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TECHNISCHE MECHANIK 4(1983)Hcft4

Manuskripteingang: 31.12. 1982

Lebensdauer von Konstruktionsstählen bei einer zufälligen

Ermüdungsbeanspruchung

J. Kermes, J . Vojtis'ek

Einleitung

Die Verbesserung der Parameter von Maschineneinrich-

tungen und die Herabsetzung deren Masse erfordert die

vollkommene Ausnutzung der Eigenschaften von Kon-

struktionsmaterialien. Dazu ist das Studium der Eigen—

schaften und des Verhaltens von Konstruktionsmateria-

lien unter Betriebsbedingungen, also bei Einwirkung

einer ganzen Reihe von Faktoren erforderlich. Es ist

möglich zu sagen, dal3 die Lebensdauer eine integrierte

Reaktion der Maschinenkomponente auf die Kombina-

tion von Belastungs-, Material- und Technologieparame-

tern darstellt.

Experimentelle Bedingungen

Zu den eigentlichen experimentellen Arbeiten wurden

zwei Stähle, weiter bezeichnet als A und B verwendet.

Nach der entsprechenden Wärmebehandlung hatte der

A-Stahl ein ferritisch-perlitisches Gefüge (Streckgrenze

420 MPa, Festigkeit 630 MPa) und der B-Stahl ein sor—

bitisches Gefüge (Streckgrenze 821 MPa, Festigkeit

928 MPa). So war es möglich, die Reaktion von zwei

Stählen mit wesentlich untersohiedlichen mechanischen

Werten und Gefügen auf eine zufällige Belastungsart zu

verfolgen. Die Ermüdungsversuche für harmonische und

zufällige Zug-Druck-Belastung wurden mit sinusförmi-

gem Schwingspielverlauf bei Raumtemperatur durchge-

führt. Die Frequenz der harmonischen Belastung betrug

15 Hz. Für die zufällige Belastung wurden zwei Varian-

ten gewählt, deren Definitionen und Charakteristiken

im nächsten Kapitel angeführt werden. Der zufällige

Belastungsprozeß, bei dem die Verteilung, Größe und

Frequenz von Belastungskräften gesteuert wurden,

hatte zwei Varianten mit gemeinsamen grundlegenden

Charakteristiken, nach denen der Prozeß in beiden Fäl-

len als ein stationärer ergodischer zufälliger Prozeß mit

einer normalen Verteilung der Spannungsamplituden de-

finiert werden kann. Die Belastungssequenzen der ersten

Variante (Bezeichnung V 1) wurden mittels eines

Rauschgenerators erzeugt. Der angeführte generierte zu-

fällige Prozeß kann als ein einseitig frequenz-begrenztes

weißes Rauschen bezeichnet werden, das bei den ange-

führten gegebenen Parametem die obere Begrenzungs-

frequenz f0 = 15 Hz aufweist. Die ermittelte Schwing-

spielanzahl in einer Sequenz beträgt 820. Die zweite

Variante des zufälligen Belastungsprozesses (Bezeich-

nung V 2) wurde mittels eines Rechners bei Eingabe der

Extremwerte für 820 Schwingspiele in einer Sequenz ge-

neriert, die in 15 Klassenintervalle eingeteilt wurde. Im

ganzen Sequenzbereich wurde die Frequenz von 15 Hz

vorgegeben.

Einer der Faktoren, bei dem auch vorausgesetzt werden

könnte, daß er den Grenzzustand von Konstruktions-

werkstoffen, eventuell die Lebensdauer der Maschinen-

teile beeinflussen kann, ist der Regellosigkeitskoeffizient

des zufälligen Prozesses. Für die angeführten zufälligen

Belastungsprozesse gilt im ersten Fall (V l) der Regel-

losigkeitskoeffizient i=0‚65, im zweiten Falle (V 2)

i: 1,0. Die graphische Aufnahme beider zufälliger Be-

lastungsprozesse ist in Bild l, im unteren Teil mit darge’

stellter Zeitbasis, angeführt. Der Korrelationskoeffizient

und der Regellosigkeitskoeffizient stellen Größen dar,

die sehr gut die zufälligen Prozesse charakterisieren, mit

denen die Maschinenbauteile belastet wurden. Für die

angeführten zufälligen Belastungsprozesse gilt im ersten

Falle (V l) der Korrelationskoeffizient r:0,l82, im

zweiten Falle (V 2) r = 0,07.

