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medianet.at industrial technology Digitalisierung Weltweit unterscheiden sich die Schwerpunkte stark 58 Made in Austria Innova- tionen in der Sicherheits- Technik 58 Hightech-Branche Big Player aus Europa festigen Position 59 Großauftrag ABB errichtet GIS-Umspann- werk im Irak 63 Rabmer Greentech Umwelttechnik-Experte erweitert Sortiment 63 Freitag, 11. März 2016 COVER 57 © Europäisches Patentamt © Festo/Martina Draper Unternehmen legen immer mehr Wert auf Patentschutz Die Anmeldungen beim Europäischen Patentamt sind 2015 deutlich gestiegen, vor allem von Firmen aus den USA und Asien. 60 Marine Littering Top-Thema in der Kunststoffindustrie für 2016. © Mike Clarke/AFP/picturedesk.com 63 www.vsl.at Tel: +43 2236 615 72 0 Verpackung - Koffer - Flightcase © Panthermedia.net/Cbpix Intralogistik Branche erwartet weiteres Wachstum, Anwender und Berater sind positiv optimistisch. 62 Wir automatisieren. automatisieren. Sicher. Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at Sicher. Katharina Sigl Festo Österreich Zusätzlich zu ihrer Funktion als Marketingleiterin hat Kathari- na Sigl jetzt auch die Leitung von Festo Didactic übernom- men. Sigls Ziel ist es, diesen Geschäftsbereich verstärkt als Spezialisten für die Aus- und Weiterbildung im Bereich Indus- trie 4.0 zu positionieren. © Rabmer Greentech/Michael Strobl

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industrial technology

Digitalisierung Weltweit unterscheiden sich die Schwerpunkte stark 58

Made in Austria Innova-tionen in der Sicherheits-Technik 58

Hightech-Branche Big Player aus Europa festigen Position 59

Großauftrag ABB errichtet GIS-Umspann-werk im Irak 63

Rabmer Greentech Umwelttechnik-Experte erweitert Sortiment 63

Freitag, 11. März 2016 coveR 57

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Unternehmen legen immer mehr Wert auf Patentschutz Die Anmeldungen beim Europäischen Patentamt sind 2015 deutlich gestiegen, vor allem von Firmen aus den USA und Asien. 60

Marine Littering Top-Thema in der Kunststoffindustrie für 2016.

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Intralogistik Branche erwartet weiteres Wachstum, Anwender und Berater sind positiv optimistisch. 62

Wirautomatisieren. automatisieren. Sicher.

Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at

Sicher.

Katharina SiglFesto Österreich

Zusätzlich zu ihrer Funktion als Marketingleiterin hat Kathari-na Sigl jetzt auch die Leitung von Festo Didactic übernom-men. Sigls Ziel ist es, diesen

Geschäftsbereich verstärkt als Spezialisten für die Aus- und

Weiterbildung im Bereich Indus-trie 4.0 zu positionieren.

© Rabmer Greentech/Michael Strobl

medianet.at58 Coverstory Freitag, 11. März 2016

••• Von Britta Biron

BERLIN/BONN. Die Digitalisierung schreitet weltweit voran. Aller-dings verfolgen die einzelnen Län-der unterschiedliche Strategien, setzen auf verschiedene Schwer-punkte. Daneben unterscheiden sich die rechtlichen Rahmenbedin-gungen sowie auch die Haltung von Unternehmen und Privatpersonen zu den Themen rund um die Vernet-zung von Wirtschaft, Verwaltung und Alltagsleben.

Einen detaillierten Überblick über den aktuellen Stand, die Stär-ken und Schwächen ausgewählter Nationen hat German Trade & In-vest (www.gtai.de/Digitalisierung) auf Basis diverser Studien erstellt. Ausgewertet wurden dabei Einzel-faktoren wie IKT-Struktur, Rechts-grundlagen, eCommerce, Vernet-zung von Gesundheits- und Finanz-wesen sowie Industrie 4.0.

AutomatisierungChina führt zwar den globalen Robotikmarkt an, weist aber in an-deren Bereichen einen deutlichen Nachholbedarf auf – etwa bei der digitalen Verwaltung, deren zügi-ger Ausbau abseits der Metropolen häufig an der veralteten Infrastruk-tur scheitert Auch in Sachen Auto-matisierung der Industrie liegt das Reich der Mitte deutlich hinter an-deren Ländern. Mit dem Programm „Made in China 2025“ unternimmt die Regierung allerdings große Anstrengungen, um hier zu den führenden Nationen aufzuschlie-ßen.

Zu diesen zählt neben den USA vor allem Deutschland, das auch bei der industriellen Forschung und Entwicklung große Stärken aufweist. Nachholbedarf zeigt sich

beim Glasfaserausbau und auch die Akzeptanz von eGovernment ist vergleichsweise niedrig.

Ganz anders in Frankreich, das bei der digitalen Verwaltung welt-weit an vierter Stelle und in Euro-pa in Führung liegt. Auch hinsicht-lich der IKT-Infrastruktur zählt die Grand Nation zu den Vorreitern. Dagegen stecken die Vernetzung des Finanzsektors oder Crowdfun-ding noch in den Kinderschuhen.

Industrie 4.0 ist deutschAuch bei der Automatisierung hin-ken französische Unternehmen, mit Ausnahme global agierender Konzerne, der Konkurrenz aus an-deren Industrienationen deutlich

hinterher. Laut Fachverband Symop liegt das Durchschnittsalter vieler Maschinen und Anlagen bei 19 Jah-ren und ist damit längst nicht mehr am Stand der Technik; das 2013 ge-startete und im Vorjahr modifizierte Programm „La nouvelle France in-dustrielle“ soll hier gegensteuern.

