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industrial technology NEUES WERK FÜR KNAPP Der steirische Intralogistiker baut seine Stellung in China weiter aus Seite 66 KOOPERATION GESCHLOSSEN Neuer Kollektor aus Wien wird für Praxis- einsatz in Ägypten weiterentwickelt Seite 68 ÖKO-TECHNIK ALLES IM GRÜNEN BEREICH © Solabolic medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 7. NOVEMBER 2014 – 63 Düsseldorf. Der 3-D-Druck bzw. die Additive-Fertigung stößt bei im- mer mehr Unternehmen auf In- teresse. Allerdings herrscht noch großer Informationsbedarf. Daher hat der VDI Verein Deut- scher Ingenieure e.V. jetzt einen Bericht veröffentlicht, der zeigt, wo die Technik derzeit steht, wel- che Branchen davon schon heute profitieren können, welche Fort- schritte noch zu erwarten sind und welche F&E-Aktivitäten welt- weit laufen. Weiters widmet sich der Statusreport auch juristischen Fragen, wie etwa den Themen Haftungs- und Urheberrecht. www.vdi.de/statusadditiv VDI Vom Stand der Technik bis zu rechtlichen Fragen Statusbericht zum 3D-Druck Additive Fertigung wird in Zukunft eine wichtige Rolle in der Fertigung spielen. © Makerbot Wien. Pro Industry 2015 hat die bes- ten F&E-Projekte mit Industriebe- zug zum Thema. Wiener Unterneh- men aller Größen können Projekte von 4.12.2014 bis 12.3.2015 einrei- chen; die maximale Förderung be- trägt 500.000 €. Shared Research Facilities 2015 unterstützt den Aus- und Aufbau von Forschungsinfrastruktur und -dienstleistungen für die gemein- same Nutzung durch Wissenschaft und Wirtschaft. Antragsberechtigt sind Konsortien, die den Aufbau und den Betrieb eines SRF-Centers durchführen. Die maximale Förde- rung beträgt 1,5 Mio. €. www.wirtschaftsagentur.at Wirtschaftsagentur Wien Mehr Industrie-Innovationen Zwei neue Förderwettbewerbe Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. Innovationsindikator ’14: Österreich fällt zurück Ranking Im aktuellen Innnovationsindikator baut die Schweiz ihre Führungsstellung weiter aus, Deutschland hält trotz Punkteverlust den 6. Platz, Österreich verliert wie die USA oder Frankreich an Terrain und fällt auf Platz 14 zurück. Seite 64 © Panthermedia.net/Buchachon Petthanya © Knapp © Krischanz/PID Logistiksysteme Individuell für Sie! www.jungheinrich.at Planung Konzeption Realisierung Wir automatisieren. automatisieren. Sicher. Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at Sicher. SHORT Schwertberg. Gerd Liebig, Group Marketing Director von Engel Austria (Bild), verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, um sich einer Aufga- ben (ebenfalls in der Kunstst- offindus-trie) zu stellen. „Gerd Liebig hat in den vergangenen neun Jahren un- sere weltweite Vertriebs- und Marketingstruktur maßgeblich weiterentwickelt und mit sei- nem großen Engagement und seinem Gespür für Menschen und unsere Märkte zum Erfolg der Unternehmensgruppe bei- getragen; hierfür danken wir ihm ausdrücklich”, kommen- tiert Peter Neumann, CEO der Engel Holding. www.engelglobal.at © Engel Espelkamp. Nach acht Jahren als Geschäftsführer und zu- letzt als Vorstand für Produk- tion und Logistik wird Torsten Ratzmann die Harting Tech- nologiegruppe spätestens zum 31.12.2015 auf eigenen Wunsch verlassen und die Führung eines Unternehmens der Auto- mobilzuliefer- und Konsumgü- terindustrie übernehmen. Bis zur Bestellung des neuen Vorstands wird sich Ratzmann auf die Wachstumsstrategie „Route 2020“ fokussieren und zum 1.1.2015 die Verantwor- tung für den Geschäftsbe- reichen Electronics und Elec- tric an den neuen Geschäfts- führer Marketing, Vertrieb und Entwicklung, Uwe Gräff, abgeben. www.harting.com © Eco World Styria

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Page 1: industrial 0711

industrialtechnologyNeues Werk für kNapp

Der steirische Intralogistiker baut seine Stellung in China weiter aus Seite 66

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Neuer Kollektor aus Wien wird für Praxis­einsatz in Ägypten weiterentwickelt Seite 68

Öko-techNik alles im

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Düsseldorf. Der 3-D-Druck bzw. die Additive-Fertigung stößt bei im-mer mehr Unternehmen auf In-teresse. Allerdings herrscht noch großer Informationsbedarf.

Daher hat der VDI Verein Deut-scher Ingenieure e.V. jetzt einen Bericht veröffentlicht, der zeigt, wo die Technik derzeit steht, wel-che Branchen davon schon heute profitieren können, welche Fort-schritte noch zu erwarten sind und welche F&E-Aktivitäten welt-weit laufen. Weiters widmet sich der Statusreport auch juristischen Fragen, wie etwa den Themen Haftungs- und Urheberrecht. www.vdi.de/statusadditiv

VDI vom stand der technik bis zu rechtlichen Fragen

Statusbericht zum 3D-Druck

Additive Fertigung wird in Zukunft eine wichtige Rolle in der Fertigung spielen.

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Wien. Pro Industry 2015 hat die bes- ten F&E-Projekte mit Industriebe-zug zum Thema. Wiener Unterneh-men aller Größen können Projekte von 4.12.2014 bis 12.3.2015 einrei-chen; die maximale Förderung be-trägt 500.000 €.

