quitten infos (oltersdorf 21 10 2008) mlr-bw · quitten infos (oltersdorf 21_10_2008) inhalte...

39
Quitten Infos (Oltersdorf 21_10_2008) Inhalte MLR-BW Aus Österreich Wikipedia Badisches Kochbuch Stuttgarter Markt Franken Mittelalterliches Kochen Bayerischer Rundfunk Schrot&Korn Heilkräuter Zierquitten Quitten - goldene Rosengewächse Mit ihren leuchtend gelben Früchten strahlt die Quitte von September bis November von den Sträuchern. Die zum Kernobst zählende Frucht wird von Kennern wegen ihres besonders feinem Aromas geschätzt. Ihren botanischen Namen „Cydonia oblonga“ erhielt die Quitte von der griechischen Stadt Kydonia (heute Chania auf der Insel Kreta). Sie gehört zur Familie der Rosengewächse und ist auch unter dem Namen Schmeckbirne, Kido oder Kütte bekannt. Dass die Quitte unserer Marmelade den Namen gab, kommt aus der portugiesischen Übersetzung für Quitte- marmelo. Anbau und Ernte Quitten wachsen an einem drei bis sechs Meter hohen Strauch, selten Baum. Von den weltweit etwa 200 Sorten sind in Deutschland hauptsächlich zwei Sorten von Bedeutung: Apfel- und Birnenquitten. Apfelquitten haben ein knorpelig- holziges, hartes und trockenes, jedoch sehr aromatisches Fruchtfleisch und ähneln der Form eines Apfels. Birnenquitten, wie der Name schon vermuten lässt, weisen eine birnenähnliche Form auf. Sie schmecken zudem milder und sind weicher. Verzehrt wird die Quitte nur gegart. Ausnahmen bilden wenige Sorten im Mittelmeerraum, die mit ihrem weichen Fruchtfleisch roh genossen werden können.

Upload: nguyenmien

Post on 18-Aug-2019

217 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Quitten Infos (Oltersdorf 21_10_2008)

Inhalte

MLR-BW

Aus Österreich

Wikipedia

Badisches Kochbuch

Stuttgarter Markt

Franken

Mittelalterliches Kochen

Bayerischer Rundfunk

Schrot&Korn

Heilkräuter

Zierquitten

Quitten - goldene Rosengewächse

Mit ihren leuchtend gelben Früchten strahlt

die Quitte von September bis November von

den Sträuchern. Die zum Kernobst zählende

Frucht wird von Kennern wegen ihres

besonders feinem Aromas geschätzt.

Ihren botanischen Namen „Cydonia oblonga“

erhielt die Quitte von der griechischen Stadt

Kydonia (heute Chania auf der Insel Kreta).

Sie gehört zur Familie der Rosengewächse

und ist auch unter dem Namen

Schmeckbirne, Kido oder Kütte bekannt.

Dass die Quitte unserer Marmelade den Namen gab, kommt aus der portugiesischen

Übersetzung für Quitte- marmelo.

Anbau und Ernte

Quitten wachsen an einem drei bis sechs Meter hohen Strauch, selten Baum. Von den

weltweit etwa 200 Sorten sind in Deutschland hauptsächlich zwei Sorten von Bedeutung:

Apfel- und Birnenquitten.

Apfelquitten haben ein knorpelig- holziges, hartes und trockenes, jedoch sehr aromatisches

Fruchtfleisch und ähneln der Form eines Apfels.

Birnenquitten, wie der Name schon vermuten lässt, weisen eine birnenähnliche Form auf. Sie

schmecken zudem milder und sind weicher.

Verzehrt wird die Quitte nur gegart. Ausnahmen bilden wenige Sorten im Mittelmeerraum,

die mit ihrem weichen Fruchtfleisch roh genossen werden können.

Die Fruchtschale der reifen Quitte ist mit einem leichten Flaum belegt und leuchtet

zitronengelb. Geerntet wird die Quitte von September bis November beim Farbumschlag von

grün nach gelb.

Inhaltsstoffe

Quitten enthalten bedeutsame Mengen an den Mineralstoffen Kalium und Eisen. Sie sind

reich an Vitamin C und haben einen hohen Ballaststoffgehalt.

In 100 g essbarem Anteil sind enthalten:

Eiweiß 0,42 g

Fett 0,50 g

Kohlenhydrate 7,32 g

Ballaststoffe 5,92 g

Kalium 183

mg

Eisen 0,6

mg

Vitamin C 13 mg

Energie 38

kcal

Unter den Ballaststoffen sind besonders die Pektine hervorzuheben. Pektine sind

Schleimstoffe, die die Fähigkeit besitzen zu gelieren und dadurch große Mengen Wasser zu

binden. Im Magen- Darm- Trakt können dabei unerwünschte Stoffe gebunden und

ausgeschieden werden.

Weitere Inhaltsstoffe sind Apfelsäure und Weinsäure, sowie der Gerbstoff Tannin.

Übrigens: Gesundheitsfördernde Eigenschaften der Quitte sind bereits seit der Antike

bekannt. So wurde Quittenhonig z. B. bei Magen- und Darmproblemen eingesetzt. Hildegard

von Bingen empfahl die Quitte Gichtkranken.

In der Naturkosmetik kommen Quittensamen zum Einsatz. Der hohe Pektingehalt verbindet

ätherische Öle und Fette mit Wasser.

Lagerung

Trotz ihres harten Fruchtfleischs, ist die Schale der Quitte sehr empfindlich. An Druckstellen

tritt schnell Fäulnis ein. Die Lagerzeit beträgt zwischen acht und zehn Wochen. Lagern Sie

Quitten nicht zusammen mit anderen Obstarten. Diese würden den starken Duft der Quitten

annehmen und geschmacklich leiden.

Zubereitung

Vor der Verarbeitung werden Quitten zunächst geschält oder der Flaum wird mit einer Bürste

abgerieben. Danach werden die Quitten zerkleinert und gekocht. Je nach Verwendung wird

die ganze Frucht oder nur der Saft weiterverarbeitet.

Kompott, Konfitüre oder Gelee, bei dem die Schale mitverarbeitet wird, Liköre oder das

Quittenbrot, sind köstliche Erzeugnisse aus Quitten.

Rezeptideen

Quittengelee

Zutaten:

1 kg Quitten, 750 ml Wasser, 1 Zitrone, 250 g Gelierzucker 2:1

Zubereitung:

Nach dem Waschen die Quitten grob würfeln und in einem Topf zusammen mit dem Wasser

ca. 45 min weich kochen. Ein Sieb mit einem Mulltuch auslegen und die Quitten mit dem Saft

in das Tuch gießen, aber nicht ausdrücken. Den Zitronensaft dazugeben und bei 500 ml

gewonnenem Quittensaft 250 g Gelierzucker zufügen. Zwei Minuten sprudelnd aufkochen

und sofort in Twist- off- Gläser füllen. Gläser für fünf Minuten auf den Kopf stellen und

danach erkalten lassen.

Quittenhonig

Quitten schälen und in längliche Stifte schneiden. Diese mit Honig verrühren. Je länger die

Quitte im Honig ist, desto weicher wird sie. Den Honig im Tee, auf dem Brot oder auch pur

genießen.

Quittenlikör

Von 500 g Quitten den Flaum abreiben und die Quitten klein schneiden. Eine fein

geschnittene Zitrone, 1 TL Zimt und wenn vorhanden 1 Tropfen Bittermandelöl unter die

Quitten mengen. Nun kommt die Masse in ein verschließbares Gefäß, das mit klarem

Obstschnaps aufgefüllt wird. Der angesetzte Likör bedarf mindestens sechs Wochen Zeit und

kann z. B. als ein köstliches Weihnachtsgeschenk verpackt werden.

Autorin: Lena Busch

Bild: Friederike Wöhrlin

Quellen:

Warenkunde Obst und Gemüse, Günther Liebster, 1999

Kleine Nährwerttabelle der DGE, 2005

http://www.ernaehrungsberatung.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/print/3F26E3D99ACCAF0

AC125721B00441351?OpenDocument&ExpandSection=1,2,3,4,5,6,7,8,9

http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/wir-in-bayern/aschenbrenner-quitten-

heilpflanzen-ID671202496177939895.xml

http://de.wikipedia.org/wiki/Quitte

www.marions-kochbuch.de

eh-8/08

http://www.landwirtschaft-mlr.baden-

wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1227923_l1_pcontent/index.html?druckansicht=ja

Übersicht KernobstProduktindex

Quitte

Cydonia oblonga

Allgemeines

Die zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehörenden Quitten sind 3 bis 4 m hohe

Sträucher mit glänzend dunkelgrünen und eiförmig geformten und an der Unterseite filzigen

Blättern. Aus den dekorativen, weiß bis zartrosa gefärbten, kelchartig nach oben gewölbten

Blüten erscheinen entwickeln sich je nach Sorte apfel- oder birnenförmige Scheinfrüchte mit

einem Durchmesser von 8 bis 15 cm und einem Gewicht von 300 bis 500 g.

Die grünlich und bei Reife leuchtend gelb gefärbten und aromatisch duftenden Quitten haben

ein von zahlreichen Steinzellen durchsetztes, weiches, saftiges und rötliches Fruchtfleisch, das

die aufgereihten Kerne enthält und weisen gekocht einen angenehm herb-säuerlichen

Geschmack auf. Die Früchte haben auf ihrer empfindlichen Schale einen wolligen Filzbelag,

der sich jedoch sehr leicht vorsichtig abreiben lässt.

Ursprung und Geschichte

Quitten stammen ursprünglich wahrscheinlich aus Transkaukasien und sind als eine der

ältesten Obstarten seit Jahrtausenden in Südosteuropa beheimatet. Man vermutet, dass die am

Balkan wildwachsenden Quittensträucher von verwilderten Kultursorten abstammen. Die

Quitte wurde von den antiken Griechen sehr geschätzt und von den Römern nördlich der

Alpen verbreitet. Heute werden Quitten vor allem in Südwestasien, Südostarabien sowie in

Süd- und Mitteleuropa kultiviert.

Der Name der Quitte leitet sich übrigens aus der griechischen Bezeichnung „Kydomalon“ ab.

Kydonia ist eine Stadt auf Kreta und malum bedeutet Apfel, Kydomalon ist daher ein Apfel

aus Kydonia. Aus Kydomalon leitet sich sowohl der lateinische Artname Cydonia sowie auch

die deutsche Bezeichnung Quitte ab.

Herkunft und Verfügbarkeit

Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Quitten werden in Mitteleuropa zwischen Mitte September und Mitte Oktober geerntet und

sind bis etwa Ende Januar lagerfähig. In diesem Zeitraum werden Quitten in kleineren

Mengen aus inländischer oder ungarischer Produktion auf dem Markt angeboten.

Arten und Sorten

Nach der Fruchtform unterscheidet man Apfelquitten und Birnenquitten, jedoch basieren auf

dieser Einteilung eine Reihe von Missverständnissen und betrifft sie lediglich die Fruchtform.

Birnenquitten werden im Vergleich zu Apfelquitten als weicher, duftender und weniger

Steinzellen enthaltend beschrieben, in Wahrheit finden sich jedoch auch unter den rundlichen

und kugeligen Früchten häufig solche mit eben diesen Eigenschaften.

Die wichtigsten Sorten sind die große, mittelbauchig bis kugelig geformte „Champion“ mit

ihrer rippigen Schale und dichten Berostung, deren gelbliches Fruchtfleisch vom Rand her

strahlig verbräunt ist. Die „Konstantinopler“ ist eine große, mittelbauchige Frucht mit fünf

Wülsten, wachsiger Schale, flaumiger Behaarung, weißlich-gelblichem Fruchtfleisch mit

bräunlichen Stellen am Rand.

Inhaltsstoffe

100 g Quittenmarmelade weist einen Brennwert von etwa 1.130 kJoule auf und enthält etwa

31 g Wasser, 0,1 g Eiweiß, 0,2 g Fett, 65,7 g Kohlenhydrate, 2,1 g Ballaststoffe und 0,1 g

ungesättigte Fettsäuren. An Spurenelementen sind etwa 4 mg Kalzium, 0,4 mg Eisen, 1 mg

Natrium, 75 mg Kalium, 3 mg Magnesium, 7 mg Phosphor und 0,1 mg Zink enthalten. An

Vitaminen ist etwa 0,5 mg Vitamin C, 0,1 mg Vitamin E und 1 µg Vitamin A enthalten.