In der britischen Industrie spielt die Digitalisierung derzeit eben-falls erst eine geringe Rolle, und die Vorzeigeunternehmen für die vierte industrielle Revolution sind durchwegs deutsch, wie Siemens und Bosch. Zur Weltspitze gehört das Vereinigte Königreich dagegen beim Internet der Dinge, der Digi-talisierung der Finanzbranche so-wie beim eCommerce.

Südkorea ist, vor allem wegen seiner globalen Big Player Samsung und LG, führend bei der digitalen Infrastruktur und verfügt zudem über eines der am weitesten ent-wickelten eGovernment-Systeme weltweit.

In diesem Bereich ist auch Est-land ein Musterschüler: Über die virtuelle Schnittstelle „X-Road“ sind bereits seit 2001 zahlreiche öffentliche Einrichtungen, Energie- und Telekommunikationsunterneh-men sowie Banken über Sicher-heitsserver miteinander verbun-den. Im Verhältnis zu seiner Größe verfügt das Land zudem über eine sehr diversifizierte und internati-onal anerkannte Forschungsland-schaft im Bereich der Informati-onstechnologie.

Die Weltkarte der DigitalisierungGerman Trade & Invest hat auf Basis diverser Analysen den Status quo sowie die Stärken und Schwächen verschiedener Länder untersucht.

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WIEN. Neueste Strategien für die Erkennung und Abwehr von Cyber-angriffen, hochsichere Verschlüsse-lungsmethoden für den reibungs-losen Austausch sensibler Daten, innovative Kommunikationssyste-me für ein effizientes Krisen- und Katastrophenmanagement oder modernste Sicherheitstechnik für den Schutz kritischer Infrastruk-turen – da denkt man nicht in ers-ter Linie heimische Unternehmen. Ein Trugschluss.

„Wir haben sehr gescheite Leu-te hier in Österreich und zudem eine gut funktionierende Innova-tionsförderung auch aus der öf-fentlichen Hand. Hightech muss nicht immer aus dem Silicon Valley oder aus China kommen, sondern wird auch bei uns entwickelt“, so Helmut Leopold, Head of Digital

Safety & Security Department am AIT, anlässlich der Leistungsschau, die kürzlich gemeinsam mit dem VRVis Zentrum für Virtual Reality

und Visualisierung, der Initiative Digital City Wien und der Wirt-schaftsagentur Wien veranstaltet wurde.

Präsentiert wurde etwa die Such-maschinentechnologie Mindbreeze von Fabasoft. Sie ist mit ihrem se-mantischen Ansatz bei Enterprise Search international höchst erfolg-reich und wird als lokal installierte Appliance in Unternehmensnetzen eingesetzt

Viele ErfolgsbeispieleEbenfalls eine österreichische Erfindung ist Anyline, ein Soft-warebaustein für die einfache Bildverarbeitung und Texterken-nung über mobilen Endgeräte, die bereits in Anwendungen von gro-ßen internationalen Konzernen Anwendung findet, wie etwa Red Bull Mobile.

Auch der Radiology Explorer, eine schnelle und effiziente 3D Bild- und Textsuchmaschiene für Radiologie-Fachärzte, ist eine österreichische Entwicklung, eben-so wie zactrack, ein digitales Fern-rohr, mit dem bewegliche Objekte und Personen in einem 3D-Com-putermodell punktgenau erfasst werden können, oder der GearVie-wer für die Überwachung großer und damit komplexer, dynamischer Infrastrukturprojekte. (red)

e-security made in AustriaDas AIT präsentierte einen Überblick über die vielen innovativen Sicherheitstechnik-Lösungen made in Austria.

200 Teilnehmer informierten sich über die Leistungen der heimischen Unternehmen.

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Änderung an der Firmenspitze

SCHWERTBERG. Mit Ende des Jahres geht Engel Austria-Chef Peter Neumann in den Ruhe-stand. Seine Position über-nimmt Stefan Engleder, Enkel des Unternehmensgründers, der seit mehr als drei Jahren bereits für die Geschäftsberei-che Technik und Produktion verantwortlich ist.

Neben Engleder als neuem Vorsitzenden und Verantwort-lichen für den Bereich Ent-wicklung wird die Geschäfts-führung des Maschinenbauers aus Christoph Steger (Vertrieb, Marketing und Service), Klaus Siegmund (Finanzen, Personal und Informatik) sowie Joa-chim Metzmacher (Produktion) bestehen.

„Unser Ziel ist es, das Un-ternehmen ganz im Sinne von Herrn Neumann fortzuführen und dort anzuschließen, wo wir heute stehen“, so Engleder zu den Plänen. (red)

joint venture

Software für 3D-MetalldruckLÜBECK/PERG. Der österrei-chische Software-Entwickler CADS und der deutsche 3D-Druck-Experte SLM Solutions Group AG haben ein Joint Venture gegründet, um eine Konstruktionssoftware für den 3D-Metalldruck zu entwickeln.

„Wir positionieren uns zu-nehmend als ganzheitlicher Lösungsanbieter für die ad-ditive Fertigung; dabei spielt Software eine wichtige Rolle“, erklärt Uwe Bögershausen, Finanzvorstand der SLM Solutions Group. (red)

eu-ChemieinDustrie

Stagnation bei ChemiebrancheFRANKFURT/MAIN. Laut European Chemical Industry Council CEFIC ist die Chemie-produktion in der EU 2015 um 0,3% gestiegen, beim Umsatz betrug der Rückgang knapp drei Prozent.

Der Handelsüberschuss mit Chemikalien belief sich zwi-schen Jänner bis Oktober (ak-tuellere Daten noch nicht vor) auf 38,4 Mrd. € und liegt damit um 2 Mrd. € über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Zurück-zuführen ist dies auf eine gute Auslandsnachfrage, speziell aus der Türkei, der Schweiz und den USA.

