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Schule als sicherer Ort - Zugänge für den gelingenden Schulalltag mit G flü h Geflüchteten Mirja Keller / Sarah Friedrich 06/2016 Ffm

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Schule als sicherer Ort -Zugänge für den gelingenden Schulalltag mit

G flü hGeflüchteten

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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ÜberblickÜberblick

• Einleitung (kurze Infos Zahlen und Fakten)Einleitung (kurze Infos, Zahlen und Fakten)

• Jugendhilfeablauf / Schnittstellen der Kommunikation

• Die Schule und ihre besondere Bedeutung• Die Schule und ihre besondere Bedeutung

• Die Bedeutung der Sequenziellen Traumatisierung

Di T f l h b i l G i ht• Die Traumafolgen haben viele Gesichter…

• Konkrete Hilfestellungen bei Dissoziation und Konflikten

• Von der Wichtigkeit interkulturellen Wissens für Fachkräfte

• Wissen und Verstehen bedeutet Selbstbemächtigung

• Ein politisches Fazit mit Forderungen….

• Literaturempfehlung

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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Einleitung (kurze Infos Zahlen und Fakten)„Der Bundesfachverband geht 2015 insgesamt von rund 54 500

Einleitung (kurze Infos, Zahlen und Fakten)

unbegleiteten minderjährigen und jungen volljährigen Flüchtlingen in der Jugendhilfe aus. Davon müssten nach der seit November geltenden neuen Quoten-Verteilung gut 4000 in Hessen untergebracht werden “. (dpa)

Gesamt wird davon Ausgegangen das 2015 ca. 1 Mio. Geflüchtete g g gaufgenommen wurden, davon seien 85% männlich.

Herkunftsländer: Afghanistan (Iran) Somalia Eritrea Irak SyrienHerkunftsländer: Afghanistan (Iran), Somalia, Eritrea, Irak, Syrien, Marokko, Algerien

Ca 30% der Geflüchteten sind MinderjährigCa. 30% der Geflüchteten sind Minderjährig

Bei den minderjährigen Unbegleiteten liegt der Altersdurchschnitt i h 15 d 17 J hzwischen 15 und 17 Jahren

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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Einleitung (kurze Infos Zahlen und Fakten)21% der Inobhutnahmen werden innerhalb von 3 Tagen oder kürzer b d D i d h di hl di V d b b

Einleitung (kurze Infos, Zahlen und Fakten)

beendet. Darunter sind auch die gezählt, die an Verwandte übergeben oder durch Alterseinschätzung raus fallen (über 18)

87% sind männliche Jugendliche

Dauer der Hilfe zur Erziehung im Durchschnitt 3 Jahre

Die Badbreite des Bildungsstandes ist hoch.

Manche Jugendliche haben noch keine Schule besucht, haben nicht Lesen und Schreiben lernen dürfen, andere hatten schon mit dem Studium begonnenStudium begonnen…..

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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Nach der Ankunft konfrontiert mit:

Heimat unfreiwillig verlassen

meist Gewalterfahrungen (erlebt/ gesehen)

unsichere Aufenthaltssituation im Aufnahmeland

große Hoffnung nach Sicherheit / Beziehungsabbrüche

Wunsch nach Partizipation

Druck der Familie helfen zu wollen / Aufträge zu erfüllen

Trauer um das Verlorene, um Angehörige und Freunde,

Überlebensschuld

Verzweiflung durch unsichere Lebenssituation, doppelte g , pp

Marginalisierung

Rassismus (vgl Zimmermann 2016)Rassismus (vgl. Zimmermann 2016)

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 MKK

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Ausgangslage der Jugendlichen Ig g g g

Z t d h l Fl ht "F ih it“ J dhilf• Zustand nach langer Flucht "Freiheit“ vs. „Jugendhilfe „

•Mangelnde Privatsphäre/Transparenz in den Einrichtungen

Ü• Emotionale Reaktion auf die Überforderung des Jugendhilfesystems

• Kontrollverlust aufgrund von mangelnder Transparenz der Abläufe

und Vorgehensweisen

• Druck im Zuge des Asylverfahrens

• Die Jugendlichen können die Symptome der Traumafolgereaktion

ohne Anleitung nur schwer einordnen

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Ausgangslage der Jugendlichen IIg g g g

G f h d R t ti i• Gefahr der Retraumatisierung

• Dem kommt die Entwicklungsaufgabe der Identitätsfindung

und Abgrenzung im Rahmen der Adoleszenz hinzu

• Mangel an verlässlichen Bezugspersonen

• Isolation „alleine und ein bisschen anders“

• Fehlender Zugang zur Freizeitgestaltung

• Vielzahl neuer Möglichkeiten und Herausforderungen

(Reizüberflutung)

• Konfrontation mit kultureller Diskrepanz und Sprachlosigkeit

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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Trauma-Zangeg

Trauma-ZangeQuelle: Ellen Spangenberg

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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In traumatischen Situationen spalten Kinder und Jugendliche das Geschehen von ihrem Bewusstsein ab. Es kommt zum Zerreißen der Wahrnehmung. Die Fähigkeit der Selbstregulation wird gestört, Entwicklungsmöglichkeiten sind beeinträchtigt.beeinträchtigt.