Shared Research Facilities 2015 unterstützt den Aus- und Aufbau von Forschungsinfrastruktur und -dienstleistungen für die gemein-same Nutzung durch Wissenschaft und Wirtschaft. Antragsberechtigt sind Konsortien, die den Aufbau und den Betrieb eines SRF-Centers durchführen. Die maximale Förde-rung beträgt 1,5 Mio. €.

www.wirtschaftsagentur.at

Wirtschaftsagentur Wien mehr industrie-innovationen

Zwei neue Förderwettbewerbe

Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien.

Innovationsindikator ’14: Österreich fällt zurück

Ranking im aktuellen innnovationsindikator baut die schweiz ihre Führungsstellung weiter aus, deutschland hält trotz Punkteverlust den 6. Platz, Österreich verliert wie die usa oder Frankreich an terrain und fällt auf Platz 14 zurück. Seite 64

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www.jungheinrich.at

Planung Konzeption Realisierung

Wirautomatisieren. automatisieren. Sicher.

Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at

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Schwertberg. Gerd Liebig, Group Marketing Director von Engel Austria (Bild), verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, um sich einer Aufga-ben (ebenfalls in der Kunstst-offindus-trie) zu stellen.

„Gerd Liebig hat in den vergangenen neun Jahren un-sere weltweite Vertriebs- und Marketingstruktur maßgeblich weiterentwickelt und mit sei-nem großen Engagement und seinem Gespür für Menschen und unsere Märkte zum Erfolg der Unternehmensgruppe bei-getragen; hierfür danken wir ihm ausdrücklich”, kommen-tiert Peter Neumann, CEO der Engel Holding. www.engelglobal.at

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Espelkamp. Nach acht Jahren als Geschäftsführer und zu-letzt als Vorstand für Produk-tion und Logistik wird Torsten Ratzmann die Harting Tech-nologiegruppe spätestens zum 31.12.2015 auf eigenen Wunsch verlassen und die Führung eines Unternehmens der Auto-mobilzuliefer- und Konsumgü-terindustrie übernehmen.

Bis zur Bestellung des neuen Vorstands wird sich Ratzmann auf die Wachstumsstrategie „Route 2020“ fokussieren und zum 1.1.2015 die Verantwor-tung für den Geschäftsbe-reichen Electronics und Elec-tric an den neuen Geschäfts-führer Marketing, Vertrieb und Entwicklung, Uwe Gräff, abgeben. www.harting.com

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Wien. Häufig benötigt man in Elek-tromotoren eigens eingebaute Sen-soren, um laufend die Position des Magnet-Rotors im Inneren des Mo-tors zu messen.

„Solche Sensoren bringen aber immer wieder dieselben Probleme mit sich“, erklärt Manfred Schrödl, Professor an der TU Wien. So kön-nen die dünnen Drähte und feinen Lötstellen der Sensoren leicht ka-putt gehen, was dann zu Ausfäl-len führt. „Zudem verursache die Sensortechnik Kosten und benötigt Platz.“

Kabel statt Sensor

Allerdings hat Schrödl bereits eine alternative Antriebsmethode entwickelt, ein Synchronmaschi-nen-System, das ganz ohne sensi-ble Senorik auskommt.

„Wir verwenden die Kabel, die wir ohnehin immer haben: die Stromzufuhr zum Elektroma-gneten“, erklärt Schrödl. Kurze elek-trische Testimpulse werden durch die Leitungen geschickt, und aus der elektrischen Reaktion darauf lässt sich die aktuelle Stellung des

Rotors ableiten. Die elektrischen Pulse, die dafür nötig sind, dauern nur einige Millionstelsekunden. Ei-ne klug angelegte Elektronik stellt sich auf die Drehzahl des Motors ein und steuert die Elektromagnete.

In der Praxis erprobt

Die neue Technik wird bereits mit großem Erfolg in verschie-

denen Industrie- und Medizin- applikationen eingesetzt und lau-fend weiterentwickelt.

So gelang es Schrödl und seinem Team, die Motoren deutlich leiser zu machen, indem die Pulse so angepasst wurden, dass die dabei entstehenden Schwingungen nur noch in einem für den Menschen unhörbaren Frequenzbereich auf-treten.

„Gerade für geräuschsensible Anwendungen, etwa bei Lüftungen oder bei Elektroautos, bringt unse-re Neuentwicklung große Vorteile“, ist Schrödl überzeugt.

Vorgestellt wird der geräuschlose Motor neben einer Reihe weiterer Innovationen der TU dem Fachpu-blikum bei der Fachmesse SPS IPC Drives, vom 25. bis 27. November in Nürnberg. www.tu-wien.ac.at

64 – industrialtechnology cover Freitag, 7. November 2014

kommentar

Es gibt keine Patentrezepte

britta biron

Wie kann man Innovati-onen, die ja unbestreit-bar ein wesentlicher

Faktor für den Erfolg von Un-ternehmen und ganzen Volks-wirtschaften sind, fördern?

Dass es ob der Komplexität der Materie keine allgemein- gültige Antwort gibt, liegt auf der Hand und wird durch den aktuellen Innovationsindikator auch mit harten Fakten belegt.

Die Größe eines Landes spielt eindeutig eine untergeordnete Rolle, was Musterschüler in Sachen Innovationskraft wie etwa die Schweiz oder Belgien, aber auch das weitere Abrut-schen der USA zeigen.

Eine Bündelung und Zentra-lisierung der staatlichen För-dermittel kann ein gutes Ins-trument sein, um den Innova-tionsmotor anzutreiben (siehe Finnland), oder außer Kosten wenig bringen (Beispiel Frank-reich). Denn wichtiger als die Frage, ob die Mittel zentral ge-bündelt werden oder nicht, ist jene, welche Unternehmen sich aus den Fördertöpfen bedienen dürfen. Und dabei trifft die Grand Nation offenbar nicht die richtigen Entscheidungen.