Bild l

Belastungsprozesse V l und V 2 in zeitlichem Ablauf I — Regel-

losigkeitskoeffizient

Prinzipiell können zwei Methoden angegeben werden,

die zur Lebensdauerberechnung von Maschinenbautei-

len mit stochastischer Belastung geeignet sind. Es han-

delt sich erstens um eine Methode, die mit einemredu-

zierten Belastungsspektrum arbeitet. Die Lebensdauer

wird erst nach Anhäufung der Ermüdungsschädigung be-

rechnet, nachdem durch Diskredisieren des zufälligen

Prozesses dieser durch einen Block harmonischer Bela-

stungsamplituden ersetzt wurde. Die zweite Methode

arbeitet mit stochastischen Charakteristiken des zufälli-

gen Belastungsprozesses. Bei der ersten Methode kann

als Vertreter die heute bereits klassische Palmgren-

Miner- sowie Corten-Dolan-Methode, bei der zweiten die

Rajcher—Methode [l], [2] genannt werden.

43

Experimentelle Ergebnisse

Zur Lebensdauerberechnung ist es nötig, zuerst den Be—

lastungsverlauf zu bearbeiten, damit es möglich ist,

charakteristische Größen zu bestimmen, die den zufälli-

gen Prozeß definieren und weiter bei der eigentlichen Le-

bensdauerberechnung oder Simulation der zufälligen Be-

lastung unter Laborbedingungen ausgenutzt werden kön-

nen. Die grundlegenden Angaben zur Lebensdauerbe-

rechnung beinhaltet dann die Lebensdauerlinie sowie

deren Konstanten, die bei harmonischer Belastungsart

festgelegt wurden. Um die eigentlichen bei zufälliger Be-

lastungsart gewonnenen experimentellen Ergebnisse mit

einer hypothetischen auf obige Art und Weise ermittelte

Lebensdauer bei verschiedener Kombination von Festig-

keitshypothesen und Methoden der Bearbeitung von Be-

lastungsspektren des zufälligen Prozesses vergleichen zu

können, wurden folgende bekannteste Hypothesen und

Methoden ausgewählt:

Hypothese: Methode:

Palmgren-Miner relative Spitzenwerte

Corten-Dolan absolute Spitzenwerte

Serensen-Kogajev relative Schwingbreite

Rajcher paarweise Schwingbreite (Rain flow)

SVUM

Sedlacek

Dadurch sind 30 mögliche Varianten und die gleiche

Anzahl von hypothetischen Lebensdauerlinien entstanv

den. Die Bearbeitung einer solchen Datenmenge erfor-

derte die Erstellung eines eigenen Rechnerprogrammes

[3].

Bereits die Bearbeitung der ersten experimentellen Er-

gebnisse und deren Vergleich mit den erwähnten hypo—

thetischen Lebensdauerlinien zeigte, daß die Lebens-

dauer durch eine Reihe von Faktoren, deren Wirkung

in den Festigkeitshypothesen nichtN berücksichtig ist

[2], beeinflußt wird. Ähnlich wie bei harmonischer Be-

lastungsart, wo die Ermüdungsfestigkeit durch Werk-

stoffaktoren beeinflußt wird, kann erwartet werden, da6

auch bei stochastischer Belastung die Reaktion des Werk—

stoffes auf diese Belastungsart von diesen Faktoren ab-

sein wird. In den Bildern 2 und 3 sind die' im Ver-

1.00

\N

_ ‘N \NA

'8 \

CL N \\ SEESerenson

E \ Kogujew

X

El9

Bild 2

Lebensdauerlinien des Stahls A

W — Wähler-Linie; SE — experimentelle Linie; theoretische

Linien nach Rajcher und Serensen — Kogajev

44

700 - B

‘ \

.8 \

n. 600 ‘ \ Serensen

E \ Kogujew

X " \< 7a v4

LS 500*

N

1.00 ' I I , _ x y 1

1.03 10A 103 1o6 10’

_._ HS]

