ko-pilot 9 - durchblick: jung & alt

36
Move your Soul S. 14 Frühjahrs-DiKo ab S. 4 Volleyballturnier Oldenburg S. 10 Ausgabe 9· August 2007 INFORMATIONEN FÜR DIE KOLPINGJUGEND DIÖZESANVERBAND MÜNSTER Durchblick: Jung & Alt

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Durchblick-Thema: Jung & Alt

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Page 1: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Move your Soul S. 14

Frühjahrs-DiKoab S. 4

VolleyballturnierOldenburg S. 10

Ausg

abe

9·Au

gust

200

7

I N F O R M AT I O N E N F Ü R D I E K O L P I N G J U G E N D D I Ö Z E S A N V E R B A N D M Ü N S T E R

Durchblick: Jung & Alt

Page 2: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Inhalt

Inhalt

2 Ko·Pilot 9 · August 2007

3 Impressum

3 Editorial

Einblick – Kolpingjugend intern

4 Wenn nicht jetzt, wann dann….

…zum ersten Mal bei der Diözesankonferenz

7 Voi hyvin ja tavataan taas!

DL´er Max Grösbrink verabschiedet sich

Haste mal `nen Job?

Großer Erfolg der Premiere in Horstmar

8 Fahndungsaufruf

WAWO 2007

Kolpingfamilie Oelde zeigt sich sportlich fit

Gruppenleitungs-Grundkurs

9 Mit der Zauberkarte durchs Regierungsviertel

Acht Münsteraner Kolpingjugendliche bei der

Ju-Po-Praxiswoche in Berlin

10 Neues aus dem Land Oldenburg

Volleyballturnier, Absagensammelaktion und

Jugendtag

12 Püsselbüren spielt

Kubbturnier und Spieletag

14 Markt der Möglichkeiten

Über 500 Kinder und Jugendliche beim Jugendtag

„Move your Soul“ in Rheine

15 Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin…

Durchblick – Jung und Alt

16 Jung und Alt

Eine Einführung

17 Jung und Alt

Aus der Sicht eines... ähem... „Alten“

18 Man ist so alt wie man sich fühlt.

Umfrage zum Thema „Alter“

20 Der demographische Wandel

Überall wird darüber geredet, doch was steckt

dahinter?

21 Jugendwahn

… wenn niemand altern will

22 Alleine geht´s nicht mehr.

Leben im Altenheim – Was kommt da auf mich

zu?

23 Großeltern und Enkel auf Schatzsuche

24 Das Erste, das Letzte und das Kostbarste im

Leben!

25 Aus „ALT“ mach „NEU“

26 …und plötzlich ist alles anders

28 Wohnen mal anders

30 Generationenübergreifender Praxistipp

Ausblick – Fit durch Tipps

33 Wettbewerbe, Termine, Veranstaltungen

35 Einladung zum Gruppenleitertag

36 Bilder von der DiKo

Das DiKo-Rahmenprogramm war nichts für Stubenhocker (ab Seite 4)

Jung und Alt im Wald – beim Großelterntag (Seite 23)

Page 3: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Editorial

3

Drei Tage, drei Seiten

Die DiKo im Mai dauerte drei Tage und

weil es so viele Neuigkeiten zu berich-

ten gibt, haben wir dem Thema drei Sei-

ten Platz in dieser Ausgabe eingeräumt.

Unter anderem haben wir auf der DiKo

nach neuen Redakteuren gesucht und

tatsächlich auch gefunden. Johanna

Weppel unterstützt uns seit dieser Aus-

gabe. Herzlich willkommen. Natürlich

freuen wir uns auch weiterhin auf neue

Leute. Einfach mal vorbei schauen.

Zudem haben wir eine Umfrag zum

Ko·Piloten durchgeführt. Die Resonanz

war fast durchweg positiv. Das Layout

und die Themen überzeugen. Natürlich

gab es auch ein paar Verbesserungsvor-

schläge, wie zum Beispiel unsere Um-

frage auf verschiedene Altersgruppen

auszudehnen. Das haben wir bereits

umgesetzt. Für die vielen Themenvor-

schläge für kommende Ausgaben

möchten wir uns herzlich bedanken.

Auch haben wir dazu aufgerufen, uns

Berichte über die aktive Kolpingjugend-

arbeit vor Ort zu schicken. Die Resonanz

war sehr gut. So viele Berichte hatten

wir im Einblick schon lange nicht mehr.

Und wir freuen uns über weitere zahlrei-

che Vorschläge Eurerseits. Immer her

mit den Artikeln aus den Orten.

In unserem Durchblick beschäftigen wir

uns mit dem Thema "Jung und Alt". Das

Thema Demographie ist aktueller denn

je. Allerdings widmen wir uns nicht der

trockenen wissenschaftlichen Seite,

sondern wollen das Interessante des

Themas betonen. Wie ist das, wenn man

alt wird oder ein Kind bekommt? Wie le-

ben alte und junge Menschen miteinan-

der und was schätzen die unterschiedli-

chen Generationen an ihrem Alter?

Für alle, die nach der Lektüre des Ko·Pi-

loten noch Zeit finden, gibt es diesmal

im Ausblick eine ganze Menge zu bevor-

stehenden Veranstaltungen und Termi-

nen, wie der Berlinfahrt und dem Grup-

penleitertag.

Liebe Grüße, Eure

Unter diesem Motto starten wir

dieses Mal in unseren Einblick.

Ko·Pilot 9 · August 2007

Ko·Pilot

Zeitschrift für Verantwortliche in der Kolpingjugend

Herausgegeben durch die Diözesanjugendleitung im

Kolpingwerk Diözesanverband Münster e.V.

Anschrift:

Kolpingjugend DV Münster · Ko ·Pilot-Redaktion

Gerlever Weg 1 · 48653 Coesfeld

Tel. 02541 803471 · Fax 02541 803414

[email protected]

www.kolpingjugend-ms.de

Redaktion:

Dorothee Barenbrügge, Petra Deit-

mer (V.i.S.d.P.), Christoph Jürgens,

Carmen Rietmann, Johanna Weppel,

Sandra Woeste, Burkhard Wulff

Autoren:

Christoph Aperdannier, Hans-Gerd

Brüning, Max Grösbrink, Anna

Kaupmann, Uwe Kümper, Thomas

Mollen, Heinrich Plaßmann, Stefan

Riedmann, Christian Schnieders,

Cornelia Voßhenrich-Tünnihsen

Layout: co·operate, Münster

Druck: Druckerei Burlage, Münster

Erscheinungsweise: vierteljährlich

Bezugspreis: abgegolten in der

jährlichen Kostenpauschale

Jahres-Abo: 8 €

Auflage dieser Ausgabe: 1500 Stück

Namentlich gekennzeichnete Arti-

kel geben nicht unbedingt die Mei-

nung der Redaktion wieder.

Titelfoto: www.pixelio.de

Impressum

Ko·Pilot Nr. 10 erscheint am 2. November 2007:

VorbilderHabt Ihr Ideen für unser nächstes Durchblick-Thema?

Dann meldet Euch bis zum 18.09.2007 bei der Redaktion unter

[email protected].

Page 4: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Einblick

4 Ko·Pilot 9 · August 2007

Nach diesen kurzen unmotivierten Ge-

danken dachte ich an die letzte DiKo, die

wegen der zu geringen Zahl Stimmbe-

rechtigter neu anberaumt werden mus-

ste. Ich wollte dieses Mal nicht dafür

mitverantwortlich sein, dass andere Kol-

pingjugendliche umsonst nach Münster

kommen. Außerdem wollte ich mein

Stimmrecht wahrnehmen. Darüber hin-

aus versprach die

DL etwas „Beson-

deres“ und ein

„Buffet“. Wenn

das mal nicht

genügend Gründe für ein DiKo-Wochen-

ende waren.

Und, was soll ich sagen? Es war richtig

gut! Sehr abwechslungsreich. Wer kann

schon von sich behaupten an einem

Wochenende sowohl viel getagt, geses-

sen und diskutiert als auch viel gelacht

und jede Menge Spaß gehabt zu haben?

Nach einer Einführung für DiKo-Neulin-

ge in die Regula-

rien der anste-

henden Konferenz

ging es am Frei-

tagabend in er-

ster Linie um das

Schwerpunktthe-

ma Jugend und

Beruf, das dauer-

haft in die Arbeit

der Kolpingju-

gend aufgenom-

men und daher

nicht mehr

Schwerpunkt sein wird. Gleichzeitig

startete die Diözesanleitung (DL) mit

der Übergabe von einem Stapel Absa-

gen an Ottmar Dillenburg, den Geistli-

Wenn nicht jetzt, wann dann….…zum ersten Mal bei der Diözesankonferenz von Dorothee Barenbrügge

Im April flatterte eine Einladung ins Haus. Die Diözesanleitung

wollte mich mit der bekannten Liedzeile „Wenn nicht jetzt, wann

dann…“ zur DiKo locken. „DiKo?…Das ist doch Langeweile pur! Nur

sitzen und zuhören, manchmal vielleicht zur Abstimmung die Hand

heben. Und das alles drei Tage lang? Nee! Was soll

ich denn da? Mein Wochenende verbringe ich lie-

ber anderswo als in der Münsteraner Jugendher-

berge!“

Page 5: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Kolpingjugend intern

5Ko·Pilot 9 · August 2007

chen Begleiter der Kolpingjugend

Deutschland, die Absagenaktion 2007.

Nach getaner Arbeit klang der Anfang

der Diözesankonferenz gemütlich bis

zuweilen laut aus. Der Jugendreferentin

Carmen Rietmann gelang es, den schier

unbesiegbaren Singstar-Profi Peter Wit-

te zu schlagen.

Weiter ging es am Samstagmorgen

nach einer viel zu kurzen Nacht mit ei-

nem umfangreichen Tagungsprogramm.

Die Delegierten beschlossen auf Vor-

schlag der DL im Rahmen des Projektes

BEJACHAD die Auflösung der Kreisju-

gendteams und gleichzeitig die Einrich-

tung von interessenorientierten Regio-

nalteams. Auch der Vorschlag zur Ein-

richtung eines Diözesanarbeitskreises

(DAK), der unter anderem die Regional-

teams begleitet, wurde mit großer

Mehrheit angenommen.

Am Nachmittag sollten die DiKo-Gäste

dann eine wohlverdiente Pause einlegen

dürfen. Wer sich jedoch nun auf einen

Mittagsschlaf oder einen Stadtbummel

eingerichtet hat, der hat die Rechnung

ohne die DL gemacht. Die dachte sich

nämlich: Wer viel sitzt, muss sich auch

bewegen. Auf den Spuren von Adolph

Kolping ging es in die Münsteraner In-

nenstadt. Neben einer Tretbootrallye mit

Luftballon aufblasen, die das Interesse

vieler Passanten auf sich zog, traten die

Spieler auch im Flunkyball gegeneinan-

der an. Die schnellsten Apfelschorletrin-

ker haben ihren Eifer allerdings hinter-

her bereut.

Fast nahtlos ging es in die Abendveran-

staltung ins Café Uferlos über. Hier er-

wartete die Gäste ein mediterranes Buf-

fet, das im Rahmen der Verabschiedung

von Jan Kröger als Diözesanleiter herge-

richtet wurde. Die eigens für diesen An-

lass gegründete Hausband der Kolping-

jugend Diözesanverband Münster, be-

stehend aus Sandra Woeste, Rainer

Gersmeier, Thorsten Schulz und Max

Grösbrink, gab einige Lieder aus ihrem

Repertoire zum Besten. Was Max zu

diesem Zeitpunkt noch nicht wusste:

Auch er sollte an diesem Abend verab-

schiedet werden, da er wegen eines

Auslandssemesters sein Amt als Diöze-

sanleiter nicht fortsetzen kann.

Nach einem Gottesdienst in der Petrikir-

che ging es am Sonntag in das DiKo-Fi-

nale. In den am Samstag eingerichteten

Diözesanarbeitskreis wurden bereits er-

ste Personen gewählt. Außerdem wurde

Rainer Gersmeier einstimmig als Diöze-

sanleiter wieder gewählt. Für die mitt-

lerweile drei freien Plätze in der DL

konnten an diesem Wochenende leider

keine Freiwilligen gefunden werden.

Nach einem Gruppenfoto vor der male-

rischen Aasee-Kulisse und einem ge-

meinsamen Mittagessen verabschiede-

ten sich die DiKo-Teilnehmer voneinan-

der bis spätestens zur nächsten DiKo im

Herbst 2007! Ich habe mir den Termin

bereits fest in meinem Terminkalender

notiert.

Ottmar Dillenburg nimmt erste Absagen entgegen

Page 6: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

6 Ko·Pilot 9 · August 2007

Einblick

Regionalteams:

Die Delegierten stimmten dafür, die bis-

herigen Organisationsformen auf mittle-

rer Ebene (Kreisju-

gendteams) aufzu-

geben und durch

interessenorien-

tierte regionale

Netzwerke (Regio-

nalteams) zu ersetzen. Für die konkrete

Umsetzung des Projektes wird ein Spin-

nerkreises eingesetzt.

Diözesanarbeitskreis (DAK):

Die vielfältige und umfangreiche Arbeit

der DL unterstützen sollen die Mitglie-

der des neu einzurichtenden Diözesan-

arbeitskreises (DAK). Dieser Arbeits-

kreis soll die neuen Regionalteams un-

terstützen, die Kolpingjugend inhaltlich,

strukturell und politisch weiterent-

wickeln, überregionale Projekte und Ver-

anstaltungen organisieren, den Kontakt

zu den Kolpingjugenden halten und die

Interessen der Kolpingjugend im Auftrag

der DL vertreten. Aufgrund des neu ge-

schaffenen DAK musste auch die Wahl-

und Geschäftsordnung angepasst wer-

den, dem die Anwesenden einstimmig

zustimmten.