Interessant ist auch, dass selbst Krisenländer in Summe nicht so schlecht abschneiden müssen, wie man erwarten würde. So liegt Portugal, eines der wirtschaftlichen Sorgen-kinder Europas, immerhin auf Platz 23 und damit knapp vor China und mit recht deutlichem Abstand zu Russland.

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Wozabal Investition

14 Mio. Euro

Enns. Wozabal, Spezialist für die Reinigung und Aufberei-tung von Arbeitskleidung für Kunden aus verschiedenen Branchen, investiert derzeit 14 Mio. € in den Ausbau seines Werks in Enns. Kürzlich konn-te Dachgleiche gefeiert werden. Die letzten großen Bauarbei-ten werden noch im November beendet, danach beginnen die Elektroinstallationen. „Ich gehe davon aus, dass die geplante In-betriebnahme Ende März trotz des sehr ambitionierten Fertig-stellungstermins eingehalten werden kann“, erklärt Christian Fürnkranz, Projektleiter von Wozabal. www.wozabal.com

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Anwendungsmöglichkeiten reichen von Haushaltsgeräten bis hin zu Eisenbahnen.

britta biron

Nationenranking Umfassende Untersuchung zeigt Stärken und Schwächen von 38 Ländern weltweit auf

Die Mehrheit der Top 20 kommt aus europa

Bonn/Berlin/Maastricht. Wie schon in den vergangenen Jahren haben auch heuer wieder das Fraun-hofer-Institut für System- und In-novationsforschung (Fraunhofer ISI), das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und das Maastricht Economic and So-cial Research Institute on Innova-tion and Technology der Univer-sität Maastricht (MERIT) ihren Innovationsindikator berechnet.

Heuer wurde der Kreis der unter-suchten Nationen erweitert. Denn immer mehr Länder setzen auf Innovationen und technologische Wettbewerbsfähigkeit, um ihr Bruttoinlandsprodukt zu steigern. Damit treten auch neue potenzielle Konkurrenten in Technologie- märkte ein. Außerdem werden nicht nur die Produktion, sondern zuse-hends auch Forschung und Inno-vation in neu entstehende Märkte verlagert.

Bekannte Sieger

Auf den ersten Blick hält die aktuelle Untersuchung, die auf insgesamt 38 Einzelindikatoren (darunter PISA-Index, Wertschöp-fung pro Arbeitsstunde, Interne FuE-Ausgaben der Unternehmen oder Intensität des einheimischen Wettbewerbs) keine besonderen Überraschungen parat.

Die Schweiz liegt wie schon in den letzten Jahren mit deutlichem Abstand in Führung und konnte sich gegenüber dem Vorjahr um einen Wertungspunkt verbessern. Singapur hat gegenüber dem Vor-jahr um acht Punkte verloren, kann aber mit 65 Zählern seinen 2. Platz halten; Grund für die schlechtere Wertung sind zwar zum Teil die neu verwendeten Indikatoren im

Gesellschaftsbereich, allerdings wäre Singapur auch innerhalb der alten Methodik nur auf 68 Punkte gekommen.

Finnland gewinnt

Finnland hat seinen positiven Trend fortgesetzt und ist auf Platz 3 vorgerückt; das gute Ergebnis beruht laut Ansicht der Studien-autoren unter anderem auf der innovationsorientierten Politik.

So werden etwa über die Innova-tionsagentur Tekes die relevanten Förderungen zentral gebündelt.

Ähnliche Pläne hatte auch Frank-reich, allerdings zeigt sich dabei immer deutlicher, dass der Ansatz, die Förderungen hauptsächlich auf große, etablierte Konzerne, die sogenannten nationalen Champi-ons, zu konzentrieren, die Inno-vationskraft des Landes nicht nur nicht steigern kann, sondern sogar schwächt, denn trotz ihrer Größe

sind die nationalen Champions sel-ten ausreichend innovativ, um die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Die Grand Nation ist vom 16. auf den 17. Platz gerutscht und rangiert damit zwei Plätze hinter Österreich, das ebenfalls Terrain verloren hat.

Deutschland verliert

Auch Deutschland, die größte europäische Volkswirtschaft, hat schlechter als im Vorjahr abge-schnitten und ist vom 3. auf den 5. Rang zurückgefallen.

„Eine hohe Innovationsleistung der Unternehmen ist kein Selbst-läufer. Wir brauchen stärkere staatliche Unterstützung privater Investitionen in F&E“, fordert Dieter Schweer, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI. „Dazu gehören eine steuerliche Förderung von Forschung und Ent-wicklung und eine Verbesserung der steuerrechtlichen Rahmenbe-dingungen für Risikokapital.“

Ein Schwerpunkt der aktuellen Untersuchung ist ein Vergleich der drei großen Wirtschaftsräume Nordamerika, Asien und Europa. Hier konnte sich Europa kontinu-ierlich verbessern – vor allem im Bereich Wissenschaft – und stellt mittlerweile zwölf der 20 innova-tionsstärksten Länder der Welt. Die USA, die 2005 noch unter den Top 3 lagen, haben dagegen weiter an Boden verloren und er-reichen heuer nur den 13. Platz. Asien konnte ebenfalls aufholen, liegt aber noch merklich hinter den beiden anderen Regionen. Dies liegt nicht nur an den großen Schwellenländern China, Indien und Indonesien, sondern auch an der insgesamt schwachen Leistung von Japan und Südkorea.

www.innovationsindikator.de

Trotz einiger Verschiebungen behauptet sich die Alte Welt als wichtiger Innovationsstandort.

Viel Luft nach oben: Österreich liegt trotz Punkteverlust im Mittelfeld.

