reisemagazin bregenzerwald - winter 2014-15

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Ausgabe 11 | € 5,50 | www.bregenzerwald.at Vorarlbergs größtes Skigebiet Eine Familie von Wintersportlern Winterwanderung auf eine Alpe Migrantinnen im Bregenzerwald Im Frauenmuseum Hittisau Was Schindelmacher machen Wirtsleute mit alten Haustierrassen Kochen als Kunst betrachtet winter 2014/15 Gigi Rüf Der Snowboardstar aus Au im hinteren Bregenzerwald reisemagazin

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Personen und das Leben im Bregenzerwald über interessante Geschichten kennenlernen.

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Gigi RüfDer Snowboardstar aus Au im hinteren Bregenzerwald

reisemagazin

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Wenn ’s um unsere Region geht,

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reisemagazin bregenzerwald · 3reisemagazin bregenzerwald · 3

Herlinde Moosbrugger ist Geschäftsführerin von Bregenzerwald Tourismus

Servas!*

Den Menschen im Bregenzerwald wird manchmal nachgesagt, dass sie ziemlich „eigen“ sein könnten. Ich glaube, sie selbst empfinden es nicht so – wahrscheinlich, weil sie etwas „eigen-sinnig“ sind. Sie gehen gern ihren eigenen Weg und lassen sich nicht so schnell davon abbringen. Und wenn sie etwas, sei es ein berufliches oder ein sportliches Ziel, mit Leidenschaft verfolgen, nehmen sie einiges auf sich, um es zu erreichen. Sie sind auch bereit, Risiken einzu-gehen. Dazu gehört auch, ihre Heimatregion zu verlassen und die lokalen Sicherheitsnetze aufzugeben, um Träume zu verwirklichen. Einer von ihnen ist Gigi Rüf aus dem beschau-lichen Ort Au im sogenannten „Hinterwald“. Gigi ist mittlerweile zu einem der welt besten Snowboarder geworden. Er gehört zu den jungen Menschen im Bregenzerwald, die ihren Traum leben. Seit Jahren ist er auf der ganzen Welt in Sachen Snowboarding unter-wegs. Mehr über den jungen Mann erfahren Sie hier in dieser Ausgabe des reisemagazin bregenzerwald. Wie die meisten der jungen Menschen im Bregenzerwald hat auch Gigi Rüf den Bezug zum Bregenzerwald nie verloren. So kehren sie auch immer wieder hierher zurück – und sei es nur zu Besuch. Selbst wenn sie seit Jahren nicht mehr im Bregenzer-wald leben, bezeichnen sich die meisten von ihnen doch noch immer als Bregenzerwälde-rinnen oder Bregenzerwälder. Sie identifizie-ren sich sehr stark mit ihrer Ursprungsregion. In Zeiten von Globalisierung und Ruhelosig-keit ist es für viele ein beruhigendes Gefühl zu wissen, woher man kommt und mit wel-chen Menschen und Orten man sich verbun-den fühlt. Dies spüren wahrscheinlich auch die Gäste der Region – ein ruhiges, sicheres Gefühl, wenn sie sich im Bregenzerwald auf-halten. Einen Vorgeschmack davon soll Ihnen die Lektüre hier bieten – viel Vergnügen dabei.

* Bregenzerwälderisch für „Servus“

Edit

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Die erste Auskunftsstelle

Das Informations- und Service- Center in Egg berät Sie über alle Belange des Bregenzer waldes und über Ihren Urlaub. Hier finden Sie u.a. einen frei zugänglichen Internet- Terminal, eine Vorverkaufsstelle für den 3- Täler-Skipass sowie eine Ausgabestelle für die Bregenzerwald Gäste-Card.

Bregenzerwald TourismusImpulszentrum 1135, 6863 EggVorarlberg, ÖsterreichT +43 (0)5512 2365F +43 (0)5512 [email protected]

Öffnungszeiten:Montag bis Freitag von 9 bis 17 UhrSamstag und Feiertag von 8 bis 13 Uhr

AutorInnen dieser Ausgabe

Florian Aicher: Architekt und Autor im AllgäuMilena Broger: Köchin und Autorin im Bregenzerwald Birgit Feierl: Germanistin und AutorinToni Innauer: Olympiasieger im Skispringen, Sportexperte und UnternehmerReinhard Johler: Universitätsprofessor in Tübingen Irmgard Kramer: Schriftstellerin im Bregenzerwald Peter Natter: Philosoph und Autor in VorarlbergIsabella Natter-Spets: Leiterin des designforum VorarlbergSilke Ritter: Journalistin im BregenzerwaldBirgit Rietzler: Dichterin im Bregenzerwald Armin Thurnher: Herausgeber der Wochen-zeitschrift „Falter“ in WienElisabeth Willi: Autorin im Bregenzerwald

Reisebegleiter Bregenzerwald

Parallel zu diesem Magazin erscheint halb-jährlich ( Winter/Sommer) der Reisebegleiter Bregenzerwald mit allen Informationen zum Tourismusangebot der Region.

Im Sommer von Wandern (inklusive kleiner Wanderkarten) über Outdoor-Aktivitäten, Programm mit Kindern, Kultur, Baukunst und Kulinarik bis zum Wohlfühl-Angebot.

Im Winter von Ski alpin, Langlauf, Snowboarding, Winterwandern bis zu Kultur, Baukunst, Kulinarik und Wohlfühlen.

Ihr persönliches Exemplar des Reisebegleiters erhalten Sie kostenlos bei Bregenzerwald Tourismus.

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Bregenzerwald Vorarlberg – Österreich

BludenzBludenz

20 km20 km00 44

FeldkirchFeldkirch

DornbirnDornbirn

VorarlbergVorarlbergÖsterreichAustriaÖsterreichAustria

Bregenz

MünchenLindau

Zürich

Bodensee

InnsbruckWien

www.vorarlberg.travel

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Impressum: Herausgeber und Medieninhaber: Bregenzerwald Tourismus GmbH, Impulszentrum 1135, 6863 Egg, Österreich

Konzeption/Redaktion: Fuchs & Partner, Wien Konzeption/Gestaltung: Frank Broger

Fotografie: Adolf Bereuter Fotoredaktion: Margret Broger Druck: Druckhaus Gössler, Bezau

Wintersport im Bregenzerwald: Snowboardstar Gigi Rüf 6

Verbindung Schröcken-Warth-Lech-Zürs: Das größte Skigebiet

in Vorarlberg 10

Migrantinnen im Wald. Zwei Frauen, eine aus Belgien, eine aus der Steiermark, setzten sich im Bregenzerwald durch 16

Natters Wanderungen: Auf einer verschneiten Alphütte 12

Nachtlanglaufen in SulzbergEin ganz besonderes Erlebnis 20

Die Dorners Eine ganze Familie verschreibt

sich dem Wintersport 22

Sechzigerjahre-Bau wird zum Vorzeige-haus: Wie im alten Wälderhaus 30

Schneidern fürs Leben Ein Porträt der Maßschneiderin Manuela Maaß 38

Alte Tierrassen Die Wirtsleute im Adler in Krumbach züchten

Duroc-Schweine und Dexter-Rinder 40

Armin Thurnher: Im Frauenmuseum Hittisau 28

Handwerk im Bregenzerwald: Das Schöne an der Schindelmacherei 34

Kochen als Kunst betrachtet Junge Küche aus dem Bregenzerwald 44

FunkensonntagEin alter Brauch im Bregenzerwald 46

Kolumnen:Aus der Luft gegriffen 11

Felder und Wälder 27Alphabet des Waldes 29

G’hörig Wälderisch 37Form im Wald 48

Service:

Buchbare Angebote 50 Tipps der Redaktion 52

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Inhalt

Winter 2014/15

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Jugendliche liegen mit Snow-boards unter verschneiten Tannen am Diedamskopf. Sie schaufeln Schanzen und graben Löcher. Wenn sie am Lift stehen, drehen sich alle nach ihnen um und schütteln entsetzt die Köpfe. Sie rotten sich in Cliquen zusam-men, tragen riesige Hosen und haben gefärbte Haare. Gigi Rüf ist einer von ihnen. 1981 kam er als Christian auf die Welt. Er ist zehn, als er mit dem Snow-boarden beginnt, in einer Zeit, als sich Snowboarder klar von Skifahrern abgrenzen. Sie kreuzen die Pisten quer und erregen Ärger. Gigi treibt es, als Jüngster von vier Geschwistern, beson-ders bunt. Stets hat er eine Wunschliste. Als Erstes will er den Grunholz-Schlepplift bezwingen. Dann will er abwärts fah-ren, ohne zu stürzen. Seiner Oma zeigt er einen Katalog. Sie strickt ihm eine Kappe, wie sie die Coolen tragen. Gigi

bestellt sich Videos und versucht die Tricks nachzumachen. Er und seine Schwester treten der Wälder Surfcrew bei. Am Hirschberg bauen sie erstmals eine Halfpipe. Ein Sportgeschäft finan-ziert mit, wird aufmerksam auf den 13-Jährigen und stellt ihm die Ausrüs-tung zur Verfügung. Der erste Sponsor. Stolz trägt Gigi das Brett unter dem Arm und fühlt sich wie der King. Das Gelände bezwingt er auf seine Art. Je freier, umso besser. Seine Schwester macht den Führerschein, nimmt ihn mit auf Rennen – so landet er in der Szene. Nach der Handelsschule, mit 18, fliegt Gigi nach Japan zu den Nippon Open und dann zu einem Wettkampf in die USA. In Bear Mountain steht er erst-mals in einem richtigen Snowboard-Park. Ein Fotograf ist fasziniert von seiner Kunst. Er bietet ihm Filmauf-nahmen an. Gemeinsam sind sie einen Monat lang in Kalifornien unterwegs. Immer und immer wieder klettert Gigi den Hang hoch, bis das Licht perfekt ist und die Sonne untergeht. Für seine Bereitschaft, alles zu geben, wird Gigi der Liebling aller Fotografen. Die Dominosteine einer langen Karri-ere fallen. Gigi wird Rookie of the Year. Burton nimmt ihn unter Vertrag. Seit 2000 ist er freier Sportler. Heute lebt er in Bregenz, ist verheiratet und hat zwei kleine Söhne. Sein Jahr besteht aus vier Wintersaisonen. Sie beginnt mit dem Summerboarding auf der Süd-halbkugel in Neuseeland und Chile, gefolgt von der Premierensaison im September, wenn seine Filme in die Kinos kommen. An 21 Tagen bereist er 19 Städte rund um die Welt, beginnend mit den Premieren in Los Angeles. Dort steht er den Fans für Autogramme zur Verfügung. Im Oktober beginnen die Gletscher-Openings. Dann kommt die Wintersaison. Weihnachten verbringt Gigi meist zu Hause und kauft sich einen 3-Täler-Skipass wie jeder andere.

Er fliegt durch die Luft wie eine Feder im Wind, katapultiert sich von Schnee-polster zu Schneepolster, springt über dick verschneite Hausdächer, fegt Baum-stämme aufwärts, dreht sich kopf über und landet geschmeidig wie eine Katze. Kollegen bezeichnen ihn als den kreativsten aller Snowboarder: Gigi Rüf

Mittlerweile ist Snowboarden olym-pisch. Sportler werden zwischen den Interessen der Verbände, der Kader, Teams und Sponsoren aufgerieben. Sie sind in einer Maschinerie gefan-gen, die Gigi Rüf nicht attraktiv findet. Er liebt seine Freiheit. Die Freeride-Wettbewerbe, an denen er teilnimmt, haben weder Zeit- noch Routenvor-gaben. Bewertet wird, wie kreativ und flüssig er sich an das Gelände schmiegt und wie risikoreich die Sprünge sind. 2013 gewinnt er den Ultra Natural in Kanada. Bei den X Games in Frank-reich holt er Silber. Seine eigenen Boards verhelfen ihm zu Erfolgen, die er gar nicht mehr gesucht hat. Er arbeitet eng mit Ingenieuren zusam-men und verwirklicht sich selbst. Was er macht, heißt „Testen und Shapen.“ Das kommt vom Surfen. Gigi liebt alle Brettsportarten. Aber im Gegensatz zu anderen, die das Snowboard ins Eck stellen, sobald sie das Surfen im Meer entdecken, wo sie auf all die Klamotten verzich-ten können, reist Gigi lieber dem Winter hinterher. Er braucht weder Halfpipes noch Funparks, spielt mit jeder Piste, deren Felsen, Mulden und Wurzelstöcken. Er wollte immer der Coolste sein. „Aber was soll’s. Ich bin in Au aufge-wachsen.“ Lächelnd zuckt er die Ach-seln. Er ist ein ausgeglichener junger Mann, ruhig, zurückhaltend und sym-pathisch. Erst wenn er aufs Brett steigt, glaubt man, ein Scheinwerfer leuchte auf. Und da steht er. Am Gipfel. Der Heli-kopter knattert davon. Gigi ist allein. Er fragt sich, was er da überhaupt macht und ob er die Schwierigkeit richtig eingeschätzt hat. Vorfreude und Angst beuteln ihn gleichermaßen. Dann stürzt er sich in die Tiefe. Fliegt los. Und ist eins. Mit sich und dem Moment. Irmgard Kramer

Der einmalige Moment im Schnee

Größter Snowpark der Region ist der Pleasure Diedamspark – mit abwechslungsreichen Rails, Boxen und Kickern von easy bis pro. Der Pleasure Diedamspark wird täglich von einer vierköpfigen Shape-Crew der Firma Quality-Parks (QParks) betreut. www.diedamspark.at

Reise-Tipp: Diedamspark & Freeriding

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Gigi Rüf aus Au, einer der weltbesten Snowboarder: Sein Jahr besteht aus vier Wintersaisonen

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Er fragt sich, was er da überhaupt macht und ob er die Schwierigkeiten richtig eingeschätzt hat. V orfreude und Angst beuteln ihn gleichermaßen …

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„Der Zusammenschluss der Skigebiete Warth-Schröcken und Lech-Zürs zum größten Skigebiet Vorarlbergs wird mittelfristig das wirtschaftliche Überleben in Schröcken und Warth sichern“, sagt Klaus Wiethüchter, der dafür hart gearbeitet hat

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Im Gebäude der Talstation Salober-Jet am Hochtannbergpass: Treppe rauf, Treppe runter, wieder eine rauf, und hier ist das Büro von Klaus Wiethüchter, Geschäftsführer der Skilifte Schröcken. „Willkommen“, grüßt er herzlich und mit kräftigem Händedruck. Die Skilifte Schröcken arbeiten mit den Skiliften Warth wirtschaftlich selbstständig unter der Marke Warth-Schröcken zusammen. Viele Gäste seien in den vergangenen Tagen in diesem Skigebiet gewesen und zusätz-lich hätten ihn technische Herausfor-derungen auf Trab gehalten, erzählt Wiethüchter. Trotzdem wirkt er nicht gestresst. Mitte der Siebzigerjahre kam er zum ersten Mal nach Schröcken. Hier heira-tete er Brigitte, die Tochter von Alfons Strolz. Dieser hatte vor fünfzig Jahren das Unternehmen Skilifte Schröcken gegründet, um dem Bergbauerndorf Schröcken durch den Wintersporttou-rismus eine Zukunftschance zu bieten. Seit 1978 leitet nun Wiethüchter als Geschäftsführer das Unternehmen. Nur einen Schlepplift gab es damals und kein Pistengerät. Dessen Funktion übernahmen Skischüler, indem sie mit den Ski die Piste traten. Dann folgten einfache Pistenmaschinen, die – wie der gebürtige Schwabe erzählt – den Hang „runtergerumpelt“ seien.

Die Skilifte Schröcken feiern heuer ihr 50-jähriges Bestehen. Geschäftsführer Klaus Wiethüchter begleitete die Entwicklung des Skige-bietes fast von Anfang an. Besonders stolz ist er auf den neuen Auenfeldjet, der Schröcken und Warth mit Lech-Zürs verbindet

Olympiasieger im Skispringen, Sportexperte und Unternehmer (www. innauerfacts.at) – Toni Innauer aus dem Bregenzerwald

Weihnachtsabfahrt

Ein Vorbote von Weihnachten lag in der Luft. Vater Alois hatte einen Apfel geschält und in Scheibchen auf den Elektroofen der engen Hütte gelegt. Es zischte. Der Saft des Apfels tropfte auf die glutroten Heizschlingen und änderte dort hör- und riechbar seinen Zustand von Süßmost über frischen Apfelstrudel bis zu stechendem Brandgeruch. Konzentration und Timing, recht-zeitiges Wenden und Essen waren wichtig. Die Bergstation Baumgarten lag damals auf 1.660 Meter Höhe. Mein Vater versah dort jahrzehntelang seinen Dienst. Draußen tobte ein Schneesturm. Allmählich wurde es dun-kel. Meine Ski und Stöcke hatte ich extra tief in den Schnee gesteckt, damit sie sich nicht vor der Abfahrt hinunter zum Elternhaus auf dem Sonderdach selbstständig machen konnten. Nach der letzten Bahnfahrt durfte ich die Blech-türe gegen den Wind aufstemmen und im richti-gen Moment zurückreißen – wie das Segel beim Wenden auf einem Surfbrett, wenn der Wind plötzlich von der Innenseite zupackt. Vater schob den Schlüssel unter die versperrte Blechtüre. Durch die angelaufene Schneebrille war im Halbdunkel nur Schemenhaftes zu sehen, während wir im Pulverschnee langsam Fahrt aufnahmen. Orientierung gaben die hüpfen-den grauweißen Scherenschnittmuster aus Bäu-men und Hütten, die Beschleunigungswerte, je nachdem wohin die Skispitzen wiesen, und die Geräusche unseres Gleitens sowie gegen-seitige Zurufe und Warnungen. Unterhalb der Waldgrenze stoppte die vorsichtige Fahrt. Bald mischte sich das Sägegeräusch eines Fuchs-schwanzes in das Pfauchen des Schneewindes. Vater hatte die vorbestimmte, ein wenig ver-krüppelte Fichte auch im Blindflug gefunden.Eine Viertelstunde später lehnte das Bäumchen zum Trocknen neben unseren Ski, Schuhen und Stöcken im Keller. Am nächsten Tag wurde das Holzkreuz unten an den Stamm geschlagen und ein aufrechter und schlicht leuchtender Christbaum daraus. Am 23. Dezember war dann Heiliger Abend und Besche-rung für die Familie – denn der 24. war für die Feier der Gäste reserviert.

