restaurierungsethische grundsätze und ihre baupraktische ... · restaurierungsethische grundsätze...

25
Dokumentation der Podiumsdiskussion auf der denkmal Leipzig am 11. November 2016 u. v. m. 1 2017 Restaurator im Handwerk Ausgabe 1/2017 ISSN 1869-7119 Restaurator im Handwerk DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR RESTAURIERUNGSPRAXIS Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung Deutschland 9,– €

Upload: phungtram

Post on 15-Aug-2019

220 views

Category:

Documents


1 download

TRANSCRIPT

Page 1: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Dokumentation der Podiumsdiskussion auf der

denkmal Leipzig am 11. November 2016 u. v. m.

1 2017

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 1

/201

7 • I

SSN

186

9-71

19

Restaurator im HandwerkDie fachzeitschrift für restaurierungspraxis

Restaurierungsethische Grundsätze

und ihre baupraktische

Umsetzung

Deut

schl

and

9,– €

Page 2: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Bewerbungsunterlagen für den Bundespreis für Hand-werk in der Denkmalpflege in Nordrhein-Westfalen und Berlin 2017

Den Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege schreiben der Zent-ralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 2017 in Nord-rhein-Westfalen und Berlin aus.

Ausgezeichnet werden private Denk-maleigentümer, die gemeinsam mit qua-lifizierten Handwerksbetrieben bei der Erhaltung ihrer Denkmale Vorbildliches geleistet haben, sowie die ausführenden Betriebe für ihre an den historischen Bauten erbrachten Leistungen. Die Ei-gentümer erhalten Preisgelder in Höhe von insgesamt 15.000 Euro pro Bun-desland, die Handwerker entsprechende Urkunden.

Durch die Auslobung dieses Preises versprechen sich Handwerk und Denk-malpflege Werbung für die notwendige hohe Qualität bei den Restaurierungs-arbeiten an Kulturdenkmalen auch in Privatbesitz. Die Handwerkskammern hoffen, mit dieser Aktion Handwerker zu motivieren, sich verstärkt in den Fort-bildungszentren für Handwerk in der Denkmalpflege zu qualifizieren.

Vorschläge und Bewerbungen aus Nordrhein-Westfalen können bis zum 12. Mai 2017 und aus Berlin bis zum 28. Mai 2017 an den Zentralverband des Deutschen Handwerks in Berlin gerich-tet werden.

Weitere Informationen und Bewer-bungsunterlagen finden Sie unter:www.zdh.de.

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung 3

RESTAURATOR IM HANDWERK JETZT AUCH ALS ePAPER ! !Die Zeitschrift Restaurator im Handwerk ist auch als elektronische Ausgabe (ePaper im PDF-Format) erhältlich. Sie können einzelne Ausgaben (auch die in der Print-Version bereits vergriffenen Hefte ! !) zum Preis von 6 Euro oder ein Jahresabonnement zum Preis von 24 Euro für vier Ausgaben bestellen.

Einzelhefte oder auch ein Jahresabonnement bestellen Sie bitte per E-Mail bei: [email protected].

Sie erhalten nach Zahlungseingang die entsprechende Ausgabe als ePaper-Ausgabe (Dateigröße ca. 10 MB) per E-Mail. Bei einem Jahres-Abonnement wird Ihnen die jeweils aktuelle Ausgabe automatisch zum Erscheinungstermin per E-Mail zugesandt.

Editorial

Mit dem „Babelsberger Dialog“ wurde im Frühjahr 2014 ein Prozess angestoßen, der nachhaltige Impulse ausgelöst hat: Der „Babelsberger Dialog“ steht für die Zu-sammenführung und den Austausch von handwerklichen und akademisch-wissen-schaftlichen Restauratoren, aber auch für die gemeinsame Erörterung und quali-tätvolle Umsetzung restauratorischer und konservatorischer Aufgabenstellungen. Im Mittelpunkt der unterschiedlichsten Akti-vitäten, die von berufsständischen Vertre-tungen begleitet wurden, stand immer die Diskussion restauratorischer Positionen und Kompetenzen im Umgang mit ma-teriellem und immateriellem Kulturerbe. War es das Facharbeitsgespräch „Qualität der Restaurierung in der Denkmalpflege“ im Juli 2014 in Brandenburg, im Arbeits-kreis „Handwerkliche Restaurierung und Denkmalpflege“, der vom Zentralverband des Deutschen Handwerks im September 2014 in Fulda ins Leben gerufen wurde, die von der Fachzeitschrift Restauro am Rande der denkmal 2014 initiierte Podi-umsdiskussion „Praxis versus Akademisie-rung“ oder die im November 2016 auf der denkmal in Leipzig geführte Diskussion von restaurierungsethischen Grundsätzen und deren baupraktische Umsetzung: Im Ergebnis kristallisiert sich, trotz teilweise kontroverser Auslegung und diametraler Interpretation der gleichen Fragestellung, heraus, dass sich beide Berufsstände sinn-voll und konstruktiv ergänzen. Aus dieser Erkenntnis ist zwischenzeitlich ein inter-disziplinäres und kollegiales Miteinander auf gleicher Augenhöhe entstanden, bei dem die Ansprüche an das Ziel und die

Qualität einer Restaurierung im gemeinsa-men Dialog stets aufs Neue diskutiert und definiert werden. Es wird deutlich, dass eine Qualitätssicherung bei der Erhaltung von Kulturgut weniger durch Abgrenzung und Normierung als vielmehr durch die Anerkennung fachlicher Kompetenzen der verschiedenen Akteure zu erreichen ist. In diesem Zusammenhang ist die von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Deutschen Städte- und Gemeinde-bund herausgegebene „Handlungsanwei-sung für eine qualifizierte Vergabe in der Denkmalpflege auf der Basis der VOB/A“ zu erwähnen. Diese Broschüre zeigt Mög-lichkeiten zur Wahl und Vorbereitung des Vergabeverfahrens, seiner Durchführung, der qualifizierten Eignungsprüfung und schließlich der Vergabe selbst auf, um mit der Auftragsvergabe die Weichen für eine nachhaltige Restaurierung und langfristige Substanzerhaltung zu stellen. Die Fachbeiträge dieser Ausgabe unserer Fachzeitschrift wollen deshalb vor allem die baupraktische Umsetzung restaurie-rungsethischer Forderungen beleuchten. Dr. Bernd Euler-Rolle, Fachdirektor des Bundesdenkmalamtes in Wien, brachte es in seinem Statement auf der denkmal 2016 auf den Punkt: „Die Denkmalpflege ist keine Wissenschaft, sondern eine Werte-disziplin.“

Mehr Dialog !

DIPL.-ING. FRANK SPRENGERist fachlicher Leiter des Zentrums für Restaurie-rung und Denkmalpflege der Handwerkskam-mer Koblenz und Geschäftsführer der Bundes-vereinigung Restaurator im Handwerk e. V.

Page 3: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Restaurierung, kontrovers diskutiertAlte Pinakothek, MünchenLeo von Klenze, 1836Hans Döllgast, 1957

Seite 12

Seite 46

Seite 39

Seite 42

Foto: Rufus46, 2012, CC-BY-SA 3.0

4

Restaurierungsethische Grundsätze

6

9

12

13

14

16

18

20

22

24

32

Zur Ethik des HandwerksEdda MüllEr

Ethik in Denkmalpflege und RestaurierungThoMas dEMpwolf

Begrüßung zur PodiumsdiskussionMarkus harzEnET TEr

Ganzheitliche Herangehensweise als Erfolgsfaktor in der RestaurierungBErnd JägEr

Anmerkungen zu Anspruch und Wirklichkeit in der denkmalpflegerischen PraxisdörThE JakoBs

Unsere täglichen BrötchenJan rauE

Methode und Systematik – der Schlüssel zum ErfolgBErnd EulEr-rollE

Konservierung und Restaurierung versus Reparatur am DenkmalMEchThild noll-Minor

Handwerkerehre versus RestaurierungsethikhErMann klos

Dokumentation der Podiumsdiskussion

Ketzerisches zur RestaurierungsethikchrisTian MEckBach

Seite 32

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung

Inhalt

Page 4: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Restaurierung, kontrovers diskutiertKaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, BerlinFranz Schwechten, 1895Egon Eiermann, 1961

Restaurierung, kontrovers diskutiertHaus der [Deutschen] KunstPaul Ludwig Troost, 1937David Chipperfield, ab 2016

Bundesarchiv, Bild 146-1990-073-26 CC-BY-SA 3.0

Foto: Andreas Praefcke, 2009, CC-BY-SA 3.0

Foto: Rufus46, 2012, CC-BY-SA 3.0

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung 5

Rubriken

Fachbeiträge

39

42

46

3

48

60

62

63

64

66

67

67

68

70

72

73

74

Hessischer Kratzputz wird immaterielles KultererberainEr schErB, gErwin sTEin

Brauchen wir die handwerklichen Fähigkeiten vergangener Epochen …dirk Busch

Tradition an Wänden – Eitempera aus Schwedenk aTrin BauEr

Editorial

Vereinsmitteilungen & Mitgliederservice

Interview

Vereine

Seltene Handwerksberufe

Das schlechte Beispiel

Leserzuschriften

Kolumne

Kleinanzeigen

Buchbesprechungen

Museum

Der literarische Text

Fortbildung

Impressum

1/2017

Page 5: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog

6

Sehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen und Jungmeister, meine sehr geehrten Damen und Herren,

für die Einladung zu Ihrer diesjährigen Meisterfeier danke ich sehr herz-lich. Mein Thema ist die Ethik des Handwerks, und ich muss gestehen, dass mir die Vorbereitung meiner Rede etwas Kopfzerbrechen bereitet hat. Am heutigen Sonntag will ich keine Sonntagsrede halten. Ich will keine Rede halten voll von guten moralischen Appellen und Vorsätzen, die uns allen ein gutes Gefühl vermittelt, die aber mit den Herausforderungen des künftigen Berufslebens unser Jungmeisterinnen und Jungmeister nicht viel zu tun hat.

Nun kenne ich die Welt des Handwerks nur aus der Perspektive der Kun-din und Beobachterin. Und hier erinnere ich mich an drei Begegnungen:• DasLacheneinesGerbermeisters,denichnachvielenMühenaufgetrie-

ben hatte, um meine alte Ledercoach aufzuarbeiten. Er lachte, als ich mei-nen Auftrag eilig machte. Auf meine Frage, warum er denn lache, sagte er, er wisse gar nicht, wie ihm geschehe. Als ehemaliger Gerbermeister aus Zittau sei er jahrelang arbeitslos und in Umschulungsmaßnahmen des Arbeitsamtes gewesen. Und nun wisse er gar nicht, was er zuerst tun solle. Er war glücklich, weil er plötzlich im Kreis von Oldtimer-Liebhabern, Museen und dem Antiquitätengewerbe Auftraggeber gefunden hatte, die seine Fähigkeiten brauchten und schätzten.

Edda MüllEr

Zur Ethik des HandwerksFestrede bei der Meisterfeier 2015 der Handwerkskammer Koblenz am 8. März 2015

„Denkmalpflege gründet sich auf den Respekt für die bestehende Substanz und sollte so wenig wie möglich an materiellen Eingriffen mit sich bringen.“Charta von Venedig (1964)

Veränderungen, Hinzufügungen, Konversionen und Revitalisierungen kön-nen eine denkmalpflegerische Strategie, eine Notwendigkeit sein, Bauwer-ke und ihre Bauausstattungen langfristig und nachhaltig zu erhalten.Dies sind wesentliche Schichten am Denkmal, die authentisch Auskunft über die Nutzung und die Baugeschichte geben.

Konservierung und Restaurierung bedeutet nicht Stillstand. Wichtig ist, dass die Lesbarkeit des Denkmals erhalten bleibt.

Wir wollen bei unserer Diskussion den Spagat beleuchten, zwischen der notwendigen Eingriffstiefe in bestehende Ausstattungen und dem restaurie-rungsethischen Anspruch, so wenig wie möglich in den Bestand einzugreifen.Aus dem Informationsblatt zur Veranstaltung

Das vorliegende Heft präsentiert die Vorträge wie auch die Diskussions-beiträge der Tagung „Restaurierungsethische Grundsätze und ihre bauprak-tische Umsetzung“ auf der denkmal – Europäische Leitmesse für Denk-malpflege, Restaurierung und Altbausanierung Messe in Leipzig am 11. November 2016.

Dieser Dokumentation sind zwei Beiträge vorangestellt, die sich gleich-falls mit dem Thema der Tagung befassen.

Während Frau Prof. Dr. Edda Müller, die Präsidentin von Transparency Deutschland, den Fokus mehr auf das Handwerkliche legt, beschäftigt sich Thomas Dempwolf, Diplom-Restaurator und Restaurator im Handwerk, stärker mit den ethischen Anforderungen an die Restaurierung.

Beide Beiträge führen so aus unterschiedlichen Blickwinkeln in die The-matik der Tagung ein.Die Redaktion

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung

Page 6: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung 7

• EinenTischlermeister,dermirnachderErledigungseines Auftrags dafür dankte, dass ich seine Rech-nungen immer pünktlich bezahlt habe. Anscheinend war dies in seiner Berufspraxis eher die Ausnahme als die Regel.

• DieErzählungdesInhaberseinerWartungsfirmafürIT-Einrichtungen. Über ein Drittel seiner Einnah-men war vom Auftrag einer einzigen großen Firma abhängig. Er musste sich dort jedes Jahr erneut um den Auftrag bewerben und erhielt von den Personen aller Ebenen, die vor der Entscheidung befragt wur-den, eine Wunschliste für Weihnachtsgeschenke. Sie reichte vom neuen Kühlschrank, der dringend benö-tigt wurde, bis hin zum Pelzmantel, den sich die Frau eines Firmenmitarbeiters, der über die Verlängerung des Wartungsvertrages mit zu entscheiden hatte, sehnlichst wünschte.Ich werde darüber sprechen, was diese Erzählungen

mit Ethik zu tun haben. Zunächst aber schulde ich Ih-nen eine Antwort auf die Frage: Was versteht man ei-gentlich unter Ethik und ethischem Verhalten?

Denker und Philosophen haben sich zu allen Zeiten mit Ethik beschäftigt. Sie suchten nach einer Lösung dafür, wie trotz unterschiedlicher Machtverhältnisse und trotz individueller Möglichkeiten, sich Vorteile zu Lasten Anderer zu verschaffen, das Zusammenleben von Menschen friedlich und gerecht gestaltet werden könne.

Bekannt und viel zitiert sind die Ethikbegriffe des al-ten Griechen Aristoteles, von Immanuel Kant und dem zeitgenössischen Philosophen Hans Jonas.

Aristoteles bezeichnete Tugenden wie Klugheit, Ge-rechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung und Selbstbeherr-schung als die Bausteine seiner „Tugendethik“. Nach Aristoteles ist Tugend eine vorzügliche und nachhalti-ge Haltung, die durch die Vernunft bestimmt wird und die man sich durch Einübung und Erziehung erwerben muss.

Auch nach der „Pflichtethik“ von Kant bedarf das ethische Verhalten keiner besonderen moralischen Qua-lität des einzelnen Menschen. Jeder Mensch finde zwar den Maßstab der Sittlichkeit in sich selbst, dass er da-nach auch handelt, sei jedoch Ausdruck praktischer Ver-nunft. Sein kategorischer Imperativ lautet daher: Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wol-len kannst, das sie ein allgemeines Gesetz wird – d.h., was dann auch auf dich selbst angewandt wird.

Auf die technologischen Herausforderungen unse-rer Zeit und den Schutz von Natur und Umwelt als die Grundlagen menschlichen Lebens reagiert Hans Jonas mit seiner „Verantwortungsethik“. Der Mensch darf nicht alles tun, wozu er aus technologischen oder auch wirtschaftlichen Gründen fähig ist.

Noch näher kommt der Begriff des ehrbaren Kauf-manns der Ethik des Handwerks. Bei Wikipedia heißt es dazu: Ein ehrbarer Kaufmann stützt sein Verhalten auf Tugenden, die den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg zum Ziel haben, ohne den Interessen der Gesellschaft entgegenzustehen. Er hat ein ausgeprägtes Verantwor-tungsbewusstsein für das eigene Unternehmen, für die Gesellschaft und für die Umwelt. Er wirtschaftet nach-haltig. Maßstab seines Handelns ist Glaubwürdigkeit, die Vertrauen schafft.

Der plakative Spruch von Robert Bosch: „Lieber ver-liere ich Geld als das Vertrauen meiner Kunden“ könnte

auch von einem Handwerksmeister stammen, der sein Unternehmen von den Eltern übernommen hat und es an seine Kinder weitergeben möchte.

