max-planck- institut für marine mikrobiologie · alkane degradation under anoxic conditions by a...
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Inhalt
1 DasMax-Planck-InstitutfürMarineMikrobiologie (MPI)
3 AbteilungMikrobiologie 4 - Arbeitsgruppe Ökophysiologie
5 AbteilungBiogeochemie 6 - Arbeitsgruppe Mikrosensoren
7 AbteilungMolekulareÖkologie 8 - Arbeitsgruppe Mikrobielle Genomik & Bioinformatik 9 - Arbeitsgruppe Symbiose
10 Max-Planck-ForschungsgruppefürMikrobielleFitness
11 HGF-MPG-BrückengruppefürTiefseeökologieund-technologie
12 Max-Planck-ForschungsgruppefürMarineIsotopengeochemie
13 Max-Planck-ForschungsgruppefürMarineGeochemie
14 LehreundLernen
15 Ausgründung–DieRiboconGmbH
16 FaszinierteWissenschaftler
17 OhneNicht-WissenschaftlerkeineWissenschaft
18 DieMax-Planck-Gesellschaft
19 Kooperationspartner
20 Anfahrt
Impressum Herausgeber: Max-Planck-InstitutfürMarineMikrobiologie AbteilungPresse-undÖffentlichkeitsarbeit Celsiusstr.1·D-28359Bremen Telefon: +49(0)4212028-704 Fax: +49(0)4212028-790 E-Mail: [email protected] Internet: www.mpi-bremen.deKonzeptund Textredaktion: Dr.RitaDunker·Dr.ManfredSchlösser Fotos: B.Adam,M.Al-Najjar,A.Dübecke, M.FernándezMéndez,J.Fischer, B.Fuchs,J.Harder,MARUM,V.Salman, M.Schlösser,H.Schulz
Editorial
DasMeerbedecktmehralszweiDrittelunseresPlanetenundistüberseineGesamtflächegemitteltfastvierKilometertief.DamitstelltesdenbeiweitemgrößtenLebensraumderErde.NebendenMeerestierenunddenAlgenmitihremFor-menreichtumscheintdiedritteGruppevonMeeresbewoh-nern,dieBakterienundArchaeen(Archaebakterien),gänz-lichunspektakulär.MitAbmessungen,dieseltenwenigetau-sendstelMillimeterüberschreiten,sindsienurimMikroskopzuerkennen,wosiezudemnochsehreinfacheFormenzeigen:Kügelchen,Stäbchen,Fädenoderallenfallsdichtge-packteAgglomerateausvielenZellen.DochbloßerAnblickundwirklicheBedeutungsindzweierlei.DaswesentlicheMerkmalvonMikroorganismenistihreWirkung.DieVielfaltihrerWirkungenistunsoftvertraut,währenddieAkteureselbstdahinterverborgenbleiben.Bekanntsinddiekrank-heitserregenden,infektiösenBakterienundsolcheBakterien,dieunserEssenschmackhaftermachenoderaberesverder-ben.EineweitausgrößereZahlvonMikroorganismen,etwassaloppals„Umwelt-Mikroor-ganismen“bezeichnet,sorgtinBödenundGewässernfürNährstoff-RecyclingundleistetinKläranlagennützlicheDienste.AndereMikroorganismenfindenAnwendunginderBio-technologieundmannutztihreEigenschaftenalsKatalysatorenchemischinteressanterUmsetzungen.
MikroorganismenimMeerspieltenübervieleJahrzehntekeinebesondereRolleinderMeeresforschung.Erstdankfortschreitender,detaillierterchemischerundphysikalischerAnalysemethodenwurdemanihrerwirklichenBedeutungimMeergewahr:Mikroorga-nis-menprägenseitderfrühenErdgeschichteentscheidenddieChemiedesMeeresundwirkeninglobalenKreisläufenchemischerElementewieKohlenstoff,Stickstoff,Phosphor,SchwefelundEisen.MikroorganismentragenentscheidendzurPhotosynthese–derPri-märproduktion–imMeerbei.SiebildendasKlimagasMethanundbaueneswiederab.SiefixierenLuftstickstoffundführenihnwiederinsatmosphärischeReservoirzurück.UndsiesanierensogarÖlunfälle.
DieAufzählungzeigt,dassesumweitmehrgehtals„reine“Mikrobiologie.MarineMikro-biologiehatsichzueinembetontinterdisziplinärenGebietentwickelt,dasmitMeeresche-mie,Meeresgeologie,Klimaforschung,Molekularbiologie,BiochemieundEntwicklungenanalytischerInstrumenteverbundenist.SeitderGründungdesMax-Planck-InstitutsfürMarineMikrobiologie1992versuchenwir,fachübergreifendeForschunguntereinemDachzubetreiben.UnsereWissenschaftreichtvonseegängigerForschungaufSchiffenbiszuExperimentenmitModellsystemenimLaborundUntersuchungenaneinzelnenZellen.DaeinInstitutalleinnichtdiegesamteMeeres-Mikrobiologieabdeckenkann,pflegenwirregionale,nationaleundinternationaleVerbindungenmitanderenwissenschaftlichenEin-richtungen.DieseBroschüremöchteIhnenEinblickeinunsereForschungsfeldervermit-teln.Wirwürdenunsfreuen,nachderLektüreIhrInteresseandemeinenoderanderenGebietgewecktzuhaben.
Geschäftsführender DirektorProf. Dr. Friedrich Widdel
Das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie
Siesindunscheinbarunddochallgegenwärtig,siesindnureini-geTausendstelMillimetergroßunddochdiewahrenHerrscherderWelt,sielebenimUntergrundundbeeinflussendochwelt-weitdasKlimabishinaufindieoberenSchichtenderErdatmo-sphäre:Sie,dassinddieMikroorganismenderMeere.AmBre-merMax-Planck-InstitutfürMarineMikrobiologie(MPI)stehensieimMittelpunkt.UnsereWissenschaftlerwollenherausfinden,wasdieMikroorganismenalleskönnenundbewirken.DennsielebeninengemZusammenhangmitdenglobalenStoffkreis-läufenderElementewieKohlenstoff,Schwefel,StickstoffundEisen.DurchihreschiereMassebeeinflussensienichtnurdieChemiedesMeeres,sondernletztendlichauchunserKlima.AufderSuchenachdenfehlendenBindegliedernimWechsel-spielderNährstoffkreisläufeuntersuchenunsereWissenschaft-ler,welchenEinflussbesonderswichtigemikrobielleReaktionen,darunterdieAnaerobeOxidationvonMethan(AOM),dieAnae-robeAmmonium-Oxidation(Anammox)unddieSulfatreduktionimMeerhaben.Undnichtnurdas:Siesuchenauchnachneuen,nochunbekanntenStoffwechselwegen.ZudemerforschensiediemarinenLebensräumedieserWinzlinge.UndesgibtkaumeinOrtimMeer,wodieMikrobennichtanzutreffensind:inallenSchichtenderWassersäuleundimSedimentdesMeeresbo-dens,aberauchsymbiontischinSchwämmen,SteinkorallenundWeichtieren.Sieversuchenauchherauszufinden,wiediemikrobiellenMeeresbewohneranihreUmgebungangepasstsindundaufVeränderungenwiediesichmomentanvollziehendeKli-
maveränderungreagieren.NebendemglobalenZusammenhangversuchendieWissenschaftler,neueMikrobenartenzuisolierenundzukultivieren,dennbisheristschätzungsweisenurjedehun-dertsteArtidentifiziert.AußerdemuntersuchendieMPI-MitarbeiterfaszinierendeEigenheiteneinzel-nerArten.SokönnenzumBei-spieldieSchwefelbakterienundbestimmteKieselalgenNitratinihrenZellenspeichern,umesun-tersauerstofffreienBedingungenalsEnergiequellezunutzen.Auch
wenndieseLebewesenwinzigkleinsind,sinderstaunlichvieleGerätenötig,umsiezuuntersuchen.NebendenklassischenGerätschaftenderMikrobiologie,MikroskopundPetrischale,sindvorallemMakro-Gerätenötig,darunterForschungsschiffe,TiefseeroboterundSpektrometer.AuchderAufwandistalles
Forschungsschiff HEINCKE (AWI)
Was wir wissen, ist ein Tropfen; was wir nicht wissen, ein Ozean. Isaac Newton
Und was wir über Ozeane wissen, ist ein Tropfen.
