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Dayakar Domala, Petra Kuhn, Thorsten Schmidt, Koti Tummuru, Jennifer Weber, Gerold Wellenhofer, Volkmar Zahn IFRS 15 mit SAP Revenue Accounting and Reporting 379 Seiten, gebunden, Mai 2017 99,90 Euro, ISBN 978-3-8362-4417-6 www.sap-press.de/4279 Leseprobe Rüsten Sie sich für die Umstellung auf IFRS 15 mit SAP Revenue Accounting and Reporting (RAR). Das Buch zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie SAP RAR einführen, konfigurieren und Umsatz- erlöse mithilfe des Fünf-Stufen-Bewertungsmodells aufteilen. In dieser Leseprobe zeigen Ihnen die Autoren die relevanten Ein- stellungsschritte in SAP RAR, mit denen Sie sowohl die SD-basier- te als auch die nicht SD-basierte Erlösbuchhaltung einrichten. Sie geben Ihnen Handlungsempfehlungen für die SAP-RAR-Konfigu- ration und präsentieren dabei einen branchenunabhängigen Lö- sungsansatz. Am Ende der Leseprobe finden Sie das Inhaltsverzeichnis, das Vorwort, die Einleitung und das gesamte Stichwortverzeichnis des Buchs. »Konfiguration von SAP RAR« »Vorwort« »Einleitung« Inhaltsverzeichnis Index Die Autoren Leseprobe weiterempfehlen Wissen aus erster Hand.

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Dayakar Domala, Petra Kuhn, Thorsten Schmidt, Koti Tummuru, Jennifer Weber, Gerold Wellenhofer, Volkmar Zahn

IFRS 15 mit SAP Revenue Accounting and Reporting

379 Seiten, gebunden, Mai 2017 99,90 Euro, ISBN 978-3-8362-4417-6

www.sap-press.de/4279

LeseprobeRüsten Sie sich für die Umstellung auf IFRS 15 mit SAP Revenue Accounting and Reporting (RAR). Das Buch zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie SAP RAR einführen, konfigurieren und Umsatz- erlöse mithilfe des Fünf-Stufen-Bewertungsmodells aufteilen.

In dieser Leseprobe zeigen Ihnen die Autoren die relevanten Ein- stellungsschritte in SAP RAR, mit denen Sie sowohl die SD-basier-te als auch die nicht SD-basierte Erlösbuchhaltung einrichten. Sie geben Ihnen Handlungsempfehlungen für die SAP-RAR-Konfigu- ration und präsentieren dabei einen branchenunabhängigen Lö- sungsansatz.

Am Ende der Leseprobe finden Sie das Inhaltsverzeichnis, das Vorwort, die Einleitung und das gesamte Stichwortverzeichnis des Buchs.

»Konfiguration von SAP RAR«»Vorwort«»Einleitung«

Inhaltsverzeichnis

Index

Die Autoren

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Kapitel 3

Konfiguration von SAP RAR

In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie SAP RAR konfigurieren können.

Bisher haben wir über die Entwicklungen gesprochen, die zum gegenwärtigen IFRS 15

geführt haben, und erläutert, welche Auswirkungen dieser Standard auf verschie-

dene Industrien hat. Darüber hinaus haben wir den zeitkritischen Charakter eines

Umsetzungsprojekts auf der Grundlage des bevorstehenden Erstanwendungszeit-

punkts von IFRS 15 betrachtet. In diesem Kapitel werden wir die High-Level-Konfigu-

ration für die Implementierung von SAP RAR einschließlich der Integration für SAP

ERP Sales and Distribution (SD) vorstellen. Diese Konfiguration deckt die System-

anforderungen sowohl für die SD-basierte als auch für die nicht-SD-basierte (Legacy-

basierte) Verarbeitung von Erlösbuchhaltungspositionen ab. Auf den Prozess der

Erlösbuchhaltung selbst und die damit zusammenhängenden Funktionen gehen wir

in Kapitel 4, »Erlösbuchhaltungsverträge verarbeiten«, im Detail ein.

In diesem Kapitel werden wir Handlungsempfehlungen für die SAP-RAR-Konfigura-

tion geben. Die Konfiguration in diesem Kapitel basiert auf keiner bestimmten Bran-

chenlösung. Es ist ein generischer Lösungsansatz, der basierend auf Ihren Anwen-

dungs- und Geschäftsanforderungen konfiguriert werden kann.

3.1 Grundlegendes zu den Konfigurationsoptionen

Bevor wir mit der eigentlichen Konfiguration fortfahren, möchten wir die Konfigura-

tionsoptionen für SD-basierte und nicht-SD-basierte Systeme betrachten.

Wenn Sie die bisherige Erlösrealisierung bereits im Standard-SD-Modul Ihres SAP-

ERP-Systems verwenden, müssen Sie entscheiden, ob Sie Ihre bestehende SD-

basierte Erlösrealisierung vollständig nach SAP RAR migrieren oder nur neue Ver-

träge über den Erlösbuchhaltungsprozess abbilden möchten. Dabei wird zwischen

der Standarderlösrealisierung durch die Faktura und der SD-Erlösrealisierung unter-

schieden. Wenn Sie SAP S/4HANA verwenden möchten und derzeit die SD-Erlösreali-

sierung nutzen, müssen Sie vor der Migration auf SAP S/4HANA nach SAP RAR

migrieren, da die SD-Erlösrealisierung nicht mehr unterstützt wird. SAP bietet dazu

weitere Informationen in SAP-Hinweis 2341717 (http://s-prs.de/v441700) an.

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3 Konfiguration von SAP RAR

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Wenn Sie weiterhin sowohl SD als auch SAP RAR verwenden wollen (was nicht emp-

fehlenswert ist), müssen Sie dafür ein geeignetes Vorgehen finden und genau defi-

nieren, für welche Anforderungen welche Anwendung genutzt werden soll. In

diesem Fall ist eine klare Trennung zwischen den Posten, die durch die bisherige

Erlösrealisierung, und den Posten, die über die neue Erlösbuchhaltung geleitet wer-

den, zwingend notwendig. Auf der Grundlage dieser Entscheidung spielt die Migra-

tion der bestehenden Vertragsinformationen bei der Umsetzung eine wichtige Rolle.

Für eine bestehende SD-basierte Erlösrealisierung können Sie zwischen den folgen-

den drei Migrationsansätzen wählen:

1. Alle bestehenden Verträge werden in die neue SAP-RAR-Lösung migriert, und die

bisherige SD-basierte Lösung wird nicht weiterverwendet. Alle neuen Verträge

werden durch die neue SAP-RAR-Anwendung verarbeitet.

2. Alle bestehenden Verträge verbleiben in der bisherigen SD-basierten Lösung, und

nur neue Verträge werden durch die neue SAP-RAR-Anwendung verarbeitet.

3. Verwendung beider Anwendungen je nach Anforderungsszenario (wird nicht

empfohlen)

4. Neben der Integration mit SD bietet SAP im Standard die Anbindung an weitere

Senderkomponenten, z. B. SAP CRM oder SAP Hybris Billing, an, die jedoch in die-

sem Buch nicht weiter besprochen werden.

SAP RAR ist so aufgebaut, dass eine Integration auch mit externen Vertragsmanage-

ment- und Abrechnungssystemen erfolgen kann. Bei nicht-SAP-basierten Sender-

komponenten ist es wichtig, alle kundenspezifischen Anforderungen zu identifizie-

ren, die an SAP RAR weitergegeben werden müssen.

Bevor Sie mit der Konfiguration der Anwendung beginnen, sollte der Customizing-

Verantwortliche/Anwendungsentwickler über alle erforderlichen Berechtigungen

sowie über einen Entwicklerschlüssel verfügen. Da das System einige der Strukturen

im Hintergrund generiert, kann es ernsthafte Auswirkungen haben, wenn die Konfi-

guration oder der Generierungsprozess abgebrochen wird. Dann wird ein Cleanup-

Prozess erforderlich. Alle notwendigen Stammdaten für die Konfiguration, etwa

Sachkonten und Kontierungen, müssen im Mandanten konfiguriert und verfügbar

sein, in dem der Kunde die Konfiguration durchführt.

Es ist auch wichtig, eine Strategie für die Übernahme der Konfiguration in die Pro-

duktivumgebung und die Auswirkungen von Upgrades auf die bestehende Konfigu-

ration zu formulieren. Wenn es Objekte gibt, die Sie in der Standard-SAP-RAR-

Anwendung direkt verwenden, und die Einführung des IFRS-15-Standards die Funk-

tion dieser Objekte verändert (z. B. die Standard-Erlösbuchhaltungspositionsklasse

SD01), dann sollten Sie die Auswirkungen der Änderungen auf die vorhandenen Erlös-

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3.2 Installationsprozess der Applikation

101

3

buchhaltungsverträge berücksichtigen, die derzeit in Bearbeitung sind, und über

mögliche Lösungen nachdenken. Ein Beispiel dafür wäre etwa die nachträgliche Akti-

vierung der Kostenrealisierung, bei der weitere Kostenrechnungsmerkmale im Ver-

trag vorgehalten werden können.

Sie haben nun ein besseres Verständnis der Konfigurationsoptionen erhalten. Im fol-

genden Abschnitt werden wir auf den Installationsprozess eingehen.

3.2 Installationsprozess der Applikation

In diesem Abschnitt gehen wir auf den offiziellen Administrator-Guide ein, der Ihnen

alle notwendigen Informationen für den Installationsvorgang zur Verfügung stellt.

Außerdem stellen wir Ihnen die erforderlichen Schritte und Best Practices für die In-

stallation von SAP RAR sowie die standardmäßig ausgelieferten Berechtigungsrollen,

Schnittstellen, SD- und nicht-SD-relevanten Konfigurationen, die Integration mit CO,

die standardisierten BAdIs und weitere relevante Aspekte vor.

Im ersten Schritt des Installationsprozesses stellen Sie sicher, dass alle Voraussetzun-

gen erfüllt sind, um die SAP-RAR-Software zu installieren. Es ist notwendig, die Doku-

mentation vor und während der Installation korrekt zu befolgen. Der Upgrade-

Prozess unterscheidet sich von der erstmaligen Installation der Anwendung. Weitere

Informationen finden Sie unter Downloads auf dem SAP Service Marketplace unter

https://launchpad.support.sap.com/#/softwarecenter.

Die aktuelle Softwareversion von SAP RAR ist Version 1.3. Wichtige Funktionen, ein-

schließlich der Kostenrealisierung, sind bereits in Version 1.2 verfügbar. Sollte ein

Kunde die Version 1.3 implementieren wollen, ist es zum Zeitpunkt des Erscheinens

des Buches notwendig, dass sich der Kunde für das Early-Adopter-Programm anmel-

det (siehe Kapitel 1, »Was beinhaltet IFRS 15? Was versteht man unter SAP Revenue

Accounting and Reporting?«). Die Konfiguration in diesem Kapitel bezieht sich auf

die Version 1.2, wir werden jedoch auch kurz auf die Eigenschaften und Funktionen

der Version 1.3 eingehen. Grundsätzlich empfiehlt SAP, die aktuellsten Versionen

bzw. Support Packages und Hinweise zu installieren, um von den neusten Funktio-

nen bzw. Fehlerkorrekturen profitieren zu können.

3.2.1 Systemvoraussetzungen

Führen Sie die Schritte aus, die im Administratorhandbuch für SAP RAR beschrieben

werden, um das Add-on-Paket zu implementieren. Der einfachste Weg, um auf den

Administrator-Guide und zugehörige Informationen zuzugreifen, ist der Aufruf des

folgenden Pfads: https://service.sap.com: Products � Installation & Upgrade Guides �

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3 Konfiguration von SAP RAR

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SAP Business Suite Applications � SAP ERP Add-ons � Revenue Accounting & Reporting

� Revenue Accounting & Reporting 1.3. Das Administratorhandbuch und die Versions-

hinweise sollten alle Systemvoraussetzungen für das Add-on enthalten. Die Tabellen

12 und 13 im Administratorhandbuch verweisen auf die erforderlichen Vorausset-

zungen und führen Schritt für Schritt durch die technischen Informationen für die

Installation. Im Folgenden finden Sie die Systemanforderungen für die erstmalige

Installation von SAP RAR:

� Produktversion

Wenn Sie SAP RAR auf der zentralen SAP-ERP-Plattform implementieren, wird als

Minimum EHP 5 für SAP ERP 6.0 SP10 (mit oder ohne das neue Hauptbuch) emp-

fohlen. Wenn Sie SAP RAR auf SAP S/4HANA oder SAP S/4HANA Finance imple-

mentieren wollen, ist mindestens SAP S/4HANA Finance 1503 erforderlich, und

1605 wird empfohlen. Für SAP S/4HANA on Premise wird die Edition 1511 bzw. eine

höhere Version empfohlen. Weitere Informationen finden Sie in Tabelle 6 im

Administratorhandbuch bzw. in den entsprechenden Release-Hinweisen (siehe

Tabelle 3.1).

