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VORMALS INFOWEEK.CH Nr. 06 | JUNI 2010 Unternehmen 2.0 Kommunikation und Collaboration mit Enterprise 2.0 Sharepoint 2010 und seine Alternativen Microblogging im Unternehmen Soziales Netzwerk bei KPMG NEWS Alle Highlights von SAPs Sapphire-Konferenz TEST Die Neuerungen in Photoshop CS5 MARKTÜBERSICHT 22- und 24-Zoll-Displays KNOW-HOW Alles zum Start von Office 2010 IT-RECHT Braucht es eine digitale Signatur? CIO-INTERVIEW Jürg Lindenmann, Universitätsspital Basel iT Magazine SWiSS SwissICT Magazin Juni 2010 Das

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IT Magazine vom 31.05.2010

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Page 1: IT Magazine 6/2010

VORMALS INFOWEEK.CH Nr. 06 | JUNI 2010

Unternehmen 2.0Kommunikation und Collaboration mit Enterprise 2.0Sharepoint 2010 und seine AlternativenMicroblogging im UnternehmenSoziales Netzwerk bei KPMG

NEWS Alle Highlights von SAPs Sapphire-KonferenzTEST Die Neuerungen in Photoshop CS5MARKTÜBERSICHT 22- und 24-Zoll-DisplaysKNOW-HOW Alles zum Start von Office 2010IT-RECHT Braucht es eine digitale Signatur?

CIO-INTERVIEWJürg Lindenmann,Universitätsspital

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Juni 2010

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Swiss IT Magazine Nr. 06 | Juni 2010 ��

«Apple muss, umseinen aktuellenMarktwert zuhalten, weitersehr innovativbleiben und vielriskieren.»

Letzte Woche ging eine Ära zu Ende: Das teu-erste Technologie-Unternehmen der Welt hiesserstmals seit Jahrzehnten nicht mehr Microsoft,sondern Apple. Der Mac-, iPod- und iPhone-

Hersteller erreichte am letzten Mittwoch einen Bör-senwert von 222 Milliarden Dollar, während derWindows- und Office-Riese noch mit einem Wert von219,2 Milliarden Dollar zu Buche stand. Zum Ver-gleich: Internetgigant Google kommt derzeit aufeinen Börsenwert von «nur» rund151 Milliarden Dollar.Mitte der 90er Jahre hätte nie-

mand auch nur einen Cent aufApple gesetzt, das Unternehmenstand vor dem Ende. Was sind dieGründe für den Turnaround undwieso konnte man Microsoft über-holen? Apple hat in den letztenJahren viel riskiert, und eigentlichist alles aufgegangen. Angefan-gen hat es mit dem kompaktenund stylischen iMac, der das Un-ternehmen wieder in die Gewinn-zone brachte. Dann folgten Pro-dukte wie der MP3-Player iPod,damit einhergehend iTunes unddarauf das iPhone – ihre Erfolgs-geschichten sind bekannt.Apple hat seinen Fokus in den

letzten Jahren also klar auf die Heimanwender, denConsumer-Markt, gerichtet und konnte durch stetigeInnovationen und neue Produkte, ja sogar neue Pro-duktekategorien wachsen. Heute macht Apple zweiMal mehr Umsatz mit seinen mobilen Geräten undMusikplayern als mit seinen Computern. Microsofthingegen gelang in den letzten Jahren kein grosserneuer Wurf. Den Hauptteil ihres Umsatzes machendie Redmonder nach wie vor mit den guten, altenWindows und Office.Apple scheint seiner Konkurrenz immer einen

Schritt voraus zu sein und die Bedürfnisse der Kun-den am schnellsten lesen und dann in die Tat umset-zen zu können. Sony, vor dem iPod mit seinen Walk-mans unbestrittener Marktführer in Sachen portablerMusikplayer, ist heute in diesem Bereich nur nocheine Randnotiz. Vielen Smartphone-Herstellern ging

es genauso, als Apple sein iPhone auf den Marktbrachte: Multitouch löste die mühsehlige Bedienungmit Joystick und Tastatur ab. Und nun will oder hatApple mit dem iPad eine weitere neue Ära eingeläu-tet, die der Tablet-Computer.Eng verknüpft mit dem Apple-Boom ist der aktu-

elle CEO des Unternehmens, Steve Jobs. Er verliessApple nach einem internen Machtkampf 1985. ElfJahre später kehrte er zurück und übernahm 1997 die

Geschäftsleitung. Heute, 13 Jahrespäter, ist Jobs der Inbegriff vonApple und die treibende Kraft. Dasbirgt aber auch eine gewisse Ge-fahr in sich: Kein Unternehmen istso stark mit seinem CEO verknüpft.Was passiert, wenn Jobs das Un-ternehmen verlässt, beispiels-weise aus gesundheitlichen Grün-den? Denn vor etwas mehr alseinem Jahr, als der Apple-Bossaus ebensolchen Gründen einekurze Auszeit nehmen musste,machte die Aktie einen Taucher.Apropos Risiko: Derzeit steht

Apple sehr gut da. Doch was pas-siert, wenn dem Unternehmen dieInnovationen auf einmal ausge-hen? Oder man doch einmal amMarkt vorbeizielt? Microsoft ist in

der komfortablen Lage, dass man mit Windows undOffice auch in den kommenden Jahren noch regel-mässig schöne Umsätze und Gewinne einfahren wird– trotz der Cloud. Auch weil es praktisch keine Kon-kurrenz gibt. Apple hingegen muss, um seinen Wertzu halten, weiter sehr innovativ bleiben und vielriskieren: Im Handy-Markt beispielsweise dreht sichdas Rad sehr schnell, es gibt viele Hersteller, und diewerden nicht untätig bleiben. Auch für das iPad sindbereits mindestens zehn Konkurrenten angekündigt.Sind wir also gespannt, was Jobs uns in Zukunft nochalles zeigen wird und ob nicht schon bald Internet-riese Google die beiden Rivalen hinter sich lässt.

Michel Vogel

iPod und iPhoneüberholen Officeund Windows

Apple vs. Microsof t Editorial

M i chel Vogel , RedaktoR

M ichel_Vogel@Vogel -Med ia .ch

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Swiss IT Magazine Nr. 06 | Juni 2010 ��

Swiss IT Magazine 06/2010 Inhaltsverzeichnis

Markt & TrendsGoogle-Feuerwerk an der I/O 8Rekurs gegen Weko-Entscheid: Orange gibt nicht auf 9Studie: Qualität der IT wichtiger als Kosten 10Mit SAP in die ERP-Zukunft 11Quick Poll: Erst testen, dann patchen 12

Szene SchweizStart-up: Kooaba – Mit Paperboy mehr aus Zeitungen machen 14CIO-Interview: Jürg Lindenmann, Universitätsspital Basel 15

SwissICT NewsInteressanter Mix aus Informatik und BWL 18Schlussrunde der Schweizer Informatik-Olympiade 20Bei Mövenpick steht Service an erster Stelle 23

Schwerpunkt Content Management und Web 2.0 im UnternehmenKommunizieren mit Enterprise 2.0 26Spendenkampagne per Social Network 30Twitter-Ersatz im Unternehmen 32Mit Enterprise 2.0 erwachsen werden 35Wenn Sharepoint nicht in Frage kommt 36Erfolgreich im Web dank Site-Analyse 38«Niklaus meint»: Was es mit Web 2.0 auf sich hat 40

Test CenterPhotoshop CS5: Produktivität und Kreativität unter einem Dach 42Test Ticker: Sechs Netbooks für Profis 45

Neue ProdukteCloud managen mit CA Cloud Connection Management Suite 46Flexibles IT-Management mit Oracle Enterprise Manager 11g 47Notebook-Schwemme fürs Business 49Nehalem-Server von Dell 51Marktübersicht: 22- und 24-Zoll-Widescreen-Displays 52

Dossier SoftwareEffizienz statt Insellösung 54Die Office-Evolution von Microsoft 56

Dossier IT ManagementDie IT-Kosten in den Griff bekommen 58IT Governance: IT vor Wertverlust bewahren 60

Karriere & WeiterbildungGründe für die innere Kündigung 62«Der Rechtsanwalt rät»: Braucht es die digitale Signatur? 64Veranstaltungen / Lesetips für IT-Profis 66/67

ServiceUnd ausserdem: H20 statt Luft 68Und ausserdem: 3D kommt ins Wohnzimmer 69Vorschau / Impressum 70

Enterprise 2.0, also die Verwendung von Technologien aus demWeb 2.0 im Unternehmen, ermöglicht innerhalb der Firma einevöllig neue Art des Kommunizierens. Mit den richtigen Toolskönnen Kommunikations-Barrieren durchbrochen und Informati-onen Themen- anstatt Hierarchie-basiert geteilt werden (ab Seite26). Ein neuer solcher Weg, um Wissen zu teilen, innerhalb vonProjekten zusammenzuarbeiten und auch unternehmensübergrei-fend zu kommunizieren, ist Microblogging. Entsprechende Platt-formen à la Twitter für den Unternehmenseinsatz gibt es diverse(Seite 32). Spannend ist auch nachzulesen, wie KPMG eine Spen-denkampagne mit einer Social-Networking-Plattform umgesetzthat. Wie das Projekt abgelaufen ist und wie es um die Akzeptanzsteht, lesen Sie in der Fallstudie ab Seite 30. Wenn es ums Teilenvon Wissen und Informationen geht, spielt auch Content Manage-ment eine entscheidende Rolle. Sharepoint ist als Content-Ma-nagement- und Collaboration-Plattform dabei oft erste Wahl.Inwieweit sich Sharepoint 2010 in Richtung Enterprise 2.0 entwi-ckelt hat und welche Alternativen es zur Microsoft-Lösung gibt, istab Seite 35 nachzulesen. Und wie die Basler Versicherung mittelsWebsite-Analyse erfolgreicher im Web ist, zeigen wir ab Seite 38.

Enterprise 2.0 26

INSERENTEN

Asus BeihefterBSgroup BeilageCablecom 72Elca 34HWZ 66Ricoh 2Studerus 4Suprag 48Swiss CRM AgendaTA Triumph Adler 61T-Systems 25Vogel Business Media 31, 44, 66Webtech 70WISS 41

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Nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine��

Bild des Monat

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Swiss IT Magazine Nr. 06 | Juni 2010 ��

Bild des Monats

Home OfficeDay 2010Die rund 9800 registrierten Teilnehmendendes Home Office Day 2010 haben anhandihres persönlich eingesparten Pendlerver-kehrs ermittelt, wie viel sie mit einem ein-zigen Home-Office-Tag zu einem besserenUmweltklima und einer gesteigerten Lebens-qualität beitragen können. Insgesamt ist ausdem ersten Home Office Day ein Zeitgewinnvon 606 Tagen entstanden, und auf das Jahrgerechnet könnten sogar 1240 Tonnen CO₂eingespart werden.

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Die SuisseID ist daAm 3. Mai hat das SECO den offiziellenStartschuss für die SuisseID gegeben.Erhältlich ist der elektronische Identitäts-nachweis bei der Schweizerischen Postund Quovadis sowie bei Swisscom (fürGrosskunden).

Mehr als 1 Zettabyte Daten 2010Storage-Spezialist EMC rechnet damit,dass im laufenden Jahr 1200 MilliardenGigabyte (1,2 Zettabytes) Daten produziertwerden. Das entspricht 75 Milliarden ge-füllten 16 GB iPads, die den Mont-Blanc-Tunnel 84-mal füllen würden.

iPad: Ab 28. Mai auch in der SchweizApple hat den Verkaufsstart des iPads inder Schweiz bekannt gegeben. Es ist der28. Mai. Der Spass hat seinen Preis: Dasgünstigste iPad kostet 649, die teuersteVersion sogar 1049 Franken.

Microsoft lanciert Office 2010Seit 12. Mai steht Microsofts neueBürosoftware-Suite Office 2010 (mehrdazu ab S. 56) in den Verkaufsregalen.Allerdings ist sie erst für Unternehmens-kunden erhältlich. Private müssen sichnoch bis Mitte Juni gedulden.

Openaxs will Breitband-Anbieter werdenDer Verband Openaxs hat mit Ex-Alcatel-Lucent-Schweiz-CEO Franz Stampfli einenneuen Präsidenten. Und: Der Verbundsoll dereinst zu einem führenden Breit-band-Anbieter in der Schweiz werden.

Cablecom: Internet und Voice für KleineMit neuen SOHO-Angeboten willCablecom kleinen Unternehmen undHomeworkern Internet und Telefonie mitBusiness-Level-Support zu weit günsti-geren Preisen als bei Swisscom anbieten.

WOChe 18 WOChe 19

TOP-NeWS DeS VergANgeNeN MONATS

Entwickler-Konferenz

Google-Feuerwerk an der I/OZahlreich waren die Neuigkeiten an Googles

Entwickler-Konferenz I/O, welche vor über5000 Teilnehmern aus 66 Ländern in San Fran-cisco über die Bühne ging. Heiss erwartet bei-spielsweise wurde die Version 2.2 von Android,die deutlich mehr Leistung bringen soll. Anneuen Funktionen warten auf den User Flash-Unterstützung innerhalb des Android-Browserssowie HTML5-Support und die Möglichkeit,Apps nun auch auf Speicherkarten abzulegen.Zudem erlaubt der Release es nun, das Handyvia USB-Tethering als UMTS-Modem oder viaWLAN als Hotspot zu nutzen. Neue APIs fürAdmins und Entwickler sorgen derweil dafür,dass Telefone auch aus der Ferne gesperrt wer-den können und auch Browserprogramme Zu-griff auf die Kamera und die Sensorik erhalten.Nebst der neuen OS-Version seiner Mobilte-

lefonplattform hatte Google praktisch in jedemTätigkeitsgebiet Highlights im Köcher. Mit dem

Cloud-basierten Speicherdienst «Google Sto-rage for Developers» etwa will man Amazon S3Konkurrenz machen. Dank dem Dienst könnenEntwickler von Web-Anwendungen Daten in dieCloud auslagern und diese dann in Websiteseinbinden. Im Bereich Cloud Computing wirdGoogle zudem mit VMware partnern. Ziel derKooperation sind Lösungen, die das Entwickeln,Betreiben und Managen von Applikationen injeder Cloud-Umgebung erleichtern sollen.Dabei soll es Unternehmen einfach gemachtwerden, Applikationen zwischen Clouds zu por-tieren. In einer Business-Version vorgestelltwurde derweil Google App Engine, eine Platt-form, um Applikationen auf Google-Infrastruk-tur zu bauen und zu skalieren. Die Business-Variante verspricht mehr Funktionen und hö-here Verfügbarkeit.Ankündigungen gab es zudem im Apps-Be-

reich. Mit dem Chrome Web Store will man

einen offenen Marktplatz für Web-Applikati-onen bieten. Apps soll es sowohl für denChrome-Browser als auch für das Chrome OSgeben, ein Bezahlsystem wird noch in diesemJahr eingeführt. Und der Kommunikations- undKollaborationsdienst Wave ist seit der I/O-Kon-ferenz nun für jedermann zugänglich. DankErweiterungen lassen sich Wave-Serve<r neuauch in die eigene Infrastruktur einbinden.Abschliessend zudem noch zwei Google-

Neuigkeiten aus dem Multimedia-Bereich: Zumeinen hat Google den Videocodec VP8 unter dieOpen-Source-Lizenz gestellt und will diesen mitPartnern zusammen zum Standard im Webmachen. Zum anderen will Google mit GoogleTV Internet und Fernsehen zusammenwachsenlassen. Basis dafürwerden Android und Chromebilden. Mit an Bord für die Umsetzung vonGoogle TV sind Intel, Sony sowie Logitech.(Marcel Wüthrich)

Markt & Trends Internet

� Nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine

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Kritische Lücke in Windows 7Microsoft warnt vor einer Sicherheitslü-cke in der 64-Bit-Version von Windows7 sowie im Windows Server 2008 R2 x64und für Itanium. Durch das Leck kannbösartiger Code eingeschleust werden.Ein Patch soll demnächst folgen.

Berner IT-Kosten in der KritikDer Oberaufsichtskommission des Gros-sen Rats des Kantons Bern missfällt laut«Berner Zeitung» das Informatikkonzeptund die IT-Strategie des Regierungsrates.Angeblich gingen damit Millionen vonFranken verloren, heisst es.

Palms WebOS auf hP-DruckernPalms WebOS soll in Zukunft auch aufHP-Druckern zum Einsatz kommen. Dashat HP-CEO Mark Hurd anlässlich einerTelefonkonferenz zu den Quartalsergeb-nissen des PC-Herstellers verraten.

Schweizer e-government schreitet voranSechs von 45 priorisierten Vorhaben derSchweizer E-Government-Strategie sindganz oder teilweise umgesetzt, und auchfür die letzten zwei Vorhaben wurdenfederführende Organisationen gefunden.

Chrome 5 für Windows, Mac und LinuxGoogle hat die neueste Version seinesBrowsers Chrome veröffentlicht. Chrome5 soll schneller sein und verfügt übereinige neue Features, beispielsweiseaus dem HTML5-Umfeld.

Dell zeigt Smartphone-Tablet StreakDell hat ein Video zu seinem MobileInternet Device Streak veröffentlicht. DasGerät, etwas zwischen Smartphone undiPad, soll weiter im Sommer auf denMarkt kommen, zuerst in Grossbritan-nien und dann in den USA.

WOChe 21WOChe 20

Orange hat beim Bundesver-waltungsgericht Rekurs gegen

das Sunrise-Übernahmeverboteingereicht. Ebenfalls nicht glück-lich mit dem Fusionsverbot istSwisscom-Chef Carsten Schloter,wie er in einem Interview mit«Cash» verlauten liess. Er könnelangfristig gesehen mit dem Ent-scheid der Wettbewerbskommis-sion (Weko) nicht zufrieden sein.Denn nun würde eine Senkungder Mobilfunkpreise verlangt. Dassei paradox, so Schloter. Zumeinen verhindere die Regulie-rungsbehörde den Zusammen-schluss und die entsprechendenSkalenvorteile, und zum anderenfordere sie tiefere Preise.

Zu denjenigen, die tiefere Mo-bilfunkkosten fordern, gehört auchComcom-Chef Marc Furrer. DerWettbewerb im Schweizer Mobil-funkmarkt sei aber auf Grund desabgelehnten Orange-Sunrise-Deals auf Jahre blockiert. Deshalberwägt Furrer, die günstigerenPreise von oben zu verordnen.Zudem rät er Orange und Sunrise,ein neues Gesuch für die Fusioneinzureichen, da eine Beschwerdezu lange dauere. Ausserdem sollCablecom Zugang zum Mobilfunk-netz erhalten. So gäbe es nach derFusion einen dritten Konkurrentenauf dem Markt und man könntedie Bedenken der Weko aus demWeg räumen. (Alina Huber)

Datenschutz

Thür schiesst gegen GoogleMitte Mai hat Google einge-

standen, dass die Streetview-Autos versehentlich auch Nutzer-daten aus ungesicherten WLAN-Netzen gespeichert haben. Um dasVertrauen der Nutzer wieder zu-rückzugewinnen, hat das Unter-nehmen daraufhin beschlossen,seine Internetsuche zukünftig ver-schlüsselt anzubieten. Seinen E-Mail-Dienst bietet Google bereitsseit einem Hackerangriff im Januarverschlüsselt an.

Derweil verlangt der Eidgenös-sische DatenschutzbeauftragteHanspeter Thür nach ganz ande-ren Massnahmen. In einem Inter-view mit der Zeitung «Sonntag»verlangte er ein Google-Gesetz.Demnach müsste sich jedes Unter-nehmen, das eine persönlichkeits-gefährdende Applikation auf denMarkt bringe, zertifizieren lassen.Man müsse in einem Genehmi-gungsverfahren nachweisen, dassman die Privatsphäre bestmöglich

berücksichtige, so die Forderungdes Datenschützers.Zudem hat Thür eine Offensive

gestartet und sich mit europä-ischen Datenschutzbeauftragten inVerbindung gesetzt: «Wir verlan-gen von Google, dass man uns dieDaten zur Verfügung stellt.» EineExpertengruppe soll diese dannanalysieren und so prüfen, ob essich bei der Datensammlung wirk-lich nur um einen Fehler gehan-delt habe. (Tanja Henz)

Rekurs gegen Übernahmeverbot

Orange gibt nicht auf

Auch Swisscom-Chef Carsten Schloter ist mit dem entscheid derWettbewerbskommission (Weko), dass Orange Sunrise nicht übernehmendarf, nicht einverstanden.

Schweiz Markt & Trends

Swiss IT Magazine Nr. 06 | Juni 2010 �

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Nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine1010

Swisscable hat Klage gegenSwisscom eingereicht. Stein

des Anstosses sind die Kooperati-onen mit diversen städtischenWerken beim Bau der Glasfaser-netze. Swisscom verschaffe sich soWettbewerbsvorteile auf Kostender Allgemeinheit, heisst es.Konkret geht es um die Verein-

barung zwischen Swisscom undden Stadtwerken in St. Gallen,welche vorsehe, dass die Stadt-werke ein Netz mit vier Glasfasernbauen und der Telekom-Anbietereine oder zwei Fasern zur exklusi-ven Nutzung erhalte. Swisscombeteilige sich nur an den Investiti-onskosten für den Bau. So sicheresich der Telekomriese einen Netz-zugang zu markant tieferen Inve-stitionsrisiken. Bei der Stadt St.Gallen hingegen steige das Risiko,da der Bau teurer werde und dieStadtwerke mit weniger Einnah-men rechnen müssen, da Swiss-com als Anbieter ein direkter Kon-kurrent werde. (Alina Huber)

Glasfasernetzbau

Swisscomangeklagt

Das Label «Swiss Made Soft-ware» hat gemeinsam mit der

Société Générale de Surveillance(SGS) eine Zertifizierung für in derSchweiz hergestellte Software-Produkte vorgestellt, die Herkunftund Qualität unterstreichen soll.Die Zertifizierung erfolgt zweistu-fig. Der Systemcheck nimmt rundeinen Tag, der Implementations-Check dann weitere ein bis fünfTage in Anspruch. Die Zertifizie-rung behält laut SGS-VertreterAdrian Zwingli ihre Gültigkeit, so-lange nicht mehr als 20 Prozentder Funktionalitäten verändertwurden. (Alina Huber)

Swiss Made Software

Software-Zertifikat

Durch die Flexibilisierung der IT und durch CloudComputing erhoffen sich 74 Prozent der Schwei-

zer Firmen in Zukunft vor allem eine Qualitätsverbes-serung. Lediglich 33 Prozent streben hingegen eineKostenreduktion an. Die IT wird also nicht mehr nurals Kostenfaktor wahrgenommen, sondern als strate-gisch eingestuft. Zu diesem Schluss kommt eine Un-tersuchung, die Swisscom IT Services zusammen mitdem Institut für Wirtschaftsinformatik der UniversitätSt. Gallen durchgeführt hat.Im Zentrum der Studie stand die Frage, wie die IT

in Schweizer Unternehmen im Jahr 2015 aussehenwird. Dazu wurden die fünf Trendcluster «User Cen-tric Business», «Information Intelligence», «FlexibleIT», «IT & Business Alignment» und «Sustainability»untersucht. Im Segment «User Centric Business» hatsich denn ergeben, dass ab 2015 intuitive UserInterfaces den Arbeitplatz prägen. Mitarbeiterhaben die Freiheit bei der Wahl des Ar-beitsumfeldes und bei dessen Gestaltung.Ausserdem dürfen sie ihre eigenen Endgeräteim Arbeitsumfeld nutzen. Im Bereich «Infor-mation Intelligence» kommt man derweil zumSchluss, dass 2015 vermehrt Informations- undDatensicherheitskonzepte eingesetzt werden,die die Daten schützen sollen. Für das Cluster«Flexible IT» prognostizieren die Studienteil-nehmer eine deutlich gesteigerte Industriali-sierung im IT-Betrieb, ein reifes Angebot vonCloud-Diensten sowie eine Flexibilisierung

der Laufzeiten von Outsourcing-Verträgen. Die Zu-kunft von «IT & Business Alignment» sieht derweil soaus, dass sich der CIO als Businesspartner positio-niert und den IT-Bereich wie eine eigenständigeGeschäftseinheit führt. Outsourcing von Geschäfts-prozessen werde vorwiegend in Bereichen vorkom-men, in denen es ausgereifte Lösungen gebe. «Su-stainability» wird sich künftig darin manifestieren,dass inaktive Systeme durch ein verbessertes Sy-stem-Management der Geräte abgeschaltet werden.Zudem sollen moderne Server-Systeme zu besserenAuslastungen führen und Conferencing-Lösungendie vielen Geschäftsreisen zumindest zum Teil über-flüssig machen. Die Studie kann kostenlos [email protected] be-stellt werden. (Alina Huber)

Schweizer IT im Jahr 2015

Qualität wichtiger als Kosten

Lediglich 73 Prozent der Schweizer CIOs sind mitihrem Job zufrieden – ein relativ tiefer Grad ange-

sichts eines weltweiten Durchschnitts von 84 Prozentzufriedener IT-Leiter. Die Bezahlung kann nicht derGrund sein, verdienen Schweizer CIOs mit 158’000Dollar im Jahr mehr als der globale Durchschnitt(144’000 Dollar), wenn auch weniger als deutsche(175’000) oder amerikanische Kollegen (164’000 Dol-lar). Diese Zahlen stammen aus einer Umfrage desHuman-Resource-orientierten Beratungsunterneh-mens Harvey Nash in Zusammenarbeit mit der PAConsulting Group bei 2655 IT-Profis weltweit.Schweizer CIOs sind auch skeptischer als ihre Kolle-

gen im Ausland. Lediglich 46 Prozent der hiesigen IT-Verantwortlichen glauben, dass sie in Zukunft einestrategischere Rolle spielen werden. Weltweit glauben71 Prozent an eine zunehmend strategische Bedeutungdes CIO. Mit ein Grund für die Skepsis könnte in derTatsache zu finden sein, dass in der Schweiz geradeeinmal 29 Prozent der CIOs direkt an den CEO rappor-

tieren (2009 waren es noch 42%). Weltweit sind esrund die Hälfte aller CIOs, die an den Geschäftsführerberichten. Stattdessen gewinnt der Finanzchef in derSchweiz mehr und mehr an Bedeutung: Bereits 23Prozent der CIOs müssen an den CFO rapportieren.Dieser Trend wird durch eine Studie von Gartner undder Executives Research Foundation bestätigt, die be-sagt, dass die Rolle des US-CIOs immer stärker be-schnitten wird und die eigentliche Entscheidung überdie Unternehmens-IT mehr und mehr beim CFO liegt.Jedoch, so heisst es, müsse es nicht zwingend negativsein, wenn CIO und CFO eng zusammenarbeiten.Für Aufsehen in den Chefetagen sollte auch die

Tatsache sorgen, dass beinahe ein Drittel der Schwei-zer CIOs noch in diesem Jahr einen Jobwechsel insAuge fasst. Auch hier liegt man weit über dem globa-len Durchschnitt von 19 Prozent.Die komplette Studie kann bei Harvey Nash (www.

harveynash.com/ciosurvey) bezogen werden.(Marcel Wüthrich)

Harvey Nash CIO Survey 2010

Unzufriedene Schweizer CIOs

Markt & Trends Schweiz

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SAP-Kundenkonferenz

Mit SAP in die ERP-ZukunftMitte Mai ging SAPs Mega-Kundenevent

Sapphire über die Bühne. An der Konfe-renz des weltgrössten ERP-Anbieters, diegleichzeitig in Frankfurt am Main und Orlando(Florida) stattfand, nahmen 16’000 Besucherteil, weitere 35’000 verfolgten die Veranstal-tung online.Mit Spannung erwartet wurde insbesondere

die Keynote der beiden Co-CEOs Jim Hage-mann Snabe und Bill McDermott. WährendSnabe seine Rede in Frankfurt zum Bestengab, wurde McDermott live über Satellit ausOrlando zugeschaltet. Gerade einmal 100 Tageim Amt, erläuterte das Führungsduo dem Pu-blikum die überarbeitete Produktstrategie vonEuropas grösstem Software-Hersteller wieauch die anstehende Übernahme von Sybase.Zuoberst auf der SAP-Agenda stehen ge-

mäss den Ausführungen der beiden CEOs diedrei Vertriebsmodelle «On-Premise», sprich

die klassischen In-House-Installati-onen, «On-Demand» sowie «On-De-vice» beziehungsweise Mobility.

Business ByDesign anteportasIm Zentrum der On-Demand-Strate-gie steht die Einführung der Cloud-basierten Lösung Business ByDesign.Die für kleine und mittelgrosse Un-ternehmen konzipierte Business-Suite wird mit Funktionen wie Echt-zeit-Analyse durch In-Memory-Com-puting (siehe Kasten) oder durch dieUnterstützung von mobilen Endgerä-ten, sprich Handys und Smartphones,erweitert. Vorkonfigurierte Einstiegs-pakete sollen eine rasche Implementierungerlauben, wobei von einem Einstiegspreis von133 Euro pro Anwender und Monat die Rede ist(ab 10 Usern). In der Schweiz ist mit einerMarkteinführung Anfang nächsten Jahres zurechnen.

Mobility by SybaseDie geplante Übernahme des Datenbankspezia-listen Sybase ist die erste grosse Akquisition seitder Business-Objects-Übernahme und bringtSAP insbesondere Technologien für die An-bindung mobiler Geräte. McDermott unter-strich an seiner Keynote denn auch die Be-deutung der Mobile-Strategie mit prägnantenAussagen wie «mobile ist the desktop» oder«leading companies have to be mobile com-panies».Sybase soll im übrigen nicht einfach inte-

griert, sondern als eigenständiges Unterneh-men weitergeführt werden, wobei man sichdie «Kronjuwelen» – womit wohl die match-entscheidenden Technologien gemeint sind –teilen wolle. Obwohl man mit der Übernahmein den Besitz einer marktführenden Daten-banktechnologie gelangt, will man den Kun-den aber auch künftig die freie Wahl der Da-tenbanklösung überlassen.Bei SAP geht man im übrigen davon aus,

dass die Akquisition von Sybase eine sichere

Sache ist. Auf das Gerücht, auch HP wolle einGebot abgeben, meinte Co-CEO Snabe gegen-über «Swiss IT Magazine» mit einem Lächeln:«Dieses Gerücht wird wohl Oracle in die Weltgesetzt haben.»

Projekt «Overture»Die Fokussierung auf die Einbindung von mo-bilen Endgeräten spielt in der SAP-Strategieschon seit längerem eine wichtige Rolle. Ge-rade in Drittwelt- und Schwellenländernsetzten Kleinstunternehmen (VSE, Very SmallEnterprises) statt auf Desktops vielmehr aufHandys als Business-Client-Geräte, wie SAP-CTO Vishal Sikka in einem Roundtable-Ge-spräch erläuterte. Im südafrikanischen Pretoriabetreibt SAP in einem Forschungszentrum dasProjekt «Overture», das sich zum Ziel gesetzthat, den unzähligen Micro-Unternehmen mitweniger als zehn Mitarbeitern gehostete ERP-Services für die Steuerung der komplettenBusiness-Prozesse zu einem bezahlbaren Preisauf dem Handy bereitzustellen.Wie an der Sapphire-Konferenz eindrücklich

demonstriert wurde, hat SAP mit der strate-gischen Fokussierung auf Cloud-basierte Ser-vices, der Einbindung von mobilen Gerätensowie In-Memory-Computing verschiedenePfeile im Köcher, um ihren Führungsanspruchim ERP-Business zu behaupten. (René Dubach)

IN-MeMOry-COMPuTINg

Das Thema In-Memory-Computing zog sich quasidurch alle Themen des Sapphire-Events. Damitgemeint ist eine Technologie, bei der die Datenbeziehungsweise die komplette Datenbank nichtauf Harddisks, sondern im Speicher abgelegtwerden. Bei der von SAP bereits vor einem Jahrangekündigten Technologie werden die Daten inSpalten abgelegt und können so um den Faktor10 und 50 verdichtet werden. Im Zusammenspielmit Multi-Core-CPUs lassen sich Daten so 1000Mal schneller verarbeiten; SAP spricht von Verar-beitungsgeschwindigkeiten von bis zu 2 MB proMillisekunde und Prozessorkern, womit wirklicheEchtzeit-Analysen von Geschäftsdaten ermöglichtwerden.Das mittlerweile zur Marktreife entwickelte

Verfahren soll ausser in der Business-ByDesign-Suite auch in einer neu angekündigten Appliancenamens «High Performance Analytic Appliance»zum Einsatz kommen. Die Appliance ist zur Zeitnoch in Entwicklung und soll sich dereinst pro-blemlos mit existierenden Systemen verbindenlassen, um Echtzeit-Analysen zu generieren.

Seit 100 Tagen im Amt: Die beiden SAP-Co-CeOs Jimhagemann Snabe und Bill McDermott.

Sapphire 2010 Markt & Trends

Page 12: IT Magazine 6/2010

Nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine1212

Software-Updates

Erst testen, dann patchenMicrosoft tut es in der Regel monatlich,

Adobe und Oracle tun es meist viertel-jährlich und Google ohne fixes Datum. DieRede ist vom Veröffentlichen von Software-Aktualisierungen, sogenannten Patches, diein den meisten Fällen gefährliche und kri-tische Sicherheitslücken oder Fehler schlies-sen beziehungsweise beheben. Das Manage-ment dieser Patches und die stetige Aktuali-sierung des Systems ist heute eine derwichtigsten Aufgaben von Systemadministra-toren und IT-Managern. Doch wie genaugehen sie mit den regelrechten Patch-Or-gien, die da manchmal auf sie zukommen,um? Genau das wollte Swiss IT Magazine ineinem Quick Poll herausfinden.Wie die Umfrage zeigt, sind die Leserinnen

und Leser des Swiss IT Magazine sehr pflicht-bewusst. Nur gerade sieben Prozent gabenan, dass sie ihre Programme nie mit Patchesupdaten. Das genaue Gegenteil sind 22 Pro-zent der Umfrageteilnehmer: Sie aktualisierenihre Software umgehend, sofort nach Erschei-nen der Patches. Beide Methoden machen,insbesondere in Unternehmen, wenig Sinn.Um möglichst sicher zu sein, sollte man diePatches nämlich auf jeden Fall aufspielen.Allerdings empfiehlt es sich gerade in etwasgrösseren Firmen mit komplexer IT, die Aus-wirkungen der Patches auf die Systeme vor

der Installation erstzu prüfen. DiesenWeg gehen die meis-ten unserer Quick-Poll-Teilnehmer: 28Prozent führen erstinterne Tests mit denPatches durch, bevorsie ihre Rechnerund Server damitauf den neuestenStand bringen. Wei-tere zehn Prozenthandhaben das ganzähnlich, allerdingsführen sie selberkeine Tests durch,sondern warten aufdie Ergebnisse an-derer. Etwas Vor-sicht walten lassenauch die 17 Prozent der Umfrageteilnehmer,die jeweils ein paar Tage abwarten und diePatches erst dann installieren. Es könnte jasein, dass es unterdessen schon wiedereinen neuen, verbesserten Patch gibt. IhreRechner zwar mit Patches versorgen, diesaber ohne eigentlichen Plan, machen 16 Pro-zent der Umfrageteilnehmer.(Michel Vogel)

Nächster Quick PollViele CIOs oder IT-Leiter möchten in ihrenUnternehmen gerne eine strategischere Rollespielen, können das aber nicht. Das führt oftzu Unzufriedenheit. Welche Rolle spielt derCIO in Ihrem Unternehmen? Sitzt er in derGeschäftsleitung oder nicht? Machen Sie mitbeim kommenden Quick Poll:www.swissitmagazine.ch/umfragen

Markt & Trends Quick Poll

28% Sobald interne Testsabgeschlossen sind

16% Irgendwann, weiss nichtgenau

22% Gleich nach dem Releaseder Patches

10% Sobald erste Erfahrungs-berichte da sind

17% Ein paar Tage nach demRelease

7% Nie

PATCh-MANAgeMeNT

Quelle:Swiss

ITMagazine

Monatlich und vierteljährlich gibt es regelrechte Patch-Orgien vonMicrosoft, Adobe, Oracle und anderen herstellern. Wann versorgen SieIhre Software jeweils mit den updates?

1 Wassergekühlter Supercomputer von IBM und eTh(6.5.2010)Der neueste Supercomputer Aquasar der ETH Zürich,der zusammen mit IBM gebaut wurde, wird zu einemgrossen Teil mit warmem Wasser gekühlt und gibt dieabgeführte Wärme weiter.

2 Videos in hD-Qualität mit iPhone 4g (7.5.2010)Mit dem nächsten iPhone, das womöglich Anfang Juni lanciertwird, sollen HD-Video-Aufnahmen möglich sein. Hinweise dazugibt es in der neuesten Beta-Version des Software Developer Kits(SDK) des iPhone OS 4.

3 Cablecom: Internet und Voice für die Kleinen(12.5.2010)Cablecom hat das komplette Firmenkundensortimentüberarbeitet und spricht mit neuen Angeboten fürInternet-Zugang und darauf basierenden Sprach-diensten insbesondere KMU und Home-Offices an.

4 SuisseID ist ab sofort verfügbar (3.5.2010)

5 Dell Streak kommt im Juni (14.5.2010)

6 Media Markt vertreibt iPad (6.5.2010)

7 Digital-TV: Cablecom-Karte funktioniert nur mit brandneuen geräten (5.5.2010)

8 Cablecom Digital TV: Bis zu vier Mal teurer (25.5.2010)

9 iPad ab 28. Mai in der Schweiz erhältlich (7.5.2010)

10 Asus präsentiert das eeeKeyboard (3.5.2010)

11 Opera: Adobe muss Strategie ändern (10.5.2010)

12 hP-Tablet: hurricane statt Slate (11.5.2010)

13 Office 2010 ist da - heimanwender müssen aber noch warten (12.5.2010)

14 Schloter kritisiert Weko (10.5.2010)

15 erster 3D-TV mit Polfilter für 3300 Franken (14.5.2010)

MeISTgeLeSeNe NeWS DeS LeTZTeN MONATS

22%17%

16%

28%10%7%

Page 13: IT Magazine 6/2010

Swiss IT Magazine Nr. 06 | Juni 2010 13

SITM Online Markt & Trends

13

File Waster verschlüsselt Dateien wie auch komplette Ordner,wobei Passwörter zwischen 4 und 56 Zeichen unterstütztwerden. Die Bedienung ist denkbar einfach: Nachdem dieFiles beziehungsweise Ordner auf die Oberfläche gezogenwurden, wird das Passwort gesetzt und auf den Verschlüsse-lungs-Button geklickt. File Waster unterstützt die Komprimie-rung der Dateien, den rekursiven Einbezug von Unterordnernund verschlüsselt optional auch die Dateinamen.Als besonders praktisch erweist sich die Cabinet-Funktion:Ausgesuchte Files und Ordner, die immer wieder verschlüs-selt werden sollen, lassen sich damit in einem Pool zusam-menfassen. Sollen diese Files erneut verschlüsselt werden,genügt es, das betreffende Cabinet aufzurufen; auf dasZusammensuchen der einzelnen Dateien kann verzichtetwerden.

Neben diesen Kernfunktionen unterstützt File Waster dassichere Löschen von Dateien und Ordnern, wobei verschie-dene Sicherheitsstufen zur Verfügung gestellt werden.

1 Pants Off! 2.03 Wertung:★ ★ ★ ★ ★ ★

Macht aus Passwort-Sternen auf Wunsch wieder Klartext.

2 LANguard Network Scanner 2.0 ★ ★ ★ ★ ★ ★

Scannt ein Netzwerk und liefert Informationen zu den angeschlossenen Servern etc.

3 Partition Wizard home edition 5.0 ★ ★ ★ ★ ★ ★

Erlaubt Grössenänderungen an Partitionen, ohne dass die Daten tangiert werden.

4 Free rapid Downloader 0.83 u1 ★ ★ ★ ★ ★ ★

Ermöglicht das massenhafte Herunterladen bei Rapidshare ohne Wartezeiten.

5 CCleaner 2.31.1153 ★ ★ ★ ★ ★ ★

Dient der Systemoptimierung, löscht diverse nicht mehr benötigte Dateien.

6 VLC Media Player 1.05 ★ ★ ★ ★ ★ ★

Bietet mit seinen Streaming-Features weit mehr als ein herkömmlicherSoftware-Player.

7 readon TV Movie radio Player 6.3.10 ★ ★ ★ ★ ★ ★

Dieses Tool bietet übers Web Zugriff auf hunderte von TV- und Radio-Sendern.

8 Free DVD MP3 ripper 1.21 ★ ★ ★ ★ ★ ★

Die Tonspuren von DVDs werden damit ins MP3-Format konvertiert.