Zubereitung und Tipps

Bis auf wenigen Sorten in Südeuropa sind Quitten in der Regel roh ungenießbar, ihr

Fruchtfleisch ist hart und holzig. Da sie reich an Pektinen sind verarbeitet man sie

überwiegend zu Marmeladen und Konfitüren. Nach dem Schälen und Entkernen werden die

Quitten üblicherweise wie Äpfel zubereitet und harmonieren gut mit Birnen, Äpfeln,

Erdbeeren oder Himbeeren sowie zu Geflügel und Fleisch.

Zahlen und Fakten

Quittenproduktion und die wichtigsten Anbauländer (Quelle: FAO, Mengen in 1.000 kg)

Land 1980 1990 2000

Türkei

China

Marokko

Iran

Argentinien

Libanon

Jugoslawien

Rep.Jugoslawien

50.000

0

3.000

21.000

17.000

2.500

9.303

~

79.000

3.000

22.700

22.179

19.450

14.000

14.685

~

105.000

85.000

30.900

26.000

25.000

18.100

~

10.000

Globale Gesamtproduktion 266.771 344.463 396.733

Quittenproduktion in der erweiterten EU-25 (Quelle: FAO, Mengen in 1.000 kg)

Land 1999 2000 2001

Griechenland

Spanien

Frankreich

Ungarn

Portugal

Italien

Belgien-Luxemburg

Zypern

Slowenien

6.000

5.000

2.189

2.400

1.800

921

400

80

50

6.000

4.000

2.318

2.200

1.800

418

400

70

50

6.000

4.000

2.279

2.000

1.800

414

400

70

50

EU-25 Gesamtproduktion 18.840 17.256 17.013

http://www.obst-gemuese.at/product/pages/quitte

Echte Quitte

Inhaltsverzeichnis

[Verbergen]

1 Namensgebung 2 Vorkommen 3 Beschreibung 4 Inhaltsstoffe 5 Verwendung

o 5.1 Verwendung als Lebensmittel o 5.2 Verwendung als Heilpflanze

6 Quittensorten (Auswahl) 7 Symbolik und Mythologie 8 Siehe auch 9 Quellen und Literatur 10 Weblinks

Namensgebung [Bearbeiten]

Die Quitte verdankt ihren Namen botanisch-wissenschaftlich wie auch in unserem

Sprachgebrauch der griechischen Stadt Kydonia, heute Chania, im Nordwesten der Insel

Kreta.

Die Quitte ist außerdem Namensgeber für die Marmelade (von portugiesisch marmelo für

Quitte, aus dem griechischen melimelon „Honigapfel“).

Vorkommen [Bearbeiten]

Die ursprüngliche Heimat liegt wohl in Ländern im Süden des Kaukasus. In Armenien und im

Iran wächst die Quitte wild. Heute werden die Sorten vor allem in Asien und Europa

angepflanzt. Als wärmeliebende Pflanze wird sie bevorzugt in Weinbaugebieten angebaut.

Ihre Ausbreitung nördlich der Alpen ist den Römern zu verdanken.

In West- und Mitteleuropa spielt sie eher eine untergeordnete Rolle. Der erwerbsmäßige

Anbau ist in Deutschland selten. In Baden-Württemberg und im Rheinland werden gute

Fruchtqualitäten erzielt.

Beschreibung [Bearbeiten]

Cydonia oblonga ist ein sommergrüner Strauch oder Baum, der Wuchshöhen von 4 bis 6

Meter erreicht. Die Rinde junger Zweige ist violett und behaart - später bräunlich violett und

glatt. Die Knospen sind nur von wenigen Schuppen geschützt. Die beim Austrieb behaarte

Blattspreite ist 5 bis 10 cm lang und 3 bis 5 cm breit. Der Blattrand ist glatt. Der behaarte

Blattstiel ist 0,8 bis 1,5 cm lang. Es sind Nebenblätter vorhanden.

Die Blüten stehen einzeln. Der behaarte Blütenstiel ist etwa 5 mm lang. Die zwittrige,

radiärsymmetrische, fünfzählige Blüte weist einen Durchmesser von 4 bis 5 cm auf. Die fünf

auf beiden Seiten behaarten Kelchblätter sind 5 bis 6 mm lang. Die fünf freien, weißen oder

rosafarbenen Kronblätter sind etwa 1,8 cm lang. Die 20 Staubblätter sind weniger als halb so

lang wie die Kronblätter. Die Fruchtblätter sind unterständig. Die fünf freien Griffel sind fast

so lang wie die Staubblätter.

Die Quitte blüht nur in einem kurzen Zeitraum im Mai und Juni. Da die Quitte selbstfruchtbar

ist, wird kein zweiter Baum zur Bestäubung benötigt.

Die gelbe, duftende, behaarte Frucht weist einen Durchmesser von 3 bis 5 cm auf, und die

zurückgeschlagenen Kelchblätter sind auch noch bei Reife deutlich zu erkennen. Die Früchte

enthalten viele Samen. Auch die Frucht heißt Quitte. Im Aufbau ähnelt sie Äpfeln oder Birnen

(daher die beiden Zuchtformen Apfelquitte und Birnenquitte). Sie gehört zu den letzten

Früchten im Saisonkalender und wird im Spätherbst, also normalerweise im Oktober bis

hinein in den November, geerntet.

Die Quitte trägt vier bis acht Jahre nach ihrer Pflanzung die ersten Früchte. Die Vermehrung

der Kultursorten aus Stecklingen oder Abrissen gelingt nur manchmal. Die im Handel

erhältlichen Pflanzen sind meist durch Aufpfropfen veredelt.

Quitten (Quitte A) werden gern als Unterlage für andere Obstbäume, insbesondere für Birnen

verwendet.

Inhaltsstoffe [Bearbeiten]

Die Samen enthalten Schleimstoffe, giftiges Cyanid-Glykosid und fettes Öl. Die Quittenfrucht

selber enthält viel Vitamin C, Kalium, Natrium, Zink, Eisen, Kupfer, Mangan und Fluor,

Gerbstoffe, Gerbsäure, organische Säuren, viel Pektin und Schleimstoffe.

Verwendung [Bearbeiten]

Verwendung als Lebensmittel [Bearbeiten]

Quitten sind für den Rohverzehr im allgemeinen nicht geeignet, da sie hart und durch die

Gerbstoffe bitter sind. Der Geschmack gekochter Quitten ähnelt dem von gekochten Äpfeln

oder Birnen.

Bei der Zubereitung muss in jedem Fall vor dem Verarbeiten der Früchte der Flaum oder Pelz

der Quitten mit Hilfe eines (groben) Tuches gründlich abgerieben werden, da er reichlich

Bitterstoffe enthält. Dann kann die Edelfrucht geschält oder ungeschält verwendet werden.

Erprobt ist auch das Abbürsten des Flaums mit einer Messingbürste. Da dabei die Schale aber

kleine Kratzer bekommt, sollte diese erheblich schnellere Methode nur angewandt werden,

wenn man die Früchte sofort weiterverarbeitet. Wenn man größere Mengen Quitten musen

will (etwa beim Maischen für die Schnapsherstellung), kann das mit einem sauber gereinigten

Gartenhäcksler erledigt werden.

Die Ernte erfolgt am besten im nicht zu reifen Zustand, da sonst das in den Früchten

enthaltene Pektin zunehmend abgebaut ist; am sinnvollsten ist als Erntezeitpunkt die Phase, in

der die Farbe der Früchte von grün nach gelb umschlägt. Grasgrüne Früchte bleiben trotz

eventueller Nachreife geschmacklich unbefriedigend. Bei später Ernte tritt rasch eine

Bräunung des Fruchtfleisches auf. Knapp reif geerntete Früchte lassen sich getrennt von

anderem Obst bis zu zwei Monate lagern.

Aus der Quitte kann man Marmelade, Kompott, Mus, Saft und daraus Gelee (Quittenkäs),

Likör oder Schnaps herstellen. Von regionaler Bedeutung ist sie als Zugabe in der

Apfelweinherstellung. Gebacken eignet sie sich als Dessert oder Beilage zu Fleisch.

Quittenbrot ist eine Süßigkeit, hergestellt aus mit Zucker vermischtem eingedicktem

Quittenmus, das etwa 1 cm dick auf einem Backblech verstrichen im Backofen gedörrt und

anschließend in 2 bis 3 cm große Rauten geschnitten und in Zucker gewendet wird.

Quittenbrot ist im Handel fast nicht erhältlich, in vielen Regionen aber eine traditionelle

Weihnachts- oder Wintersüßigkeit.

Verwendung als Heilpflanze [Bearbeiten]

Der griechische Arzt Hippokrates empfahl Quittenzubereitungen gegen Durchfall und Fieber. Der römische Arzt Galen setzte Quittensaft zur Stärkung des Magens ein. Überliefert ist von ihm ein Siruprezept bestehend aus Quitten, Honig, Ingwer, Pfeffer und Essig, das nach seiner Empfehlung zwei bis drei Stunden vor dem Essen einzunehmen war.

Als heilsam wurde auch Quittenhonig eingesetzt, der hergestellt wurde, indem in einem weithalsigen großen Krug Quitten geschichtet, mit Weidenzweigen abgedeckt und dann mit dem feinsten und flüssigsten Honig aufgefüllt wurden. Die Quittenhonigflüssigkeit, die nach diesem Verfahren Römern und Griechen bekannt war, war angeblich kränkelnden Personen besonders zuträglich.

Quittentee (Quittenkerne mit frischem Wasser aufkochen, auf kleinem Feuer 5 Minuten köcheln lassen und dann abseihen) soll bei Nervosität, Schlaflosigkeit und Mundgeruch helfen.

Lässt man die Quittenkerne mit wenig frischem Wasser einkochen, entsteht der sogenannte Quittenschleim, der äußerlich aufgetragen bei Entzündungen und Wunden, so auch bei rissiger Haut und Sonnenbrand helfen soll, innerlich bei Magen- Schleimhautentzündungen, Halsweh, Husten oder Bronchitis.

Eine Schale Quittenmus (Die Quitten mit den gereinigten Schalen zu Mus kochen und möglichst wenig zuckern) vor jeder Mahlzeit soll gegen Gicht helfen. Das korrespondiert wohl mit der Angabe, dass Quitten einen Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben sollen.

Quittensorten (Auswahl) [Bearbeiten]

'Bereczki Birnenquitte' 'Cydopom' 'Cydora' 'Konstantinopeler Apfelquitte' 'Portugiesische Birnenquitte' 'Vranja' 'Ronda' 'Robusta'

Symbolik und Mythologie [Bearbeiten]

Seit jeher gelten die Quitten als Symbol für Liebe, Glück, Fruchtbarkeit, Klugheit, Schönheit,

Beständigkeit und Unvergänglichkeit.

Max Goldt beschäftigt sich in seinem Buch Quitten für die Menschen zwischen Emden und

Zittau mit dem von ihm kreierten raren Genre des Quittenwitzes.

Siehe auch [Bearbeiten]

Zierquitte oder Scheinquitte

Quellen und Literatur [Bearbeiten]

Monika Schirmer: Die Quitte – eine fast vergessene Obstart. IHW-Verlag, Eching 2003, ISBN 3-930167-54-9.

Botanik, Literatur, Kunst, Heilmittel und Rezepte

Rainer Söcknick-Scholz: Quitten – Vergessene Köstlichkeiten? púca-prints, Oldenburg 2003, ISBN 3-8311-5004-4.

Kulturgeschichte, Anbau und Verwertung

Beschreibung bei Flora of China (engl.)

