präsentation mit erläuterung

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???

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Durchschnittlicher Wohnraumeiner vierköpfigen Familie:

Japan = kaum 40 qmEuropa = rund 100 qm(Studie EG-Kommission)

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Komplexität der Schrift

Ältere PC

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KANJI50 000 Zeichenmin ca. 600

HIRAGANAKATAKANA

 je 46 Zeichen

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Machtkampf der Kirche

Koexder spirit

Ström

Shintó -

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GinkakujiGoldener Tempel

Nagakin KurokawaCapsule Tower

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WEST

LOGIK

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WEST

LOGIK

Rationales Durchdrin en MeditatiAktivitätAufklärungDie Welt öffnen

Individualität

Sich s

U

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WEST

ORDNUNG

XXXXXXXX

CHAOS

ORDNUNG C

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WESTBeherrschung vonTopografie und Raum

AnpTopografie

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WESTRaum als Beherrschungund als rationale Größe

Raum a

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WEST

Achse

Symmetrie

KA

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StadtwFehlende

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WEST

Stadtplanung StadtFehlend

Zentrum

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WEST EntwicklungDynamik

Veränderung

BeharrSt

Bewah

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EST AbstraktionMinimalismus

ReduktioPurism

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EST

„Repräs

ANDO:„Abstraktion“

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EST

„Abstraktion“ „Repräsentatio

Klassische Moderne:

= Rationaliät + Funktionalität

Herstellung einer Bez

zwischen Geist, Körpe+ ökonomische Zwänge

„interessante“ Gestaltung

aufgrund eines künstlerischen

Zugriffs

Abstraktion von

-Geschichte, Nation, Tradition

-Naturbedingungen

Raum („Expressivität

Nicht „interessanter“

sondern das Phänom

als solches („MA“), al

„Wesentliche“

Einbeziehung sozioku

Faktoren und der Na

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EST Minimalismus„Abstraktion“

ReP

„Repräse

ANDO: Verbindung / Synthese

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ANDO PPT - A - Soziokulturelle Aspekte

ANDO - das erste globalisierte Sternchenthema! Wie damit umgehen?Welche Zugänge?Welche (medial vermittelte) Vorstellung von Japan haben wir?Wie bestimmt diese unseren Zugang zu Ando?

Van Gogh; Säender Bauer,87 - Hiroshige(li), Pflaumengarten, 1857(100 berühmte Ansichten Edos) -vGogh(re), 87, nach HiroshigeWir adaptieren Bilder, bauen uns eine kulturelle Landschaft in unsererVorstellung... Wie arbeitsfähig ist dieses Modell?

 Japonismus

 Mit dem Abkommen von Kanagawa im Jahr 1854 zwischen der amerikanischen Delegation und der japanischen Shogun Regierung, beendeten 216 Jahre japanischer  Isolation. In den darauf folgenden Jahren strömten riesige Mengen an japanischen Antiquitäten, Kunstgegenständen und handwerklichen Erzeugnissen nach Europa - vor allem nach Frankreich und den Niederlanden. Die Pariser Weltausstellung von 1867 hatteeinen japanischen Stand und zeigte einer erstaunten Öffentlichkeit japanische Kunstobjekte.

 Alles Japanische war plötzlich in Mode. Läden mit japanischen Farbholzschnitten und anderen Artikeln aus Japan schossen in Paris wie Pilze aus dem Boden. Maler wie Claude

 Monet, Edgar Degas, Toulouse-Lautrec oder Paul Gauguin waren von japanischenGrafiken stark beeindruckt. Im Jahr 1875 schuf Monet sein berühmtes Gemälde La

 Japonaise. Es zeigt seine Frau in Kimono und mit einem Fächer in der Hand.Van Gogh sah japanische Farbholzschnitte zum ersten mal im Jahr 1885 in Antwerpen und kaufte einige. In den darauf folgenden Jahren legte er sich eine ganze Sammlung zu.