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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Entwicklungspsychologische AuswirkungenEntwicklungspsychologische Auswirkungen

Das SelbstkonzeptDas Selbstkonzept

Das Körperschema

Die beeinträchtigte Bindungsfähigkeit

B i t ä hti t E t i kl k tBeeinträchtigte Entwicklungskompetenzen

Die Entwicklung traumabezogener Erwartungen

Traumafolgereaktionen

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Die Bedeutung der Sequenziellen Traumatisierungg q g

Es gilt zwischen traumatischen Erlebnissen und einer PTBS zu unterscheiden ist wichtig gearbeitet werden muss mit beidem!!!unterscheiden ist wichtig, gearbeitet werden muss mit beidem!!!

Beginn der Verfolgung /

Auf der FluchtVerfolgung / Gewalterfahrungen im Heimatland, bis

Fl hAnfangszeit am

zur Flucht Ankunftsort

Z it d ÜbErneuter t ti h Zeit des Übergangstraumatischer Prozess

Erste Studien belegen, dassNach der Verfolgung

Erste Studien belegen, dass 33,2% eine PTBS und 21,9% eine Depressionentwickeln (BKV 2012)entwickeln (BKV 2012)

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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Die Traumafolgen haben viele Gesichter… •Panikattacken, Ängste und Phobien •Rückblenden (»flashbacks«)

g

( )• heftige Schreckreaktionen • Überangepasstheit•Extreme Licht-und GeräuschempfindlichkeitExtreme Licht und Geräuschempfindlichkeit •Überaktivität / Ruhelosigkeit •Extreme gefühlsmäßige Reaktionen •Alpträume und nächtliche Angstattacken•Alpträume und nächtliche Angstattacken •Vermeidungsverhalten, Umwege, Abwehrhandlungen•Sich von gefährlichen Situationen angezogen Fühlen K t ti bl•Konzentrationprobleme

•Häufiges Weinen und Reizbarkeit •Abrupte Stimmungswechsel, Misstrauen, Unsicherheit•Selbstverletzungen • Dissoziation (Abwesenheit, Krampfanfälle, Zeitgitterstörung)•Regressive Verhaltensweisen (nach der Flasche verlangen, Daumenlutschen, Bettnässen, Kindersprache u.Ä.)

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Faktoren der Integrationg

Schaffung von Sicherheit

Schaffung von Selbstwirksamkeit

Unterstützung der Selbstakzeptanz

Förderung des Selbstverstehens

Förderung der Selbstregulation

Förderung von Körperwahrnehmung

Entwicklung einer guten Geschlechtsrolle

Beziehung schaffen

Erinnern und Trauern

Wiederanknüpfen

Wurzeln und Herkunft achten

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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Schule und Lernen hat einen besonderen Stellenwert

• Viele Jugendlichen sind auch wegen der Zukunftslosigkeit und g g gdem Wunsch nach Bildung und Zukunft geflohen.

• Das lange Warten auf einen Schulplatz und die Angst über 16 Jahre g p gkeinen mehr zu erhalten, tragen zu einer hohen Belastung und vermehrt zu Konflikten in den Einrichtung bei

• Der Schulbesuch ist ein Statusgewinn

• Schule ist eine wichtige Unterstützung in der Stabilisierung durchSchule ist eine wichtige Unterstützung in der Stabilisierung durch Struktur und Ablehnung von den Erinnerungen

•Schulferien können Angst machenSchulferien können Angst machen

• Lehrer sind wichtige Bezugspersonen und ihre positive Bestätigung KostbarBestätigung Kostbar

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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Was brauchen traumatisierte Kinder und JugendlicheWas brauchen traumatisierte Kinder und Jugendliche

SicherheitSicherheitKontrollierbarkeit, Transparenz, StrukturVerständnis und ZuwendungBeständige Halt gebende Beziehungen die Abwehr respektierenBeständige, Halt gebende Beziehungen die Abwehr respektierenHilfe das geschehene in eine Sprache zu bringenNeue „wiedergutmachende“ KörpererfahrungenRi l d Ph i B äl iRituale und Phantasie zur BewältigungWertschätzende KommunikationUnterstützung, das Geschehene in die eigene Lebensgeschichte einzuordnen

Ein gut funktionierendes NetzwerkErwachsene mit einer wertschätzenden Haltung und Durchhaltevermögeng gPartizipationRespektieren von Grenzen

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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Traumapädagogische Haltung für den Schulalltag

•Die Verhaltensweisen der Mädchen und Jungen sind normale Reaktionen auf eine extreme Stressbelastung.