Weblinks [Bearbeiten]

Commons: Quitte – Bilder, Videos und Audiodateien

Eintrag bei Plants for a Future. (engl.) Vielfältige Informationen besonders zum Anbau.pdf (deutsch) Küchenkunde: Quitte Informationen zur Geschichte der Quitte mit Rezepten Unterfränkisches Rekultivierungsprojekt alter Quittensorten

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Quitte“

Kategorien: Rosengewächse | Obst | Heilpflanze

Badische Küchenkunde

Quitten - fast vergessene Köstlichkeiten

Die ursprüngliche Heimat der Quitte vermutet man im Iran, in Armenien und im Kaukasus, wo es noch heute die meisten Sorten gibt. Ihren botanischen Namen "Cydonia oblonga" verdankt die Quitte der antiken kretischen Stadt Kydonia (heute Chania). Dort bauten Bauern die Früchte vermutlich erstmals als Feldobstkultur an. Eine bedeutende Rolle spielten Quitten auch in der

griechischen Mythologie. So glaubt man heute, dass etwa der goldene Apfel des Paris oder die Hesperiden-Äpfel eigentlich Quitten waren. Als Frucht der Liebesgöttin Aphrodite galten die Früchte als Symbol für Glück, Liebe und Fruchtbarkeit. Im alten Rom waren die gelben Früchte als Weihegabe an die Nachtgöttin in den Herrenzimmern zu finden, wo sie ihren starken, zitronenähnlichen Duft verbreiten und die Angebetete betören sollten. Von Alters her ist die Heilkraft der Quitte bekannt. Aufgrund des hohen Gehalts an Gerbstoffen und Fruchtsäuren nutzte schon Hippokrates die rohe Frucht als blutstillendes Mittel. Noch heute kennt die moderne Naturheilkunde eine ganze Reihe von Einsatzmöglichkeiten: So lassen sich Zahnfleischbeschwerden, Magen- und Halskrankheiten, Allergien, Nervosität oder Schlaflosigkeit mit den Früchten behandeln. Von besonderem Interesse sind die Quittenkerne. Sie sollen innerlich angewendet bei Husten und Magen-Darm-Entzündungen oder in Form von Umschlägen bei rissiger Haut und Verbrennungen gute Dienste leisten. Zerstößt man die Kerne, wird Blausäure frei, die sehr hitzestabil und schon in kleineren Mengen giftig ist. Auch im Badischen, wo noch vor fünfzig Jahren in jedem Bauerngarten ein Quittenbaum stand, ist die Quitte auf dem Rückzug. Weltweit gibt es um die 200 Sorten Quitten. Die duftende Quitte war früher eine sehr wichtige Frucht, als man noch nicht mit so vielen Obstarten verwöhnt war wie heute. Man unterscheidet bei diesen hocharomatischen Früchten je nach Form zwischen Apfel- und Birnenquitten. Der Unterschied liegt neben der Form in der Festigkeit des Fruchtfleisches und im Aroma. Die Birnenquitten schmecken milder, sind weicher und weisen deutlich weniger Steinzellen auf. Die Apfelquitten haben dagegen ein trocken-hartes Fruchtfleisch, sind von vielen Steinzellen durchsetzt und sind wesentlich aromatischer als Birnenquitten. Die flaumige Schale der unreifen Frucht wird bei zunehmendem Reifegrad glatt wie bei einer Birne. Birnenquitten sind in bei uns die beliebtere Art. Die Frucht überzeugt durch ihre Inhaltsstoffe: Neben Vitaminen, Mineralstoffen und Kieselsäure finden sich außergewöhnlich viele Pektine, welche aufgenommene Giftstoffe im Darm absorbieren, wodurch diese dann für den Körper unschädlich ausgeschieden werden. Geerntet werden Quitten meist im Oktober, in den Handel gelangen sie leider eher selten. Die Schale reifer Quitten sollte einheitlich goldgelb sein; auf unreifen Früchten findet man möglicherweise noch etwas Flaum. Quitten sind sehr schnell verdorben, wenn sie Druckstellen bekommen. Lagern sie die Quitten an einem kühlen, luftigen Ort, dann halten sie bis zu 8 Wochen. Bei einer längeren Lagerung verfärbt sich das Fruchtfleisch braun. Nicht zusammen mit anderem Obst oder Gemüse einlagern, da der Geschmack sonst beeinträchtigt wird. Badische Marmeladen-Klassiker:

Quitten-Gelee 1,5 kg vorbereitete Quitten 1,25 l Wasser 1 kg Zucker 1 Stück Vanilleschote 2 EL kristallierte Zitronensäure abgeriebene Schale von einer ungespritzten Zitrone 1/2 Normalflasche flüssiges Geliermittel Quitten mit einem Tuch abreiben, waschen, vierteln, Kerngehäuse entfernen und kleinschneiden. Mit Wasser bedeckt bei mäßiger Hitze ca. 45 Minuten kochen, durchseihen. Von dem Saft 1 Liter abmessen, eventuell mit Wasser auffüllen. Saft mit Zucker, Vanilleschote, Zitronensäure und Zitronenschale aufkochen. Geliermittel einrühren, aufkochen lassen, vom Herd nehmen, Schaum abschöpfen, Schote und Schale entfernen. Gelee in Gläser füllen und verschließen. Typisch badisch:

Quitten-Apfelcreme-Suppe mit Lachsklößchen

Rehrücken "Sandweier"

Quittenkuchen "Großmutter Art"

Badische Quittentarte

Quitten-Käsekuchen

Hefetaschen mit Quittenfüllung

Zurück zur Übersicht

Quitten von Lucas Rosenblatt, Freddy Christandl Kurzbeschreibung: Wer kennt sie nicht, diese goldgelbe, pelzige Frucht mit dem herrlichen Duft. Ungeeignet für den Frischverzehr war sie lange Zeit in Vergessenheit geraten. Doch nun feiert dieses äußerst vitamin- und ballaststoffreiche Kernobst ein Comeback der Genüsse. Schon die Titelseite macht neugierig auf ein einzigartiges Buch mit über 60 teilweise wenig bekannten Quitten-Rezepten, begleitet von 25 ganzseitigen Farbfotos, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen!

http://www.bad-bad.de/restaur/kuechenkunde/quitte.htm

Stuttgarter Zeitung 10.10.07

Schutz der genetischen Vielfalt von Kulturquitten

Quittengehölze mit dem botanischen Namen Cydonia oblonga (nach Miller) stellen in der

Pflanzensystematik als Monotypische, die einzige Art ihrer Gattung und gehören zur Familie

der Rosengewächse (ROSACEAE). Am nächsten sind sie mit der Unterfamilie der

Apfelartigen (MALOIDAE) verwandt, welche sich wiederum aus den Gattungen von Apfel,

Birne, Mispel, Weißdorn, Vogelbeere, Apfelbeere, Mehlbeere, Felsenbirne, Zierquitte...

formiert.

Nachdem Quitten, ihrer aromatischen Früchte wegen, schon vor über 4000 Jahren von

Wildquittensträuchern aus dem Kaukasus weitervermehrt wurden, sind im Laufe der Zeit

durch Auslese, Kreuzungen und Zufallsmutationen, eine Vielzahl an Quittensorten

entstanden, welche zwischen lokaler und globaler Verbreitungsgeschichte das genetische

Spektrum der Kulturquitten mannigfaltig bereichert haben.

Die artspezifische Biodiversität von weltweit etwa 200 Quittensorten wäre noch mit jener

unbekannten Zahl an Varietäten zu addieren, welche nur regionalen Bekanntheitsgrad

besitzen oder auch als unikate Sämlingsquittenbäume ohne Namenstaufe, in Hausgärten und

auf Streuobstwiesen der verschiedensten Nationen wurzeln.

Doch wie bei so vielen Nutzpflanzen und anderen Obstarten der Fall, steht auch die gelbe

Quittenvielfalt im Schatten des unwiederbringlichen Sortenschwunds.

Während hierzulande, beispielsweise eine Berliner Baumschule bis 1924 allein in ihrem

Sortimentsbuch 24 Quittensorten aufgelistet hatte, lassen sich gegenwärtig wohlgemerkt in

sämtlichen Baumschulen Deutschlands, nach mühsamer und für Laien eher unzumutbarer

Suche nur noch 6 der alten Varietäten wieder finden. Von diesem halben Dutzend wiederum

dominieren jedoch lediglich 2 Sorten (Konstantinopler Apfelquitte & Portugieser

Birnenquitte) den Hauptteil des gegenwärtigen Jungpflanzenangebots und definieren darüber

hinaus eine genetische Einfalt, welche sich langfristig auf die Fortentwicklung der Obstart

Quitte negativ auswirken wird.

Da aber Quittenbäume sehr alt werden können und außerdem binnen der letzten Jahrzehnte

vor allem im ländlichem Raum, gärtnerisch ambitionierte Privatpersonen noch das Veredeln

von Obstbäumen selbst praktizierten, besteht die auf nahe Zukunft begrenzte Aussicht, zu

mindestens einige der verschollenen Quittensorten, wie die Muskatquitte, Sperberquitte,

buntblättrige Quitte, Badener Quitte, Braunschweiger Quitte, Persische Zuckerquitte oder

langfrüchtige Quitte, wieder aufzuspüren.

Die sich ohne Aufhalt, vollstreckende Sortenerosion zum Anlass und von den ersten

Wiederentdeckungen signifikanter Quittenvarietäten 2003 in Mainfranken bestärkt, wurde das

unterfränkische Rekultivierungsprojekt alter Quittensorten ins Leben gerufen.

Buchempfehlung des unterfränkischen Rekultivierungsprojekts:

"Die Quitte - eine fast vergessene Obstart"

von Monika Schirmer

IHW - Verlag

ISBN 3-930167-54-9

http://www.mustea.de/txt_01.html

Über die Quitte

und ihre Geschichte

www.mittelalterlich-kochen.de

-

Historische Rezepte im Internet

Quittenrezepte

Die ursprüngliche Heimat der Quitte war vermutlich der Iran, Armenien und der Kaukasus,

wo es noch heute die meisten Sorten gibt.

Ihren botanischen Namen "Cydonia oblonga" verdankt die Quitte jedoch der antiken

kretischen Stadt Kydonia (heute Chania). Dort bauten Bauern die Früchte vermutlich

erstmals als Feldobstkultur an. Deshalb wird die griechische Insel Kreta oft als Stammland

der Quitten angenommen.

Eine bedeutende Rolle spielten sie wohl auch in der

griechischen Mythologie. So glaubt man heute, dass etwa

der goldene Apfel des Paris oder die Hesperiden-Äpfel

eigentlich Quitten waren. Als Frucht der Liebesgöttin

Aphrodite galt sie als Symbol für Glück, Liebe und

Fruchtbarkeit. Im antiken Griechenland kochte man die

Quitten (melon) mit Honig (meli) zu "melimelon", also

Quittenmus, ein.

Im alten Rom waren die gelben Früchte als Weihegabe

an die Nachtgöttin in den Herrenzimmern zu finden, wo

sie ihren starken, zitronenähnlichen Duft verbreiten und

die Angebetete betören sollte.Mit den Römern gelangten

Quitten auch nach Nordeuropa.

Im Mittelalter galten die portugiesischen Früchte als die

wohlschmeckendsten und wurden "marmelo" genannt, daher

stammt unser Begriff "Marmelade".

In der Antike und im Mittelalter wurde die Quitte auch als

Heilmittel verwendet. Bei Hals-, Magen- und Lungenleiden

empfahlen Gelehrte sie für die Behandlung von Durchfällen und

Fieber. Die Äbtissin Hildegard von Bingen riet besonders

Rheumatikern, im Herbst so oft wie möglich Quitten zu essen.

Sogar aus den Kernen, genauer gesagt den Samen der Frucht,

stellten Geistliche Hausmittel her. Die wurden zum Beispiel bei

Husten verabreicht, bei Verbrennungen und rissiger Haut

aufgetragen.

Die Frucht besticht durch ihr leuchtendes Gelb (quittegelb) und

ihren geradezu betörenden Duft. Der Volksmund nennt sie deshalb

auch „Schmeckbirne“. Früher hat man immer einige Quitten in die

Wohnstube oder den Wäscheschrank gelegt. Dort sollte sich ihr

Wohlgeruch ausbreiten und für eine angenehme Atmosphäre

sorgen. Eine Art frühe "Aromatherapie" also.

Die Quitte gehört zur Familie der Rosaceen, genauso wie

Äpfel und Birnen. Sowohl Bäume als auch die Früchte können

auf den ersten Blick leicht verwechselt werden. Unterschieden

werden die rundlichen Apfelquitten mit rötlichem

Fruchtfleisch und herbem Aroma und die länglichen

Birnenquitten mit hellerem, saftigerem Fruchtfleisch.

