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  • NR. 16, 14. APRIL 2014

    www.migrosmagazin.ch

    OSTERWETTBEWERB I 14

    Hotelferien

    zu gewinnen

    CANNABIS-DEBATTE I 24

    Legalisieren

    odernicht?

    GENERATIONEN-GESPRCH I 32

    Urgrosi liebt

    ihr iPad

    Leichtfssig

    durchs Leben

    Nora Drig lebt ihren Traum: Sie ist

    Profitnzerin. AmTanzfestival Steps

    hat sie einen grossenAuftritt. I 46

    Bild:Gian-MarcoCastelberg

    1

    Migros

    die beliebteste Firma

    der Schweiz

    Seite 8

    NR. 16, 14. APRIL 2014

    www.migrosmagazin.ch

    BitteWohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst:

    Tel. 0041(0)71 493 24 51, E-Mail: [email protected]

    AusgabeOstschweiz,AZA1953SionResponseZentral,PsdgDPAG,Ent.bez.A44631

  • Frey Hase Milch

    extra fein

    210 g

    6.60

    Frey Hase

    Mahony Milch

    410 g

    9.80

    Frey Hase

    Pasqualino

    Milch

    240 g

    7.20

    Frey Hase

    Baby Milch

    150 g

    8.30

    Frey Soccer Rabbit Milch

    diverse Lnder-Trikots, 245 g

    9.50

    Frey Princess

    Rabbit weiss

    245 g

    9.50

    Pques

    Nougat

    Hase

    125 g

    4.90

    Frey Hase Lampino Milch

    440 g

    12.

    Frey Hase

    Chico weiss

    100 g

    3.20

    Frey Sitz-

    hase Noir

    280 g

    3.30

    Ein Fest fr

    Schleckmuler.

    Was geniessen Sie zuerst?

    Das Huhn, das Ei oder sogar den Hasen?

    Hier ist jede Antwort die richtige.

    Freuen Sie sich auf ein ssses Osterfest!

    *Alle Frey Adoro Kugeln im Osterdesign Frohe Ostern , 30% gnstiger, gltig bis 19.4.

    Erhltlich in allen grsseren Migros-Filialen, solange Vorrat.

  • Frey Dco

    de Pques Kken

    4 Stck, 88 g

    5.30

    Frey Osternestli

    mit Bunny

    Lucky & Eili Extra

    209 g

    8.50

    Frey Hsli Bugsy Milch

    5 Stck, 75 g

    2.90

    Frey Halbei Rocher mit

    Pralins du Confiseur

    280 g

    15.

    Frey Halbei

    mit Truffes

    373 g

    20.80

    Frey Eili Extra

    500 g

    10.50

    Frey Bunny Milch

    Sunny, Funny oder Lucky, 170 g

    6.50

    Frey Metall-Ei

    gefllt mit Eili Extra,

    Pralinor, Torrone

    oder Mocca, 264 g

    12.50

    Frey Eili Pralinor

    assortiert in Dose, 1 kg

    19.80

    Blechei mit Drage-Eili

    3 Stck, 72 g

    2.80

    Eili Milch, Bio,

    Fairtrade

    150 g

    4.20

    Frey Eili

    Japonais

    500 g

    10.50

    Frey Adoro Kugeln

    Milch im Osterdesign

    Frohe Ostern*

    200 g

    5.50 statt 7.90

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  • Slection Knig Lachs

    Zucht Neuseeland, 100 g

    9.90

    Thunfisch

    Handleinen gefangen,

    Wildfang Malediven

    regionaler Preis

    Bio Forellenfilet

    geruchert

    Zucht Dnemark,

    per 100 g

    5.30

    Bio Schweizer Forellen

    Zucht Schweiz

    regionaler Preis

    Bio Dorade ganz

    Zucht Griechenland

    regionaler Preis

    MSC Mies-

    muscheln frisch

    Wildfang aus Holland,

    1 kg

    8.50

    Slection Crevetten

    gekocht

    Zucht Vietnam, per 100 g

    6.70

    Slection Rauch-

    lachs Symphonie

    Zucht Norwegen, 190 g

    17.

    Bio Sushi

    Zucht aus Costa Rica und Irland, 130 g

    11.90

    Bio Dorade ganz Bio Dorade ganz

    Zucht GriechenlandZucht Griechenland

    regionaler Preis

    MSC Mies-MSC Mies-

    muscheln frisch muscheln frisch

    Wildfang aus Holland,Wildfang aus Holland,

    Ein schmack-

    hafter Fang.

    Geniessen Sie Ostern so leicht wie nie zuvor!

    Mit feinem Fisch zaubern Sie herrlich schmackhafte

    Ostergerichte fr die ganze Familie.

    Erhltlich in allen grsseren Migros-Filialen, solange Vorrat.

  • Bio Kopfsalat

    Schweiz, pro Stck

    aktueller Tagespreis

    Kartoffeln Patatli

    gypten/Israel, per kg

    aktueller Tagespreis

    Slection Salat

    Treviso

    280 g

    5.90

    Slection Cocktail-Tomaten

    Schweiz/Spanien, Schale 200 g

    aktueller Tagespreis

    Extra Erdbeeren

    Spanien, Schale 450 g

    aktueller Tagespreis

    Bio Zitronen

    Italien/Spanien,

    Netz 360 g

    aktueller Tagespreis

    Kartoffeln Patatli

    gypten/Israel, per kg

    aktueller Tagespreis

    Buntes fr

    den Osterteller.

    Garnieren Sie Ihren Ostertisch mit gesunden

    Farbtupfern, die nicht nur schn aussehen, sondern

    auch hervorragend schmecken.

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    Herausgeberin der Cumulus-MasterCard ist die Cembra Money Bank AG.

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    JA

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    DIESEWOCHE

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    INHALT

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    NR. 16, 14. APRIL 2014

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    MIGROS-MAGAZIN

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    [email protected]

    Gut 15Kilo so viel hat unsere Shopping-Redaktorin

    Heidi Bacchilega seit Anfang Jahr bereits abgenommen.

    Seit dreiMonaten beschreibt sie alle zweiWochen,wie sie

    esmit gezieltemTraining (samt persnlichemTrainer),

    diskreter Dit und grosser Hartnckigkeit schaffenwill,

    dass sie ihr Hochzeitskleidwieder tragen kann. Erfolg-

    reich ist nicht nur ihr Fettwegprogramm:Auch ihre

    KolumneBrautkleid reloaded (Seite 102) hat eine statt-

    liche Fangemeinde.

    Wasberrascht:Die Leserinnen und Leser vonBraut-

    kleid reloaded interessieren sich nicht nur fr Heidis

    Trainingsleistungen, sondern vor allem auch fr ihre

    Ernhrungsgewohnheiten und ihr Umfeld. Also nicht nur

    dafr,wie sie ihre Kondition auf Vorderfrau bringt,

    sondern auch,wieman sich besser und kalorienrmer

    ernhrt,welche Tricks beimKochen helfen,wie die

    Familie reagiert undwie die Laune bei all demnicht

    bachab geht.Offenbar ist es wirklich einfacher, sichmehr

    zu bewegen, als seine Essgewohn-

    heiten dauerhaft umzustellen.

    Heidi Bacchilega tut sich schwer

    mit eiserner, fantasieloser Dit.

    Sie, die dochmit so viel Spass und

    Leidenschaft kocht und so gern

    lustvoll isst. Die italienische Pasta

    ebenso liebtwie Schweizer Schoko-

    lade.Und da gerade bei kalorien-

    armer Kche Abwechslung und

    Kreativitt wichtig ist, hat sich

    Heidi Hilfe auf der Redaktion ge-

    holt. Unsere Foodredaktorin undCateringfachfrau Sonja

    Leissing bringt siemit neuen Rezepten, speziellen Ge-

    schmackskombinationenwieder in Stimmung.

    Undwerweiss,vielleicht knnen ja die Rezepte auch Sie,

    liebe Leserin, lieber Leser, animieren, esmalmit etwas

    weniger Butter, schweren Saucen und Kohlenhydraten

    undmitmehr Frchten undGemse zu versuchen.

    EDITORIAL

    Hans Schneeberger, Chefredaktor

    Mehr Lust

    beimEssen

    MIGROS-WOCHE

    8 | Aktuelles

    GENERATIONM

    10 | Grand PrixMigros

    Legendres Skirennen fr Jugendliche.

    MENSCHEN

    16 | Spuren amTatort

    Wie GerichtsmedizinerWalter Br zum

    DNA-Pionier wurde.

    24 | Cannabis

    Der Genfer Soziologe Sandro Cattacin

    will Cannabis in Vereinen abgeben.

    28 | Portrt

    Ronny Keller war Eishockey-Profi, bis zu

    seinem tragischen Unfall.

    31 | Auf einWort

    32 | 4-Generationen-Gesprch

    Wie wars frher?Was ist heute?

    41 | Kolumne: Der Hausmann

    AKTUELL

    44 | Schweizer Schoggi fr die USA

    Chocolat Frey AG bernimmt die ameri-

    kanische Ssswarenfirma Sweetworks.

    46 | Tanzfestival Steps

    Nora Drigs grosser Auftritt am

    wichtigsten Tanzfestival der Schweiz.

    SCHAUFENSTER

    50 | Das Ostermen

    67 | Grillsaisonmit Kalbfleisch erffnen

    69 | Feiner Zopfhasemit Sanissa

    71 | Limonadenmit bitterer Note

    73 | Blvita fr zwischendurch

    75 | Kultiges fr den Gaumen

    76 | MSC-Fische frs Tierfutter

    79 | Neue Farben fr die Sneakers

    81 | Gut gepflegt von Kopf bis Fuss

    IHREREGION

    83 | Neues aus Ihrer Genossenschaft

    Bilder:RenRuis,OrnellaCacace,MarkusBertschi,

    MonikaFlckiger,Keystone,iStockphoto

    118 |MEINEWELT

    Djoa Strassburg gibt ihre Krone alsMiss

    Earth Schweiz bald ab.Dannwill sie ihr

    StudiumalsArchitektin beginnen und

    danach in Entwicklungslndern arbeiten.

    16 |MENSCHEN

    Am Institut fr Rechts-

    medizin in Zrichwerden

    Autopsien amPCgemacht.

    Heidi Bacchilega,

    Sonja Leissing (r.)

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    MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 16, 14. APRIL 2014 DIESEWOCHE

    INHALT

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    7

    91 | LEBEN

    Nach dem

    Bienensterben

    sind jetzt die

    Hummeln dran:

    Jede vierteArt

    ist vom

    Aussterben

    bedroht.

    M-Infoline: Tel. 0848 84 0848* oder Fax 0041 44 277 20 09

    (Ausland). www.migros.ch/kundendienst; www.migros.ch

    Cumulus: Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland).

