leseprobe: julia wolter - die superheldinnen superstory

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Leseprobe: Julia Wolter - Die Superheldinnen SuperStory, Taschenbuch, 76 Seiten, 9,20 Euro, ISBN: 978-3-86196-612-8

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Impressum:

Alle weiteren Personen und Handlungen des Buches sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind

zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet:www.papierfresserchen.de

© 2016 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbROberer Schrannenplatz 2, 88131 Lindau

Telefon: 08382/[email protected] Rechte vorbehalten.

Erstauflage 2016

Lektorat: Irmgard BögerLektorat und Herstellung: Redaktions- und Literaturbüro MTM

www.literaturredaktion.deCover: toribots

Druck: Bookpress / PolenGedruckt in der EU

ISBN 978-3-86196-612-8 – Taschenbuch

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Julia Wolter

Die Superheldinnen

SuperStory

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Die Superheldin Daleia

Daleia ist eine Superheldin, die uns viel zu erzählen hat. Da die Geduld nicht gerade ihre beste Freundin ist, wollte sie unbedingt mit der Geschichte anfangen. Aber auch andere Superheldinnen mit den unterschiedlichs-ten Fähigkeiten und Superkräften werden uns in dieser Geschichte begegnen. Doch zunächst beginnt die Ge-schichte bei Daleia.

Daleia ist eine Superheldin, die in Italien wohnt. Un-sere Geschichte fängt also unter den warmen Sonnen-strahlen Italiens an. Lustig, nicht wahr, dass es in der Welt der Superhelden ein Land gibt, das genau so heißt wie das Italien, das ihr kennt? Es heißt aber nicht nur so, sondern sieht auch genauso aus, und dort lebt Da-leia. Eine ihrer Fähigkeiten liegt darin, dass, sobald sie tanzt, auch alle anderen tanzen müssen. Man kann sich also gut vorstellen, dass es immer schnell ein großes Fest wird, wenn Daleia erst einmal anfängt zu tanzen. Aber Daleia kann noch viel mehr. Sie kann Gedanken lesen und somit auch die Zukunft ändern. Ihre vielleicht stärkste Superkraft ist, dass sie unsterblich ist.

Eine Superheldin schaut natürlich nicht so aus wie du und ich. Weil sie so besonders sind, sehen Superheldin-nen meistens auch sehr besonders aus. Daleia hat lange dunkle Haare, sie liebt orientalische Kleidung, gerade auch weil man darin so schön tanzen kann. Und weil Da-

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leia sehr mächtig ist, betont sie dies gern, indem sie vie-le wunderschöne Schmuckstücke trägt. Dieser Schmuck ist manchmal von einem guten Zauber belegt, sodass bestimmte Daleia Fähigkeiten erhält, wenn sie ihn trägt. Aber dazu wollen wir erst später mehr berichten.

Was an Daleias Aussehen am außergewöhnlichsten ist: Auf der Stirn hat sie einen roten Punkt. So sieht sie sonderbar und rätselhaft aus. Dieser rote Punkt auf Da-leias Stirn ist verzaubert. Es ist nämlich so, dass Daleias Vater ein großer Zauberer ist. Und weil er seine Daleia sehr lieb hatte, wollte er sie unbedingt immer beschüt-zen, denn in der Superwelt unserer Superheldinnen gibt es nicht nur freundliche Wesen, müsst ihr wissen. Es existieren so einige gefährliche Kreaturen, etwa gemei-ne Kobolde, gefräßige wilde Tiere – ja, und auch Heldin-nen, die nicht immer nur nett sind, sondern manchmal auch gern gemein zu anderen Superheldinnen sind.

Daleias Vater, der große Zauberer, zauberte ihr also zum Schutz vor allem Bösen, das ihr auf ihrem Weg be-gegnen könnte, einen großen roten Punkt auf die Stirn. Mit diesem Zeichen war sie fortan immer beschützt. Ihr Vater meinte es mit seiner Fürsorge so gut, dass er dafür einen sehr starken Zauberspruch benutzte. So kam es dazu, dass sie so viel Schutz bekam, dass dieser sie un-sterblich machte.