Wahlen:

Rainer Gersmeier

wurde einstimmig in

seinem Amt als

DL´er bestätigt. Rai-

ner stellte jedoch klar, dass er nicht die

vollen zwei Jahre im Amt bleiben werde,

da ihm das seine Studiensituation nicht

ermöglicht. Die Situation in der DL bleibt

personell angespannt. Während Jan Krö-

ger am Wochenende offiziell verabschie-

det wurde, werden auch Sandra Woeste

und Max Grösbrink das Team im Herbst

beziehungsweise schon im Sommer ver-

lassen.

JuB:

Das bisherige Schwerpunkt-Thema Ju-

gend und Beruf wird nicht mehr weiter

als Schwerpunktarbeit behandelt, son-

dern soll in die dauernde Arbeit der Kol-

pingjugend aufgenommen werden. Das

Thema braucht kontinuierliche Beach-

tung, waren sich alle Anwesenden einig.

Inhaltliches

Dazu hat die Ko·Pilot Redaktion die

DiKo zum Anlass genommen und dort

eine kleine Umfrage gemacht. Insge-

samt wurden viele Fragebögen ausge-

füllt, deshalb dafür schon mal ein

dickes Dankeschön.

Auch die Ergebnisse lassen erkennen,

dass die Umstellung von ehemals „Fit

durch Tipp“ auf „Ko·Pilot“ durchaus

gelungen ist. Des Weiteren kamen ei-

nige Verbesserungsvorschläge, mög-

liche Themen für kommende Ausga-

ben und andere Hinweise von den Di-

Ko-Teilnehmern. Auch dafür möchte

sich die Redaktion bedanken. Sie

wird die Vorschläge diskutieren und

gegebenenfalls umsetzen.

Eure Meinung ist uns auch weiterhin

wichtig! Nur so können wir erfahren,

was Euch interessiert, was Ihr lesen

wollt und was Ihr im Ko·Piloten ver-

misst. Die Redaktion freut sich über

jegliche Rückmeldungen!

Nun ist der Ko·Pilot schon

zwei Jahre alt und es an der

Zeit, einmal von Euch Lesern

zu hören, wie er Euch gefällt.

Umfrage zum Ko·Pilot auf der DiKo

Die DL mit einigen neuen Mitgliedern des DAK

Die nächste Diözesankonferenz

findet vom 26. bis 28. Oktober

in der Kolpingbildungsstätte in

Coesfeld stat. Alle Interessier-

ten sind herzlich eingeladen.

Page 7: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Voi hyvin ja tavataan taas!Diözesanleiter Max Grösbrink verabschiedet sich aus der DL

„Liebe Kolpingschwestern und Kolping-

brüder!

Wie einige von Euch ja schon auf der

Frühjahrs-DiKo Anfang Mai mitbekom-

men haben, bin ich nach nur kurzer

Amtszeit von sieben Monaten, Mitte Ju-

ni, aus der DL ausgeschieden. Grund

dafür war, dass ich mich Ende des letz-

ten Jahres für ein einjähriges Auslands-

studium in Finnland beworben habe und

dieses nun Anfang August beginnen

werde.

Auch wenn meine Amtszeit in der DL

kurz war, möchte ich die Zeit nicht mis-

sen. Wir haben als Gremium gut zusam-

mengearbeitet und mit Eurer Unterstüt-

zung auf der DiKo im Frühjahr mit Be-

jachad und dem Diözesanarbeitskreis

wichtige Weichen für die Zukunft ge-

stellt. Da die Arbeit mit den Beschlüssen

aber noch lange nicht getan ist, möchte

ich Euch bitten, die aktuelle und zukünf-

tige DL nach Kräften bei der Arbeit zu un-

terstützen und auch auf vielleicht manch-

mal zeitraubende und „nervige“ Anfragen

von der Diözesanebene zu antworten. Es

verändert sich momentan viel in der Kol-

pingjugend im DV Münster und gemein-

sam können wir diese Veränderungen ge-

winnbringend für alle gestalten.

Auf der DiKo bin ich mehrmals gefragt

worden, ob ich denn ganz von meinem

Amt zurücktrete, oder dieses für die Zeit

in Finnland nur ruhen lasse. Dazu möch-

te ich deutlich sagen, dass ich mich für

einen kompletten Rücktritt entschieden

habe. Ich finde es einfach nicht fair, in

meiner Abwesenheit einen Platz in der

DL für mögliche neue Kandidaten zu

blockieren und darüber hinaus gut die

Hälfte meine Amtszeit nicht mitzuarbei-

ten.

Abschließend möchte ich mich bei Euch

für Euer Vertrauen und die gemeinsame

Arbeit bedanken. Außerdem wünsche

ich Euch alles Gute für die Zukunft, so-

wie Kreativität, Ausdauer und Spaß für

die Arbeit in der Kolpingjugend.

Kiitos ja näkemiin“ (Danke und auf Wie-

dersehen) Max Grösbrink

Mehrfach holten die Helferinnen und

Helfer Stühle nach und trotzdem mus-

sten noch einige der Gäste in der Aula

der Bonhoeffer-Schu-

le stehen. Ne-

ben den jugend-

lichen Schau-

spielerinnen und Schau-

spielern waren noch viele

geladene Gäste, wie der Bürgermeister,

die Schulleitungen, die Diözesanleitun-

gen von CAJ und Kolpingjugend und der

BDKJ Diözesanvorstand anwesend.

Die Gäste waren begeistert. Nach der

Aufführung regte der Film zu vielen Ge-

sprächen über die Situation von Ju-

gendlichen an und

erfüllte auch diese

Erwartungen: Auf

die Probleme von

Jugendlichen im Übergang

von Schule und Beruf

macht er aufmerksam und rüttelt wach.

Guido Holtkamp und Wolfgang Rahe

dankten allen Beteiligten, die das Projekt

ermöglicht hatten, besonders natürlich

den Jugendlichen, die als Dankeschön

die druckfrischen DVDs erhielten. Vor-

hang zu! ... und das war´s? Nein: Im

Herbst wird mit den Schülerinnen und

Schülern der Bonhoefferschule ein Fol-

geprojekt stattfinden. "It´s my life!", ein

Theaterprojekt mit Schülerinnen und

Schülern ab Klasse 8.

Kolpingjugend intern

7Ko·Pilot 9 · August 2007

Max in FinnlandWährend seiner Zeit in Finnland wird

Max regelmäßig erzählen, was er

dort erlebt und wie es ihm geht.

Haste mal `nen Job?Großer Erfolg der Premiere in Horstmar

Page 8: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

8

Einblick

Ko·Pilot 9 · August 2007

Gesucht werden junge Erwachsene im

Alter von 18 bis 29 Jahren, die mit ihrer

Freizeit nichts anzufangen wissen, oder

die neue Herausforderungen suchen,

Frauen und Männer, die kreativ sind, die

Durchsetzungsvermögen und Spaß an

ehrenamtlicher Arbeit haben.

Die sechs ehrenamtlichen Diözesanlei-

terInnen gestalten die inhaltliche Arbeit

der Kolpingjugend, vertreten ihre Inter-

essen innerhalb und außerhalb des Ver-

bandes und unterstüt-

zen alle, die in der Kol-

pingjugend auf kom-

munaler und regionaler Ebene aktiv

sind. Unterstützt werden sie von den Ju-

gendreferenten und vom Diözesanprä-

ses.

Die einzige Voraussetzung, die Du unbe-

dingt erfüllen musst, ist die, dass Du

Kolpingmitglied sein musst.

Solltet Ihr Euch jetzt fragen, warum die-

ses Theater, so ist dies schnell erklärt.

Es sind zurzeit drei Plätze in der Diözes-

anleitung der Kolpingjugend unbesetzt

und bei der Diözesankonferenz in Herbst

wird noch ein weiterer frei. Wir wollen

die vier Stellen möglichst schnell wieder

besetzen.

Also wenn Ihr jemanden wisst oder

selbst Interesse habt, meldet Euch bei

einem aus dem Wahlausschuss. Wir

stehen für Eure Fragen gerne zur Verfü-

gung.

Christoph Aperdannier: 0251 2089290

[email protected]

Johanna Weppel: 0151 52253730

[email protected]

Über das Christi-Himmelfahrts-Wo-

chenende führte die Kolpingjugend Oel-

de ihr traditionelles Wanderwochenen-

de durch. Jetzt mag sich bestimmt die

Frage stellen: „Wer geht schon freiwillig

wandern, und das auch noch drei Tage

in Folge?“ Aber wer einmal mit von der

Partie war, fuhr bislang auch gerne ein

zweites Mal mit und bei manch einem

geht die WAWO- Anzahl auch in den

zweistelligen Bereich.

Dieses Jahr war das Ziel eines dreiköp-

figen Vorbereitungsteams die fränkische

Schweiz. Nach sechsstündiger Autofa-

hrt kam die Gruppe gegen 23 Uhr in ei-

nem total verregneten Ort namens Eber-

mannstadt an und auch wenn die Wan-

derung nach Gößweinstein am darauf

folgenden Tag eher durchnässt war, ent-

schädigte der Anblick der schönen Ge-

gend die Teilnehmer. Und als ob das

nicht genug wäre, wohnen in dieser

wunderschönen Gegend auch noch na-

hezu ausnahmslos nette und gast-

freundliche Menschen. Egal ob Fußball-

hymnen oder Exkursionen in den nahe

gelegenen Stadtbrunnen: In punkto Ver-

gnügen waren Besucher und Einheimi-

sche zweifellos auf einer Wellenlänge.

Nichtsdestotrotz stand natürlich das

Wandern im Vordergrund. Von

Gößweinstein ging es also am Freitag

bei strahlendem Sonnenschein weiter

nach Pottenstein und von dort zur letz-

ten Station in Pegnitz, von wo am Sonn-

tag die Rückreise angetreten wurde.

Zurückblickend kann man also von ei-

nem wie zu erwartenden gelungenem

Wanderwochenende sprechen und der

ein oder andere wird sich wahrschein-

lich jetzt schon auf das WAWO 2008

freuen.

Fahndungsaufruf!

WAWO 2007 Kolpingsfamilie Oelde

zeigt sich sportlich fit von Anna Kaupmann

Page 9: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Mit geschwollenen Füßen und ziemlich

müde sitzen acht Jugendliche im ICE

von Berlin nach Hamm. Die Kolpingju-

gendlichen sind auf der Heimreise von

der Jugendpolitischen Praxiswoche in

Berlin. 17 Mitglieder des Bundestages

aus ganz Deutschland, die meisten von

ihnen selbst Kolpingbrüder und -schwe-

stern, erklärten sich bereit, einen Ju-

gendlichen an die Hand durch den poli-

tischen Dschungel Berlins zu nehmen.

Dies bedeutete für die Kolpinger frühes

Aufstehen, enge Terminplanung, Flexibi-

lität und einen spannungsreichen Tages-

ablauf.

Ausgestattet mit dem Hausausweis, ei-

ner Zauberkarte, die fast sämtliche

Türen des politischen Berlins öffnete,

wurden die Jugendlichen Stück für

Stück an die Zentren der wichtigen Ent-

scheidungen herangeführt. Je nach Ter-

minplan des Parlamentariers wurden Ar-

beitsgemeinschaften und Fachaus-

schüsse besucht, Termine mit Gruppen

aus dem Wahlkreis wahrgenommen und

der normale Alltag eines Abgeordneten

und seiner Mitarbeiter in einer Sitzungs-

woche erlebt. Bei dem ein oder anderen

Politiker und seinen Referenten blieb

auch noch Zeit für politische Fragestel-

lungen und Diskussionen.

Neben den Terminen mit den Abgeord-

neten gab es ein ausführliches Rahmen-

programm. So wurde mit einer Führung

durch das Regierungsviertel mit seinen

kolossalen Bauten begonnen. Viele Teil-

nehmer waren sprachlos von den Di-

mensionen und der Architektur der Ge-

bäude. Genauso neu war, dass das

Reichtagsgebäude unterirdisch mit den

Büros der Abgeordneten im Paul-Löbe-

und Jakob-Kaiser-Haus verbunden ist.

Ein Highlight neben der Regierungser-

klärung von Kanzlerin Angela Merkel am

Donnerstagmorgen war für die Kolping-

jugendlichen die Fraktionssitzung der

CDU/CSU am Dienstag. Hier durften sie

hautnah miterleben, wie die insgesamt

225 Abgeordneten über inhaltliche Fra-

gen diskutierten und Absprachen für die

Ausschusssitzungen am darauf folgen-

den Tag trafen. Dabei wurde deutlich,

dass es auch innerhalb derselben Partei

durchaus kontroverse Meinungen geben

kann.

Neben der eher passiven Rolle in diver-

sen Situationen empfanden es die Kol-

pinger sehr wohltuend, an einem Abend

mit dem ehemaligen Diözesansekretär

und heutigem Landesvorsitzenden NRW

und MdB Karl Schiewerling und dem

MdB der Bündnis 90/ die Grünen Mar-

kus Kurth über das Thema Jugend und

Beruf ins Gespräch zu kommen. Genau-

so interessant war auch ein gemeinsa-

mes Frühstück mit allen Parlamenta-

riern, die Kolpingmitglied sind.