TU Wien Auf der SPS IPC Drives in Nürnberg wird man einen praktisch geräuschlosen Motor vorstellen

Auch ohne Sensor immer im richtigen Takt

„Für geräuschsensible

Anwendungen, etwa

bei Lüftungen oder bei

Elektroautos, bringt

unsere Neuentwicklung

große Vorteile.“

manfred schrödl professor an der tu wien

Bei Wozabal entsteht eine der mo-dernsten Wäschereien Europas.

Page 3: industrial 0711

Europa �

In Europa schwinden die Hoff-nungen, dass die durchaus op-timistischen Wachstumserwar-tungen vom Jahresbeginn 2014 tatsächlich erreicht werden kön-nen. Vor allem in den großen Län-dern Deutschland und Frankreich stagniert das Wachstum weiterhin.

USA � ▲

Die US Notenbank hat ihr Anlei-henkaufprogramm beendet und in ihrem jüngsten Statement die wirt-schaftliche Lage – insbesondere am Arbeitsmarkt – positiver beur-teilt als vielfach erwartet. Das hat einerseits den Dollar befestigt, an-dererseits Spekulationen genährt, wonach die erste Zinsanhebung in den USA schneller kommen könnte als derzeit vielleicht vermutet.

Japan �

Die japanische Notenbank hat Ende Oktober völlig überraschend nochmals die Geldpolitik gelo-ckert, da das Inflationsziel von 2% derzeit völlig außer Reichweite er-scheint. Der Ankauf von Staatsan-leihen soll um ein Volumen von 30 Billionen Yen im Jahr erhöht und die Haltedauer der Papiere auf bis

zu zehn Jahre (!) verlängert wer-den.

China �

Die chinesische Volkswirtschaft ist im dritten Quartal mit 7,5 Pro-zent so langsam gewachsen wie zuletzt im Jahr 2009. Diese Ver-langsamung wird von der Regie-rung jedoch in Kauf genommen, um grundlegende Änderungen in der Wirtschaft anzustoßen.

Indien � ▲

Die Inflation hat sich in Indien im September deutlich entspannt. So sind die Verbraucherpreise mit

rund 6,4 Prozent langsamer gestie-gen als erwartet; die Reformen von Ministerpräsident Modi scheinen damit langsam zu greifen.

Lateinamerika �

Die Wiederwahl von Präsidentin Dilma Rousseff, die nicht unbe-dingt als marktfreundlich gilt, hat zu starken Kurseinbrüchen an den brasilianischen Märkten geführt. Zuletzt hat die Notenbank mit ei-ner Zinsanhebung überrascht, das wurde als Ölzweig an die Inves-toren gewertet.

Mehr erfahren Sie unter 01 616 21 21 – 0 odermailen Sie an [email protected]

www.HARTING.at

Stimmungsbild Europäischer Optimismus vom Jahresbeginn macht nun Sorgen Platz

Europa und Ölpreis schwächeln weiterModerate Konjunkturentwicklung in Österreich dürfte sich weiter verlangsamen.

industrialtechnology – 65konjunkturbaromEtErFreitag, 7. November 2014

Die zuletzt bereits beobachtete Abwärtsent-wicklung des Ölpreises setzt sich weiter fort. Obwohl die geopolitischen Unsicherheiten in Osteuropa sowie die momentanen Krisenherde im Nahen Osten eigentlich einen Anstieg oder zumindest eine Seitwärtsbewegung des Öl-preises zur Folge haben müssten, wurde zuletzt ein weiterer Preisrückgang verzeichnet. Zuletzt fiel der Preis der Sorte Brent auf den tiefsten Stand seit November 2010. Für Druck sorgt dabei sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite. Die weiterhin schwächelnde Konjunktur in vielen Ländern (Europa, aber auch China) lässt die Nachfrage nach Rohöl sinken. Zwar wurde in der Volks-

republik im September wieder ein leichter Bedarfsanstieg verzeichnet, allerdings bleibt die Nachfrage weiterhin auf niedrigem Niveau. Diese geringe Nachfrage, gepaart mit einem globalen Überangebot, führt zu dem derzei-tigen Preisverfall von Rohöl. Unterstützt durch den nach wie vor vorherrschenden Fracking-Boom in den USA, werden derzeit rund 1,4 Mio. Fass pro Tag mehr produziert, als der Markt eigentlich benötigt. Wegweisend für den weiteren Verlauf der Rohölpreisentwicklung wird das am 27. No-vember in Wien stattfindende OPEC-Meeting sein, wo unter anderem eine Förderkürzung beschlossen werden könnte.

Unter der LUpe: ZU vieL ÖL, ZU wenig nachfrage

Monika rosen

Monika Rosen ist Chefanalystin im Bank Austria Private Banking.

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PA/L

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W. S

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Konjunkturdelle zum JahresendeDie Wachstumsaussichten für die österrei-chische Wirtschaft trüben sich derzeit deut-lich ein. Die bis dato ohnehin eher moderate Konjunkturentwicklung dürfte sich in den kommenden Monaten weiter verlangsamen. Krisenherde in Osteuropa sowie im Nahen Osten verunsichern die Marktteilnehmer nach wie vor und belasten die Stimmung der hei-mischen Konsumenten. Diese sind in den vergangenen Monaten deutlich skeptischer geworden. Die Konsumlaune der österreichi-schen Verbraucher ist außerdem verhaltener als die der Konsumenten im Euroraum ins-gesamt.

Die derzeitig belastete Stimmung der Markt-teilnehmer spiegelt sich in den Konjunktur-daten des dritten Quartals wider. So ist der Industrieaufschwung mittlerweile fast unter-brochen, der Handel ins Minus gerutscht, und die Dienstleistungskonjunktur hat deutlich an Schwung eingebüßt. Im dritten Quartal konnte im Vergleich zur ersten Jahreshälfte das Erholungstempo nicht gesteigert werden, auch wenn ein leichtes Wirtschaftswachstum erreicht worden sein dürfte. Unsere Wachs-tumsprognose für das Gesamtjahr 2014 von 0,6% sehen wir im derzeitigen Umfeld aber gut abgesichert; für nächstes Jahr erwarten wir dann 1,6%.