Eine Besonderheit stellt die Anbindung an SD dar. Die Integration mit der Sender-

komponente erfolgt über die Softwarekomponente REVRECSD, die nicht als Add-

on, sondern über eigene Hinweise bzw. Support Packages eingespielt wird. Die

Integrationskomponente steht bereits mit Release ERP 6.0 zur Verfügung. Da-

durch kann ein operatives Logistiksystem in einer verteilten Systemlandschaft

bereits in älteren Versionen an die Erlösbuchhaltung auf Basis von ERP 6.05 oder

höher angebunden werden. Weitere Informationen dazu finden Sie im Release-

Strategie-Hinweis 2254785 (http://s-prs.de/v441700).

� Voraussetzungen

Wenn die SAP-RAR-Umgebung eine eigenständige Plattform ist, müssen Sie vor

der Installation der Software die Organisationsdaten (Buchungskreise, Vertriebs-

bereiche, Kostenrechnungskreise, Währungen etc.), die zugehörigen Teilmodule

(CO-PA-Strukturen, Wertfelder etc.) und die Stammdaten (in jedem Fall: Sachkon-

SAP-Hinweis Titel

2386978 Release-Strategie für das ABAP-Add-on REVREC130

2382402 SAP Revenue Accounting 1.3: Release Information Hinweis

2303283 Release-Strategie für das ABAP-Add-on REVREC130

2305407 SAP-Revenue Accounting 1.2: Release Information Hinweis

Tabelle 3.1 SAP-Hinweise zu den Release-Strategien

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3.2 Installationsprozess der Applikation

103

3

tenstamm, Profit-Center und Kostenträger wie Kostenstellen, Innenaufträge etc.

und in einem integrierten Szenario ebenfalls Debitorenstamm, Intercompany-

Kunden/-Lieferanten) synchronisieren.

� SAP Business Client

SAP RAR wurde für die Ausführung auf Web Dynpro entwickelt und benötigt vor

der Installation der Anwendung mindestens Version 4.0 des SAP Business Clients.

� BRFplus-Anwendung

SAP RAR setzt stark auf die BRFplus-Anwendung; alle Erlösbuchhaltungspositio-

nen (EPB) müssen mit den BRFplus-Regeln konform sein. BRFplus ist eine inte-

grierte, aber eigenständige Anwendung, die in vielen Branchen eingesetzt wird.

Wie in Kapitel 1, »Was beinhaltet IFRS 15? Was versteht man unter SAP Revenue

Accounting and Reporting?«, erläutert, umfasst die Architektur von SAP RAR drei

Ebenen; auf der mittleren Ebene werden die meisten Attribute des Vertrags, ein-

schließlich des Einzelveräußerungspreises, durch BRFplus abgeleitet.

Vergewissern Sie sich vor der Installation des Pakets, dass alle Voraussetzungen, die

in den Tabellen 5 und 12 des Administratorhandbuchs genannt werden, erfüllt sind.

3.2.2 Installation von SAP RAR

In Kapitel 3 des Administratorhandbuchs finden Sie Schritte, um sicherzustellen,

dass keine Fehler auftreten, bevor Sie mit dem nächsten Schritt fortfahren. Wenn

doch Fehler auftreten, senden Sie eine Fehlermeldung an SAP, um sicherzustellen,

dass die Probleme adressiert werden, bevor Sie mit den nächsten Schritten fortfah-

ren. Stellen Sie sicher, dass keine Schritte im Installationsprozess übersprungen wer-

den. Das kann im weiteren Prozess Unstimmigkeiten verursachen, die nur schwer

identifiziert werden können.

Zusätzlich finden Sie hier einige Handlungsempfehlungen für die Installation zu-

sammengefasst:

� Keine Unterbrechungen durch andere Applikationen

Bei der Durchführung dieser Upgrades und Installationen empfehlen wir, dass das

System nur für diese Aktivität genutzt wird. Es sollten keine anderen Aktivitäten

durchgeführt werden, die den Installationsvorgang beeinträchtigen könnten.

� Einbeziehen zertifizierter Experten

Es ist bewährte Praxis, dass sehr erfahrene Berater, SAP-zertifizierte Berater oder

SAP-Mitarbeiter diese Lösungen implementieren, weil die Anwendungen relativ

neu sind.

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3 Konfiguration von SAP RAR

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� Einrichten der Transportabläufe und Transportreihenfolge

Business Content oder Transporte sollten in der richtigen Reihenfolge eingeplant

und ausgeführt werden, um die SAP-RAR-Konfiguration auf den Zielmandanten

zu transportieren (z. B. Qualitätssicherungs- und/oder Schulungssystem etc.).

Unsachgemäße Sequenzierung kann dazu führen, dass die Anwendung nicht ord-

nungsgemäß funktioniert.

� Ausführen kundenspezifischer Aktivitäten

Wenn im Administratorhandbuch beschriebene Aktivitäten kundenspezifische

Aktivitäten erfordern (z. B. Einstellen der Nummernkreispuffer oder Nummern-

kreisobjekte), müssen diese sofort nach der Installation der SAP-RAR-Anwendung

ausgeführt werden.

� Datensicherung

Vor dem Upgrade des Systems (bei SAP-ERP-Upgrades) wird immer empfohlen,

das System zu sichern und für die Wiederherstellung bereitzuhalten, falls etwas

mit der Installation nicht korrekt abläuft.

� Einstellungen nach der Installation

Sobald die Installation abgeschlossen ist, müssen alle anderen Aktivitäten – z. B.

die Zuweisung von Berechtigungsrollen, die Einrichtung von RFC-Verbindungen

(RFC = Remote Function Call) und ALE-Verbindungen (ALE = Application Link

Enabling) etc. – abgeschlossen werden, bevor das System wieder dem Fachanwen-

der übergeben wird.

� Einrichten von Background-RFCs

Alle Datenschnittstellen von und zu SAP RAR kommunizieren über RFC. Sie müs-

sen ein RFC-Ziel des Verbindungstyps 3 (Verbindung zum ABAP-System) in dem

System definieren, in dem SAP RAR installiert ist, das auf das System verweist, in

dem die Erlöse originär erzeugt werden. Das System wird versuchen, eine soge-

nannte bgRFC-Verbindung (bgRFC = Background Remote Function Call) als bevor-

zugten Verbindungstyp aufzubauen. Daher sollten Sie ein RFC-Ziel erstellen, das

das bgRFC-Protokoll unterstützt.

� Konfigurieren von bgRFC mit Transaktion SM59

Über die Transaktion SM59 kann der bgRFC konfiguriert werden. Klicken Sie auf

das Register Spezielle Optionen, und wählen Sie anschließend Klassisch mit bgRFC

als Übertragungsprotokoll aus. Über die Transaktion SBGRFCMON können die

konfigurierten RFCs überwacht werden.

Diese Aufgaben werden vom Basis-Team durchgeführt. Es folgen einige der Vorkon-

figurationsaktivitäten, die das technische Team im Rahmen des Installationsprozes-

ses vor der Übergabe an die Fachanwender ausführen muss:

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3.2 Installationsprozess der Applikation

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3

� Inhalte mit Anwendungslog übertragen

SAP RAR verwendet das SAP-Standardanwendungslog, um Inhalte innerhalb von

SAP RAR zu übertragen. Das Anwendungslog erlaubt eine anwendungs- bzw.

objektbezogene Protokollierung von Ereignissen. Auf dieses Werkzeug kann über

die Transaktionen SLG1 und SLG2 zugegriffen werden. Stellen Sie sicher, dass Pro-

tokolle zugänglich und richtig eingerichtet sind.

� ALE RFC einstellen

Für Kunden, die ein eigenständiges System verwenden, muss eine RFC-Verbin-

dung zwischen dem Quell- und dem Zielsystem aufgebaut werden, um die Beleg-

buchungen über ALE zu kommunizieren.

� Archiv einstellen

Als Bestandteil der Standardarchivierungslösung von SAP RAR stehen Ihnen in

der Transaktion SARA die Objekte FARR_CONTR (Erlösbuchhaltungsverträge) und

FARR_EBP (Bearbeitete Erlösbuchhaltungspositionen) zur Verfügung. Wir empfeh-

len Ihnen, die Archivierung für diese Objekte zu nutzen und ordnungsgemäß ein-

zurichten.

� Web Dynpro einstellen

Verwenden Sie die Transaktion SICF, um alle relevanten Web-Dynpro-Anwendun-

gen, die mit FARR_* beginnen, zu aktivieren. Web-Dynpro-Anwendungen werden

in der Transaktion SICF unter default_host/sap/bc/WebDynpro/sap aktiviert.

� Angemessene Funktionstests

Stellen Sie sicher, dass angemessene und ausreichende Funktionstests durchge-

führt werden, bevor Sie das System an die Anwendungsteams weitergeben, um

Überraschungen zu vermeiden.

Der Großteil des Installationsprozesses wird von den SAP-Basis- oder Systemteams

durchgeführt.

Neben den oben dargestellten Schritten haben die meisten Kunden eigene Standards

und Vorgehensweisen für IT-Projekte und entsprechende Prozeduren für die Verwal-

tung von Änderungen und Berechtigungen festgelegt, die auch bei diesem Projekt zu

berücksichtigen sind.

3.2.3 Klasse für Erlösbuchhaltungspositionen definieren

Sobald das System entsprechend den Anweisungen des Administratorhandbuchs

und der Versionshinweise korrekt eingerichtet ist, sollten die in Tabelle 3.2 aufge-

führten Klassen im System verfügbar sein. Wenn sie nicht verfügbar sind, können sie

erstellt werden, wie im Adminhandbuch beschrieben.

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3 Konfiguration von SAP RAR

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3.2.4 SAP Business Client einstellen

Bevor Sie mit den nächsten Schritten fortfahren, müssen den Benutzern innerhalb

des SAP Business Clients Berechtigungsprofile zugewiesen werden, und zwar für

standardmäßig vergebene Rollen einschließlich der des Buchhalters, des Prüfers und

des Administrators:

� Buchhalter

Beinhaltet alle grundlegenden Berechtigungen für die Verarbeitung eines Erlös-

buchhaltungsvertrags

� Prüfer

Beteiligt vor allem an der Abstimmung, Analyse und dem Berichtswesen sowie

dem Aufruf historischer Vertragsdaten etc.

� Administrator

Umfassende Rolle für alle Schritte, die mit SAP RAR in Verbindung stehen

Tabelle 3.3 zeigt die standardmäßig vergebenen Rollen innerhalb der Anwendung.

Bitte beachten Sie, dass die Rollen, die nicht mit »_A« enden, selbst keine Autorisie-

rungsdaten, sondern lediglich das Menü beinhalten.

Klassen-ID Klassenart Relevantes Modul

SD01 Auftragspositionen SD-basierte Standardklassen

SD02 Erfüllungspositionen

SD03 Rechnungspositionen

CA01 Auftragspositionen Standardklassen für SAP Hybris

BillingCA02 Erfüllungspositionen

CA03 Rechnungspositionen

CS01 Auftragspositionen CRM-basierte Positionsklassen

CS03 Rechnungspositionen

Tabelle 3.2 Standardklassen von SAP

Rolle Rollenbeschreibung

SAP_SR_FARR_REV_ACCOUNTANT Erlösbuchhalter

SAP_SR_FARR_REV_ACCOUNTANT_A Erlösbuchhalter (Autorisierung)

SAP_SR_FARR_REV_ADMIN Administrator Erlösbuchhaltung

Tabelle 3.3 Von SAP ausgelieferte Standardrollen

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3.2 Installationsprozess der Applikation

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3

Den Mitgliedern des Fachbereichs bzw. der Applikationsbetreuung müssen vor

Beginn der eigentlichen Konfigurations- und Testarbeit die richtigen Rollen zugeteilt

werden. Außerdem müssen die Sicherheitseinstellungen, wie im Administrator-

handbuch beschrieben, ordnungsgemäß gepflegt werden, um eine sichere Kommu-

nikation zu ermöglichen. Die in der Konfiguration definierten Klassen und die

zugewiesenen Rollen sind entscheidend, damit Benutzer auf den SAP Business Client

zugreifen können.

Wir empfehlen Ihnen, die oben dargestellten Rollen zu kopieren und gemäß der kun-

deneigenen Namenskonvention zu benennen. Die über die oben dargestellten Rol-

len abgebildete Aufgabentrennung muss nicht Ihren zukünftigen Prozessen und

Verantwortlichkeiten entsprechen. In diesem Fall müssen die in den Rollen zugeord-

neten Aktivitäten/Transaktionen in neuen Rollen zusammengefasst werden. Häufig

hat der Fachbereich Rechnungswesen nur die Aufgabe, die Ergebnisse aus SAP RAR

zu prüfen, während der Applikationssupport für FI/CO die Betreuung und Ausfüh-

rung der Aufgaben in SAP RAR mit übernimmt.

