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Klezmer Musik als kulturelle Ausdrucksform im Wandel der Zeit hejmisch und hip A usstellung F ilme K onzerte W orkshops 24. April – 30. Juni 2006 A usstellung F ilme K onzerte W orkshops Klezmer

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Klezmer

Musik als kulturelle Ausdrucksform im Wandel der Zeit

hejmisch und hip

Ausstellung

Filme

Konzerte

Workshops

24. April – 30. Juni 2006

Ausstellung

Filme

Konzerte

Workshops

Klezmer

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Ausstellung »Klezmer – hejmisch und hip« im Jüdischen Museum Frankfurt: 11. Mai bis 25. Juni 2006 Dienstag – Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr, Mittwoch 10.00 – 20.00 UhrMontag sowie am 4. und 6. Juni geschlossen

MI 10. Mai ‘06Ausstellung Eröffnung der Ausstellung »Klezmer hejmisch und hip«

Frankfurt, Jüdisches Museum

SO 21. Mai ‘06 Workshop Aaron Eckstaedt »Jüdischer Musik praxis- und lustorientiert begegnen«

SO 21. Mai ‘06Gesprächskonzert Aaron Eckstaedt»nischt kejn konzert – klezmer, jiddische lieder und geschichten«

MO 22. Mai ‘06Gesprächskonzert Aaron Eckstaedt »nischt kejn konzert – klezmer, jiddische lieder und geschichten«

DI 23./MI 24. Mai ‘06 Film A Tickle in the Heart

MO 29. Mai ‘06Vortrag Thomas Reck »Zwischen Emigrationund Renaissance – Jüdisches Leben in Mittel- und Osteuropa«

DI 30. Mai ‘06 Konzert Di Grine Kuzine

DI 6. Juni ‘06

MI 7. Juni ‘06 Vortrag Wolf Kampmann »Klezmerfeeling«

DO 8. Juni ‘06 Konzert Roman Kuperschmidts Klezmer-Band

DO 8. Juni ‘06 Vortrag Wolf Kampmann »Klezmerfeeling«

SA 9./SO 10. Juni ‘06

SO 11. Juni ‘06 Tanz-Workshop A Tickle in the Heart

DI 13. Juni ‘06 Gesprächskonzert A Tickle in the Heart Hofheim, Stadtmuseum

SO 18. Juni ‘06 Konzert Helmut Eisel & Band Frankfurt–Höchst, Schloßterassen

SO 25. Juni ‘06Finissage der Ausstellungmit Roman Kuperschmidts Klezmer-Band

Frankfurt, Jüdisches Museum

Konzert Daniel Kempin & Dimitry Reznik

Filme unter Anwesenheit des Filmemachersund Musikers Yale Strom

DO 4./FR 5. Mai ‘06 Film The Last Klezmer Frankfurt–Höchst, Filmforum

MO 24. April ‘06 Konzert Irith Gabriely & Colalaila

VERANSTALTUNGDATUM VERANSTALTUNGSORT SEITE

Frankfurt–Höchst, Neues Theater 6

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Frankfurt, Museum Judengasse

Frankfurt, Jüdische VHS im Jüdischen Museum 8

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Frankfurt–Höchst, Filmforum

Frankfurt–Bockenheim, Jakobskirche

Frankfurt–Sachsenhausen, Das Bett

Frankfurt, Jüdisches Museum

Frankfurt, Romanfabrik

Bad Homburg, Stadtbibliothek

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Frankfurt, VHS im Hoch’schen Konservatorium 16

Schwalbach a.Ts., Bürgerhaus

Frankfurt, DeutschesFilmmuseum

Schwalbach a.Ts, Bürgerhaus

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Klezmermusik boomt in Deutschland. Aber nur wenige wissen, was Klezmer eigentlich bedeutet. Klezmermusik ist eine traditionelle jüdische Fest- und Tanzmusik,

entstanden im Le-bensumfeld der JudenOsteuropas. Mit derMigration der Judenhat sie eine Kraft ent-faltet, vielfältige Ele-mente ethnologischerMusik aufzunehmenund eine große Band-breite zu entwickeln.Für das jüdischeSelbstverständnis hat

sie eine hohe Bedeutung gewonnen, eine Identität auch nach derAuswanderung bereit gehalten. Im Rahmen von Weltmusik hat siein zahlreichen Ländern unter der nichtjüdischen Bevölkerung Anhän-ger gefunden.Hejmisch – Jahrhundertelang war die Klezmermusik die traditionelle