Weiche Quittensorten, die auch roh genossen werden können,

reifen nur unter warmer, südlicher Sonne. Die festen Früchte

mit harter Schale und körnigem Fruchtfleisch aus unseren

Breitengraden entfalten erst gekocht ihren aromatischen

Geschmack.

Man verwendet sie für köstliche Gelees, Kompotte und als

Beilage zum Fleisch (in Östereich heute noch aber auch

bereits im "Buch von guter Speise", siehe Monatsrezept).

Auch als Kuchen und Weihnachtskonfekt ist die Verwendung

bereits historisch.

Reife Quitten sind gelb wie Zitronen und duften wie eine

Mischung aus Zitronen und Äpfeln. In ihrem Inneren haben

sie ein Kerngehäuse mit bis zu 16 Kernen, der Pektingehalt ist

sehr hoch, deshalb gelingt ein Quittengelee immer und sie

werden anderem Gelee zugesetzt, d.h. die stark gelierenden

Kerngehäuse zur Bereitung von Gelee oder Marmelade nicht

herausschneiden, sondern mitkochen und später

herausschneiden oder durch passsieren trennen.

Richtig zubereitet sind Quitten nicht nur sehr wohlschmeckende Früchte, sondern auch

ausgesprochen gesund. Sie enthalten beispielsweise mehr Vitamin C als die meisten Äpfel.

100 Gramm geschälter und entkernter roher Quitten haben etwa 60 kcal/252 kJ und

enthalten rund 83 Prozent Wasser. Je nach Sorte decken sie zwischen 20 und 40 Prozent

des Tagesbedarfs an Vitaminen. Außerdem enthalten die Früchte so wichtige Mineralien

wie Calcium, Eisen, Kalium und Phosphor. Die Gerbsäuren sowie die Vitamine A und C

helfen unter anderem gegen Gicht und Arteriosklerose. Das Pektin der Früchte wirkt

nachweisbar verdauungsfördernd.

Zierquitte / Scheinquitte / Japanische Zitronenquitte

Die anspruchslosen dornigen Ziersträucher werden 1-3 m

hoch und fallen im April/Mai durch ihre schönen roten

Blüten und ihre im Spätsommer reifenden gelben Früchte

auf. Die Früchte sehen aus wie kleine Quitten, haben eine

harte Frucht und eine aromatisch riechende Schale.

Die Früchte sind essbar und lassen sich ebenfalls zu Saft,

Gelee oder Marmelade verarbeiten. Die Früchte enthalten

mehr Vitamin C als Zitronen (bis zu 150 mg/100g). Auch

liegt der Pektin- und Mineralstoffgehalt höher als beim

Apfel oder der Quitte und sie haben noch ein stärkeres

Aroma. Auf jeden Fall muß man etwas mehr Zucker

verwenden, da Zierquitten etwas saurer sind.

Die Pflanzen Stammen aus Japan, Korea und aus China.

Der botanische Gattungsname Chaenomeles stammt aus

den griechischen Worten chainein für klaffen oder

gähnen und melon für Apfel, da die vollreifen Früchte

auseinanderklappen.

Volksmedizinisch wurden die Früchte als Durchfallmittel

verwendet. Chaenomeles speciosa wurde in Europa

bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts kultiviert.

Alles zum Thema historische Küche:

Über 1000 Links von der Steinzeit bis zu Omas

Kochkunst, Tips zu Kochkursen, zu

Mailinglisten, Museen, Händlern,

Veranstaltungen, Fernsehsendungen u.v.m.

Große Bibliographie und alle im Handel

erhältlichen Kochbücher in meinem Online-

Bookshop.

Sammlung nachgekochter mittelalterlicher

Rezepte mit Fotos.

www.mittelalterlich-kochen.de

Eva Aschenbrenner Quitte - die gesunde Herbstfrucht

Aus Quitten kann man nicht nur Gelee machen. Wie wär's mal mit einem Likör, Honig

oder einem Quittentee? Nebenbei kann man so auch etwas für die Gesundheit tun.

Die Quitte gehört wie Apfel und Birne zum Kernobst und damit zu den Rosengewächsen. Sie

stammt ursprünglich aus Zentralsien und gelangte erst durch die Römer nach Europa. Dort

galt sie als ein Liebes-, Glücks- und Fruchtbarkeitssymbol: Den intensiven Duft der Quitte

nutzten die römischen Männer, um die Frauen zu betören. Während der Schwangerschaft

aßen die Frauen Quitten, das Kind sollte so gesund und intelligent werden. Zu einer Heirat

pflanzte der Brautvater einen Quittenbaum im Garten – so sollte die Ehe unter einem

glücklichen Stern stehen. "Quitten für die Hochzeitsleut, schafft Lieb’ und Lust und

Kinderfreud!"

Bildunterschrift: Quitte

Es gibt Apfel- und Birnenquitten. Apfelquitten haben ein knorpelig-holziges, hartes,

trockenes, rötliches Fruchtfleisch. Birnenquitten hingegen sind weicher und aromatischer mit

hellrotem Saft. Die grüne bis goldgelbe Schale ist ledrig-hart und glatt. Ist die Quitte vollreif,

leuchtet sie zitronengelb und ist mit einem leichten Flaum bedeckt.

Die Quitten eignen sich leider nicht dazu, sie roh zu essen. Das Fruchtfleisch ist zu hart und

sehr herb. Man muss sie deshalb erst kochen, backen oder anderweitig garen.

Inhaltsstoffe

Tipp

Bei langer Lagerung wird das Fruchtfleisch der Quitte braun! Passen Sie auf, dass die Quitte

wenige Druckstellen bekommt, da die Früchte ansonsten sehr schnell faulen!

Quitten enthalten Weinsäure, Apfelsäure, Zucker, Tannin, Mineralstoffe (Kalium, Calcium,

Phosphor), Vitamin C und sehr viel Pektin. Quitten sind sogar pektinreicher als Äpfel. Pektine

sind eine wichtige "Putzkolonne" für den Darm. Sie halten die Verdauung in Schwung,

binden Schadstoffe und entschlacken den Körper. Kalium ist wichtig für den Wasserhaushalt

und die Reizübertragung der Nerven. Bei Hals-, Magen- und Lungenleiden sowie bei

Durchfällen und Fieber soll die Quitte hilfreich sein.

Wirkung

Bildunterschrift: Quitten

Die Schleimstoffe haben eine reizmildernde Wirkung. Das ätherische Öl hat vor allem bei

Husten und Erkältungskrankheiten eine heilende Wirkung. Die Quitte verschafft Linderung

bei Rheuma und Gicht. Ihre zusammenziehende Wirkung empfiehlt sich bei Magen- und

Darmerkrankungen. Das Pektin quellt im Magen auf und transportiert Giftstoffe aus dem

Darm. Außerdem haben die Inhaltsstoffe der Quitte eine cholesterinsenkende Wirkung.

Tipps

Rezepte - innerliche Anwendungen

Quittenschalen-Tee

Die Schalen von ungespritzten Früchten in einem Viertel Liter Wasser kochen und einige

Minuten ziehen lassen. Bei Halsschmerzen und Mandelentzündungen schlückchenweise

trinken. Der Tee dient auch zur Reinigung und Entschlackung.

Quittenhonig

Quitten abschälen und in längliche Stifte schneiden. Die geschnittenen Stifte mit Honig

verrühren. Je länger die Quitte im Honig ist, umso weicher wird sie und umso intensiver wird

der Geschmack. Den Honig in den Tee rühren, aufs Brot geben oder einfach pur essen. Dieser

Honig hilft bei Magen- und Darmproblemen!

Quittenkompott

Geschälte Quitten in Stücke schneiden und in etwas Wasser kochen, bis sie weich werden.

Dann braunen Rohrzucker dazugeben. Sehr hilfreich bei Rheuma, Gicht und Durchfall.

Quittenlikör

Nehmen Sie 500 g Quitten, reiben Sie den Flaum ab und schneiden Sie die Quitte fein. Geben

Sie eine fein geschnittene Zitrone, 1 TL Zimt und, wenn Sie es zu Hause haben, 1 Tropfen

Bittermandelöl dazu. Gießen Sie das Gemisch in einem verschließbaren Gefäß mit klarem

Obstschnaps auf und lassen Sie den angesetzten Likör mindestens sechs Wochen stehen. Der

Likör wird mit der Zeit immer besser, deshalb lassen Sie ihn schön lange stehen. So können

Sie zum Beispiel schon jetzt ein leckeres Weihnachtsgeschenk ansetzen. Bis Weihnachten ist

der Likör dann ideal.

Quittenkerne

Einfach die Kerne aus der Quitte lösen und in ein Glas Wasser geben. Die Kerne solange

ziehen lassen, bis sie schleimig werden. Bei Halsschmerzen und Mandelentzündung das

Kernwasser löffelweise einnehmen.

Quitten-Mundwasser

2 EL Quittenkerne, 1 Liter kochendes Wasser, 1 EL Sherry

2 EL Quittenkerne in 1 Liter kochendes Wasser geben und etwa 10 Minuten köcheln lassen.

Nach dem Erkalten 1 TL Sherry hinzugeben. Das Mundwasser eignet sich zum Gurgeln vor

allem bei Mund- und Rachenentzündungen, hierbei kommt die entzündungshemmende

Wirkung der Quitte zur Geltung.

Quittenkernsaft

5 Gramm Quittenkerne in einem Mörser zerstoßen und in einem halben Glas

Spitzwegerichsaft ansetzen. Dieser Saft ist ein gutes Mittel bei Erkältung und Halsschmerzen.

Tipps

Äußerliche Anwendung

Quittenauflage

Geschälte Quitten in Stücke schneiden und in etwas Wasser kochen, bis sie weich werden.

Dann mit einem Stampfer zerquetschen, etwas Honig dazugeben und vermischen. Den Brei

dann auf ein Tuch geben und auf die schmerzende Stelle legen (auch auf offene Wunden).

Diese Auflage wirkt entzündungshemmend und wundheilend.

Oder

Nehmen Sie die Kerne der rohen Quitte und quetschen Sie sie in einem Mörser. Damit sie ein

wenig aufquellen, geben Sie die Kerne in eine Schale Wasser, die Masse wird dann dicklich.

Geben Sie sie auf die Haut und lassen Sie die Quittenmasse eintrocknen. Diese Anwendung

empfiehlt Eva Aschenbrenner bei entzündeten Hautstellen oder wund gelegener Haut.

Quittenöl

Die Schale der Quitte enthält ätherisches Öl, das vor allem bei sehr empfindlicher und

trockener Haut zu empfehlen ist. Eva Aschenbrenner schält die Quitte und legt die Schalen

eine Woche in Olivenöl ein, so können die Wirkstoffe in das Öl einziehen.

http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/wir-in-bayern/eva-aschenbrenner-quitten-

heilpflanzen-ID671202496177939895.xml?_requestid=1267524

Portrait: Quitten

cydonia oblonga, Venus- oder Adonis-Apfel, Baumwollapfel, Kydonischer Apfel

In Kydonia (heute Chania), einer griechischen Stadt im Nordwesten der Insel

Kreta, liegt vermutlich der Ursprung der Obstkultur der Quitte. Heimisch ist die harte Frucht

allerdings in Südwestasien (Persien, Kaukasus, Balkan). In unseren Breitengraden treffen wir

eigentlich nur auf die Apfel- oder Birnenquitten, gelegentlich vielleicht auch auf die

strauchförmigen japanischen Zierquitten, die ebenfalls genießbar sind. Südländische

Gourmets sind da etwas besser dran - dank größerer Vielfalt. In der Türkei gibt es sogar eine

roh eßbare Sorte mit dem wundersam klingender Namen Shirin. Bekannt sein dürfte, daß die

Römer, denen wir die Verbreitung des Obstes zu verdanken haben, Quitten als Opfergaben an

die Nachtgöttinnen - die unzweideutigen Absichten liegen wohl eindeutig auf der Hand - und

zur Parfümherstellung benutzten. Daß man die Früchte schon um die Zeit Christi als Medizin

gegen Kahlköpfigkeit, Brustlosigkeit, wider Wadenkrämpfe und Aftergeschwüre einsetzte,

wird jedoch verblüffen. Auch galt die Quitte als Glücks- und Fruchtbarkeitssymbol. Es hieß,

daß eine Frau, die während der Schwangerschaft viele Quitten ißt, schöne und intelligente

Kinder zur Welt bringe. Leider hat die herbstliche Frucht im Laufe der Vergangenheit viel

von ihrem guten Ruf eingebüßt. Zu Unrecht, denn ihr Aroma ist verführerisch und ihre

Verwendungsmöglichkeiten in der Küche sind sehr abwechslungsreich, obwohl die Früchte

roh ungenießbar sind. Am Rande sei noch erwähnt, daß Quitten auch Bestandteil der

Naturheilkunde waren und sind: empfohlen werden frischer Kompott für Magen- und

Halskranke, abgekochte Quittenfrüchte bei Durchfall, Allergien, Flour albus (Weißfluß) und

mangelnder Menstruation. Aus den Samen der Quitte, auch Küttenkerne genannt, läßt sich

Quittenschleim zubereiten. Dazu werden die ganzen Kerne mit wenig frischem Wasser

gekocht. Der zähe Schleim kann für Umschläge bei Verbrennungen, Verbrühungen, rissiger

Haut und wunden Brustwarzen verwendet werden. Doch Vorsicht beim Bereiten des

Cydoniaschleimes! Werden zur Herstellung zerstoßene Kerne - was nicht erforderlich ist, da

der Schleim die Kerne umgibt - genommen, besteht bei der Verwendung größerer Mengen

Vergiftungsgefahr; weil die Kerne Blausäure enthalten - und die wird ja bekanntlich durch das

Erhitzen nicht zerstört. Daneben sind an Inhaltsstoffen in der Quittenfrucht reichlich Zucker,

organische Säuren, vor allem Apfel- und Weinsäuren, viel Pektin, Gerbsäure, Vitamin C und

ätherisches Öl zu nennen.

