impressum pressekontakt - nachrichten | ndr.de · malcolm lowry, iris murdoch, john fowles und...

18
Die Weisheit der Wolken Mittwoch, 28. Januar 2009, 20.15 Uhr Impressum Herausgegeben von NDR Presse und Information Redaktion: Iris Bents Bildredaktion: Lara Louwien Bildnachweis: © NDR/Sandra Hoever Fotos: www.ard-foto.de Mitarbeit: Anja Meier, Julia Milbrodt Interviews: Michael Handwerk Gestaltung: Klasse 3b Druck: Eggers Druckerei und Verlag GmbH Pressekontakt NDR Presse und Information Iris Bents, Tel. 040/41 56-23 04, Fax 040/41 56-21 99, [email protected], www.ndr.de/presse

Upload: others

Post on 15-Nov-2019

8 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

Die Weisheit der Wolken

Mittwoch, 28. Januar 2009, 20.15 Uhr

Impressum

Herausgegeben von NDR Presse und Information

Redaktion: Iris BentsBildredaktion: Lara LouwienBildnachweis: © NDR/Sandra Hoever Fotos: www.ard-foto.deMitarbeit: Anja Meier, Julia MilbrodtInterviews: Michael HandwerkGestaltung: Klasse 3bDruck: Eggers Druckerei und Verlag GmbH

Pressekontakt

NDR Presse und InformationIris Bents, Tel. 040/41 56-23 04, Fax 040/41 56-21 99, [email protected], www.ndr.de/presse

Page 2: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

Die Weisheitder Wolken

die weisheit der wolken

MitIna WeisseTobias Schenkeu. a.

Drehbuch Martin KlugerRegie Lars BeckerRedaktion Doris J. HeinzeSendetermin Mittwoch, 28. Januar 2009, 20.15 Uhr, Das Erste

Page 3: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

StabDrehbuch Martin KlugerRegie Lars BeckerKamera Arthur W. AhrweilerSchnitt Heike EbnerSzenenbild Naomi SchenckCasting Rebecca GerlingKostüm Fana BeckerMusik Frank Wulff, Stefan Wulff, Hinrich DageförTon Benjamin SchubertProduktionsleitung Andrea BockelmannProducerin Nina KlamrothProduzentin Jutta Lieck-KlenkeRedaktion Doris J. Heinze

BesetzungMarie Faber Ina WeisseTom Paulsen Tobias SchenkeSandra Faber Gila von WeitershausenProf. Walter Faber Manfred ZapatkaKatrin Paulsen Ulrike KrumbiegelGeorg Paulsen Axel PrahlUli Cosma Shiva HagenMax Eisenacher Sylvester Grothsowie Lucie Pohl, Kailas Mahadevan, Nina Tenge, Tobias Kay u. v. a.

ProduktionsangabenDrehzeit 26. Juni bis 26. Juli 2007Drehort Hamburg und UmgebungLänge 85'33"

Inhalt Die 36-jährige Geophysikerin Marie Faber, Tochter des Dekans Walter Faber, steht kurz vor ihrer Habilitation – 20 Jahre, nachdem sie den zweiten Platz des Jugend-forscher-Preises entgegengenommen hat. Als Dozentin ist sie leise und unterkühlt, und ihren Freund, den Buchhändler Max, hält sie auf Distanz. Eines Tages schafft es der 20-jährige Tom, der sich an der Universität in Maries Nähe herumdrückt, sie zu einem gemeinsamen Kaffee zu überreden. Als er ihr von seinem immer wieder-kehrenden Traum von einer unerreichbaren Wolke erzählt, ahnt sie, dass ihr Kennen-lernen kein Zufall war ...

„Die Weisheit der Wolken“ ist eine Produktion von Network Movie im Auftrag des NDR in Zusammenarbeit mit ARTE.

die weisheit der wolken

Page 4: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

die weisheit der wolken

Martin KlugerDrehbuch

Martin Kluger, geboren 1948 in Berlin, studierte Anglis-tik und Linguistik in Oberlin/Ohio, Tübingen und Berlin. Er arbeitete als Dozent an der TU Berlin, als literarischer Übersetzer sowie als Werbetexter. Seit 1985 ist er freier Schriftsteller und lebt in Berlin und Montevideo.

Er verfasste mehrere Bühnenstücke, Hörspiele und Erzählungen, übersetzte diverse Romane u. a. von Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont erschienen seine Romane „Abwesende Tiere“ (2002), ein mehr als 1000 Seiten umfassendes Werk, „Die Gehilfin“ (2006), ein Roman, der große Beachtung fand, sowie der Erzählungsband „Der Koch, der nicht ganz richtig war“ (2006). 2008 wurde Martin Kluger für sein literarisches Werk mit dem Candide-Preis ausgezeichnet. Mit seinem aktuellen Roman „Der Vogel, der spazieren ging“ wurde Martin Kluger für den Deutschen Buchpreis 2008 nominiert.

Zu seinen bekanntesten Drehbucharbeiten zählen „Felidae“ (gemeinsam mit Akif Pirinçci, dem Autor des Romans) und „Rama Dama“ (gemeinsam mit Joseph Vilsmaier, dem Regisseur des Films).

die weisheit der wolken

Filmografie

Filme / Drehbücher / Fernsehen (Auswahl)

2007 Die Weisheit der Wolken (Regie: Lars Becker)2006 Der Weg zurück (Ko-Autorin: Maureen Herzfeld, Regie: Olaf Kreinsen)2002 Mein Weg zu dir (Ko-Autorin: Maureen Herzfeld, Regie: Olaf Kreinsen) Brücke zum Herzen (Ko-Autorin: Maureen Herzfeld, Regie: Martin Gies)1999 Solange wir lieben (Regie: Olaf Kreinsen) Die zwei Leben meines Vaters (Regie: Olaf Kreinsen)1998 Echte Freunde (Stan Becker II; Regie: Kaspar Heidelbach) Ein Mann ein Wort (Stan Becker III; Regie: Ralph Bohn)1997/98 Natalie IV (Regie: Dagmar Damek)1997 Auf eigene Faust (Stan Becker I; Regie: Frank Guthke)1992 Felidae Drehbuch nach dem Roman von Akif Pirincci (Regie: Michael Schaack)1990 Rama Dama (Regie: Joseph Vilsmaier)1987 Keep On Running (Ko-Autoren: Thomas Gottschalk, Martin Rauhaus, Regie: Holm Dressler)

So etwas erlebt man als Drehbuchautor selten – eine Produktion, die unter einem derart guten Stern stand wie „Die Weisheit der Wolken“. Hut ab vor allem vor Regisseur Lars Becker! Mehr dazu gleich.

Zwei Dinge vorweg. Zunächst muss ich sagen, dass ich gerade an einem anderen Projekt arbeitete, als NDR-Fernsehspielchefin Doris J. Heinze und Producerin Nina Klamroth mich mit ihrer Grundidee für eine Adoptionsgeschichte begeisterten. Außerdem hatte ich mir gerade mal wieder einige Filme von Claude Sautet angesehen wie etwa „Die Dinge des Lebens“ und „César und Rosalie“. So habe ich versucht, mich beim Drehbuch zu „Die Weisheit der Wolken“ ein kleines Stück von Sautets Kunst, vieles ungesagt zu lassen und vieles zwischen den Zeilen zu erzählen, inspirieren zu lassen.

Am meisten hat mich die Frage der Identitätssuche beschäftigt. Die leibliche Mutter Marie muss sich ihrer Vergangenheit stellen und ihr Sohn Tom will wissen, wo er herkommt, wer er eigentlich ist. Gene oder Sozialisation, was wiegt schwerer?Bei Lars Becker spürte ich beim ersten Vorgespräch sofort Verständnis für unser Konzept. Als ich dann den fertigen Film sah, fiel ich fast vom Hocker. Becker hat mein Drehbuch zum einen kreativ verändert und dem Film seinen eigenen Stempel aufgedrückt, er hat aber auf der anderen Seite den Geist meines Drehbuchs erhalten. Hut ab vor seiner visionären Kraft und seiner Musikalität. Becker hat Dialogpassagen weggelassen oder umgeschrieben. Dennoch habe ich gespürt, dass er den Kern meiner Geschichte erfasst und sich auf kongeniale Weise anverwandelt hat. Ich kann nur an alle Regisseure appellieren, sich ein Herz zu fassen, wenn sie ein Drehbuch in die Hand bekommen, und daraus ihr ganz eigenes Ding zu machen – aber gleichzeitig der Grundidee des Autors treu zu bleiben.

„Am meisten hat mich die Frage der Identitätssuche beschäftigt“Statement von Martin Kluger

Page 5: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

die weisheit der wolken die weisheit der wolken

Lars BeckerRegie

Der Autor und Regisseur Lars Becker stammt aus Han-nover. Nach der Schulzeit zog es ihn nach Hamburg, wo er 1986 das Filmstudium an der Hamburger Hoch-schule für Bildende Künste abschloss. Seine ersten bei-den Autoren-Werke waren Drehbücher für das Fernseh-spiel „Kalte Sonne“ und den Dokumentarfilm „Afrika um die Ecke“. Später schrieb Lars Becker das „Kalte Sonne“-Drehbuch zu einem Kriminalroman um. 1991 folgte seine zweite literarische Arbeit „Amigo“, die er im November 2008 als deutsch-italienische Produktion filmisch umsetzte.

