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Einstellung

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1995 hat der Dänische Fonds für behin-derte Menschen die Integrations-bemühungen von GRAM A/S durch dieVerleihung eines speziellen Preisesgewürdigt. Das Unternehmen, das vorallem für den Export bestimmte Maschi-nen und Ausrüstungen für die Lebensmit-telindustrie herstellt, beschäftigt 1 500Arbeitnehmer, darunter 20 behinderteMitarbeiter, die im Rahmen des üblichenVerfahrens eingestellt wurden und voll-ständig in die Produktionsteams inte-griert sind. Sie sind im Rahmen unbefri-steter Arbeitsverträge beschäftigt; zuBeginn der Maßnahme leistete dieöffentliche Hand keine Lohnzuschüsse.

GRAM A/S ist in einem der dynamischstenWirtschaftszentren der Region Jütland

Verantwortung übernehmen

Kompendium — Vorbildliche Verfahren für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen

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Das dänische Unternehmen GRAM A/S stellt in Jütland Bauteile fürKühlschränke her. Derzeit hat das Unternehmen 20 behinderteVollzeitbeschäftigte. GRAM A/S bemüht sich ganz besonders um die beruflicheIntegration von Menschen mit Behinderungen.

angesiedelt. 75 % der Arbeitnehmer kom-men aus der Stadt Vojens oder umliegen-den Dörfern. Laut seinem Geschäftsführerist sich das Unternehmen seiner gesell-schaftlichen Verantwortung bewußt undfühlt sich der lokalen Gemeinschaft ver-pflichtet, wodurch sich auch dieBemühungen um behinderte Arbeitneh-mer erklären lassen.

GRAM A/S beabsichtigt, an seiner Ein-stellungspolitik festzuhalten, und hatdaher eine Vereinbarung mit den lokalenBehörden unterzeichnet. Dank dieser Ver-einbarung kann GRAM A/S von nun anZuschüsse für die Einstellung behinderterMenschen erhalten. Die neuen Mitarbei-ter absolvieren ein dreimonatiges Prakti-kum; anschließend kann ihnen ein unbe-fristeter Arbeitsvertrag angeboten wer-den.

Die berufliche Laufbahn seiner behinder-ten Mitarbeiter liegt dem Unternehmen

sehr am Herzen; aus diesem Grund wer-den ihnen auf die jeweilige Person abge-stimmte Arbeitsverträge angeboten. Diesermöglicht behinderten Menschen eineschrittweise Integration ins Erwerbsle-ben oder eine Wiederaufnahme ihrerBeschäftigung nach einer längeren Abwe-senheit. Falls Schwierigkeiten auftreten,paßt das Unternehmen (mit ärztlichemRat) die Aufgaben des behindertenArbeitnehmers je nach Bedarf an. DieseAnpassungen können z. B. zu Teilzeitar-beitsverträgen führen.

In Zusammenarbeit mit den Gewerkschaf-ten und Behindertenverbänden führtGRAM A/S ferner Sensibilisierungsmaß-nahmen in anderen Unternehmen durch.Durch Sitzungen, auf denen es insbeson-dere um Akzeptanz und Toleranz geht,soll die Einstellung behinderter Men-schen gefördert werden.

AnsprechpartnerGRAM A/S

Michael JacobsenRosenørns Allé 12

DK-1634 København V

Tel. (45) 35 24 60 00

Fax (45) 35 24 63 00

D Ä N E M A R K

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Halbe-halbe bei den Lohnkosten

Kompendium — Vorbildliche Verfahren für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen

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Migratronics entwirft und produziertInformatik- und Elektronikausrüstungenfür die Industrie. 65 % der Produktiongehen in den Export; das Unternehmenbeschäftigt 350 Mitarbeiter.

Vor kurzem hat das Unternehmen Maß-nahmen zur Einstellung und beruflichenEingliederung behinderter Arbeitnehmerfestgelegt, die durch öffentlicheZuschüsse gefördert werden. Für dieHälfte des Lohns der Arbeitnehmer miteinem Behinderungsgrad von 50 %kommt der Staat auf. Dieses Konzept zieltauf die Eingliederung behinderter Men-schen in das normale Arbeitsleben ab. Diebehinderten Mitarbeiter verfügen überdieselben Rechte wie alle anderen Mitar-beiter; für sie gelten die gleichen Ausbil-dungsbedingungen.

Gestützt auf staatliche Zuschüsse, hat ein dänischesInformatikunternehmen begonnen, behinderte Arbeitnehmereinzustellen. Die ersten beiden Eingliederungsversucheerfolgten unter ausgezeichneten Bedingungen.

Um ein anhaltend hohes Kompetenzni-veau zu gewährleisten, hat Migratronicsein Weiterbildungssystem eingeführt.Behinderte und nichtbehinderte Mitar-beiter können an Kursen in Fachzentrenaußer Haus teilnehmen. Während dieserWeiterbildungen werden sie durch Arbeit-nehmer mit befristeten Arbeitsverträgenvertreten.

AnsprechpartnerMigratronics

Michael JacobsenRosenørns Allé 12

DK-1634 København V

Tel. (45) 35 24 60 00

Fax (45) 35 24 63 00

D Ä N E M A R K

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Die Leipziger Verkehrsbetriebe führen ihreMaßnahmen zur Integration behinderterArbeitnehmer fort – derzeit beschäftigensie 80 behinderte Mitarbeiter – und habenbeschlossen, auf der Grundlage einerBetriebsvereinbarung fünf rollstuhlgebun-dene Behinderte einzustellen.

1996 haben die Geschäftsführer desöffentlichen Verkehrsbetriebs und dieGewerkschaften eine Betriebsvereinbarungmit dem Titel „Gemeinsame Erklärung zumBündnis für Arbeit“ unterzeichnet.Dadurch, daß die Beschäftigten der neuenWochenarbeitszeit von 38 Stunden zuge-stimmt haben, konnten zum Beispiel fünfneue Arbeitsplätze (mit einer Wochenar-beitszeit von 30 Stunden) für behinderteMenschen geschaffen werden.

Schulterschluß

Kompendium — Vorbildliche Verfahren für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen

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Um die Einstellung von fünf rollstuhlgebundenen Behinderten zu ermöglichen,haben die 2 500 Arbeitnehmer der öffentlichen Leipziger Verkehrsbetriebe(Straßenbahnen und Busse) einer Verringerung ihrer Arbeitszeiten und Löhnezugestimmt. Eine Geste der Solidarität von seiten der Beschäftigten – einArbeitseinkommen für die fünf neuen Mitarbeiter.