Österreich speZiaL

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Europäische und österreichische Wirtschaft warten weiter auf Impulse, die Nachfrage und damit Produktion auf Touren bringen.

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Enns. Nach dem Zuschlag durch das Land Oberösterreich berei-tet die Container Terminal Enns GmbH (CTE) nun die Modernisie-rung im Ennshafen vor.

„Die Anlage wird auf 320.000 20-Fuß-Container-Einheiten pro Jahr ausgelegt, das bedeutet ei-nen Zuwachs von rund 30 Prozent gegenüber den aktuellen Kapazi-täten”, erläuterte Konrad Grün-

wald, CEO der M. Kaindl KG, die mit der DB Mobility Logistics die CTE GmbH als neue Betreiberge-sellschaft gegründet hat. „Wir sind stolz darauf, die DB als Partner für dieses Projekt gewonnen zu haben. Immerhin ist sie der europäische Marktführer im intermodalen Ver-kehr und damit in einem der Zu-kunftsfelder für einen leistungsfä-higen Fernverkehr ohne Lkw.“

„Der Erweiterungsbau des Con-tainer Terminals Enns schließt di-rekt an die bestehenden Gleisanla-gen an“, so der von Kaindl entsand-te CTE-GF Otto Hawlicek.

Es werden zwei zusätzliche Por-talkräne sowie fünf neue Gleise errichtet, womit für das Handling der Container dann 6.300 m Gleise zur Verfügung stehen.

Die Anlagen werden auch tech-nisch auf den neuesten Stand ge-bracht, etwa durch eine moderne Fernsteuerung der Weichen oder eine vollständige elektrische Über-spannung der Zuführungsgleise, die den Betrieb mit E-Loks ermög-licht.

Internationaler Knoten

„Der CTE soll ein attraktives Gateway für die Seehäfen und In-dustriezentren Europas werden und alle Voraussetzungen erfüllen, um als Extended Port für europä-ische Seehäfen dienen zu können. Denn dorthin lagern die großen Häfen jene Aufgaben aus, die sie nicht mehr zeitnah bewältigen können und die deshalb besser im

Hinterland erfüllt werden; Enns hat dabei großes Potenzial als in-termodale Drehscheibe”, ergänzt Michael Heinemann, der von der DB Mobility Logistics AG gestellte

CTE-GF. „Das Lösungskonzept der Zukunft heißt ‚Extended Port‘.” Da-mit würde eine völlig neue Qualität im Ennshafen und – aus heutiger Sicht – auch eine österreichweite Alleinstellung erreicht werden.

www.ennshafen.at

66 – industrialtechnology transport & logistik Freitag, 7. November 2014

Infotag zum neuen GesamtverkehrsplanWien. Mit dem 2013 vom bm-vit präsentierten Gesamtver-kehrsplan soll die Stellung des Logistikstandorts Österreich verbessert werden. Im Rah-men einer Veranstaltung am 28. November informiert der WKO-Fachverband Güterbe-förderungsgewerbe über den aktuellen Stand des Projekts und die erste Ergebnisse. Das detaillierte Veranstaltungspro-gramm wird in Kürze bekannt gegeben. www.dietransporteure.at

Österreich & Bulgarien in enger Kooperation

Sofia. Vor Kurzem trafen einan-der der österreichischen Ver-kehrsminister Alois Stöger und seine bulgarische Amtskollegin Nikolina Angelkova in Sofia, um gemeinsame Strategie- und Infrastrukturprojekte zu be-sprechen, unter anderem große Tunnel- und Brückenbauten, die Bulgarien auch mit Unter-stützung österreichischer Fir-men realisieren möchte.

Ein weiteres Thema war die Einführung einer Lkw-Maut, bei der die bulgariche Ver-kehrsministerin auf die Exper-tise der Asfinag zurückgreifen möchte. Diese sieht sie als „Vorbild für die Organisation des Straßenbaus und -erhalts”. www.bmvit.gv.at.at

Jungheinrich erreicht sattes Plus in China

Hamburg. Seit seinem Marktein-tritt in China verzeichnet Jungheinrich durchschnittlich jährliche Zuwachsraten im zweistelligen Bereich. Im bis-herigen Jahresverlauf liegt der Auftragseingang rund 20% über dem Wert im Vergleichszeit-raum des Vorjahres.

„Der Markt in China ist für uns von immenser Bedeutung“, sagt Alexander Özbahadir, Sprecher der Geschäftsführung der chinesischen Jungheinrich-Organisation. Heuer wurden knapp 4.000 Elektrostapler verkauft, davon stammen etwa 2.500 Fahrzeuge aus der eige-nen Produktion in Qingpu. „Im kommenden Jahr peilen wir bereits die 5.000er-Marke an”, so Özbahadir weiter. Das ent-spräche dann immerhin knapp 10% des gesamten Markt-volumens von 55.000 Fahr-zeugen pro Jahr. www.jungheinrich.de

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Die Verkehrsminister Alois Stöger und Nikolina Angelkova in Sofia.