Festmusik der Juden in Osteuropa.Hip – Seit rund zwanzig Jahren erlebtdiese Musik ein Revival rund um denGlobus, wird Teil der gegenwärtigenMusikkultur. Fotos, Texte, Noten, Musikinstru-mente und Musikbeispiele vermittelnauf spannende Weise Informationenüber die Entstehung und Traditiondieser Musik in Osteuropa, als armejüdische Musikanten zur Hochzeitaufspielten. Sie folgen der Entwick-

lung zur Weltmusik in den USA, in Israel, Deutschland, Osteuropaund Lateinamerika bis in die heutige Zeit. Klezmerklänge, die der Besucher mit mobilen CD-Playern individuellanwählen kann, führen durch die Ausstellung.

Die Ausstellung ist eine Leihgabe der Stadt Gelsenkirchen undwurde durch eine Kooperation mit der Bundeszentrale für politischeBildung realisiert.

Informationen unter: Tel. 069–212 350 00 undwww.juedischesmuseum.de

Kostenlose öffentliche Führungen: Sonntag 15.00 Uhr Anmeldung für Gruppen unter Tel. 069–212 388 04Katalog € 17,90

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Ausstellung »Klezmer – hejmisch und hip«Musik als kulturelle Ausdrucksform im Wandelder Zeit

Jüdisches Museum FrankfurtFrankfurt, Untermainkai 14/15

11. Mai bis 25. Juni 2006Dienstag – Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr,Mittwoch 10.00 – 20.00 UhrMontag sowie am 4. u. 6. Junigeschlossen

Foto Umschlagseite: Yale Strom archives

Abbildungen S. 2, 4, 5, 7, 8, 10,15, 17, 19: Ausstellungskatalog

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Neues Theater HöchstFrankfurt, Emmerich-Josef-Str. 46 a

Montag, 24. April 2006 20.00 Uhr

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Konzert Irith Gabriely & COLALAILA :»Jewish Soul«

Film The last Klezmer – Leopold Kozlowskivon Yale Strom, USA 1983,84 min.

Filmforum HöchstFrankfurt,Emmerich-Josef-Str. 46 a

Donnerstag, 4. Mai 200620.30 Uhr,Freitag, 5. Mai 2006 18.30 UhrOb bei Johann Sebastian Bach,

Charlie Parker oder traditioneller chassi-discher Musik, ob in eigenen Kompositio-nen – Irith Gabriely spannt den jüdischenFaden durch all ihre Interpretationen. COLALAILAs unverkennbare Art zu musi-zieren ist sehr rhythmisch, temperament-voll, virtuos und emotional, mit bezauberndem Klarinettenklang. Im Konzert streut die »Queen of Klezmer« Geschichte und Ge-schichten, Sprache und Sprüche mit viel selbstironischem Charmezwischen die Musikstücke.Irith Gabriely (Klarinette), Martin Wagner (Akkordeon), JohannesMalolepssy (Bass), Barbara Witzel (Violine)www.irith-gabriely.com

Vorverkauf: € 15,– /erm. € 13,–Abendkasse: € 18,– /erm. € 16,–Kartentelefon 069–339 999 33, Buchung unter www.neues-theater.deVeranstalter: Neues Theater Höchst

Leopold Kozlowski-Kleinmann ist der Neffe des legendä-ren, in die USA ausgewanderten Klarinettisten NaftuleBrandwein, der in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts in NewYork einer der gefeiertsten jüdischen Klarinettenvirtuosen war. Beideentstammen einer Familie von traditionellen Klezmorim, die beiHochzeiten in den jüdischen Schtetlechs zum Tanz aufspielten. Leopold Kozlowski-Kleinmann selbst war als Junge zusammen mitseinem Bruder Mitglied in der Kapelje seines Vaters in Peremyshlyanyin Ostgalizien, der heutigen Westukraine. Als einziger seiner Familieüberlebte er den Nazi-Terror.1994 begleitete ihn der Filmemacher Yale Strom auf einer Reise andie Plätze seiner Kindheit.

