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Flexibles Anlagenkonzept

Reinigen und Lackieren am laufenden BandBei Bucher Hydraulics steht das Reinigen, Entfetten und Lackieren von Hydraulikaggregaten

in hohen Stückzahlen auf dem Programm. Das Unternehmen realisierte dafür ein wegweisendes

und umweltfreundliches Anlagenkonzept, das Teilereinigung und Beschichtung  exibel verkettet

und damit eine höhere Nachhaltigkeit, Produktivität und Qualität ermöglicht.

Am Standort Klettgau betreibt Bucher Hydraulics, ein internati-

onal führender Anbieter von hydrau-lischer Antriebs- und Steuertechnik in der Mobil- und Stationärhydrau-lik, einen modernen Fertigungsstand-ort. Das Produktspektrum ist von ei-ner Vielzahl verschiedener Modellva-rianten geprägt. Dabei läuft fast die gesamte Produktion über die neue An-lage, weshalb sowohl von der Teilerei-nigungs- als auch von der Lackieranla-ge eine Verfügbarkeit nahe 100 Prozent erwartet wird. Fiele eine der Anlagen

aus, hätte das Konsequenzen für die ge-samte vorgeschaltete Produktion.

Um bei der Realisierung eines Pro-jektes in dieser Größenordnung sicher-zugehen, betraute Bucher Hydraulics das Ingenieurbüro für Oberf lächen-technik (ibo) mit der Planung der ge-samten Anlage. „Da es sich um eine komplett neue Anlage handelt, konn-ten wir ein wegweisendes Konzept re-alisieren, bei dem Teilereinigung und Beschichtung platzsparend und f le-xibel verkettet sind,“ so Firmeninha-ber Franz-Georg Just. „Dabei kommen

ausschließlich die besten verfügbaren Technologien zum Einsatz. Das Ergeb-nis kann sich sehen lassen und erfüllt die Erwartungen seitens Bucher Hyd-raulics in vollem Umfang.“

Reinigung befüllter HydraulikaggregateDie Reinigung der Teile entpuppte sich als Knackpunkt innerhalb des An-lagenkonzeptes. Und zwar nicht nur aufgrund des vorgegebenen, geringen Restschmutzgehaltes, sondern auch wegen einer weiteren Besonderheit bei

Das Gesamtkonzept wurde speziell für Bucher Hydraulics, Hersteller von Hydraulikaggregaten, ausgelegt und verbindet die Teilereinigungs-anlage (links) platzsparend mit der Lackieranlage

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Die Teile gelangen auf Kunststo�paletten in die Durchlaufanlage und verlassen die Anlage lackierfertig auf der Sauberseite rechts im Bild.

dieser Applikation: Die zu reinigen-den Hydraulikaggregate sind bereits voll funktionsfähig, das heißt, sie sind komplett ölbefüllt und mit der entspre-chenden Steuerelektronik ausgerüstet. Selbst den erfahrenen Experten von Emo Ober�ächentechnik, die mit der Konzeption und dem Bau der Teilerei-nigungsanlage für diese anspruchsvolle Applikation betraut waren, bereiteten diese Voraussetzungen anfangs Kopf-zerbrechen.

Peter Hösel, Cheftechniker bei Emo, vertraute dennoch darauf, die Aufgabenstellung mit einer Lösemit-telanlage erfüllen zu können: „Alle Reinigungsschritte laufen bei diesen Anlagen unter Vakuum ab. Natürlich macht man sich Gedanken, mit Öl be-füllte, mechatronische Bauteile mit sensibler Steuerelektronik unter Va-kuum durch maximal 95 Grad Celsius heiße Lösemittelbäder zu schicken. In ausgiebigen Testreihen im Emo-Tech-nikum konnten wir die perfekte Ver-fahrenskombination für die Reinigung der Bauteile ¡nden.“ Dabei zeigte sich, wie solide und qualitativ hochwertig die Komponenten ausgeführt sind. Be-fürchtungen hinsichtlich Ölundich-tigkeiten aufgrund des Vakuums oder Störungen an der Steuerelektronik er-wiesen sich als unbegründet.

Hoher Output bei sehr guter ReinigungsqualitätUm die anspruchsvollen Anforde-rungen an die Reinigungsqualität bei gleichzeitig hohem Output sicher zu erfüllen, hat sich Bucher Hydraulics zur Investition in eine Durchlaufan-lage entschieden. Diese Anlagentech-nik ist für die Feinstreinigung mit

hohen Durchsatzraten erste Wahl. Die Be- und Entladung dieser Anla-gen erfolgt zeitsparend synchron. Da-zu ist die Behandlungskammer mit zwei Türen ausgestattet, die gleich-

zeitig die Be- und Entladeseite freige-ben. Bei geö£neten Türen taktet das Rollenbahnsystem weiter und beför-dert die gereinigten Teile aus der An-lage, während das ungereinigte Teile-

Zwei Kunststo�paletten mit unterschiedlichen Hydraulikaggregaten auf dem Weg in die Behandlungskammer

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Die Hydraulikaggregate werden direkt nach der Reinigung manuell mit 2K-Nasslack beschichtet

spektrum in die Behandlungskammer gelangt.