3.2.5 Integration mit SAP Business Warehouse

Einer der kritischen Teile von IFRS 15 ist das Reporting. Da SAP RAR als Nebenbuch

konzipiert ist, bleiben alle Details in SAP RAR, und nur die zusammengefassten Jour-

naleinträge mit Umsatzkorrekturen sowie der Erlösrealisierung werden an das

Hauptbuch übermittelt. Das Management- und das regulatorische Reporting basie-

ren auf den zugrunde liegenden Daten aus SAP RAR. Standardmäßig ausgelieferte

SAP-RAR-Berichte werden als Beispielreports verstanden und unterstützen ggf. diese

Anforderungen nicht ausreichend. Die Daten, die für die Unterstützung aller kriti-

schen Management- und regulatorischen Berichterstattungen benötigt werden, ste-

hen in SAP RAR oder in der Kombination von Daten in SAP ERP und SAP RAR zur

Verfügung.

Um das Reporting in SAP RAR zu erleichtern, hat SAP Standardextraktoren erstellt,

die über die BW-Transaktionen RSA5 und RSA6 aktiviert werden können. Nach dem

SAP_SR_FARR_REV_ADMIN_A Administrator Erlösbuchhaltung (Autorisierung)

SAP_SR_FARR_REV_AUDITOR Auditor Erlösbuchhaltung

SAP_SR_FARR_REV_AUDITOR_A Auditor Erlösbuchhaltung (Autorisierung)

SAP_SR_FARR_REV_RFCUSER_A RFC-Benutzer in der Erlösbuchhaltung (Autorisierung)

Rolle Rollenbeschreibung

Tabelle 3.3 Von SAP ausgelieferte Standardrollen (Forts.)

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3 Konfiguration von SAP RAR

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Aktivieren der Extraktoren können Kunden die Standardextraktoren um eigene

Attribute erweitern, um sie in die SAP-BW- und SAP-BusinessObjects-BI-Umgebun-

gen zu extrahieren. Standardmäßig enthalten die Extraktoren nur begrenzte Felder

für die Erlösbuchhaltung. Die meisten Kunden ziehen es vor, das parallele Reporting

in der Hauptbuchhaltung und alle zugrunde liegenden Detailauswertungen aus SAP

BusinessObjects BI oder SAP BW zu generieren.

Abbildung 3.1 zeigt die Architektur der SAP-BW-Integration mit SAP RAR. Die grauen

Bereiche sind die Standardkomponenten. Die übrigen Bereiche müssen vom Kunden

implementiert werden.

Abbildung 3.1 SAP-BW-Integration mit SAP RAR

Tabelle 3.4 zeigt die wichtigsten SAP-RAR-Extraktoren. Diese Extraktoren können

erweitert werden, um alle erforderlichen zusätzlichen Informationen (z. B. Kunden-

attribute, jede weitere fehlende Information, die in SAP RAR gespeichert ist und die

für das Reporting verwendet wird etc.) zu beinhalten. Diese Extraktoren sind auf spe-

zifische Berichtsanforderungen ausgerichtet.

OLAP-Clients

MultiProvider

InfoCubeTransienterInfoProvider

InfoSet

Durch SAP bereitgestellt

Legende:

Durch den Kunden definiert

DSO

EB-Daten

BW Query

Datenquelle

virtuellerInfoProvider

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3.2 Installationsprozess der Applikation

109

3

Die den Extraktoren zugrunde liegenden Datenquellen sind in Tabelle 3.4 aufgeführt.

Jeder Extraktor verweist auf bestimmte Tabellen in SAP RAR, um alle erforderlichen

Informationen bereitzustellen. Obwohl einige Extraktoren auf dieselbe Tabelle ver-

weisen, sind sie so ausgelegt, dass sie einen bestimmten Satz von Berichtsdaten lie-

fern. Zum Beispiel sendet der Extraktor 0FARR_RA_10 die Umsatzanalyse nach

Buchungsposten. Dieser Extraktor überträgt für einen bestimmten Zeitraum die

Buchungsinformationen von SAP RAR zum Hauptbuch. Der Extraktor 0FARR_RA_20 ist

dazu bestimmt, die Allokationspreise für alle Leistungsverpflichtungen in einem

Vertrag und deren Änderungshistorie zu übertragen. Dieser Extraktor überträgt auch

kostenrelevante Informationen. Der Extraktor 0FARR_RA_30 überträgt die Erlösplan-

daten, die für die Prognose des Umsatzes für zukünftige Zeiträume verwendet werden.

In Tabelle 3.5 sind die mit dem Standard-SAP-RAR-Add-on gelieferten Datenquellen

aufgelistet. Jede dieser Datenquellen enthält Informationen, die sich auf einen

bestimmten Bereich beziehen. Zum Beispiel enthält 0FARR_POB_ATTR alle auf der

Ebene der Leistungsverpflichtung verfügbaren Attribute. Wenn eine Erweiterung an

SAP RAR vorgenommen wird, um zusätzliche Informationen in die Struktur der Leis-

tungsverpflichtung aufzunehmen, muss die Datenquelle 0FARR_POB_ATTR so erweitert

werden, dass sie mit diesen zusätzlichen Details synchronisiert wird und alle Infor-

mationen zum Reporting an SAP BW übermittelt.

Name des Extraktors Beschreibung Kommentar

0FARR_RA_10 Erlösanalyse nach

Buchungsposten

� deltafähig, um Buchungsinforma-

tionen aus SAP RAR zu extrahieren

� periodenspezifische Buchungs-

informationen

0FARR_RA_20 zugeordnete Preisän-

derung der Leistungs-

verpflichtung

� deltafähig, um Rückstellungen zu

extrahieren

� beinhaltet kostenrelevante Ände-

rungen

0FARR_RA_30 Ertragsprognose � Erlösprognose auf der Ebene der

Leistungsverpflichtung

Tabelle 3.4 Standardmäßig ausgelieferte Extraktoren und deren Verwendung

Datenquelle Beschreibung

0FARR_OBJNR_ATTR Erlösobjektattribut

0FARR_CONTRACT_ATTR Vertragsstammdaten

0FARR_POB_ATTR Leistungsverpflichtungsstammdaten

Tabelle 3.5 Standardmäßig ausgelieferte Datenquellen

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3 Konfiguration von SAP RAR

110

Abbildung 3.2 Aktivierung des SAP-BW-Extraktors

0FARR_RECKEY_ATTR Abstimmschlüssel

0FARR_RECKEY_STAT_TEXT Abstimmschlüsselstatus

0FARR_CONTR_CAT_TEXT Vertragstyptext

0FARR_EVT_TYPE_TEXT Ereignisarttext

0FARR_POB_TYPE_TEXT Leistungsverpflichtungsarttext

0FARR_FULFILL_TYPE_TEXT Erfüllungsarttext

0FARR_POB_ROLE_TEXT Leistungsverpflichtungsrollentext

0FARR_POB_STAT_TEXT Leistungsverpflichtungsstatustext

0FARR_POST_CAT_TEXT Buchungstyptext

0FARR_ST_DAT_TYP_TEXT Text zur Startdatumsart

0FARR_DIST_TYP_TEXT Text zur Eigenständigkeitsart

0FARR_DEF_S_IND_TEXT Sonderkennzeichentext Leistungsverpflichtung

0FARR_REV_RSN_TEXT Prüfgrundtext

0FARR_VAL_RES_TEXT Ergebnis validieren

Datenquelle Beschreibung

Tabelle 3.5 Standardmäßig ausgelieferte Datenquellen (Forts.)

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3.3 Vorbereitung der Konfiguration

111

3

Abbildung 3.2 zeigt ein Bild der standardmäßig von SAP bereitgestellten Extraktoren

und der entsprechenden Datenquellen zu jedem Extraktor. Wie bereits erwähnt, ent-

halten diese Datenquellen die Attribute, die die Informationen zum Reporting an

SAP BW übermitteln. Jeder der Extraktoren muss aktiviert werden, um Berichtsinfor-

mationen an SAP BW übertragen zu können.

In diesem Abschnitt haben wir die High-Level-Schritte für die Installation und Ein-

richtung des SAP-RAR-Systems beschrieben. Im nächsten Abschnitt gehen wir auf die

notwendigen Schritte zur Konfiguration von SAP RAR ein.

3.3 Vorbereitung der Konfiguration

Nachdem wir das System eingerichtet und die entsprechenden Benutzerrollen zuge-

wiesen haben, können wir die SAP-RAR-Konfiguration starten. Wie bereits erwähnt,

stellen wir Ihnen die erforderlichen Konfigurationsschritte für die Einrichtung von

SAP RAR zur Verfügung. Dieses Kapitel behandelt nur die vom IMG benötigte Konfi-

guration.

SAP RAR wird typischerweise von einem Applikationsexperten aus dem Bereich FI/

CO oder SD mit einem starken Accounting-Hintergrund konfiguriert. Es empfiehlt

sich, einen erfahrenen SD- und FI/CO-Experten oder SAP-Berater mit SAP-RAR-

Expertise einzubinden, um die Konfiguration durchzuführen. Eine falsche Konfigu-

ration kann Auswirkungen auf den Go-Live oder sogar darüber hinaus zu falschen

Ergebnissen im produktiven Betrieb führen. Die Konfiguration sollte sich an den

Anforderungen orientieren, die während der Explorationsphase definiert wurden,

wie in Kapitel 2, »Projektmethodik«, erläutert. Die in diesem Prozess definierte Kon-

figuration hat Auswirkungen auf das parallele und das reguläre Reporting.

Wir haben bereits einige der Vorkonfigurationsanforderungen, wie etwa die Zuwei-

sung geeigneter Berechtigungsrollen, behandelt. Ein kritischer Aspekt der Konfigura-

tion ist, dass Sie einen Entwicklerschlüssel haben sollten, um Tabellenstrukturen und

Anwendungsschnittstellen zu erzeugen, die mandantenunabhängig sind.

Führen Sie zunächst die folgenden Validierungen für die Vorkonfigurationsschritte

aus. Sollte einer der folgenden Schritte fehlen, setzen Sie sich mit Ihrem technischen

Support in Verbindung, um den Installationsprozess zu überprüfen:

1. Stellen Sie sicher, dass bei der Konfiguration folgender Pfad angezeigt wird:

Finanzwesen (neu) � Erlösbuchhaltung (Eingangsverarbeitung, Erlösbuchhltungs-

verträge und Erlösbuchhaltungsbuchungen darunter). Der von uns verwendete

Pfad zeigt Finanzwesen (neu) an. Sollte der Kunde nicht das neue Hauptbuch ver-

wenden, wird stattdessen Finanzwesen angezeigt. SAP RAR wurde entworfen, um

sowohl mit dem klassischen Hauptbuch als auch mit dem neuen Hauptbuch

arbeiten zu können, solange die Voraussetzungen erfüllt sind.

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3 Konfiguration von SAP RAR

112

2. Stellen Sie sicher, dass der SD-Pfad ebenfalls vorhanden ist: Vertrieb � Erlösbuch-

haltung und Berichtswesen � Integration mit Erlösbuchhaltung und Berichtswe-

sen. Dies ist wichtig für alle Kunden, die eine SD-basierte Vertragsabwicklung

verwenden. Die Informationen aus SD sind hochintegriert und fließen direkt von

SD zu SAP RAR. Wenn Sie diesen Menüpfad nicht sehen, wurde einer der Schritte

im Installationsprozess übersehen und sollte erneut ausgeführt werden.

3. Stellen Sie sicher, dass folgende Anwendungen richtig installiert bzw. adressiert

sind (siehe auch Abschnitt 3.2, »Installationsprozess der Applikation«):

– SAP Business Client

– BRFplus

– RFC-Verbindung zwischen verschiedenen Systemen

– bgRFC-Verbindung

– Zugriff auf das Anwendungsprotokoll

– sichere Netzwerkverbindung für die Privatsphäre des SAP Business Clients

– SAP-RAR-Berechtigungen für die Benutzerrollen

– Entwicklerschlüssel und dazugehörige Berechtigungen für Konfiguratoren

– Alle Genehmigungen und Freigaben wurden eingeholt.

4. Überprüfen Sie, ob bgRFCs in SD konfiguriert sind, indem Sie diesem Pfad folgen:

Vertrieb � Erlösbuchhaltung und Berichtswesen � Integration mit Erlösbuchhaltung

und Berichtswesen.

Notiz

In Schritt 4 erfahren Sie auch das RFC-Ziel für die bgRFC.

5. Dokumentieren Sie alle Schritte während der Konfiguration, um in Zukunft darauf

zurückgreifen zu können. Wir empfehlen eine fachmännische Ausbildung, bevor

Sie folgende Tätigkeiten durchführen. SAP bietet spezielle Schulungen an (siehe

bzw. http://www.sap.com/education).