Abendkasse: € 5.–Veranstalter: Filmforum Höchst, Tel. 069–212 456 64

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Der Workshop will zu einer praxis-und lust-orientierten Begegnungmit jiddischer Musik verleiten, dennKlezmermusik ist Tanzmusik. Die Klezmo-rim spielten auf Festen (Simches) wieHochzeiten, und ihre Musik war eingebun-den in die religiöse Tradition. Gemeinsam werden traditionelle Tänze wieFreylekh, Sher, Hora und Bulgar getanzt. Dazwischen werden unter-schiedlichste jiddische und chassidische Lieder vokal erarbeitet sowiedie Beziehung zu jüdischer Tradition erörtert. Dr. Aaron Eckstaedt ist aktiver Klezmermusiker und Sänger. Erforscht und lehrt im Bereich jüdischer Musik und Musikpädagogikund lebt in Hamburg.www.aaroneckstaedt.de

Kursgebühr: € 16,– /erm. € 14,– Anmeldung erforderlich bei Jüdische Gemeinde, Frau Shkolnik, Westendstr. 43, 4. StockTel. 069–768 036 42; Fax 069–768 036 66Veranstalter: Jüdische Volkshochschule und Jüdisches MuseumFrankfurt

Aaron Eckstaedt singt nicht nur jiddische Lieder und spieltvirtuos Klezmermusik auf dem Akkordeon. Auf Jiddisch erzählt er»majsses«, Geschichten und Anekdoten aus der alten Welt undplaudert mit jüdischem Witz über das Leben und die Liebe, Traditionund Religion. Fremd klingt das Jiddische, aber zugleich seltsam ver-traut. So wie die alten Lieder aus Lachen und Weinen, die sich mitdem wehmütigen Klang des Akkordeons mischen und bei denen wiruns schließlich erstaunt beim Mitsingen ertappen. Aaron Eckstaedt studierte im Ruhrgebiet und an der HebräischenUniversität Jerusalem. Als Akkordeonist ist er Preisträger zahlreicherWettbewerbe und war u.a. Mitglied im Ensemble von Giora Feid-man. Als promovierter Musikwissenschaftler forschte und lehrte er an verschiedenen Universitäten. Er ist Autor von Schriften zurMusikpädagogik und zu jüdischer Musik.

Gesprächskonzert im Museum Judengasse:Abendkasse: € 10,– /erm. € 8,–Vorverkauf im Jüdischen Museum und Museum JudengasseVeranstalter: Jüdisches Museum Frankfurt, Tel. 069–212 350 00

Gesprächskonzert im Bürgerhaus Schwalbach:Eintritt: € 10,– /erm. € 8,–. Vorverkauf: Geschäftsstelle der Kultur-kreis GmbH, Bürgerbüro im Rathaus in Schwalbach a.Ts.Veranstalter: Kulturkreis Schwalbach a.Ts. GmbH, Tel. 06196–819 59www.kulturkreis-schwalbach.deDie Veranstaltung ist Teil des 6. Polnischen Kaleidoskops in Schwalbach a.Ts.

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Aaron Eckstaedt »nischt kejnkonzert – klezmer, jiddischelieder und geschichten«

Museum Judengasse FrankfurtKurt-Schumacher-Allee 10

Sonntag, 21. Mai 2006 19.00 Uhr

Gesprächs-konzert

Bürgerhaus Schwalbach,Schwalbach a.Ts.Eingang über dem Ratskeller,Raum 7+8

Montag, 22. Mai 2006 20.00 Uhr

Workshop »Jiddischer Musik praxis-und lustorientiert begegnen«mit Aaron EckstaedtJüdisches Museum Frankfurt

FrankfurtUntermainkai 14/15

Sonntag, 21. Mai 2006 12.00 – 17.00 Uhr

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Vortrag „Zwischen Emigration undRenaissance – JüdischesLeben in Mittel- und Osteuropa“, Thomas Reck