    [email protected]; www.migros.ch/cumulus

    RedaktionMigros-Magazin: Limmatstrasse 152, Postfach 1766,

    8031 Zrich, Tel. 058 577 12 12, Fax 058 577 12 08.

    [email protected]; www.migrosmagazin.ch

    * Normaltarif

    Lesen und sehen Sie dieseWoche

    auf:www.migrosmagazin.ch

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    Promis und ihrGras

    Kiffende Erwachsene zahlen hchstens noch eine Ordnungsbusse.

    Das sagen Prominente (Bild Polo Hofer) zu ihrem Cannabiskonsum.

    DieAufschneider

    Polizisten brauchen fr die

    Ermittlungen einen Gerichtsme-

    diziner. Die zehn Berhmtesten

    aus Literatur und Fernsehen.

    Ldierte Profisportler

    Hirnerschtterungen und ihre

    Langzeitfolgen.

    Kindertheater

    Finden Kids Romeo und Julia

    noch lssig, oder brauchts

    modernere Stcke?

    Digitales Fernsehen

    Zieht die Swisscommit ihrem

    neuen Angebot der Konkurrenz

    davon? Der berblick.

    Essenundabnehmen

    Heidi Bacchilega verrt ihre

    Erfolgsrezepte zumAbspecken.

    Enkel bisUrgrosspapi

    Treffen in einer Familie vier Ge-

    nerationen aufeinander, gibts

    viel zu erzhlen. Bei Ihnen auch?

    Ausnahmezustand

    Krankenhaustrauma vermeiden,

    Wohlfhlatmosphre schaffen:

    Pldoyer der Mamma-Mia-Ko-

    lumnistin Bettina Leinenbach.

    LEBEN

    91 | Mix

    94 | Kindertheater

    WennKinderTheater spielen, knnen sie

    ihre Kreativitt und Fantasie ausleben

    und lernen dabei frs Leben.

    101 | Digital

    Was kann das neue Swisscom TV?

    102 | In Form

    Gegen die Langeweile beim Abnehmen:

    Auch in der Ditkche brauchtsWrze!

    MEINEWELT

    118 | Djoa Strassburg,Miss Earth Schweiz

    RUBRIKEN

    12 | Leserbriefe

    107 | Glcksgriff

    109 | Leseraktion

    110 | Rtsel, Impressum

    116 | Cumulus

    32 |MENSCHEN

    JohnMarkwalder (101), sein Sohn,

    sein Enkel und sein Urenkel ber

    das Leben und die Leidenschaften

    von vorgestern, gestern und heute.

    Helfen

    Siemit!

    Dieser Ausgabe des Migros-Magazins liegt

    ein Flyer samt Einzahlungsschein der

    Stiftung Kinderspital Kantha Bopha

    von Beat Richner bei. Die Kosten fr den

    Vertrieb werden grosszgigerweise von

    der Schweizerischen Post bernommen.

    Die Migros und das Migros-Magazin

    untersttzen die Aktion Zwnzger-Ntli

    2014. In den letzten Jahrzehnten haben

    die Kantha-Bopha-Spitler in Kambod-

    scha zwlf Millionen Mal kranke Kinder

    behandelt. Helfen Sie mit, damit Beat

    Richner weiter fr die Kinder da sein kann.

    Schon ein Zwnzger-Ntli reicht fr die

    Behandlung von vier kranken Kindern!

  • MIGROS-WOCHE

    |

    AKTUELLES

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    NR. 16, 14. APRIL 2014

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    MIGROS-MAGAZIN

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    Preisgekrnte

    Minimania

    Die Migros hat mit ihrer Minimania am

    Best of Swiss Web Award 2014

    gewonnen.Fr ihreoriginelleKampagne

    wurde sie in der Kategorie Online

    MarketingmitGoldausgezeichnet.

    Bei Minimania konnten Kinder Mini-

    versionen kultiger Migros-Produkte

    sammelnunddamit zuHause sowievir-

    tuell ihre eigeneMigros-Filiale erffnen.

    Dazugabes einAlbummitKlebebildern.

    LautderFachjuryhatdieKampagnealle

    Online-undOffline-Kanlegenutztund

    optimal kombiniert. Als zentraler An-

    gelpunkt diente die Website mit Foto-

    wettbewerb. Eine App fr Smartphones

    und Tabletcomputer sowie die Integra-

    tion von Social Media wie zum Beispiel

    Facebook ergnzten die Kampagne.

    Die Kampagne frMinimania verband

    geschickt die reale und die virtuelleWelt.

    ZAHL DERWOCHE

    20000

    So viele Follower hat die Migros

    auf Twitter. Damit folgen ihr auf

    der Social-Media-Plattform

    mehr Menschen, als im Fuss-

    ballstadion des FC St. Gallen

    Platz finden.

    D

    ieMigros istdasSchweizerUnter-

    nehmen mit dem besten Ruf. Zu

    diesemResultat kommtdieStudie

    GfK Business Reflector. Damit lst die

    Detailhndlerin die Swatch Group als

    Spitzenreiterin ab, nachdem sie im ver-

    gangenen Jahr noch den zweiten Platz

    belegt hatte. Den Ausschlag gab ins-

    besondere ihrumfassendesEngagement

    imBereich derNachhaltigkeit.

    Fr das Imagebarometer der

    Schweizer Wirtschaft hat die GfK, das

    grsste Marktforschungsinstitut der

    Schweiz, 3500 Personen ber ihre Ein-

    stellung zu den 52 wichtigsten Schwei-

    zer Unternehmen befragt. Dabei er-

    reichte die Migros 74,5 von 100 mg-

    lichen Punkten.

    Die Auszeichnung als beliebtestes Un-

    ternehmen fgt sich in eine ganze Reihe

    renommierter Preise ein, welche die

    Migros im vergangenen Jahr erhalten

    hat. In der wichtigsten unabhngigen

    Markenstudie der Schweiz, dem Brand

    AssetValuator, ist dieMigrosdie strks-

    te Marke der Landes. Zudem wurde die

    Detailhndlerin in einer der grssten

    Konsumentenbefragungen mit rund

    7800 Teilnehmenden zum Retailer of

    the year in derKategorie Lebensmittel

    gekrt. Und amWorld Retail Congress,

    dem internationalenDetailhandelskon-

    gress in Paris, gewann ihr Nachhaltig-

    keitsprogrammGenerationM den Preis

    als weltweit beste Nachhaltigkeits-

    initiative.

    DieMigros ist top

    Die Detailhndlerin heimst einen weiteren Preis ein: Sie ist das

    beliebteste Unternehmen der Schweiz. Das zeigt eine grosse Studie

    zum Image der 52 wichtigsten Firmen.

    Exzellenter

    Ruf: Die

    Migros ist

    beliebt bei

    Gross und

    Klein.

  • AKTUELLES

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    9

    MIGROS-WOCHE

    FRISCH IN DERMIGROS

    WeisseWucht

    Mozzarella kennt man als Pizzabelag, gern isst man

    ihn auch als Insalata Caprese: in dnne Scheiben

    geschnitten, dazu sonnengereifte Tomaten und frisches

    Basilikum. Doch auch nur mit Olivenl und schwarzem

    Pfeffer gewrzt ist der Italiener eine Wucht. Es gibt ihn

    als Kugeln fr Apros, in Stangen zum Selberschneiden,

    bereits geschnitten sowie auch in Bioqualitt.

    Bilder:HeikeGrasser/Ex-Press,Foodcollection/Keystone,NikHunger

    REGIONOSTSCHWEIZ

    Brunner undPutin

    beimAprs-Ski

    Dank derUntersttzung desMigros-

    Kulturprozents haben die Veranstal-

    ter derAppenzeller Kabarett-Tage

    dieses Jahr zumzweitenMal den

    satirischen Schreibwettbe-

    werb Amuse Bouche durchgefhrt. Gewon-

    nen hat denWettbewerbMartin Flckigeraus

    Basel. In seinemBeitrag schildert er ein Ge-

    sprch zwischenToni Brunner undWladimir

    Putin beimAprs-Ski in Davos, das beimAnbie-

    ten desYou vonToni Brunner beginnt und bei

    der Interpretation der direkten Demokratie der

    beiden Politiker endet. Zu hren ist der Beitrag

    auf: www.migros-ostschweiz.ch

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    NR. 16, 14. APRIL 2014

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    MIGROS-MAGAZIN

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    nachhaltige Engagement der

    Migros. www.generation-m.ch

    D

    ie Migros kmmert sich auf viel-

    fltige Weise um die Kinder und

    Jugendlichen der Schweiz. Den

    Schwerpunkt legt sie dabei auf die Ge-

    sundheit und die sportliche Leistungs-

    fhigkeit derMdchen und Buben. Dies

    gilt ganz besonders fr den legendren

    Grand Prix Migros. An der grssten

    Jugend-Skirennserie Europas kmpften

    schon Lara Gut und Carlo Janka als

    Jugendliche um Sekunden und

    Hundertstelsekunden.

    Vom 4. bis 6.April haben sich nun

    rund 750 junge Skirennfahrerinnen und

    Skirennfahrer im Alter von 8 bis 16 Jah-

    ren inArosaGRgetroffen,umimgrossen

    FinaledesGrandPrixMigrosdieSaison-

    sieger unter sich auszumachen. Bei den

    insgesamt 13 Ausscheidungsrennen der

    aktuellenSaisonwarensiedieSchnells-

    ten und belegten jeweils einen der

    Podestpltze. Insgesamt haben 7550

    Kinder und Jugendliche an den Rennen

    teilgenommen.

    Jedem Nachwuchsfahrer boten sich

    zwei Chancen auf den Kategoriensieg:

    einmal bei einem Riesenslalomlauf und

    einmal im Combi Race, wo die zu um-

    fahrendenToreabwechslungsweisewei-

    tere und krzere Abstnde aufweisen.

    SportlicheHchstleistungen

    unter denAugen der Skiidole

    Bereits das Training fand unter den

    wachsamen Augen eines aktuellen

    SchweizerSkistars statt: FabienneSuter

    verteilte fleissig Tipps, vor allem aber

    natrlich Autogramme. Und an den

    beiden Renntagen fuhr der Nachwuchs

    unter den aufmerksamen Blicken von

    Beat Feuz und Carlo Janka. Bei solch

    schwierigen Verhltnissen braucht es

    bereits viel Knnen, um zum Schluss

    ganz oben zu stehen, lobte Beat Feuz

    die jungen Skirennfahrerinnen und

    -fahrer. Der Grand Prix war schon in

    meiner Kindheit das Highlight der Ski-

    saison,und ich bin stolz darauf, dass ich

    Skistars vonmorgen

    Im Rahmen vonGenerationM frdert dieMigros auch Kinder- und Jugend-

    sportprojekte. AnfangsApril fand nun das Finale des Grand PrixMigros statt.