 Japanische Drucke waren damals billig. Viele waren auch nur Reproduktionen, die extra für den Export in den Westen angefertigt wurden.

 Ando, Haus Azuma , Sumiyoshi-ku, Osaka, I975-76:Wie gehen wir / Schüler mit einem solchen Wohnbau um? (mehrere engeSchachteln als Wohnraum innerhalb eines engen Containers, Räume ohnegewohnten Außenkontakt, anonyme Grundrissstruktur, Leere...)

Vergl. mit Wohnvorstellung aus einem Lifestyle-Magazin: weiter, vielfältiggenutzter (vollgestellter) Raum mit unterschiedlichen Öffnungen / Blicksituationen nach draußen, strukturierte (dekorierte) Wände undDecken... Können wir solche Vorstellungen relativieren?

Einige banale Fakten: ...

40 qm – 100 qm „Kaninchenställe“? West: das Zweieinhalbfache!Verschwendung?Haus als Wegwerfartikel - dieser Aspekt kommt hinzu. In Japan wurdenbisher Häuser im Schnitt alle 30 Jahre abgerissen. 60% aller japanischenHäuser wurden nach 1980 gebaut. Es wird in der Folge kaum investiert,repariert...In Japan ist rechtlich der Besitz von Grund und Boden getrennt vom Besitz

der Bebauung! Infolge Grundstücksmangel sind diese teuer, gebrauchteHäuser eher wertlos.

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Anthropologische Unterschiede, z.B. KörperproportionenSoziokulturelle Unterschiede hinsichtlich der Raumnutzung: der Stühlebe-sitzende Westler, der auf dem Boden sitzende Asiate

Welche Art des Denkens bei maximal über 50 000 Schriftzeichen (kanji),die bevorzugt Eindrücke, nicht Feststellungen beschreiben, diePiktogramme, Logogramme oder Phonogramme sein können.Im Nachkriegsjapan werden an den Schulen immerhin 2000 Zeichen gelehrt.Hier (PC-Tastatur) mit 216 (Silben?)-Schriftzeichen

KanjiHiragana - Silbenschrift (46 Zeichen)Katakana - Silbenschrift (46 Zeichen) - für Fremdwörter, Werbung...

Hiroshima, 6.August 1945Können wir uns die Auswirkung eines solchen Ereignisses im kollektivenBewusstsein eines Volkes vorstellen? Was wissen wir von der Verarbeitungsolcher traumatischer Ereignisse, wie sie auch die erzwungene ÖffnungJapans durch die Amerikaner zwischen 1853 und 1867 und das Ende desShogunats war? Verstehen wir den für uns politisch nicht korrektenUmgang der Japaner mit ihrer Rolle im 2. Weltkrieg? Verstehen wir, dassdie als Kriegsverbrecher hingerichteten Militärs heute noch mit den anderenKriegsopfern im Yasukuni-Schrein verehrt werden?

Können wir den Unterschied zwischen der westlichen „Schuldkultur“ undder östlichen „Schamkultur“ verstehen?

Vgl. Adolf Muschg: „Der blutjunge Zero-Fighter-Pilot, der zu Hause seinen Ahnen opfertund dann auf dem Kriegstheater sich selbst; der General, der ein 17-Silben-Gedicht überWolken und Tau auf Reispapier tuscht, bevor er sich den bauch aufschlitzt: dieses Japanschien uns ebenso unfassbar wie die japanische Reaktion auf die Radiostimme des Tenno,die den Widerstand so plötzlich beendete, dass die auf alles gefassten Amerikaner ins Leerestießen und ein Land betraten, das bereits zum Schulzimmer umgebaut war: da herrschtenscheinbar eitel Höflichkeit und Lernbereitschaft.“ (Muschg, Die Insel, die Kolumbus nicht gefunden hat“...s. 35)

Allgegenwärtige Markennamen Japanischer IndustrieKönnen wir den Wandel verstehen? Shogunat - erzwungene Öffnung- 2.WK - Nachkriegsjapan...