Bürgerhaus SchwalbachSchwalbach a.Ts.Eingang über dem Ratskeller,Raum 7+8

Montag, 29. Mai 2006 20.00 Uhr

Eine musikalische Reise mit den charismatischen EpsteinBrothers von den Wurzeln der jüdischen Klezmer-Musik in Osteu-ropa bis zu ihrer zweiten Blüte in Amerika. Der Film begleitet die Epsteins nach New York, zum ersten Europa-Konzert nach Berlin, indie weißrussische Heimat ihrer Eltern und natürlich in »god´s waitingroom«, nach Florida. In seiner einfühlsamen Montage von Musikund erzählenden Passagen gewinnt der Film eine Leichtigkeit undHeiterkeit, die man vom Dokumentarfilm selten kennt.

Abendkasse: € 5,– Veranstalter: Filmforum Höchst, Tel. 069–212 456 64

Film A Tickle in the Heartvon Stefan Schwietert, BRD,1996, 83 min., (OmU)Filmforum Höchst

FrankfurtEmmerich-Josef-Str. 46 a

Dienstag, 23. Mai 2006 18.30 UhrMittwoch, 24. Mai 200620.30 Uhr

Thomas Reck stellt jüdisches Leben in Mittel- und Ost-europa dar und thematisiert damit die Verbindung zwischen den Ursprungsgebieten der Klezmermusik und der heutigen Situation indieser Region, insbesondere in Polen und der Ukraine. An ausge-wählten Beispielen zeigt er den dramatischen Einbruch des jüdischenLebens durch die Schoa und die stalinistische Politik gegenüber denJuden auf, beschreibt aber auch die mancherorts erfolgte Rückkehrund Wiederbelebung jüdischen Lebens seit dem Zusammenbruchder Sowjetunion. Thomas Reck, Slawist und Osteuropahistoriker, konzipiert, organi-siert und leitet seit 1989 Studienreisen nach Mittel- und Osteuropa,insbesondere in die Ukraine und nach Polen, mit den Themen-schwerpunkten Geschichte, Gesellschaft, Literatur und JüdischesLeben.

Eintritt freiVeranstalter: Arbeitskreis Städtepartnerschaft Olkusz-Schwalbach inder Kulturkreis Schwalbach a.Ts. GmbHFreundeskreis Frankfurt/Krakau. Deutsch-Polnische GesellschaftFrankfurt am Main e.V. Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Main-Taunus

Tel. 06196–819 59, www.kulturkreis-schwalbach.de

Die Veranstaltung ist Teil des 6. Polnischen Kaleidoskops in Schwalbach a.Ts.

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Schon seit Jahren setztsich die »Grine Kuzine«aus Berlin mit der Traditionder Klezmorim auseinander.Ihre CD »Klezmers Paradise«nannte die Morgenpost»eine äußerst gelungene, atmosphärisch dichte« Aufnahme. Mandarf erwarten, dass sich die urbanen Klänge ihrer Heimatbasis kräftigeinmischen in die primär aus osteuropäischen Quellen gespeisteKlezmertradition, die ihrem Programm den Stempel aufdrückt: dasist ihre Art, Vergangenheit kreativ in die Gegenwart zu transferieren.Die »Grine Kuzine« wurde 1993 in Berlin gegründet, hat seitdemmehrere CDs veröffentlicht und ist national wie international aufKonzerttourneen unterwegs.www.kuzine.de

Vorverkauf: € 11,– (zzgl. Gebühren), Frankfurt Ticket Tel. 069–134 04 00Abendkasse: € 13,– /erm. € 10,– Veranstalter: musikglobal frankfurt e.V. (www.musikglobal.de) in Kooperation mit dem Freundeskreis Frankfurt/Krakau. Deutsch-Polnische Gesellschaft Frankfurt am Main e.V. und mit freundlicherUnterstützung der Evangelischen Gemeinde Bockenheim.