Bild 3

Lebensdauerlinien des Stahls B

W — Wähler-Linie; SE —— experimentelle Linie; theoretische

Linien nach Rajcher und Serensen — Kogajev

lauf der harmonischen und zufälligen Beanspru-

chung (SE) vom Typ VI der Stähle A und B ermittelten

Lebensdauerlinien angeführt. Die in diesen Bildern dar-

gestellten Lebensdauerlinien wurden anhand der Regres-

sionsanalyse ermittelt. Die experimentellen Ergebnisse

werden hier in Abhängigkeit der Spannung von der Zeit

bis zum Bruch im doppelt-logarithmischen Koordina-

tensystem ausgedrückt. Bei zufälligem Belastungsprozeß

handelt es sich um die maximale Spannung, die in der

Belastungssequenz vorkommt. Die Ergebnisse zeigen,

dafs bei beiden Stählen mit bedeutend unterschiedlichem

Gefüge und mechanischen Eigenschaften die Steigung

der Lebensdauerlinien der harmonischen und zufälligen

Belastungsart unverändert bleibt. Der Unterschied zwi—

schen der Verschiebung der Lebensdauerlinie der zu-

fälligen Belastungsart und der Linie der harmonischen

Belastungsart der Stähle A und B ist jedoch größer.

Während beim A—Stahl die Lebensdauer bei der zufälli—

gen Belastungsart um drei Ordnungen höher ist als bei

harmonischer Belastung, beträgt sie beim B-Stahl nur

zwei Ordnungen. Der Unterschied einer Ordnung in der

Verschiebung der Lebensdauerlinie deutet eine unter—

schiedliche Reaktion der Stähle verschiedener Gefüge

und eventuell mechanischer Eigenschaften auf die zu-

fällige Belastungsart an. Daraus ergibt sich wahrschein-

lich auch die Tatsache, dal3 eine bestimmte bei der Le-

bensdauerberechnung angewendete Festigkeitshypothese

für verschiedene Stahlgattungen gültig ist und bei ande-

ren [4-] versagt. Als Beispiel werden experimentelle Er—l

gebnisse und deren Vergleich mit einer hypothetischen

Lebensdauerlinie bei Verwendung der geeignetesten Fe-

stigkeitshypothese für den gegebenen Fall angeführt. Im

ersten Falle handelt es sich um die Serensen-Kogajew-

Hypothese, die sich mit der Bearbeitung des Belastungs-

spektrums anhand der Methode paarweise Schwingbreite

mit nicht angenommener Mittelspannung sowie mit der

Null-Unempfindlichkeitsschwelle befaßt. Für den A-

Stahl und die angeführte Lebensdauerberechnung sind

die experimentellen (SE) und theoretischen Lebens-

dauerlinien praktisch identisch (Bild 2). Für den B-Stahl

(Bild 3), scheint die Bajcher-Hypothese mit der Bearbei-

tung des Belastungsverlaufs anhand der Rain-flow-

Methode die geeigneteste zu sein. Bajcher führt die Le-

bensdauerberechnung nach der Gleichung (l) durch:

A

T“ L(m)[.f/ G(t)-f2/m ~de “’2

(1)

wobei G(f) die Leistungsspektraldichte darstellt und

die Werkstoffeigenschaften durch die Konstanten A

und m der Wöhler-Linie vertreten werden. Die experi-

mentellen (SE) und theoretischen Lebensdauerlinien

sind auch hier identisch. Beim A-Stahl führt diese Be-

rechnungsart zu Ergebnissen, die auf der sicheren Seite

mit Rücksicht auf experimentelle Werte liegen, wobei

der Unterschied in der Lebensdauer eine Ordnung dar-

stellt. Die Serensen—Kogajew-Hypothese ergibt beim B-

Stabl eine Lebensdauer, die gegenüber den experimen-

teilen Werten auf der unsicheren Seite liegt, und zwar

etwa um eine halbe Ordnung. Es muß betont werden,

daß es sich hier um keine Extreme handelt, die bei

Kombination von bereits veröffentlichten Festigkeits-

hypothesen und Methoden der Bearbeitung von Bela-

stungsspektren gewonnen wurden. Außerdem verliefen

die experimentellen Arbeiten im Vergleich zu realen

Maschinenteilen unter idealisierten Bedingungen, d. h.

ohne Berücksichtigung des Einflusses einer Reihe von

Faktoren, die unter Betriebsbedingungen vorkommen.