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 Ecclesia + Synagoge (Straßburg)Ein eigentlich shintoistisches torii vor erinem buddhistischen Tempel inOsaka Das Bild des martialischen Asiaten ist aber zumindest einseitig:vgl WEST: Machtkampf der (v.a katholischen) Kirche um die ideologische

Alleinherrschaft. Heidnische Riten überleben in sehr abgeflachter Form alsvolkstümliche Bräuche.OST: Die japanische Form der spirituellen Koexistenz zwischenShintoismus und Buddhismus muss man sich in etwa so vorstellen, als obneben der christlichen Kirche noch heidnische Kultstätten mindestensgenauso regelmäßig besucht und z.B. bei jahreszeitlichen Festen dieseRituale intensiv vollzogen werden, bei einer Beerdigung dagegen dieKirche „zuständig“ wäre, die natürlich in beiden Kulturen viele heidnischeSymbole und Vorstellungen übernommen hat

(Es ist schwer, Shinto als Religionsgemeinschaft genauer zu definieren. Es gibt keine Form

einer offiziellen Mitgliedschaft. Eine offizielle Statisik nennt 2003 etwa 108 Mio Shinto-Gläubige. Dies bezieht sich auf die Teilnahme an religiösen Feiertagen. Andererseitsbekennen sich bei Umfragen nur 3,3 % der japanischen Bevölkerung explizit zum Shintó.)

Schließlich noch näher am Thema Architektur:Gingakuji, Goldner Tempel : historische Schrein-Architek 

 Kurokawa, Nagakin Capsule Tower, 1972 (Nagakin-Hotel-Anbau, Tokyo,Zellen 4x2,5 m, heute desolat)Was entspricht unserem Verständnis von Japan? Traditionelle Kultur, anShintoismus und Einbeziehung der Natur orientiert, mit Gemeinschaft um das Feuer – oderdie anonymisierte moderne gesellschaftliche Organisation mit völliger Zuwendung anHightech und Massengesellschaft, isoliert in automatisierten Containern?

Beides ist uns gleichermaßen fremd!Für Japaner ist die Spannung zwischen beiden Polen überhaupt kein Problem. Neues kannkomplementär neben Altem stehen, in den modernsten Stadtteilen Tokyos könnenarchetypische Shinto-Schreine auftauchen (bis in die allerjüngste Zeit war es denJapanern undenkbar, „moderne“ Kultbauten zu errichten – so wie etwa die„moderne“ Kapelle Ronchamp, auch der Wassertempel ist ein Kompromiss)

WEST – OST grundsätzliche Unterscheidungen LOGIK und A-LOGIK(Logik ist kein Thema)

WEST – OSTLogik – A-LogikLC: Das rationale Maß, zwar idealisiert als harmonische Abfolge,praktisch aber als additive Messskala verwendbar. Klarheit der GrundformQuadrat. Die Menschenfigur als beherrschender Faktor (sicherer Stand,souveräne Geste nach außen gerichtet, den vermessenen Kosmosausfüllend).Japan: der Mönch in einer dienenden Haltung, nach innen gerichtet, inasymmerischen Mustern die Kräftebahnen der Natur nachempfindend.

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WEST:Rationales Durchdringen (logisch-kausale Denkabfolge, Muschg: „Gleichungen lösen“; „cogito ergo sum“), Aktivität (homofaber), Aufklärung (das rationale System, einmal erkannt, wird auf allePhänomene angewandt), die Welt öffnen (aufbrechen, „macht euch die Erde

untertan!), Individualität (das freie ICH als Zentrum des Kosmos, in derFolge die pluralistische Gesellschaft konkurrierender ICHs)OST:Meditatives Erfassen (Ausschalten der Logik durch Meditation), Passivität(Loslassen), Erleuchtung (nichtrationale, ganzheitliche Erkenntnis stattlogisches Konstrukt, sich selbst öffnen (die Welt ist in mir), Universalität (Verschwinden des ICH, Identität entsteht aus der gemeinsamenKulturgeschichte)

Wir verstehen die Welt als ein Modell, in dem Ordnung in einem Konflikt

oder in einem dramatischen Schöpfungsakt aus einem ursprünglichenChaos entsteht.Der Osten versteht Chaos und Ordnung als eng verbundenenZusammenhang.