Konzert Di Grine Kuzine

JakobskircheFrankfurt – BockenheimKirchplatz 9

Dienstag, 30. Mai 200620.00 Uhr

Konzert Daniel Kempin &Dimitry Reznik, Frankfurt / Niederlande»Das Bett«

FrankfurtKlappergasse 16

Dienstag, 6. Juni 2006 20.30 Uhr

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CDs von Klezmer-Gruppen undBücher über Klezmermusik sindim Buchcafé des Jüdischen Museums erhältlich.Außerdem steht ein Musikarchivmit zahlreichen Hörbeispielenzur Verfügung.

Es ist ein Verdienst des FrankfurterSängers und Gitarristen Daniel Kempin, dass jüdische Musik nicht immerden nostalgischen Projektionen von heilerShtetl-Romantik und Klezmer-Fröhlichkeitentsprechen muss. So darf man von einemKonzert mit seinem Duopartner DimitryReznik erwarten, dass die beiden Musikerdie Verbindung zwischen jiddischem Lied und der tieferen Bedeu-tung, die der Klezmermusik innewohnt, für ihr Publikum offen legen.Das Programm stellt Lieder vor, die sich mit Liebe, Arbeit, der Revo-lution, dem Messias, der Befreiung, der Shoah (»Holocaust«), demStaat Israel und anderen – eben jüdischen – Themen beschäftigen.Daniel Kempin, Sänger und Gitarrist, konzertiert seit über 20 Jahrenweltweit mit zahlreichen jüdischen Liederprogrammen und hat vierz.T. mehrfach prämierte CDs veröffentlicht. Dimitry Reznik, derzeiteiner der besten Klezmer-Geiger Europas, wurde in Russland gebo-ren, studierte Musik in St. Petersburg, Köln und Utrecht. Meister-kurse bei Philipp Hirschhorn und Yehudi Menuhin. Seit 1992 Zusam-menarbeit mit Daniel Kempin.www.daniel-kempin.de

Vorverkauf: € 10,– (zzgl. Gebühren), Frankfurt Ticket Tel. 069–134 04 00Abendkasse: € 13,– / erm. € 10,–Veranstalter: musikglobal frankfurt e.V. www.musikglobal.de

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Vortrag »Klezmerfeeling«Wolf Kampmann

Jüdisches Museum FrankfurtFrankfurtUntermainkai 14/15

Mittwoch, 7. Juni 200618.00 Uhr

Klezmer Music war stets mehr, als was Ethno-Puristendaraus machen wollten. Eine urbane jiddische Musik, die demnicht nur jüdischen Alltag abgelauscht worden war und seit densechziger Jahren des 20. Jahrhunderts langsam wieder mit dem glo-balen Alltag Schritt hält. Ein Idiom, das bis heute so lebendig ist,weil es sich immer wieder feinsinnig in Beziehung zu den jeweils dominanten Musikrichtungen setzt. Wolf Kampmanns Vortrag spürtden verborgenen und offensichtlichen Verbindungen zwischen Klezmer und Klassik, Schlager, Rock, Pop, Jazz, Avantgarde sowieHipHop nach.

Wolf Kampmann, Jahrgang 1962, lebt als freier Publizist in Berlinund widmet sich verschiedensten Bereichen von Musik, Kultur undPädagogik.

Eintritt frei

Veranstalter in Frankfurt: Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Frankfurt am Main und Jüdisches MuseumFrankfurt, Tel. 069–212 350 00

Veranstalter in Bad Homburg: Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Hochtaunus, Tel. 06172–456 235