Rezepte mit Quitten

Eine kleine Warnung vorneweg: das Zerteilen der harten Quitten bedarf etwas

Fingerspitzengefühl, scharfem Werkzeug und Kondition. In diesem Sinne, nicht so bald das

Handtuch respektive das Küchenmesser werfen - die Mühe lohnt.

Likör

1 1/2-2 kg Quitten

150-200 g Vollrohrzucker

1/2 l Weinbrand

2-3 Nelken, Sternanis oder Korianderkörner zum Verfeinern

Die Quitten sorgfältig abreiben (Flaum entfernen) und mit Schale in eine Schüssel hobeln,

zugedeckt über Nacht ruhen lassen. Am nächsten Tag die zerkleinerten Quitten durch ein

Tuch pressen, ergibt ca. 1/2 Liter Saft. Diesen mit dem Zucker mischen und so lange köcheln

lassen bis sich der Zucker vollkommen aufgelöst hat. Anschließend abkühlen lassen. Danach

mit Weinbrand vermengen. Nelken, Sternanis oder Korianderkörner hinzufügen, Saft in ein

sauberes Gefäß füllen, gut verschließen und drei bis vier Monate stehen lassen. Danach den

Likör durch ein sauberes Tuch filtern, in kleine Flaschen füllen, verschließen und drei bis vier

Monate bei Zimmertemperatur ziehen lassen.

Gelee

1 1/2 kg Quitten

1/2 l trockener Weißwein

Vollrohrzucker (Menge entsprechend der gewonnenen Flüssigkeit)

Quitten gründlich abreiben und waschen. Früchte in Spalten zerteilen. Quittenspalten mit

Weißwein und 1 l Wasser in einen Topf geben und eine gute halbe Stunde bei mäßiger Hitze

köcheln lassen. Nach dem Abkühlen, die Masse durch ein Tuch auspressen. Den Saft

abmessen, zu gleichen Teilen mit Zucker versetzen und unter häufigerem Umrühren

einkochen lassen, bis die Geleeprobe auf einer Untertasse gelingt. Bei diesem Rezept standen

unsere "zuckerverwöhnten" Großmütter Pate. Natürlich könnte man auch mit Gelierzucker

arbeiten, allerdings geht dabei das betörende Eigenaroma der Quitten verloren.

Süßsaure Quitten

ca. 500 g Quitten

1 Zitrone

300 g Vollrohrzucker

1 l Wasser

4 dl Weinessig

Stangenzimt, Vanilleschote, Nelken

Die Quitten nach dem Säubern schälen, entkernen und in Spalten zerteilen. Spalten in

Zitronenwasser legen. Zucker, ca. 1 l Wasser, Essig, Zimt, Vanille und Nelken aufkochen, die

Spalten hineinlegen und ca. 15 min köcheln lassen. Danach herausnehmen, auf Gläser

verteilen, Sud auffüllen und die Gläser für 3 Tage verschließen. Am dritten Tag den Sud

abgießen, ein wenig einkochen und noch heiß über die Quitten gießen. Die Gläser

verschließen. Kühl und dunkel aufbewahren.

Tips:

Öl und Honig mit Quittenaroma

Um Honig oder Olivenöl mit Quitten zu aromatisieren - was übrigens sehr gut schmeckt -

säubert man die Früchte wie gewohnt. Früchte danach in Gefäße legen, mit Honig oder

Olivenöl übergießen und bei Zimmertemperatur mehrere Wochen verschlossen stehen lassen.

Für Naschkatzen

Jeder, der schon einmal Marmelade bzw. Gelee bereitet hat weiß, daß man den Saft der

Früchte auch in einem Dampfentsafter gewinnen kann. Übrig bleiben dabei unschöne

ausgetrocknete Fruchtstücke. Aus den Rückständen kann man jedoch das sogenannte

Quittenbrot - eine kleine Leckerei für die Jüngsten (aber auch für die anderen!) bereiten: Die

Fruchtstücke durch ein Sieb (Flotte Lotte) streichen, zu gleichen Teilen mit Vollrohrzucker

versetzen und bei mäßiger Hitze unter ständigem Rühren zu einer breiigen Masse einkochen.

Masse auf ein gut eingeöltes Backblech etwa 1 cm dick aufgetragen und bei niedriger Hitze

mehrere Stunden in einem leicht geöffneten Backofen trocknen lassen. Danach mit Figuren

ausstechen. Wer möchte, kann die Plätzchen noch in groben Zucker wälzen. In gut

schließenden Dosen aufbewahren!

http://www.schrotundkorn.de/1998/sk9811e6.htm

Sonne aus dem Glas

Neben dunklen Sorten wie Kirsche oder Brombeere sorgen gelbe Fruchtaufstriche nicht nur

optisch für Kontraste. Sie bieten auch ausgefallene Feinschmecker-Mischungen. // Gisela

Burger

Gelbe Fruchtaufstriche im Bioladen

Milde Aprikose, sanft-herber Sanddorn, bittersüße Orange: helle Fruchtaufstriche decken eine

breite Palette an Geschmacksrichtungen ab. Liebhaber, die nach der guten alten Quitte oder

nach ausgefallenen Mischungen mit Ingwer suchen, werden im Biomarkt fündig. Denn ein

vielfältiges Fruchtaufstrich-Angebot zählt zu den speziellen Stärken des Naturkosthandels.

Seit fast 30 Jahren finden sich hier unter dem Namen „Fruchtmus“ oder „Fruchtaufstrich“

fruchtige und leichte Alternativen zu konventionellen Konfitüren, Marmeladen und Gelees.

Dabei machen sich die Hersteller die Tatsache zunutze, dass für die Bezeichnungen

„Fruchtaufstrich“ und „Fruchtmus“ keine gesetzlichen Vorschriften gelten. Beispielsweise

schreibt die EU- Konfitüren-Verordnung wegen seiner konservierenden Wirkung für

Konfitüren einen Mindest-Zuckergehalt von 60 Prozent vor. Unter anderem Namen darf der

Aufstrich jedoch stattdessen Rohrohrzucker, Honig oder Dicksäfte enthalten, ein

Mindestgehalt ist in diesem Fall nicht vorgeschrieben.

Bioqualität

Ein wesentlicher Unterschied zwischen konventionellen Fruchtaufstrichen und denen im

Naturkosthandel besteht zunächst in der Bioqualität der Zutaten. Die Früchte stammen

ausschließlich aus kontrolliert ökologischem Anbau. Zum Gelieren dienen pflanzliche

Geliermittel, in der Regel das aus Fruchtschalen gewonnene Pektin. Biofruchtaufstrichen darf

nur natürliches, sogenanntes verestertes Pektin zugesetzt werden. Bei konventionellen

Aufstrichen sind auch Pektine zugelassen, deren Reaktionszeit durch Phosphate verändert

wurde, um den Vorgang des Gelierens zu beschleunigen. Einigen Biofruchtaufstrichen wird

natürliches Kalziumzitrat als Säureregulator zugesetzt, um den Geschmack milder zu machen.

Häufige Zutat ist zudem Zitronensaft. Zitronensäure stellt den pH-Wert der Früchte ein und

unterstützt den Geliervorgang. Die Biofrüchte werden erntefrisch oder lose gefroren in

kleinen Mengen verarbeitet. Dies gewährleistet ein gleichmäßiges, schnelles Erhitzen und hält

die Kochzeiten kurz. Um Vitamine, Mineralstoffe und Aromen möglichst zu erhalten, dicken

die Hersteller die Früchte schonend bei niedrigen Temperaturen von 60 Grad ein. Manchmal

kochen die Aufstriche unter Vakuum. Dadurch sind sie nur für ein Minimum an Zeit der Hitze

ausgesetzt. Viele Biofruchtaufstrich-Hersteller süßen mit Dicksäften anstatt mit Zucker, vor

allem mit Agavendicksaft. Der dezent schmeckende Saft aus der Agaven-Frucht bringt das

Aroma der Früchte besonders gut zur Geltung. Er besteht aus den Einfachzuckern Glukose

und Fructose, die der Körper besser verstoffwechseln kann als den Zweifachzucker

Saccharose, aus dem raffinierter Haushaltszucker besteht.

Fruchtige Vielfalt

Für intensiven Zitrusfruchtgenuss bietet Allos einen fein abgestimmten, mit Agavendicksaft

gesüßten Orangenaufstrich. Mild-fruchtig mundet der Fruchtgarten-Aufstrich Pfirsich-

Maracuja von Zwergenwiese mit 70 Prozent Pfirsichanteil. Tarpa hat eine Quittenmus-

Spezialität aus Ungarn nach einem 300 Jahre alten Rezept im Sortiment. Die Vitamin-C-

haltigen Früchte und der Akazienhonig, mit dem das Mus gesüßt wird, stammen aus der

Region. Langsames, sechs bis 18 Stunden währendes Eindicken macht Geliermittel

überflüssig. Ein erfrischend-belebendes Geschmackserlebnis beschert der Quitte-Ingwer-

Aufstrich von Die Beerenbauern. Die Zutaten stammen aus biologisch-dynamischem Anbau.

Winterliche Zitrusfrucht-Spezialitäten finden sich ebenfalls im Regal, wie etwa der Zitronen

oder Bitterorangenaufstrich von Fiordifrutta. Der Sanddorn-Aufstrich von Annes Beste

besteht zu 60 Prozent aus Früchten und ist mit Agavendicksaft gesüßt. La Selva bringt die

größte Frucht aufs Brot: Der süße, mit Ingwer gewürzte Kürbisaufstrich ist der

„Hinschmecker“ auf jedem Frühstückstisch.

Mehr als Aufstrich

Doch die gelben Spezialitäten sind nicht nur auf Brot oder Brötchen ein Genuss, sondern auch

als Pfannkuchenfüllung, in der Bratensoße oder im Dessert. Asiatischen Gerichten verleiht ein

Löffel Mango-, Orangen- oder Aprikosenaufstrich die richtige Geschmacksnote, ebenso wie

Milchmixgetränken. Für die Festtagsküche besonders interessant: Eingefroren lassen gelbe

Fruchtaufstriche als köstliche Sorbets die Sonne aufgehen.

Geiz ist gelb

Janet Keiller, eine schottische Kaufmannsfrau, gilt als Erfinderin der Bitter-

orangenmarmelade. Sie kochte die von ihrem Mann günstig erstandenen Früchte mit viel

Zucker ein, damit sie nicht verdarben. 1797 gründete sie die erste Marmeladenfabrik der

Welt.