Dieses Eintauchen in das politische Ber-

lin mit den systematischen Abläufen war

für alle Teilnehmer ein tolles Erlebnis.

Wenn nun im Nachblick Nachrichten ge-

sehen werden, kann nun gesagt werden,

„der Gysi und der Lafontaine sind wirk-

lich so klein, mit dem Laurenz Meyer

und dem Hans Christian Ströbele bin ich

schon Aufzug gefahren und der Thierse

aß mittags auch Pasta, genauso wie wir.

Politiker sind eben auch nur Menschen.“

Am Ende kann festgehalten werden,

dass die Teilnehmer einen guten Einblick

in die politischen Abläufe bekommen

haben und nun objektiver auf die politi-

schen Inhalte und die politische Show-

bühne schauen können.

Kolpingjugend intern

9Ko·Pilot 9 · August 2007

Mit der Zauberkarte durchs Regierungsviertelvon Christoph Aperdannier

Acht Münsteraner Kolpingju-

gendliche bei der Jugendpoliti-

schen Praxiswoche der Kolping-

jugend in Berlin.

Page 10: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Einblick Durchblick

10 Ko·Pilot 9 · August 2007

Auch die Kolpingjugend im Land Olden-

burg beteiligt sich an der Aktion der

Bundesebene und möchte den Men-

schen hinter den Absagen ein Gesicht

geben und ihnen Mut machen. Dafür

sollen bis Ende September 2007 Bewer-

bungsabsagen auf Ausbildungs- und Ar-

beitsplätze von Jugendlichen und jungen

Erwachsenen im gesamten Oldenburger

Land gesammelt werden. Gesammelt

werden die Absagen in speziellen Sam-

melboxen in den Kolpingsfamilien sowie

im Kolpingjugendbüro in Vechta, in die

jeder die Kopien seiner Absagen einwer-

fen kann. Die gesammelten Absagen

werden im Herbst 2007 an Vertreter aus

Wirtschaft, Politik und Gesellschaft

übergeben.

„Immer mehr Jugendliche in Deutsch-

land finden keine Lehrstelle und rut-

schen damit in eine Zukunft ohne Per-

spektive“, informiert Bernd von Lehm-

den, Vorsitzender der Kolpingjugend

Land Oldenburg. „Gerade für Jugendli-

che ist eine abgeschlossene Ausbildung

enorm wichtig, um sich für den Arbeits-

markt zu qualifizieren. Deshalb setzen

wir uns für junge Menschen ein“, so von

Lehmden weiter, der in seinem Beruf als

Bankkaufmann die Nöte der Arbeitssu-

chenden häufig mit erlebt. Die Kolping-

jugend Land Oldenburg fordert Politiker

und Verantwortliche aus der regionalen

Wirtschaft auf, die Ausbildungsmarktsi-

tuation zu verbessern.

Menschen hinter den Absagenein Gesicht geben

Von Stefan Riedmann

Kolpingjugend Land Oldenburg beteiligt sich an der

Aktion “Suchst Du noch oder arbeitest Du schon?!”Die Vorsitzenden der Kolpingjugend Land Oldenburg Michael Niemeyer ausBarßel (links) und Bernd von Lehmden aus Holdorf machen auf den Mangel anArbeitsplätzen aufmerksam.

Knapp 60 Jugendliche von den Kol-

pingsfamilien aus Emstek, Rüschendorf,

Barßel, Langförden und Goldenstedt tra-

fen sich vom 26.06. bis 01.07. beim 15.

Jugendtag der Kolpingjugend Land Ol-

denburg.

Los ging es mit dem Rollenspiel „Robin

Hood“. In Kleingruppen mussten die Ju-

gendlichen Lady Marianne dazu bewe-

gen, eine Nachricht an Robin Hood zu

schreiben, damit dieser von ihrer Unver-

sehrtheit erfährt. Neben Robin Hood

und Lady Marianne haben sich zu die-

sem Spiel auch Bruder Tuck, Little John

sowie der Sheriff von Nottingham einge-

funden.

Am Samstag ging es mit dem Planspiel

„Jugend ohne Beruf“ weiter. Den Teil-

nehmern wurde eröffnet, dass es zu we-

nig Ausbildungsplätze in Goldenstedt

gebe. So mussten die Jugendlichen das

Problem aus Sicht der Schulen, des Ar-

beitgeberverbandes, des Bürgermei-

sters, der Kolpingjugend, des DGB, des

Jugendzentrums und der Presse mitein-

ander diskutieren. Zum Abschluss des

Spiels gab es eine gemeinsame Presse-

konferenz.

Sportlich ging es weiter. Fünf Mann-

schaften mussten beim Spiel ohne Gren-

zen ihre Geschicklichkeit im Wasserbom-

benweitwurf, im Paddeln, im Tauziehen,

Wasser transportieren über Kopf und im

Wasserbomben zerbeißen unter Beweis

stellen. Einige haben auch im See geba-

det, die meisten sogar freiwillig. Nach

dem Grillen fand am Abend die Party im

Pfarrheim statt. Höhepunkt war hier si-

cherlich der Auftritt einiger zukünftiger

Kolpingjugend Land Oldenburg ging baden15. Jugendtag in Goldenstedt

ein voller Erfolg

Von Stefan Riedmann

Page 11: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Kolpingjugend intern

11Ko·Pilot 9 · August 2007

Vom 28. bis 29. April fand für alle

Kolpinggruppen im Offizialatsbe-

zirk das jährliche Volleyballturnier

statt. Los ging es für die 100 Ju-

gendlichen am Samstag um 10 Uhr

mit den Vorrundenspielen, in denen

sich die 9 Mannschaften für die A-

und B-Runde qualifizierten.

Dass es bei diesem Turnier nicht alleine

um den sportlichen Erfolg sondern vor

allem um den Spaß am Spiel ging, be-

wiesen die Mannschaften während des

Turniers eindrucksvoll. So bastelte die

Kolpingjugend Langförden zum diesjähri-

gen Motto „Helmpflicht“ Mützen mit

Hubschrauberrotoren und wurde hierfür

mit dem Kreativpreis geehrt.

Abends feierten die Kolpinger mit Vikar

Stefan Jasper-Bruns aus Dinklage im

Pfarrheim Lohne St. Josef eine Jugend-

messe zum Thema „Wer Mut zeigt,

macht Mut!“. Nach dem gemeinsamen

Grillen endete der Abend mit einer Party.

Am Sonntag fanden die Entscheidungs-

spiele statt. In der A-Runde standen wie

im Vorjahr die Kolpingjugend aus Schar-

rel und aus Lohne St. Josef im Finale.

Lautstark wurden beide Teams von ihren

Anhängern angefeuert. Nachdem der er-

ste Satz an die Kolpingjugend Scharrel

ging, konnte die Kolpingjugend Lohne St.

Josef im zweiten Satz einen Matchball

der Scharreler abwehren und den Satz

noch für sich entscheiden. Mit dem Ge-

winn des letzten Satzes sicherten sich

die Lohner zum zweiten Mal in Folge den

Turniersieg. Dritter der A-Runde wurde

eine weitere Mannschaft der Kolpingju-

gend Scharrel.

In der B-Runde kam es zu einem internen

Finale der Kolpingjugend Langförden,

das die ältere Gruppe für sich entschei-

den konnte. Den dritten Platz in der B-

Runde belegte die Kolpingjugend aus

Emstekerfeld, die in diesem Jahr zum er-

sten Mal am Turnier teilgenommen hat.

Als Dank für die großartige Organisation

des Turniers überreichte Michael Nie-

meyer als Vorsitzender der Kolpingju-

gend Land Oldenburg einen Gutschein

für die Teilnahme am diesjährigen Kultur-

abend an die Kolpingjugend Lohne.

Kolpingjugend Lohne St. Josef verteidigte Titel

Beim 17. Landes-

volleyballturnier in

Lohne stand Spaß

im Vordergrund

Die Gewinner des Kreativpreises

Superstars, die beim Karaoke singen ihr

Talent unter Beweis stellten.

Am Sonntag mündete der 15. Jugendtag

in den jährlich stattfinden Kolpingtag. In

diesem Jahr kamen die Oldenburger

Kolpingsfamilien zusammen um die

Festansprache des Niedersächsischen

Kultusministers Bernd Busemann zu

hören, miteinander Gottesdienst zu fei-

ern und ein abwechslungsreiches Pro-

gramm für Jung und Alt zu erleben. Für

die Kolpingjugend fand hier das Finale

vom Spiel ohne Grenzen statt. Alle

Mannschaften mussten im Bungee Run

ihr Können unter Beweis stellen, die be-

sten zwei Mannschaften traten unter

Mitwirkung von Bürgermeister Willibald

Meyer und dem Diözesanvorsitzenden

Hermann-Josef Dyckhoff im Promi Blind

Kick gegeneinander an. Im Anschluss

fand das Forum der Kolpingjugend zum

Thema „70. Absage - hab ich noch ne

Chance?“ statt. In diesem Forum stan-

den Jürgen Hemmerling, Präsident der

Handwerkskammer Oldenburg, Maria

Zumbrägel von der Agentur für Arbeit

sowie Matthias Wirth als Sprecher der

Projektgruppe „Jugend und Arbeitswelt“

auf Bundesebene den 120 Besuchern

Rede und Antwort.

Nach dem traditionellen Festumzug wa-

ren sich die Organisatoren einig, dass

sich die Arbeit für die drei Tage gelohnt

hat. Ein besonderer Dank gilt hier Petra

Beering und Kathrin Böer von der Kol-

pingjugend Goldenstedt.

Hintere Reihe: Christoph Lehmann, Ines Kollhoff(Vorsitzende der Kolpingjugend Lohne St. Josef),Matthias Aumann, Christian Fahling, Florian Häusler,Wolfgang Christ (Vorsitzender der KolpingsfamilieLohne St. Josef); vordere Reihe: Andreas Meier, Van-essa Möhlmann

Von Stefan Riedmann

Page 12: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Einblick

12 Ko·Pilot 9 · August 2007

Kubb breitet sich in den letzten Jahren

auch außerhalb von Schweden wie ein

Virus aus. Auch die Kolpingsfamilie Püs-

selbüren wurde vor einigen Jahren auf

das generationsübergreifende Spiel auf-

merksam und veranstaltete vor zwei

Jahren ein erstes Turnier mit 16 Mann-

schaften. Bei bestem Kubbwetter und ei-

ner grandiosen Stimmung fanden nun

am 17. Juni die 3. Püsselbürener KUBB-

Spiele statt.

Mit 50 Teams und nahezu 300 Teilneh-

mern war auch in diesem Jahr dieses

Turnier sicherlich eines der größten die-

ser Art in Deutschland. Erfreulicherwei-

se nahmen wieder viele Kolping-Mann-

schaften daran teil, zum Beispiel die

Kolpingsfamilien aus Mettingen und Sa-

erbeck, Kolpinger vom DV Münster und

natürlich viele Mitglieder der Kolpings-

familie aus Püsselbüren.

Zunächst wurden in zehn Vorrunden-

gruppen die Achtelfinalteilnehmer aus-

gespielt. Durch die Vorrunden konnte

gewährleistet werden, dass jedes Team

auf seine Kosten kommt und mindestens

gegen vier verschiedene Mannschaften

spielen durfte. Schon hier war die ange-

nehme Stimmung auf den 20 Spielfel-

dern zu spüren, bei dem der Spaß immer

im Vordergrund stand. Ab dem Achtelfi-

nale ging es dann im K.O.-System wei-

ter. Im Finale konnte sich letztlich das

Team Haferkubbs aus Püsselbüren ge-

gen die Family-Kubbs aus Laggenbeck

durchsetzen. Der dritte Platz ging an das

Team Ibb-Kubb 1 aus Ibbenbüren.

Die drei Gewinnerteams durften sich auf

tolle Sachpreise und Siegerpokale in

Form eines Königs freuen, für den Sieger

gab es zusätzlich ein Wanderpokal. Un-

ter allen teilnehmenden Mannschaften

wurde eine Reise mit Übernachtung für

6 Personen von Travemünde nach Trelle-

borg (Schweden) und zurück verlost,

über die sich das Kubbteam 'Family on

tour - Kids' der Kolpingsfamilie Mettin-

gen freute. Mehr Infos und Impressionen

von den 3. Püsselbürener KUBB-Spielen

gibt es unter: www.kubb-turnier.de. 1. Platz (oben): Haferkubbs, 2. Platz: Family-Kubbs (rechts); 3. Platz: Ibb-Kubb 1 (links)

Super Stimmungbei den Püsselbürener KUBB-Spielen 2007

Von Hans-Gerd Brüning

Kubb (gesprochen: Kübb) liegt im Trend. Aber was ist das?

Kubb ist ein altes skandinavisches Holzwurfspiel und es spielen

zwei Mannschaften auf einem ca. 5x8 Meter großem Feld gegenein-

ander. Es kann mit zwei bis 12 Personen jeden Alters gespielt wer-

den. Die zwei Teams versuchen nach bestimmten Regeln (siehe Wie

spielt man Kubb?) die rechteckigen Kubbs des Gegners mit runden

Wurfhölzern umzuwerfen. Als letztes muss der in der Mitte des Fel-

des stehende König zu Boden gebracht werden.

Page 13: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Kolpingjugend intern

13Ko·Pilot 9 · August 2007

Püsselbüren spieltKolpingsfamilie setzt sich für den Nachwuchs ein

Einen Spiele-Nachmittag für Kinder hat

die Kolpingsfamilie Püsselbüren im

Frühjahr angeboten. 17 Kinder scheuch-

ten dabei Maulwürfe, Wichtel, Pinguine

und Co. über die Spielfläche.