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anderealsminimal:DieWissenschaftlergehenaufExkursion,experimentieren,wertenaus,schreibenundlesenFachpublika-tionenundnehmenanKongressenteil.IngenieureundTech-nischeAngestellteentwickelnMessgeräteundbauensie.DieEDV-Abteilung,einBibliothekarundvieleandereMitarbeiterdesInstitutstragendazubei,dassdieWissenschaftlerüberhauptarbeitenkönnen.DerAufwandmachtsichdurchausbezahlt:UnsereForscherveröffentlichenihreErgebnisseunteranderemindenhochangesehenenFachmagazinenundsindgerngese-heneRednerbeiinternationalenKongressen.VielWirbelalsoumeinenHauchvonmikrobiellemNichts?NursolässtsichdieMikrobiologiederMeereerforschen.NursokönnenwiralledieWeltStückfürStückbesserverstehen.UndnursokönnendieWissenschaftlerihreGrundlagenforschungaufhöchstemNiveauhalten.
DasMax-Planck-InstitutfürMarineMikrobiologiewurdeam1.Juli1992gegründet,guteinJahrnachseinemPendant,demMax-Planck-InstitutfürTerrestrischeMikrobiologieinMarburg.1996bezogdasInstituteinenNeubauimTechnologieparkUniversitätBremen.ZudenNachbarnzählenmittlerweiledasUniversumScienceCenter,dasMARUM–ZentrumfürMarineUmweltwissenschaftenanderUniversitätBremen–sowiedasLeibniz-ZentrumfürMarineTropenökologie(ZMT).DasMPIge-hörtmitseinendreiAbteilungenBiogeochemie,MikrobiologieundMolekulareÖkologieunddreiMax-Planck-Forschungsgrup-penzudenweltweitführendenMeeresforschungsinstituten.
Das Max-Planck-Institut in Zahlen
1 von80InstitutenderMax-Planck-Gesellschaft
3 Abteilungenund8Arbeitsgruppen
58 wissenschaftlicheMitarbeiter
74 Doktoranden,davon68inderInternationalMaxPlanck ResearchSchoolMarMic
15 Masterstudenten,davon12inderInternationalMax PlanckResearchSchoolMarMic
60 Mitarbeiterimwissenschaftlich-technischenService
28 Mitarbeiterimadministrativ-technischenBereich
34 Nationen
~200 begutachtetePublikationenproJahr (AufsätzeinZeitschriften,BüchernundFachliteratur)
13 Patenteangemeldet
In mikrobiellen Matten leben Mikroorganismen in oft farblich unterscheidbaren Schichten miteinander.
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Die Zellen der großen Schwe-felbakterien Thiomargarita leben oft in Ketten zusammen.
Abteilung Mikrobiologie
DieRollederMikroorganismenweltweitistdiederAbbauchemi-ker,auchimWasser:WieundunterwelchenBedingungendieseProzessebiochemischablaufen,untersuchtdieAbteilungMikro-biologie.Sieerforschtdabeiauch,wiedieseUmsetzun-gendazubeitragen,diewelt-weitwichtigenStoffkreisläufevonKohlenstoff,Stickstoff,SchwefelundEiseninGangzuhalten.DochbevordieForscherdieStoffwechsel-prozesseineinerBakterien-artgenauuntersuchenkön-nen,müssensiediesezu-nächstvondenandereninderProbeisolierenundzueinerReinkulturheranzüchten.
DaskanneinpaarWochen,aberauchein,zweiJahredauern.ErstdannlassensichdieStoffwechselprozessegutuntersuchen.DafürnutzendieMikrobiologenimmerhäufigerauchGenanalysen,unterandereminZusam-menarbeitmitderAbteilungMolekulareÖkologieunddemBerlinerMPIfürmolekulareGenetik.
WonachwählenSieundIhreMitarbeiteraus,welcheArtenundStoffwechselwegeuntersuchtwerden?
WirwollenmehrüberdieMikroorganismenundihreEnzymreak-tionen,diedenUmweltprozessenzuGrundeliegen,erfahren.DeswegengehenwirvonglobaloderökologischwichtigenForschungsthemenoderOrganismenaus.DabeimüssenwirdieAugenoffenhaltenfürneuePhänomene.
[email protected] · www.mpi-bremen.de/Abteilung_Mikrobiologie.html
Basen, M., M. Krüger, J. Milucka, J. Kuever, J. Kahnt, O. Grundmann, A. Meyerdierks, F. Widdel, S. Shima. 2011. Bacterial enzymes for dissimilatory sulfate reduction in a marine microbial mat (Black Sea) mediating anaerobic oxidation of methane. Environ. Microbiol. 13:1370-1379.
Zedelius, J., R. Rabus, O. Grundmann, I. Werner, D. Brodkorb, F. Schreiber, P. Ehrenreich, A. Behrends, H. Wilkes, M. Kube, R. Reinhardt, F. Widdel. 2011. Alkane degradation under anoxic conditions by a nitrate-reducing bacterium with possible involvement of the electron acceptor in substrate activation. Environ. Microbiol. Rep. 3:125-135.
Holler, T., G. Wegener, H. Niemann, C. Deusner, T.G. Ferdelman, A. Boetius, B. Brunner, F. Widdel. 2011. Carbon and sulfur back flux during anaerobic microbial oxidation of methane and coupled sulfate reduction. Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 108:20869-20870.
Prof. Dr. Friedrich Widdel, Direktor und Leiter derAbteilung Mikrobiologie
Cyanobakterien: Chromatium- und Desulfonema-Arten unter dem Lichtmikroskop
Fermenter zur Aufzucht von schwefeloxidierenden Bakterien
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Arbeitsgruppe Ökophysiologie
IhrAntriebistdieNeugier,ihrForschungsgebietdieÖkophysio-logie.HeideSchulz-VogtundihreArbeitsgruppeuntersuchendieUmsatzratenvonSchwefelbakterienindenverschiedenstenKreisläufen.DabeidrehtsichvielesumThiomargarita,„dieSchwefelperle“.
DasBakteriummitdemwohlklingendenNamenwurdeerstmalsvor13JahrenvorderKüsteNamibiasentdeckt.Esistleichtzuerkennenundsiehtauswieeinelange,weißePerlenschnur.MitseinemDurchmesservon100-300Mikrometernistesbiszu600MalgrößeralsStreptokokken,dieErregerderLungen-entzündung.DieSchwefelperleistdamitdasgrößtebekannteBakterium.
DamanThiomargarita namibiensisbishernichtimLaborzüchtenkann,arbeitendieWissenschaftlerhäufigmitBakterienderArtBeggiatoa,einernahenVerwandten.DiesermöglichtdemTeamzumeinen,dieBedeutungderBakterienimStickstoffkreislaufzuermitteln,zumanderenkönnensiesodenEin-flussderMikroorganismenaufdenSchwefel-undPhosphorkreislaufstudieren.
DieseProzessefindentagtäglichumunsherumstattundsindentscheidendfürdasGleichgewichtderNatur.DietreibendenKräftejedesKreislaufssindbakterielleProzesse,dieeszuerforschengilt.
WasmachtIhrerMeinungnacheinengutenBiologenaus?
Ichdenke,umeinguterBiologezusein,brauchtmanVorstel-lungsvermögen,Kreativität,aberauchdieFähigkeit,logischzudenken.Esisteineunglaublichspannendeundauchnotwen-digeArbeit.HäufighatmaneineVorstellungvonderWahrheit,undwennmansieüberprüft,findetmanmeistensdocheinean-dere.Wichtigistesdann,dassmaninderLageist,dieeigenenBeobachtungenineinneuesGanzeseinzuordnen.DerBiologewirdzumDetektiv.