Auch als Regisseur hat sich Lars Becker einen Namen gemacht. Vor allem mit Filmen wie seinem Kinoerstling „Schattenboxer“ (1992), mit „Bunte Hunde“ (1995), „Kanak Attack“ oder dem „Tatort: Dschungelbrüder“ (2003) überzeugte er mit seinem unverkennbaren Stil. Bei all diesen Produktionen entwickelte er außerdem das Drehbuch. Weitere Werke sind u. a. die Komödie „Das gelbe vom Ei“ mit Catrin Striebeck und Moritz Bleibtreu sowie der 2002 für den Deutschen Fernseh-preis nominierte Polizeithriller „Rette deine Haut“, außerdem sechs Teile der innovativen Krimi-Reihe „Nachtschicht“. Eine Folge davon war im Jahr 2004 für den Adolf-Grimme-Preis nominiert.

Filmografie

Fernsehen

2008 Amigo (Regie u. Buch) Nachtschicht (AT: Die letzte Reise) (Regie u. Buch)2007 Die Weisheit der Wolken (Regie) Schade um das schöne Geld (Regie) Nachtschicht – Ich habe Angst (Regie u. Buch) Nachtschicht – Blutige Stadt (Regie u. Buch)2006 Tatort: Mann über Bord (Regie) Nachtschicht – Der Ausbruch (Regie u. Buch)2005 Nachtschicht – Tod im Supermarkt (Regie u. Buch) Der beste Lehrer der Welt (Regie)2004 Einsatz in Hamburg – Bei Liebe Mord (Regie) Nachtschicht – Vatertag (Regie u. Buch) Sperling und die letzte Chance (Buch)2003 Tatort: Dschungelbrüder (Regie u. Buch) Nachtschicht – Amok (Regie u. Buch)2002 Jenny Berlin – Einsatz in Hamburg: Rückkehr des Teufels (Regie)2001 Rette deine Haut (Regie u. Buch)2002 Zwei Brüder – Tod im See (Regie)1999 Das gelbe vom Ei (Regie u. Buch)1996 Landgang für Ringo (Regie u. Buch)1988 Kalte Sonne (Regie u. Buch)

Kino

2000 Kanak Attack (Regie u. Buch)1995 Bunte Hunde (Regie u. Buch)1992 Schattenboxer (Regie u. Buch)1990 Afrika um die Ecke (Regie u. Buch)

Bevor es dramatisch wird, locken Sie die Zuschauer auf eine falsche Fährte. Sie erwecken den Eindruck, dass sich hier eine Love-Story zwischen dem jungen Lebenskünstler Fred und der mehr als zehn Jahre älteren Uni-Dozentin Marie anbahnt. Warum dieses Manöver?Das Drehbuch folgt hier der Sicht und Strategie des jungen Tom, sich Marie gegenüber nicht offen zu er-kennen zu geben. Ich finde diesen Erzählduktus gut gelungen, weil er sich aus der Figur Tom ergibt, nicht künstlich aufgepfropft wird und dennoch für Spannung und Neugierde sorgt. Man fragt sich unwillkürlich, was zwischen diesen beiden Menschen abläuft. Es liegen einfach noch nicht alle Karten auf dem Tisch – erst später werden die Gründe enthüllt.

Nicht einfach für Ihre Hauptdarsteller Tobias Schenke und Ina Weisse, oder? Es ist eine etwas grenzwertige Sache. Das Alter von Tobias liegt nicht sofort auf der Hand. Es ist keines-wegs naheliegend, dass er der Sohn sein könnte. Er ist vom Alter her knapp dran. Als Liebhaber kommt einem das auch ein bisschen zu weit auseinander vor. Es könnte sein – es könnte nicht sein. Die beiden Schauspieler haben diese Grundstimmung gut gehalten. Die Zuschauer wechseln jetzt die Perspek-tive und fragen sich: Was will dieser Junge? Da liegt der erzählerische Schlüssel.

Haben Sie also mit Tobias Schenke und Ina Weisse die richtige Besetzung?Ich finde schon. Tobias Schenke hat etwas Jugendliches, andererseits hat er auch einen männlichen Auftritt. Er spielt diesen Tom so, dass man ihm den romantischen Liebhaber nur teilweise abnimmt – denn Tobias Schenke gibt ihn ziemlich burschikos, frech und rotzig. Die Ambi-valenz dieser Rolle hat er einfach super gespielt.

Am Dreh- und Angelpunkt des Films erfahren wir, dass Marie Toms leibliche Mutter ist und ihn auf Druck der Eltern zur Adoption freigeben musste. Beginnt jetzt die eigentliche Geschichte, die Sie mit diesem Film erzählen wollen?Ja, so ist es. Hier bekommt der Film eine neue Wendung. Jetzt wird deutlich, wie intensiv Marie über ihr Schicksal nachgedacht hat und wie stark ihre Eltern ihren Lebens-weg geprägt haben. Genau deshalb passt es so gut, diesen Film mit ihren Eltern zu beginnen.

Toms Wunsch, nun bei seiner leiblichen Mutter zu sein, bringt das Leben aller Beteiligten in Bewegung. Geht es Ihnen darum, dass das Leben uns Menschen gern aus vermeintlich sicheren Bahnen herauswerfen kann? Ja, unbedingt. Mir hat es sofort an diesem Drehbuch gefallen, dass es die Figuren nicht denunziert. Gut, in meiner Krimi-Reihe „Nachtschicht“ gehe ich mit den Charakteren anders um, da schütte ich schon einmal ein Füllhorn verschiedener Stile aus. Aber hier, in diesem Familiendrama, ist es schon im Drehbuch gelungen, die Figuren so zu zeichnen, dass etwa Maries Eltern nicht als die Schuldigen dastehen. Es ist eine mensch-liche Geschichte, die ich versucht habe, entsprechend leise und angemessen zu erzählen.

Und was zeichnet Ina Weisse in dieser Rolle aus?Ina Weisse nimmt man diese Frau und ihren akademi-schen Hintergrund einfach ab. Die Diskussion um Kon-flikte von Patchwork-Familien und Vernachlässigung von Kindern findet bei uns meist in Bezug auf die so genannte Unterschicht statt. Dass sich diese Fragen aber durch alle Gesellschaftsschichten durchdeklinieren, spiegelt sich in diesem Stoff und dieser Hauptdarstel-lerin wider. Im gebildeten Bürgertum ist der hohe Wert, der auf die Karriere gelegt wird, ein Grund dafür, dass Kinder in einer relativ unglücklichen Weise aufwachsen können. Das ist Fakt. Das fand ich ganz gut an der

„Es ist eine menschliche Geschichte, die ich versucht habe, entsprechend leise und angemessen zu erzählen“Gespräch mit Lars Becker

Page 6: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

die weisheit der wolken

Geschichte. Auch weil es keine Geschichte mit erho-benem Zeigefinger ist. Sie steht einfach für sich und ist gerade deshalb in meinen Augen so glaubwürdig.

Wollen Sie mit Ihrem Film vor den Risiken der Adoption warnen?So weit möchte ich nicht gehen. Aber ich möchte mit diesem Film zeigen, was eine Adoption für alle Beteilig-ten bedeutet. Ich möchte auch den Adoptionseltern in diesem Film nicht vorwerfen, sie hätten sich falsch verhalten und aus dem Jungen nichts gemacht. Ich wollte ganz im Gegenteil zeigen, dass den Adoptions-

eltern sehr an ihrem adoptierten Kind liegt – und Ulrike Krumbiegel und Axel Prahl spielen diese Momente der sorgenvollen Selbstzweifel auf sehr berührende Weise. Mich hat auf der anderen Seite die Frage sehr beschäf-tigt, wie stark das Interesse der Eltern das Leben ihrer Kinder dominiert, wie stark Eltern ihre eigenen Wünsche auf die Kinder projizieren.

In welches Genre würden Sie diesen Film einordnen? Drama? Tragikomödie?Natürlich lässt sich die Lebenskrise der Karrierefrau, die Ina Weisse hier spielt, als Drama bezeichnen.

Dennoch wäre der Genre-Begriff Drama für diesen Film zu drastisch und zu plakativ. Schließlich ist „Die Weisheit der Wolken“ eher ein leiser Film, der überzogene Dramatik vermeidet.

Sie hatten die Chancen, hier mit einem hochkarätigen Ensemble zu drehen – fühlten Sie sich wie der Dirigent eines Weltklasse-Orchesters?Ich bin dankbar dafür, dass so viele wunderbare Schau-spieler für diesen Film zugesagt haben. Ich empfinde es als Privileg, dass ich mit dieser Erstliga-Mannschaft drehen durfte. Jedem lag hier daran, die Geschichte zu erzählen, und nicht sich selbst in Szene zu setzen.

Es heißt, dass Sie Schauspieler gern ermuntern, eher aufzuspielen statt sich zurückzuhalten …Das gilt vor allem für meine Krimireihe „Nachtschicht“. Bei einem „Tatort“ mit Axel Milberg versuche ich, eine Stimmung zu finden, die eben genau zum „Tatort“ passt. Und hier, bei der „Weisheit der Wolken“, zählen eher die feinen Nuancen, die Zwischentöne. Ich richte also meinen Stil an dem aus, was ich dem Publikum gerade anbieten will – und das kann sehr unterschied-lich sein.

In den vergangenen Jahren haben Sie mit der Krimi-serie „Nachtschicht“ eine sehr eigenständige, hoch-gelobte Reihe auf den Bildschirm gebracht, die auch andere Krimiformate beeinflusst hat. Was zeichnet diese Reihe in Ihren Augen aus?Die Reihe „Nachtschicht“ war von Anfang an nicht nur von der Kritik, sondern auch von der Quote begünstigt. Und die Zahl der Zuschauer ist nun einmal ein entschei-dender Faktor dafür, ob eine Sendung weiterläuft oder nicht. Da darf man sich gar nichts vormachen.