Diese Arbeitszeitverkürzung und die damitverbundene Lohnkürzung hat – und diesverdient besondere Erwähnung – diegesamte Belegschaft akzeptiert. Mit Unter-stützung des Arbeitsamtes und der Haupt-fürsorgestelle hat der Verkehrsbetrieb dreiMänner und zwei Frauen eingestellt, dieverschiedenen Abteilungen (Sekretariat,Buchhaltung, Informatik, Kundendienst)zugewiesen wurden.

Bestimmte Umbaumaßnahmen warenerforderlich, um optimale Voraussetzungenfür die behinderten Mitarbeiter zu schaf-fen. Die Gebäude wurden durch den Einbauneuer, automatisch öffnender Türen, denUmbau der Toiletten und den Bau geeigne-ter Parkplätze behindertengerecht umge-staltet. Diese Arbeiten konnten zu 90 %aus öffentlichen Zuschüssen (Bündnis fürArbeit) finanziert werden, die verbleiben-den 10 % wurden von den Leipziger Ver-kehrsbetrieben getragen. Diese Änderun-gen haben zu einer allgemeinen Verbesse-rung der Arbeitsbedingungen beigetragenund kommen damit auch der gesamtenBelegschaft zugute.

AnsprechpartnerLeipziger

Verkehrsbetriebe

Dr. Ralf ReschKarl-Liebknecht-Straße 12 D

D-04107 Leipzig

Tel. (49-341) 49 20

Fax (49-341) 49 21 808

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Zukunft Informatik

Kompendium — Vorbildliche Verfahren für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen

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Ein erfülltes Berufsleben und vollständige Inte-gration – so lautet das Angebot des Software-unternehmens SAP, das in Deutschland 6 000Arbeitnehmer beschäftigt.

Die Maßnahme umfaßt zwei Aspekte. Zunächstgeht es darum, die behinderten Mitarbeiter, fürdie acht Arbeitsplätze geschaffen wurden, ein-zustellen und zu integrieren. Die Praktikantenwurden mit Hilfe entsprechender technischerMittel (spezielle Blindenschriftmaschinen) inWindows und dem betriebsinternen Systemgeschult; diese Schulungen wurden gemeinsamvom Arbeitsamt, von Behindertenorganisatio-nen und vom Unternehmen finanziert.

Der zweite Aspekt besteht darin, die Kompe-tenzen blinder und sehbehinderter Menschenzu verbessern, ihre Rolle und ihre Präsenz inder Arbeitswelt zu stärken, sie mit neuen tech-nischen Möglichkeiten vertraut zu machen undEntwicklungsprojekte zu unterstützen. Zur Ver-wirklichung dieser Ziele wurde der „Stevie Won-der Award“ gestiftet.

Nach der Schaffung von Arbeitsplätzen für acht Blinde hat das deutscheInformatikunternehmen SAP die Initiative „Vision“ eingeleitet. Ziele dieser Aktion:Unterstützung von behinderten Menschen bei der Arbeitsuche, Nutzung ihrerintellektuellen und praktischen Fähigkeiten im Beruf, soziale Anerkennung.

Dieser Preis wird von der SAP und amerikani-schen Sponsoren finanziert und für die bestenLeistungen in folgenden Kategorien vergeben:

Outstanding Products– für Produkte, die behin-derten Menschen ermöglichen zu lernen, wieman mit dem Computer arbeitet.

Vision Pioneers – an Personen, die durch Erfin-dungen oder technische Entwicklungen blin-den Menschen einen Zugang zur Technologieermöglicht haben.

Role Model Organisation – an Organisationen,die durch kreative und effiziente Maßnahmenneue Möglichkeiten für die Integration blinderund sehbehinderter Menschen in die Arbeits-welt aufzeigen.

Die mit 215 000 ECU dotierten Preise sollenden Preisträgern ermöglichen, ein anderes Pro-jekt zugunsten behinderter Menschen zu ver-wirklichen.

Neben den positiven Auswirkungen auf dasImage des Unternehmens haben diese Aktio-nen dazu beigetragen, die Mitarbeiter für dieProbleme zu sensibilisieren, die bei der Inte-gration behinderter Menschen in die Arbeits-welt auftreten. Die herrschenden Vorurteilewurden von einer toleranten, verständnisvollenund offenen Einstellung gegenüber sehbehin-derten Kollegen abgelöst. Diese wiederumkonnten in einer entspannten und offenenArbeitsatmosphäre eine umfassende Berufs-ausbildung absolvieren. Diese Ausbildung ver-bessert ihre Chancen, nach ihrem Praktikumeinen Arbeitsplatz zu finden, verschafft ihnensoziale Anerkennung und die Genugtuung,ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen zukönnen.

SAP beabsichtigt, diese Maßnahmen in denkommenden Jahren fortzusetzen und weiterzu-entwickeln, um den Anteil der im Unternehmenbeschäftigten sehbehinderten Arbeitnehmerzu erhöhen.

AnsprechpartnerSAP

Winfried KaellerMarketing Deutschland

Postfach 1461

D-69185 Walldorf

Tel. (49-6227) 74 83 61

Fax (49-6227) 75 83 61

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””

„Bei SAP kommt es auf meine Qualifikation an und nicht auf meine Behinderung. Ich erfülle weder eine ‚Alibifunktion‘,

noch bin ich eine ‚Fallstudie‘, mit der etwas bewiesen werden soll. Ich bin Fachmann auf meinem Gebiet, und meine Stelle

erfordert spezielle Qualifikationen. Es ist für mich sehr wichtig, daß mein Arbeitsplatz nicht eingerichtet wurde, um mir

eine ‚Beschäftigungstherapie‘ zu ermöglichen.

Meine Arbeit erfüllt mich mit großer Zufriedenheit und beweist, daß die beste Möglichkeit, behinderte Menschen in das

normale Berufsleben zu integrieren, darin besteht, sie aufgrund ihrer Qualifikationen einzustellen. Alle Probleme, die sich

zwischen behinderten und nichtbehinderten Mitarbeitern am Arbeitsplatz ergeben können, werden offen angesprochen

und gemeinsam gelöst.