6. Stellen Sie sicher, dass das Implementierungsteam die folgende Standarddoku-

mentation aus der SAP-Hilfe befolgt, um die Anwendung zu konfigurieren, zu ver-

walten, zu pflegen und zu optimieren (der High-Level-Konfigurationsprozess wird

in Abschnitt 3.4, »Einführungsleitfaden Schritt für Schritt«, erläutert):

– SAP Revenue Accounting and Reporting 1.2

http://help.sap.com/revacc_120?current=revacc_10

– SAP Revenue Accounting and Reporting 1.3

http://help.sap.com/revacc_130?current=revacc

4417.book Seite 112 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

113

3

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

Die Konfiguration von SAP RAR unterteilt sich in drei Abschnitte. Der erste Abschnitt

beschäftigt sich mit Erlösbuchhaltungspositionen (EBP). Dies betrifft Klassen für

Erlösbuchhaltungspositionen, Schnittstellen, verbundene BRFplus-Anwendungen

oder Entscheidungstabellen etc. Der zweite Abschnitt umfasst Inhalte, die für Erlös-

buchhaltungsverträge relevant sind. Der dritte Abschnitt befasst sich mit der Inte-

gration in das Hauptbuch. In Tabelle 3.6 sind die drei Abschnitte dargestellt.

Nach der Konfiguration beschäftigen wir uns mit der Integration von SD- und Nicht-

SD-Anwendungen, der Benutzeroberfläche (User Interface, UI), der Web-Dynpro-

Konfiguration, den Anforderungen nach der Konfiguration und den Best Practices.

3.4.1 Eingangsverarbeitung

In Kapitel 1, »Was beinhaltet IFRS 15? Was versteht man unter SAP Revenue Accoun-

ting and Reporting?«, wurde beschrieben, wie SAP RAR über die Eingangsverarbei-

tung die Informationen für die Erlösbuchhaltungspositionen erhält. Die Eingangs-

verarbeitung kann als zentrale und vereinheitlichte Schnittstelle in SAP RAR

verstanden werden, die eine Integration mit SAP-Senderkomponenten ebenso wie

externen Komponenten erlaubt. Dabei werden aus den Informationen aus den Sen-

derkomponenten wie z. B. Kundenaufträgen, Warenausgängen oder Rechnungen

Erlösbuchhaltungspositionen erstellt. Der erste Schritt bei der Erstellung einer Erlös-

buchhaltungsposition ist die Definition der Klassen für diese Erlösbuchhaltungspo-

Abschnitt Inhalt

Eingangsverarbeitung � Klassen für Erlösbuchhaltungspositionen

� Erlösbuchhaltungspositionsschnittstellen

� BRFplus-Integration mit Erlösbuchhaltungspositionsklassen

� Konditionsarten etc.

Erlösbuchhaltungs-

verträge

� Rechnungslegungsvorschriften und zugehörige Buchungs-

kreise

� Vertragskategorien

� Typen von Leistungsverpflichtungen

� BRFplus für SAP-RAR-Prozesse etc.

Erlösbuchhaltungs-

buchungen

� Definition der Buchungsspezifika für den Hauptbuchtransfer

� Kontenfindung für Buchungen ins Hauptbuch

� parallele Verarbeitung von Umsatzverträgen etc.

Tabelle 3.6 Abschnitte in der SAP-RAR-Konfiguration

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3 Konfiguration von SAP RAR

114

sition. Es gibt drei Kategorien von Erlösbuchhaltungspositionsklassen, die von SAP

ausgeliefert werden (siehe auch Abschnitt 3.2.4, »SAP Business Client einstellen«):

� XX01 (z. B. SD01): Auftragspositionen

erstellt den neuen bzw. ändert einen bestehenden Erlösbuchhaltungsvertrag

� XX02 (z. B. SD02): Erfüllungspositionen

ereignisbasierte Erlösrealisierung

� XX03 (z. B. SD03): Rechnungspositionen

zum Buchen von Fakturen

Die Klassen für Erlösbuchhaltungspositionen bestimmen die folgenden technischen

Attribute:

� Datenbanktabellen, in denen das System die Erlösbuchhaltungspositionen in

Abhängigkeit von ihrem Status und ihrem Datensatztyp speichert

� Funktionsbausteine, die Erlösbuchhaltungspositionen empfangen und in den

entsprechenden Datenbanktabellen speichern

� Spezifische Felder von Erlösbuchhaltungspositionen, die Sie entweder durch Aus-

wahl von Schnittstellenkomponenten oder über Kundenfelder hinzugefügt

haben. SAP liefert Schnittstellenkomponenten aus, die Sie je Klasse aktivieren

können. Es gibt Schnittstellenkomponenten, die für bestimmte Klassentypen

obligatorisch sind. Diese aktiviert das System automatisch, je nachdem, welchen

Klassentyp Sie wählen. Eine Schnittstellenkomponente enthält eine Menge von

erforderlichen und üblichen Feldern, die für die Bearbeitung einer Erlösbuchhal-

tungsposition relevant sind.

� Indizes für Datenbanktabellen. Um die Performance zu optimieren, können Sie

eigene Indizes in Datenbanktabellen anlegen. Als Feldvorrat für die Indexfelder

stehen Ihnen die Felder der aktiven Schnittstellenkomponenten sowie die Kun-

denfelder zur Verfügung.

Im Customizing können neue Klassen erstellt oder bestehende geändert werden.

Sobald die Klasse erstellt ist, können Sie Schnittstellen für Erlösbuchhaltungspositi-

onsklassen generieren. Die Transaktion FARR_RAI_CONF wird verwendet, um die

Objektklassen zu definieren und zu generieren. Dieses Objekt wird für eine vollstän-

dige und konsistente Konfiguration genutzt, die transportiert werden soll.

Erlösbuchhaltungspositionsklassen identifizieren die Arten der Transaktion und des

Prozesses, die von SAP RAR empfangen werden. Um mit der Erstellung/Pflege von

Erlösbuchhaltungspositionsklassen zu beginnen, navigieren Sie im Customizing

zu Finanzwesen (neu) oder Finanzwesen, dann Erlösbuchhaltung � Eingangsverar-

beitung � Erlösbuchhaltungspositionen � Klassen für Erlösbuchhaltungspositionen

pflegen.

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3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

115

3

Abbildung 3.3 zeigt die von SAP gelieferten Erlösbuchhaltungspositionsklassen.

Abbildung 3.3 Erlösbuchhaltungspositionsklassen

Weitere Informationen zum Erstellen und Verwalten von Erlösbuchhaltungspositi-

onsklassen finden Sie in Kapitel 4, »Erlösbuchhaltungsverträge verarbeiten«. Sobald

Sie die Erlösbuchhaltungspositionsklassen definiert haben, müssen diese generiert

werden, damit alle Schnittstellen und Tabellen aktiviert und mit den Erlösbuchhal-

tungspositionsklassen verknüpft sind. Um sicherzugehen, dass während des Gene-

rierungsprozesses der Erlösbuchhaltungspositionen keine Fehler aufgetreten sind,

überprüfen Sie die Protokolle (siehe Abbildung 3.4). Die Anwendungsprotokollein-

träge sollten alle eine grüne Statuslampe aufweisen. Treten bei der Erzeugung Fehler

auf, löschen Sie die Einträge und erstellen neue. Die Protokolle werden zur weiteren

Verwendung im System gespeichert.

Abbildung 3.4 Protokoll: Generierung der Erlösbuchhaltungspositionsklassen

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3 Konfiguration von SAP RAR

116

Abbildung 3.5 zeigt den Status (grün) des Generierungsprozesses für die Erlösbuch-

haltungspositionsklassen.

Abbildung 3.5 Generieren Sie Erlösbuchhaltungspositionsklassen.

Kundenspezifische Felder zu Erlösbuchhaltungspositionsklassen hinzufügen

Sobald die Erlösbuchhaltungspositionsklassen erfolgreich generiert wurden, ist es

Zeit, ihnen kundenspezifische Felder zuzuordnen. Die Kundenfelder können hinzu-

gefügt werden, indem Sie die entsprechende Erlösbuchhaltungspositionsklasse aus-

wählen und auf die Kundenfelder klicken (siehe Abbildung 3.6 und Abbildung 3.7).

Abbildung 3.6 Kundenfelder zu Kundenklassen hinzufügen

Abbildung 3.7 Erlösbuchhaltungspositionsklasse: benutzerdefinierte Felder zuweisen

4417.book Seite 116 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

117

3

Übernahmeregeln zu Klassen für Erlösbuchhaltungspositionen zuordnen

Den Erlösbuchhaltungspositionsklassen können nun Übernahmeregeln zugewiesen

werden. Bei dieser Anpassung können die Regeln mit einem bestimmten Status vor-

eingestellt werden. Grundsätzlich gibt es drei Status für Erlösbuchhaltungspositionen:

� 0: Roh

� 2: Verarbeitbar

� 4: Verarbeitet

Wenn Erlösbuchhaltungspositionen über die Eingangsverarbeitung erstellt werden,

können Sie festlegen, ob sie manuell verarbeitet werden sollen oder automatisch den

Status Verarbeitbar erhalten sollen. Wenn die Elemente von extern direkt in das Sys-

tem hochgeladen werden, ist es eine gute Idee, sie als Roh zu definieren und sie zu

validieren, bevor ihnen der Status Verarbeitbar zugeteilt wird. Um den Status zu kon-

figurieren und die Übernahmeregeln zuzuordnen, wechseln Sie zu Erlösbuchhaltung

� Eingangsverarbeitung � Erlösbuchhaltungspositionen � Übernahmeregeln zu Klas-

sen für Erlösbuchhaltungspositionen zuordnen.

Mit SAP RAR 1.3 wurden die Status Roh Ausgenommen (1) oder Verarbeitbar ausge-

nommen (3) hinzugefügt, die für die Übernahmeregeln keine Rolle spielen, jedoch

insbesondere bei der Anbindung an externe Systeme relevant sind. Mit dem Monitor

(Transaktion FARR_RAI_MON) können Sie Erlösbuchhaltungspositionen ausneh-

men und sie in den Status Roh ausgenommen oder Verarbeitbar ausgenommen

sichern. Positionen mit diesen beiden neuen Status werden in den entsprechenden

Schritten daraufhin nicht mehr berücksichtigt. Sie können ausgenommene Positio-

nen wiederherstellen, soweit die Einstellungen des ausgewählten Ausnahmegrunds

dies zulassen, z. B. nachdem ein Fehler behoben wurde. Es wird eine Ausnahmehisto-

rie für jede ausgenommene und wiederhergestellte Erlösbuchhaltungsposition

angelegt. Sie können ausgenommene Positionen nach einer gewissen Verweildauer

löschen. Sie ermitteln die Verweildauer je nach Art des Ausnahmegrunds.

Die Konfiguration zur Festlegung der Übernahmeregeln für die Erlösbuchhaltungs-

positionen ist in Abbildung 3.8 dargestellt.

Abbildung 3.8 Erlösbuchhaltungspositionsklassen Übernahmeregeln zuordnen

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3 Konfiguration von SAP RAR

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Modifizierbare Felder für Erlösbuchhaltungspositionen definieren

Sobald den Erlösbuchhaltungspositionsklassen Regeln zugewiesen worden sind, kön-

nen Sie festlegen, welche Felder in den Erlösbuchhaltungspositionsklassen editierbar

sein sollen (siehe Abbildung 3.9). Hier legen Sie die modifizierbaren Merkmale pro

Klasse und pro Satzart und Status fest. Dies ist nützlich, wenn eine Ausnahmesitua-

tion auftritt, und es gibt Ihnen die Möglichkeit, die Einträge innerhalb der Eingangs-

verarbeitung manuell zu korrigieren. Diese Funktion ist für Erlösbuchhaltungsposi-

tionen mit den Status Roh (0) und Verarbeitbar (2) verfügbar.

Abbildung 3.9 Modifizierbare Felder für Erlösbuchhaltungspositionen definieren

Senderkomponente definieren

Als Nächstes müssen Sie die Senderkomponente definieren, die als Hauptkommuni-

kationsquelle für Erlösbuchhaltungspositionen fungiert. Die Senderkomponente

unterscheidet zwischen verschiedenen Erlösbuchhaltungspositionstypen; SDII steht

z. B. für die Rechnungs- oder Abrechnungsbelege und SDOI für die Auftragspositionen.

Ordnen Sie der Senderkomponente, z. B. SD, ein logisches System zu. Die logische

System-ID für SD und SAP RAR muss identisch sein, wenn sie in derselben Instanz

ausgeführt werden. Abbildung 3.10 zeigt das definierte logische System RAFCLNT501,

das der Senderkomponente SD zugewiesen wurde.

Abbildung 3.10 Senderkomponente dem logischen System zuweisen

Sobald das logische System für die Senderkomponente definiert ist, müssen Sie fest-

legen, welche Arten von Ursprungsbelegpositionen für die Senderkomponente rele-

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3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

119

3

vant sind. Die Art der Ursprungsposition bildet zusammen mit der Senderkompo-

nente, dem logischen System und der Positions-ID die Verknüpfung zur Position (z. B.