[email protected] · www.mpi-bremen.de/AG_Oekophysiologie.html
Salman, V., R. Amann, A.-C. Girnth, L. Polerecky, J.V. Bailey, S. Høgslund, G. Jessen, S. Pantoja, H. N. Schulz-Vogt. 2011. A single-cell sequencing approach to the clas-sification of large, vacuolated sulfide-oxidizing bacteria. Syst. Appl. Microbiol. 34:243-259.
Brock, J., H.N. Schulz-Vogt. 2011. Sulfide induces phosphate release from poly-phosphate in cultures of a marine Beggiatoa strain. ISME J. 5:497-506.
In den Kulturröhrchen (Ø 1,6 cm) wird deutlich, wie sich die Beggiatoa-Filamente bei unterschiedlichen Bedin-gungen höher oder tiefer im Medium anordnen.
Thiomargarita namibiensis unter dem Lichtmikroskop: In den Zellen (Ø 0,3 mm) sind zahlreiche Schwefelein-schlüsse deutlich erkennbar.
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Prof. Dr. Heide Schulz-Vogt,Leiterin der ArbeitsgruppeÖkophysiologie
Abteilung Biogeochemie
DieAbteilungBiogeochemieerforschtdieStoffkreisläufevonElementenwieStickstoff,PhosphorundEisenimMeer,diedortoftunzureichendverfügbarsind.MikroorganismenimMeerbe-teiligensichaktivandiesenStoffkreisläufenundnehmendamitEinflussaufdieChemiedesMeeresundderAtmosphäre.UmdenEinflussmenschlichenHandelnsvorhersagenzukönnen,istesnotwendig,dieStoffflüssezukennenundzuverstehen,wiesiereguliertwerdenundsichwechselseitigbeeinflussen.DazuverwendenwirMethodenausderBiogeochemie,derMikrobi-ologie,derMolekularbiologieunddermathematischenModel-lierung.MitdemSekundärionen-Massenspektrometer(Nano-SIMS)untersuchenwireinzelneZellenaufihrenStoffwechsel.WirfütterndieZellenmitmarkiertenStoffenundordnensiemitmolekularenMethodeneinerbestimmtenBakteriengruppezu.Sokönnenwirfeststellen,welcheZellenineinerUmweltprobewievielNährstoffeaufnehmen,wieschnelldieMikroorganismendieNährstoffeeinbauenundwelchenEinflusssiedamitaufdieStoffflüsseinihremLebensraumnehmen.
WieuntersuchenSie(undIhrTeam)dieWechselwirkungvonBakterienundArchaeenmitdemNährstoffkreislauf?AusfahrtenzudenrelevantenMeeresgebietensindunabdingbar,umhochauflösendeInformationenüberdieUmweltbedingungenerhalten.NursokönnenwirunsereExperimentesonahwiemöglichanin situ-Bedingungenmachen.Mittelsisotopenmar-kierterStoffeerkennenwirmikrobielleStoffwechselvorgängeundverfolgensiebiszudeneinzelnenZellennach.
[email protected] http://www.mpi-bremen.de/Abteilung_Biogeochemie.html
Gao, H., M. Matyka, B. Liu, A. Khalili, J.E. Kostka, G. Collins, S. Jansen, M. Holtappels, M.M. Jensen, T.H. Badewien, M. Beck, M. Grunwald, D. de Beer, G. Lavik, M.M.M. Kuypers. 2012. Intensive and extensive nitrogen loss from inter-tidal permeable sediments of the Wadden Sea. Limnol. Oceanogr. 57:185-198.
Kalvelage, T., M.M. Jensen, S. Contreras, N.P. Revsbech, P. Lam, M. Günter, J. LaRoche, G. Lavik, M.M.M. Kuypers. 2011. Oxygen Sensitivity of Anammox and Coupled N-Cycle Processes in Oxygen Minimum Zones. PLoS ONE, 6, e29299.
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Prof. Dr. Marcel Kuypers,Direktor und Leiter der Abteilung Biogeochemie
Wissenschaftler bereiten die Wasserprobennahme vor.
NanoSIMS-Bilder des Cyano-bakteriums Aphanizomenon sp. mit assoziierten Bakterien (links). Die stickstofffixierende Zelle in der Mitte gibt den Stickstoff effektiv an die be-nachbarten Zellen weiter, so dass in ihr selbst kaum noch Stickstoff messbar ist (rechts).
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Ein Mikrosensor im Vergleich zu einem menschlichen Haar
Dr. Dirk de Beer,Leiter der ArbeitsgruppeMikrosensoren
1/10 mm
Fertigung und Prüfung der Mikrosensoren unter dem Lichtmikroskop
Arbeitsgruppe Mikrosensoren
EineWerkstattimLabor:HierfertigenTechnikerinnenundInge-nieureinmühevollerKleinarbeitwinzigeSensoren.MiteinemDurchmesservonfünfMikrometernmisstdieSpitzediesesWerkzeugsnureinZehnteleinesmenschlichenHaars.Dieelek-trochemischenSensorenmessenimWattundinanderenmari-nenSedimentenbiszu6000MeterunterderWasseroberfläche,inBiofilmensowieinMikrobenmattendieKonzentrationenvonSauerstoff,Schwefelwasserstoff,StickstoffverbindungenoderanderenSubstanzen–unddasalle0,01bis0,1MillimeterunddirektvorOrt.Durchdiesedetailliertenin situ-Messungenerhal-tendieMikrobiologenInformationen,diespäterimLaborunter-suchteProbennichtliefernkönnten.MitdenMikrosensorenkön-nendieWissenschaftlergenauuntersuchen,inwelcherhauch-dünnenSchichtdieMikrobenwelcheStoffeumsetzen,wiesieStoffkreisläuferegulierenunddamitdieGeochemiebeeinflussen.DieaktivstenBakterienwerdenvondenWissenschaftlernmitmolekularenMethodenweiteruntersucht.HierbeikooperierenderGruppenleiterDirkdeBeerundseineMitarbeiteroftmitdenanderenAbteilungenundArbeitsgruppen.
Mikrosensorenkannmanauchkaufen.WarumentwickeltIhreArbeitsgruppedieMesssondenselber?
EinhandelsüblicherMikrosensorkostetetwa500EuroundistnichtimmeroptimalfürunsereVorhaben.DieperfektenSenso-renbauenunseretechnischenAngestellten.WirbrauchenauchoftkomplexeGerätewieoptischeSensoren,sogenannteOpto-den,diedieSauerstoffverteilunginzweiDimensionengleichzei-tigmessenkönnen.DannentwickelnwirzusammenkomplettneueSensoren:DieMikrobiologenunsererGruppesagen,wassiemessenwollen;diePhysikerundChemikerlotendieGrenzendesMachbarenaus,unsereIngenieurekonstruierendanndenSensorundoptimierenihn.DieseangewandteEntwicklungistfürunssinnvoll.DabeisindaucheinPatentundLizenzvereinba-rungenentstandenundKnow-how-Transfershabenstattgefun-den.
[email protected] · www.mpi-bremen.de/AG_Mikrosensoren.html
de Beer, D., A. Bissett, R. de Wit, H. Jonkers, S. Köhler-Rink, H. Nam, B.H. Kim, G. Eickert, M. Grinstain. 2008. A microsensor for carbonate ions suitable for microprofiling in freshwater and saline environments. Limnol. Oceanogr. Methods 6:532-541.
Polerecky, L., U. Franke, U. Werner, B. Grunwald, D. de Beer. 2005. High spatial resolution measurement of oxygen consumption rates in permeable sediments. Limnol. Oceanogr. Methods 3:75-85.
Schreiber, F., L. Polerecky, D. de Beer. 2008. Nitric oxide microsensor for high spatial resolution measurements in biofilms and sediments. Anal. Chem. 80:1152-1158.