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Mit Weitblick, Geschick und Engage-ment baute er das Unternehmen aus. Letztes Jahr kam etwas dazu, das in sei-nen Augen alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt: der Auenfeldjet. Er führt Warth-Schröcken und Lech-Zürs zum größten Skigebiet Vorarlbergs zusammen. Zufrieden lächelnd lehnt er sich in seinen Sessel zurück: „Jetzt, da immer mehr große Skigebiete verbunden werden, wird dieser Zusam-menschluss mittelfristig das wirt-schaftliche Überleben in Schröcken und Warth sichern.“ Das Skivergnügen beginnt gleich hinter seinem Büro. Trotzdem genießt er selbst es kaum: Seit einer Fußver-letzung vor einigen Jahren fährt er selten Ski. Doch weiß er genau, wohin sich die Wintersporttrends entwickeln: Carven und Freeriden sind momen-tan sehr beliebt, Telemarken ist im Kommen. Die Wintersportler schät-zen mittlerweile die Abwechslung: An einem Tag fahren sie Snowboard, am nächsten machen sie eine Schnee-schuhwanderung oder versuchen sich als Freerider. Das nächste Projekt der Skilifte Schröcken ist die Dorfbahn. Sie soll von der Dorfmitte aus den Einstieg in Vorarlbergs größtes Skigebiet ermög-lichen. Wann das realisiert wird, kann Klaus Wiethüchter noch nicht sagen. Für den 66-Jährigen selbst wird die nähere Zukunft große Änderungen bringen. „Die Skilifte Schröcken sind für mich wie ein Baby geworden, das man pflegt und das Freude sowie Sorgen bereitet. Ich hoffe, dass ich die Leitung in gute Hände übergeben kann“, erklärt er. Als Zugezogener aus dem Schwaben-land war für Wiethüchter vieles nicht leicht, doch meint er: „Vorarlberg war gut zu mir. Ich schätze hier vor allem die hohe Handschlagqualität und die Traditionen.“ Elisabeth Willi

Sein Baby am Berg

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Ich werde ein abgelegenes, aber ein gemütliches, ein uriges Nachtquartier vorfinden. Wo die geheimen Schnaps-vorräte vom ganz Guten gelagert sind, habe ich auch in Erfahrung gebracht …

NattersWanderungen

„Wo der Weg aufhört, kommen einem Sperre und Zaun, wo sie auf wil-dem Fell nie scheuern konnten, kom-men einem Kandare und Zügel nicht in den Sinn: Das Gefühl der wahren Freiheit ist für mich von jenem des Unbestimmten nie ganz zu trennen.“ Geschrieben hat diesen Satz Julien Gracq, einer der stillsten Schriftstel-ler des vergangenen Jahrhunderts. Übersetzt hat ihn ein ebenso stiller und feiner Mensch. „Es ist das unmit-telbare Gefühl, dass hier der Zauber aller Zauber noch in seiner ganzen Kraft regiert – die Umkehrbarkeit der Zeit“, heißt es im selben Text über ein kleines Nebenflüsschen der großen Loire. Solchen Zauber suche ich hier herinnen im tiefen Wald, auf dem Weg in die winterlich verlassene Vorsäßsiedlung. Nicht, wie klein die Welt ist, son-dern exakt das Gegenteil, ihre famose Größe selbst im Kleinen offenbart mir die Postbusfahrt von Dornbirn in den hinteren Bregenzerwald. Dorthin, wo sich das Tal ein letztes Mal öffnet, den Blick aber bereits magisch hineinzieht in die enger und enger aufeinander zurückenden schroffen Hänge beider-seits der Bregenzerach. Wieder hat es zwei Tage lang geregnet im Rheintal, das vom Winter heuer so gar nichts wissen will. Drinnen aber, im Wald, hat es geschneit, lautet die telefonische Auskunft, schön geschneit, ein richti-ger Winter wird mir versprochen.

Der Philosoph und Schrift-steller Peter Natter begibt sich auf ungewöhnliche Wanderungen durch den Bregenzerwald. Hier beschreibt er seine Erleb-nisse auf dem Weg zu einer winterlichen Vorsäßhütte

Tatsächlich gerate ich, da der Bus Bezau hinter sich gelassen hat, zuse-hends tiefer hinein in den Zauber einer verschneiten Landschaft. Der graue, kalte Winterhimmel tut das seine, um die letzten aus der Stadt mit-gebrachten Gedanken zu verwischen. Bevor sich die Straße endgültig in die Höhe schraubt, dem Hochtannberg-pass zu, steige ich aus. Noch bleibt Zeit bis zum Mittag. Die vor mir lie-gende Wanderung sollte trotz Schnee in sechs, sieben Stunden gut zu bewäl-tigen sein. In der Tasche trage ich den Schlüssel zur Vorsäßhütte eines Freundes. Dort werde ich ein abgelegenes, aber ein gemütliches, ein uriges Nacht-quartier vorfinden. Wo die geheimen Schnapsvorräte vom ganz Guten gela-gert sind, habe ich auch in Erfahrung gebracht: Für eine kleine Belohnung nach der anstrengenden Wande-rung, als Einstimmung auf eine lange Nacht, als Abschluss meines rustikalen Abendessens. Doch noch ist es nicht so weit. Zuerst steige ich eine gute Stunde unter dem niedrigen Himmel einer Fahrstraße folgend aufwärts. Mich langsam hinausbewegend aus dem Kreis der Menschen, lasse ich nach und nach die Häuser hinter mir. Je höher ich hinauf komme, desto kleiner und älter werden sie; desto weiter geht der Blick über das nach Nord osten zu sich öffnende, nach Süd westen hin sich verschließende Tal. Da unten irgendwo hat mein Groß-vater sein Schulmeisterleben gelebt. Es tut gut, noch eine Zeitlang die Menschen zu sehen, zu hören, auch wenn sie immer kleiner werden, bis schließlich alles wie Spielzeug anmu-tet; bis die Autos unhörbar und die Ver-ursacher der letzten heraufdringenden Geräusche unsichtbar geworden sind; bis ich allein bin mit mir.

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Die Stille nimmt zu. Mit ihr kehrt Ruhe ein in mein Denken

Das ist es, was ich gewollt habe. Dennoch ist es gut, die Menschen dort unten zu wissen und ein tiefes Vertrauen in ihr Dasein und ihre Geschichte zu verspüren. Dann bin ich im Wald. Kein Weg ist erkennbar, nur an den hohen, ver-schneiten Tannen die Wandermarkie-rungen. Die einzuschlagende Richtung ist umso klarer. Rechter Hand beglei-tet mich ein riesiges Felsmassiv, das dient mir zur Orientierung. Einem Bächlein ist zu folgen, bis es ver-schwindet. Ich nähere mich bald dem Scheitelpunkt meiner Wanderung. Ganz still ist es geworden. Kein Blick geht mehr zurück. Wohin auch? Verlassene Alphütten ducken sich unter einer meterhohen Schneelast. Zu einer von ihnen stapfe ich, finde ein halbwegs geschütztes Plätzchen und mache eine späte Mittagsrast. Nach Westen zu wird es ein wenig hel-ler, wenigstens eine Spur von Sonne zeichnet sich ab. Die Stille nimmt zu. Mit ihr kehrt Ruhe ein in mein Den-ken. Mit der inneren Ruhe wiederum

verstärkt sich die Präsenz des Unmit-telbaren. Ich rieche den Schnee, das Eis der mächtigen Eiszapfen an den Fels-wänden hinter der Hütte. Gestärkt, aber noch mehr: beruhigt gehe ich weiter. Wieder begleitet mich ein kleiner Wasserlauf, der sich in sei-nem schmalen Bett den Weg durch Schnee und Eis gräbt, nach Norden zu fließend. Es hellt so weit auf, dass ich weit in der Ferne schemenhaft mein morgiges Ziel erkenne. Jetzt macht der Bregenzerwald seinem Namen alle Ehre. Seit fast zwei Stunden arbeite ich mich von Markierung zu Markierung durch das Dickicht; keine Menschen-seele weit und breit, vom Wild nur die Spuren, knackende Äste, manchmal fällt Schnee von einer Tanne. Jedes Mal erschrecke ich von neuem. Dann stoße ich auf einen etwas größeren Bach. Er wird mich ans Ziel geleiten. Eine Vor-säßsiedlung, gottverlassen um diese Jahreszeit; bei diesem Wetter bleiben auch die Skitourengeher aus. Mir ist es recht.

Mein Quartier ist rasch gefunden, obwohl jetzt alles ganz anders aus-schaut als bei meinem Besuch im Spät-herbst. Merklich nimmt das Tageslicht ab. Übrigens trage ich heute, ganz gegen meine Gewohnheit, eine Uhr am Handgelenk. Hier, in der Einsamkeit, mag ich mir diesen Luxus leisten. Zu Hause, wo sowieso alles eingeteilt und das meiste geregelt ist, tue ich es nicht. Es geht einzig darum, zu wissen, wie spät es ist; nicht darum, für irgendet-was gerüstet zu sein. Das Haus, ein uraltes Wälderhaus, seit etlichen Jahren als Rückzugsort eingerichtet, nimmt mich trotz Eises-kälte gastlich auf. Bald brennt ein Feuer im Küchenherd, eines im Kachel-ofen. Ein Willkommensschnaps gilt mir selbst. Die Fensterläden der Stu-benfenster mache ich auf. Ich will den Wind in den Tannen rauschen hören. Später, es ist warm geworden in der Küche, das Abendbrot steht bereit, die Nacht ist angebrochen, gehe ich noch-mals ins Freie. Die vier beleuchteten Fenster werfen ein mildes Licht in den

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Im Einschlafen kann ich das Herz der Region schlagen hören. Oder ist es mein eigenes? Es ist einerlei

Schnee, am Himmel blitzen verein-zelt Sterne. Nur wenn ich ganz reglos stehe, ist das Murmeln des Baches zu vernehmen. Natürlich weiß ich, wo ich bin, weiß ich, dass keine zehn Kilome-ter Luftlinie entfernt das nächste Dorf ist mit seinen Menschen. Wie leicht es plötzlich ist, neben dem knisternden Herdfeuer, so kon-zentriert wie entspannt jeden Bissen Käse, jedes Stück Brot, jede Scheibe Speck, jeden Schluck Tee zu genießen, und zugleich wirklich tief einzutau-chen in die Geschichte dieses mehr-hundertjährigen Hauses, in dem der Geist der Region atmet und ihre Seele west. Ganz von selbst fange ich an zu reden. Aber nicht mit dem Haus rede ich, nicht so sehr mit dem Geist mei-ner Ahnen. Es sind lebende Menschen und aktuelle Themen, die jetzt und hier eine wunderbar dichte Präsenz erlangen. In einer eiskalten Kammer verkrieche ich mich in den Schlafsack. Im Einschlafen kann ich das Herz der Region schlagen hören. Oder ist es mein eigenes? Es ist einerlei.

Früh am Morgen gibt’s nach tiefem Schlaf heißen, starken Kaffee, dunkles Brot, Käse, Speck. Das prickelnd kalte Wasser aus dem Brunnen sorgt für Munterkeit, das Feuer im Herd wärmt mich, bringt das Wasser zum Kochen und den Speck zum Brutzeln. Sobald es draußen hell wird, hält es mich nicht mehr im Haus. Dennoch: Es behält etwas von mir zurück. Gleichwohl oder gerade deshalb schickt es mich berei-chert und gestärkt auf den Weg. Ein wolkenloser Morgen ist angebro-chen. Nach zwei Stunden leichtfüßiger Wanderung auf einem gespurten Win-terwanderweg kommt auch die Sonne über den Hohen Ifen und kitzelt mich im Nacken. Die Schneefelder glitzern und funkeln. Ein spitzer roter Kirch-turm blitzt bald zwischen den Tannen hervor. Ein Campingplatz im Winter-schlaf ist Vorbote der ersten Häuser des kleinen, in den Talkessel geduck-ten Dorfes. Für mich aber ist das soeben erklingende Mittagsgeläut der Pfarrkirche wie ein Willkommensgruß. Ein letztes Tobel ist zu durchqueren,

die Subersach grummelt in ihrem vereisten Bachbett. Dann komme ich gerade recht für ein schönes warmes Mittagessen im Dorfgasthaus. Es war kein wirklich langer Ausflug diesmal, dafür ein beredter und ein vielversprechender. Der Seele des Bre-genzerwaldes wollte ich begegnen, abseits der Menschen. Gefunden habe ich sie in mir selbst. Peter Natter

Bei Vollmond mit Schneeschuhen unterwegs im Lecknertal – geeignet für alle Mondsüchtigen, die eine solche Nacht nicht zu Hause verbringen möchten.Treffpunkt: Gemeindeamt HittisauTermin: 5. Jänner, 4. Februar, 6. März 2015 jeweils um 20 UhrDauer: ca. 1,5 - 2 StundenPreis pro Person: € 20 (inkl. Schneeschuhe und Stöcke)Information & AnmeldungHittisau Tourismus, T +43 (0)5513 6209-50 oderHelga Rädler, T +43 (0)664 5793 566www.kulturinbewegung.at

Reise-Tipp: Hittisau – Vollmond-Schneeschuhtourim Lecknertal

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Winterliebe im Waldverbinden. Und doch haben sie etwas gemeinsam: Die Liebe hat sie in den Bregenzerwald gebracht. Beide ver-mieten Zimmer. Beide kochen. Beide haben eine zweite Heimat gefun-den. Christiane Haller in Mellau im „Haus Brügge“, Isabella Werschnig in Oberdamüls im „Jägerstüble“.