9 AquaSnap 1.13 ★ ★ ★ ★ ★ ★

Stellt Aero Snap und Aero Shake auch auf älteren Windows-Versionen bereit.

10 Spiceworks IT Management Desktop 4.7 ★ ★ ★ ★ ★ ★

Umfassende LAN-Management-Suite zur Überwachung und Inventarisierung von Unternehmensnetzwerken.

Jetzt herunterladen unter: www.swissitmagazine.ch/downloads

AquaSnap 1.13

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TOOL DeS MONATS FILe WASTer 6.72

DOWNLOAD-ChArTS

LANguard NetworkScanner 2.0

Page 14: IT Magazine 6/2010

nr. 06 | juni 2010 Swiss IT Magazine1414

Wir machen Bilder intelligent.» Sobringt Till Quack, CTO und Mit-gründer von Kooaba, in einemSatz das Ziel seines Unterneh-

mens auf den Punkt. Seit Google das ToolGoggles – eine Suchanfrage anhand von Bil-dern – lanciert hat, weiss auch die breiteMasse, was man sich unter dem Begriff visu-elle Suche vorstellen soll. «Vor dem Launchvon Google Goggles haben uns die Leute ge-fragt, wozu man unsere Entwicklung brauchenkann. Nach dem Bekanntwerden von Gogglesmeinten sie dann nur ‹Oh, das ist das Gleichewie Google Goggles›», erklärt Quack. Aller-dings sei Kooaba schon wesentlich länger aufdem Markt als Goggles.Gegründet haben die beiden ETH-Doktoran-

den Quack und Herbert Bay das UnternehmenEnde 2006. Ihr Ziel war die Entwicklung einervisuellen Suche, die auch mobil verfügbar seinsoll. Zu der Zeit gab es noch kein iPhone undauch das mobile Surfen gehörte noch nichtzum Alltag. Die erste Version einer Bildsuchefunktionierte denn auch nur via MMS, einmühseliges Unterfangen, das kein Nutzer aufsich nehmen wollte. Als dann aber das iPhoneauf den Markt kam, waren die Grundlagen fürdie visuelle Suche vorhanden: Der gewünschteGegenstand kann dank eingebauter Kameraeinfach fotografiert werden, die Installationvon Apps ist simpel und die Kosten gehendank Flatrate gegen null.Im September 2008 entwickelte Kooaba die

erste Anwendung für Bilderkennung mit demiPhone. Mit der Applikation konnten aber nurbestimmte Kategorien wie zum Beispiel CD-Covers oder Bücher erkannt werden. «Auchheute gibt es noch einige Herausforderungenim Bereich der visuellen Suche. So funktionie-ren solche Suchapplikationen zum Beispiel fürTiere, Pflanzen, Autos, Möbel oder Bekleidungnur sehr beschränkt. Mit dieser Schwierigkeitkämpft auch Google», konstatiert Quack. Fürden Nutzer ist es deshalb schwierig zu wissen,

wofür er die Applikation genau brauchenkann. «Wir mussten uns also überlegen, wiewir dieses Problem lösen», erklärt Quack. Soseien sie auf die Idee gekommen, anstelleeiner allumfassenden visuellen Suche einzelneServices anzubieten, die durch die Bilderken-nungstechnologie eine klar definierte Pro-blemstellung lösen.Damit haben sich auf einen Schlag unzählige

Möglichkeiten für Weiterentwicklungen aufge-tan. Die Kooaba-Gründer haben sich dazu ent-schlossen, Apps sowohl selber zu programmie-ren als auch mit anderen Unternehmen zusam-menzuarbeiten. Mittlerweile lizenzieren sie ihreTechnologie auch. So nutzt zum Beispiel Com-paris für seine Preisvergleichsapplikation dieTechnologie von Kooaba.

Paperboy liefert digitale ExtrasEiner der selbst entwickelten Services ist Pa-perboy. Die Anfang April lancierte Applikationliefert digitale Extras zu Zeitungs- oder Zeit-schriftenartikeln. Die Technologie hinter Pa-perboy ist die gleiche, die Kooaba für die visu-elle Suche benutzt. «Nur ist die Applikation

jetzt auf ein bestimmtes Ziel ausgelegt. DieLeute verstehen intuitiv, wofür sie Paperboynutzen können.» Der Service funktioniert fol-gendermassen: Ist der Leser an zusätzlichenInformationen zu einem Artikel interessiert,fotografiert er innerhalb der Paperboy-Appli-kation den gewünschten Artikel. Wenn dasMagazin an Paperboy angeschlossen ist, wirdder Artikel erkannt und dem Nutzer eröffnensich verschiedene Möglichkeiten. Er kann denArtikel seinen Freunden weiterempfehlen odervia Facebook und Twitter verbreiten. Ausser-dem kann der Beitrag in einer PDF-Version aufdem persönlichen Kooaba-Account gespei-chert werden oder im Notiz-SammeldienstEvernote abgelegt werden. Am beliebtesten istbei den Nutzern aber die dritte Funktion, das«Entdecken». Hier erhält der Leser zusätzlicheInformationen und Links zum fotografiertenArtikel. «Zum Beispiel erhält man so weitereBilder vom Blick-Girl. Glauben Sie mir, dieserService ist gefragt», grinst Quack.

Technologie mit Zukunft«Geld verdient haben wir von Anfang an»,kommt Quack auf das Business-Modell zusprechen. So hat Kooaba seit Beginn seineTechnologie für Werbekampagnen zur Verfü-gung gestellt. Quack erinnert sich: «Die ersteKampagne haben wir mit Easyjet durchge-führt, damals noch über MMS.» Ausserdemhat Kooaba kürzlich mit Publicitas eine Koo-peration geschlossen. So lassen sich in Paper-boy auch zusätzliche Informationen zu den ineiner Zeitschrift geschalteten Inseraten erhal-ten. Und dafür sind die werbenden Unterneh-men bereit, zu zahlen. Aber auch durch dieLizenzierung verdient Kooaba Geld. Dies istdenn auch der vielversprechendste Bereich:«Wir sehen eine steigende Nachfrage für Bild-erkennungstechnologie. Immer mehr Unter-nehmen wollen das auch anbieten und su-chen nach einem Anbieter. Und es gibt nichtso viele Anbieter in diesem Bereich.»

Paperboy machtmehr aus ZeitungenDas Start-up Kooaba liefert mit seiner Applikation Paperboydigitale Zusatzinformationen zu herkömmlichen Zeitschriften-und Zeitungsartikeln.

Von Tanja Henz

Start-up: Kooaba Szene Schweiz

Mit der mobilen App Paperboy kann manZeitschriften- und Zeitungsartikel teilen,weitere Infos dazu entdecken oder dieseals PDF-Dokumente speichern.

Page 15: IT Magazine 6/2010

Swiss IT Magazine nr. 06 | juni 2010 1515

Herr Lindenmann, Sie sind nun seitetwas mehr als einem Jahr CIO desUniversitätsspitals Basel und in dieserFunktion auch Mitglied der Geschäfts-

leitung. Diese Position gab es vorher nochnicht. Was ist neu daran?Jürg Lindenmann: Das Universitätsspital Baselist, soweit ich weiss, das erste in der Schweiz,das versucht die IT in die Spitalleitung zu inte-grieren. Ich bezeichne mich deshalb selbergerne als Experiment und habe insofern einePionieraufgabe inne.Den IT-Leiter in die Geschäfts- beziehungs-

weise die Spitalleitung aufzunehmen ist einsehr progressiver Ansatz. Nicht alle verstehenihn, weil die Rolle des Spital-CIO nicht ganzklar ist. Anstatt Blech aufzustellen wie bisherwill man auf einmal mitreden und mischt sichin Geschäftsprozesse ein? Wieso das?Ich sehe meine Hauptaufgabe darin, mit

dem Werkzeug IT es möglich zu machen,etwas zum Unternehmenserfolg beizutragen.Dabei ist es ein grosser Vorteil, dass ich inmeinem Ressort nicht nur die IT, sondern auchdie Prozessunterstützung habe. Sie nimmt fürmich die Rolle ein, die den Unternehmensbe-darf und die IT miteinander verbindet. Ich binalso nicht nur Vertreter von Blech, sondernauch Befähiger.

Was haben Sie in den vergangenen zwölf Mo-naten, seitdem Sie CIO sind, alles getan?Der Fokus lag auf dem Aufbau meines Res-sorts Informatik und Prozessunterstützung. Vormeinem Amtsantritt waren das zwei Ressorts,die es zu vereinen galt und die damals unter-einander kaum harmonierten. Den ganzenAufbau unserer Organisation habe ich schönnach ITIL vollführt, nach dem Schema Plan-Build-Run. Wir sind zudem vollständig Ser-

vice-orientiert aufgestellt, was eine grosseSkalierbarkeit ermöglicht.

Was steckt dahinter, wieso vollziehen Sie der-zeit diese grossen organisatorischen Verände-rungen?Den Spitälern steht 2012 eine grosse Heraus-forderung bevor, das neue Spitalfinanzie-rungsmodell. Spitäler müssen infolgedessenzu Unternehmen werden, und die IT spieltdabei eine ganz wichtige Rolle. Wir wollen mitunserer neuen Struktur in einer modernen Artund Weise aufgestellt sein, um optimal an dieManagementprozesse andocken zu können.Ein Beispiel: Bisher macht unser Spital alles,das wird aber in Zukunft kaum mehr finanzier-bar sein. Wir müssen also eventuelle, kom-mende Kooperationsmodelle IT-mässig er-möglichen. Dazu gilt es, stabilere, schnellereund flexiblere Plattformen und Organisationenzu schaffen.

Wo lagen die Hauptschwierigkeiten bei derUmstrukturierung der IT?Die grösste Herausforderung beim Aufbau desneuen Ressorts und der neuen Struktur war,neben der bereits erwähnten Zusammenfüh-rung zweier Teams, die Leute zu befähigenmehr Eigenverantwortung zu übernehmen.Das ist die Voraussetzung dafür, dass das Ser-vice-orientierte Modell funktioniert. Vorherwar alles sehr hierarchisch organisiert. Wirhaben Angestellte, die teilweise mehr als 30Jahre so gearbeitet haben.Weiter haben wir angefangen informelle

Prozesse zu cutten und formelle einzuführen.Im Spital ist es üblich, dass wenn ich was will,ich das auch kriege, 7/24. Wenn man jetzt mitChange-, Projekt- oder Risk-Prozessen kommtund man nicht mehr einfach irgendwo in der

IT anrufen kann, dann führt dies zu einerZäsur, teilweise Unverständnis.Zudem haben wir im Zuge der Reorganisa-

tion viel ausnivelliert. Früher war die Ser-viceleistung nicht gleichmässig und einheitlichim gesamten Spital verfügbar, nun versuchenwir alle unsere rund 4500 Kunden bezie-hungsweise Spitalmitarbeiter gleich zu behan-deln. Diese Ausnivellierung führte natürlichdazu, dass man an einigen Orten über unserVorgehen nicht sehr erfreut war, dahingegenzeigten sich einige Abteilungen überrascht,dass sich die IT neu auch um sie kümmert.

Sie haben am Kantonsspital St. Gallen bereitsviele Veränderungen angestossen und durch-lebt, jetzt geht’s in Basel nahtlos weiter. Wiesotun Sie sich so was an?Sie haben recht, es gehört eine gehörige Por-tion Masochismus dazu IT-Chef zu sein. Manmuss gerne geplagt werden wollen, im Ge-sundheitswesen und Spitalumfeld im Spezi-ellen noch einen Zacken mehr. Ich frage michmanchmal selber, warum ich das mache und

«Anstatt nur Blechaufzustellen, willich neu mitreden»Jürg Lindenmann hat die grosse und nicht einfacheAufgabe in Angriff genommen, die IT des Universitäts-spitals Basel fit für die Zukunft zu machen.

Das InTerV I ew füHrTe M I cHel Vogel

jürg l I nDenMann (45) I s T se I T

März 2009 cIo aM Un IVers I TäTs -

sp I Tal Basel . zUVor war Der

osTscHwe I zer fasT zeHn jaHre

le I T er IT aM KanTonssp I Tal sT .

gallen UnD Von 1999 B I s 2000

für Den aUfBaU UnD D I e le I TUng

InTerne InforMaT I K Des caBlecoM -

Konzerns VeranTworTl I cH .

Begonnen HaT Der QUere InsTe Iger

se Ine IT-Karr I ere 1987 Be I Der

DaMal Igen reD I f fUs Ion .

Szene Schweiz CIO-Interview: Jürg Lindenmann, Universitätsspital Basel

Page 16: IT Magazine 6/2010

Nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine1616

komme dann immer wieder zum gleichenSchluss: Ich bin davon überzeugt, dass ich mitmeinem Team, also der IT, einen grossen Bei-trag leisten kann, damit wir unsere Kosten beigleichbleibender Versorgung des Patienten inden Griff, also deutlich senken können. Unddazu braucht es den Mut, die IT als Produk-tions- und Befähigungsinstrument einzuset-zen, auch im Gesundheitswesen.

Wie sieht Ihre neue IT-Abteilung nun ganzgenau aus, wie ist sie aufgebaut?Wir haben total 70 Mitarbeitende, inklusivePraktikanten und Lehrlingen. Aufgeteilt ist dasRessort in die drei Hauptbereiche Prozessun-terstützung, Projekte und Beratung, Entwick-lung und Betrieb sowie Service und Support.Daneben gibt es noch die Dezentrale IT, wo dieIT der einzelnen Kliniken gebündelt ist.Mit meinem Team zusammen betreuen wir

die 4500 Mitarbeitenden des Universitätsspi-tals Basel in allen Belangen in Sachen IT. Dazugehört unter anderem das Management vonrund 3500 Desktop-Computern, 340 Laptops,fast 300 Scannern, 1900 Druckern, 175 Applika-tionen sowie 150 physischen und 230 virtuellenServern.

Wie sieht es bezüglich den Rechenzentren aus,wie sind Sie da aufgestellt?Wir haben aktuell fünf Rechenzentren, dieüber den ganzen Campus verteilt sind. Das istschön, alles ist vor Ort. Nicht optimal ist hinge-gen, dass wir derzeit in den Rechenzentrennoch nicht durchgehend zwischen wichtigoder unwichtig, hochverfügbar oder nicht un-terscheiden. Das bedingt, dass wir alles best-möglich verfügbar haben, was von den Kostenher nicht optimal ist. Wir sind aber aktuelldaran diesen Zustand zu ändern und zu spezi-fizieren, was wohin muss sowie ein Risk Ma-nagement aufzubauen.Weil Basel bekanntlich ein Erdbebengebiet

ist, haben wir derzeit ein weiteres RZ-rele-vantes Projekt am Laufen. Zusammen mit demKanton Basel-Stadt wollen wir ein Archiv aus-serhalb des Kantons aufbauen, wo wir diePatientendossiers und andere wichtige Daten-bestände sicher lagern können, sollte derErnstfall eintreten.

Sie haben bereits einige Projekte angespro-chen. Was ist derzeit in den Spitälern undinsbesondere in Ihrem Spital in Sachen ITsonst noch am Laufen?Das Spital- und Gesundheitsbusiness ist heutezu einem grossen Teil ein reines Informations-geschäft. Während die Sekundärprozesse, alsobeispielsweise das ganze Rechnungswesenund die Logistik, bereits digitalisiert und stark

standardisiert und automatisiert sind, sind inSpitälern viele Prozesse, gerade im Kernbe-reich Medizin und Pflege, noch auf Papier, alsonicht digitalisiert und bergen viele Medienbrü-che in sich. Das soll und wird sich in Zukunftändern. Das Ziel heisst KIS (Klinikinformati-onssystem).Einhergehend damit muss der Patient noch

stärker zur Kernentität werden und in denMittelpunkt unseres Spitals rücken. Wir sinddeshalb dran so was wie ein CRM fürs Spitalaufzubauen, ein sogenanntes Patientenma-nagementsystem.Das sind so die grössten Challenges, die wir

versuchen in den nächsten drei, vier Jahren inden Griff zu kriegen. Kurz zusammengefasst:Wir wollen eine Industrie-IT im Spital auf-bauen, alles standardisieren und vereinfachenwas geht, damit sich die Angestellten, ob Ärzteoder Pflegende, voll auf ihr eigentliches Kern-business konzentrieren können. Und damit derPatient natürlich einen möglichst grossen Ser-vice erhält.

Sie haben das Thema Klinikinformationssys-tem angesprochen. Können Sie dazu nochetwas mehr erzählen? Welche Lösungen gibtes, wo liegen die Schwierigkeiten auf demWeg dahin?Ein KIS funktioniert meiner Meinung nach nur,wenn die Prozesse komplett standardisiertsind. Noch ist diese Voraussetzung in keinemder Schweizer Spitäler vorhanden. Wir arbei-ten momentan, zusammen mit einem exter-nen Partner daran, es ist aber alles andere alseinfach. Ein Beispiel: Der Mediziner ist immerunterwegs, er wartet nicht an einem PC aufseine E-Mail. Will man seinen Tagesablauf undseine Prozesse vollständig digitalisieren, dannmüssen wir also neue Lösungen finden undeinführen, um die Leute optimal IT-mässigunterstützen zu können. Mobilität, PDAs undSmartphones sind in diesem Zusammenhangein grosses Thema.Wir haben vor kurzem ein PACS-System

(Picture Archiving and Communication System)eingeführt, das heisst unsere Röntgenbildersind neu nur noch digital vorhanden, undkonnten so bereits unsere ersten Erfahrungensammeln.Betreffend Lösungen: Es gibt zwar All-in-

One-Spitallösungen, beispielsweise von Sie-mens und SAP und weiteren US-Herstellern.Aber ein eigentliches Standardsystem gibt esleider (noch) nicht.

Was bringt denn ein KIS? Gibt es Beispiele ausdem Ausland?Ja, die gibt es. Die 15 Spitäler der Barmher-zigen Brüder aus Wien beispielsweise sind

vollständig durchdigitalisiert. Sie kommendamit bei einer mit uns vergleichbaren Grössemit einem Viertel der IT-Kosten und -Mitarbei-ter aus. Das wurde alleine durch die konse-quente Standardisierung und Reduktion vonApplikationen erreicht.

Sie arbeiten, haben wir erfahren, gerade beigrossen Projekten sehr gerne mit Partnernzusammen?Ja. Meine Überzeugung ist, dass man nichtalles selber machen muss, obwohl das geradein einem Spital nicht üblich ist. Nur einmaligbenötigtes Wissen holen wir uns jeweils ex-tern, alles andere versuchen wir intern zulösen. Wir arbeiten übrigens sehr gerne auchmit Partnern zusammen, die aus dem Indus-trie-Bereich kommen, sie müssen also nichtzwingend über Erfahrungen im Spital-Busi-ness verfügen.

Mit welchen Partnern arbeitet die IT-Abtei-lung des Universitätsspitals Basel ganz kon-kret zusammen?Das sind ein paar, wir planen deshalb in die-sem Bereich demnächst auch einige Konsoli-dierungen durchzuführen. Im Bereich Consul-ting arbeiten wir aktuell mit der Firma Bindtzusammen, auch mit H&S gab es schon Part-nerschaften, vor allem bei der PACS-Einfüh-rung. Wenn es um die Umsetzung geht, sosetzen wir auf viele kleine, aber auch grosseUnternehmen wie RedIT, Trivadis, Microsoft,Oracle, SAP oder HP. Unser Netz haben wirkomplett outgesourct, bei Clounet, einem klei-nen Spezialisten aus Basel. Clounet war früherbereits unser Backup für den internen Netzver-antwortlichen, der hier am Universitätsspitalalles sauber aufgezogen hat.

Blicken wir zum Schluss noch über die Mauerndes Universitätsspitals Basel hinaus: Sie sindGründer des Verbandes VGIch. Was bezwe-cken Sie damit?Im Verband VGIch, den ich mitgegründet habeund dessen Präsident ich momentan bin,haben sich verschiedene Vertreter und An-wender aus der Informatik im Gesundheitswe-sen zusammengeschlossen, um gemeinsameInteressen gegenüber Politik und Herstellernzu vertreten, was ich sehr wichtig findde. Der-zeit sind im VGIch 32 Spitäler, darunter alleUnispitäler, 5 Krankenkassen, eine Spitex undein Trustcenter mit an Bord.

CIO-Interview: Jürg Lindenmann, Universitätsspital Basel Szene Schweiz

Page 17: IT Magazine 6/2010

Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICT MagazinAusgabe 06/2010 vom 31. Mai 2010

BeI MöVenpICK STehT SerVICe an erSTer STelle 23Auch die IT der Hospitality-Gruppe ist serviceorientiert

FACHLEUTENACHWUCHS ERFOLGREICH GENERIEREN 18

«MICH HAT SCHON IMMER dERMIx AUS INORMATIk UNd BWL INTERESSIERT» 26

SCHLUSSRUNdE dER SCHWEIzER INFORMATIk-OLyMpIAdE 28

«SOFTWAREENTWICkLUNG IST pER SE EINE ‘UNBERECHENBARE‘ dISzIpLIN» 29

«

Page 18: IT Magazine 6/2010

SwissICTMagazin 31. Mai • 06/2010

Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

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SwissICT news

die Informatik ist heute der zentraleHebel zur Optimierung des Gesamtun-ternehmens. Jedes neue produkt, jedeSteuerung und viele dienstleistungenbenötigen komplexe individuelle Hard-und vor allem Software. das zu schaffensetzt sehr gute Fachleute voraus. dochwie entstehen, wie macht man die?

Wir suchen Applikationsentwickler,die effizient datenbanken entwickeln,objektorientiert programmieren oder inkürze superschöne multimediale Web-sites mit Onlinebestellungsmöglichkeitbereitstellen und ins Rp einbinden, oderSystemtechniker, die gewieft virtuelleServer konzipieren und einrichtenund die prozesse automatisieren undsich in komplexen Netzwerksystemenheimisch fühlen. Und die auch improjektmanagement ausgebildet sind,methodisch sauber vorgehen.das ist das Qualifikationsprofil der

Informatik-Lehrabgänger/-innen, sofernderen Betriebe sie auch entsprechendeinsetzten und ihnen etwas zumuteten.Man kann sich davon über die kurzbe-richte der Abschlussarbeiten überzeu-gen. Sie sind im Internet publiziert.

Vier Jahre “Entwicklungszeit”, jeWoche zwei Tage in der Berufsfach-schule mit 1400 Informatiklektionen

nebst Allgemeinbindung oder Berufs-mittelschule als Grundlage und daraufaufbauende drei Tage “at Work” in be-trieblicher praxis mit klaren Leistungs-zielen - das bildet den Rahmen. EinChef, der die Lernenden als seineAssistenten einführt und so rasch wiemöglich produktiv macht, ist der zweiteSchlüssel zum Erfolg. Ein duo, das ge-meinsam die Arbeit anpackt.

Und so ist auch sichergestellt, dassdiese beiden bald mehr als die Leistungeiner person erbringen - der anfäng-liche zusatzaufwand wird relativ raschin einen Netto-Nutzen umgewandelt.So funktioniert die duale Grundbildungin über 300 Berufen. zwei Untersu-chungen belegen zudem, dass dieabsolute Mehrheit der Betriebe aucheinen finanziellen Gewinn aus einerLehre zieht.diejenigen, die über keine zeit jam-

mern oder über zu viel Aufwand, habendas System der dualen Berufsbildungnoch nicht ganz verstanden oder trauenJugendlichen wenig zu - die häufigstenFehler in der Lehrlingsausbildung.

Alfred Breu, SwissICT-FachgruppeLehr- und Praktikumsbetriebe

Fachleutenachwuchserfolgreich generieren

Gib uns bitte einen kurzen Überblicküber deine ausbildung undWeiter-bildung sowie deinen beruflichenWerdegang.

Ich habe die Matura Typus E gemachtund trat dann in die Firma IBM - anfangsals Systemoperator auf IBM-Grossyste-men, Mitarbeiter im kunden-Helpdeskund später als Mitarbeiter und dann alsfachlicher Teamleiter der Netzwerk-Systemprogrammierer ein. zu jener zeithabe ich mich auf die prüfung für deneidg. Fachausweis Wirtschaftsinfor-matik vorbereitet. direkt nach Erlangendes Fachausweises absolvierte ich denVorbereitungskurs für das eidg. diplominWirtschaftsinformatik und konnteungefähr zeitgleich zum Abschluss dieGruppenleitung als Manager NetworkOperation übernehmen.

Ein gutes Jahr später wechselte ichzu AT&T, wo ich als Manager CustomerImplementation tätig war. 2005 wech-selte ich als Manager Solution Engi-neering zu Sunrise. Mein Team ist mitneun Mitarbeitenden verantwortlich fürdas Erstellen von Netzwerkkonzeptenund Offerten. dabei geht es vor allemum die Vernetzung von Grosskunden imBereich der datenübermittlung sowieTelefonie einschliesslich Voice over Ipund glasfaserbasierte Hochgeschwin-digkeitsnetze.

Wann hast du den Fachausweis oderdas Diplom erlangt?den eidg. Fachausweis erlangte ich

1996 und das diplom 1998.

Was hat dich damals dazu bewogen,die Fachausbildung und den Diplom-lehrgang zu absolvieren?

Mich hat schon immer der breiteInformatikhorizont mit demMix aus

Informatik und BWL interessiert. EinBWL-Studium war für mich keine Opti-on, da ich eine Ausbildung suchte, dieich berufsbegleitend absolvieren konn-te. der Fachausweis und das diplomWirtschaftsinformatiker waren somitdie logischeWeiterbildung in meinerSituation.

hattest du während der ausbildung ei-nen konkreten Traumjob vor augen?

Nein, eigentlich nie. Jede Aufgabe hatmir zur jeweiligen zeit Spass gemacht.Ich habemich einfach schon immer fürpersonalführung und für betriebswirt-schaftliche Themen im zusammenhangmit Informatik interessiert.

Welche Qualifikationen, die du in dei-ner ausbildung erworben hast, habendir am meisten beim erreichen deinerberuflichen Ziele genützt?das Erkennen von konzeptionellen

Abhängigkeiten zwischen Netzwerk,Systemen, Applikationen und daten-banken. Auch kenntnisse über Finanz-,BWL- und projektmanagement-Metho-den haben mich in meinem beruflichenAlltag weitergebracht. Wie in einemBaukasten fügen sich diese Themenzusammen und unterstützen mich in dertäglichen Arbeit der Teamführung.

hast du deinen Traumjob gefunden?Mein jetziger Job ist sehr interes-

sant und herausfordernd. Ich habe imMix aus Netzwerktechnologie, BWL,Verkauf und personalführung ein span-nendes Tätigkeitsgebiet gefunden.

Deine positiven erlebnisse währendder ausbildung?

Sehr positiv habe ich das didaktischeVorgehen der dozenten in Erinnerung. Es

Veranstaltungskalender SwissICTDatum Titel / Thema Ort

02.06.2010 Scrum Breakfast zürich

09.06.2010 Suisse ID abendveranstaltung zürich

16.–18.06.2010 Business requirementsEngineering, Seminar

zurzach

23.06.2010 Scrum Breakfast Bern

07.07.2010 Scrum Breakfast zürich

28.07.2010 Scrum Breakfast Bern

07.09.2010 lean, agile & ScrumConference ganztägig

ETH zürich

Informationen SwissICT, www.swissict.ch, Telefon 043 336 40 20

«Mich hat schon immerWas wurde aus den Absolventen der(Diplom)? Heute: Roland Lüthi,

Page 19: IT Magazine 6/2010

SwissICTMagazin 31. Mai • 06/2010 19

der Mix aus Informatik und BWl interessiert»Berufsprüfung Informatik (Fachausweis) und der höheren Fachprüfung InformatikManager bei Sunrise.

gelang den dozenten, mir einen konzep-tionellen zugang zu mir damals wenigerbekannten Themenwie programmierungund datenbankentwicklung zu eröffnen.In diesen Bereichen hatte ich beruflichnoch keine Erfahrung gesammelt.

Was hat dir besonders Spass gemacht,was nicht?

Alles rund um Netzwerke hat mirSpass gemacht. Ich konnte enorm vonmeiner alltäglichen beruflichen Tätig-keit profitieren. Aber auch VWL- undBWL-Themen waren mir nicht fremd,da ich über gute Vorkenntnisse von derE-Matur her verfügte. datenmodellie-rung hat mir keinen Spass gemacht.Ich hatte überhaupt keinen Bezug zudiesem Fach und musste mir mühsamalle Grundlagen erarbeiten.

Warst du mit der Wahl der ausbildungzufrieden?

Ja, ich bin sehr zufrieden und würdedie Ausbildung wieder machen. Ich binder Meinung, dass mir ein breiter Über-blick über sämtliche disziplinen in der

Informatik vermittelt wurde. Ich würdeauch jederzeit personen mit beruflicherErfahrung im Netzwerktechnik-Bereichund mit einem FA/diplom inWirtschaft-sinformatik einstellen. die kombinationvon spezifischem technischem know-how und dem IT-Generalisten-know-how erachte ich als sehr wertvoll.

Beurteilst du die ausbildung als praxi-sorientiert?

Ja, die Ausbildung war sehr praxis-orientiert, vor allem die Fallstudien ver-fügten über einen hohen praxisbezug.Ich konnte viel von den Erfahrungen derdozenten wie auch den Mitstudieren-den in Form profitieren.

Kannst du etwas bezüglich des auf-wandes und des ertrages der ausbil-dung sagen?

Während der Vorbereitung zumeidg. Fachausweis habe ich zu 80 pro-zent gearbeitet, während des diplomszu 90 prozent. die Ausbildung ist gutmachbar; es wäre auch mit einemVollzeitjob gegangen. Für Fächer wiedatenbankentwicklung und program-mierung musste ich merklich mehrAufwand leisten als beispielsweisefür die Fächer in den Bereichen derNetzwerktechnik und Wirtschaft undFinanz.

In deinem Job brauchst du sicher auchKompetenzen wie Verhandlungsge-schick und empathie. Wo sollte mandeiner Meinung nach diese Fähig-keiten erlernen?

Ich glaube, Sozialkompetenz hängtmit der Lebenserfahrung zusammen.Ich habe jedoch firmenintern bei AT&Tund Sunrise Weiterbildungen zu diesemThema absolviert.

Ich denke, am effizientesten lerntman die Anwendung von Sozialkompe-tenz-Techniken in der Firma, in der manarbeitet. Einerseits kann man sich anbestehenden Human-Ressources-pro-zessen wie Mitarbeiterbeurteilung ori-entieren und andererseits muss man esaber auch praktisch anwenden können.

Ich denke, auf Stufe Fachausweisbenötigt man Themen wie Verhand-lungstechnik oder Mitarbeiterführungeher weniger, da im Normalfall derdamit einhergehende Job eher auf derfachlichen Seite herausfordernd ist. AufStufe diplom würde ich es hingegensehr begrüssen, wenn eine solide Basisim Bereich der Mitarbeiterführung ge-schaffen würde.

Welchen Tipp hast du für künftige ab-solventen?

Ich würde jedem raten, die Breitedes Lehrgang-Angebots zu nutzen undnicht nur für das Abschlussdiplom zulernen. Gute Fachspezialisten, egal inwelchem Gebiet der Informatik, zeich-nen sich insbesondere auch durch einbreites konzeptionelles Wissen übersämtliche Informatikaspekte aus, dasihnen ermöglicht, problemstellungenin der ganzen Breite zu erfassen undzu beurteilen. Mit anderenWorten, einSpezialist mit einem möglichst grossenGeneralisten-Rucksack.

Interview: Michèle Wiederkehr, Ge-schäftsführerin von I-CH InformatikBerufsbildung Schweiz AG. I-CH – In-formatik Berufsbildung Schweiz AGzeichnet verantwortlich für die Inhalte,Positionierung und Durchführung derBerufs- und höheren Fachprüfungen inInformatik. www.i-ch.ch

Roland Lüthi

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICTMagazin 31. Mai • 06/2010

Schlussrunde der SchweizerInformatik-OlympiadeAm 22. Mai 2010 fand in Zürich die Schlussrunde der Schweizer Informatik-Olympiadestatt. Dabei wurden drei Einzelpersonen und zwei Institutionen geehrt, die sich hoheVerdienste um die Schweizer Informatik-Olympiade erworben haben. SchweizerischeMittelschülerinnen undMittelschüler haben an der internationalen Informatik-Olympiadein den letzten drei Jahren drei Bronze- und drei Silbermedaillen gewonnen. Herbert Bruderer

die professur für Informationstech-nologie und Ausbildung an derETH zürich hat im Jahr 2006 in

zusammenarbeit mit dem Verein SchweizerInformatik-Olympiade (SOI) die fachlicheBetreuung der Schweizer Informatik-Olym-piade übernommen. ziele sind• die Tradition der Betreuung der SOI durchdie ETH weiter zu führen

• die Schülerinnen und Schüler mit Interes-se an der Informatik systematisch wäh-rend des ganzen Jahrs in ihrer Ausbildungzu unterstützen, damit sie an der interna-tionalen Informatik-Olympiade erfolgreichumMedaillen kämpfen können, und

• mithilfe von Erfolgen an der internati-onalen Informatik-Olympiade (IOI) dasFach Informatik an unseren Mittelschu-len zu fördern.

diese Aufgabe ist umso schwieriger, als dieschweizerische Jugend im Unterschied zur interna-tionalen Spitze an der Volks- und an derMittelschulekeinen pflichtunterricht in Informatik erhält. Und anden Gymnasien kommt dasWahlpflichtfach Infor-matik im letzten bzw. in den beiden letzten Jahrenvor derMatura zu spät. die schweizerischenMit-telschülerinnen und -schüler sind daher gegenüberden Teilnehmenden aus vielen anderen Ländern aninternationalenWettbewerben benachteiligt.Um diese Lücke zu schliessen, führt die profes-

sur für Informationstechnologie und Ausbildungder ETH während des ganzen JahresWettbe-werbe, Trainingslager undWeiterbildungsveran-staltungen durch. dabei ist sie auf Stiftungsgelderangewiesen. Schon während der Vorbereitungsoll ein möglichst guter kontakt zu Teams ausLändern mit hoch entwickeltem Informatikunter-richt aufgebaut werden. Somit können sich dieschweizerischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer

NiklausWirth im kreis der preisträger

ruben andristfür eine jahrelange zeitraubende Tätigkeit im VereinSchweizer Informatik-Olympiade (SOI), eine Arbeit,die sich von der Organisation der Anlässe über diepräsidentschaft des Vereins bis zum fachlichenTraining der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ander SOI erstreckte und wesentlich zur qualitativhochwertigen Vorbereitung der Jugendlichen für dieinternationale Informatik-Olympiade beigetragen hat.Ruben Andrist hat an der ETH zürich physik studiertund ist doktorand am Institut für theoretische physikder ETH zürich.

Claudia appenzellerfür eine engagierte und unermüdliche popularisie-rung der Wissenschaftsolympiade in der Informatik,für die hervorragende professionelle Organisation

von Anlässen der Wissenschaftsolympiaden und fürdie erfolgreiche Unterstützung bei der Suche nachGeldgebern für die Schweizer Informatik-Olympiade(SOI).Claudia Appenzeller war bis Frühjahr 2010 Geschäfts-führerin des Verbands Schweizer Wissenschafts-Olympiaden, Bern.

Michael Joseph Gattofür eine fachliche und organisatorische Unterstüt-zung der Schweizer Informatik-Olympiade (SOI)während mehreren Jahren, in denen er als Trainerdas schweizerische Team zu Erfolgen an der interna-tionalen Informatik-Olympiade geführt hat.Michael Joseph Gatto hat an der ETH zürich Informa-tik studiert und am Institut für theoretische Informatikdoktoriert.

ehrenmedaillen für einzelpersonen

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICT news 31. Mai • 06/2010

Sie sind gefragt,auf Sie kommt es an!Im Januar titelte der Tages Anzeiger: «Die Wirtschaft verspricht 1000 neue Informatik-Lehrstellen». Nirgends in den weiteren Pressetexten lasen wir, wo diese Lehrstellendenn geschaffen werden, wer denn alles diese «Wirtschaft» ist. Hier die Aufklärung: Siesind gemeint, Sie gehören dazu. Hansruedi Küttel

Überall, wo profis in der Informatik arbeiten, gibtes auch Einsatzmöglichkeiten für Lernende.Ihren Job als product Manager oder Security

Officer oder CIO kann ein Lernender nicht machen.Wenn Sie aber das bekannte prinzip der Arbeitstei-lung anwenden und die einfacheren Arbeiten ausIhrem Tätigkeitsgebiet einem Lernenden anvertrauen,wird Ihr Job interessanter und Sie tun etwas für denNachwuchs.

Und noch etwas: Sie hätten da schon lange eineIdee, wie man dieses oder jenes in Ihrem Business mitHilfe von Informatik automatisieren und rationalisierenkönnte, aber es hat ja niemand zeit dafür, nicht einmalzeit, um die Spezifikation zu machen. Skizzieren Sie dieSpezifikation mit einem Lernenden, lassen Sie ihn dieSpezifikation ausformulieren und dann das ding reali-sieren. Viele Lehrbetriebe machen solches seit Jahrenund haben Erfolg damit. Bei Ihnen ist es schwieriger,komplexer? probieren Sie es aus!

Wie viel erfahrung haben Sie in der betrieb-lichen ausbildung von Informatikerinnen undInformatikern?Wissen Sie wirklich, was sie können undwie grossder Aufwand für die Betreuung ist?Wir nutzen dieErfahrung von 15 Jahren Berufsbildung in der In-formatik. 1994 habenwir in fast allen Regionen derdeutschschweiz Lehrmeistervereinigungen gegründetund seither zusammenmit den Berufsfachschulen dieAusbildungweiter entwickelt. Wir beraten Sie gerne,wenn Sie mitmachenwollen. Unser ziel ist die Sicher-stellung des Nachwuchses für das Berufsfeld.Wir sindIhre partner.

Die Berufslehren (Informatiker, Informatik-praktiker, Mediamatiker) gibt es, es brauchtnun noch mehr lehrbetriebe.Im Betrieb wird nicht «ausgebildet», im Betrieb wirdproduktiv gearbeitet. die 2005 für die ganze Schweiz

eingeführte modu-larisierte Informa-tiklehre ist bewusstauf die drei Lernorte

• Berufsfach-schule (Grund-lagen)

• überbetrieblichekurse (prak-tische Grundla-gen) und

• Lehrbetrieb(Lernen in beruf-licher praxis)

aufgebaut. Im Lehrbetrieb kann und soll die geforderteSchwerpunktbildung erfolgen, sei es als Systemtester,Softwaretester, programmierer, Fachfrau für e-Me-dien, Systemtechniker, Netzwerktechniker, Ip-Tele-foniespezialist oder Supporter, für was auch immer,für welche Branche auch immer. Im Betrieb lernenIhre Lernenden das, was sie für die tägliche Arbeitbrauchen.

einsteigen, die Zukunft sichern.damit Sie auch in zukunft Ihre Fachkräfte finden,bilden Sie auch selber aus. Machen Sie den erstenSchritt. das Berufsbildungsamt Ihres kantons bringtSie in Verbindung mit der zuständigen Lehrmeisterver-einigung. Lassen Sie sich dort beraten und gewinnenSie Ihren Nachwuchs.

Hansruedi Küttel, Leiter Ausbildung Informatik,Beruf Zug, Zug ZG

ehrenmedaillenfür Institutionenhasler Stiftung, Bernfür die grosszügige finanzielle Unterstützung inden letzten drei Jahren, die es ermöglicht hat, einsystematisches ganzjähriges Training mit Trainings-camps, regelmässigenWettbewerben und kontaktzur internationalen Spitze der Informatik-Olympiadeaufzubauen und dadurch die Wissensvermittlung zuverstärken, eine Förderung, die zu internationalenErfolgen geführt hat.

Schweizerische alpine Mittelschule Davos (SaMD)für den Ausbau der technischen Infrastruktur unddie grosszügige Unterstützung bei der Organisationder Trainingscamps an der Schweizerischen Alpi-nen Mittelschule davos, die zum Grundstein desjährlichen Trainings für die Informatik-Olympiadegeworden sind.

Hansruedi küttel

an der IOI umMedaillen bewerben. An derIOI 2007 haben sie eine Silber- und eine Bron-zemedaille gewonnen, an der IOI 2008 sogarzwei Silbermedaillen und an der IOI 2009 zweiBronzemedaillen.

preisverleihung durch niklausWirthden erfolgreichsten Teilnehmerinnen undTeilnehmern der Schweizerischen Informatik-Olympiade verlieh prof. NiklausWirth (ACM Tu-ring Award-preisträger 1984) die preise. prof.Juraj Hromkovic, Inhaber der professur fürInformationstechnologie und Ausbildung derETH zürich, würdigte an der Schlussrunde derSchweizer Informatik-Olympiade in zürich dieVerdienste zur Förderung der Schweizer Infor-matik-Olympiade. Er überreichte Ehrenmedail-len für Einzelpersonen und für Institutionen.