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•Sie haben für ihre Vorannahmen, Reaktionen und Verhaltensweisen einen guten Grund. g

•Sie haben in ihrem Leben bislang viel überstanden und geleistet. Wir unterstützen sie bei der Entwicklung eines guten Lebens durch Selbstbemächtigung.

•Wir unterstützen sie bei der Akzeptanz ihrer Wunden, Beeinträchtigungen und Schwierigkeiten.

•Wir stellen unser Fachwissen zur Verfügung (Profis), sie sind die Expert fü ih L bten für ihr Leben.

• Keine Angst vor falschen Fragen, für die Jugendlichen ist ihre Geschichte immer präsent und sie antworten nicht wenn sie nichtGeschichte immer präsent und sie antworten nicht, wenn sie nichtwollen.

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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Interkulturelle Kompetenz und Transparenzp p

• Für uns sind so viele Abläufe Selbstverständlich, bei den Jugendlichen, reicht es nicht wenn wir sie nur einmal erklärenes nicht wenn wir sie nur einmal erklären

• Stichwort Schulsystem und Notenschnitte

•Die Jugendlichen hatten in ihren Herkunftsländern häufig schon andereDie Jugendlichen hatten in ihren Herkunftsländern häufig schon andere Aufgaben, kennen unser Konzept des „Kind“ seins nicht und stehen wegen der Arbeitsaufträge der Familie unter großem Druck

d l f h h di i i h d• Wer Angst um das Asylverfahren hat, die Einrichtungen und Betreuer wechselt und seine Erinnerungen bändigen muss, kann sich nur schwer konzentrieren, überfordert sich mit dem eigenen Anspruch selbst und gerät schneller unter Druck

• Manche Sprache klingen in deutschen Ohren schnell aggressiv oder abschätzig, obwohl sie es nicht sind.abschätzig, obwohl sie es nicht sind.

• Die Jugendlichen stehen mit sich und ihren Kulturen im Konflikt und benötigen verständnisvolle Unterstützung.

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Interkulturelles Wissene u u e es W sse

Interkulturelle Kompetenz ist in diesem Arbeitsfeld sehr wichtig, da Perspektivwechsel die Grundlage sind um kulturelle Missverständnisse aufzulösen und Konflikte zu vermeiden!

Man erwirbt diese durch:das Einholen von Informationen zu Land, Sitten und GebräuchenErklärungen des einheimischen“ Kooperationspartners/ExpertenErklärungen des „einheimischen Kooperationspartners/Experten bezüglich kultureller Begebenheiten…“welche Traditionen, welcher Sinn steht für das Verhalten?“

das Zurückstellen des eigenen Normen- und Wertesystems. Ansonsten kann es zu falschen Interpretationen kommen.

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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Sprachep

Sprache wird in verschiedenen Kulturen unterschiedlich verwendet

Sprachduktus löst emotional kulturell sozialisierte Reaktionen aus

Sprachlosigkeit, verstummen

Einfluss auf Identitätsfindung

Sprache lernt man in Oberbegriffen, Ausdifferenzierung braucht Zeit

Das heißt: Vermeiden von Doppelbotschaften

Kurze Sätze

Klare altersadäquate Wortwahl

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Die Macht der Sprachep

•Sprache:•Adressierung (Jugendlicher, Kunde, Geflüchteter Patient)•Der Einfluss der eigenen inneren Haltung auf die Sprache•Validierung und Invalideren gVorsicht vor harter Sprache – Empfindung ist Subjektiv richtigBewertung vs. Beschreibung (der Hüter der Dialektik)Loben und KritisierenLoben und Kritisieren

•Gemeinsam Lachen und Freuen – Humor hilft weiter….Authentizität und Klartext, denn Euphemismen werden als Verarschung“ empfunden!„Verarschung empfunden!

•Redundanz schult;-)•Verständlich bleiben•Selbst mit Bildern und Symbolen sprechen und die Bilder und Symbole der Jugendlichen übersetzten

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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Dissoziation

Dissoziationen aktiv und bewusst begegnenDissoziationen aktiv und bewusst begegnen

Gemeinsam einen Umgang damit erarbeiten und Festlegen

Von „hilfreich“ bis „unangenehm“ aber „ungefährlich“!Zeitgitterstörungen sind ein Problem, keine AusredeD i t d h t i ht it Lü d K k i t !Das ist so, das hat nichts mit Lügen oder Kranksein zu tun!