Von Brügge nach MellauVielleicht beginnt Christianes Geschichte bei ihrer Großmutter, die so gut kocht, dass sie jeden Mittag die fertigen Speisen auf ein Pferde-fuhrwerk lädt, um Apotheker, Ärzte, Notare und Advokaten zu beliefern. Christianes Vater, ein kulinarischer Genießer, führt einen kleinen Lebens-mittelladen und kommt in den Fünf-zigerjahren auf die Idee, eine Messe für Gastronomie und Tourismus zu organisieren. Was mit ein paar Stän-den beginnt, endet mit drei riesigen Hallen, zwei Zelten und einem Buch über ihn anlässlich seines 90. Geburts-tages. Er beginnt mit Kochvorführun-gen, gründet den Verein der Käserit-ter – ähnlich der KäseStrasse – und ist mit den Haubenköchen Europas befreundet. Aus jeder Speise kann er die Zutaten herausschmecken. Diese Fähigkeit erbt Christiane. Während ihre fünf Brüder studie-ren dürfen, muss Christiane im elter-lichen Betrieb helfen. Sie arbeitet im Büro, auf der Messe und im Haushalt. In Abendkursen macht sie das Diplom zur Arzt- und Zahnarztassistentin. Von jetzt an kümmert sie sich neben der Hausarbeit nachts um alte und pfle-gebedürftige Menschen. Sie kämmt ihnen die Haare und hilft ihnen beim Einschlafen. Vom Bregenzer-wald hört sie zum ersten Mal von Erich Behmann, einem Kaufmann aus Egg. Vorausschauend besucht er die neue Messe in Brügge. Dann bedient Christianes Bruder vorüber-gehend an der Nordseeküste in einem Hotel, wo er eine junge Mellauerin namens Herma Giesinger trifft. Er solle doch einmal ins schöne Mellau kom-men, meint sie. Das tut er. Zuhause

Zwei Frauen hat es in den Bregenzerwald verschlagen: Die eine kam aus Brügge, die andere aus der Süd-steiermark. Jetzt leben sie als Gastgeberinnen in Mellau und Damüls

gerät er ins Schwärmen. Worauf die Eltern Christiane für ihre harte Arbeit belohnen wollen. Sie schenken ihr einen Monat Urlaub in Mellau bei der Familie Giesinger. Als Christiane im Februar 1969 mit ihren Eltern nach Mellau fährt, schüt-tet es in Strömen. Am Dorfeingang schauen ihr drei verlorene, nasse Kühe nach. Wo ist sie da nur gelandet? „Wenn ihr glaubt, dass ich in diesem Kuh-dorf einen ganzen Monat bleibe, dann täuscht ihr euch gewaltig“, bricht es aus ihr heraus. Am nächsten Morgen liegt Schnee. Mellau präsentiert sich. Die Gastfamilie nimmt Christiane mit

Mellau-Damüls ist ein abwechs-lungsreiches Skigebiet im Bregenzer-wald. Nicht nur, weil es hier für jeden alpinen Wintersport die richtigen Vor-aussetzungen gibt, sondern weil hier auch Menschen leben, die weder aus Mellau noch Damüls, ja nicht einmal aus dem Bregenzerwald stammen. Es sind vor allem Frauen, die aus verschiedenen Ländern hierhergezo-gen sind. Nun tragen sie wesentlich dazu bei, aus diesen Skigebieten etwas Besonderes zu machen. Zwei von ihnen, die eine aus Belgien, die andere aus der Steiermark, stellen wir hier mit ihrer Geschichte vor. Christiane Sap kommt 1946 im belgischen Brügge zur Welt. Sie wächst zwischen mittelalterlichen, weiß getünchten Häusern und Pferde kutschen auf. Schwäne gleiten über verwunschene Kanäle. Weltenbummler tummeln sich im „Venedig des Nordens“, wo es nach Schokolade riecht, Musikliebhaber die Konzertsäle stürmen und Diamanten den letzten Schliff bekommen. Brügge ist eine Stadt mit 117.000 Einwohnern und für manche die schönste der Welt. Isabella Werschnig kommt 1981 im südoststeirischen Unterpurkla zur Welt. Sie wächst zwischen Apfelbäumen und Kürbisfeldern auf einem Bauernhof nahe der slowenischen Grenze auf, wo es nach Kräutern riecht. Schweine quieken im Stall. Erholungssuchende stürmen die Therme Bad Radkersburg. Radfahrer strampeln durch sanfte Wälder und üppige Weinberge. Unterpurkla ist ein Dorf mit 320 Einwohnern und für manche das schönste der Welt. Auf den ersten Blick scheint diese zwei Frauen nichts miteinander zu

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offenen Armen auf und die Eltern fah-ren nach Hause. Christiane spaziert zum Kitzebühel und schaut den Skifahrern am Schlepp-lift zu. Gondelbahn gibt es noch keine. In vielen Wirtshäusern wird zum Tanz aufgespielt. Sie freundet sich mit den Nachbarn an und erlebt Ferien am Bau-ernhof wie im Bilderbuch. Kurz vor der Abreise hilft sie Bartle, dem Sohn des Hauses, im Stall. Da kommt Erich herein, ein musik-begabter junger Mellauer. Erich unter-hält sich im Stall mit Bartle über ein klassisches Konzert in Bregenz und sieht verstohlen zu der schönen

Belgierin. „Fräulein. Fräulein.“ Mehr versteht sie nicht. Der Wälder Dialekt klingt in ihren Ohren wie Russisch. Christiane ruft ihre Eltern an und bittet, länger bleiben zu dürfen. Sofort erkennt die Mutter, dass sich ihre Toch-ter verliebt hat und gewährt ihr weitere zwei Monate. Dann muss Christiane zurück nach Brügge. Sie und Erich schreiben sich Briefe. Sie wollen heira-ten. Die standesamtliche Feier findet in Brügge statt. Zur kirchlichen Trauung reist die gesamte belgische Verwandt-schaft nach Mellau. „Kind, jetzt hast du dein Kuhdorf aber für länger als einen Monat“, kommentiert die Mutter.

Anfangs wird die Ausländerin miss-trauisch beäugt. Und Christiane ver-misst die Stadt. Manchmal läuft sie nach Bezau, steigt ins Wälderbähnle und fährt nach Bregenz, um in Ausla-gen zu schauen. Wenn sie nach Brügge telefonieren will, muss sie bei der Post in Mellau den Anruf anmelden. Vor allem die Arbeit fehlt ihr. Erich besorgt ihr einen Job bei der Teppich-firma Wüstner in Mellau. Bis der erste Sohn Michael zur Welt kommt, arbeitet sie in der Kettlerei und im Versand. Drei Jahre leben sie in Untermiete, beginnen ein Haus zu bauen. Hin und wieder bekommt Christiane Heimweh.

Das Skigebiet Mellau-Damüls. Hier findet man ideale Bedingungen für das Wintersportvergnügen – dies vermitteln auch die Gastgeberinnen in der Skiregion, von denen einige einst selbst als Touristinnen hierher-gekommen sind

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Dann startet Erich den Mini Cooper und sie fahren für ein verlängertes Wochenende nach Belgien. Als der Bürger meister dort hört, dass im fer-nen Mellau das „Haus Brügge“ aus dem Boden wächst, schenkt er Christiane ein Wappen, das an der Hauswand hängt. Die ersten Gäste sind Belgier. Christiane zieht drei Kinder groß und bekommt Enkel. Jahrzehntelang küm-mert sie sich um zwei Ferienwoh-nungen, fünf Zimmer und die private Wohnung. Heute merkt man nicht nur an ihrem Mellauer Dialekt, dass Christiane Haller angekommen ist.

Aus der Steiermark nach DamülsMit drei Geschwistern wächst Isabella Werschnig in einer Landwirtschaft auf. Ihr Vater ist Schweinebauer. Im Dorf Unterpurkla gibt es eine Kirche, eine Buschenschank und eine Feuerwehr. Isabella muss mithelfen und spielt mit dem Gedanken, den elterlichen Betrieb eines Tages zu übernehmen. Diese Pläne ändern sich, als ihr Vater mit 49 Jahren stirbt. Isabella besucht eine landwirtschaftliche Schule, schnuppert in die Gastwirtschaft und macht eine Kochlehre. Sie wohnt im Personalhaus und fährt nach Hause, wann immer sie frei hat. Ihr Küchenchef legt Isabella nahe, auf Saison zu gehen. Raus aus dem Lehrbetrieb solle sie, etwas von der Welt sehen. Er selbst arbeitet schon lange im Hotel Faschina. Isabella folgt ihm nichtsahnend. In Unterpurkla gibt es weder Berge noch Schnee. Mit dem Zug fährt sie bis Bludenz. Dann steht sie da mit dem Koffer und wartet darauf, abgeholt zu werden. Niemand kommt. Also steigt Isabella in ein Taxi. Faschina? Davon hat der Taxifahrer noch nie gehört. Er muss zuerst seinen Chef anrufen. Gemein-sam fahren sie durch das Große Walser tal in das 1.500 Meter hoch gele-gene Dorf. Noch nie hat Isabella so viel Schnee gesehen. Sie wird herzlich emp-fangen. Selbstverständlich übernimmt Hildegard Sperger, die Besitzerin des Hotels Faschina, die Taxikosten. Isabella gefällt es auf dem Berg, obwohl sie kaum glauben kann, dass

die Sprache hier irgendetwas mit Deutsch zu tun haben soll. Einen Ski-lehrer solle sie sich doch anlachen, meinen ihre Kollegen. Aber es ist ein „Kegelbruder“, der ihr gefällt. Bertram Domig wuchs in einer Land-wirtschaft in Fontanella auf, wirtet im Jägerstüble in Oberdamüls und kommt als Kegelclub-Mitglied regelmäßig

auf die Faschina. Noch haben beide andere Pläne. Aber sie bleiben in Kon-takt. Jeden Sommer macht Bertram Urlaub in Bad Radkersburg, trifft viele Freunde und Isabella. In mancher Saison arbeiten zwölf Radkersburger auf der Faschina. Isabella kocht dann auf einem Schiff, das von Passau ans Schwarze Meer

Sie kam aus Brügge nach Mellau: Christiane Haller zog hier drei Kinder groß und arbeitet als Gastgeberin in ihren Ferienwohnungen

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Isabella Werschnig kam aus der Steiermark nach Damüls – und hier kam ihre Tochter Annabell zur Welt. Isabella betreibt das Jägerstüble in Oberdamüls mit ihrem Lebens-gefährten Bertram Domig

fährt und übernimmt schließlich die Küche in einem Altersheim. Dann will sie ihr Leben ändern. Grundsätzlich. Und trifft auf der Gastronomiemesse in Salzburg Bertram wieder. Als sie nicht mehr weiterkann, ruft sie ihn an und fragt, ob er niemanden in der Küche brauche. Er braucht sie. Nicht

nur in der Küche. Kaum wagt er zu hoffen, glaubt lange nicht, dass sie wirklich kommt. Zu ihm. Ans Ende der Straße. Aber sie packt ihre Koffer – und dann steht sie da. Mitten im Winter, am zweiten Jänner 2010. Kurz zuvor konnte Bertram das Jägerstüble kaufen. Damit waren

gleich zwei Wunschträume in Erfül-lung gegangen. Der dritte folgt zwei Jahre später im Oktober: Tochter Anna-bell kommt zur Welt, mitten in der Umbauphase – Doppelzimmer, Fami-lienzimmer und Gruppenzimmer ent-stehen oberhalb der urigen Gaststube, wo die Busfahrer einkehren, bevor sie zurück ins Tal fahren. Das Jägerstüble in Oberdamüls ist das letzte Haus vor der Winter-Straßensperre über das Furkajoch. Keine Nachbarn. Kein Verkehr. Haus-gäste lassen sich vom Ortsbus ins Skige-biet bringen. Fünf Angestellte wohnen inzwischen im Haus. Touren geher und Schneeschuhwanderer kommen her. Im Sommer treffen sich Wanderer und Motorradfahrer auf der Terrasse. Die Aussicht und die Ruhe fernab der Pis-ten sind atemberaubend. Isabella liebt diesen Ort. Ganz anders ihre Mutter. Bei ihrem ersten Besuch schlägt sie die Hände über dem Kopf zusammen: „Wo bist du denn da gelandet?“ Isabella begleitet Bertram aufs Portlahorn. Er zeigt ihr das unver-gleichliche Gefühl, auf Firn zu fahren. Im Frühling sammeln sie Bärlauch. Im Herbst Pilze und Vogelbeeren. Nur dass Isabella nicht einfach in den Gar-ten gehen kann, um Gemüse und Obst zu ernten, fehlt ihr. Sie legt ein Hoch-beet an, hat jetzt wenigstens Petersilie, Schnittlauch und ein paar Karotten. „Auf 1.700 Meter Höhe ist sowieso alles anders“, pflegt ihr slowenischer Koch bei jeder Gelegenheit zu sagen und rührt Kürbiskernöl in den Salat. Das schickt Isabellas Mutter, zusam-men mit anderen steirischen Spezia-litäten aus dem eigenen Garten. Der Apfel-Zwetschken-Strudel und der Top-fen-Heidelbeer-Strudel im Jägerstüble gehören zweifellos zu den besten im ganzen Bregenzerwald. Mit der Kochjacke sitzt Isabella neben Bertram, der Annabell in seinen Armen hält. Heiraten wollen sie. Den offiziellen Antrag wird Bertram ihr am Portlahorn machen. Im Frühling, wenn die Gäste weg sind. Dort, wo sie ihre schönsten Momente erlebten. Isabella will nie mehr weg. Sie ist angekommen. Irmgard Kramer

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Auf dem Weg zum Skitraining im Ski-gebiet Andelsbuch-Niedere: Thomas mit seinem Vater Reinhard Dorner

Eine Familie von Rennläufern Im Bregenzerwald gibt es große und kleine Skigebiete. Auch die kleinen werden von Wintersportlern wie der Skifahrerfamilie Dorner gern genutzt

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In der Nachkriegszeit zieht der Senn Walter Dorner im Sommer mit den Kindern Hubert, Walter, Hildegard und Reinhard auf die Alp. Noch ist die Hauptstraße durch Andelsbuch nicht asphaltiert. Zu Weihnachten bringt das Christkind wollene Handschuhe und ein Paar Lederskischuhe zum Schnü-ren. Die zieht Hubert sofort an, um sie in der Mette zu präsentieren. Seine ers-ten Skier sind Holzlatten ohne Kanten mit Lederriemen als Schnallen. Nicht viel, aber diese Utensilien bedeuten für ihn die Welt. Am Hochbühl treffen sich die Kinder und rutschen um die Wette. Josef Koh-ler nimmt Hubert zu Fuß mit auf die Niedere. Eine neue Welt tut sich auf. Dann taucht der Schulleiter Fritz auf. Der erste geprüfte Skilehrer im Bregenzerwald versprüht eine Ski-begeisterung, der sich kein Kind ent-ziehen kann. Mit einer magischen Strahlkraft schwärmt er von glitzern-den Schneefeldern, in die man seine Schwünge zaubern kann. Der Turn-unterricht besteht ausschließlich aus Skifahren. Zweimal die Woche mindestens. Im Winter 1956 schleppt Lehrer Fritz einen schweren Radiokasten in die Dorfschule. Mit roten Ohren drängen sich die Pubertierenden rund um den krachenden Lautsprecher und werden Zeugen, wie Toni Sailer drei Goldme-daillen bei der Olympiade in Cortina d´Ampezzo gewinnt. Kalt läuft es Hubert über den Rücken. Spätestens ab diesem Zeitpunkt verehren er und seine Mitschüler Sailer, Pravda, Mol-terer und all die anderen. Es sind ihre

Die Familie Dorner aus Andelsbuch bringt Winter-sportler hervor. Sie scheint ein Skifahrer-Gen in sich zu tragen. Oder eine große Leidenschaft, mit der sich die Familienmitglieder gegen-seitig anstecken. Sechs von ihnen aus zwei Generationen besuchten oder besuchen das Skigymnasium in Stams.

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Die Wintersportfamilie Dorner: Walter, Clemens, Katharina, Reinhard, Thomas, Valentin, Hubert, Karlheinz, Silvana, Anton

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„Götter in Weiß“. Die Kinder haben den Skibazillus aufgelesen. Sie werden ihn nie wieder verlieren. Lift gibt es in Andelsbuch noch lange keinen. Aber Hubert baut mit anderen Jugendlichen einen aus einem Die-selmotor und Drahtseil. Am „Ipser“ bauen sie ihn auf. Daran reißen sie sich zwar ihre gestrickten Handschuhe auf, aber das hindert sie nicht am Trai-ning. Sie bauen Schanzen und ram-men klobige Holzprügel als Slalom-stangen in den Schnee. Jede Parzelle gründet einen eigenen Skiclub. Die Rivalität ist groß. Es wird zum ernsten Spaß, auf den Schanzen der Nachbar-gemeinden Rekorde zu brechen. Bald stellt sich heraus, dass Huberts jüngster Bruder Reinhard schneller Ski fährt als alle anderen im Dorf. Bei vielen Schülerrennen steht er auf dem Podest. 1968 tritt er ins Skigymnasium Stams ein, das im Jahr zuvor als alpine Kaderschmiede gegründet worden ist. Aber das Verletzungspech bleibt ihm auch hier treu. Mit sechs bricht Reinhard sich zum ersten Mal ein Bein. Drei weitere Bein-brüche folgen. Oft verletzt er sich im Herbst, hakt eine Saison ab, trainiert im Sommer und kämpft sich wieder nach oben bis zur nächsten Verlet-zung. 1972 soll Reinhard in Kitzbühel im Weltcup mitfahren. Kurz zuvor verletzt er sich erneut. Auf dem Sofa

liegend sieht er seinen Schulkollegen Klammer, Hinterseer und Grissmann beim Gewinnen zu. Er gibt seine Karri-ere auf. Fünf Jahre lang fährt er nicht mehr, besitzt nicht einmal eigene Ski. Dann übernimmt Reinhard das elterliche Lebensmittel- und Sport-geschäft. Er wird staatlich geprüfter Skilehrer und leitet dreißig Jahre lang die Skischule Andelsbuch. In der Hoch-blüte kann der Rathaussaal bei der Preisverleihung des Abschlussrennens der Skischule die Teilnehmer kaum fassen. Hubert schließt eine Lehre bei Dop-pelmayr ab, baut dann allerdings keine Ski-, sondern Hauslifte. Er hei-ratet Paula Muxel aus Au, macht sich mit einer Aufzugsfirma selbstständig und betreibt einen Kiosk neben dem Sessellift, der 1971 errichtet wird. Acht Jahre später kommt der erste Sohn Karlheinz zu Welt. Im Kiosk frittieren Hubert und Paula Pommes und grillen Würstchen, Karlheinz kommt auf die Ski. Mit dem Babylift fährt er auf und ab, bevor er richtig stehen kann. Wie seine zwei jüngeren Schwestern verbringt er den ganzen Winter auf der Niedere. An jedem Tag nach der Schule, egal bei welchem Wetter. Dann lädt ihn Jos Bär, der Skisprungtrainer, zu einem Springen ein. Obwohl Karl-heinz gleich zweimal stürzt, lässt ihn dieser Sport nicht mehr los. Schnell

wird klar, dass er ein Gefühl für die schwierigen Bewegungsabläufe entwi-ckeln kann. Er darf zu österreichweiten Wettkämpfen. Mehrfach wird er Schü-lermeister, landet im Kader des ÖSV und geht nach Stams in die Schule. Mit fünfzehn Jahren steigt er in den Weltcup ein. Ein Leichtgewicht, ein Stöpsel, der allen anderen unbe-schwert davonspringt. Und siegt. Ein Jahr später der Startplatz bei der Vier-schanzentournee. Die Erwartungen sind hoch. Aber er steckt mitten in der Pubertät und die Hebelverhältnisse in seinem Körper haben sich verän-dert. Ungeduldig setzt er sich selbst zu sehr unter Druck und kann an seinen ersten Weltcup-Sieg nicht mehr anschließen. Trotzdem genießt er vier Jahre in der Nationalmannschaft. Er trainiert mit Andi Felder, Alois Lipburger und Toni Innauer und ist in einer Mannschaft mit Goldberger, Widhölzl, Horngacher und Höllwarth. Der erste Trainingsflug über zwei-hundert Meter auf der Schanze in Oberstdorf wird für Karlheinz zu einem unvergesslichen Moment. Flug-schanzen gibt es nur fünf auf der gan-zen Welt. Dafür braucht man vor allem Mut – und den hat Karlheinz. Während des Fluges hört und sieht er nichts, fühlt aber jede kleine Bewegung im Körper. Als er realisiert, dass er im Flug zweihundert Meter überwunden hat, ist er sprachlos. Im Wettkampf kann Karlheinz die großen Weiten nicht erreichen. Die Athleten bewegen sich an der Grenze zur Magersucht. Um weiter mithal-ten zu können, müsste er noch mehr Gewicht verlieren, obwohl er sich durch seine Jugend gehungert hat. So been-det er 2001 seine Karriere. Er studiert Betriebswirtschaft und Sport, entdeckt, dass es außer Spitzensport noch ande-res gibt, und genießt das Leben ohne Druck. Das Lernen macht ihm Spaß. Direkt nach dem Studium bekommt er eine Stelle bei einer Sportmarketing-Agentur angeboten. Heute ist er bei vielen Skispringen dabei, betreut Spon-soren und trifft alte Bekannte. Es lässt einen eben nie ganz los. Stolz ist Karlheinz auf seinen jün-geren Bruder Clemens. Sobald dieser reden kann, bittet er einen Liftmann,