Für 2016 rechnet die Bran-che mit keiner signifikanten Besserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. (red)

medianet.at

Top-Ten Hightech-Unternehmen nach Sektoren

IT-Services Software Kommunikation Halbleiter

IBM (USA) Microsoft (USA) Cisco (USA) Samsung (Südkorea)

HP (USA) IBM (USA) Eriksson (EU) Intel (USA)

Fujitsu (Japan) Oracle (USA) Huawei (China) Qualcomm (USA)

Accenture (EU) SAP (EU) Nokia (USA) Micron (USA)

Dell (USA) Dell (USA) ZTE (China) Hynix (Südkorea)

NTT (Japan) Symantec (USA) NEC (Japan) Broadcom (Singapur)

Tata (Indien) salesforce (USA) Motorola (USA) Texas Instrum. (USA)

Cap Gemini (EU) Intuit (USA) Juniper (USA) Toshiba (Japan

CSC (USA) Adobe (USA) Avaya (USA) NXP (EU)

Hitachi (Japan) CA Technol. (USA) Amdocs (USA) ST Microelectr. (EU)Quelle: A. T. Kearney, 2016

Freitag, 11. März 2016 InnovaTIon & UnTerneHmen 59

••• Von Britta Biron

DÜSSELDORF. 2012 entfiel auf die europäischen Hightech-Unterneh-men knapp ein Zehntel (9%) der Umsätze, den die globalen Top-100 Unternehmen erwirtschafteten; im Vorjahr sank der Anteil, einer aktu-ellen Analyse der Unternehmens-beratung A. T. Kearney zufolge, auf sieben bis acht Prozent, und nur noch acht der Top100 haben ihren Hauptsitz in Europa.

Diese konnten aber in entschei-denden Bereichen ihre Position festigen.

„Obwohl Europa mit vielen He-rausforderungen zu kämpfen hat, haben es einige Hightech-Unter-nehmen geschafft, sich strategisch günstig auszurichten. Durch Fusi-onen und Übernahmen ist Europas Position im Hightech-Business-to-Business-Bereich heute sehr gefes-tigt“, kommentiert Axel Freyberg, Partner bei A.T. Kearney und Leiter des Beratungsbereichs Kommuni-kation, Medien und Technologie in Europa.

So entstand aus dem Zusam-menschluss von Alcatel-Lucent und Nokia ein neuer europäischer Champion im Bereich Kommunika-tionszubehör und -service. Nicht zuletzt dadurch dominiert Europa dieses Segment mit einem Umsatz-anteil von 35 bis 40% unter den Top Ten des Bereichs.

Auch bei den Halbleitern gibt es mit NXP durch die Übernahme von Freescale einen neuen europä-ischen Top-Ten-Player aus Europa.

IoT als Chance für die ZukunftA.T. Kearneys Hightech-Studie zei-gen aber ebenfalls, dass auch die globale Konkurrenten auf die Stra-tegie der Übernahmen und Betei-ligungen setzen, um ihre Position auszubauen. So konnte sich Lenovo durch die Akquisition von Motoro-la zur Nummer drei bei den Mobil-telefonen und Dell durch ihre Fusi-on mit EMC zur Nummer fünf in IT Services und Software entwickeln.

Auf die Frage, wie die europäi-schen Hightech-Unternehmen in diesem Umfeld ihre Wettbewerbs-fähigkeit sichern und ausbauen können, liefert eine weitere Unter-suchung von A.T. Kearney eine Ant-wort: das Internet der Dinge.

„Es verkörpert genau diesen Wachstumstreiber, der Europa

nun helfen könnte, seinen High-tech-Sektor weiter voranzutrei-ben“, meint Freyberg und hält die Voraussetzungen für eine globale Führungsrolle der EU für durchaus gegeben.

Vor allem in wesentlichen Schlüsselbranchen wie Gesund-

heit, Automotive und Industrial sowie bei Telekommunikations-zubehör und -services verfügt Europa über Top-Betriebe sowie innovative Start-ups (zum Beispiel Riot OS, Ardunio, Raspberry Pi) mit einem hohen Potenzial für die Zukunft.

Fusionen sorgen für mehr StärkeDie europäische Hightech-Industrie hat 2015 im inter-nationalen Vergleich an Boden verloren, die Top-Unter-nehmen konnten aber ihre Marktposition weiter ausbauen.

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TÜV AUSTRIAWISSENSCHAFTSPREIS

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Technisch-naturwissen-schaftliche Diplomarbeiten und Dissertationen

HTL-Abschlussarbeiten

Beispiele aus der Unter-nehmenspraxis

Der TÜV AUSTRIA stif tet 15.000 Euro für Arbeiten in den TÜV-Kernbereichen Technik, Sicherheit, Qualität, Um-weltschutz und Nachhaltigkeit.

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www.tuv.at/wissenschaftspreisA. Freyberg, Leiter Kommunikation, Medien & Technologie bei A.T. Kearney.

medianet.at

••• Von Britta Biron

Der Anstieg bei den Gesamteinreichun-gen (279.000/+1,6%) beim Europäischen Patentamt (EPA) sowie jener bei den Europäischen Pa-

tenten (160.000/+4,8%) ist für EPA-Präsident Benoît Battistelli ein klares Indiz dafür, „dass Europa ein sehr attraktiver Technologie-markt und Innovationsstandort für Erfinder aus aller Welt und das In-teresse von Unternehmern und Er-findern an qualitativ hochwertigem Patentschutz für den europäischen Markt hoch ist.“

Das betrifft vor allem Unter-nehmen aus den USA, deren Ein-reichungen mit 16,4 bzw 22,2% die höchsten Zuwächse verzeichneten.

Innovatives Europa„Trotz des beeindruckenden Wachstums der außereuropäischen Anmeldungen haben die europäi-schen Unternehmen ihre positive Bilanz bei der Anmeldung ihrer Patente in den anderen Regionen bestätigt. Dies unterstreicht das innovative Potenzial der europä-ischen Wirtschaft“, ist Battistelli mit dem europäischen Erfinder-geist zufrieden. Insgesamt blieb das Anmeldeaufkommen aus den 38 EPO-Mitgliedsstaaten nahezu stabil (+0,7%).