SD-Auftragsposition), auf die sich die Erlösbuchhaltungsposition bezieht. Zum Bei-

spiel können Sie Erfüllungspositionen oder Rechnungspositionen definieren. Dies ist

in Abbildung 3.11 dargestellt.

Abbildung 3.11 Ursprungspositionsart zu Senderkomponenten-ID

Referenztyp

Ein Referenztyp wird verwendet, um Leistungsverpflichtungen zu bündeln. Im Stan-

dardsystem werden alle für einen Kundenauftrag angelegten Leistungsverpflichtun-

gen in einem Erlösbuchhaltungsvertrag (Referenztyp SDO) kombiniert. Im Folgen-

den sind die vom Standard-SAP-RAR-Add-on gelieferten Standardreferenztypen

aufgeführt:

� Geschäftspartner (BUP)

� Kunde (CUS)

� SD-Kundenauftrag (SDO)

Einzelveräußerungspreis

Der Einzelveräußerungspreis ist eines der wichtigsten Elemente von IFRS 15. Dieses

Konzept existierte in der bisherigen IFRS-Welt nicht. Einzelveräußerungspreis

bezeichnet den Marktwert eines Produktes oder einer Dienstleistung. Die aktuelle

SAP-RAR-Version hat keine Funktion zur Berechnung des Einzelveräußerungsprei-

ses, die auf historischen Daten basiert. Ein Einzelveräußerungspreis kann auf ver-

schiedene Weise auf einen Erlösbuchhaltungsvertrag übertragen werden. Eine der

effizienteren Möglichkeiten ist es, einen Einzelveräußerungspreis über Konditions-

arten des Auftrags zu senden. Eine andere Methode besteht darin, die Werte direkt

aus den BRFplus-Entscheidungstabellen einzupflegen und weiterzugeben. Diese

Funktion wird in Abschnitt 3.4.7, »Best Practices für die Konfiguration und techni-

sche Einstellungen«, erklärt.

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3 Konfiguration von SAP RAR

120

Um den Einzelveräußerungspreis über die dem SD-Kundenauftrag zugeordneten

Konditionsarten an den Erlösbuchhaltungsvertrag zu senden, müssen Sie in der SAP-

RAR-Konfiguration Konditionsarten für den Einzelveräußerungspreis pflegen. Die

Konditionsarten finden Sie über folgenden Pfad: Erlösbuchhaltung � Eingangsverar-

beitung � Verwaltung für Erlösbuchhaltungspositionen � Konditionsart für Einzelver-

äußerungspreis und Rückgaberecht definieren.

SD-Kondition aktivieren

Die SD-Kondition muss im Kundenauftrag oder Vertrag aktiv sein, um den Einzelver-

äußerungspreis an SAP RAR zu übertragen.

Im Beispiel aus Abbildung 3.12 wird die Kondition ZBEL definiert, um den Einzelver-

äußerungspreis dem Erlösbuchhaltungsvertrag zuzuordnen.

Abbildung 3.12 SD-Konditionsart zu Einzelveräußerungspreis zuordnen

Den Erlösbuchhaltungspositionsklassen BRFplus-Anwendungen zuweisen

Für die Integration mit der BRFplus-Anwendung müssen Sie die Standardstrukturen

von BRFplus definieren.

Die Standardanwendung FARR_AP_SD_PROCESS_TEMPLATE in BRFplus kann als ZFARR* in

BRFplus kopiert und den Erlösbuchhaltungspositionsklassen zugewiesen werden.

Wir erklären diese Funktion und den Aufbau der BRFplus-Entscheidungstabellen in

Abschnitt 3.4.7, »Best Practices für die Konfiguration und technische Einstellungen«.

BRFplus-Anwendungen werden den Erlösbuchhaltungspositionsklassen über fol-

genden Pfad zugewiesen: Erlösbuchhaltung � Eingangsverarbeitung � Verwaltung für

Erlösbuchhaltungspositionen � BRFplus-Anwendungen zu Klassen für Erlösbuchhal-

tungspositionen zuordnen.

SAP liefert Standard-BRFplus-Anwendungen wie FARR_AP_SD_PROCESS_TEMPLATE und

FARR_ACC_DETERMINE_TEMPLATE, die für spezifische Anwendungen verwendet werden;

sie können mit SAP RAR integriert werden, wenn Sie die in Abbildung 3.13 dargestell-

ten Konfigurationen verwenden.

4417.book Seite 120 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

121

3

Abbildung 3.13 Eine BRFplus-Anwendung zuordnen

Entscheidungstabellen-ID für vereinfachtes BRFplus-UI pflegen

BRFplus stellt ein mächtiges Werkzeug zur Regelpflege dar, richtet sich aber oftmals

eher an technisch versierte Power-User. Aus diesem Grund wird in SAR RAR neben

der Pflege in BRFplus selbst auch eine vereinfachte Benutzeroberfläche für die Pflege

der Entscheidungstabellen angeboten. Sie können eine Liste der abhängigen Ent-

scheidungstabellen für jede Entscheidungstabellen-ID pflegen. In diesem Schritt

weisen Sie die Entscheidungstabelle zur Ableitung von Werten, wie z. B. des Einzel-

veräußerungspreises, auf der Grundlage bestimmter Regeln zu. Um die Entschei-

dungstabellen mit dem vereinfachten BRFplus-UI zuzuweisen, folgen Sie dem Pfad

Erlösbuchhaltung � Eingangsverarbeitung � Verwaltung für Erlösbuchhaltungspositi-

onen � ID der Entscheidungstabelle für vereinfachte BRFplus-UI pflegen.

Die Entscheidungstabellen-ID muss eindeutig sein. Sie können auch eine Liste der

zugehörigen Entscheidungstabellen für jede Entscheidungstabellen-ID pflegen.

Durch die Pflege der zugehörigen Entscheidungstabellen können Sie zu diesen in der

Aktivität Vereinfachten BRFplus-UI für Entscheidungstabellen navigieren. Die

BRFplus-Anwendung FARR_AP_SD_PROCESS_TEST etwa hat mehrere BRFplus-Funktio-

nen, die ihr zugeordnet sind. Eine BRFplus-Funktion bildet, technisch gesehen, die

Schnittstelle zwischen einer Anwendung – wie z. B. dem Prozessieren von Erlösbuch-

haltungspositionen – und den Regeln (z. B. einer Entscheidungstabelle). Jede Funk-

tion und die zugehörigen Entscheidungstabellen können zur Auswahl des richtigen

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3 Konfiguration von SAP RAR

122

Werts von SAP RAR aufgerufen werden. In den in Abbildung 3.14 und Abbildung 3.15

dargestellten Beispielen sind die Entscheidungstabellen DT_PROCESS_POB, DT_PROCESS_

POB_ADD und DT_PROCESS_SSP erklärt.

Abbildung 3.14 Benutzerdefinierte BRFplus-Anwendung zu Entscheidungstabellen

zuordnen

Abbildung 3.15 Zugehörige Entscheidungstabellen-ID

Über die Entscheidungstabelle DT_PROCESS_POB werden die Attribute der Leistungs-

verpflichtung finalisiert. Die Funktion enthält mehrere Komponenten, unter ande-

rem den Namen der Leistungsverpflichtung, die Leistungsverpflichtungsart, die

Erfüllungsart, die Ereignisart, Beginn- und Enddatum sowie Status.

Die Entscheidungstabelle DT_PROCESS_POB_ADD wird von der Anwendung aufgerufen,

während Auftragspositionen über die Eingangsverarbeitung verarbeitet werden.

Über die Ableitungstabelle können zusätzliche Leistungsverpflichtungen, wie z. B.

eine Garantieverpflichtung, automatisch angelegt und mit der führenden Leistungs-

verpflichtung verknüpft werden.

Die Entscheidungstabelle DT_PROCESS_SSP dient der Identifikation des entsprechen-

den Einzelveräußerungspreises für die Materialien im Vertrag. Diese Anwendung

wird direkt beim Anlegen eines Vertrags oder bei der Wiederverarbeitung des Ver-

trags aufgerufen.

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3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

123

3

3.4.2 Erlösbuchhaltungsvertrag

Die Konfiguration der Erlösbuchhaltungsverträge ist der zweite Schritt im Konfigu-

rationsprozess. Im Folgenden gehen wir die empfohlenen Aktivitäten durch:

1. Integration mit der Ergebnisrechnung (CO-PA)

2. Einstellungen der spezifischen Rechnungslegungsvorschriften konfigurieren

3. Nummernbereiche für Verträge festlegen

4. Vertragsarten definieren

5. Typen von Leistungsverpflichtungen definieren

6. BRFplus-Anwendungen den Erlösbuchhaltungsprozessen zuweisen

7. High-Level-Validierung aller Schritte

CO-PA-Integration

Die Integration von SAP RAR mit CO-PA erfolgt über den Aufruf der SD-Schnittstelle

in CO-PA, also ähnlich wie bei den SD-Fakturabelegen, weswegen auch die entspre-

chende Konfiguration wiederverwendet wird. Der tatsächliche Wertefluss wird durch

die Zuordnung von Konditionsarten zu Wertefeldern ermittelt. Der Pfad für die Kon-

figuration von CO-PA ist Controlling � Ergebnis- und Marktsegmentrechung � Werte-

flüsse im Ist � Fakturen übernehmen � Wertfelder zuordnen � Zuordnungspflege SD-

Konditionen � CO-PA-Wertfelder. Dadurch gelangen Sie auf den in Abbildung 3.16

gezeigten Bildschirm. Lesen Sie sorgfältig die Dokumentation für diese Funktion, und

prüfen Sie mögliche Auswirkungen auf Ihre vorhandenen Daten.

Abbildung 3.16 CO-PA-Zuweisung der SD-Konditionen

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3 Konfiguration von SAP RAR

124

Integration mit der Kostenträgerrechnung

Über die Integration mit der Kostenträgerrechnung können Sie Erlöse übertragen,

die in der Erlösbuchhaltung für Controllingobjekte berechnet werden, die dann in

der Ergebnisermittlung verarbeitet werden. Sie können auch den Fertigstellungsgrad

in die Erlösbuchhaltung übertragen. Diese Objekte sind Kontierungen in einer Ver-

triebsbelegposition. Sie sind einem Ergebnisermittlungsschlüssel zugeordnet. Es

kann sich um Projektstrukturplanelemente, Kundenaufträge (Einzelfertigungen)

und Innenaufträge handeln.

Die Ergebnisermittlung wählt die Ist- und Plankosten sowie die Erlöse aus, die auf das

Controllingobjekt gebucht wurden, und berechnet unter anderem die bewerteten

Erlöse, die Ware in Arbeit und die Kosten des Umsatzes. Die Berechnungen sind

abhängig von den Einstellungen zur Bewertungsmethode in der Ergebnisermittlung.

Die Abrechnung rechnet dann diese berechneten Werte ab, nicht die Ist-Kosten und

-Erlöse.

Es gibt zwei Integrationsszenarien mit Unterschieden in der Reihenfolge, in der die

Aktivitäten in der Ergebnisermittlung und Erlösbuchhaltung ausgeführt werden.

Dies wird durch das neue Leistungsverpflichtungsattribut Integrationstyp mit Ergeb-

nisermittlung dokumentiert:

1. Kosten- bzw. PoC-basierte Ergebnisermittlungsmethode

2. Umsatzbasierte Ergebnisermittlungsmethode

Die folgenden Schritte beschreiben IMG-Aktivitäten für die Integration mit der Kos-

tenträgerrechnung. Diese Konfiguration ist für die kostenbasierte Erlösrealisierung

und für die umsatzbasierte Ergebnisermittlung gleich:

1. Weisen Sie dem Buchungskreis und der Rechnungslegungsvorschrift (RLV) eine

Abgrenzungsversion und eine Währung zu (siehe Abbildung 3.17). Verwenden Sie

die Transaktion SM30 (Tabellensicht V_TKKA_RR_AC pflegen).

Abbildung 3.17 Abgrenzungsversion und Währung zu Buchungskreis

und Rechnungslegungsvorschrift zuordnen

Da die Tabellen der Ergebnisermittlung bei Integration der kostenbasierten

Methode während eines Buchungslaufs der Erlösbuchhaltung aktualisiert werden,

müssen die entsprechenden Kostenarten der Erlöskorrekturen den Zeilen-IDs der

Kategorie R zugewiesen werden. Dadurch wird verhindert, dass Ertragskorrektu-

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3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

125

3

ren durch die Ergebnisermittlung gebucht werden. Für umsatzbasierte Methoden

müssen die Zeilen-IDs der Kategorie E zugeordnet werden, sodass die Erlöse in der

Ergebnisermittlung berücksichtigt werden.

Version

Es ist nicht möglich, dieselbe Version mehreren Rechnungslegungsvorschriften zuzu-

ordnen. Bei Verwendung der Kontenlösung kann das Erlösanpassungskonto nur in

einer Rechnungslegungsvorschrift (der führenden Vorschrift) als Kostenelement

definiert werden (es sei denn, Business Function FIN-CO-COGM ist aktiv).