Thomas Dorner beim Renntraining

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Vater Reinhard und Sohn Thomas trainieren auf der Niedere, ihrem Hausberg

ihn auf den Sessellift zu setzen. Er fährt den ganzen Tag auf der Niedere, während ihn die Familie sucht. Auch Clemens geht nach Stams, macht Matura und wird Profiskifahrer. In der Schule tut er sich leicht, unterstützt von seinen Schwestern Claudia, die perfekt Französisch spricht, und Sil-vana, die trotz eines Vizestaatsmeis-tertitels im Boardercross lieber Anwäl-tin und Skirechtsexpertin wird – mit eigener Kanzlei in Bregenz. Nur bei den vielen Verletzungen, die Clemens hartnäckig verfolgen, können sie nicht helfen. Er schafft es trotzdem in den ÖSV Europacup-Kader und gewinnt den Super-G auf der Reiteralm. Einen Monat später verletzt er sich wieder. Danach fährt Clemens beim zwei-ten Renneinsatz in die Top 10 beim Europacup Super-G in Val-d’Isère. Er arbeitet sich wieder an die Spitze. Mit Können, extrem viel Leidenschaft, Herzblut, Kampfgeist und Freude. Auch in der Familie von Walter Dor-ner, Huberts Bruder, bestätigt sich, dass fast alle Dorners vom Skibazil-lus infiziert sind. Tochter Katharina wächst zu einem besonderen Talent heran. Im Schüleralter gehört sie zu den Jahrgangsbesten in Österreich und rückt von Kader zu Kader vor. Aber auch sie verfolgt wie ihre älteren Ver-wandten das Pech. Von einer schweren

Knieverletzung erholt sie sich nie mehr ganz. Mit 23 Jahren beendet sie ihre Karriere, trainiert aber fortan den Bregenzerwälder Skinachwuchs. Anton, ihr jüngerer Bruder, landet als Skispringer ebenfalls im Skigym-nasium Stams und bleibt jahrelanges Mitglied des VSV-Kaders. Heute trai-niert er die jungen Adler im Bregen-zerwald und hilft dabei mit, ein neues Springerteam aufzubauen. Der vorläufig Jüngste heißt Thomas. Auch er geht in Stams zur Schule, wo man die Dorners langsam kennt. In Österreich gehört er zu den Besten seiner Altersstufe und steht nach fast allen Rennen auf dem Podest. Vater Reinhard hatte nie gewollt, dass Thomas Spitzensportler wird. Zu sehr musste er die Mühen dieses Beru-fes am eigenen Leib erfahren. Aber Thomas lässt sich nicht aufhalten. Und wenn sie Zeit haben, trainieren Vater und Sohn gemeinsam auf der Niedere, ihrem Hausberg. Auf dem Weg hinauf grüßen sie Hubert, der kurz Pause am Kiosk macht, in der Sonne sitzt und die Zeitung liest. Er wird von noch einem anderen Skifahrer unterbrochen: Josef Koh-ler, inzwischen 98 Jahre alt. Der ihn damals mitgenommen hatte auf den Berg, als Hubert zwölf und Toni Sailer der größte Held auf Erden war. Irmgard Kramer

Birgit Feierl-Giedenbacher schreibt über den berühmtesten Autor aus dem Bregenzerwald, Franz Michael Felder.

Felders Schul- und Lehrjahre

Am 12. Februar 1849 stirbt Franz Michael Felders Vater im Alter von 45 Jahren an Schlagfluss. Abgesehen von der emotionalen Erschütterung für die Familie, wird damit das berufliche Schick-sal des damals Zehnjährigen besiegelt: Er, der eigentlich „Bibliothekari“ oder Tierarzt werden wollte, muss in dieser tristen ökonomischen Situation auf ein Studium verzichten. Vierzehn-jährig verlässt er 1853 die „K.u.k. Trivial-Schule“, in die er als Siebenjähriger eingetreten war, und übernimmt den Hof. Es ist erstaunlich, dass er sich auf autodidaktischem Weg dennoch eine hochdeutsche Erzählsprache aneignen konnte. Mit 18 zum ersten Mal im Allgäu wird er sich seines mangelnden Hochdeutschs so richtig bewusst. In der Riegerschen Buchhandlung in Lindau vermeidet er „[d]ie Mundart meiner Hei-mat […], so gut als es einer kann, der nur im Dialekt zu denken und zu reden gewohnt ist“, schreibt er in seiner Autobiografie. Als er aufge-fordert wird, „von meiner Heimat, ihren Schön-heiten und den Sitten ihrer Bewohner“ zu erzäh-len, bricht er die Unterhaltung ab und verlässt das Geschäft. „Auch im Gasthofe, wo ich über-nachtete, erschrak ich, sooft jemand ein Wort an mich richtete. […] Jetzt sah ich, daß wir Bregen-zerwälder nicht nur durch unsere Berge, sondern vielmehr noch durch Erziehung und Gewohnheit von der Welt abgeschlossen waren. Nicht einmal so viel hatten wir in der Schule gelernt, daß wir zwölf Stunden von der Heimat noch ordentlich mit den Leuten reden konnten.“ Der Lehrstoff in der damaligen Schule war viel zu sehr auf die „Nützlichkeit im täglichen Leben als Bauer und Handwerker“ abgestimmt, ohne „das Gemüt und die geistige Entwicklung“ des Kin-des zu berücksichtigen, schreibt Maria Katharina Strolz in ihrem „Beitrag zur Sozialgeschichte des Hinterbregenzerwaldes“. Auch Felders erstes lite-rarisches Textzeugnis von 1853 handelt von der Schule: Die Schule hat begonnen | Doch damit ist nichts gewonnen | Man kann zwar zuweilen schwazen | Dafür aber kriegt man Tazen | Felder Muxel merket auf | Ihr elende Teufels Frazen | Sonst kriegt ihr die Hand voll Tazen | Und an Hosaspanner drauf.

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Der Nordic Sport Park Sulzberg beherbergt 20 km Loipen, den Dorflift und einen Rodelhang für die Kleinen, einen Kiosk, eine Verbindungsloipe zur Panorama loipe auf dem Höhenrücken von Sulzberg und gepflegte Winter-wanderwege. Interessierte können nach Voranmeldung die Biathlonanlage ausprobieren. Von Montag bis Freitag ist von 17 bis 20.30 Uhr jeweils eine 4 km lange Strecke mit Flutlicht beleuchtet. www.sulzberg-bregenzerwald.com

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Besuch im FrauenmuseumEs wäre nicht unser Autor, würde dieser Besuch nicht mit einem gefundenen Buch über den Bregenzerwald enden, das ihn an für die Talschaft wichtige Persönlichkeiten erinnert

Anleitung, nur durch den Reiz der Gra-fik von Titelblättern – verschiedene Autoren, deren Name im Deutschun-terricht niemals fiel: Hans Magnus Enzensberger und Karl Kraus, Uwe Johnson und Alfred Andersch, Arno Schmidt und Ingeborg Bachmann. Dann schrieb da Wolfgang Rusch, Heimatkundler aus Leidenschaft und Physiklehrer von Beruf. Er bleibt mir in guter Erinnerung, denn statt uns mit Formeln zu quälen, erheiterte er uns mit Anekdoten. Von Physik lernten wir nichts, über Vorarlberg so manches. Noch mehr lernten wir vom dritten Autor, dem Historiker Benedikt Bilgeri. Er war so etwas wie der offizielle Chef-ideologe von Nachkriegsvorarlberg. Er dozierte Geschichte und war bei uns Schülern nicht nur seines vogel-scharfen Profils und seiner kerzenge-raden Haltung auf dem Fahrrad wegen beliebt, sondern seiner Art des Vor-trags wegen: Man merkte sich Wich-tiges, ohne es je lernen zu müssen. Jeden zweiten Satz beendete er mit der Phrase „Gell, du?“ Vielleicht mas-sierte das seine Botschaften in unsere Knabenhirne. Das Buch verriet nicht, wer wel-chen Beitrag geschrieben hatte. Aber alle drei Autoren propagierten eine Idee des Bregenzerwaldes, und zwar voller Freiheitspathos und Hoffnung, hier könnten Menschen und eine Landschaft die üblen Mitbringsel der modernen Zivilisation aufhalten. Das war unrealistisch, und doch scheint es irgendwie eingetroffen zu sein, wenn auch anders, als es sich das Trio vorstellte. Die Fotografin Lore Benger feierte in imposanten, hauptsächlich schwarz-weißen Bildern die Würde der Kühe, die freundliche Gelassenheit der Men-schen, die Höhe der Berge und die weitgehende Absenz von Automobi-len. Und ehe das vollends urtümlich-kitschig wurde, erblickte man das Bild

Vor sechs Jahren stellte die Kera-mikerin Margit Denz im Frauenmu-seum Hittisau zum Thema „Intim. Geburt – Leben – Tod. Griechische Mythologie für das 21. Jahrhundert“ aus. Das schöne, moderne Haus hatte ich noch nie gesehen, also fuhr ich mit der Verwandtschaft hin. Die Denz hatte mit meiner Lebensgefährtin Irena Rosc einst im getreidestrotzen-den Waldviertel eine Ausstellung über die griechische Fruchtbarkeitsgöttin Baubo gemacht. Wir waren befreundet, ich war auf ihre witzigen, ins Absurde tendierenden Objekte gespannt, die den Bogen spannten von der vorpater-nalistischen Urmutter zum zeitgenös-sischen Feminismus. Im bäuerlichen Hittisau mit seinen prachtvollen, geraniengeschmückten Fensterbänken auf den sonnengegerb-ten Wälderhäusern setzt das Frauen-museum einen Kontrastakzent, aber einen organischen. In Erinnerung blieb mir der Ausflug aber nicht nur der durchaus schönen Ausstellung wegen, wenngleich deren Bogen so weit gespannt war, dass er den Rauminhalt jedes Hauses sprengen hätte müssen. Nein, als wir das Museum verlie-ßen und nach einem Kaffee in einem der wohlbeleumundeten Wirtshäu-ser zum Auto kamen, sahen wir, wie junge Leute Kisten zu einem Container brachten und den Inhalt hineinwarfen. Ich sah Bücher und war schon dort. Die jungen Laute hatten ein Haus geerbt und verfuhren nach der mitleidlosen Methode folgender Generationen. Die Frauen retteten schönes Bleikristallge-schirr, feine Gläser, Leinentischtücher und andere Kleingegenstände. Wir hät-ten das ganze Auto füllen können. Ich nahm ein Buch zur Hand, schlug es auf, und mit einem Mal fuhren Gespenster meiner Vergangenheit daraus hervor wie der Dschinn aus der Flasche. Es war Lore Bengers Bildband „Bregenzerwald“, ein gern

verschenktes Büchlein aus einer Zeit, als Bildbände noch etwas bedeuteten. Gleich kam mir der kleine Bildband „Bodensee“ in den Sinn, den mir der Klassenvorstand Gantner in der 1b des Bundesgymnasiums geschenkt hatte, als Anerkennung und Ansporn zu wei-teren Leistungen als Klassenprimus. Es sollte das einzige Geschenk dieser Art bleiben, von da an ging’s mit Schüler Thurnher bergab. Auf dem Vorsatzblatt des Büchleins (man bekommt es antiquarisch um zehn Euro) stand in sauberer Füllfeder-schrift (mit Überstrichen auf den U’s): „Unserem lieben Frl. X wünschen wir alles Gute und Liebe zum heutigen 50. Geburtstag. Die Mitarbeiter v. Skilift TB.“ Nun wussten wir also, wie die Ver-storbene hieß. Und wie hätte ich nicht wissen sollen, was „Skilift TB“ bedeu-tet? Es stand für Skilift Tannerberg, einen der ersten Skilifte abseits der städtischen Hausberge Pfänder und Bödele, die sich aus der Hauptstadt Bregenz schnell erreichen ließen. Auf dem Alberschwender Tanner-berg am Eingang zum Vorderwald hat-ten wir viele Zehnerblocks verbraucht, die Liftwarte kannten wir persönlich, viele der Skifahrer auch, es war eine familiäre Art sonntäglichen Skifahrens zwischen Frühmesse und Mittagessen in einer Höhenlage, die vor 50 Jahren noch als schneesicher galt. Der Tanner-berg wäre eine eigene Kolumne wert. Aus dem Buch lachten mich min-destens drei andere an. Dessen Auto-ren kannte ich nämlich alle persön-lich, und jeder von ihnen ist eine Geschichte wert – vielleicht erzähle ich sie ja noch einmal. Walter Lingenhöle, ein feiner und gebildeter Mann und furchtbar unbegabter Tennisspieler, der in Bregenz eine Buchhandlung führte, aus der er an Wochenenden gern im Porsche ins urbane München ausbüchste. Im Fenster seiner Buch-handlung entdeckte ich – ohne jede

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Der Bregenzerwälder Reinhard Johler lehrt am Ludwig-Uhland- Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen

Dialekt

Für die von „duss“, also von außerhalb des Bre-genzerwaldes, klingt der Dialekt recht einheitlich. Für die „dinn“ ist das anders. So hat man früher gesagt, dass Vorder- und Hinterbregenzerwäl-der nicht miteinander heiraten könnten. 1901 hat der Volkskundler Ludwig von Hörmann die Unter-schiede auf den Punkt gebracht: „Beide Teile sind nicht nur landwirtschaftlich, sondern auch volks-tümlich etwas charakterverschieden. Der Vor-derwald ist heiterer, die Matten lachender, die Gegend hat den Charakter eines Hügellandes, des-sen Kämme hinauf und hinauf begrünt sind. Die-ser heiteren Landschaft entspricht auch der redse-lige, offene Charakter des Vorderwälders, während der Hinterwälder mehr bedächtig, wortkarger und verschlossener ist, entsprechend dem mehr erns-ten Typus der Gegend, die bei Bezau und beson-ders von Au an durch mächtigere Bergformatio-nen und durch matteren Pflanzenwuchs eine mehr alpine Färbung erhält.“Der Vorderwald war verkehrsmäßig eng mit dem Rheintal und dem Allgäu verbunden und ist von dorther – etwa die Gemeinde Riefensberg – auch sprachlich beeinflusst worden. Dagegen bildete der hintere Bregenzerwald ein eigenes Sprachge-biet von auffallender Eigentümlichkeit aus. 1338 wurden die vorderen Gemeinden des Tales dem Gericht Bregenz, die hinteren dem Gericht Feldkirch zugewiesen. Diese Trennung wirkt bis heute nach. Andere historische und sprachliche Einflüsse dage-gen verschwinden zunehmend. So haben in mei-ner Jugend ältere Männer nicht Regenschirm, sondern „Parapluie“ gesagt. Und alle kleinen Kin-der sind auch nicht im Kinderwagen, sondern im „Schesenwagen“ herumgeführt worden. „Schesen-wagen“ kommt vom französischen „chaise“ (also Stuhl) und erinnert an jene Zeit, als viele Bregen-zerwälder Männer als Bauarbeiter nach Frankreich gezogen sind. Kein Wunder daher, dass manche französischen Begriffe in den Wälder Dialekt ein-gegangen sind. Auch der Käse, für den der Bregenzerwald so bekannt ist, ist von woanders her gekommen. Ihm soll die nächste Kolumne gelten, in der dann vom „Kääs“ die Rede sein wird.