Von den Eltern der Familienkreise wer-

den regelmäßig Aktionen für die Kinder

aus den Familienkreisen oder auch für

Kinder, die nicht in den Familienkreisen

sind, angeboten. In der Adventszeit wird

gebacken, Kickerturniere werden veran-

staltet, Kinder Kubbspiele werden

durchgeführt und vieles mehr. „Wir hof-

fen, dass wir mit unserem Engagement

wieder eine Kolping-Jugendgruppe auf-

bauen können“ erklärt Christian Schnie-

ders, Schriftführer der Kolpingsfamilie

Püsselbüren. Am Einsatz der Beteiligten

fehlt es jedenfalls nicht.

Auf einem 5x8 Meter großem Spiel-

feld, in dessen Mitte der hölzerne Kö-

nig steht, versuchen zwei Mannschaf-

ten mit je einem bis sechs Spielern

zunächst die auf den „Basislinien“ ste-

henden Holz-

klötze mit

run-

d e n

Wurfhöl-

zern umzu-

werfen. Jedes

Team hat dabei fünf

Kubbs – das ist die schwedi-

sche Bezeichnung für die recht-

eckigen Holzklötze - auf ihrer Basislinie

stehen. Das erste Team versucht nun

von der eigenen Basislinie die Kubbs

von Team 2 mit den sechs Wurfhölzern

abzuwerfen. Danach ist Team 2 an der

Reihe, muss jedoch zunächst die eige-

nen von Team 1 umgeworfenen Kubbs

über die Mittellinie werfen. Hierbei

darf weder der König getroffen werden

(=> Spiel verloren) noch darf der Kubb

außerhalb des Feldes landen (=> er-

neuter Versuch). Schafft es Team 2

nicht beim zweiten Versuch den Kubb

in das Feld zu platzieren, so darf das

andere Team den Kubb nach Wunsch

aufstellen, jedoch ist dabei mind. eine

Wurfholzlänge Abstand zum König

bzw. zum Eckpin einzuhalten. Erst jetzt

darf Team 2 mit den Wurfhölzern wer-

fen. Es muss dabei erst die im Feld ste-

henden Kubbs (=Feldkubbs) abwerfen,

bevor die Kubbs auf der Basislinie ge-

troffen werden dürfen. Nun verfährt

Team 1 wie oben beschrieben (umge-

worfene Kubbs über die Mittellinie im

gegnerische Feld platzieren, usw.).

Schafft es eine Mannschaft nicht alle

im Feld platzierten Kubbs zu treffen, so

darf die andere Mannschaft von Höhe

des Kubbs werfen, der der Mittellinie

am nächsten ist. Die Kubbs müssen al-

lerdings immer von der Grundlinie aus

platziert werden. Gewonnen hat das

Team, welches alle gegnerischen

Kubbs umgeworfen hat und an-

schließend von der Grundlinie aus den

König zu Fall bringt.

Wichtig:

Es darf nur aus dem Unterarm von un-

ten nach vorne heraus geworfen wer-

den, dabei muss das Wurfholz am En-

de angefaßt werden. „Propellerwürfe“

und Querflieger sind nicht erlaubt.

Ausführliche Anleitung gibt es unter

http://www.vmkubb.com/rules/ger-

man.pd. Uwe Kümper

Bild: Klaus Menger

Wie spielt man Kubb?

Page 14: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Einblick

14

Markt der MöglichkeitenÜber 500 Kinder und Jugendliche am 2. Juni beim Jugendtag

„Move your Soul“ in Rheine

Von Thomas Mollen

Ein positives Fazit haben die Veranstalter des Jugendtags „Move

your Soul“ gezogen, der am 2. Juni im Sportpark Jahn in Rheine

stattfand. Zwar war die Resonanz mit etwas über 500 Besuchern ge-

ringer als erwartet, aber „die Kinder und Jugendlichen, die hier wa-

ren, hatten alle ihren Spaß“, freute sich Markus Völker, Vorsitzender

des veranstaltenden BDKJ-Kreisverbands Steinfurt.

Eingeladen zu diesem ersten kreisweiten

Jugendtag des Bundes der Deutschen

Katholischen Jugend waren Mitglieder

der katholischen Jugendverbände, An-

gehörige von Pfarrjugenden, Mess-

dienergruppen und junge Familien. Der

Großteil der Teilnehmerinnen und Teil-

nehmer hatte sich bereits im Vorfeld fest

angemeldet.

Auf einem „Markt der Möglichkeiten“

am Nachmittag konnten sich die Kinder

und Jugendlichen

nach Herzenslust

austoben. Neben

Kistenklettern und

einem Parcours im

Niedrigseilgarten

standen zum Bei-

spiel auch ein „Gri-

massen-Workshop“

und ein Bungee-

Run auf dem Pro-

gramm. Neben den

einzelnen Jugendverbänden und dem

BDKJ-Diözesanverband beteiligten sich

auch weitere kirchliche Institutionen wie

das Regionalbüro Ost für Kinder- und

Jugendseelsorge

und der Katholi-

kentag Osnabrück

2008 inhaltlich am

Jugendtag.

Im Gottesdienst

ging BDKJ-Diöze-

sanpräses und Diözesanjugendseelsoger

Dr. Norbert Köster darauf ein, dass die

vielfältigen Angebote des Aktionstags

auch ein Sinnbild seien für die Vielfalt

des Geistes Gottes. Ihre Fürbitten

schrieben die Kinder und Jugendlichen

auf Papierkarten und ließen sie ansch-

ließend an rund 500 Luftballons in den

Abendhimmel schweben. Den abendli-

chen Höhepunkt bildete der Auftritt der

Coverband „Skydogs“, die ihr Publikum

mit aktuellen Hits und witzigen Parodien

in den Bann zogen.

Page 15: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Ko·Pilot 8 · Mai 2007

Kolpingjugend intern

15

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin….Unter dem Motto: "3. Oktober - Tag der Deutschen Einheit!" geht es

für alle Interessierten über 18 Jahren vom 3. bis zum 7. Oktober

2007 nach Berlin.

Seid dabei und erlebt die Geschichte

der DDR live an Orten, die eine bedeu-

tende Rolle gespielt haben.

Die Kosten betragen 99 Euro für Kol-

ping-Mitglieder und 124 Euro für Nicht-

Mitglieder. Darin enthalten sind die Ko-

sten für An- und Abreise, Übernachtung

mit Frühstück im Mehrbettzimmer, Ein-

trittsgelder für Museen und Führungen

und die ÖPNV-Tickets. Da die Bildungs-

fahrt bezuschusst wird, besteht eine ver-

pflichtende Teilnahme an allen Pro-

grammpunkten.

Weitere Infos gibt es auf der Homepage,

im Jugendreferat oder bei Rainer Gers-

meier (DL).

Die Abfahrt ist am 3. Oktober gegen

7:00 Uhr in Coesfeld und gegen 7:30

Uhr in Münster. Eventuell wird noch ein

Treffpunkt in Osnabrück eingerichtet.

Am späten Nachmittag des 7. Oktobers

werden die Teilnehmer wieder im Mün-

sterland ankommen.

ProgrammMittwoch, 03.10.2007:

Besichtigung der Gedenkstätte Mari-

enborn

Donnerstag, 04.10.2007:

Besichtigung des Reichstag

Gespräch mit Arnold Vaatz, MdB im

Bundestag

Story of Berlin

Freitag, 05.10.2007:

"Grenzgang" (Stadtführung)

Besichtigung der Gedenkstätte Berlin

Hohenschönhausen

Samstag, 06.10.2007:

Mauermuseum Checkpoint Charlie

Jüdisches Museum Berlin

Sonntag, 07.10.2007:

Gottesdienst in der St. Hedwigs-Ka-

thedrale

Die genaue Programmausgestaltung

ist in Arbeit. Es können sich kurzfri-

stig Änderungen ergeben.

ww

w.p

ixelio

.de

Page 16: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Durchblick

16 Ko·Pilot 9 · August 2007

Jung und AltEine EinführungVon Petra Deitmer

Ich muss etwas Schmunzeln, dass ich da-

mals schon alt gewesen sein soll. Ob alt,

ob jung - das liegt im Auge des Betracht-

ers. Und ich fühle mich definitiv jung.

Jung, älter, alt...? "Bist DU noch jung!" ...

"Bist DU schon alt!" Mindestens einen

der beiden Sätze hat sicherlich jeder von

uns schon einmal gehört. Doch was be-

deutet eigentlich jung und wer oder was

ist im Gegensatz dazu alt? Wann ist man

nicht mehr jung und stattdessen alt?

Gibt es auch was dazwischen?

Manchmal gibt es spezielle Regelungen,

die besagen, wer oder was jung bzw. alt

ist. Drei Jahre habe ich somit noch in

der KolpingJUGEND. Dann bin ich zu

alt. Na sowas. Dabei heißt es doch, man

ist so alt wie man sich fühlt. Somit

könnte auch der ein oder andere einund-

dreißig Jährige noch jugendlich sein.

Aber die Paragraphen sehen das anders.

Das ist schon so eine Sache mit dem Al-

ter: Alt sein will niemand, alt werden da-

gegen schon. Wir erzählen in diesem

Durchblick von jung Gebliebenen, von

Alten, von ganz Jungen und natürlich

auch von allen dazwischen. Zudem ha-

ben wir in unserer Umfrage Personen

zwischen 6 und 60 Jahren befragt, was

das Gute und das Schlechte an ihrem

momentanen Alter ist. Tatsächlich Pro-

bleme mit dem Alter haben Personen,

die dem Jugendwahn verfallen sind.

Auch dazu mehr in unserem Durchblick.

Außerdem beschäftigt sich der Durch-

blick noch mit dem Miteinander von

Jung und Alt. Aber lest selbst.

"Was? So alt bist Du schon?"

Leicht irritiert blicke ich in das

Gesicht meines Gruppenkindes.

Alt? Das war kurz vor meinem

20. Geburtstag und ist mittler-

weile sieben Jahre her.

Alle B

ild

er:

ww

w.p

ixelio

.de

Page 17: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Macht mich das alt?

Muss ich jetzt die Krise

kriegen, mir die Haare

raufen (Nein, bloß keine

Gewaltanwendung gegen

den spärlichen Rest!) und

in die nächste Drogerie lau-

fen, um mir ein „Rundum-

Sorgenlos-Paket für den Kopf“

zuzulegen?

Ja, wenn ich der Werbung glaube, sollte

ich schnellstens damit beginnen, Mittel

und Mittelchen zu horten, um mir mein

jung–dynamisches Aussehen zu erhal-

ten (falls ich so etwas je hatte).

Hm... Genau damit soll ich mich also für

den Rest meines Lebens beschäftigen:

Mich jung zu erhalten...???

Na, prost Mahlzeit! Als ich jung war,

wollte ich unbedingt älter sein – und

jetzt fange ich an, unbedingt jünger

sein zu wollen?

Was hat das bloß mit dem Jung- und

Altsein auf sich?

Wie lange bin ich eigentlich jung?

Ab wann zähle ich zu den Alten?

Und falls ich schon längst zu den Alten

z ä h l e

(oder ge-

zählt wer-

de)... möchte

ich überhaupt noch

mal jung sein?

Es gibt Menschen, die schon in jungen

Jahren mächtig alt auftreten...

Und es gibt die jung gebliebenen Al-

ten...

Möchte ich die Zeit zurück drehen und

wieder jünger sein? Im Augenblick kann

ich sagen: Nein!

Möchte ich die Zeit vorwärts drehen, um

älter zu sein? Im Augenblick kann ich

sagen: Nein!

Wie heißt es doch: „Jetzt ist die Zeit,

jetzt ist die Stunde...“

Im Augenblick scheine ich mir in der Ge-

genwart am besten aufgehoben zu sein.

Da stört mich auch das bißchen Haar-

ausfall nicht... Ob ich eine andere Sicht

haben werde, wenn ich mal alt bin?

Jung und Alt

17Ko·Pilot 9 · August 2007pixelquelle.de

Von Heinrich Plaßmann

Wenn ich meine „hohe Stirn“ betrachte (Tendenz zuneh-

mend), stelle ich immer wieder fest: Meine Haar-„Pracht“

befindet sich in einem Wettlauf zwischen Ergrauen und

Ausfall. Der Ausfall scheint um Längen zu gewinnen...

Jung und AltAus der Sicht eines... ähem... „Alten“

Landebahnerweiterungfür den Heiligen Geist!

Page 18: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

„Dafür bist Du noch zu klein.“ Oder „Ich bin doch schon groß“. Manch-

mal rechtfertigt man sich über das Alter. Jedes Alter hat seine Vor- und

Nachteile. Man muss sie nur erkennen. Was Ihr dazu meint, lest Ihr hier.

Bernhard Arning, 60 Jahre

Was ist das Beste an Deinem jetzi-

gen Alter?

…immer genussvoller den Espresso zu

schlürfen.

Was ist daran nicht so toll?

… den Parkplatz meines Autos an der

falschen Stelle zu suchen.

Adrian Brink, 14 Jahre

Was ist das Beste an Deinem jetzi-

gen Alter?

Das Beste an meinem jetzigen Alter ist,

dass ich meinen Hobbies nachgehen

kann. Ich habe gerade meinen Ret-

tungsschwimmerschein gemacht und

werde nach den Sommerferien mit ei-

nem Freund zusammen eine Gruppe von

Kindern im Alter von 7 bis 10 Jahren im

Schwimmen trainieren. Zudem treffe

ich mich gerne mit meinen Freunden

und werde zukünftig wieder Klavier

spielen und als weiteres Instrument mit

dem Gitarrenspielen anfangen.