Ein weiterer entscheidender Vor-teil der Durchlaufanlagen besteht in der klaren Trennung von Schmutz- und Sauberbereich: Bei der Anlage von Emo fahren die Kunststo£palet-ten mit ungereinigten Hydraulikag-gregaten auf einer Seite über eine Rol-lenbahn in die Anlage und kommen auf der anderen Seite gereinigt heraus. So-mit kommt das gereinigte Teilespek-trum nicht mehr mit dem Schmutz-bereich der Anlage oder einer öligen Rollenbahn auf der Beladeseite in Be-rührung. Damit vermeidet Bucher Hy-draulics eine erneute Verschmutzung gereinigter Komponenten direkt vor deren Lackierung.

E�ektive Reinigung im VakuumDie Durchlaufanlage arbeitet im 3-Schichtbetrieb nach dem Vaiocs-Verfahren mit einem Lösemittelge-misch als Reinigungsmedium, könn-te aber ohne Umrüstaufwand auch mit nichtchlorierten Kohlenwassersto£rei-nigern oder modi¡zierten Alkoholen betrieben werden. In der Anlage ¡n-det im ersten Schritt eine Tauchreini-gung statt, danach wird mit Lösemit-teldampf entfettet und abschließend schnell und rückstandsfrei getrocknet.

Alle Prozessschritte laufen bei er-höhtem Temperaturniveau unter Va-kuum ab. Das fein abgestimmte Rei-nigungsprogramm sowie die durch permanente Destillation erzeugte, ho-he Lösemittelqualität sorgen dabei für beste Reinigungsergebnisse. Mindes-tens ebenso wichtig: Durch die Inten-siv-Vakuumtrocknung gelingt es, Lö-semittelreste auch aus schöpfenden Be-reichen der Bauteile rückstandsfrei zu entfernen.

„Die Hydraulikblöcke fahren in beliebiger Anordnung auf Kunststo£-Europaletten in die Anlage. Um maxi-malen Output zu gewährleisten, kön-nen bei Bedarf zwei Paletten überei-nander angeordnet werden. In dieser Kon¡guration lassen sich bis zu drei Tonnen Reinigungsgut stündlich in bester Qualität reinigen, was die über-legene Leistungsfähigkeit unser An-lagentechnik unterstreicht“, so Tho-mas Weiss, Projektverantwortlicher bei

Das maximale Chargengewicht bei doppelstöckiger Beladung der Arbeitskammer beträgt 1000 Kilogramm

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Kontakte:www. bucherhydraulics.comwww.emo-ot.dewww.afotek.dewww.ibo-just-lackieranlagenplanung.de

Emo für diese Anlage. Nach dem Rei-nigen durchlaufen die Teile noch einen Kühltunnel, ehe sie auf unter 40 Grad Celsius abgekühlt an der Übergabesta-tion zur Lackieranlage ankommen.

Auf Energiee¡zienz ausgerichtetAuf eine automatische, starre Verket-tung der Reinigungs- mit der Lackier-anlage hat man bei Bucher Hydrau-lics aus Flexibilitätsgründen bewusst verzichtet. Die Nasslackieranlage der Afotek GmbH sieht eine manuelle Be-stückung des Kreishängeförderers vor, über den die Hydraulikaggregate in ei-ne der beiden Handbeschichtungskabi-nen gelangen. Zwei parallel arbeitende Kranbahnen sind zur einfacheren Be- und Endladung der Werkstücke am Kreisförderer synchron zu nutzen. So lässt sich ein größerer Materialdurch-satz erreichen.

Erfahrene Lackierer übernehmen die Beschichtung der Komponenten mit 2K-Nasslack. Die elektrostatische Beschichtung erzielt einen sehr guten und eªzienten Materialau«rag, gera-de bei schwierigen geometrischen For-men. Nach der Lackierung durchlaufen die Komponenten eine Abdunstzone und anschließend einen 16 Meter lan-gen Lacktrockner bei maximal 120 °C Umlu«temperatur, ehe sie nach Passie-ren einer Kühlzone direkt in den Ver-sandbereich gelangen.

Durch geschickte Planung und die Kompetenz der Anlagenhersteller im Bereich Reinigung und Beschich-tung ist es gelungen, ein platzsparendes Konzept mit kurzen Wegen und einer intelligenten Intralogistik zu realisie-ren. Durch verschiedene Maßnahmen ließ sich der Energieverbrauch der Ge-samtanlage signi¡kant reduzieren. Da-bei hat sich der Kreuzstromwärmetau-scher in der Zu- und Ablu«anlage der Lackierkabinen als sehr eªzient her-ausgestellt. Da auch alle weiteren An-forderungen hinsichtlich Qualität und Durchsatz erfüllt werden, ist Bucher Hydraulics mit der Investition sehr zu-frieden Ralf Högel

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