Herbert Bruderer, ETH Zürich, ([email protected])

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICTMagazin 31. Mai • 06/2010

«Software-entwicklung ist per seeine ‘unberechenbare‘ Disziplin»«Lean, Agile und Scrum» – wie sich Produktivität und Qualität im Bereich der Software-Entwicklung steigern lassen. Ein Interview mit Henrik Kniberg, Agile-Coach, Buchautorund Referent.

SwissICT: henrik Kniberg, in Ihrem kürzlich veröf-fentlichten Blog mit dem Titel «Toyota’s journey fromwaterfall to lean software development» schildern

Sie eindrücke Ihres Besuchs bei Toyota in Japan. Was hatSie zum Besuch beim grössten japanischen autobauer ver-anlasst?

henrik Kniberg: Toyota ist anerkannterweise der klare Vorrei-ter im Bereich der «schlanken produktion» (Lean production).kaum ein erfolgreicher Automobilhersteller, der sich heutenicht an den schlanken, agilen produktionsprozessen vonToyota orientiert. das kontinuierlich weiterentwickelte «Toyo-ta production System» (TpS) ist heute wegweisend für einestark wachsende zahl produzierender Unternehmen unter-schiedlichster Branchen – weltweit. die dem TpS zugrundeliegende philosophie hat viel mit Scrum, der Methodik zuragilen Softwareentwicklung, gemeinsam.

Welche Gemeinsamkeiten bestehen?Sowohl bei Scrum als auch bei TpS stehen die ständigeWeiterentwicklung der Mitarbeitenden sowie die stete Opti-mierung von Herstellungsprozessen, von Arbeitsmitteln undMethoden im Vordergrund. zudem haben beide Strategiendie nachhaltige Weiterentwicklung sämtlicher am prozessbeteiligten personen – auch kunden, Lieferanten und part-ner – zum ziel. dies im Bestreben, die produktion ständig zuverbessern, den Aufwand zu minimieren und die Qualität derprodukte gleichzeitig zu erhöhen.

Ihrem eingangs erwähnten Bericht ist zu entnehmen, dassder austausch mit Satoshi Ishii, leiter der entwicklungsab-

teilung für automotive-Software, etwaszwiespältige eindrücke hinterlassenhat.Es wurde deutlich, welche ausgespro-chen wichtige Rolle der Software im Au-tomobilbereich zufällt. So machte Sato-shi Ishii etwa darauf aufmerksam, dassdie in einem Lexus eingesetzte Softwareaus rund 14 Millionen zeilen Code be-steht. Sie erreicht damit dimensionen,wie wir sie von Software-Systemen imBanking- oder Aviatik-Bereich kennen.

Einigermassen überraschend für mich war dann aber dieErkenntnis, dass sich Toyota im Bereich der Software-Ent-wicklung bisher der «Wasserfallmethode» bediente. Wärendie jüngsten Vorkommnisse rund um qualitative Mängel beiden Brems- und Gassystemen – gefolgt von enormen Rück-rufaktionen – nicht eingetreten, wäre ich versucht gewesen,Toyota als weltweit erstes Unternehmen zu bezeichnen, dasmit der Wasserfallmethode grosse Software erfolgreich um-gesetzt hat.

haben diese jüngsten ereignisse einen einfluss auf die artundWeise, wie Toyota zukünftig Software zu entwickelngedenkt?die bei Toyota verantwortlichen personen sind sich über dieSchwächen der bisherigen Entwicklungsmethodik sehr wohlbewusst. Vor diesem Hintergrund ist die Aussage von SatoshiIshii zu sehen: «Wir müssen eine IT-Company werden.» Beidiesem angezeigtenWandel kann er sich gut vorstellen, dassdie agile Softwareentwicklung einen wichtigen platz ein-nimmt. Wobei er betont, dass diese Entwicklung langsam undmethodisch umgesetzt wird. «zurzeit sind wir daran zu prüfen,wie wir unsere kernphilosophie TpS im Software-Engineeringanwenden können.» zudem betont er die seiner Meinungnach enormeWichtigkeit einer hohen Transparenz. Es müssedas ziel sein, dass sich Manager und Ingenieure verstehen,dass sich das «Unsichtbare» (die Software) sichtbar machenlasse.

Wird sich Toyota an Scrum, demManagementframework fürdie agile Softwareentwicklung, orientieren?zumindest teilweise. zwar decken sich die grundsätzlichenVorstellungen von Toyota zur agilen und schlanken Software-entwicklung mit meinen persönlichen Erfahrungen; Trotzdemist ein gewichtiger Unterschied auszumachen. So habe ichden Eindruck, dass das Unternehmen Faktoren wie Standar-disierung, Metriken und Controlling stark gewichtet – wieviele andere japanischen Unternehmen auch. Wie aber sollenIngenieure in einer Organisation, in der jedes und alles gep-lant und gemessen wird, in der dicke prozess-Manuals dasSagen haben, ein hohes Mass an Motivation und kreativitätaufweisen?

Henrik kniberg

Fortsetzung auf Seite 24Henrik kniberg, fachsimpelnd.

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICT news 31. Mai • 06/2010

Bei Mövenpicksteht Service an erster StelleService schreibt Mövenpick gross. Dementsprechend ist auch die IT der Hospitality-Gruppe serviceorientiert. CIO Stefan Graf kümmert sich nicht um die Bits und Bytes. Ersteckt die langfristige IT-Strategie für die rund 16‘200 Mitarbeitenden von Mövenpickfest. Die technologischen Details und den Betrieb der IT überlässt er jedoch seinem IT-Partner Swisscom IT Services und erwartet seinerseits Top-Service. Guido Eiffel

der NameMövenpick verspricht Genuss. Seit 62Jahren bedient und verwöhnt die schweizerische Un-ternehmensgruppe mit internationaler Ausstrahlung

seine Gäste. 1948 startet Ueli prager mit einem Restaurantim zürcher Claridenhof, schnell kommen andere Spartenwie premium- produkte, Wein, die ersten Hotels im In- undAusland sowie Marché International hinzu. das Unternehmenentwickelt sich stetig - dementsprechend wächst auch dieInformationstechnologie der Gruppe. Bis 1997 unterhält dasUnternehmen eine eigene Abteilung mit 28 IT-Mitarbeitendenund kauft Beratungsleistungen hinzu. dann kommt der kurs-wechsel.

Als eine der ersten Schweizer Firmen lagert MövenpickTeilbereiche der IT aus. zwölf Jahre lang betreibt sie derUS-amerikanische Outsourcer EdS. Stefan Graf, der heutigeCIO der Holding, ist von Anfang nah am IT Outsourcing dran,damals im Controlling. Im Jahr 2006 wird Stefan Graf zum CIOernannt, eine neu geschaffenen position, die direkt dem CEOunterstellt ist. „dass die IT neu direkt der Geschäftsleitungunterstellt wird, ist ein grosser Vorteil“, sagt der 36-Jährige.Er stellt um: Seine IT-Strategie richtet er konsequent an derUnternehmensstrategie aus und schreibt 2008 die Informatikrein servicebasiert aus. „Statt der üblichen mehrere Ordnerumfassenden Ausschreibung haben wir auf rund 40 Seitendie Service-Anforderungen, gesplittet in Front- und Ba-ckend-Arbeiten, definiert“, erklärt Stefan Graf. Swisscom ITServices antwortet entsprechend serviceorientiert und erhältden zuschlag.

Transition der komplexen IT-landschaftWas folgt, ist ein kulturschock. Mit EdS und Swisscom ITServices treffen zwei kulturen aufeinander. Auf der einen Sei-te der technologisch detaillierte und enttäuschte, langjährigeprovider. Auf der anderen Seite steht ein 60-köpfiges Teamvon Swisscom IT Services hochmotiviert am Start. Es bedarfvieler Interviews und grosser koordination, um die Transitionüber die Bühne zu bringen. „Hier habe ich gelernt, dass ichzukünftig die Ausstiegsklausel mit meinen providern auchdetaillierter regele“, gibt Stefan Graf seine Erfahrung weiter.zum 1. Juni 2009 steht alles. Swisscom IT Services über-

nimmt die 566 IT-Arbeitsplätze plus 200 drucker in Schweiz,deutschland und Österreich für die gesamte Holding bis aufMövenpick Hotel & Resorts. die 29 Geschäftsapplikationeninklusive SAp und die rund 170 Client-Anwendungen laufenauf 60 Servern im Rechenzentrum zollikofen. „Swisscom ITServices hat profundes know-how im Engineering. die ITlief sofort und somit auch unser Business. Gerade der SApBetrieb ist bei unserer IT-partnerin Weltklasse“, sagt StefanGraf.

Überraschungen bei der netzwerk-UmstellungBei den Connectivity-Services hätte sich der CIO von Mö-venpick allerdings ein offeneres Ohr seitens Swisscom ge-wünscht. „Unsere Bedenken hinsichtlich der Netzwerke aneinigen Standorten wurden zu spät ernst genommen“, sagt er.Im Gegensatz zur Schweiz, in der Swisscom die Netzwerkeeinfach per knopfdruck freischalten konnte, herrschten indeutschland und Österreich andere Bedingungen. An einzel-nen Standorten waren beispielsweise die Leitungen marode,in historischen Gebäuden erwarteten die Techniker stattordentlicher Switch-kästen wilde Verkabelungen auf demBoden. „die Gastronomie ist keine Bank. Was für uns zählt,sind die Gasträume undküche, nicht die Bürosdahinter“, sagt StefanGraf. Besonders schwie-rig wurde es im EuropaCenter, dem einstigenWahrzeichen vonWest-berlin. Im 60er-Jahre-Baukonnte der Elektrikerunter den über 1000 nichtbeschrifteten kabelnnicht das richtige finden,der Mövenpick-Standortwar acht Tage lang vomNetzwerk abgehängt.“Alle Schwierigkeiten

Mövenpick-CIO Stefan GrafFortsetzung auf Seite 24

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Verbandsmagazin von SwissICT Impressumherausgeber, redaktion: SwissICT Schweizerischer Verband der Informations- und kommunikationstechnologie • redaktion: Roland Schubert (Ltg.),Alfred Breu und Michael Busch • adresse: Vulkanstr. 120, 8048 zürich, Tel. 043 336 40 20, Fax 043 336 40 22, [email protected], www.swissict.ch• Mitgliedschaft: kombimitgliedschaft Fr. 90.–/Jahr, Einzelmitgliedschaft Fr. 150.–/Jahr (Studenten, Lehrlinge Fr. 25.–), Firmenmitgliedschaft abFr. 250.–/Jahr(bis 5 Mitarbeitende) • erscheinungsweise: 12x pro Jahr in Swiss IT Magazine • Copyright:©SwissICT, zürich

Es ist ein „bewährtes“, vielfach erprobtes problem:das Business kann die Anforderungen nicht präzisegenug formulieren, die Informatik weiss nicht genau,was die Stakeholder wirklich benötigen und dieAnwender sind enttäuscht, dass sie nicht das bekom-men, was sie wirklich brauchen.ziele mit Anforderungen zu spezifizieren, die nicht

einfach das abbilden, was die Stakeholder wünschen,sondern dasjenige, das sie wirklich benötigen, ist sehrkomplex. Missverständnisse zwischen den verschie-denen Interessensgruppen entstehen zum Beispielbereits häufig bei der Terminologie, indem die Einennicht das gleiche unter Begriffen und Ausgangslagenverstehen wie die Andern. Eine weitere Schwierigkeit

liegt in den verborgenen (impliziten, unterbewussten)Anforderungen.

In diesem Seminar steht das Business mit demAuftraggeber im Vordergrund. Aber so, dass die In-formatik, welche die Anforderungen umsetzen muss,ein verständnisvoller partner bleibt und zum Erfolgmittragen kann und muss. Folgende Themen werdenerläutert und anhand einer Fallstudie in Gruppenarbeitin den wichtigsten Belangen erhärtet:• ziele, Wünsche, Bedürfnisse aus Business- undInformatik-Sicht betrachtet• die Notwendigkeit des gegenseitigen Verständ-nisses• Stakeholder: Wer ist involviert, wer vertritt welche

Ansprüche und Interessen?• das adäquate Vorgehen bestimmen• Anforderungsermittlung und- formulierung ausganzheitlicher Sicht• Systematische Erhebung von Anforderungen (Me-thoden und Techniken)• Spezifikation von Anforderungen (Methoden undTechniken)• Modellierung von Anforderungen (Methoden undTechniken)• dokumentieren und prüfen der Anforderungen• Verwaltung von Anforderungen (mit Änderungs-und Nachweis-Management)

das Seminar richtet sich an Auftraggeber Business,Business-Analysten, Benutzervertreter in projekte,projektleiter (auch IT) und projektcontroller.

16. - 18. Juni 2010 , park-hotel Zurzachhttp://www.swissict.ch/re-juni10.html

SwissICTMagazin 31. Mai • 06/2010

Sie stellen – ganz im Sinne des «Manifesto for agileSoftware Development» – die Menschen und derenInteraktionen vor prozesse undWerkzeuge…In den vergangenen Jahren habe ich zahlreicheFirmen bei der Implementierung einer schlanken Soft-wareentwicklung begleitet. dabei durfte ich immerwieder feststellen, dass sich der Abbau von planungs-und kalkulationsaufgaben positiv auf Motivation undzielgenauigkeit auswirkten. Es ist meine und die Erfah-rung zahlreicher kolleginnen und kollegen, dass dieSoftware-Entwicklung per se eine «unberechenbare»disziplin ist. Warum also sollen wir so viel Energie ineine höchst detaillierte planung, in einengende pro-zesse und exzessives Controlling investieren? dabeiverschwenden wir nicht nur wertvolle zeit, sondernschränken auch die kreativität unserer Mitarbeiten-den und die Innovation des Unternehmens ein.

henrik Kniberg, wir bedanken uns für das Gesprächund freuen uns auf Ihren Vortrag der lean agile Sc-rum Konferenz 2010 am 7. September in Zürich.

Interview: Peter Stevens, Mitgründer der SwissICTFachgruppe Lean Agile Scrum sowie Trainer, Coach &Partner bei DasScrumTeam.de.

Fortsetzung von Seite 22

konnten wir zusammen mit Swisscom lösen, hättenuns aber viel zeit sparen können“, so Stefan Graf.

neues rollenverständnis des CIOSeit dem Einstieg von Stefan Graf bei Mövenpickvor 14 Jahren hat sich in der IT viel verändert. dieWeisskittel-Generation mit den AS 400-Maschinenist passé. Heute muss die IT flexibel auf Marktver-änderungen reagieren und Innovationsträger fürsGeschäft sein. Mövenpick hat deshalb auch die IT bisauf die kassensysteme in den Mövenpick und MarchéRestaurants ausgelagert. „Wir haben keinerlei ITmehr in-house“, erklärt Stefan Graf. Er lagere aus,was andere besser und effizienter können. den täg-lich hochvolumigen datentransfer im E-Mail-Systemhat Swisscom IT Services für Mövenpick im Griff.Stefan Graf interessieren die technischen details,damit dieser und andere Services laufen, nicht mehr.„Heute ist der CIO nicht mehr ein rein technischer In-formatiker. Seine Rolle hat sich stark gewandelt hin zueinem ganzheitlich und unternehmerisch denkendenManager der IT“, sagt Graf. Er repräsentiert einenneuen Typ CIO, der beide Seiten der Medaille kenntund eher betriebswirtschaftlich denkt. „Wir wollenglückliche kunden. Aber läuft die IT nicht, steht unser

Business still. punkt“ - so sein Credo. Graf misst dieIT nicht nach Verfügbarkeit, sondern setzt im Sinneder Serviceorientierung ganz auf ITIL. „Mean Time ToRepair“ ist für ihn die Mutter aller kennzahlen. So darfbeispielweise der Mailservice nicht länger als eineStunde ausfallen, andere Applikationen müssen bisam nächsten Geschäftstag wieder laufen. Eine grosseHerausforderung – auch für den CIO. denn bei den ge-hosteten Anwendungen wie konsolidierungssoftwareoder Management Information Systemen koordinierter die zusammenarbeit mit 29 anderen Applikations-dienstleistern.

IT imWandeldas Geschäft von Mövenpick wandelt sich. das stelltauch neue Anforderungen an die unterstützende IT.„Wir werden nicht nur auf die geschäftlichen Verän-derungen, sondern auch den technologischenWandelreagieren müssen“, erklärt Stefan Graf. Vor Möven-pick liegt etwa die grosse Migration auf Windows7. dafür ist Swisscom IT Services vorbereitet. Alseinziger IT Serviceprovider der Schweiz hat das Un-ternehmen das Microsoft Windows 7 First Wave pro-gramm erfolgreich absolviert. Von diesen Erfahrungenkönnte Mövenpick umfassend profitieren.

Fortsetzung von Seite 23

Intensiv-Seminar requirements engineeringein ganz wesentlicher erfolgsfaktor in IT-projekten sind begründete, realistische Business-anforderungen, die auf klaren Zielen und rahmenbedingungen basieren. Wieso entstehendennoch häufig Missverständnisse, wenn es doch so einfach ist? antworten gibt dieses Seminar.

Page 25: IT Magazine 6/2010

AdvertoriAl

Firmenfusionen, Umstrukturierungen oderNeuorganisationen über alle Grenzen undKontinente hinweg zwingen IT-Abteilungenzu einem Blick auf ihre SAP-Landschaft. Siemüssen ihre Kosten reduzieren, eine zen-trale IT-Infrastruktur betreiben – dem stehtaber die historisch gewachsene SAP-Landschaft entgegen, entstanden aus demGrundgedanken, dass jedes lokale Businesssich unterscheidet und deshalb einereigenen SAP-Umgebung bedarf. Heutewissen wir es besser.

Zukunftssichere SAP-SystemegestaltenEine einheitliche Sicht auf die Unterneh-mensdaten wird in einer überwuchertenSAP-Landschaft erschwert. Zudem ist derAufwand für ihre Wartung hoch. Es liegtzudem auf der Hand, dass die Einführungneuer Geschäftsprozesse in der ganzen Orga-nisation nur mit viel Mühe bewältigt werdenkann. Eine harmonisierte, zentral gesteuerteSAP-Landschaft verkürzt somit die Zeit biszur Marktreife neuer Services und Produkteerheblich. Die IT gerät immer stärker unterden Druck des Business, immer schneller zuliefern. Das kann sie nur, wenn sie sich mitSAP System Landscape Optimization (SLO)beschäftigt, einer durchdachten Systematikzur Optimierung der SAP-Landschaft. Mitdiesem aus Methoden und Werkzeugenbestehenden Ansatz können Unternehmenzukunftssichere SAP-Systeme gestalten. SLOerlaubt dem Kunden, seine SAP SystemUmgebung individuell nach seinen Bedürf-nissen zu fusionieren, aufzuteilen, zu harmo-nisieren aber auch auf einen neuen, einheit-lichen Releasestand zu bringen. Und so etwaneu zugekaufte Firmenteile zu integrierenoder verkaufte Firmen virtuell aus demSystem «herauszuschneiden».Die Downtime des Systems lässt sich auf

ein Minimum reduzieren; bei Migrationenliegt sie bei wenigen Stunden, in Einzelfällenauch bei weniger als 60 Minuten. SLO berührtdie Anwendungsschicht nicht notwendiger-weise; die Geschäftsinformationen werden

unmittelbar in den Tabellen verän-dert. Historische Daten aus demERP-Modul können komplettübernommen werden. Vor derMigration müssen deshalb lau-fende Vorgänge nicht abgeschlos-sen werden.Dieser Prozess ist revisionssicher

zertifiziert und durch eine seitmehr als zehn Jahren permanentdurchgeführten Überarbeitung äus-serst bewährt. Akkurat planbareProjekt-Budgets sowie eine über-schaubare Projektzeit sind gewähr-leistet. T-Systems realisiert Transfor-mationsprojekte der SAP-Land-schaften weltweit und kann dabei auf einenErfahrungsschatz aus mehreren hundertSystem Landscape Optimization-Projektenzurückgreifen.

SLO – der AblaufEin Projekt beginnt mit einer umfassendenAnalyse aller betroffenen SAP-Systeme. DieSAP-Fachleute führen kostenlos als Vorana-lyse einen QuickScan der SAP-Landschaftdurch, prüfen den Aufwand der Datenextrak-tion aus den Systemen. Manche Unternehmenunterhalten mehr als hundert SAP-Systemegleichzeitig.T-Systems pflegt einen hoch automatisierten

Ansatz bei minimalstem Risiko. SLO-Projektewerden etappenweise durchgeführt. Sie sindgut planbar. Überraschungen und Zeitverzöge-rungen treten in der Regel nicht auf.Normalerweise erstreckt sich ein SLO-

Projekt über einen Zeitraum von ein bisdrei Jahren, bei geringer Komplexität auchnur über sechs Monate. Der Nutzen über-wiegt die Kosten bei weitem: Mit einervereinfachten, harmonisierten SAP-Land-schaft reduzieren sich die Infrastrukturko-sten um 30 bis 40 Prozent. In Einzelfällenauch um mehr. Die Einsparungen lassensich in die Transformation der Businesspro-zesse investieren und führen so zu einerweiteren Verbesserung der Kosten-Nutzen-Bilanz.

Der Faktor MenschEin SLO-Projekt geht oft einher mit einerBusinesstransformation und berührt deshalbjeden einzelnen SAP-Nutzer im Unternehmen.Mindestens eine User-Gruppe muss sich stetsumorientieren. Wenn etwa das System dernordamerikanischen Niederlassung mit demeuropäischen verschmolzen wird, definiertmindestens eines fortan den Standard – unddie jeweils andere Anwender Communitymuss sich mit einem veränderten SAP-Standard vertraut machen. Deshalb ist esnötig, dass das Management die Notwendig-keit und den Ablauf einer SLO frühzeitigkommuniziert. Nur so verinnerlichen dieMitarbeitenden die Notwendigkeit und denNutzen für das Gesamtunternehmen, die SAP-Landschaft neu zu ordnen.

*Arm in We igAnd

verAntWortet d i e

Bere i che

Appl i cAt ion

mAnAgement &modern i zAt ion ,trAnsformAt ionAl

outsourc ing und

systems lAndscApe

opt im i zAt ion Be i t-systems schWe i z .

SAP SLO von T-Systems http://www.t-systems.ch/slo

Wuchernde Gärten zurückschneidenDie Globalisierung mit der anschliessenden Wirtschaftskrise hat ihre Spuren hinterlassen: Un-ternehmen sind stark gewachsen. Sie haben fusioniert oder sich neu organisiert. Das hat zuheterogenen SAP-Landschaften geführt. Der Wildwuchs im Software-Garten lässt sich mit Sy-stem Landscape Optimization von T-Systems beherrschen.

Für SLO bieten sich vier grundsätzliche Einsatzszenarien an

SAP Systems Landscape Optimization

Von Armin Weigand *

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Kommunizierenmit Enterprise 2.0Enterprise 2.0 eröffnet ganz neueCollaboration-Möglichkeiten. Die Wahlder richtigen Lösung ist entscheidend.

Von n i kola i Zotow

Derzeit sind im Unterneh-mensumfeld zwei Schlag-worte besonders aktuell:Web 2.0 und das daraus

resultierende Enterprise 2.0. Web2.0 bezeichnet gemeinhin denEinbezug von interaktiven undkollaborativen Elementen des In-ternets. Was bedeutet das imKlartext? Wesentlich für Web 2.0ist die soziale, kommunikativeKomponente. Bilder auf Facebook,Kurznachrichten an mitlesendeFreunde mit Twitter, Videos aufYoutube sowie Foren und Chatszählen dazu. Der bestimmendeFaktor des Web 2.0 ist die aktive Mitgestaltung der Internetnutzer, wäh-renddessen die Internet-Inhalte im «alten» Web noch überwiegendunidirektional waren.Der Begriff Enterprise 2.0 umschreibt derweil die Betonung sozialer

Funktionen durch den Einsatz von entsprechender Software. EinzelneMitarbeiter sollen stärker einbezogen werden. Der Schöpfer des Be-griffs, der Harvard-Professor Andrew P. McAfee, subsummiert die Kom-ponenten von Enterprise 2.0 unter dem Begriff «SLATES» (Schieferta-feln). SLATES steht als Akronym für «Search, Links, Authoring, Tags,Extensions and Signals». Hier wird ausgedrückt, dass Informationendurch die Verlinkung besser verbunden werden. Durch die eigenstän-dige Erstellung von Inhalten (Authoring) sowie von Schlagworten (Tags)durch die Nutzer kann somit auf das Wissen vieler Menschen zurückge-griffen werden. Soweit die Theorie.Was bedeutet das für ein Unternehmen? Die heutige Realität von

internen IT-Systemen zur Zusammenarbeit von Mitarbeitern und Teams

In Kürze

· Heute besteht die Zusammen-arbeit in Teams meist nur ausder gemeinsamen Nutzung vonKalendern oder E-Mail.· Enterprise 2.0 im Unternehmenermöglicht eine völlig neue Artdes Kommunizierens.· Bei der richtigen Lösung setztman am besten auf eine Mi-schung aus offener Plattformund Standardprodukten.

Inhalt

SPENDENKAMPAgNE PER SoCIAL NETWoRK 30

TWITTER-ERSATZ IM UNTERNEHMEN 32

MIT ENTERPRISE 2.0 ERWACHSEN WERDEN 35

WENN SHAREPoINT NICHT IN FRAgE KoMMT 36

ERFoLgREICH IM WEB DANK SITE-ANALYSE 38

NIKLAUS MEINT 40

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Swiss IT Magazine Nr. 06 | Juni 2010 2727

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Nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine2828

besteht aus der Nutzung von E-Mail, gemeinsamen Excel-Listen, di-versen Dateien auf zentralen Servern und – soweit vorhanden – einemIntranetportal mit Informationen sowie online- oder offline-Formu-laren. Dabei kann ein Intranet noch viel mehr sein.

Föderale Kommunikations-StrukturWo liegt der besondere Reiz von Enterprise 2.0 für kleine und mittlereUnternehmen? Zunächst ist die Einführung von neuen Informations-strukturen ein Anlass, eigene Prozesse aufgrund des Machbaren zuüberdenken und dem tatsächlichen Bedarf anzupassen. oft begrenzendie technischen Möglichkeiten das Denken und Handeln. Enterprise 2.0hebt diese formalistischen Limitationen auf. Mitarbeiter können sichdurch die erweiterten Infrastrukturen besser und vernetzter einbringen.Informelle Austausche, wie beispielsweise das gespräch zwischen Kol-legen in einer Kaffeeküche, finden künftig auch im Intranet statt. Imgegensatz zu dem heutigen Modell, wo Informationen zentral admini-striert werden, ist eine föderale Struktur der Kommunikation möglich.Hier bietet sich eine Collaboration Software an. Sie bietet die Chance,Informationen und Wissensbeiträge Themen- anstatt Hierarchie- bezie-hungsweise Abteilungs-orientiert zu organisieren. Ausserdem erhöhtdiese neue Art der Kommunikation die Motivation der einzelnen Mitar-beiter, da sich jeder einbringen kann. Enterprise 2.0 mit seiner starkenInteraktivität passt die Kommunikationssituation also an das «natür-liche» private Umfeld an. Mitarbeiter können ihren gedankenaustauschzu beruflichen Fragestellungen pflegen, ohne durch starre Vorgabeneingeengt zu sein beziehungsweise ohne in eine unstrukturierte Infor-mationsanarchie flüchten zu müssen. Nicht zuletzt wird die vorhandene

IT-Umgebung effizienter genutzt und die vollen Potentiale auch derTechnik ausgeschöpft.Im Verhältnis zu externen Partnern kann die Einrichtung eines Extra-

nets die Kommunikationsstruktur verbessern, indem die für den Ab-gleich mit Kunden oder Lieferanten notwendige Zeit minimiert wird. EinUnternehmen kann Informationen in genau demselben Umfang imExtranet wie Intranet zur Verfügung stellen und damit zur Erhöhung derServicequalität beitragen. Natürlich ist bei der Auswahl der dafür nöti-gen Software auf eine ausgeklügelte Benutzerverwaltung zu achten,damit Informationen nicht unkontrolliert fliessen.

Verschiedene ansätzeKMU haben andere Anforderungen an die Einführung einer neuen Soft-ware. Dabei geht es weniger um den Funktionsumfang – von den meis-ten Enterprise 2.0-Features können Unternehmen jeder grösse profitie-ren. Vielmehr stellt sich die Frage des Aufwands – für Installation, An-passungen und Schulung. Wo grossunternehmen eigene Abteilungenabstellen können, um das Projekt zu stemmen, müssen KMU kleinereBrötchen backen und die Software nebenbei einführen.generell haben Unternehmen die Wahl zwischen zwei Ansätzen.

Neben dem klassischen Lösungsansatz gibt es die offene Entwicklungauf Plattformen. Der Vorteil von Plattformen ist die individuelle gestal-tung und Anpassung der Software an die Bedürfnisse des Unterneh-mens. Sie sind hoch skalierbar und erlauben die Integration in bereitsbestehende IT-Infrastrukturen. Ein Set von Werkzeugen für die Erstel-lung von spezifischen Strukturen mit einer detaillierten Dokumentationund einem speziellen API für die Entwicklung zusätzlicher Module ge-

Mit enterprise 2.0 geht diezusammenarbeit in teamsweit über den gemeinsamenKalender und e-Mail hinaus.Mitarbeiter können sichvernetzt einbringen.

Content Management und Web 2.0 im Unternehmen Enterprise 2.0

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staltet eine Plattform sehr offen. Sie ist ferner flexibel und verfügt überein zentrales Management.Leider ist dieser Ansatz am Beginn sehr arbeitsaufwendig. Es müssen

neue Mitarbeiter angestellt oder bestehende Mitarbeiter ausgebildetwerden, um überhaupt anfangen zu können. Ausserdem stellt sich dasProblem, dass die dafür ausgebildeten Experten im weiteren Verlaufunverzichtbar sind. Fallen sie beispielsweise wegen Krankheit oderUrlaub aus, kann diese Situation für das Unternehmen eine gefährdungdarstellen. Bei Fluktuation dieser Mitarbeiter verlässt wichtiges Know-how das Unternehmen, das Wissen muss teuer nachgebildet werden.Im gegensatz hierzu der Lösungsansatz: Lösungen sind – da schon

vorgefertigt – leichter und schneller zu implementieren. Sie verfügenüber fertige definierte Funktionen, die sofort nach der Installation ein-satzfähig sind. Vorlagen und Demonstrationsdaten erleichtern die Ein-arbeitung in das System. Doch leider sind sie in ihrem Umfang be-schränkt und erlauben eine Erweiterung, wenn überhaupt, oft nurdurch ein kostenpflichtiges Zusatzmodul.Die ideale Situation beinhaltet eine Kombination aus beiden Ansät-

zen. Eine Plattform, mit der man mit einer Standardlösung anfängt unddiese dann unter laufendem Betrieb langsam ausbaut und individuali-siert. Der Vorteil ergibt sich hier aus einer schnellen Implementierung,einer leichten und schnellen Einarbeitung auch eines grösseren Perso-nenkreises und der Beibehaltung einer grösstmöglichen Flexibilität desSystems. Zusätzlichen Mehrwert bietet es, wenn anfänglich plausibleTestdaten zur Verfügung stehen, die nach den ersten Schritten aufKnopfdruck verschwinden, so dass die Einrichtung der Software unterrealen Bedingungen stattfindet. Die Benutzung eines solchen Systemserfolgt sehr intuitiv. gerade für KMU ist das der Königsweg, er spart Zeitund Kosten. Da sich ein solches Unternehmen im gegensatz zu einemgrosskonzern keinen IT-Stab leisten kann, ist dieser Ansatz ausserdemder praktikabelste. Doch auch grossunternehmen fahren mit dieserVariante kostengünstiger. Und auch für sie ist die schnelle Einarbeitungein Argument.

Die richtige SoftwareBei Betrachtung des Markts derCollaboration Software gibt es gra-vierende Unterschiede. Sie musssich natürlich in punkto Zusam-menarbeit messen lassen. Wie kön-nen Arbeitsgruppen interagieren,wie organisiert ein Unternehmenmithilfe der Software Informationeninnerhalb von Abteilungen und un-ternehmensweit? Ist eine unterneh-mensweite Suche nach Informati-onen in wenigen Schritten möglich,ohne Kollegen um eine Zusendungrelevanter Daten bitten zu müssen?Diese Kernpunkte stehen am An-fang aller Betrachtungen. Dernächste Faktor ist die Behandlungvon Dokumenten: Wie werden sieverwaltet und wem stehen sie zurVerfügung? Zudem ist die Fragedes Wissensmanagements zu klä-ren. Wie wird dezentrales, auch in-formelles Wissen verwaltet? Moti-viert das System Mitarbeiter, ihr Wis-sen zu teilen?

Worauf ein Unternehmen alleine schon im Rahmen der Sicherungseiner Investitionen achten muss, ist die offenheit des Systems. Nichtalle Anbieter geben den Quellcode zur Sichtung und Weiterentwicklungfrei. gerade wo es so sensible Bereiche wie die interne und externeUnternehmenskommunikation betrifft, ist höchstmögliche Transparenzdes Produkts dringendstes gebot. Damit verbunden steht die Sicherheitim Blickpunkt. Ein Unternehmensportal muss Angriffen standhaltenund möglichst hohe Hürden gegenüber Angreifern errichten. Und daEnterprise 2.0 vom Web 2.0 abstammt, ist auch auf Zusatzfunktionenwie Blogs, Foren, Instant Messenger, E-Mail-Integration, Videokonfe-renzsysteme sowie Funktionen sozialer Netzwerke zu achten.Einen weiteren Pluspunkt kann die Lösung für sich beanspruchen, die

den Funktionsumfang des Intranets ohne Zusatzkosten für das Extranetbereitstellt. Damit wären Partnerportale und Sites für Lieferanten undKunden ohne wesentlichen Mehraufwand erstellbar.Preislich bewegt sich die Installation bei einer angenommenen

grösse von 500 Mitarbeitern bei der Einführung einer Lösung zwischen100’000 und 140’000 Franken. Eine Plattform ist wegen dem Mehrauf-wand für die Entwicklung bei einer Bandbreite von 200’000 bis 400’000Franken angesiedelt. Der kombinierte Plattform-/Lösungs-Ansatz istbereits ab einem Investitionsvolumen zwischen 55’000 und 70’000Franken realisierbar. Den Kostenschätzungen liegen neben der Lizenzund vorbereitenden Beratung auch die technische Unterstützung sowieeventuell nötige zusätzliche Soft- und Hardware zugrunde. Die Einrich-tung einer Plattform dauert dabei mindestens sechs Monate, was derdreifachen Dauer der Installation des Plattform-/Lösungs-Ansatzes ent-spricht. Für kleinere Unternehmen lohnt sich eine Plattform noch weni-ger. Die Kosten sinken kaum, da eine Plattform Entwicklungsleistungbenötigt, die preislich von der Nutzerzahl relativ unabhängig ist.Abschliessend muss jedes Unternehmen vor seiner Wahl den Bedarf

genau analysieren und auch Punkte wie Service und Support berück-sichtigen.

n i kola i Zotow ist technology eVangel i s t Dach be i b i t r i x .

Enterprise 2.0 Content Management und Web 2.0 im Unternehmen

Mittels enterprise 2.0 können Informationen themen- anstatt hirarchie- oder abteilungs-orientiertorganisiert werden. Jeder Mitarbeiter kann sich einbringen, was die Motivation erhöht.

Swiss IT Magazine nr. 06 | Juni 2010

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Das Kernstück der Jubiläums-Spendenkampagne von KPMGbasiert auf der Social-networking-Plattform amazee.

KPMg Schweiz feiert 2010 das hundert-jährige Bestehen. Zum Jubiläum kom-muniziert das Wirtschaftsprüfungs- undBeratungsunternehmen über zwei ei-

gens eingerichtete Webauftritte, die in einemeinheitlichen, frischen Look gehalten sind: Aufder Jubiläums-Website www.kpmg100.ch in-formiert KPMg über die Unternehmensge-schichte und die laufenden Jubiläumsaktivi-täten.Der zweite Auftritt ist die separate Webplatt-

form «growth generator», die als Hub für eineSpendenkampagne dient: Die Mitarbeitendensammeln gemeinsam, um den zusammen mitder ETH/EPFL initiierten KPMg Inspirationgrant zu unterstützen – das Ziel ist, unterei-nander und im privaten Netzwerk insgesamteine Million Franken an Spenden zu sammeln.Das gesammelte geld soll verschiedenen For-

schungsprojekten mit sozialem und ökolo-gischem Hintergrund zugutekommen.

Social networking als Kernstück«Der growth generator ist das Herzstück derKampagne, auf das wir sehr stolz sind», stelltMelanie Maultzsch fest, die als Head of onlineProperties Brand & Communications für dasProjekt verantwortlich ist. Ihr Kollege UrsBucher, Head of online Properties for KPMgEurope Markets, erklärt die Spendenkampa-gne näher: «Die Idee folgt dem Motto ‹Inspi-ring growth›. Unser Wachstum soll anlässlichdes Hundertjährigen nicht nur historisch illus-triert, sondern auch vorausblickend angeregtwerden. Dazu locken wir die Mitarbeitendenaus ihrer gewohnten Arbeitsumgebung – dieSpenden werden mit Hilfe persönlicher Pro-jekte gesammelt, die grob in die drei gruppen

Fitness & Fun, Community &Environment und Knowledge& Skills eingeteilt sind.»

Vielfältige ProjekteEinige Beispiele aus den bis-her realisierten Projekten: DasTeam des Empfangs hat denEingangsbereich des Haupt-sitzes von KPMg in Zürich nachdem Motto «Back in Time» imStil von 1910 mit passendenBüroutensilien und Alltagsge-genständen dekoriert, eineandere gruppe erklärt dieSteueroptimierung in gebär-densprache, ein Mitarbeiterwill am Strongman Run deninneren Schweinehund über-winden und im Zug der Vorbe-reitungen auf den anstren-genden Lauf auch gleich vombisher starken Raucher zumNichtraucher werden, ein 6erTeam, das vorher noch nie

einen derartigen Event gestaltet hat, organi-siert eine Bühnenperformance, und der CEohat vier Tage in einem Pflegeheim gearbeitetund berichtet über seine Erfahrungen aus die-sem Seitenwechsel.Die Kampagne verläuft offenbar erfolgreich:

Bereits nach sieben Wochen Laufzeit sind100‘000 Franken an Spenden zusammenge-kommen. Die Unterstützung für das erste For-schungsprojekt ist damit schon gewährleistet.Bis Mitte März wurden 40 Projekte mit insge-samt über 85 Projekteignern und mehr als 450Projektmitgliedern registriert – ein ordent-licher Anteil der rund 1600 Mitarbeitendennimmt also aktiv an der Kampagne teil.

Basis amazeeDie Basis für den growth generator bildet dieSocial-Networking-Technologie von Amazee,wie Dania gerhardt, Coo des mit dem SwissICTAward 2009 und dem Techcrunch Award 2009für die «Best Social Invention» ausgezeichne-ten gleichnamigen Zürcher Start-up-Unter-nehmens, ausführt: «Es handelt sich um einerweitertes Social Network mit Personenprofi-len, bei dem aber Projekte im Zentrum stehen.Die Plattform ist mit Blogs, Videos, Event-Ein-ladungen, Pinwand, Umfragen und anderenElementen stark auf die interaktive Projektzu-sammenarbeit ausgelegt.» Amazee betreibtselbst eine öffentliche Plattform für Projektealler Art (www.amazee.com) und stellt dieTechnologie nach dem White-Label-Prinzipnun auch anderen Unternehmen und organi-sationen zur Verfügung.«Nach dem Entscheid für die Spendenkam-

pagne standen wir vor der Wahl, entwederselbst eine passende Lösung zu entwickelnoder eine bestehende Plattform einzusetzen.Weil mir die Plattform von Amazee bereitsvertraut war und unsere Anforderungen weit-gehend erfüllt, haben wir uns ziemlich raschdafür entschieden – mit dem verfügbarenBudget und dem Zeithorizont Ende Jahr war es

In Kürze

· Zum Hundert-Jahre-Jubiläumbetreibt KPMg Schweiz die Web-auftritte www.kpmg100.ch undwww.growthgenerator.ch.· growth generator ist eine So-cial-Networking-Plattform alsKernstück einer Spendenkam-pagne.· Statt einer Eigenentwicklungsetzt KPMg auf eine angepassteVariante der Amazee-Plattform.