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Abteilung Molekulare Ökologie
Nurwasmankennt,kannmanauchschützen.AllerdingsistnurjedehundertsteArtbekannt,schätzenWissenschaftler,voral-lem,weilsichdiemeistenMikrobennichtkultivierenundsomitauchkaumuntersuchenlassen.DieArbeitsgruppeMolekulareÖkologieidentifiziertmarineMikroorganismendeswegenanhandihrerNukleinsäuren,undzwarmitHilfevonGen-Sonden.MitweiterenmolekularbiologischenMethodenweisendieWis-senschaftlerbestimmteGeneinUmweltprobennachundunter-suchen,wannundwarumsichBakterienpopulationenaneinemOrtwieverhalten,sowiefürwelchebiogeochemischenProzessedieMikrobenverantwortlichsind.SoversuchenMitarbeiterdesAbteilungsleitersRudolfAmannherauszufinden,welcheMikroor-ganismenundEnzymebeideranaerobenOxidationvonMethanoderbeimaerobenAbbauvonAlgenpolymerenwichtigsind.SieinteressierensichdabeibesondersfürOrtemithoherBio-diversität,beispielsweisedasWatt,wosichinjedemKubikzenti-meterviele1000verschiedeneMikrobenartenbefinden.
IhreAbteilungentdeckt,beschreibtundbeziffertdiebiologischeVielfalt.EntwickelnSiedieMetho-denhierfürauchselbst?
Meistensja.Wirentwickelnimmerwiederinno-vativeTechniken,auchwennsichimNachhineinmaleinealsunbrauchbarherausstellt.FürersteCharakterisierungenreichenauch„Brot-und-But-ter-Technologien“,alsoStandardmethodenwiedievergleichendeSequenzanalyseunddieFluo-reszenz-In-Situ-Hybridisierung,kurzFISH.Diese
passenwirdannunserenFragestellungenanundverfeinernsie.UnsereCARD-FISH-Technikbeispielsweiseistvielempfindlicher:DasfluoreszierendeFarbsignalistetwazehn-bishundertmalstärkeralsbeieinemherkömmlichenFISH-ExperimentundGeneFISHisteinewirklichtolleMethode.
[email protected]/Abteilung_Molekulare_Oekologie.html
Teeling, H., B.M. Fuchs, D. Becher, C. Klockow, A. Gardebrecht, C.M. Bennke, M. Kassabgy, S. Huang, A.J. Mann, J. Waldmann, M. Weber, A. Klindworth, A. Otto, J. Lange, J. Bernhardt, C. Reinsch, M. Hecker, J. Peplies, F.D. Bockelmann, U. Callies, G. Gerdts, A. Wichels, K.H. Wiltshire, F.O. Glöckner, T. Schweder, R. Amann. 2012. Substrate-controlled succession of marine bacterioplankton populations induced by a phytoplankton bloom. Science 336:608-611.
Moraru, C., P. Lam, B. Fuchs, M. Kuypers, R. Amann. 2010. GeneFISH – an in situ technique for linking gene presence and cell identity in environmental micro-organisms. Environ. Microbiol. 12:3057-3073.
Prof. Dr. Rudolf Amann,Direktor und Leiter der Abteilung Molekulare Ökologie
FISH-Analyse einer Wasser-probe aus dem Nordatlantik vor Island. Grün gefärbt sind Bakterien der Gruppe der Flavobakterien, die bevorzugt auf Algen der Gattung Phaeocystis (große violette Zellen) sitzen. Die Flavo-bakterien stellen einen großen Anteil des Bakterioplanktons im Meer.
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Prof. Dr. Frank Oliver Glöckner,Leiter der Arbeitsgruppe Mikrobielle Genomik & Bioinformatik
Integrierte Datenanalyse – der Schlüssel zur Umweltbiologie
Arbeitsgruppe Mikrobielle Genomik& Bioinformatik
SeiteinpaarJahrenlässtsichdasgesamteErbgutvonBakteri-en,dassogenannteGenom,innerhalbwenigerTageerfassenundanalysieren–undseitdemwächstdasInteresseamgeneti-schenundfunktionalenPotenzialdieserMikroorganismen.UnterwelchenUmweltbedingungensievorkommenundwelcheFunk-tionensiedabeieinnehmen,wollenFrankOliverGlöcknerunddieMitarbeiterseinerArbeitsgruppeMikrobielleGenomikundBioinformatikherausfinden.ZunächstanalysierensiedasErbgutmitComputerprogrammen.Danachuntersuchensie,welcheGeneunterbestimmtenBedingungenbevorzugtvorkommenundobesHinweiseaufderenFunktionundAktivitätgibt.Mikro-organismensindsparsamundGenesindnurdannaktiv,wennsiederOrganismusfürbestimmteProzessebraucht.ZuHauseschaltetmanjaauchnichtalleKüchengeräteein,wennmansichnurTeekochenmöchte.ZielderWissenschaftleristes,StandardsundTechnologienfürdievernetzteAnalysevonGe-nom-undUmweltdatenzuentwickeln,dieVorhersagenüberdieReaktionderMikrobenaufwechselndeUmweltbedingungener-lauben.DiesesWissendientauchdazu,neuebiotechnologischinteressanteProteineaufzuspüren.MitdenInformationenbera-tendieWissenschaftler,PolitikerundandereEntscheidungsträ-ger.DieAnfang2005ausderArbeitsgruppeausgegründeteFirmaRiboconGmbH(s.Seite15)stelltWirtschaftsunternehmenKnow-howundProdukteindenBereichenBiodiversitäts-undGenomanalysezurVerfügung.
LangeZeithabenUmweltbiologenökologischbedeutendeBakte-rienuntersucht,ohnederengenetischeInformationenzukennen.WasbringtdienochrechtjungeDisziplinUmweltgenomik?
ErstdiemodernengenomischenTechnikenhabenesermöglicht,einumfassendesBildüberdieimErbgutkodiertenFähigkeitenzugewinnen.DiegemeinsameBetrachtungdergenetischenInformation,derenAusprägungunddesLebensraumsderBak-terienwirdwesentlichzueinembesserenVerständniskomplexerÖkosystemebeitragen.
[email protected] · www.mpi-bremen.de/Mikrobielle_Genomik.html
Yilmaz, P., J.A. Gilbert, R. Knight, L. Amaral-Zettler, I. Karsch-Mizrachi, G. Cochrane, Y. Nakamura, S.A. Sansone, F.O. Glöckner, D. Field. 2011. The genomic standards consortium: bringing standards to life for microbial ecology. ISME J. 5:1565-1567.
Kottmann, R., I. Kostadinov, M.B. Duhaime, P.L. Buttigieg, P. Yilmaz, W. Hankeln, J. Waldmann, F.O. Glöckner. 2010. Megx.net: integrated database resource for marine ecological genomics. Nucleic Acids Res. 38:D391-D395.
Arbeitsgruppe Symbiose
InderTiefsee,fernabvonjeglichemSonnenlichtgibtesheißeQuellen,andenensichbesondereÖkosystemefinden.WieOaseninderTiefsee-WüstebringendieseHydrothermal-quelleneinzigartigeLebensgemeinschaftenvonwirbellosenTie-renmitsymbiontischenBakterienhervor.DieBakteriennutzennichtdieSonnealsEnergiequelle.SieversorgendiewirbellosenTiereindemsiechemischeEnergieausgeothermalenQuellenbenutzen.
DieArbeitsgruppeSymbioseuntersuchtdiebiologischeVielfaltundEvolutiondieserSymbiosen.Bisheutesindüber200aktiveHydrothermalquellenentdeckt.EsgibtabernochvielmehrinderTiefsee–besondersanStellen,andenensichdieErdplat-
tenauseinanderbewegenoderuntereinanderschieben.Empor-steigendeErdwärmeunddieent-weichendenGaseermöglichenes,dasssichriesigeMengenderBakterienundihrerWirtesam-meln–ebenjeneBiomasse,dieNicoleDubilierundihremTeamalsForschungsgrundlagedient.
KommendieseSymbiosenauchananderenStandortenvor?