Besonders innovativ, wenn auch von niedrigem Niveau aus, zeigte sich Litauen (+62,5%), das mit 39 Anmeldungen im globalen Ran-king jetzt auf Platz 49 liegt. Hohe zweistellige Zuwächse gab es auch in der Tschechischen Republik (+27,5%), in Portugal (+21,2%), und Polen (+17,8%). Erstmals seit vier Jahren kamen auch wieder mehr Patentanmeldungen aus Italien (+9%).

Die Zahl der europäischen Patent anmeldungen aus Öster-reich stieg um 1,4% auf 1.992, das bedeutet insgesamt Platz 10 im EU-Ranking und Platz 14 im globalen Vergleich.

Borealis ist nach Zahl der Patente Spitzenreiter der österreichischen Innovatoren, gefolgt von Zumtobel, Tridonic, AMS und Grass.

Top-Thema KlimaschutztechnikMedizintechnik war erneut das anmeldestärkste Technologiefeld beim EPA mit einem Zuwachs von 11%. Starke Zuwächse gab es auch im Sektor „Maschinen, Pumpen und Turbinen“ (+18%), wobei sich hier viele Patentanmeldungen auf Klimaschutztechnologien beziehen, einem Sektor, in dem sich die Erfin-dungen zwischen 1995 und 2011 verfünffacht haben.

Aus Europa stammt mittlerweile nahezu ein Fünftel aller weltweiten Erfindungen in diesem Bereich. Bei Erfindungen mit hohem Wert, also

Innovationen mit einem größeren wirtschaftlichen Potenzial, für die deshalb in mehr als nur einem Land Patentschutz beantragt wird,

liegt der europäische Anteil sogar bei fast zwei Fünftel.

Mehr als 80% der europäischen Erfindungen in nachhaltigen

60 innovation & Unternehmen Freitag, 11. März 2016

Europa ist ein attraktiver Technologiemarkt und Innovationsstandort für Erfinder aus aller Welt.“

eU-Patente sind weltweit gefragt279.000 Anmeldungen sind ein neuer Rekordwert; mehr als die Hälfte davon stammen von außereuropäischen Unternehmen.

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top10-Unternehmen Patente veränd. Unternehmen/Land 2015 zu 2014

Philips (Niederlande) 2.402 +3,7%

Samsung (Südkorea) 2.366 −6,9%

LG (Südkorea) 2.091 +27,7%

Huawei (China) 1.953 +22,1%

Siemens (Deutschland) 1.894 −11,2%

United Technologies (USA) 1.869 +110,0%

qualcomm (USA) 1.705 +16,9%

Robert Bosch (Deutschland) 1.493 +3,8%

BASF (Deutschland) 1.384 −9,5%

General Electric 1.316 +57,0%Quelle: EPA, 2016

Benoît Battistelli EPA-Präsident

medianet.at

Technologien gehen auf sechs Länder zurück, wobei Deutsch-land mit knapp der Hälfte der Erfindungen in Europa das Ran-king anführt. Auf dem zweiten Platz liegt Frankreich, gefolgt von Großbritannien, Italien, Schwe-den und Spanien.

EU-Unternehmen an der SpitzeGeringere Anmeldezahlen europä-ischer Unternehmen registrierte das EPA im Bereich Digitale Kom-munikation, wo sich das Minus im Vergleich zu 2014 auf 12% belief (im Gegensatz zum Gesamtwachs-tum des Bereichs von 3% in 2015). Gleiches gilt für „Biotechnologie“ (EPO-Mitgliedsstaaten mit –6% bei einem Gesamtwachstum von +5%) sowie für Elektrische Maschinen, Geräte, Energie (–5% in Europa vs. –2% insgesamt).

Dennoch unterstrichen euro-päische Unternehmen ihr breit abgestütztes Patentportfolio: Sie vereinten in acht der zehn stärks-ten Technologiefelder die meisten Anmeldungen auf sich (nur in der „Medizintechnik“ und „Computern“ dominierten US-Firmen).

Insgesamt war Europa bei vie-len Technologien führend. So lag die niederländische Firma Philips beim Anmelderranking in drei Ge-bieten an der Spitze („Medizintech-nik“, „Elektrische Maschinen, Ge-räte, Energie“ und „Messtechnik“). Bayer aus Deutschland befand sich an erster Position im Bereich der „Organischen Feinchemie“, und DSM mit Sitz in den Niederlanden meldete die meisten Patente in der „Biotechnologie“ an.

Europas Stärke in Bezug auf Innovation und Technologie ver-deutlicht sich ebenfalls beim Blick

auf die Zahl der europäischen Patentanmeldungen in Relation zur Einwohnerzahl eines Landes: Die Schweiz führte die Rangliste mit 873 Anmeldungen pro Mio. Ein-wohner auch 2015 wieder an. Auf den Plätzen zwei und drei lagen die Niederlande (419) und Schweden (392), gefolgt von Finnland (365) und Dänemark (346). Der erste au-ßereuropäische Staat im Ranking war erneut Japan an neunter Posi-tion.

EU-Einheitspatent ist startklarDa die Nachfrage nach Patent-schutz weiter wächst, bereitet sich Europa mit dem europäischen Ein-heitspatent auf eine bedeutende Reform seines Patentsystems vor.

Das Einheitspatent wird in na-hezu allen EU-Staaten gelten und Unternehmen, die ihre Erfindungen EU-weit rechtlich schützen möch-ten, eine wesentliche Zeit- und Kos-teneinsparung bieten.