Süße Tatsachen

Laut Gesetz müssen Konfitüren und Gelees einen Mindestzucker- gehalt von 60 Prozent

aufweisen, bezogen auf den gesamten Zuckergehalt aus Früchten und Kristallzucker. Der

Fruchtanteil muss bei 35 Prozent liegen. Bei Hagebutte, Schwarzer Johannis- beere und

Quitte reichen 25 Prozent. Für „Konfitüre extra“ und „Gelee extra“ schreibt die Verordnung

mindestens 45 Prozent Fruchtanteil vor, bei Hagebutte, Schwarzer Johannisbeere und Quitte

35 Prozent. Der Begriff „Marmelade“ ist für Konfitüren aus Zitrusfrüchten reserviert.

Schnell verbrauchen

Geschlossene Gläser weisen ein Haltbarkeits- datum von 18 Monaten auf. Doch hoher Frucht-

anteil und geringer Zuckergehalt führen dazu, dass Fruchtaufstriche nach dem Öffnen schnell

verderben. Darum sollten angebrochene Gläser unbedingt im Kühlschrank aufbewahrt und

innerhalb von vier Tagen aufgebraucht werden. Tipp: Lieber kleine Gläser anbrechen als

große. Portionen immer nur mit sauberem Löffel entnehmen. Größere Reste in den Joghurt

mischen, wahlweise für Desserts oder Müslis verwenden.

http://www.schrotundkorn.de/2008/200811e04.html

Quitte

Der Quittenbaum sieht auf den ersten Blick aus

wie ein Apfel oder Birnbaum.

Bei den Früchten, die im Herbst heranreifen, ist

man jedoch nicht ganz sicher, ob es sich um Äpfel

oder Birnen handelt, weil die Quitte optisch in

etwa zwischen den beiden Früchten liegt.

Ausserdem haben die Quitten eine wollige Haut,

was sie deutlich von ihren Verwandten

unterscheidet. Der Quittenkenner erkennt natürlich

sofort, dass es sich um Quitten handelt, aber wenn

man die Quitte nicht kennt, ist man zunächst verwirrt.

Heutzutage ist die Quitte ziemlich unbekannt, aber unsere Mütter und Grossmütter haben die

Quitte noch sehr geschätzt und daraus im Winter Quittenmus und Quittenbrot hergestellt,

letzteres eine süssherbe Köstlichkeit, die zusammen mit Keksen auf dem Weihnachtsteller

lagen.

Die Quitte ist ausserdem eine Frucht mit grosser Heilkraft. Sie stärkt die Verdauung, hilft

gegen Erkältungen und lindert Entzündungen der Haut. Vor allem die Samen der Quitte

werden in der Volksheilkunde eingesetzt.

Steckbrief

Haupt-Anwendungen: Durchfall,

Husten,

Heilwirkung: adstringierend,

blutbildend,

entzündungshemmend,

erweichend,

harntreibend,

kühlend,

schleimlösend,

Anwendungsbereiche: Bronchitis,

Erkältung,

Halsschmerzen,

Gebärmuttervorfall,

Rachenentzündung,

Sodbrennen,

Mundgeruch,

Magenschleimhautentzündung,

Darmentzündung,

Durchfall,

Verstopfung,

Hämorrhoiden,

Gicht,

Anämie,

Bluthochdruck,

Nervosität,

Schlaflosigkeit,

Verrenkungen,

Brandwunden,

Dekubitus (Wundliegen),

Blutende Wunden,

Rissige Haut,

Wunde Brustwarzen,

wissenschaftlicher

Name:

Cydonia oblonga od. Pirus cydonia

Pflanzenfamilie: Rosengewächse = Rosaceae

englischer Name: Quince

volkstümliche Namen: Quittenbaum, Kittenbaum, Köttenbaum, Kötte, Küttenbaum, Kütte,

Schmeckbirne

Verwendete

Pflanzenteile:

Früchte, Blätter, Samen

Inhaltsstoffe: Vitamin C, Gerbstoffe, Gerbsäure, Amygdalin, Emulsin, organische Säuren,

Pektin, Schleim, Zink

Sammelzeit: Früchte: September und Oktober, Blätter: Mai bis September

Anwendung

Von der Quitte werden die Früchte, die Samen und die Blätter als

Heilmittel verwendet.

Die Samen und Blätter kann man als Tee anwenden, die

Früchte als Mus, Saft oder Honig.

Tee

Für einen Quitten-Tee köchelt man ein bis zwei Teelöffel

Quittensamen mit einer Tasse kochendem Wasser etwa fünf

Minuten lang.

Anschliessend abseihen und in kleinen Schlucken trinken.

Innerlich

Den Tee aus Quittensamen kann man gegen Schlaflosigkeit, Unruhe und Verdauungsbeschwerden

anwenden.

Als Mus oder Saft hilft die Frucht der Quitte gegen Verdauungsschwäche und Erkältungen.

Da die Quitte bei der Ausscheidung hilft, kann man sie als Mus auch gegen Gicht einsetzen.

Ausserdem kann man die kleingeschnittene Quittenfrucht in Honig einlegen. Dieser Honig

hilft gegen Husten und dient der Stärkung.

Quitteneisentinktur

Aus dem Saft der frischen Früchte kann man eine Tinktur herstellen.

Diese Tinktur soll blutbildend sein und kann gegen Blutarmut (Anämie) eingesetzt werden.

Äusserlich

Wenn man die Quittenkerne länger kocht, bis sie einen Schleim ergeben, kann man diesen Schleim

gegen Hautentzündungen und schlecht heilende Wunden auftragen.

Dieser Schleim wird auch gegen Wundliegen und Risse in der Haut verwendet.

Sitz-Dampfbäder aus Quittenblättern

Tee aus den Blättern des Quittenbaums wird in der Volksheilkunde als Sitz-Dampfbad gegen

Gebärmuttervorfall und Mastdarmvorfall angewendet.

Pflanzenbeschreibung

Die Quitte kommt ursprünglich aus Nordpersien, dem

Mittelmeerraum und Asien.

Heutzutage ist sie auch in milden Gegenden

Mitteleuropas heimisch. Bevorzugt wird die Quitte

in Weinbaugegenden angebaut.

Der Quittenbaum wird zwischen drei und acht

Meter hoch. Er ähnelt Apfel- und Birnenbäumen,

mit denen er auch eng verwandt ist. Häufig wird

der Quittenbaum auch als Pfropfunterlage für

Birnbäume verwendet.

Im Alter von vier bis acht Jahren beginnt der Quittenbaum Früchte zu tragen.

Die weiss-rosanen Blüten der Quitte erscheinen zwischen Mai und Juni. Sie sind etwas

grösser als die typischen Blüten von Apfel und Birne.

Aus den Quitte-Blüten entwickeln sich bis Oktober die Quittenfrüchte. Aber erst im Winter

werden die Quitten zum Essen freigegeben, weil sie erst dann nachgereift sind.

Die Quitten-Früchte schmecken auch im reifen Zustand noch stark zusammenziehend und

herb, obwohl sie sehr angenehm duften. Daher werden Quittenfrüchte fast ausschliesslich

gekocht genossen.

http://www.heilkraeuter.de/lexikon/quitte.htm

2.2.1 ALLGEMEINES

2.2.1.1 Botanische Einordnung

Die zu den Rosaceae (Rosengewächsen) zählende Gattung Chaenomeles umfaßt vier Arten,

von denen in Europa nur Ch. japonica und Ch. lagenaria (syn. Ch. speciosa) bekannt sind

(Friedrich, Schuricht 1985). Der Name für diese Gattung setzt sich aus den griechischen

Wörtern chainein (= klaffen) und meles (= Apfel) zusammen, bedeutet also soviel wie

"Klaffapfel" (Albrecht et. al. 1993). Bei den Botanikern sind für die Japanische Zierquitte

weitere Namen wie Chaenomeles lagenaria, Cydonia japonica, Cydonia maulei, Pyrus

maulei und Pyrus japonica geläufig, die heute als Synonyme nebenher verwendet werden

(Friedrich, Schuricht 1985).

2.2.1.2 Vorkommen

Die Angehörigen der Gattung Chaenomeles kommen alle aus Ostasien, wo sie entweder in

Japan oder China verbreitet sind. Erst um 1800 wurde sie nach Europa gebracht, wo sie aber

schon ca. 50 Jahre später als Ziergehölz häufig verwendet wurde (Friedrich, Schuricht 1985).

2.2.2 GESCHICHTE DES ZIERQUITTENANBAUS UND AKTUELLE

ENTWICKLUNGEN

Schon 1796 gelangte die Chinesische Zierquitte (Chaenomeles speciosa) nach Europa, die Art

Chaenomeles japonica (Japanische Zierquitte) dagegen wurde erst 1874 nach Europa

eingeführt (Albrecht et. al. 1993). Beide sind zwar als Zierstrauch schon lange bekannt, doch

eignen sie sich aufgrund der starken Bedornung kaum als Obstgehölz (Buchter-Weisbrodt

1996). Nur gelegentlich wurde die Nutzung der Früchte als Obst erwähnt, frühestens 1910

von Wocke. Dieser kannte bereits ihre Verwendung für die Herstellung von Gelee, das recht

gut schmecken soll (Albrecht 1996). Spätere Quellen weisen auch auf eine gute

Verwendbarkeit der Früchte für Süßmost und Marmelade hin. Trotzdem erlangte die

Verwertung der Scheinquittenfrüchte nur im Hausgarten Bedeutung (Albrecht et. al. 1993).

Als Obstgehölz wurde die Zierquitte erst durch die Züchtung der Sorte ´Cido´ bedeutungsvoll

(Albrecht 1996), womit sich der lettländische Züchter Albert Tics in der Gartenbau-

Versuchsstation in Pure seit 1951 befaßte (Albrecht et. al. 1993). Das Ziel war damals v.a.,

eine Obstsorte zu finden, welche die Zitrone als Vitamin-C-Lieferant ersetzen konnte (Maethe

1996). Nachdem die Sorte ´Cido´ erstmals auf den Markt gebracht wurde, wurde sie zunächst

in Lettland selbst auf größeren Flächen kultiviert, die daraus gewonnenen Früchte wurden

bereits an die verarbeitende Industrie abgesetzt. Die Sorte wurde erstmalig vom Betrieb

Böhlje aus Westerstede nach Deutschland gebracht (Albrecht 1996). Heute steht ´Cido´ auch

in Deutschland unter Sortenschutz, hier haben sich die Bezeichnungen "Lettenquitte" und

"Zitronenquitte" eingebürgert (Wilhelm 2000). Auch in der ehemaligen DDR wurde in der

Zuchtstation in Berlin-Baumschulenweg die Zierquitte züchterisch bearbeitet, zuerst aber

hauptsächlich, um den Blütenschmuck zu verbessern. Später wurde auch dort die Selektion

von Fruchtsorten betrieben, wodurch 1987 die Sorte ´Fusion´ in den Handel gebracht werden

konnte (Albrecht et. al. 1993).

Der deutsche Anbau von ´Cido´ begann 1994 in Westerstede, wo Erwin Helms und Dierk

Warband heute eine Anlage betreiben, die 2 ha groß ist (Klostermann 1998). Derzeit sorgt die

Werbung für ´Cido´ in Deutschland für großes Interesse. Gerade Hausfrauen, Medien und

Hobbygärtner sollen sich für diese Wildfrucht interessieren (Maethe 1996). In der letzten Zeit

ist v.a. die Getränkeindustrie sehr am Zitronenquittensaft interessiert, weil dieser sich gut als

Ersatz für Zitronensaft eignet (Buchter-Weisbrodt 1996). Diese stellt aus ihnen auch Wein

her. Hier können derzeit Preise von 1 DM/kg bei einem Absatz von 1,5 t Früchten erzielt

werden. Nach Aussage der Betriebsleiter Helms und Warband ist der eigene Anbau von

´Cido´ mit anschließender Direktvermarktung am besten. Diese betreiben auch den Verkauf

von Einzelpflanzen an interessierte Hobbygärtner über Versandbetriebe wie Quelle und

Gartenbaucenter wie Dehner. Den Kunden wird die Lettenquitte als interessantes Obstgehölz

für den Hausgarten als Einzelstrauch, als Bodendecker, für heckenartige Pflanzungen oder zur

Pflanzung in Gruppen empfohlen. Auch zur Befestigung von Hängen wird sie angepriesen.