Beim Ledger-Ansatz bestimmt die Zuordnung eines Ledgers zur Version 000, dass CO

und damit die Abgrenzungsversion aktualisiert ist (es sei denn, die Business Function

FIN-CO-COGM ist aktiv).

2. Geben Sie die Abgrenzungsschlüssel, Abgrenzungsversionen und eine Integrati-

onsmethode an (siehe Abbildung 3.18). Bei der Kostenträgerrechnung wird der

Kostenträger über den Abgrenzungsschlüssel identifiziert und mit der Erlösbuch-

haltung integriert. Verwenden Sie dazu die Transaktion SM30 (Tabellensicht

V_TKKA_RR_ME pflegen).

Abbildung 3.18 Abgrenzungsschlüssel und -versionen und Integrationsmethode

Abgrenzungsschlüssel

Ein Abgrenzungsschlüssel kann einer Kundenauftragsposition, einem internen Auf-

trag oder einem PSP-Element zugeordnet sein. Die Leistungsverpflichtung hat ein

neues Attribut CO Object Number, das auf das CO-Objekt mit einem integrierten

Abgrenzungsschlüssel verweist. Ein zusätzliches Attribut gibt an, welche Integrati-

onsmethode verwendet wird.

Wie in Abbildung 3.19 dargestellt, wird dem PSP-Element PSP0 ein Abgrenzungs-

schlüssel zugeordnet. Dieser Abgrenzungsschlüssel ist mit der Erlösbuchhaltung

integriert. Alle Leistungsverpflichtungen mit Kontierung auf einen Kostenträger, der

diesen Abgrenzungsschlüssel verwendet, werden damit mit der Ergebnisermittlung

integriert.

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3 Konfiguration von SAP RAR

126

Abbildung 3.19 PSP-Hierarchie und Abgrenzungsschlüssel

In einer PSP-Hierarchie kann sich der Abgrenzungsschlüssel auf einem höheren Ele-

ment innerhalb der PSP-Hierarchie befinden; das System durchsucht die PSP-Hierar-

chie von unten nach oben, bis ein erster Schlüssel gefunden wird, der mit der

Erlösbuchhaltung integriert ist (das System prüft dabei, ob der Schlüssel untergeord-

nete PSP-Elemente enthält).

Abbildung 3.20 CO-Objekt: Zeilenidentifikationen zuweisen

PSP-Hierarchie

PSP0

PSP0

PSP1

EB-Schlüssel mit der PoC-Integrationsmethode

CO-Objektnummer

KontierungLVP

Erlösbuchhaltung

PSP1

Erlös = 100 EUR Zeilenidentifikations- kategorie E

Erlösermittlung(Erlösbasierte Methode)

CO-Objekt-Set-up in erlösbasierter Methode

WIP = 10 EUR EB-Version X

Abrechnung(sofern Version für Abrechnung relevant)

Transaktion KABG

Umsatzkosten = 30 EUR

Buchungslauf

PSP1

Bei Ergebnis-ermittlung beachten

Erlös = 85 EUR Zeilenidentifika- tionskategorie R

Ergebnisermittlung(Kostenbasierte Methode)

CO-Objekt-Set-up in kostenbasierter Methode

WIP = 10 EURUmsatzkosten = 20 EURPoC = 0,1

EB-Version X

Transaktion KABG

PoC-Übertragungan Erlösbuchhaltung

Buchen Sie nicht während der Abrechnung.Abrechnung

(sofern Version für Abrechnung relevant)

PSP1

Buchungslauf

4417.book Seite 126 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

127

3

Wie bereits erwähnt, gibt es zwei Integrationsmethoden. In Abbildung 3.20 veran-

schaulicht die obere Seite die Prozessschritte für die umsatzbasierte Methode und die

untere Seite die Schritte für die kostenbasierte Methode. Beachten Sie, dasss auf der

rechten Seite die Ergebnisermittlung den Fortschrittsgrad für die Erlöse in der Erlös-

buchhaltung bestimmt. Auf der linken Seite dienen die mit der Erlösbuchhaltung

gebuchten Erlöse dazu, die Kosten in der Ergebnisermittlung zu bestimmen. Bitte

beachten Sie, dass für beide Methoden die Kosten durch die Kostenträgerrechnung

bestimmt und realisiert werden. Die Kostenrealisierung ist bei der Integration mit

der Kostenrechnung in SAP RAR nicht aktiv.

Sie haben der Zeilen-ID RAR-Kostenelemente zugeordnet, aber Sie haben noch keine

Kostenelemente der Ergebnisermittlung angelegt, unter denen die Ergebnisermitt-

lungsinformationen für diese Zeilen-ID geschrieben werden sollen. Folgen Sie dazu

diesem Pfad: Controlling � Produktkosten-Controlling � Kostenträgerrechnung � Peri-

odisches Produkt-Controlling � Periodenabschluß � Ware in Arbeit � Zeilenidentifikati-

onen definieren. Hier können Sie Zeilen-IDs definieren, wie in Abbildung 3.21 und

Abbildung 3.22 dargestellt.

Abbildung 3.21 Zeilenidentifikationen für die Ergebnisermittlung

Abbildung 3.22 Zuordnung Kostenarten für Ergebnisermittlung

Kostenbasierte Ergebnisermittlungsmethode

Die erste Integrationsmethode für die Kostenträgerrechnung ist die kostenbasierte

Ergebnisermittlung. Bei dieser Methode wird der Fortschrittsgrad aus dem Verhält-

nis von Plan- und Ist-Kosten ermittelt. Plankosten für PSP-Elemente können z. B.

über die Transaktion CJR2 oder CJ40 erfasst werden. Mit Abrechnung von Produkti-

onsaufträgen oder mit FI-Buchungen können Sie z. B. Ist-Kosten auf ein PSP-Element

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3 Konfiguration von SAP RAR

128

buchen und über die Transaktion S_ALR_87013531 Plan- und Ist-Kosten für Projekt-

strukturplanelemente überprüfen. Bei PSP-Elementen beachten Sie folgende Punkte:

1. Verwenden Sie einen Abgrenzungsschlüssel, der in SAP RAR integriert ist (siehe

Abbildung 3.22).

2. Geben Sie das zugehörige Projekt frei.

3. Stellen Sie sicher, dass das PSP-Element als Kontierungselement und Fakturie-

rungselement definiert ist.

4. Pflegen Sie eine Abrechnungsvorschrift.

Umsatzbasierte Ergebnisermittlungsmethode

(Abnahme von Projektmeilensteinen)

Bei dieser Methode werden die Ist-Kosten dadurch berechnet, dass das Verhältnis der

Plan- und Ist-Erlöse mit den Plankosten multipliziert wird.

Abbildung 3.23 Umsatzbasierte Ergebnisermittlung nach Meilensteinen

Diese Integrationsmethode soll im Folgenden an einem speziellen Szenario erläutert

werden, das auf dem Projekt-Meilensteinplan und den definierten Abnahmekrite-

rien je Meilenstein basiert. Ist ein solcher Meilenstein erreicht, kann dem Kunden

eine Rechnung mit Kontierung auf das Projekt gestellt werden. In der Erlösbuchhal-

tung wird die Ereignisart Kundenrechnung als Zeitpunkt der Erfüllung der Leistungs-

Kundenauftrag/Verkaufsvertrag

Auslöserprojekt fürService-Einzelposten

Abnahme des Meilenstein

durch Kunden

Erlösbuchhaltungs-verträge (IFRS und IFRS 15)

Abrechnung Arbeitsvorrat ausführen,ausstehenden Prüfungsblock

entfernen

Ressourcenplan (CJR2) buchen

zwei Versionen (IFRS, IFRS 15) des Ressourcen-plans CJR2 (Kosten in beiden Versionen gleich geplant) speichern, geplante Erlöse des RAR-Zuordnungs-werts (IFRS, IFRS 15)

Zeit und T&E aufProjekt buchen

Abrechnung (CJ88)Kosten und Erlöse

Synchronisierung der ermittelten SAPRAR ErlöseIFRS (IAS 11 / 18) – Version 0IFRS (IFRS 15) – Version 1

ManuelleErfüllung/

Abrufauftrag

Ergebnisermittlung (KKA2) für beide

Versionen ausführen

Synchronisierungmit SAP RAR

Drei Programme ausführen

• Zeitpunktbasierte Erlösberech- nung ausführen• Vertragliche Schulden/Vermögens- werte berechnen• Erlösbuchungslauf

4417.book Seite 128 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

129

3

verpflichtung definiert. Damit wird mit der Kundenrechnung der Erlös realisiert. Im

Buchungslauf werden die entsprechenden Erlöse auf das Projekt gebucht, da es als

Kontierung verwendet wird. Damit stehen die Erlöse der Ergebnisermittlung zur Ver-

fügung, und darauf basierend können die Ist-Kosten berechnet werden (siehe Abbil-

dung 3.23).

Ein weiteres Beispiel für die umsatzbasierte Ergebnisermittlungsmethode ist die

Completed-Contract-Methode. In diesem Szenario soll das Projekt keine Kosten und

Umsätze realisieren, bis der Vertrag abgeschlossen ist (Projektstatus auf TECO (tech-

nisch abgeschlossen)). Nachdem der Projektstatus auf TECO gesetzt wird, wird das

Unternehmen auf der Grundlage des Projektzeitplans und der Vereinbarung mit

dem Kunden die Rechnung an den Kunden stellen und die geplanten Kosten sowie

die Reise- und Nebenkosten realisieren, wie in Abbildung 3.24 dargestellt.

Abbildung 3.24 Vertragsabschlussmethode, umsatzbasiert

Kostenrealisierung definieren

Sobald Verträge angelegt, beliefert, storniert oder abgewickelt worden sind, müssen

die Kosten und Umsätze mit Bezug auf diese Verträge in den Abschlüssen der Gesell-

schaft korrekt erfasst werden. Nach den Grundsätzen der Umsatzrealisierung nach

IFRS 15 müssen die Herstellkosten (COGS) gleichzeitig mit den entsprechenden

Umsatzerlösen gebucht werden.

In SAP RAR müssen Sie die Kostenrealisierung auf der Ebene der unterstützten Rech-

nungslegungsvorschriften (IFRS) aktivieren (siehe Abbildung 3.25). Standardmäßig

ist die Kostenrealisierung ausgeschaltet. Dies können Sie unter Finanzwesen (Neu) �

Erlösbuchhaltungs-verträge (IFRS und IFRS 15)

Abrechnung

ManuelleErfüllung/

Abrufauftrag

Arbeitsvorrat ausführen,ausstehenden Prüfungsblock

entfernen

Ressourcenplan(CJR2) buchen

zwei Versionen (IFRS, IFRS 15) des Ressourcen-plans CJR2 (Kosten in beiden Versionen gleich geplant) speichern, geplante Erlöse des RAR-Zuordnungswerts (IFRS, IFRS 15)

Drei Programme ausführen

Abrechnung (CJ88)Kosten und Erlöse

Synchronisierung der ermittelten SAPRAR ErlöseIFRS (IAS 11 / 18) – Version 0IFRS (IFRS 15) – Version 1

Abrechnung (CJ88)verzögerter

Kosten und Erlöse

Ergebnisermittlung (KKA2) für beide

Versionen ausführen

Den Projektstatusauf »TECO« festlegen

• Zeitpunktbasierte Erlösberech- nung ausführen• Vertragliche Schulden/Vermö- genswerte berechnen• Erlösbuchungslauf

Zeit und T&E aufProjekt buchen

Ergebnisermittlung (KKA2) für beide

Versionen ausführen

Synchronisierungmit SAP RAR

Kundenauftrag/Verkaufsvertrag

Auslöserprojekt fürService-Einzelposten

Ist das Projektabgeschlossen?

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3 Konfiguration von SAP RAR

130

Erlösbuchhaltung � Erlösbuchhaltungsverträge � Rechnungslegungsvorschriftenspe-

zifische Einstellungen konfigurieren überprüfen.

Abbildung 3.25 Kostenrealisierung aktivieren

Wenn die Kostenrealisierung nicht aktiv ist, findet standardmäßig keine Kosten-

realisierung statt. Dies gilt auf der Ebene der Rechnungslegungsvorschrift. Diese Kos-

tenrealisierung kann jedoch auch auf einer niedrigeren Ebene der Leistungsver-

pflichtungen deaktiviert werden.

Vertragsmodifikationen und Konfiguration der rechnungslegungsvorschrift-

spezifischen Einstellungen

Wie in Kapitel 1, »Was beinhaltet IFRS 15? Was versteht man unter SAP Revenue

Accounting and Reporting?«, beschrieben, ist eine der herausragenden Eigenschaf-

ten von SAP RAR die Fähigkeit, nach mehreren Rechnungslegungsvorschriften zu

berichten. In diesem Abschnitt wird erläutert, wie diese Rechnungslegungsvorschrif-

ten konfiguriert werden und wie sie mit Buchungskreisen und den entsprechenden

Sachkonten integriert werden.