Das Beispiel meines Gerbermeisters macht jedoch auch deutlich, dass neben den praktischen Vernunft-gründen ethisches Verhalten auch etwas zu tun hat mit der Wertschätzung der eigenen Arbeit und mit Selbst-achtung. Den Zusammenhang zwischenSelbstachtung, dem Wert eigener Leistung und dem Ansehen bei Drit-ten hat Bertolt Brecht auf den Punkt gebracht. Er sagte Wenn ein Mensch seine Ehre verteidigen muss, hat er wohl keine mehr. Und weiter: Ehre ist nicht das, was ich euch über mich zurufe, sondern was ihr euch über mich zuruft. Achtung, Image, Reputation – das erwirbt ein Mensch nur in dem Maß, wie seine Mitwelt es ihm zu-spricht.

Die Beispiele des Tischlermeisters und des Handwer-kers aus der IT-Branche zeigen aber auch die andere Sei-te des Themas Ethik im Handwerk. Wer schützt den sich ethisch verantwortlich verhaltenden Handwerker vor Kunden, die ihre Rechnung erst nach der dritten Mah-nung oder gar nicht bezahlen? Wie gehen der Hand-werksmeister und die Meisterin mit öffentlichen und privaten Auftraggebern um, die als Vorbedingung und Gegenleistung für einen Auftrag gewisse Gefälligkeiten, – im Klartext – Bestechungsgelder erwarten und for-dern? Und was machen Handwerksbetriebe, wenn sich ein Mitbewerber durch die Beschäftigung von Schwarz-arbeitern oder durch andere Verstöße gegen soziale Be-stimmungen Kostenvorteile im Wettbewerb verschafft?

Anzeige

Page 7: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

8

Hier kommen die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ins Spiel, die allerdings auch nicht vom Himmel fallen, sondern für die sich jeder Hand-werker und seine Interessenorganisation – die Hand-werkskammern – einsetzen müssen. Was hier zu tun ist, gehört zu den Kernaufgaben von Transparency Interna-tional. Es geht dabei um• wirksameAntikorruptionsvorschriftenaufallenEbe-

nen der öffentlichen Verwaltung und der Unterneh-men

• transparenteAusschreibungenundVergabeverfahren• effizienteKontrollenundSanktionengegenunlautere

Wettbewerbsmethoden, zum Beispiel durch das Ein-führen von bundesweiten Korruptionsregistern im Vergabewesen

• SchutzvonHinweisgebern,diedieZivilcouragebe-sitzen, Rechtsverstöße aufzudecken – übrigens auch zum aktuellen Thema der Mindestlöhne.Wahr-scheinlich trage ich „Eulen nach Athen“, wenn ich hier eine Aufgabe der Handwerkskammern sehe. Sie sollten Anlaufstellen für Hinweisgeber schaffen, den gemeldeten Missständen nachgehen und für faire Wettbewerbsbedingungen im Handwerk sorgen.

Es kommt neben einer Verbesserung der politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen aber auch darauf an, dem „Zeitgeist“ vom schnellen Gewinn sowie der An-onymität des globalen Marktes das Gegenmodell eines längerfristig und wertorientierten Wirtschaftens entge-genzusetzen. Vor einiger Zeit hat der Präsident des Zen-tralverbands des Deutschen Handwerks dies treffend wie folgt formuliert:

„Handwerk schafft und erhält Werte. Werte vertreten wir auch als gesellschaftliche Kraft. Das Unternehmer-bild im Handwerk ist geradezu der Gegenentwurf zu dem viel diskutierten, auf schnellen Gewinn spekulie-renden Manager.“ (Otto Kentzler: Leitbild des Hand-werks, Konferenz der Kreishandwerkerschaften; Hand-werkskammer OWL Bielefeld, 31.3.2008).

Die Frage ist:Hat das Gegenmodell eines wertorientierten Wirt-

schaftens eine Chance, sich im künftigen Wirtschafts-geschehen durchzusetzen, oder hat es zumindest eine Chance, sich im derzeitigen Umfang zu behaupten?

Die Antwort auf diese Frage ist aus meiner Sicht völ-lig offen. Die derzeitige Entwicklung der Realwirtschaft sowie des Finanzsystems sowie die sich darum ranken-den Gegenkonzepte sind durch eine starke Polarität geprägt. Auf der einen Seite haben Themen wie Wirt-schaftsethik, Werteorientierung von Produktion und Konsum, Langfristdenken, gesellschaftliche Unterneh-mensverantwortung (CSR), Nachhaltigkeit Konjunktur. Der vom Bundeskanzleramt eingesetzte Deutsche Rat für Nachhaltigkeit hat einen Nachhaltigkeitskodex für Unternehmen entwickelt. Um die Jahrhundertwende hat der damalige Generalsekretär der Vereinten Nationen den Wirtschaftsführern der Welt einen Pakt für verant-wortliche Unternehmensführung und eine nachhaltige Ausrichtung ihrer Wirtschaftaktivitäten angeboten. Als „Global Compact“ ist dieser Pakt mit seinen 10 ethi-schen Prinzipien hoch angesehen. Zahlreiche Unterneh-men berichten nach den Vorgaben der Global Reporting Initiative regelmäßig über ihr Tun. Dazu kommen diver-se Regelungen der Europäischen Union. Sie etablieren im Wesentlichen Berichtspflichten der Unternehmen

zu den sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Wirtschaftsaktivitäten.

Auf der anderen Seite scheint das globale Handelssys-tem die Verantwortungslosigkeit und Intransparenz des Marktes voranzutreiben. Es schützt Unternehmen, die ihre Waren unter menschenunwürdigen Bedingungen sowie mit Methoden des Sozial- und Umweltdumping herstellen lassen. Verbindliche Vorschriften z. B. zum Verbot von Kinderarbeit und generell zur Einhaltung der Kernarbeitsnormen der ILO dürfen den internationalen Handel nicht behindern. Als verbotene nicht-tarifäre Handelshemmnisse gelten sogar entsprechende Wa-renkennzeichnungen und Verbraucherinformationen, sofern sie gesetzlich verbindlich vorgeschrieben werden.

Damit erlaubt der Markt keine verlässliche Beurtei-lung der „inneren Werte“ von Waren und Dienstleistun-gen sowie der gesellschaftlichen Verantwortlichkeit von Unternehmen. Nachhaltiger Konsum und verantwor-tungsbewusstes Konsumentenverhalten, die derzeit ger-ne eingefordert werden, werden von den Wettbewerbs-regeln des Marktes daher nicht nur nicht unterstützt, sondern vielmehr massiv behindert.

Wenn nun zunehmend auch Dienstleistungen in den globalen Wettbewerb einbezogen werden sollen – wie dies im Rahmen von TTIP, der zwischen der EU-Kom-mission und den USA derzeit verhandelten Transatlanti-schen Handels- und Investitionspartnerschaft, geschieht -, werden Fragen der Qualifikation von Ausbildungen sowie von Unternehmensstrukturen eine noch größere Bedeutung bekommen. Wie es dann um die Gleich-heit der Wettbewerbschancen eines hochqualifizierten Handwerks bestellt sein wird, können Sie besser als ich beurteilen.

Während an den Verhandlungstischen zum Frei-handel das Ziel verfolgt wird: Mehr Markt und mehr Wettbewerb mit mehr Deregulierung und weniger po-litischen Vorgaben, setzen Marktakteure und Politiker hinsichtlich der ethischen Ziele auf Freiwilligkeit.

„Freiwillige Vereinbarungen“ wie Berichte von Unter-nehmen zur Nachhaltigkeit und zur gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung – CSR – werden propa-giert. Sie werden aber wenig verlässlich auf ihren Wahr-heitsgehalt hin überprüft und kontrolliert. Vertrauen lässt sich so nicht zurückgewinnen. Vielmehr liegt die Frage nahe, wer schützt eigentlich die redlichen Unter-nehmen – die es auch gibt – vor „Green- oder White-washing“ und vor den leeren Versprechungen ihrer Kon-kurrenten?

Anzeige

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung

Page 8: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung 9

Mit dem Symposium über „Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung“ auf der denkmal in Leipzig ist eine wichtige Diskussion in den Fokus gestellt worden: die um das Wertesystem der an der Restaurierung Beteiligten und dessen praktische Umsetzung.

Aber was bedeutet Ethik, und warum ist sie wichtig für den Schutz von Kulturgut?

Auf der Suche nach den Definitionen des Begrif-fes Ethik stoßen wir unweigerlich auf den Begriff der Moral: Als weitgehend anerkannt gilt dabei die Defi-nition, dass man unter einer Moral ein Normensystem versteht, dessen Gegenstand das richtige Handeln von vernunftbegabten Lebewesen ist und für sich das An-recht auf Allgemeingültigkeit erhebt. Ethik ist demnach die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Moral. In der Definition des Online-Lexikons Wikipedia wird die „Ethik von ihrer Zielsetzung her als eine praktische Wissenschaft bezeichnet. Es geht ihr nicht um ein Wis-sen um seiner selbst willen (theoria), sondern um eine verantwortbare Praxis. Sie soll dem Menschen (in einer immer unüberschaubarer werdenden Welt) Hilfen für seine sittlichen Entscheidungen liefern.“

Die Diskussion um die Ethik in der europäischen Denkmalpflege und Restaurierung ist dabei so alt wie die Denkmalpflege selbst. In dieser Diskussion wurde die Praxis der Restaurierung reflektiert, um aus den Feh-lern und Stärken der Vergangenheit zu lernen.

Den entscheidenden Impuls für die heutige Diskus-sion stellt dabei die Charta von Venedig aus dem Jahre 1964 dar. Anlässlich der Bedrohung der Altstadt von

Venedig wurde auf private Initiative hin der II. Inter-nationale Kongress der Architekten und Techniker der Denkmalpflege abgehalten. Die Charta erreichte ihre internationale Bedeutung aufgrund der Tatsache, dass der rechtliche Schutz der Denkmale weltweit als unzu-reichend angesehen worden ist. Bis heute gilt sie als Ma-gna Charta der internationalen Denkmalpflege und als einzige weltweit anerkannte Formulierung von Grund-sätzen der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes. In ihr werden als Ziel der Konservierung der „Erhalt eines Kunstwerkes wie die Bewahrung des geschichtli-chen Zeugnis“ formuliert, die dauernde Pflege sowie die Zuweisung einer der Gesellschaft nützlichen Funktion empfohlen.

Restaurierung soll in diesem Verständnis eine „Maß-nahme [bleiben], die Ausnahmecharakter behalten sollte. Ihr Ziel ist es, die ästhetischen und historischen Werte des Denkmals zu bewahren und zu erschließen. Sie gründet sich auf die Respektierung des überlieferten Bestandes und auf authentische Dokumente.“ Zu einer Restaurierung gehören demnach „vorbereitende und be-gleitende archäologische, kunst- und geschichtswissen-schaftliche Untersuchungen“ genauso wie eine genaue Dokumentation „in Form analytischer und kritischer Berichte, Zeichnungen und Photographien“.

Da vieles ist in der Charta von Venedig allgemein formuliert und nur angerissen worden ist und es vor al-lem an einer allgemeingültigen Beschreibung des Berufs des Konservators/Restaurators gefehlt hatte, entstand das Bedürfnis nach einer Definition dieses Berufsbil-des. Dies wurde im Jahre 1984 von der internationalen

PROF. DR. EDDA MÜLLERist Vorsitzende von Transparency Deutschland, dem deutschen Zweig von Transparency International, einer gemeinnützigen, parteipolitisch unabhängigen Bewegung von gleichgesinnten Menschen aus aller Welt, die sich dem globalen Kampf gegen die Korruption verschrieben haben. [email protected]

ThoMas dEMpwolf

Ethik in Denkmalpflege und Restaurierung

Damit bin ich wieder bei Bertolt Brecht und seiner Aussage: Achtung und Reputation erwirbt ein Mensch in dem Maße, wie seine Mitwelt es ihm zuspricht.

Die Reputation der großen transnationalen Konzerne und des Sektors Wirtschaft – das zeigen die Umfragen und auch unser Korruptionsbarometer – ist miserabel. Verbreitet ist bei den Menschen das Gefühl, dass es auf unserer Welt nicht gerecht zugeht. Dass man „denen da oben“ nicht trauen kann und dass Moral, Anstand und Sitte in den Chefetagen von Politik und auch der Wirt-schaft Fremdwörter zu sein scheinen.

In dieser Situation kann das Handwerk das Gegen-modell bieten: regionale Bekanntheit anstelle von An-onymität, nicht die schnelle Mark, sondern die solide, längerfristige Sicherung des Unternehmens, motivierte und qualifizierte Mitarbeiter, die auch morgen noch ih-ren Arbeitsplatz sicher wissen und gebraucht werden.

Das Handwerk kann gerade den Vertrauensverlust der „großen Marktakteure“ als Chance nutzen. Gelingen wird dies allerdings nur, • wennesdemHandwerkgelingt,sichvondengloba-

len Trends zu verantwortungslosen und intransparen-ter Märkten abzukoppeln:

• wenn dasLeitbild vom ethisch verantwortlich han-delnden Handwerk glaubhaft gelebt wird und

• wenn das Handwerk angesichts eines möglichenMangels an qualifizierten Nachwachskräften gerade wegen seiner Werteorientierung für den Berufsweg junger Menschen attraktiv ist.621 Jungmeisterinnen und Jungmeister, die heute ih-

ren Großen Meisterbrief erhalten, glauben an die Zu-kunft des Handwerks. Die meisten von ihnen werden sich damit früher oder später den Chancen und Risiken des Unternehmertums stellen. Sie können eigene Ideen umsetzen, tragen aber auch zugleich die Verantwortung für deren Erfolg und das persönliche Risiko für Misser-folge. Ich wünsche Ihnen allen und Ihren Familien viele Erfolge und das notwendige Maß an Selbstachtung, um auch in kritischen Situationen an den Werten und ethi-schen Prinzipien des Handwerks festzuhalten.

Herzlichen Glückwunsch zum Meisterbrief und herzlichen Dank Ihnen allen für Ihre Aufmerksamkeit.

Page 9: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

10

non-profit-Organisation ICOM (International Council of Museums) umgesetzt. Mit 30.000 Mitgliedern aus 137 Ländern unterhält ICOM formelle Kontakte zur UNESCO. Insbesondere die internationalen Fachgrup-pen ihrer Unterorganisation ICOM-CC (International Commitee for Conservation) aus unterschiedlichen Dis-ziplinen der Konservierung/Restaurierung bilden das Rückgrat für den internationalen fachlichen Austausch zwischen den Restauratoren weltweit.

Nach dem Berufsbild der ICOM-CC besteht die Tätigkeit des Restaurators aus der technischen Objekt-untersuchung, in der die Materialstruktur, der Grad des Verfalls, der Alterung und Materialverlust festgestellt und dokumentiert werden, aus der Umsetzung von er-haltenden Maßnahmen und der Konservierung/Restau-rierung von Kulturgut. Restaurierung ist demnach eine gezielte Aktion, um einen verfallenen oder beschädigten Gegenstand wieder verstehbar zu machen mit möglichst geringem Verlust der ästhetischen und historischen In-tegrität. In einer aktualisierten Begriffsdefinition des Berufsbildes aus dem Jahre 2008 wird für alle diese Maßnahmen der Oberbegriff Konservierung benutzt. Darunter werden alle Maßnahmen und Aktivitäten verstanden, materielles Kulturgut zu sichern und es den heutigen und kommenden Generationen zugänglich zu machen.

Unter dem Begriff Konservierung werden drei Be-reiche zusammengefasst: Die präventive Konservie-rung, worunter alle indirekten Maßnahmen verstanden werden, die zum Erhalt von Kulturgut beitragen, die substanzerhaltene Konservierung, die bei Objekten an-gewandt wird, die vom Verfall bedroht sind, und die Re-staurierung, die an einem Objekt angewandt wird, um es aufzuwerten, es besser verstehbar zumachen und/oder seinen Gebrauchswert wieder herzustellen. Der Konser-vator/Restaurator hat bei seiner Tätigkeit eine besondere Verantwortung , da er mit oft einzigartigen nicht zu er-setzenden Originalen zu tun hat, wobei der Wert nicht monetär zu verstehen ist, sondern in seiner Einzigartig-keit als authentisches historisches Zeugnis. In Absatz 3.7 wird die Arbeit des Restaurators beschrieben und mit der Arbeit eines „Chirurgen [verglichen], die zuerst eine ma-nuelle Fähigkeit erfordert, aber wie beim Gehirnchirur-gen verbunden sein muss mit theoretischem Wissen und der Fähigkeit, eine Situation einzuschätzen, angemessen darauf zu reagieren und seine Auswirkung erfassen zu können.“ Ausdrücklich betont wird in der Formulierung des Berufsbildes bei ICOM die Kommunikationsfähig-keit des Konservators/Restaurators und die Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit, da Entschei-dungen über den Umgang mit einem Objekt immer zu-sammen mit anderen Experten, zumindest aber zusam-men mit dem Kustoden, getroffen werden müssen.