Was ist daran nicht so toll?

Die Schule macht mir aktuell nicht so

viel Spaß, das liegt allerdings daran,

dass wir im abgelaufenen Schuljahr

nicht so tolle Lehrer hatten.

Martina Hartmann, 42 Jahre

Was ist das Beste an Deinem jetzi-

gen Alter?

Das schöne an dem jetzigen Alter ist,

das man in seinem bisherigen Leben

schon viele

Erfahrungen

machen durf-

te, auf der

anderen Seite

jedoch auch

noch immer

wieder etwas

Neues hinzu-

lernen darf.

Was ist daran nicht so toll?

Man merkt, dass das Alter kommt. Ab

und zu zwickt und zwackt es schon mal

und nach getaner Arbeit spürt man

auch schon mal den Rücken.

Durchblick

Ko·Pilot 9 · August 200718

Man ist so alt, wie man sich fühlt. Eine Umfrage zum Thema “Alter”Von Dorothee Barenbrügge,

Carmen Rietmann

und Burkhard Wulff

Page 19: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Katharina Hemker, 20 Jahre

Was ist das Beste an Deinem jetzi-

gen Alter?

Dass ich unabhängig bin. Ich komme

überall mit dem Auto hin, kann in allen

Dingen meine eigenen Entscheidungen

treffen. Das selbst verdiente Geld er-

möglicht jetzt vieles, was durch die El-

tern nicht ermöglicht wurde.

Was ist daran nicht so toll?

Dass ich durch die Unabhängigkeit für

alles, was mal passieren mag, selbst

verantwortlich bin. Die komplizierten

Sachen im Leben muss ich jetzt selber

meistern und kann sie nicht einfach

meinen Eltern überlassen.

Lilli Tiedemann, 6 Jahre

Was ist das Be-

ste an Deinem

jetzigen Alter?

… dass ich viel

Zeit habe, um mit

meinen Freunden

zu spielen.

Was ist daran nicht so toll?

… dass ich abends nicht auf große Par-

ties gehen kann.

Carolin Olbrich, 38 Jahre

Was ist das Beste an Deinem jetzi-

gen Alter?

Selbstständigkeit, ein anregender Beruf,

Freunde, die einen schon ziemlich lange

kennen, viel Musik und Kultur und eine

gute Mischung aus Freiheit und Sicher-

heit.

Was ist daran nicht so toll?

Ohne Terminkalender bin ich verloren,

Freunde, die ziemlich weit verstreut

sind, gelegentliche Einsamkeitsanfälle

… und dass meist klar ist: alles Sponta-

ne will wohlüberlegt sein!

Anne Kersting, 25 Jahre

Was ist das Beste an Deinem jetzi-

gen Alter?

Ich empfinde mein Alter als sehr schön,

weil ich einerseits selbstständig und

"erwachsen" lebe, aber andererseits

noch die Freiheit habe, nicht die volle

Verantwortung für mein Leben oder das

von Anderen tragen zu müssen und fle-

xibel sein zu können. Zwischen 20 und

30 ist man nach unten und oben für

Menschen in allen Altersgruppen sehr

offen: Trotz der verschiedenen Lebens-

phasen fühle ich mich mit Jugendlichen

genauso wohl wie mit 50jährigen oder

noch Älteren. Oder die Anderen fühlen

sich wohl mit einem selber: Meine

Großmutter führt mit mir und meinen

Geschwistern zum Beispiel erst seit ei-

nigen Jahren richtige Gespräche, da sie

uns vorher mehr für Kinder als Erwach-

sene gehalten hat.

Was ist daran nicht so toll?

Vielleicht, dass diese luxuriöse "Zwi-

schenzeit", in der man erwachsen ist,

aber trotzdem noch jugendlich, irgend-

wann vorbei geht: Es kommen immer

mehr Verpflichtungen auf einen zu und

Freiräume werden kleiner... Aber das ist

auch nur eine Veränderung, die ich nor-

mal und nicht schlimm finde. Immer will

ich schließlich auch nicht 25 bleiben.

Jung und Alt

19Ko·Pilot 9 · August 2007

Page 20: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Durchblick

20 Ko·Pilot 9 · August 2007

Ein klassischer Bevölkerungsaufbau wird

durch eine Pyramidenform beschrieben.

Demnach bilden die jungen Leute die

Basis der Bevölkerung, je älter die Men-

schen werden, desto kleiner ist die je-

weilige Altersschicht. Unsere Bevölke-

rungsverteilung gestaltet sich aber im-

mer mehr zu einer Urnenform. Schon

heute stellen die jungen Menschen nicht

mehr die größte Bevölkerungsschicht.

Die Abbildung verdeutlicht eine mögli-

che Entwicklung der Bevölkerung im

Jahr 2050 und vergleicht sie mit der Si-

tuation in 2005 (links).

Der Rückgang der Bevölkerung geht ein-

her mit einer Verschiebung in der Alters-

struktur. Der Anteil der älteren Men-

schen wächst und das Durchschnittsal-

ter steigt an. Weniger Geburten und der

Anstieg der Lebenserwartung sind

Hauptgründe für die Alterung der Gesell-

schaft. Die sinkenden Geburtenraten re-

sultieren aus den veränderten Ge-

schlechterrollen, zum Beispiel das wach-

sende Karrierebewusstsein der Frau und

die verwandelte Rolle der Familien. Die-

ses wiederum führt zu einer niedrigeren

Basis der nächsten Generation an gebär-

fähigen Frauen und so bildet sich eine

Abwärtsspirale bis hin zum Rückgang

der Einwohnerzahlen. Für eine nicht

ganz so negative Bevölkerungsbilanz

sorgten und sorgen viele Zuwanderer

aus dem Ausland. Daraus resultiert aller-

dings die Zunahme der Menschen mit ei-

nem Migrationshintergrund. Der demo-

graphische Wandel kann demnach ver-

einfacht mit den Begriffen „älter“, „weni-

ger“ und „bunter“ umschrieben werden.

Diese Entwicklungen haben Auswirkun-

gen von der Bundesebene bis hin zur

kleinen Gemeinde. Das Gesundheits- und

Rentensystem muss beispielsweise der

Bevölkerungstendenz angepasst werden.

Es gibt schon heute Regionen, aus denen

vor allem die jungen Menschen abwan-

dern und die Älteren zurückbleiben. Auf

Ortsebene müssen möglicherweise

Schulen zusammengelegt werden, weil

die Schülerzahlen in Zukunft sinken oder

Kindergärten geschlossen werden. Das

sind nur einige Beispiele für mögliche

Auswirkungen des demographischen

Wandels. Für diese müssen frühstmög-

lich Lösungen gefunden werden, um die

Probleme bewältigen zu können und sie

nicht den nachfolgenden Generationen

zu überlassen.

Der demographische WandelÜberall wird darüber geredet, doch was steckt dahinter?

Von Sandra Woeste

Der demographische Wandel beschreibt eine Veränderung in der Ent-

wicklung der Bevölkerungszahl. In Deutschland sinkt die Einwohner-

zahl. Von einigen Bevölkerungswissenschaftlern wird ein massiver

Bevölkerungsrückgang zur Mitte des 21. Jahrhunderts in Deutsch-

land vorhergesagt. Doch wie gestaltet sich dieser Wandel und worin

wird er begründet?

Bevölkerung Deutschlands bis 2050. Quelle: Statistisches Bundesamt. 2006

Page 21: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Jung und Alt

21Ko·Pilot 9 · August 2007

Dabei zeigt gerade dieses gewisse Et-

was den Lebensprozess. Man be-

kommt, egal in welchem Alter, aus je-

dem Entwicklungsprozess, mehr Le-

benskraft, Weisheit und Stärke. Auch

das Altern ist so ein Entwicklungspro-

zess. Viele sollten ihre Zeit eher damit

verbringen, diesen Prozess zu akzeptie-

ren, als sich in Schönheitsoperationen

zu verlieren und zu versuchen die Spu-

ren des Alters auszulöschen. Dennoch

wird es von vielen nicht als positiv

empfunden. Viele glauben, ihnen ginge

mit ihrer Jugend etwas Wichtiges ver-

loren.

Dies stimmt sogar. Den meisten geht

eine gewisse Unerfahrenheit verloren.

Dennoch gewinnen sie sehr viel. Sie

gewinnen mehr und mehr Erfahrung.

Viele Menschen haben auch Angst im

Wettbewerb in der Gesellschaft, sei es

im Beruf oder im Privatleben, nicht

mehr mithalten zu können. Sie glau-

ben, sie seien nicht mehr konkurrenz-

fähig. Dies wird uns auch jeden Tag

aufs Neue wieder vorgelebt. Sehr jun-

ge, gutaussehende Models strahlen ei-

nem von zig Zeitungen entgegen. Es

gibt kaum noch alte Menschen, die für

die Gesellschaft von Bedeutung zu sein

scheinen. Aber warum? Viele alte Men-

schen sind auch heute noch von großer

Bedeutung. Viele Menschen sind auch

im Alter, oder nach ihrem Tod berühmt

geworden. Wer kennt Albert Einstein

als Jugendlichen? Kaum jemand. Wer

hat schon öfter vom jugendlichen

Adolph Kolping ein Bild gesehen? Auch

nicht viele. Warum? Beide, und noch

viele andere, haben ihre Entdeckungen

gemacht, ihre Taten vollbracht und sind

auch Vorbild für die heutige Jugend

geworden, weil sie einen reichen

Schatz an Lebenserfahrungen aufzu-

weisen hatten und aus diesem ihre

Kreativität und ihren Tatendrang ge-

schöpft haben. Jugend besteht nicht

nur darin, gut auszusehen und fit zu

sein, sondern auch darin, dass man

diese Erfahrungen erstmal machen

muss und sich stetig verändert. Diese

Veränderungen gibt es auch im Alter,

aber oftmals bemerkt man sie nicht so,

weil die Jugend den meisten viel

schnelllebiger erscheint.

Jugendwahn … wenn niemand altern will

Viele ältere Menschen, vor allem

Frauen, streben nach der ewigen

Jugend. Sie nehmen sogar Fal-

tenbehandlungen oder Schön-

heitsoperationen auf sich. Aller-

dings lässt sich damit das Altern

nicht aufhalten, sondern nur

überdecken. Sie versuchen, das

Altern zu verdrängen. Vielmehr

sollte das Altern aber als ein

Prozess des Reifens angesehen

werden. Ein Gesicht ohne Falten

hat nicht gelebt. Es strahlt kei-

ne Wärme aus und zeigt kein

Selbstbewusstsein. Ihm fehlt

das gewisse Etwas.

Von Johanna Weppel

www.pixelio.de

Page 22: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Alleine geht ’s nicht mehr. Leben im Altenheim – Was kommt da auf mich zu?

Durchblick

Von Christoph Jürgens

22

Christoph Jürgens guckt sich mal

um:

„Mit Vorstellungen und Spannung bela-

den radelte ich zum Caritas Altenwohn-

heim St. Lamberti in Münster, um mir

das Leben im und um das Altenwohn-

heim mal anzusehen. In dem neuen, mo-

dernen und hellen Gebäude traf ich

zunächst auf den Pflegedienstleiter

Herrn von Weegen, der mir innovative

und in der Einrichtung angewandte

Grundsätzen und Methoden vorstellte.

So unter anderem die Klangmassage, die

nach Wunsch zur Entspannung der Be-

wohner eingesetzt wird. Die Klangmas-

sage wurde an mir praktisch vollzogen

und ich war sehr begeistert von der ent-

spannenden Wirkung dieser Methode.

Ist es wie in einer Jugendherberge

oder wie in einem Hotel?

Ich habe herausgefunden, dass es nicht

den Prototypen des Altenwohnheims

gibt. Herr von Weegen erklärte mir, dass

es unterschied-

liche Einrich-

tungen gibt, die

ve rsch iedene

Zielgruppen äl-

terer Menschen

ansprechen, unter-

schiedliche Leitgedan-

ken haben, etc. So muss

der ältere Mensch prü-

fen, ob das entsprechen-

de Altenwohnheim das

Richtige für ihn ist.

Wie sieht nun so ein

Alltag im St. Lam-

berti Altenwohn-

heim aus?

Was mir auffiel, war ei-

ne sehr klare Ausrich-

tung an den Bedürfnis-

sen der Bewohner. So

wird den Bewohnern nicht irgendein Ta-

gesablauf aufgedrückt, sondern jeder

kann selber entscheiden, wie er seinen

Tag verbringen möchte. Dafür gibt es im

Haus jeden Tag unterschiedliche Ange-

bote zur Freizeitgestaltung bzw. zum ei-

genen Wohlbefinden, wie Gedächtnis-

training, Sitzgymnastik, Lesekreis, Zei-

tungsrunde, Singen zur Gitarre und vor

allem Abendrunden, welche von mon-

tags bis sonntags stattfinden und unter-

schiedlichste Themen, beispielsweise

den schwarzen Aasee-Schwan, behan-

deln. Es wird geredet, alte Erinnerungen

kommen wieder hoch, Diskussionen ent-

stehen und dies schon, wie der Pflege-

dienstleiter erklärt, seit 12 Jahren.

Von der offenen und respektvollen Um-

gangsweise in diesem Altenheim war

ich begeistert, da meine Bilder im Kopf

immer andere waren, unter anderem tri-

ste Gänge und fehlende Angebote zur

Freizeitgestaltung.