AlsmandieseSymbiosenent-deckte,dachteman,dasssienurinderTiefseeexistieren.Inzwi-
schenhabenwirdieSymbiosenauchinflachenKüstengewäs-sernentdeckt,zumBeispielinKorallenriffsandenoderinSee-graswiesen.EineVielzahlvonTier-undBakterienartenhabensichzudiesenSymbiosenzusammengeschlossenundwirent-deckenständigneue.DieVersorgungderTieredurchihreSym-biontenistbeimanchenArtensovollständig,dassdiesesogarkeineigenesVerdauungssystemmehrbesitzenundganzohneMundundDarmerfolgreichleben.
[email protected] · www.mpi-bremen.de/Arbeitsgruppe_Symbiose.html
Petersen, J.M., F.U. Zielinski, T. Pape, R. Seifert, C. Moraru, R. Amann, S. Hourdez, P.R. Girguis, S.D. Wankel, V. Barbe, E. Pelletier, D. Fink, C. Borowski, W. Bach, N. Dubilier. 2011. Hydrogen is an energy source for hydrothermal vent symbioses. Nature 476:176-180.
Dubilier, N., C. Bergin, C. Lott. 2008. Symbiotic diversity in marine animals: the art of harnessing chemosynthesis. Nat. Rev. Microbiol. 6:725-740.
Die Tiefseemuschel Bathymo-diolus dominiert die Biomasse an Hydrothermalquellen des Mittelatlantischen Rückens. Zwei Bakterienarten leben als Symbionten in den Kiemen der Muscheln. Eine verwendet Sulfid als Energiequelle, die andere Methan. Vor kurzem haben wir eine dritte Energie-quelle entdeckt, Wasserstoff. Nach unseren Berechnungen bringt die Oxidation von Wasserstoff den Symbionten siebenmal mehr Energie als die Methanoxidation und bis zu 18-mal mehr Energie als die Oxidation von Sulfid.
Prof. Dr. Nicole Dubilier, Leiterin der Arbeitsgruppe Symbiose
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Max-Planck-Forschungsgruppe für Mikrobielle Fitness
MikroorganismensinddiegrößtenChemikeraufunseremPlane-ten.Siekönnennahezujedethermodynamischmöglichechemi-scheReaktiondurchführen,diefürihreLebenserhaltungnötigist.IhrgemeinsamesWirkenermöglichtdiebiogeochemischenStoffkreisläufe,einkompliziertesmetabolischesNetzwerk,dasdieBasisfürallesLebenaufderErdebildet.Manschätzt,dassesungefähr1030dieser„großenChemiker“aufunsererErdegibt.ImVergleichdazuerscheintdieAnzahlvon1023Sterneninunse-remUniversumgeradezugering.DochwasbestimmtdieSelek-tiondieserMikroorganismen?WelcheUmweltbedingungenfüh-rendazu,dasssicheinigeMikroorganismeninderEvolutiondurchsetzenundanderenicht?MitdieserFragebeschäftigtsichdieArbeitsgruppeMikrobielleFitnessumMarcStrous.
DerexperimentelleAnsatzzurBeantwortungdieserFragebe-ginntmitderProbennahmemikrobiellerGemeinschaftenausderNatur.ImBioreaktorwerdendiegewonnenenProbendannunterschiedlichenUmweltbedingungenausgesetzt,um–wieCharlesDarwinsagenwürde–einenatürlicheSelektionzusimu-lieren.HochempfindlicheWärmemessungengebenAufschlussüberdiethermodynamischeEffizienzderjeweiligenkonkurrie-rendenMikroorganismen,undMetagenomanalysenlieferndieGesamtheitihrergenetischenInformation.MitbioinformatischenMethodenwiederMetagenomikkannmananschließendTeil-genomeodersogarkompletteEinzelgenomerekonstruieren.
WashatSieaufdieIdeegebracht,dieMetagenomikmithoch-empfindlichenWärmemessungenzuverbinden?DieMetagenomikisteinehocheffiziente,moderneTechnikundinVerbindungmitthermodynamischenMethodenzudemextremspannendePionierarbeit.ErstseitkurzerZeitistestechnischmöglich,Temperaturveränderungenbesondershochauflösendzumessen.JegeringerdieWärmeentwicklungeinermikrobiellenGemeinschaft,destoproduktiveristsie.„StellenSiesichvor,siezündeneineMillionKerzenan“,erklärtMarcStrous,„wirmessendannanhandderTemperaturveränderung,obeinedieserKerzenvielleichtausgegangenist.“
[email protected] · www.mpi-bremen.de/Mikrobielle_Fitness.html
Kraft, B., M. Strous, H.E. Tegetmeyer. 2011. Microbial nitrate respiration – genes, enzymes and environmental distribution. J. Biotechnol. 155:104-117.
Kartal, B., W.J. Maalcke, N.M. de Almeida, I. Cirpus, J. Gloerich, W. Geerts, H.J.M. Op den Camp, H.R. Harhangi, E.M. Janssen-Megens, K.-J. Francoijs, H.G. Stunnenberg, J.T. Keltjens, M.S.M. Jetten, M. Strous. 2011. Molecular mechanism of anaerobic ammonium oxidation. Nature 479:127-130.
Prof. Dr. Marc Strous,Leiter der Max-Planck-Forschungsgruppe für Mikrobielle Fitness
In den Bioreaktoren werden Bakterienkulturen aus dem Wattenmeer verschiedenen Wachtumsbedingungen aus-gesetzt.
Kontrolle mikrobieller DNA aus dem Wattenmeersediment
HGF-MPG-Brückengruppe für Tiefseeökologie und -technologie
DieBrückengruppezwischenderHelmholtzGemeinschaftundderMaxPlanckGesellschaftumfasstdieehemaligeArbeitsgrup-pe„MikrobielleHabitate“desMax-Planck-InstitutsfürMarineMikrobiologie(MPI)sowiedieTiefseeforschungsgruppedesAlfred-Wegener-InstitutsfürPolar-undMeeresforschung(AWI).DieMitarbeiterderBrückengruppebeschäftigensichvorallemmitderÖkosystemforschunginderTiefsee.DazugehörendieUntersuchungderStrukturundVielfaltmikrobiellerLebensge-meinschaften,zumBeispielanKorallenriffen,heißenQuellen,Schlammvulkanen,anoxischenBeckenundTiefseegräbensowieinGebietenmitGashydratenundÖlaustritten.
WeitereSchwerpunktesinddieUntersu-chungvonSauerstoffmangelunddes-senökologischeAuswirkungenimMeer(http://www.hypox.net),sowiederKonse-quenzenderVersauerungdesOzeansdurchdieLösungvonKohlendioxidausderAtmosphäre.AußerdemuntersuchtdieBrückengruppedieökologischenFolgenderErwärmungunddesMeereis-Rück-gangsinderArktis.DazunutztsiedasLangzeit-Observatorium„Hausgarten“inderFramstraße,umdieVeränderungderbiogeochemischenProzesseundderViel-faltdesLebensimMeerzuuntersuchen
(http://www.awi.de/de/forschung/tiefsee/).DieBeobachtungundErforschungdestiefenarktischenOzeansvoranzutreibenunddieAuswirkungendesglobalenWandelsaufTiefseehabitatezubeobachtensindwichtigeZielederBrückengruppe.
[email protected]/AG_Mikrobielle_Habitate.html
Felden, J., F. Wenzhöfer, T. Feseker, A. Boetius. 2010. Transport and consumption of oxygen and methane in different habitats of the Håkon Mosby Mud Volcano. Limnol. Oceanogr. 55:2366-2380.
Bienhold, C., A. Boetius, A. Ramette. 2011. The energy-diversity relationship of complex bacterial communities in Arctic deep-sea sediments. ISME J. 6:724-732.
Zinger, L., L.A. Amaral-Zettler, J.A. Fuhrman, M.C. Horner-Devine, S.M. Huse, D.B.M. Welch, J.B.H. Martiny, M. Sogin, A. Boetius, A. Ramette. 2011. Global patterns of bacterial beta-diversity in seafloor and seawater ecosystems. PLoS ONE, 6, e24570.