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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Emotionale Erste Hilfe

Mit einfachen Absprachen und Skills helfen:

• bieten sie etwas für die nervösen Hände an (Igelball oder Knete)

K i b t S b• Kaugummi baut Spannung ab

(wer klebt kann immer noch spachteln)

• kurze abgesprochene Kontaktaufnahme bei Abwesenheit

• Ammoniak- Stäbchen wenn es besonders schlimm ist

• auf das Wassertrinken verweisen

• Haargummis an den Armen helfen für das im Hier uns Jetzt

bleiben

• Rote Karte für den „Kurzurlaub“- Pause machen dürfen

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Ein politisches Fazit mit ForderungenEin politisches Fazit mit Forderungen….

Es wird nur mit mehr Kosten für die psychosoziale Versorgung gehen!- Deutschkurse und InteA-KlassenDeutschkurse und InteA Klassen- Nachhilfe und Förderkurse - Für Fortbildungen für Lehrer und Fachkräfte- Für GruppenangeboteFür Gruppenangebote- Für Dolmetscher - Für Beratung und Therapie

Im Besonderen gilt es die psychosoziale Versorgung für die jungen Geflüchteten zu gewehrleisten!

TraumapädagogInnen und TraumatherapeutInnen müssen Hand in Hand gehen und gemeinsame eng mit der Schule kooperieren.

Keine Hilfeplanung und Beschulung ohne Individuelle Förderung –Keine „zwei-Klassen Hilfeplanung oder Beschulung“!

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Ein politisches Fazit mit ForderungenEin politisches Fazit mit Forderungen….

Ohne Ehrenamt geht nichts, aber Ehrenamt darf und kann nicht der Ersatz für professionelle Angebote sein!

„Unser Arbeitsauftrag ist klar – wir holen für das Wohlergehen jedes Schutzbedürftigen das Beste raus!“

Ein Abbau der Bürokratie!

Aktuell trägt die Gesetzgebung zur Steigerung der psychischen Belastung der Kinder und Jugendlichen deutlich bei!g g

Die Arbeit mit Geflüchteten kann und darf niemals unpolitisch sein!sein!

Ohne eine gute Bildung keine Zukunft!

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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LiteraturempfehlungDeutscher Caritasverband, Referat Migration und Integration (Hg.) (2014): Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Deutschland. Rechtliche Vorgaben und deren Umsetzung, Freiburg im Breisgau: Lambertus-Verlag

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Lambertus-Verlag.

Dieckhoff, P. (2010): Kinderflüchtlinge: Theoretische Grundlagen und berufliches Handeln, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften

Gall-Peters, Alexander / Zarbock, Gerhard (2012): Behandlungsrepetitorium Posttraumatische Belastungsstörung, In: Praxisleitfaden Verhaltenstherapie, Störungsspezifische Stadteigenen, Therapieindividualisierung und Patienteninformationen, Pabst Verl. Lengerich

Hargasser, B. (2014): Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Sequentielle Traumatisierungsprozesse und die Aufgaben der Jugendhilfe., Frankfurt am Main: Brandes & Apsel.

König, Julia / Resick, Patricia / Karl, Regina / Rosner, Rita (2012): Posttraumatische Belastungsstörung, ein Manual zur Cognitive Processing Therapy, HOGREFE Verl. Göttingen

O K (2011) Di B h dl d O f Üb U i d T dOttomeyer, K. (2011): Die Behandlung der Opfer. Über unseren Umgang mit dem Trauma der Flüchtlinge und Verfolgten (Leben lernen), Stuttagrt: Klett-Cotta

Priebe, K./ Dyer, Anne (Hrsg.) (2014): Metaphern, Geschichten und Symbole in der Traumatherapie, Göttingen: Hogrefe Verlag.

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm

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LiteraturempfehlungSendera, Alice / Sendera, Martina (2012): Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung , Springer Verlag, Wien

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Weiß, W. / Friedrich, E.K. / Picard, E. / Ding, Ulrike (2014): „Als wär ich ein Geist, der auf mich runter schaut“ Dissoziation und Traumapädagogik, Weinheim/Basel: Beltz Juventa.

Weiß, W. (2013): Philipp sucht sein Ich. Zum pädagogischen Umgang mit Traumata in den Erziehungshilfen. 7. Auflage. Weinheim/Basel: Beltz Juventa.

Zimmermann D (2015): Migration und Trauma Pädagogisches Verstehen und Handeln in der ArbeitZimmermann, D. (2015): Migration und Trauma. Pädagogisches Verstehen und Handeln in der Arbeit mit jungen Flüchtlingen. 2. Auflage. Gießen: Psychosozial.

…viel Spaß beim lesen….

H li h D k fü ih A f k k i !!Herzlichen Dank für ihre Aufmerksamkeit!!Wir freuen uns über Fragen und Diskussion!

Fragen an:Fragen an: [email protected]

[email protected]

Mirja Keller / Sarah Friedrich06/2016 Ffm