Herr von Weegen betonte noch einmal

das Ziel, die Eigenständigkeit der Senio-

ren soweit wie möglich zu gewährlei-

sten und erklärte, dass man sich an vie-

les gewöhnen kann, aber das Ziel eben

sei, dass die Menschen im Altenwohn-

heim ihre Gewohnheiten nicht aufgeben

sollen. Im Gegenteil: Sie sollen frei nach

ihren Wünschen mit Unterstützung in

neuer Umgebung leben.“

Ko·Pilot 9 · August 2007

pixelquelle.de

Reinhold von Weegen– Pflegedienstleiter

im Caritas Alten-wohnheim St. Lam-

berti in Münster

Page 23: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Eine sehr schöne Idee das Mit-

einander der Generationen zu

fördern, bietet das Kolping-Bil-

dungswerk DV Münster mit ihren

Großeltern-Enkel-Tagen an.

Dann können die Großeltern mit

ihren Enkeln einmal ohne die

Zwischengeneration eine Woche

in den Urlaub fahren.

Die Veranstaltungen finden in den Oster-

und Herbstferien im Regenbogenland

Olpe statt und stehen jeweils unter ei-

nem bestimmten Motto. In den Osterfe-

rien gingen die Großeltern gemeinsam

mit ihren Enkeln auf Schatzsuche und in

den kommenden Herbstferien kann man

die Natur mit allen Sinnen erleben.

Zwei Teilnehmer der Veranstaltung, Mo-

nika und Herman Seesing berichteten,

dass sie bereits schon zum zweiten Mal

mit ihrer siebjährigen Enkelin Pauline

nach Olpe gefahren sind. Pauline war

von der gemeinsamen Woche mit ihren

Großeltern so begeistert, dass sie ihrem

fünfjährigen Bruder Lasse die ganze Zeit

davon vorgeschwärmt hat, so dass er

jetzt im Frühjahr auch mit Oma und Opa

auf die große Schatzsuche gehen wollte.

Vor der großen Fahrt haben sie dann

mitgeholfen, ihre Koffer zu packen, denn

es ist ja wichtig, welche Spielsachen

man mit nach Olpe nimmt. Monika See-

sing ist davon überzeugt, dass die Wo-

che ideal dafür ist, die Selbständigkeit

der Kinder zu fördern.

Zudem ist die Beziehung zu den Enkeln

nach dieser Woche noch inniger gewor-

den. Nach dem Urlaub hat man sich ge-

meinsam die Urlaubsfotos angeschaut

und die Aktivitäten, die man dort ge-

macht hat, wurden auch ins tägliche Le-

ben übertragen. So singt man die dort

gesungenen Lieder oder bastelt etwas

zusammen. In der Woche stehen die ge-

meinsamen Aktivitäten im Mittelpunkt,

es werden jedoch auch Programme für

die jeweilige Generation angeboten. Bei

den gemeinsamen Programmen wurden

unter anderem Ketten für die Schatztru-

he gebastelt, oder die Großväter haben

mit den Enkeln Papageien aus Holz her-

gestellt. Zu einem richtigen Pirat und

Schatzsucher gehört schließlich auch

ein Papagei.

Langweile gab es in der Woche jeden-

falls nicht und Heimweh ist auch nicht

aufgekommen. Pauline wäre noch gerne

länger mit Opa und Oma in Olpe geblie-

ben. Sie meinte aber auch, zuhause ist

es auch ganz schön. Ein ganz dickes

Lob sprechen die Eheleute Seesing den

Referentinnen Edelgard Fomfereck und

Rita Sicking aus, die ihre Sache ausge-

zeichnet gemacht haben. Diese waren

von früh bis spät auf den Beinen und

hätten eigentlich dafür das Bundesver-

dienstkreuz verdient.

Jung und Alt

23

Großeltern und Enkel auf SchatzsucheVon Burkhard Wulff

Page 24: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Das Erste, das Letzte und das Kostbarste

Durchblick

Von Carmen Rietmann

24

– und mit diesem Satz liegt Adolph Kol-

ping voll im Trend, denn laut aktueller

Shell Jugendstudie (2006) lässt sich bei

den heutigen Jugendlichen eine starke

Familienorientierung feststellen. 72 %

der Jugendlichen sind der Meinung,

dass man eine Familie braucht, um wirk-

lich glücklich leben zu können. Und war-

um? Weil sie Sicherheit, sozialen Rück-

halt und emotionale Unterstützung bie-

tet, so die Jugendlichen.

Mit den Ergebnissen der Studie werden

nicht alle Details deutlich: welche Si-

cherheit ist gemeint, um welchen Rück-

halt geht es, wie sieht die emotionale

Unterstützung aus und was heißt schon

glücklich leben? – da haben wir wohl al-

le unsere eigenen, vielleicht auch nicht

so positiven Erfahrungen.

Was ist also dran an der Kostbarkeit Fa-

milie? Vielleicht sind es die Menschen,

die mich verstehen, die bei meinem Lie-

beskummer nicht blöd nachfragen, son-

dern einfach mein Lieblingsessen kom-

mentarlos servieren. Vielleicht sind es

die Menschen, bei denen ich so viel von

mir selbst entdecke, von der Augenfarbe

bis hin zum cholerischen Wutausbruch.

Vielleicht sind es die Menschen, die in

mir den Löwenmut sehen und mich

dafür bewundern, auch wenn andere

mich längst abgestempelt haben. Viel-

leicht sind es die Menschen,

die mir meine Fehler

großzügig verzeihen,

die mir nur Gutes wol-

len. Oder es sind die

Menschen, die mich ent-

täuscht und mit der Enttäu-

schung so

sehr ver-

letzt ha-

ben.

Welche Erfahrungen wir

auch immer mit Familie

machen, es sind die be-

sonderen, guten Bezie-

hungen zu anderen Men-

schen, die maß-

geblich dazu

beitragen glück-

lich zu leben. Dass nicht immer alles

richtig läuft in einer Familie und wie

schwierig es manchmal mit ihr ist (wenn

ich mir z. B. zum fünften Mal die Stand-

pauke anhören muss, oder die kleine

Schwester rumzickt, oder mal wieder je-

mand ungefragt in meinem Zimmer war

und Chaos angerichtet hat, oder wenn

keiner Zeit für mich hat und ich dringend

jemanden zum Reden brauche), das erle-

ben und wissen auch andere.

Das weiß auch ein Verband, der ganz

„entschieden für Familie“ ist. Umso

wichtiger ist es, sich für gute und be-

sondere Beziehungen untereinander und

auch in der Familie einzusetzen. Daher

heißt es im Leitbild des Kolpingwerkes

Deutschland: „Wir machen Menschen

Mut, sich auf unsere Gemeinschaft ein-

zulassen, um gemeinsames Handeln als

eine Bereicherung für ihr Leben zu erfah-

ren. Die Bedürfnisse der ein-

zelnen Mitglieder neh-

men wir ernst. Die

Kolpingsfamilie ver-

steht sich als familienhaf-

te Gemeinschaft. Dies zeigt

sich durch gegenseitiges Ver-

t r a u e n ,

d u r c h

D i a l o g -

bereitschaft und Konfliktfähig-

keit beim Entwickeln ge-

meinsamer Standpunkte.

Sie ist eine Solidargemein-

schaft, die auch in schwie-

rigen Zeiten zusammenhält.

Durch die generationenüber-

greifende Arbeit er-

gibt sich die beson-

dere Chance, dass

Jugendliche und Erwachsene sich ge-

genseitig als Partner für ihre Arbeit ge-

winnen“.

Wenn wir von Jung und Alt sprechen,

dann kommen wir also irgendwann auch

zur Familie, von der z. B. die Soziologen

dann sprechen, wenn mindestens zwei

Generationen (im Verwandtschaftsver-

hältnis) zusammenleben. Wie wichtig

das Miteinander mehrerer Generationen

ist, lässt sich dann auch an den Visionen

eines glücklichen Familienlebens oder

auch den eigenen Erfahrungen messen.

Und so versucht die Weggemeinschaft

Kolpingverband, egal welchen Alters,

miteinander ins Gespräch zu kommen, zu

handeln, zu leben und dabei einander zu

unterstützen und voneinander zu lernen.

Jetzt werden wahrscheinlich viele sa-

gen, dass das auch gut mit Freunden

Ko·Pilot 9 · August 2007

„Das Erste, das der Mensch im

Leben vorfindet, das Letzte, wo-

nach er die Hand ausstreckt, das

Kostbarste, was er im Leben be-

sitzt, ist die Familie“

www.pixelio.de

Page 25: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

im Leben!

25

klappt, die im gleichen Alter sind und in

einer ähnlichen Lebenssituation

stecken, schließlich wissen die am ehe-

sten, wovon ich rede und was ich mei-

ne. Wer aber eine Oma kennen gelernt

hat, die Zeit hat und zuhört, wenn ich

reden möchte, die kurz vor dem Urlaub

die Reisekasse aufbessert, den schön-

sten Pulli strickt, die spannendsten Ge-

schichten aus alten Zeiten erzählt und

auch beim schlechten Zeugnis auf ein

Eis einlädt; wer einen großen Bruder

hat, der die besten Verstecke kennt,

sich auf dem Schulhof vor mich stellt,

wenn’s bedrohlich wird, der bis spät in

die Nacht heimlich mit mir fernsieht

und manchmal meine Hausaufgaben

macht; wer eine Mutter hat, die den

leckersten Kuchen der Welt backt, die

bei einem Streit mit meinem Vater ein

gutes Wort für mich einlegt und die

Wogen glättet, die die großartigsten

Geburtstagsüberraschungen zaubert,

die stundenlang an meinem Bett sitzt,

wenn’s mir richtig schlecht geht und

mir dann doch die lang ersehnte Party

erlaubt, der versteht vielleicht etwas

von dem, was die Jugendlichen meinen,

die von Sicherheit, sozialem Rückhalt

und emotionaler Unterstützung spre-

chen und ist vielleicht auch froh darü-

ber, dass nicht nur Freunde im gleichen

Alter, sondern auch Menschen in einem

ganz anderen Alter, mit ganz anderen

Lebenserfahrungen und Interessen den

eigenen Weg begleiten.

Wenn du nach diesen Menschen noch

suchst, dann kannst du ja mal bei der

Kolpingsfamilie vor Ort schauen, viel-

leicht triffst du dort einen solchen Men-

schen oder wirst für einen anderen zu

einem großen Bruder, einem Enkel…

Ko·Pilot 9 · August 2007

Die Welt befindet sich im Wandel. Dank neuester Technik können wir durch Bilder

oder Filme in die Vergangenheit blicken und uns über die altmodischen Errungen-

schaften der letzten Generationen herrlich amüsieren. Zu ihrer Zeit jedoch waren

diese Gegenstände modern und zukunftsweisend. Und in ein paar Jahren lachen

unsere Nachkommen über unsere Erfindungen.

Aus „ALT“ mach „NEU“

Page 26: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

…und plötzlich ist alles anders 21. August 2006, 16.10 Uhr Geburtstag von Aaron

Manifestation der Veränderung in unserem Leben!

Durchblick

Von Cornelia Voßhenrich-Tünnihsen

26

Zu diesem Zeitpunkt habe ich viele Plä-

ne für die Zeit nach der Schwanger-

schaft, wenn unser kleiner Fratz bei uns

ist. Endlich Zeit für einen Niederlän-

dischkurs an der VHS, endlich Zeit um

die Haufen von liegengebliebenen Fotos

einzusortieren, den Garten zu gestalten

und zu genießen, die Wohnung umzu-

gestalten und wieder mehr zu malen.

Viele gute Vorsätze!

Ich habe noch die Stimmen meiner lie-

ben Kolleginnen im Ohr - allesamt er-

fahrene Mütter - „mal sehen, was du

davon alles umsetzen können wirst. Das

Leben wird anders.“

Klar wird das Leben anders, habe ich

mir gedacht, soll es ja auch, es wird

wunderschön – stolz werde ich mein

Kind im Kinderwagen durch die Straßen

schieben und ohne Unterlass glücklich

sein (hier übertreibe ich natürlich ein

wenig, aber ein bisschen waren die Vor-

stellungen schon so). Mich wird so

schnell nichts umhauen, das hat eine in

Hochzeiten 60- Stundenwoche auch

nicht geschafft, also warum soll das so

schwierig werden – wir werden das

Kind schon schaukeln. Nach wie vor bin

ich der festen Überzeugung, dass es

gut ist, wenn man mit dieser Vorstel-

lung an die Sache herangeht. Und nur

nebenbei: ich fahre natürlich auch voll-

er Stolz mit dem Kinderwagen (mittler-

weile schon Sportwagen) durch die

Straßen und bin auch (fast) ohne Un-

terlass glücklich.

Sobald wir von unserer Schwanger-

schaft wussten, war mir klar, einer wird

zunächst zu Hause bei dem Kind blei-

ben, das sahen wir zum Glück beide so.

Mein Mann im Referendariat – eine

Zeit, die wir nicht noch in die Länge zie-

hen wollten – , also fiel das Los auf

mich. Diese Entscheidung war schon

ein wenig komisch für mich, so lange

studiert, endlich einen Job, der mir

auch noch sehr viel Spaß macht, aber

ein befristeter Vertrag. Naja, irgend-

wann gehen das Kind und das Familien-

leben dann doch vor. Das heißt, ich ha-

be mich vorbereitet, jede Menge Zeit-

Ko·Pilot 9 · August 2007

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10. Juni 2006: Ich stehe mit dickem Bauch auf einem Schulhof in

Velen und führe mit vielen ehrenamtlichen Kolpingern den zweiten

Kindertag durch. Es ist heiß und der Bauch schwer, aber es ist ein

wunderschöner Abschluss für den ersten Teil meines Arbeitslebens,

den Teil ohne Kind.