So müssen Sie definieren, nach welchen Methoden die vertraglichen Verbindlichkei-

ten und Vermögenswerte kalkuliert und gebucht werden. Außerdem muss pro defi-

nierter Rechnungslegungsvorschrift eingestellt werden, ob die Lösung den IFRS-15-

spezifischen Regeln der Vertragsänderungen folgt. Die SAP-Hilfe bietet ausführliche

Beispiele für die Konfiguration dieses Schritts. Folgen Sie auf https://help.sap.com

folgendem Pfad: � SAP Revenue Accounting and Reporting � Vertragsänderung � Ver-

tragsmodifikation.

Vertragsänderungen

Es ist wichtig, die Definition der Vertragsänderungen zu verstehen, um die Art der

Vertragsänderung zu wählen. Basierend auf der Definition der Standards in

IFRS 15.18-21 ist eine Vertragsänderung entweder eine Vertragsmodifikation oder

eine Kalkulationsänderung. Eine Vertragsänderung unterscheidet zwischen folgen-

den drei Fällen:

4417.book Seite 130 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

131

3

� Prospektive Änderung

Ein Unternehmen muss die Vertragsänderung so darstellen, als wäre es eine Kün-

digung des bestehenden Vertrags und die Anlage eines neuen Vertrags, wenn die

verbleibenden Waren oder Dienstleistungen sich von den Waren oder Dienstleis-

tungen unterscheiden, die vor oder am Tag der Vertragsänderung übertragen

wurden.

� Retrospektive Änderung

Ein Unternehmen muss die Vertragsänderung so darstellen, als wäre es ein Teil

des bestehenden Vertrags, wenn die verbleibenden Waren oder Dienstleistungen

sich nicht unterscheiden. Das bedeutet, dass die Vertragsänderung zum Zeitpunkt

der Vertragsänderung als Anpassung der Erlöse (entweder als Erhöhung oder Min-

derung der Erlöse) anerkannt wird (d. h., die Anpassung der Erlöse erfolgt nach-

träglich kumuliert).

� Gemischte Änderung

Handelt es sich bei den verbleibenden Waren oder Dienstleistungen um eine

Kombination der Posten (a) und (b), muss das Unternehmen die Auswirkungen

der Änderung der ausstehenden (einschließlich teilweise ausstehender) Leis-

tungsverpflichtungen im geänderten Vertrag konsistent zu diesem Absatz berück-

sichtigen.

Die Kalkulationsänderung ändert nicht nur den Teil, der noch erfüllt werden muss,

sondern auch den bereits erfüllten Teil eines Vertrages. Das System allokiert die

geänderten Leistungsverpflichtungen erneut und verarbeitet Nachholungen in der

nächsten offenen Periode. Die Nachholungen werden wie folgt berechnet:

Nachholung = (aktualisierter zugeordneter Preis – ursprünglich zugeordneter

Preis) × Prozentsatz Erfüllung

Soll die Vertragsänderungsfunktion genutzt werden, muss diese in der Rechnungs-

legungsvorschrift aktiviert werden. Mit dem Aktivieren der Funktion wird das BAdI

FARR_CHANGE_MODE_DETERMINATION genutzt. Dieses enthält Voreinstellungen, ob Ände-

rungen prospektiv oder retrospektiv interpretiert werden. Diese Voreinstellungen

sind bei der IMG-Aktivität für das BAdI dokumentiert. Das BAdI kann als Vorlage ver-

wendet werden, falls die Behandlung von Änderungen an das Unternehmen ange-

passt werden soll.

Berechnung des Vertragssaldos

Für die Berechnung vertraglicher Verbindlichkeiten und Vermögenswerte (bzw.

nicht fakturierter Forderungen und verzögerter Erlöse) können Sie für jede Rech-

nungslegungsvorschrift eine der folgenden Berechnungsmethoden wählen:

� Berechnung auf Grundlage des Rechnungsdatums: Diese Methode wird in der

Regel angewandt, wenn die geltende Rechnungslegungsvorschrift die Buchung

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3 Konfiguration von SAP RAR

132

der nicht fakturierten Forderungen und verzögerten Erlöse auf Grundlage des

Rechnungsbetrags erfordert. Wenn eine Rechnungslegungsvorschrift die Bu-

chung von verzögerten Erlösen und nicht fakturierten Forderungen erfordert,

werden diese Beträge wie folgt berechnet:

– Wenn der Rechnungsbetrag den bereits erfüllten Teil der Vergütung über-

schreitet, wird der überschüssige Teil als verzögerter Erlös gebucht.

– Wenn der bereits erfüllte Teil der Vergütung den Rechnungsbetrag überschrei-

tet, wird der überschüssige Teil als nicht fakturierte Forderung gebucht.

– Der fakturierte Betrag wird als tatsächlich fakturierter Betrag gemäß dem Rech-

nungsdatum auf der Rechnung berechnet.

– Die Erlösabgrenzung oder nicht fakturierte Forderung wird bei Ausgabe der

Rechnung realisiert (gemäß Rechnungsdatum).

� Berechnung auf Grundlage des Fälligkeitsdatums der Rechnung: Diese Methode

wird in der Regel angewandt, wenn die geltende Rechnungslegungsvorschrift die

Buchung der vertraglichen Verbindlichkeiten und Vermögenswerte auf Grund-

lage des zu zahlenden Rechnungsbetrags erfordert.

� Keine: Diese Methode wird in der Regel angewandt, wenn die geltende Rech-

nungslegungsvorschrift keine Buchung von vertraglichen Verbindlichkeiten und

Vermögenswerten erfordert.

Eine der wesentlichsten Änderungen, die im neuen IFRS-15-Standard eingeführt wird,

ist die Anforderung, den vertraglichen Vermögenswert/die Verbindlichkeit je nach

Geschäftsanforderung und Lösungsansatz am Rechnungsfälligkeitstag oder am Rech-

nungsdatum zu berechnen. Wenn eine Rechnungslegungsvorschrift die Buchung von

vertraglichen Verbindlichkeiten und Vermögenswerten erfordert, werden diese Be-

träge wie folgt berechnet:

� Wenn der zu zahlende Rechnungsbetrag den bereits erfüllten Teil der Vergütung

überschreitet, wird der überschüssige Teil als vertragliche Verbindlichkeit ge-

bucht.

Vertragliche Verbindlichkeit = Fälliger Rechnungsbetrag – Realisierte Erlöse

� Wenn der zu zahlende Rechnungsbetrag geringer ist als der bereits erfüllte Teil der

Vergütung, z. B. wenn Ihr Unternehmen die Leistung vor der Fälligkeit der Zahlung

erbracht hat, wird ein vertraglicher Vermögenswert gebucht. Der Betrag des ver-

traglichen Vermögenswerts entspricht dem bereits erfüllten Teil der Vergütung

abzüglich des fakturierbaren Betrags bzw. des zu zahlenden Rechnungsbetrags

(jeweils der größere der beiden Beträge).

Vertraglicher Vermögenswert = Realisierter Erlös – Forderungen, wobei Forderun-

gen entweder dem fälligen Rechnungsbetrag oder dem Betrag entsprechen, der in

4417.book Seite 132 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

133

3

Rechnung gestellt hätte werden können (Billable), je nachdem, welcher Betrag

höher ist (siehe IFRS 15.108).

� Der zu zahlende Rechnungsbetrag wird als fälliger Betrag der Rechnung gemäß

den für die Rechnung geltenden Zahlungsbedingungen berechnet.

� Die vertraglichen Verbindlichkeiten oder Vermögenswerte werden bei Fälligkeit

der Rechnung realisiert.

Ihr Unternehmen verkauft z. B. zwei Artikel zu einem Einzelpreis von 50 EUR an

einen Kunden, sodass sich die Vertragssumme auf 100 EUR beläuft. Sie ermitteln

diese beiden Artikel als zwei Leistungsverpflichtungen, die sich auf 70 bzw. 30 EUR

gemäß ihren Einzelveräußerungspreisen belaufen. Sobald 50 % des ersten Artikels

an den Kunden geliefert sind, bucht das System einen vertraglichen Vermögens-

wert von 10 EUR (70 EUR × 50 % – 50 EUR × 50 % = 35 EUR – 25 EUR). Wenn der zu

zahlende Rechnungsbetrag jedoch bereits 50 EUR × 50 % übersteigt, entspricht der

Betrag der bereits erfüllten Vergütung abzüglich des zu zahlenden Rechnungsbe-

trags.

Grundsätzlich berechnet SAP RAR die vertraglichen Vermögenswerte und Verbind-

lichkeiten zunächst je Leistungsverpflichtung. Dies bedeutet, dass für eine Leistungs-

verpflichtung entweder ein vertraglicher Vermögenswert, eine vertragliche Verbind-

lichkeit oder kein Betrag ermittelt wird. Sie können angeben, auf welcher Ebene

vertragliche Verbindlichkeiten und Vermögenswerte (nicht fakturierte Forderungen

und verzögerte Erlöse) gebucht werden sollen. Nach der Berechnung je Leistungs-

verpflichtung prüft das System die eingestellte Präsentationsmethode. Gemäß

IFRS 15.105 bucht das System standardmäßig auf Vertragsebene und führt dement-

sprechend eine Zusammenfassung (Netting) über die Leistungsverpflichtungen aus.

Einstellungen hinsichtlich der Präsentationsmethode sollten nur nach sorgfältiger

Abwägung vorgenommen werden. Sobald ein Vertrag unter einer Methode erfasst

wurde, behält das System diese Methode für diesen Vertrag bei, auch wenn die grund-

sätzlichen Einstellungen auf Rechnungslegungsvorschriftsebene angepasst werden.

Sie können jedoch auch einstellen, dass auf der Ebene der Leistungsverpflichtungen

gebucht wird. In diesem Fall muss der Rechnungsbetrag auf die einzelnen Leistungs-

verpflichtungen verteilt werden, was über entsprechende BAdIs erfolgt. Dies ist in

Abbildung 3.26 dargestellt.

Abbildung 3.26 BAdI zur Verteilung der Vermögenswerte und

Verbindlichkeiten auf Leistungsverpflichtungen

4417.book Seite 133 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

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3 Konfiguration von SAP RAR

134

In RAR 1.3 erfolgt dies mit dem BAdI Rechnung auf Leistungsverpflichtungsebene ver-

teilen, mit dem der Rechnungsbetrag auf verschiedene Leistungsverpflichtungen im

selben Vertrag verteilt wird, wenn die Hauswährung mit der Methode des tatsächli-

chen Kurses berechnet wird. Dieses BAdI wird aufgerufen, wenn die Funktion Erlöse

übertragen ausgeführt wird. Das BAdI verfügt über eine Standardlogik, kann aber

auch mit kundenspezifischen Ausprägungen erweitert werden. In diesem Fall müs-

sen Sie beachten, dass der Rechnungsbetrag eines Vertrags dem Rechnungsbetrag

aller Leistungsverpflichtungen in dem Vertrag entsprechen sollte. In RAR 1.2 erfolgt

diese Aufteilung mit dem Erweiterungsspot FARR_DIST_NET_CLCA_AMT_TO_POB und

BAdI FARR_DIST_NET_CLCA_AMT_TO_POB.

Erlöse und Forderungen bzw. Rechnungsbeträge werden immer kumuliert bis zum

Wertstellungsdatum in dem Programm Vertragliche Verbindlichkeiten und Vermö-

genswerte berechnen ermittelt und dann mit dem bereits gebuchten Vermögenswert

bzw. der Verbindlichkeit abgeglichen. Das System bucht danach das jeweilige Delta

für die entsprechende Periode.

Behandlung von Fremdwährungen gemäß IAS 21/ASC 830

Mit SAP RAR 1.3 wurde eine weitere wichtige Einstellung hinzugefügt, die Sie an der

Rechnungslegungsvorschrift vornehmen müssen.

� Seit RAR 1.3 können Sie für jede Rechnungslegungsvorschrift wählen, ob für die

Berechnung der Hauswährung die Methode des festen Kurses oder des tatsächli-

chen Kurses angewandt werden soll.

Bei der Methode des festen Wechselkurses, die bis RAR 1.2 verwendet wurde, wer-

den die Erlöse in Hauswährungen mit einem festen Wechselkurs realisiert, wenn

das erste Ereignis für den gesamten Vertrag eintritt.

Seit RAR 1.3 kann in der Erlösbuchhaltung eine Fremdwährung mit dem tatsächli-

chen Kurs in Hauswährungen umgerechnet werden.

� Wenn ein Erlösbuchhaltungsvertrag über verzögerte Erlöse oder einen Saldo mit

vertraglichen Verbindlichkeiten verfügt, werden die Erlöse mit dem Mittelkurs

der historischen Verbindlichkeiten realisiert.

� Wenn der Erlösbuchhaltungsvertrag keinen Saldo mit Verbindlichkeiten aufweist,

werden die Erlöse mit dem Kassakurs realisiert, wenn Sie das Programm Erlöse

übertragen ausführen.