Das EPA hat im Vorjahr alle Vor-bereitungen für die Implementie-rung des neuen Systems getroffen. Mitte Dezember haben die am eu-ropäischen Einheitspatent beteilig-ten EU-Mitgliedsstaaten die letzten Vereinbarungen, darunter die Aus-führungsvorschriften, die Haus-halts- und Finanzordnung, die Hö-he der Jahresgebühren sowie die Bestimmungen über die Aufteilung der Jahresgebühren, verabschiedet.

„In rechtlicher, technischer und operativer Hinsicht wären wir nun in der Lage, Einheitspatente zu ge-währen. Der einzige noch verblei-bende Schritt ist nun die Errich-tung des Einheitlichen Patentge-richts“, erläutert Battistelli.

Dafür müssen noch vier EU-Mit-gliedsstaaten, darunter Deutsch-land und Großbritannien, das Übereinkommen über die Errich-tung des einheitlichen Patentge-richts ratifizieren, das EPA ist aber zuversichtlich, dass dies noch heu-er erfolgen wird.

Effizientere Strukturen„Wir sind überzeugt, dass das Ein-heitspatent der Innovation in Eu-ropa zusätzlich Schubkraft verlei-hen und sich auf die europäische Wirtschaft positiv auswirken wird, besonders für die KMU“, formuliert Battistelli die Erwartungen.

Als Antwort auf die steigende Nachfrage nach Patentschutz in Europa hat das EPA in den vergan-genen Jahren auch maßgebliche Schritte eingeleitet, um seine inter-nen Strukturen zu modernisieren, seine Effizienz zu verbessern und gleichzeitig die Patentqualität wei-ter zu erhöhen.

Die Reformen betreffen verschie-dene Bereiche, wie die Zusammen-arbeit mit den Mitgliedsstaaten, die IT-Infrastruktur und die Perso-nalpolitik des Amts.

Wie der Jahresbericht 2015 be-legt, zahlen sich diese Maßnahmen bereits aus: Die Zahl der „Produkte“ (darunter fallen durchgeführte Pa-tentrecherchen und Prüfungsver-fahren), die von den Patentprüfern des EPA erstellt worden sind, stieg 2015 um 14% auf 365.000.

Das EPA erteilte insgesamt mehr als 68.000 Patente, was einem Zuwachs von fast sechs Prozent gegenüber 2014 entspricht und gleichzeitig einen Rekordwert dar-stellt. Dabei bleibt die Patentqua-lität aber gewährleistet: Aufgrund der strengen Maßstäbe des Ertei-lungsverfahrens beim EPA ist nur aus 48% der Anmeldungen ein eu-ropäisches Patent hervorgegangen.

Ausbau des SchutzbereichsIm vergangenen Jahr ist der Schutzbereich für europäische Patente weiter gewachsen und er-fasst erstmals auch einen Staat außerhalb Europas.

Mit dem Validierungsabkommen zwischen Marokko und der Euro-päischen Patentorganisation, das mit 1. März des Vorjahres in Kraft getreten ist, wurde Marokko zum ersten Drittstaat, der die Rechts-wirkung europäischer Patente auf seinem Staatsgebiet für gültig er-klärt.

Ein weiteres Validierungsab-kommen mit der Republik Mol-dau erlangte am 1. November 2015 Rechtskraft. Dies belegt die Attrak-tivität des europäischen Patentsys-tems, welches nun die Möglichkeit bietet, mit einer einzigen Patent-anmeldung in 42 Ländern Patent-schutz zu erlangen.

Freitag, 11. März 2016 innovation & Unternehmen 61

mehrarbeitDie Mitarbeiter der EPA erteilten 2015 mehr als 68.000 Patente, das entspricht einem Zuwachs von fast sechs Prozent gegenüber 2014.

top20-erfinderländer Patente veränd. Land 2015 zu 2014

USA 46.692 +16,4%

Deutschland 24.820 −3,2%

Japan 21.426 −3,1%

Frankreich 10.781 +1,6%

Niederlande 7.100 +3,3%

Schweiz 7.088 +2,6%

Südkorea 6.411 +4,0%

China 5.721 +22,2%

Großbritannien 5.037 +5,7%

Italien 3.979 +9,0%

Schweden 3.839 −0,9%

Belgien 2.041 +5,9%

Finnland 2.000 −8,3%

Österreich 1.992 +1,4%

Dänemark 1.930 −2,7%

Kanada 1.645 −3,7%

Spanien 1.527 +3,8%

Taiwan 1.260 +12,6%

Israel 1.100 +5,0%

Australien 819 +3,9%Quelle: EPA, 2016

Patente nach Bereichen Patente veränd. Bereich 2015 zu 2014

Medizin 12.474 +11,0%

Dig. Kommunikation 10.762 −3,2%

Computer 10.549 +7,8%

Maschinen/Energie 10.198 −1,6%

Transport 7.802 +3,3%

Messtechnik 7.727 +8,0%

Chemie 6.414 +2,1%

Pumpen/Turbinen 6.374 +17,9%

Biotechnik 6.048 +5,1%

Pharmazie 5.884 +9,6%Quelle: EPA, 2016

Das Einheitspatent wird der Innovation in Europa zusätzlich Schubkraft verleihen.“Benoît Battistelli

medianet.at

RÜSSELSHEIM. „Vor mehr als siebzig Jahren wurde das Supply-Chain-Management durch die Erfin-dung des Kanban-Systems revoluti-oniert. Seither hat das System zwar zahlreiche Veränderungen durch-laufen, das grundlegende Prinzip ist jedoch stets gleich geblieben. Mit der Einführung unserer intelligen-ten Auffülllösung ändert sich dies“, kommentiert Kent Savage, CEO von Apex Supply Chain Technologies, die Markteinführung von Actylus, mit dem Produktivitätssteigerungen von 30% möglich werden sollen.