WEST (Palladio, Villa Barbaro , Maser, vor 1560) : Beherrschung vonTopographie und RaumAchsen beherrschen den Umraum / Kosmos als Kreuz mit dem Mittelpunkt

des Hausherren, die Landschaft wird dem angepasst (Rasen als abstrakteFläche)OST (Kultbereich, z.B. kaiserliche Villa - Katsura?-): Anpassung an

Topographie und Raum   Architektur verschmilzt mit Vegetation, Wasser,

Himmel

 Bildcollage „ Natur “: Naturgefühl entspringt nicht einer „ökologischkorrekten“ Beziehung zur „natürlichen“ Natur sondern zeigt eine abstraktebzw. symbolische Naturliebe (die Kirschblüte [sakura] ist nicht nur ein Natur- sondernauch ein Medienereignis in Japan mit täglichem „Wetterbericht“ von deren Fortschreiten

nach Norden, das Abbild dieser Blüte im Raum ist ein abstrahierter Verweis und dennoch Anstoß einer vitalen Empfindung)

Bonsai (bon=Schale, sai=Pflanze) - „Landschaft in der Schale“ Natur „mit Gewalt“ geformt

WEST ( Kolosseum Rom, Kenotaph für Newton  , Boullé,1800 ) :Beherrschung von Topographie und Raum δ Bauwerk stellt einen denMenschen in jeder Richtung beherrschenden Raum her; dieser Raum isthomogen und konzeptuell   : wir verstehen Raum als konkretes Element(Raum = z.B. Zimmer). Die Japaner haben dafür kein Wort. Der Begriff „Ma“ meint eine abstrahierte Vorstellung von Raum, eher im Sinn von dasLeere.

OST (Ando, Wassertempel Osaka , 1991): Anpassung an Topographie undRaum   Architektur fügt sich in die Bodenfläche ein, verschmilzt mit Erde,Wasser, Horizont, Himmel.

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WEST (Gehry, Ausstellungsgebäude VITRA): Auftürmen von plastischenFormen, diese sind Individuen, auch wen sie sich in das Gesamtkonzeptfügen, ihre Abfolge ist eher additiv, der Eindruck betont das aktiv nachoben Drücken.  Westliche Architektur ist individuell geleistete, mitDarstellungsabsicht aufgeladene „Baukunst“ (was funktionelle bzw.

rationale Entwurfsprinzipien selbstverständlich nicht ausschließt).OST ( Ando, Konferenzgebäude VITRA): reduzierte, flächig bzw. linearwirkende Formen, eher ein abstrahiertes Prinzip (die Horizontale)darstellend als ein „sprechendes“ bzw. künstlerisch-plastisch ausgerichtetesWerk, auch im Inneren spröde, nur langsam erfassbarJapanische Architektur ist die Verortung spiritueller Erfahrung (ihreUrsprünge liegen im heterogenen Geflecht sakral erfahrener Orte, imAufgreifen kultisch geregelter Überlieferungen und in der territorialenMarkierung bäuerlichern Besitzes)

WEST Palladio , Rotonda: Achsen und Symmetrien – auch im vertikalen

Bereich! Die Idee beherrscht die ArchitekturOST  Japan. Wohngrundriss / Trittsteine:Additiv, auf einzelne Orte ausgerichtet δ eher spirituell als funktional besetzte Orte! δ  erzeugt Asymmetrie (die aber nicht ästhetisch verstandenwird – so wie die architektonischen Neuerer der klassischen Moderne diesverstanden haben). Man muss die besonderen einzelnen Orte wie Herd,Wasserstelle, Tokonoma etc als unabhängige Elemente verstehen, sie sind„Gebäude im Gebäude“.