Stadtbibliothek Bad HomburgBad HomburgDorotheenstraße 22

Donnerstag, 8. Juni 200620.00 Uhr

Konzert Roman KuperschmidtsKlezmer-Band»Lebedik un Freylekh«

Dieser Klezmer-Abendträgt den Titel »Lebedikun Freylekh«, was vomJiddischen ins Deutsche übersetzt »lebendig und fröhlich« bedeutet.Also genau der richtige Titel für die in Osteuropa entstandene Fest-und Tanzmusik der Juden, die mittlerweile viele weitere musikalischeElemente der benachbarten Folklore in sich aufgenommen hat. DieBesetzung brilliert durch den jungen Roman Kuperschmidt, derjüngst an der Frankfurter Musikhochschule sein Konzertexamen imFach Klarinette mit Bravour bestanden hat. Er ist Preisträger ver-schiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe und trat als Solist und Orchestermitglied u.a. des SymphonieorchestersSt. Petersburg, des Staatlichen Russischen Symphonieorchesters, des»Ensemble Modern« und der »Jungen Münchner Philharmonie«auf. Er spielte Klezmermusik zusammen mit so bedeutenden Musi-kern wie Leonid Sonz, Iosif Kobson und Giora Feidman. Begleitetwird Kuperschmidt von Alik Texler (Ukraine) auf dem Akkordeonund Nikolas Baldock (London/England) auf dem Kontrabass.

Vorverkauf: € 15,– (inkl. Gebühren), Frankfurt Ticket Tel. 069–134 04 00Abendkasse: € 15,– /erm. € 10,–Veranstalter: Romanfabrik, Tel. 069– 494 09 02www.romanfabrik.de

RomanfabrikFrankfurtHanauer Landstraße 186

Donnerstag, 8. Juni 200620.30 Uhr

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A Tickle in the Heart

Stadtmuseum Hofheim HofheimBurgstraße 11

Dienstag, 13. Juni 2006 20.00 Uhr

Gesprächs-konzert

Der größte Teil des Klezmer-Repertoires istMusik für Gemeischafts-tänze, die in abwechslungs-reichen Formationen getanzt werden. Klezmertänze zeichnen sichnicht durch komplizierte Schrittfolgen und schwierige Rhythmen aus, sondern durch vielfältige Improvisationen in der direkten Kommuni-kation mit der Musik. Der ‚Tanzmeister’ führt dabei mit viel Humorund Einfühlungsvermögen durch Bulgar, Sher, Khossidl und Freylekhs. Zum Tanz spielen zwei Musiker mit Klarinette, Kontrabass, Gitarreund Schlagzeug auf.A Tickle in the Heart ist ein seit vielen Jahren in der Klezmer-Szeneaktives Trio: Andreas Schmitges, Tanzanleitung; Bernd Spehl, Klarinette; Thomas Fritz, Kontrabass, Gitarre, Schlagzeug.www.yiddishfolk.com

Kursgebühr: € 20,– (Ermäßigung möglich)Anmeldung unter Angabe der Kursnummer 3750–01 bei der VHSFrankfurt, Sonnemannstr. 13,Tel. 069–212 379 64, Fax 069–212 715 00oder direkt bei der Veranstaltung.E-Mail: [email protected]: Volkshochschule Frankfurt

A Tickle in the Heart

Volkshochschule Frankfurt FrankfurtSonnemannstraße 13

Sonntag, 11. Juni 2006 14 – 17 Uhr

Tanz-Workshop

»Wir drei swingen undklezmern auf Klarinette,Jazzgitarre und Kontrabass.Und das kitzelt (engl. tickle)von Herz bis Fuß! Ständig unterwegs...das jiddische Lied, die Sehn-sucht nach der Musik, die berührt – das ist unser Ziel.«»Mal waren es Kompositionen des berühmten Naftule Brandwein,mal alte Volkslieder oder eigene Stücke. Musiziert wurde mit anrüh-render Schwermut und im nächsten Moment voller Lebensfreude.«(Ruhrnachrichten) Thomas Fritze, Bass, Gesang; Bernd Spehl, Klarinette, Gesang; Andreas Schmitges, Gitarre, Gesang.

Vorverkauf: € 8,– (zzgl. Gebühren), Frankfurt Ticket Tel. 069–1340 400Abendkasse: € 10,– / erm. € 8,–Veranstalter: Gesellschaft für christlich-jüdische ZusammenarbeitMain-Taunus mit dem Stadtmuseum der Kreisstadt Hofheim/Ts.Tel. 06190–887 570

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Das zu Deutschlandserfolgreichsten undinnovativsten Gruppenim Umfeld des Klezmer zählende Ensemble um den virtuosenKlarinettisten Helmut Eisel macht mit einer Mischung aus Klezmer-elementen, Balkan-Folklore, Klassik, Jazz und Swing, kombiniert mitungewöhnlichen Spieltechniken und hinreißenden Vokal-Einlageneine sehr individuelle, durchweg eigenkomponierte Musik. Das 1989 von Helmut Eisel zunächst als Trio gegründete Ensembleist seit Jahren regelmäßig in Deutschland auf Tournee und gastiertein Europa und Israel. Heute tritt die Gruppe meist in einer Quintett-oder Oktett-Besetzung auf und hat neun CDs veröffentlicht.