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Die erfolgreiche chinesische Ver-triebsmannschaft von Jungheinrich.

knapp ag Der erfolgreiche Intralogistiker treibt seine Expansionsbestrebungen in Asien weiter voran

produktionsstandort in shanghai startet 2015

Hart bei Graz. Für Bernhard Pson-der, Geschäftsführer der Knapp Asia Pacific Automation Systems, stellt der neue Produktionsstand-ort in der Wirtschaftsmetropole Shanghai eine klare und konse-quente Fortführung der Unterneh-

mensstrategie dar: „Mit diesem Schritt kommen wir den Bedürf-nissen unserer Kunden in und aus China entgegen. Wir agieren bei Vertrieb, Projektierung, Einkauf und Service näher am Kunden, Im-porte nach Asien können einfacher abgewickelt und Systeme markt- konform angeboten werden.“

Start im nächsten Jahr

Das neue Werk befindet sich in einem Technologiepark, wo eine bestehende Halle sowie ein Bü-rogebäude angemietet wurden. Derzeit werden die benötigen Ins-tallationen fertiggestellt und ge-eignete Maschinen ausgewählt. Bereits Mitte des nächsten Jahres soll die Produktion anlaufen. Die

Belegschaft wird sich einerseits aus lokalen Mitarbeitern – derzeit werden über eine in Shanghai an-sässige Personalagentur schon Fachkräfte gesucht – als auch Per-sonal aus Österreich zusammen- setzen.

Kontinuierlicher Ausbau

Knapp hat sein Marktpräsenz bereits seit 2008 durch den Auf-bau der Vertriebsniederlassung in Peking vorbereitet und ausgebaut.

„Die Errichtung eines Produk-tionsstandorts ist ein weiterer logischer Schritt in dieser Ent-wicklung. Wir möchten insbeson-dere unsere Vertriebsaktivitäten in der Pharma- und Retail-Bran-che ausbauen. Das stark wach-

sende eCommerce-Geschäft ist hier Wachstumsmotor und weckt den Bedarf für moderne, automa-tisierte Distributionszentren“, so Zhentian Chen, General Manager der Knapp Logistics Automation in Peking. In der Entwicklung für die nächsten Jahre ist ein weiterer Ausbau des Standorts zu einer Full Service-Niederlassung vorgesehen.

Internationale Kompetenz

Die Investition in China fügt sich nahtlos in den bestehenden Produktionsverbund der Knapp-Gruppe ein.

Gesteuert und koordiniert über das Headquarter in Hart bei Graz, mit 1.500 Mitarbeitern zugleich der bei Weitem größte Produkti-

onsstandort der Knapp-Gruppe, werden Kunden in Nord- und La-teinamerika bereits aus lokalen Produktionseinheiten versorgt.

Darüber hinaus verfügt der In-tralogistik-Spezialist über lokale Kompetenzzentren, zum Beispiel eines für Fashion-Logistik beim Tochterunternehmen Dürkopp in Deutschland und eines für Lebens-mittel-Logistik bei Knapp System-integration und Produktionslogis-tik bei YLOG Industry Solutions in Österreich.

Der neue Standort in Shanghai ist ein wesentlicher Faktor für die weitere Verbesserung der Wettbe-werbsfähigkeit, sowohl für die Un-ternehmensgruppe als auch für die einzelnen Standorte.

www.knapp.com

britta biron

In den nächsten Jahren soll auch Peking zu einer Full-Service-Niederlassung ausgebaut werden.

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Zurzeit werden die geeigneten Maschinen für das neue Werk ausgewählt, Produktionsstart soll im nächsten Jahr sein.

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Konrad Grünwald, CEO der M. Kaindl KG, und die Geschäftsführer der neu gegrün-deten Betreibergesellschaft CTE GmbH, Michael Heinemann und Otto Hawlicek.

Container terminal Enns Neu gegründete Betreiberfirma setzt künftigen Fokus auf europäische Seehäfen

Modernisierung und Erweiterung geplant

„Wir rücken näher an

die Kunden, können

Importe nach Asien

einfacher abwickeln

und Systeme markt-

konform anbieten.“

bernhard Psonder KnaPP asia Pacific automation systems

„CTE soll alle Voraus-

setzungen erfüllen, um

in Zukunft als Extended

Port für europäische

Seehäfen dienen

zu können.“

michael heinemann, Gf cte

Page 5: industrial 0711

Wels. Nach erfolgreicher Reali-sierung des Großprojekts für den Möbelhändler JYSK im dänischen Uldum – einem der größten Logis-tikzentren Nordeuropas mit drei Hochregallagern für 134.700 Pa-letten und einem automatischen Kleinteilelager für Platz für 30.000 Trays – sowie einem Logistik-zentrum in Polen konnte sich SSI Schäfer jetzt einen Folgeauftrag von JYSK sichern. Dieser be-trifft das Distributionszentrum im schwedischen Nässjö, das um 75.000 zusätzliche Stellplätze auf insgesamt 165.000 Palettenstell-plätze erweitert wird.

Fertigstellung 2015

Annika Löfgren, Logistikmana-ger bei JYSK, dazu: „Mit den Pro-jekten in Dänemark und Polen hat SSI Schäfer mehr als 300.000 Pa-lettenstellplätze für uns realisiert und seine hohe Lösungskompetenz und Erfahrung unter Beweis ge-stellt. Das überzeugende Konzept für die Erweiterung und die Er-folge unserer vorhergehenden Zu-sammenarbeit waren die Haupt-gründe für die Auswahl von SSI Schäfer als Systemlieferant in Nässjö.”

Die Bauarbeiten laufen bereits, die Fertigstellung ist für Herbst 2015 geplant. Dann werden die zu-sätzlichen 75.000 doppeltiefen Pa-lettenstellplätze in dem neuen, 40 m hohen und 155 m langen Lager

verfügbar sein, die von zehn ener-gieeffizienten Regalbediengeräten vom Typ Exyz bedient werden.

Im Liefer- und Leistungsumfang enthalten ist zudem ein neuer Ver-sandbereich, die Fördertechnik und die maßgeschneiderte Wamas-Logistiksoftware.