Wenn ich einen Wunsch für die Zukunft frei hätte, würde ich mir wünschen, daß die hier zwischen behinderten und

nichtbehinderten Mitarbeitern herrschende ‚Normalität‘ und Offenheit auch in anderen Unternehmen Einzug hält. Es

wäre wünschenswert, daß eine größere Zahl von Unternehmen dem Beispiel der SAP folgt, d. h., von sich aus behinderte

Arbeitnehmer einstellt, nicht, um eine bestimmte Behindertenquote zu erfüllen, sondern aus der Überzeugung heraus, daß

mit einem behinderten Menschen die für die Stelle qualifizierteste Person gefunden wurde.“

Dr. Matthias Kaiser

SAP-Mitarbeiter

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Die Früchte einer wirklichen Zusammenarbeit

Kompendium — Vorbildliche Verfahren für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen

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Das Paul-Ehrlich-Institut ist auf die Fach-gebiete Bakteriologie, Virologie, Parasi-tologie, Immunologie, Veterinärmedizin,Allergologie, Hämatologie und Biotech-nologie spezialisiert. Das Bundesamt, das550 Mitarbeiter, darunter 38 behinderteMenschen, beschäftigt, hat eine Form derwissenschaftlichen Zusammenarbeit, diesogenannte „Tandem-Partnerschaft“, ein-geführt, bei der behinderte und nichtbe-hinderte Wissenschaftler gemeinsam anProjekten arbeiten.

Diese Pilotaktion wurde 1996 mit Unter-stützung verschiedener Partner wie demArbeitsamt, einer auf die Integrationbehinderter Menschen spezialisiertenEinrichtung sowie der Gewerkschafteneingeleitet. Zu Beginn dieses Projektswurden behinderte Menschen als Prakti-kanten eingestellt und absolvierten einedreijährige, gründliche wissenschaftlicheAusbildung. Derzeit verfügen alle behin-derten Mitarbeiter des Paul-Ehrlich-Insti-tuts über einen unbefristeten Arbeitsver-trag.

Für behinderte Hochschulabsolventen ist es derzeit sehr schwierig, eineWissenschaftlerstelle zu finden. Das Paul-Ehrlich-Institut bietet behindertenMenschen die Möglichkeit, ihre Arbeit im Rahmen von „Tandem-Partnerschaften“ fortzuführen. Ein zukunftsweisendes Konzept!

Durch verschiedene Maßnahmen sollsichergestellt werden, daß diese neuarti-gen Partnerschaften ein Erfolg werden.Der Leiter der Personalabteilung desPaul-Ehrlich-Instituts ist für die erfolg-reiche Integration behinderter Menschenzuständig, die in den Forschungsabtei-lungen arbeiten. Die behinderten Mitar-beiter werden von einem speziell für sieverantwortlichen Delegierten vertreten.Parallel dazu hat das Institut mit Hilfevon Zuschüssen des Arbeitsamtes undeines Behindertenverbands die Gebäudeund Laboratorien entsprechend umge-baut und behindertengerechte Ausrü-stungen angeschafft.

Der menschliche Aspekt dieser Erfahrungist nicht zu vernachlässigen. Bei dieserArt von Zusammenarbeit gab es zwareinige Anlaufschwierigkeiten, die imRahmen von Rundtischgesprächengeklärt werden konnten, danach ent-wickelte sich jedoch eine von Solidaritätund gegenseitigem Respekt geprägteAtmosphäre. Die behinderten Mitarbeiter

werden ohne jegliche Diskriminierung inden täglichen Arbeitsablauf integriert.Sie erhalten das gleiche Gehalt undhaben die gleichen Rentenansprüche wieihre Kollegen, und die Ergebnisse ihrerForschungsarbeiten werden wie bei allenWissenschaftlern in Fachzeitschriftenveröffentlicht.

Ermutigt durch die überaus positiveBilanz dieser Initiative hat das Paul-Ehr-lich-Institut beschlossen, dieses Vorha-ben weiterzuführen. Die große Resonanzsowohl in der Öffentlichkeit als auch beiden politischen Entscheidungsträgerndürfte die Entstehung weiterer „Partner-schaften“ dieser Art fördern. NachAnsicht der Institutsleitung dürften ver-gleichbare Erfahrungen auch in den ande-ren Forschungszentren möglich sein.

AnsprechpartnerPaul-Ehrlich-

Institut

Herr PosseltPaul-Ehrlich-Straße 51-59

D-63225 Langen

Tel. (49-6103) 11 00

Fax (49-6103) 77 12 60

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Das im Juli 1992 von der Groupe des Ban-ques Populaires (GBP) unterzeichneteGewerkschaftsabkommen über dieBeschäftigung behinderter Menschenwurde 1995 verlängert. In einer von denzuständigen staatlichen Stellen gebillig-ten Branchenvereinbarung wurden allge-meine Grundsätze für die Beschäftigungbehinderter Mitarbeiter in der GBP fest-gelegt. Diese Vereinbarung sieht die Bei-behaltung des Behindertenanteils, dieEinstellung behinderter Mitarbeiter imRahmen unbefristeter Verträge, die Sen-sibilisierung der Belegschaft für dieBehindertenproblematik, die behinder-tengerechte Gestaltung von Gebäudenund Arbeitsplätzen, Aus- und Weiterbil-dungskurse, Maßnahmen zur Anpassungan die technologische Entwicklung undUmschulungsmöglichkeiten vor.

Für behinderte Mitarbeiter, die sich mittechnologischen Innovationen vertrautmachen müssen, wurden prioritäre Aus-

bildungsmaßnahmen festgelegt. Sokonnten in Troyes zwei Personen an einerSchulung für eine neue Software teilneh-men (32 Stunden).

Die Ergebnisse sind ermutigend. 35Unternehmen der Gruppe konnten ihrenBehindertenanteil beibehalten. 1996haben 17 behinderte Arbeitnehmer einenunbefristeten Vertrag unterzeichnet, 38Arbeitnehmer einen auf 19 Monate befri-steten Vertrag. 35 behinderte Arbeitneh-mer haben ein einmonatiges Praktikum inden Unternehmen der Gruppe absolviert.Im selben Jahr nahmen 127 Personalver-treter – Mitglieder von Betriebsausschüs-sen, Ausschüssen für Arbeitshygiene,Arbeitssicherheit und Arbeitsbedingun-gen sowie Arbeitsmediziner und Sozialar-beiter – an zwölf Sensibilisierungsveran-staltungen teil.