Zur Feier des hundertjährigen Bestehens hat KPMG eineSpendenkampagne lanciert, die mit einer Social-Networking-Plattform auf Basis der Amazee-Technologie arbeitet.

Spendenkampagneper Social Network

Von Urs b i nDer

Content Management und Web 2.0 im Unternehmen Fallstudie: KPMG Growth Generator

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schnell klar, dass dies die beste Lösung seinwürde», schildert Urs Bucher den Entschei-dungsweg.Für Amazee kam das Interesse zum richtigen

Zeitpunkt. Dania gerhardt: «Es war ein ambi-tioniertes, aber gutes Projekt. Als ich die An-frage von KPMg erhielt, waren wir gerade ander Entwicklung unseres geschäftsmodells,hatten aber noch keinen White-Label-Kunden.Nach gesprächen im Juli und August habenwir im September mit der Entwicklung begon-nen und bis Ende Dezember intensiv an derAnpassung unserer Plattform gearbeitet.» DieLösung stand schliesslich wie geplant nachden Weihnachtsferien bereit. Inzwischen hatAmazee weitere Kundenaufträge implemen-tiert, darunter die generationenplattform in-tergeneration.ch und die online-Plattform zurProsieben-Serie Flashforward.

Kleinere anpassungen nötigDie grundfunktionalität stand mit der beste-henden, auf dem Content-Management-Fra-mework Drupal basierenden Amazee-Platt-form bereits zur Verfügung. Anpassungenwaren in zwei Bereichen nötig: Beim growthgenerator steht das Spenden weit mehr imVordergrund. KPMg wollte ein ausgeklügeltesSpendensystem, das neben Spenden per Kre-ditkarte und Paypal auch Rechnungsstellungsowie – für KPMg-Mitarbeiter – direkten Abzugvom Lohn zulässt. Ausserdem hatte KPMg be-sondere Anforderungen an die Usability, wieMelanie Maultzsch festhält: «Wir haben einanderes Publikum als Amazee – Amazee-Usersind mit Web 2.0 und Social Networking schonvertraut; bei uns ist das Spektrum grösser, essind ja auch ältere Semester dabei. Der growthgenerator ist auch ein Weg, um unsere Leuteins Web-2.0-Zeitalter zu bringen.»generell bietet der growth generator des-

halb einen stärker geführten Prozess, um dieProjekte aufzusetzen und zu verwalten. Daniagerhardt: «Wir mussten reduzieren – wenigeroptionen, so dass es für die nicht so geübtenWeb-User einfacher wird. Man sollte beimgrowth generator auch nicht das gefühl

haben, man sei auf Amazee, und es sei einfachdas Logo ausgewechselt worden. Entstandenist wirklich eine neue Plattform mit eigenemCharakter.»

Gute akzeptanzLaut Melanie Maultzsch wird der growth ge-nerator von den Mitarbeitenden sehr positivaufgenommen. Die Kommunikationsmöglich-keiten und Features wie die Wahl eines «Pro-jekts des Monats» würden rege genutzt. Eingrosser Schulungs- und Supportaufwand fielnicht an: Ende 2009 wurden in Zusammenar-beit mit einer externen Agentur fakultativeSocial Media Trainings veranstaltet, heute stehtdas Team von Maultzsch bei Rückfragen unter-stützend zur Seite. «Es gibt aber relativ wenigFragen, und die gehen meist eher in inhalt-

liche als technische Richtung – es geht zumBeispiel darum, ob eine Projektidee sich dennüberhaupt eigne, ob ein bestimmtes Bild pu-bliziert werden darf oder ob man besser nachund nach einzelne Informationen oder allesauf einmal veröffentlichen soll. Der Auftrittermöglicht neue Kommunikationsformen wieBlogs, Mail und Kalender mit Einladungsfunk-tion. Die darin festgehaltenen Fotos, Videosund Texte bringen so gewissermassen mehrMenschlichkeit in die KPMg, die auch nachaussen sichtbar wird.»Urs Bucher doppelt nach: «Man sieht an-

hand der vielen interessanten Projekte auch,dass die KPMg-Leute nicht einfach nur in dieUnternehmen kommen und Kunden beraten,sondern auch noch ein Privatleben und ganzandere Interessen haben.»

Die Plattform unterstützt die Projekte durch interaktive Kommunikationsmöglichkeiten undmultimediale Inhalte und wurde von den Mitarbeitern gut aufgenommen.

Fallstudie: KPMG Growth Generator Content Management und Web 2.0 im Unternehmen

ICT-Wissenslücken? In jeder Ausgabe: VertieftesTechnologie-Know-how, Marktübersichten,Testberichte und Produkt-News von Profis für Profis. www.swissitmagazine.ch/abo

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nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine3232

oh this is going to be addictive» war die 38. Kurznachricht desTwitter-Mitbegründers Dom Sagolla im Jahr 2006. Er sollterecht behalten: Die «Microblogging»-Plattform hat mittlerweilemehr als 100 Millionen User – Tendenz steigend.

Mit dem Erfolg der Social-Media-Plattformen und insbesondere vonMicroblogging stellt sich auch die Frage nach der Relevanz und denMöglichkeiten des Microblogging für den Business-Bereich. Tatsächlichentdecken immer mehr Unternehmen diese zumeist offenen Platt-formen für sich. Bislang wird Microblogging hierbei hauptsächlich nurextern für PR- und Marketing-Aktivitäten eingesetzt. So verwendet bei-spielsweise die Deutsche Lufthansa die Plattform «Twitter», um überPreise, Aktionen und Flugausfälle zu informieren sowie, um bei Fragenund Problemen zur Verfügung zu stehen. Bei den Flugausfällen auf-grund der Aschewolke über Europa konnte dieses Medium erfolgreichals Informations- und Supportkanal eingesetzt werden.Microblogging kann aber auch innerhalb von Unternehmen einen

wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der internen Kommunikations-prozesse leisten. Die Notwendigkeit für neue Kommunikationsformenergibt sich nicht zuletzt aus dem stetig steigenden E-Mail-Verkehrsowie dem mittlerweile gewohnten und teilweise auch gefordertenUmgang mit den neuen Medien.Dass das Thema «Enterprise Microblogging» generell steigendes In-

teresse verursacht, zeigt sich nicht zuletzt in der Tatsache, dass es be-reits mehr als 30 solcher Plattformen gibt, die entweder als Einzel- oderintegrierte Lösungen betrieben werden. Die Verbreitung von Smart-phones, mit denen man Kurznachrichten auch direkt von unterwegsposten kann, hat dabei wesentlich dazu beigetragen, dass Microblogszu Echtzeit-Informationssystemen geworden sind.

Mögliche einsatzbereicheInsgesamt ist die Wahl sozialer Kommunikationsmittel innerhalb einesUnternehmens stark von den Rahmenbedingungen wie Unternehmens-grösse, lokale Verteilung der Teams oder Vernetzungsgrad der Kollegenuntereinander abhängig.Dass der unternehmensinterne Microblog in mehreren Bereichen

und Situationen sehr gewinnbringend sein kann, zeigte sich beispiels-weise beim deutschen Full-Service-Dienstleister Seibert Media. DerVorteil einer effektiveren Kommunikation ergab sich hier in folgendenAnwendungsfällen:➤ Statusberichte über Verfügbarkeit➤ Austausch und Weiterentwicklung von Ideen («Brainstorming»)➤ Hinweis auf interessante Links➤ Schneller Chat-ähnlicher Erfahrungsaustausch➤ Zentrale Archivierung und Wiederauffindbarkeit via Suchmaschine

Die grössten Vorteile des Enter-prise Microblogging liegendenn auch in folgenden über-geordneten Bereichen.

Knowledge SharingViele organisationen scheiterndaran, dass die zentrale Funk-tion des Knowledge Manage-ment dezidierten Verantwort-lichen zugewiesen wird, diesich – üblicherweise nebenher– um bestimmte Themenge-biete wie zum Beispiel Markt-und Wettbewerbsbeobachtungkümmern sollen. Diese The-men gehen im Tagesgeschäftjedoch zumeist unter, da der Aufwand der Aggregation und organisa-tion des Wissens unterschätzt wird. Microblogging bietet die Möglich-keit in knapper Darstellung – beispielsweise «Firma X bringt neuesProdukt im Bereich Y heraus» oder «Schon der vierte Kunde, der nachProdukterweiterung Z fragt» – wesentliche Informationen im Unterneh-men zu verteilen. Tiefere Erkenntnisse lassen sich dann im direktengespräch vermitteln. Das Stichwort lautet: «Wissen wer was weiss».Die Nachricht wird dabei nicht an den Verteiler gesendet, der ver-

meintlich interessiert sein könnte (z.B. [email protected]), sondernerreicht nur die «Follower», die die Tweets des Absenders aktiv abon-niert haben. Dieser abteilungs- und teamübergreifende soziale Filterunterscheidet die Funktionsweise des Microblogging generell von dereiner «Broadcast-E-Mail». Im Allgemeinen handelt es sich bei denCorporate Tweets um verhältnismässig kurzlebige Information, die un-strukturiert in den einzelnen Microblogs der Mitarbeiter vorliegen.

Twitter-Ersatzim UnternehmenDer Erfolg von Microblogging-Plattformen spricht für sich.Wird der Einsatz von Social Media bald auch in derUnternehmenskommunikation seinen festen Platz finden?

Von Dr. babak hosse in i UnD MarkUs herrMann

In Kürze

· Microblogging ist populär, Twit-ter etwa hat 100 Millionen User.· Das Tool kann auch in Unter-nehmen eingesetzt werden.· Ideal eignet sich Microbloggingzum Teilen von Wissen oder zurKollaboration innerhalb vonProjekten.· Voraussetzung ist, dass dasUnternehmen unstrukturierteKommunikation akzeptiert.

DaS ISt MIcroBloGGInG

· Form des Bloggens, also der öffentlichen one-to-many-Kommunikation· Textlänge beschränkt, z.B. 140 Zeichen auf Twitter· Chronologische Darstellung der Textnachrichten, sogenannten «Tweets», aufÜbersichtsseite· User folgen anderen Usern und heissen daher «Follower»· Die Begrenzung der Textlänge zwingt den Verfasser, sich auf das Wesentlichezu konzentrieren

Content Management und Web 2.0 im Unternehmen Microblogging

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Umso wichtiger für einen schnellen Über-blick ist daher eine leistungsfähige Such-funktion.Doch wie kommt es überhaupt zu die-

ser Vielfalt und Vielzahl an Informati-onen? Die Erfahrung zeigt, dass klassischeAnreizsysteme aus der Mitarbeiterfüh-rung beim Einsatz von Social Media inUnternehmen kaum funktionieren. Viel-mehr zeigt sich im geschäftsumfeld eineähnliche Motivation wie bei der privatenNutzung von Social Media. Diese intrin-sische Motivation besteht zumeist aus dreiFaktoren: erstens dem Willen, Reputationaufzubauen; zweitens dem Streben nachAnerkennung sowie drittens der Interak-tion mit Anderen.

Kollaboration in ProjektenEine weitere zentrale Möglichkeit, umMicroblogging in Unternehmen einzuset-zen, ist der effiziente Informationsaus-tausch in Projekten. Eine für das Projektspeziell angelegte gruppe in der Micro-blogging-Plattform kann hier für Trans-parenz sorgen. Die Tweets werden ledig-lich innerhalb dieser gruppe gepostetund somit den Projektmitarbeitern zurVerfügung gestellt, wodurch die Vertrau-lichkeit der projektinternen Kommunika-tion sichergestellt wird. Die Kommunika-tion ist zudem zielgerichteter; es werdenlange «E-Mail-Verteiler» vermieden, diebei ungerichteter Kommunikation zuhohen Streuverlusten und Informations-flut führen.Als hilfreich haben sich auch kurze

Status-updates aus der täglichen Arbeiterwiesen. Der Projektfortschritt wird dadurch transparenter («Work-stream X hat den Meilenstein erreicht!»), Verzögerungen oder Risikenschneller kommuniziert und relevante Ergebnisse frühzeitig mitgeteilt(«Habe gerade ein Workaround für Problem XY gefunden»). Auchkleinere Änderungen können bei Arbeitsabläufen so bekannt gemachtwerden («Teamkalender ist auf http://intranet.xx eingerichtet») ohne

dafür gleich das gesamte Team mit einerweiteren E-Mail zu «belästigen».Nützlich ist der Kommunikationskanal

zudem, wenn es Schwierigkeiten beimArbeitsfortschritt gibt («Eben mit demKunden tel.: Die Projektdokumentationsoll auch noch auf Französisch erstelltwerden – komme da nicht weiter!»), dadurch die «one-to-many»-Kommunika-tion verantwortliche sowie fähige Mitar-beiter für eine Aktivität einfacher ange-sprochen werden können. Eine gezielte«one-to-one»-Ansprache mehrerer Kolle-gen hat oft weniger Aussicht auf Erfolg,da man unter Umständen auch gar nichtweiss, wer eine bestimmte Problemstel-lung am ehesten lösen könnte.Ihre Stärken zeigt eine Microblogging-

Plattform bei der unternehmensübergrei-fenden Kommunikation. So könnenbeispielsweise in Software-Entwicklungs-projekten Design-Agenturen, Systeminte-gratoren, mehrere Software-Herstellerund das Kundenteam über unterschied-liche Regionen hinweg problemlos undschnell interagieren. Die transparenteKommunikationshistorie und die Skalier-barkeit des Systems helfen zusätzlich beider Integration neuer Mitarbeiter,Dienstleister oder Teilprojekte.

Kritische erfolgsfaktorenZentrale Anforderung für die erfolgreicheEinführung von Social Media in der ge-schäftskommunikation ist grundsätzlicheine von offenheit und Wertschätzunggeprägte Unternehmenskultur. Nur so istes möglich, die Beteiligten zur regen Teil-

nahme zu motivieren und zu verhindern, dass Konflikte durch die Kürzeder Nachrichten beziehungsweise in Folge von Missverständnissen es-kalieren.Das Potential von Microblogging im Unternehmenskontext kann nur

ausgeschöpft werden, wenn die informelle, unstrukturierte Form derKommunikation akzeptiert und nicht reglementiert wird. grundvoraus-setzung für den Erfolg einer Plattform ist dabei – neben der weitestge-henden Vermeidung von Restriktionen – die einfache Bedienung, einübersichtlicher Aufbau und die ständige Erreichbarkeit des Systems.Wie für die meisten Social-Media-Plattformen gilt eine signifikante,

aktive Nutzergruppe als entscheidender Erfolgsfaktor. Ansonsten läuftMicroblogging in gefahr, als eine von vielen halbherzigen Enterprise-2.0-Initiativen am fehlenden Interesse der Mitarbeiter zu scheitern.Hierbei besitzen die aktiven Microblogger eine entscheidende Rolle –schliesslich sichert die Aktualität und Relevanz der Beiträge die Beteili-gung der Follower. Folgende Zahl unterstreicht diese Aussage nur allzudeutlich: 10 Prozent der Twitter-Nutzer sind für 86 Prozent aller Aktivi-täten auf der Plattform verantwortlich.

Dr. babak hosse in i UnD MarkUs herrMann s inD consUltants be i MM1

consUlt ing & ManageMent . Das beratUngsUnternehMen UnterstütZt se i t

1997 grossUnternehMen be i entsche iDenDen ZUkUnftsfragen .

MIcroBloGGInG-toolS – eIne auSwahl

Yammer (www.yammer.com)Socialcast (www.socialcast.com)communote (www.communote.com)rypple (http://rypple.com)obayoo (http://obayoo.com)cubetree (www.cubetree.com)Socialtext (www.socialtext.com/products/microblogging.php)Jointcontact (www.jointcontact.com)

Weitere Tools unter www.moderne-unternehmenskommunikation.de/wordpress/tipps/tools/30-enterprise-microblogging-tools

Beispiele für eine corporate-twitter-Plattform,auf der sich Kollegen mit hilfe von Microblogsaustauschen können.

Microblogging Content Management und Web 2.0 im Unternehmen

Swiss IT Magazine nr. 06 | Juni 2010

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AdvertoriAl

Dokumentenmanagementsysteme (DMS)haben sich in der Geschäftswelt schon seitmehreren Jahren etabliert. Sie sorgen fürStruktur und Ordnung in der Klassifikationvon elektronischen Dokumenten. Da ist Web2.0 im Gegensatz ein relativ neuer undauch etwas diffuser Begriff. Er steht für dasParadigma, dass der Anwender vom pas-siven Konsumenten zum aktiven Lieferantenvon Information mutiert. Nicht mehr nureine kleine Gruppe von berechtigten Per-sonen, sondern jeder, der sich beteiligenwill, kann für Inhalt zuständig sein.Im DMS-Bereich haben sich über die

Jahre und aufgrund der vielen Erfahrungendie bestgeeigneten Vorgehensweisen undProzessabläufe etabliert. Das Web 2.0-Paradigma, nach welchem nun jeder Inhaltproduzieren darf, hinterfragt diese eta-blierten Abläufe. Drei grundsätzliche Frage-stellungen, die schon bei der Etablierungder Vorgehensweisen im DMS-Bereichzentral waren, müssen in diesen neuenKontext gestellt und erneut behandeltwerden:- Einsatz von Verschlagwortung- Definition von Aufbewahrungsfristen- Klarheit der Prozesse

Wer verschlagwortet, der findetBenutzer beklagen sich oft, dass sie rele-vante Inhalte nicht finden. Die Ursache liegtmeist darin, dass die Autoren die Inhalteweder eingeordnet noch verschlagwortethaben. Klare Regeln bei der Verschlagwor-tung von Inhalten ist bei jeder DMS-Einfüh-

rung ein etablierter Bestandteil und das giltnotwendigerweise auch wenn Web 2.0-Technologien eingesetzt werden. Dadurchdass mit Web 2.0 nun jeder MitarbeitendeInhalt liefern kann, werden diese Regelnjedoch schnell vernachlässigt. Anhand vonFreitext-Stichwörtern (sogenannte Tags) istes den Mitarbeitern oft selber überlassen,wie sie Inhalte einordnen. Das Resultat istchaotisch, lückenhaft und uneinheitlich.Dementsprechend sind die Suchergebnisse,auch solche, die über schöne Tag-Cloudsdargestellt sind, uneinheitlich und schlecht.Werden die grundlegenden Prinzipien derVerschlagwortung zentral und proaktivbewirtschaftet und bewegen sich die Be-nutzer innerhalb dieser Prinzipien, könnendie Web 2.0-Technologien zu einer Steige-rung der Bedienfreundlichkeit führen, ohnedabei Qualitätseinbussen bei den Suchre-sultaten zu bewirken.

Wie lange soll ein Dokument „leben“?Die Aufbewahrungsdauer ist wie bei gutenDMS-Lösungen eine Pflichtinformation füralle Dokumente. Mit Web 2.0-Technologien,wie zum Beispiel bei Firmen-Wikis, spei-chern Mitarbeiter wesentliche Dokumenteohne eine Angabe einer Aufbewahrungs-frist. Kommt die Grundhaltung hinzu, dassman Inhalte nicht löscht, ergeben sich neueHerausforderungen, denen sich ein Unter-nehmen stellen muss. Zum einen steigendie Hardwarekosten unnötig an und zumanderen steigt das Risiko, dass man Doku-mente behält, welche man lieber gelöscht

hätte. Gewisse standardisierte Prozessab-läufe sind deshalb unumgänglich – wennauch widersprüchlich zum Web 2.0-Para-digma.

Strukturierte Abläufe bringen MehrwertAuch mit Web 2.0 braucht es einen nach-vollziehbaren Dokumentmanagementpro-zess. Die Einführung eines DMS ist oftmotiviert durch das Argument, Ordnungund Verständnis in den Dokumentenablaufzu bekommen. Dies wird erreicht, indemdie Ablage nach Schemen strukturiert wird.Mit der Philosophie, dass beispielsweisejeder Projektleiter seine Projektseite selberstrukturieren darf, vermindert man diesenMehrwert. Die Strukturen der Ablagen müs-sen festgelegt und mit dem Dokumentma-nagementprozess nachvollziehbar abge-stimmt werden. Sie sind gut beraten, wennSie vor der Evaluation oder Einführungeiner neuen Web 2.0-Lösung Ihre Doku-mentenabläufe genau analysieren.

ELCA als Ihr erfahrener PartnerAls neutrale Beratungsfirma kann ELCA Siein der Anpassung Ihrer Prozesse an dieneuen Anforderungen die sich durch denEinsatz von Web 2.0 stellen, ideal unter-stützen.ELCA arbeitet mit der erprobten Consul-

ting-Methodologie ENVISION. Bei ENVISIONhandelt es sich um ein mehrstufiges Pro-blemlösungsraster, welches in jeder Phasealle relevanten Informationen berücksich-tigt, um zu adäquaten Teilschlussfolge-rungen zu gelangen (siehe Abbildunglinks). Für jede Phase besitzt ELCA eineSammlung von standardmässigen Werk-zeugen.Diese Instrumente sind erprobte Vorge-

hensweisen in der Analyse und Darstellungvon Kundeninformationen, welche auf demaktuellen Fachwissen unserer Beratersowie der langjährigen Erfahrung der ELCAbasieren.

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Web 2.0 macht DMS noch einfacher – abereinige altbekannte Herausforderungen bleibenWeb 2.0 ist ein Schlagwort, das vielen gefällt: „Alle dürfen mitmachen“! Der Einsatz von Web2.0 erfordert jedoch auch genaue Abklärungen und es gilt, einige bereits bekannte Herausforde-rungen neu anzugehen.

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Swiss IT Magazine nr. 06 | Juni 2010 3535

In der Studie «Enterprise 2.0 – die kollektiveIntelligenz als Wettbewerbsvorteil» des un-abhängigen Branchenberatungsunterneh-mens Sieber&Partners wird der Erfolg der

Einführung von Enterprise 2.0 von der Wech-selwirkung zwischen der organisationskulturund dem Einsatz entsprechender Werkzeugeabhängig gemacht. Enterprise 2.0 ist also keinZustand, sondern eine Entwicklung, die auf-grund einer evolutionären Veränderung vonorganisationen und Werkzeugen früher oderspäter in jedem Unternehmen Einzug hält.Der Treiber hinter den Enterprise-2.0-Tech-

nologien bleibt das Web 2.0. Die Mitarbeiten-den der generation «Digital Natives» sind mitdem Internet erwachsen geworden. Sie entwi-ckelten aufgrund der starken Durchdringungder IT in ihrem privaten Umfeld eine Erwar-tungshaltung bezüglich Bedienung und Funk-tionsumfang eines Enterprise-2.0-Werkzeugs.Diese Erwartungshaltung hat Einfluss auf dieAkzeptanz von Kollaborationsplattformen underleichtert gleichzeitig die Einführung vonEnterprise-2.0-tauglichen Lösungen. War derE-Mail Client vor wenigen Jahren das einzigeKollaborationswerkzeug, bieten heutige Intra-nets deutlich mehr Interaktionsmöglichkeiten.Mitarbeitende werden zu Informationsprodu-zenten in Wikis und kommunizieren via Kom-mentarfunktion, Blog und Inhaltsrating.

Sharepoint 2010 und web 2.0Diese Tatsache muss den Herstellern von Un-ternehmens-Software bewusst werden. Bedie-nungsansätze, die sich noch nicht im Web be-währt haben, haben in Kollaborationsplatt-formen wenig Chancen. Dies hat Microsoft beiSharepoint 2010 besser als bisher berücksich-tigt: Die Browser-Kompatibilität wurde deut-lich verbessert, mit office online ist die Bear-beitung plattformunabhängig in praktischjedem aktuellen Browser möglich. Die offline-Synchronisation von Dokumenten wurde dankder Integration von oneNote (vormals groove)

erfolgversprechend umgesetzt, da sich dasKonzept bei online-Diensten wie Dropbox oderLive Mesh bewährt hat.Mit dem Managed Metadata Service reagiert

Microsoft zudem auf die bis anhin unzuläng-liche Metadatenverwaltung. Diese erlaubt nuneine zentrale Verwaltung der Taxonomie. DieVerschlagwortung kann von den Mitarbeiten-den (Folksonomy) oder über vorgegebenestrukturierte Sets, die zusätzlich die Definitionvon Synonymen erlauben, vorgenommen wer-den. Die Bedienung wurde dank neuer Inline-Editing-Funktionen verbessert und vereinfacht.Die Einführung modaler Fenster für Konfigura-tionsdialoge steigern die Benutzerfreundlich-keit deutlich. Der Anwender kann sich nunbesser auf den Seiten orientieren und verliertden Seitenkontext bei Datei-Uploads und ähn-lichen Aktionen nicht mehr.

Schulung essentiell«Benutzerfreundlich» ist nicht gleichzusetzenmit «macht Schulungen überflüssig»; Benut-zerfreundlichkeit unterstützt jedoch die Akzep-tanz und später das effiziente Arbeiten. Bei allden Möglichkeiten, die eine Kollaborations-plattform wie Sharepoint bietet, muss die Ein-führung sorgfältig geplant und schrittweiseumgesetzt werden. Jahrelangtrainierte Arbeitsmuster lassensich nicht von heute auf morgenumstellen. Die Praxis hat ge-zeigt, dass das Verschieben derDateiablage in die Dokumenten-verwaltung von Sharepoint nichtautomatisch effizienteres Arbei-ten mit sich bringt. Jedoch kanndas Erstellen projektbezogenerBereiche, in welchen Teamsnicht nur Dokumente austau-schen, sondern auch Aufgaben,Termine und Kontaktinformati-onen pflegen können, eine klareArbeitserleichterung bedeuten.

Die entwicklung geht weiterAllein mit der Einführung von Sharepoint 2010hat man den Reifegrad einer Enterprise-2.0-Kultur noch nicht erreicht. Einerseits müssensich Technologie und kultureller Wandel gegen-seitig befruchten, andererseits bietet Sharepoint2010 viel, aber nicht alles. Die wichtigsten Ver-besserungen betreffen die Neugestaltung derBenutzeroberfläche und die Umsetzung derBrowser-basierten Inhaltsverwaltung von Web-seiten bis zu office-Dokumenten. Die out-of-the-Box-Komponenten Wiki, Blog und Forumerfüllen aber die Erwartungen bezüglich Bedie-nung und Funktionsumfang noch nicht. Mitdem Fokus auf die Benutzerfreundlichkeit hatMicrosoft Sharepoint 2010 in die richtige Rich-tung weiterentwickelt. Die Vision einer Work-place-Plattform wird aber noch nicht erreicht.Wer Sharepoint 2007 eingeführt hat, kann mit

der Aktualisierung auf 2010 den nächsten Schrittin der Entwicklung hin zu einer Enterprise-2.0-Kultur vollziehen. Wer Sharepoint bisher «unterBeobachtung» hatte, sollte jetzt erste Erfah-rungen sammeln, damit die kulturelle Evolutionmit der technologischen mithalten kann.

reto hUg i i s t techn ical consUltant be i Der

f i rMa Un ic in bern .

Mit Enterprise 2.0erwachsen werdenEnterprise 2.0 wird früher oder später in jeder FirmaEinzug halten. Microsoft hat diesem Umstand bei derEntwicklung von Sharepoint 2010 Beachtung geschenkt.

Von reto hUg i

SharePoInt-PreISKalKulator

Unter http://community.bamboo-solutions.com/blogs/sharepoint-price-calculator/default.aspx gibtes einen Sharepoint-Preiskalku-lator, der einen guten Überblicküber die Kosten für die Einfüh-rung einer Sharepoint-Plattformgibt. Implementierungskostenund Sonderfunktionen wie Extra-net oder Suchmaschine sind dortaber nicht einrechenbar.

Sharepoint 2010 Content Management und Web 2.0 im Unternehmen

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Auch wenn mit Sharepoint 2010 alleine keine Enterprise-2.0-Kultur eingeführt werden kann (siehe Artikel auf Seite 35), istdie Software heute als Kollaborationsplattform im Unterneh-men vielfach erste Wahl. gerade für kleinere beziehungsweise

aufstrebende Unternehmen soll sich Sharepoint jedoch nur bedingteignen. Dies jedenfalls ist auf der Site www.sharepointalternative.comnachzulesen. Bemängelt werden vor allem vier Punkte. Erstens die

hohen Setup-Kosten. Die on-Premise-Installation eines Sharepoint-Servers belaufen sich demnach auf 4000 Dollar, hinzukommen die Kos-ten für Experten, welche den Server aufsetzen und unterhalten sowiedie Mitarbeiter schulen. Zweitens wird die Tatsache genannt, dassSharepoint sich am besten mit Produkten der Microsoft-Familie inte-grieren lässt. In Umgebungen, wo mit Macs, Linux-Systemen oder al-ternativen Browsern gearbeitet wird, könnten durch den Sharepoint-

Content Management und Web 2.0 im Unternehmen Marktübersicht : Sharepoint-Alternativen

alternatIVen zuM SharePoInt-SerVer Für KMu

= ja, = nein; k.A. = keine Angaben Quelle: Swiss IT Magazine

anBIeter alFreSco DocuPortal hYPeroFFIce lIFeraY o3SPaceS unIteD Planet

Produkt Alfresco 3.3 ECM Suite Collaboration Suite Liferay Portal o3SpacesWorkplace

Intrexx 5

charakteristik ECM DMS SaaS-Collaboration Portal Collaboration Portal

Dokumenten-management

(Alfresco Share)

Scanning optional 3rd Party optional

office-Integration MS, openoffice,google, Lotus

(Integration inWindows-Filesystem)

MS MS, openoffice optional MS

Support fürSharepoint-Protokoll

Intranet/extranet-Publishing

e-Mail optional Client-Anbindung

e-Mail-archivierung optional optional

Kalender/aufgaben

Kontakte

workflow optional

client Browser Browser, Integrationin Windows-File-system

Browser Browser Browser, office-Plug-in, Java

Browser

Serverplattform Java .NET n/A Java Java Java

cloud/SaaS-Variante(Alfresco Share)

k.A.

Kosten auf Anfrage(EnterpriseSubscription)

auf Anfrage ab $45.-(5 User/Monat)

auf Anfrage(EnterpriseEdition)

€59.-/User/Jahr(Express Edition),€ 79.-/User/Jahr(Enterprise Edition)

ab €49.-/5 User(Compact), ab€ 1500.-/5 User,(Professional)

Gratisversion CommunityEdition

Docuportal Express (2User, bis 1000Inhalte)

CommunityEdition

Community Edition

url www.alfresco.com www.docuportal.de www.hyperoffice.com www.liferay.com www.o3spaces.com www.united-planet.de

Wenn Sharepointnicht in Frage kommtSharepoint ist in vielen Unternehmen erste Wahl, wenn esum Collaboration geht. Doch es gibt zahlreiche Alternativenauf dem Markt, welche ebenfalls reiche Funktionen bieten.

Von Urs b i nDer UnD Marcel wüthr ich

Page 37: IT Magazine 6/2010

Swiss IT Magazine Nr. 06 | Juni 2010 3737

Einsatz Probleme entstehen. Drittens wird als Schwachpunkt genannt,dass die Microsoft-Lösung keine Mail-Funktionalität bietet und für dieE-Mail-Kommunikation auf zusätzliche Systeme ausgewichen werdenmuss. Und viertens schliesslich wird bemängelt, dass im Bereich Trai-ning und Support Unzulänglichkeiten bestehen und Microsoft beispiels-weise die Zahl der eingehenden Service-Anfragen nicht bewältigenkönne.Wer sich also vor der Microsoft-Software scheut – sei dies aufgrund

der hohen Kosten, abweichenden Vorstellungen bezüglich Funktionali-tät und Support oder schlichter Antipathie gegenüber Microsoft – findetjedoch auch Alternativen zur Lösung. Sechs solche Alternativen stellenwir an dieser Stelle kurz vor.

alfrescoBei Alfresco, aktuell in der Version 3.3 erhältlich, handelt es sich umeine freie Alternative zu Sharepoint auf Basis von Java. Die Lösungbietet Enterprise Content Management, Dokumenten-Management,Web Content Management, Collaboration, Records Management undImage Management und soll sich vor allem durch Benutzerfreundlich-keit, hohe Entwickler- und Administratoren-Produktivität, Best-Prac-tice-Ansätze, fortschrittliche Such- und Knowledge-Management-Funktionen und eine verteilte Architektur auszeichnen. Die Lösungunterstützt Microsofts Sharepoint-Protokoll, so dass Microsoft-office-Anwendungen über dieses Protokoll mit dem Alfresco-Server kommu-nizieren können. Zur (kostenpflichtigen) Enteprise Edition gehörtzudem Alfresco Share, mit dem Teams gemeinsam an Dokumentenarbeiten können, genauso wie Web-2.0-Funktionen wie Blogs undWikis unterstützt werden.

DocuportalDer Schwerpunkt der modularen Lösung Docuportal liegt auf demBereich Dokumentenmanagement. So finden sich diverse Funktionenzur (strukturierten) Ablage und zum Abruf von Inhalten. Docuportalkann aber auch als grundlage für die Zusam-menarbeit von Teams, Abteilungen und Aussen-stellen genutzt werden. Beispielsweise ist esmöglich, Beteiligte sofort über neue oder geän-derte Inhalte zu informieren oder Diskussionenbezüglich Inhalten zu führen. Dank dem vollstän-digen Zugriff via Browser und flexiblen Berechti-gungen können ausserdem auch Kunden, Part-ner und Lieferanten eingebunden werden.Zudem integriert sich Docuportal in das Win-dows-Dateisystem und ist somit in der Lage, mitpraktisch jeder installierten Software zusam-menzuarbeiten.

hyperofficeDie Kollaborationsplattform Hyperoffice wird alsSoftware as a Service (SaaS) angeboten und rich-tet sich an kleinere Unternehmen. Dank demSaaS-Modell würden lange Implementations-zeiten sowie eine aufwändige IT-Infrastruktur und Expertise für denUnterhalt entfallen. Die Lösung erlaubt es Arbeitsgruppen, über denBrowser auf gemeinsame Dokumente zuzugreifen. Die Ajax-oberflächeverspricht schnellen Zugriff auf die wichtigsten Funktionen wie Kalen-der, Dokumente, Kontakte, Aufgaben, Links und Notizen. Der Kalenderbeispielsweise kann mit outlook synchronisiert werden, ein E-Mail-System wird geboten, und als Add-ons sind Web-Conferencing-Funkti-onen oder Mobile-Applikationen erhältlich.

liferayDie Portal-Lösung Liferay basiert ebenfalls auf open Source und bietetContent- und Dokumenten-Management inklusive office-Integration,Web-Publishing sowie Shared Workplaces, Collaboration-Funktionensowie Social Networking. Die Anwendung basiert auf Java und wirdüber den Browser bedient. Unter anderem wird sichere Authentifizie-rung und Rollen-basierte Autorisierung über Single Sign-on geboten,Seiten können personalisiert werden, und Benutzer können Webele-mente mittels Drag&Drop anordnen. Zudem ist der automatische Up-load von Dateien mittels WebDAV möglich. Insgesamt sollen über 60Tools out-of-the-Box für Liferay zur Verfügung stehen.

o3SpacesAls Web-2.0-Dokumentenmanagement- und -Collaboration-Lösungwird o3Spaces angepriesen. Für den Anwender werden drei Zugangs-

punkte zu o3Spaces geboten – via Browser übereine Ajax-oberfläche, über einen Desktop-Clientoder über office-Suite- und E-Mail-Plug-ins. Zuden Funktionen gehört etwa Versions-Manage-ment sowie automatisches Check-in/Check-outfür Dokumente. Ausserdem ist nebst vielem mehrdas Tagging von Dokumenten möglich, das Doku-menten-Repository kann dank WebDAV-Protokolloder opensearch-Spezifikationen auch von ex-tern etwa via Portale durchsucht und genutztwerden, und jeder Workspace kommt mit inte-griertem Wiki, was es einfach machen soll, Infor-mationen zu teilen.

united PlanetIntrexx lautet der Name der Portalsoftware vonUnited Planet, welche jüngst in der Version 5 er-schienen ist und die neu unter anderem mobileUnternehmensanwendungen ermöglicht. Eben-

falls neu ist zudem die Version Intrexx Compact für Unternehmen bis zu25 Mitarbeitern. Herzstück der Suite für die Erstellung und den Betriebvon Web-Anwendungen und Portalen ist der Applikationsdesigner, mitdem Web-Apps über ein grafisches Interface erstellt werden können.Auch Workflows werden per Mausklick erstellt, und Informationen ausdem Portal können über Web Services anderen Anwendungen zur Ver-fügung gestellt werden. Mittels Adapter erlaubt es die modulare Lösungausserdem, Microsoft office oder auch ERP-Daten zu integrieren.

Marktübersicht : Sharepoint-Alternativen Content Management und Web 2.0 im Unternehmen

In Kürze

· Bei Kollaborationsplattformensetzen Firmen heute meist aufSharepoint.· Sharepoint bietet jedoch geradekleineren Firmen auch Nachteileund ist relativ teuer.· Inzwischen gibt es diverse span-nende Alternativen zur Micro-soft-Lösung.· Unter diesen Alternativen findensich auch open-Source- undSaaS-Produkte.

Die lösung hyperoffice wird als Software as a Service angebotenund bietet unter anderem einen Shared-Group-Kalender.

Page 38: IT Magazine 6/2010

nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine3838

Erfolgreich im Webdank Site-AnalyseFür das E-Business ist die Kontrolle der Website-Strukturauch für Banken und Versicherungen unabdingbar. DieBasler Versicherung hat eine solche Optimierung gemacht.

Von chr i st i an bennefelD

Nur wer seine online-Präsenz im Blickbehält, kann sie bei Bedarf verbes-sern und seine Internet-Aktivitätenkontinuierlich optimieren. Diese Ma-

xime gilt für ausnahmslos alle, die das Internetals strategisches Standbein nutzen. Dazu ge-hören natürlich Retailer, die das geschäft imInternet schon seit Jahren erfolgreich betrei-ben. Aber auch Banken und Versicherungen,die Kunden eine klar und verständlich struktu-rierte online-Plattform und damit ein Maxi-mum an Usability bieten wollen, sind auf einekontinuierliche Kontrolle ihrer Website-Struk-turen angewiesen. Zuverlässige Kennzahlenund eine ständige optimierung der online-Präsenz sind für Finanzdienstleister schondeswegen unverzichtbar, weil Interessentendie Website besuchen, um Informationen undletztlich Angebote einzuholen. Und nicht zu-letzt fungiert ein guter Webauftritt als Instru-ment zur Kundenbindung.

Kreislauf web-controllingDas Potential einer intelligenten online-Ana-lyse kommt erst dann voll zum Tragen, wennUnternehmen Web-Controlling nicht als tech-nisches Instrument, sondern vielmehr als stra-tegischen Prozess verstehen. Schon vor derIntegration einer neuen Web-Controlling-Lö-sung sollten Firmen sich darüber im Klarensein, welche Ziele und welche Key Perfor-mance Indicators (KPIs) durch die Analyseihrer online-Aktivitäten erfasst werden sollen.Es geht nicht alleine darum, die online-Aktivi-täten zu analysieren – die gewonnenen Kenn-zahlen sollten vielmehr Teil einer geschlos-senen Prozesskette sein und neue Massnah-men auslösen.ob es um die Navigationsstruktur eines Por-

tals oder die Nutzung von online-Formularengeht – die Steuerung der Web-Aktivitäten istein Kreislauf aus vier Einzelschritten. Diesesind: Festlegen der Ziele, Erfassen der Besu-cherdaten, Analyse der daraus gewonnenenKennzahlen und, bei Bedarf, Ergreifen vonoptimierungsmassnahmen. Der Zyklus beginntvon vorne, wenn die Wirksamkeit der einge-leiteten Verbesserungsmassnahmen erneutgemessen wird. Erst wenn Banken und Versi-cherungen diesen geschlossenen Kreislauf indie Prozess-Struktur ihres Unternehmens ein-binden, können sie das Potential einer über-greifenden Web-Controlling-Lösung voll aus-schöpfen.