Gerüstet für die Zukunft

Auf das Know-how des Intralo-gistik-Spezialisten setzt auch der international agierende Schleif-mittelhersteller Klingspor, der ein Sortiment von 50.000 Produkten hat und täglich rund über 200 t Schleifmittel in 80 Länder weltweit liefert. In enger Zusammenarbeit mit dem Kunden hat SSI Schäfer eine Lageranlage geplant, die nicht nur den heutigen logistischen An-forderungen entspricht, sondern auch in Zukunft einen optima-len Materialfluss garantiert. Der Komplex, dessen Fertigstellung für 2016 geplant ist, umfasst ein dreigassiges, doppeltiefes Palet-tenregalanlage mit rund 13.400 Ge-samtstellplätzen sowie ein Shuttle-Lager mit über 36.000 Stellplätzen für Behälter. Verbunden werden die beiden Einheiten durch eine zwischengeschaltete Kommissio-nier- und Verpackungszone.

Der Liefer- und Leistungsum-fang von SSI Schäfer umfasst so-wohl die Generalplanung, den Stahlbau für die Regale als auch die Regal-, Förder- und Kommissi-onieranlagen.

www.ssi-schaefer.at

transport & logistik industrialtechnology – 67Freitag, 7. November 2014

ssi schäfer Zwei neue Aufträge an Land gezogen

alles perfekt gelagert

herbert strasser

Logistikzentren für Möbel und Schleifmittel.

SSI Schäfer errichtet für den Möbelhändler JYSK ein neues Distributionszentrum.

Motion

Automation

I/O

IPC

| BS1

2-02

G |

www.beckhoff.atSetzt weltweit Standards: PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff. Als Spezialist für offene Automatisierungssysteme bietet Beckhoff Komponenten für die Bereiche IPC, I/O, Motion und Automation an, die einzeln oder im Verbund als präzise aufeinander abgestimmtes Steuerungssystem fungieren. Die „New Automation Technology“ von Beckhoff steht für universelle Automatisierungslösungen, die weltweit in den verschiedensten Anwendungen zum Einsatz kommen. Die Unternehmenspräsenz in über 60 Ländern gewähr-leistet weltweit eine kontinuierliche Betreuung.

Vier Komponenten, ein System:New Automation Technology.

IPC Industrie-PCs Embedded-PCs Motherboards

I/O EtherCAT-Komponenten IP-20-Busklemmen IP-67-Feldbus-Module

Motion Servoverstärker Servomotoren

Automation Software-SPS Software-NC/CNC Safety

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Modell vom geplanten Shuttlelager für den Schleifmittelhertsteller Klingspor AG.

Page 6: industrial 0711

Einsatz von Erdgas wird weiter steigen

Wien. Der Einsatz von Erdgas werde in Europa in den nächs-ten Jahren weiter wachsen, und das trotz der rückläufigen europäischen Produktion, so die zentrale Aussage von Wie-ner Stadtwerke-Vorstandsdi-rektor Marc H. Hall bei der 20. Euroforum-Jahrestagung „erdgas 2014”.

Der höheren Importabhän-gigkeit müsse mit einer Stabi-lisierung der bestehenden Be-zugsquellen und einer weiteren Diversifikation von Quellen und Transportrouten entgegenge-wirkt werden. Insgesamt werde Österreich dank der zentralen Lage und der großen Gasspei-cher, aber auch wegen des ge-planten South Stream-Projekts auch weiterhin eine zentrale Rolle für die europäische Gas-versorgung spielen.

Die Potenziale von Schiefer-gas seien eindeutig begrenzt, meint Hall, unabhängig von weiteren Fortschritten in der Umweltverträglichkeit der Fördertechnologien. www.wienerstadtwerke.at

Graz. In den Räumen der Karl-Fran-zens-Universität trafen sich Ende Oktober über 100 Forschende aus Wirtschaft und Industrie zum ach-ten und letzten Cleantech Innova-tors Club. Damit ist die Initiative für die Forcierung grüner Techno-logien aber nicht beendet.

„Es ist der letzte Cleantech In-novators Club, aber nächstes Jahr geht es mit dem Green Tech Inno-

vators Club weiter. Und damit wird der Fokus noch stärker auf grüne Innovationen gelegt“, so Moderator Bernhard Puttinger, Geschäftsfüh-rer des steirischen Umwelttechnik Clusters ecoworld Styria.

Internationales Interesse

Und die Veranstaltungsreihe wird auch immer internationaler.

Delegationen aus Russland, Polen und Australien waren vor Ort, um sich über die Entwicklungen aus dem Green Tech Valley zu infor-mieren.

„Besonderes Interesse haben wir an dezentralen Energien aus Biomasse“, so Carolyn Abela Re-biscoul, Vertreterin der Australian Trade Commission. Alexey Stuka-nov vom Department for Interna-tional and Regional Relations aus Tomsk zeigte sich dagegen beson-ders von Neuheiten aus der Mate-rialforschung und vor allem vom Thema Recycling begeistert, das in seiner Heimat bisher noch nicht stark ausgeprägt ist.