Die Integration der behinderten Men-schen verlief vollkommen problemlos. Die

Maßnahmen wurden von der Unterneh-mensgruppe finanziert, mit finanziellerUnterstützung der Association Gestion etFonds pour l’Insertion Professionnelle desPersonnes Handicapées (Agefiph).

Der Fall eines sehbehinderten Arbeitneh-mers, der (seit 1975) als Telefonist in derFiliale „Val de France“ arbeitet, ist eingutes Beispiel für die berufliche Weiter-entwicklung. Als die Bank einen neuentelefonischen Beratungsdienst einrich-tete, interessierte sich der Mitarbeiter fürdiese neue Tätigkeit und stellte bei seinerBewerbung für diesen neuen Bereich aufseine Berufserfahrung ab. Er absolvierteeine zweimonatige kaufmännische Schu-lung in einer der Filialen der Gruppe. Dankdieses Praktikums bekam er diegewünschte Stelle und konnte so seinepersönlichen Fähigkeiten für einen beruf-lichen Aufstieg nutzen.

Die Groupe des Banques Populaires beschäftigt 544 behinderte Arbeitnehmer.Maßnahmen zur beruflichen Förderung behinderter Menschen sind einwesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur dieser Gruppe. Konkret zeigtsich diese Politik insbesondere in der Schulung behinderter Menschen in denneuen Technologien.

Wenn Ausbildung und WeiterentwicklungHand in Hand gehen

AnsprechpartnerBanque Populaire

Val de France

J.-P. Labbé2, avenue de Milan

BP 1803

F-37018 Tours Cedex 1

Tel. (33-2) 47 80 80 80

Fax (33-2) 47 28 56 50

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””

„Ich bin seit vier Jahren Personalvertreter und gehöre dem Ausbildungsausschuß an. Ich

arbeite in der Bank, um etwas zu bewegen. Behinderte Menschen müssen selbst auf ihre

Bedürfnisse aufmerksam machen, aktiv werden, die Initiative ergreifen. Bei meiner Arbeit

möchte ich autonom sein. Ich organisiere meine Tätigkeit, ich setze mir Ziele, ich teile mir

meine Zeit ein.

Mit den Kunden rede ich nicht über meine Behinderung. Einmal hat ein Kunde etwas

bemerkt, aber seine Reaktion war nicht negativ. Wenn ein Sensibilisierungsprogramm

durchgeführt würde, so sollten die Kunden die Zielgruppe sein.“

Philippe Frelon

Sehbehinderter Mitarbeiterim telefonischen Beratungsdienst

Banque Populaire Val de France

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Unter den 45 408 Angestellten von AirFrance gibt es 972 behinderte Mitarbei-ter. 1997 wurden zwölf behinderte Mitar-beiter eingestellt, die im Verwaltungsbe-reich wie auch im technischen oder kauf-männischen Bereich beschäftigt sind.Innerhalb von sieben Jahren ist die Ein-stellungsquote von 2,8 % auf 4,5 %gestiegen, und die Bemühungen werdennoch verstärkt.

Mit Unterstützung ihrer Fachleute – Sozi-alarbeiterinnen, Arbeitsmediziner, Ergo-nomen – und in Zusammenarbeit mitGewerkschaften und Belegschaft verfolgtAir France seit 1991 diese behinderten-freundliche Strategie. Erreicht wurde eineDreiparteienvereinbarung zwischenGeschäftsführung, Sozialpartnern undDdtefp (Direction départementale du tra-vail, de l’emploi et de la formation pro-fessionnelle).

Bitte einchecken

Kompendium — Vorbildliche Verfahren für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen

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Seit 1991 verfolgt die französische Luftverkehrsgesellschaft Air France einePolitik der Einstellung und Integration behinderter Menschen, die u. a.Maßnahmen in den Bereichen Ausbildung, Schaffung neuer Arbeitsplätze undVergabe von Unteraufträgen an beschützende Werkstätten umfaßt.

Für alle Bewerber gelten die gleichen Ein-stellungsbedingungen. Haupteinstel-lungskriterium ist die fachliche Kompe-tenz. Die Eingliederung in die Arbeitsum-welt erfolgt durch Integrations-maßnahmen und eine entsprechendeGestaltung des Arbeitsplatzes. Von Fall zuFall werden Ergonomiestudien durchge-führt, um eine perfekte Abstimmung aufdie wirklichen Bedürfnisse von Mitarbei-ter und Unternehmen zu erreichen. DieKosten werden im Rahmen der vom Staatgebilligten Betriebsvereinbarung von AirFrance übernommen.

Dank dieser Betriebsvereinbarung konnteeine Gruppe eingesetzt werden, die fürdie Eingliederung behinderter Menschenzuständig ist (Einstellung, Erhaltung desBeschäftigungsverhältnisses, behinder-tengerechter Zugang zu den Gebäuden,behindertengerechte Gestaltung der

Arbeitsplätze, Bewertung von Kompeten-zen, Umschulung usw.). Diese Gruppearbeitet mit Arbeitsmedizinern, Sozialar-beiterinnen und Ergonomen zusammen.In diesem Zusammenhang fördert dasUnternehmen außerdem die Vergabe vonUnteraufträgen für bestimmte Arbeiten,für die eine Qualitätsgarantie gegebenwerden kann, an beschützende Werkstät-ten.

Air France führt darüber hinaus umfang-reiche Informations- und Sensibilisie-rungsmaßnahmen zum Thema Beschäfti-gung behinderter Menschen im Unterneh-men durch. So werden an die BelegschaftCD-ROMs verteilt und Sensibilisierungs-veranstaltungen angeboten. Die Integra-tion behinderter Menschen ist ein echtesAnliegen der Luftverkehrsgesellschaftund nicht nur ein Lippenbekenntnis ineiner Vereinbarung.