Der Betrieb liefert auch Früchte, Zweige und Rezepte als Werbematerialien.

Die Früchte aus dem Betrieb Helms / Warband gehen aktuell auch an einen Obstanbauer in

Frankreich, wo sie v.a. zur Fruchtsaftherstellung verwendet werden (Klostermann 1998).

In Lettland stellt die Japanische Zierquitte heute neben dem Apfel und der Erdbeere schon

eine der drei wichtigsten Obstarten dar. Dort existieren bereits große Anbauflächen, auf denen

dieses Wildobst kultiviert wird (Buchter-Weisbrodt 1996). Diese erreichten schon 1993 eine

Größe von mehr als 100 ha, davon waren allein 50 ha Anbaufläche in Besitz eines staatlichen

Betriebs bei Smiltene. In Lettland wird die Zitronenquitte v.a. als Ersatz für die dort nicht

ausreichend frostharte Quitte sehr geschätzt. Die Früchte werden in diesem Land v.a. für die

Lebensmittelindustrie produziert, welche in Lettland aus den Früchten allein von Fruchtsaft

im Jahr mehrere Millionen Flaschen herstellt (Albrecht et. al. 1993).

Auch in Portugal werden bereits Zitronenquittensträucher in größeren Stückzahlen aus

Österreich bezogen und dort auf größeren Erwerbsanlagen aufgepflanzt (Maethe 1996).

Damit sich der Anbau auch im größeren Rahmen lohnt, wäre die Entwicklung maschineller

Erntetechniken erforderlich, damit die Früchte mit geringem Aufwand angebaut werden

können und somit auch mit anderen Exoten auf dem Markt konkurrieren können. Dafür bringt

die Zitronenquitte insgesamt schon recht gute Eigenschaften mit wie gute Verwendbarkeit

und gute innere Qualität, v.a. was das Aroma und die wertvollen Inhaltsstoffe angeht. Es wäre

jedoch die Züchtung neuer Sorten mit hohen und regelmäßigen Erträgen für eine Ausweitung

des Anbaus noch erforderlich.

Die Lettenquitte eignet sich - wie bereits erwähnt - auch zur Nutzung als Obst in kleineren

Haus- und Wochenendgärten, wobei hier v.a. Sorten in Betracht kommen, welche auch einen

optisch ansprechenden Blütenschmuck aufweisen (Albrecht et. al. 1993).

2.2.3 ERSCHEINUNGSBILD

Die Ausgangsart von ´Cido´ stellt die Japanische Schein- oder Zierquitte (Chaenomeles

japonica) dar. Diese zeigt sich als langsam wachsender Kleinstrauch von bis zu 1 m Höhe

und Breite, der eine sparrige, dichte und weit ausladende Verzweigung und eine schwache

Bedornung aufweist. Die Dornen sind bis 1 cm lang.

Die Blätter sind wechselständig, fest, glatt, ledrig-derb, breit eiförmig, stumpf- bis glänzend

dunkelgrün und mit einem grob gekerbten bis gezähnten Blattrand versehen. Die Triebe sind

auch mit recht großen, nierenförmigen und stark gesägten Nebenblättern besetzt, welche die

Triebe umfassen.

Trotz des geringen Wachstums zeigen sich schon früh an Kurztrieben die ersten Blüten. Diese

sind leuchtend ziegelrot gefärbt, fünfzählig und einzeln oder in Büscheln aus drei bis vier

Einzelblüten vereint. Sie treten mit den ersten Blättern im zeitigen Frühling auf. Die Blütezeit

kann drei Wochen lang dauern. Die Blütendifferenzierung setzt hauptsächlich am alten Holz

ein, doch manche Sorten können auch an Langtrieben bis zur Triebspitze Blüten tragen.

Die Blüten entwickeln sich zu rundlichen, apfelartigen Scheinfrüchten von bis zu 4 cm

Durchmesser, die abfallende Kelchblätter aufweisen. Die Schale ist deutlich gefurcht oder

gerippt, im reifen Zustand auch fettig, zur Vollreife grüngelb und riecht gut und intensiv nach

Ananas. Diese Scheinquitten werden ab Ende September (Friedrich, Schuricht 1985) bis

Oktober reif (Albrecht et. al. 1993) und hängen noch bis weit in den Herbst hinein an den

Sträuchern, frostfest sind sie jedoch nicht. Das Fruchtfleisch schmeckt ähnlich ananansartig

wie der Geruch, den die Schale aufweist. Es ist fest, ebenfalls wohlriechend, sehr sauer und

insgesamt recht aromatisch. Im Inneren der Früchte befinden sich 40 bis 80 Samen, deren

Anteil an der gesamten Frucht ca. 10 % ausmacht. Das Einzelfruchtgewicht liegt bei ca. 30 -

65 g (Friedrich, Schuricht 1985), mitunter werden auch 150 g erreicht. Das Kernhaus der

Scheinquitten weist i.d.R. fünf Fächer auf. Diese Früchte haben ggb. den echten Quitten den

Vorteil, daß sie keine Steinzellen enthalten (Albrecht et. al. 1993).

Das Besondere an der ebenfalls langsam wachsenden Sorte ´Cido´ ist hierbei, daß sie keine

Dornen besitzt. Ihre Blüten sind orangerot. Die Zitronenquitte blüht relativ lange (Buchter-

Weisbrodt 1996) in der Zeit von Mai bis Juni (Wilhelm 2000). Sollten diese durch Spätfröste

geschädigt werden, so erscheinen danach noch zahlreiche Nachblüten, so daß die Früchte

regelmäßig in größeren Mengen angesetzt werden. Probleme bereitet jedoch die

Selbststerilität der Blüten, so daß weitere Sorten als Befruchter notwendig sind (Buchter-

Weisbrodt 1996). Die Früchte werden in der Zeit von September bis Mitte Oktober reif. Diese

sind gelb bis orangegelb (Maethe 1996), glattschalig und ein wenig kleiner als diejenigen der

Apfelquitten. Sie weisen ein ausgeprägtes Aroma auf (Buchter-Weisbrodt 1996). ´Cido´ wird

mit einer Höhe und Breite von bis zu ca. 1,50 m deutlich höher als die Art selbst.

Eine weitere, in Gärten relativ häufig anzutreffende Zierquittenart stellt Chaenomeles

speciosa (syn. Ch. lagenaria) dar. Diese Art stammt aus China und ist der japanischen

Verwandten sehr ähnlich. Die auffälligsten Unterschiede sind die scharlachroten Blüten, die

von April bis Mai erscheinen (Wilhelm 2000), und die größeren, länglichen Früchte, die eine

Länge von 4 - 6 cm aufweisen. Ihre Schale ist ohne Rippen und gelegentlich auch leicht

rötlich (Friedrich, Schuricht 1985). Außerdem wird Ch. lagenaria bis zu 2 m hoch, mitunter

auch bis 3 m (Bundessortenamt 1999).

Weil es von beiden Arten zahlreiche Synonyme gibt, kommt es immer wieder zu

Verwechslungen, wozu auch die inzwischen zahlreichen Hybriden beitragen. So laufen die

meisten im Handel erhältlichen Zierquittensorten heute unter den Chaenomeles-Hybriden

bzw. unter Chaenomeles x superba (Friedrich, Schuricht 1985), wobei diese Sorten oft

intermediäre Formen darstellen, die mal mehr der einen, mal mehr der anderen Art ähneln. Sie

alle tragen Dornen (Wilhelm 2000).

Eine weißblühende Vertreterin der Gattung Chaenomeles stellt die Art Ch. cathayensis dar,

welche mit einer Höhe von bis zu 2,5 m deutlich höher wird als die anderen beiden Arten und

große, weiße Blüten aufweist, auch sie ist bedornt. Von ihr entstanden durch Kreuzung mit

anderen Arten die Hybriden Ch. x vilmoriniana und Ch. x californica, wodurch die Anzahl

der verschiedenen Sorten noch mehr zunahm (Friedrich, Schuricht 1985). Dagegen wird die

reine Art Ch. cathayense in Mitteleuropa wegen der geringen Frosthärte kaum verwendet

(Albrecht et. al. 1993).

2.2.4 INHALTSSTOFFE VON ´CIDO´

Die oben genannten Früchte zeichnen sich insbesondere durch einen sehr hohen Gehalt an

Vitamin C aus (Albrecht et. al. 1993). Weitere Angaben zu den Inhaltsstoffen lauten wie

folgt:

Tab. 4: Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Zitronenquitte

Inhaltsstoff Gehalt [mg/100 g] Anteil [%] Bemerkungen

Vitamin C 70 1

– 145 2 - Deutlich höher als bei der Zitrone

2

Vitamin P 910 1 - -

Zucker - 2 - 3 2

bzw. 0,8 - 2 1 Um 50 % geringer als bei der

Zitrone 2

Pektin - 1,3 - 2,8 1 Ca. dreimal so hoch wie beim

Apfel 2

Fruchtsäuren - 3,5 - 7 2 Ca. zehnmal so hoch wie beim

Apfel 2

ätherische

Öle

- - Reichlich enthalten 2

Quellen: 1 Albrecht et. al. 1993;

2 Buchter-Weisbrodt 1996

2.2.5 STANDORTANSPRÜCHE

Im allgemeinen gelten Zierquitten in Mitteleuropa als weitgehend frosthart. Nur in

Einzelfällen konnten erfrorene Triebspitzen festgestellt werden. Nach russischen Angaben ist

gerade die Japanische Zierquitte, der auch ´Cido´ zugerechnet wird, sehr winterhart und

verträgt problemlos Temperaturen von bis zu -28°C. Dagegen reagieren alle Zierquitten auf

stark kalkhaltige Substraten mit Chlorosen, und auch mit Schwefeldioxid belastete Luft in

Industriegebieten vertragen sie generell nicht (Friedrich, Schuricht 1985). Für den Anbau der

Lettenquitte sollte der Boden frisch, nährstoffreich und lehmig sein, wobei auch kalkhaltige

Böden in Frage kommen. Auf keinen Fall sollte der Boden staunaß sein (Buchter-Weisbrodt

1996), auch große Trockenheit ist schädlich. Somit sind für die Kultur von Lettenquitten

humose Sandböden und neutrale bis leicht saure Lehmböden optimal (Albrecht et. al. 1993).

Der Standort sollte möglichst sonnig sein (Buchter-Weisbrodt 1996), doch auch in

halbschattigen Lagen kommt die Zitronenquitte noch gut zurecht (Wilhelm 2000).

2.2.6 ANZUCHT UND PFLANZUNG

2.2.6.1 Anzucht

Die gängigste Vermehrungsart stellt die vegetative Vermehrung durch Grünstecklinge dar, die

im Juni bis Juli erfolgen sollte. Hierbei ist jedoch der bei ´Cido´ bestehende Sortenschutz zu

beachten, so daß die Vermehrung ohne Lizenz nur für den Eigenbedarf gerechtfertigt ist

(Wilhelm 2000). Auf rationelle Weise geschieht die Vermehrung in den Baumschulen unter

Sprühnebel. Weitere vegetative Arten der Vermehrung sind das Abnehmen von Abrissen oder

die Teilung (Friedrich, Schuricht 1985). Darüber hinaus kann ´Cido´ auch durch Veredlung

als Hochstamm gezogen werden, wofür sich die Schwedische Mehlbeere (Sorbus intermedia)

besonders gut eignet. Die Anwachsrate soll je nach Jahr ziemlich unterschiedlich sein und

sich zwischen 50, 70 und 90 % bewegen. Eine Veredlung auf Eberesche (Sorbus aucuparia)

soll zwar auch möglich, aber nicht so günstig sein (Klostermann 1998). Es soll sogar möglich

sein, Zierquitten auf Birne zu veredeln, solche Bäumchen werden 0,6 - 0,8 m hoch. Diese

Veredlung ist v.a. für Sorten mit flachem Wuchs günstig (Bundessortenamt 1999).

Die reinen Arten können auch gut durch Aussaat vermehrt werden, die bereits im Herbst

erfolgen sollte. Es ist auch möglich, die Samen hierfür zu stratifizieren und sie dann im

Frühling in weiten Abständen auszusäen (Wilhelm 2000). Auf diese Weise kann ein

Keimergebnis von nahezu 100 % erreicht werden. Bereits im ersten Jahr werden die jungen

Pflanzen 50 - 80 cm hoch (Friedrich, Schuricht 1985).