Innovation präsentiert

Eine Premiere feierte bei der Veranstaltung ein Produkt, dessen Entstehung beim Cleantech Inno-vators Club vor zwei Jahren ihren Anfang genommen hatte: EcoCan entwickelte in Zusammenarbeit mit Joanneum Research und der Montanuniversität Leoben eine spezielle Lichtlenkungsfolie für die LED-Beleuchtungstechnik – ein

Beispiel nicht nur für den Innova-tionsgeist steirischer Unterneh-men, sondern auch dafür, für gut die Vernetzung funktioniert. Aus spannenden Gesprächen entsteht

ein innovatives Produkt, das auf den Markt und die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt ist. „Dafür ist der Cleantech Innovators Club die perfekte Bühne“, sagt Vizerek-tor Peter Riedler. www.eco.at

68 – industrialtechnology energie & ressourcen Freitag, 7. November 2014

Deutsche Bundeswehr will grüner werden

Trier. Um ihre Feldlager mit Energie zu versorgen, nutzt die Bundeswehr derzeit noch Die-selgeneratoren. Dies soll sich ändern: Künftig möchte sie auf erneuerbare Energien setzen. Dafür arbeitet die Wehrtech-nische Dienststelle 41 mit dem Forscherteam um Professor Georg Frey an der Saar-Uni zu-sammen. So will man etwa mo-bile Möglichkeiten finden, um Windkraftanlagen effizient in regional begrenzte, intelligente Energienetzwerke, sogenannte Micro-Grids, zu integrieren. Dafür wird jetzt eine mobile Windkraftanlage auf dem Dach des 13 Stockwerke hohen Phy-sikturms auf dem Saarbrücker Campus installiert, um „Daten zu sammeln, die Aufschluss da-rüber geben, wie der Ertrag ei-ner solchen Anlage zuverlässig prognostiziert und in ein Smart Micro Grid eingespeist werden kann“, so Frey. Die Abwärme von Dieselgeneratoren soll zum Heizen der Feldlager genutzt werden. www.uni-saarland.de

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Mobile Windkraftwerke sollen Diesel-aggregate im Feldlager ersetzen.

Marc H. Hall, Vorstandsdirektor der Wiener Stadtwerke.

solabolic Österreichisches Start-up schließt Kooperation mit ägyptischem Ministerium für Höhere Bildung

innovation aus Österreich geht jetzt in die Wüste

Wien. Hohe Effizienz, geringer Materialaufwand und einfache Herstellung – die im Vorjahr vom österreichischen Start-up-Unter-nehmen Solabolic entwickelte und patentierte neue Technologie für Parabolrinnen-Kollektoren punk-tet aber noch mit einem weiteren wichtigen Vorteil.

In der herkömmlichen Bauwei-se sind Parabolrinnen-Kollektoren auf eine Breite von rund 7,5 m limitiert. „Werden die Spiegelele-mente zu groß, können sie bei her-kömmlicher Bauweise dem Wind zu wenig Stabilität entgegensetzen. Das Ergebnis ist, dass das Sonnen-licht nicht mehr optimal gebün-delt wird”, erläutert Achmed Adel, Geschäftsführer von Solabolic, den Grund dafür. Zwar könne das durch eine stabilere Bauweise ge-mindert werden, allerdings treibt der höhere Materialeinsatz dann wieder die Kosten nach oben.

Der Ansatz von Solabolic ba-siert dagegen auf einer seit gut 100 Jahren bei Brücken verwendeten Konstruktionsweise. Dazu Adel:

„Wir nutzen Prinzipien der Hän-gebrücken; deren Statik beruht auf speziellen Spannungsverhältnissen von Tragseilen statt starren Baue-lementen. Gleichzeitig kann die Spannung auf flexible Reflexionse-lemente übertragen werden, die so eine optimal para-bolische Form annehmen. Statt teurer und schwe-rer vorgeformter Glaselemente zur Reflexion der Sonne können nun flexible Elemente aus Alublech ein-gesetzt werden.“

Vor Kurzem hat Solabolic mit dem ägyptischen Ministerium für Höhere Bildung ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, dessen Gegenstand die Weiterent-wicklung der neuen Kollektor-Bau-weise ist.

Diese wird in den nächsten ein bis zwei Jahren in drei Stufen erfolgen. Einer Phase der tech-nischen Spezifikation und der De-finierung von Testparametern folgt die Installation einer Pilotanlage an einem geeigneten Standort in Ägypten, die dann in einer dritten Phase getestet wird.

Erfinderrechte wahren

Ahmed Shahin, österreichischer Vertreter des ägyptischen Ministe-riums für Höhere Bildung, bestä-tigt: „Das Know-how ägyptischer Universitäten gemeinsam mit der Verfügbarkeit geeigneter Stand-orte für Pilotanlagen werden ei-nen signifikanten Beitrag leisten,

um die von Solabolic entwickelte Technologie weiter zu optimieren; wir freuen uns auf die Zusammen-arbeit.“

Bei den Verhandlungen bera-ten wurde Solabolic von INiTS, der Technologieagentur der Stadt Wien, der Universität Wien und der Technischen Universität Wien. „Die Rechte von Solabolic an Wei-terentwicklungen seiner patent-geschützten Technologie zu wah-ren und gleichzeitig den Partnern volle Aktionsfreiheit zu geben, war uns in den Verhandlungen ein wichtiges Anliegen. Wir freu-en uns, dass alle Partner mit dem Ergebnis zufrieden sind”, so Irene Fialka, INiTS-GF.

www.solabolic.com

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Neue Technologie für Parabolrinnen-Kollektoren wird für den Praxiseinsatz weiterentwickelt.

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Berechnungen der TU Wien bestätigen, dass mit der neuen Technik Kollektoren mit einer Breite von 10 Metern möglich sind.

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Bernhard Puttinger (ecoworld Styria), Werner Färber (EcoCan) und Paul Hartmann (Joanneum Research) präsentierten die innovative LED-Lichtlenkungsfolie.

cleantech innovators club Ende der erfolgreichen Veranstaltungsreihe, 2015 beginnt aber schon eine neue

Fokus wird auf grüne innovationen gelegt

„Statt teurer und

schwerer Glaselemente

zur Reflexion der

Sonne können flexible

Elemente aus Alublech

verwendet werden.“

achmed adel, solabolic

„Der Innovators Club

wird weiterhin Forscher

und Unternehmen mit

guten Ideen vernetzen

und die Grundlage für

Neues schaffen.“

bernhard puttinger gf ecoworld styria