Vorverkauf: € 19,70 (inkl. Gebühren)Abendkasse: € 21,00 / erm. € 18,00 Kartentelefon 069–339 999 33, Buchung unter www.neues-theater.de (ab 3. April 2006) Veranstalter: Bund für Volksbildung Frankfurt-Höchst e.V. und Neues Theater Höchst mit freundlicher Unterstützung der Taunus-Sparkasse

18 19

Helmut Eisel & Band

Altes SchlossFrankfurt-Höchst Höchster Schlossplatz 16

Sonntag, 18.Juni 2006 20.30 Uhr(Einlass ab 19.00 Uhr)

Konzert(Open Air)

Ausstellung Finissagemit Roman KuperschmidtsKlezmer-BandJüdisches Museum Frankfurt

FrankfurtUntermainkai 14/15

25. Juni 200615.00 Uhr letzter Tag der Ausstellung„Klezmer hejmisch und hip“

Klezmermusik hat in denletzten Jahren auch inDeutschland ein immergrößeres Echo gefunden.Ausdruck dieser Entwicklung ist die Ausstellung »Klezmer–hejmischund hip«, die mit einer Finissage zu Ende gehen wird. Roman Kuperschmidt wird zu diesem Anlass noch einmal tief in sein Reper-toire hineingreifen. Der an der Frankfurter Hochschule für Musikexaminierte Klarinettenvirtuose wird dabei die Lebendigkeit eineszeitweise verlorenen musikalischen Erbes herausstellen – und damiteines der wesentlichen Ziele der Ausstellung in Erinnerung rufen.Auch am letzten Tag werden noch regelmäßig Führungen angeboten.

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Die genauen Daten entnehmen Sie bitte abMitte Mai der Website des Deutschen Film-museums (www.deutsches-filmmuseum.de)oder dem Monatsprogrammheft Juni 2006.

Filme

Jidl mitn Fidl (Judel gra na Skrzypcach)R: Joseph Green, Jan Nowina-Przybylski, Polen 1936 OmeU Dieser jiddische Musikfilm über vier bettelarme Wandermusiker, diedurch die Schtetl ziehen, ist eines der letzten filmischen Zeugnissejüdischen Lebens in Polen vor der Vernichtung.

Uncle MosesR: Aubrey Scotto, Sysney Goldin, USA 1932 OmeU Der Film führt mitten in die Welt der jüdischen Emigranten in NewYork – in die Bekleidungsindustrie des südlichen Manhattans in derZeit der ersten Streikbewegungen und jüdischen Gewerkschaften.

Stumme Kurzfilme des bekannten jüdischen Komikers Max Davidson aus den 20er Jahren, begleitet von einem Klezmer Trio

Jumpin’ Night in the Garden of Eden R: Michael Goldmann, USA 1988 OFDer erste Film über das Klezmer-Revival anhand der beiden Bands»Kapelye« und »Boston’s Klezmer Conservatory Band«.

The Burning BushR: Jan Harlan, GB 2005 OF Dokumentarfilm über die bekannte englische Klezmerband, die Tra-ditionen der Ashkenazi und Sephardim vereinigt und auf Lieder ausMittel- und Osteuropa, der Hasidim, aber ebenso der Türkei, Grie-chenlands, Bulgariens und Marokkos, wie auch aus dem Yemen unddem Irak zurückgreift.

Die folgenden vier Filme werden am 9. und 10. Juni 2006 inAnwesenheit von Yale Strom, der auch auf der Geige spielenwird, gezeigt. Er war ein Pionier des Klezmer Revivals in denUSA und seit 1981 häufig in Mittel- und Osteuropa und aufdem Balkan auf den Spuren der Klezmer Musik unterwegs.

