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Page 1: Positionsspezifische Acylierung von Fettsäurepartialglyceriden durch Anwendung einer neuen Veresterungsmethode

Die Nahrung 30 (1986) 10, 1055-1056

Wissenschaftsbereich Lebensmittelchemie der Sektion Chemie der Humboldt-Universitat zu Berlin, DDR (Leiter: Doz. Dr. sc. S. GRUNERT)

Positionsspezifische Acylierung von Fettsaurepartialglyceriden durch Anwendung einer neuen Veresterungsmethode (Wissenschaftlicher Kurzbericht)

D. MEUSEL und J.-Th. MORSEL

Symmetrische Triglyceride des Typs SUS sind irn Vergleich zu unsymmetrischen des Typs SSU wegen ihrer besonderen Schmelzeigenschaften interessant. Die spezifische Einesterung langkettiger, ungesattigter Fett- sauren in die 2-Position von gesattigten 1,3-Diglyceriden gelingt wegen Isomerisierungen (Acylwanderungen) unter den iiblichen Veresterungsbedingungen nicht [4]. Erst nach Uberfiihrung der ungesattigten Saure in ihr Saurechlorid verlauft der Umsatz rnit 1,3-Diglyceriden in Gegenwart von Pyridin nahezu isomerisierungsfrei [2], wobei jedoch die Darstellung solcher Saurechloride nicht unproblematisch ist. Der Einsatz vog Kupp- lungsreagenzien zur Veresterung langkettiger Carbonsauren rnit langkettigen Alkoholen, wie sie die Acy- lierung von 1,3-DigIyceriden darstellen wiirde, wird wegen der geringen Ausbeuten und auftretender Neben- produkte nicht genutzt. Diese Nachteile sollen sich vermeiden lassen, wenn man derartige Acylierungen in Gegenwart von 4-Dialkylaminopyridin durchfuhn 111. Inwieweit damit die Darstellung positionsspezifischer, gemischtsauriger Triglyceride gelingt, d. h. Acylwanderungen am Partialglycerid ausbleiben, ist unbekannt (siehe auch [5]).

Wir veresterten in Anlehnung an die Methode von NEISES u. a. [I] Olsaure (98,2% Gehalt nach GC) mit hochgereinigtern 1,3-Dipalmitin in Dichlormethan. Nach saulenchromatographischer Reinigung erhielten wir in 90 %iger Ausbeute ein Triglycerid, dessen gaschromatographische Analyse 68 % Palmitin- und 32 7; &lure ergab. Wie die diinnschichtchromatographische Analyse auf mit Silbernitrat impragniertem Kiesel- gel-G [3] belegt, konnen im Syntheseprodukt unsymmetrische Triglyceride des Typs SSU nicht nachgewiesen werden. Acylwanderungen wahrend der Synthese traten also nicht auf..Dieser Befund wird weiterhin durch die Tatsache belegt, daD auch nach der Reaktion die restlichen der im UberschuD eingesetzten 1,3-Diglyceride dunnschichtchromatographisch einheitlich sind, d. h. 1,2-Diglyceride nicht enthalten. Sornit hat man ein ein- faches Verfahren in der Hand, um isomerenreine, gemischtsaurige Triglyceride zu synthetisieren.

A rbeitsvorsehr ft

Zu 1 mmol Olsaure in 10 ml wasserfreiem Dichlormethan p. a. werden unter Riihren bzw. Schiitteln 40 pmol 4-Dimethylaminopyridin p.a. und 2 mmol 1,3-Dipalmitin, die jeweils kurz vor Versuchsbeginn durch prapa- rative DC gereinigt wurden, hinzugegeben. Die klare Losung wird auf 10 "C gekiihlt. Man setzt 1 , I mmol Di- cyclohexylcarbodiimid zu und riihrt 5 rnin bei 10 "C und weitere 2 h bei Raumtemperatur. Vom Harnstoff- derivat, das bereits nach 15 min auszufallen beginnt, wird abfiltriert, die klare Losung rnit 0,5 N Salzsaure, mit gesattigter Natriurnhydrogencarbonat-Losung und rnit Wasser gewaschen, iiber Natriumsulfat getrock- net und nach Einengen saulenchromatographisch getrennt bzw. in der Kalte auskristallisiert. Die Ausbeute, nach Abtrennung der Nebenprodukte, betragt etwa 90 %.

Literatur

[l] NEISES, B., und W. STEGLICH, Angew. Chem. 90 (1978) 556. (21 SONNTAG, N. 0. V., J. amer. Oil Chem. SOC. 56 (1979) 751A. [3] BARRETT, C. B., M. S. J. DALLAS und F. B. PADLEY, J. amer. Oil Chem. SOC. 40 (1963) 580.

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(41 MAITSOX, F. M.. und R. A. VOLPENHAIN, J . Lipid Res. 3 (1962) 281. [5] BODANSZKY. M., Principles of Peptide Synthesis. S. 260. Akademie-Verlag, Berlin 1984.

DLC D. MEUSEL und DLC J.-Th. MORSEL, Wissenschaftsbereich Lebensmittelchemie der Sektion Chemie der Hurnboldt-Universitat zu Berlin, DDR-I 120 Berlin, Goethestr. 54

Eingegangen 2. 5. IY86