2.2.6.2 Pflanzung

Nach dem aktuellen Stand der anbaulichen Erfahrungen sind ein Reihenabstand von 1,8 - 2,0

m und ein Pflanzabstand in der Reihe von 0,6 - 0,9 m am günstigsten (Buchter-Weisbrodt

1996). Dieser Reihenabstand ist zwar recht eng, aber der aufrechte, kompakte Wuchs

ermöglicht auch später noch das Befahren mit einem Schmalspur-Schlepper (Klostermann

1998). Bei einer Pflanzung als Hecke reicht bei Zierquitten generell ein Abstand von 0,3 -

0,5 m aus (Friedrich, Schuricht 1985). Diese Anbauform ist in Lettland gebräuchlich, wobei

dort ein Reihenabstand von 2 - 2,5 m und ein Pflanzabstand in der Reihe je nach Wuchskraft

der Sorte von 0,8 - 1,25 m üblich sind. Auf diese Weise wird der Einsatz von sich

übergrätschenden Bearbeitungsmaschinen ermöglicht (Albrecht et. al. 1993). Wenn Flächen

oder Hänge dicht bepflanzt werden sollen, sind im allgemeinen drei bis vier Sträucher je m²

vorzusehen (Friedrich, Schuricht 1985). Es soll hier nochmals darauf hingewiesen werden,

daß die Blüten von ´Cido´ selbststeril sind, was eine Pflanzung von Befruchtersorten

erforderlich macht, sofern solche sich nicht schon in der Nähe befinden. Auch in Hausgärten

sollten zumindest zwei verschiedene Exemplare gepflanzt werden.

Weil die Zitronenquitte schon früh austreibt, sollte sie möglichst im Herbst oder zu Beginn

des Frühlings gepflanzt werden (Buchter-Weisbrodt 1996). Im Gegensatz zu manchen

anderen, schwachwüchsigen Hochstämmen brauchen ´Cido´-Hochstämme keine Stützhilfe

(Klostermann 1998). Generell sollten Zierquitten bevorzugt als Containerware gepflanzt

werden, damit möglichst keine Ausfälle entstehen (Friedrich, Schuricht 1985). Bei

Fruchtsorten gilt die Pflanzung von leichten Sträuchern als vorteilhaft (Albrecht et. al. 1993).

2.2.7 KULTURARBEITEN

2.2.7.1 Erziehung und Schnitt

Weil die Früchte v.a. am dreijährigen Holz sitzen, ist ein Auslichtungsschnitt empfehlenswert,

um diese zu fördern. Hierbei sollten die schwächsten Triebe, die an der Strauchbasis ansetzen,

entfernt werden. Auf diese Weise entsteht aus den kräftigeren Trieben neues Fruchtholz.

Genauso wird mit denjenigen Bodentrieben verfahren, die fünf Jahre und älter sind. Dieser

Schnitt sollte am besten gleich nach der Blüte erfolgen (Buchter-Weisbrodt 1996). Durch

Veredlung auf Sorbus intermedia ist es auch möglich, ´Cido´ als kleinkronigen Hochstamm

zu erziehen, der eine harmonische Kronenform aufweist (Klostermann 1998). In Lettland wird

die Zitronenquitte v.a. als niedrige Hecke kultiviert (Albrecht et. al. 1993).

2.2.7.2 Pflanzenschutz

Die Sorte ´Cido´ gilt bislang als sehr robust und wird kaum von Krankheitserregern oder

Schädlingen befallen. Selbst beim Anbau in großen Stückzahlen brauchen keine

Pflanzenschutzmittel ausgebracht zu werden. Das macht sie auch für den biologischen Anbau

z.B. im Hausgarten interessant (Buchter-Weisbrodt 1996).

2.2.7.3 Bodenpflege und Düngung

Bodenpflege: Es ist auch hier darauf zu achten, daß das Wachstum und das reifen der

Früchte nicht durch Beikräuter beeinträchtigt wird (Klostermann 1998). Dies gilt

insbesondere für die ersten Standjahre. Herbizide sollten dabei möglichst nicht

verwendet werden, weil Zierquitten diese im allgemeinen nicht vertragen (Friedrich,

Schuricht 1985).

Düngung: Die Lettenquitte braucht für ein gutes Wachstum keine allzu hohe

Versorgung mit Nährstoffen. Im Hausgarten reicht eine Düngung mit Stallmist,

Kompost oder Mannahum pro Jahr aus, die im Frühling erfolgen sollte (Wilhelm

2000).

2.2.7.4 Ernte und Erträge

Die Früchte reifen von September bis Mitte Oktober, wobei ihre Farbe nach gelb bis

orangegelb umschlägt (Maethe 1996). Die Reife vollzieht sich folgernd. Sie müssen geerntet

werden, noch bevor die kritische Temperatur von -7°C im Freien erreicht wird (Klostermann

1998). Auch die Früchte anderer Zierquittensorten werden im Spätherbst geerntet (Wilhelm

2000).

Die übliche Erntemethode ist das Pflücken der Früchte von Hand, auch das Aufsammeln der

Früchte ist als Erntemethode möglich. Weil diese beiden Verfahren jedoch aufgrund der

bedornten Sträucher recht mühsam sind und zugleich relativ hohe Koten verursachen, wird

derzeit eine maschinelle Beerntung angestrebt.

Die Früchte lassen sich aufgrund der großen Festigkeit gut lagern, sie sind auch mechanisch

sehr belastbar (Albrecht et. al. 1993). Nach Friedrich und Schuricht (1985) können

Scheinquitten bei 2,5°C ca. drei Monate lang gelagert werden.

Die Erträge sind als recht regelmäßig anzusehen, und selbst wenn einzelne Blüten durch

Spätfröste verlorengehen, so gibt es doch immer noch zahlreiche Nachblüten. Bei einem

Pflanzabstand von 60 - 90 cm x 180 - 200 cm sind Flächenerträge von mehr als 20 t/ha

möglich (Buchter-Weisbrodt 1996). Auch in Lettland gilt beim Anbau in Hecken dieser

Maximalertrag, dort gelten 150 dt/ha als untere Grenze (Albrecht et. al. 1993).

2.2.8 VERARBEITUNG

Die Früchte der Zitronenquitte sind v.a. für die Herstellung von Gelee, Erfrischungsgetränken

und Likören geeignet (Buchter-Weisbrodt 1996), aber auch Marmelade läßt sich aus ihnen

gewinnen, wozu auch die Früchte anderer Zierquittenarten und -sorten verwendet werden

können (Albrecht et. al. 1993). Weiterhin ist die Verarbeitung der Früchte zu einem

sektähnlichen, moussierendem Getränk bekannt (Albrecht 1996). Neben einem aromatischen

Likör von bernsteinartiger Farbe läßt sich aus Zierquitten sogar ein Dessertwein gewinnen.

Aus Lettland ist auch die Verwendung von Scheinquitten in der Konditorei für

Schaumkuchen bekannt (Friedrich, Schuricht 1985). In flüssiger Form lassen sich die Früchte

sowohl für Säfte, als auch für Sirup gut verwenden. Gerade Cido-Gelee soll ein

ausgezeichnetes, pikantes, würzig-säuerliches Aroma aufweisen (Maethe 1996). Dieses

Produkt kann auch aus der echten Japanischen Zierquitte hergestellt werden, wobei auch

dieses ein gutes, leicht säuerliches Aroma aufweist (Wilhelm 2000). Darüber hinaus kann der

frisch gepreßte Saft wie derjenige von Zitronen eingesetzt werden (Friedrich, Schuricht 1985).

Die Getränkeindustrie hat diesen Nutzen bereits erkannt und ist an ´Cido´ sehr interessiert

(Buchter-Weisbrodt 1996). In Deutschland werden die Früchte auch mit Traubensaft

vermischt und anschließend zu Wein verarbeitet (Klostermann 1998). Aus dem Saft von

Scheinquitten kann auch Süßmost hergestellt werden. Weiterhin ist auch die Verwendung von

kandierten Früchten bekannt (Friedrich, Schuricht 1985).

2.2.9 WEITERE OBSTBAULICH NUTZBARE ZIERQUITTENSORTEN

2.2.9.1 Abkömmlinge von ´Cido´

Von ´Cido´ stammen weitere Sorten ab wie ´Agra´, ´Arta´, ´Agrita´ und ´Alfa´ aus Lettland,

welche ebenfalls selbstunfruchtbar sind. Somit müssen auch bei ihnen mindestens zwei

verschiedene Sorten gepflanzt werden (Bundessortenamt 1999).

2.2.9.2 Chaenomeles-Hybriden ´Fusion´

Diese obstbaulich interessante Sorte entstand in Deutschland in der Zuchtstation Berlin-

Baumschulenweg, wo sie 1987 veröffentlicht wurde. ´Fusion´ blüht scharlachrot und trägt

länglich-birnenförmige Früchte, welche besonders reich an Vitamin C und Fruchtsäure sind,

auch das Aroma ist gut. Die Erträge sind zwar für den erwerbsmäßigen Anbau eher gering

(Albrecht et. al. 1993), dafür sind die Früchte recht groß mit einem Einzelgewicht von je bis

zu 100 g. Im Unterschied zu ´Cido´ blüht ´Fusion´ auch an den Langtrieben, welche bis zu

den Spitzen mit zahlreichen Blüten besetzt sind. Mit der Lettenquitte hat sie die Eigenschaft

gemeinsam, daß auch diese Sorte für den Fruchtansatz eine Befruchtersorte benötigt. Die

Früchte eignen sich besonders gut zur Verarbeitung zu Gelee, wozu sie auch mit anderen

Früchten gut gemischt werden können (Albrecht 1996).

Abb. 5: Zierquittensorte ´Fusion´ -

Fruchtzweig

(aus Bundessortenamt 1999)

Abb. 6: Zierquittensorte ´Fusion´ - Früchte

(aus Albrecht et. al. 1993)

2.2.9.3 Weitere Sorten

Bei den züchterischen Tätigkeiten in Berlin-Baumschulenweg wurden weitere Klone

untersucht, welche sich in vielen Merkmalen oft erheblich unterscheiden. So ist hier das ganze

Farbspektrum an Fruchtfarben vertreten, die Früchte können auch länglich oval bis verkehrt

birnenförmig sein, und nur bei einigen Klonen sind sie tief gefurcht. Die Erträge langen bei

ihnen im zweiten Standjahr zwischen 0,15 und 2,26 kg/Pflanze, im fünften Standjahr

zwischen 1,26 und 5,0 kg/Strauch, es wurde ein mittleres Fruchtgewicht von 18 - 90 g

ermittelt. Der Gehalt an Gesamtsäure (0,9 - 3,8 %) war ebenso von Klon zu Klon verschieden

wie der Anteil an Gesamtzucker (0,9 - 3,8 %). Deutlich sind die Unterschiede beim Vitamin-

C-Gehalt, wo zwar Werte bis 138 mg/100 g ermittelt wurden, jedoch fehlte dieses Vitamin bei

zwei Klonen fast vollständig. Eine besondere Beachtung könnte denjenigen Klonen zuteil

werden, welche eine recht lange Blütezeit aufweisen, weil sie nicht so spätfrostgefährdet sind

und damit sehr regelmäßige Erträge bringen (Albrecht et. al. 1993).

Weiterhin entstanden ab 1850 zahlreiche Ziersorten, deren Zuordnung zu den einzelnen

Arten oft so undurchsichtig ist, daß sie nur noch als Chaenomeles-Hybriden zusammengefaßt

werden (Friedrich, Schuricht 1985). Von diesen sind auch einige als Fruchtsorten zumindest

in Hausgärten verwendbar, v.a. ´Crimson and Gold´ wird in diesem Zusammenhang genannt

(Albrecht et. al. 1993).

Aus der Dplomarbeit von Andreas Zeitlhöfler 2002: Die

obstbauliche ...

In Lettland wird die Zitronenquitte v.a. als Ersatz für die dort nicht ... Dafür bringt die Zitronenquitte

insgesamt schon recht gute Eigenschaften mit wie ...

www.garteninfos.de/wildobst/Dipl2-2.html - 33k

(im SWR4- Kalenderblatt – 10.3.08 /

Zitronenquitte www.citruspage.de

www.cranberries.ch