Prof. Dr. Antje Boetius,Leiterin der HGF-MPG-Brückengruppe für Tiefsee-ökologie und -technologie
Beprobung von Bakterienmatten an einem arktischen Schlamm-vulkan
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Eine Methan fressendeSymbiose aus Archaeen (rot) und Sulfat reduzie-renden Bakterien (grün)
Autonomes Instrument zur in situ-Messung in der Tiefsee
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Max-Planck-Forschungsgruppe für Marine Isotopengeochemie
DieOzeanespieleneinewichtigeRolleimKlimasystemderErde.IhreStrömungensowiedasAbsinkenundderAuftriebvonWas-sermassenundderdarinenthaltenenNährstoffebeeinflussenunserKlimaunddamitdieLebensräumeallerOrganismenun-seresPlaneten.DieForschungsgruppefürMarineIsotopengeo-chemieuntersuchtdieTransportwegevonWassermassenundSedimentenindenOzeanensowiedenEintragvonStoffeninsMeer.DazubereisensiedieOzeanederWeltundverfolgendiechemischenFingerabdrücke,anhandderersiefeststellenkön-nen,wodieSedimenteunddasWasserherkommen.Dieseche-mischenFingerabdrücke,diesogenannten„Tracer“,findenKatharinaPahnkeundihreMitarbeiterauchinfossilenmarinenSedimenten.DieUntersuchungvonSedimentenausderfrühenErdgeschichteerlaubtEinblickeindieVeränderungenderOze-anzirkulationunddesSedimenttransportsinderVergangenheitundlässterkennen,wiesiesichaufKlimaschwankungenauswir-ken,denenunsereErdeunterliegt.
WiekannmandieVergangenheitinTiefseesedimentenablesen?
DieWissenschaftlerderArbeitsgruppeIsotopengeochemienut-zeninsbesonderedieradiogenenIsotopenatürlichvorkommen-derElementealsTracer,z.B.Neodym(Nd).DieZusammenset-zungderNeodym-IsotopewirdnichtdurchbiologischeodergeochemischeReaktionenverändert.DeshalbstellendieIsoto-penverhältnissevonNeodymeinenidealenIndikatorfürdieUntersuchungundRekonstruktionheutigerundvergangenerOzeanströmungendar.ImMeerwassergelöstesNeodymwirdinEisen-ManganoxidengebundenundamMeeresbodenab-gelagert.AusdenSedimentproben,diewirvomMeeresbodenholen,lösenwirimLabordasEisen-ManganoxidunddamitdieNeodym-Isotopeheraus.AnschließendbestimmenwirdieIsotopenzusammensetzungmiteinemspeziellenMassenspek-trometer.
[email protected]://www.mpi-bremen.de/AG_Marine_Isotopengeochemie.html
Charles, C., K. Pahnke, R. Zahn, P.G. Mortyn, U. Ninnemann, D.A. Hodell. 2010. Millennial scale evolution of the Southern Ocean chemical divide. Quaternary Sci. Rev. 29:399-409.
Pahnke, K., S.L. Goldstein, S. Hemming. 2008. Abrupt changes in Antarctic Inter-mediate Water circulation over the past 25,000 years. Nat. Geosci. 1:870-874.
Pahnke, K., R. Zahn. 2005. Southern Hemisphere water mass conversion linked with North Atlantic climate variability. Science 307:1741-1746.
Wasserprobennahme vor Oahu, Hawaii
Sedimentkerne aus dem Südpazifik
Dr. Katharina PahnkeLeiterin der Max-Planck-Forschungsgruppe für Marine Isotopengeochemie
Max-Planck-Forschungsgruppe für Marine Geochemie
DieMax-Planck-ForschungsgruppefürMarineGeochemieamInstitutfürChemieundBiologiedesMeeres(ICBM)derUniver-sitätOldenburgbeschäftigtsichmitdemimMeergelöstenorganischenMaterial(DOM).DasMeeristeinerdergrößtenSpeicherfürKohlenstoffaufderErde.DasgelösteorganischeMaterialenthälteineähnlichgroßeMengedestreibhausrele-vantenElementsKohlenstoffwiediegesamtelebendeBiomasseimMeerundaufdemLandzusammen.Obwohldasgelösteor-ganischeMaterialinersterLiniemikrobiellenUrsprungsist,wirdesimMeererstaunlichlangsamumgesetzt.EshatsichdaherüberJahrtausendeimMeerangereichert.Nurwenigistdarü-berbekannt,wasseineUmsetzungundAnreicherungsteuert.NeuartigemolekulareAnalysemethoden,insbesonderehoch-auflösendeMassenspektrometrie,werdeninderForschungs-gruppeeingesetzt,umgrundlegendeFragenzurUmsetzungdesorganischenMaterialsimMeerzubeantworten.
WaskanndiehochauflösendeMassenspektrometriefürIhreForschungleisten?
SieermöglichterstmalsdiemolekulareUntersuchunghöchstkomplexerorganischerMischungenwieDOM,ErdöloderHu-mus,derenZusammensetzungweitestgehendunbekanntist.MitderneuenMassenspektrometriekönnenwirdieMasseein-zelnerMoleküleaufeinZehntausendstelDaltongenaubestim-men,dasistwenigeralsdieMasseeinesElektrons.NurmitdieserPräzisionkönnenwireinzelneMoleküleinMeerwasserunterscheiden.Weltweitgibtesnurfünfdieserleistungsstarken
Massenspektrometer.
IhreArbeitsgruppeistinOldenburgangesiedelt.WieistdieKooperationmitdenForschernvomICBM?
FürunsistderStandortinsbesonderewegenseinesstarkengeochemischenHintergrundsideal.MitdenKollegenderGeochemieundMikrobiologievomICBMführenwireineproduktiveKooperation.MitdemMax-Planck-InstitutsindwirüberdasIntranetimständigenKontaktundbiszumInstitutistesnureineStundeFahrtzeit.
[email protected] · www.mpi-bremen.de/AG_Marine_Geochemie.html
Dittmar, T., J. Paeng. 2009. A heat-induced molecular signature in marine dissolved organic matter. Nat. Geosci. 2:175-179.
Dittmar, T., N. Hertkorn, G. Kattner, R.J. Lara. 2006. Mangroves, a major source of dissolved organic carbon to the oceans. Global Biogeochem. Cycles 20, GB1012.
Dr. Thorsten Dittmar,Leiter der Max-Planck-Forschungsgruppe für Marine Geochemie
Eisschicht auf dem Weddel-meer in der Antarktis. Unter den Forschern und Kaiser-pinguinen liegen mehr als 1000 Meter Wasser. An dieser Station wurde gelöstes orga-nisches Material im und unter dem Meereis beprobt.
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Modernes Massenspektrometer zum präzisen Nachweis einzel-ner Moleküle im Meerwaser
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Lehre und Lernen
AmMax-Planck-InstitutfürMarineMikrobiologiewirdnichtnurgeforscht,sondernauchgelehrtundgelernt.HierbildendieMeereswissenschaftlervonheutedieMeereswissenschaftlervonmorgenaus.EinigeWissenschaftlerdesMax-Planck-InstitutssindProfessorenanderUniversitätBremenindenFachberei-chenBiologieundGeowissenschaftenundanderJacobsUni-versityinBremen(SchoolofEngineeringandScience).EbensobeteiligensiesichamMasterstudiengangInternationalStudiesinAquaticTropicalEcology(ISATEC),dervonderUniBremeninKooperationmitdemLeibniz-ZentrumfürMarineTropenökologieangebotenwird.
