mehr handel, weniger arbeit / gründungsradar 2013

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Page 1: Mehr Handel, weniger Arbeit / Gründungsradar 2013

Nachrichten aus der Chemie| 62 | Dezember 2014 | www.gdch.de/nachrichten

1188 BChemische Industrie

Bayer: mehr Agrarchemie

b Bis zum Jahr 2020 will Bayer Cropscience in China 21 neue Produkte einführen und 10 Mio. Euro in Personal investieren. Die Bay-er-Sparte setzte im Jahr 2013 weltweit 8,8 Mrd. Euro um und beschäftigt in China zurzeit mehr als 2000 Mitarbeiter. In Hang -zhou in der Provinz Zhejiang produziert das Unternehmen über 40 Produkte, darunter zahlreiche Pflanzenschutzmittel.

Sanofi: mehr eigene Forschung

b In Schanghai eröffnete Sanofi ein fünftes Forschungszentrum, das erste in Asien. Etwa 1400 Mitarbeiter forschen dort zu Biopharma-ka (Sanofi Pharmaceuticals), Impfstoffen (Sa-nofi Pasteur), seltenen Krankheiten (Sanofi-Genzyme Bioventures) und Veterinärproduk-ten (Merial). Diabetes und chronische Atem-wegserkrankungen sind Pharmaschwerpunkte.

Sabic: mehr akademische Forscher

b Über eine strategische Zusammenarbeit bei chemischer Forschung und Technik schlossen Sabic und die Chinesische Akademie der Wis-senschaften (CAS) einen Fünf-Jahres-Vertrag. Sabic unterstützt das Projekt mit mehreren Millionen US-Dollar. Am Dalian Institute of Chemical Physics (DICP) der CAS gibt es ein Sabic-DICP Forschungszentrum und chinesi-sche Wissenschaftler erhalten Sabic-CAS-Sti-pendien für internationale Studien.

Patente im In- und Ausland

b In China stieg die Zahl der Patentanmel-dungen von etwa 40 000 im Jahr 2003 auf fast 630 000 im Jahr 2013. Dies zitiert der chinesi-sche Nachrichtendienst Sina Technology Pu-blisher aus einem noch nicht frei zugänglichen Bericht von Thomson Reuters. Von den Paten-ten sind etwa 33 000 (5,3 %) zudem im Aus-land angemeldet. Im Vergleich dazu melden Japans Erfinder 36 % sowie deutsche und US-Erfinder über 50 % ihrer Patente im Ausland an. Beim deutschen Patenamt gingen im Jahr 2013 etwa 63 000 Anmeldungen ein, fast 15 000 davon aus dem Ausland.

Rolf Schmid, www.window-to-china.eu

Blick nach China

b Das geplante Freihandelsabkom-men mit den USA (Transatlantic Tra-de and Investment Partnership, TTIP) sehen deutsche Chemiemana-ger überwiegend positiv. Sie glauben aber auch, dass US-Unternehmen davon mehr profitieren als europäi-sche. Außerdem vermuten die Teil-nehmer einer Chemonitor-Umfrage, dass TTIP beide Regionen attrakti-ver für Investitionen asiatischer Un-ternehmen macht.

TTIP lässt zwar günstigere Roh-stoffe sowie eine breitere Zulieferer- und Kundenbasis erwarten, aber auch Druck auf Umsätze und Mar-gen durch steigende Importe von US-Konkurrenzprodukten. Jeder zweite Befragte sieht für das eigene Unter-

nehmen jedoch weder Vor- noch Nachteile. Nur 6 % verfügen über in-terne Gruppen, die Konzepte für den Umgang mit TTIP erarbeiten.

Ebenso zuversichtlich sehen Chemiemanager das Jahr 2015. Mehr als die Hälfte der Umfrage-teilnehmen schätzt, dass Umsatz, Ergebnis und Cash Flow steigen. Die Zahl der Beschäftigten soll da-bei etwa gleich bleiben. 35 % der Unternehmen mit mehr als 500 Be-schäftigten wollen Stellen abbauen. Bei den mittleren und kleinen Un-ternehmen sind dies 6 %. Einstellen wollen 18 % der größeren und 38 % der kleineren Unternehmen.www.camelot-mc.com/de/presse/

pressemitteilungen

Ein Freihandelsabkommen zwischen Deutschland und den USA

könnte asiatische Unternehmen anregen zu investieren.

Mehr Handel, weniger Arbeit

b Die Gründungsförderung ist nur an wenigen Hochschulen in Deutschland institutionell verankert, wie eine Studie des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft zeigt. Aber knapp 80 % der Gründer be-zeichneten das Gründungsklima an ihren Hochschulen als ausgeprägt.

Etwa 60 % der Gründer gaben an, dass die Hochschule die per-sönliche Gründungsneigung för-derte. Sie zogen erst während ihres Studiums in Betracht, ein Unter-nehmen zu gründen. Die Natur- und Technikwissenschaften wer-den nur in weniger als der Hälfte der Hochschulen in das Angebot gründungsrelevanter Veranstaltun-gen einbezogen. An neun von zehn Hochschulen sensibilisieren die Rechts-, Wirtschafts- und Sozial-wissenschaften für Gründungen.

Die Interdisziplinarität in der Gründungsförderung ist der Studie zufolge ausbaufähig. Zudem soll-ten die Hochschulen das Potenzial in nicht wirtschaftswissenschaftli-chen Fächern besser ausschöpfen.

An mehr als der Hälfte der Grün-dungsvorhaben sind mindestens zwei Gründer beteiligt. Ein knap-pes Drittel der Ausgründungen nutzt Forschungsergebnisse der Hochschule, 10 % basieren auf Schutzrechten wie Patenten und Gebrauchsmustern. Zum Vergleich: Im Durchschnitt aller Unterneh-mensgründungen in Deutschland sind zwei von drei Gründungen Einzelgründungen und weniger als ein Fünftel beruhen auf For-schungsergebnissen. MBwww.stifterverband.de/pdf/

gruendungsradar_2013.pdf

Wie Hochschulen Unternehmensgründungen fördern.

Gründungsradar 2013