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Eine Grafik des im Bregenzerwald geborenen Künstlers Tone Fink

einer „Häkelnden Wälderin“. In sich ruhend sitzt sie auf einer Holzbank, hinter ihr bauscht sich frische Wäsche im Wind, ein geflochtener Korb, ferne Kühe, Sonnenlicht im Gras, steil steigt der Hang im Hintergrund aus dem Tal. Aber da: Auf der Bank neben der würdig lächelnden Häklerin, neben einem angebrochenen Stück Brot,

Typ Hearalöable, eine offene Dose Inzersdorfer Leberpastete! So retteten vier Frauen diesen Sonn-tag: Margit Denz, das Fräulein X, Lore Benger. Und die anonyme Häklerin, welche allzu schweres Heimatgefühl durch einen lässigen Schuss industri-eller Gegenwartszivilisation erträglich machte. Armin Thurnher

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Wie im alten WälderhausFamilie Simma besitzt ein Haus aus den Sechziger-jahren. Gemeinsam mit dem Architekten Georg Bechter wurde es so umgebaut, dass es einige Wohnqualitäten von alten Wälderhäusern angenommen hat

So kann’s gehen: Da erbt man ein Haus, ist stolz und freut sich über das eigene Dach über dem Kopf. Dann zieht man ein, und langsam gehen einem die Augen auf. Ernüchterung macht sich breit. Und immer öfter geht einem durch den Kopf: Wäre doch bloß nicht … So war es auch bei Familie Simma: „Im Altbestand war’s immer kalt“, erinnert sich die Bauherrin Doris. Die Heiz-rechnung stieg, man hätte viel tun müssen. „Da denkt man schon an Neu-bau“, fährt sie fort, „und ein Umbau kommt nur infrage, wenn’s wirklich komfortabler wird.“ Doch all die Bequemlichkeit, die mit einem Neubau versprochen wird, trübt den Blick für das, was man hat. Das ist ja nicht nur ein wunderbarer Platz – ruhig, Sonne ringsum, Blick ins Tal und auf die Kirche –, sondern auch ein Bau, der durchaus noch trägt, ist er doch erst eine Generation alt. Wohl dem, der da jemanden im Freundes-kreis hat, der aus Leidenschaft und ohne Scheuklappen ans Bauen geht. In viel Stunden haben die Simmas mit dem Architekten Georg Bechter die Frage Um- oder Neubau erörtert. Winzig klein war, was die Entschei-dung brachte: ein Modell, das heute einen Ehrenplatz im Haus hat.

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Haben aus einem „immer kalten“ Haus der Sechzigerjahre ein gemüt-liches Heim mit zeitgemäßem Wohnkomfort gemacht: Doris und Jos Simma

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Doch groß genug, um die Idee des Umbaus zu zeigen: Innerhalb erneu-erter Hülle und unter neuem Dach sind Räume wie Schachteln so ange-ordnet, dass Zwischenräume bleiben und unterschiedliche Ebenen entste-hen. Wie in Gassen einer Stadt bewegt man sich durchs Haus: Mal wird’s eng, mal weit, mal hoch, mal niedrig – ver-gleichbar mit der Vielfalt an Raumer-lebnissen, die ein Gang durch ein Wäl-der Bauernhaus bietet. Ein Spiel mit Raum, das dazu führt, dass kein Bauteil – ob Raum, Wand oder Fenster – dem andern gleicht, selbst wenn es ähnlich ist. Ein jedes mit eigenem Charakter, dem Nutzen verpflichtet und mit eigener, kräftiger Form – etwa ein Fenster, das sich zur räumlichen Fensternische erweitert, gefasst in mattem Schwarz wie ein Passepartout, das den Ausblick betont. Im Obergeschoss bewegt man sich zwischen Schlafzimmern und Bad in einer Raumlandschaft aus Weißtanne. Durchblicke nach unten und oben, wechselnde Ebenen. Gleich große Fens-ter, mal mit üblicher Brüstungshöhe,

mal mit Laibung auf Sitzhöhe, mal über Kopf in der Dachschräge, jedes am richtigen Platz. Dagegen sind die Zimmer selbst fast höhlenhaft geborgen mit ihrem naturbelassenen Lehmputz. Das Raumgefüge des Erdgeschosses ist ein offener Fluss von Räumen, die sich deutlich unterscheiden: entweder durch den Wechsel der Raumhöhen zwischen Ess- und hohem Wohnraum oder durch den Wechsel der Hölzer zwischen Rüster (hier auch „Bastesel“ genannt) in der Küche und Weißtanne beim Essplatz. Diese Raumeinheit öffnet sich weit zum Freisitz in der Morgensonne. Das Wohnzimmer mit vorgela-gerter Terrasse wendet sich der Mit-tagssonne zu und hat bis zum Abend Sonne. In Westen schließt sich ein kleiner Arbeitsraum an. Die Neben-räume liegen neuerdings zur Wetter-seite, wo früher der Eingang war. Der öffnet sich nun zur Sonnenseite – ganz Wälderhaus. Wälderisch auch die Konstruk-tion aus Holz – es wurde im Wald

„stehend“ gekauft und von den Sim-mas selbst gefällt und bearbeitet. Wieder typisch wälderisch: der hohe Anteil Eigenarbeit – auch etwa bei der Verkleidung der Innenwände aus drei Zentimeter starken Tannenbrettern. „Kein Nadelstreifenholz“, betont Doris Simma, „sondern Holz aus dem Wald, dem man das ansieht und das gemüt-lich wirkt.“ Im Übrigen galt: Wo immer möglich wurden Baustoffe aus der Region verwendet. Der Bestand wurde nach Möglichkeit herangezogen. Den bestehenden Mau-ern wurde eine Dämmschicht aus 38 Zentimeter Stroh im Gefach aus Bret-tern vorgeblendet. Das Obergeschoss wurde neu aufgesetzt, das leichte Holzständertragwerk ebenfalls mit Stroh gedämmt, weil sich das für den Eigenbau eignet. Analog zur Wand die Dachkonstruktion, allerdings aus vor-gefertigten, mit dem Kran versetzten Teilen. Schließlich wurde die Stroh-dämmung mit Schindeln verkleidet. Die äußere Erscheinung? Unge-wohnt gewiss, doch für dieses „Massiv-haus“ ist ein Kleid aus großformatigen

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Schindeln schlüssig und der Region verpflichtet. Sollte nicht auch der Schindelpanzer des Wälderhauses die-sem einen noblen, städtischen, gemau-erten Anstrich geben? Und dann die Fenster, zur besseren Belichtung mit schräger Laibung, die nicht nur den Kontrast zum Schindelpanzer betonen, sondern an die Steinbauten der Zent-ralalpen erinnern. Ein überzeugendes Resultat – das neue Haus wurde zum „besten Haus 2013“ gekürt – als Ergebnis vieler

So sah das Haus der Familie Simma vor dem Umbau aus Architekt Georg Bechter

Gespräche und Zeit. „Dadurch hat das Haus Charakter gewonnen“, sagt Doris Simma. „Wir hatten etwas, auf das wir aufbauen konnten. Wir haben das Gefühl, in einem Neubau zu wohnen, und doch gibt es überall Anspielun-gen auf den Vorgänger – Qualitäten, die man sich nicht hätte ausdenken können. So gesehen hätten wir nicht neu bauen wollen.“ Was ihr Mann Jos bestätigt: „Schön, wenn der Architekt dem Bauherrn etwas Gutes tun will.“ Vielfältige Beziehung und Wech-sel – auch ums Haus herum. Dem rückwärtigen privaten Außenraum mit Terrasse liegt ein zur Straße offe-ner Bereich gegenüber. In der Nach-barschaft spricht man schon vom „Café Simma“: „Wir wollten es offen, unsere Kinder draußen sehen, die Nachbarskinder einladen. Mit Rut-sche und Wippe ein Spielplatz für alle und mittlerweile ist das Gartenmäu-erchen für die Älteren ein beliebter Feierabendtreff.“ So ist – wie das Haus selbst – auch sein Platz in der Nachbarschaft etwas Besonderes. Florian Aicher

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Das Schöne an Schindeln

So sehen die Produkte von Daniel und Patrick Dietrich an einem Haus aus: Holzschindeln zum Schutz der Fassade

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Tausende kleiner Holzschin-deln bilden die Fassade vieler Bregenzerwälder Häuser. Die Schindelmacher Daniel und Patrick Dietrich stellen diese traditionelle Holzverkleidung her

Nachbarn haben die Brüder Daniel und Patrick Dietrich keine – abgese-hen von einem weiteren Bruder, der nebenan wohnt. Ihr Haus steht hoch über Mellau gegenüber der mächti-gen Kanisfluh und ist von Wiesen und Wald umgeben. Ruhig und idyllisch – das passt für ein altes Handwerk wie das Schindelmachen. Weniger traditio-nell wirken die Bewohner hier: Patrick, 25, trägt eine Dreadlock-Frisur, Daniel, 37, eine blaue Sportjacke zu grauen Arbeitshosen. „Ich zeig dir einmal, wie das Schin-delmachen funktioniert“, sagt Daniel und nimmt ein rund 30 Zentimeter breites Holzstück mit in die kleine Werkstatt. Hier duftet es nach Holz. Mit einem Holzspalter bricht Daniel das Stück in dreieckige Scheite. „Das Holz darf nicht gesägt, sondern muss gespaltet werden. So wird sein natür-licher Faserverlauf nicht zerstört.“ Das Wasser kann besser ablaufen und das Holz fault weniger. Eines der Holzscheite, „Mösele“ genannt, spannt er nun in eine Spalt-maschine. Sie spaltet sieben Millime-ter dicke Brettchen ab. Der viereckigen Form nach sehen sie so aus, als wären sie fertig. Doch Daniel nimmt zwei und hält sie an der Kante aneinander: Nein, die passen nicht recht zusam-men. „Sie sind nicht im rechten Win-kel“, erklärt der Handwerker, geht zur Säge und sägt auf beiden Seiten zwei dünne Streifen weg. „Jetzt können sie schön nebeneinanderliegen.“ Nun geht es ans „Putzen“, wie die Schindelmacher sagen: Eine Maschine hobelt die obere Hälfte der Schindeln glatt, um eine sauberere Montage zu ermöglichen. Danach öffnet Patrick die Tür zu einem kleinen Raum. Hier

Patrick Dietrich bei der Arbeit: Seine Dreadlocks-Frisur wird von einer Mütze gesichert

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„Im Bregenzerwald wird auffällig viel geschindelt“, erklärt Daniel Dietrich, was ihm und seinem Bruder Patrick ihr Handwerk als Schindelmacher ermöglicht

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Birgit Rietzler, Dichterin im Bregenzerwald, stellt typisches „Wälderisch“ vor

Husmittele Was brucht ma zum guot üborn Wiotr ku?Was braucht man, um gut über den Winter zu kommen? Jahonnesöl för d’Ohn, Ilga-Wassr för d’ Ougo,

Moschtors-Woazo för Zäh.Johannesöl für die Ohren, Ilga-Wasser für die Augen, Meisterwurzen für die Zähne. Krioseküsse, Dinkelküsse, Schaufwollküsse zum

Ufleggo und Drufliggo.Kirschensteinkissen, Dinkelkissen, Schafwollkis-sen zum Auflegen und sich Drauflegen. Winn as di körig i-e-wicklot in a Grippe, kan an

Wickl ned schado.Wenn es dich so richtig reinwickelt in eine Grippe, kann ein Wickel nicht schaden. Luog i dina Kuchekaschto! Schau in deinen Küchenschrank! Neom Ziebola bim Huoschto, hoße Grumpora bi

Halsweh, Essig bi Fiobar.Nimm Zwiebeln bei Husten, heiße Kartoffeln bei Halsweh, Essig bei Fieber. Mach a Ringlbluomo-Salb, dio helft Lüt und Veh.Mach eine Ringelblumensalbe, die hilft Mensch und Vieh. Winn d’ im Wiotr grüscht sin wit, muscht im

Summr ga Krütle sammlo gau.Wenn du im Winter gerüstet sein willst, musst du im Sommer Kräuter sammeln gehen. Was ums Hus ume wahst, ischt das was d’

bruchscht.Was um dein Haus herum wächst, ist das, was du brauchst. Bischt fuoßmarod, mach a Kamillo-Fuoßbad!

Bischt kopfmarod, koch a Brinnsuppo.Bist du fußmarod, mach ein Kamillen-Fußbad! Bist du kopfmarod, koche eine Brennsuppe. Mach Arnikaschnaps, zum Inriebo.Mach Arnikaschnaps zum Einreiben. Mit Märzoblüomle, Tannowipfl und Holdorblüta

arwehrscht no minga Üborgang.Mit Huflattich, Tannensprossen und Holunder-blüten bekämpfst du manchen Virus. Und merk deor: Wer schmausot Riebl und Kaffee,

tuot zaubod tausod Schtriebl meh.Und merke dir: Wer Riebel und Kaffee schmaust, der tut am Abend tausend Strampler mehr (als andere).

G’h

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g W

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hängen orange Säcke voller Schindeln zum Trocknen bei 60 bis 80 Grad einige Tage lang. Hinterher werden sie unter Dach im Freien etwa vier Tage lang gelagert, um die Luftfeuchtigkeit der Umgebung aufzunehmen. Nun sind sie bereit für den Verkauf. „Schindeln per Hand gefertigt“, heißt es auf der Homepage der Dietrich-Brü-der. Damit ist nicht gemeint, dass sie ihre Produkte wie früher mit Schlägel und Keil herstellen – das wäre voll-kommen unrentabel. Aber „bevor sie fertig ist, habe ich jede Schindel fünf Mal in der Hand gehalten“, sagt Daniel. Es gäbe auch Schindelerzeuger mit Produktionsstraßen, ergänzt Patrick. An ihrem Anfang wird ein Holzblock eingelegt und heraus kommt eine fer-tige Schindel. Die Maschinen der Dietrichs stammen von ihrem Vater Norbert. Er hat vor etwa 25 Jahren seinen Beruf als Schindelmacher aufgegeben, weil damals sehr viele Schindeln aus Tschechien importiert wurden. Seit einigen Jahren steigt die Nachfrage

nach heimischen Schindeln wieder. Daher entschieden sich Daniel und Patrick – beide gelernte Bauarbei-ter – 2011, das Gewerbe ihres Vaters fortzuführen. Das Holz – heimische, im Winter geschlagene Fichte sowie Tanne – kaufen sie zu. Sie stellen vor allem viereckige Schindeln für die Wandverkleidung her. „Im Bregenzerwald wird auffal-lend viel geschindelt“, meint Daniel. Und zwar seit hunderten von Jahren. Damals schätzten die Menschen, dass Schindeln dichten und iso-lieren. Heute gibt es dafür andere Technologien, doch nach wie vor gilt: „Schindeln sind sehr lange halt-bar. Mindestens 70 Jahre, wenn sie weder lackiert noch bemalt wurden“, erklärt Patrick. Seit neuestem ist die traditionelle Wandverkleidung übri-gens nicht nur außen zu finden, son-dern auch innen: Stiegenaufgänge, Dachschrägen und sogar Badezim-mer werden geschindelt. „Schindeln sind einfach schön“, lacht Daniel. Elisabeth Willi

Die beiden Brüder in der Werkstatt: Daniel und Patrick Dietrich

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Seit 15 Jahren ist Manuela Maaß selbstständig mit ihrer Maßschneide-rei in Lingenau am Bühl. Aus ihrem Schneiderstüble in einem wunder-baren alten Bauernhaus über den Dächern von Lingenau reicht der Blick

direkt in die Berge. Mein Blick heftet sich sofort auf die Kleiderbüste, auf der ein oranges Sakko hängt. Nicht ein bisschen orange, wirklich Orangen-orange. Eine besondere Anfertigung, wie mir erklärt wird. Momentan noch ärmellos und verziert mit weißen Heft-fäden, die die bevorstehenden Arbeits-prozesse ankündigen. Ein Blick wie auf einen Routenplaner. „Maßschneidern ist eine Kunst. Die Kunst, ein Stück Stoff zu einer Hülle, einem Körper zu formen“, erklärt die Schneidermeisterin. Erlernt hat sie diese Fertigkeit eigentlich über Umwege. Die gebürtige Großdorferin besuchte die Textilschule in Dorn-birn und war danach als Näherin in

In der Maßschneiderei von Manuela Maaß rattert keine Nähmaschine. Zu hören ist das Radio, manchmal das Fauchen der Bügelmaschine und Geräusch, wenn eine Schere feinen Stoff zer-schneidet. Manuelas Hand-arbeit erfolgt leise

einem großen Betrieb beschäftigt. „Damals war es gar nicht so einfach, in einer Schneiderei unterzukommen“, erinnert sich Manuela Maaß. „Doch eigentlich wollte ich lieber nach Maß schneidern als nach Konfektion. Der Unterschied ist beträchtlich und man schafft damit Kleidungsstücke fürs Leben.“ Ihre Berufung verwirklichen und das Handwerk von Grund auf ler-nen konnte sie dann bei einem Her-renschneider in Sulzberg, einem alten Meister seines Fachs. Ganz bescheiden, mit dem Maß-band um den Hals, erzählt sie vom Weltkongress der Maßschneider in Treviso in Italien, wo sie den Duft der großen Modewelt schnupperte.