Erreicht wird das durch hochprä-zise Waagen unter jedem Behälter, mit denen Actylus erkennt, wann ein Behälter aufgefüllt werden muss und automatisch eine Nach-bestellung an den entsprechen-den Lieferanten versendet. Über-

wacht wird Actylus dabei von der geschützten Plattform Trajectory Cloud, die sicherstellt, dass alle Be-stände immer ausreichend gefüllt sind. Lästige Etiketten oder Karten und aufwendiges Nachzählen vor Ort sowie kostenintensive Sicher-heitsbestände und Eilbestellungen können damit vermieden werden.

Vielseitig einsetzbar Weitere Pluspunkte liegen in der Benutzerfreundlichkeit: Actylus ist modular aufgebaut und so überall leicht und schnell zu implementie-ren und beliebig zu erweitern. Die Installation erfordert lediglich ei-nen Stromanschluss und eine Ver-bindung zum Internet – besondere

Software oder ein Server werden nicht benötigt. Die Bestände in den Behältern sind von überall auf der Trajectory Cloud-Plattform mit einem Smartphone oder Laptop überprüfbar. Das integrierte Be-richtssystem gibt Aufschluss über Nutzungsmuster und -trends von Kleinteilen.

Da die Behälter in flexiblen Grö-ßen erhältlich sind, ist Actylus zu-dem vielseitig einsetzbar und für sämtliche Kleinteile geeignet, die traditionell in Behältern gelagert werden. (red)

62 transport & logistik Freitag, 11. März 2016

••• Von Britta Biron

ULM. Dass das vergangene Jahr für die deutsche Intralogistik erfolg-reich war, hat eine kürzlich veröf-fentlichte Marktstudie des VDMA gezeigt (medianet hat darüber in der letzten Ausgabe berichtet), und auch für heuer ist die Branche, wie die alljährliche Umfrage der Logis-tikberatung IWL zeigt, überwie-gend positiv gestimmt.

15% der Befragten schätzen die aktuelle Lage als sehr positiv ein, 63% als positiv. Damit gehen mehr als drei Viertel der Unternehmen von einem weiteren Wachstum aus.

Differenzierter wird das Bild al-lerdings, wenn man die Antworten nach den Branchen filtert, aus de-nen die Befragten jeweils kommen.

Da zeigt sich nämlich, dass bei den Planern und Intralogistik-beratern der Anteil der Optimisten am höchsten ist. In dieser Gruppe rechnet jeder mit Wachstum, wäh-rend es bei den Logistikdienstleis-tern und Anwendern „nur“ jeweils drei Viertel sind.

Bei den Herstellern halten sich Optimisten und Pessimisten mit jeweils 42% die Waage.

Befragt nach den Gründen für ihre Erwartungen, wurden Verän-

derungen beim Auftragsvolumen am häufigsten genannt, vor allem von den Anwendern. Und die damit verbundene steigende Nachfrage nach Intralogistik-Systemen wirkt sich wieder auf die Geschäfte der übrigen Sektoren aus.

Viele wollen investierenDenn fast alle Anwender (96%) wol-len heuer weitere Investitionen in ihre Intralogistik tätigen. Hoch im Kurs mit 29% steht dabei vor al-lem die Lagertechnik, gefolgt von Förderanlagen (19%) sowie Steu-erungsanlagen und Lagerverwal-tungssysteme mit jeweils 14%.

Die verfügbaren Produkte ent-sprechen, wie die Umfrage zeigt, den Anforderungen der Anwender aber nur teilweise, da Hersteller und Verwender zum Teil sehr un-terschiedliche Prioritäten setzen.

Kunden wünschen FlexibilitätSo sind etwa die Hersteller über-zeugt, dass Qualität das entschei-dende Kriterium sei (23% der Nennungen), aber am wichtigsten sind ihren Kunden Leistungs- und Kapazitätserhöhung (32%). Dieser Faktor wird von den Herstellern aber deutlich niedriger (18%) be-wertet. Für mehr als jeden zweiten (56%) ist der Kostendruck das be-herrschende Thema.

Auch beim Thema Flexibilität zeigen sich große Differenzen: Für die Anwender hat sie die zweit-höchste Priorität (27%), für die Her-steller liegt sie mit 13% der Nen-nungen aber nur auf Rang 5.

Es wundert daher nicht, dass die Anwender, gefragt nach den aktuell größten Herausforderungen in der Intralogistik, die (ihrer Meinung noch verbesserungswürdige) Flexi-bilität (32%) nannten.

„Hier zeigt sich ein klarer Trend. Anbieter müssen jetzt reagieren und ihre Produkte an die Bedürf-nisse der Kunden anpassen“, erläu-tert Ralph Ehmann, Gründer und Vorstand der IWL.

intralogistik bleibt ein gutes geschäftFast 80% der Unternehmen schätzen die aktuelle Lage positiv ein, vor allem Berater, Dienstleister und Anwender. Bei den Herstellern ist man vorsichtig optimistisch.

kleinteilemanagement 4.0Die intelligente Behälterlösung Actylus ermöglicht eine Steigerung der Supply-Chain-Produktivität um bis zu 30 Prozent.

Actylus erledigt notwendige Nachbestel-lungen von Kleinteilen automatisch.

Kent Savage, CEO Apex Supply Chain T.

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Für Intralogis-tik-Hersteller ist es wichtig, die Bedürfnisse der Anwender zu kennen. Hier zeigt sich derzeit ein klarer Trend zu höherer Flexibilität.“

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Roadmap für Logistik-NormenBERLIN. Als Schlüsselbranche verbindet die Logistik sämt-liche Wirtschaftszweige und bietet damit ein hohes Potenzi-al für Normung und Standar-disierung. DIN und VDI haben daher gemeinsam eine Road-map entwickelt, die den Bedarf an Normen und Standards in den verschiedenen Teilberei-chen aufzeigt – von den Tor-größen an den Laderampen über die Computersysteme zur Warenerfassung, einheitliche Methoden über Quantifizie-rung der CO

2-Emissionen des

Güterverkehrs bis zur Verpa-ckung.