    Kleine Skirenn-

    fahrer laufen

    amGrand Prix

    Migros zur

    Hchstform auf.

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    MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 16, 14. APRIL 2014

    JUGENDSPORTFRDERUNG

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    GENERATIONM

    Bild:alphafoto.com,PetraKropf(4),ErwinZger

    Mit Rckenwind derMigros

    Die Migros ist die grsste Frderin von Kinder- und

    Jugendprojekten in der Schweiz gerade im Bereich

    Jugendsport. Neben dem Grand Prix Migros animiert

    die Detailhndlerin zum Beispiel mit der Initiative

    IM fit Schlerinnen und Schler, sichmehr zu

    bewegen.Dank der Initiative knnen Schulklassen je-

    des Jahr gratis an verschiedenenVolkslufen teilneh-

    men. Im Mrz 2014 fand in Kerzers FR das ersteMal

    berhaupt ein nationales Finale statt, an dem ber

    500 junge Luferinnen und Lufer teilnahmen. Sie hat-

    ten sich 2013 an einem von insgesamt 14 IM fit-Lu-

    fen fr den Final qualifiziert. Insgesamt nahmen 8000

    Mdchen und Buben an

    den Qualifikations-

    lufen teil. Schon seit

    Duttis Zeiten setzt sich

    die Migros fr Kinder

    und Jugendliche ein,

    sagt Martin Koch, Leiter

    Sponsoring bei der

    Migros, dem fhlen wir

    uns nach wie vor ver-

    pflichtet.

    ihneinmal sogargewinnenkonnte.Der

    GrandPrixMigroswird bereits seit 1972

    durchgefhrt. Mit der Migros haben

    wir seit Jahren einen extrem verlss

    lichenundengagiertenPartner anunse

    rer Seite, sagt Roman Rogenmoser,

    NicoWehrli (9) aus

    Flims GR belegte einen

    ersten und zweiten Platz.

    Was ihm am besten ge-

    fallen hat? Das Rennen

    und die Podestpltze!.

    Projektleiter des Grand Prix Migros bei

    SwissSki. Ohne diese Untersttzung

    wre es nichtmglich, einNachwuchs

    skirennen dieser Grssenordnung auf

    die Beine zu stellen.

    Text: Christoph Petermann

    Stephanie Jenal (16)

    aus Samnaun GR (links)

    und Elisa Salzgeber (15)

    aus Scharans GR: Wir

    wollen das Beste rausho-

    len, was mglich ist und

    einfach gut Ski fahren.

    RemoMarty (12) aus

    Unteriberg SZ,Silvan

    Fuchs (8) aus Euthal SZ

    und RomanWiget (7)

    aus Unteriberg SZ (von

    links): Wir wollen einmal

    imWeltcup starten!.

    Stella Jehle (9) aus Va-

    duz (FL) fuhr einmal auf

    den ersten und einmal

    auf den zweiten Platz

    undmag den Grand Prix

    Migros, weil man tolle

    Preise und schne Me-

    daillen gewinnen kann!

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    FORUM

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    LESERBRIEFE

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    MM 15: Holy Hollywood, Artikel ber die boomenden Bibelfilme in den Kinos.

    Die Evolutionstheorie

    ist keine Theoriemehr

    MM 15: Nur Schwerbetroffene erhalten Ritalin, Interviewmit SusanneWalitza,

    Direktorin des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes des Kantons Zrich.

    Aktive Kinder sprudeln vor Lebensfreude

    Im Interviewwird Ritalin vllig verharmlost. Ritalin ist fr

    mich eine nicht zu unterschtzende Droge. Sie stumpft die

    Kinder ab,packt sie inWatte.Dies fhrt dazu,dassdieKinder

    ruhiger werden. Klar ist es anstrengend, wenn ein Kind viel

    Energie hat. Ist es deshalb automatisch ein Problemkind?Oft

    weisen aktive Kinder andere Strken auf. Sie sind begeiste-

    rungsfhig, sprudelnvorLebensfreudeundsindsehr feinfh-

    lig.FokussierenwirunsaufdiesewunderbarenEigenschaften

    und reagieren ebensomit viel Einfhlungsvermgen.

    Fabienne Schneider perMail

    Dass religiseFilmeeinRevival erleben,erstauntmichnicht.

    Der Mensch klammert sich an alles Spirituelle, das ihm ein

    Leben nach dem Tod verheisst. Dazu eignen sich natrlich

    speziell dieMythen undGeschichten aus den sogenannt hei-

    ligenSchriften.Dass sich inderheutigenaufgeklrtenGesell-

    schaftdieMythendieserGeschichtennoch immerhartnckig

    halten, istnurderBeweis frdenGlaubenandieUnsterblich-

    keit des von Gott speziell auserwhlten Menschen. Die Evo-

    lutionstheorie ist lngst keineTheoriemehr,sonderneine tau-

    sendfach bewiesene Tatsache, und in der Kette dieser Evolu-

    tion sindwir ein Glied in der Gruppe der Sugetiere.

    RonaldWild, 8702 Zollikon

    Ein Film wie Noah sollte nicht mit der Bibel in Verbin-

    dung gebracht werden. Die Figuren der Bibel werden in den

    SchmutzgezogenunddieGeschichte stimmtberhauptnicht

    mit der Bibel berein. Ich bin der gleichen Meinung wie Mi-

    chael Steiner, dass unsereGesellschaft sich nach klarenWer-

    ten und Botschaften in unruhigen Zeiten sehnt. Darum sind

    die alten Bibelfilme wie Die 10 Gebote oder Filme aus

    der Reihe: Die Bibel: Josef etc. so gut angekommen. Sie

    wurdenbibelgetreugedreht.BibelfilmesolltenBibelfilmesein,

    ActionfilmehingegenebenActionfilme.Daseinemitdeman-

    deren verbinden zuwollen ist Unsinn. Debbie Petrillo perMail

  • |MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 16, 14. APRIL 2014 FORUM

    LESERBRIEFE

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    13

    DieserBericht ist eingrossartigerAuf-

    steller. Wie erfreulich, dass es sie gibt,

    diese weiterdenkenden Jugendlichen,

    die eswagen,unmissverstndlich gegen

    eine bedenkliche Fremdenfeindlichkeit

    anzukmpfen. Ich wurde krzlich von

    einem hervorragenden auslndi-

    schenChirurgenanderHfteoperiert.

    Im Spital und in der Reha wurde ich

    betreut und gepflegt von mehrheitlich

    auslndischem Personal. Als die

    sogenannteMasseneinwanderungs-Ini-

    tiative angenommen wurde, habe ich

    mich wie Camille Bernheim geschmt.

    Ich hatte das Bedrfnis,mich bei diesen

    wertvollen Personen entschuldigen zu

    mssen. Willi Koller-Bsiger

    8200 Schaffhausen

    DiedauerndenUnmutskundgebungen

    seitens der Abstimmungsverlierer der

    Masseneinwanderungs-Initiative ner-

    venganzeinfach.Anstatt jetzt imNach-

    hineinzumeinen,diePolitikerdaraner-

    innern zu mssen, dass die Demokratie

    nicht zumSelbstzweckwird,mchte ich

    die Jugendvielmehrdaranerinnern,dass

    das Stimmrecht aktiv ausgebt werden

    kann. Einmalmehr Chance vertan la-

    mentieren und seinem rger Luft ma-

    chenbeimMassenwandern inZrich

    istder falscheWeg.Abstimmungsbefr-

    worter und -gegner sind gefordert, L-

    sungen zu finden, und das zum Wohl

    unseres Landes und nicht zuletzt auch

    fr die kommendenGenerationen.

    HansMeier

    8404Winterthur

    Mich rgert, dass meine Generation,

    die Pensionisten, das Ja zur Massen-

    einwanderungs-Initiative entscheidend

    beeinflusst und vor allem die Jungen

    einstdieFolgenzu tragenhaben.Eswre

    erfreulich,wenndie Jugenddurchdieses

    Resultat aufgertteltwrde.Dannhtte

    das fatale Ergebnis wenigstens etwas

    Gutes bewirkt. Die Realitt sieht leider

    ganz anders aus. Beim Grossteil der Al-

    tersgruppe der 18- bis 29-Jhrigen hat

    das Abstimmungsmaterial kaum den

    Wert einer unerwnschten Werbung,

    MM 15: Jung. Kreativ. Politisch., Artikel ber Junge, die nach der Abstimmung ber die Masseneinwanderungs-Initiative politisch aktiv wurden.

    Eswre erfreulich,wenn die Jugend durch dieses

    Resultat aufgertteltwrde

    Demonstranten an

    der Kundgebung

    fr eine solida

    rische und offene

    SchweizAnfang

    Mrz in Bern.

    wandert demzufolge in den Papierkorb.

    Direkte Demokratie funktioniert so

    nicht, dann bestimmen eben andere,

    was zu geschehen hat.

    Bruno Eigenmann

    9043 Trogen

    Diese junge Menschen haben immer

    noch nicht begriffen, um was es bei

    dieser Initiative ging: nmlich dass die

    Schweiz nicht berrannt und dadurch

    auch zubetoniert wird. Dies hat ber-

    haupt nichts mit Rassismus, Fremden-

    feindlichkeit oder rechtsgerichtet zu

    tun.Esgeht schlicht einfachumdenbe-

    grenztenPlatz inunseremkleinenLand.

    DeniseWey

    5630Muri

    Die Massenwanderer und

    Liberos verweigern sich konsequent

    der grssten Herausforderung unserer

    Zeit, dem viel zu hohen Bevlkerungs-

    wachstum. Der dichtest besiedelte Le-

    bensraum Schweiz hat dank der unge-

    bremsten Zuwanderung seit Jahren das

    hchste Bevlkerungswachstum Euro-

    pas: alle zehn Jahre + eineMillionMen-

    schen! Unabhngig von der Passfarbe

    bedeuten mehr Kpfe hhere Umwelt-

    belastung durch den Ressourcen-

    mehrverbrauch und somit unweigerlich

    sinkende Lebensqualitt fr alle. Wann

    endlich merken all die gestrigen

    Grnschwtzer, dass nichts auf be-

    grenztem Raum unbegrenzt wachsen

    kann? Sepp Rllin

    8038 Zrich

    Die Sensibilisierung der Jugend nach

    dem Ja zur Masseneinwanderungs-Ini-

    tiativehalte ich frwertvoll.Auchderen

    Reaktion.Was ichals eherbetagterLeser

    abernochanfgenmchte:AufdieDau-

    er jedes Jahr eineBevlkerungszunahme

    in der Grssenordnung des Kantons

    Schaffhausen oder der Stadt Luzern

    wird wohl auch nicht das Ziel der heu-

    tigen Jugend sein. Also muss eine ent-

    sprechende Korrektur vorgenommen

    werden. Isidor Brgi-Walser

    5070 Frick

    Schreiben Sie uns:Wir freuen uns ber Briefe und Mails zu Artikeln im Migros-Magazin. Je krzer Ihr Brief, desto grsser die Chance, dass er verffentlicht wird.