AnsprechpartnerAir France

Sylvie Richet45, rue de Paris

F-95747 Roissy CDG Cedex

Tel. (33-1) 41 56 71 35

Fax (33-1) 41 56 86 19

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Hinter den Kulissen von Disneyland

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Die Politik zur Integration behinderterMenschen ist in einer von der Geschäfts-führung Disneyland Paris und den Gewerk-schaften unterzeichneten und von der Lei-terin der Mission-Handicapés (Arbeits-gruppe behinderte Menschen)unterstützten Vereinbarung festgeschrie-ben. Mit dieser Politik werden mehrereZiele verfolgt: Erreichung einer Behinder-tenquote von 4 % bis Ende 1998, Ausbauder Zusammenarbeit mit beschützendenWerkstätten, Erleichterung der Wiederein-gliederung von Arbeitnehmern nach einerBerufskrankheit oder einem Arbeitsunfall.

Bei Disneyland Paris geht man von demGrundsatz aus, daß vor der Einstellungbehinderter Mitarbeiter zunächst einmaldie Vorbehalte der nichtbehinderten Mitar-beiter und des Führungspersonals abge-baut werden müssen und daß Vorurteile amwirksamsten durch den Dialog überwundenwerden. Dabei wird auf die Kompetenzendes behinderten Arbeitnehmers und nichtauf seine Behinderung abgestellt. Die Ein-

Disneyland Paris – das heißt ungefähr 50 verschiedene Nationalitäten, fast 800Berufe, 10 000 Arbeitnehmer und annähernd 200 geistig oder körperlich behinderteMitarbeiter. Ein Freizeitpark, dessen Geschäftsleitung bei ihrer Einstellungspolitikauf Kompetenzen setzt – bei behinderten wie bei nichtbehinderten Mitarbeitern.Ein Ort, an dem viele durch ihre Arbeit und persönliche Begegnungen ihrSelbstvertrauen wiederfinden.

gliederung wird zwei bis drei Monate vorder tatsächlichen Einstellung vorbereitet.

In den Hotels und Restaurants des Frei-zeitparks sind geistig behinderte Menschenbeschäftigt; ihre Leistungen werden vonden Hoteliers so sehr geschätzt, daß sie zuweiteren Einstellungen bereit sind. Bei denEinstellungen arbeitet Disneyland mit derANPE (Agence Nationale Pour l’Emploi)zusammen. Diese Einrichtung, bei der allevon den Behindertenverbänden übermit-telten Arbeitsgesuche behinderter Men-schen zusammenlaufen, schlägt den jewei-ligen Anforderungsprofilen entsprechendeBewerber vor. Mit Hilfe eines EDV-Systemskann die ANPE den beruflichen Werdegangjedes von ihr vermittelten behindertenArbeitnehmers verfolgen und bewerten.

Disneyland Paris hat außerdem Vereinba-rungen mit lokalen Einrichtungen unter-zeichnet, z. B. mit Domaine Emmanuel, dieeine Rehabilitationseinrichtung (Centred’Aide par le Travail – CAT) innerhalb des

Freizeitparks aufgebaut hat. Unter Anlei-tung eines Erziehers arbeiten sechs bisacht geistig behinderte Menschen im Gar-tenbau- und Dekorationsbereich von Dis-neyland. Andere CAT und Einrichtungen,die behinderte Menschen beschäftigen,haben Geschäftsbeziehungen mit dem Frei-zeitunternehmen geknüpft. Sie liefern bei-spielsweise Hygieneartikel (Seife, Sham-poo usw.) an die Hotels, stellen Girlandenher, reparieren Kostüme und Paradeklei-dung usw.

Die behinderten Mitarbeiter zeichnen sichüberall durch Pünktlichkeit, Sauberkeit,Arbeitswillen und Respekt gegenüber denKollegen aus. Das Solidaritätsgefühl, dasTeil der Unternehmenskultur von Disney-land Paris ist, hat sich verstärkt. Die nicht-behinderten Mitarbeiter stehen voll hinterdem Projekt, behinderte Menschen einzu-stellen, die sich als vollwertige Arbeits-kräfte in dieser Welt des Vergnügens ver-stehen.

AnsprechpartnerDisneyland Paris

Chantal ManoyBP 100

F-77777 Chessy – Marne la

Vallée

Cedex 4

Tel. (33-1) 64 74 42 93

Fax (33-1) 64 74 47 47

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Einstellung

Aer Rianta fördert die Beschäftigungbehinderter Menschen in allen Geschäfts-bereichen. Die private irische Luftver-kehrsgesellschaft beschäftigt 1 200 Ar-beitnehmer, davon 2,6 % behinderteMenschen. Mit Hilfe der Sozialpartner hatsie ein vielfältiges Aktionsprogramm ein-geleitet: Beschäftigung, Kundendienstund Sensibilisierung für die Behinderten-problematik.

Aer Rianta bietet verschiedene Ausbil-dungsprogramme an (Ausbildung amArbeitsplatz, Vermittlung von Berufser-fahrung usw.), darunter auch ein Sonder-

Bewerbungen erwünscht

Kompendium — Vorbildliche Verfahren für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen

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Vertrauen in die Arbeitsfähigkeit behinderter Menschen, Förderung ihrerEinstellung durch Bemühungen um Chancengleichheit und Bereitstellung vonPraktikumsplätzen, ein behindertengerechtes Dienstleistungsangebot fürbehinderte Kunden – diese Ziele charakterisieren die Sozialpolitik der irischenLuftverkehrsgesellschaft Aer Rianta.

programm für Lernbehinderte (Open RoadLearning Programme). Im Hinblick aufeine stärkere Sensibilisierung der Mitar-beiter und eine Verbesserung der Kon-takte zwischen behinderten und nichtbe-hinderten Mitarbeitern bietet das Unter-nehmen für die gesamte Belegschaft ein„Bewußtseinsbildungsprogramm“ (Sit-zungen, Diskussionen, Analyse vonVideos) an, das dazu beigetragen hat, einbesonders günstiges Arbeitsklima zuschaffen. Die Mitglieder der verschiede-nen Teams – von den jüngsten bis hin zuden ältesten – geben an, keinerlei Vorbe-halte gegenüber behinderten Kollegen zuhaben.