 hier im Bild noch nicht sichtbar: Die asymmetrische Anordnung setzt sichauch in den Niveaus fort: Der höhere, gedielte Wohn- und Schlafteilwechselt im freien Rhythmus mit dem niedrigen Erdraum („doma“), auchdie Deckenhöhe wechselt: über dem Erdteil bleibt der Dachaufbau i.d.R.offen. δ Dieser Wechsel zwischen zwei Zonen entspricht alten kultischenZweiteilungen von Erdbezirken bzw. auch der Zweiteilung des Schreins ineinen offenen und einen nach oben geschlossenen und nach untenabgehobenen Sakralteil.

Stadt“planung“: OST = additiv wuchernde Struktur ohne Zentrum(Tokyo: zentraler Bereich chiyoda-ku mit Kaiserpalast, Parlament, Bahnhof,wichtigen Schreinen wirkt sich in Grundriss nicht auf die Peripherie aus in der japanischen Stadt sind die Straßen übrig gebliebener Restraumbzw. notwendiges Übel als Verbindung. Bezugspunkte sind diepatchworkartigen Häuserblöcke (nur die großen Straßen tragen Namen), dieHäuser schotten sich gegenüber der Straße meist durch Mauern ab (vgl.auch, was über Hausbesitz gesagt wurde)

Ansichten alter Blockformationen und deren kontinuierlicheAneinanderreihung, entsprechend auch in Nicht-Wohn-Bereichen

Es gibt kaum Straßennamen.Postadresse eine Nummer, z.B: „ku“ = Stadtviertel / „chò“ =Zusammenfassung mehrerer Blocks„chòme“ = Zusammenfassung weniger Blocks (Nummer an Straßenmasten)Gebäudenummer (nur über Skizzen erklärbar)

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 Manhattan - KarlsruheWEST = Achsen, Zentrum – Straßen bilden ein wesentlichesrepräsentatives Merkmal, Teil einer öffentlichen Demonstration vonOrdnung und Macht

WEST: Die Baukunst entwickelt sich ständig, nicht zuletzt auch als Folgeheftiger gesellschaftlicher Umbrüche und wirtschaftlicherMachtentwicklungOST: In derselben Zeitspanne bleibt der Typus des Schreins bzw. desHauses weitgehend unverändert.Aber: Das Haus als materielles Konstrukt ist viel vergänglicher als das desWestens. Aufgrund seiner natürlichen und wenig geschützten Materialienmuss es ständig erneuert werden (die historischen Schreine werden in einemrituellen Vollzug („ shikinen sengu“) z.B. alle 20 Jahre völlig neu erbaut ,

was dem Ideal der Reinheit entspricht (also ist der ISE-Schrein, der ausdem 7. Jh stammt, sozusagen bereits die 65. „Auflage“)Vgl die ebensolche Verfallszeit der gegenwärtigen Architektur (s.o.).

Traditioneller japanischer Holzständerbau Kenzo Tange, Olympiahalle Tokyo ,Ingenieurbau mit Prinzipien des Seiltragwerks über Ringanker (zwar ein Skelett , aber das Gegenteil eines statisch einfachen Ständerbaus)Ebenso wie in der gesamten Gesellschaft ist auch in der Architektur eineKoexistenz von Tradition und Moderne zu registrieren.So sind in der modernen japanischen Wohnung oft nur Küche und

manchmal Essplatz nach amerikanischem Vorbild modern, die übrigenRäume bleiben im traditionellen Rahmen. Der Boden ist mitReisstrohmatten belegt. Man isst und trinkt hockend an niedrigen Tischenund schläft auf dem Boden wie eh und je.