    Zuschriften knnen durch die Redaktion gekrzt werden. Per Post an Redaktion Migros-Magazin, Leserbriefe, Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zrich, oder per Mail an

    [email protected]. Und vergessen Sie bitte nicht, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer anzugeben.

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    NR. 16, 14. APRIL 2014

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    Pioniere dieser Technologie

    entwicklung, auchVirtopsy

    (unblutige Obduktion)

    genannt.Mehr Informationen

    dazu auf: www.virtopsy.com

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    NR. 16, 14. APRIL 2014 MENSCHEN

    RECHTSMEDIZIN

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    Aufder

    Suchenach

    demTter

    Von den Spurenermittlern versprechen sich Polizei

    und Justiz oft die entscheidendenHinweise zur

    Aufklrung einer Tat. Der Zrcher Gerichtsmediziner

    Walter Br hat dabei Pionierarbeit geleistet.

    F

    r die Krimi-Fans sind es alte Be-

    kannte. Die Mnner und Frauen in

    den weissen Schutzanzgen und

    mit den schwarzen Kfferchen, die an

    jedemFundort einer Leiche aufkreuzen.

    Bevor sie ihre akribische Arbeit nicht

    abgeschlossen haben, wird am Tatort

    nichts verndert. Und keine Leiche

    abtransportiert. Oft haben die Leiter

    dieser Spurensicherungstruppen einen

    hnlichen Prominentenstatus wie der

    ermittelnde Kommissar oder die Kom-

    missarin. Insofern entspricht die

    Bedeutsamkeit der Spurensicherer und

    Forensiker des TV-Krimis der Realitt:

    Ohne wissenschaftliche Hintergrund-

    arbeit bleibt auch der gewiefteste Kom-

    missar ber kurz oder lang auf der

    Strecke. InWirklichkeit gibt es die stets

    prsenten allwissenden Chefaufklrer

    im weissen Kittel nicht. Dafr eine

    grosseAnzahl erfahrenerundbewhrter

    Spezialisten,die aufpolizeilicheAnord-

    nung inwechselnderZusammensetzung

    an den Tatorten erscheinen.

    Vorvielen Jahrenzhlte auchderZr-

    cher Gerichtsmediziner Walter Br (67)

    zu ihnen. Es war die Zeit, in der Finger-

    abdrcken, Schmauchspuren und Pro-

    jektilen zentrale Bedeutung bei der

    berfhrungderTter zukam.Damals

    mussten Gerichtsmediziner zahlreiche

    Spuren imAlleingangsichernundneben

    toten Krpern auch sichergestellte Ob-

    jekte auswerten, sagtWalter Br.

    Inzwischen hat sich bei der Spuren-

    sicherung und Auswertung einiges

    gendert. Heute teilen sich Mediziner

    (die Forensiker) und Kriminalisten (die

    Kriminaltechniker) die Aufgaben. Die

    Tatorte werden im 3-D-Verfahren auf-

    genommen,undnebenFingerabdrcken

    suchen die Spurensicherer nach Haut-

    schuppen, Krperflssigkeiten oder

    Haaren.Schon kleinste Spuren gengen

    zur Identifizierung einesMenschen.

    In Fachkreisen bekannt ist jener Ein-

    brecher, der, einer Berufsgewohnheit

    folgend, seine beim Einbruch in den

    Fensterrahmen gebohrten Lcher mit

    einemkrftigenAtemstoss auszupusten

    pflegte. Die dabei ausgestossenen

    Mikropartikel gengten, um ihn der Tat

    durcheineDNA-Analyse zuberfhren.

    WalterBrwar anvorderster Front an

    der Einfhrung und Perfektionierung

    DNA-PionierWalter Br hat an der Ge-

    schichte der Kriminaltechnikmitgewirkt.

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    pro Paar

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    MIGROS-MAGAZIN

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    MENSCHEN

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    RECHTSMEDIZIN

    derDNA-Analyse aufdemeuropischen

    Kontinentmitbeteiligt.Icherhielt 1985

    Gelegenheit, die revolutionre Technik

    derDNA-Analyse des englischenGene-

    tikers Alec Jeffreys zu bernehmen und

    habe sofort die neuenMglichkeitenbei

    der Spurenauswertung erkannt, wh-

    rendvielemeinerBerufskollegenund ihr

    Umfeld zuerst einmal ablehnend rea-

    gierthaben,erinnert er sich.Es sei eine

    strmische Entwicklung gewesen.In-

    nertweniger Jahre hat sich dasAuswer-

    tungsverfahren vierMal gendert.

    Undmitten indieserDNA-Pionierzeit

    gegen Ende der 80er-Jahre gelang ihm

    die Glanzleistung, mithilfe der DNA-

    Analyse einen Mrder aus einem Kreis

    von rund 100 Verdchtigen zu identi-

    fizieren. Die deutschen Behrden ha-

    ben mich mit dieser Herausforderung

    betraut, weil ich damals der Pionier in

    Europa war und als Einziger ber eine

    gewisse Erfahrung verfgte.

    Der Erfolg dieses sogenannten Mas-

    senscreenings in Deutschland war der

    Durchbruch der DNA-Technik in der

    europischen Forensik. 1990wurde der

    DNA-Pionier Walter Br Direktor des

    Instituts fr Rechtsmedizin Zrich und

    konnte damit an vorderster Front beim

    weltweiten Siegeszug der DNA-Analyse

    dabei sein.

    VerfeinertesVerfahren hat

    neue Bedrfnisse geweckt

    Heutewerdensowohldiephysischenals

    auch die sogenannten genetischen

    Fingerabdrcke lngst nicht nur zur

    Aufklrung von Verbrechen ausge-

    wertet.Vielfachgeht esumvorsorgliche

    oder besttigende Personenidentifi-

    zierungen.

    Die heutigen Mglichkeiten der

    DNA-Analyse sind um das Zigtausend-

    fache effizienter und verfeinert gegen-

    ber den Anfangsjahren, sagt Walter

    Br. Das wecke Bedrfnisse. Rund 300

    Auftrge fr eine DNA-Analyse erhielt

    das am IRM in Zrich im Jahr 2000. In-

    zwischenhatdieZahlderAuftrgemas-

    siv zugenommen. 2013 waren es bereits

    6500.220FrankenkostetheutedieAus-

    wertung einer DNA-Probe, die einem

    Menschen von der Mundschleimhaut

    abgenommenwird.

    Mit 400 Franken fast das Doppelte

    kostet ein Spurenprofil wie etwa je-

    nes aus dem ausgeblasenen Bohrloch.

    DerGrunddafr:Das IsolierenderDNA

    ausdenUmgebungssubstanzensetzt ein

    aufwendiges technischesVerfahrenvor-

    aus.Und immerwieder sindDNA-Spu-

    ren vermischt: Die Forensiker haben

    dann die Erbinformationen vonmehre-

    ren Menschen vor sich sogenannte

    Mischspuren.

    KritischeGrenze: Jetzt brauchts

    eineHochsicherheitsphilosophie

    Seit Anfang 2011 ist DNA-Pionier Wal-

    terBr imRuhestandund trotzdemein

    Mal wchentlich im IRM-UZH anzu-

    treffen. Er ist Leiter der Koordinations-

    stelle der nationalen DNA-Profil-Da-

    tenbank Codis (Combined DNA Index

    System), inderEndevergangenen Jahres

    145284Personenprofileund41920Tat-

    ortspuren gespeichert gewesen sind.

    Trotzdemverfolgt erdieEntwicklung

    in der DNA-Analyse mit wissenschaft-

    lichem Scharfblick und stellt fest: Die

    Ausfilterungsempfindlichkeit derDNA-

    Analyse ist heute derart hoch, dass das

    FehlerrisikodurchVerunreinigungender

    Probe oder analytische Zuflligkeiten

    grsste Sorgfalt erfordert.Wir kommen

    jetzt in einenGrenzbereich, in dem eine

    Hochsicherheitsphilosophie angebracht

    ist.

    Eine Lockerung der Vorschriften sei

    im Umgang mit den DNA-Auswertun-

    genntig.Bis jetzt ist es inderSchweiz

    gesetzlich verboten, aus DNA-Aus-

    wertungenRckschlsse auf usserliche

    Merkmale der Menschen zu ziehen. Ich

    halte es aber fr prfenswert, dass

    DNA-Analysen Aufschluss geben ber

    Haar-,Haut- und Augenfarbe, Krper-

    grsse und ungefhres Alter, sagt der

    DNA-Pionier.

    Der Ideeaber,vonallen inderSchweiz

    lebenden Menschen aus Prinzip ein

    DNA-Profil zu erstellen, kann er gar

    nichts abgewinnen.Dawrde ichmich

    als Brger dagegen aussprechen. Es ist

    ein wichtiges rechtliches Prinzip, dass

    fr solcheUntersuchungeneinAnfangs-

    verdacht bestehenmuss.

    ZudemgebeesbeiBedarfbeispiels-

    weise zur Identifikation von Leichen

    oder fr Suchaktionen jederzeit die

    Mglichkeit,DNA-Vergleichsspurenam

    WohnortdervermisstenPersonoderbei

    deren Familienangehrigen zu beschaf-

    fen.

    Der67-jhrigeWalterBrhat sichvor

    rund 27 Jahren auf die DNA-Analyse

    spezialisiert. In einem Umfeld von

    Akademikern, das sich auf den wissen-

    schaftlichen Nachweis von oft

    zumindest illegalenbis kriminellenVor-

    gngen spezialisiert hat. Rund 150 Me-

    diziner, Radiologen, Biologen, Toxiko-

    INFOBOX

    Das IRM

    Das Institut fr

    Rechtsmedizin

    (IRM-UZH) der

    Universitt Zrich

    (www.irm.uzh.ch) ist

    eine kantonale Insti

    tution fr forensische

    also strafrechtlich

    relevante Unter

    suchungen und Ana

    lysen. Es ist ein

    Dienstleistungs

    betrieb mit universi

    trem Lehrauftrag

    und arbeitet vor

    allem fr Strafunter

    suchungsbehrden.

    Das IRMZrich ist

    fr die Kantone

    Schaffhausen, Zrich,

    Glarus, Zug, Luzern,

    Schwyz, Uri, Ob und

    Nidwalden zustndig.