International Max Planck Research School of Marine Microbiology – MarMic
DaskombinierteMaster-undDoktoranden-Programmder2002gegründetenInternationalMaxPlanckResearchSchoolofMa-rineMicrobiology(MarMic)stehtfürexzellenteGraduiertenför-derung:DiehochbegabtenNachwuchsforscherstudierenbeiweltweitangesehenenWissenschaftlerndesMax-Planck-Insti-tutsfürMarineMikrobiologie,desAlfred-Wegener-InstitutsfürPolar-undMeeresforschung,derUniversitätBremenundderJacobsUniversity.BiszuzwölfausgewählteStudierendedurch-laufenjedesJahreinzwölfmonatigesTrainingausverschiedenenVorlesungen,TutorienundPraktika.AnschließendschreibensieeineMasterarbeitundstartenindiedreijährigePromotionspha-se.DanachgehörendieMarMic-AbsolventenzueinerneuenGe-nerationvonMeereswissenschaftlern:Interdisziplinärundfach-spezifischausgebildet,werdensiemikrobiellesLebenundderenAuswirkungenaufdieBiosphäreerforschen.www.marmic.mpg.de
Das MPI als Ausbildungsbetrieb für Chemielaboranten
SeiteinigenJahrenbildetdasBremerMax-Planck-InstitutChe-mielaborantenaus.Nacheinemzwei-bisdreimonatigenGrund-praktikumbeimKooperationspartner,derUniversitätBremen,durchlaufendieAuszubildendenverschiedeneArbeitsgruppendesInstituts.DabeiarbeitensiehauptsächlichimLabor,zusam-menmitdenangestelltenChemielaboranten:UnteranderemwiegensieProbenein,reinigenSubstanzen,führenRoutinever-suchedurchundorganisierenArbeitsabläufe.Währendderdrei-einhalbjährigenAusbildungbesuchendieangehendenChemie-laborantenzweiTageproWochedasSchulzentrumSIIUtbre-men,wosieinChemie,Gerätetechnologie,LaborsicherheitundanderenThemenbereichenunterrichtetwerden.DasMPIstelltproJahreineAuszubildendeodereinenAuszubildendenein.www.chemie.uni-bremen.de/azubis/Laborantenseite.htm
MarMic-Studenten nehmen Sedimentproben inmitten eines Algenteppichs im Wattenmeer.
Auch die Analyse und die ge-naue Auswertung der Ergeb-nisse erlernen die Studenten neben der Laborarbeit.
Ausgründung – die Ribocon GmbH
BioinformatikausderSpitzenforschungfürWirtschaftundWissenschaft
DieForscheranMax-Planck-InstitutenbetretenimmerwiederNeulandundbringenimRahmenihrerForschungeineVielzahlvonneuenundinnovativenMethodenundLösungenhervor.DiesesKnow-howistsowohlfürdieWissenschaftalsauchfürdieIndustrievongroßemInteresse.UmWissenschaftundIn-dustrieoptimalzuverknüpfen,habenWissenschaftlerderArbeitsgruppeMikrobielleGenomikundderenLeiterProf.Dr.FrankOliverGlöcknerzusammenmiteinemBetriebswirt2005dieFirmaRibocongegründet.
RiboconhatsichderAuswertungvongenetischerInformation(DNA-Sequenzen)inderMikrobiologieverschrieben.DiesesalsBioinformatikbezeichneteFelderstrecktsichvonderUntersu-chungeinzelnergenetischerMarkerbishinzurBetrachtunggan-zerGenome(dasvollständigeErbguteinesLebewesens)undgewinntimmensanBedeutung.WährendnochvorwenigenJah-rendasHuman-Genom-ProjektaufJahreangelegtwar,könnenheuteriesigeMengenangenetischerInformationinnerhalbkür-zesterZeitkostengünstigausgelesenwerden.AllerdingsfängtdieeigentlicheArbeitmitderLieferungderRohdatenausdenDNA-Sequenzierfabrikenerstan.
DiemitdieserEntwicklungeinhergehendeDatenflutstellteinegroßeHerausforderungfürdenAnwenderindiesemjungen,aber
hoch-relevantenFelddar.FürdieAuswertungwerdenExpertenwissenundleistungsstarkeComputersystemebenötigt.AndieserStellesetztdasLeistungsangebotderRiboconGmbHan,derenMitarbeiterihregroßeErfahrungausderArbeitamMax-Planck-Instituteinbringen:Bereits2002habensieweltweitdasersteGe-nomeinesUmweltbakteriumsanalysiert.
DieRiboconGmbHentwickeltLösungenimBe-reichderDNA-Datenanalyseundbietetentspre-chendeDienstleistungenundProduktean.IhreKundenfindensichzugleichenTeileninderGrundlagenforschung,der(Routine-)DiagnostikunddembreitenFeldderBiotechnologie.Zu-
sätzlichistdasRibocon-TeamanwissenschaftlichenProjektenmithohemAnwendungsbezugoderBedarfanWissenstransferbeteiligt.
Kontakt: Dr. Jörg Peplies · [email protected] · www.ribocon.com
Aus- und Weiterbildung durch Ribocon-Mitarbeiter
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Faszinierte WissenschaftlerWasbegeistertSieanIhremForschungsthema?InSedimentenundimBodenläufteineenormeViel-zahlvonchemischenProzessenab,diezumgroßenTeilvonMikroorganismengeleistetwerden.DieViel-faltdieserMikrobenistbeeindruckend.Nichtmindererstaunlichist,wieeffektivdieMikroorganismenihreSubstratenutzenkönnenundwiewenigmanchezumÜberlebenbrauchen.InsbesondereinteressiertmichdieRolledesElementsEisenindenMeeres-sedimenten.EisenstehtinWechselwirkungmitan-derenbiogeochemischenKreisläufenwiedenenvonKohlenstoff,Schwefel,StickstoffundSauerstoff.SeinOxidationszustandbestimmt,obNährstoffefreigesetztodergebundenwerden.DaEisenhäufiginungelöstemZustandvorliegt,müssendieMikroorganismenspezielleStrategienanwenden,umesnutzbarzumachen.EingenaueresVerständnisderRolle,diedieMikroorganismenimSedimentspielenistnötig,umverstehenzukönnenwiedieStoffkreisläufeindiesenÖkosystemfunktionierenundwassieaufrechterhält.Dr. Jeanine Geelhoed, Wissenschaftlerin, Arbeitsgruppe Mikrobielle Fitness
IneinemMilliliterMeerwasserlebenetwaeineMillionBakterien.Dochnichtimmeristklarwovon,dennihreNahrung,dasgelösteorganischeMaterial,kommtimoffenenOzeaninnurgeringenMengenvor.Michfasziniertbesonders,wiediegenügsamen(oligothrophen)BakterienunterdiesenlimitierendenBedingungendennochlebenundsichsogarvermeh-renkönnen.FürmeineForschungverbindeichKulti-vierungsmethodenderklassischenMikrobiologiemitmodernenTechnikenwieGenomsequenzierung.Dr. Anne Schwedt, Wissenschaftlerin, Arbeitsgruppe Ökophysiologie
AlsjungerStudenthatmichbesondersdieChemienatürlicherGewässerfasziniertundichstelltebaldfest,dassdiebiologi-schenundchemischenAbläufeimMeeressedimentdieZusam-mensetzungdesMeerwasserswesentlichbestimmen.SeitZehntausendenbisMillionenvonJahrenbeeinflusstdiesesenormgroßeundhochaktiveReservoirdieZusammensetzungdesMeerwasserswieeinriesigerKatalysator.WennwirdieChe-mieunddieMikrobiologieunsererSedimentprobenuntersuchen,müssenwirindiesengroßengeologischenundräumlichenZeit-skalendenken.Tim Ferdelman, PhD, Wissenschaftler, Abteilung Biogeochemie
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An Deck eines Forschungs-schiffes bereitet eine Wissen-schaftlerin ein Gerät zur Pro-bennahme in der Tiefsee vor.
Probennahme im Wattenmeer
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Die technischen Angestellten sind in unterschiedlichen Arbeitsbereichen gefordert.
Die sensible Messelektronik erhält zum Schutz einen stabilen Druckzylinder als Ummantelung.