„Normen und Standards un-terstützen darin, neue Logistik-technologien zu entwickeln und Abläufe weiter zu optimieren. Wir tragen damit maßgeblich zum Ausbau der Vorreiterrolle Deutschlands auf den interna-tionalen Märkten bei“, ist Jan Dittberner, Geschäftsführer der Koordinierungsstelle Logistik bei DIN, überzeugt. (red)

achse Wien–hamburg

Mehr Güter auf der SchieneWIEN/HAMURG. Auf der Schiene wurden zwischen dem Hamburger Hafen und KV-Terminals in Österreich im Vorjahr rund 295.000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) transportiert. Das ist ein Plus von 9,26% und im Seehafenhin-terlandverkehr zwischen der Hansestadt und Österreich ein neuer Rekord.

„Österreich ist eine Para-dedestination im effizienten und umweltfreundlichen Hinterlandtransport über den Hamburger Hafen. Aktuell verkehren wöchentlich circa 40 Container-Ganzzüge zwi-schen Hamburg und Wien. Insgesamt verbinden mehr als 80 Containerzüge jede Woche KV-Terminals in Österreich mit Deutschlands größtem Hafen“, sagt Alexander Till, Leiter der Hafen Hamburg Marketing-Repräsentanz in Wien. (red)

coole innoVation

Sparsame KühlcontainerKOPENHAGEN. Maersk Con-tainer Industry (MCI) und der multinationale Obstkonzern Dole haben gemeinsam die Kühlcontainer-Kontrollsoft-ware StarConomy entwickelt, mit der einerseits der Energie-bedarf optimiert und anderer-seits der CO

2-Ausstoß mini-

miert wird.StarConomy kann auf allen

neuen Star Cool-Einheiten ins-talliert werden, für bestehende Einheiten gibt es ein Update.

Morten Nylykke, General Manager, Refrigeration Tech-nology, bei MCI: „StarConomy hat sich für Dole, einen lang-jährigen Kunden, bewährt, und wir freuen uns darauf, diese neue Software jetzt allen unse-ren StarCool-Kunden anbieten zu können.“ (red)

ralph ehmann, Gründer und Vorstand der IWL AG

medianet.at Freitag, 11. März 2016 energie & ressourcen 63

••• Von Britta Biron

BRÜSSEL/WIEN. „Die Kunststoff­industrie ist die innovative Trieb­feder in Europa, und Kunststoffe stehen im Zentrum vieler techni­scher Entwicklungen“, wies Patrick Thomas, Präsident von PlasticsEu­rope und CEO des Kunststoffher­stellers Covestro, kürzlich anläss­lich der Verleihung der ersten Eu­ropean Plastics Innovation Awards (einer der Preisträger ist der öster­reichische Borealis­Konzern), auf die Bedeutung seiner Branche hin.

Auch die Mehrheit der Verbrau­cher hat einer aktuellen PlasticEu­

ropa­Umfrage zufolge eine positive Einstellung zu Kunststoffen (71%) und zur Kunststoffindustrie (77%).

Allerdings gibt es nicht nur Grund zur Freude; insbesonde­re das Problem der zunehmenden Vermüllung der Meere bereitet den Herstellern und Verbrauchern Sor­ge.

PolyTalk, das von PlasticsEurope entwickelte Expertenforum, wid­met sich heuer unter dem Motto „Zero Plastics to the Oceans“ aus­schließlich dem Meeresschutz, und bereits am 16. und 17. März dis­kutieren Vertreter der Kunststoff­industrie sowie diverser For­

schungseinrichtungen und NGOs regionale, europäische und globale Maßnahmen, Best­Practice­Bei­spiele und neue Ansätze für ein ef­fizientes Abfallmanagement sowie Aufklärungs­ und Informations­strategien gegenüber Verbrauchern.

Detaillierte UrsachenforschungEindeutige Zahlen zur tatsäch­lichen Menge an Kunststoffmüll in den Meeren gibt es zwar nicht, Hochrechnungen aus Untersuchun­gen verschiedener Meeresabschnit­te kommen auf 4,8 bis 12,7 Mio. Tonnen Plastikabfälle, die jährlich im Meer landen. Laut einer Ende

2015 veröffentlichten Studie der Ellen Mc Arthur Foun dation liegt das Verhältnis zwischen Plastik­müll und Fischen bereits bei eins zu fünf und wird, sofern nicht deutlich gegengesteuert wird, 2050 bei eins zu eins liegen.

Um diese Müllproblematik zu lösen, werden aber vor allem Daten und Fakten darüber benötigt, über welche Wege das Plastik in die Oze­ane gelangt.

Diesem Thema widmet sich der­zeit ein deutsch­österreichisches Forschungsprojekt in der Nordsee.

Die dafür entwickelte Metho­dik berücksichtigt sowohl Makro­kunststoffe (wie etwa Plastik­flaschen) als auch Mikrokunststoffe (darunter fallen u.a. Reinigungs­mittel, Granulate aus der Kunst­stoffproduktion und ­verarbeitung und Fasern aus der Reinigung) und Daten von deutschen und österrei­chischen Umweltbehörden, Fach­verbänden, Kläranlagenbetreibern, internationalen Forschungseinrich­tungen und Statistikämtern.

Erste Ergebnisse liegen vorUm möglichst detaillierte Informa­tionen zu erhalten, wird auch zwi­schen Einträgen aus Flüssen und küstennahen Gebieten sowie Depo­nien differenziert, und Daten zur Bevölkerungsdichte und Sozioöko­nomie werden in den untersuchten Regionen berücksichtigt.

Erste Ergebnisse liegen bereits vor. Demnach stammt fast die Hälfte (48%) der Kunststoffabfälle in der Nordsee aus Flüssen und rund ein Drittel (31%) aus küsten­nahen Regionen. Häfen und die Flussschifffahrt sind für rund ein Fünftel des Mülls verantwortlich.