Kennzahlen und erfolgsindikatorenoft zählen die Kosten-Umsatz-Relation und dieKonversionsraten zu den zentralen KPIs einerInternet-Präsenz. Bei Finanzdienstleistern sinddarüber hinaus aber auch aussagekräftigeAnalyse-Ergebnisse beispielsweise zur Steige-rung der Usability ihrer Website unerlässlich.Schlüsselindikatoren wie Besucherströme set-zen sich aus einer Reihe von unterschiedlichenKennzahlen zusammen. Zu den erhobenenBasisdaten zählen konkrete, direkt ableitbare

Ergebnisse wie beispielsweise Seitenaufrufe,Besucheranzahl, Herkunft, Zeitpunkt des Be-suchs oder Verweildauer. Unter Anwendungstatistischer Berechnungsformeln werdendiese Kennzahlen zu den festgelegten KPIszusammengeführt.So werden vollständige Informationspro-

zesse beobachtet und Website-Betreiber er-kennen auf einen Blick, welche Themen ammeisten nachgefragt werden, an welchemglied der Navigation besonders viele Abbrüchezu Tage treten oder wo Schwierigkeiten etwabeim Ausfüllen von online-Formularen auf-tauchen. Letztendlich lassen sich sogar geo-grafische Reichweitenanalysen der Website-Benutzer bis hinunter auf Stadt-Ebene durch-führen. Zudem kann man so auch Mar-

In Kürze

· Eine verständlich strukturierteonline-Plattform ist auch für Fi-nanzdienstleister unverzichtbar.· Web-Controlling muss dabei alsstrategischer Prozess betrachtetwerden, gewonnene Erkennt-nisse aus einer Analyse müssenMassnahmen auslösen.· Die Basler Versicherung konntedank der Analyse des Auftrittsund den daraus gewonnen Er-kenntnissen die Abbruchquotensenken und die Konversionsrateum 100 Prozent steigern.· Bei der Wahl der richtigenLösung zur Site-Analyse istgerade bei Finanzdienstleisternein renommierter Anbieter zubevorzugen.

Content Management und Web 2.0 im Unternehmen Fallstudie: Site-Analyse bei der Basler

Die Basler hat mittels Site-analysedeutliche Mehreinnahmen generiert.

Page 39: IT Magazine 6/2010

Swiss IT Magazine nr. 06 | Juni 2010 3939

keting-Kampagnen wie Keyword Advertising,Bannerwerbung, Affiliate-Marketing oder dieSuchmaschinenoptimierung einer ganzheit-lichen Erfolgs- und Effizienzkontrolle unterzie-hen.

Veränderung mit wirkungWie effizient einzelne optimierungsmassnah-men an einer Website sein können, zeigt dasBeispiel der Basler Versicherungen. Die BaslerVersicherungen gemeinsam mit der BaloiseBank SoBa gehören in der Schweiz als fokus-sierter Finanzdienstleister zu den führendenAnbietern integrierter Lösungen in den Be-reichen Versicherung, Vorsorge und Vermö-gensbildung.Auf der Plattform baloisedirect (www.ba-

loisedirect.ch) bieten die Basler Versiche-rungen einen Autoversicherungstarifrechneran, mit dem Kunden in fünf Schritten onlineeine Autoversicherung abschliessen können.Über die Analyse und Auswertung der Ab-bruchraten zwischen den einzelnen Prozess-schritten konnten die Basler Versicherungenganz klar lokalisieren, wo es im Abschlusspro-zess optimierungspotential gab. Als Resultatdieser Beobachtung wurden unter anderemein Prozessschritt eingespart sowie die abge-fragten Informationen reduziert beziehungs-weise die Abfrage in einen dem Abschlusspro-zess nachgelagerten Prozess verlegt. Zudemwurde die Strukturierung des Tarifrechners zurbesseren Nutzerorientierung übersichtlichergestaltet und die Benutzerführung optimiert.Der Nutzer weiss dank diesen optimierungenjetzt immer, welche Informationen als nächs-tes abgefragt werden und wo er sich im Ab-schlussprozess gerade befindet.

Konversionsrate plus 100 ProzentDie optimierungsmassnahmen haben zu einerdeutlichen Reduzierung der Abbruchquotengeführt: Im Vergleichszeitraum (1. Quartal 2008zu 1. Quartal 2009) wurde die Konversionsrateum 100 Prozent gesteigert. Dadurch konntenMehreinnahmen an Prämien in einem deutlichsechsstelligen Bereich erzielt werden. Die Kos-ten für die Website-Analyse und die optimie-rung des Abschlussprozesses haben sich aufdiese Weise schnell amortisiert. Und dies warnur eine von vielen optimierungsmassnah-men, die die Basler Versicherungen umgesetzthaben. Bezahlt gemacht hat sich der Einsatzder Web-Controlling-Lösung beispielsweiseauch bei der Steuerung und optimierung vononline-Marketing-Massnahmen oder dadurch,dass deutlich weniger Manpower nötig ist, umrelevante Kennzahlen zur Nutzeranalyse zuermitteln und dem Management zur Verfü-gung zu stellen.

Datenschutzkonformität beachtenDas Beispiel Basler Versicherungen zeigt, wieFinanzdienstleister auf Basis von Web-Control-ling mit einfachen Veränderungen an ihrer Siteeine grosse Wirkung erzielen können. Auf einessollten sie bei der Einführung einer entspre-chenden Lösung aber auf jeden Fall achten: aufdie Datenschutzkonformität. Prinzipiell solltenUnternehmen im Finanzsektor nach Möglichkeitnicht auf preiswerte No-Name-Produkte setzen.Zwar können auf den ersten Blick Kosten ge-spart werden, meist garantiert ein renom-mierter Dienstleister wegen der grossen Ver-breitung seiner Services jedoch mehr Sicherheitund genauigkeit. Da in der Finanzbranche dieDatensicherheit und der Schutz sensibler Infor-mationen zentrale Bedeutung haben, solltenBanken und Versicherungen eine Web-Control-ling-Lösung nutzen, deren Prozesse, Strukturenund technische Infrastruktur auf Konformitätmit Datenschutzgesetzengeprüft und als rechtlicheinwandfrei befundenwurden.Ist die zentrale Bedin-

gung Datenschutzkonfor-mität erfüllt, steht demEinsatz einer Web-Con-trolling-Lösung und deroptimierung der Websitenichts mehr im Wege. Unddie Vorteile einer intelli-genten Web-Controlling-Lösung liegen auf derHand: mit fundierter Nut-zer-Kenntnis können Fi-nanzdienstleister die Usa-bility ihres online-Auftrittsdeutlich verbessern undBeratung, Antragsabwick-lung oder auch die Be-treuung von Bestandskun-den optimal gestalten.Und noch etwas gehört zuden Benefits eines erfolg-reichen Web-Controllings:Liefert ein online-Portaldank Echtzeit-Analyse In-halte, die die Website-Be-sucher interessieren unddie leicht zu navigierensind, hat das erfreulicheAuswirkungen auf dieVerweildauer und die Zu-friedenheit der Nutzer.

chr i st i an bennefelD i s t

geschäftsführer Des

haMbUrger anb i e ters

etracker.

Die analyse des user-Verhaltens auf der website kann hilfreicheaufschlüsse etwa über die Gründe geben, weshalb ein user eineneinkaufsprozess abbricht. Die gewonnenen erkenntnisse solltenals teil eines Prozesses aber auch in Massnahmen münden.

Fallstudie: Site-Analyse bei der Basler Content Management und Web 2.0 im Unternehmen

Page 40: IT Magazine 6/2010

nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine4040

grüezi, mein Name ist Daniel Niklaus, undjetzt bin ich wichtig. Richtig, Sie halten sie inder Hand, schwarz auf weiss: meine ersteKolumne in der Version 2.0. Ich darf meinen

Senf zu allen Themen geben, ohne dass ich etwasdavon verstehen muss. Das ist sozusagen ein Kolum-nistenprivileg. Zugegeben, wie wichtig mich das jetztwirklich macht, steht auf einem anderen Blatt. Aberdem Ego schmeichelt es ganz gehörig.

apropos ego-Schmeichelnund web 2.0Web 2.0 ist das Thema diesesHeftes und gleichzeitig ist dasSchlagwort Web 2.0 typisch fürunsere Branche. Da die Entwick-lung immer rasant vorwärtsgehenmuss, haben wir in der IT-Weltgelernt: Wichtig bist du, wenn duden neuesten Hype mitmachst.2.0 ist besser als 1.0. Stellen Siesich vor, ich würde heute mit demMotto hausieren: Kaufen Sie Inter-net, also Web 1.0! Da zuckt derKunde kurz mit der Schulter undschiebt ein gelangweiltes gähnenhinterher. Sie verkaufen damitkeine neuen Computer, keine neueSoftware, kein neues Projekt – Sieverkaufen gar nichts. Nicht einmal ein IT-Heft. Darummüssen wir in unserer Branche laufend Neuigkeitenauf den Markt werfen. Und haben wir einmal nichtsanzubieten, dannmuss wenigstens ein neues Schlag-wort her. Web 2.0 ist so eines – da muss der Kundemitmachen. Er darf ja keinen Trend verpassen, unddie gesamte Branche jubelt angesichts der neuenEinnahmequelle, die sich da auftut.

was bitte ist web 2.0?Ehrlich gesagt weiss niemand so genau, was Web2.0 eigentlich ist. Vermutlich ist das Schlagwort des-halb seit 2004 so erfolgreich. Man kann unter Web2.0 Social Media, 3D-Welten und Podcasts verkaufen.Und man darf mit Web 2.0 auch erfolgreiche Web-sites wie Facebook, Youtube oder Wikipedia betiteln.Das Schlagwort ist sogar beinahe beliebig abänder-

bar: Business 2.0, E-Learning 2.0, government 2.0oder eben Kolumne 2.0. Und vor allem ist es mit Web2.0 wie mit allen Fachbegriffen in der IT-Welt: Web2.0 macht uns wichtig. Sie kennen bestimmt diesesgefühl: Lassen Sie in einem gespräch gekonnt deneinen oder anderen Fachbegriff fallen, blicken dieZuhörer, für die IT ein Fremdwort ist, ehrfürchtig zuIhnen hoch. Dieser Blick, der sagt ‹Ich habe keineAhnung, von was du sprichst, aber es hört sich un-

glaublich kompetent an›, schmei-chelt dem Ego und entlohnt dochfür die vielen Stunden, in denenwir selbst verzweifelt vor dieserdummen Kiste sitzen, weil siewieder einmal nicht das macht,was wir wollen.Darum sind wir hervorragend

im Erfinden neuer Begriffe. Wasnatürlich nicht bedeutet, dass da-hinter auch etwas Neues stehenmuss. Nehmen wir als BeispielCloud Computing – the next bigthing –, also dicke Server, aufdenen die Software läuft, unddünne Clients, die über das Inter-net darauf zugreifen. Vor kurzemhiess der Begriff noch Software asa Service (SaaS), davor nanntenwir es Application Service Provid-

ing (ASP), noch früher «the net is the computer»(Sun beziehungsweise heute oracle) und irgend-wann in den 70er Jahren waren es eigentlich immernur: Dicke Server, dünne Clients.Natürlich dürfte ich das so niemandem erzählen.

Aber hier bleibt es ja unter uns.

Daniel Niklaus

Dan i e l n i k laUs i s t geschäftsführer

Der f i rMa net l i V e it UnD Zählt ZU

Den P i on i eren Der schwe i Zer

internet -sZene . in se iner regelMäs -

s igen kolUMne wirft er e inen aUs -

gefallenen b l i ck aUf D i e

schwerPUnkt -theMen Des swiss it

MagaZ ine . Dn ik laUs@netl i Ve .ch

Kolumne 2.0 oderwas es mit Web 2.0auf sich hat

Content Management und Web 2.0 im Unternehmen Niklaus meint

«Haben wireinmal nichtsanzubieten, dannmuss wenigstensein neuesSchlagwort her.»

Page 41: IT Magazine 6/2010

UPDATEAKTUELLE WEITERBILDUNGSANGEBOTE DER STIFTUNG WISS.

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Basel: 14.10. (Do/Sa) St.Gallen: 27.10. (Mi/Sa)

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• MS SQL Server 2008 Business Intelligence Developer MCTS/MCITP:Abendkurs + 1 Samstag/Monat, ab CHF 5’850.– (MCTS)

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Vertiefte Informationen und individuelle Auskünfte erhalten Sie an unseren Infoabenden. Die nächsten Daten:

Basel: 10.6./6.9.10 (Do/Mo) St. Gallen: 16.6./15.9.10 (Mi)Bern: 17.6./19.8.10 (Do) Zürich: 28.6./23.8.10 (Mo)Luzern: 21.6./ 30.8.10 (Mo/Di) Beginn jeweils um 18.00 Uhr

Als einzige Bildungsinstitution der Schweiz ergänzen wir Microsoft-Lehrgänge durch Fachhochschul-Seminare. Den Besuch

dieser Seminare können Sie an ein «Certificate of Advanced Studies» der eidgenössisch anerkannten Kalaidos Fachhochschule

anrechnen lassen.

• MS Windows Server 2008 MSAD/MCTS/MCITP: Abendkurs + 1 Samstag/Monat,ab CHF 6’100.– (MCTS exkl. FH-Seminare)

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• MS SQL Server 2008 Administrator MCTS/MCITP: Abendkurs + 1 Samstag/Monat,ab CHF 7’500.– (MCTS inkl. FH-Seminar)

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Page 42: IT Magazine 6/2010

nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine42

TesTCenTer

Mit dem CS5-Release hat Adobe dieReferenz unter den Bildbearbei-tungswerkzeugen rundum erneuertund mit zahlreichen neuen Fea-

tures ausgestattet. Generell hinterlässt diemittlerweile 12. Fassung der Bildbearbeitungs-suite einen äusserst aufgeräumten Eindruck:Gleich nach dem Programmstart macht sichetwa die neue Mini-Bridge bemerkbar. Dabeihandelt es sich um eine Mischung aus AdobeBridge und dem altbekannten Dateibrowserim Palettendock. Das Panel erlaubt die ge-wohnte Navigation in den Ordnern, unterstütztaber auch direktes Zoomen in den Bildern,wobei sich optional eine iPhone ähnliche Blät-terfunktion aufrufen lässt.Als praktisch dürften sich auch die neuen

Arbeitsbereiche erweisen: Je nach Aufgaben-stellung lässt sich die Arbeitsoberfläche damitindividuell einrichten, womit nur immer ge-rade jene Panels angezeigt werden, die imNormalfall für den betreffenden Job auch be-nötigt werden. Nach der Installation stehenbereits Standard-Einstellungen für die Be-reiche Grundelemente, Design, Malen Foto-grafie, 3D, Bewegung oder Neu in CS5 zurVerfügung.

Genial: inhaltssensitives FüllenZu den heissesten Features beim CS5-Releasezählt das inhaltssensitive Füllen. UnerwünschteBildteile lassen sich damit im Handumdrehenherausretuschieren, wobei der Hintergrundneu rekonstruiert wird. Wird etwa mit einemAuswahlwerkzeug ein Bereich markiert unddaraufhin Löschen angewählt, erscheint eineDialogbox, über welche sich dieses Featureaufrufen lässt. Photoshop kalkuliert nun ausden angrenzenden Bildteilen auf intelligenteArt und Weise eine möglichst realistische

In Kürze

· Photoshop CS5 kann mit zahl-reichen neuen Funktionen fürmehr Produktivität aufwarten.· Zu nennen sind insbesonderedie inhaltssensitive Füllung oderdie Objektivkorrektur.· Zugelegt hat die Bildbearbei-tung auch bei den Malfunk-tionen, wobei sich die Pinseljetzt anpassen lassen.

Von René Dubach

Mit der jüngsten CS5-Version legt Adobe noch einmaleinen Zahn zu und präsentiert ein Photoshop-Update,das kaum Wünsche offen lässt.

Produktivitätund Kreativitätunter einem Dach

Test Center Photoshop CS5

Für den schnellen Dateizugriff steht neudie Mini-Bridge zur Verfügung, eineabgespeckte Version von Adobe Bridge.

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Struktur beziehungsweise Füllung. Wie sich inder Praxis zeigt, arbeitet das Feature insbeson-dere bei natürlichen Hintergründen wie Was-ser, Pflanzenwelt, Sand und dergleichen aus-gesprochen leistungsfähig; hingegen lassendie Resultate bei komplexeren Hintergründenwie Gebäuden gelegentlich zu wünschenübrig. Ähnlich arbeitet im übrigen auch dieFunktion inhaltssensitive Bereichsreparatur,die für kleinere Korrekturen konzipiert ist.Als ebenso brauchbar dürfte sich in der Pra-

xis das Feature Kante verbessern erweisen:Wird mit einem Auswahlwerkzeug wie etwadem Lasso ganz rudimentär eine Auswahlfestgelegt, kann anschliessend auf die Schalt-fläche Kante verbessern geklickt werden undmit einem Pinsel die Auswahlkante nachge-fahren werden, worauf Photoshop äusserstgenau eine Maske kalkuliert. Interessant isthierbei die Möglichkeit, das Resultat als Aus-wahl, als Maske, als Ebene oder als neuesDokument mit Ebenenmaske auszugeben.

Individuelle Pinsel-ToolsStark erweitert wurden auch die Malwerk-zeuge wie die Pinsel, die jetzt mit realistischenFormen aufwarten. In der Pinselpalette lassensich neu die Borsteneigenschaften definieren,also beispielsweise wie viele und wie langeBorsten ein Pinsel aufweist oder wie steifdiese sein sollen.Neu ist dabei auch das Mischpinsel-Werk-

zeug, mit dem sich Farben jetzt realistisch wiein der Malerei mischen lassen. Je nachdem

wie trocken oder feucht das Werkzeug ist undwie viel Farbe aufgetragen wurde, könnendamit ganz unterschiedliche Effekte erzieltwerden.

Flexibles ebenen-HandlingEinige praktische Neuerungen haben auch dieEbenen erfahren. Um etwa die Transparenzeinzelner Ebenen zu editieren, musste derWert bis anhin für jeden Layer einzeln defi-niert werden. Neu lassen sich mehrere Ebenenaufs Mal selektieren und die Transparenz ge-samthaft einstellen. Gerade beim Arbeiten mitzahlreichen Ebenen erweist sich die Funktionals äusserst wertvoll.Beim Handling von Textebenen zeigt sich

eine weitere Erleichterung: Wird etwa beieiner Textbox ein Schlagschatten definiert,lässt sich per Mausklick auf die SchaltflächeAls Standardeinstellung festlegen bestimmen,dass die gewählten Einstellungen künftig füralle Texte zur Anwendung kommen. Wird nunauf einer weiteren Textebene ebenfalls einSchlagschatten definiert, werden automatischdie als Default definierten Einstellungen ange-wendet.

ObjektivkorrekturEin Feature, das sich insbesondere bei Gebäu-deaufnahmen als praktisch erweist, ist derObjektivkorrektur-Filter. Das Feature stellt Ka-mera- beziehungsweise Objektivprofile zurVerfügung, über die sich Objektivfehler auto-matisch herausrechnen lassen. Im Auswahl-

Panel werden hierfür Kamera- und Objektiv-modell ausgewählt, wobei nicht direkt verfüg-bares Equipment auch online in einerDatenbank gesucht und heruntergeladen wer-den kann. Zur Zeit ist die Zahl der Profile nocheher beschränkt, doch lassen sich eigene Pro-file über ein zusätzliches Tool erfassen.

Weitere neuerungenIm Camera-Raw-Plug-in finden sich ebenfallseine ganze Reihe von Neuerungen. So etwadie Möglichkeit, eine Art Körnung ins Bild

Photoshop CS5 Test Center

Mit der Funktion inhaltssensitives Füllen lassen sich Bereiche löschen, wobei der Hintergrund automatisch neu konstruiert wird. Die Qualität derergebnisse ist erwartungsgemäss von den Hintergrundstrukturen abhängig.

über die Borsteneigenschaften lassensich Pinsel jetzt je nach Anforderungkonfigurieren.

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Pause von der IT nötig? In jeder Ausgabe: Gadgets undTrends aus Forschungund Cyberwelt – Unterhaltung mit Inhalten zum Angeben. www.swissitmagazine.ch/abo

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hineinzurechnen, womit sich einer Aufnahmeein analoger Look verpassen lässt. Weiter fin-det sich hier eine neue Funktion namensSchnappschüsse: Dabei handelt es sich quasium Momentaufnahmen in Camera Raw, aufdie jederzeit wieder zugegriffen werden kann.Ein neues Feature, das zum Experimentieren

einlädt, ist die sogenannte HDR-Tonung. Dieseermöglicht es, einen HDR-Effekt in ein Bildhineinzurechnen, das kein HDR ist. HDR-ty-pische Details wie Halos oder harte Strukturenlassen sich so quasi durch die Hintertür ein-fügen.Eine neue Funktion, um Teile einer Grafik zu

bewegen, ist die Formgitter-Funktion, bei derPhotoshop eine Gitterstruktur über eine Grafiklegt. Werden nun als Nadeln bezeichnete An-

kerpunkte innerhalbdes Gitters definiert,lässt sich die Grafik andiesen Punkten bie-gen, und Photoshoppasst die Grafik durchVerzerrung entspre-chend an.

Unter dem StrichMit Photoshop CS5 hatAdobe einen Major-Release vorgelegt. Al-lein die gewaltige Zahlan neuen Funktionenrechtfertigt den Um-stieg; erst recht, wenndie letzten Updatesnicht mitgemacht wur-den. Die Upgrade-Op-

tion zum Preis von 429 Franken kann von allenPhotoshop-Anwendern genutzt werden, diezuvor die Versionen CS2, CS3 oder CS4 im Ein-satz hatten.Kritik gibt es so gut wie keine anzubringen.

Einzig die teilweise noch etwas inkonsistenteBenutzerführung trübt das Bild: Während neu-ere Filter etwa bereits mit neuen Dialogboxenausgestattet sind, finden sich bei anderennoch die alten Konfigurations-Panels.Abschliessend noch ein Hinweis zu den

Systemanforderungen: Ein Pentium-4-Rech-ner mit einem Gigabyte Arbeitsspeicher wievon Adobe angegeben halten wir für zuwenig leistungsfähig; erst mit einer Core-2-Duo-Maschine lässt sich Photoshop CS5 wirk-lich flüssig bedienen.

Photoshop CS5 Test Center

TeST TIcKer

In der Juni-nummer von iX werden sechs Netbooks

für Profis miteinander verglichen. Zum Test antreten

mussten Acers D250, der Eee PC 1005HAG von Asus,

Dells Inspiron Mini 1012, Fujitsus Lifebook P3110, das

Modell N150 von Samsung und das Toshiba-Netbook

NB305. In den Geräten kommen zum Teil die neue-

ren Atom-N450-Prozessoren zum Einsatz. Gewisse

Hersteller setzen aber, im Vergleich zu früheren Tests,

nach wie vor auf die N270er Plattform. Auf Perform-

ance und Laufzeit unter voller Last sollen die unter-

schiedlichen CPU-Plattformen aber kaum Einfluss

haben. Entscheidend sei hier die Akku-Kapazität, und

hier habe sich im Vergleich zu früheren Tests etwas

getan. Das Leistungsvermögen lag bei allen Geräten

bei mindestens vier Stunden, beim Fujitsu-Gerät hielt

der Akku satte 5,5 Stunden. Bemängelt wird, dass die

Hersteller an den horizontalen und vertikalen Ein-

blickwinkeln und an der Farbsättigung der Displays

sparen, um den Energieaufwand zu senken. Ausser-

dem sei der Trend hin zu empfindlichen Oberflächen

und glänzenden Bildschirmen ungebrochen, und es

mache sich die Unsitte breit, für die Abdeckungen der

Modulschächte Schrauben zu benutzen, die sich nur

mit speziellem Werkzeug öffnen lassen. Auf die Wahl

eines Testsiegers verzichtete die Zeitschrift.

Die zeitschrift Pc-Welt hat nicht weniger als 16 Sicher-

heitspakete für den Schutz von PCs im Sicherheitslabor

AV-Test überprüfen lassen. Lediglich vier der 16 Pakete

haben dabei die Gesamtnote «gut» erreicht. Als bestes

Sicherheitspaket wurde Norton Internet Security 2010

erkoren, das einzige Programm, das in allen drei Tests

der Verhaltensanalyse alle Schädlinge (jedoch auch

ein harmloses Programm) komplett blockte. Auch die

Bedienung wird gelobt, genauso wie die Assistenten.

Als Preis-Leistungs-Sieger wird G-Data Internet Secu-

rity 2010 genannt. Dieses erzielte bei der Virensuche

durchs Band gute Noten, der Assistent für die Bedie-

nung hinke jedoch etwas hinter dem Norton-Pendant

hinterher. Geprüft wurde zudem auch das kostenlose

und weitverbreitete Programm Avira Antivir Free Anti-

virus 9. Dieses, so die Tester, biete im Zusammenspiel

mit dem ebenfalls gratis erhältlichen Firewall-Pro-

gramm Zone Alarm Free 9.1 ähnlich guten Schutz wie

manch kostenpflichtiges Sicherheits-Paket. Jedoch sei

beim Testsieger beispielsweise die Zuverlässigkeit

höher, und ausserdem wird die Bedienung der Gratis-

Applikationen als anspruchsvoll bewertet.

PHOTOSHOP cS5

FazitWas den Funktionsumfang betrifft, lässt Adobekaum Wünsche offen. Innovative Features wieinhaltssensitives Füllen oder die automatischeObjektivkorrektur beschleunigen die Produktivitätungemein. Mit dem vorliegenden Release zeigtsich einmal mehr, dass Photoshop mit Recht alsdie Referenz im Bereich Bildbearbeitung gilt.

Positiv+ erweiterte Arbeitsoberfläche (Mini-Bridge,

Arbeitsbereiche)+ intelligente neue Bildbearbeitungsfunktionen

für optimierte Produktivität+ Kameramodell-gestützte Objektivkorrektur+ erweiterte HDR-Routinen mit HDR-Tonung+ echte, konfigurierbare Malpinsel

negativ– teils inkonsistente Bedienung

Hersteller/AnbieterAdobe, www.adobe.ch

PreisePhotoshop CS5:Fr. 1475.–, Fr. 429.– (Upgrade ab CS2/3/4)Photoshop CS5 Extended:Fr. 2079.–, Fr. 695.– (Upgrade ab CS2/3/4)

Wertung

Funktionalität ★ ★ ★ ★ ★ ★

Bedienung ★ ★ ★ ★ ★ ★

Preis/Leistung ★ ★ ★ ★ ★ ★

Gesamt ★ ★ ★ ★ ★ ★

eine neue Funktion namens HDr-Tonung ermöglicht es, dietypischen HDr-effekte auch einem nicht-HDr-Bild zu verleihen.

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Nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine46

NeueProdukte

Neue Produkte Business-Sof tware

CA Cloud Connection Management Suite und Co.

Cloud managen mit CACA Technologies hat anlässlich der Hausmesse CA

World in Las Vegas die Cloud Connection Manage-ment Suite lanciert, die aus den vier Produkten CACloud Insight, CA Cloud Compose, CA Cloud Optimizeund CA Cloud Orchestrate besteht. Diese werden inverschiedenen Etappen ab Ende Oktober (Insight undCompose) lanciert werden. Die Suite und ihre Teilebasieren auf Eigenentwicklungen und den Produktensowie dem Know-how der kürzlich akquirierten Un-ternehmen 3Tera, Oblicore und Cassatt. Insight ist einHilfsmittel bei der Auswahl und Analyse von internenund externen Services und setzt dabei auf die Com-munity Cloudcommons und den Service Measure-ment Index (SMI). Compose soll derweil beim Er-schaffen einer Rechenumgebung in der Cloud, beimVerschieben eines Services in die Cloud und beimManagement dieser externen Services helfen.

Einen Schritt weiterOptimize soll im April 2011 erscheinen und nutzt dieBasis-Funktionen aus Insight und Compose und ver-bindet sie mit den Business-Bedürfnissen bezüglichKapazität, Performance oder Kosten. Orchestrate, dasim dritten Quartal 2011 erscheinen soll, soll Unter-nehmen derweil die Möglichkeit der Workflow-Kon-trolle und eine Policy-basierte Automation vonWechseln bieten. Weiter hat CA Technologies ange-kündigt, dass man seine eigenen IT-Management-Lösungen in Zukunft immer mehr auch als Serviceaus der Cloud anbieten will. Den Anfang gemacht hat

das Produkt Nimsoft on Demand. Clarity on Demandund ein Self Service Portal on Demand sollen dem-nächst folgen.

Neue Lösungen für Virtualisierung undMainframesIm Bereich der Virtualisierung – die Basis für CloudComputing – hat CA Technologies an der Hausmessedrei neue (CA Virtual Assurance, CA Virtual Automa-tion und CA Virtual Configuration) sowie zwei erwei-terte Produkte (CA Spectrum Automation Managerund CA Virtual Assurance for Infrastracture Mana-gers) vorgestellt. Assurance soll Kunden dabei helfendie Performance von virtuellen und privaten Cloud-Umgebungen zu verbessern. Mit Automation sollman diese Umgebungen derweil schneller ausrollen,vergrössern und kontrollieren können, während Con-figuration schliesslich für operationelle Konsistenzund Compliance sorgen soll.Trotz den Cloud- und Virtualisierungstrends hat CA

Technologies auch eines seiner alten Kerngeschäftenicht vergessen und im Rahmen der Mainframe 2.0Initiative in diesem Bereich ebenfalls weiter ent-wickelt. Die beiden neuesten Ergebnisse dieser Ar-beiten sind Release 3.0 des CA Mainframe SoftwareManager (MSM), ein neuer Release 14 der Daten-bank-Management-Lösung für DB2 für z/OS und CAMainframe Chorus, ein Rollen-basierter Workspacemit intuitiven Toolsets und Collaboration-Features.Info: CA Technologies, www.ca.com

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Oracle hat den Enterprise Manager 11g veröffent-licht. Die Lösung «für ein auf Geschäftsprozesse

ausgerichtetes IT-Management» soll Unternehmendurch einen integrierten IT-Management-Ansatz zumehr Agilität und Produktivität verhelfen, wie Oraclemitteilt. Zu den Neuerungen, die die Version 11g desEnterprise Manager bringt, gehört unter anderemdas Business-Driven Appli-cation Management. Die ITkönne damit schneller aufdie Anforderungen des Ge-schäfts reagieren, ver-spricht der Datenbankspe-zialist. Eine Komponente isthier der Oracle Real UserExperience Insight, der An-wendungs- und Leistungs-werte für Geschäftspro-zesse sowie integrierte Di-agnosefunktionen fürSiebel CRM, die E-BusinessSuite und Java-basierteAnwendungen liefert.Ebenfalls neu im Enterprise

Manager 11g ist das integrierte Application-to-Disk-Management. Dadurch, dass nicht mehr auf jederEbene – von der Anwendung über die Middlewarebis zur Virtualisierung und Hardware – verschiedeneTools zum Einsatz kommen, werde der Management-prozess vereinfacht.Info: Oracle, www.oracle.ch

Oracle Enterprise Manager 11g

Flexibles Management der IT

Citrix hat im Rahmen der Konfe-renz Synergy den Xenclient

präsentiert. Xenclient basiert aufder gleichen Technologie wie Ci-trix Xenserver, womit es sich beider Lösung um einen sogenann-ten Bare-Metal-Hypervisor han-delt. Dank dem Client-Hypervisorsollen sich mehrere virtuelle Ma-schinen auf einemUnternehmens-Notebook starten lassen – auchohne Host-Betriebssystem, wie Ci-trix verspricht.Die Lösung wurde zusammen

mit Intel entwickelt und «befrie-digt sowohl die Kontroll- und Si-cherheitsbedürfnisse der IT-Admi-nistration als auch die Ansprüchevon Anwendern hinsichtlich Per-formance und Flexibilität», zeigtman sich bei Citrix überzeugt. DerCitrix Receiver für Xenclient ist

derweil ein schlanker Client, mitdem User ihren eigenen lokalenDesktop erstellen und verwaltenkönnen. Zudem können die An-wender über den Receiver auf allezentral verwalteten virtuellenDesktops zugreifen. Um solcheDesktops herunterzuladen, kommtder Synchronizer für Xenclientzum Einsatz. Des weiteren kannüber eine verschlüsselte Internet-verbindung ein automatischesBackup der Nutzerdaten erstelltwerden. Auch Sicherheitsricht-linien lassen sich festlegen undverlorene Notebooks deaktivieren.Xenclient soll im Laufe des Jahresmit dem neuen Release von Xen-desktop lanciert werden. EineTrial-Version steht bereits jetzt kos-tenlos zum Download bereit.Info: Citrix, www.citrix.ch

Citrix Xenclient

Hypervisor für VM

Groupware für MittelständlerMit der Advanced Server Edition schliesstOpen-Xchange laut eigener Aussage dieLücke zwischen der Appliance Editionund der Server Edition. Als vorkonfigu-rierte E-Mail- und Groupware-Lösungmit integriertem Linux-BetriebssystemUnivention Corporate Server richtet sichAdvanced Server Edition an mittelstän-dische Unternehmen, Bildungseinrich-tungen und öffentliche Verwaltungen.Durch das integrierte Identity Manage-ment ist eine sichere Verwaltung vonUsern, Identitäten sowie deren Berech-tigungen möglich – über eine zentralegrafische Administrationsoberfläche. ImGegensatz zur Appliance Edition unter-stützt Advanced Server Edition den Multi-Server-Betrieb. Die Software-Lizenz fürein Jahr und 25 User kostet 1125 Euro.Info: Open-Xchange,www.open-xchange.com

Virtualisierung mit V-CubeMit dem V-Cube will Collax nach eigenenAngaben eine Virtualisierungs-Lösungfür mittelständische Unternehmen anbie-ten. Die Lösung ermögliche eine Hard-ware-gestützte Virtualisierung, wobeidie virtuellen Maschinen direkt auf denProzessor zugreifen. Die «ressourcen-hungrige Emulationsschicht» fällt somitweg. Aber auch mit einer übersichtlichenund einfachen Bedienoberfläche für dieAdministratoren will Collax V-Cube punk-ten. Ausserdem unterstützt die LösungGastbetriebssysteme mit 16, 32 und64 Bit. Der Preis für ein Jahr beträgt195 Euro, für drei Jahre bezahlen Firmen495 Euro – ohne Limitierung der vir-tuellen Gäste.Info: Collax, www.collax.com

System bestellt automatischNvinity hat die Business SoftwareEnventa ERP überarbeitet. Neu bietetdie Software im Modul Einkauf einautomatischesBestellwesen.Zunächstprognostiziertdas System denkünftigen Be-darf auf Basisder Vergan-genheitswerte.Danach ermittelt es den optimalenLagerbestand und erstellt eine Bestel-lung, die sich an Lieferkonditionen undVerbrauch orientiert. Das System erkenntlaut Nvinity sogar saisonale Verläufe.Nicht vorhersagbare Bedarfsverläufeübergibt das System dem Disponentenzur manuellen Bearbeitung.Info: Nvinity, www.nvinity.ch

Der Enterprise Manager 11g von Oracle bietet ein ganzheitliches, integriertes Bildvom IT-Stack und wird so der Komplexität moderner rechenzentren gerecht.

Das Intranet-Portal von Bitrixsteht in der Version 9.0 bereit.

Die Enterprise-2.0-Lösung fürkleine und mittlere Unternehmenhat einige neue Funktionen spen-diert bekommen, so unter ande-rem ein Videokonferenz-Modul.User können neu virtuelle Video-Meetingräume einrichten undKonferenzen mit bis zu sechs Teil-nehmern abhalten oder Peer-to-Peer-Videoanrufe tätigen. Auchhaben die Entwickler die Möglich-keiten für das Business ProcessManagement erweitert und dieSicherheits-Features überarbeitet.Des weiteren verspricht Bitrix ein«völlig überarbeitetes E-Mail-Sys-tem». Eine Lizenz für 25 Mitarbei-ter ist ab 1399 Euro erhältlich.Info: Bitrix, www.bitrixsoft.com

Intranet Portal 9.0

Enterprise2.0 für KMU

Business-Sof tware Neue Produkte

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Nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine4848

Suprag AG • Friedackerstrasse 14 • CH-8050 Zürich

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Kommunikation auf Fingertip» DECT-Headset mit Bluetooth-Integration» Farbdisplay mit Touchscreen»Multiuse: Festnetztelefon, Mobiltelefon und PC

PRO 9470 NEW

Eye-Fi X2-Serie

SD-Karten mit WLAN

Hersteller Eye-Fi betritt dendeutschsprachigen Markt mit

einer neuartigen Speicherkarte.Die SD-Karten der X2-Serie besit-zen ein integriertes WiFi-Modul –sprich ab der Karte können Fotosund Videos kabellos ins Netzwerkund ins Internet übertragen wer-den. Bei der Einrichtung kannfestgelegt werden,auf welche Netz-werke die Eye-Fi-Karte zugreifenkann. Bis zu 32Netzwerke könnendabei festgelegtwerden. Das nächsteMal, wenn sich nundie Kamera bezie-hungsweise diedarin befindlicheSD-Karte in derReichweite einesdieser Netzwerkebefindet, werden Bilder und Vi-deos automatisch auf den vordefi-nierten Computer oder eine Shar-ing-Website (gut 25 Sites wieFlickr, Picasa oder Facebook wer-

den derzeit unterstützt) geladen.Der Endless Memory Mode sorgtdafür, dass automatisch freierSpeicherplatz geschaffen wird,wenn die Fotos gesichert wurden.Die SD-Cards unterstützen den

802-11n-Standard, 802.11b und gwerden ebenfalls unterstützt. Esstehen verschiedene Ausfüh-

rungen der Kartenbereit, beispiels-weise die Geo X2,die es erlaubt,Fotos drahtlos aufApples iPhoto zuübertragen und dieausserdem Geotag-ging unterstützt.Oder mit der Ex-plore X2 könnenFotos auch von Pu-blic-Hotspots viaZwischenspeichernauf einem Server

gesichert werden. Preise für dieKarten mit 4 und 8 GB beginnenbei 79 Franken.Info: Engelberger,www.engelberger.ch

Acer hat sein Line-up für denFrühling 2010 vorgestellt und

lanciert eine Reihe neuer Note-books. Unter anderem hat Acerseine Timeline-Familie um dieTimelineX-Serie erweitert.Die neuesten Modelle sindmit Intels Core i3-, i5- undi7-Chips erhältlich und bieten biszu 8 GB RAM. An Displaygrössenstehen 11,6 bis 15,6 Zoll zur Wahl,immer im Verhältnis 16:9 bei1366x768 Pixeln. Die Geräte mitgebürstetem Alu-Gehäuse sindlediglich 25 Millimeter dick undwiegen je nach Modell zwischen1,4 und 2,4 Kilo. Preise auf An-frage.Neu sind auch die Modelle der

Ethos-Serie, die mit puristischemDesign und ausgesuchtem Mate-rial überzeugen will. Bei diesenGeräten kommen Grafikkarten ausder ATI-Mobility-Radeon-HD-5000-Serie zum Einsatz, im In-nern arbeiten ebenfalls Core-i3-,i5- sowie i7-Chips, und an Display-diagonalen stehen 15,6 und 18,4Zoll bereit. Hervorgehoben wird

Sanyo-Projektoren

Business-Beamer

Als die hellsten WXGA-Projek-toren unter 10 Kilogramm hat

Sanyo die beiden professionellenProjektoren PLC-WM4500L undPLC-WM5500L lanciert. Die Mo-dellnummer steht jeweils für die

Lichtleistung – also 4500 bezie-hungsweise 5500 ANSI-Lumen.Der Kontrast liegt bei 800:1, das5500er Modell bietet zudem einemotorisierte Linse und fünf optio-nale Objektive mit Bajonettver-schluss. Weiter finden sich Netz-werkkontrollfunktionen übereinen LAN-Port, eine Bild-in-Bild-Funktion, ein automatischer Luft-filterwechsel und diverse An-schlussmöglichkeiten inklusiveHDMI. Die Preise liegen bei rund

4300 Franken (4500er Modell) be-ziehungsweise 5300 Franken.Ausserdem hat Sanyo den Full-

HD-Beamer PLV-Z4000 auf denMarkt gebracht. Dieser bietetnebst derAuflösung von 1920x1080Pixeln im 16:9-Format eine Hellig-keit von 1200 ANSI-Lumen, einKontrastverhältnis von 65’000:1und einen besonders leisen Lüftermit 19 dB im Eco-Mode. Der Preis:rund 3800 Franken.Info: Sanyo, www.sanyo.ch

Neue Produkte PC & Peripherie

Acer-Notebooks

Frühlings-Lineup

zudem noch dieSound-Qualität der integriertenSpeaker. Preise auf Anfrage.Vorgestellt wurde zudem die

Aspire x741-Serie (ab 799 Fran-ken), mit welcher der Multimedia-Bereich adressiert werden soll.Die Geräte werden mit 15,6- und17,3-Zoll-Displays sowie Core i3und i5 CPUs ausgeliefert. Undbesonders umfassend ausgestat-tet schliesslich sollen die Geräteder Aspire x745-Serie (ab 1099Franken) sein, welche im leis-tungsfähigsten Modell bis zu 16GB RAM und maximal 1,28 Tera-byte Speicher bieten sollen.Info: Acer, www.acer.ch

Das Modell PLC-WM5500 bringt eineLichtstärke von 5500 ANSI-Lumen.