Als sich Anfang der 1990er Jahre die Europäische Vereinigung der Restauratorenverbände (E.C.C.O.) gründete, in der auch der deutsche Verband der Restau-ratoren (VDR) organisiert ist, wurden in einem mehr-jährigen Diskussionsprozess neue Berufsrichtlinien und ein Standeskodex formuliert. In seinen Grundzügen nimmt das von E.C.C.O. formulierte Selbstverständ-nis Bezug auf die Charta von Venedig und die Richtli-nien der ICOM. Während das von ICOM formulierte Selbstverständnis gegenüber der Charta von Venedig schon einen Perspektivenwechsel vom Objekt des Kul-

turgutes zum Subjekt des Restaurators aufwies, verstärkt sich diese Tendenz in den E.C.C.O. Papieren .

In ihrer Dissertation „Restaurierungsethik“ ver-gleicht Katrin Janis die Dokumente von ICOM und E.C.C.O. miteinander. Sie kommt zu dem Schluss, dass das E.C.C.O.-Grundsatzprogramm dem Restaurator die (zentrale − Anm. d. Verf.) Zuständigkeit für Erhaltung und Pflege von Kulturgütern zuweise. Gegenüber dem vom ICOM formulierten Selbstverständnis, in dem von gemeinsamen Entscheidungen von Restauratoren und Kustoden ausgegangen wird, fordern die E.C.C.O. Be-rufsrichtlinien, die konkrete „Restaurierungsentschei-dung ausdrücklich in die individuelle Verantwortung des Restaurators zu legen“. Obschon in den E.C.C.O. Papie-ren gefordert wird, wenn nötig, mit anderen Spezialisten zusammenzuarbeiten, wird die Bedeutung interdiszipli-närer Zusammenarbeit doch wesentlich schwächer be-tont als bei ICOM. Bei E.C.C.O. kann der Eindruck entstehen, dass ein Alleinvertretungsanspruch des Kon-servator/Restaurators formuliert wird, der untermauert wird vom Anspruch auf wissenschaftliches Vorgehen, erlernt in einem Studium mit dem Master-Abschluss oder darüber.

Zentraler Ausgangspunkt der Formulierung des mo-ralischen Selbstverständnisses bei E.C.C.O. ist wie auch bei ICOM die Kategorie der Verantwortung im Umgang mit unersetzbaren Originalen. Bei E.C.C.O. ist der Kon-servator/Restaurator gegenüber dem „Eigentümer, dem Kulturgut und der Gesellschaft“ verantwortlich. Er/sie ist berechtigt, seine/ihre Arbeit ohne Behinderung der eigenen Freiheit und Unabhängigkeit auszuüben. Neben der Betonung der Bedeutung von präventiver Konservie-rung und Wahrung der Authentizität und Integrität der Kulturgüter bei der Restaurierung, der Forderung nach Reversibilität der Maßnahmen, die auch bei ICOM be-tont wid, verpflichten sich die Konservatoren/Restau-ratoren zur permanenten Weiterbildung und dazu, nur Arbeiten zu übernehmen, für die sie kompetent sind. Der Handel mit Kulturgütern wird als nicht vereinbar mit dem Standeskodex ausgeschlossen.

Die Anwendbarkeit der Restaurierungsethik in der DenkmalpflegeWeder die Prinzipien der ICOM-CC noch die der E.C.C.O. beziehen sich ausdrücklich auf die Denkmal-pflege. Worin unterscheidet sich die Baudenkmalpflege von der Restaurierung von Museumsexponaten?

Ein Faktor ist sicher die erhöhte Korrosionsneigung von im Freien aufgestelltem Kulturgut, insbesondere wenn dies aus Metallen wie Eisen oder Zink besteht. Befinden sich Objekte im öffentlichen Verkehrsraum, unterliegen sie statischen Anforderungen und Brand-schutzbestimmungen. Dazu kommen rechtliche Vor-schriften aus Bauverträgen, Gewährleistungszeiten und die Verpflichtung, die allgemein anerkannten Regeln der Technik zu respektieren − und diese lassen sich nicht immer mit den historischen Befunden und Rezepten vereinbaren. Darüberhinaus handelt es sich in der Bau-denkmalpflege oft um komplexe große Bauvorhaben, die von Architekten geplant und gesteuert werden und an denen eine Reihe von beruflichen Disziplinen zusam-men wirken. Da es sich um unter staatlichen Schutz gestellte Kulturgüter handelt, ist an erster Stelle der/die Denkmalpfleger*in zu nennen, dem/der eine Schlüssel-

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung

Page 10: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung 11

rolle in dem Prozess zukommt. Darüberhinaus sind es wissenschaftlich ausgebildete Konservatoren/Restaura-toren, Restauratoren im Handwerk, Architekten in der Denkmalpflege, Tragwerkplaner in der Denkmalpflege, Bauphysiker und Bauchemiker, naturwissenschaftliche Labore und Kunsthistoriker. In der Baudenkmalpflege hängt Erfolg einer guten Konservierung/Restaurierung oft maßgeblich vom Grad der praktizierten Interdiszip-linarität ab. Daher ist es sinnvoll, über einen gemeinsa-men Verhaltenskodex von allen Beteiligten nachzuden-ken und diese Überlegungen nicht auf die Profession der Restauratoren zu beschränken.

Ethik in der DenkmalpflegeDie Denkmalpflege zählt aufgrund der föderalen Struk-tur der Bundesrepublik zu den Hoheitsgebieten der Bundesländer, weshalb es in all diesen unterschiedliche Ausführungen von Denkmalschutzbestimmungen gibt. Gemein ist allen Gesetzen die Auffassung, dass mit der Unterschutzstellung von Kulturgut, sei es aus wissen-schaftlichen, künstlerischen oder heimatgeschichtlichen Gründen, ein öffentliches Interesse am Erhalt formuliert wird.

Dies verlangt von allen an der Denkmalpflege Betei-ligten, auch im Sinne des öffentlichen Interesses zu han-deln. Ausgangspunkte der Formulierung eines Verhal-tenskodex für die an der Denkmalpflege Beteiligten sind somit die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen im Umgang mit Kulturgut, das Einzusetzen des eigenen Wissens für den Erhalt des Kulturgutes, das Einbringen der eigenen Meinung, das Widersprechen bei Maßnah-men, die man für falsch hält, und die Hinzuziehung an-derer Spezialisten, wenn es nötig ist.

Mit der Unterschutzstellung hat das Denkmal einen besonderen Status, als Kulturgut hat es eine Einzigartig-keit, der Rechnung getragen werden muss: Authentizi-tät, Integrität und der Erhalt der historischen Dimensi-on sind so weit wie möglich zu bewahren, Eingriffe sind soweit als möglich reversibel zu gestalten. Wie auch bei ICOM formuliert ist es geboten, eventuelle Maßnahmen nach konservatorischen Notwendigkeiten zu staffeln: präventive Restaurierung, substanzerhaltende Restau-rierung und als letztes Mittel die (aktive) Restaurierung.

Aus diesen Vorgaben ergibt sich, dass alle Beteiligten der Denkmalpflege ihre handwerklichen Fähigkeiten, ihre wissenschaftliche Analyse, ihr ästhetisches Emp-finden, ihre Erfahrung und ihre Kreativität ganz in den Dienst der Konservierung stellen. Die eigene Arbeit gründet sich auf Befunde, die eigene Geschicklichkeit zeichnet sich dadurch aus, Historisches bewahren zu können.

In unserer industrialisierten Welt, in der vieles im Handwerk mit Fertigmischungen und Baufertigteilen erledigt wird, ist gerade die Pflege historischer Hand-werkstechniken und die Weitervermittlung an künf-tige Generationen ein wichtiger Punkt, um auf Dauer Handlungsfähigkeit in der Denkmalpflege zu sichern. In vielen Fällen werden bei der Restaurierung eines Bau-denkmals verlorengegangene oder nicht mehr tragfähige Bereiche ergänzt. In diesen Fällen ist es oft sinnvoll, ver-lorengegangene Bereiche in der befundeten Handwerks-technik auszuführen und Materialien einzusetzen, die den historischen möglichst nahe kommen. Das bedeutet im Bereich der Mauerwerksarbeiten, mit historischen

Ziegelsteinen zu arbeiten, im Bereich der Putzarbeiten mit historischen Putzen und den Zuschlagstoffen aus der Region anstatt mit Fertigmischungen, im Bereich der Metall-, Holz und Zimmermannsarbeiten in den historischen Handwerkstechniken unter Verwendung historischer Verbindungen.

Wie schon in der Charta von Venedig gefordert, sind alle Beteiligten in der Baudenkmalpflege heute qua Ge-setz dokumentationspflichtig und haben alle Phasen des Objektzustandes so zu erfassen, dass Dritte sich daraus ein klares Bild machen können. In der Praxis ist dies gerade bei kleineren Bauvorhaben leider nicht selbst-verständlich. Die eingehende Voruntersuchung vor der Einleitung von Maßnahmen ist jedoch Voraussetzung für eine gute Konservierung.

Gerade in der Baudenkmalpflege gibt es viele Fragen, die nicht einfach durch Lehrsätze abzuhandeln sind. Es gibt fast immer eine Bandbreite von Entscheidungsmög-lichkeiten, für deren Umsetzung gute Gründe angeführt werden können. Gerade bei der Lösung solch kniffliger Probleme entwickelt die interdisziplinäre Zusammen-arbeit ihre Stärken. Um das Beste für die Bewahrung des Kulturgutes zu leisten, ist es wichtig, alle zur Ver-fügung stehenden Quellen zu nutzen, von Kenntnissen der verschiedenen Experten in der Denkmalpflege zu profitieren – der Kenntnis des Denkmalpflegers und Kulturhistorikers, der Methodik der wissenschaftlichen Vorgehensweise des akademischen Konservators/Res-taurators, dem Erfahrungsschatz des Restaurators im Handwerk, dem Verständnis des Tragwerkplaners, der Umsicht und Organisationsfähigkeit des Architekten und der Fähigkeit der Naturwissenschaftler.

Die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit ist eine gemeinsame Auffassung von Ethik in der Denkmalpfle-ge, es lohnt sich, darüber zu reden und zu streiten.

LiteraturCesare Brandi: Theorie der Restaurierung, München, 2006.Katrin Janis: Restaurierungsethik im Kontext von Wissen-schaft und Restaurierung, München, 2005.Charta von Venedig (1964): Verfügbar über http://www.blfd.bayern.de/medien/charta_von_venedig_1964.pdf.ICOM-CC: http://www.icom-cc.org/.E.C.C.O.-Selbstverständnis; verfügbar über den Internet-Auf-tritt des Verbandes der Restauratoren (VDR): http://www.res-tauratoren.de/wir-ueber-uns/der-verband/grundlagentexte.html

THOMAS DEMPWOLFist Diplom-Restaurator (FH) und Restaurator im Metallhand-werk. Er leitet einen Restaurierungsbetrieb in [email protected]

Page 11: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Vereinsmitteilungen • Mitgliederservice • Nachrichten

48

Landesgruppe Rheinland-Pfalz / Hessen / Saarland

Mit Hochdruck startete die Landesgruppe ins neue Jahr … ihr neues Mitgliederver-zeichnis ging Anfang Februar in Druck. Es gab hier zwar einige Verzögerungen, da das Verzeichnis sich um viele Mitglieder erwei-tert hat und einige Änderungen im Aufbau vorgenommen wurden, aber so kommen jetzt die Termine der Landesgruppentreffen mit hinein sowie interessante Messe-Termine, und diese Zeitschrift wird mit einer kosten-losen ganzseitigen Werbeanzeige unterstützt.

Die ganzseitigen Anzeigen der Mitglieder stehen am Schluss und nicht mehr zwischen den Firmeneinträgen. Fotos der Mitglieder wurden in den jeweiligen Firmeneinträgen eingefügt. Leider fehlen hier noch einige. Es wäre schön, wenn bis Ende des Jahres alle zusammen wären. Daher auch die Bitte um Verständnis dafür, dass aus Platzgründen nur das Mitglied selbst auf dem Foto eingefügt wird und nicht ganze Firmenbelegschaften. Die Bilder sollen dem Kunden sowie uns sel-ber ermöglichen, nicht nur Namen, sondern auch Gesichter zu den Mitgliedern zu kennen oder umgekehrt.

Es wird in unserer Landesgruppe jedes Jahr ein neues, aktuelles Mitgliederverzeichnis geben! Verteilt wird daher auch immer nur eine kleine Auflage von ca. 20 Stück pro Mit-glied/Jahr, und es gibt eine Reserve von 100 Stück für Messen etc.

Unsere Landesgruppe hat für dieses Jahr 3 Treffen geplant:• 11.3.2017 in Blieskastel-Pilgerrast, Saar-land.•1.7.2017WeilburganderLahn,Mamormu-seum, im Anschluss Sommerfest mit Grillen. •7.10.2017gemeinsamesTreffenmitderLGNordrhein-Westaflen in Köln inkl. Domfüh-rung.

Es werden schöne, interessante und wie im-mer informative und gesellige Treffen, denen wir mit großer Vorfreude entgegensehen. Gäste sind immer herzlich willkommen!

Auch sind Bauherren, Architekten und alle, die auf der Suche nach guten Handwer-kern sind, herzlich eingeladen, uns dabei zu besuchen und sich über unsere Arbeiten zu informieren. Selten findet man so viele qua-lifizierte Handwerker auf einem Fleck, die

ihre Arbeit mit Herz und Ver-stand ausführen. Gerne infor-miert zu Details die Landes-guppensprecherin unter ihrer E-Mailadresse [email protected]., hierüber ist auch die Anmel-dung zu den Veranstaltungen möglich. Wir freuen uns über alle Interessenten!

Die Landesgruppe steht seit einiger Zeit in gutem und persönlichem Kontakt mit der Landesgruppe Hessen des VDR unter Leitung von Frau Harmssen. Auch dieses Jahr wird es wieder ein gemein-sames Treffen der beiden Landesgruppe ge-ben, auf das wir uns schon sehr freuen. Der Termin steht leider noch nicht fest, wird aber schnellstmöglich bekannt gegeben.

Auch ist geplant, am Tag des Handwerks eine gemeinsame Informationsveranstaltung mit der Landesgruppe Hessen des VDR zu organisieren. Hier würde uns unser Mitglied Susanne Haus, neue Vizepräsidentin der HWK Frankfurt-Rhein-Main, nach ihren Möglichkeiten unterstützen. An dieser Stel-le gratuliert ihr die Landesgruppe zu ihrem neuen Amt ganz herzlich und wünscht ihr alles Gute darin!

Am 25/26.3.2017 findet wieder die „Werte“-Messe in unserer Region statt, diesmal in der Sayner Hütte in Koblenz-Bendorf, Infos zu ihr: www. werte2017.de/Bendorf. Die Lan-desgruppe präsentiert den Verein mit einem Stand.

Es wird überlegt, für die Messepräsentati-onen neben den bereits erworbenen Bannern auch noch Tischdecken mit R.i.H-Emblem, Zeitungsständer und anderes zu erwerben. Eine professionelle Darstellung des Vereins nach außen hin ist unabdingbar, um diesen und seine Mitglieder entsprechend der hohen Wertigkeit auch hochwertig präsentieren zu können.

Auch dieser Zeitschrift gehört bei der Prä-sentation an den Messeständen mehr Auf-merksamkeit geschenkt! Ein derart hoch-wertiges Format mit geballtem Wissen und exzellenten Berichten gehört unserer Mei-nung nach auch entsprechend dargestellt und präsentiert. Hierüber wird auf dem 1. LG-Treffen noch genauer gesprochen.

Dabei wird auch die Online-Werbeanzeige für den Verein auf Facebook zur Diskussion gestellt und behandelt werden.

