

sowie die regelmäßige Durchführung von

patientenorientierten Seminaren.

SEinE SchwErPunktE Sind:

Innere Medizin

Gastroenterologie

und Hepatologie

Therapeutische Endoskopie

Stoffwechselkrankheiten

Onkologie

Ernährungsmedizin

Infektiologie

Priv.-doz. dr. mEd. klauS mönkEmüllErChefarzt Innere Medizin und GastroenterologieFacharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie und Infektiologie

EinBlick

26

Impressum

Herausgeber

Marienhospital Bottrop gGmbH

Josef-Albers-Str. 70

46236 Bottrop

Redaktionsteam

Beate Schönhaus

Kerstin Vogel

Yvonne Wisniewski

Grafik, Layout, Cover

esszett:design

www.esszett-design.de

Fotos

Bildarchiv Marienhospital Bottrop,

fotolia.de

Auflage

5.000 Exemplare

2-3 Ausgaben pro Jahr

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