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Swiss IT Magazine Nr. 06 | Juni 2010 4949

VLX Instruments startet eine Produktoffensive imThin-Client-Bereich. In den drei Klassen Entry

Level, Mid Range und High Performance lanciert derHersteller sieben neue Geräteserien. Die Thin Clientseignen sich für Cloud Computing, virtualisierte Infra-strukturen und Remote-Desktop-Umgebungen. DenEinstieg in die Thin-Client-Welt bietet die VXL-Itona-TC14xx-Serie. Die Entry-Level-Clients sind bereits ab

215 Franken erhältlich und sind lediglich 19 Zentime-ter hoch. Sie unterstützen gängige Netzwerkproto-kolle wie ICA und RDP, sind mit AMD-Geode-Prozes-soren ausgestattet und bieten vier USB-Schnittstel-len. Die Thin Clients der Serien VXL Itona TC 15xx (ab329 Franken) und Itona C (ab 317 Franken) für denMid-Range-Bereich sind derweil mit 1-GHz-Prozes-soren von VIA ausgerüstet, bieten mindestens 512

MB RAM. Die High-Performance-Linie erkennt man am «s» in derProduktbezeichnung. Sie umfasstdie Serien Cs (ab 377 Franken), Ds(ab 391 Franken) und Es (ab 477Franken). Die Cs-Modelle sind miteinem 1,6-GHz-Prozessor ausge-stattet, während in den Serien Dsund Es ein hochintegrierter Via-VX800-Chipsatz für eine hoheGrafik-, Video- und Speicherleis-tung verbaut werden.Info: VXL Instruments,www.vxl.net

VLX Itona TC14xx, TC15xx, C, Cs, Ds und Es

Thin-Clients für jedermann

Der Canoscan 9000F tritt dieNachfolge von Canoscan

8800F an und wird von HerstellerCanon als das «neue Flaggschifffür professionelles Scannen vonDias, Negativen, Fotos und Doku-menten» angepriesen. Canoscan9000F bietet dank dem CCD-Sensor eine Auflösung von9600x9600 dpi bei Filmscans.Der Scan eines Kleinbildnegativsmit 1200 dpi soll derweil nurnoch 18 Sekunden dauern. Neusei zudem das integrierte Netzteilund die Auto-Scan-Taste. DasSuper-Toric-Objektiv sorgt indesfür mehr Schärfe. Der Scanner fürFotoprofis und Grafiker kostet389 Franken.Info: Canon, www.canon.ch

Canoscan 9000F

Scannenmit Canon

PC & Peripherie Neue Produkte

Dell, Lenovo und Axxiv wartenmit neuen Notebooks auf. Dell

spendiert seiner Latitude-Seriemit dem E6410, dem E6510 unddem E6410 ATG gleich drei neueGeräte. Die Notebooks verfügenalle über die aktuellen Intel-Core-i5- oder -i7-Prozessoren, einenDDR3-Speicher und HD-Displays.Zudem bieten die Geräte mit demFast Response Free Fall Sensoreine neue Technologie, die Daten

auf der Festplatte bei Erschütte-rungen oder bei einem Sturz bes-ser schützen soll, so der Herstel-ler. Für den Mainstream gedachtsind die Modelle E6410 und E6510,die mit einer 3-Megapixel-Kameraausgestattet sind. Das Semi-Rugged-Notebook Latitude E6410ATG ist derweil für «die Verwen-dung unter erschwerten Umge-bungsbedingungen konzipiert».Es erfülle die im US-Militär fest-

gelegten Bestimmungen zurSchock- und Vibrationsresistenz.Derweil präsentiert Lenovo eine

neue Thinkpad-Serie. Die erstenModelle der L-Serie, L412 undL512, zielen laut Hersteller vorallem auf den Unternehmens- undBildungsmarkt ab. Sie sind mit i3-Prozessoren von Lenovo ausge-stattet und bieten eine Akkulauf-dauer von bis zu acht Stunden.Zudem sind die Geräte Lenovo

zufolge für VoIP-Anwendungenoptimiert, bieten sie doch Verbin-dungsmöglichkeiten wie Ethernet,Bluetooth, WiFi und 3G.Axxiv preist sein Notebook Se-

rius 17S02 indes als Business All-rounder an. Der Herstelller bietetdem User beim Prozessor dieWahl zwischen Intels i5 oder i7.Das Gerät verfügt zudem übereine2-Megapixel-Kamera.DieTas-tatur hat einen numerischen Zah-

lenblock, währendder am Touchpadintegrierte Finger-print-Leser dasGerät vor unbe-fugten Zugriffenschützt.Info: Dell,www.dell.ch;Lenovo, www.lenovo.ch; Axxiv,www.axxiv.ch

Dell Latitude E6410, E6510, E6410 ATG, Lenovo Thinkpad L412, L512, Axxiv Serius 17S02

Notebook-Schwemme fürs Business

BuSINESS NOTEBOOKS

k.A. = keine Angaben Quelle: Swiss IT Magazine

MODELL BILDSCHIrM FESTPLATTE ArBEITSSPEICHEr PrOzESSOr GEWICHT PrEIS

Axxiv Serius 17S02 17 Zoll bis 750 GB bis 4 GB Intel Core i5 oder i7 2,9 kg ab Fr. 1549.–

Dell Latitude E6410 14,1 Zoll 500 GB bis 8 GB Intel Core i5 oder i7 1,93 kg ab Fr. 1499.–

Dell Latitude E6510 15,6 Zoll 500 GB bis 8 GB Intel Core i5 oder i7 2,51 kg ab Fr. 1549.–

Dell Latitude E6410 ATG 14,1 Zoll 500 GB bis 8 GB Intel Core i5 oder i7 2,59 kg ab Fr. 2049.–

Lenovo Thinkpad L412 14,1 Zoll 160 GB 2 GB Intel Core i3 2,32 kg k.A.

Lenovo Thinkpad L512 15,6 Zoll 160 GB 2 GB Intel Core i3 2,57 kg ab Fr. 1099.–

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Nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine5050

Symantec hat anlässlich derPartner- und Kundenkonferenz

Vision vier neue beziehungsweiseüberarbeitete Sicherheits- und

Management-Suites veröffentlicht.Die Control Compliance Suite gibtes neu in Version 10.0. Diese sollnoch besser beim Ausbau und derÜberwachung von IT-Richtlinienhelfen, indem sie mehr Transpa-renz und Überschaubarkeit bietet.Die Data Loss Prevention Suite10.5 schützt Unternehmensinfor-mationen neu auch vor Verlustdurch Social Media und Informa-tionen in der privaten Cloud. DasSystemmangement-Tool AltirisManagement Suite 7.0 sorgt lautSymantec derweil für eine bessereund einfachere IT-Verwaltung beiwachsender Infrastruktur undgrosser Informationsflut. Die Sy-mantec Protection Suites schliess-lich sollen Unternehmen ein ein-zigartiges Informationssicher-heitsmanagement über Server,Schnittstellen und Endgeräte hin-weg bieten.Info: Symantec,www.symantec.ch

Symantec Security- und Management-Suites

Vier auf einen Streich

Eine durchgängige und einheit-liche Lösungen in den Be-

reichen Web-, Daten- und E-Mail-sicherheit, die vor Malware jederArt schützt und den Verlust unter-nehmenskritischer Daten verhin-dert: Nichts weniger als das ver-spricht Software-Hersteller Web-sense von seiner neuen LösungTriton, die die Produkte Web Se-curity Gateway, E-Mail Security

und die Data Security Suite ineiner einheitlichen Plattform ver-eint. Das soll einerseits die Secu-rity-Administration vereinfachenund die Betriebskosten senken,andererseits soll der Einsatz derUnified-Security-Lösung einenkonsistenten Schutz vor externenund internen Risiken bieten. Mitan Bord im Security-Bundle sindweiter die Echtzeit-Analyse-Tech-

nologie TruContent In-telligence und TruHy-brid, eine einheitlicheManagement-Infra-struktur, die verschie-dene Einsatzformender Lösung ermöglicht.Erhältlich ist Triton seitApril, Preise gibt’s aufAnfrage.Info: Websense,www.websense.de

Websense Triton

Alles aus einer Hand

Modular erweiterbareSonicwall-ApplianceSicherheitsspezialist Sonicwall hat mitder Sonicwall NSA 2400MX die neuesteNetwork Security Appliance in der Pro-duktlinie für Unified Threat Managementauf den Markt gebracht. Das Produkt bie-tet neu zwei zusätzliche Modulsteckplät-ze für Erweiterungen. Dies ermöglicht eslaut Sonicwall, die Anschlussdichte fürSwitching-Ports bei Bedarf zu erhöhen.Die NSA 2400MX Appliance unterstütztinsgesamt zehn 1-Gigabit-Ethernet-Portssowie 16 Fast-Ethernet-Ports. Weiter sinddie Architektur Clean VPN Deep PacketInspection, das Global Management Sys-tem (GMS), die Echtzeit-DPI-TechnologieReassembly-Free Deep Packet Inspectionsowie einige weitere Netzwerk- undSicherheitsfunktionen vorhanden.Info: Sonicwall, www.sonicwall.com/de

Intelligentesbiometrisches LesegerätDer Schweizer Identifikations- undAuthentifizierungslösungs-HerstellerCovadis hat ein neues, intelligentesbiometrisches Lesegerät namens Aurigalanciert. Es stellt eine Kombinationaus Biometrik, Verschlüsselung undChipkarte dar. Das System gewährleistetlaut Covadis sowohl die Authentifi-

zierung von Angestellten unddie Kontrolle des Zugangs zuden Informatikressourcenvon Unternehmen als auch

die Identifikation vonPersonen vor demZugang zu bestimm-

ten Gebäuden. DasAuriga-Konzept beinhaltet die

Kontrolle von PKI-Zertifikaten (Public KeyInfrastructure) und kann laut Covadis biszu 50’000 Fingerabdruckmuster spei-chern und 20’000 Abdrücke pro Sekundevergleichen.Info: Covadis, www.covadis.ch

Identity-Manager mitOn-demand-FunktionalitätCyber-Ark hat Version 6 seiner PrivilegedIdentity Management Suite veröffent-licht. Das Highlight der neuen Suite istlaut dem Hersteller der On-DemandPrivileges Manager, der erstmals einefein abgestufte, differenzierte Vergabevon Administrator-Rechten ermögliche.Die neue Lösung vereint weiter dasShared Account/Software Account Pass-word Management (SAPM) sowie dasSuperuser Privilege Management (SUPM)und ermöglicht damit eine zentralisierteVerwaltung und Überwachung.Info: Cyber-Ark, www.cyberark.com

Symantec hat Version 7.0 der AltirisManagement Suite veröffentlicht.

Storagecraft hat Version 4.0 sei-ner Sicherungs- und Wieder-

herstellungs-Software Shadow-protect Server veröffentlicht. Siebietet verbesserte Funktionen imBereich der Virtualisierung wieHardware Independent Restoreoder Virtual Boot. Damit wird esmöglich Backup-Image-Dateienauf einem virtuellen Computer zustarten oder sie in einen solchenzu konvertieren. Neu gibt es auchdie Möglichkeit, eine Wiederher-stellung fortzusetzen, wenn sieunterbrochen wurde. Ausserdemverfügt das Produkt über eine ak-tualisierte Benutzeroberflächeund eine neue Verwaltungskon-sole. Preis: 1161 Franken/Lizenz.Info: Shadowcraft,www.shadowcraft.eu

Shadowprotect 4.0

Backupsvirtualisieren

Das neueste Release der Mc-Afee Firewall Enterprise 8.0

ist da. Eine neue Engine namensMcAfee AppPrism ermöglicht esgemäss dem Sicherheitsspezia-listen, Tausende neuer Applika-tionen und Web-Anwendungen zuerkennen. Ausserdem soll dieneue Firewall, neben Verbesse-rungen im Firewall-Management,die Überwachung von Nutzer-Ak-tivitäten ver-bessern undes erleichtern,Netzwerke ge-mäss betrieb-licher Sicher-heitsrichtlinienzu schützen. Er-hältlich ist dieneue Firewall-Ap-pliance Enterprise8.0 für ab 4900 Dollar.Info: McAfee, www.mcafee.ch

McAfee Firewall

Schutz vorWeb 2.0

Triton: Websense hat E-Mail Security, WebSecurity Gateway und Data Security Suite vereint.

Neue Produkte Sicherheit

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Swiss IT Magazine Nr. 06 | Juni 2010 5151

Dell hat seinen neuen PowerEdge-Server mit denModellbezeichnungen R810, R910 und M910 mit

Intels neuester CPU-Generation der Xeon-750- undXeon-6500-Reihe (Nehalem EX) ausgestattet. DieRechner werden als ideale Plattformen für die Mi-gration von RISC-basierenden Unix-Servern und ins-besondere für die Konsolidierung und Virtualisie-rung positioniert.Die Geräte sind in den unterschiedlichsten Konfi-

gurationen erhältlich. Für den Rackserver PowerEdgeR810 (2 HE) mit einer CPU des Typs Xeon E6510 (max.2 CPUs) und 64 GB DDR3 RAM beginnen die Preisebei knapp 10’000 Franken. Beim 4-HE-RackmodellR910 mit zwei Xeon-E7510-Prozessoren und 4 GBDDR3 RAM beginnen die Preise bei 8500 Franken.

Und beim Blade-Server M910 schliesslich mit zweiCPUs des Typs Xeon E6510 und 4 GB DDR RAM star-ten die Preise bei knapp 7000 Franken.Mit dem PowerEdge R815 (Preise auf Anfrage) hat

Dell zudem einen neuen AMD-Opteron-Server lan-ciert, der durch hohe Skalierbarkeit auf bis zu48 Kerne überzeugen soll.Allen Geräten gemeinsam sind die Flexmemory-

Bridge-Technologie für grössere Arbeitsspeicher-Kapazität, Fail-Safe-Virtualisierung für eine höhereAnzahl virtueller Server auf einem einzigen phy-sischen System und eine intelligente Infrastrukturdank diversen erweiterten Systemverwaltungs-Lösungen.Info: Dell, www.dell.ch

Dell PowerEdge R810, R815, R910 und M910

Nehalem-Server

Fujitsu hat eine neue Generationseiner Primergy-Zwei-Sockel-

x86-Server auf den Markt losge-lassen. In den Produkten findetsich die Intel-Xeon-5600-Prozes-sor-Serie («Westmere»). Die Linieumfasst den Tower Server TX300S6, die Rack Server RX200 S6 undRX300 S6 sowie die Blade ServerBX920 S2 und BX922 S2. Die Ver-besserungen gegenüber den Vor-gängermodellen betreffen lautFujitsu vor allem die höhere Leis-tung bei weniger Stromverbrauch.Unter anderem wurde die Cool-safe-Technologie von Fujitsu zu-sammen mit verbesserten Server-view-Power-Management-Funkti-onen integriert.Zudem hat Fujitsu auch die

Quad-Socket-Modelle RX600 S5und BX960 S1 für Business-kri-tische Applikationen lanciert. Inden Geräten, die den Anforde-rungen einer RISC-Architektur ge-recht werden sollen, kommt IntelsXeon-7500-Serie zum Einsatz.Versprochen werden Leistungs-stärke, Skalierbarkeit und Belast-barkeit. Ein einziges Modell sollden gleichen oder sogar mehrOutput als ein gesamtes Server-Rack früherer Generationen vonEin- oder Zwei-Sockel-Servernschaffen. Beim Modell RX600handelt es sich um Rack-, beimBX960 um einen Server.Info: Fujitsu, www.fujitsu.ch

Primergy-Server

Neues vonFujitsu

Bladecenter PS700, 701 und 702 Express

Power7-Blades von IBMAls «die derzeit leistungs-

fähigsten Blades für 64-Bit-Anwendungen» positioniert IBMseine neuen Lösungen der Blade-center-Produktfamilie. Vorgestellthat IBM die Power7-basiertenBlades PS700, 701 und 702 Ex-press. Die Rechner kommen als4-, 8- und 16-Core-Versionen und

können pro Blade 32, 64 oder 128GB Speicher aufnehmen.Die neuen Geräte können im

selben Chassis mit bestehendenPower6- und IBM-x86er-Bladesbetrieben werden und unterstüt-zen betriebssystemseitig AIC, IBMi, Suse und Red Hat. Wie schonfrühere IBM-Blade-Produkte ent-

halten die neuesten Blades sämt-liche Elemente, die zum Betriebvon Applikationen nötig sind –angefangen beim Prozessor überMemory, I/O und Speicherplatz.Preise für die Blades aus demHause IBM sind auf Anfrage er-hältlich.Info: IBM, www.ibm.ch

In den neuesten IBM-Bladeskommen Power7-Chips mit 3 GHzzum Einsatz.

Server Neue Produkte

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nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine5252

12 DISPLAyS

= ja, = nein; k.A. = keine Angaben; 1) dynamisch 2) 1x Scart, 1x Component, 1x Composite, Antenne in (DVB-T, -C, analog), 1x Audio out (kann als TV verwendet werden)

HErSTELLEr ACEr AOC ASuS DELL EIzO NANAO FujITSu

Modell S243HLbmii 2219P2 MS238H G2410H EIZO FlexScan S2433W ScenicviewP22W-5 ECO IPS

Bilddiagonale 24” 22” 23” 24” 24,1” 22”

Auflösung bei 60 Hz (in Pixel) 1920x1080 1680x1050 1920x1080 1920x1080 1920x1200 1680x1050

LED-Hintergrundbeleuchtung

Seitenverhältnis 16:9 16:10 16:9 16:9 16:10 16:10

Helligkeit 250 cd/m2 300 cd/m2 250 cd/m2 250 cd/m2 360 cd/m2 300 cd/m2

Kontrastverhältnis 8’000’000:1 1) 10’000:1 1) 10’000’000:1 1) 1000:1 1000:1 1000:1

Punktabstand in Millimeter 0,277 0,282 0,266 0,277 0,27 0,282

reaktionszeit in Millisekunden 2 2 2 5 6 5

Sichtwinkel (horizontal/vertikal) 176°/176° 170°/160° 170°/160° 170°/160° 178°/178° 178°/178°

HDMI /DVI-D /VGA 2x / 1x / 1x / 1x / 1x 1x / / 1x / 1x / 1x / 1x / 1x 1x / 1x / 1x

uSB-Ports k.A. k.A. 2x

Weitere Anschlüsse 1x Audio in, 1xAudio out

1x DisplayPort

Kensington-Schloss

Lautsprecher 1x 2 W 2x 1 W 2x 0,5 W 2x 2 W

Webcam integriert

Fuss neigbar höhenverstellbar,schwenkbar, neigbar

neigbar höhen-verstellbar

höhenverstellbar,schwenkbar, neigbar

höhenverstell-bar, neigbar

Pivot-Funktion

Mass inkl. Fuss(BxHxT in Millimeter)

569x425x192 506x504x250 567x407x151 5701x464x184 566x456x209 515x226x371

Gewicht (in Kilo) 6,5 6,6 5,5 4 10,2 7,6

Garantie 3 Jahre On Site 3 Jahre On Site 3 Jahre 3 Jahre 5 Jahre 3 Jahre Swap

Energieverbrauch an (maximal) 35 W 49 W 33 W k.A. 90 W 80 W

Energieverbrauch Stand-by 0,45 W 2 W 1 W 0,15 W 1 W 0 W

Energy-Star-zertifiziert

Preis Fr. 499.– Fr. 299.– Fr. 359.– Fr. 434.– Fr. 1179.– Fr. 498.–

Info www.acer.ch www.aoc-europe.com www.asus.ch www.dell.ch www.eizo.ch www.fujitsu.ch

Displays: Grösserist gleich besserAuch im Bürobereich nehmen grosse Widescreen-Displaysüberhand. Wir stellen zwölf 22- und 24-Zoll-Modelle vor.

Von Marcel Wüthr ich

Wenn es um Displays geht, ist grös-ser in den meisten Fällen gleich-bedeutend mit besser. Stehen inUnternehmen Neuanschaffungen

von Monitoren an, geht der Trend heute ganzklar in Richtung 22-Zoll-Bilddiagonale und

mehr. Dies bestätigen auch die zahlreichenDisplay-Hersteller, von denen wir in dieserMarktübersicht zwölf berücksichtigt haben.Dazu Oliver Harmannstein, ProduktmanagerBusiness Solutions, LG Electronics Austria:«Derzeit werden hauptsächlich 22-, 23- und

24-Zoll-Geräte nachgefragt. Der Trend gehtgenerell zu grösseren Diagonalen.» Demstimmt auch Christian Hövekamp von AsusSwtzerland zu: «Die 22-Zoll-DVI- und die 24-Zoll-HDMI-Modelle werden aktuell am mei-sten nachgefragt. Bis Mitte des Jahres erwar-ten wir, dass 24 Zoll den Mainstream darstelltsowie 26 Zoll und mehr weiter an Beliebtheitzunehmen.» Bei Lacie werden sogar heuteschon 24- und 26-Zoll-Monitore am häufigstennachgefragt, so Sales Manager Livio De Pas-quale. Jedoch ist Lacie auch auf Monitore fürKreative spezialisiert.Nach wie vor eine Rolle spielen aber auch

19-Zöller. Trotz dem Trend hin zu grösseren Mo-dellen seien die früher weit verbreiteten 19-Zoll-Modelle «auch weiterhin in vielen Aus-schreibungen zu finden», weiss Birgit Somme-rer, Product Line Manager Commercial Displaysbei NEC Display Solutions Europe. Und bei EizoNanao sind 19-Zoll-Displays im 4:3-Format noch

Marktübersicht 22- und 24-Zoll-Widescreen-Displays

Page 53: IT Magazine 6/2010

Swiss IT Magazine Nr. 06 | Juni 2010 5353

immer die meistverkauften Geräte, wie JürgWyler, Marketing Communication bei Eizo, mit-teilt. Die meisten anderen Hersteller berichtenzudem vom Trend hin zu Widescreen-Displays.Erkan Sekerci, Vertriebsleiter Iiyama DACH:«Generell herrscht grosse Nachfrage bei Wide-screens – zunehmend im 16:9-Format. Dasklassische 5:4-Format rückt in denHintergrund.»Ein weiterer Trend betrifft schliesslich die LED-Hintergrundbeleuchtung. Diese bringt mehrereVorteile mit sich. Zum einen werden der Strom-verbrauch – LG beispielsweise spricht von 50Prozent Einsparung – und die Wärmeentwick-lung gesenkt. Ausserdem sind mit der Techno-logie dünnere Displays möglich, es kann aufumweltgefährdende Materialien wie Quecksil-ber, Arsen oder Halogen verzichtet werden unddas Bild soll brillanter sein. Die Nachteile derTechnologie: Die Natürlichkeit der Farbdarstel-lung wird etwas beeinträchtigt, ausserdem istdie Lebensdauer der Panels etwas geringer.

Bei der Display-Beschaffung sollte derStromverbrauch das wichtigste Kriterium sein,so die Hersteller. Dazu nochmals Birgit Som-merer von NEC: «War früher oftmals der reineAnschaffungspreis entscheidend, achten mehrund mehr Unternehmen auf eine hohe Wirt-schaftlichkeit durch niedrige TCO sowie einegute Umweltverträglichkeit des Bildschirmsund damit auf den Faktor Nachhaltigkeit. Ent-scheidend ist hierbei ein niedriger Energiever-brauch kombiniert mit verschiedenen Energie-sparmodi und programmierbaren Ausschalt-zeiten.» Auch die Ergonomie wird bei denwichtigsten Kaufkriteren immer wieder ge-nannt. Stichworte sind laut Erkan Sekerci vonIiyama hier: «Schnelle Reaktionszeit (unter 5Millisekunden, komfortabler Blickwinkel (min.170 Grad), hohes Kontrastverhältnis sowie einhöhenverstellbarer Fuss.»»

Fragt man schliesslich nach Trends für dieZukunft, sind sich praktisch alle Hersteller

einig, dass die LED-Hintergrundbeleuchtungsich weiter durchsetzen wird. Stellvertretendzum Thema Diego Peier, Product MarketingManager bei Fujitsu: «Displays werden dünnerund können einmal über Videoschnittstellenoder LAN mit Strom versorgt werden. Dünneund leichte Anzeigen erlauben zudem neueFusskonzepte.»Bei 3D, so sind sich die Experten einig, be-

finde man sich im Business-Bereich noch ineinem sehr frühen Stadium. Ähnlich sieht esmit Touch-Oberflächen aus, welche in abseh-barer Zeit wohl kaum im Büro zu finden seinwerden, jedoch zur Steuerung von Info-Syste-men oder Maschinen vermehrt nachgefragtwerden. Gewisse Hersteller wie Iiyama sehenjedoch in der Touch-Technologie «enormeMöglichkeiten». Einig sind sich die Herstelleraber in dem Punkt, dass auch für die Zukunftgilt: Wenn es um Displays geht, ist grössergleichbedeutend mit besser.

22- und 24-Zoll-Widescreen-Displays Marktübersicht

Quelle: Swiss IT Magazine

HP IIyAMA LACIE LENOVO LG NEC

LA2405wg ProLite B2409HDS-1 324 ThinkVision 2251x M2280D-PZ NEC MultiSync EA222WMe

24” 24” 24” 22” 22” 22”

1920x1200 1920x1080 1920x1080 1680x1050 1920x1080 1680x1050

16:10 16:9 16:10 16:10 16:10 16:10

250 cd/m2 300 cd/m2 400 cd/m2 250 cd/m2 250 cd/m2 250 cd/m2

1000:1 1000:1 1000:1 1000:1 5’000’000:1 1) 1000:1

0,27 0,272 0,27 0,282 0,248 0,282

5 2 6 5 5 5

160°/160° 170°/160° 178°/178° 170°/160° 170°/160° 176°/170°

/ 1x / 1x 1x / 1x / 1x 2x / 1x / 1x / / 1x 2x / / 1x / 1x / 1x

5x Nein 3x 4x 1x 4x

1x DisplayPort 1x Audio out 1x Audio out 1x DisplayPort 2) 1x DisplayPort

opt. 2x 2 W 2x 5 W 2x 1 W

höhenverstellbar,schwenkbar, neigbar

höhenverstellbar,schwenkbar

höhenverstellbar,neigbar

höhenverstellbar,schwenkbar, neigbar

neigbar höhenverstellbar, schwenkbar,neigbar

557x381x278 561x414x250 566x418x228 506x380x241 510x396x194 508x382x220

7,9 7,7 10,8 5,6 3,7 7

3 Jahre On Site 3 Jahre Swap 3 Jahre On Site 3 Jahre 2 Jahre Swap, 1 JahrBring in

3 Jahre

45 W 43 W 140 W 28 W 30 W 23 W

2 W 2 W 2 W 1 W 1 W 0,5 W

Fr. 399.– € 269,– Fr. 1299.– Fr. 431.– Fr. 469.– Fr. 459.–

www.hp.com/ch www.iiyama.de www.lacie.ch www.lenovo.ch www.lge.com www.nec-display-solutions.com

Page 54: IT Magazine 6/2010

nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine54

dOSSIERSOftwaRE

Viele Unternehmen fahren mehrspurig:Neben ihrem Warenwirtschaftspro-gramm betreiben sie noch eine Fi-nanz-Software oder auch eine Busi-

ness-Intelligence-Lösung. Damit handeln siesich Schnittstellenprobleme ein, riskieren Feh-ler durch mehrfache Da-teneingabe und nehmenunübersichtliche, ineffi-ziente Prozesse in Kauf.Und teurer sind zusam-mengewürfelte Insellö-sungen meistens auch.Natürlich gibt es

Gründe, warum Unter-nehmen in unwirtlichenIT-Landschaften fest-sitzen. Meistens sind eshistorische. Für das alteERP-System gibt es keineFinanzmodule. Und eswird auch in Zukunftkeine geben, weil derERP-Hersteller seineSoftware inzwischennicht mehr weiterentwi-ckelt. Die betriebswirtschaftliche Auswertungs-Software wurde damals auf das Notebook desChefs installiert, und der findet es auch ganzgut so, dass niemand sonst draufgucken darf.Inzwischen gibt es natürlich wesentlichschlauere Formen der Rechteverwaltung.Die Controller und Buchhalter im Unterneh-

men haben wenig Berührungspunkte mit denVertrieblern und Verkäufern und sehen keinenGrund, weshalb sich diese zwei Welten begeg-nen sollten. Man lebt und arbeitet in allerFreundschaft nebeneinander her. Das ist dasGegenteil von Datenintegration. Doch Datenin-tegration, gerne mit dem Zusatz «vollstän-dige», ist Voraussetzung für die sprichwörtlichschlanken und effizienten Prozesse und damitZiel jedes Unternehmens und jedes engagier-ten ERP-Anbieters.

Reif für die Abkehr von der InselWenn ein Unternehmen seine IT-Insellandschaftverlassen möchte, um die umfassende Fest-land-Lösung zu erreichen, fällt der Abschied oftschwer. Man liebt, was man kennt, und Umzügesind lästig. Da müssen vorhandene Daten sor-

tiert, strukturiert, einge-packt oder weggeworfenwerden. Und im neuenERP-System müssen dieDatenregale so aufge-stellt werden, dass allesseinen Platz hat undjeder, der darf, schnelldarauf zugreifen kann.Muss man sich so etwaswirklich antun? MancheUnternehmen haben tat-sächlich keine andereWahl, weil ihr Insel-Soft-ware-Hersteller unterge-gangen ist und ihnen dieDatenflut nun bis zumHals steht. Andere sindeinfach nur genervt vom«Daten-Fährefahren».

Doch für alle Benutzer von Insellösungen gibtes eine gute Nachricht: Moderne ERP-Systemebieten heutzutage alles, was sich Finanzverant-wortliche nur wünschen können, und mit einerausfallsicheren Lösung gehören auch Datenun-tergangsszenarien der Vergangenheit an.

Business Intelligence (BI) für alleWas einem ERP-System oft am wenigsten zuge-traut wird, ist ein leistungsfähiges Business-In-telligence-Modul. Bei ERP-Programmen heisstdieses meistens Management Information Sys-tem (MIS). Doch das Vorurteil ist unbegründet.Inzwischen wurden die ERP-MIS-Module quali-tativ sehr viel besser. Manche ERP-Herstellerarbeiten mit weltweit ausgewiesenen BI-Spezi-alisten zusammen und haben sogar derenanalytische Datenbankmodelle übernommen.

In KüRze

· Viele Unternehmen arbeiten mitverschiedenen Insel-Lösungenfür Warenwirtschaft, Finanzenund Business Intelligence.· Schnittstellenprobleme oderFehler durch mehrfache Da-teneingabe machen Prozesseineffizient und teuer.· Moderne ERP-Systeme ent-halten heute leistungsfähigeBusiness-Intelligence-Moduleund erlauben eine umfassendeDatenintegration.

Effizienz stattInsellösungWarum eine zusätzliche Finanz-Software bemühen, wenndas ERP-Programm dieselben Funktionalitäten bietet?Ein Plädoyer für eine umfassende Datenintegration.

Von Franço i s Berger

Sof tware ERP-integrierte Management-Information-Systeme

Page 55: IT Magazine 6/2010

Swiss IT Magazine nr. 06 | Juni 2010 5555

ERP-integrierte Management-Information-Systeme Sof tware

Ein vernünftiges MIS stellt in regelmässigenAbständen operative Daten, Plan- und Kenn-zahlen zur Verfügung, die es selbständig ausdem Datenbestand des ERP-Systems holt, ausWarenwirtschaft und Rechnungswesen. Zudemüberwacht es selbständig Veränderungen undmeldet, beispielsweise mit Ampelfunktionen,menschlichen Handlungsbedarf an.

Integriertes MIS für eRP-AnwenderEin Management Information System infor-miert – wie der Name schon sagt – das Ma-nagement über wichtige Vorgänge im Unter-nehmen: welche Kunden die profitabelstensind, welche Artikel besonders gut laufen oderwelche Firmenbereiche wachsen respektiveschrumpfen. Der zugriffsberechtigte Anwenderkann die durchschnittliche Zahlungsmoral derKunden ebenso ablesen wie die Resonanz aufdie letzte Marketing-Aktion.Mit ein paar Mausklicks lassen sich über-

sichtliche Grafiken anzeigen, im BI-Sprachge-brauch gerne «Cubes» (Würfel) genannt. Wür-fel deshalb, weil sie auf der Grundlage einermultidimensionalen Online-Datenanalyse(MOLAP) entstehen. Diese vieldimensionalenDatenbank-Extrakte ermöglichen ganz ver-schiedene Sichten auf Informationszusammen-hänge. Es gibt vordefinierte Datenwürfel zumBeispiel für die Abfragemöglichkeiten Einkauf,Verkauf, Finanzbuchhaltung, Marketing, Kos-tenrechnung oder Produktionsplanung (PPS).Bei einem komfortablen MIS kann das Ma-nagement auch zusätzliche, beliebige Dimen-sionen definieren und abfragen oder gar selbstin die Datenbank schreiben und damit auchjenseits der vordefinierten Abfragen Plan-analysen durchführen.Meistens lassen sich mit den Datenwürfeln

sehr schön Erträge, Umsätze, Absatzmengen,Planzahlen, Prozesskosten oder andere Kenn-ziffern analysieren. Manche MIS bieten eineDrill-Down-Funktion, mit der man einzelneWürfel- oder Tabelleninhalte anklicken kann,

um sie bis auf die Belegebenehinunter zu verfolgen. Nützlichist auch die Möglichkeit, sich dieEntwicklung der thematisch ge-ordneten Zahlen im zeitlichenVerlauf zeigen zu lassen. Auf derGrundlage dieser vieldimensio-nalen Würfelinformationen kanndas Management nachhaltigeEntscheidungen für das gesamteUnternehmen treffen.

eRP-Herstellermit MIS-erfahrungManche ERP-Anbieter verfügenüber langjährige Erfahrung mit

Business Intelligence. Das süddeutsche Soft-ware-Haus Nissen & Velten beispielsweise –Hersteller von Enventa ERP – beschäftigt sichseit 1997 mit dem Thema MIS. Damals nannteman es noch Data Warehouse. Dank zwölfJahren Erfahrung bei der Integration von Con-trolling-Aufgaben in ein ERP-System kannman da eine gewisse Kompetenz in SachenBusiness Intelligence erwarten. Damals wieheute war der Wunsch der Datenintegrationeine treibende Kraft für die Entwicklung. DemMIS sollte derselbe Datenbestand wie derERP-Finanzbuchhaltung zugrunde liegen.Schon allein die gemeinsame Datenbasismachte einen himmelweiten Unterschied zufrüher üblichen Insellösungen, versicherte derdamalige Pilotanwender Raphael Herbig vomBaubeschlagsgrosshändler von der Heydt.Auch heute hat ein integriertes ERP-MIS-Modul neben den überzeugenden technolo-gischen Vorteilen auch den Charme, dass allesunter der gleichen Oberfläche läuft und da-durch sehr bedienfreundlich ist.

MIS nicht nur fürs ManagementBei von der Heydt nutzt nicht nur die Chefetagedas MIS. Auch jeder Aussendienstler kann einetopaktuelle Auswertung mit interessantenKundendaten am Vorabend seines Besuchs

schnell ausdrucken, bei Web-basierten Lö-sungen sogar vom Hotelzimmer aus. Auch fürdie einzelnen Profitcenter erstellt das MISeinen monatlichen Soll-Ist-Vergleich und kon-trolliert ihn gleich selbst mit Warnfunktion.Dabei fliessen die Daten direkt aus der ERP-Kostenrechnung ein. Als Profitcenter fungierenbei von der Heydt zum Beispiel die Fachbe-reiche Beschläge, Sanitär/Heizung oder Roll-läden/Markisen. Das Management nutzt dasMIS zur Jahresplanung für die Vertriebssteue-rung und -planung. Monatliche Auswertungengibt es für die Aussendienststeuerung und dieErfolgskontrolle im Zusammenhang mit derZielplanungsprämie.

Seriöse Hersteller entwickeln weiterAuch ein gutes MIS kann und sollte immerbesser werden, um Inselbegehrlichkeiten derAnwender vom sicheren Hafen des ERP-Sys-tems aus gar nicht erst zu wecken. Dazu gehörtnicht nur die technologische Zukunftsfähigkeitder Software, sondern auch ein verlässlicherHersteller, den es auch noch in den nächstenJahren gibt, selbst bei schwankenden Märktenund in stürmischen Krisenzeiten. Die Unter-nehmensstrategie eines Software-Herstellersmuss genauso stimmen wie sein fachlichesund branchenspezifisches Know-how.So lassen sich die Auswertungen im Bereich

Einkauf zum Beispiel noch um Lieferzeit, Ter-mintreue oder Qualität ergänzen. Im Verkaufkönnen Nebenkosten, Ertrag oder Liefertreueberücksichtigt werden. Im Bereich Finanzengibt es die Möglichkeit, die Eigenkapitalquote,das Umlaufvermögen, die Eigenkapitalrenta-bilität oder den ROI zu ermitteln. Natürlichgehören zu einem leistungsfähigen und daten-integrativen ERP-System auch Module für Fi-nanz- und Anlagenbuchhaltung sowie Kosten-rechnung. Erst dann ist die umfassende Daten-integration gewährleistet.

Franço i s Berger i s t Ceo Von nV in i t y soFtware

sChwe i z .

KRIteRIen füR eIn eRP-IntegRIeRteS MIS

‣ Komplette Datenintegration: Daten sollten direkt, ohne Schnittstellen, aus der Finanzbuchhaltung desERP-Systems generiert werden können.

‣ flexible, individuelle Auswertungsraster: In der Betrachtung der Datenbestände sollten eigene (An-)Sichten einfach angelegt werden können.

‣ Hoher Automatisierungsgrad: Regelmässige Auswertungen sollten sich von alleine generieren undauch selbst verteilen.

‣ frei definierbare Berechnungen: Kaufmännische Formeln oder statistische Verfahren sollten einfachhinterlegt werden können.

‣ Unkomplizierte Jahresplanungen: Ist-Soll-Vergleiche mit dem Vorjahr sollten direkt aus dem MISheraus möglich sein.

frei definierbare Cubes für Controlling-Abfragen im MIS-Modul einer eRP-Software.

Page 56: IT Magazine 6/2010

nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine56

Etwas mehr als ein halbes Jahr nachWindows 7 hat Microsoft am 12. Mai dieneueste Ausgabe seiner Bürosoftware-Suite Office offiziell lanciert. Wie die

Marktforscher und Analysten von ForresterResearch herausgefunden haben, plant bereitsein Drittel der Unternehmen in den kommen-den 12 Monaten ein Upgrade auf Office 2010.39 Prozent dieser Unternehmen versprechensich dadurch wesentliche Vorteile fürs Busi-ness, für 52 Prozent ist der Upgrade Bestand-teil des Lizenzprogramms und 19 Prozent füh-ren den Wechsel gleich im Rahmen einesneuen Hardware-Rollout durch.Swiss IT Magazine nimmt sich dieser bereits

sehr grossen Nachfrage nach Office 2010, diein den kommenden Wochen und Monatennoch stark wachsen wird, mit einer dreitei-ligen Artikel-Serie an. Zum Start erhalten Un-ternehmen und Heimanwender im folgendenArtikel alle nötigen Informationen, die beim

Kauf von Office 2010 relevant sind. Dazu gehö-ren die wichtigsten, Suite-übergreifendenNeuerungen, Tools, Preise, Systemvorausset-zungen oder Updatemöglichkeiten.

Vor dem KaufZuerst eine schlechte Nachricht: Office 2010 istderzeit erst für Unternehmen erhältlich. WannHeimanwender in den Genuss des neuen Of-fice kommen werden, ist noch nicht definitivbekannt. Unbestätigten Gerüchten zufolge solles aber ab 15. Juni so weit sein.Mit Office 2010 hat Microsoft potentiellen

Käufern die Auswahl etwas erleichtert, indemdas Lineup verkleinert wurde. Die Ultimate-und Enterprise-Edition wurde gestrichen. Die2010er Ausgabe gibt es nun noch in sechsVersionen, alle 32- oder 64-Bit (siehe Tabelle«Editionen und Preise»). Daneben gibt es dasneue Office auch noch als kostenlose, aller-dings eingeschränkte und vorinstallierte Star-

ter-Ausgabe mit Wordund Excel. Diese kannübrigens mittels Pro-duct Key Card jederzeitin eine der anderenVersionen konvertiertwerden.Apropos Product

Key Card: Erstmalsbietet Microsoft nebender normalen Box-Version die Office-2010-Retail-Versionenauch in diesem neuenFormat an, und das zudeutlich günstigerenPreisen. Das Installa-tionsmedium mussman sich in diesemFall direkt bei Micro-soft herunterladen.Ausserdem ist dasProdukt nur für eine

einzige Installation an einem Arbeitsplatz li-zenziert und kann nicht auf einen weiteren PCübertragen werden.In allen käuflichen Versionen enthalten sind

die Kern-Applikationen Word, Excel, Power-point und neu auch Onenote. Für Unterneh-men sind vor allem die Versionen Standard,Professional oder Professional Plus bestimmt,die je nachdem als Retail-Edition oder nur alsVolumenlizenz-Versionerhältlich sind. KleinereFirmen kommen sicher auch mit Home andBusiness aus.Bezüglich der Systemvoraussetzungen

braucht man sich beim Kauf praktisch keineGedanken zu machen. Office 2010 läuft aufjedem modernen PC mit Betriebssystem abWindows XP SP3. Die minimalen System-voraussetzungen von Microsoft sind wirklichminimal. Einzig beim Festplattenspeicherplatzgibt es gewisse Änderungen gegenüber denVorgängerversionen: Office 2010 ist hungrigerund benötigt insgesamt 3,5 GB Speicherplatz.