Auch werden schon Vorschläge für die Landesgruppetreffen der kommenden Jahre gesucht. Wünsche und Anregungen sind im-mer willkommen! Hierzu ist noch zu sagen, dass das erste Treffen 2018 schon geplant ist. Es wird hier ein Seminar „Marketing

für Kleinbetriebe“ stattfinden, das uns auch einmal über einen anderen nicht unwichtigen Tellerrand schauen lässt und uns betrieblich mit Sicherheit von Nutzen sein wird. Ich freue mich sehr, dass wir hier Frau Ursula Hoffmann und Herrn Thomas Büscher, beide auch Veranstalter der Werte-Messen, für die Ausführung dieses Seminar gewinnen konn-ten.

Desweiteren besteht die Überlegung einer Burgenwanderung im Herbst, und eine Lo-cation für das Sommerfest 2018 wird auch noch gesucht. Wer also Ideen dafür hat, schi-cke sie bitte per E-Mail an die Landesgrup-pensprecherin.

Ansprechpartnerin:Linda WadewitzTel: 06734 5589025, [email protected]

Die Landesgruppe goes Facebook:www.facebook.com/restauratorimhandwerk.de

Landesgruppe Thüringen / Sachsen-Anhalt

Ansprechpartnerinnen:Constance SchröderTel.: 036783 70352 , 0170 [email protected] Nagel, Tel.: 09543 [email protected]

Termine für das Jahr 2017•VierteljährlicheLandesgruppentreffen:30.3.2017 in Berlin-Kreuzberg bei Henri Lohse;15.6.2017 auf der Domäne Berlin-Dahlem bei Manfred Sturm-Larondelle und Torsten Theel;24.8.2017 in Beetzseeheide bei Paul Jacob;4.11.2017 in Berlin-Charlottenburg bei Rai-ner W. Leonhardt.

Landesgruppe Berlin / Brandenburg

Ansprechpartner:Sebastian Rost, Tel.: 030 [email protected] Rothe, Tel.: 0176 [email protected]

Landesgruppe Bayern / Baden-Württemberg

Ansprechpartner:Hubert Labisch • Tel.: 09367 [email protected]

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung

Page 12: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Vereinsmitteilungen • Mitgliederservice • Nachrichten

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung 49

Ansprechpartner:Robert Bialek, Tel.: 0351 [email protected]

Landesgruppe Sachsen

Landesgruppe Nord

Ansprechpartnerin:Irmela WredeTel. 05333 285; 0171 [email protected]

Spektakuläre 14 Leute hatten sich angemel-det zu unserem ersten Treffen in diesem Jahr am 11.2.2017 im Freilichtmuseum Cloppen-burg.

Zunächst wurden wir von Herrn Prof. Klaus Struve durch die sehr sehenswerte Ausstellung „Tür auf – Licht an“ geführt. Sie zeigt Türen, Türbeschläge und Leuchten von 1900 bis 1960. Fast alle Exponate stammen aus seiner privaten Sammlung. Ergänzt wur-de sie durch dessen Bugholzstühle. Vielen Dank an Klaus Struve!

Nach dem Mittagessen im Dorfkrug des Museums saßen wir zum Landesgruppen-treffen beisammen. Zunächst haben wir den drei interessierten Neuen (ein Tischler und zwei Stuckateure) die Vereinsstruktur erklärt und über neueste Entwicklungen der Koope-ration mit anderen Verbänden berichtet.

Unsere Rollaufsteller wurden einer kriti-schen Prüfung unterzogen und Verbesse-rungsvorschläge besprochen.

Rainer W. Leonhardt stellte diese Zeit-schrift vor und erneuerte seine Bitte, doch Kurzberichte in der Rubrik „Wir arbeiten gerade an ...“ einzusenden. Die Möglichkeit eines Geschenkabos kam gut an.

Am 18.6.2017 findet der Tag der nieder-sächsischen Denkmalpflege in Oldenburg statt. Dafür war ich am 7.2.2017 zum Vor-bereitungstreffen in Oldenburg. Wir werden

dort lebendiges Handwerk vorfüh-ren und sind bis jetzt 6 verschiedene Gewerke aus unserer Landesgruppe. Herr Struve wird ausgewählte his-torische Türbeschläge zeigen.

Unter erwarteten zahllosen Besu-cherinnen und Besuchern werden wir auf unseren Verband hinweisen, den Titel Restaurator im Handwerk bekannter machen und sicherlich viel über Arbeiten in Altbau und Denkmal sprechen.

Zum Tag des offenen Denkmals hat sich unser Fast-schon-Mitglied Klaus Stuckert aus Hannover bereiterklärt, uns zu einer gemeinsamen Aktion auf seinem Be-triebsgelände einzuladen.

Mit dem neuen Bankkonto ist jetzt Wolf-gang Nerge aus Obernkirchen unser Kassen-wart.

Alex Kuhn aus Lübeck ist der Zeitschrif-tenbeauftragte und Sven Jastschemski aus dem Kreis Helmstedt der neue stellvertreten-de Landesgruppensprecher.

Vielen Dank an die Inhaber der neuen Äm-ter für Eure Bereitschaft mitzuwirken.

Es war ein Treffen voller Ideen und kon-struktiver Diskussionen. Neben den zwei Neumitgliedern Andy Wedelich und Volker Elösser kommen geplant drei weitere hinzu. Auf jedem Treffen kommen neue Leute dazu

oder Mitglieder, die lange nicht da waren. Das ist immer wieder spannend. Allein die Vorstellungsrunde zeigt unsere Vielfalt an Gewerken, Betriebsgrößen, Standorten und Tätigkeiten. Auch diesmal ergaben sich wie-der Verabredungen für eine Zusammenarbeit oder das Aushelfen mit Material. Ein Mit-glied aus dem südlichen Niedersachsen sucht einen Zimmermeister zur Anstellung.

Das nächste Treffen findet voraussichtlich am Sonnabend, dem 13.5.2017 in Einbeck bei Andreas Neugebauer statt. Haltet Euch den Termin bitte schon jetzt frei.

Das erste Landesgruppentreffen dieses Jahres fand am 3. Februar 2017 statt.

Der Bericht von Robert Bialek über das Treffen/die Mitgliederversammlung des Ver-eins Görlitzer Fortbildungszentrum schloss mit dem Fazit, dass sich der Verein neu auf-stellen muss, um wieder handlungsfähig zu werden und seine Interessen nach außen hin deutlich darstellen zu können.

Unsere Gäste Herr Dr. Storz und Frau Reichle vom Forum für Baukultur e. V. be-richteten über die Einladung chinesischer Interessenten nach Tsingtao zur fachlichen Aus- und Weiterbildung von chinesischen Bauhandwerkern, Bauingenieuren und Ar-chitekten.

Sachsen ist ein Bundesland mit einer deutschlandweit bedeutenden Baukultur, die es zu erhalten und zu bewahren gilt. Das ha-ben auch die chinesischen Gastgeber erkannt und wollen von den qualitativ hochwertigen Kenntnissen und Fertigkeiten der deutschen Kollegen lernen. Herr Dr. Storz führte Ge-spräche mit Herrn Kretschmer (MdB, Wahl-kreis Görlitz), der sich der Erhaltung des Fortbildungszentrums für Bauhandwerker am Standort Görlitz mit einer eventuellen

Öffnung für internationale Interessenten of-fen gegenüber zeigte und seinerseits Gesprä-che mit dem Görlitzer Bürgermeister führen will.

Die Stadt Tsingtao (veraltete Bezeichnung – heute Qingdao) befindet sich an einer Bucht im Osten von China. Sie entstand 1897-1898 als deutscher Marinestützpunkt und Koloni-al-Handelshafen mit der Besonderheit eines 99-jährigen Pachtvertrages, sie hatte bereits 1913 über 58 000 Einwohner. In dieser Zeit entstand eine in deutschem Baustil errichtete hochmoderne Stadt mit Kirchen, Schulen, Krankenhäusern und weiteren soziale Ein-richtungen bis hin zur Entwicklung eines Eisenbahnnetzes.

Heute ist Qingdao eine Millionenstadt, die stolz auf ihre deutsche Vergangenheit ist und die deutsche Baukultur pflegt und erhalten will. Dabei schätzen die Chinesen die „typisch“ deutschen Eigenschaften der hochwertigen handwerklichen und technolo-gischen Leistungen. Dieser Umstand ist sehr Bemerkenswert bei der sehr alten eigenen hochentwickelten Kulturgeschichte Chinas.

Es ist zu hoffen, das sich unsere sächsische Politik langsam unseres eigenen kulturellen

Erbes erinnert und annimmt wie auch de-ren Erhaltung und Bewahrung angemessen fördert! Dazu gehört gleichfalls, das Wissen über historische Fertigkeiten und Technolo-gien zu bewahren und weiterzugeben − und das in einer sächsischen Weiterbildungsein-richtung! Denn das eigene kulturelle Erbe und das dazugehörige Wissen mit den ent-sprechenden Fertigkeiten entstehen regional! Wenn man die Entwicklung der sächsischen Politik in den letzten Jahren verfolgt, ist es schon befremdlich, beobachten zu müssen, dass eine kurzfristige „Leuchtturmpolitik“ betrieben wird und bewährte, erfolgreiche und über lange Zeit gewachsene Bildungs-konzepte und -praktiken verwaschen und aufgelöst werden.

Der Termin für das nächste Treffen, ge-meinsam mit der thüringischen Landesgrup-pe, ist der 16.6.2017 in Dresden.Jörg Frenkel

Page 13: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Vereinsmitteilungen • Mitgliederservice • Nachrichten

50

Das erste Treffen der Landesgruppe in 2017 fand am 11.2. statt. Herr Dipl.-Ing. Heinz- Rüdiger Wulfmeyer hatte uns schon im letzten Jahr zu einem Besuch in die Haupt-verwaltung der Handwerkskammer Ost-westfalen-Lippe zu Bielefeld eingeladen. Das Treffen begann mit einer Begrüßung durch unseren Landesgruppensprecher Die-ter Lebeau, der in einer kurzen Ansprache auf das Spannungsfeld Denkmalpflege ein-ging. Er machte deutlich, wie wichtig es ist, als Restauratoren und Denkmalpfleger den gemeinsamen Kosens zu bewahren und trotz unterschiedlicher Interessen geschlossen aufzutreten und zusammen zu arbeiten. Es reicht nicht, im bisher Erreichten zu erstar-ren, es ist heute für die Restauratoren mehr denn je wichtig, sich zusammen zu schließen, um erfolgreich zu bleiben.

Marianne van der Hoek berichtete über die denkmal 2016.

Der Gemeinschaftsstand wurde in seinem Aufbau kritisiert. Es wurde angeregt, zu-künftig deutlich mehr lebendiges Handwerk vorzustellen und erlebbar zu machen. Wo et-was passiert, wo Menschen an etwas arbeiten, z. B. auch Lärm herrscht, werden Besucher angezogen. Irmela Wrede schlug vor, ein Messeteam zu bilden, das sich bereits schon in diesem Jahr mit der Planung befasst. Karl-Heinz Gradert regte an, Ruheständler für den Standdienst anzusprechen.

Die Podiumsdiskussion „Restaurie-rungsethische Grundsätze“ war gut besucht und ein voller Erfolg. Solche Veranstaltungen sind zukünftig als fester Bestandteil auf der denkmal eingeplant.

Am Abend der Restauratoren kamen weit über 100 Gäste, um sich bei einer grandiosen Aussicht in tollem Ambiente zu unterhalten und auszutauschen. Die Resonanz auf diese Veranstaltung war überwiegend positiv. Es wird angeregt, auf künftigen Abenden einen Moderator einzusetzen, der durch den Abend führt.

Dipl.-Ing. Wulfmeyer von der Handwerks-kammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld ist Restaurator im Tischlerhandwerk und in der Handwerkskammer der Ansprechpartner für die Restauratoren im Handwerk. Er gab mit seinem Vortrag einen Einblick in die Aufga-ben der Handwerkskammer, in deren Mittel-punkt die die Förderung beruflicher Qualifi-zierung und die Betriebsberatung stehen. Die Handwerkskammer vertritt die Interessen von weit über 20.000 angeschlossenen Hand-werksbetrieben und unterstützt ihre Mit-glieder in vielfältiger Weise. Die betriebs-wirtschaftliche und technische Beratung für Handwerksbetriebe und Existenzgründer ist kostenlos.

Das neue Gebäude am Campus Handwerk wurde im Jahr 2015 bezogen, hier befindet sich ein Berufsbildungszentrum mit einem Kompetenzzentrum für Technisches Facility Management – Energie- und Gebäudetech-nik, ihm ist ein Gästehaus angegliedert, wel-ches den Lehrgangsteilnehmern als Unter-kunft während der Lehrgänge zur Verfügung steht. Die geplante Führung durch das Ge-bäude wurde an das Ende der Veranstaltung verlegt.

Karl-Heinz Gradert sprach den eklatanten Mangel an Nachwuchs im Maurergewerbe an. Es besteht kaum Interesse, sich in die-sem Beruf ausbilden zu lassen. Er wünschte sich mehr Werbung und Information z. B. an Schulen. Im HBZ in Brackwede ist die Zahl der Auszubildenden seit Jahren stark rück-läufig. Das kommt nicht zuletzt vom nega-tiven Image, welches dem Handwerker leider anhaftet.

Andreas Schimpf berichtete in einem an-schaulichen Vortrag über die Innendämmung und Lehmbauarbeiten, die von der Firma Kramp und Kramp an Schloss Liedberg durchgeführt worden sind, der Auftraggeber war ein Privatmann. Anhand des gezeig-ten Bildmaterials dokumentierte Andreas Schimpf eindrucksvoll die einzelnen Arbeits-schritte von der Planung bis zur fertig ver-putzten Wand.

Jürgen Weist schilderte in seinem Vortrag den Hergang einer Rekonstruktion einer historischen Tür, für die er die Beschläge ge-fertigt hat. Anhand der gezeigten Fotos sind die einzelnen und teilweise sehr schwierigen Etappen der Fertigung gut nachzuvollziehen. Die fertige Tür steht heute vor dem Neubau der Fa. Dr. Oetker in Bielefeld.

Der geplante Fachvortrag über die Konser-vierung eines Dürkopp LKWs musste leider auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

Termin für das nächste Treffen ist der 24.6.2017, es findet in Soest statt. Termin für das gemeinsame Treffen mit der Landes-gruppe Rheinland-Pfalz ist der 7.10.2017, das Treffen wird in Köln stattfinden.

Es steht noch kein Termin für die Mit-gliederversammlung 2017 fest. Karl-Heinz Gradert schlug vor, einen festen Termin für die Mitgliederversammlung analog zu dem Termin der Mitgliederversammlung auf der denkmal in Leipzig immer Anfang Novem-ber einzuplanen. Marianne van der Hoek wird dies dem Vorstand vortragen.

Dieter Lebeau wird die Landesgruppe aus persönlichen Gründen nicht mehr lange füh-ren können. Deshalb wird ein Nachfolger ge-sucht, der die Aufgabe der Landesgruppen-Leitung übernimmt. Karl-Heinz Gradert

wird als Stellvertreter die Arbeit des Lan-desgruppensprechers weiterhin unterstüt-zen, und auch Dieter Lebeau wird sich nicht gänzlich zurück ziehen.

Im Anschluss an die Veranstaltung führte Herr Wulfmeyer die Teilnehmer durch das Gebäude der Handwerkskammer und infor-mierte über den Werdegang des neuen Ge-bäudes, welches in der geplanten Zeit fertig gestellt worden war. Die Teilnehmer beka-men einen Einblick in die Ausbildungsstät-ten der Konditoren und der Zahntechniker. In den großen Mehrzweckraum der Hand-werkskammer passen je nach Bestuhlung bis zu 400 Personen, hier werden z. B. auch die Prüfungen abgenommen. Dieser Raum wür-de sich hervorragend für eine Mitgliederver-sammlung des Vereins Restaurator im Hand-werk eignen. Marianne van der Hoek wird diesen Veranstaltungsort dem Vorstand für eine der nächsten Mitgliederversammlungen vorschlagen.

Nach der Führung verabschiedete sich Herr Wulfmeyer. Dieter Lebeau dankt ihm für die genossene Gastfreundschaft und die Mög-lichkeit, dass sich die Landesgruppe in der Handwerkskammer treffen konnte.

Nach einem gemeinsamen etwas verspäte-ten Mittagessen fand eine von Karl-Heinz Gradert geführte Besichtigung der frei zu-gänglichen Bereiche der Sparrenburg statt. Die Kasematten waren leider nicht zugäng-lich, da dort geschützte Fledermausarten ih-ren Winterschlaf halten.