Qualität und Quote sind also nicht wie Feuer und Wasser?Nein. Wenn man jedoch auf den kleinsten gemeinsa-men Nenner und damit auf Mittelmaß zurückgestutzt wird, dann wird auch die Quote nur Mittelmaß werden. Das ist doch wie beim Essen: Man geht einfach lieber in ein Restaurant mit klarem Profil und nicht in ein Lokal, in dem alles gleich fade schmeckt. Daher bin ich NDR-Fernsehspielchefin Doris Heinze besonders dankbar, dass sie ihr Vertrauen in mich gesetzt und meine Arbeit in keinster Weise eingeschränkt hat. Keiner ist doch beim Fernsehen allein der große Schlaukopf – jeder ist nur so gut wie das Team, das er um sich hat. Und jeder ist dann am besten, wenn er seine Stärken auch ausspie-len kann.

Bekannt wurden Sie mit den Kinofilmen „Schatten-boxer“ (1992) und „Bunte Hunde“ (1995) – beides Geschichten um Menschen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Sind Krimigeschichten letztlich das, was Sie am meisten reizt?Krimis und Thriller reizen mich sehr, aber nicht aus-schließlich. Ich werde jetzt einen Kinofilm drehen, der Elemente des Thrillers verwendet, aber im Kern eine Familiengeschichte ist. Zum einen öffne ich mich heute stärker für eine filmische Vielfalt als zu Beginn meiner Laufbahn als Regisseur, zum anderen lösen sich die Genre-Grenzen insgesamt immer häufiger auf, werden Geschichten in Film und Fernsehen vielfältiger erzählt.

die weisheit der wolken

Page 7: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

Ina Weisseist Marie Faber

Die Schauspielerin und Regisseurin Ina Weisse ist in Berlin geboren. Sie absolvierte ihre Ausbildung an der renommierten Otto-Falckenberg-Schule in München. Danach stand sie u. a. an den Münchener Kammer-spielen und am Nationaltheater Mannheim auf der Bühne.

Seit Mitte der 90er-Jahre ist Ina Weisse im Fernsehen und auf der Kinoleinwand zu sehen. Sie überzeugt sowohl in Haupt- als auch in Nebenrollen. So spielte sie beispielsweise in „Echte Kerle“, „Katzenzungen“, Martin Grypkens Kinofilm „Nichts als Gespenster“, Matti Geschonnecks „Duell in der Nacht“, wofür sie 2008 für den Deutschen Fernsehpreis nominiert war, sowie an der Seite von Axel Milberg in der Reihe „Dr. Martin“.

Nach einem Philosophiestudium in Heidelberg studierte sie zwischen 2000 bis 2002 Regie an der Universität Hamburg. Mit ihrem Kurzfilm „Alles anders“ gewann Ina Weisse 2002 den First Step Award. Ihr eindrucksvolles Spielfilmdebüt „Der Architekt“ feierte bei den Internationalen Hofer Filmtagen 2008 Premiere. Der Film startet am 29. Januar 2009 in den deutschen Kinos.

Filmografie Schauspiel (Auswahl)

2008 Amigo (AT), Fernsehfilm (Regie: Lars Becker) Tatort: Kalte Flut, Fernsehfilm (Regie: Florian Baxmeyer)2007 Duell in der Nacht, Fernsehfilm (Regie: Matti Geschonneck) Tatort: Bevor es dunkel wird, Fernsehfilm (Regie: Martin Enlen) Die Weisheit der Wolken, Fernsehfilm (Regie: Lars Becker)2006 Nichts als Gespenster, Kinofilm (Regie: Martin Gypkens) Doc Martin, Fernsehreihe (Regie: Markus Imboden) Mutig in die neuen Zeiten, Fernsehfilm (Regie: Harald Sicheritz)2005 Blackout, Fernsehfilm (Regie: Peter Keglevic, Hans Bücking)2004 Schneeland, Kinofilm (Regie: Hans W. Geissendörfer) Die Patriarchin, Fernsehfilm (Regie: Carlo Rola) 2003 Sams in Gefahr, Kinofilm (Regie: Ben Verbong)2002 Katzenzungen, Fernsehfilm (Regie: Torsten C. Fischer) Der Elefant, Fernsehfilm (Regie: Lutz Konermann) Ausgeliefert, Fernsehfilm (Regie: Andreas Prochaska)2000 Liebestod, Fernsehfilm (Regie: Stephan Wagner)1998/99 Zielfahnder, Reihe (Regie: Michael Werlin u. a.)1997 Single sucht Nachwuchs, Fernsehfilm (Regie: Uwe Janson) Der dreckige Tod, Fernsehfilm (Regie: Michael Mackenroth) Das Babyjahr, Fernsehfilm (Regie: Markus Bräutigam)

1996 Ein Vater unter Verdacht, Fernsehfilm (Regie: Markus Bräutigam) Trügerische Nähe, Fernsehfilm (Regie: Udo Witte)1995 Echte Kerle, Kinofilm (Regie: Rolf Silber) Brüder auf Leben und Tod, Fernsehfilm (Regie: Friedemann Fromm) Tatort: Heilig Blut, Fernsehfilm (Regie: Hartmut Griesmayr)

Regie

2008 Der Architekt, Kinofilm2002 Alles anders, Kurzfilm2001 Klara, Kurzfilm2000 Sonntags, Kurzfilm1999 Lünow, Kurzfilm

die weisheit der wolken die weisheit der wolken

Page 8: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

Gespräch mit Ina Weisse

Was zeichnet Ihre Figur, die Uni-Dozentin Marie Faber, aus?Marie Faber hat einen wichtigen Punkt in ihrem Leben verdrängt. Um so mehr stürzt sie sich in ihre akademi-sche Arbeit. Aber alles Verdrängte kommt irgendwann wieder hoch. Es geht in dem Film um Verdrängung, Schuld und Selbstbetrug. Genau das hat mich an der Geschichte „Die Weisheit der Wolken“ interessiert.

Zu Beginn des Films dozieren Sie sehr überzeugend vor hunderten von Studenten über Klima, Wolken und Atmosphäre. Waren Sie besonders nervös, als Sie hier vor großem Publikum gespielt haben? Es ging. Ich erinnere mich allerdings, dass wir diese Vor-lesung sehr spät nachts gedreht haben. Es war schon nach Mitternacht, als ich meinen vor Fakten und Zahlen strotzenden Vortrag gehalten habe. Fragen Sie mich nicht, ob ich alle wissenschaftlichen Details wirklich verstanden habe ...

Schaut man genauer hin, erkennt man schnell, dass der Erfolg für Ihre erfolgreiche Dozentin Marie Faber auch seine Schattenseiten hat – welche sind das?Sie fürchtet vor allem, dass das Verdrängte sie irgend-wann einholt. Sie versucht, diesen dunklen Fleck zu überspielen und eine Fassade aufrecht zu erhalten. Wie sehr die Verdrängung ihr Leben beherrscht, zeigt sich sehr deutlich im Verhältnis zu ihren Eltern. Ihr Vater, den Manfred Zapatka spielt, übt immer noch Druck auf seine erwachsene Tochter aus. Sie wiederum kann sich diesem Druck nicht entziehen. Im Haus ihrer Eltern wird sie wieder zum kleinen Mädchen, bleibt das kleine Mädchen.

Der Vater fordert ständig Höchstleistungen von seiner Tochter – nimmt nicht wenigstens die Mutter ihre Tochter in Schutz?Die Konstellation erinnert an alkoholkranke Menschen und ihre Lebenspartner. Maries Mutter ist nicht in der

Lage, sich aus der Abhängigkeit zu lösen, sie fügt sich den Wünschen ihres Mannes. Diese drei Menschen stecken fest, sind die Gefangenen in ihrem Beziehungs-dreieck.

Sie müssen oft nur mit mimischen Mitteln verdeut-lichen, dass diese Frau einen Spagat zwischen innerem Aufruhr und äußerlicher Beherrschtheit durchlebt ...Im Drehbuch wird vieles nicht ausgesprochen, vieles steht zwischen den Zeilen. Das ergibt Sinn, weil meine Figur oft nicht in der Lage ist, ihre Gefühle zu artikulie-ren. Worte sind ja auch nicht immer das beste Mittel, etwas verständlich zu machen.

Schon bald mischt sich der junge Lebenskünstler Tom in Maries Leben ein. Ist sie eigentlich regelrecht ver-liebt in ihn oder nur fasziniert von seiner dreisten Direktheit?Marie wird von Tom auf eine Weise angesprochen und berührt, die sie sich selbst nicht erklären kann. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen, ohne den Grund genau benen-nen zu können. Sie ahnt, dass bei Tom etwas verborgen ist.

Später erfahren wir, dass Tom Maries leiblicher Sohn ist, der als Adoptivkind bei einer anderen Familie auf-gewachsen ist. Führt die neue Konstellation in Maries Leben auch dazu, dass sie sich als Person verändert?Doch, der Schluss des Films deutet an, dass sich die Prioritäten in ihrem Leben jetzt verschieben.

Glauben Sie selbst, dass auch eine Teenager-Mutter ein Kind großziehen kann und dennoch ihren (beruflichen) Weg gehen kann?Wenn das Mädchen Hilfe von außen bekommt und sich innerlich reif genug fühlt, wäre es durchaus vorstellbar. Marie Faber wirft ihren Eltern im Film mit einer gewissen Berechtigung vor, dass sie hätten helfen

„Es geht in dem Film um Verdrän-gung, Schuld und Selbstbetrug“

können – schließlich lebten sie in abgesicherten Ver-hältnissen.