32- oder 64-Bit?Viele werden sich die Frage stellen, ob sie Of-fice 2010 als 32- oder 64-Bit-Version kaufenbeziehungsweise installieren sollen. Von derAusstattung her gibt es überhaupt keine Un-terschiede. Wer keine Datenbank-Files oderExcel-Spreadsheets, die grösser als 2 GB sind,bearbeitet, hat eigentlich keinen Grund, sichfür 64-Bit zu entscheiden, auch wenn er bei-spielsweise eine 64-Bit-Version von Windows7 installiert hat. Im Gegenteil: Mit 32-Bit fährtman derzeit besser, da viele Office-Add-Insnoch nicht mit 64-Bit arbeiten können, weil siefür 32-Bit-Umgebungen geschrieben wurden.Wie sieht es bezüglich der Update- und Up-

grademöglichkeiten aus? Es führt kein Weg aneiner kompletten Neuinstallation von Office2010 vorbei, dementsprechend gibt es auchkeine günstigen Upgrade-Editionen. Mit einerAusnahme: Kunden, die nach dem 5. März2010 Office 2007 gekauft haben oder kaufen,

Sof tware Of f ice 2010

Die Office-Evolutionvon MicrosoftDas neue Office 2010 ist da. Microsofts Bürosoftware-Suite ist deutlich schneller und um einige neue Funktionenund Tools umfangreicher geworden.

Von M i Chel Vogel

In KüRze

· Office 2010 ist für Unternehmenseit Mitte Mai erhältlich, im Junidann auch für Heimanwender.· Erhältlich ist es als 32- und 64-Bit-Version, wobei 64-Bit nur inwenigen Fällen Sinn macht.· Das neue Office ist deutlichschneller als Office 2007.· Die Ribbon-Menüs sind geblie-ben, eine neue Backstage-An-sicht ist hinzugekommen.

Die neue Backstage-Ansicht von Office 2010, hier in excel 2010,beheimatet unter anderem die verschiedenen Speicher-Optionen.

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Swiss IT Magazine Nr. 06 | Juni 2010 5757

erhalten im Rahmen eines Technologie-Ga-rantie-Programms in einigen Fällen eine kos-tenlose Office 2010 Edition. Mehr Infos dazugibt’s auf www.office.com/techg.

Allgegenwärtige RibbonsVor dem Kauf von Office 2010 steht natürlichauch die Frage im Mittelpunkt, was die neu-este Version der Bürosoftware-Suite denn zubieten hat. Wir wollen in diesem Artikel nureinige der bedeutendsten, Suite-übergreifen-den Neuerungen erläutern, auf die einzelnenApplikationen und die darin enthaltenenneuen Features wird dann in den kommendenzwei Artikeln eingegangen.Office 2010 ist gegenüber Office 2007 insge-

samt keine Revolution, eher eine Evolution.Man könnte es vergleichen mit dem Verhältnisvon Windows 7 zu Windows Vista. Es wurdeviel unter der Haube gearbeitet, einiges aufpo-liert und vor allem die Performance merklichverbessert. Office 2010 ist wirklich schnell. ImVergleich mit dem Vorgänger Office 2007 star-ten die einzelnen Programme beim erstma-ligen Aufruf deutlich schneller.Für einige mag es ein Schock sein, andere

wird es freuen: Die mit Office 2007 eingeführteneue Menüführung mit den Ribbons wurde inOffice 2010 beibehalten und ist ab sofort injedem Programm, also neu beispielsweiseauch in Outlook, enthalten. Wer noch Office2003 oder älter einsetzt, wird sich also unwei-gerlich von der alten Menüführung trennenmüssen, sofern er nicht zu einer Office-Alter-native greift. Die Ribbons, die optisch etwasaufgefrischt wurden, lassen sich neu mit einemSet von Customization Tools auch individuell

anpassen. Man kann einzelne Elemente aus-blenden, sie verschieben, umbenennen undvieles mehr. Die einmal vorgenommenen Ein-stellungen lassen sich auch exportieren.

Backstage mit Office 2010In Office 2010 sind weiter die runden Buttonsoben in der Menüliste verschwunden unddurch kleine Reiter namens «Datei» in denFarben der Programme ersetzt worden. EinKlick auf diese neu gestalteten Buttons führt inden neuen Backstage-Bereich, der für alleProgramme von Office 2010 eingeführt wurde.Alles, was nicht direkt für die Bearbeitungeines Dokumentes gebraucht wird, hat Micro-soft hier zusammengefasst. Backstage findetman alle Dokumenteninformationen, die ver-schiedenen Menüpunkte fürs Drucken, Opti-onen für das Speichern und Senden sowievieles mehr. Auch die Befehle «Öffnen», «Spei-chern» oder «Schliessen» und die Hilfe verber-gen sich hier. Damit schafft Microsoft mehrÜbersicht, Ordnung und beschleunigt die Na-vigation, weil so deutlich weniger neue Fens-ter und Menüs geöffnet werden müssen.Im neuen Backstage-Bereich verstecken sich

auch einige neue Collaboration-Features derneuen Office-Suite. Office 2010 arbeitet engmit Microsofts Internet-Storage-Dienst LiveSkydrive zusammen. Dokumente lassen sichaus Word, Excel und Co. so direkt ins Webspeichern (siehe Screenshot auf der linkenSeite). Weiter besteht auch die Option, dieDateien neu direkt via Sharepoint zu veröffent-lichen. Mehr zu diesen und vielen weiterenCollaboration-Features lesen Sie dann aber imnächsten Teil unserer Office-Serie, der sich

ausführlich dem Thema Communication undCollaboration sowie auch den neuen OfficeWeb Apps und dem neu in allen Editionenerhältlichen Programm Onenote widmet.

Photoshop LightOffice 2010 verfügt weiter auch über einigeneue Sicherheitsfunktionen, zum BeispielData-Execution-Prevention-Support. Die Tech-nologie soll die Gefahr von Attacken, die Buf-fer-Überlauf-Schwachstellen nutzen, eindäm-men. Zudem gibt es neu eine Office-File-Vali-dation-Kontrolle, eine Komponente, die dasFormat der Dateien vor dem Öffnen durch eineApplikation überprüft. Weiter spendiert Micro-soft Office ein neues ActiveX-Kontrollinstru-ment und bringt eine Sandbox, in der mangefährliche Dateien sicher anschauen kann.Erwähnenswert sind auch noch die neuen

Bildbearbeitungs-Funktionen in Office 2010,inklusive einiger visueller Effekte. Die Office-Tools sind quasi zu kleinen Photoshops gewor-den und ermöglichen es, ohne Zusatzsoftwarespannende Bilder zu erstellen.

Of f ice 2010 Sof tware

OffICe 2010: eDItIOnen UnD PReISe

1) Alle 32- oder 64-Bit; 2) eingeschränkte Versionen mit Werbeeinblendungen; 3) für bezugsberechtigte Personen auch als Academic-Version zum Vorzugspreis erhältlich(Support: 90 Tage ab Aktivierung); 4) nur erhältlich mit Volumenlizenz; 5) beispielsweise Enterprise Content Management (ECM), elektronische Formulare und Funktionenfür Informationsrechte und Richtlinien. Quelle: Microsoft

VeRSIOnen 1) StARteR (fRüHeRMICROSOft WORKS)

HOMe AnD StUDent HOMe AnD BUSIneSS PROfeSSIOnAL 3) /StAnDARD 4)

PROfeSSIOnAL PLUS 4)

Applikationen Word Starter 2010und Excel Starter2010 2)

Word 2010, Excel 2010,Powerpoint 2010,Onenote 2010, OfficeWeb Apps

Word 2010, Excel 2010,Powerpoint 2010,Onenote 2010, Outlook2010, Office Web Apps

Word 2010, Excel2010, Powerpoint2010, Onenote 2010,Outlook 2010,Publisher 2010, Access2010 (nur Profession-al), Office Web Apps

Word 2010, Excel 2010, Power-point 2010, Onenote 2010, Outlook2010 mit Business ContactManager, Publisher 2010, Access2010, Infopath 2010, Communica-tor, Sharepoint Workspace 2010,Office Web Apps und integrierteLösungsmöglichkeiten 5)

Microsoft-Support

keiner 90 Tage (ab Aktivierung) 90 Tage (ab Aktivierung) 1 Jahr (ab Aktivierung) keine Angabe

PreisBox-Version

gratis, vorinstalliert Fr. 219.– Fr. 549.– Fr. 999.– /nicht erhältlich

nicht erhältlich

Preis Lizenz/Product Key Card

gratis, vorinstalliert Fr. 169.– Fr. 349.– Fr. 749.– /auf Anfrage auf Anfrage

OffICe-2010-SeRIe

31.05.10 Swiss It Magazine 06/10Office 2010 - Das müssen Sie wissen

28.06.10 Swiss It Magazine 07/10 + 08/10Communication & Collaboration

30.08.10 Swiss It Magazine 09/10Word, Excel & Co. Ausgabe 2010

Page 58: IT Magazine 6/2010

nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine58

dOSSIERItManagEMEnt

IT Management Kostenkontrolle

Die IT-Kosten in denGriff bekommenBei der SBB IT sorgte die dezentrale Planung immer wiederfür Ungenauigkeiten bei der Kalkulation der IT-Kosten. EinTool von Catenic soll nun für Ordnung sorgen.

Von Dr. hans -D i e t er raDeCke

Pro Jahr befördern die SchweizerischenBundesbahnen (SBB) 322 MillionenPassagiere und 54 Tonnen Güter. Dazusind die SBB auf die Unterstützung von

SBB IT angewiesen. Die SBB IT mit seinen 750Mitarbeitern gewährleistet heute unter ande-rem den Betrieb von insgesamt 3000 Billett-Automaten, Zugpersonalgeräten und desWeb-Portals. Hinzukommen die Betreuungvon 14’000 Desktops, des SAP-Systems und1200 weiteren Business-Applikationen sowiedie Realisierung von rund 200 Projekten proJahr im Konzern. Die SBB IT gewährleistetdamit nicht nur den internen Betrieb der IT,sondern erreicht mit ihren Services den Bahn-kunden unmittelbar. Die Funktionalität, Aus-fallsicherheit und Bedienerfreundlichkeit derGeräte im Tagesgeschäft der Bahn sind einewesentliche Basis für die Zufriedenheit derKunden. Und sie sind ein veritabler Umsatz-faktor des Konzerns. «Das Betriebs- und Inves-titions-Controlling zählen daher zu den wich-tigsten Aufgaben des Finanzbereichs der SBBIT. Eine exakte und vor allem flexible Planungvon Services und Investitionen ist essentiell,damit die Kosten nicht entgleisen», erläutertAndreas Kistler, Leiter des Financial-Manage-ment-Teams von SBB IT.Bei der SBB IT hat man daher bereits in der

Vergangenheit die Systemlandschaft und dieOrganisation umgestaltet. So wurden unteranderem Teile der IT-Bereiche der verschie-denen SBB-Divisionen integriert. Auch hatman neue Kontrollinstrumente wie Manage-ment Cockpits, eine divisionsbezogene, SAP-basierte Leistungsverrechnung und ein Busi-ness Warehouse für das Ergebnis-Controllingeingeführt.

Bremsklotz It-PlanungTrotzdem sorgte die zu 80 Prozent dezentralorganisierte Planung immer wieder für Unge-nauigkeiten bei der Analyse, Kalkulation undBerichterstattung der IT-Kosten. Excel, das bis

dahin zur Planung eingesetzte Kalkulations-Tool, schuf zusätzliches Fehlerpotential underwies sich zunehmend als ungeeignet. «DaExcel nicht Multi-User-fähig ist, verschicktenwir Planungs-Sheets an die einzelnen Divisi-onen. Dort wurden sie dann zum Teil so starkindividualisiert, dass wir sie nur mit grosserMühe wieder konsolidieren konnten», erin-nert sich Kistler. Die Korrekturen waren sozeitintensiv, dass notwendige Datenanalysenund Plausibilitätsprüfungen schlichtweg aufder Strecke blieben: «Wir waren bei der Pla-nung viel zu stark reaktiv, die Qualität derPlanungsdaten blieb insgesamt schlecht undes entstanden erhebliche Mehrkosten, weilsich zu viele Leute allein mit der Fehlerkorrek-tur herumschlagen mussten. Diese Ineffizienzhatte zur Folge, dass seitens der Divisionenzunehmend unsere Kompetenz und Wirt-schaftlichkeit in Frage gestellt wurde.»

Mehr Kosten- undLeistungstransparenzMitte 2008 entschloss sich die SBB IT daher,ein Werkzeug zu implementieren, das einehöhere Flexibilität in der Planung sowie einebessere Analyse der Werteflüsse ermöglicht.

In KüRze

· Das Betriebskosten-Controllingist eine der wichtigsten Aufga-ben der SBB IT.· Bislang sorgte die dezentralorganisierte Planung wiederfür Ungenauigkeiten bei denIT-Kosten.· Nun hat man bei den SBB Excel,das bisher als Kalkulations-Toolverwendet wurde, durch Anafeevon Catenic abgelöst.

Page 59: IT Magazine 6/2010

59

Kostenkontrolle IT Management

Nach einer intensiven Situations- und Markt-analyse wurde im Dezember die Ausschreibunggestartet sowie ein 75 Punkte umfassendesPflichtenheft erstellt. Die Schwerpunkte lagendabei auf den Kriterien «Standardlösung»,«automatischer Datenaustausch mit dem füh-renden SAP-System» sowie zahlreicher funkti-oneller Anforderungen im Bereich Planungund Simulation. «Wir wollten unter anderemeine Möglichkeit zur Simulation verschiedenerPlanungsszenarien, um zu sehen, wie sich dieEinführung respektive Einstellung bestimmterServices auswirkt», führt Kistler aus.Im Rahmen einer Vorselektion betrachtete

die SBB 15 Lösungsanbieter. Neben Spezialan-bietern für Business Intelligence und ServiceManagement wurden auch drei Generalistenin Erwägung gezogen. Nach dem ersten Aus-scheidungsverfahren wurden fünf Lösungenevaluiert und in die engere Auswahl gezogen.Am Ende erhielt Catenic mit der Financial-Ma-nagement-Lösung Anafee Ende Januar 2009den Zuschlag von SBB IT. «Die Catenic-Lösungerfüllte von vornherein 98 Prozent unsererAnforderungen im Pflichtenheft. Insbesonderedie gute Integrationsfähigkeit mit SAP», kom-mentiert Kistler die Entscheidung für den Un-terhachinger Anbieter.Aufgrund der automatischen Datenüber-

nahme aus dem führenden SAP-System warAnafee innerhalb eines Monats funktionsfähigund ermöglichte dem Financial-Management-Team von SBB IT bereits in der frühen Imple-mentierungsphase, Unstimmigkeiten, wie zumBeispiel Deckungsdifferenzen in der bishe-rigen Kalkulation, zu analysieren. Als wesent-lich aufwendiger erwies sich hingegen die

Rekonzeption der Werteflüsse und mithin auchderen Abbildung und Anpassung im System:«Die Analyse der bisherigen Kalkulation inklu-sive Berechnungsfehler ermöglichte uns zwar,rasch in eine inhaltlich fundierte Diskussionmit den Fachbereichen einzusteigen. Der Auf-

bau eines verein-fachten Wertefluss-Systems, die Kon-zeption desService-Katalogsund nicht zuletzt dieKalkulation derLeistungen nahmenjedoch gut drei Mo-nate in Anspruch»,räumt Kistler ein. Indieser Phase stelltedie intensive Projek-tarbeit eine erheb-liche Zusatzbela-stung für das IT-Fi-nanzmanagement-Teamdar, waren doch vierMitarbeiter im Pro-jekt eingebunden,was eine erhebliche Mehrbelastung dar-stellte.

nachvollziehbare PreiseIm August 2009 konnte die neue Financial-Management-Lösung in Betrieb genommenwerden. Basierend auf Anafee wurde zunächstdie laufende Planung für das Jahr 2010 abge-schlossen sowie Fehler in der bisherigen Kal-kulation und Budgetierung bereinigt. «Ein Toolallein entledigt sich natürlich nicht aller Pro-bleme, und mit der Einführung des Systems istdie Rekonzeption unserer Service-Prozesselängst nicht abgeschlossen», hält Kistler fest.Auch der intensive Schulungsaufwand zur kor-rekten Handhabung der umfangreichen Soft-

ware-Funktionalitäterscheint ihm trotzguter Unterstützungvon Catenic optimie-rungsfähig. Aber ersieht auch Grund zumOptimismus: «Wirhaben quasi vom Fleckweg eine höhereTransparenz unsererServices und Kostengeschaffen. UnsereServices und derenPreise sind nun nach-vollziehbar, Unstim-migkeiten konnten wirbeseitigen. Mehrstu-

fige Analysen, zum Beispiel vom Endproduktzur Ausgangskostenstelle und umgekehrt,sowie standardisierte Auswertungen, etwa zurRentabilität von Services, können wir heutepraktisch auf Knopfdruck generieren. Auf die-ser Grundlage diskutieren wir mit den Fachbe-

reichen nicht mehr allein über Zahlen, son-dern können uns verstärkt auf inhaltliche Ser-vice-Aspekte fokussieren, um den Wertbeitragder IT für das Business kontinuierlich zu opti-mieren.» Nach dem Willen der SBB IT sollendetailliertere Kunden- und Management-Re-ports die Kosten und Leistungen des Dienstlei-sters künftig noch transparenter machen. Mit-telfristig soll die Multi-User-Fähigkeit der Lö-sung stärker genutzt werden, um dieFlexibilität und Geschwindigkeit bei der Pla-nung und Simulation weiter zu optimieren.Auf lange Sicht ist vorgesehen, die Plan-Ist-Plausibilisierung über die SAP-Schnittstelle zuoptimieren und die IT-Service-Planung kom-plett über Anafee abzuwickeln.«Unsere Service Performance wird durch die

neugewonneneTransparenzunseresLeistungs-angebots und der Kosten beschleunigt», resü-miert Kistler. «Die finanziellen Auswirkungenbei Veränderungen des Service-Portfolios kön-nen wir nun zeitnah simulieren und berich-ten.» Die durch Anafee verbesserte Qualitätder Planung, Simulation, Kalkulation und Ab-weichungsanalysen trägt laut Kistler letztlichauch zu einer Erhöhung der Wirtschaftlichkeitder IT bei: «Der hohe Automatisierungsgradder Lösung setzt Kapazitäten frei. So könnensich unsere Mitarbeiter auch während denPlanungsphasen um die wirklich wichtigenBelange unseres Geschäfts kümmern. Schliess-lich interessieren die Kunden am Bahnsteigkeine IT-Planungsprozesse, sondern nur funk-tionierende Services und Gerätschaften derSchweizer Bundesbahnen.»

Dr. hans -D i e t er raDeCke arBe i t e t als Fre i er

Journal i s t unD BuChautor Für teChnolog i e - ,

w i r tsChaFts - unD naturwissensChaFtstheMen .

Mit der financial-Management-Lösung Anafee von Catenic wurden dieKosten transparent und der fokus kann auf die inhaltlichen Aspekte derServices gelegt werden, um das Business besser zu unterstützen.

Swiss IT Magazine nr. 06 | Juni 2010 59

«Unsere ServicePerformance wirddurch die neu gewon-nene Transparenzbeschleunigt.»Andreas Kistler, Leiter des Financial-Management-Teams von SBB IT

Page 60: IT Magazine 6/2010

nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine60

Das Gute vorneweg: Es braucht auch inZukunft Visionäre und fachlich ver-sierte Informatikführungskräfte. Sol-che, die eine gehörige Portion Eigen-

initiative und Mut haben und bereit sind, Ver-antwortung zu übernehmen. DieseVerantwortung verursacht jedoch wesentlichweniger Kopfschmerzen, wenn man sich aufeine gut ausgereifte IT Governance abstützenkann. IT Governance soll die Frage der IT-Steu-erung klären, die IT strategisch ausrichten,Wert und Nutzen generieren, Risiken mana-gen, die Effizienz und Effektivität aller Res-sourcen sicherstellen und die erbrachtenLeistungen messen. Sie hilft also, die Fähig-keiten auszubauen und noch besser einzuset-zen. Umso erstaunlicher ist es, wie selten einegründliche IT-Governance-Ausbildung absol-viert wird.

Benchmark der It-führungDie geringe Verbreitung hängt vielleicht damitzusammen, dass die Führungsthemen inhalt-lich vermeintlich längst allgemein bekanntsind und in Seminaren gelehrt werden.Schliesslich kennt man die viel beschriebenenStrategie- und Risikoansätze sowie das Res-sourcen-Management und die Schlagworte

Effizienz und Wertsteigerung bestens. Dieeinen setzen sie vielleicht sehr bewusst einund andere doch zumindest inhärent in ihremVerständnis der Führungsaufgabe. Doch dieFragen, wie man sich in diesem Bereich struk-turiert weiterentwickeln, sich vergleichen undan Effektivität gewinnen kann, stellen sich diewenigsten. Für die Führung einer IT wäre esauf alle Fälle hilfreich, die oben erwähntenThemen wie zum Beispiel die Steuerung der ITspezifisch aufzubereiten, zu strukturieren undvermittelbar darzustellen.Genau dieses Ziel macht sich die IT Govern-

ance zur Aufgabe, auch wenn sie leider imBegriff und Inhalt weltweit bis heute nichteinheitlich gefördert und definiert wurde.Immerhin zielen die verschiedenen Initiativenalle in die gleiche Richtung, fördern sie dochStandards im Management der IT, teils sogarmit wissenschaftlichen Ansätzen. Erwähnens-wert sind die Anstrengungen der InformationSystems Audit and Control Association(ISACA), des IT Governance Institute (ITGI),des Office of Government Commerce (OGC),der International Organization for Standardi-zation (ISO), des Software Engineering Insti-tute (SEI) und des Massachusetts Institute ofTechnology (MIT).Eine Branche, die sich Standards setzt und

auch durchsetzt, schafft sich so Wettbewerbs-vorteile. Die dadurch anfallenden Kosten sindwie üblich von den einzelnen Wettbewerbs-teilnehmern selbst zu zahlen. Es ist gewisser-massen eine Sozialisierung von Marktfähig-keitskosten der globalen IT. Das Gute ist, dassjeder bereits heute profitieren kann.

Den erwartungen dergeschäftsleitung gerecht werdenDie Herausforderung für die Geschäftsleitungwie auch den Vorstand einer Firma liegt darin,aufgrund von steigenden gesetzlichen Regula-toren und Selbstregulierungen eine vermehrttransparente, nachvollziehbare und getreue

Geschäftsführung zu gewähren. Dies tun siezum einen durch einen klaren Firmenaufbauund bewusste Ablaufstrukturen. Und nichtselten greifen sie selbst auf Standards zurückoder müssen solche einhalten. Beim Thema ITfühlen sie sich dagegen häufig fachlich nichtversiert genug und verlangen eine branchen-übliche IT Governance respektive ein adä-quates Governance-, Risiko- und Compliance-Management. Die IT kann die Erwartungen derGeschäftsleitung am besten durch die Einfüh-rung von Standards in allen Governance-The-men sowie deren konsequenten Durchsetzungerfüllen. IT-Manager sind oft aus der Gilde derIngenieure und somit dem Erfindergeist ver-schrieben. Hier ist diese Kompetenz jedochhinderlich und sollte aktiv unterdrückt werden.Das tut weh, muss aber sein.

Keine Hektik mehrDie wichtigste Disziplin einer IT Governance istdie Frage nach der Steuerung der Informatik.Wer steuert was und wie? Jeanne Ross undPeter Weill geben darauf in ihrem Bestseller-Buch «IT-Governance» wissenschaftliche Ant-worten (www.mit.edu). Sie beschreiben meh-rere Szenarien für die Steuerung einer IT. Obdie Steuerung dem Business überlassen wird,eine Zusammenarbeit gesucht wird oder die ITsich selber bestimmt, sind wichtige Grund-sätze, die laut Ross und Weill geklärt werdenmüssen. Ohne klare Zuständigkeiten gibt eskeine Governance und keine Stetigkeit im IT-Management. Dies führt oft zu selbst verschul-deter Hektik, auch wenn die Mitarbeiter durchTechnologien und Trends der IT schon genuggefordert sind. Vernünftige Entscheidungs-wege sorgen hier für Ruhe und Ordnung.

Keine frage der grösseManch einer, der in einer kleinen oder mittel-ständischen Firma arbeitet, ist nun versucht,hier nicht weiterzulesen, in der irrtümlichenMeinung, IT Governance sei eine Frage derGrösse oder besser gesagt nur etwas fürgrosse Unternehmen. Aber gerade KMU leidendarunter, dass sich Standards noch nichtdurchgesetzt haben. Denn je geringer die fi-nanziellen Mittel sind, desto wichtiger ist es,die richtigen Entscheidungen zu treffen. Werwas entscheidet, ist einer der zentralen As-pekte, der bei KMU aber oft nicht schriftlichund klar geregelt wird. Sind die Kompetenzennicht festgelegt und auch gelebt, ist dieschönste und teuerste IT-Strategie ihr Papiernicht wert. Die Geschäftsleitung einer Firmabeschäftigt sich dann unnötig lange mit derstrategischen Ausrichtung und den Investiti-onen in der IT. Wer sich über Entscheidungs-wege nicht im klaren ist und die IT-Strategie

IT Management IT Governance

In KüRze

· Mit Hilfe von IT Governance kön-nen Firmen die IT so strategischausrichten, dass sie das Geschäftoptimal unterstützt.· Dennoch ist der Verbreitungs-grad von IT Governance inUnternehmen noch gering undauch eine einheitliche Förde-rung fehlt.· Standards sind entscheidend fürden Erfolg von IT Governance.

IT vor WertverlustbewahrenStandards in der IT Governance machen das IT-Managementmessbar und vergleichbar und verhindern, dass Firmen dasVertrauen in die IT verlieren.

Von anDreas F i t z e

Page 61: IT Magazine 6/2010

IT Governance IT Management

nicht sauber ins Geschäfteinbindet, wird sich im Be-rufsalltag mit unnötigen Fra-gen herumschlagen. Wer dieKompetenzen und Zustän-digkeiten aber vorher fest-legt, spart Geld, Zeit undNerven.Grossunternehmen ma-

chen derweil oft den Fehler,dass sie sich damit begnü-gen, den CIO in die Ge-schäftsleitung zu berufen.Dies ist zwar sehr dienlich,sorgt jedoch in den we-nigsten Fällen für eine nach-haltige Entscheidungsfin-dung in IT-Fragen. Esbraucht auch hier klareSteuerungsstrukturen für die IT.Sicher ist, dass IT Governance nicht einzig

und alleine eine Aufgabe des IT-Managementsist. Das Business oder die Geschäftsleitungmüssen einen wesentlichen Teil verantworten.Falls diese Einsicht im Unternehmen nochnicht so weit gereift ist, bietet die ISACA (www.isaca.org) eine gute Anleitung über die Ver-antwortung in IT-Fragen im Artikel «IT Govern-ance für Geschäftsführer und Vorstände».

nicht zu viel wollenIT Governance ist ein evolutionäres Thema undmuss Schritt um Schritt angegangen werden.Zu vermeiden sind grosse Soll-Planungen.Vielmehr sollten anstehende Probleme nach-haltig durch die Verwendung von Defacto-Standards wie Cobit – ein international aner-kanntes Framework zur IT Governance – gelöstwerden. Themen wie «IT-Wert und -Nutzen»können hinten anstehen, wenn latente Risikenin Applikationen und Rechenzentren offenkun-dig sind. Zwar ist die höchste Maturität ineiner IT Governance ein möglicher Endzu-stand, der jedoch meist weder erstrebenswertnoch zahlbar ist. Firmen und Führungskräftesollten sich realistische Ziele setzen. Als Frame-

work für die Wert- und Nutzen-Darstellungempfiehlt sich das ValIT, für das Risiko-Ma-nagement das RiskIT von ISACA. Für Hilfe beiden IT-Prozessen und deren Strukturierung istITIL von OGC ratsam. Man muss als Unterneh-men also nichts Neues erfinden und bei nullanfangen. Vielmehr kann man von anderenlernen. Das ist schneller und kostengünstiger.Zudem macht man so die Fehler der anderennicht noch einmal. Es ist kein Wettbewerbsvor-teil, Wissen in diesem Bereich zurückzuhalten.Die IT-Branche lebt von diesem Austausch.

Die wichtigsten zieleDie Frage der IT-Steuerung ist einer der zen-tralsten und sollte als erste in Angriff genom-men werden. Als Grundlage für alle anderenThemen – die Generierung von Wert und Nut-zen, das Managen von Risiken sowie die Effizi-enz und Effektivität aller Ressourcen – mussdanach die IT-Strategie erstellt werden. Hier-bei ist nicht nur die viel beschworene Busi-ness-Ausrichtung einzubringen, sondern auchdie Fähigkeit der IT, das Geschäft über techno-logische Innovationen und Möglichkeiten auf-zuklären. Es müssen nicht nur Technologienund deren Einsätze beschrieben werden, viel-

mehr sollte man auch dasIT-Management in all sei-nen Facetten konkretisieren.Sinnvoll sind also Aussagenzu IT-Prozessen, zur IT-Or-ganisation und zu den IT-Mitarbeitern und deren Fä-higkeiten.

Chance für dasUnternehmenEine gute Governance zuentwickeln, ist komplex,weshalb häufig Berater umHilfe gebeten werden. DasLeben findet jedoch auf derRennbahn statt und nichtauf der Tribüne. Dieses Wis-sen ist leider etlichen Bera-

tern abhanden gekommen. Man sollte sich alsGeschäftsleitung daher damit abfinden, dassman selber und auch die Mitarbeiter Kompe-tenzen aufbauen und dafür Zeit und Geld op-fern müssen. Diese Verlangsamung des Pro-zesses entsteht jedoch bewusst zugunsten vonQualität und Nachhaltigkeit.Wenn Führungskräfte die Möglichkeit oder

den Auftrag haben, die IT Governance ihrerFirma aufzubauen, dann geschieht dies meistaus regulatorischen Gründen. Dieser Schritt isteine Chance, die IT koordiniert in einem we-sentlichen Entwicklungsschritt zu begleiten.Die IT wird an Wert und Nutzen im Unterneh-men gewinnen. Setzen Firmen für die zentra-len Führungsaufgaben des IT-Managementsnicht auf Standards und machen sich so nichtmessbar und beherrschbar, so verliert man anVertrauen und Wert. Und wertlos zu sein, istkeine Option.

D i p l . e l . ing . htl anDreas F i t z e i s t heaD it

goVernanCe , strategy, r i s k & seCur i ty Be i

postF inanCe .

AUfgABen eIneR It gOVeRnAnCe

Quelle:Andreas

Fitze

It governance soll die frage nach der It-Steuerung klären, die It strategisch ausrichten,Wert und nutzen generieren sowie Risiken managen und die Leistungen messen.

ITStrategie

ITProzesse

ITCompliance

ITRisiko

IT-Governance

Sind wir ausgerichtet auf das Business?Generieren wir Mehrwert?

Sind unsere Prozesse effizient und effektiv?Ressourcen Management

Haben wir die Chancen undRisiken in der Balance?

Halten wir die regulatorischenVorgaben ein?

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Page 62: IT Magazine 6/2010

nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine62

kARRIERE&wEITERBILDUNG

Paul K. arbeitete seit über 20 Jahren inder IT-Branche und hat sich in dieserZeit mit viel Fleiss vom Programmiererzum Mitglied der Geschäftsleitung

eines international bekannten IT-Unterneh-mens hochgearbeitet. Seine Leistungen warenimmer überdurchschnittlich, und für ihn kamseine Arbeit an erster Stelle. Doch leider istauch im Berufsleben nichts so beständig wieder Wandel, dem sich auch Paul K. nicht ent-ziehen konnte. Sein berufliches Groundingbegann damit, dass er einen neuen Chef vordie Nase gesetzt bekam, mit dem er sich vonBeginn weg nicht verstand. Bei diesem sties-sen seine Ideen plötzlich auf heftige Ableh-nung und seine Kompetenzen wurden be-schnitten, wo es nur immer ging. Zusatzaufga-ben, welche er früher mit Freude übernahm,wurden ihm plötzlich nicht mehr übertragen,und in wichtige Entscheidungsprozesse bezogihn sein neuer Chef nicht mehr ein. Als seinVorgesetzter dann auch noch dazu überging,unter Umgehung des Dienstweges seine ihmunterstellten Mitarbeiter in wichtigen Angele-genheiten direkt anzugehen, platzte Paul K.der Kragen. Er stellte seinen neuen Chef zurRede und beschwerte sich über all jene Dinge,welche sich im Laufe der letzten Monate auf-gestaut hatten. Der Chef jedoch wies die An-schuldigungen entschieden zurück und warfseinerseits Paul K. vor, ihn vom ersten Tag annicht akzeptiert zu haben und vielmehr allesgetan zu haben, um ihm den Start so schwerwie möglich zu machen.

Resignation statt EngagementFrustriert und entmutigt verliess Paul K. dasMeeting, in das er doch so viel Hoffnung ge-steckt hatte. Nachdem Paul K. eine Nacht überdie Angelegenheit geschlafen hatte, war erwie ausgewechselt. Nicht, dass er fortan etwanegativ aufgefallen wäre. Nein: Er fiel auf ein-mal gar nicht mehr auf. Er kam um 8 Uhr insBüro, verbrachte viel Zeit in der Kantine und in

der Cafeteria und ging pünktlich um 5 Uhrwieder nach Hause. Er nervte seinen Chefnicht mehr mit neuen Ideen, war nicht mehrwirklich engagiert, wenn es darum ging, dieProbleme seiner Mitarbeiter zu lösen – kurz:Er machte seine Arbeit genau so, wie diese imStellenbeschrieb festgehalten wurde. Ab undzu meldete er sich ein paar Tage krank, undFirmenfesten, auf denen er als Stimmungska-none früher ein gern gesehener Gast war,blieb er fortan meistens fern. Sein früheresEngagement war weg und selbst kleinste Zu-satzaufgaben nahm er nur sehr widerwilligund nach langem Zureden an. Das einzige Ziel,welches K. mit Akribie verfolgte, war in fünfJahren mit 60 frühzeitig in Rente zu gehen. Bisdahin wollte er sich irgendwie durchwurstelnund nur noch gerade so viel leisten, wie unbe-dingt notwendig war, um damit zu gewährleis-ten, dass man ihn nicht wegen Arbeitsverwei-gerung entliess.Experten gehen davon aus, dass 20 bis 40

Prozent der Mitarbeiter nur das absolute Min-destmass an Engagement aufbringen, obwohlsie eigentlich viel mehr leisten könnten. Beieiner solchen Arbeitsverminderung sprichtman auch von der sogenannten inneren Kün-digung. Fakt ist, dass mit der Strategie, sich insich selbst zurückzuziehen, keine Probleme

In KüRzE

· Mitarbeiter, die sich unwichtigoder übergangen fühlen, leistenhäufig nur noch Dienst nachVorschrift.· Unfähige Chefs gehören zu dengrössten Motivationskillern.· Mit einigen einfachen Mass-nahmen kann man die eigenenMitarbeiter davor bewahren,innerlich zu kündigen.

Karriere & Weiterbildung Dienst nach Vorschrif t

Gründe für dieinnere Kündigung

Von Markus schefer

20 bis 40 Prozent der Mitarbeiter sollen lediglich dasabsolute Mindestmass an Engagement aufbringen.Hauptgrund dafür sind unfähige, demotivierende Chefs.

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Swiss IT Magazine Nr. 06 | Juni 2010 6363

gelöst werden und niemand ge-winnt. Sehr treffend formulierteder Psychologe Reinhold Spren-ger einmal Folgendes: «Wer anseinem Schreibtisch sitzt undvon Hawaii träumt, ist weder amSchreibtisch noch auf Hawaii.»Ein bewusster Verzicht auf

Leistung ist umso erstaunlicher,wenn man sich vergegenwär-tigt, dass die Erbringung vonLeistungen eigentlich in derNatur des Menschen liegt. Wennman beispielsweise das Spiel-verhalten von kleinen Kindernbetrachtet, so wird deutlich,dass hier Anstrengung nicht alslästig, sondern vielmehr als na-türlich empfunden wird. BereitsSäuglinge zeigen deutliche An-strengungen, wenn es zum Bei-spiel darum geht, Gegenständezu erreichen.

Verhalten des Chefs entscheidendWas also sind im Berufsleben die Motivations-killer, welche Menschen dazu bewegen,schrittweise das berufliche Engagement zu-rückzufahren? Gemäss einer von der Fach-hochschule Rheinland-Pfalz durchgeführtenUmfrage unter Führungskräften im Personal-bereich von Unternehmen unterschiedlicherGrössen und Branchen spielt dabei offenbardie Verhaltensweise des Vorgesetzten im Um-gang mit seinen Mitarbeitern eine ganz zen-trale Rolle.So zeigte sich deutlich, dass Führungskräfte,

die permanent in den Kompetenzbereich ihresMitarbeiters eingreifen, damit auf die Dauerjegliche Selbständigkeit und Initiative der An-gestellten im Keim ersticken. Aber auch Man-gel an Glaubwürdigkeit eines Vorgesetzten,indem er Dinge von seinen Mitarbeitern ver-langt, an die er sich selber nicht hält, kannsehr rasch zu Enttäuschung und Frustrationführen. Was also ist zu tun, wenn Vorgesetztein ihren Abteilungen Anzeichen von innererKündigung feststellen? Dazu die folgendenAnregungen:

➤ 1. Dialog suchenGerade in Zeiten von Umstrukturierungen istes sehr wichtig, den Dialog mit seinen Mitar-beitern zu suchen. Grosse Veränderungenstossen nämlich häufig auf Ablehnung, da sieAngst machen und verunsichern. Wer in Zeitendes Umbruchs seine Mitarbeiter nicht spürtund kein offenes Ohr für deren Sorgen undNöte hat, läuft schnell Gefahr, den Draht zuseinen Untergebenen zu verlieren. Die Folge

sind Massenkündigungen von guten Mitarbei-tern auf der einen Seite und demotivierte An-gestellte auf der anderen Seite, die zwar phy-sisch noch im Unternehmen arbeiten, aberinnerlich längst nur noch Dienst nach Vor-schrift schieben.

➤ 2. VertrauenIn der Verhaltenspsychologie gibt es einenbekannten Versuch, der auch als Pygmalion-Effekt Schlagzeilen gemacht hat. Dieser zeigtauf, dass eine Person der Unterschicht, wennsie für ein Mitglied der Oberschicht gehaltenwird, auch entsprechend behandelt wird.Dieses auch als «Sich-selbst-erfüllende-Pro-phezeiung» bekannt gewordene Phänomenbeweist, dass auch unausgesprochene Erwar-tungen ihre eigenen Erfüllungen produzieren.Adaptiert auf die Mitarbeiterführung heisstdies: Wer als Vorgesetzter eine positive Ein-stellung gegenüber seinen Mitarbeitern hatund von der Grundüberzeugung ausgeht, dassdiese gerne Leistung erbringen, wird ihnenmehr Freiheiten eingestehen als jene Chefs,die überzeugt sind, dass einen die Angestell-ten nur auszunutzen versuchen. Unnötig zusagen, dass ein auf Vertrauen aufbauenderFührungsstil wesentlich motivierender ist alsDruck und Repression, welche in den meistenFällen über kurz oder lang zwangsläufig zuinnerer Kündigung führen werden.