Ansprechpartner:Dieter Lebeau, Tel.: [email protected]

Landesgruppe Nordrhein-Westfalen

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung

Page 14: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung 51

Vereinsmitteilungen • Mitgliederservice • Nachrichten

Wir arbeiten gerade an … – aktuelle Projekte unserer Mitglieder

Restaurierung und Ertüchtigung (Wär-meschutz, Einbruchschutz) von Fenstern, Objekt in Bochum, Baujahr 1949, Denk-malschutz seit 2007Giebelseitig hochwertige Doppelfenster aus Schallschutzgründen, da das Objekt zwar auf einem großzügigen Grundstück ca. 30 m zurückliegt, aber an einer viel befahrenen Straße, sonst Einfachverglasung.

Fensterrestaurierung im Haus Schulte-Witten, DortmundDas Haus Schulte-Witten im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld ist ein 1880 erbautes Herrenhaus, welches 1915 im Jugendstil erweitert und umgebaut wurde. Bauherr war die seit 1394 dort nachgewiesene Bauern-familie Schulte-Witten, die im Zuge der Industrialisierung durch den Verkauf von Ländereien an die entstehenden Zechen zu Reichtum kam. Gegenüber stand bis 1934 die Dorstfelder Synagoge.Der auf das Jahr 1915 zurückgehende historische Fensterbestand wird nach und nach restauriert. Wir arbeiten zur Zeit an 6 Rundbogenfenstern mit aufwendigen Oberlichtbeschlägen und Ausstellrolläden. Der teilweise bauzeitliche Glasbestand wird erhalten und mit historischem Glas ergänzt und die Oberfläche wieder mit einem Lein-ölsystem ausgeführt.

Michael Kaiser, Wolfgang NonnenmacherSchreinerei HOLZ und FORM GmbHWohlfahrtstr. 125 • 44799 BochumTel./Fax 0234-76835/[email protected]

Eispavillon St. MoritzIm März 2016 hat das Kulm Hotel St. Mo-ritz begonnen, den historischen Eispavillon im Kulm Park zu renovieren, zu restau-rieren und zu erweitern. Der 1905 erbaute Eispavillon wird pünktlich zur Schweizer Ski-Weltmeisterschaft 2017 vom bekannten Londoner Architekten Lord Norman Forster gemeinsam mit Küchel Architekten St. Moritz saniert. Im restaurierten Eispavillon wird dann die Ski-Weltmeisterschaft eröff-net, und die Medaillenverleihungen werden hier ebenfalls stattfinden.Die Holzmanufaktur Rottweil freut sich, gemeinsam mit der holzmanufaktur SWISS AG nach einigen in der Region bereits durchgeführten schönen Projekten in Sils Maria und Castasegna wieder in dieser Ge-gend und bei diesem besonderen Vorhaben aktiv sein zu dürfen.

Schloss Monrepos, LudwigsburgDas Rokoko-Meisterwerk Schloss Monrepos in Ludwigsburg wurde in idyllischer Lage unter Herzog Carl Eugen in den Jahren 1758-1764 erbaut. Die heute eingebauten Fenster gehen ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Der Ge-samtbestand der Fenster ist in situ und in toto erhalten. Die Eichefenster sind nach 200 Jahren in exponierter Lage substanziell intakt. Nach der Restaurierung werden die Fenster für weitere Jahrzehnte ihre Funktion gut erfüllen. Funktionstechnische Verbesse-rungen sind nicht notwendig, da das Schloss nur temporär für Tagungen und Events genutzt wird.

Hermann Klos, Günther SeitzHolzmanufaktur Rottweil GmbHNeckartal 161 • 78628 [email protected]

Château Saint-Maire, LausanneDas 1397-1406 erbaute Château Saint-Maire ist ein Schloss im Stadtzentrum von Lausanne. Es gehört zum Schweizerischen Inventar der Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung. 1789 wurden angrenzend an das Schloss zwei Stockwerke errichtet. Das Schloss ist seit 1803 Sitz der Kantonsregierung.Die heute hier eingebauten Fenster gehen auf die Umbauphase im frühen 20. Jahrhundert zurück.Die Eichefenster sind nach über 100 Jahren und in exponierter Lage in situ und in toto erhalten und werden derzeit in mehreren Bauabschnitten von uns restauriert.Im Rahmen der 2016 und 2017 laufenden Gesamtsanierung werden von der Holzma-nufaktur Rottweil und ihrem Partnerbetrieb, der holzmanufaktur SWISS AG, abgesehen von den Fenstern auch an den hölzernen Innenausstattungen Restaurierungsarbeiten durchgeführt.

Industrieanlage, Leipzig, Spinnereistr. 13Die historische Industrieanlage ist heute Standort der Kranunion GmbH, dem Welt-marktführer im Spezialkranbau. Aktuell werden hier die Fassaden der „Fab-rikstraße“ instandgesetzt. Hierzu gehören auch die Holzkastenfens-ter in den Verwaltungsbauten. Überwie-gend geht es jedoch um die bauzeitlichen Metallverglasungen und Metallfassaden. Nutzungsbedingt ist keine energetische Verbesserung notwendig, sodass die Fenster in situ und ohne Bestandseingriffe repariert und restauriert werden können.

Hermann Klos, Günther SeitzHolzmanufaktur Rottweil GmbHNeckartal 161 • 78628 [email protected]

Page 15: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Vereinsmitteilungen • Mitgliederservice • Nachrichten

52

Wir arbeiten gerade an … – aktuelle Projekte unserer Mitglieder

Scheune aus Wollmar, Stroh-Lehm-BehangDie Scheune war um 1900 noch mit Stroh eingedeckt und besaß einen sehr seltenen Stroh-Lehm-Behang. Dieser wird im Frei-lichtmuseum Hessenpark nun als Wetter-schutz neu hergestellt. Da uns der Winter in die Quere kam, kann die Herstellung noch im Frühjahr 2017 besichtigt werden.

André Lange • Malerbetrieb LangeHolzburger Str. 2 • 34637 [email protected]

Heike Notz • Freilichtmuseum HessenparkLaubweg 5 • 61267 [email protected]

Barockes Blendfenster am Wohnhaus im Holländischen Viertel Potsdam, Am Bas-sin 7/ Brandenburger Straße 37Das bürgerliche Wohnhaus wurde 1776 nach dem Entwurf von Carl Philipp Christian von Gontard errichtet. Die Fensternische war bereits ursprünglicher Bestandteil der barocken Fassadengestaltung und wurde vermutlich erst später zugmauert. Denkmal-pflegerische Zielstellung war die Gestaltung der Fensternische als Blendfenster in der für das Barockzeitalter typischen Schein-architektur. Dabei wurde die am Gebäude vorhandene Fenstergestaltung mit ihren Konstruktionsdetails aufgegriffen. Abschlie-ßend wurden Fensterlicht- und Schatten-farbtöne entsprechend Bestand ausgemischt und die Glasflächen in mindestens drei Kontraststufen ausgemalt.

Jens DornbuschMeister und Restaurator im Malerhandwerkpigmentum – Malerei und RestaurierungEdelstraße 3, 14547 Beelitz033204-383276, 0173-60 41 605pigmentum@pigmentum-restaurierung.dewww.pigmentum-restaurierung.de

Hofgut Oranien Diez-Lahn (erbaut 1675)Umnutzung des Wirtschaftsgebäudes zum Wohnhaus. Erdgeschoss Bruchstein mit Fenster- und Türgewänden aus Lahnmar-mor , Obergeschoss in Fachwerkbauweise.Zimmerarbeiten:•RückbauundNeuerstellungdesdesolatenDachtragwerks•SicherungundInstandsetzungderFach-werkinnenwände•ReinigungundRestaurierungderFach-werkaußenwände.Im Vorfeld wurden Bestandsuntersuchungen durchgeführt und aussagekräftige Scha-denskartierungen erstellt.

Zimmerarbeiten:Mathias Gläser • Fa. QubicusIm Elbbachtal 11 • 56459 Härtlingen0173-6640918 • [email protected]

Untersuchung :Denkmalberater Björn ToelstedeSchulstr. 20, 35789 Weilmünster06472-40 99 85 9; 0160-90 56 49 [email protected]

Historische ZimmertürenMit neu angefertigten Rahmen, in Massiv-holz, mit Futter und Bekleidung im alten Stil

Linda WadewitzPhönix- FactoryHolzmarkt 27 • 55237 Flonheim06734-5589025phoenix-factory@gmx.dewww.phoenix-factory.de

Industriedenkmal Bengel, Idar-ObersteinKonservierung der Maschinen und Anlagen in dem Fabrikationsgebäude, Erdgeschoss

Hayo RossRSP GmbHRestaurierung und DenkmalpflegeSt.-Georg-Str. 3 • 85649 KirchstockachTel./Fax: 08102-9948910/99489-20ross@kulturgut-restaurierung.dewww.kulturgut-restaurierung.de

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung

Page 16: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Vereinsmitteilungen • Mitgliederservice • Nachrichten

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung 53

Wir arbeiten gerade an … – aktuelle Projekte unserer Mitglieder

Schloss Schwarzenberg, ScheinfeldDas Schloss Schwarzenberg liegt im frän-kischen Wald bei Scheinfeld. Im Jahr 1150 wurde der heute repräsentative Bau erstmals als Burganlage erwähnt, die mittelalterliche Wehranlage wurde später umgebaut.Im Schloss war früher ein privates Mäd-chen-Gymnasium beheimatet. Heute befindet sich dort eine private Real- und Fachoberschule, deren Schüler außerhalb des Schlosses in einem Internat untergebracht sind.In einem ersten Bauabschnitt im Jahr 2015 wurden von der Holzmanufaktur historisch wertvolle Böden sowie barocke Kassettende-cken restauriert.Beim aktuellen Bauabschnitt restaurieren wir die Fenster.

Schloss Montfort, Langenargen, BodenseeSchon im 14. Jahrhundert errichteten die Grafen von Montfort auf der Bodensee-Landzunge die „Veste Burg Argen“.Im Zuge des Verfalls nach 1780 ließ König Wilhelm I. von Württemberg 1861 die Ru-ine abreißen und ein neues Schloss erbauen. 1864 bekam der Bau dann den noch heute gebräuchlichen Namen „Schloss Montfort“. Seit 1961 gehört es der Gemeinde Langen-argen.Die Holzmanufaktur Rottweil führt seit über 20 Jahren Arbeiten im Bereich der Re-paratur und Restaurierung der historischen Ausstattungen durch. Hierzu gehören die Parkettböden, die Innen- und Außentüren, Fenster und Treppenanlagen.

Hermann Klos, Günther SeitzHolzmanufaktur Rottweil GmbHNeckartal 161 • 78628 [email protected]

Theatinerkirche MünchenDie katholische Kirche St. Kajetan, auch Theatinerkirche genannt, wurde ab 1663 erbaut. Die kreuzförmige Kuppelbasilika war der Beginn des Barocks in Süddeutschland. Sie prägt mit ihrer hoch aufragenden Kuppel seitdem das Stadtbild von München.Während des 2. Weltkriegs wurde die Kir-che in den Jahren 1944 und 1945 teilweise schwer zerstört. 1946 begann jedoch bereits der Wiederaufbau und wurde 1973 abge-schlossen. Im Rahmen der Gesamtinstandsetzung restaurieren wir historische Fenstervergla-sungen und Schallläden.

Lagerplatz Winterthur, SchweizIn Winterthur auf dem ehemaligen Sul-zer Industrieareal läuft seit über 15 Jahren die Konversion und Revitalisierung der drohenden Industriebrache. Das historische Industriegelände hat sich mittlerweile zu einem prosperierenden und innovativen Gewerbepark entwickelt.Die Holzmanufaktur Rottweil hat in Zusammenarbeit mit der holzmanufaktur SWISS AG hier bereits an mehreren Gebäu-den mitgearbeitet.Aktuell läuft die Sanierung eines der größ-ten Gebäudekomplexe der Industrieanlage. Das Gebäude wird zukünftig als Sport- und Eventhalle genutzt.Wir sanieren hier die historischen Indust-rieverglasungen mit einer Gesamtfläche von über 750 m².

Hermann Klos, Günther SeitzHolzmanufaktur Rottweil GmbHNeckartal 161 • 78628 [email protected]

Kabinettschrank, Roentgenmanufaktur Neuwied, Kunstgewerbemuseum Berlin Es galt, einen Stellhebel für das Spielwerk des Kabinettschrankes zu rekonstruieren. Der fehlende Stellhebel im Spielwerk steuert die Anzahl der Musikstücke, die abgespielt werden.Bei der derzeitigen Restaurierung des Kabi-nettschranks in der Werkstatt des Kunst-gewerbemuseums Berlin wurde der Verlust festgestellt. Zum Glück existierte ein Foto mit dem fehlenden Stellhebel. Wir haben die Lage der Bezugspunkte des Hebels im Spielwerk genau vermessen und dann an-hand des Fotos einen Prototypen angefertigt. Der Prototyp wurde eingebaut und an die Funktion angepaßt. Dann wurde der Hebel auf Grundlage des Prototypen gefertigt, eingebaut und endgültig angepaßt.

Wolfgang DambacherAMB Dambacher GmbHWerkstatt für Möbelrestaurierung und Bau-denkmalpflegeWaldemar Str. 24, 10999 Berlin030-614 70 [email protected]

Page 17: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

54

Vereinsmitteilungen • Mitgliederservice • Nachrichten

Befragung von Restauratoren im Handwerk zur aktuellen Tätigkeit in Denkmalpflege und Altbausanierung

Alle zwei Jahre führt die Beratungsstelle für Handwerk und Denkmalpflege, Propstei Jo-hannesburg Fulda, eine Befragung der Res-tauratoren im Handwerk zu ihrer aktuellen betrieblichen Situation durch.Die Ergebnisse der Umfrage von Herbst 2016 liegen nun vor und können auf der Homepage der Beratungsstelle vollständig eingesehen werden.Die Redaktion publiziert hier die wichtigsten Ergebnisse mit Kommentaren von Rainer W. Leonhardt.

Aufträge in der Denkmalpflege/Altbausa-nierung, bezogen auf das Gesamtvolumen der Aufträge19,5 % der Betriebe sind zu mehr als 90 % in diesem Bereich tätig, eine Steigerung gegen-über 2014 um 3,5 %.26,5 % der Betriebe sind zu 50-90 % in dem Bereich tätig. Eine Steigerung um 6 % gegen-über 2014.Der Anteil der Betriebe, die zwischen 30-50 % in dem Bereich arbeiten, stieg um 7 % von 15 % auf 22 %.23,7 % der Betriebe berichteten von gestei-gerten Auftragseingängen, bei 62,6 % blieb das Auftragsvolumen gegenüber der Befra-gung von 2014 gleich, 13,7 % der Betriebe verzeichneten gesunkene Auftragseingänge.

KommentarDie Frage ist: Worauf ist diese positive Entwick-lung zurückzuführen, und wird sie sich bestäti-gen?Ist sie auf die gute Baukonjunktur zurückzufüh-ren, auf die niedrigen Zinsen, die zu vermehrten Geldausgaben im Bausektor im Allgemeinen und in der Denkmalpflege im Besonderen führen? Oder ist sie auf einen beginnenden Bewusstseins- und Wertewandel der Beteiligten zurückzufüh-ren, die mehr qualitätsvolle Arbeit einfordern (nicht der billigste Anbieter bekommt den Auf-trag)?Skepsis ist geboten. Durch Betriebsvergrößerung, Investitionen und Personalaufstockung gehen die Kosten schnell in die Höhe und verpflichten je nach Finanzierungsart zu langfristigem Enga-gement, was nicht ohne weiteres zurückgefahren werden kann.

Erwartungen zur AuftragsentwicklungFür den Bereich Denkmalpflege und Alt-bausanierung gehen 34,6 % der Betriebe von einer Zunahme der Aufträge aus, 57,7 % er-warten einen gleichbleibenden Auftragsbe-stand, 7,7 % gehen von einer Abnahme aus.

Kommentar Eine positive Erwartungshaltung, die sich wo-raus speist? Die Denkmalämter werden weiter

ausgedünnt, gibt es eine Zinswende, wandert Kapital in andere Kanäle. Leider besteht in Deutschland auch keine Kultur, einen Teil der Mehreinnahmen des Staates, die ja seit zwei Jahren vorhanden sind, in den Bereich Erhalt des gebauten kulturellen Erbes fließen zu lassen.

Überprüfung der denkmalfachlichen Eig-nung von Betrieben62 % der Betriebe gaben an, dass bei Aus-schreibungen und Vergabe von Arbeiten im Denkmalbereich selten bis nie die fachliche Eignung geprüft wird.Nur 10 % der befragten Betriebe gaben an, dass eine derartige Überprüfung häufig er-folgt.