Schneidern fürs Leben

Lehrmädchen Kathrin Fink und Schneidermeisterin Manuela Maaß

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Beim deutschen Maßschneider Werner Losberg erlernte Manuela Maaß die alte Technik des Ein arbeitens von Ross-haar in Maßanzüge

Als Repräsentantin für Österreich ent-warf und nähte sie einen Anzug und hatte damit großen Erfolg. Regelmäßig nimmt sie am Wettbewerb „Handwerk & Form“ des Werkraum Bregenzerwald teil. „Besonders gut tut da der Einfluss von außen, neue Ideen und Ansichten, die man von anderen Hand werkern, Designern, Architekten und vielfach auch von branchenfernen Leuten bekommt.“ Wie ein Kleidungsstück sitzt und wie es fällt, hängt sehr von seinem Innen-leben ab. Vor einigen Jahren erlernte sie bei Meisterschneider Werner Los-berg in Deutschland die alte Technik der Einarbeitung von Rosshaar. Diese Einlagen sind das Grundgerüst eines

gut sitzenden Anzugs, geben Halt und Form. Natürlich ist die Verarbeitung um ein Vielfaches aufwendiger als mit einem Klebevlies, aber Rosshaar ist ein reines Naturprodukt, verbindet sich viel besser mit dem Stoff und bewirkt ein angenehmeres Tragegefühl. Als einzige Herrenkleidermacherin in Vor-arlberg beherrscht sie diese Technik noch und trägt sie in die nächste Gene-ration weiter. Mit einem ganz außergewöhnlichen Arbeitsgerät, einem Rehbock-Spie-ßer, von Manuela Maaß und ihrem Lehrmädchen Kathrin nur „s´Hörnle“ genannt, werden die Taschenpat-ten nach dem Umstürzen in die gewünschte Fasson gebracht. Dabei

erzählt sie von ihrem Kundenkreis: „Qualität steht bei uns an erster Stelle. Wer sich einen Maßanzug schneidern lässt, legt Wert auf Langlebigkeit und Zeitlosigkeit. Das kann der Bauer aus Lingenau sein, der mit dem Traktor zur Anprobe kommt, oder der Hotelier vom Arlberg, der seinen Maserati vor dem Schneiderstüble parkt.“ Viel zu tun gibt es natürlich auch für die heimischen Vereine, Musikkapel-len werden mit Trachten ausgestattet und so manche Änderungsarbeiten fallen dabei auch an. Ich würde aller-dings gerne den Herrn kennenlernen, den mit Mut, der demnächst einen orangefarbenen „Maaß-Anzug“ tragen wird. Silke Ritter

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Der Wirt des Adlers in Krumbach, Jürgen Hirschbühl, hat es geschafft, Speisen von Duroc-Schweinen, einer selten gewordenen alten Rasse, nicht nur in seinem Wirtshaus einen festen Platz auf der Speisekarte zu verschaffen

Fleisch aus eigener ZuchtIm Gasthof Adler in Krumbach weiß man genau, wo das Fleisch für die Braten herkommt: von Duroc-Schweinen, Dexter-Rindern oder Merinolämmern aus eigener Haltung. Hier wird mit den Produkten aus der unmittelbaren Umgebung gekocht

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Ich esse kein Schweinefleisch. Jemand hat mir in den Kopf gesetzt, dass das ungesund sei. Auch Hühner-fleisch genieße ich nur mit schlechtem Gewissen. Wegen der Massentierhal-tung. Rind? Voller Antibiotika. Fisch? Seit Fukushima nur noch begrenzt essbar. Verzweifelt durchsuche ich das Gemeindeblatt nach heimischen Pro-duzenten und entdecke Jürgen Hirsch-bühl, den Besitzer des Gasthof Adler in Krumbach. Dort muss ich hin. Schneeflocken bedecken das Krum-bacher Moor. Duroc-Schweine wühlen im Gerstenstroh. Aus dem Stall trotten Dexter-Rinder und Merinolämmer. Jürgen Hirschbühl züchtet seine Tiere mit großer Sorgfalt. In dem Familien-unternehmen sind viele kreative und geschickte Hände notwendig, um nachhaltig und ökologisch zu wirt-schaften. Nicht die Menge steht im Vordergrund, sondern die Qualität. Eigentlich wollte Jürgen Hirschbühl Tischler werden. Da erfuhr er von sei-nem Cousin, dass am Sulzberg noch ein Kochlehrling gesucht werde. Jürgen ergriff die Gelegenheit und fand seine Berufung. Nach der Ausbildung kochte er auf den Bermudas, in der Karibik, in Lech, Braz und im Kleinwalsertal. Zurück in der Heimat übernahm er den Gastbetrieb seines Vaters, kochte aber noch sechs Jahre im Casino in Bregenz. Irgendwann wurde Jürgen klar, dass er mitten im Dorf ein Wirtshaus besaß, aus dem er etwas machen wollte. Nach intensiven Über-legungen wagte er es mit seiner Frau Marlies und dem Architekten Her-mann Hagspiel, den Gasthof zu einem geschmackvollen, modernen Betrieb

umzubauen. Heute trennt der neue Teil die alte Gaststube durch einen schönen Kachelofen. Glaselemente zum Öffnen erweitern die Sitzmöglichkeit im Garten, überdacht von einem 200-jährigen Kas-tanienbaum. Den Gästen stehen Zimmer zur Verfügung. Sie genießen eine heime-lige Atmosphäre im Haus.

Zum Gasthof gehörten die kleine Landwirtschaft, Wiesen und Felder. Jürgen erkannte, dass Gäste regionale und nachhaltige Produkte schätzen. Merinolämmer haben eine besondere Fleischqualität. Vom Frühling bis in den Spätherbst grasen die Tiere und pflegen so auch die Landschaft. Irische

Die Zucht alter Tierrassen ist aufwändig und ermöglicht keine großen Stückzahlen, wenn die Qualität stimmen soll. Trotzdem versucht Jürgen Hirschbühl, auch andere von ihrer Bedeutung zu überzeugen

Die Wirtsleute Marlies und Jürgen in der Küche ihres Wirtshauses Adler

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Dexter-Rinder wiegen nur halb so viel wie Fleckvieh. Das Fleisch ist feinfase-riger. Jürgen hält hauptsächlich Mut-tertiere. Die Kälber holen sich, was sie brauchen. Dadurch gibt es keine fixen Stallzeiten wie in der Milchwirtschaft. Krumbach liegt inmitten einer Moorlandschaft. Hier entstand 2008 das Projekt „Moore Krumbach“. Daran beteiligten sich neben vielen anderen die vier Wirtshäuser Schulhus, Kurho-tel Rossbad, Krumbacher Stube und Adler. Die Wirte ließen sich zu Moorfüh-rern ausbilden und lernten Heil- und Gewürzkräuter kennen, die sie in ihrer Küche verwenden. Das Projekt gewann schließlich den Vorarlberg Tourismus Innovationspreis. In einer Runde mit

Moorwirten schlug Jürgen vor, das Preisgeld in Duroc-Ferkel zu investie-ren. Im Herbst darauf setzten es alle vier Moorwirte auf ihre Speisekarten. Schnell sprach sich die besondere Qua-lität des Schweinefleisches herum. Natürlich gehören Schlachttage nicht zu den glücklichsten, aber solange Jürgen Hirschbühl weiß, was mit seinen Tieren geschieht, fällt es ihm leichter. Zum Metzger sind es nur wenige Meter. Kein Stress. Kein Adre-nalin. Das Tier merkt nicht, wie ihm geschieht. Jürgen Hirschbühl zerlegt das Fleisch selbst. Er weiß, wie er die Stücke haben will. Inzwischen kann er über neunzig Prozent aller Fleisch-gerichte auf der Karte aus eigener

Produktion anbieten. Von seiner Lei-denschaft lassen sich auch die Kinder anstecken: Linda und Jonas absolvie-ren Ausbildungen im Gastgewerbe und werden den Betrieb wohl in sieb-ter Generation übernehmen. Durch die aufwendige Arbeit mit den Tieren ergeben sich die Öffnungszeiten. Ganz-tägig ist der Adler Samstag und Sonn-tag geöffnet. Unter der Woche kocht Jürgen abends. Am Mittwoch ist frei und Zeit, um Neues auszuprobieren. Seit dem Besuch bei Jürgen Hirsch-bühl ist meine Gefriertruhe voll mit Fleisch. Mein schlechtes Gewissen ver-schwunden. Ich esse nun Moorschwei-nebraten, Steaks, Chorizo-Wurst und Coppa-Schinken von überzeugender Qualität. Irmgard Kramer

Marlies Hirschbühl und ihr Mann Jürgen züchten auch die alte Dexter-Rinderrasse

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Faschingskrapfen sind mehr als nur eine süße Köstlichkeit. Unsere Autorin führen sie auch in ihre Kindheit zurück

Jedes Jahr fliehe ich vor allem, was mit Fasching zu tun hat und entkomme dem Spektakel erstaun-licherweise immer ganz glimpflich. Aber etwas Kleines, Wunderbares hat die ganze Sache doch: frische, süße Faschingskrapfen.

Früher habe ich Krapfen ausgiebig erkundet: Erst den Staubzucker runter-geschleckt; oder das Marmeladeloch gesucht, um dort den ersten Bissen anzusetzen; oder um den Marmelade-kern herumgebissen, bis nur noch die Marmelade übrig war; oder die Mar-melade als Erstes herausgeschleckt; oder das luftige Ding vor dem ersten Bissen mit den Fingern plattgedrückt; oder … Heute möchte ich wissen, warum sie kaum jemand mehr selbst herstellt. Weshalb geben wir uns mit den tro-ckenen, faden Bäckerkrapfen aus Back-mischungen zufrieden, voll schlechter Marmelade? In einem über hundert Jahre alten Kochbuch von Luise Seleskowitz finde ich ein elendslanges geschriebenes Rezept. Ich kämpfe mich durch die alte Schreibweise und merke, dass es eigentlich ganz einfach ist. Ich brau-che nur Zeit und Geduld. Im Keller suche ich nach der Spritz-tülle für Krapfen, die hier unbenutzt verstaut wurde, und finde dazu auch noch einen alten, schweren Frittier-topf von meiner Urgroßmutter. Jetzt steht fest: Die Krapfen backe ich auf unserem neuen holzbefeuerten Herd und in diesem alten, geheimnisvollen Kessel. Zuerst mache ich ein schönes Holz-feuer im Herd. Luise Seleskowitz for-dert in ihrem Rezept, die Krapfen unbedingt in einer warmen Küche ohne Luftzug herzustellen. Alle Zuta-ten für den Germteig müssen lauwarm sein. Daher stelle ich 600 g Mehl, 40 g Zucker, 5 g Salz, 140 g zerlassene But-ter, 375 ml Milch, 30 g Germ und 10 Eidotter auf den Kachelofen, bis alle Zutaten Zimmertemperatur angenom-men haben. Jetzt wird das Mehl mit dem Zucker und dem Salz in einem Rührkessel ver-mischt. Die lauwarme Milch teile ich in drei gleiche Teile. In den ersten Teil kommt der Germ, der zweite wird mit Butter verrührt und der dritte mit den

Die Krapfen der Kindheit

Das Holzfeuer gibt das Tempo vor und erhöht so die Aufmerksamkeit beim Kochen

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Butterschmalz aus dem neuen Sennereiladen in BezauDas Butterschmalz entsteht aus hochwerti-ger Bregenzerwälder Butter, ganz ohne Kon-servierungsstoffe. Durch das Klären der Butter werden Wasser, Milchzucker und Milcheiweiß entfernt, übrig bleibt Butter-Reinfett. Es ist hitzebeständiger als Butter, trägt aber trotz-dem den feinen Buttergeschmack und eignet sich daher perfekt zum Backen der Faschings-krapfen. Ach 586, 6870 Bezau, T +43 (0)5514 30020 16

Mehl von der Bruggmühle EggMitten im Bregenzerwald, in Egg, wird Getreide zu hochwertigen Mehlen gemahlen. Ich verwende für die Faschingskrapfen auch gerne das Dinkelmehl von der Bruggmühle. Dinkel gilt als das heimische Urkorn. Es ent-hält mehr Mineralien und Spurenelemente als der hochgezüchtete Weizen. Gerbe 24, 6863 Egg, T +43 (0)5512 2202

Tipp: Einkaufen in der RegionButterschmalz und Dinkelmehl

Eidottern versprudelt. Alle drei Teile mit dem Mehl gemischt und dann den Teig in der Rührmaschine zuerst bei kleiner Stufe zu einem glatten Teig kneten und 10 Minuten kräftig schla-gen, bis er glänzt und sich vom Kes-sel löst. Ich rolle den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche vorsichtig etwa 1 Zentimeter dick aus, klappe ihn in der Hälfte übereinander und ste-che 5 cm große Kreise aus. Mit einem lauwarmen Tuch bedeckt, nehmen die Krapfen doppelte Größe an. Es ist Zeit, Holz nachzulegen und das Feuer zu pflegen. Feuer ist Leben. Einst ermöglichte es den Menschen, in Regionen zu leben, in denen sie ohne Feuer kaum überlebt hätten. Es erhellte ihnen das Dunkel, schützte sie vor Kälte und Tieren, vernichtete seu-chenerregende Abfälle und half vor allem dabei, Speisen bekömmlicher zu machen. Für mich ist das Kochen mit selbst entfachtem Feuer ein Weg, mir Zeit zu nehmen, mich auf den Moment und die Speise zu konzentrieren und eine Bindung zur Speise zu finden,

die ich nicht habe, wenn ich nur einen Schalter auf 10 drehen muss, um Hitze zu erhalten. Das Holzfeuer holt mich zum Wesentlichen zurück und gibt das Tempo vor. Es bremst und ermöglicht dadurch eine erhöhte Aufmerksamkeit. Nach etwa 30 Minuten schmelze ich das frische Butterschmalz aus dem Bre-genzerwald im Frittiertopf auf offenem Feuer. Es dauert nicht lange und das Fett ist heiß genug, um die aufgegan-genen Krapfen, etwa 1 Minute auf jeder Seite, darin golden zu backen. Danach lasse ich sie auf Küchen-papier abtropfen. Nun veredelt fein pürierte, gute Marillenmarmelade aus dem Spritzsack die frischen, duftenden Krapfen – etwa ein Teelöffel davon für jeden. Es ist ein Luxus, sich Zeit zu nehmen, um Feuer zu machen oder Krapfen selbst zu backen. Diese Zeit vergeuden wir häufig für nutzlosere Dinge. Ich empfinde es als lohnend, sich die Zeit zurückzuholen und sich geduldig der Kochkunst zu widmen. Dann sitze ich in der warmen Stube auf der Ofenbank, schlecke die

Faschingskrapfen nach einem über hundert Jahre alten Rezept

Mischung aus Vanille- und Staub-zucker genüsslich vom Krapfen und denke an meine Kindheit zurück. Milena Broger

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Funkensonntag

Funkensonntag fällt auf den ersten Sonntag (Invocavit) nach Aschermittwoch. Es ist ein alter, heidnischer Brauch im alemannischen Raum, bei dem ein großes Feuer entzündet und dabei eine Funkenhexe verbrannt wird, um den Winter symbolisch auszutreiben.

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Form im Wald

Isabella Natter-Spets vom designforum Vorarlberg schreibt über altes und neues Design im Bregenzerwald

Übernachten bei Freunden ist eigent-lich eine schöne Sache. Man kann lange zusammensitzen und muss nirgendwo mehr hin. Wäre da nur nicht das Über-nachten an sich – oft auf einer alten Klappcouch oder einem anderen unbe-quemen Schlaf-Provisorium. Schön, dass sich einer der Bregenzerwälder Tischler dieses Themas angenommen hat. „halbewahrheitganzewahrheit“ heißt das flexible Bett aus der Tisch-lerei Bereuter in Lingenau, an dem über einen langen Zeitraum getüftelt wurde. Am Anfang stand für Martin Bereuter – Tischler, Architekt und Vor-standsmitglied des Werkraum Bregen-zerwald – das Ziel, ein Auszugsbett zu entwickeln: „Ein vollwertiges Bett, das je nach Bedarf Platz für einen oder zwei

Menschen bietet und das nichts ver-steckt – dessen Konstruktion sichtbar ist.“ Herausgekommen ist ein flexibles Laubholz-Bett, das durch ein zweites, gleiches Bett zum ausziehbaren Dop-pelbett wird. Durch das Versetzen einer Zarge fügen sich die Roste der Betten perfekt ineinander. Fast Lego-artig kann das Bett ohne Werkzeug aufgebaut wer-den, es ist einfach umzubauen (also gewissermaßen sind aus einer ganzen Wahrheit zwei halbe Wahrheiten zu machen) und zu transportieren. So gesehen ist es ein Bett, „das sogar eine Trennung problemlos übersteht“, meint Martin Bereuter, lacht verschmitzt und ergänzt: „Nur ist das kein gutes Verkaufs-argument. Oder vielleicht doch?“ Kein gutes Verkaufsargument war zu Beginn jedenfalls der Preis: Mit seinen eigens entwickelten Schlitz-Zapfen-Ver-bindungen bei Bettrahmen und Latten, gefertigt in reiner Handarbeit, war das Bett zwar sehr schön, aber für seine nur gelegentliche Nutzung doch zu teuer.