WEST:  LC, Villa Stein: die klassische Moderne entwickelt eine eigeneSprache als Folge einer Abstraktion vorhandener Elemente bis zu ihrerminimalen Erscheinung.OST: Wohnraum kaiserliche Villa, Japan: die Wand als solche existiertgar nicht, sondern ist die Reduktion des Prinzips Wand/ Abschluss auf einen beweglichen Schirm. Es muss nicht abstrahiert werden, weil gar keine

Mauer / Festigkeit da war. Der Purismus des Raums entsteht aus demFehlen von Bedürfnissen, die ihn auffüllen könnten.

Ando verwendet die beiden Begriffe „Abstraktion“ für die westlicheHaltung und „Repräsentation“ für seine eigene, in der er eine Syntheseherstellen möchte. Er setzt synonym für Repräsentation den japanischenBegriff „shintai“ (shin = „Herz“ / tai = „Körper“)shintai bedeutet das Erleben von Welt in einem ganzheitlichen Zugangauch über den Körper. Während dieser die Welt erfährt, erfährt der Geistsich selber. Beispiel Ando: „Wenn ich den Beton als etwas Hartes, Kalteswahrnehme, empfinde ich gleichzeitig meinen Körper als etwas Warmes

und Weiches“. „Raum“ ist eine umfassende, ganzheitliche Erfahrung(„The world articulated by the body is a vivid, lived-in space“).Für Ando ist Architektur nur zu verstehen über shintai.

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Er bringt auch das Beispiel des „genius loci“: „When one stands on an empty site, one can

 sometimes hear the land voice a need for a building“ ( Hybris des Architekten - uralte menschliche Erfahrung??)

Um nicht LC als Opfer der eigenen Ideale zu missbrauchen, setze ich hier ein Beispiel aus

dem Fertighaus-Katalog:

„Villa im Bauhaus-Stil. Architektur zielsicher umgesetzt“Erläuterungen ANDOs für Abstraktion und Repräsentation / shintai:Die Vermarktung der klassischen Moderne bildet einen Mix ausRationalität und Funktionalität unter dem Primat ökonomischer Zwänge.Ihr fehlt das Lebendige, die „Expressivität“, die ganzheitliche Erfassungdurch ein Individuum. Sie versucht zwar, „interessant“ zu sein, ist dies aberhöchstens im formalen Sinn, da sie alles andere gleichschaltet (für sie gibt eskeine Tradition, keine Geschichte, Ethnien, Kulturen und keine Natur).Sie landet damit in Uniformität und Mittelmäßigkeit.In diesem Sinn möchte Ando die klassische Moderne bzw. denModernismus hinterfragen.(Ando: „I hope to continue to resist the homogenization of the world. Inthis the shintai will no doubt provide a key“. (Architecture and the Body,

 NY, 1988)

WEST: Josef Albers, Hommage an das Quadrat δ logisch definiertes Spielmit den „Bildnerischen Mitteln“OST: Tuschmalerei  δ von gedanklichen Vorgaben freie Äußerung desmeditativ ErfasstenHier sieht Ando allerdings keinen Widerspruch! (Ando bewundert dieMalerei von Josef Albers als Höhepunkt der modernen Malerei des 20. Jh)Für ihn ist seine Definition von „Repräsentation“ auch bei Albers anwesend:

in einer minimalistischen Versuchsreihe entdeckt Albers die Vielfalt derValeurs und damit der räumlichen Beziehungen (in der Beschränkunggewinnt er die Freiheit - ein durchaus „östlicher“ oder zumindestspiritueller Ansatz auf der Suche nach „dem Universellen, dem Ewigen,dem Wesentlichen“[Ando]).

Ando: „Genauso gehe ich mit architektonischem Raum um und mache

 diesen manifest!“ 

Ando kann sich eine Verbindung von Abstraktion und Repräsentation gut vorstellen.

Es ist sein spezifischer Weg einer Synthese zwischen Ost und West!!