Mit diesem Zauberschutz kann Daleia ja eigentlich gar nichts mehr passieren, und so geht sie stets sehr fröh-lich ihres Weges und ist so unbekümmert, dass sie so oft tanzen muss. Wenn andere Menschen, Tiere oder

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Superheldinnen ihr dabei begegnen, müssen sie gleich mittanzen. Man kann also sagen, dass Daleia eine sehr lustige Superheldin ist und sie eigentlich mehr tanzt als geht.

Doch gerade weil Daleia so vergnügt ist, hat sie auch Feinde, die sich nicht so gern freuen wie sie und die ihr deshalb etwas anhaben wollen, weil sie auf Daleias gan-ze gute Laune neidisch sind. Daleia kann auch die Ge-danken dieser Feinde lesen und ist deshalb immer auf Angriffe gut vorbereitet. Meistens zaubert sie einfach besänftigende Glitzerpfeile, die Angreifer abwehren, bevor sie ihre üble Tat beginnen können. Weil Daleia so-mit kaum Grund für irgendwelche Sorgen hat, geht sie sogar nachts allein spazieren, denn sie braucht ja keine Angst zu haben.

Wenn Daleia zaubert, dann gehen viele bunte und glitzernde Farben durch die Luft. Das ist immer sehr schön anzusehen, und zaubern macht Daleia ebenfalls viel Spaß, auch wenn sie lange nicht so stark zaubern kann wie ihr Vater.

Nun wisst ihr schon viel über unsere erste Superheldin Daleia, und wir können anfangen, euch von den Aben-teuern zu erzählen, die sie und die anderen Superhel-dinnen im Superheldinnenland erleben.

Wie ihr ja bereits wisst, lebt Daleia in Italien und hier begann einst das große Abenteuer. Eines Nachts ging Daleia ganz allein durch den Wald, der nicht weit weg von Ihrem Zuhause war. Wie es so ihre Art war, ging sie

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vergnügt und fröhlich den Waldpfad entlang und dachte an nichts weiter als daran, dass die Blaubeertorte, die Tante Odelia am Nachmittag gebacken hatte, wirklich köstlich gewesen war.

Nun müsst ihr wissen, dass Superheldinnen zwar Su-perkräfte und besondere Fähigkeiten haben. Sie müs-sen sich aber auch entscheiden, sie einzusetzen. Auch im Superheldinnenland passiert kaum etwas einfach so. Daleia hatte ihre Gedanken also bei der Blaubeertorte von Tante Odelia und passte gar nicht auf ihre Umge-bung auf.

So konnte es nun doch einmal geschehen, dass sie an-gegriffen wurde, denn weil sie nicht achtgegeben hatte, konnte sie auch die bösen Gedanken der Angreifer nicht vorher lesen. So wurde Daleia in jener Nacht überfallen. Die angreifenden Feinde mochten Daleia nicht, weil sie fanden, Daleia schaue mit ihrem roten Punkt auf der Stirn sehr komisch aus. Dabei sahen die Wesen, die Daleia überfielen, selbst eigentlich noch viel seltsamer aus. Manche Leute meinten später, das seien Monster gewesen.

Besucher des Superheldinnenlandes, die sich dort schon besser auskannten, wussten jedoch – genauso wie Daleia –, dass diese Wesen Tigermenschen waren. Tigermenschen sehen mehr aus wie Tiger, sie laufen auch wie Tiger auf allen vier Beinen. Nur ihr Kopf oder vielmehr das Gesicht ist menschlich. Das würde ja gar nicht so komisch aussehen, aber Tigermenschen haben hinten zwei Tigerbeine und vorne zwei Menschen-

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hände, auf denen sie zwar laufen, mit denen sie aber vor allem auch gut zupacken können – genauso wie ein Mensch. Tigermenschen sind also durchaus gefährlich. Sie sind schnell und stark.