KommentarWenn, wie bei den meisten Ausschreibungen, das entscheidende Kriterium für die Vergabe der Preis ist, scheint der ausschreibenden Stelle klar zu sein, dass bei dem Betrieb, der das billigste Angebot abgegeben hat, in Bezug auf fachliche Eignung wenig zu holen ist. Hier wären die Denkmalämter aufgefordert, diesen Prozess zu begleiten und zu steuern.

Ausschreibung und Vergabe von Dokumen-tationenZu jeder denkmalpflegerischen Maßnahme gehört eine Dokumentation. So hat die Ver-einigung der Landesdenkmalpflege ein Ar-beitsblatt zur Untersuchung und Dokumen-tation in der Restaurierung veröffentlicht.56 % der befragten Betriebe gaben an, dass Dokumentationen selten oder nie ausge-schrieben werden. Gegenüber der Befragung von 2014 ein Rückgang um 11 %.31 % gaben an, dass eine Dokumentation manchmal ausgeschrieben wurde, 13 % mit häufig.

KommentarWird eine Dokumentation mit ausgeschrieben, kann dafür ein Preis eingesetzt werden, der na-türlich den Gesamtpreis erhöht. Die spannende Frage wäre doch, in wie vielen Fällen eine Do-kumentation nicht ausgeschrieben wird, sie aber trotzdem, natürlich ohne Kostenerstattung, ver-langt wird. Dazu erfolgt vor Vergabe der dezen-te Hinweis, dass dies doch wohl im angebotenen Preis enthalten sei.

Erwartungen an die Fortbildung im Hand-werkHier hatten die Befragten 5 Erwartungen, die sie an die Ausbildung zum Restaurator im Handwerk haben, zu benennen. Hier ist be-merkenswert, dass der überwiegende Teil der Erwartungen an die Ausbildung im idealisti-schen Bereich liegen.

24,9 % gaben an, dass ihr Interesse an Bau-geschichte und historischen Handwerkstech-niken die Motivation gab, 23,7 % das Erler-nen von Technischem und Fertigkeiten und erst mit 16,3 % wird mit der Ausbildung der Zuwachs an Aufträgen genannt. Mit 16,6 % wird die Erwartung des Einstiegs in den Ar-beitsbereich Denkmalpflege genannt.

KommentarNicht finanzielle Kriterien stehen im Vorder-grund, sondern idealistische Motive sind vor-herrschend, die Ausbildung zum Restaurator im Handwerk zu absolvieren. Weiterbildung und Erlernen von alten Handwerkstechniken stehen eindeutig im Vordergrund. Einen Eindruck, den ich nach 21 Jahren der Tätigkeit als Dozent in der Ausbildung nur bestätigen kann.

Zusammenarbeit am Baudenkmal86 % der Betriebe gaben an, dass der fachliche Austausch zwischen den am Bau Beteiligten auf Augenhöhe stattfindet. 14 % haben den Eindruck, dass ihre fachliche Meinung nicht gefragt ist.35 % der Befragten halten die Objektleitung durch die Denkmalpflege für ausreichend, 65 % für unzureichend.

KommentarBei der personellen und finanziellen Ausdün-nung der Ämter überrascht diese Aussage nicht.

Kontakt zu den akademischen Restaurato-ren37,9 % gaben an, keinen Kontakt zu akade-mischen Restauratoren zu haben. Fast die gleiche Anzahl, 36 %, berichten von gegen-seitiger Ergänzung mit den akademischen Restauratoren, und 15,5 % berichten von gu-ten Kontakten, 5 % beschäftigen im eigenen Betrieb akademische Restauratoren.Nur 5,6 % konstatieren schlechte Kontakte zu akademischen Restauratoren.

KommentarEs zeigt in eine positive Richtung, die hand-werklichen Restauratoren sollten diesen positiven Trend weiter ausbauen.

Konkurrenzsituation mit akademischen Re-stauratoren75 % der Befragten gaben an, dass es nie oder selten zu Konkurrenzsituationen kommt, bei 21,9 % kam es manchmal zu Konkurrenz, und nur 2,3 % berichteten, dass es häufig zur Konkurrenzsituation kommt.

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung

Page 18: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Vereinsmitteilungen • Mitgliederservice • Nachrichten

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung 55

Befragung …

FazitInsgesamt lassen sich bei allen Fragen positive Tendenzen in der Beantwortung konstatieren.Auffallend sind in den Befragungsergebnissen folgende Punkte:• der Bildungswille der Restauratoren im Hand-werk;• dass die Denkmalpflegeämter, die ja von Bau-herren oft als Gegner gesehen werden, von den Restauratoren im Handwerk als Partner auf den Baustellen gewünscht, aber oft vermisst werden; • die positiven Tendenzen, die in Bezug auf das Verhältnis und die Zusammenarbeit zwischen Restauratoren im Handwerk und Diplom-Res-tauratoren sich abzeichnen.

Die Redaktion hat Herrn Gerwin Stein von der Beratungsstelle für Handwerk und Denkmalpflege bei der nächsten Umfrage 2018 ihre publizistische und organisatorische Unterstützung zugesagt.

Claudia BleiBau-AntikLaubacher Str. 1535447 Reiskirchen-EttinghausenTel.:06401210980•Fax:064012109821Mobil: 0175 [email protected]

Wolfgang BeckerKremp & Becker GBRGartenstraße8•16928PritzwalkTel.:03395300513•Fax:03395400893Mobil: [email protected]

Andy WedelichZimmermeister GmbH & Co.KG Zimmerei-Dachdeckerei-DenkmalpflegeFriedrichstraße15•26180RastedeTel.:04402985718•Fax:[email protected]

Torsten TheelHofschmiede DahlemKönigin-Luise-Str.49•14195BerlinTel.:03067893801•Fax:03067893802Mobil: 0172 3860616torsten.theel@hofschmiede-dahlem.dewww.hofschmiede-dahlem.de

Melanie VogelRestaurierung Gestaltung MalereiSandlofserStr.16•36110SchlitzMobil: 0170 [email protected] www.malermeisterin-vogel.de

Hans NeckerAlexiusweg22•88212 RavensburgTel.:07519589148•Fax:07519589148 [email protected]

Thomas BerghoffMaler- und RestaurierungsarbeitenHammweg3•59602Rüthen-MeisteMobil: 0151 [email protected]

Kerstin UlpinnisArbeitsgemeinschaft bau:kollektivWeberstr.159•12045BerlinMobil: 0179 [email protected]

Jeanette Wienforth Arbeitsgemeinschaft bau:kollektivWeigandufer5a•12045BerlinMobil: 0176 [email protected]

Andreas LeitheiserDie BauwerkstätteArzheimerstr.25•76831IlbesheimTel.:0634164125•Fax:06341969375Mobil: 0171 [email protected]

Neue Vereinsmitglieder

Aus der Redaktion

Die nächsten Ausgaben der Zeitschrift werden folgende Schwerpunkte haben

• 2/2017 – Mobiles Kulturgut (verantwortlich: WD)

• 3/2017 – Stuck (verantwortlich: AR)

• 4/2017 – Glas (verantwortlich EL)

• 1/2018 – Friedhöfe (verantwortlich AR)

• 2/2018 – Mosaike (verantwortlich RWL)

• 3/2018 – Treppen (verantwortlich WD)

• 4/2018 – Denkmale der Moderne (verantwortlich JOM)

Wer zu den Themen etwas beitragen möchte und/oder in der Praxis Erfahrungen gemacht hat, wende sich bitte an die Redaktion.

Anschrift und Kontakt:Redaktion Restaurator im HandwerkGierkeplatz 9, 10585 BerlinTel.: 030 63963049, Fax: 030 [email protected]

Anzeige

Page 19: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Vereinsmitteilungen • Mitgliederservice • Nachrichten

56

Podiumsdiskussion am 10.11.2016 auf der denkmal – Europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Alt-bausanierung in Leipzig

Die Foren der Denkmalmesse bieten die Möglichkeit für Diskussionsrunden und kleine Vorträge zu bestimmten Themen. Der Rahmen ist nicht ganz einfach und stellt die Akteure vor gewisse Herausforderungen. Es gibt nur wenige, die sich wirklich auf diese offenen Bühnen inhaltlich vorbereiten und diese gezielt ansteuern. Deswegen herrscht ein gewisses Kommen und Gehen, was für die Vortragenden etwas gewöhnungsbedürf-tig ist. Aber wenn man erstmal gedanklich im Thema ist, verfliegt auch das.

Der Zentralverband des Deutschen Hand-werks (ZDH) hatte zu dieser Podiumsdis-kussion eingeladen. Ziel war es, vor allem junge Handwerkerinnen und Handwerker anzusprechen um zu erfahren, was mit einer Ausbildung im Handwerk alles möglich ist, welche Bereiche auch in einem Museum ab-gedeckt werden können. Zu der von Dr. Titus Kockel moderierten Podiumsdiskussion tra-fen sich Handwerkerinnen und Handwerker, Sammlungsleiter und Fortbildungsleiter aus verschiedenen Museen oder Bildungseinrich-tungen. Um die vielfältigen, persönlichen Entwicklungen darzustellen, sollen hier als erstes kurze Einblicke in die Lebensläufe der Teilnehmer gewährt werden.

Dr. Titus Kockel ist Historiker, hat sein Museumsvolontariat am Deutschen Museum in München absolviert und arbeitete längere Zeit in der Abteilung für Messen und Aus-stellungen an der Handwerkskammer für München und Oberbayern. Seit 2008 leitet er das Kulturreferat beim ZDH in Berlin.

Andrea Grimm ist Restauratorin im Gold- und Silberschmiedehandwerk. Im Deutschen Technikmuseum in Berlin ist sie Mitar-beiterin der Schmuckproduktion mit dem Schwerpunkt Projektkoordination „Manu-fakturelle Schmuckgestaltung“ (UNESCO-Best Practice Projekt 2015). Seit 2015 stu-diert sie nebenberuflich Wissenschafts- und Technikgeschichte.

Jakob Thalmayr ist gelernter Vergolder/Fassmaler, Gestalter im Handwerk und Re-staurator im Vergolderhandwerk. Seit 2002 ist er Lehrkraft an der städtischen Meister-schule in München und seit 2008 dort mit-verantwortlich für die Durchführung der Weiterbildungskurse zum Restaurator im Handwerk.

Bernd Junker ist Luft- und Raumfahrttech-niker und war in seinem Studium Mitglied der Akademischen Fliegergruppe Braun-schweig. Im Berufsleben hat er im DLR in

Braunschweig als Projektverantwortlicher auf dem Gebiet der Forschung an Hub-schraubern gearbeitet.

Seit 2014 ist er Mitglied im Bundesaus-schuss Kultur des Deutschen Aero Clubs (DAeC). Er ist Mitautor der „Charta von Braunschweig“, welche den Erhalt und die Pflege von historischen Luftfahrzeugen de-finiert. Sein Aufgabengebiet im Bundesaus-schuss Kultur des DAeC ist die Begleitung von Restaurierungen, denkmalgerechte Unterschutzstellungen und die Behandlung historischer Flugzeuge gegenüber den Behör-den.

Dipl.-Ing. Eckard Zurheide hat Architek-tur und Innenarchitektur studiert und ein eigenes Planungsbüro für historische Bau-forschung betrieben. Seit 1991 ist er an der Akademie Schloss Raesfeld beschäftigt in verschiedenen Projekten und leitenden Posi-tionen, so kennen ihn viele Restauratoren im Handwerk vor allem als Geschäftsbereichs-leiter der Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld, unter anderem zuständig als Leiter der Ausbildung „Restaurator im Handwerk“.

Sören Marotz hat zunächst Elektromecha-niker gelernt und später Wissenschafts- und Technikgeschichte sowie Neuere Geschichte und Geografie studiert. Nach einigen mu-sealen Stationen im Berufsleben fing er als Sammlungsleiter am DDR Museum in Berlin an und ist heute dort Ausstellungsleiter, wo-bei er mehrfach Lehraufträge an der HTW (Studiengang Restaurierung) sowie der TU (Studiengang Kultur und Technik) in Berlin übernommen hat.

Heike Notz ist Restauratorin im Zimmer-handwerk. Sie war viele Jahre geschäftsfüh-rende Gesellschafterin der Zimmerei Lenne Bau GmbH. Nach einigen Jahren als Inspek-torin für historische Gebäude beim Monu-mentendienst mit Sitz im Freilichtmuseum Cloppenburg arbeitet sie heute in der Stabs-stelle Bauwesen im Freilichtmuseum Hessen-park GmbH in Neu-Anspach.

Als Einleitung in das Thema präsentierten die Diskutanten zunächst ihre Institution und ihre Aufgaben mit Bildern.

In der Diskussion wurde die Vielseitigkeit der Werdegänge und der Aufgabenbereiche sehr eindrücklich dargestellt. Die Arbeit im Museum wird in der handwerklichen Be-trachtung oftmals etwas stiefmütterlich be-handelt. Die vorgestellten Beispiele zeigten, wie es anders geht.

Allen gemeinsam ist die Prämisse eines jeden Museums: Forschen, Sammeln, Be-wahren, Vermitteln. Das prägt jeden Muse-umsmitarbeiter und jede Mitarbeiterin. So erläuterte Andrea Grimm, wie sie intensiv Objektdokumentationen erstellt und Ar-beitsprozesse filmisch festhält. Sie berich-tete beispielhaft von einer besonderen Ver-fahrenstechnik mit einer Gravurmaschine (Guillochier- bzw. Gradauszugsmaschine, die übrigens auch von anderen Goldschmie-den genutzt werden darf). Ein Ziel dabei ist es, alte Traditionen und Arbeitstechniken zu erhalten und womöglich wieder modern wer-den zu lassen. Sie freut sich über die Möglich-keiten, mit ihrer Arbeit wirklich viel bewegen

Handwerkliche Restaurierung im Museum – Podiumsdiskussion auf der denkmal Leipzig

Depot des DDR-Museums in Berlin, Foto mit freundlicher Genehmigung des Museums

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung

Page 20: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Vereinsmitteilungen • Mitgliederservice • Nachrichten

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung 57

zu können. Ähnliches berichtete Heike Notz am Beispiel einer höchst ungewöhnlichen Bautradition, dem Stroh-Lehm-Behang als Gebäudewetterschutz. Hier mussten eben-falls erst einmal die Hintergründe und Tech-niken erforscht werden, was nun in der hand-werklichen Ausführung filmisch festgehalten werden soll. Museumsarbeit bedeutet viel Zusammenarbeit mit den anderen Arbeitsbe-reichen. Bis zur Vermittlung an den Besucher sind die Fachbereiche Pädagogik, Veranstal-tung und Wissenschaft, aber auch die Einbe-ziehung externer Partner gefragt.

Auch das haben alle Beteiligten gemein-sam. Es geht ihnen darum, altes Handwerk zu entdecken und wiederzubeleben oder zu-mindest, bevor es ganz verloren geht, in Wort und Bild festzuhalten. Bernd Junker betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit der Materialien nicht nur im Flugzeugbau, wo es aber besonders deutlich wird. Es macht einen gewissen Unterschied, ob ein Flugzeug aus Metall oder Sperrholz gebaut ist, bzw. ist zu beachten, welche Teile aus welchem Ma-terial gebaut werden müssen. Das zu vermit-teln, liegt ihm besonders am Herzen. Unter seiner Leitung wird derzeit an einer Bil-dungseinrichtung in Braunschweig im Rah-men des Werkunterrichtes ein über 60 Jahre altes Segelflugzeug restauriert und damit Ju-gendlichen der historische Flugzeugbau nä-hergebracht.

Wichtig ist den Museumsmitarbeitern auch die Zusammenarbeit untereinander. So gibt es z. B. eine Verbindung zwischen dem Technikmuseum (Andrea Grimm) und dem DDR Museum (Sören Marotz). Sören Ma-rotz hat als Sammlungsleiter eine Schaure-galreihe eingerichtet, die einen Einblick in die Sammlung gewährt. Manchmal ist es ein einzelnes kleines Objekt, das den Besuchern ganz individuell Geschichten erzählen kann. Außerdem wird daran verbildlicht, was Sam-meln und Bewahren wirklich bedeuten. Bei einer Anzahl von ca. 230.000 Objekten ist die Neuaufstellung der Sammlungsabteilung seit 2015 mit 3,5 Mitarbeitern eine große Herausforderung.