Also wurde vereinfacht: in Buche, mit verdeckten Metallbeschlägen beim Rahmen und Latten, die per Druck-knopf fixiert wurden. Erst die Anschaf-fung einer CNC-Maschine für die Tischlerei änderte die Situation: Durch den Einsatz von moderner Technolo-gie wurde eine handwerklich gedachte, anspruchsvolle Lösung doch noch marktfähig. Aktuell kommt diese auch für ein neues Möbel wieder zur Anwendung: „Lümmelnomade“ heißt das Sofa, das wieder erfrischend neue Ideen bie-tet und aus einem naturbelassenden Ahorn-Gestell und Leinen-Polstern besteht. Gefragt nach der Inspiration für seine Möbel, sagt Martin Bereuter: „Die besten Möbel habe ich aus einem persönlichen Bedarf heraus entwickelt, wenn am Anfang ein Frage oder ein Problem steht, das ich lösen will.“ So zum Beispiel die Frage, ob zwei halbe Wahrheiten eine ganze ergeben. Oder wie man Freunde bequem übernach-ten lassen kann. Isabella Natter-Spets

Martin Bereuters Bett „halbewahrheitganzewahrheit“

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reisemagazin bregenzerwald · 49

Wir setzen Ihre Idee um, egal ob Image-broschüren, Kataloge, duftende Postkarten oder eigens entwickelte Präsentations-mappen. Das Spektrum reicht vom Werbe-druck bis zum Buch. Wir wissen, welches Druckverfahren sich für Ihr Projekt am besten eignet und beraten Sie umfassend. Beim Druckhaus Gössler erhalten Sie mehr als nur ein Produkt, nämlich auch eine um-fassende Betreuung auf höchstem Niveau.

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Buchung, Info: T +43 (0)5512 2365 http://winter.bregenzerwald.at

Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote

Bei der Aktion „Kinderschnee“ bekommen Kinder von 3 bis 6 Jahren den Skipass gratis und kön-nen außerdem einen 4-tägigen Skikurs kostenlos besuchen.

Leistungen: _ 7 Übernachtungen in einer Unterkunft nach

Wahl; _ 6 Tage 3-Täler-Skipass für Kinder von 3 bis 6

Jahren (Jahrgänge 2009/2010/2011); _ 4-Tage-Skikurs für Kinder von 3 bis 6 Jahren_ Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps

für interessante Ausflüge u. Unternehmungen

Kinderschnee Bregenzerwald

Termine: 13. – 20.12.14 | 10. – 17.1.15 | 14. – 21.3.15 | 21. – 28.3.15

Preis für 2 Erwachsene und 2 Kinder: ab Euro 966 im Familienzimmer im Hotel mit Halbpensionab Euro 450 in der Ferienwohnung ohne Verpflegung

Sonntag bis Donnerstag oder Donnerstag bis Sonntag im Bregenzerwald urlauben: Dazu gibt es den 3-Täler-Skipass für drei abwechslungsrei-che Skitage. Der Skipass gilt sowohl für alle Ski-gebiete im Bregenzerwald als auch für die Ski-busse.

Leistungen: _ 4 Übernachtungen von Sonntag bis Donners-

tag oder 3 Übernachtungen von Donners-tag bis Sonntag in einer Unterkunftskategorie nach Wahl in ausgewählten Partnerbetrieben;

_ 3 Tage 3-Täler-Skipass; _ Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps

für interessante Ausflüge und Unternehmun-gen und Skipasshinterlegung im Hotel

SKI Bregenzerwald_ SKI-Bonus – 1 Skitag geschenkt: Wenn Sie

dieses Package von Sonntag bis Donnerstag buchen, übernachten Sie viermal und zahlen nur für drei Nächte.

Termine: 8.1. – 5.4.15 (ausgenommen 12.2. – 22.2.15)

Preis pro Person: ab Euro 309 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpensionab Euro 264 im Doppelzimmer in der Frühstückspensionab Euro 217 in der Ferienwohnung ohne Verpflegungab Euro 648 für 4 Personen in der Ferienwohnung auf dem Bauernhof ohne Verpflegung

Sie verbringen eine genussvolle Skiwoche im Bregenzerwald, übernachten siebenmal in einer Unterkunft nach Wahl und zahlen nur für sechs Nächte. Inkludiert ist außerdem der 3-Täler-Ski-pass für 6 Tage.

Leistungen: _ 7 Übernachtungen in einer Unterkunftskate-

gorie nach Wahl in ausgewählten Partnerbe-trieben;

_ 6 Tage 3-Täler-Skipass; _ Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps

für interessante Ausflüge und Unternehmun-gen und Skipasshinterlegung im Hotel

_ SKI-Bonus – 1 Skitag geschenkt: Sie über-nachten siebenmal und zahlen nur für sechs Nächte.

SKIwoche Bregenzerwald

Termine: 10.1. – 4.4.15 (ausgenommen 14. – 21.2.15)(buchbar Samstag bis Samstag)

Preis pro Person: ab Euro 538 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpensionab Euro 492 im Doppelzimmer in der Frühstückspensionab Euro 375 in der Ferienwohnung ohne Verpflegungab Euro 1.152 für 4 Personen in der Ferienwohnung auf dem Bauernhof ohne Verpflegung

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reisemagazin bregenzerwald · 51

In aller Ruhe den Berg besteigen, über traum-hafte Tiefschneehänge schwingen: Im Bre-genzerwald finden Sie ideale Genussskitou-ren von mittel bis schwer. Unsere diplomierten Berg- und Skiführer bringen Sie zu den schöns-ten Orten. Das passende Angebot mit Über-nachtung gibt es bei Bregenzerwald Tourismus zu buchen. Ob für Einsteiger oder erfahrene Skitourengeher, ob für ein Wochenende oder facettenreich mit Abstechern in die Nachbar-regionen Arlberg und Kleinwalsertal: Gerne erstellen wir ein maßgeschneidertes individu-elles Angebot inklusive Übernachtung(en) und fachkundiger Tourenbegleitung.

Leistungen: _ Übernachtungen im Hotel oder auf der Hütte

mit Halbpension

Eine ganz neue Erfahrung: Sie wandern in drei Tagesetappen auf ruhigen Wegen durch den win-terlichen Bregenzerwald. Ihr Gepäck reist wäh-renddessen von Hotel zu Hotel. Die Gehzeiten liegen, auf kühlere Temperaturen abgestimmt, zwischen 2 bis 4 Stunden pro Tag. So bleibt Ihnen genügend Zeit, Sehenswertes am Weg zu besu-chen oder den einen oder anderen Abstecher zu unternehmen.

Leistungen: _ 4 Übernachtungen mit Halbpension in ausge-

wählten 3- und 4-Sterne-Hotels_ Gepäcktransport von Hotel zu Hotel_ Anreise mit PKW: Parkplatz beim ersten Hotel

und Transfer zum Auto am Ende der Tour

Skitouren Bregenzerwald

Winterweitwandern Bregenzerwald

_ Touren-Tee_ Benutzung des Wellnessbereichs (Sauna,

Dampfbad)_ Schulungs- und Tourentage mit staatlich

geprüftem Berg- und Skiführer_ Ergänzung der Notfallausrüstung (LVS-Gerät,

Sonde, Schaufel)_ Transfer zu den Tourenausgangspunkten_ Skipässe (wenn notwendig)_ Bregenzerwald-Informationsmappe mit

Tipps für interessante Ausflüge und Unter-nehmungen

Termine: auf Anfrage

Preis pro Person: auf Anfrage

_ Bei Anreise mit Bus/Bahn/Flug: Transfer vom Bahnhof Dornbirn oder Bregenz zum ersten Hotel und Transfer zum Bahnhof Dornbirn oder Bregenz nach Ende der Tour

_ Wanderkarten, Streckenbeschreibungen, Busfahrplan und Ortspläne

Termine: 8.1. – 2.4.15 (Anreise nur Do - So möglich)

Preis pro Person: ab Euro 429 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpensionab Euro 623 im Einzelzimmer im Hotel mit Halbpension

Buchung, Info: T +43 (0)5512 2365 http://winter.bregenzerwald.at

Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote

Bei einer Schneeschuhwanderung mit Talabfahrt per Rodel erleben Sie die Winternatur im Bregenzer wald auf besondere Weise. Vorteilhaft: Wenn Sie von Sonntag bis Donnerstag urlauben, schenken wir Ihnen zudem eine Übernachtung.

Leistungen: _ 4 Übernachtungen von Sonntag bis Donners-

tag oder 3 Übernachtungen von Donnerstag bis Sonntag in einer Unterkunftskategorie nach Wahl in ausgewählten Partnerbetrieben;

_ 1 geführte Schneeschuhwanderung mit Rodel-partie inkl. Leihausrüstung;

_ Ticket für die Bahnfahrten; _ Winter-Bonus – 1 Tag geschenkt: Wenn Sie

dieses Package von Sonntag bis Donnerstag buchen, übernachten Sie viermal und zahlen nur für drei Nächte.

Winter aktiv Bregenzerwald

Termine: 8.1. – 5.4.15 (ausgenommen 12. – 22.2.15)(min. Teilnehmerzahl: 4 Personen, die geführte Schneeschuhwanderung mit Rodelpartie findet jeweils am DI und FR statt)

Preis pro Person: ab Euro 255 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpensionab Euro 210 im Doppelzimmer in der Frühstückspensionab Euro 163 in der Ferienwohnung ohne Verpflegungab Euro 432 für 4 Personen in der Ferienwohnung auf dem Bauernhof ohne Verpflegung

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Was den Bregenzerwald als Skiregion auszeichnet, sind seine variantenreichen Skigebiete für Könner und für Einsteiger, für Familien und für Sportler. Die Entfernungen zwischen den Skigebieten sind angenehm kurz. Für die bequeme und umweltfreundliche Anreise sind Skibusse im Einsatz.

3-Täler-Skipass

Wer Wert auf viel Abwechslung legt, für den ist ab 2,5 Skitagen der 3-Täler-Skipass die beste Wahl. Er gilt für insgesamt 34 Skige-biete im Bregenzerwald, im Großen Walser-tal und Lechtal und außerdem als Fahrkarte für die Skibusse, die die Skigebiete in den 3 Tälern bequem miteinander verbinden.

TIPP: Inhaber von 3-Täler-Skipässen können ermäßigte Tageskarten für das Ski-Arlberg-Gebiet erwerben.

Tipps der Redaktion: 3-Täler-Skipass

Die SPORTLICHEN SkigebieteDer hintere Bregenzerwald bietet anspruchs-vollen Skifahrern eine ganze Menge Pisten-kilometer, Abfahrten, Steilhänge und großen Komfort mit bestens ausgebauten Lift- und Gondelanlagen: vom schneereichen Mellau-Damüls über den Diedamskopf in Au-Schopper-nau bis zum Talende nach Warth-Schröcken. Dort verbindet der Auenfeldjet die Skigebiete Lech-Zürs und Warth-Schröcken und schafft damit das größte Skigebiet Vorarlbergs.

1 Damüls-Mellau-FaschinaDamülser SeilbahnenT +43 (0)5510 600Schneetelefon: T +43 (0)5510 600-14Bergbahnen MellauT +43 (0)5518 2222Schneetelefon: T +43 (0)5518 2222-23www.damuels-mellau.at

Die FAMILIÄREN SkigebieteDie Skigebiete im vorderen und mittleren Bregenzerwald zeichnen sich durch ihren Charme, die Kinder- und Familienfreundlich-keit und Übersichtlichkeit aus. Dabei gibt es in den Skigebieten von Alberschwende bis Bezau Abfahrten für jede Könnerstufe, gemütliche Einkehrmöglichkeiten und tolle Ausblicke für kleine und große Wintersportler.

4 AlberschwendeLiftbetriebe AlberschwendeSchneetelefon: T +43 (0)5579 4323http://lift.alberschwende.info/

5 Egg-SchettereggEgger LiftgesellschaftSchneetelefon: T +43 (0)5512 4750-13www.schetteregg.at

6 Schwarzenberg-Bödele Schwarzenberg TourismusSchneetelefon: T +43 (0)5572 7321www.boedele.info

7 Andelsbuch-Bezau NiedereBergbahnen AndelsbuchSchneetelefon: T + 43 (0)5512 2540www.bergbahnen-andelsbuch.atSeilbahn BezauSchneetelefon: T +43 (0)5514 2254www.seilbahn-bezau.at

8 Hittisau-Riefensberg Hochhäderich Alpenarena HochhäderichSchneetelefon: T +43 (0)5513 83122www.alpenarena.com

9 Riefensberg-Hochlitten Skilifte HochlittenSchneetelefon: T +43 (0)5513 8239www.skilifte-hochlitten.com

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2 Warth-SchröckenSkilifte Warth GmbH & CoSchneetelefon: T +43 (0)5583 3601-11Skilifte Schröcken Strolz GmbHSchneehotline: T +43 (0)5583 2255www.warth-schroecken.at

3 Au-Schoppernau DiedamskopfAu-SchoppernauBergbahnen DiedamskopfSchneetelefon: T +43 (0)5515 4110-99www.diedamskopf.at

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reisemagazin bregenzerwald · 53

Die lebendig und lebensnah gestalteten Museen im Bregenzerwald geben Einblicke in die Region und die Lebenskultur ihrer Bewohner in geschichtlicher und gegenwärtiger Hinsicht. Beleuchtet werden dabei auch außergewöhnliche Persönlichkeiten, die die Talschaft maßgeblich geprägt haben und von ihr geprägt wurden. Im von Architekt Peter Zumthor geplanten Werkraum Haus werden das Bregenzerwälder Handwerk und die Kultur des Bauens und Wohnens in augenfälliger Form präsentiert.

Tipps der Redaktion: Kulturelle Treffpunkte

1 Werkraum HausHof 800, 6866 AndelsbuchT +43 (0)5512 26386www.werkraum.at

2 FrauenmuseumPlatz 501, 6952 HittisauT +43 (0)5513 6209 30www.frauenmuseum.at

3 Angelika Kauffmann MuseumBrand 34, 6867 SchwarzenbergTel. +43 (0)5512 26455www.angelika-kauffmann.com

4 Schwarzenberger Advent27. November – 21. Dezember 2014Schwarzenberg TourismusT +43 (0)5512 3570www.schwarzenberg.at

5 Franz Michael Felder MuseumUnterdorf 2b, 6886 SchoppernauTel. +43 (0)5515 2495www.au-schoppernau.at

6 Kulisse Pfarrhof DamülsKirchdorf 138, 6884 DamülsT +43 (0)5510 620-0www.damuels.at

7 Egg MuseumPfarrhof 5, 6863 Eggwww.eggmuseum.at

8 Bahnhof Andelsbuchkulturverein bahnhofT +43 (0)664 2507789www.bahnhof.cc

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In Hotels und Wirtshäusern wird der „kleinen Kunst“, dem gemütlichen Kulturgenuss, gefrönt. Von Jazz bis Volksmusik, von Kabarett bis Litera-tur. Das Programm ist variantenreich und bunt gemischt.

9 Wälderness, Hirschen´s feiner MusiksalonHotel Gasthof Hirschen SchwarzenbergHof 14, 6867 SchwarzenbergT +43 (0)5512 2944www.waelderness.at

11 Hans Bach Kino im Jöslar, AndelsbuchJeden 1. Sonntag im MonatT +43 (0)5512 2312www.joeslar.at

10 Lesesalon Krone HittisauAm Platz 185, 6952 HittisauT +43 (0)5513 6201www.krone-hittisau.at

Page 54: Reisemagazin Bregenzerwald - Winter 2014-15

54 · reisemagazin bregenzerwald

Der Bregenzerwald verfügt über eine erstaunliche Menge an hochkarätigen Wirts-häusern, deren Küche weit über die Region hinaus bekannt ist. Beim Zubereiten der Speisen kommen vor allem die Erzeugnisse lokaler Produzenten zum Einsatz, was Qualität und Frische der Lebensmittel gewährleistet.

Tipps der Redaktion: Essen und Trinken

9 Adler Großdorf – Das Sonntagsgasthaus Der Adler in Großdorf ist Vorarlbergs erstes Sonntagsgasthaus, in dem Wälder Hausfrauen ihre Lieblingsgerichte kochen. Das 3-gängige Menü wird den ganzen Sonntag über aufge-tischt. Selbst gebackenes Brot und Kuchen nach bestgehüteten Familienrezepten sind selbstver-ständlich. Ebenso finden sich in der Küche des Adlers ausgewählte Lebensmittel aus Italien, der Zweitheimat der Gastgeberin Irma Renner. An einigen Sonntagen werden auch Gastköche aus aller Welt eingeladen, die im gemütlichen Wälderhaus am Dorfplatz in Egg-Großdorf ein besonderes Menü für die Gäste servieren.