Die Tigermenschen, die Daleia im Wald überfielen, waren aber nicht einfach nur böse. Sie mochten Da-leia zwar nicht, weil sie anders aussah, aber sie selbst wussten ganz genau, wie es ist, wenn alle einen komisch finden, nur weil man anders aussieht. Diese Tigermen-schen waren nämlich verzaubert. Früher waren sie ein-mal richtige Menschen und gingen auf zwei Füßen. Sie hätten früher nicht geahnt, dass sie einmal auf ihren Händen laufen würden.

Und sie sehnten sich sehr danach, wieder ganz nor-male Menschen zu sein, und weil sie mittlerweile schon etwas griesgrämig waren, kamen sie gar nicht auf die Idee, einfach mit Daleia zu reden, sie zu fragen, ob sie ihnen vielleicht helfen könnte. So entschlossen sie sich zu dem Überfall. Sie wollten Daleias Zauberkraft, da-mit sie sich wieder in Menschen verwandeln konnten. Sie hatten viel von ihr gehört und dachten nun, Daleia könne ihnen auch gleich Geld geben und vielleicht auch etwas von ihrem schönen Schmuck. Sie wollten, dass Daleia für sie die Zukunft ändert, es sollte ihnen als neue Menschen an nichts fehlen. Und weil sie auch wussten, dass Daleia sogar unsterblich war, wollten sie selbst auch ewig leben. Alle diese Wünsche dachten sie, umsetzen zu können, indem sie Daleia überfallen und sie dazu zwingen würden, ihnen ihre Wünsche durch Zauber und Superkraft zu erfüllen.

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Die Kriegerin Surika

Zum Glück wohnte die Kriegerin Surika in dem Wald, in dem Daleia von den Tigermenschen überfallen wurde. Na ja, eigentlich lebte die Kriegerin Surika nicht wirklich in dem Wald, nur gefiel ihr dieser Wald im Augenblick ganz gut, weil er so freundliche Eichhörnchen hatte. Surika hat nämlich Raketenschuhe, müsst ihr wissen. So kann sie so schnell wie niemand anders im Superhel-dinnenland unterwegs sein. Deshalb bleibt sie gern an Orten, die ihr gefallen, und läuft einfach weiter, wenn sie einen Ort ihr nicht mehr mag oder sie sich langweilt. Deshalb ist es auch sehr schwer zu sagen, die Kriegerin Surika lebt da oder dort, dafür ist sie viel zu schnell an viel zu vielen Orten unterwegs. Sie hat braune, dicke Haare und braune Augen, mit denen sie sehr gut sehen kann.

Ihr wisst ja bestimmt, dass Krieger sehr gute Ohren haben und schnell merken, wenn etwas im Busch ist. Dann könnt ihr euch ja sicher vorstellen, dass die Super-kriegerin Surika dies besonders gut konnte. Sie merkte immer sofort, wenn etwas nicht stimmte, denn ihre Sin-ne waren stark und hatten natürlich auch Superkräfte. Obwohl sie noch weit vom Ort des Geschehens entfernt war, hörte sie die Tigermenschen fauchen und sie roch auch den Angstschweiß von Daleia und so setzte sie sich auf, lauschte in die Richtung, aus der sie meinte, etwas gehört zu haben, und zündete ihre Raketenschuhe. Die

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Raketenschuhe steckte sie nicht etwa mit einer Kerze an, das wäre ja viel zu umständlich. Wozu war sie eine Superheldin? Die Kriegerin Surika konnte sich mit ihren Super-Instinkten einfach vorstellen, wie die Raketen-schuhe zündeten, und schon ging es los. Erst sprühten ein paar Funken, dann schossen grelle Raketenblitze mit enormer Superkraft aus den Schuhen nach hinten weg und schneller, als man „Buh“ sagen kann, war Surika ver-schwunden. Bei gutem Wetter konnte man in solchen Raketen-Situationen gerade noch die Rauchschwaden erkennen, welche die Raketenschuhe hinterließen, aber in dieser Nacht war es dafür viel zu dunkel.