Welche Szenen in diesem Film haben Sie am meisten gefordert?Spannend fand ich mein erstes Treffen mit Toms Adoptiveltern, die Ulrike Krumbiegel und Axel Prahl spielen. Und natürlich die Szene, wo ich meinem Sohn erkläre, wie ich ihn weggegeben habe.

Wie viel Unterstützung hatten Sie von Regisseur Lars Becker?Viel. Er strahlt eine große innere Ruhe aus. Ich schätze sehr, dass er Menschen nicht sofort bewertet. Das gibt einem die Freiheit, so zu sein, wie man ist. Er engt seine Schauspieler nicht ein. Ich arbeite ungeheuer gern mit ihm.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Ihrem Film-partner Tobias Schenke erlebt?Als sehr intensiv. Er nimmt sein Gegenüber genau wahr.

Aufsehen erregten Sie zu Beginn dieses Jahres im Fernsehfilm „Duell in der Nacht“, wurden für diese Rolle für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Auch eine Rolle, die von Ihnen verlangte, Ihr Inneres in Ihre Gesichtszüge zu legen?Meine Figur in „Duell in der Nacht“ hört viel zu. Aber das ist keine Passivität. Im Gegenteil! Man könnte ja immer etwas sagen, aber man entscheidet sich, es nicht zu tun.

Viel Energie haben Sie in letzter Zeit in ein eigenes Filmprojekt gesteckt. Im verschneiten Tirol haben Sie den Film „Der Architekt“ mit Josef Bierbichler und Matthias Schweighöfer inszeniert. Reizt Sie der Regie-stuhl mehr als die Position vor der Kamera?Ich mag beides. Letztlich geht es doch darum, Ideen umzusetzen.

die weisheit der wolken die weisheit der wolken

Page 9: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

Tobias Schenkeist Tom Paulsen

Der Schauspieler Tobias Schenke, geboren 1981, gab sein Debüt 1996 in „Knockin’ On Heaven’s Door “. Von da an war er in zahlreichen ebenso erfolgreichen Kino-Produk-tionen zu sehen wie zum Beispiel in „Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit“ oder „Solo für Klarinette“. Einem noch größeren Publikum wurde er durch die Komödie „Harte Jungs“ bekannt. Hierfür erhielt das Nachwuchstalent den Deutschen Videopreis 2001. Ein Jahr später spielte er im zweiten Teil ebenfalls die Hauptrolle.

Ebenso überzeugt Tobias Schenke auf den Fernsehbildschirmen mit seinem Talent. Unter der Regie von Hajo Gies spielte er Mitte der 90er-Jahre in Schimanski „Ratten-nest“. Im Jahr 2000 folgte unter anderem „Goebbels und Geduldig“. Vor allem 2005 und 2006 entstanden viele hochkarätige Fernsehfilme mit Tobias Schenke, darunter der NDR-Film „Der Untergang der Pamir“. 2007 spielte er in der Siegfried-Lenz-Verfil-mung „Das Feuerschiff“. Im vergangenen Jahr drehte er außerdem eine Tatort-Folge für den NDR. Aktuelles Projekt ist die Adaption des berühmten Jack-London-Romans „Der Seewolf“ mit Sebastian Koch.

2001 Die Explosion (Regie: Marc Hertel) Polizeiruf 110: Zerstörte Träume (Regie: Bodo Fürneisen)2000 Goebbels und Geduldig (Regie: Kai Wessel) Opferlamm (Regie: Sigi Rothemund) Nicht heulen, Husky (Regie: Tomy Wigand) Thrill (Regie: Peter Jürgensmeier)1999 Zerbrechliche Zeugin (Regie: Ben Verbong)1998 Schimanski – Rattennest (Regie: Hajo Gies) Mein Freund, der Bulle (Regie: Johannes Hebendanz)

Kino

2005 Höhere Gewalt (Regie: Lars H. Jung)2004 Kleinruppin forever (Regie: Carsten Fiebeler) Große Lügen (Regie: Jany Tempel)2003 Der letzte Lude (Regie: Stephen Manuel)2002 Ein Leben lang kurze Hosen tragen (Regie: Kai S. Pieck) Knallharte Jungs (Regie: Granz Henman)2000 Harte Jungs (Regie: Marc Rothemund)1999 Fußball ist unser Leben (Regie: Tomy Wigand) Schlaraffenland (Regie: Friedemann Fromm)1998 Alles Bob! (Regie: Otto Alexander Jahrreis) Solo für Klarinette (Regie: Nico Hofmann)1997 Das merkwürdige Verhalten … (Regie: Marc Rothemund)1996 Knockin’ On Heaven’s Door (Regie: Thomas Jahn)

Filmografie

Fernsehen (Auswahl)

2008 Der Seewolf (Regie: Mike Barker) Der Alte: Du darfst nicht mehr leben (Regie: Gero Erhardt)2007 Tatort: Wem Ehre gebührt (Regie: Angelina Maccarone) Die Weisheit der Wolken (Regie: Lars Becker) Das Feuerschiff (Regie: Florian Gärtner)2006 Soko Wismar: Tödliche Hörner (Regie: Oren Schmuckler) Siska: Alibi für Tommi (Regie: Gero Erhardt) Die Spezialisten – Kripo Rhein / Main: Goethestraße (Regie: Michel Bielawa) Der Alte: Jakob (Regie: Hartmut Griesmayr) Der Staatsanwalt: Glückskinder (Regie: Peter F. Bringmann) Soko Leipzig: Der Komplize (Regie: Oren Schmuckler) 1974 – Zurück in die Vergangenheit (Regie: Franziska Meyer-Price)2005 Der Elefant: Der Mörder meines Bruders (Regie: Ed Herzog) Der Untergang der Pamir (Regie: Kaspar Heidelbach) Mörderische Erpressung (Regie: Markus Imboden) Die letzte Schlacht (Regie: Hans-Christoph Blumenberg) Tatort: Bienzle und sein schwierigster Fall (Regie: Hartmut Griesmayr) Siska: Verlorener Sohn (Regie: Hans-Jürgen Tögel)2004 Die Patriarchin (Regie: Carlo Rola) Großstadtrevier: Blackout (Regie: Marcus Weiler)2003 Alarm für Cobra 11: Rock’n’Roll (Regie: Holger Gimpel)2002 Rosa Roth: Geschlossene Gesellschaft (Regie: Carlo Rola) Tatort: Bestien (Regie: Kaspar Heidelbach)

die weisheit der wolken die weisheit der wolken

Page 10: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

Hemmungen sind für den jungen Mann, den Sie in „Die Weisheit der Wolken“ spielen, ein Fremdwort. Ist Ihr Tom ein Sinnbild für Dreistigkeit?Meine offensive Art, mich in der Rolle des Tom der Uni-Dozentin Marie Faber aufzudrängen, wirkt nur deshalb so dreist, weil diese Frau für Tom eine völlig fremde Per-son zu sein scheint. Erst später erfahren wir, dass sie al-les andere als eine Fremde ist. Aber auch so würde ich bestenfalls von mittelschwerer Dreistigkeit reden. Gut, er könnte sich eine Stufe sensibler verhalten.

Warum tut er es nicht? Warum fällt Tom bei ihr gleich mit der Tür ins Haus?In meinem Verhalten als Tom steckt eine Menge Ärger dieser Frau gegenüber. Tom hat sie lange gesucht und endlich gefunden. Nun will er ihr ein wenig eins auswischen. Aber er überspielt auch die starke Freude, die er empfindet.

Irgendwann verrät Tom seiner Marie, dass er ihr leiblicher Sohn ist. Geht es ihm eigentlich von Anfang an darum, seine Mutter zu finden?Ja, mein Tom hat alles so geplant. Er war vorher bei der Adoptionsstelle und hat herausgefunden, dass sie seine leibliche Mutter ist. Als Tom behalte ich die Wahrheit aber ihr gegenüber noch eine Zeit lang für mich, weil ich möchte, dass sie selbst darauf kommt.

Toms größte Pluspunkte sind sein Charme und sein durch nichts zu erschütterndes Selbstbewusstsein. Woher hat er das eigentlich?Dieses scheinbare Selbstbewusstsein ist nur ein Teil seiner Masche. In Wirklichkeit ist Tom ziemlich hilflos und versucht, dies zu überspielen.

Gegenüber seiner Freundin und Jobvermittlerin Uli, die Cosma Shiva Hagen spielt, setzen Sie als Tom ebenfalls eine geballte Ladung Charme ein …

Ja, da gehe ich ähnlich ans Werk, weil sie darauf drängt, dass ich ausstehende Schulden zurückzahle. Tom ver-sucht, diesen Problemen so gut wie möglich auszuwei-chen. Die Neigung, gelegentlich vor den eigenen Pro-blemen wegzulaufen oder dringlichen Entscheidungen aus dem Weg zu gehen, kenne ich auch aus meinem ei-genen Leben. Das ist sicher nicht der optimale Weg, aber manchmal passiert das eben doch.

Wie sympathisch ist Ihnen die Figur, die Sie hier spielen?Sympathisch ist mir die Art und Weise, mit der Tom sei-ne Fehler charmant überspielt – weniger sympathisch sind mir die anderen Seiten, da sie mir nicht zuletzt auch meine eigenen Charakterschwächen deutlich auf-zeigen. Dies kann jedoch auch sehr hilfreich sein, sich besser in eine Rolle hineinzuversetzen.