    Die Bevlkerung in

    diesen Kantonen

    entspricht rund

    einem Drittel der

    Schweizer Bevl

    kerung.

    Lesen Sieweiter auf Seite 23

    3-D-Rekonstruktion vomSchdel eines Unfallopfersmittels unblutiger Obduktion.

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    RECHTSMEDIZIN

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    MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 16, 14. APRIL 2014

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    Quellen: Michael Thali, Institut fr

    Rechtsmedizin Zrich; Der Spiegel;

    3D-Haus: M.Kohler 3D3W

    1

    Nachbarn haben die Polizei verstndigt,

    da sie im Haus nebenan Schreie und

    Schsse gehrt haben. Der Streifenpoli-

    zist trifft am Tatort ein und findet zwei Lei-

    chen. Er sperrt den Tatort ab und verstndigt

    den Kriminaltechnischen Dienst und das Ins-

    titut fr Rechtsmedizin (IRM).

    2

    Die Spurensicherer vom Kriminaltech-

    nischen Dienst, die Rechtsmediziner

    und die Staatsanwltin treffen ge-

    meinsammit dem Tatortbus am Tatort ein.

    Die Staatsanwltin ist die Chefin der Unter-

    suchung und ordnet alle Massnahmen an.

    3

    Die Experten vom Kriminaltechnischen

    Dienst machen als Erstes eine 3-D-Auf-

    nahme des Tatorts. Danach erfolgt die

    Sicherung der Spuren. Alle Objekte werden ein-

    zeln gesammelt in Plastikbeutel oder Petrischalen

    verpackt und dokumentiert.

    AmTatort: So luft eine

    Spurensicherung ab

    Die Grafik zeigt modellhaft, wie die Behrden bei

    einem Kapitalverbrechen (in unserem Beispiel:

    Ttung von zwei Personen) in neun Stunden die

    Spuren sichern.

    Infografik: Daniel Rttele

    drei

    Spurensicherer

    3-D-Oberflchen-

    scanner

    Spurentafel

    Blut-

    tropfen

    Haare,

    Hautspuren

    und Fasern

    zwei

    Rechtsmediziner

    Tatortbus

    Streifen-

    polizist

    Staatsanwltin

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    MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 16, 14. APRIL 2014

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    MENSCHEN

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    RECHTSMEDIZINNR. 16, 14. APRIL 2014

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    4

    Die Rechtsmediziner untersuchen die

    Leichen. Sie messen die Rektaltemperatur

    und machen eine Reihe weiterer Unter-

    suchungen. Aufgrund des ersten Befundes scht-

    zen sie den Todeszeitpunkt.

    5

    Der Fahnder befragt

    die Nachbarn zu den

    Vorkommnissen.

    6

    Die Spuren, alle Spurentrger

    sowie die Leichen werden ab-

    transportiert. Die weiteren Un-

    tersuchungen werden ab diesem Zeit-

    punkt in den Labors des IRM und des Kri-

    minaltechnischen Dienstes stattfinden.

    Fahnder

    Zeugen

    mgliche

    Tatwaffe

    Schuh-

    abdruck

    Zigaretten-

    stummel

    Der

    Spurensicherungskoffer

    Finger-

    abdrcke

    werden mit Russ-

    oder Eisenpulver

    sichtbar

    gemacht.

    Werkzeuge

    Klebeband

    Plastikbeutel

    Klebefolien

    Russpulver

    Pinsel

    Rhrchen

    Petrischalen

    Wattestbchen

    destilliertes

    Wasser

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    MENSCHEN

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    RECHTSMEDIZIN

    logenundPharmakologensowie techni-

    sche und administrative Mitarbeitende

    wertenheuteamIRM-UZHmitAppara-

    turen, die zu den modernsten weltweit

    zhlen, Spuren in und an Leichen, an

    Organ-undGewebeproben, inBlut,Urin

    undHaaren aus.Fr seine vonRobotern

    ausgefhrte Autopsien, Virtopsy ge-

    nannt, ist das IRM-UZH in Fachkreisen

    weltberhmt undweltweit fhrend.

    Doch die Bestseller im Institutsalltag

    sindBlutproben.DieAbteilungForensi-

    sche Pharmakologie&Toxikologie ana-

    lysiert jhrlich rund 10000 Blut- und

    Urinproben.Bis zu40Probenbeutel tg-

    lichwerdenangeliefert undderen Inhalt

    umgehend analysiert. In 6000 Fllen

    geht es nur um die Bestimmung des

    Alkoholgehalts, in den restlichen Fllen

    auchumdenNachweisvonDrogen,Me-

    dikamenten oder Giften.

    Whrend die Blut- undUrinanalysen

    verraten, wie viel Alkohol oder welche

    Drogen oder Medikamente ein Mensch

    zum Zeitpunkt der Entnahme intus

    hatte, liefern unsere Haare eine Lang-

    zeitaufzeichnung aller Problemstoffe.

    Einem Fahrtenschreiber gleich finden

    alle konsumierten Stoffe ihren Nieder-

    schlag in jedem einzelnen Haar. Und

    werdendortnicht abgebaut,sagtMar-

    kus Baumgartner, Bereichsleiter Zent-

    rum fr ForensischeHaaranalytik.

    Die Resultate der Haaranalysen sind

    vielfltig verwertbar.Sie zeigen,ob je-

    mandseineMedikamente regelmssig in

    der verordneten Dosis einnimmt, ob je-

    mand Drogen, und wenn ja, welche und

    in welchen Mengen konsumiert oder

    dem Alkohol zugetan ist. Die Fort-

    schritte der letzten Jahre haben sich auf

    die verfeinerte Erfassung der 25 nach-

    weisbaren Substanzen einschliesslich

    Viagra konzentriert. Eine Haaranalyse

    kostet 350 Franken. Zwar brauche es

    heute noch ein ganzes Bschel von rund

    fnfZentimeter langenHaaren,umeine

    gengend grosse Menge an Substanzen

    daraus zu lsen.DochdieZukunft ver-

    sprichtHaaranalysenausnureinemein-

    zigenHaar. Text: NiklausWchter

    Bilder:Markus Bertschi

    1 Toxikologische

    Suchanalyse auf

    demComputer-

    bildschirm.

    2Mit einem

    solchenArbeitsset

    sichern die

    Kriminaltechniker

    DNA-Spuren an

    Tatorten.

    3 Toxikologische

    Analysen knnen

    kleinste Spuren

    von Giften und

    Medikamenten

    nachweisen.

    4Manche Gift-

    stoffemssen erst

    aus Krpergewe-

    ben isoliert

    werden, bevor sie

    nachgewiesen

    werden knnen.

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    MENSCHEN

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    CANNABIS-VEREINE

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    NR. 16, 14. APRIL 2014

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    MIGROS-MAGAZIN

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    Sandro Cattacin, wann haben Sie das letzte

    Mal gekifft?

    Ich finde es bezeichnend, dass Inter-

    views ber eine regulierte Abgabe von

    Cannabismeist sobeginnen.Ein solches

    Coming-out lenkt doch von der Dis-

    kussion ab. Zudem kann ich mich auch

    nichtmehrerinnern; aber ja, ichhabeals

    Mittelschler auch schon gekifft. Das

    gehrte damals dazu, wenn man gegen

    die Gesellschaft oder gegen Autoritten

    protestierte.

    Undwas konsumieren Sie heute?

    Wenn ich aufstehe, trinke ich einen

    starken Kaffee, um aufzuwachen, und

    abends meist ein Glas Wein, um abzu-

    schalten.

    SiehabenmiteinerberparteilichenArbeits

    gruppe das Modell Vereine fr Cannabis

    konsumentInnen entwickelt. Was muss

    man sich darunter vorstellen?

    Wir wollen Vereine grnden, mit dem

    Ziel,dassMitgliedergegeneinenBeitrag

    kontrolliertes Cannabis beziehen kn-

    nen. Mit jeder Person, die dem Verein

    beitretenmchte,wird imRahmeneines

    Gesprchs mit einem Experten eine

    Kurzanamnese durchgefhrt, die es

    erlaubt, prventive Massnahmen zu

    ergreifen, falls die Person Abhngig-

    keitsprobleme hat. Die wchentliche

    Bezugsmenge soll auf 20 Gramm

    beschrnktwerden,damitdasRisikodes

    Handelsminimiert werden kann.

    Ist der Konsum von 20 Gramm pro Woche

    unproblematisch?

    Wodie Grenze fr den problematischen

    Konsum genau zu ziehen ist, ist schwer

    zudefinierenundhngtvonverschiede-

    nen individuellen Faktoren ab. Unser

    Grundsatz ist, dass wir die hchste

    Bezugsmenge nicht zu tief ansetzen

    wollen, damit die Vereinsmitglieder

    nicht Stoff mit einem hheren THC-

    Gehalt verlangen.Wir gehen davon aus,

    dass die Mehrheit der Konsumierenden

    sich sehrwohl bewusst ist,welcheKon-

    sequenzen hufiger Cannabiskonsum

    auf die Arbeitsleistung hat.

    Was istmit dengesundheitlichenRisiken,die

    besonders bei Jugendlichen gross sind?

    Es ist bekannt, dass fr jugendliche

    KonsumierendepsychoaktiverSubstan-

    zen, also auch von Alkohol, die Gefahr

    hher ist, dass deren Gesundheit Scha-

    den nimmt. Ausserdem scheint das

    Risiko fr einen spteren problemati-

    schen Konsum erhht zu sein. Jugend-

    liche,diebereits imSchulalterCannabis

    konsumieren, haben in vielen Fllen

    Mhe, die geforderte Leistung zu

    erbringen.

    Wie ist die Idee der Vereine fr Cannabis

    konsumentInnen entstanden?

    Ausgangspunkt war das Thema Sicher-

    heit in der Stadt Genf. Ich wurde von

    einer berparteilichen Gruppe ange-

    fragt,alsparteiloserWissenschaftlerdie

    Leitung zu bernehmen. Nach einer

    erstenAnalyse erschien uns dasDealer-

    problem rund um Cannabis am dring-

    lichsten.Es scheintunsgeradezuheuch-

    lerisch, dass der ffentliche Konsum

    gebsst wird, whrend der Konsum zu

    Hause trotz des Verbots niemanden

    interessiert. So suchten wir nach inno-

    vativen Lsungsanstzen, die Wege aus

    dieser widersprchlichen Drogen- und

    Sicherheitspolitik aufzeigen. Bei den

    Hearings mit Wissenschaftlern und

    Betroffenen hat sich gezeigt, dass der

    kontrollierte Konsum der goldene Mit-

    telweg zwischen Verbot und Legalisie-

    rungseinknnte. InBarcelonazumBei-

    spiel funktionierendieCannabisSocial

    Clubs bereits sehr gut.