Irma RennerT +43 (0)650 4563437www.adler-grossdorf.atSonntags 10 – 22 Uhr

10 Frau Kaufmann„Inkoufo und inkehro“ im EngelDer Laden im Engel in Egg ist während des Schuljahres von Montag bis Freitag geöffnet. Im Kellergewölbe kann man sich mit allen möglichen Köstlichkeiten und Küchen- und Tisch-Accessoires eindecken. Für alle Ladenbe-sucher sind am Freitagnachmittag auch die bei-den Gaststuben offen.

Karin KaufmannT +43 (0)676 49 54 144www.fraukaufmann.at

BERGGUT – Gutes aus der RegionBERGGUT will auch auf die umfassendeBedeutung von regionalen Produkten aufmerk-sam machen. Diese Produkte sichern die Exis-tenz der Landwirtschaft. Die Bäuerinnen und Bauern wiederum sichern die Erhaltung und Pflege der sensiblen Bergnatur.

11 Wander- & Skihütte „Hochalp“, WarthT +43 (0)5583 4250www.jaegeralpe.at

12 Almhotel Hochhäderich, HittisauT +43 (0)5513 82540www.alm-hotel.at

13 Bergrestaurant Simma, MellauT +43 (0)5518 2761www.restaurant-simma.at

14 Panoramarestaurant Diedamskopf,Au-SchoppernauT +43 (0)5515 4110 0www.diedamskopf.at

15 Berggasthof Elsenalpstube, DamülsT +43 (0)5510 297www.elsenalpstube.at

Wer die Natur kennt, versteht mehr von Essen und Trinken. Wer den Dialekt ehrt, versteht die Wurzeln und wer die Frische liebt, beehrt die acht ausgezeichneten Häuser des Bregenzerwaldes. Sie haben viel gemeinsam. Die Tradition als Gastgeber, die Liebe zu ehrlicher Küche und Überzeugung des sorgfältig Gemachten. Ob heimisch oder international, geschöpft wird vielfältig aus der Natur.www.mundart-restaurants.at

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1 Gasthof Adler SchwarzenbergT +43 (0)5512 2966 www.adler-schwarzenberg.at

2 Hotel Gams BezauT +43 (0)5514 2220www.hotel-gams.at

3 Hotel Gasthof Hirschen SchwarzenbergT +43 (0)5512 2944-0 www.hirschenschwarzenberg.at

4 Gasthof Krone HittisauT +43 (0)5513 6201 www.krone-hittisau.at

5 Hotel Krone AuT +43 (0)5515 2201 www.krone-au.at

6 Hotel Post BezauT +43 (0)5514 2207-0 www.hotelpostbezau.com

7 Hotel Das Schiff HittisauT +43 (0)5513 6220 www.schiff-hittisau.com

8 Restaurant Schulhus KrumbachT +43 (0)5513 8389 www.schulhus.com

Page 55: Reisemagazin Bregenzerwald - Winter 2014-15

reisemagazin bregenzerwald · 55

In den Talsennereien des Bregenzerwaldes wird im Winter nach alter Tradition Bergkäse und eine Vielzahl an Milchprodukten hergestellt. Die silofreie Milch aus dem Bregenzerwald wird fast zu 100 Prozent in der Region selbst weiterverarbeitet. Der Verkauf direkt an der Produktionsstätte lässt die Ursprünglichkeit bereits erahnen. So wird der Einkauf in den größeren und kleineren Läden ein Erlebnis.

Tipps der Redaktion: Die Sennereiläden des Bregenzerwaldes

Bergsennerei SchnepfauKirchdorf 123, 6882 SchnepfauT +43 (0)5518 2820Mo bis So von 8.30 bis 11 und 18 bis 19.30 Uhr

Alpenkäse Bregenzerwald Sennerei Bezau Ach 586, 6870 BezauT +43 (0)5514 30020www.alpenkaese.atMo bis Sa: 8 bis 12 Uhr und 15 bis 18 UhrDo und Sa: Nachmittag geschlossen

Sennereiladen AuArgenau 354, 6883 AuT +43 (0)5515 2310www.alpenkaese.atMo bis Do: 8.30 bis 11.30 Uhr Fr u. Sa: 8 bis 11.30 UhrFreitagnachmittag: 16 bis 18 Uhr

Sennerei Rehmen, Au Rehmen 88, 6883 AuT +43 (0)5515 2959Mo bis Sa: 7 bis 11 Uhr, Fr u. Sa: 16 bis 18 Uhr

Bergkäserei Schoppernau Unterdorf 248, 6886 SchoppernauT +43 (0)5515 30151www.bergkaeserei.atMo bis Fr: 8.30 bis 11.30 Uhr, 15 bis 18 UhrSa: 8.30 bis 11.30 Uhr, 15 bis 17 Uhr

Bio Bauern Sulzberg – Sennerei LangenReicharten 41, 6934 Langen bei BregenzT +43 (0)5575 4442www.bio-bauern-sulzberg.atMo bis Fr: 8 bis 12 Uhr und 15 bis 18 UhrSa: 8 bis 12 Uhr

Dorfsennerei Sibratsgfäll Dorf 132, 6952 SibratsgfällT +43 (0)5513 2442www.sennerei-sibra.atMo bis Fr: 9 bis 11 und 18 bis 19 UhrSa: 8 bis 11 Uhr + AbendverkaufSo und Feiertage: nur Abendverkauf

Sennerei Andelsbuch Hof 366, 6866 AndelsbuchT +43 (0)5512 2507www.sennerei-andelsbuch.atDi u. Sa: 8 bis 12 Uhr, Fr: 8 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr

Käsehaus AndelsbuchDas Bregenzerwälder Käsehaus in Andelsbuch bietet bis zu 60 verschiedene Hart-, Schnitt-, Frisch- und Weichkäsesorten aus Kuh-, Ziegen- oder Schafmilch an. Angeschlossen ist ein Res-taurant und jeden Sonntag um 16 Uhr wird vor Ort gekäst.

Hof 144, 6866 AndelsbuchT +43 (0)5512 26346www.kaesehaus.comMo bis Sa: 9 bis 18 UhrSo- u. Feiertage: 10 bis 18 Uhr

KäseStrasse BregenzerwaldDie KäseStrasse ist ein Zusammenschluss von Bregenzerwälder Bauern, Sennern, Wirten, Handwerkern und Handelsbetrieben und somit keine Straße im herkömmlichen Sinn. Mitglie-der und Partner der KäseStrasse tragen dazu bei, die Bregenzerwälder Landschaft, die klei-nen Strukturen und die heimischen Produkte zu bewahren und zu fördern.

Besichtigung des Bregenzerwälder Käsekel-lers in Lingenau mit Verköstigung, Verkauf von Käse und regionalen Produkten:Montag RuhetagDi bis Fr: 10 bis 17 UhrSamstag: 10 bis 16 Uhr

Zeihenbühl 423 | 6951 LingenauT +43 (0)5513 42870www.kaesestrasse.at

Sennerei Hittisau Platz 190, 6952 HittisauT +43 (0)5513 2786Mo bis Sa: 8 bis 12 Uhr, Do u. Fr: 14.30 bis 18 Uhr

Sennerei Huban, Doren Huban 139, 6933 DorenT +43 (0)5516 2001www.sennerei-huban.atMo bis Do: 8 bis 12 Uhr und 16 bis 18 UhrFr: 8 bis 12 Uhr und 15 bis 18 UhrSa: 8 bis 12 Uhr

Sennerei Kriechere, Bezau Kriechere 136, 6870 BezauT +43 (0)664 1236798Täglich: 8 bis 12 Uhr und 18 bis 19.30 UhrFr u. Sa: 8 bis 12 Uhr und 17 bis 19.30 Uhr

Sennhaus Bezau OberdorfMittlere 119, 6870 BezauT +43 (0)5514 2632www.sennhaus-bezau.atTäglich: 7 bis 12 Uhr und 18 bis 20 UhrFr: Nachmittag: 16 bis 20 Uhr

Sennerei Langenegg Berkmann 116, 6941 LangeneggT +43 (0)5513 6190www.kaeserei.comMo bis Fr: 8.30 bis 11.30 Uhr und 15 bis 18 Uhr.Sa: 7.30 bis 11.30 Uhr und 15 bis 17 Uhr

Sennerei Lingenau Hof 28, 6951 LingenauT +43 (0)5513 6420www.sennerei-lingenau.atMo bis Fr: 8 bis 12 Uhr und 17 bis 18 UhrSa: 8 bis 12 Uhr

Sulzberger KäserebellenDorf 2, 6934 SulzbergT +43 (0)5516 2046www.kaeserebellen.comMo bis Sa: 9 bis 12 Uhr und 13 bis 18 UhrSo: 13 bis 18 Uhr

„Birglar“ Sennerei WarthHausnummer 73, 6767 Warth,www.waeldarmetzge.atT +43 (0)5583 3598Täglich: 9 bis 19.30 Uhr

Tipp für Kinder:Bauernhof begreifen

Das Projekt NATURHAUTNAH ermöglicht es, das Thema Bauernhof und alles, was dazu gehört, zu begreifen. Im imposanten Kuh-Laufstall und dem turbulenten Ziegen-Tollhaus mit Besuchergalerie über die Kleintier-Kuschel-Zone gibt es für Kinder allerhand zu entdecken und zu erfahren.

Information & BuchungMetzler Käse-Molke GmbHBruggan 10256863 EggT +43 (0)5512 3044www.molkeprodukte.at

Page 56: Reisemagazin Bregenzerwald - Winter 2014-15

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Hergoless. Das Glück war mir hold. Eigentlich ist das ja nichts Schlechtes, aber wenn man so viel Glück hat, muss man doch auch was zurückgeben. Letzten Dienstag, beim Jassen mit meiner gemütlichen Frauenrunde, ist es passiert. Jassen ist ein für den Bregenzerwald typisches Kartenspiel mit einfachdeutschen Spielkarten, das nicht nur Glück, sondern natür-lich auch Können erfordert. Einfacher ist es mit guten Karten, dann braucht man nicht so viel Können und so ist es auch mir passiert, dass ich einen ganzen Abend lang meine Mitspie-lerinnen in den Wahnsinn getrieben habe mit Trümpfen, Böcken, Geißen und dergleichen. Viel kann man verspielen, Erbschaf-ten, Hab und Gut, aber auch Ruhm und Ehre und viel kann man gewinnen, eben das beschriebene. Und wenn das Glück zu viel wird und die Karten fast unwirklich gut, dann gibt es die Ver-pflichtung einer Einlösung des gewon-nenen Geldes in kleine Geschenke – zumindest in unserer kleinen, formidablen Runde. Nun denn, eine Tour de Wald ist angesagt, eine Ein-kaufstour, die mir für jede meiner drei Jasspartnerinnen ein kleines, passen-des Geschenk als Wiedergutmachung der allzu glücklichen Hand einbringen soll. „Ich kauf im Wald“ und das heißt nicht, bei Rotkäppchen um die Ecke unter einer Tanne einen Blumen-strauß, eine Flasche Wein und einen Kuchen, sondern meint im Sinne des Slogans den Zusammenschluss der Bregenzerwälder Kaufleute zu einem gemeinsamen Wirtschaftsraum. Immer für ein kleines Mitbring-sel gut ist „ediths“ in Bizau, obwohl der Laden auch immer ein bisschen ein mulmiges Gefühl in mir auslöst. Wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen komme ich mir im über drei Etagen mit allerlei schönem

Krimskrams angefüllten Geschäft vor. Nur keine ruckartigen Bewegungen, keine ausholenden Gesten. Zeit. Hier ist alles stilvoll ausgesucht, Dekorationsartikel, Gläser, Vasen, Kis-sen und Bekleidung für kleine und große Prinzessinnen und solche, die es vielleicht noch einmal werden wol-len. Meine Jasskollegin Katharina ist soeben Mutter geworden und daher liegt mein Fokus auch im 2. Stock, wo Babysachen abseits des H&M-Main-streams in Hülle und Fülle angeboten werden. Ein Nicki-Strampelanzug wan-dert schließlich in meinen Einkaufs-korb und ein bisschen leid tut es mir fast, weil er so kuschelig ist, dass es den nicht auch in meiner Größe gibt. Für meine weitere Tour stärke ich mich noch mit einem Kaffee, der bei „ediths“ im Geschäft mit Blick über die verschneite Bizauer Landschaft und Richtung Kanisfluh genossen werden kann. Eine herrliche kurze Verschnauf-pause, bevor mich mein Weg nach Egg zum Capo Fabriksverkauf führt. Hier will ich für Tina etwas besorgen. Als begeisterte Couch-Potato-Skirennläuferin, die jedes Ski-Welt-cuprennen auf dem Kanapee mit dem gebührenden Enthusiasmus anschaut – vermutlich verbrauche ich beim Mitfiebern mehr Kalorien als die tatsächlichen Rennläuferinnen –, weiß ich natürlich, dass Tina Weirather von der Egger Firma Capo ausgestattet wird. Und meine Tina bekommt jetzt was von der Tina, nämlich eine Woll-mütze. Eigentlich ein Fan-Artikel, aber ein besonders schöner. Eine gestrickte Mütze mit Vlies-Innenfutter, einem dezentem Emb-lem „Go for Tina“ und natürlich einem Bommel. Ich vermute Katzenfell – nein, natürlich nicht, wer trägt schon Katze am Kopf. Obwohl, unsere würde sich hervorragend dafür eignen, nein, natürlich Kunstpelz, wie mir versichert wird. Und meine Tina hat’s auch gern warm um die Ohren. Das heißt, es fehlt nur noch etwas für Maria.

edithsSchönes zum Schenken, Wohnen und SelbermachenKirchdorf 466874 Bizauwww.ediths.atMontag bis Freitag von 9 – 18 Uhr und Samstag von 9 – 13 Uhr

CAPOAustrian Headwear GmbHMelisau 11306863 Egg, Austriawww.capo-austria.comMontag bis Freitag 8.30 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr, Samstag von 9 bis 12 Uhr

ElfenschuhBlumen und AmbienteHeideggen 63, 6952 Hittisauwww.elfenschuh.atMontag bis Samstag von 8.30 bis 12 Uhr und 14 bis 18 UhrMittwoch- und Samstagnachmittag geschlossen

Zum Glück ist das nicht schwer. Maria dekoriert wöchentlich ihre Woh-nung um, hat zwar schon ein Arsenal an Dekorationsartikeln zuhause, das jeden Einrichtungsberater bei Ikea blass werden lässt, aber damit kann man ihr Freude machen. Nur nicht irgendwas, es muss schon was Beson-deres sein. Silvia Mennel in Hittisau hat in ihrem Geschäft „Elfenschuh“ vermut-lich etwas, das auch die Maria noch nicht hat. Also ab nach Hittisau und wieder in eine bezaubernde kleine Menagerie von Dingen, die man nicht braucht, aber haben möchte. Elfen-schuh ist der passende Name für dieses Geschäft, das eigentlich eine Gärtnerei ist, aber nicht garten zwergig, sondern eben elfenschuhig. Ich suche ein eisernes Türschild aus mit dem bezaubernden Spruch „Man weiß selten, was Glück ist, aber man weiß meistens, was Glück war“. Das kann ich mir dann auch gleich umhängen, wenn wir uns das nächste Mal zum Jassen treffen. Silke Ritter

Unsere Redakteurin Silke Ritter schaut sich in den Geschäften des Bregenzerwaldes um und erklärt hier, was sie da an Bemerkenswertem findet.

Silke sucht die besten Shops!

Page 57: Reisemagazin Bregenzerwald - Winter 2014-15

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Natürliches wirkt am besten. Belebende Molke und Heilpflanzen wie Arnika, Ringelblumen und Kamille sind die Zutaten. Vier exquisite Pflegeprodukte erfrischen die Mus-keln, pflegen Hände, Füße und Lippen. Alle vier werden im Bregenzerwald von Ingo Metzler in Egg erzeugt.

Etwas Besonderes zum Verschenken, auch an sich selbst!

Erhältlich bei Bregenzerwald Tourismus.Info: www.bregenzerwald.at

Schritt für Schritt von Gang zu GangKulinarisch Winterwandern Bregenzerwald

Pflegelinie BregenzerwaldHochwertig & verwöhnend

Durch die winterliche Natur wandern und sich beim Essen in gemütlichen Cafés, Berg-gasthäusern und Restaurants aufwärmen. Mit Frühstück, Mittagessen und Dessert.

Kulinarisch Winterwandern in: · Alberschwende· Hittisau/Hochhäderich· Mellau-Bizau-Bezau· Sibratsgfäll-Schönenbach

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Bregenzerwald Tourismus GmbHImpulszentrum 1135, 6863 EggT +43 (0)5512 [email protected] www.bregenzerwald.at

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Trendsport Telemarken

Der Clan der Bischöfe

Wildfütterung im

Geheimen

Urlaub am Bauernhof

Das HMBC-Tagebuch

Vom Wälderhaus lernen

Leben am Berg

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Hubert Egender

mit seiner Tochter A

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bei der Wildfütte

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Skilehrer sein – ein Traum?

Mit Kutschpferden im Schnee

Aus Holz: Wälderspielzeug

Winterurlaub am Bauernhof

Ein barocker Stadel

Das HMBC-Tagebuch

Im Frauenmuseum

Kochen als Kunst betrachtet

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Michael Holland

aus Denver, Colorado, ist

Skilehrer im Bregenzerwald

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