Die Kriegerin Surika gelangte also in Windeseile, ach was rede ich, im Raketen-Super-Tempo zu Daleia und den kämpfenden Tigermenschen. Blitzschnell erkannte sie mit ihrer Super-Sehkraft, dass es drei Angreifer wa-ren, die auf Daleia losgingen. Eine Kriegerin kennt keine Angst, und noch aus der Schubkraft der Raketenschuhe heraus platzte Surika mitten ins Geschehen. Sie zückte ihr Schwert und konnte damit sogleich einen der drei Ti-germenschen abwehren. Wie es sich für eine ordentliche Kriegerin gehörte, hatte Surika selbstverständlich noch ein zweites Schwert dabei. Dies zog sie nun, während sie das erste noch gegen den ersten Tigermenschen erhob, und hielt es dem zweiten entgegen, sodass diese beiden es nicht wagten, noch einmal anzugreifen. Aber der drit-te Tigermensch war so schnell, dass Surika, obwohl sie solche schnellen und starken Sinne hatte, es nicht mehr rechtzeitig schaffte, sich vor dem auf sie zuspringenden dritten Tigermenschen zu ducken. Schnell ging sie in die Hocke und rollte sich beiseite, aber er hatte sie doch

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erwischt. Eine Bisswunde an ihrem Bein schmerzte auf einmal sehr, und dann fühlte sie auch noch Schmerzen am Hals. Sie waren nicht ganz so schlimm wie die am Bein, denn am Hals hatte sie nur eine Hinterpranke ab-bekommen, deren Krallen sie geschrammt hatten. Nun war die Kampfszene mit einem Mal vorüber. Daleia war geschockt und wusste gar nicht, was los war. Die Kriege-rin Surika war verletzt und hielt sich das Bein. Die drei Tigermenschen waren auch etwas außer Atem und gar nicht mehr wild. Sie fanden alles plötzlich furchtbar an-strengend und wussten auch, dass sie es nicht mit zwei Superheldinnen gleichzeitig aufnehmen konnten. So ließen sie ihren Plan fallen und gingen unruhig auf und ab, wagten es jedoch nicht mehr, erneut anzugreifen. Der dritte Tigermensch war aber nicht eingeschüchtert. Immerhin hatte er es geschafft, die Kriegerin Surika zu verletzen, und so stahl er sich davon, um Verstärkung zu holen.

Kurze Zeit später kam er mit fünf weiteren Tigermen-schen zurück, und alle zusammen sahen etwas sehr Merkwürdiges. Als sie sich den beiden Superheldinnen und den beiden Tigermenschenfreunden näherten, be-obachteten sie, dass sie sich alle vier unterhielten, ganz friedlich, und einmal lächelte einer der Tigermenschen sogar. Die sechs Tigermenschen, die nun dazu kamen, wunderten sich und guckten einander fragend an. Vor-sichtig kamen sie näher und waren sehr auf der Hut, denn es konnte ja auch sein, dass die Superheldin Daleia die Tigermenschenfreunde verzaubert hatte, um sie zu zähmen. Aber es zeigte sich, dass alles ganz anders und ganz einfach war.

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Die Superheldin Daleia und die Superkriegerin Surika unterhielten sich mit den beiden Tigermenschen. Alle redeten ruhig miteinander und nickten einander ver-ständnisvoll zu. So etwas hatten die Tigermenschen zu-vor nie gemacht. Weil sie, verzaubert wie sie waren, so anders aussahen, hatten sie sich nie getraut, mit nor-malen Menschen oder gar Superheldinnen zu sprechen. Man weiß heute auch gar nicht mehr, wer von den vie-ren damals angefangen hatte, einfach zu reden. Jeden-falls verstanden sie sich auf einmal sehr gut.