➤ 3. Mut zur LeistungWie eingangs erwähnt, liegt es in der Naturdes Menschen, etwas leisten zu wollen. EtwasSinnvolles vollbracht zu haben, auf das manstolz sein kann, ist zu Recht ein befriedigendesund gutes Gefühl, welches auch mit Geld auf

die Dauer nicht aufgewogenwerden kann. Unternehmen miteiner klaren Leistungskultur de-legieren ihren Mitarbeitern vielVerantwortung und geben demEinzelnen gleichzeitig grosseHandlungsspielräume innerhalbdes eigenen Aufgabengebietes.Das wiederum motiviert, gibt esdoch den Angestellten das Ge-fühl, dass ihre Arbeit geschätztwird und sie als Personen ernstgenommen werden.

zu spät reagierenIn Sachen Mitarbeitermotivationwird in vielen Firmen oft erstdann reagiert, wenn schon vielGeschirr zerschlagen ist. Verlo-ren gegangenes Vertrauen wie-der zurückzugewinnen ist aberein sehr mühseliges und mitun-

ter auch hoffnungsloses Unterfangen. Vielbesser wäre es deshalb, die Bedürfnisse undBefindlichkeiten seiner Mitarbeiter vom erstenTag an ernst zu nehmen und es dadurch garnicht erst zu inneren Kündigungen kommen zulassen. Damit liesse sich womöglich viel Geldsparen und das interne Betriebsklima wirdnachhaltig und langfristig verbessert.

Dienst nach Vorschrif t Karriere & Weiterbildung

URsaChEn DER InnEREn KünDIgUng

Quelle:Fachh

ochschuleRh

einland-Pfalz

Unfähige und unglaubwürdige Vorgesetzte sind häufig daran schuld, wennMitarbeiter innerlich kündigen und nur noch das nötigste erledigen.

DER aUtoR

Markus Schefer (41) ist selb-ständiger Personal- undUnternehmensberater.Daneben ist der ausgebildetePrimarlehrer Dozent fürdas Fach «Verkauf» an derFachhochschule Nordwestschweiz in Basel.Er verfügt über langjährige Vertriebserfahrungim In- und Ausland, unter anderem bei IBM [email protected]

Gesamtunternehmen

Arbeitsgruppe

Vorgesetzte

Gesellschaft

Privater, persönlicher Bereich

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

65%

64%

81%

52%

55%

Page 64: IT Magazine 6/2010

nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine6464

Eine «Digitale Identität» ist aus rechtlicherSicht eigentlich keine Identität, sonderndie Bestätigung durch einen Dritten,dass man bei einer bestimmten elektro-

nischen Transaktion effektiv die Person ist, fürdie man sich ausgibt. Dafür ist eine sogenanntePublic Key Infrastructure (PKI) notwendig, beider eine glaubwürdige, staatlich anerkannteStelle bestätigt, dass die physische mit der digi-talen Identität übereinstimmt. Dabei ist die di-gitale Signatur Mittel zum Zweck, da damit dieIdentität festgestellt wird. Somit ist die Signaturonline wie offline Teil der Identität einer Per-son, mit der sie sich eben von den andern un-terscheidet und somit ausweist. Zusätzlich kanneine digitale Signatur auch dazu verwendetwerden, um ein Dokument oder eine E-Mail zuverschlüsseln. So wird gewährleistet, dass wirk-lich besagte Person das Dokument gesendet hatund dass dieses unterwegs auch nicht verän-dert wurde. Eine digitale Signatur im recht-lichen Sinne ist aber nicht, wie viele meinen,eine digitalisierte Unterschrift, sondern einCode, der Teil einer PKI ist, die hohen, gesetz-lichen technischen Standards entspricht. Nebeneiner qualifizierten elektronischen Signaturenthält die nun angebotene SuisseID (ein Fach-artikel über SuisseID im Unternehmenseinsatzfolgt in der kommenden Ausgabe), die es in derForm einer Chipkarte oder eines USB-Stick gibt,zusätzliche Informationen über deren Inhaber,wobei dieser immer selber bestimmt, ob undwelche zusätzlichen Informationen – insbeson-dere Vorname, Name, E-Mail-Adresse – demGegenüber zugänglich gemacht werden sollen.

Ist die elektronische signatur sichervor Fälschung und Missbrauch?Bei der aktuellen Promotion der digitalenIdentität «SuisseID» betont das Staatssekreta-riat für Wirtschaft (SECO), dass diese ID allesvereinfache, da damit all die Passwörter, dieman sich kaum noch merken kann, durch einedigitale Signatur ersetzt werden. Bei dieser

Konzentration stellt sich die Frage, wie sichereine digitale Identität respektive Signatur vorFälschung und Missbrauch ist.Falls die elektronische Signatur effektiv die

durch das Signaturgesetz, die Signaturverord-nung und die entsprechenden Ausführungsbe-stimmungen des Bundesamtes für Kommuni-kation (Bakom) gestellten technischen Anfor-derungen erfüllt, ist sie theoretisch sicherervor Fälschungen als die handschriftliche Si-gnatur. Die elektronische Signatur weist jedochein enormes Risiko auf. Kommen nämlichDritte in Besitz des entsprechenden, geheimenCodes, mit dem der effektive Inhaber der elek-tronischen Signatur Rechtsgeschäfte ab-schliesst, können jene jederzeit ebenfalls Ge-schäfte für oder eher zu Lasten des rechtmäs-sigen Inhabers tätigen – zum Beispiel eineSchuldanerkennung über eine Million Fran-ken. Immerhin hat in diesem Fall die elektro-nische – im Gegensatz zur handschriftlichenSignatur – den Vorteil, dass man sie über diePKI sperren kann – analog der Sperrung vonKreditkarten und entsprechenden Pin-Codes.

Für welche Rechtsgeschäfte benötigtman eine elektronische signatur?Grundsätzlich ist festzustellen, dass schon vieledigitale respektive elektronische Signaturenverwendet werden, die jedoch nicht auf staat-lich anerkannten Zertifikaten basieren, son-dern auf Vereinbarungen für die Abwicklungvon Geschäften zwischen Unternehmen oderPrivaten und Firmen, wie beispielsweise dasLogin für das E-Banking oder das E-Billing.Seit dem 1. Januar 2005 ist laut dem Art. 14

des Schweizerischen Obligationenrechts (OR)eine qualifizierte elektronische Signatur einereigenhändigen Unterschrift gleichgestellt, so-fern sie durch eine durch den Bund aner-kannte Stelle herausgegeben worden ist. Auchwenn entweder von Gesetzes wegen oder ver-traglich vorbehalten eine eigenhändige Unter-schrift nach OR verlangt wird.

Aufgrund der Regelung im Obligationen-recht und des entsprechenden Hinweises inder Botschaft zum Signaturgesetz wurde dieelektronische Signatur der eigenhändigen Un-terschrift vor allem für den Einsatz im E-Com-merce gleichgestellt. Im E-Commerce werdenvor allem Kaufverträge (zum Beispiel Kauf vonHardware, Kauf im Rahmen von Auktionen),Mietverträge (Miete von DVD) und Lizenzver-träge (Download von Software) abgeschlossen.Alle diese Verträge können nach Obligationen-recht formlos, das heisst insbesondere auchohne eine Unterschrift, abgeschlossen werden.So gesehen ist die elektronische Signatur fürden E-Commerce praktisch unnötig. Eine An-wendung ist nur da von Interesse, wo der an-dere Vertragspartner verlässlich wissen willoder muss, mit wem er es genau zu tun hat.Dies ist beispielsweise beim Zugang zu On-line-Informationen oder beim Verkauf vonWaren der Fall, die nur Personen ab einembestimmten Alter angeboten werden dürfen(beispielsweise Pornographie oder Alkohol).Ebenfalls kann eine Identifizierung bei der Er-öffnung eines Bankkontos – wegen der Gefahrder Geldwäscherei – oder für den Antrag einesfixen oder mobilen Telefonanschlusses als

Braucht es diedigitale Signatur?Seit fünf Jahren ist die digitale Signatur der eigenhändigenUnterschrift gleichgestellt. Seit Anfang Mai gibt es auch diedigitale Identität «SuisseID». Braucht man so etwas?

Von uel i Grüter

In KüRzE

· Eine digitale Signatur stellt beieiner elektronischen Transaktiondie Identität der involviertenPersonen fest.· Eine von einer Bundesstellequalifizierte elektronische Si-gnatur ist einer eigenhändigenUnterschrift gleichgestellt.· Eine digitale Identität macht vorallem im Kontakt mit BehördenSinn, im E-Commerce weniger.

Karriere & Weiterbildung Der Rechtsanwalt rät

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Swiss IT Magazine Nr. 06 | Juni 2010 6565

DER aUtoR

Ueli Grüter, LL.M., ist Rechts-anwalt in Zürich und Luzernund Dozent an der HochschuleLuzern mit SpezialgebietKommunikations- und Tech-nologierecht. In der Serie«Informatikrecht für die Praxis» führt Grüter in13 Folgen kurz und verständlich durch die recht-lichen Grundlagen in der Informatik und zeigt dierechtlichen Stolpersteine. Mit der letzten Folgeerscheint die Serie dann auch als E-Book.

Massnahme gegen terroristische Aktivitätennotwendig sein. Verträge, für deren Abschlussdas Gesetz effektiv eine eigenhändige odernun eben eine qualifizierte elektronische Si-gnatur verlangt, dürften wohl höchst selten bisnie auf dem elektronischen Wege abgeschlos-sen werden. Zu solchen Verträgen gehörenbeispielsweise der Lehrvertrag, die arbeits-rechtliche Vereinbarung eines Konkurrenzver-bots oder die Abtretung einer Forderung.Da die nun vom SECO lancierte digitale

Identität effektiv fürs Daily Business nicht ge-braucht wird, versucht der Bund die Verwen-dung von digitalen Identitäten mit einem starkvergünstigten Preis und damit mit Subventi-onen in Millionenhöhe anzuheizen. Das machtmöglicherweise auch Sinn. Während im E-Commerce eine digitale Identität respektiveSignatur nicht wirklich gebraucht wird, kanneine solche im E-Government, also dem Kon-takt zu Behörden auf elektronischem Wege,sehr nützlich sein. Aktuell ist das entspre-chende Angebot noch mager. So kann manzum Beispiel einen Strafregisterauszug nunonline anfordern. In Planung ist aber insbe-sondere die elektronische Mehrwertsteuerab-rechnung, die Online-Betreibung und dieelektronische Eingabe von Rechtsschriften anden schweizerischen Gerichten, was vor allemfür Rechtsanwälte den Behördenkontakt enormvereinfacht und die «papierlose Anwaltskanz-lei» der Realität näher bringt.

Wo gibt es digitale Identitäten undsignaturen?Obwohl es die zertifizierte digitale Signaturnun schon seit fünf Jahren gibt, sind die An-bieter nicht viel zahlreicher geworden. Aktuellwird die SuisseID, die auch eine zertifizierteelektronische Signatur enthält, von QuovadisTrustlink Schweiz, der Schweizerischen Post,Swisscom und für Verwaltungsstellen vomBundesamt für Informatik und Telekommuni-kation angeboten.

Der Rechtsanwalt rät Karriere & Weiterbildung

LEsER FRagEn, REChtsanWaLt gRütER antWoRtEt

Sie haben in Ihrer letzten Kolumne geraten, dass man mit Freelancern spezielle Vereinbarungen treffen sollte. Gibtes dafür Musterverträge?

Wir haben für das Freelancing einen Mustervertrag entwickelt, der in der Praxis schon seit langem und of-fenbar ohne Probleme angewandt wird. Den Freelancing-Mustervertrag können Sie unter [email protected] für eine Schutzgebühr von 90 Franken bestellen.

Rechtsanwalt Ueli grüter steht den LeserInnen des swiss It Magazine für kurze Fragen zu Informatik undRecht auch unter [email protected] und 043 430 32 70 unentgeltlich zur Verfügung. Fragen von all-gemeinem Interesse werden in anonymisierter Form publiziert.

aMERIKanIsChE DotCoM-DRohUng – ICann-sChIEDsgERICht

Unsere Firmen-Homepage läuft auch unter einer .com-Adresse. Nun haben wir Post aus den USA bekommen. Einamerikanisches Unternehmen behauptet, eine ähnliche Marke zu haben wie unsere Firma und verlangt von uns,umgehend den .com-Domainnamen zu übertragen. Das amerikanische Unternehmen droht uns mit einem ICANN-Dispute-Resolution-Verfahren in den USA. Was ist das und was sollen wir tun?

Wenn man eine sogenannte Generic-Top-Level-Domain, wie zum Beispiel .com, aber auch .org, .biz und .net,bei einem Domain-Anbieter wie Register.com registriert, unterwirft man sich mit der Annahme der allgemei-nen Geschäftsbedingungen automatisch der ICANN-Schiedsgerichtsbarkeit, dem ICANN-Dispute-Resolution-Verfahren. ICANN ist die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers, eine Stiftung mit Sitz in denUSA. ICANN entscheidet über die Grundlagen der Verwaltung der Top-Level-Domains, und auf diese Weisekoordiniert ICANN technische Aspekte des Internet. ICANN wurde bis vor kurzem direkt durch die amerika-nische Regierung kontrolliert. Nach einer Öffnung haben nun auch andere Regierungen und Organisationendie Möglichkeit, auf ICANN Einfluss zu nehmen. Ein Schiedsgericht ist ein nichtstaatliches, also eigentlich einprivates Gericht. Schiedsgerichte gibt es auch in anderen Bereichen. Die Vorteile eines Schiedsgerichtes sindschnelle und in der Regel auch fachlich qualifizierte Entscheide in einem bestimmten Gebiet. Von ICANN sindvier Schiedsgerichte anerkannt: das Asian Domain Name Dispute Resolution Centre mit Büros in China, Süd-korea und Malaysia, das National Arbitration Forum in den USA, die World Intellectual Property Organization(WIPO) in der Schweiz und das Czech Arbitration Court Center for Internet Disputes.Für Schweizer Unternehmen, die durch amerikanische Kläger in ein ICANN-Schiedsgerichtsverfahren

involviert werden, sind drei Umstände besonders ungünstig. Erstens wird der amerikanische Kläger dasamerikanische Schiedsgericht National Arbitration Forum wählen. Zweitens wird das Verfahren regelmässigin Englisch geführt, da .com-Domains in englischer Sprache registriert werden. Sollte drittens der amerika-nische Kläger das ICANN-Schiedsgerichtsverfahren verlieren, kann er die Sache an ein amerikanisches Gerichtziehen, da die Registrierstelle von .com-Domains ihren Sitz regelmässig in den USA haben. Damit kommt einSchweizer Unternehmen in einer solchen Situation nicht darum herum, einen Anwalt zu konsultieren, der inder Lage ist, ein entsprechendes Schiedsgerichtsverfahren in englischer Sprache zu führen. Es ist zwar keinProblem, einen solchen Anwalt in der Schweiz zu finden. Die Kosten dürften jedoch relativ schnell relativ hochwerden. Richtig teuer wird es, wenn man für einen allfälligen Prozess in den USA einen amerikanischen An-walt beiziehen müsste.Solange man einen .com-Domainnamen in guten Treuen reserviert hat, hat man im ICANN-Schiedsgerichts-

verfahren eigentlich nichts zu befürchten. Noch besser ist die Ausgangsposition, wenn man eine ähnlicheoder sogar identische Marke oder Firma im Markenregister respektive im Handelsregister registriert hat. Dadies in der vorliegenden Sache der Fall ist, würde ich empfehlen, einen entsprechenden Anwalt beizuziehen.Entsprechende Verfahren wurden bereits geführt und gewonnen, wobei die Kosten zwischen 5000 und 6000Franken lagen. Sollte man verlieren, muss man übrigens nur seine eigenen Anwaltskosten, jedoch nicht dieVerfahrenskosten tragen; ausser wenn man mehr als einen Schiedsrichter verlangt. Die eigenen Anwaltskos-ten muss man jedoch auch tragen, wenn man gewinnt; was in der Schweiz nicht üblich ist. Alternativ könnteman auch in der Schweiz eine Klage einreichen, mit der festgestellt wird, dass man den Domainnamen in gu-ten Treuen hält. Ein solches Verfahren ist jedoch schnell viel teurer als das ICANN-Schiedsgerichtsverfahren.Übrigens: auch für Domainnamen unter der Country-Domain .ch gibt es die Möglichkeit eines Schiedsge-

richtsverfahrens (weitere Informationen dazu unter www.switch.ch).

Page 66: IT Magazine 6/2010

Karriere & Weiterbildung Veranstaltungen

AgendA www.swissitmAgAzine.ch/verAnstAltungen

2.6. simsa suisseid-community-dayEinfacher Einstieg in die SuisseID für Anbieter von Online-Diensten

zürich simsawww.simsa.ch

2.6. late Afternoon talksSystementwicklung: Komplexität im Griff

schlieren zühlkewww.zuehlke.com

3.6. steins executive-ApéroAlternative Wege bei der Personalgewinnung

zürich rFs consultingwww.rfs-consulting.ch

8.6. cubeserv Bi-Kongress 2010Business Intelligence der Zukunft

zürich cubeservewww.cubeserv.com

8.6. iBm symposiumLet’s Build a Smarter Planet

luzern iBmwww.ibm.com/ch

10.6. swiss telecommunication summitThink global – act local

Bern Asutwww.asut.ch

24.6. 10. swiss crm ForumDas Forum für Customer Relationship Management (CRM) sowieneues und innovatives Marketing richtet sich an Unternehmer, CEOs,CFOs, CIOs und Bereichsleiter aus Marketing.

zürich, hallenstadion swiss crm institute Ag Anzeigewww.swisscrmforum.com

21.9. studerus technology ForumForum für Netzwerkinteressierte

zürich studeruswww.studerus.ch

Sie Verdienen Mehr.MAS Business Consulting &MAS Business Engineering

Absolvieren Sie Ihr Masterstudium berufsbegleitend direkt beim HB Zürich – an der HWZ, Mitglied der Zürcher Fachhoch-schule. Mehr über unsere Master-Programme: 043 322 26 88, [email protected] oder www.fh-hwz.ch

InformationsabendUhr 18.00 2010, Juni 24. Donnerstag,

Immer noch nicht genug IT?JedenTag auf Swiss IT Magazine Online:News, Analysen, Meinungen, Interviewsaus der Schweizer IT-Landschaft.www.swissitmagazine.ch

66 Nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine

Page 67: IT Magazine 6/2010

6767

der mac im unternehmenApple setzt sich immer mehr auch in Unternehmendurch. Die Verwendung von Apple-Rechnern be-schränkt sich schon lange nicht mehr nur aufgrafische und multimediale Anforderungen. Bei derIntegration von Macs in die meist vorhandeneWindows-Infrastruktur müssen aber einige wichtigeAspekte beachtet werden. Das Buch «Der Mac imUnternehmen – Netzwerk, Backup, Sicherheit» zeigt

IT-Verantwortlichen, welchetechnischen und betriebswirt-schaftlichen Überlegungennotwendig sind. Den Anfangmachen einige Ansatzpunktezu Plattformfragen undVergleichsaspekte zwischenWindows und Mac, danachfolgt ein Überblick über dasApple-Hardware-Portfoliosowie mögliche Einsatzge-biete. Weiter folgen Themenrund um das Apple-Betriebs-system sowie Tips für dasClient-Management. Ebenfallsbesprochen werden Wartungund Support.

Ausserdem analysiert der Autor die marktüb-lichen Anforderungen und Vorstellungen sowieSicherheitsaspekte und sinnvolle Backup-Funkti-onen für Mac-Clients in Unternehmen. Das Ziel istes, die Mitarbeiter mit einem Mac produktiv arbei-ten zu lassen, zum Beispiel mit Hilfe eines Fahr-plans für ein umsichtiges Client- und System-Management, der auch für Mac-Anfänger verständ-lich ist.isBn: 9978-3-939685-15-9, Edition Digital LifestyleMandl & Schwarz, 408 Seiten, € 34,80

mac Os X server essentials v10.6Dieses Buch soll eine Einführung inMac OS X Server bieten und nichtals endgültiges Nachschlagewerkdienen. Dabei folgt «Mac OS XServer Essentials v10.6» den Krite-rien für den offiziellen Trainings-kurs von Apple, der umfangreicheInformationen zu Mac OS X Server10.6 gibt. Das Buch zeigt die ganzeBandbreite der Funktionalitätenvon Mac OS X Server auf. Damitsollen sich technische Koordina-toren und Systemadministratorenauf die Aufgaben vorbereitenkönnen, vor die Mac OS X Serversie stellt. Der Autor liefert Informa-tionen darüber, wie man Mac OS X

Server installiert und konfiguriert, um Netzwerk-basierte Dienste wie Dateifreigabe, Identifizierungund Dienste für die Zusammenarbeit bereitzustel-len. Das Ziel ist es, die Theorie hinter den Tools, mitdenen man arbeitet, zu verstehen, um damit effizi-ent arbeiten zu können. Das Buch setzt Kenntnissevon Mac OS X voraus, da Mac OS X Server auf MacOS X aufbaut.isBn: 978-3-8273-2853-3, Addison-Wesley, 592Seiten, € 59,95

mac Os X snow leopard und unixWer Unterstützung für die ersten Schritte mit Unix,das Arbeiten mit dem Terminal oder für den pro-duktiven Einsatz von Unix in Mac OS X braucht, derliegt mit diesem Buchrichtig. Das Apple-Betriebssystem ist seitder Version OS X einechtes Unix-System. DerAutor Kai Surendorfliefert Mac-OS-X-An-wendern einen Über-blick über die produk-tive Arbeit mit «Dar-win», dem UNIX-Kerndes Betriebssystems.Der User erhält dabeiInformationen, die erfür den effektivenEinsatz des OS braucht –von der Arbeit aufKommandozeile, dem Umgang mit dem Drucksys-tem CUPS und der Automatisierung von Wartungs-aufgaben bis hin zum Einsatz im Netz. Auch lerntder Leser, wie er die Shell professionell einsetztoder Dateien, Ordner und Benutzerrechte in denGriff bekommt.isBn: 978-3-8362-1476-6, Galileo Design, 556Seiten, € 39,90

Lesetips für IT-Profis

Bücher Karriere & Weiterbildung

Swiss IT Magazine Nr. 06 | Juni 2010

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Nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine68

uNDauSSERDEM

Die ETH Zürich hat Anfang Maiden zusammen mit IBM ent­

wickelten Supercomputer Aquasarin Betrieb genommen. Das Beson­dere an Aquasar ist, dass es sichdabei um einen Hochleistungs­rechner handelt, der zu einemgrossen Teil mit Heisswasser ge­kühlt wird.Der Supercomputer besteht aus

42 IBM­Bladecenter­Servern, diein insgesamt drei Chassis verteiltsind. Eines davon wird noch her­kömmlich mit Luft gekühlt, in denanderen beiden kommt Wasserzum Einsatz und zwar warmes, 60Grad heiss. Warum warm? Weildie Wiederverwendbarkeit derEnergie grösser ist. Wiederver­wendet wird sie im konkreten Fallim Heizsystem der ETH.Die in Aquasar eingesetzte Was­

serkühlung basiert auf For­schungen des Schweizer IBM­La­bors in Rüschlikon, die man be­reits 2008 aufgenommen hat. DasWasser geht dabei direkt bis auf

die Speichereinheiten und denChip. Dazu hat man in einen IBMBladecenter Server HS22 extraWasserleitungen und Kühlkörperfür die Speichereinheiten einge­baut (siehe Bild, längliche Ele­mente). Die Prozessoren werdendurch Mikrokanalkühler gekühlt(graue Elemente mit Y­Klam­mern), die die Wärme durch haar­feine Wasserkanäle abführen.Aquasar kommt insgesamt auf

eine Leistung von 6 Teraflops undverbraucht dabei etwa 20 KilowattStrom. Laut den Forschern spartman gegenüber einem herkömm­lichen Supercomputer mit selberLeistung bis zu 40 Prozent Ener­gie, und diese wird zu 75 Prozentwieder genutzt. Damit stellt Aqua­sar gemäss IBM bezüglich Emis­sionswert und Performance gleichzwei Weltrekorde auf: Er bietet imVergleich mit anderen Supercom­putern am meisten Megaflops proWatt und pro Gramm CO2.(Michel Vogel)

➤ Pac-Man erblickt das Licht der Welt.

Am 22. Mai 1980 war es, als der Japa­

ner Toru Iwatani von der Firma Namco

Bandai Games (später nur noch

Namco) in Tokio nach anderthalb Jah­

ren Entwicklung den ersten Spielauto­

maten mit dem heute legendären Pac­

Man aufstellte. Pac­Man blieb nicht

lange auf den Automaten, sondern hat

es bis heute auch auf Videospielplatt­

formen wie das Nintendo Entertain­

ment System (NES), die erste Play­

station, diverse mobile

Spielekonsolen und sogar

Smartphones geschafft.

Für die, die den be­

rühmten Pac­Man nicht

kennen, das Spielprinzip

kurz zusammengefasst: Pac­

Man ist eine gelbe Spiel­

figur, die in einem Labyrinth

«lebt» und dort Punkte fres­

sen muss, ohne dabei sel­

ber von Gespenstern, die ihn verfolgen,

aufgefressen zu werden. Sind alle

Punkte gefressen, gelangt

man in den nächsten Level.

Ein einfaches Spiel, das

sich aber auch heute immer

noch grosser Beliebtheit

erfreut. So verwandelte

Google beispielsweise dem

gelben Vielfrass zu Ehren

sein Logo an dessen Ge­

burtstag einen Tag lang in

ein Pac­Man­Game.

Vor 30 Jahren

Hewlett­Packard hat an derdiesjährigen Konferenz Ame­

rican Society of Mechanical Engi­neers (ASME) ein Paper präsen­tiert, das zeigt, wie mit 10’000Milchkühen 1 Megawatt Energieerzeugt werden kann, also genugEnergie für ein modernes Rechen­zentrum.Wie funktioniert das Ganze? Zu­

nächst wird aus Kuhmist Biogas(Methan) gewonnen. Generatorenwandeln das Gas dann in elek­trische Energie um. Dieser Um­wandlungsprozess soll laut HPdurch die Abwärme des Rechen­zentrums zusätzlich unterstütztund beschleunigt werden.Laut Tom Christian, Projektleiter

und Senior Research Scientist imHP Lab, sei es nötig, dass manneue Konzepte für das Design vonRechenzentren entwickle – auchauf den ersten Blick ganz unge­wöhnliche. Moderne Datacenterwürden immer mehr Energie be­nötigen und würden immer häu­figer in der Nähe von Energie­quellen oder Kühlungs­Ressour­cen gebaut. Eine ebensolcheEnergiequelle, die bislang abernoch völlig ungenutzt sei, seienBauernhöfe mit vielen Milchkü­hen, die viel Methan produzieren.(Alina Huber)

Alternative Energie

Kuhmistfür RZ

Supercomputer Aquasar

H20 statt Luft

und ausserdem Meldungen aus der Forschung

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Swiss IT Magazine Nr. 06 | Juni 2010 6969

LG 47LD950

3D kommt ins WohnzimmerWährend 3D in Kinos in den

letzten Monaten abräumte,tut sich im Wohnzimmer nochnicht viel in der dritten Dimen-sion. Auch die anstehende Fuss-ball-WM ändert daran nicht viel.Zwar kooperieren die Fifa undSony in Südafrika, um 25 Paa-rungen dreidimensional zu fil-men, zu sehen sein dürften dieseBilder hierzulande aber nicht.Trotzdem scheint 3D – wenn

auch langsam – zu Hause Einzugzu halten. Blu-ray-Filme in 3Dkann man bereits käuflich erwer-ben, und auch 3D-Fernseher und3D-Blu-ray-Player werden lang-sam, aber sicher verfügbar. Ganzvorne mit dabei im 3D-Rennen istLG Electronics. Das südkorea-nische Unternehmen hatte jüngstin Zürich den weltweit ersten 3DTV mit Polfilter-Technologie vor-gestellt. Das Gerät mit der Be-zeichnung 47LD950 verwendetdasselbe System wie viele Kinosund erreicht 200 Hz bei der DVD-und TV-Wiedergabe sowie 240 Hzbeim Abspielen von Blu-rays. Aufdem LC-Display ist ein Polfilterangebracht, der das linke und

rechte Bild aufbereitet. Um den3D-Effekt zu sehen, muss einePolfilterbrille aufgesetzt werden,die jeweils das linke beziehungs-weise das rechte Bild durchlässt.Im Gegensatz zumShutter-3D-Sys-tem benötigt die passive Polfilter-Technologie keinen Strom in denBrillen, ausserdem werden beideBilder gleichzeitig wiedergege-ben, womit Full HD Interlacedangezeigt werden kann.Und die Qualität des TVs bezie-

hungsweise der 3D-Bilder kanntatsächlich überzeugen und hinter-

liessen beim kurzenSehtest im Rahmender Präsentation desTVs einen hervorra-genden Eindruck. DieBilder der diversenDemofilme wirktengar besser und schär-fer, als man dies ausdem Kino kennt.Nebst der hohen

Qualität weiss der LG47LD950 auch preis-lich zu gefallen. DasGerät ist mit seinen3299 Franken zwar

kein Schnäppchen, aber 3D-Fana-tiker dürften sich angesichts desPreises nicht abschrecken lassen.Damit die 3D-Inhalte überdies

überhaupt geschaut werden kön-nen, hat LG ausserdem seinen ers-ten 3D-Blu-ray-Player vorgestellt.Das Gerät LG BX580 lässt sich überWiFi ins Netzwerk einbinden undunterstützt DNLA und CIFS. Contentkann auch von einer Festplatteoder einem USB-Stick wiedergege-ben werden. Das Gerät ist bereitserhältlich, der Preis liegt bei 449Franken. (Marcel Wüthrich)

Technik fürs Vergnügen und IT für Angeber und ausserdem

Der laut LG weltweit erste 3D-TV mit derpassiven Polfilter-Technologie ist für 3299Franken zu haben.

Während der 3D-Fernseher von LGnoch nicht einem ausführlichen Testunterzogen werden konnte, durftenwir das neueste Handy-Modell, das LGMini GD880 (549 Franken), bereits aufHerz und Nieren prüfen. Der Namens-zusatz «Mini» ist bei dem Gerät Pro-gramm. Das Handy ist gerade einmal102x47,6x10 Millimeter gross und wiegt92 Gramm. Der 3,2-Zoll-Touchscreenlöst mit 480x854 Pixeln auf und istdank gehärtetem Glas kratzfest. Undauch die restliche Verarbeitung desHandys wirkt hochwertig, mit Metall-rahmen und einer Hartgummi-ähn-lichen Oberfläche. Auf Tasten an derVorderseite wurde komplett verzichtet,die ganze Bedienung erfolgt über denTouchscreen, was das Gerät besondersedel wirken lässt. Die Bedienung mitdem Finger vermag zwar das Niveau

eines iPhone nicht zu erreichen, istaber besser als auf vielen anderenKonkurrenzgeräten. Auch die weiterenFeatures können überzeugen. Gebotenwird nebst 5-MP-Kamera mit unzäh-ligen Features wie Gesichtserkennungund verschiedenen Aufnahmemodiauch GPS, HDSPA sowie WLAN. Soft-ware-seitig bietet LG sein proprietäresBetriebssystem mit der bewährtenS-Class-Oberfläche. Besondere Be-achtung wurde der Integration vonSocial-Media-Diensten wie Facebookund Twitter geschenkt. Erwähnenswertsind zudem die beiden Features AirSync und On Screen Phone. Mit AirSync kann das Handy ortsunabhängigund kabellos mit dem PC synchroni-siert werden. On Screen Phone erlaubtes, das mittels USB oder Bluetooth mitdem PC verbundene Gerät komplett

vomPC aus zusteuern. So lassensich etwa am PC SMS schrei-ben und via Handy versenden, oderder Facebook-Account kann via Handyauf den PC geholt werden.

QuickTesT

Edel, kompakt und mit unzähligenFunktionen bestückt: Das LG MiniGD880 weiss zu gefallen. Einzig derTouchscreen ist noch nicht ganz aufiPhone-Niveau.info: LG Electronics, ch.lge.com

WerTunG

★ ★ ★ ★ ★ ★

Mini-HanDy MiT Maxi-FunkTionaLiTäT

Tastatur für BlondinenDas Klischee der dummen Blondinescheint nie auszusterben. Zur Abwechs-

lung mal witzigumgesetzt wurdees aber von denMachern der«Tastatur fürBlondinen». DerenTasten sind nämlichetwas andersbeschriftet, als man

dies von herkömmlichen Tastaturen kennt.So heisst es auf der Tab-Taste «UselessKey», auf der Zurück-Taste «Oops!» oderauf der Enter-Taste «Yes!, I Want It!». Undnatürlich ist die Tastatur ganz in Rosagehalten. Zu haben für 30 Franken.info: www.enjoymedia.ch

Beamer mit HD und DVB-TEin Beamer mit Extras kommt aus demHause Emtec. Beim Movie Cube Theaterhandelt es sich um einen LED-Projektor,der mit eingebauter Festplatte mit biszu 500 GB Kapazität sowie einem DVB-T-Empfänger ausgestattet ist. Von derFestplatte auskönnen direktMPEG- oderXvid-Videossowie Bilderund Musikabgespieltwerden,ausserdem ist es auch möglich, DVB-T-Fernsehsendungen aufzuzeichnen– Timeshift inklusive. Die Leuchtstärkedes LED-Beamers liegt bei 50 ANSI-Lumen, der Kontrast bei 100:1. Via USBkönnen weitere Speichermedien ange-hängt werden, ausserdem finden sichein VGA-Anschluss, ein Kartenleser undintegrierte Lautsprecher. Preise für denBeamer, der in Kürze verfügbar seinsollte, beginnen bei rund 650 Franken(250-GB-Version).info: www.emtec-international.com

Ferngesteuerte BadeenteZwar kein wirkliches IT-Gadget, abertrotzdem unglaublich cool ist die fernge-steuerte Badeente, die es beim Anbieter

Getdigital.de für 30Euro zukaufengibt. DieEnte ver-fügt über

zwei Propeller und kann damit gerade-aus sowie nach links und rechts gesteu-ert werden. Badeente und Fernsteuerungbenötigen je zwei AAA-Batterien.info: www.getdigital.de

Page 70: IT Magazine 6/2010

Nr. 06 | Juni 2010 Swiss IT Magazine

Service

Swiss IT Magazine 7/8 2010Erscheinungsdatum 28. Juni 2010

Schwerpunkt: SicherheitImmer wieder kommt es in Unternehmen zuunnötigem Datenverlust, sei dies durch eine unsi-chere Handhabung der IT oder durch mutwilligenDiebstahl. Swiss IT Magazine widmet den kommen-den Schwerpunkt deshalb diesen Themen.In einem einleitenden Artikel wird geklärt, wo

überall Einfallstore für einen möglichen Datenklaustecken. Das können Software, unvorsichtige oder

unwissende Mitarbeiter, aber beispielsweise auchderen erhöhte Mobilität sein. Zudem gibt es Tips,wie man solche Lecks auch ohne technische Mass-nahmen stopft. In einem zweiten Artikel wirdspeziell das Thema des mutwilligen Datenklausbehandelt und es werden Mittel und Massnahmenaufgezeigt, wie man seinen IT-Staff im Griff hat.Ergänzt werden diese beiden Artikel durch eine

Marktübersicht mit aktuellen Data-Loss-und Data-Leakage-Prevention-Lösungen.Schliesslich widmen wir uns auch nochdem Thema des sicheren Datenverkehrsund zeigen auf, was die neue SuisseIDin diesem Bereich zu bieten hat.

CIO-Interview:Niklaus Ammann, MotorexDie IT der Schweizer Bucher-Motorex-Gruppe hat sich inden letzten Monaten starkverändert. IT-Leiter NiklausAmmann wird im Interviewdie aktualisierte IT des Unter-nehmens im Detail vorstellenund über die Einführungneuer IBM Power System iServer inklusive SAPs ERP-Software sowie weitere,grosse Projekte berichten.

Weiterbildung:Mit Indern zusammenarbeitenBetreibt eine Firma OffshoreOutsourcing, wird häufig mitindischen Firmen zusammen-gearbeitet – oftmals ein nichtganz einfaches Unterfangen.Wie Schweizer IT-Fachkräftedie Zusammenarbeit mitindischen Kolleginnen undKollegen effizienter undeffektiver gestalten können,zeigen wir in der kommendenAusgabe.

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IMpressuMVerlag Vogel Business Media AG, Seestrasse 95, CH-8800 Thalwil/Zürich | Telefon/fax Redak-tion, Anzeigen, Abos: Tel. +41 44 722 77 00, Fax +41 44 720 10 78 | e-Mail-adressen Redaktion:[email protected]; Pressemitteilungen: [email protected]; Inserate: [email protected]; Abo: [email protected] | Chefredak­Tion Marcel Wüthrich (mw, marcel_wü[email protected], Tel. +41 44 722 77 71) | redak­Tion Urs Binder (ubi, [email protected],Tel. +41 62 776 44 12), René Dubach (rd, [email protected], Tel. +41 44 722 77 55), TanjaHenz (tja, [email protected], Tel. +41 44 722 77 27), Alina Huber (ahu, [email protected], Tel. +41 44 722 77 66), Michel Vogel (mv, [email protected], Tel. +41 44 722 7767) | regelMässige MiTarbeiT Urs Bertschy, Ursula Bettio, Ueli Grüter LL.M. Rechtsanwalt, Mar-tin Kuppinger, Dr. Daniel Meierhans, Daniel Niklaus, Volker Richert, Markus Schefer | gesTalTungund Produk­Tion Ursula Bettio (Leitung, [email protected], Tel. +41 44 722 77 22), NadjaGoldinger ([email protected], Tel. +41 44 722 77 54) | anzeigenVerk­auf & adMi-nisTraTion Benedikt Bitzi ([email protected], Tel. +41 44 722 77 23), Tanja Ruckstuhl ([email protected], Tel. +41 44 722 77 24) | WebsiTe René Dubach (Online Management &Development, [email protected], Tel. +41 44 722 77 55) | Mark­eTing, VerTrieb UrsulaBettio ([email protected], Tel. +41 44 722 77 22), Barbara Vonderlinn ([email protected], Tel. +41 44 722 77 00) | gesChäfTsleiTung Stefan Biedermann ([email protected], Tel. +41 44 722 77 70) | ersCheinungsWeise, abonneMenT SwissIT Magazine erscheint monatlich im 10. Jahrgang; Einzelausgabe: Fr. 11.50; Abonnement (Ausliefe-rung Schweiz): 1 Jahr Fr. 95.–, 2 Jahre Fr. 150.– | beglaubigTe auflage (WEMF 2009) Verkauft7068, Gratisauflage 3205 | druCk­ AVD Goldach, [email protected] • ISSN-Nummer 1424-4055 | Für unverlangt eingesandteManuskripte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Nach-druck, auch auszugsweise, und elektronische Wiedergabe nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.© Vogel Business Media AG, Thalwil

NäChstesChWerpuNkte

swiss It Magazine 930. August 2010Digital Imaging & Cross Media

swiss It Magazine 1027. September 2010Business Software(ERP, CRM, BPM)

swiss It Magazine 1125. Oktober 2010System-Management,IT-Automation

swiss It Magazine 1229. November 2010Collaboration, Kommunikation

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CIO-INTERVIEWJürg Bloch, Manor

Nr. 03 | MÄRZ 2010 | Fr. 8.50iTMagazineSWiSS

SwissICT Magazin

März 2010

Mobile ComputingDie Highlights des Mobile World Congress

13 Sicherheits-Suiten für Smartphones

Mobile Synchronisation ohne Exchange

Handy als Authentifizierungs-Lösung

In drei Schritten zum mobilen Büro

WINDOWS AZURE

OliverWidder(http://geekandpoke.typepad.com)

...das Allerletzte:

Page 72: IT Magazine 6/2010

www.cablecom.biz

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zeugt: Projektmanagement,

Konzept und Lösungsorientie-

rung. Das Preis-Leistungs-

Verhältnis ist für uns ein

Quantensprung. Diese Part-

nerschaft macht einfach

Freude.»Erich Meier

Leiter IT & Projekte

Mitglied der Direktion

Thurgauer Kantonalbank

Die Thurgauer Kantonalbank zählt zu den 20 grössten Schweizer Banken und zu den grössten

Arbeitgebern im Kanton. Unter den 24 Kantonalbanken ist die TKB die Nummer 9. Hauptertrags-

quelle ist das klassische Zinsgeschäft. Dieses macht rund drei Viertel des Betriebsertrags aus. Im

Privatkundenbereich beträgt der Marktanteil etwa 50 Prozent. Von den ansässigen KMU pflegen

zwei Drittel eine Geschäftsbeziehung zur TKB.

Cablecom versorgt alle 30 TKB-Standorte mit glasfaserbasierten und vollredundant ausgelegten

Corporate Network Services.

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