Der andere Teil der Diskussion drehte sich um den beruflichen Werdegang der Hand-werker im Museum. Eckard Zurheide hin-terfragte den Sinn und Hintergrund der res-tauratorischen Arbeit an sich. Restaurierende Handwerker machen sich immer erst einmal mit dem Objekt vertraut und überlegen, was sie restaurieren und vor allem wie sie es res-taurieren, und ganz wichtig ist auch, welche anderen Fachleute in die Arbeit mit einbe-zogen werden müssen. Das alles ist ebenfalls Inhalt der Fortbildung Restaurator im Hand-werk. Er unterscheidet in der Vermittlung

zwischen Handwerk, das dem Restaurieren gilt, und Handwerk, das dazu dient, die alten Handwerkstechniken zu erhalten.

Jakob Thalmayr beleuchtete die Seite der Meisterschulen und deren Verantwortung in Bezug auf Restaurierungen nicht nur in Mu-seen. Wobei er dafür warb, in Museen mehr Arbeitsplätze zu schaffen und auch Anreize zu schaffen dort zu arbeiten. Obwohl einige Inhalte der restauratorischen Arbeit in der Meisterschule vermittelt werden, hält er die Weiterbildung zum „Restaurator im Hand-werk“ für enorm wichtig. So ist beispielsweise das Kirchenmaler- und Vergolderhandwerk allemal eine Kunst des alten Handwerks. Al-lerdings sind nicht alle diese erlernten Tech-niken unhinterfragt am historischen Objekt anwendbar. Und so muss der Umgang mit dem historischen Objekt gesondert erlernt werden.

Mit den Fragestellungen von Titus Kockel wurde auch klar, wie wichtig die Erfahrung aus dem handwerklichen Können ist. Zitat Junker: „Man muss Wissen haben, nicht nur Ahnung!“

Es folgten kritische Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge für die Arbeit im Museum. So ist das Handwerk im Museum nur sehr selten vollständig darstellbar. Was allerdings oft suggeriert wird. Aber erst die alltägliche Arbeit und die Routine machen einen Experten wirklich aus. Im Museum sind die Aufgabenbereiche der Handwerker zu breit und das Personal zu knapp, oder es steht die Vermittlung eines einzigen Arbeits-ganges im Mittelpunkt, was die Vorgabe der Vollständigkeit unerreichbar macht.

Was bedeutet „handwerkliche“ Restaurie-rung? Eine punktgenaue Abgrenzung er-scheint hier nicht erstrebenswert. Vielmehr sollten wir wirklich gemeinsam an den Ob-jekten arbeiten und jeweils die fachliche Kompetenz in den Vordergrund stellen. Mit einer zu starken Abgrenzung besteht die Gefahr, dass differenzierte Analysen nicht gehört werden und ein wirklich kollegiales Arbeiten ausbleibt. Wenn man sich nur auf die restauratorische Arbeit an sich konzent-riert und die arbeitsmarktpolitischen Hinter-gründe und sozialen Hierarchien ausblendet, ist eine Unterscheidung zwischen einer hand-werklichen und akademischen Restaurierung nicht zu verstehen.

Zur besseren Vermittlung und Bewah-rung muss noch intensiver an Netzwerken und Wissensdatenbanken gearbeitet werden. Dazu braucht es mehr und gut qualifiziertes Personal.

Weitere interessante Diskussionsthemen stellen sich immer wieder: Wann darf ein historisches Objekt genutzt werden? Wann

Handwerkliche Restaurierung im Museum – Podiumsdiskussion auf der denkmal Leipzig

muss es regelmäßig betrieben werden, um es dauerhaft zu erhalten? Darüber streiten sich die Gelehrten und Gelernten, und es gilt, dies zum Wohle der Objekte genauer zu de-finieren.

Und dann freuen wir uns schon auf die An-kündigung eines ganz neuen Museums: Das fliegende Museum ist in Planung!

Heike Notzist Restauratorin im Zimmerhandwerk und ar-beitet in der Stabsstelle Bauwesen im Freilicht-museum Hessenpark GmbH in [email protected]

NACHFOLGE GESUCHT !

• Nachfolger für Restaurierungs-werkstatt in Hamburg gesucht

Konservierung, Restaurierung; Denkmal-pflege von Möbeln, wandfesten Einbauten und BauelementenDie Werkstatt wurde 1988 gegründet und ist seitdem ständig gewachsen und gefestigt. Den Kundenstamm bilden sowohl private als auch öffentliche Auftraggeber, der Inhaber hat seinen Meistertitel, ist Restaurator im Handwerk und Diplomrestaurator FH.

Die Firma ist derzeit auch als Gewerbe angemeldet und kann daher Aufträge nach VOB leisten. Die Räumlichkeiten, 300 qm auf zwei Etagen, befinden sich in einem al-ten Hofgebäude an einer Ausfallstraße im Norden Hamburgs. Es werden in der Regel mind. 4 ausgebildete Restauratoren und eine Bürokraft beschäftigt.Bei Interesse wenden sie sich bitte an die Re-daktion

• Nachfolge gesuchtÜber Jahrzehnte gut eingeführter Restau-rierungsbetrieb im Schwerpunktbereich Möbel des 18. und frühen 19. Jahrhunderts mit hervorragender Auftragslage sucht aus Altersgründen langfristig einen engagierten Restaurator mit Berufserfahrung zur Einar-beitung. Gewünschtes Ziel sollte die Über-nahme der Restaurierungsarbeiten für den bestehenden Kundenstamm in der Großre-gion der Metropolregion Rhein-Neckar sein. Neben den Werkstätten besteht optional auch die Möglichkeit, Ausstellungsräume und eine Wohnung zur Miete mit zu übernehmen.Kontakt: 06226 44253www.blum-antiquitaeten.de

Page 21: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Vereinsmitteilungen • Mitgliederservice • Nachrichten

Deutscher Drechslertag 2017 in Weilheim in Ob.Der Deutsche Drechslertag 2017 findet vom 22. bis 25. Juni 2017 in der oberbayerischen Kreisstadt Weilheim, mitten im Pfaffenwin-kel, statt. Organisiert wird dieser Bundesver-bandstag von unserem Kollegen Obermeister Anton Schöttl.

Bereits seit einiger Zeit laufen die Vorpla-nungen, finden Gespräche sowie Terminre-servierungen statt. Ein gewisses Kontingent

an Hotelzimmern mitten in Weilheim wurde bereits reserviert und auch der grobe Rahmen für den Ablauf steht schon. Wir hoffen auf rege Teilnahme zahlreicher Kollegen und auf schönes Wetter, dann könnte dieser Ver-bandstag ein unvergessliches Wochenende in traumhafter Umgebung für uns alle werden. Bitte den Termin schon mal vormerken, eine gesonderte Einladung folgt demnächst.

Wolfgang Miller

58

Mal-, Fass- und Vergoldetechniken der Kir-chenmaler Teil ins immaterielle UNESCO-Kulturerbe aufgenommen

München/Berlin. Die traditionellen Mal-, Fass- und Vergoldetechniken des Kirchen-malers wurden am 8. Dezember nach dem UNESCO-Übereinkommen in das Bundes-verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufgenommen. Bereits am 10. November waren die Mal-, Fass- und Vergoldetechniken des Kirchenmalers in das Bayerische Landesverzeichnis aufgenommen worden.

Der Fachgruppenleiter der Kirchenma-ler, Restauratoren und Vergolder in Bayern im Landesinnungsverband des Maler- und Lackiererhandwerks, Bernhard Mayrhofer, äußerte sich sehr zufrieden nach der Be-kanntgabe der Auszeichnung. All das, was heute in historisch überlieferten Denkmälern betrachtet werden könne, sei von Baumeis-tern, Handwerkern und Künstlern geschaffen worden. So hätten Kirchenmaler seit jeher die Ausgestaltung von sakralen und profanen Gebäuden übernommen. Dies werde heu-te leider nur noch selten abgefragt. Deshalb gebe es nur noch wenige Handwerker, die dies beherrschten, weil sie über Berufspraxis verfügten. Können setze Erfahrung voraus.

„Deshalb ist die Aufnahme in die Liste des Immateriellen Kulturerbes für unser Hand-werk so wichtig, insbesondere damit diese traditionellen Techniken stärker in den Fo-kus der Öffentlichkeit rücken und die Aus-

bildung in der jetzigen Form aufrechterhalten werden kann“, erklärt Bernhard Mayrhofer. „Wir sehen die Aufnahme als Wertschät-zung für die Bemühungen, die Traditionen der Kirchenmalerei durch die Weitergabe in der Ausbildung für weitere Generationen zu erhalten.“

Ausbildung zum geprüften Restaurator im Handwerk wird Masterabschluss gleichge-stellt

Der Zentralverband des deutschen Hand-werks überarbeitet derzeit gemeinsam mit Vertretern unter anderem der Fachgrup-pe Kirchenmaler die bestehende Weiter-bildungsverordnung zum „Restaurator im Handwerk“ auf Handwerkskammerebene. Dadurch entsteht eine neue bundeseinheit-liche Fortbildung „Geprüfter/e Restaurator/in im Handwerk“. Voraussetzung für diese Fortbildungsmaßnahme ist die Meisterprü-fung. Der Restaurator im Handwerk soll auf dem dritten beruflichen Fortbildungsni-veau und damit, ebenso wie der akademische Masterabschluss, auf Niveau 7 des Deutschen Qualifikationsrahmens angesiedelt werden. „Damit gibt es eine Ausbildung, die mit der des akademischen Restaurators gleichzu-setzen ist, die aber einen anderen Ausfüh-rungsschwerpunkt aufweist und inhaltlich angemessen gefüllt werden muss“, erklärt Bernhard Mayrhofer.

Der Schwerpunkt des Handwerks liegt in Bayern und Baden-Württemberg sowie in Sachsen. Die Fachgruppe Kirchenmaler, Restauratoren und Vergolder im Landesin-nungsverband des Maler- und Lackierer-handwerks hat nach Angaben Mayrhofers 45 Mitglieder. Darunter sind Einzelunterneh-mer, kleine Werkstätten und mittelständi-sche Betriebe mit 50 Mitarbeitern. Bundes-weit gibt es rund 200 Betriebe, die hier tätig sind. Jährlich besuchen zehn bis 20 angehen-de Kirchenmalerinnen und -maler aus dem ganzen Bundesgebiet die Berufsfachschule in München. Überbetriebliche Unterweisungen finden im Berufsbildungszentrum der Hand-werkskammer Schwaben in Augsburg statt.

Die Auftragslage für Kirchenmaler sei der-zeit gut, so Bernhard Mayrhofer. Hauptauf-traggeber sei die katholische Kirche, vor al-lem in Südbayern, aber auch staatliche Stellen und private Auftraggeber wollten Kulturgüter im Sinne des Denkmalschutzes fachgerecht restaurieren. Sorgen bereite ihm hingegen der persönliche Eindruck, dass in Denkma-lämtern oft nur noch akademische Restaura-toren und Kunsthistoriker die Maßstäbe der Restaurierungen steuerten. Nur noch wenige könnten die Fähigkeiten von Kirchenmalern und Restauratoren im Handwerk ausreichend beurteilen. Hier gebe es noch einiges zu tun, damit handwerkliche Restauratoren künftig entsprechend bewertet würden.

Bernhard MayrhoferFachgruppenleiter der Kirchenmaler, Restau-ratoren und Vergolder im Landesinnungsver-band des bayerischen Maler- und Lackierer-handwerks, Telefon 0176 70130186

Fachgruppe Kirchenmaler, Restauratoren und Vergolder in Bayern

Verband des Deutschen Drechsler- und Holzspielzeugmacherhandwerks e. V.

Ornamentmalerei

Stuckvergoldung

Marienplatz in Weilheim, Foto: Stadt Weilheim

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung

Page 22: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Vereinsmitteilungen • Mitgliederservice • Nachrichten

Restauratorin/RestauratorSchreinerin/Schreiner gesucht

Wir suchen ab sofort eine engagierte Per-son, die neben der Qualifikation auch die für die Tätigkeiten in der Baudenkmal-pflege erforderliche Leidenschaft mit-bringt.

Bitte melden unter:06433/4922 [email protected]

Mosler Restaurierungen GmbH Dreimannsgasse 2 Rgb. 65589 Oberzeuzheimwww.mosler-restaurierungen.de

Mitarbeiter-/in für Metallverarbeitung gesucht !

Werkzeugmacher, Feinmechaniker o.ä. gesucht von kleiner Firma in Berlin-Charlottenburg für langfristige Festan-stellung.

Überwiegend Bearbeitung von alten Tür- und Fensterbeschlägen, meist aus Mes-sing.

Bitte melden unter:Fon: 030 3421048 oder E-Mail: [email protected]

1 Posten (400 Stück) alter handge-schmiedeter Nägel aus einer Schmiedeauflösung (keine pseu-dohaft nachgemachten). Länge: 140-160 mm, flugrostig, noch nie verbaut. Unregelmäßige Kopfgrößen: 12 bis 15 mm

Preis: Posten gesamt 600 Euro; Einzelabnahme 2 Euro pro Stück.

AnfragenFon: 030-342 1048 oder E-Mail: [email protected]

VerkaufeStellenangebot Stellenangebot

Marktplatz: Formate und Preise Festpreis für das Anzeigenfeld (H 110 mm x B 58 mm): 50 Euro zzgl. Mwst. • Anzeigenvarianten: Text mit Foto (ca. 700 Zeichen bei Foto im Quer-format (58 x 36 mm) oder ca. 500 Zeichen bei Foto im Hochformat (36 x 56 mm)) • Text ohne Foto: ca. 1000 Zeichen. • Für jede zusätzliche Zeilen erheben wir einen Preisaufschlag von 5% des Festpreises (eine Zeile hat ca. 40 Zeichen).Für Mitglieder der Bundesvereinigung Restaurator im Handwerk e. V. ist dieser Service kostenlos !

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung 59

www.restaurator-im-handwerk.eu

Wir sind vertreten auf der „denkmal“ in Leipzig, der bautec in Berlin, der „monumento“ in Salzburg und auf vielen anderen regionalen Messen.

Werden Sie Mitgliedim Verein Restaurator im Handwerk e.V. Nutzen Sie die Vernetzung und den Austausch unter Kollegen und Kolleginnen.

Der Mitgliedsbeitrag beträgt 250,– € im Jahr. Sie erhalten kostenlos die ¼-jährlich erscheinende Fachzeitschrift für Restaurierungspraxis „Restaurator im Handwerk“.

Aktive Landesgruppen bieten: • regelmäßige Treffen • Weiterbildung innerhalb des Vereins • Exkursionen und geführte Museumsbesuche • gegenseitige Weiterempfehlung.