    Bedeutet Ihr Modell eine Regulierung oder

    eine Legalisierung?

    Es geht nicht um eine Legalisierung von

    Cannabis.Wir setzen uns fr die Regle-

    mentierung ein, die einerseits den

    Drogenhandel einschrnkt, Jugendliche

    unter 18 JahrenvordemKonsumschtzt,

    undauchderPrventionein starkesGe-

    wicht gibt. Mit einer Cannabis-Steuer

    knnten solche Prventionsprojekte

    finanziert werden.

    Entstndemit demEintrittsalter 18 nicht ein

    Schwarzmarkt frMinderjhrige?

    Ein kontrollierter

    Konsum ist der

    goldeneMittelweg

    Der Soziologe Sandro Cattacin ist Prsident einer Genfer

    Arbeitsgruppe, die Cannabis in Vereinen abgebenwill. Diese

    Idee hat die HanfDiskussion in der Schweiz neu entflammt.

    Es geht

    nicht um

    eine Legali

    sierung von

    Cannabis.

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    MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 16, 14. APRIL 2014

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    MENSCHEN

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    CANNABIS-VEREINE

    Demknntemanmit einerGesetzesver

    schrfung, die den Verkauf an Jugend

    liche massiv bestraft, entgegenwirken.

    Zudemsind Jugendliche fr einenDealer

    meist gar nicht interessant, weil sie

    erwiesenermassen nicht zu den Gross

    konsumenten gehren.

    Glauben Sie, dass der Schwarzmarkt durch

    die Einfhrung dieser Vereine verschwinden

    wird?

    Es wre naiv, das zu behaupten. Doch

    der Dealermarkt brach schon vor zehn

    Jahren teilweise zusammen, als begon

    nen wurde, in Hanflden Cannabis in

    Duftsckchen getarnt zu verkaufen. Ein

    einfacherer Zugang wird auf jeden Fall

    den Schwarzmarkt beeinflussen.

    Bedeutet legaler Zugang zu Cannabis nicht,

    dass der Konsumansteigt?

    Studien zum niederlndischen Modell

    zeigen, dass der CannabisKonsummit

    der Einfhrung der Coffeeshops insge

    samt nicht gestiegen ist. In der Schweiz

    ist der CannabisKonsum aktuell gar

    rcklufig, denn viele Jugendliche zie

    hen Drogen vor, die rasch wirken und

    eher aufputschen, wie beispielsweise

    Alkohol. Es sieht so aus, als ob der Can

    nabisKonsum bei Jugendlichen etwas

    aus derMode kommt.

    DieArbeitsgruppesiehtvor,denKonsumwei-

    terhin ausschliesslich zu Hause zu erlauben.

    Das heisst, dass im Verein selbst nicht

    geraucht werden darf. Fhrt das nicht die

    erwhnte heuchlerische Politikweiter?

    Nein, denn es geht darum, den Verkauf

    zu entkriminalisieren und die Produk

    tion zukontrollieren.Uns ist eswichtig,

    dass nur im Privatraum gekifft wird. So

    entsteht erstens kein Problem mit

    Passivrauchen im ffentlichen Raum,

    wie in Parks oder am Bahnhofperron.

    Zweitenswollenwirverhindern,dassdie

    Leute bekifft mit dem Auto vom Verein

    nach Hause fahren.Wir wollen mit den

    Vereinen auch keinen Ort schaffen, der

    zum Verweilen einldt, sondern einen

    Ort,womanCannabis beziehen kann.

    Wenn jemand abends bei Freunden einen

    Joint rauchtundanschliessendmitdemAuto

    nach Hause fhrt, ist das doch genauso

    gefhrlich.

    Ja, das ist so. Deshalb ist eben auch die

    Prvention so wichtig. Wir geben ja

    nicht nur Cannabis, sondern auch

    Informationen ab.

    Wowrde Cannabis produziert?

    Um die aktuelle Cannabiskonsumie

    rende Bevlkerung inGenf abzudecken,

    bruchte es 7,5 Tonnen getrocknetes

    Gras pro Jahr. Das ist mit der bestehen

    den Infrastruktur durchaus machbar.

    Die Produktion soll kontrolliert und

    nachbiologischenStandardsgeschehen.

    Es handelt sich also um ein interessan

    tes Geschft fr die Schweizer Bauern.

    Wrde die Schweiz mit der kontrollierten

    Abgabe nicht zu einem Kifferparadies fr

    Touristen?

    Das ist nicht mglich, denn Personen,

    die ihrenWohnsitz nicht in der Schweiz

    haben, knnen sich im Verein gar nicht

    registrieren.

    Was soll nunmit IhremModell geschehen?

    Wir werden eine Sonderbewilligung fr

    einwissenschaftlichbegleitetesExperi

    ment fr drei Jahre beim Bund beantra

    gen, basierend auf einem Artikel im

    Betubungsmittelgesetz, der genau das

    vorsieht. Erst mit der Durchfhrung

    eines solchenProjektsknnenwir sagen,

    ob effektiv ein neuer Schwarzmarkt

    entsteht oder Abhngigkeitsprobleme

    zunehmen.

    DiverseStdtezeigen Interesse fr IhrModell,

    sogar die Eidgenssische Kommission fr

    DrogenfragenbegrsstdieRegulierungdurch

    die Vereine.

    Es ist in der Tat so, dass das Genfer

    Modell vielerorts auf grosses Interesse

    stsst. Wir waren selber sehr erstaunt,

    was fr ein Lauffeuer unsere Initiative

    ausgelst hat. Das ist aber wiederum

    Ausdruck davon, dass es Zeit ist, prag

    matische Lsungen zu suchen oder zu

    mindest einmal auszuprobieren. Wir

    sindmit Bern, Basel und Zrich in Kon

    takt, wo ebenfalls Arbeitsgruppen ent

    standen sind. Ich knntemir vorstellen,

    dass andere Stdte nachziehen und

    ebenfalls eine Bewilligung beantragen

    wrden, wenn Genf eine solche fr das

    Experiment vomBund bekme.

    Was istmitdemVolkswillen?2008wurdedie

    VolksinitiativezurLegalisierungvonCannabis

    mit 63,2 Prozent abgelehnt.

    Die Expertenwelt war fr die Legalisie

    rung, die Politikermehrheit lehnte diese

    jedoch ab.Das hat dann auch die Volks

    meinung beeinflusst. Jedenfalls hat die

    Legalisierung in Portugal, Uruguay und

    zweiUSBundesstaatengezeigt,dassdie

    politische Auseinandersetzung seither

    pragmatischer geworden ist.

    Cannabis-Konsum wird seit Anfang Oktober

    2013 nur noch mit einer Ordnungsbusse von

    100Frankenbestraftvorausgesetzt,diePer-

    son istmindestens 18-jhrigundtrgthchs-

    Sandro Cattacin

    (51) hat Tessiner

    Wurzeln und ist im

    Zrcher Kreis 4

    aufgewachsen. Er hat

    an der Universitt

    ZrichWirtschafts

    geschichte, Politik

    wissenschaften und

    Philosophie studiert.

    Von 1999 bis 2004

    war er Direktor des

    Schweizer Forums fr

    Migration in Neuen

    burg, seit Oktober

    2003 ist er Professor

    an der Soziologischen

    Fakultt der Univer

    sitt Genf. Seit zwei

    Jahren leitet er eine

    berparteiliche Ar

    beitsgruppe zur Si

    cherheit in der Stadt

    Genf.

    GUTZUWISSEN

    Naht Teil-Legalisierung?

    In der Schweiz kiffen rund 500 000Menschen.

    Eine Genfer Arbeitsgruppe will nun den Kon

    sum in sogenannten Vereinen fr Cannabis

    konsumentInnen legalisieren. Im Dezember

    wurde das Modell den Medien vorgestellt.

    Aktuell wird die TeilLegalisierung von Canna

    bis in verschiedenen Stdten und Kommis

    sionen diskutiert: Basel, Zrich, Bern und

    Winterthur arbeiten an Regulierungskon-

    zepten, die Eidgenssische Kommission fr

    Drogenfragen (EKDF) hielt fest, dass die aktu

    elle Verbotspolitik nicht zufriedenstellend

    sei, und diskutiert zwei Konzepte zur

    schweizweiten Regulierung. Auch die Nationale

    Arbeitsgemeinschaft Suchtpolitik hat die Dis

    kussion lanciert. Sie stellt fest, dass ein staat

    lich regulierter CannabisMarkt den Schwarz

    markt weitgehend unterbinden wrde.

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    27

    MENSCHEN

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    CANNABIS-VEREINE

    tenszehnGrammCannabisbei sich.Washal-

    ten Sie von dieser Regelung?

    Sie ist Teil der vonuns kritisch beurteil-

    ten heuchlerischen Politik. Denn die

    Ordnungsbussen fhrenzueinemhohen

    administrativen Aufwand. Dies wider-

    spricht dem politischen Ansatz, einen

    prsenten Staat zu haben, der nur dort

    Bussen verteilt, wo es sinnvoll ist. Auf

    diese Regelung knnen sich Canna-

    bis-Dealer einstellen, indem sie einfach

    niemehrals zehnGrammaufsich tragen,

    undsomitmaximal eineOrdnungsbusse

    riskieren.

    DasHauptargumentderGegner ist,dassman

    mit der Legalisierung von Cannabis auch

    harte Drogen freigebenmsste.

    Cannabis ist erwiesenermassen weit

    weniger gefhrlich als andere Drogen.

    Das zeigt beispielsweise folgender Ver-

    gleich: Sieben Liter Alkohol oder zehn

    DosenKokain oderHeroin hintereinan-

    der fhrenzumTod.Damitmananeiner

    berdosis Cannabis stirbt,msste man

    ber 1000 Joints nacheinander rauchen

    undwrde anAustrocknung sterben.

    WrdenSieauchharteDrogenwieHeroinund

    Kokain legalisieren?

    IchbinkeinBefrworter einerLegalisie-

    rung, wobei man sich bei Kokain allen-

    falls berlegenmsste,mit Lsungenzu

    experimentieren. Die Drogenfrage ist

    heutekomplexerdenn je.Vor 100 Jahren

    gab es 4 bekannte psychoaktive Subs-

    tanzen, vor 20 Jahren 120, heute sind es

    bereits gegen300.DieGesetzgeberms-

    sen sich also fragen, ob es nicht besser

    ist,eineReglementierungpsychoaktiver

    Substanzen einzufhren und intensiv

    ber die Risiken zu informieren, statt

    immermehr Verbote aufzustellen.