Der Flughafen von Dublin wurde – für dasPersonal und für die Kunden – behinder-tengerecht umgebaut (größere Park-

plätze, behindertengerechte Zugänge,spezielle Toiletten). Alle Umbauarbeiten(Lifts, Hinweise in Blindenschrift in denAufzügen, besser zugängliche öffentlicheTelefone usw.) wurden von der Luftver-kehrsgesellschaft und dem NationalRehabilitation Board (NRB) finanziert.Dieses 1967 gegründete Gremium ist fürdie Beschäftigung behinderter Menschen,ihre berufliche Wiedereingliederung undihre Ausbildung zuständig. Das NRB hatAer Rianta einen Preis („Positive to Disa-bility Award") verliehen, um die Maßnah-men zur Eingliederung behinderter Men-schen auszuzeichnen.

AnsprechpartnerAer Rianta

Ann DinnigarnCastlemoatehse

Dublin Airport

Ireland

Tel. (353-1) 814 11 11

Fax (353-1) 814 46 09

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Einstellung

Engagement zeigen

Kompendium — Vorbildliche Verfahren für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen

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Die Einstellung behinderter Menschen warimmer ein vorrangiges Anliegen desLebensmittelunternehmens Heinz inIrland. Auf insgesamt 400 Beschäftigtekommen derzeit 16 behinderte Mitarbei-ter.

Das Unternehmen hat mit der Einstellungvon behinderten Menschen sehr guteErfahrungen gemacht und fördert dieseRekrutierungspolitik auch weiterhin. DieEinstellungsverfahren werden zu diesemZweck vom National Rehabilitation Boardgeprüft, der Vertreter der Regierung undder Sozialpartner umfaßt. Bei der FirmaHeinz, deren offene Haltung gegenüberbehinderten Menschen bekannt ist, gehenaußerdem Spontanbewerbungen ein.

Ausschlaggebend ist die Qualifikation derArbeitnehmer. Die Einstellungsjury ist

Ein seit 1993 in Dundalk ansässiges Lebensmittelunternehmen hat spezielleEinstellungs- und Ausbildungsmaßnahmen für behinderte Menschen entwickelt.Heinz Chilled Food wurde 1996 für seine Bemühungen um die Eingliederungbehinderter Arbeitnehmer vom National Rehabilitation Board ausgezeichnet.

gehalten, von der Behinderung abzusehenund sich ausschließlich auf die Fähigkei-ten des Bewerbers zu konzentrieren, derüber die Kenntnisse und Fertigkeiten ver-fügen muß, die für die zu besetzendeStelle erforderlich sind.

Das Unternehmen organisiert bisweilenzusätzliche Schulungsmaßnahmen fürbehinderte Mitarbeiter. Ein Tutor („Jobcoach“) steht diesen zur Verfügung undbegleitet sie im Berufsalltag.

Die Firma Heinz räumt ein, daß die Anpas-sung eines behinderten Arbeitnehmers anseinen neuen Arbeitsplatz manchmalgewisse Schwierigkeiten mit sich bringenkann. Aus diesem Grund bemüht sich dasUnternehmen darum, die behinderten Mit-arbeiter unter optimalen Voraussetzungen

in die verschiedenen Abteilungen zu inte-grieren.

Die Eingliederung behinderter Mitarbeiterwird zur Aufgabe der gesamten Beleg-schaft erklärt. Diese Eingliederung erfolgtreibungslos und in einem angenehmenBetriebsklima. Die nichtbehinderten Mit-arbeiter nehmen ihre behinderten Kolle-gen in ihrer neuen Umgebung auf und sindihnen behilflich.

AnsprechpartnerH. J. Heinz

Company Limited

Frau RattiganFinnabair Industrial Park

Dundalk

Ireland

Tel. (353-42) 852 00

Fax (353-42) 852 93

I R L A N D

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Einstellung

Grundlage der Maßnahmen von Caridataist ein Gesetz der Region Lombardei, daseine gemeinsame Initiative von Unter-nehmen und Sozialpartnern in Abwei-chung von den nationalen Rechtsvor-schriften ermöglicht. Zusammen mitGewerkschaften und Arbeitgeberverbän-den, unterstützt von den Berufsschulenfür behinderte Jugendliche, hat dasUnternehmen beschlossen, sich stärkerfür die Einstellung behinderter Arbeit-nehmer zu engagieren. Unter den 260Angestellten gibt es derzeit 14 behin-derte Mitarbeiter. Caridata will seh-, hör-und körperbehinderten Menschen einenArbeitsplatz im Bereich der Computerpro-grammierung anbieten.

Bei den Einstellungsverfahren steht dieitalienische Firma mit drei Behinderten-organisationen in Kontakt: Istituto Don

Sich nicht mehr ausder Arbeitswelt ausgeschlossen fühlen

Kompendium — Vorbildliche Verfahren für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen

30

Caridata beschäftigt zwölf schwerbehinderte Mitarbeiter. Das aufBankensoftware spezialisierte EDV-Unternehmen stellt behinderte Mitarbeiterein, bildet sie aus und integriert sie in die normale Arbeitsplatzumgebung.Diese Politik wird von der gesamten Belegschaft gutgeheißen.

Gnocchi, ASPHI und Ente Nazionale Sor-domuti. Diese Organisationen übermit-teln Unterlagen von Bewerbern, die demgewünschten Anforderungsprofil entspre-chen. Grundvoraussetzung ist ein gutesSchulbildungsniveau. Die Ausbildungwird intern im Unternehmen absolviert,das auch Weiterbildungskurse und prakti-sche Ausbildungsmaßnahmen für diegesamte Belegschaft anbietet. Bei derAusbildung stehen den behinderten Mit-arbeitern ständig Tutoren zur Seite.

Die behinderten Kollegen werden wie alleanderen Mitarbeiter behandelt. Sie verfü-gen über einen Arbeitsplatz, mit demVerantwortung verbunden ist und derihnen eine gewisse Unabhängigkeitermöglicht. Bemerkenswert ist, daß keineSensibilisierungsmaßnahmen bei dennichtbehinderten Mitarbeitern notwendig

waren, die sich von sich aus für die Ein-gliederung der behinderten Mitarbeitereingesetzt haben.

Caridata hat bestimmte, behindertenge-rechte Arbeitsgeräte (wie geeignete Tele-fone) angeschafft und Umbaumaßnah-men durchgeführt, um den Zugang derbehinderten Mitarbeiter und Besucher zuden Gebäuden zu vereinfachen.