War dieser Film schauspielerisch für Sie fast schon ein Selbstgänger?Nein, so war es nun auch wieder nicht. Ich hatte Glück, einen so tollen Regisseur wie Lars Becker zu haben, der mit viel Einsatz und viel Fingerspitzengefühl inszeniert hat. Ich finde, dass wir Schauspieler insgesamt Lars Becker und seinen guten Ideen hier viel zu verdanken haben. Lars Becker hat uns viel Raum und Freiheit ge-geben, unsere eigenen Ideen in diesen Film hineinzu-bringen. Das Drehbuch bot dafür eine gute Grundlage, aber wir haben uns nicht sklavisch daran gehalten.

Tom durchlebt nicht nur Konflikte mit einer, sondern gleich mit zwei Familien – und allen, die da noch dran-hängen. Diese Vielfalt erhöht für mich den Reiz an diesem Film. So verhalte ich mich gegenüber Axel Prahl, der hier meinen Stiefvater spielt, völlig anders als gegenüber meiner leiblichen Mutter. Mit ihm komme ich über-haupt nicht zurande, ihm gegenüber funktionieren Toms Spielchen nicht, hier gibt es Wutausbrüche und

„Die Neigung, gelegentlich vor den eigenen Problemen wegzulaufen, kenne ich auch aus meinem eigenen Leben“

direkte Konfrontation. Erst gegen Ende des Films merkt Tom, dass er seinem Stiefvater unrecht getan hat.

Durchläuft Tom einen Entwicklungsprozess? Wird er reifer?Dass er reifer wird, glaube ich eher nicht. Es wird ihm aber klar, dass er selbst einiges falsch gemacht hat. Vorher hat er die Schuld immer gern auf andere ge-schoben. Irgendwann sieht Tom ein, dass seine Adoptiv-eltern ihm viel gegeben haben und dass sie Liebe und Dankbarkeit verdient haben.

Wie schwer war es denn, berufliche Nähe zu Ihrer Filmmutter Ina Weisse zu entwickeln? Ina Weisse ist nicht nur schön, sie ist auch eine wunder-bare Partnerin vor der Kamera. Die Berührungsängste, die man bei so schönen Frauen manchmal hat, waren bei ihr überhaupt nicht nötig. Es hat mir im Gegenteil viel Spaß gemacht, sie „anzumachen“ – Tom lässt es ja an-fänglich so aussehen, als ob er eine Liebesaffäre sucht.

Härter geht es zu, wenn Sie mit Ihren männlichen Part-nern, etwa Sylvester Groth als Marie Fabers Liebhaber und Axel Prahl als Stiefvater, vor der Kamera aneinan-dergeraten – waren Sie mit den Kollegen trotzdem auf einer Wellenlänge?Wenn es darum geht, Reibereien richtig gut zu spielen, muss man sich mit dem jeweiligen Spielpartner richtig gut verstehen. Sylvester Groth kenne ich schon lange, daher wussten wir beide, wie weit wir bei einer Streit-szene gehen konnten. Es hat im Gegenteil richtig Spaß gemacht, mir mit Sylvester diese Bälle zuzuspielen. Überhaupt war ich sehr glücklich darüber, bei dieser Produktion mit so vielen hochkarätigen Kollegen zu-sammenarbeiten zu können.

Dass Tom ein Lebenskünstler ist, verdeutlicht auch ein witziger Strohhut, den Sie in dieser Rolle meistens tragen. Von wem kam diese Idee?Diesen Hut setze ich privat hin und wieder auf. Ich hatte ihn dabei, als ich zu einem Probentermin kam, und Regisseur Lars Becker hatte dann den Einfall, dass ich diesen Hut auch als Tom tragen könnte.

Tom ist begeisterter DJ und will mit eigenen Remixen Karriere machen. Haben Sie selbst mal Platten aufgelegt? Das habe ich, ehrlich gesagt, noch nicht getan. Ich spiele zwar Gitarre und tummele mich am Mikrophon, aber den DJ habe ich noch nicht gegeben. Ich weiß aber schon ungefähr, wie das funktioniert. Vor allem soll Toms wenig erfolgreiche DJ-Leidenschaft verdeut-lichen, dass man sich als junger Mensch manchmal in Projekte verrennt, die keine Zukunft haben. Die Eltern sagen dann gerne, dass man etwas Bodenständiges lernen soll. Als Jugendlicher will man diese Ratschläge nicht hören, erst später merkt man oft, dass sie doch recht hatten.

Gespräch mit Tobias Schenke

die weisheit der wolken die weisheit der wolken

Page 11: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

2001 Bel Ami – Liebling der Frauen (Regie: Massimo Spano) Die Hochzeit auf dem Lande (Regie: Gloria Behrens)2000 Nicht mit uns (Regie: Bernd Fischerauer) Zwei alte Gauner (Regie: Sabine Landgraeber)1999 Dir zu Liebe (Regie: Hans Werner)1998 Polizeiruf 110: Discokiller (Regie: Marco Serafini)1997 Eine Lüge zu viel (Regie: Thomas Jacob) Der kleine Unterschied (Regie: Thomas Bohn)1996 Zwei Brüder – Nervenkrieg (Regie: Hans-Christoph Blumenberg)1995 Der Bulle von Tölz – Tod im Internat (Regie: Walter Bannert)1994 Imken, Anna und Maria (Regie: Gunther Scholz)1993 Hörigkeit des Herzens (Regie: Carlo Rola)1991 Leporella (Regie: Dagmar Damek)1990 La misère de riches (Regie: Jacques Payette)1986-94 Der Landarzt (Regie: Wolfgang Luderer, Franz Josef Gottlieb u. a.)1984 Die ewigen Gefühle (Regie: Peter Beauvais)1978 Schwarz und Weiß wie Tage und Nächte (Regie: Wolfgang Petersen)

Kino

1988 Der Löwe (Regie: Claude Lelouch)1987 Fürchten und lieben (Regie: Margarethe von Trotta)1981 Die Fälschung (Regie: Volker Schlöndorff)1975 Initationa la mort (Regie: Claude Chabrol)1971 Herzflimmern (Regie: Louis Malle)1968 Engelchen oder die Jungfrau von Bamberg (Regie: Marran Gosov)

Gila von Weitershausenist Sandra Faber

Die Schauspielerin Gila von Weitershausen wurde 1944 in Niederschlesien geboren. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Münchner Schauspielschule; außerdem besuchte sie eine Filmschule in Los Angeles. Sie war an vielen deutschen Theatern zu sehen, setzte aber zusehends den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Film und Fernsehen. Nach zehnjähriger Bühnenabstinenz startete sie 1998 wieder eine Tournee mit Eugene O‘Neills „Fast ein Poet“.

Inzwischen kann die populäre Schauspielerin auf eine fast 40-jährige, äußerst erfolgreiche Karriere zurück-blicken: Bekannt wurde Gila von Weitershausen in den 1960er Jahren durch Komödien wie „Engelchen oder die Jungfrau von Bamberg“, für die sie 1968 mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet wurde.

In den 70er- und 80er-Jahren sind besonders der Film „Herzflimmern“ unter der Regie von Louis Malle und „Die Fälschung“ unter der Regie von Volker Schlöndorff zu erwähnen, in dem sie an der Seite von Hanna Schygulla eine grandiose Leistung bot. Darüber hinaus spielte Gila von Weitershausen beispielsweise in den Kinofilmen „Der Löwe“ (Regie: Claude Lelouch) oder in Margarethe von Trottas „Fürchten und Lieben“.

Es schlossen sich Ende der 80er bis Mitte der 90er eine der Serienhauptrollen in „Der Landarzt“ an, außerdem Fernsehfilme wie „Leporella“, „Der kleine Unterschied“, ab dem Jahr 2000 „Traumschiff“, „Meine Mutter tan-zend“ sowie Haupt- und Nebenrollen in Krimireihen/ -serien wie „Der Bulle von Tölz“, „Polizeiruf 110“ oder „Soko“. Aktuelle Produktion ist „Traumhotel – Kap der guten Hoffnung“.

Filmografie

Fernsehen (Auswahl)

2008 Traumhotel – Kap der guten Hoffnung (Regie: Otto W. Retzer) Meine wunderbare Familie (Regie: Ariane Zeller) Traumschiff – Vietnam (Regie: Hans-Jürgen Tögel)2007 Die Pferde von Katarinaberg (Regie: Michael Steinke) Soko Kitzbühl – Hochzeitsglocken (Regie: Regina Huber) Die Weisheit der Wolken (Regie: Lars Becker) Aus Liebe und Leidenschaft (Regie: Karl Kases) Lilly Schönauer. Für immer und einen Tag (Regie: Holger Barthel)2006 Freie Fahrt ins Glück (Regie: Ariane Zeller) Ich heirate meine Frau (Regie: Christine Kabisch) DreiteuflischstarkeFrauen Teil 2 + 3 (Regie: Ariane Zeller) Kreuzfahrt ins Glück – Hochzeitsreise nach Burma (Regie: Hans-Jürgen Tögel)2005 5 Sterne-Kerle inklusive (Regie: Vivian Naefe) DreiteuflischstarkeFrauen (Regie: Ariane Zeller) Meine Mutter tanzend (Regie: Jan Ruzicka)2004 Unter weißen Segeln - Abschiedsvorstellung (Regie: Walter Bannert) Eine Liebe in Venedig (Regie: Marco Serafini) Inselsommer (Regie: Karola Meeder) Eine echte Prinzessin (Regie: Michael Keusch) Mein süßes Geheimnis (Regie: Xaver Schwarzenberger)2003 Das Traumschiff – Sri Lanka (Regie: Michael Steinke) Der Traum vom Süden (Regie: Christine Kabisch)2002 Schöne Lügen (Regie: Karola Hattop) Mutter kommt in Fahrt (Regie: Ariane Zeller)

die weisheit der wolken die weisheit der wolken

Page 12: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

Sie spielen die Ehefrau eines Machtmenschen, der beruflich an der Universität und privat in der Familie regiert. Welche Rolle nehmen Sie in dieser auf Karriere getrimmten Familie ein?Als Ehefrau trage und stütze ich dieses Familienbau-werk – allerdings auf eine sehr passive, unterwürfige Art und Weise gegenüber der Patriarchenherrschaft des Ehemannes. Gegenüber ihrer Tochter Marie hatte meine Sandra Faber sicher eine Vorbildfunktion – die Mutter hat der Tochter die Frauenrolle vorgelebt, die sie im Leben übernehmen sollte.