    Interview: Silja Kornacher

    Bild: FranoisWavre

    Damitman

    anCannabis

    stirbt,

    mssteman

    ber 1000

    Joints nach-

    einander

    rauchen.

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    MENSCHEN

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    PORTRT

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    NR. 16, 14. APRIL 2014

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    MIGROS-MAGAZIN

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    D

    er 5.Mrz 2013 hat das Leben von

    Ronny Keller (34) komplett ver

    ndert: Seit diesem Tag ist er

    querschnittgelhmt. ImPlayoffHalb

    final der Nationalliga B zwischen dem

    EHCOltenunddemSCLangenthal luft

    der Verteidiger der Scheibe Richtung

    Bande hinterher, verfolgt vom Langen

    thaler Strmer Stefan Schnyder. Keller

    bremst ab, Schnyder checkt ihn. Keller

    strzt kopfvoran in die Bande. Er bleibt

    regungslos liegen.DenHelfernundMit

    spielern sagtKeller, er spre seineBeine

    nicht, knne sich nicht bewegen. Die

    Rega fliegtdenSchwerverletzten insPa

    raplegikerZentrum in Nottwil LU. Die

    Diagnose: Der Zrcher ist gelhmt, vom

    vierten Brustwirbel an abwrts.

    Ein Jahr nach dem Horrorunfall an

    Kellers Arbeitsplatz bei der Treuhand

    gesellschaftTHRRegg&PartnerAG in

    Uster ZH: In der Zwischenzeit ist das

    Treppenhaus fr den Querschnittge

    lhmtenmit einemSpeziallift ausgers

    tet worden.Ich brauche fr allesmehr

    Zeit, sagt Keller entschuldigend, als er

    im ersten Stock ankommt.AmSchreib

    tisch in seinem Bro erzhlt er, dass er

    unmittelbar nach dem Unfall dachte, er

    werde sich wieder erholen. Aber schon

    am zweiten Tag teilte der Arzt ihm mit,

    er werde ein Leben lang nicht mehr ge

    henknnen.DasLeben,das ichvorher

    hatte, ist vorbei. Mein Kopf ist noch

    gleich. Nur der Krper ist wie ein Baby,

    das allesneu lernenmuss.Erwirkt ge

    fasst, zeigt keine Emotionen und redet

    abgeklrt ber sein neues Leben. Ich

    muss den Schicksalsschlag verarbeiten

    und ihn ins Positive drehen.

    DerehemaligeEishockeyprofi betreut

    als kaufmnnischer Angestellter mit

    einem 30ProzentPensum Buchhal

    tungs und Steuermandate. Die rest

    liche Zeit ist Keller mit Anziehen,

    Duschen und Therapie in der Para

    plegieAbteilung der Stadtzrcher

    Universittsklinik Balgrist beschftigt.

    Ermuss sichaneinemStehpult aufrich

    ten, auf dem Sttzvelo die Beine bewe

    gen und mgliche Strze im Rollstuhl

    trainieren. Als Teil der Therapie geht er

    zwei, dreimal pro Woche in den

    Kraftraum wie er das schon als Eis

    hockeyspieler getan hat. Am Morgen

    brauche ich enormviel Zeit.Damit habe

    ich ammeistenMhe, sagt Keller.Viel

    Zeit heisst: zweieinhalb Stunden, bis er

    in seinemumgebautenVolvovonseinem

    Wohnort Volketswil ZH zur Arbeit oder

    in die Therapie fahren kann. Nach der

    Therapie lsst er sich zu Hause jeweils

    vom Rollstuhl aufs Bett fallen, um das

    Gesss zu entlasten.

    Seine Frau Nadja (41), mit der er seit

    sieben Jahren verheiratet ist, sein bester

    FreundYves (34) sowie die Familie seien

    ihmammeistenbeigestanden.Geholfen

    haben ihm auch seine langjhrigen

    Erfahrungen im Sport Keller spielte

    schon mit fnf Jahren Eishockey. Im

    Sport lernte ich, in schwierigen Situa

    tionenaufdieZhnezubeissenundmo

    tiviert zu bleiben. Ich war immer ein

    Kmpfer. Das hilft mir jetzt. Er ver

    sucht,nicht zurckzuschauenundseine

    Energie in zuknftige Aufgaben zu

    stecken, etwa das TShirt oder die

    Sockenalleinanzuziehen,dieBalance im

    Rollstuhl zuverbessern.DankdemSport

    weiss der Paraplegiker, dass er nur vor

    wrtskommt, wenn er sich kleine Ziele

    setzt.Grosse fhren zu Frust.

    RonnyKellerwill fr

    andere einVorbild sein

    Geholfen habe ihm auch der Glaube an

    Gott. Er besuche zwar die Kirche nicht

    undbetenicht oft, abernachdemUnfall

    habe er sich schon gefragt, was Gott

    wohl mit ihm vorhabe. Ob es vielleicht

    seine Aufgabe sei, andere Leute zu mo

    tivieren, um einen solchen Schicksals

    schlag zumeistern? Inzwischenhat sich

    Ronny Keller diese Frage selbst beant

    wortet und ist Botschafter fr den

    Wings for Life World Run (siehe Box

    rechts) geworden. Die Einnahmen des

    Laufs fliessen in die Rckenmarkfor

    schung. Ich will mit meinem Beispiel

    Mutmachen und etwas bewegen.

    Ronny Keller findet sich mit seiner

    neuenLebenssituationab.Er schlafegut

    und wache im Gegensatz zu den ersten

    zwei,dreiWochennachdemUnfall nicht

    mehr schweissgebadet auf. Auf seinen

    Gegenspieler Stefan Schnyder sei er

    nichtwtend.Das,waspassiert ist,hat

    er sonichtgewollt.Nur rufe ich ihndes

    wegennicht anund frage,obwir zusam

    men ein Bier trinken gehen. Schnyder

    Ichwar immer

    einKmpfer

    Seit seinem tragischenUnfall ist der einstige Eishockey-Profi Ronny Keller

    querschnittgelhmt. Jetzt setzt er sich fr Rckenmarkverletzte ein.

    5.Mrz 2013: Nach demSturz in die Bande sprt Ronny Keller seine Beine nichtmehr.

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    MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 16, 14. APRIL 2014

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    MENSCHEN

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    PORTRT

    schriebKeller nachdemUnfall ein SMS,

    dasdieserniebeantwortete. Ihmfehlten

    dieWorte.Zuletzt habendie beiden sich

    bei den Verhandlungen des Verbands

    sportgerichts in Lausanne VD gesehen

    und sich kurz gegrsst. Die Schuldfrage

    ist juristisch noch immer nicht geklrt.

    Letztlichmussder InternationaleSport

    gerichtshof entscheiden, nachdem das

    Verbandssportgericht Schnyder frei

    gesprochen undder EHCOlten dagegen

    rekurriert hat.

    Dem Sport bleibt Keller verbunden.

    Er verfolgt die Spiele der Schweizer

    EishockeyNationalmannschaft, ist auf

    Lebzeiten Ehrenmitglied des EHC

    Thurgau, fr Olten spielte er nur leih

    weise. Die Ehrenmitgliedschaft ist

    schn. Aber sie verndert mein Leben

    nicht.Derzeit ist er daran, verschiede

    neSportartenauszuprobieren.Sonimmt

    er Tennisstunden, spielte auch schon

    Badminton, denn der Sport wird immer

    Teil seines Lebens bleiben.

    Text: Reto E.Wild

    Bilder: Tanja Demarmels

    Spenden beim Laufen

    Am Sonntag, 4. Mai, um 12 Uhr, fllt in Olten

    der Startschuss zumWings for LifeWorld

    Run. Ronny Keller ist beim Anlass als Bot

    schafter vor Ort: Auf 35 Strecken in 33 Lndern

    auf sechs Kontinenten starten Tausende

    Lufer gleichzeitig fr das Ziel, Querschnitt

    lhmung heilbar zu machen. 100 Prozent der

    Einnahmen des Anlasses das Startgeld be

    trgt 45 Franken kommen der Stiftung

    Wings for Life zugute. Sie finanziert Rcken

    markforschung: Rckenmark, das durch einen

    Unfall beschdigt wurde, soll wieder hergestellt

    werden knnen. Das Motto dieser Premiere:

    Wir laufen fr alle, die nicht laufen knnen.

    Der Anmeldeschluss ist am 27. April 2014.

    wingsforlifeworldrun.com

    Ronny Keller an seinemArbeitsort in Uster: ImSport lernte ich, auf die Zhne zu beissen.

    LESENSIEONLINE

    Hirnerschtterung ist eine hufige

    Verletzung bei Profisportlern oft ebenfalls

    mit bleibenden Schden.

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    MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 16, 14. APRIL 2014

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    MENSCHEN

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    AUF EINWORT

    KOMMUNIKATIONSPROBLEME BEIM DOKTOR

    Fr fremdsprachigerzte

    braucht esSprachtests

    Wer in der Schweiz eine Arztpraxis erffnen will, muss vielleicht bald einen Sprachtest

    machen. Patientenschtzerin Margrit Kessler sagt, warum dies absolut ntig ist.

    MargritKessler,wiegutmusseinArzt in

    der Schweiz eine Landessprache be-

    herrschen, damit er Patienten kompe-

    tent behandeln kann?

    Nicht perfekt, aber sehr gut. Denn

    ermuss auf jedenFall herausfinden

    knnen, was dem Patienten fehlt.

    Die Sprache ist sein wichtigstes

    Kommunikationsmittel.

    Wissen Sie von Behandlungen, die

    schlecht verlaufen sind, weil die

    Verstndigung nicht klappte?

    Ja. Viele negative Rckmeldungen

    kommen aus der Psychiatrie. Ein

    Psychiatriepatient ist gestorben,

    weil er falschbehandeltwurde.Das

    Problemwardie schlechteVerstn

    digung mit dem fremdsprachigen

    Arzt,dasgingklar ausderKranken

    geschichte hervor. Ferner gab es

    eine transplantierte Patientin, die

    nicht Englisch spricht und von

    einemenglischsprachigenArztbe

    handeltwurde.Daswollte sienicht

    akzeptieren.

    HufensichsolcheVorkommnisse,weil

    wir immermehrauslndischeMediziner

    in die Schweiz holen?

    Fehlbehandlungen werden wegen

    der Sprachprobleme mit grosser

    Wahrscheinlichkeit zunehmen.