AnsprechpartnerCaridata

Via Pirelli, 16B

I-20124 Milano

Tel. (39) 02 67 50 81

Fax (39) 02 66 98 55 94

I T A L I E N

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EinstellungKompendium — Vorbildliche Verfahren für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen

31””

„Ich habe 1992 mein Informatik-Diplom gemacht

und arbeite seit Juli 1997 bei Caridata als Pro-

grammierer (Basis, Access, Adelphi und Cobol).

Ich konnte meine Informatikkenntnisse verbessern

und neue Freundschaften schließen, die mein

soziales Umfeld erweitert haben.

Bei Caridata habe ich an Weiterbildungsmaßnah-

men teilgenommen und wurde direkt bei meiner

Arbeit unterstützt. Das Unternehmen bietet beruf-

liche Entwicklungsperspektiven, da die Arbeitneh-

mer angeregt werden, Verantwortung für die ihnen

übertragenen Tätigkeiten zu übernehmen. Im Rah-

men des Möglichen werden die Anregungen der

behinderten Mitarbeiter mit großem Einfühlungs-

vermögen berücksichtigt.“

Roberto Sapuppo (Tetraplegiker)

Caridata-Mitarbeiter

„Ich wurde im April 1995 als Programmierer (Großrechner) ein-

gestellt und habe mich dann zum Systemanalytiker (Großrechner

und PC) weitergebildet. Meine Arbeit ist sehr befriedigend und

verleiht mir wirtschaftliche und persönliche Unabhängigkeit. Die

Beziehungen zu meinen Kollegen und Vorgesetzten sind ausge-

zeichnet.

Seit ich auf dieser Stelle arbeite, habe ich das Gefühl, daß mir

meine Umgebung mehr Hochachtung und Anerkennung entgegen-

bringt. Ich habe ein gewisses Maß an Selbstvertrauen erworben,

was Menschen und auch Situationen anbelangt.“

Domenico Capozzolo (sehbehindert)

Caridata-Mitarbeiter

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Einstellung

Das italienische Telekommunikationsun-ternehmen TIM zeigt seit Jahren Inter-esse an der Eingliederung behinderterMenschen. Das Gesetz 104 vom 5. Februar1992 verpflichtet die Arbeitgeber, dieberufliche Eingliederung behinderterArbeitnehmer durch konkrete Maßnah-men zu fördern. Die Unternehmen müsseneine bestimmte Einstellungsquote errei-chen und geeignete ergonomische Maß-nahmen treffen. Die Behörden auf derEbene der Regionen, Provinzen und Kom-munen unterstützen verschiedene Pro-jekte zur beruflichen Ausbildung und Ein-gliederung, vergeben Stipendien und ver-mitteln Betriebspraktika.

Bei den Einstellungen nimmt TIM vorallem die Dienste des SIL (Servizio Inse-rimento Lavorativo – Dienst für berufli-che Integration) und der Berufsbildungs-

80 neue Telekommunikationsexperten

Kompendium — Vorbildliche Verfahren für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen

32

Das Unternehmen Telecom Italia Mobile (TIM) hat zusammen mit den dreiitalienischen Gewerkschaften eine Vereinbarung unterzeichnet, die alle zweiJahre verlängert werden kann und deren Ziel die Eingliederung behinderterMenschen an den verschiedenen Unternehmensstandorten ist.

zentren in Anspruch, die über Listen mitbehinderten Arbeitsuchenden verfügen.Die Bewerber werden einer psychologi-schen und beruflichen Eignungsprüfungunterzogen (Mindestanforderung ist derSekundarschulabschluß); diejenigen, diedem Anforderungsprofil am besten ent-sprechen, werden dann dem Unterneh-men vorgeschlagen.

Der erfolgreiche Bewerber unterzeichnetanschließend einen Arbeitsvertrag undwird in ein Ausbildungsprogramm (höch-stens 185 Tage) aufgenommen. DiesesPraktikum soll die Eingliederung insUnternehmen vereinfachen. Sollten Pro-bleme auftreten, so steht dem behinder-ten Arbeitnehmer während der Ausbil-dung ein Tutor des regionalen SIL zurSeite. Diese Initiative wurde von TIMfinanziert, dem hierfür staatliche

Zuschüsse gewährt wurden. Dank dieserAktion konnten 80 behinderte Arbeitneh-mer sich aktiv in ihre neue Arbeitsauf-gabe einarbeiten.

AnsprechpartnerCGL - Ufficio

Handicap

Nina DaitaCorso d’Italia, 25

I-00198 Roma

Tel. (39) 068 47 61

Fax (39) 068 84 56 83

CISL - DipartimentoPolitiche Sociali

Flavio CocanariVia Po, 21

I-00198 Roma

Tel. (39) 068 47 31

Fax (39) 068 47 33 00

I T A L I E N

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Einstellung

Entschlossenheit bei der Einstellung

Kompendium — Vorbildliche Verfahren für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen

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Das Unternehmen Yazaki Saltano, das imJuli 1986 von einem japanischen (Yazaki)und einem portugiesischen (SaltanoInvestimento e Gestão) Unternehmengegründet wurde, beschäftigt derzeit 7 772 Arbeitnehmer an zwei Standorten,davon 29 % Männer und 71 % Frauen; dasDurchschnittsalter beträgt 25 Jahre.

Yazaki hat 1990 zum ersten Mal behin-derte Mitarbeiter eingestellt. Derzeit sind50 behinderte Menschen, darunter 32Frauen, im Unternehmen beschäftigt.Sieben dieser Personen haben an einemvom portugiesischen Staat und derEuropäischen Union kofinanzierten Aus-bildungsprogramm (Programm Ijovip)teilgenommen. Nach ihrem Praktikumwurden sie im Rahmen eines unbefriste-ten Arbeitsvertrags zu den gleichen

Das Unternehmen Yazaki Saltano, das elektrische Bauteile für dieAutomobilindustrie herstellt, führt alljährlich eine Bewertung der Leistungenseiner Mitarbeiter durch. Bilanz: Die behinderten Arbeitnehmer sind genausoleistungsfähig wie der Rest der Belegschaft, und die Qualität ihrer Arbeit läßtnicht zu wünschen übrig.