Sind Sie also der Puffer, wenn am Mittagstisch Konflikte hochkochen?Ja, Sandra versucht, die Konfrontationen zu ent-schärfen. Sie spielt das uralte Rollenspiel so mit, wie es Frauen allzu oft klaglos mitgespielt haben.

Wie weit in Metern oder Kilometern ist diese Frau von Ihnen selbst entfernt?Da kämen schon viele Meter oder Kilometer zusammen.

Gibt es überhaupt Überschneidungen zwischen Sandra und Ihnen?Wir haben schon etwas gemeinsam, und zwar ein ausgeprägtes Harmoniebedürfnis.

Sie haben in Ihrer Karriere, auch im Kino, oft die verlassene Ehefrau gespielt. Die Akademiker-Familie Faber dagegen wird von Sandra Faber zusammen-gehalten, oder?Sie ist bereit, Kompromisse einzugehen. Ihr Mann da-gegen ist überhaupt nicht bereit, nur einen Millimeter weit Zugeständnisse zu machen.

Das Karriere-Ehepaar Faber hat damals das Baby ihrer Tochter Marie zur Adoption freigegeben, damit die Tochter ebenfalls Karriere machen kann. Kam es für Sie

vor allem darauf an zu zeigen, dass Ihre Figur diese Ver-gangenheit weit, weit aus ihrem Leben verdrängt hat?Ich denke, dass Sandras Mann diese Vergangenheit viel stärker verdrängt hat. Sie hat den Konflikt von damals immer mit sich herumgetragen. Die Trauer über die damalige Entscheidung, das Baby wegzugeben, ist ihr immer noch anzumerken. Sie trägt diese Gefühlskonflik-te jedoch mit sich allein aus. In dieser Familie werden Konflikte einfach nicht ausgesprochen.

Sie haben sehr wenig Text – hat das Ihr Spiel erschwert?Es war keine leichte Rolle. Als Schauspielerin habe ich schon gelegentlich davon geträumt, dass die nächste Rolle doch bitte weniger textlastig sein möge. Aber wenn man eine solche Rolle dann hat, ist es keineswegs leichter.

Stimmt es eigentlich, dass Sie selbst 1968 in einer Kommune gelebt haben?Ich würde es Wohngemeinschaft nennen. Diese WG entstand aber nicht aus politischen Motiven, sondern aus Geldknappheit.

Hätten Sie denn damals gegen eine Mutter wie Ihre Rollenfigur Sandra Faber aufbegehrt?Auf jeden Fall. Als 15-Jährige hätte ich es vielleicht noch nicht gewagt, aber als 18- oder 19-Jährige schon. In dem Alter bin ich von Zuhause ausgezogen.

Welche positiven Impulse haben Sie durch die 68er-Zeit mitbekommen?Wir haben damals vor allem versucht, anders zu leben als unsere Eltern und uns vom gängigen Konsumzwang abzugrenzen. Das Geld und der Erfolg haben uns nicht interessiert.

Ihre Karriere reicht von Spielfilmen mit den französischen Starregisseuren Louis Malle, Claude

„In dieser Familie werden Konflikte einfach nicht ausgesprochen“

Chabrol und Claude Lelouche bis zur ARD-Reihe „Drei teuflisch starke Frauen“. Was sollte eine Rolle heute haben, um Sie zu begeistern?Die „Drei teuflisch starke Frauen“ habe ich übrigens sehr gern gedreht. Diese drei Filme mit Ruth Maria Kubitschek, Gaby Dohm und mir sind sehr komödian-tisch und haben Dialogwitz, aber nicht auf die platte, schenkelklopfende Art. Diese drei älteren Frauen sind wirklich schon etwas durchgeknallt. Momentan würde mich eine Rolle reizen, wie sie Charlotte Rampling kürzlich in dem französischen Psychothriller „Unter dem Sand“ gespielt hat. Bei einem Urlaub am Meer verschwindet plötzlich der Ehemann – und die Frau gerät in einen Gefühlsstrudel zwischen Traum und Wirklichkeit.

Gespräch mit Gila von Weitershausen

die weisheit der wolken die weisheit der wolken

Page 13: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

Kino

2005 Offset (Regie: Didi Danquart)2004 Falscher Bekenner (Regie: Christoph Hochhäusler)2003 Die Nacht singt ihre Lieder (Regie: Romuald Karmakar)2002 Elefantenherz (Regie: Zylayman Aladag), Nominierung Deutscher Filmpreis2000 Das Himmler-Projekt (Regie: Romuald Karmakar), Grimme-Preis1999 Manila (Regie: Romuald Karmakar) Erkan und Stefan (Regie: Michael Herbig)1995 Frankfurter Kreuz (Regie: Romuald Karmakar)1992 Ebbis Bluff (Regie: Claude-Oliver Rudolph)1989 Der Absturz (Regie: Xaver Schwarzenberger)1988 Fabrik der Offiziere (Regie: Wolf Vollmar)1982 Krieg und Frieden (Regie: Volker Schlöndorff) Utopia (Regie: Sorab S. Saless)1978 Deutschland im Herbst (Regie: Volker Schlöndorff)1965 Das Lamm (Regie: Wolfgang Staudte)

Manfred Zapatkaist Prof. Walter Faber

Manfred Zapatka zählt zu den vielseitigsten und beliebtesten deutschen Bühnen- und Filmschauspielern. Seine Ausbildung erhielt der 1942 Geborene an der Westfäli-schen Schauspielschule Bochum. Er war u. a. an den Städtischen Bühnen Essen und dem Württembergischen Staatstheater Stuttgart engagiert sowie 20 Jahre Mitglied der Münchner Kammerspiele. So spielte er in „Die Räuber“, „Clavigo“, „Tasso“, „Platonow“ „Nibelungen“ oder „Ein spanisches Stück“ und arbeitete beispielsweise mit Regisseuren wie Claus Peymann, Dieter Dorn, Thomas Langhoff, Jürgen Gosch und Dieter Wedel zusammen. Aktuell ist Manfred Zapatka am Schauspielhaus Hamburg in dem Stück „Harper Regan“ zu sehen (Regie: Ramin Gray) und spielt als Gast am Schauspielhaus Köln unter der Regie von Karin Beier in „Das Goldene Vlies“.

Seit 1965 spielte Manfred Zapatka in vielen bedeutenden Filmen der jüngeren Kino-geschichte mit, darunter die Volker-Schlöndorff-Produktionen „Deutschland im Herbst“ und „Krieg und Frieden“, Dieter Wedels „Der große Bellheim“ sowie „Manila“ und der Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „Die Nacht singt ihre Lieder“ von Romuald Karmakar.

Auf den Fernsehbildschirmen überzeugte Manfred Zapatka beispielsweise als Helmut Schmidt in „Todesspiel“ von Heinrich Breloer, in „Der freie Wille“ von Mathias Glasner und seit 2006 in der Reihe „KDD – Kriminaldauerdienst“, die 2008 den Grimme Preis gewann. Momentan steht Manfred Zapatka für weitere Folgen der Reihe vor der Kamera.

Filmografie

Fernsehen (Auswahl)

2007 Die Weisheit der Wolken (Regie: Lars Becker) Die Lüge (Regie: Judith Kennel)ab 2006 KDD – Kriminaldauerdienst (Regie: div.)2006 Autopiloten (Regie: Bastian Günther)2004 Der freie Wille (Regie: Matthias Glasner) Spiele der Macht – 11011 Berlin (Regie: Markus Imboden) Mord am Meer (Regie: Matti Geschonneck) Rosa Roth – Freundeskreis (Regie: Carlo Rola)2003 Tatort: Mutterliebe (Regie: Zylayman Aladag)2002 Puppengräber (Regie: Claudia Prietzel)1994 Todesspiel (Regie: Heinrich Breloer)1992 Die Staatsanwältin (Regie: Thomas Jakob)1991 Ex und hopp (Regie: Andy Bausch)1990 Der große Bellheim (Regie: Dieter Wedel)

die weisheit der wolken die weisheit der wolken

Page 14: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

Nennen Sie bitte einige Adjektive, die Ihnen zu Ihrem Prof. Walter Faber einfallen!Er ist klug, liebenswürdig und – wie man südlich des Mains sagt – ein „Gschaftlhuber“, aber er lässt auch andere Meinungen als seine eigene zu Wort kommen.

Was macht Professor Walter Faber noch aus?Faber definiert sich primär durch seinen Beruf: Er hat es zum Universitätsrektor gebracht und hat damit ein gewisses Standing – das ist doch schon einmal etwas! Mit der attraktiven Ehefrau an seiner Seite ergibt sich ein rundes Bild. Vor allem bei den mittäglichen Tischgesprächen im Hause Faber erleben wir es: Eine gewisse lässige Art von Dominanz beliebt dieser Herr auszustrahlen. Diesen Raum hat man ihm eingeräumt – und er macht sich gerne raumfüllend breit.