Ohne Nicht-Wissenschaftler keine Wissenschaft
FürneuartigeUntersuchungsmethodenundungewöhnlicheFor-schungsortenützenhandelsüblicheMessapparateundGerätenichtviel.Waseszukaufengibt,wirdalsoumgerüstet;wasesnichtzukaufengibt,wirdselbstkonstruiertundgebaut–undzwarindeninstitutseigenen,gutausgerüstetenWerkstättenfürElektronikundMechanik.BeidehabenihreeigenenMitarbeiterundRäume,siearbeitenaberoftzusammen.SostelltdieeineWerkstattfeinmechanischeGeräteundweitereBauteileimMil-limeter-Maßstabher;dieanderefügtdieElektronikhinzu.AlleindieElektronikwerkstatthatseitderInstitutsgründungknapp200Technikmoduleentwickelt,darunterdiverseSteuerelektronikenundeineneuartigeMesstechnikmitoptischenstattchemischenSensoren.
DamitdieWissenschaftlerfor-schenkönnen,sindsieabernichtnuraufdieWerkstätten
angewiesen,sondernauchaufweitere„Nicht-Wissenschaft-
ler“,beispielsweiseaufdieComputerspezialistenderEDV-Abteilungunddiedrei
MitarbeiterderGebäudebe-triebstechnik,dietäglichLüftungs-,
Kühl-,Brandmelde-,Zutritts-undan-deretechnischeAnlagenwarten,kleine
Störungenselbstbehebenoderreparie-rensowiefürgrößereProblemeundauf-
wändigereVorhabenspezielleFirmenan-fordern.DasMax-Planck-InstitutfürMarineMikrobiologiehataußerdemeinesehrgut
ausgestatteteBibliothekmitzahlreichenFachbüchern,Journalen,tagesaktuellenZeitungenund
eigenemBibliothekar.DazukommenmehrereVerwaltungsmit-arbeiter,diesichumBuchhaltung,PersonalwesenundumdenEinkaufvonBüro-undLaborbedarfkümmern.
UnddamitdieWissenschaftlernichtnurinFachmagazinenpu-blizierenundsichaufKongressenpräsentieren,sorgtdiePresse-stelledafür,dassauchdieÖffentlichkeitvonderForschungsar-beitunddenbedeutendenErgebnissenerfährt–mitPressemit-teilungen,FührungendurchdasInstitut,InformationsmaterialunddiversenAktionen,beispielsweiseamjährlichstattfindendenZukunftstagoderimRahmenandererbundesweiterAktionenzurÖffentlichkeitsarbeit.
Entwickelt und konstruiert in den MPI-Werkstätten: Ein sehr fein justierbarer Motorantrieb steuert das Heben und Sen-ken der empfind-lichen Mikrosen-soren in die Sediment-schicht.
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Die Max-Planck-Gesellschaft
DieMax-Planck-Gesellschaft(MPG)isteinetraditionsreicheunddochmoderneForschungsorganisation.MitimmerwiederweiterentwickeltenMethodenundGerätensuchendieMitarbei-terseitJahrzehntennachdem,was–freinachGoethe–dieWeltimInnerstenzusammenhält.DieseGrundlagenforschungschafftzudemdieBasisfürneuartigeTherapienundTechnolo-gien.„DemAnwendenmussdasErkennenvorausgehen“,meinteauchderPhysikerundNobelpreisträgerMaxPlanck(1858-1947),nachdemdieGesellschaftbenanntwurde.DerMitbegründerderQuantentheoriesetztesichfürdieGrund-lagenforschungundfürdieFreiheitderWissenschaftein–sowiedieMPGnochheute.DerderzeitigePräsident,Prof.PeterGruss,schriebeinmal:„Esgilt,dieForschungweltweitzuver-netzen,ohnedabeidiejeweiligeVielfaltaufzugeben.DabeimusssichdieWissenschaftdieFreiheitbewahren,ThemenundZieleselbstzusetzen.“Dasentsprichtauchder„Mission“derForschungsorganisation:MitihrerVielfaltanLebens-,Natur-undGeisteswissenschaftensollsiedieArbeitanUniversitätenundanderenEinrichtungenergänzensowiedasWissenfreizu-gänglichmachen.
Deutschlandweitgibtes80Max-Planck-Institute,dieindreiBereichenorganisiertsind:derBiologisch-Medizinischen,derChemisch-Physikalisch-TechnischenundderGeisteswissen-schaftlichenSektion.ImAuslandgibtesweitereForschungseinrichtungensowiemehrereAußenstellen.InsgesamtbeschäftigtdieMPGüber13.000Mitarbeiter,vondenenetwajederdritteWissenschaftlerist.Dazukommenmehrals7.000Nachwuchs-undGastwissen-schaftler,dieandenInstitutenlernenundforschen.UmgekehrtgastierenMax-Planck-WissenschaftlerananderenEinrichtun-genaufderganzenWelt.
NationalundinternationalgenießtdieMPGeinenexzellentenRuf,wasnichtzuletztdaranliegt,dasssiebisher17Nobelpreis-trägerhervorgebrachthat–zweimehralsihreVorgängerorga-nisation,die1911gegründeteKaiser-Wilhelm-Gesellschaft.Diesewarweltweitangesehen,dochnachdemZweitenWelt-kriegwurdeauchinderdeutschenWissenschafteinNeuanfangnötig.Daraufhinwurdeam26.Februar1948dieMax-Planck-GesellschaftzurFörderungderWissenschaftene.V.gegründet.AuchwennsiesichgrößtenteilsüberöffentlicheMittelvonBundundLändernfinanziert,soistsiedochkeinestaatlicheEinrichtung,sonderneinegemeinnützigeundunabhängigeOrganisation.
NobelpreisträgerderMPG
2007 Gerhard Ertl (Chemie)
2005 Theodor W. Hänsch (Physik)
1995 Paul J. Crutzen (Chemie)
1995 Christiane Nüsslein- Volhard (Medizin)
1991 Erwin Neher (Medizin)
1991 Bert Sakmann (Medizin)
1988 Johann Deisenhofer (Chemie)
1988 Robert Huber (Chemie)
1988 Hartmut Michel (Chemie)
1986 Ernst Ruska (Physik)
1985 Klaus von Klitzing (Physik)
1984 Georges Köhler (Medizin)
1973 Konrad Lorenz (Medizin)
1967 Manfred Eigen (Chemie)
1964 Feodor Lynen (Medizin)
1963 Karl Ziegler (Chemie)
1954 Walther Bothe (Physik)
Max Planck
www.awi-bremerhaven.de
www.hausderwissenschaft.de
www.jacobs-university.de
www.uni-bremen.de
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Kooperationspartner
http://geomicrobiology.au.dk/
www.uni-oldenburg.de
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Universität
Hotel Munte
Ausfahrt Horn-LeheUniversität
HamburgHannoverOsnabrück
James-Watt-Str.
Universitätsallee
Wie
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Stadtwald
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Universum
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Fahrenheitstr.
Achterstr.
Spittaler Str.Autobahnzubringer
Universität
Fallturm
Hochschulring
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Atlantic Hotel
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Str.
Kuhg
rabe
nweg
Findorff / Walle
Bremerhaven
Horn
Hochschulring
Innenstadt / Hauptbahnhof
MPI
Vom Flughafen und vom Hauptbahnhof:Straßenbahnlinie zur Universität, Bibliothekstraße
Celsiusstr.
Park
alle
e
MPI
Straßenbahn
Bus
HaltestellenderBus-undStraßenbahnlinien ❺ Universität / Klagenfurter Str. ❽ Linzer Straße❶ Celsiusstraße ❸ Universität / NW1 ❻ Lise-Meitner-Straße ❾ Spittaler Straße❷ Wiener Straße ❹ Universität / Zentralbereich ❼ Berufsbildungswerk ❿ Kremser Straße
SofindenSieuns:
Max-Planck-Institutfür Marine MikrobiologieCelsiusstraße1·D-28359Bremen
Kontakt:Telefon: +49(0)4212028-50Fax: +49(0)4212028-580Internet:www.mpi-bremen.deE-Mail: [email protected]
Pressesprecher:Dr.ManfredSchlösserTelefon:+49(0)4212028-704Fax: +49(0)4212028-790E-Mail: [email protected]