Es stellte sich heraus, dass den Tigermenschen in ih-rem wichtigsten Wunsch, wieder Mensch zu sein, auf einfache Art geholfen werden konnte, und weil Daleia die Tigermenschen nun auch mochte und ihren Wunsch sehr gut verstehen konnte, war sie gern bereit, ihnen zu helfen. Die ganze Sache mit dem Kampf war schnell vergeben und vergessen, aber den Zauber um die Tiger-menschen sollten die neuen Freunde nicht vergessen. Denn Daleia hatte doch tatsächlich gerade an diesem Tag den Schmuck angelegt, der den Zauber der Tiger-menschen auflösen und sie wieder in Menschen ver-wandeln konnte. Zum Glück trug sie immer viele Kost-barkeiten, so war für alle acht Tigermenschen genug da. Ein Schmuckstück reichte in seiner Macht und Super-kraft immer genau für zwei Tigermenschen.

Daleia gab vier ihrer edlen Stücke und die Tigermen-schen verwandelten sich. Zuerst war es, als zöge eine unsichtbare Hand sie am Nacken nach oben, so dass sie eine aufrechte Haltung bekamen. Das sah sehr lus-tig aus, denn so wirkten sie wie sitzende Tiger, und die

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sitzen doch eigentlich nie. Danach verwandelten sich die Menschenhände in Tigerpfoten. Die Tigermenschen sahen sich besorgt an, denn sie hatten Angst, dass hier irgendetwas falsch war und sie nun zu ganz normalen Tigern wurden, statt zu ganz normalen Menschen.

Aber schon in der nächsten Sekunde machte es laut Puff und die Tigerkörper waren verschwunden. Statt-dessen hatten die menschlichen Gesichter nun auch endlich wieder ihre menschlichen Körper zurück und die Tigermenschen waren wieder ganz normale Menschen. Na ja, ganz normal sahen sie eigentlich nicht aus, denn sie freuten sich so sehr, dass ihre Gesichter grinsten wie Karnevalsmasken.

Und dies war das einzige Mal, dass zuerst andere an-fingen zu tanzen und Daleia daraufhin mit einstimmte. Was allerdings nur sie wusste, war, dass sie mit den Schmuckstücken auch ein bisschen von ihrer Superkraft weggegeben hatte. Sie hatte nun eine ihrer besonderen Fähigkeiten als Superheldin verloren. Im Tausch mit dem mächtigen Zauber, durch den sich die Tigermenschen wieder zurück in Menschen verwandelt hatten, konnte Daleia nun nicht länger die Zukunft voraussehen. Aber das fand sie gar nicht so schlimm. Immerhin besaß sie noch genügend andere Fähigkeiten, vor allem aber hat-te sie nicht nur etwas verloren, sondern auch etwas ge-wonnen – und das waren viele neue Freunde, darunter sogar eine mutige Kriegerin.

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Wüstwolf und Terenia

Obwohl am Ende alles gut ging, gab es immer noch eine verletzte Superkriegerin. Surika konnte mit der Bisswunde am Bein auf keinen Fall ihre Super-Raketen-schuhe benutzen, denn dazu war sie zu schwach. Die Super-Schnelligkeit wäre ihr mit der Verletzung zu viel geworden, also beratschlagten die Freunde, was sie tun konnten. Alle zusammen wollten sie aus dem Wald auf-brechen und die alte Zeit als Tigermenschen, Opfer und Täter hinter sich lassen. Zusammen wollten sie etwas anderes erleben und diesen Wald verlassen. Aber die Kriegerin Surika konnte nicht allein gehen, sie konnte noch nicht einmal richtig stehen. Der Mensch, der sie als Tigermensch so schwer verletzt hatte, kümmerte sich liebevoll um sie und tröstete sie, aber er konnte die Wunde ja nicht einfach heilen oder gar ungeschehen machen, was er getan hatte.

Auf jeden Fall musste erst das Bein der Kriegerin Suri-ka wieder in Ordnung kommen und auch Daleia musste sich erholen. Sie hatte zwar nichts abbekommen, aber nach der ganzen Rangelei war sie erschöpft. So ging es auch den Menschen, denn die Verwandlung von Tiger-menschen zurück in ihre eigentliche Form war sehr an-strengend und nun taten ihnen ein wenig die Hände weh, weil sie früher als Tigermenschen so viel darauf gelaufen waren. So beschlossen die Freunde, sich auf den Weg zu Superkraft-Heilern zu machen, um sich zu