    Denn nachdem viele deutsche

    rzte nicht mehr in die Schweiz

    kommen, weil sich inzwischen die

    Arbeitsbedingungen in ihremLand

    verbessert haben, holen wir nun

    FRAUDERWOCHE

    Ander Spitze

    Investmentbanking gilt ohnehin als

    hartes Pflaster fr Frauen. Eine

    Sensation deshalb, dass es mit

    Christine Novakovic (49) ein

    weiblichesWesen an die Spitze des

    Investmentbankings der UBS ge

    schafft hat. Die gebrtige Sdtiro

    lerin sitzt seit 2011 im Kader der

    Grossbank und gilt als Ausnahme

    bankerin. In einem Referat soll sie

    gesagt haben, dass Entscheide von

    Frauen lngerfristig die besseren

    Ergebnisse liefern. Nun hat sie

    Gelegenheit, dies zu beweisen.

    MANNDERWOCHE

    AmSteilhang

    Er packt tchtig mit an, wenn es

    gilt, am Steilhang Jungpflanzen zu

    setzen undWege zu bauen: Peter

    Studer (56) prsidiert dieWald

    genossenschaft Schwndeliflue in

    Flhli LU. Deren unwegsameWlder

    liegen ber dem Dorf und schtzen

    es vor Steinschlag, Murgang und La

    winen aber nur, weil sie so gut ge

    pflegt sind. Fr ihr Engagement hat

    die Genossenschaft den diesjhri

    gen BindingWaldpreis erhalten, den

    mit 200 000 Franken hchst do

    tierten Schweizer Umweltpreis.

    Ersatz aus anderenLn

    dern im Moment aus

    Rumnien.

    Die rzteverbindung FMH

    verlangt jetzt Sprachtests

    fr fremdsprachige rzte,

    die in der Schweiz eine

    Praxis erffnen wollen. Ist

    das die Lsung?

    Es ist das Mindeste. Je

    doch werden offenbar

    Spitalrzte davon aus

    genommen. Warum, ist

    mir ein Rtsel. Denn alle Flle, die

    bisherbeiunsererPatientenschutz

    organisationgelandet sind,betref

    fen Spitler.

    Wenn wir die Ansprche an auslndi-

    sche rzte steigern, riskieren wir nicht

    einen noch grsserenrztemangel?

    DiesesProblemmssenwir sowie

    so lsen. In der Schweiz wollen

    jhrlich 3000 bis 4000 Menschen

    Medizin studieren,dochwegendes

    Numerus clausus und fehlender

    Ausbildungspltze bilden wir nur

    etwa900aus.Sobald esmehr sind,

    mssenwir nichtmehr so viele aus

    demAusland rekrutieren.

    Immerhin helfen auslndische rzte,

    die medizinische Versorgung in der

    Schweiz zu gewhrleisten. Wie gut

    qualifiziert sind sie?

    Bisher waren wir gut bedient. Ich

    denke aber, dass zum Beispiel

    rumnischerzteweni

    ger qualifiziert sind als

    schweizerische,weil ih

    nen whrend der Aus

    bildung nicht die glei

    chen technischenMittel

    zur Verfgung stehen.

    Deutschland und ster-

    reich kennen die geforder-

    ten Sprachtests bereits.

    Warum hinken wir da hin-

    terher?

    Weil viele ihrer rzte zu

    uns abgewandert sind, holen diese

    Nachbarn schon lnger rzte aus

    Drittlndern. Wir beginnen erst

    damit. Besonders drngend ist das

    Problem im Psychiatriebereich,wo

    esamwichtigsten ist,dass sichArzt

    und Patient verstehen. Und genau

    diese Stellen sind bei unseren

    einheimischenrztenamunbelieb

    testen unter anderem, weil sie

    relativ schlecht bezahlt sind.

    Selbst wenn ein Arzt Deutsch spricht:

    Nicht alle Patienten beherrschen unse-

    re Landessprachen einwandfrei.

    Dafr stellt das Bundesamt fr

    Gesundheit denPatientenDolmet

    scher zur Verfgung. Sie decken

    insgesamt etwa 80 Sprachen ab.

    Interview: Yvette Hettinger

    *Margrit Kessler (65) ist Prsidentin der Stif

    tung SPO Patientenschutz und GLPNational

    rtin fr St. Gallen.

    Bilder:Keystone,PD,AlfonsTeufer

    Margrit Kessler*

    Dass sichArzt und

    Patient verstehen,

    ist dasA undO

    einer erfolgreichen

    Behandlung.

  • |MIGROS-MAGAZIN

    |

    NR. 16, 14. APRIL 2014

    |

    MENSCHEN

    |

    VIER GENERATIONEN

    |

    33

    Kinder,wie die Zeit

    vergeht

    Jede Generation hat ihre Idole, Ziele undWerte. DasMigros-Magazin hat zwei Vier-

    Generationen-Familien an einemTisch versammelt undmit ihnen ber Kindheitstrume,

    Lebensentwrfe, erste grosseAnschaffungen,Musik undHandys gesprochen.

    Die Damenrunde: Familie Rieger/

    Dirlewanger/Frsard

    Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

    Susan:WhrendderHandelsschulehabe

    ich in den Ferien in einer Maschinen

    fabrik imBro gearbeitet.

    Cline: Ich habe die Kinder der Nach

    barin gehtet.

    Samira:AufdemHofmeinerElternhabe

    ichbeimpfelzusammenlesengeholfen.

    Es gab einen Franken pro Harass. Ich

    hatte das Gefhl, steinreich zu sein.

    Anas: Ich helfe meinen Grosseltern,

    Wsche zu machen. Bei guten Noten

    bekomme ich eine Belohnung.

    Wohin ging die erste grosse Reise?

    Susan:Mit 15 fuhr ichmitmeinerMama

    imReisecar an denComersee.

    Cline:Als ich 13war, fuhrenmeineMut

    ter, ihr Mann und ich nach Ischia. Wir

    hatten ein Haus gemietet und drei

    Wochen in den Rebbergen gewohnt.

    Samira:Als ich fnf Jahre alt war, flogen

    wir fr vier Wochen nach Marokko.

    MeinGtti wohnte dort.

    Anas: Als ich etwa sechs Jahre alt war,

    flogenwir zumerstenMal nachSpanien

    in das Ferienhausmeiner Grosseltern.

    WannsassenSiedas ersteMal in einemFlug-

    zeug?

    Susan:Mit 24 flog ichnachAmerika. Ich

    reiste durchs ganze Land, mein Mann

    hatte geschftlich dort zu tun. Meine

    Reise hat 7700 Franken gekostet.

    Cline:AlsknappZweijhrige flog ichmit

    demFlugzeugvonZrichnachGenf. Ich

    habe damals bei meiner Oma gewohnt.

    Sie hatmich zumeinen Eltern gebracht,

    die fr ein halbes Jahr in Genf lebten.

    Anas:Wir fliegen jedes Jahr nach Spa

    nien.

    Wie hiess Ihre erste Lieblingsband?

    Susan: Die Beatles, Bee Gees und Elvis

    Presleywaren beimir hoch imKurs.

    Cline:Mit 15 fand ich CCR, eine ameri

    kanische Rockband, total lssig.

    Samira:Bon Jovi. Ich liebe Rockmusik!

    Anas: Ich hre am liebsten Pink und

    Shakira. Mein Lieblingslied ist Waka

    waka.

    Das Idol Ihrer Jugend?

    Susan: Mein ganzes Zimmer war voll

    gepflastert mit dem Schauspieler Clark

    Gable, dem Hauptdarsteller von Vom

    Winde verweht.

    Cline: In der 5.Klasse bewahrte ich ein

    Bild von Cat Stevens unter meinem

    Kopfkissenauf. Ichwar langenuraufder

    Suche nachMnnernmit Locken.

    Samira: Ich war ein Riesenfan von Jon

    Bon Jovi.Spterhabe ichPoloHoferver

    gttert.

    Anas: Ichmag die beiden Comicfiguren

    Max et Lili.

    Wollten Sie immer heiraten und Kinder krie-

    gen?Will Anas einmal heiraten?

    Susan: Anfnglich wnschte ich mir

    sechs Kinder. Eigentlich wollte ich gern

    durch die Welt reisen, aber ich habe

    schon mit 19 geheiratet. Mein jngster

    Sohn istbrigensnur zwei Jahre lter als

    meine Enkelin Samira.

    Cline:Als ichnochkleinwar,habe ichzu

    meinemVatergesagt:Ichmchteeinen

    dickenBauchundzwlfKinderhaben.

    Samira: Ich wollte immer heiraten und

    habemir das klassische Familienmodell

    vorgestellt: Kinder, Hund, Einfami

    lienhuschen. Mein Exmann und ich

    leben nicht mehr zusammen, ich habe

    einen neuen Freund, der im Wallis

    wohnt.

    Anas: Ob ich heiraten will, weiss ich

    D

    er erste Flug, die ersten Ferien am

    Meeroderdie erste teureAnschaf

    fung: Sie bleiben vielen in bester

    Erinnerung.Wasmansichleistenkonnte,

    wovonmantrumtedieAntwortenda

    rauf verraten viel ber die jeweilige Zeit.

    Istman frher,wennberhaupt,hchs

    tens mal mit seinem Ersparten von Z

    richnachGenfgeflogen, jettetmanheute

    lieber gleich auf einen anderen Konti

    nent.FrherhatmanBriefegeschrieben,

    heute verschickt man Nachrichten auf

    WhatsApp. Frher hat man eine Lehre

    gemacht, um dann 40 Jahre im gleichen

    Betrieb zu arbeiten, heute ist man dank

    zahlreicherWeiterbildungsmglichkeiten

    schon mal ein Quereinsteiger.Whrend

    die jngere Generation mit Flexibilitt,

    vielenMglichkeiten,Globalisierungund

    digitaler Kommunikation aufwchst,

    mussten ihre Urgross und Grosseltern

    nochmit zahlreichenEntbehrungen zu

    rechtkommen. Ein Generationenunter

    schied,derauchdemSoziologenFranois

    Hpflinger (65) zufolge nicht zu unter

    schtzen ist: Leute, die jetzt alt sind,

    hatteneinhrteresLebenundvielweniger

    Mglichkeitenalsdie jungeGeneration.

    Oft gehrte SprchewieFrherwar

    alles besser bringen niemandenweiter

    im Gegenteil, sie ziehen den Graben

    zwischen denGenerationen noch tiefer.

    Wieso nicht einfach wertfrei ber die

    Unterschiede staunen und sich freuen,

    dass gewisse Dinge gleich geblieben

    sind?ZumBeispiel derWertderFamilie.

    Fr mich gibt es nichts anderes, was

    zhlt, sagt die 31jhrige Samira Fr

    sardLthi. Auch jngere Generationen

    schtzen traditionelleWerte.Undesgibt

    ltere Generationen, die durchaus mit

    der Zeit gehen: Die 76jhrige Susan

    RiegerFrey etwa kann sich ein Leben

    ohne iPad nichtmehr vorstellen.

    SusanRieger-Frey

    (76) hat die Tchte