Die in der Literatur veröffentlichten Ergebnisse der

experimentellen Arbeiten bestätigen jedoch den Einflulä

des Regellosigkeitskoeffizienten bei zufälligem Bela-

stungsprozeß auf die Lebensdauer von Konstruktions-

werkstoffen nicht eindeutig [5], [6}. Gafiner [5] ver-

folgte den Einfluß dieses Faktors während der zufälligen

Belastung mit Regellosigkeitskoeffizienten von 0,3 bis

0,99. Die Probestäbe mit einer Formzahl a = 3,6 wurden

aus einer AlCuMg-Legierung gefertigt. In Bild4 unten

sind die Ergebnisse dieses Autors angeführt, aus denen

ersichtlich ist, dal3 der Regellosigkeitskoeffizient des zu-

fälligen Prozesses im Bereich 0,99 bis 0,7 die Lebens-

dauer nicht beeinflußt und daß eventuell alle Ergebnisse

im Bereich der 80% Zuverlässigkeit liegen. Die Absen-

kung des Regellosigkeitskoeffizienten auf den Wert 0,3

_setzt die Lebensdauer nur an die untere Grenze des an-

1.00

5malePa]

L5)

8

l

N O O

‚—

103 10 10 10 107

tlsl

200

\

L. _

E

E ——1=0‚99

‘ \

E100 — o< =3.6 —I=0‚7C

G R=-1 —-—1=0‚3

70 J l l l

10'5 10ß 107No

Bild4

Einfluß des Regellosigkeitskoeffizienten auf die Lebensdauer

Stahl A und Legierung AlCuMg2 [5]

geführten Zuverlässigkeitsbereiches herab. Die eigenen

experimentellen Daten bestätigen diese Schlußfolgerun-

gen auch für Stähle, in diesem Falle für den A-Werkstoff,

siehe Bild 4 oben. Es kann festgestellt werden, daß die

Reaktion des Werkstoffes auf die Änderung des Regel—

losigkeitskoeffizienten nicht besonders bedeutsam ist

und mit Herabsetzung seiner Größe die Lebensdauer

nur wenig sinkt. Es muli noch betont werden, daß es sich

bei dem Regellosigkeitskoeffizienteni = 0,65 um den zu-

fälligen Prozeß vom Typ V l, beim Regellosigkeitskoeffi-

zienten i= 1,0 um Typ V 2 handelte, so dafi auch der

unterschiedliche Charakter der Autokorrelationsfunk-

tion sowie der Leistungsspektraldichte hier keine bedeu-

tende Rolle spielt. Es scheint, daß in diesem Falle die

Größe der maximalen Spannung im Belastungsspektrum

die dominante Rolle spielt. Dieser Frage muß auch wei-

terhin Aufmerksamkeit gewidmet und umfangreiches

experimentelles Material zur Bestätigung dieser Tatsache

gesammelt werden. Größere Unterschiede in der Lebens—

dauer der durch den zufälligen Belastungsprozeß mit

unterschiedlichem Regellosigkeitskoeffizienten bean-

spruchten Stähle führt Pfeiffer [6] an.

Aus dem Ausdruck (2) ergibt sich, daß die Änderung

G 2 s2 /£0 (2)

der Leistungsspektraldichte durch die Änderung des

quadratischen Mittelwertes 32 bei einer Begrenzungen

frequenz fO gegeben ist. Dies gilt für den Fall des einsei-

tig begrenzten, weißen Bauschens, also für den zufälligen

Belastungsprozefi V 1. Das betrifft die bereits dargestell-

ten Lebensdauerlinien, die durch die Änderung der mitt—

leren Abweichung des zufälligen Prozesses mit der

oberen Begrenzungsfrequenz fo = 15 Hz gewonnen wur-

den. Im zweiten Fall kann die Größe der Leistungsspek-

traldichte durch die obere Begrenzungsfrequenz f0 bei

Einhaltung der mittleren Abweichung und dadurch auch

die Größe der Spannungsamplituden in der Belastungs-

sequenz geändert werden. Der Einfluß der Änderung der

oberen Begrenzungsfrequenz auf die Lebensdauer kann

als adäquat zur Änderung der Frequenz bei harmoni—

scher Belastung bezeichnet werden. Zur Beobachtung

der Einwirkung dieses Faktors wurden außer der be-

reits erwähnten Frequenz fol = 15 Hz für den zufälligen

Belastungsprozeß V 1 auch Frequenzen foz = 5 Hz und

fog = 1,5 Hz verwendet. Für diese Etappe der experi—

mentellen Arbeiten wurde der B-Stahl gewählt, weil

dessen Lebensdauerlinie SE (Bild 3) bei harmonischer

Belastungsart sehr gut mit der theoretischen nach der

Bajcher-Hypothese berechneten Lebensdauerlinie über-

einstimmt. Dadurch kann der Einfluß der Änderung der

oberen Begrenzungsfrequenz auf die Lage der experi—

mentell ermittelten Lebensdauerlinien mit den nach be-

sagter Hypothese theoretisch bestimmten Linien genauer

verglichen werden. Die ermittelten experimentellen Da-

ten sind graphisch im Bild 5 dargestellt, wobei W1, W2

und W3 die Wöhler-Linien sind, die den Frequenzen

f1 I 15 Hz, f2: 5 Hz und f3 = 1,5 Hz entsprechen.