Lohnbedingungen wie die übrige Beleg-schaft eingestellt. Die anderen 43 behin-derten Mitarbeiter wurden direkt vomUnternehmen rekrutiert und erhieltendenselben Arbeitsvertrag. In Portugal istdas dem Ministerium für Arbeit und Soli-darität unterstellte Institut für Beschäf-tigung und Berufsausbildung für dieDurchführung von Programmen zur Aus-bildung und beruflichen Eingliederungbehinderter Menschen zuständig. InZusammenarbeit mit dem Bildungsmini-sterium kümmert sich diese Einrichtungum die praktische Ausbildung junger,noch schulpflichtiger behinderter Men-schen. Sie hilft ihnen beispielsweise, sichselbständig zu machen, indem sie dieAnschaffung der erforderlichen Ausrü-stung finanziert. Parallel dazu vergibt dasInstitut Zuschüsse an Unternehmen, die

junge behinderte Menschen einstellen,und bezuschußt Anpassung und Umbauder Arbeitsplätze.

50 behinderte Mitarbeiter arbeiten in denMontage- und Produktionsanlagen vonYasaki Saltano. Sie haben ein Betriebs-praktikum absolviert, um sich auf eineihnen unbekannte Umgebung (dieArbeitswelt) vorzubereiten und sich mitihrem neuen Arbeitsplatz vertraut zumachen. Das Unternehmen hat, vor allemin den Produktionsanlagen, eine Reiheunerläßlicher ergonomischer Anpassun-gen und verschiedene Änderungen prakti-scher Art vorgenommen. Für hörbehin-derte Menschen gibt es z. B. geeigneteAusrüstungen (wie Bildschirme, die opti-sche Informationen vermitteln).

AnsprechpartnerYazaki Saltano

de Portugal

Ana Paula AlmeidaServiço de Pessoal

Estrada de Raiha

Praha da Granja

Portugal

Tel. (352-2) 762 70 00

Fax (352-2) 762 45 89

P O R T U G A L

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EinstellungKompendium — Vorbildliche Verfahren für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen

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„Im Unternehmen bin ich ein Mitarbeiter wie alle anderen auch und fühle mich nicht ausgeschlossen. Die

nichtbehinderten Kollegen sind sich unserer Behinderung bewußt. Ich bin seit acht Jahren bei Yazaki, und

das waren meine besten Jahre. In meiner Familie fühle ich mich den anderen gleichwertig, ich kann mit

ihnen über meine beruflichen Probleme diskutieren. Ich fühle mich auch allgemein wohler, durch meinen

Beruf aufgewertet. Ich interessiere mich sehr dafür, was im Unternehmen vor sich geht. Die

Berufsausbildung ist meiner Meinung nach sehr umfassend und kommt allen zugute.“

Angestellter von Yazaki Saltano

Die Personalabteilung hat einen Plan zurständigen und individuellen Begleitungder behinderten Mitarbeiter und ihrerFamilien vorgeschlagen. Ein behinderterMitarbeiter aus der Personalabteilungsteht den behinderten Menschenwährend des Auswahl-, Einstellungs- undEinarbeitungsprozesses eigens zur Verfü-gung. Durch ein Sensibilisierungspro-gramm sollen die Produktionsleiter unddie Belegschaft mit der Anwesenheit

behinderter Mitarbeiter vertraut gemachtwerden. Sie haben sich verpflichtet, dieEingliederung aller Mitarbeiter zu verein-fachen.

Der portugiesische Staat vergibt alljähr-lich einen Preis an Unternehmen, die sichum die Einstellung und Integrationbehinderter Menschen besonders verdientgemacht haben. Die Jury, die sich ausVertretern der Gewerkschaften und des

…Instituts für Beschäftigung und Berufs-ausbildung zusammensetzt, wählt dieBewerber aus und bestimmt denPreisträger. Yazaki hat diesen angesehe-nen Preis bereits mehrfach erhalten.

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Einstellung

Der Wunsch nach Öffnung

Kompendium — Vorbildliche Verfahren für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen

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Im Vereinigten Königreich gibt es unge-fähr sechs Millionen behinderte Men-schen, die an unterschiedlichen Behinde-rungen leiden. Derzeit haben nur 31 %einen Arbeitsplatz. British Telecom hat1996 auf freiwilliger Basis beschlossen,blinde Hochschulabsolventen einzustel-len. Hierzu hat sich das Unternehmen andie Einrichtung „Blind in Business“gewandt, in der sehbehinderte Hoch-schulabsolventen zusammengeschlossensind, und die persönlichen Daten vonStudierenden erhalten, die kurz vor ihremStudienabschluß standen.

Einigen dieser Hochschulabsolventenwurden ihrem Studium entsprechendeArbeitsplätze angeboten. Die Abteilung

British Telecom, ein privates Telekommunikationsunternehmen, stelltbehinderte Menschen ein, bildet sie aus und bemüht sich um ihre beruflicheWiedereingliederung. Der Telekommunikationsriese beschäftigt 116 000nichtbehinderte und 2 300 behinderte Mitarbeiter und hat 1996 seineInitiativen zugunsten behinderter Mitarbeiter weiter ausgebaut.

Beschäftigung des Ministeriums für Bil-dung und Arbeit hat einen Teil der Kostenfür den Umbau der Arbeitsplätze und fürSpezialausrüstungen übernommen. DieKollegen der neueingestellten Mitarbeiterwurden aufgefordert, an Sensibilisie-rungsmaßnahmen teilzunehmen.

Parallel zu dieser Einstellungsmaßnahmeund im Hinblick auf die Weiterbeschäfti-gung seines Personals hat BT eine Neu-einstufung und Umschulung der Mitarbei-ter vorgenommen, die sich (bei oderaußerhalb der Arbeit) eine Behinderungzugezogen haben. Das Unternehmenbemüht sich, eine auf die neue Situationabgestimmte Stelle zu finden, oft im Ver-waltungsbereich.

Die neuen, behindertengerechten Ausrü-stungen wurden bei Spezialunternehmenbestellt; dabei gab es vor allem Schwie-rigkeiten mit langen Lieferzeiten.

Die Bilanz dieser Initiative ist positiv,sowohl in bezug auf die Lebensqualitätder behinderten Menschen, die in dieArbeitswelt integriert oder wiedereinge-gliedert wurden, als auch für das Ansehendes Unternehmens.

AnsprechpartnerBT

Alison ShopC6K BT Centre

81 Newgate Street

London

United Kingdom

Tel. (44-171) 356 56 58

Fax (44-171) 356 68 76

V E R E I N I G T E S K Ö N I G R E I C H

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