Page 23: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Fortbildung

Holz in der Denkmalpflege (für Zimmerer)05.04.2017 (Mittwoch 09.30-15.30) Renaissance der KalktechnikAnwendung in der modernen Bauphysik07.04.2017 (Fr. und Sa., 08:30-16:30)Kompaktseminar Schimmelsanierung20.04. - 29.04.2017 (Do. bis Sa., 08.30-17.00h, 5 Tage)Energieberater für Baudenkmale28.04. - 26.05.2017 (Fr. und Sa., 08.30-17.00h, 8 Tage)Lehm in der Denkmalpflege07.06.2017 (Mittwoch 09.30-15.30) Fenster im Altbau28.06.2017 (Mittwoch 09.30-15.30) Heißkalk und trocken gelöschte Mörtel09.08.2017 (Mittwoch 09.30-15.30) Anstrichsysteme in der Denkmalpflege11.10.2017 (Mittwoch 09.30-15.30) Restaurator im HandwerkFachübergreifender Teil (TZ)26.10. – 16.12.2017 (Do.-Sa., 08.30-17.00h, alle 2 Wochen)Restaurator im Gold- und Silberschmiede-handwerk21.01. – 11.10.2018 (So.-Do., 08.30-17.00h, einmal im Monat)

Infos: www.kremer-pigmente.comModerne Blattvergoldung7. April 2017Thema „Aquarellfarbe“19. April 2017Thema „Ölfarbe“20. April 2017Thema „Acrylfarbe“21. April 2017

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung 73

Propstei Johannesberg gGmbHFortbildung in Denkmalpflege und Altbau-erneuerungInfo: www. propstei-johannesberg.de

Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld e.V., Info: www.akademie-des-handwerks.de

Nachträgliche Abdichtung erdberührter Bauwerke nach WTA14.03.2017Gesundheitsgefährdende Stoffe bei Maß-nahmen am Altbau21.03.2017Sanierungsmöglichkeiten bei feuchte- und salzbelastetem Mauerwerk28.03.2017Untersuchungsmethoden und Konzept-entwicklung für Möbeloberflächen und Holzobjekte 03.04. – 05.04.2017Fachtagung - Ausschreibung der Baurei-nigung und reinigungsgerechte Bau- und Sanierungsplanung06.04.2017Entwicklung von Denkmalprojekten24.04.201714. Fachtagung - Dialog Handwerk und Denkmalpflege - Schwerpunktthema: Stuck09.05.2017Sicherung und Restaurierung historischer Gefacheputze18.05. - 20.05.2017Fachtagung - Schiefer in der Denkmalpfle-ge und Altbauerneuerung23.05.2017Holzschutz nach WTA20.06.2017Mehrschaliges Mauerwerk30.06. - 01.07.2017

Wärmetechnische Sanierung schützenswer-ter Gebäude 26. April 2017Wissen kompakt: Der Baustoff Lehm für Wand- und Deckenkonstruktionen 27. April 2017Von der Bestandsaufnahme zum Restaurie-rungskonzeptArchitektenseminar 10. Mai 2017Schadstoffe in Innenräumen 17. Mai 2017Wissen kompakt: Historische Fassadenge-staltungAussenstuck, Aussenputz, Anstriche 31. Mai 2017DenkmalpraxisOrnamentschneiden 21.- 22. April 2017Techniken und Verfahren des Holzschutzes19.- 20. Mai 2017Das Natursteinmauerwerk 21.- 22. April 2017Putze und Putzflächengestaltung 18.- 20. Mai 2017Das Natursteinmauerwerk 21.- 22. April 2017Friedhofsdenkmalpflege 19.- 20. Mai 2017Herstellen von Mal- und Anstrichfarben nach altem Rezept 04.- 06. Mai 2017Historische Stuckprofile und ihre Herstel-lung 28.- 29. April 2017Putze und Putzflächengestaltung 18.- 20. Mai 2017Metallguss für Metallgestalter und Restau-ratoren 27.- 29. April 2017Historische Dekorationen 27.- 29. April 2017

Zentrum für Restaurierung und Denkmal-pflege HerrsteinInfos: www.hwk-koblenz.de

Infos: www.blfd.bayern.deHistorische SchlösserBestimmen und Erkennen5. und 6. April 2017

Europäisches Fortbildungszentrum für das Steinmetz und SteinbildhauerhandwerkInfos: www.efbz.deSchriftfreudenSchriftentwicklung und ihre Auswirkung auf Steinschriften.2.3.-3.3.2017Porträts – Sehen, Erfassen, Umsetzen15.3.-17.3.2017Figürliche Bildhauerei – Akt10.-13.4.2017 u. 18.-22.4.2017Arbeiten mit Naturstein – Workshop 121.-23.6.2017Arbeiten mit Naturstein – Workshop 228.-30.6.2017Fresko- oder Frischmalerei11.10.2017 – 13.10.2017Restaurator(in) im Steinmetz und Steinbild-hauerhandwerkPrüfung HWK für Oberfranken6.11.2017-27.03.2018, 720 StundenGesteinskundeKennenlernen und Bestimmen von Ge-steinsarten und Gesteinssorten7.-8.12.2017, 10-17 und 8-16 Uhr

Page 24: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

Fortbildung

74

Zimmerer-Ausbildungszentrum undKompetenzzentrum Holzbau & AusbauInfos: www.zimmererzentrum.de

Internationales Treppenbauertreffen07 -08.04.2017 Fachkraft Luftdichtheit für Heizung, Sanitär, Elektro & Trockenbau20.04.2017 Unterweisung für erfahrene Kranführer20.-21.04.2017 Fachkraft für Differenzdruckmesstechnik an Gebäuden24.04.-08.05.2017 Update Bauleiter im Holzhausbau28.-29.04.2017 Update Restaurator im Zimmererhandwerk28.-29.04.2017 Workshop Sonnenliege06.05.2017 Fuhrpark-Management im Holzbaubetrieb11.05.2017 Nachhaltig - Bauen und Dämmen mit Stroh07.-08.06.2017 Polierkurs für Studierende14.08.-06.10.2017

Impressum

Restaurator im HandwerkDie Fachzeitschrift für RestaurierungspraxisAuflage: 3.000Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt i. S. d. P.:Bundesvereinigung Restaurator im Handwerk e.V.Sitz: Zentrum für Restaurierung und Denkmal-pflege der Handwerkskammer Koblenz,Schlossweg 6, 55756 HerrsteinRedaktionKonzeption und KoordinationRainer W. Leonhardt (RWL) [email protected] Dambacher (WD)[email protected] Ludwig (EL)[email protected]. Annemarie Rothe (AR)[email protected] Haase (AH)Herbach & Haase Literarische [email protected] und SatzJürgen O. Müller (JOM)oderconcept [email protected] Wolfgang Dambacher (WD)Tel:. 030 [email protected]üroGierkeplatz 910585 Berlin-CharlottenburgTel.:03063963049•Fax:[email protected]

Bezugspreis: 9 EuroDer Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.ISSN 1869-7119

Fachbeirat

Rainer Autzen, Architektenkammer MVP Nicole-Marie Bauers, ZDHJohannes Cramer, TU BerlinGeorg Frank, Landesdenkmalamt BrandenburgHeidi Gerber, Deutsche Stiftung DenkmalschutzBernd Janowski, Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. Peter Lemburg, AIV zu Berlin e.V. Felix Merk, UDB PotsdamYork Rieffel, Landesdenkmalamt BerlinFrauke Streubel, IGB e.V.Wilfried Wolff, Baukammer Berlin

Titelfotos:

Neues Museum Berlin, Treppenhaus um 1850, Stahlstich, aus: Berlin und seine Kunstschätze, Payne Leipzig und Dresden, ca. 1850

Neues Museum Berlin nach Rekonstruktion im März 2009, Foto: Lenie Beutler

Anzeige

Restaurator im Handwerkfür Tischlermeister, Altgesellen oder ähnlichen Qualifizierungen, Quereinstieg möglich!!Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001-2008Möglichkeiten der Förderung durch: - Meister-BaFöG, Bildungsprämie- Bildungsscheck der LASA - BegabtenförderungBeginn: Herbst 2017

Infos: www.rzb-ev.de

Bundesbildungszentrum des Zimmerer- und Ausbaugewerbes gGmbHInfos: www.bubiza.de

Holzschutz in Theorie und PraxisTermin 2017 auf Anfrage

Europäische Bildungsstätte für Lehmbau / FAL e. V.Infos: www.earthbuilding.eu„Gestalter/-in für Lehmputze (HWK)“Teil I Grundlagen Lehmputze (76 Std.)2.-6.5. u. 11.-13. Mai u. 15.-17.5.2017, Teil II Gestaltung (96 Std)7.-8.9. u. 11.-15.9. u. 18.-19.9.2017Teil III Marketing (24 Std.)8.-10.5.2017 Naturfarben in der AnwendungFarbenchemie, Bauphysik, Kosten, Gestal-tungslehre25.-27.5.2017Diffusionsoffene InnendämmungInnendämmung mit Naturmaterialien29.6.-1.7.2017Einen Lehmputz aufbringen Grundlagen, 5-tägiger Baustellenkurs29.5.-2.6.2017Farbige Lehmputze – Baustellenkurs - Selbst anmischen und verarbeiten19.-23.6.2017Die Stampflehmwand – Baustellenkurs - 12.-16.6.2017Außendämmung mit Strohballen18.-22.6.2017Natürliches Bauen mit Kalk27.-29.9.2017Das Reetdach – Baustellenkurs4.-7.10.2017

Restaurator im Handwerk | 1/2017 | Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische Umsetzung

Page 25: Restaurierungsethische Grundsätze und ihre baupraktische ... · Restaurierungsethische Grundsätze – Prolog 6 S ehr geehrter Herr Präsident Krautscheid, liebe Jungmeisterinnen

www.restaurator-im-handwerk.eu

1-2011 Materialien zur Dacheindeckung • 2-2011 Grundmaterialien der Restaurierung (vergriffen)3-2011 Historische Haustechnik (vergriffen) • 4-2011 Umnutzung historischer Gebäude

1-2012 Restaurierungsberichte (vergriffen) • 2-2012 Restaurierung von Möbeln (vergriffen)3-2012 Spolien • 4-2012 Frauen im Handwerk

1-2013 Wandfliesen (vergriffen) • 2-2013 Künstliche Baustoffe und KUNST-Stoffe im Bauwesen3-2013 Metallrestaurierung (vergriffen) • 4-2013 Deutsche Natutsteinvorkommen (vergriffen)

20122013

201120

1420

15 RESTAURATORENALLTAG

Foto

: © M

athi

as A

nger

stei

n

1 2015

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 1

/201

5 • I

SSN

186

9-71

19

Themenschwerpunkt

Mit Beiträgen über Denkmalwartung in Potsdam | DIN-gerechte Treppensanierung | Vergolden in Dubai | Altstadtsanierung in Lwiw/Ukraine | Kunststoff-Fenster | Restaurierung von Kircheninventar | Rekonstruktion von Tafelparkettböden u. v. m.

Restaurator im HandwerkDie FAchzeiTschriFT Für resTAurierunGsprAxis

Deut

schl

and

9,– €

LITERATURfür Restauratoren

Foto

: © Jü

rgen

O. M

ülle

r

4 2014

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 4

/201

4 • I

SSN

186

9-71

19

Themenschwerpunkt

Mit Literaturvorschlägen für die Themenbereiche Denkmalpflege, Architektur und Handwerk | Architekturgeschichte | Baufor-schung - Bauaufnahme - Bauunterhaltung | Baukultur und Bautechnik im Mit-telalter und in der Neuzeit | Architektur und Stadtplanung nach 1945 u. v. m.

Restaurator im HandwerkDie FachzeitschRiFt FüR RestauRieRungspRaxis

Deut

schl

and

9,– €

Foto

: © R

alph

Fei

ner

4 2015

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 4

/201

5 • I

SSN

186

9-71

19

Mit Beiträgen über Neuere alpine Baukunst | Lüftlmalerei | Denkmalpflege in der Schweiz | Translozierung im Alpenraum | Predigtstuhl-Seilbahn Bad Reichenhall | Holzschindeln | Denkmalpflege in Tirol | u. v. m.

Restaurator im HandwerkDie FachzeitschRiFt FüR RestauRieRungspRaxis

RESTAURIERUNGIM ALPENRAUM

Foto

: © a

ndre

as R

entm

eist

er

Deut

schl

and

9,– €

Mit Beiträgen über Die Ruine als Denkmal | Die Macht der Bilder | Die Marienburg (Malbork) | Bemerkungen zur Heidelberger Schlossdiskussion | Künstliche Ruinen im Garten | Die Entdeckung der Ruine u. v. m.

4 2016R

esta

urat

or im

Han

dwer

k • A

usga

be 4

/201

6 • I

SSN

186

9-71

19

Themenschwerpunkt

Restaurator im HandwerkDie fachzeitschrift für restaurierungspraxis

RUINENDeut

schl

and

9,– €

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 1

/201

6 • I

SSN

186

9-71

19

Restaurator im HandwerkDie fachzeitschrift für restaurierungspraxis

Deut

schl

and

9,– €

Foto: Thomas Eicken, Mühltal, © planinghaus architekten bda, Darmstadt

1 / 2014

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 1

/201

4 • I

SSN

186

9-71

19

Themenschwerpunkt

Mit Beiträgen von: Wilfried Wolff, Wolfgang Hofmann, Christian Meckbach, Andreas Mätzold, Timm Schröder, Olaf Grell, Eberhard Ludwig, André Lange, Margareta Hauser, u. v. m.

Restaurator im HandwerkDiE FachzEiTschriFT Für rEsTauriErungspraxis

TECHNISCHE DENKMALE

Deut

schl

and

9,– €

3 2014

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 3

/201

4 • I

SSN

186

9-71

19

Themenschwerpunkt

Mit Beiträgen über Kalkfarben, Leimfarben, Musterwalzen, Schablonenmalerei, Werkzeuge und Pinsel, Leinölfarbe, Grisaillemalerei, Marmorimitation, Farben der Bauhaus-Architektur, Kirchenausmalung u. v. m.

Restaurator im HandwerkDie fachzeitschrift für restaurierungspraxis

FARBE

pots

dam

, 199

2, ©

Jürg

en O

. Mül

ler

Deut

schl

and

9,– €

Foto

: © W

olfg

ang

Dam

bach

er

3 2015

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 3

/201

5 • I

SSN

186

9-71

19

Themenschwerpunkt

Mit Beiträgen über Historisches Werkzeug | Handwerkszeug des Goldschmieds | Geschichte der Feile | Das Messen von Längen | Werkzeuggeld | Das „Selbermachen“ von Werkzeugen | Kunst des Florentiner Mosaik u. v. m.

Restaurator im HandwerkDie FachzeitschriFt Für restaurierungspraxis

WERKZEUGDe

utsc

hlan

d

9,– €

Mit Beiträgen über Restaurierung denkmalgeschützter Eisenbrücken | Spreuerbrücke Luzern | Hochbahnhof Gleisdreieck | Sanierung historischer Brücken in Nürnberg | Tritonenbrücke und Kronprinzenbrücke im Park Sanssouci | u. v. m.

3 2016

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 3

/201

6 • I

SSN

186

9-71

19

Themenschwerpunkt

Restaurator im HandwerkDie fachzeitschrift für restaurierungspraxis

BRÜCKEN

Deut

schl

and

9,– €

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 1

/201

6 • I

SSN

186

9-71

19

Restaurator im HandwerkDie fachzeitschrift für restaurierungspraxis

Deut

schl

and

9,– €

2 2014

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 2

/201

4 • I

SSN

186

9-71

19

Themenschwerpunkt

Mit Beiträgen über Vorgärten in Berlin, Bepflanzung von Vorgärten im Wandel der Zeit, historische Gartenmöbel, Kleinpflaster und Mosaike, Brunnen in Vorgärten, mechanische Klingelzüge u. v. m.

Restaurator im HandwerkDie fachzeitschrift für restaurierungspraxis

VORGÄRTEN

Deut

schl

and

9,– €

TRADITION & INNOVATION Unternehmensgeschichten

Foto

: © A

ndre

as R

entm

eist

er

2 2015

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 2

/201

5 • I

SSN

186

9-71

19

Themenschwerpunkt

Mit Beiträgen über Tonwarenfabrik March | Bronzegießerei Loevy | Mayersche Hofkunstanstalt | Ziegelwerke Ludovici | Ofenfabrik Velten | Bronzegießerei von Miller | Deutsche Linoleumwerke | Leuchtenfabrik Midgard | Kunstschmiede Holdefleiss u. v. m.

Restaurator im HandwerkDie FAchzeitschRiFt FüR RestAURieRUngspRAxis

Deut

schl

and

9,– €

Mit Beiträgen über Einsteinhaus Caputh | Rinterzelt in Wien | Glocken und Glockenstühle | Marketerie Schloss Ludwigslust | Alexandrowka Potsdam | Tanzlinden | Sicherung und Erhalt historischer Holzfenster | u. v. m.

2 2016

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 2

/201

6 • I

SSN

186

9-71

19

Restaurator im HandwerkDie fachzeitschrift für restaurierungspraxis

HOLZKONSTRUKTIONENTEIL 2

Deut

schl

and

9,– €

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 1

/201

6 • I

SSN

186

9-71

19

Restaurator im HandwerkDie fachzeitschrift für restaurierungspraxis

Deut

schl

and

9,– €

2016

2017

Mit Beiträgen über Eisschnelllaufstadion Inzell | Rekonstruktionsmodell Kloster Oybin | Denkmalpflege in der Schweiz Teil 2 | Zollbauweise | Restaurierung von Holzhäusern in Sibirien | Schlupfwespen gegen Nagekäfer | u. v. m.

1 2016

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 1

/201

6 • I

SSN

186

9-71

19

Restaurator im HandwerkDie fachzeitschrift für restaurierungspraxis

HOLZ

KONS

TRUK

TION

EN

TEIL 1

Foto

: © C

hrist

ian

Mas

che

Deut

schl

and

9,– €

Dokumentation der Podiumsdiskussion auf der

denkmal Leipzig am 11. November 2016 u. v. m.

1 2017

Res

taur

ator

im H

andw

erk • A

usga

be 1

/201

7 • I

SSN

186

9-71

19

Restaurator im HandwerkDie fachzeitschrift für restaurierungspraxis

Restaurierungsethische Grundsätze

und ihre baupraktische

Umsetzung

Deut

schl

and

9,– €

VERGRIFFEN

Nur noch als ePaper erhältlichVERGRIFFEN

Nur noch als ePaper erhältlich

4-2017

Glas

3-2017

Stuck

2-2017

Mobiles

Kulturgut