Page 27: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Jung und Alt

27

schriften und Bücher studiert, die mich

für die Veränderung von berufstätiger

Frau zu Mutter und Hausfrau fit machen

sollten. Eigentlich fühlte ich mich schon

gut vorbereitet und habe mich sogar

schon gefreut, aber das mulmige Ge-

fühl bleibt dann doch. Es kommen ei-

nem Fragen wie: Was ist,

wenn ich damit meinen Job

aufgebe, bekomme ich noch

mal etwas, was mir annähernd

so viel Spaß macht? Dann die

ganzen Kontakte, die in den

drei Jahren entstanden sind,

einfach kappen? KollegInnen,

Ehrenamtliche, viele sind mir

ganz schön ans Herz gewach-

sen!

Was soll`s, der Bauch ist da,

das Baby wächst und stram-

pelt wild zu unser aller Freude.

Dann ist sie da, die Zeit des

Abschieds (zumindest Teilab-

schieds), der Kindertag – bes-

ser hätte ich wirklich nicht in

die Pause gehen können. Es

war so ein Tag, den ich als

Sonnentag im Arbeitsleben

bezeichnen würde – die Arbeit

einer langen Zeit trägt Früchte

und es fasziniert, wie alles Hand in Hand

geht – danke allen noch mal. Als dann

alles vorbei war und ich im Auto saß,

muss ich gestehen, ist schon die eine

oder andere Träne geflossen; ich bin

halt nicht gerne gegangen, auch wenn

ich dafür ja ein unvergleichliches Ge-

schenk bekommen sollte.

Und dann ist sie plötzlich da die Verän-

derung: ein Junge, er wiegt bei seiner

Geburt 3960 gr. und ist 56 cm groß, wir

haben ihm den Namen Aaron gegeben.

Wie klein und runzelig so ein menschli-

ches Wesen zur Welt kommt. Nach der

Geburt ist das Glücksgefühl erst einmal

so groß gewesen, dass ich trotz aller Er-

schöpfung gar nicht einschlafen konnte,

mein Mann und ich haben uns unseren

neuen Mitbewohner sehr genau be-

trachtet und wir konnten uns nicht satt

sehen. Nach zwei anstrengenden ersten

Wochen, in denen es mir nicht sehr gut

ging, begann dann der Alltag und ich

kann Euch sagen, der Job einer Jugend-

referentin ist nichts dagegen. Es macht

Spaß, es beglückt, aber es ist

höllisch anstrengend. Ofat-

leoinb (Aaron`s erste Schreibü-

bungen - so ist das, wenn man

mit Kind mal eben einen Artikel

schreiben möchte). Alle meine

guten Vorsätze, naja nicht alle,

aber fast alle, musste ich über

den Jordan gehen lassen, nur

eine Ausbildung zur Kunstthera-

peutin mache ich zur Zeit dann

doch und das ist gleichzeitig

Kindererholung. Es geschieht

jeden Tag etwas Neues, eine

sehr spannende Zeit, doch gere-

gelt bekomme ich auf jeden Fall

nicht mehr so viel wie früher.

Und dennoch: Stellt euch vor,

ihr döst am Morgen noch ein

wenig im Bett und ein kleines

Wesen, das süßeste der Welt,

entschließt sich, angekrabbelt

zu kommen und Euch einen

dicken feuchten Kuss auf die

Wange zu drücken – Glück pur.

Fazit: Ich freue mich darüber, dass ich

den Schritt getan habe, aus dem Beruf

für eine Zeit auszusteigen, aber ich

freue mich genauso darauf, bald auch

wieder berufstätige Frau zu sein.

Ko·Pilot 9 · August 2007

Page 28: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Durchblick

28 Ko·Pilot 9 · August 2007

Wohnen mal anders

Jung hilft Alt. Diese drei Wörter be-

schreiben das Merkmal von Wohnen für

Hilfe. Einer alternative Wohnform, bei

der Studenten im Haushalt von Senioren

wohnen und ihnen - statt Miete zu zah-

len - regelmäßig zur Hand gehen.

Das Konzept kommt ursprünglich aus

England. Mittlerweile ist diese Wohn-

form jedoch auch in deutschen Univer-

sitätsstädten anzutreffen. So auch in

Münster. Besonders für ältere Leuten,

die ihre gewohnte Umgebung nicht ver-

lassen wollen, aber auch nicht mehr

genügend Kraft haben, alleine die alltäg-

lichen Dinge wie Rasen mähen, einkau-

fen gehen, den Hund ausführen und

staubsaugen zu erledigen, ist dies eine

gute Alternative zum Altenheim oder be-

treuten Wohnen.

Sowohl die Senioren als auch die Stu-

denten profitieren von dieser Wohnform,

da beide so in Gesellschaft sind und das

Verständnis für die jeweils andere Al-

ters- und Lebenssituation gefördert

wird. Darüber hinaus hat es für Studen-

ten den Vorteil, dass sie sich die Miete

sparen können. Stattdessen müssen sie

pro Quadratmeter Wohnfläche eine

Stunde pro Monat im Haushalt des Se-

nioren helfen. Pflegetätigkeiten gehören

nicht dazu.

Beginen: mit beiden Füßen auf der

Erde und einer Hand im Himmel…

– und das auch noch geruchs-

neutral!

Wer hätte gedacht, dass sich mit diesen

Zeilen Frauen einer alternativen Lebens-

form selbst beschreiben, deren Wurzeln

schon bis ins Mittelalter hineinreichen

und seit etwas zehn Jahren auch in

Deutschland wieder auflebt.

Beginen waren Frauen, die nicht in Klö-

stern lebten, sondern in relativer Freiheit

und Selbstständigkeit die Gemeinschaft

Die klassische Wohnform Mutter,

Vater und Kind ist auf dem

Rückzug. Gemeinschaft wird

aber weiterhin groß geschrie-

ben. Wohngemeinschaften der

besonderen Art entstehen. Wer

zieht wo zusammen und warum?

Von Dorothee Barenbrügge und Carmen Rietmann

www.pixelio.de

Page 29: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Jung und Alt

29Ko·Pilot 9 · August 2007

mit anderen Frauen wählten. Sie lebten

in den Städten und für die Städte. Sie

waren wirtschaftlich unabhängig durch

Stiftungen, durch ihr Vermögen und

durch ihre Arbeitsleistung. Sie arbeite-

ten als Unternehmerinnen, Handwerke-

rinnen, waren zuständig für die Geburts-

hilfe, die medizinische Versorgung der

Bevölkerung, für Sterbebegleitung und

Bestattung. Außerdem erhielten sie Auf-

träge, für Lebende und Verstorbene zu

beten sowie Frauen und Mädchen zu un-

terrichten. Und heute? Im Jahr 1998

hat die Unesco dreizehn Beginenhöfe in

Flandern zum schützenswerten Weltkul-

turerbe erklärt. Aber auch in Deutsch-

land erleben wir ein Wiederaufleben des

Beginenwesens: In zahlreichen Städten

finden sich allein lebende Frauen mit

Kindern oder ohne Kinder, jung oder äl-

ter zusammen, die in Beginenprojekten

gelebte Wahlverwandtschaft mit Frauen

realisieren wollen. So zum Beispiel auch

in Münster. Dort wollen Frauen auf das

Schwinden und die Auflösung der tradi-

tionellen (Klein-) Familien und die dar-

aus erwachsende soziale Isolation von

allein erziehenden Müttern und älteren

Frauen kreativ reagieren und planen seit

April 2005 den Beginenhof Münster, in

dem etwa 25 bis 30 Frauen in separaten

Wohnungen, aber dennoch gemeinsam

unter einem Dach leben.

So können junge Mütter entlastet wer-

den, wenn sie wissen, dass ihre Kinder

zuverlässige Anlaufstellen haben und

auch kurzfristig von Vertrauenspersonen

betreut werden können. Ältere Frauen

nehmen gerne Unterstützung, zum Bei-

spiel bei Einkäufen und im Haushalt an.

Und beide Gruppen profitieren im Krank-

heitsfall von unkomplizierter nachbar-

schaftlicher Hilfe. Die Motivation des

Zusammenlebens liegt aber nicht nur in

der Kompensation von „Defiziten“, Begi-

nen schätzen den Reichtum des bunten,

achtsamen und

offenen Miteinan-

ders und planen

beispielsweise in

Münster noch ein

zusätzliches Wirt-

scha f t sp ro j ek t .

Hier soll mit einem

Fr a u e n g e s u n d -

heitszentrum ein

umfassendes Ge-

sundheitsangebot

in Form von Thera-

pie, Beratung, Co-

aching und Information präsentiert wer-

den. Und auch das kulturelle Leben soll

dort mit Vorträgen, Lesungen, Konzerten

und Kleinkunst einen Platz finden.

Und wenn jetzt immer noch kein Bild

dieser Frauen im Kopf (oder auch in der

Nase!!!) entstanden ist, dann hilft viel-

leicht die Beschreibung des Beginen-

Dachverbandes, der die Begine so cha-

rakterisiert: vorwitzig, vorbildlich, fidel,

verwegen, neugierig, frei, viel(fair)spre-

chend, korruptionsfrei, geruchsneutral,

strapazierfähig und mutwillig.

Mehr Infos unter:

www.dachverband-der-beginen.de.

www.pixelio.de

Page 30: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Generationenübergreifender Praxistipp

Durchblick

Von Dorothee Barenbrügge

30

Simulation Ihr möchtet wissen, wie sich ein alter

Mensch fühlt, dessen Bewegungsfähig-

keit eingeschränkt ist und der nur noch

eine verringerte Sehkraft hat? Seid mit

diesem Spiel einfach mal selbst alt!

Material:

Klarsichtfolie, Handschuhe, Gewichts-

manschetten, Mullbinden, Ohrstöpsel/

Kopfhörer, Nasenklammer (für eine

mögliche Abwandlung des ursprüngli-

chen Spiels außerdem: Seile, Gehstock,

Rollstuhl, vorbereitete Karten)

Durch folgende Vorbereitungen lassen

sich die Gruppenmitglieder in gebrechli-

che Personen verwandeln: Klarsichtfolie

um den Kopf/ die Augen wickeln, um die

Sehfähigkeit zu beeinträchtigen (Nase

zum Atmen frei lassen). Gewichtsman-

schetten an Armen und Beinen befesti-

gen, um Altsein zu simulieren. Alternativ

kann ein wenig Sand in Tüten gefüllt

und um die Gelenke gebunden werden.

Handschuhe anziehen, um den Tastsinn

zu reduzieren. Mullbinden oder Banda-

gen an Ellenbogen und Kniekehlen

schränken die Bewegungsfreiheit der

Gelenke ein. Kopfhörer oder Ohrstöpsel

schränken die Hörfähigkeit ein. Eine Na-

senklammer (Vorsicht, Atmen muss ge-

währleistet sein!) schränkt den Ge-

schmackssinn ein. Alternativ kann ein-

fach die Nase zugehalten werden.

Nun steht der Praxistest an: Lauft durch

die Stadt, durch den Ort, geht in den

Supermarkt, in den Park, versucht Euch

zu waschen oder auf die Toilette zu ge-

hen, steigt Treppen, kocht Euch was zu

essen,… Abschließend könnt Ihr Euch

über Eure Erfahrungen austauschen:

Wie hat es geklappt? Welche Erfahrun-

gen habt Ihr gemacht?

Alternativ zum „freien Spiel“ wie es hier

beschrieben wurde, bietet es sich an,

der Gruppe eine Ausgangssituation zu

präsentieren, die dann gemeinsam aus-

geführt werden soll:

Die SpielerInnen leben im Jahre 2078 in

einer alternativen Wohngemeinschaft

zusammen. Das Alter ist nicht spurlos

an den SpielerInnen vorübergegangen,

der eine sieht schlecht, die andere hört

gar nichts, wieder einer sitzt im Roll-

stuhl, etc. – von den Falten gar nicht

erst zu sprechen. Nun hat eine Gruppe

Kolpingjugendlicher die Wohngemein-

schaft total überrascht und ihr ein Son-

derticket für eine Schiffsrundfahrt inklu-

sive Eis für alle geschenkt. Die WG freut

sich tierisch darauf und plant nun die

weite Strecke bis zum Hafen, denn dar-

an hatten die Jugendlichen leider nicht

gedacht… Die gesamte Gruppe wird in

Gruppen zu je acht Personen eingeteilt.

Das jeweilige Altersleiden wird den

Ko·Pilot 9 · August 2007

Der Praxistipp richtet sich in er-

ster Linie an alle Gruppenleiter,

die Anregungen für die Grup-

penarbeit mit Kindern und Ju-

gendlichen suchen. Ganz klar.

Dies soll auch bei diesem

Praxistipp so sein. Aber warum

sollte man nicht auch mal ältere

Leute in die Gruppenstunde ein-

laden und mitmachen lassen?

Schließlich berührt das Thema

„jung & alt“ alle Generationen.

Page 31: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Jung und Alt

31

SpielerInnen zugelost, indem jedeR ei-

nen Zettel nimmt, auf dem ein Leiden

vermerkt ist (Die Zettel sollten vorher

fertig gestellt werden). Ziel des Spiels

ist es, die gesamte Wohngemeinschaft

zum Ziel zu bekommen und somit den

gemeinsamen Ausflug zu ermöglichen.