Gleiche Indizes haben auch die Lebensdauerlinien SE,

die über die zufällige Belastungsart mit unterschiedlicher

oberer Begrenzungsfrequenz ermittelt wurden, d. h.

fol : 15 Hz, f02 = 5 Hz, fog I 1,5 Hz. Diese Ergeb-

nisse zeigen, daß sich sowohl bei harmonischer, als auch

45

bei zufälliger Belastungsart die Lebensdauer mit der

sinkenden Frequenz verlängert. Es muß jedoch auf die

Tatsache aufmerksam gemacht werden, daß diese Fest-

stellung nicht im Widerspruch zu der bekannten Er—

kenntnis steht, daß die durch die Anzahl der Schwing-

spiele bis zum Bruch charakterisierte Lebensdauer mit

sinkender Frequenz kleiner wird. Das gilt auch in die-

sem Falle, wenn die Ergebnisse in Abhängigkeit Span-

nung — Schwingspiele bis zum Bruch, und zwar sowohl

bei harmonischer als aueh bei zufälliger Belastungsart

vom Typ V 1 bearbeitet werden. Wird die Lebensdauer

vom B-Stahl für die Frequenzen fog und fog nach

Rajcher aus der Beziehung (1) bestimmt, so ist die

experimentell ermittelte Lebensdauer niedriger als

die theoretische, auch wenn die Übereinstimmung bei

der Frequenz fol sehr gut war, d. h. in dem Fall, wenn

die A-Konstante aus der bei gleicher Frequenz (fw = o)

bestimmten Wöhlerlinie ermittelt wurde. Mit dieser

Frage werden wir uns noch weiter befassen. Die bei

harmonischer Belasmng ermittelte Lebensdauerlinic

kann bei gegebenem Koordinatensystem analytisch aus-

gedrückt werden, wobei tw die Zeit bis zum Bruch und

AW und B Konstanten sind:

tw = Aw - «1-3 (3)

Ähnlicherweise kann bei der zufälligen Belastungsart

vorgegangen werden:

ts = A8 a'B (4)max

Die Verschiebung der Lebensdauerlinien (Bild 5) als

Folge der Änderung der oberen Begrenzungsfrequenz

f0 äußert sich durch die Änderung der Konstante As

in der Gleichung (4), wobei die KonstanteB den An-

stieg der Wöhlerlinie ausdrückt. Wie sich das Verhältnis

der Konstanten A für die harmonische Beanspruchung

mit der Frequenz 15 Hz und die zufälng Belastungsart

V l und damit auch das Verhältnis der Lebensdauer

(Gleichung 3 und 4) mit der Änderung der oberen Be-

grenzungsfrequenz ändert, ist aus Bild 6 ersichtlich. Die

angeführte Abhängigkeit hat im halblogarithmischen Ko-

ordinatensystem einen linearen Verlauf,

As/Aw = (1—8ng (5)

700 A

1,500 -D.

E

ä

S 500 d

400 ‘ i ' v

103 110‘ fos 1h6 10’

—4 t [s l

Bild 5

Einfluß der Änderung der oberen Begrenzungsi’requenz

des weißen Rauschens auf die Lebensdauer

w - Wähler-Linien; SE _ experimentelle Linien Stahl B

46

wobei a und ß Konstanten sind, die stark vom Material

abhängig sind, wie aus dem Verlauf der Geraden der A-

und B-Stähle im Bild 6 ersichtlich ist. Wird in die Glei-

chung (4) AS aus dem Ausdruck (5) eingesetzt, so wird

die Lebensdauer bei zufälliger Belastungsart nach Glei-

chung (6) berechnet:

s = 0'3 -Aw (a—Blgfo) (6)max

f0 ist die obere Begrenzungsfrequenz. Zur Untersuchung

der Ermüdungsrißbildung und des Einflusses einiger Fak—

toren auf den Mechanismus der Ermüdungsschädigung

wird sehr häufig die Abhängigkeit der Wachstumsge-

schwindigkeit des Ermüdungsrisses von der Schwing-

breite des Spannungsintensitätsfaktors verwendet:

B

.‘7

6- "6

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t“ “Im ' <

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Bild6

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a 10 12 u 15 1a zu 2L 32

nKlMPem‘”)

Bild7

dl/dN = M-AK“ (7)

Zur Berechnung der Schwingbreite des Spannungsinten-

sitätsfaktors wurde folgende Beziehung verwendet:

AK = on”X \/1ra F(a/b) (8)

Der anfängliche Riß vom Zentraltyp hatte seinen Ur-

sprung in der Rundöffnung eines flachen Stabes. Die

Kalibrierfunktion wurde der Literatur entnommen [7].

Bei zufälligem Belastungsprozeß vom Typ V l wurde

für die Berechnung der Schwingbreite des Spannungs-

intensitätsfaktors der maximale Spannungswert in der

Sequenz genommen. Die graphische Bearbeitung der

Meßergebnisse ist in Bild 7 angeführt, und zwar in der

Abhängigkeit Rißwachstumsgeschwindigkeit von der

Schwingbreite des Spannungsintensitätsfaktors. Beim

A-Stahl ist die Wachstumsgeschwindigkeit des Ermü—

dungsrisses sowohl bei harmonischer (H) als auch bei

zufälliger Belastungsart (S) größer als beim B-Stahl.

Der Exponentn in Gleichung (7) ist beim B-Stahl

für beide Belastungstypen niedriger. Aus dem Ver-

gleich der Wachstumsgeschwindigkeit des Ermüdungs-

risses bei harmonischer und stochastischer Belastung

ergibt sich, daß bei stochastischer Belastung die Ge-

schwindigkeit mehrfach niedriger ist. Das gilt für

beide Stähle. Diese Tatsache hängt mit der Berech-

nung für AK zusammen, weil AK beim zufälligen

Prozeß auf die maximale Spannung für eine Sequenz

bezogen wird.

Schlußfolgerung

Es wurde folgendes festgestellt:

1. Es besteht ein deutlicher Unterschied zwischen der

Verschiebung der Lebensdauerlinie der zufälligen Be-

lastungsart und der Linie der harmonischen Bela-

stungsart von Stählen mit einem ferritisch-perlitischen

und einem sorbitischen Gefüge. Beim Stahl mit ferti-

tisch—perlitischem Gefüge ist die Lebensdauer bei der

zufälligen Belastungsart um drei Ordnungen höher

als bei harmonischer Belastung, beim Stahl mit sor-

bitischem Gefüge ist sie nur zwei Ordnungen höher.

Dieser Unterschied deutet auf eine unterschiedliche

Reaktion der Stähle verschiedener Gefüge bei zufäl-

liger Belastung hin.

2. Für'den Stahl mit ferritisch-perlitischem Gefüge und

mittlerer Festigkeit sind die experimentellen und

theoretischen Lebensdauerkurven nach der Serensen-

Kogajew-Hypothese zusammen mit der Bearbeitung

des Belastungsspektrums anhand der Methode paar-

weise Schwingbreite praktisch identisch. Für den

Stahl mit sorbitischem Gefüge und höherer Festig-

keit scheint die Rajcher-Hypothese in Verbindung

mit der Bearbeitung des Belastungsverlaufes anhand

der Rain-flow-Methode die geeignetste zu sein.

3. Es kann festgestellt werden, daß die Änderung des

Regellosigkeitskoeffizienten im Bereich 0,65 bis 1,0

wenig Einfluß auf die Lebensdauer ausübt.

. Die Ergebnisse zeigen, daß sich sowohl bei harmoni-

scher als auch bei zufälliger Belastungsart die Lebens-

dauer (Zeit, nicht die Schwingspiele) mit sinkender

Frequenz verlängert.

. Beim Stahl mit ferritisch-perlitischem Gefüge ist die

Wachstumsgeschwindigkeit des Ermüdungsrisses bei

harmonischer als auch bei zufälliger Belastung größer

als beim Stahl mit sorbitischem Gefüge. Die Wachs-

tumsgeschwindigkeit bei stochastischer Belastung ist

mehrfach niedriger als bei harmonischer Belastung.

LITERATUR

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Anschrift der Verfasser.

Doz. Dr. J. Kennes

Ing. CSc. J. Vojtisek

k.p. Skoda Plzen

UVZU, CSSR