Ist Faber ein Mann mit zwei Gesichtern? So weit möchte ich nicht gehen. Aber die ausgeprägte Dominanz hat auch ihre Schattenseiten. Ich spiele hier einen Mann, der lieber herrscht als dass er sich beherr-schen lässt. Deshalb hat er für seine 15-jährige Tochter entschieden, dass sie zu jung ist, um ein Kind zu bekommen.

Sie haben als Helmut Schmidt im „Todesspiel“, als Bundeskanzler im ARD-Film „Spiele der Macht – Berlin 11011“ und preisgekrönt als Nazi-Größe im „Himmler-Projekt“ gezeigt, dass Sie starke Helden und Schurken spielen können. Auf welche Seite gehört dieser Vater – eher auf die der Helden oder auf die der Schurken?Auch wenn er sich in Schuld verstrickt – für mich gehört er weder zu den Schurken noch zu den Helden. Faber ist ein typischer Intellektueller mit all seinen Rissen und Brüchen.

Ein Wort noch zum Regisseur: Was zeichnet Lars Becker in Ihren Augen aus?Lars Becker ist der Regisseur mit der größten inneren Ruhe und Selbstverständlichkeit, den ich aus eigener Erfahrung kenne.

„Faber ist ein typischer Intellektueller mit all seinen Rissen und Brüchen“Gespräch mit Manfred Zapatka

die weisheit der wolken die weisheit der wolken

Page 15: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

Ulrike Krumbiegelist Katrin Paulsen

Die Schauspielerin Ulrike Krumbiegel wurde 1961 in Berlin geboren. Ihr Studium ab-solvierte sie an der „Ernst Busch“ in Berlin. Zu ihren Theaterstationen gehören das Residenztheater München, die Kammerspiele München, das Maxim Gorki Theater Berlin, das Berliner Ensemble sowie das Deutsche Theater in Berlin, wo sie 15 Jahre lang Ensemblemitglied war.

Zu ihrer umfangreichen Filmografie zählen u. a. der Film „Der Erdnussmann“ unter der Regie von Dietmar Klein von 1992, sieben Folgen der Reihe „Bloch“, das ZDF- Fernsehspiel „Paulas Schuld“, „Mein Vater“ unter der Regie von Andreas Kleinert oder die Episodenhauptrolle im Niedersachsen-Tatort „Das namenlose Mädchen“. Für ihre schauspielerische Leistung in dem Fernsehfilm „Geschlecht weiblich“ (Regie: Dirk Kummer) wurde Ulrike Krumbiegel 2003 mit dem Deutschen Fernsehpreis geehrt. Im Februar 2008 gewann sie die Goldene Kamera als beste Schauspielerin für ihre Rolle im Polizeiruf 110 „Jenseits“.

Im Kino war Ulrike Krumbiegel beispielsweise in Oliver Hirschbiegels „Der Unter-gang“, in „Antikörper“ und zuletzt in „Anonyma – Eine Frau in Berlin“ zu sehen.

Filmografie

Fernsehen (Auswahl)

2008 Der Botschafter (Regie: Sigi Rothemund) Der Mauerfall (Regie: Friedemann Fromm) Bloch – Bauchgefühl (Regie: Franziska Meletzky) Stolberg – Freund und Helfer (Regie: Michael Schneider)2007 Bloch – Schattenkind (Regie: Christoph Stark) Die Wölfe, Dreiteiler (Regie: Friedemann Fromm) Die Weisheit der Wolken (Regie: Lars Becker) Bloch – Vergeben und vergessen (Regie: Michael Verhoeven) Nachtschicht – Ich habe Angst (Regie: Lars Becker)2006 Polizeiruf 110: Jenseits (Regie: Eoin Moore) Tatort: Das namenlose Mädchen (Regie: Michael Gutmann) Solo für Schwarz (Regie: Martin Eigler) Väter, denn sie wissen nicht was sich tut (Regie: Hermine Huntgeburth) Das Duo (Regie: Thorsten Näter) Tatort: Unter uns (Regie: Margarethe von Trotta) Hurenkinder (Regie: Andreas Kleinert) Mord auf Rezept (Regie: Isabel Kleefeld) 2005 Tatort: Außer Gefecht (Regie: Friedemann Fromm) Der Elefant – Verbrannte Erde (Regie: Ed Herzog)2004 Bloch – Der Freund meiner Tochter (Regie: Kilian Riedhof) Bloch – Ein krankes Herz (Regie: Michael Hammon) Bella Block – Was haben Sie gesehen (Regie: Kai Wessel) Schwalbennest (Regie: Maris Pfeiffer)

2003 Eva Blond – Wie das Leben so spielt (Regie: Matthias Glasner) Mord am Meer (Regie: Matti Geschonneck) Bloch – Vergiftet (Regie: Edward Berger) Tatort: Sechs zum Essen (Regie: Filippos Tsitos) Bloch – Eine Fleck auf meiner Haut (Regie: Stephan Wagner) Geschlecht weiblich (Regie: Dirk Kummer) Bloch – Tausendschönchen (Regie: Ulrich Stark)2002 Mein Vater (Regie: Andreas Kleinert)2001 Paulas Schuld (Regie: Claudia Garde)1997 Im Namen der Schuld (Regie: Andreas Kleinert) Polizeiruf 110: Der Tausch (Regie: Andreas Dresen)1994 Der Kontrolleur (Regie: S. Trampe)1992 Der Erdnussmann (Regie: Dietmar Klein)

Kino (Auswahl)

2008 Yesterday (Regie: Norbert Baumgarten)2007 Anonyma – Eine Frau in Berlin (Regie: Max Färberböck)2006 Meer is nich (Regie: Hagen Keller) Jagdhunde (Regie: Ann-Christin Wecker)2004 Antikörper (Regie: Christian Alyard)2003 Der Untergang (Regie: Oliver Hirschbiegel)2000 Heidi M. (Regie: Michael Klier)1988 Der Bruch (Regie: Frank Beyer)

die weisheit der wolken

Page 16: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

Axel Prahlist Georg Paulsen

Axel Prahl ist 1960 in Eutin geboren und im holstei-nischen Neustadt aufgewachsen. Nach dem Abitur studiert Axel Prahl Mathematik und Musik an der Päd-agogischen Hochschule in Kiel, sattelt allerdings um und absolviert ein Schauspielstudium. Zunächst wirkt er am Theater in Kiel, dann im Tourneetheater und mit wachsendem Erfolg an wechselnden Bühnen. Anfang der Neunzigerjahre zieht es Axel Prahl nach Berlin, wo die Bühne des GRIPS-Theaters seine zweite Heimat wird. Rollen bei Film und Fernsehen folgen auf den Fuß – ebenso Auszeichnungen. 2001 wird er mit dem Adolf-Grimme-Preis in Gold als „Bester Darsteller“ für seine Hauptrolle in „Die Polizistin“ geehrt. Ein Jahr später gewinnt er den französischen Filmpreis beim Festival Cinessone als „Bester Darsteller“ in Andreas Dresens „Halbe Treppe“. Im selben Jahr geht auch der Bayerische Filmpreis als „Bester Hauptdarsteller“ an den beliebten und charismatischen Schauspieler. 2003 folgt erneut der Adolf-Grimme-Preis, dieses Mal für seine herausra-gende schauspielerische Leistung in der NDR-Produkti-on „Die Hoffnung stirbt zuletzt“. 2005 wird Axel Prahl mit dem Europäischen CIVIS-Fernsehpreis für „Der Grenzer und das Mädchen“ (Regie: Hartmut Schön) geehrt. Es folgt 2006 die Auszeichnung des Verband der deutschen Journalisten als „Bester Schauspieler“ in „Willenbrock“. Aktuelle Projekte von Axel Prahl, der seit 2002 als Münsteraner Tatort-Kommissar ermittelt, sind Lars Jessens Kinofassung von „Die Schimmelreiter“, der Kinofilm „Berlin ‘36“ sowie der Fernsehfilm „12 Winter“.

Filmografie

Film/TV (Auswahl)

200812 Winter (Regie: Thomas Stiller)Tatort: Münster (Regie: verschiedene / seit 2002)2007Die Wölfe, 3-Teiler (Regie: Friedemann Fromm)Die Patin, 3-Teiler (Regie: Miguel Alexandre)Die Weisheit der Wolken (Regie: Lars Becker)2005Die Mauer – Berlin 61 (Regie: Hartmut Schoen)2004Das Duo – Unter Strom (Regie: Urs Egger)Der Grenzer und das Mädchen (Regie: Hartmut Schoen) 2003Das Wunder von Lengede (Regie: Kaspar Heidelbach)2002Geht nicht gibt’s nicht (Regie: René Heisig)Polizeiruf 110: Wandas letzter Gang (Regie: Bernd Böhlich)Zuckerbrot (Regie: Hartmut Schoen)2001Schleudertrauma (Regie: Johannes Fabrick)Die Hoffnung stirbt zuletzt (Regie: Marc Rothemund)Paulas Schuld (Regie: Claudia Garde)Rette deine Haut (Regie: Lars Becker)2000Herzrasen (Regie: Hanno Brühl)Papa was a Rolling Stone (Regie: Luce McBain)Bella Block – Die Kommissarin(Regie: Max Färberböck)Schlafende Hunde (Regie: Max Färberböck)Das Phantom (Regie: Roland Suso Richter)

Kino (Auswahl)