Hinsichtlich der Müllsorte domi­nieren Markokunststoffe mit 85% klar.

Bezüglich der Menge geht die Untersuchung davon aus, dass pro 1.000 Kilo Kunststoffmüll, der in Deutschland anfällt, knapp ein Kilo (900 Gramm) in der Nordsee landet.

Die Untersuchung soll im nächs­ten Schritt validiert und laufend ergänzt sowie die Modellparameter kontinuierlich überprüft und bei Bedarf modifiziert werden.

Wie kommt das Plastik ins Meer?Marine Littering wird zu einem wachsenden Problem. Ein deutsch-österreichisches Forschungsprojekt analysiert dazu jetzt detailliert Ursachen, Quellen und Müllarten.

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Schätzungen zufolge landen zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle pro Jahr in den Weltmeeren.

ZÜRICH. ABB hat von Mass Global Holding, einem weltweit tätigen Konzern im Bereich der Errich­tung von Kraftwerken und Indus­trieanlagen, einen Auftrag im Wert von rund 100 Mio. USD (rund 91,3 Mio. €) für die Lieferung eines Umspannwerks mit gasisolierten Schaltanlagen (GIS) in den Irak er­halten.

„Dieses hoch entwickelte GIS­Umspannwerk wird dazu beitra­gen, die dringend benötigte Elekt­rizität bereitzustellen, indem es die Kapazitäten steigert und die iraki­sche Energieinfrastruktur stärkt“, sagt Claudio Facchin, Leiter der Division Stromnetze von ABB.

InvestitionsprogrammIm Rahmen des Wiederaufbaus des Landes investiert die irakische Re­

gierung derzeit viel Geld, vor allem in den Ausbau und die Erneuerung der Energieinfrastruktur sowie den Wohnbau.

Im Detail umfasst der Auftrag für ABB die gesamte Planung, Konstruktion, Lieferung, Instal­lation und Inbetriebnahme des

Umspannwerks für Übertragungs­ und Verteilungsanwendungen, mit Ausnahme der Bauarbeiten, für die Mass Global Holding verantwort­lich zeichnet.

Mehr Sicherheit & LeistungFür die GIS­Technologie von ABB haben sich die Auftraggeber vor allem deswegen entschieden, da durch sie eine hohe Betriebs­zuverlässigkeit, Effizienz und Sicherheit der Anlage gewährleis­tet ist, gleichzeitig aber auch der Platz­ und Wartungsbedarf redu­ziert werden kann.

Darüber hinaus liefert ABB zwei 400/132­kV­Autotransformatoren zur Absenkung der Spannung für die Stromverteilung und IEC­61850­konforme offene Automa­tions­, Schutz­ und Telekommuni­kationssysteme für Steuerung und Überwachung der Anlage.

„Das Projekt erweitert unsere umfangreiche installierte Basis in der Region und unterstützt unsere Ausrichtung auf Wachstumsmärk­te – ganz im Einklang mit unse­rer Next­Level­Strategie“, weist Facchin auf die wirtschaftliche Be­deutung des Auftrags hin. (red)

irakisches AufbauprogrammDer ABB-Konzern konnte sich einen 100 Millionen-Dollar-Auftrag für ein Umspannwerk mit gasisolierten Schaltanlagen im Irak sichern.

GIS-Technologie von ABB erhöht Sicherheit und Effizienz des Kraftwerks.

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eu-energiePolitik

dena übernimmt die LeitungBERLIN. Ende Februar hat die Deutsche Energie­Agentur (dena) die Präsidentschaft des Europäischen Netzwerks der Energieagenturen (European Energy Network, EnR) von der norwegischen Agentur ENOVA übernommen.

Im Mittelpunkt der dena­Präsidentschaft wird die Ar­beit an praxisorientierten Bei­trägen zur europäischen Ener­gieunion und insbesondere zu den Energie­ und Klimazielen 2030 stehen. Dazu ist unter anderem ein High­Level­Event mit Entscheidungsträgern aus EU­Kommission und Europä­ischem Parlament in Brüssel geplant. (red)

Deutsche WinDtechnik

Neuer Bereich für Offshore-WartungBREMEN. Die Deutsche Wind­technik AG hat vom niederlän­dischen Baukonzern Ballast Nedam N.V. sämtliche War­tungsverträge für die Offshore­Windparks Westermeerwind, Butendiek, Luchterduinen und Prinses Amaliawindpark sowie die Projektingenieure über­nommen.

„Damit haben wir unsere Expertise für Fundamente und Unterwasserinspektionen weiter gestärkt und unsere Position als wichtiger Player im Offshore­Markt ausgebaut“, erklärt der Country Manager für die Niederlande Geert Tim­mers. (red)

rAbMer greentech

Erweiterung des Portfolios

ALTENBERG. „Über das Enter­prise Europe Network sind wir auf eine innovative Technologie aus Deutschland aufmerksam geworden, die zu diesem Zeit­punkt in Österreich nicht an­geboten wurde und durch die 100%ige Umweltfreundlichkeit perfekt in unser Produktan­gebot passt“, erläutert Ulrike Rabmer­Koller, geschäftsfüh­rende Gesellschafterin der Rabmer­Gruppe, die Hinter­gründe zur neuen Lizenzpart­nerschaft für den Vertrieb der Aquabion­Produkte.

Dabei handelt es sich um Korrossions­ und Kalkschutz für Wasserleitungssysteme, der auf dem Prinzip der Gal­vanik beruht und völlig ohne Chemie oder Zusatzstoffe aus­kommt. (red)

Ulrike Rabmer-Koller, geschäfts-führende Gesellschafterin.

Tel.: +43 1 919 20 - 2247Mail: [email protected] | www.xpert.network

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Stand: 18.02.2016