Carpati: 50 Miles, 5 yearsR: Yale Strom, USA 1996 OmeUDokumentarfilm über einen alten jüdischen Mann in den Kar-paten (heute Ukraine), der nach mehr als 50 Jahren wieder inseine Heimatstadt Vinogradov zurückkehrt und über die Bezie-hung zwischen Klezmer und der Musik der Sinti und Roma.

The Last Klezmer – Leopold Kozlowski: Sein Lebenund seine MusikR: Yale Strom, USA 1994 OmUStroms in Deutschland sicherlich bekanntester Film zeigt dasdokumentarische Portrait eines der letzten aktiven Klezmer-musiker jüdischer Tradition in Polen.

Klezmer on Fish Street R: Yale Strom, USA 2003 OmeUStrom filmte die selbstinitiierte Tour der »Klezmaniacs«, einerGruppe junger, jüdisch-amerikanischer Klezmer-Musiker, nachPolen auf der Suche nach ihren Wurzeln, aber auch konfron-tiert mit »Holocausttourismus« durch u.a. abendliche Klezmer-konzerte nach der Auschwitzbesichtigung, und er entfalteteinen Eindruck vom jüdischen Leben in Polen heute.

Am Man From Munkacs: Gypsy KlezmerR: Yale Strom, D/Ungarn 2005 OmU, DeutschlandpremiereDer Film geht den symbiotischen Beziehungen zwischenRoma- und Sinti- und jüdischen Klezmermusikern in den Kar-paten nach. Feri, das erste jüdische Kind nach dem Holocaustin Munkacs, lernte bei dem Geigenvirtuosen Gyula die Musikseiner Vorfahren und gründete 1990 in Ungarn die erste Klezmerband seit den 20er Jahren.

Deutsches FilmmuseumFrankfurtSchaumainkai 41

7. – 29. Juni 2006

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Schirmherrin: Petra Roth, Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main

Veranstalter:

Medienpartner:

Mit freundlicher Unterstützung von

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Brass on Fire-Iag Bari R: Ralf Marschallek, D 2002, OmUDie Romakapelle Fanfare Ciocarlia aus Rumänien hat inzwischen Europa erobert. Der Film zeigt, wie die alten musikalischen Einflüsseder Klezmermusik sich in der Romamusik tradiert haben und weiter-entwickelt wurden.

Sabbath in Paradise R: Claudia Heuermann, D 1997, OmUDer Film präsentiert die ganze Bandbreite jüdischen Musikschaffensin New York: von traditioneller chassidischer Klezmermusik bis hin zuavantgardistischer Musik.

OmeU – Original mit englischen UntertitelnOmU – Original mit deutschen UntertitelnOF – Originalfassung

Impressum:

Projekt Klezmer 2006c/o Kulturkreis Schwalbach a.Ts. GmbH,Marktplatz 1–2, 65824 Schwalbach a.Ts.Tel. 06196–819 59undmusikglobal frankfurt e.V.,Ederstraße 10, 60486 Frankfurt am MainTel. 069– 978 455 13

Grafik und Design:Günter Maniewski, Frankfurt am MainTel. 0163–500 09 90, [email protected]

Druck:Henrich Druck + MedienSchwanheimer Straße 110, 60494 Frankfurt am MainTel. 069–967 77 0

Fotos: mit freundlicher Genehmigung der Künstler,wenn nicht anders angegeben

Texte: Veranstalter

Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit FrankfurtGesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit HochtaunusGesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Main-Taunus

Kulturkreis Schwalbach a.Ts. GmbH und Arbeitskreis Städtepartnerschaft Olkusz–Schwalbach

Jüdische Volkshochschule

Volkshochschule Frankfurt

Hessischer Rundfunk, hr2

Page 13: Klezmer - juedischesmuseum.de · Klezmermusik boomt in Deutschland.Aber nur wenige wissen, was Klezmer eigentlich bedeutet. Klezmermusik ist eine traditionelle jüdische Fest- und