2008Berlin ’36 (Regie: Kaspar Heidelbach)Die Schimmelreiter (Regie: Lars Jessen)2007Liesl Karlstadt und Karl Valentin (Regie: Jo Baier)Sommersonntag, Kurzfilm (Regie: Sigi Kamml u. Fred Breinersdorfer)Friedliche Zeiten (Regie: Neele Leana Vollmar)Titus und Alfonso, Kurzfilm (Regie: Martin Lehwald)2006Der rote Baron (Regie: Niki Müllerschön)Mondkalb (Regie: Silke Enders)Du bist nicht allein (Regie: Bernd Böhlich)2005Nicht alle waren Mörder (Regie: Jo Baier)Stella und der Stern des Orients (Regie: Erna Schmidt)2004Willenbrock (Regie: Andreas Dresen)2002Schussangst (Regie: Dito Tsintsadze)Befreite Zone (Regie: Norbert Baumgarten)Hundsköpfe (Regie: Karsten Laske)2001Halbe Treppe (Regie: Andreas Dresen)Neufundland (Regie: Georg Maas)Der Pianist (Regie: Roman Polanski)Falcons (Regie: Fridrik Thor Fridriksson)2000Die Polizistin (Regie: Andreas Dresen)Zoom (Regie: Otto Alexander Jarreis)1999ALASKA.DE (Regie: Esther Gronenborn)1998Nachtgestalten (Regie: Andreas Dresen)

die weisheit der wolken die weisheit der wolken

Page 17: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

Cosma Shiva Hagenist Uli Glaser

1981 wird Cosma Shiva Hagen in Los Angeles als Tochter von Nina Hagen und dem Musiker Ferdinand Karmelk geboren. Sie wächst in Paris und Hamburg, Berlin und Ibiza auf, wird englisch- und deutschsprachig erzogen, spricht außerdem Französisch und Spanisch. Ab 1994 besucht sie ein Internat in Norddeutschland. Auch ohne Schauspiel-ausbildung entschließt sie sich für diesen Beruf und bekommt das erste Angebot: 1996 „Crash Kids“ (Regie: Petra Haffter). 1998 folgt „Der Laden – Teil 2“ (Regie: Jo Baier). Cos-ma Shiva Hagen überzeugt als jugendliche Verführerin und wird 1999 dafür sowohl mit der Goldenen Kamera als Beste Nachwuchsschauspielerin als auch mit dem New Faces Award ausgezeichnet. Auch durch mehrere Rollen in erfolgreichen deutschen Krimiserien wie „Tatort“, „Bella Block“, „Abschnitt 40“ und „Rosa Roth“ wird sie einem größerem TV-Publikum bekannt. 2003 arbeitet sie das erste Mal für die „Nacht-schicht“-Reihe mit Lars Becker zusammen.

Durch die TV-Erfolge wird auch das Kino auf Cosma Shiva Hagen aufmerksam. In „Dirty Sky“ spielt sie neben Nikolai Kinski die weibliche Hauptrolle. 2004 verzaubert sie als Schneewittchen in „7 Zwerge – Männer allein im Wald“, einem der erfolgreichs-ten deutschen Filme des letzten Jahrzehnts, das Kinopublikum.

Auch international wird man auf die deutsche Schauspielerin aufmerksam: Neben Vanessa Redgrave dreht sie die britisch-deutsche Ko-Produktion „Life is a buffet“ (Regie: Anthony Byrne) und wird 2006 für die Rolle der Catherine auf dem Monaco Film Festival als Beste Nachwuchsschauspielerin mit dem Undine Award ausgezeich-net. 2008 folgt die international hochkarätig besetzte Produktion „Speed Racer“ (Regie: Larry und Andy Wachowski).

Filmografie

Fernsehen (Auswahl)

2008 Friendly Fire (Regie: Raoul W. Heimrich)2007 Der Bibelcode, Zweiteiler (Regie: Christoph Schrewe) Die Weisheit der Wolken (Regie: Lars Becker)2006 Schade um das schöne Geld (Regie: Lars Becker) Karol Wojtyla – Geheimnisse eines Papstes (Regie: Gero von Boehm)2004 Einsatz in Hamburg: Bei Liebe Mord (Regie: Lars Becker)2003 Nachtschicht – Amok (Regie: Lars Becker) SoKo 5113 – Seitensprünge (Regie: Bodo Schwarz) Politibongo, Mehrteiler (Regie: Gabriele Degner)2001 Das letzte Versteck (Regie: Pierre Koralnik) Tatort: Todesfahrt (Regie: Udo Witte) Rosa Roth – Die Abrechnung (Regie: Carlo Rola)2000 Bella Block – Schuld und Sühne (Regie: Sherry Horman) Berlin – Abschnitt 40 (Regie: Udo Witte)1999 Tatort: Martinsfeuer (Regie: Niki Stein)1998 Todesengel (Regie: Markus Fischer) Der Laden, Mehrteiler (Regie: Jo Baier)1997 Crash-Kids (Regie: Petra Haffter)

Kino (Auswahl)

2007 Speed Racer (Regie: Larry u. Andy Wachowski)2006 Die Aufschneider (Regie: Carsten Strauch)2005 7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug (Regie: Sven Unterwaldt)2004 Short Order – Life is a buffet (Regie: Anthony Byrne)2003 7 Zwerge – Männer allein im Wald (Regie: Sven Unterwaldt) Dirty Sky (Regie: Claude O. Rudolph)1999 Marlene (Regie: Joseph Vilsmaier)1998 Das merkwürdige Verhalten geschlechts- reifer Großstädter zur Paarungszeit (Regie: Marc Rothemund)

die weisheit der wolken die weisheit der wolken

Page 18: Impressum Pressekontakt - Nachrichten | NDR.de · Malcolm Lowry, Iris Murdoch, John Fowles und Donald Barthelme. 1998 veröffentlichte er den Roman „Die Verscheuchte“. Bei DuMont

Sylvester Grothist Max Eisenacher

Sylvester Groth, geboren 1958, studierte Schauspiel an der Staatlichen Schauspiel-schule Berlin (später Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“) und stand u. a. in Berlin, Dresden, Salzburg, Wien und München für die renommiertesten deut-schen Regisseure auf der Theaterbühne.

Einem großen Publikum wurde er 1982 mit seiner Hauptrolle in „Der Aufenthalt“ bekannt. Seitdem zeigte er in vielen weiteren hochwertigen und erfolgreichen Kino- und Fernsehfilmen sein außergewöhnliches Können. Dazu gehören beispielsweise „Der Schimmelreiter“ nach Theodor Storm, Michael Endes „Momo“, „Stalingrad“, „Der Verleger“, „Das Wunder von Lengede“, „Die Geisel“, „Mein Führer“ oder „Whisky mit Wodka“ von Andreas Dresen. Im Dezember startet „Die Buddenbrooks“ mit Sylvester Groth in den Kinos. Zuletzt stand er an der Seite von Kate Winslet in der Verfilmung von „Der Vorleser“ vor der Kamera. Außerdem ist er einer der deutschen Schauspieler, den Regisseur Quentin Tarantino für sein Werk „Inglorious Bastards“ ausgewählt hat.

Für seine Rolle in „Romeo“ wurde er im Jahre 2002 mit dem Adolf-Grimme-Preis geehrt, und für seine beeindruckende Darstellung des Joseph Goebbels in „Mein Füh-rer“ erhielt Sylvester Groth den Deutschen Kritikerpreis 2007.

Groth gehört darüber hinaus seit Beginn seiner Karriere zur Riege der großen deut-schen Hörbuch- und Hörspielsprecher.

Filmografie (Auswahl)

Fernsehen

2008 Mein Leben (Regie: Dror Zahavi)2007 Contergan – Eine einzige Tablette (Regie: Adolf Winkelmann) Die Weisheit der Wolken (Regie: Lars Becker)2006 Bella Block – Mord unterm Kreuz (Regie: Hans Steinbichler) Rosa Roth – Der Tag wird kommen (Regie: Carlo Rola)2005 Tatort: Racheengel (Regie: Robert Sigl) Mätressen – Die geheime Macht der Frauen (Regie: Jan Peter)2004 Tatort: Stiller Tod (Regie: Richard Huber) Hexen – Magie, Mythen und die Wahrheit (Regie: Jan Peter)2003 Die Geisel (Regie: Christian Görlitz) Das Wunder von Lengede (Regie: Kaspar Heidelbach)2002 Kolle – Ein Leben für Liebe und Sex (Regie: Susanne Zanke)2001 Der Verleger (Regie: Bernd Böhlich) Die geheime Inquisition (Regie: Jan Peter)2000 Der Briefbomber (Regie: Torsten C. Fischer) Jenseits (Regie: Max Färberböck) Romeo (Regie: Hermine Huntgeburth)1999 Der Preis der Sehnsucht (Regie: Christian Görlitz)1998 Schimanski – Muttertag (Regie: Mark Schlichter)1995 Neben der Zeit (Regie: Andreas Kleinert) Reise nach Weimar (Regie: Dominik Graf)

Kino

2008 Inglorious Bastards (Regie: Quentin Tarantino) Zarte Parasiten (Regie: Christian Becker und Oliver Schwabe) The Reader (Regie: Stephen Daldry)2007 Mein Führer – Die wirklich wahrste Geschichte von Adolf Hitler (Regie: Dani Levy) Whisky mit Wodka (Regie: Andreas Dresen) Die Buddenbrooks (Regie: Heinrich Breloer)1999 Der Vulkan (Regie: Ottokar Runze)1998 Requiem für eine romantische Frau (Regie: Dagmar Knöpfel)1992 Verlorene Landschaft (Regie: Andreas Kleinert) Stalingrad (Regie: Joseph Vilsmaier)1985 Momo (Regie: Johannes Schaaf)1982 Der Aufenthalt (Regie: Frank Beyer)

die weisheit der wolken die weisheit der wolken