Je nach Zeit, Lust und Gruppe bestimmt

die Spielleitung, wo das Ziel (der Hafen)

liegt. (Wer einen ganzen Erlebnisnach-

mittag plant, kann sich tatsächlich auf

den realen Weg machen. Und wo kein

Hafen ist, gibt es vielleicht eine Eisdiele

oder eine grüne Picknickwiese.)

Mögliche Altersleiden:

• Völlige Erblindung

(der Spieler hat die Augen verbunden)

• Schlechtes Gehör

(der Spieler bekommt Ohropax für die

Ohren, so dass er nur noch gedämpft

hört)

• Verlust der Sprachfähigkeit

(der Spieler darf während der

gesamten Spielzeit nicht sprechen)

• Eingeschränkte Bewegungsmöglich

keit/Rollstuhl

(nach Möglichkeit bekommt der Spie-

ler einen Rollstuhl, den er nicht mehr

verlassen darf - sollte kein Rollstuhl

vorhanden sein, dann kann der Spieler

sich mit zwei Gehstöcken kaum noch

fortbewegen)

• Armbrüche

(der Spieler kann beide Arme nicht

mehr bewegen)

• Schlafanfälle

(der Spieler fällt 3 Minuten nach

Spielbeginn in einen absoluten Tief-

schlaf, aus dem ihn vorerst niemand

wecken kann)

Ko·Pilot 9 · August 2007

RollenspielPhantasie, Improvisationsfähigkeit und Freude am Spielen verschiedener Rollen sind

hierbei gefragt.

Material: keines

Die Gruppe wird in Kleingruppen zu je drei bis vier Leuten unterteilt. Der Gruppen-

leiter gibt das Thema vor. Dies kann zum Beispiel sein:

• Ein Morgen im Leben des Rentners (Name des Gruppenmitglieds) im Jahr 2057

• Rentner XY unternimmt mit seinem Enkel einen Ausflug

• Rentner XY beim Arzt

• Ein Tag im Leben von…..

….. XY, 60 Jahre alt.

….. XY, 70 Jahre alt.

….. XY, 80 Jahre alt.

• Rentner XY erzählt seinem Enkel aus seinem Leben.

Die Kleingruppen können verschiedene Rollenspiele aber auch alle ein Rollenspiel

zum gleichen Thema vorbereiten. Sie haben nun 30-40 Minuten Zeit, sich ein kur-

zes etwa zehnminütiges Rollenspiel auszudenken. Großartige Verkleidungen müs-

sen nicht herangeschafft werden, Requisiten aus der näheren Umgebung können

aber selbstverständlich benutzt werden. Im Anschluss an jedes Spiel gibt es Gele-

genheit für Kommentare, Fragen und Diskussionen aus der zuschauenden Gruppe.

Page 32: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

CollageMit einer Collage lässt sich gut erken-

nen, welches Bild die Gruppenmitglie-

der von den einzelnen Altersstufen ha-

ben. Gibt es den typischen Alten, die ty-

pische Junge? Was wird mit den ver-

schiedenen Altersstufen verbunden?

Material:

alte Zeitschriften und Kataloge, große

Bögen Papier oder Pappe, Stifte, Sche-

ren, Klebstoff

Zu Beginn wird zunächst mit der ganzen

Gruppe die Abgrenzung der Altersgrup-

pen voneinander geklärt, indem Alters-

phasen gebildet werden (z.B. 0-12Jah-

re, 13-18J., 19-35J., 36-49J., 50.75J.,

76J. und älter). Die Altersphasen wer-

den auf einem Plakat festgehalten und

an die Wand gehängt.

Im nächsten Schritt sucht die ganze

Gruppe nun Bilder zu jeder Altersstufe.

Alternativ kann die Gruppe aufgeteilt

werden, so dass jede Teilgruppe sich

mit einer Altersstufe beschäftigt. Für

die Collage sollten etwa 30 Minuten

eingeplant werden. In einem weiteren

Schritt werden Assoziationen zu den Al-

tersgruppen gesammelt. Dazu stellen

sich alle Gruppenmitglieder vor die

Collagen oder legen sie in die Kreismit-

te. Alle Begriffe, die der Gruppe spontan

zu den Bildern einfallen, werden zur je-

weiligen Collage oder auf einen separa-

ten Zettel geschrieben.

Durchblick

Silhouetten Dieses Spiel dient dazu, sich mit den

Verhaltensweisen, Stärken und

Schwächen älterer und jüngerer Men-

schen auseinanderzusetzen.

Material:

große Papierbögen oder alte Tapeten,

dicke Stifte

Die Gruppe wird in zwei Kleingruppen

eingeteilt. Jede Gruppe malt zunächst

eine Silhouette auf das Papier, indem

sich ein Gruppenmitglied darauf legt

und seine Umrisse aufgezeichnet wer-

den. Eine Kleingruppe soll nun Aussa-

gen über ältere, eine Gruppe Aussagen

über junge Menschen sammeln. Die

Stärken, Schwächen, Fähigkeiten und

anderes werden dabei den jeweiligen

Körperteilen zugeordnet. Nach etwa 30

Minuten werden die beiden Silhouetten

zur Diskussion gegenübergestellt.

Folgende Fragen können dabei bespro-

chen werden: Worin bestehen die

grundsätzlichen Unterschiede zwischen

beiden Silhouetten bzw. zwischen jung

und alt? Wie sind die Gruppenmitglie-

der zu ihren Assoziationen gekommen?

Wie würden ältere Menschen im Ge-

gensatz zu den jungen Gruppenmitglie-

dern die „junge“ Silhouette, wie würden

sie die „alte“ Silhouette beschriften?

32 Ko·Pilot 9 · August 2007

Page 33: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

Ausblick

33

Jugendhomepage desKatholikentags ist onlineUnter dem Motto „Du führst uns hinaus

ins Weite“ findet vom 21. bis zum 25.

Mai 2008 in Osnabrück der nächste Ka-

tholikentag statt. Schon jetzt kann man

sich in der Katholikentagscommunity

unter der Adresse http://www.KTcom-

munity.de registrieren und einen Steck-

brief anlegen. So können sich alle ju-

gendlichen und auch erwachsenen Be-

sucher bereits im Vorfeld des Katholi-

kentags vernetzen, virtuell kennen ler-

nen und sich für den Katholikentag ver-

abreden. In der Community gibt es auch

bereits eine Kolpingjugend-Gruppe.

Dort kann in Kürze auch über das Pro-

gramm der Kolpingjugend auf dem Ka-

tholikentag abgestimmt werden.

Motto gesuchtIm Jahr 2009 feiert das Kol-

pingwerk Diözesanverband

Münster sein 150-jähriges Ju-

biläum! Allerdings fehlt für die

Veranstaltung noch ein Motto.

Kreative Ideen können noch bis

zum 15.08.2007 eingereicht

werden. Zu gewinnen gibt es

ein Essen für 6 Personen im

Stadthotel Münster, einen 70 EUR Bil-

dungsgutschein für die Kolpingsfamilie

oder einen Kaffee-Nachmittag für den

Vorstand der Kolpingsfamilie mit dem

Diözesanvorsitzenden in der Kolping-

Bildungsstätte. Schickt Eure Ideen an:

Kolpingwerk DV Münster, Kathrin N.

Raps, Gerlever Weg 1, 48653 Coesfeld.

Weitere Infos unter http://www.kolping-

ms.de/dvms/jubilaeumsjahr2009.

Neuer Timer bestellbarWovon träumst Du? Woran denkst

Du? Denkst Du an morgen oder

denkst Du zurück?

Mit dem Timer hast Du beides im Blick.

Im Info- und Hausaufgabenkalender der

Bundeszentrale für politische Bildung

gibt es neben 160 Seiten spannenden

Infos aus Politik und Zeitgeschichte,

Kultur und Gesellschaft einen Service-

teil mit allem, was man im Alltag und in

der Schule braucht: nützliche Links,

wichtige Adres-

sen, das Peri-

odensystem, For-

meln, Landkarten

und vieles mehr.

Den Timer gibt es

als flexibles Ta-

schenbuch und als Luxusausgabe mit

gleichem Inhalt, aber festem Einband.

Beide im DIN-A5-Format, beide im spe-

ziellen Timer-Design, vielfarbig, viel-

sprachig und vielseitig verwendbar.

Ko·Pilot 9 · August 2007

150

JAH

RE

Page 34: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

34 Ko·Pilot 9 · August 2007

Politik erleben!4. Jugendpolitische Praxiswoche der Kolpingju-gend im Landtag NRW

Unter dem Motto „Politik erleben“ startet am 11. November die 4. Jugendpolitische

Praxiswoche im Düsseldorfer Landtag. Bis zum 16. November haben die Teilnehmer

die Möglichkeit, einem Abgeordneten über die Schulter zu schauen und das wahre

politische Leben ken-

nen zu lernen. Neben

der Begleitung der

Abgeordneten und

den Einblicken in das

Tagesgeschäft der

Politiker stehen auch

eine Führung durch den Landtag, ein Treffen mit der Landtagspräsidentin, die Be-

sichtigung der Düsseldorfer Börse sowie mehrere Diskussionsrunden auf dem Pro-

gramm. Die Kosten, inklusive Halbpension, belaufen sich für Kolpingmitglieder auf

60 Euro. Teilnehmen können alle Interessierten zwischen 18 und 30 Jahren. Nähe-

re Infos gibt es im Jugendreferat.

Einen „Kracher in der eigenen Kol-

pingsfamilie und Gemeinde“ pla-

nen, die Identität, das Profil und

die Wahrnehmung einer Kolpings-

familie vor Ort individuell stär-

ken…

Das ist die Idee der Zukunftswerkstät-

ten. Die Einstiegs-Investition für jeden

Teilnehmer ist, Zeit an zwei Tagen zu ha-

ben: Am zweiten Oktober – Wochenen-

de (Samstag und Sonntag, 13. und 14.

Oktober 2007) findet das Pilotprojekt „Z

wie Zukunftswerkstatt“ für interessierte

Teams aus den Kolpingsfamilien der

Kreisverbände Coesfeld und Reckling-

hausen im Pfarrheim Heilig Kreuz in

Dülmen statt.

Gleich 33 Kolpings-

famlien aus den beiden

Kreisverbänden Coesfeld und Reckling-

hausen nahmen an der Infoparty „Z wie

Zukunftswerkstatt“ teil, zu der das Kol-

pingwerk DV Münster im April eingela-

den hatte. Anschaulich, präzise und

schnörkellos erläuterten die beiden Re-

ferentinnen des Abends, Kolping - Diö-

zesansekretärin Kathrin Raps und Diöze-

sanseelsorgerin Ursula Hüllen den An-

wesenden Sinn und Organisation dieser

Zukunftswerkstatt. Jedes teilnehmende

Team an der Zukunftswerkstatt erarbei-

tet eine individuelle Projekt-Idee, die sie

in einem selbst bestimmten Zeitraum in

der eigenen Gemeinde und Stadt umset-

zen will“, so Ursula Hüllen. Zu jedem teil-

nehmenden Team pro Kolpingsfamilie

zählen wenigstens vier Personen.

Die Info-Veranstaltung im Kolpinghaus

Dülmen schloss mit dem Resümee, dass

durch gezielte Koordinierung und Um-

setzung von örtlicher Ehrenamtsarbeit

das Engagement für Verantwortliche

deutlich überschaubarer und einfacher

wird. Schon unmittelbar nach der Ver-

anstaltung meldeten sich Teams aus 30

Kolpingsfamilien zur Teilnahme an der

Zukunftswerkstatt am 13. und 14. Okto-

ber an.

Damit steht fest, dass aller Voraussicht

nach wegen der starken Nachfrage ein

zusätzlicher Werkstatt-Termin für die

Kreisverbände Coesfeld und Reckling-

hausen festgelegt wer-

den muss.

Z wie Zukunftswerkstatt

Terminkalender-----------------------------------------

WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG

-----------------------------------------

25. 08. – 26. 08.2007:

Gruppenleitertag in Coesfeld

24.09. – 28.09. 2007:

GruppenleiterInnen-Grundkurs

Herbst 2007

Kolpingbildungshaus Salzbergen

24.09. – 28.09. 2007:

GruppenleiterInnen-Aufbaukurs

Herbst 2007

Kolpingbildungshaus Salzbergen

03.10. – 07.10.2007:

Berlinfahrt

26.10. – 28.10.2007:

Herbst-DiKo in Coesfeld

09.11. – 11.11.2007:

egat - Engagiertentreffen in Köln

12. 11. – 16.11.2007:

Jugendpolitische Praxiswoche

im Düsseldorfer Landtag

Page 35: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt
Page 36: Ko-Pilot 9 - Durchblick: Jung & Alt

31Ko·Pilot 8 · Mai 2007

Am Samstag begeben sich die Agenten

in die geheime Mission: Action und Spaß

sind garantiert. Der Casino-Abend mit

Gala Buffet rundet den Tag hervorragend

ab. Die Qualifikationsangebote am

Sonntag bieten den Agenten ein Update

ihrer Erfahrungen und ihres Könnens, um

gut gerüstet in den nächsten Einsatz vor

Ort zu starten.

Die Kosten für die gesamte Veran-

staltung (Übernachtung mit Unter-

bringung im Mehrbettzimmer, Vollver-

pflegung) betragen für Kolpingmitglieder

15?, für Nicht-Mitglieder 18?.

Nähere Infos gibt es im Jugendreferat.

Wir sehen uns!

Gruppenleitertag 007vom 25. bis 26. August

in der Kolping-Bildungsstätte in

Coesfeld

Mit der Lizenz zum Kennen lernen