� Die Erlösbuchhaltung passt den Wert Realisierter Kursgewinn/-verlust an, wenn

Bestandskontenposten wie eine nicht fakturierte Forderung oder ein vertraglicher

Vermögenswert durch die Fakturierung ausgeglichen werden.

� Die Erlösbuchhaltung berechnet den Rechnungsbetrag (d. h. den fälligen Rech-

nungsbetrag) und den Erlösbetrag und überträgt dann den Saldo mit dem tatsäch-

lichen Kurs der Fakturierung und Erlösrealisierung auf das Konto der vertragli-

4417.book Seite 134 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

135

3

chen Verbindlichkeiten und Vermögenswerte. Mit dem BAdI FARR_DISTRIBUTE_

INVOICE können Sie den Rechnungsbetrag bzw. den fälligen Rechnungsbetrag auf

Leistungsverpflichtungen in einem Vertrag verteilen, wenn der Erlösvertrag das

Szenario für mehrere Elemente nutzt.

� In der Erlösbuchhaltung werden der Betrag in der Transaktionswährung und der

ersten Hauswährung (Buchungskreiswährung) stets innerhalb der Erlösbuchhal-

tung berechnet. Der generierte FI-Beleg verwendet den in der Erlösbuchhaltung

berechneten Betrag in der Transaktionswährung und der Hauswährung.

� Sie können festlegen, ob die Beträge in der zweiten und dritten Hauswährung in

der Erlösbuchhaltung berechnet werden sollen. Alternativ werden diese Beträge

über die Standard-FI-Schnittstelle zur Betragsermittlung berechnet.

� Die jeweilige Methode wird auf dem Vertrag fixiert, d. h., sie wird bis zum Ende des

Vertrags beibehalten.

Buchhaltungsperioden öffnen und schließen

SAP RAR hat ebenso wie SAP ERP FI oder SAP MM eigene Periodenabschlussaktivitä-

ten. Diese Schritte sollten auch in Ihren (manuellen) Abschlussprozess integriert

werden. Darüber hinaus müssen Sie, wenn Sie automatische Abschlussprogramme

wie das Closing Cockpit oder den Schedule Manager verwenden, einen Schritt zum

Öffnen und Schließen der Periode als besonderen Schritt zu Ihrer Monatsab-

schlussaktivität hinzufügen. Es wird erwartet, dass alle Verträge für den Zeitraum vor

Abschluss der Periode bearbeitet werden.

Der Zeitraum der Erlösrealisierung wird durch die folgenden beiden Punkte einge-

schränkt:

1. Die Startperiode muss eine offene Buchungsperiode sein, wie sie im FI-Customi-

zing in der Einstellung Buchungsperioden öffnen und schließen definiert ist. Je

nach Anpassung der Nachrichtensteuerung können Sie jedoch steuern, ob eine

Verletzung dieser Anforderung grundsätzlich zu einer Fehlermeldung führt oder

ob sie nur eine Warnmeldung auslöst.

2. Der Zeitraum der Erlösrealisierung, den Sie öffnen oder schließen, kann nicht vor

dem Übergangszeitraum liegen (der Zeitraum, der das Datenübertragungsdatum

enthält). Die Abstimmschlüssel für frühere Erlösbuchhaltungsperioden müssen

geschlossen und sämtliche vertraglichen Vermögenswerte und -verbindlichkei-

ten berechnet und gebucht worden sein. Ein Erlösabstimmschlüssel gruppiert

Erlösbuchhaltungsbelege mit Bezug auf eine Buchungsperiode. An dem Abstimm-

schlüssel werden administrative Daten festgehalten, z. B. der Status eines Schlüs-

sels oder ob es sich um einen Abstimmschlüssel aus der Migration handelt.

4417.book Seite 135 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

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3 Konfiguration von SAP RAR

136

Periode geschlossen

Wir beziehen uns oft auf das Schließen einer Periode, aber es gibt keinen Status, der

als Schließung bezeichnet wird; das System kennt nur zwei Zustände, Wird geschlos-

sen und Geöffnet. Wenn der Status Geöffnet ist, gilt die vorherige Periode als

geschlossen. Die Verträge können mit dem Status Wird Geschlossen in den nächsten

Zeitraum verschoben werden.

Sie können Sie für die Verträge Nummernkreise erstellen (siehe Abbildung 3.27).

Ebenso wie die FI-Nummernkreise können Sie für verschiedene Auftragskategorien

auch unterschiedliche Nummernkreise auswählen und auf Vertragstypenebene

zuordnen.

Abbildung 3.27 Nummernkreispflege für Verträge

Nummernkreise für Leistungsverpflichtungen definieren

Bei der Definition von Nummernkreisen für Leistungsverpflichtungen gibt es keine

Flexibilität. Der Nummernkreis ist im System unveränderbar codiert. Das System

erlaubt nur den Nummernkreis 01.

Nummernkreise für Laufidentifikationen definieren

Lauf-IDs sind Referenznummern, mithilfe derer das System Hintergrundjobs nach-

verfolgt, die für Erlösbuchungen angelegt wurden. Laufidentifikationen stehen im

Zusammenhang mit einzelnen Buchungskreisen. Jede Laufidentifikation ist im Gel-

tungsbereich eines Buchungskreises eindeutig (siehe Abbildung 3.28). Genau wie die

Nummernkreise für Leistungsverpflichtungen sind die Nummernkreise für Erlösbu-

chungsaufträge (Laufidentifikationen) hartcodiert. Sie können die Nummernkreise

für die Erstellung von Laufidentifikationen definieren, allerdings können Sie nur

einen Nummernkreis definieren und eine ID von 01 verwenden. Das System verwen-

det keine Nummernkreise außer 01.

Wenn Sie eine Laufidentifikation erstellen und das System den Nummernkreis 01

nicht findet, wird automatisch der Nummernkreis 01 erstellt, der sich von 00000001

4417.book Seite 136 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

137

3

bis 99999999 erstreckt. Wenn Sie andere Nummernbereiche definiert haben, die den

Systemstandardbereich überlappen, kann das System den Standardnummernbe-

reich nicht erstellen, und es können keine neuen Läufe angelegt werden.

Abbildung 3.28 Nummernkreise für die Laufidentifikation

definieren (Buchungsläufe)

Vertragstyp definieren

In diesem wichtigen Schritt müssen Sie das Nummernkreisobjekt mit den Vertrags-

typen verknüpfen, damit das System, basierend auf dem Vertragstyp, den richtigen

Nummernkreis für den Vertrag auswählt. Die Nummernkreisintegration mit Ver-

tragstypen kann konfiguriert werden, wie in Abbildung 3.29 dargestellt.

Abbildung 3.29 Vertragstypen definieren

Leistungsverpflichtungsarten definieren

Das Definieren der Art der Leistungsverpflichtung ist ein kritischer Schritt im Konfi-

gurationsprozess. In dieser Aktivität definieren Sie die Typen der Leistungsverpflich-

tung und ihre zugehörigen Attribute. Leistungsverpflichtungen folgen bestimmten

Mustern. Daher können Sie eine Leistungsverpflichtungsart für Leistungsverpflich-

tungen definieren, die immer über bestimmte Attributwerte verfügen. Eine Leis-

tungsverpflichtungsart ist wie eine Vorlage, die alle vordefinierten Attributwerte

enthält, die auf ähnliche Leistungsverpflichtungen angewandt werden sollen. Wenn

Sie eine Leistungsverpflichtung bearbeiten, können Sie eine Leistungsverpflich-

tungsart für das System benutzen, um automatisch bestimmte Attributwerte abzu-

leiten, wie in Abbildung 3.30 und Abbildung 3.31 gezeigt. Um diese Arten zu

4417.book Seite 137 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

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3 Konfiguration von SAP RAR

138

konfigurieren, gehen Sie im Customizing zu Finanzwesen � Erlösbuchhaltung � Erlös-

buchhaltungsverträge � Leistungsverpflichtungsarten definieren.

Abbildung 3.30 Konfiguration von Leistungsverpflichtungen

Folgende Felder werden in Abbildung 3.31 konfiguriert:

� Erfüllungsart

Legt fest, ob die Leistungsverpflichtung erfüllt ist. Die Erfüllung der Leistungsver-

pflichtung kann ereignisbasiert, zeitbasiert, auf Basis des Fertigstellungsgrads

oder manuell erfolgen. Wenn eine Leistungsverpflichtung über einen Zeitraum

hinweg erfüllt wird, kann der Zeitraum mit einem Startdatum in Kombination mit

einer Zeitdauer oder einem Enddatum festgelegt werden. Die Erfüllung der Leis-

tungsverpflichtung kann auf zahlreiche Art und Weise auf die Zeitdauer verteilt

werden. Sie können die Leistungsverpflichtung z. B. am Ende des letzten Abrech-

nungszeitraums der Dauer erfüllen. Oder Sie können die Erfüllung innerhalb der

Dauer gleichmäßig auf die Abrechnungszeiträume verteilen. Weitere Informatio-

nen finden Sie in der IMG-Dokumentation.

Abbildung 3.31 Attribute der Leistungsverpflichtung

4417.book Seite 138 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

139

3

� Art des Startdatums

Gibt an, ob das Startdatum einer Leistungsverpflichtung später festgelegt werden

kann. Die Standardoptionen bieten die folgenden Optionen für das Startdatum

der Leistungsverpflichtungen in einem Vertrag an:

– Um beim Erstellen der Leistungsverpflichtungen verfügbar zu sein, muss bei der

Erstellung der Leistungsverpflichtungen das Startdatum angegeben werden.

– Um nach der Erstellung der Leistungsverpflichtungen verfügbar zu sein, kann

das Startdatum leer bleiben, wenn die Leistungsverpflichtungen erstellt und

später festgelegt werden.

Das Startdatum kann ebenfalls immer das Datum sein, an dem das Erfüllungser-

eignis auftritt (dieses Szenario tritt sowohl bei führenden als auch bei verknüpften

Leistungsverpflichtungen auf).

� AbgrenzMethode (Abgrenzungsmethode)

Die Verteilung bestimmt, wie die Erfüllung der Leistungsverpflichtung über den

angegebenen Zeitraum verteilt wird. In der Erlösbuchhaltung gibt es verschiedene

Möglichkeiten, die Verteilung einer Leistungsverpflichtung zu bestimmen.

Abgrenzungsmethoden sind eine der Möglichkeiten, um zu bestimmen, wie die

Erfüllung einer Leistungsverpflichtung über einen Zeitraum verteilt wird. Stan-

dardmäßig bietet das System die folgenden Abgrenzungsmethoden (zur Vertei-

lung des Umsatzes) an:

– 1: Lineare Verteilung, tagesspezifisch, Basis 365/366

Die Erfüllung der Leistungsverpflichtung ist gleichmäßig in einem Zeitraum

über die Anzahl der Tage verteilt. Daher sind die für jeden Abrechnungszeit-

raum erfassten Erträge oder Kosten proportional zur Anzahl der Tage, die in

diesem Rechnungszeitraum liegen. Wenn Sie diese Aufschiebungsmethode

verwenden, wird die Gesamtzahl der Tage als 365 oder 366 Tage pro Jahr berech-

net, je nachdem, ob man sich gerade in einem Schaltjahr befindet. Zeiträume

von weniger als einem Tag werden von dieser Aufschiebungsmethode nicht

unterstützt.

– 2: Lineare Verteilung, tagesspezifisch, Basis 360

Die Erfüllung der Leistungsverpflichtung ist gleichmäßig über die Anzahl der

Tage innerhalb eines festgelegten Zeitraums verteilt. Daher sind die für jeden

Abrechnungszeitraum erfassten Erträge oder Kosten proportional zur Anzahl

der Tage, die in diesem liegen. Wenn Sie diese Aufschiebungsmethode verwen-

den, wird die Rechnungszeitraumgesamtzahl der Tage als 360 Tage pro Jahr

berechnet. Zeiträume von weniger als einem Tag werden von dieser Aufschie-

bungsmethode nicht unterstützt.

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3 Konfiguration von SAP RAR

140

– 3: Linearverteilung, tagesspezifisch, Basis 360 (mit Rundungseinstellung)

Die Berechnung der Erfüllung entspricht der Typmethode 2, mit der Ausnahme,

dass sie eine andere Rundungsberechnung anwendet, die sicherstellt, dass alle

Perioden außer der ersten und letzten Periode identische Beträge haben. Zeit-

räume von weniger als einem Tag werden von dieser Aufschiebungsmethode

nicht unterstützt.

– F: Anerkennung in der ersten Periode

Die Erfüllung der Leistungsverpflichtung wird auf den ersten Rechnungszeit-

raum der Laufzeit verteilt.

– L: Anerkennung im Endzeitraum

Die Erfüllung der Leistungsverpflichtung wird auf die letzte Buchungsperiode

des Zeitraums verteilt.

– S: Lineare Verteilung, periodenspezifisch

Die Erfüllung der Leistungsverpflichtung wird in einem Zeitraum über die

Anzahl der Rechnungsperioden verteilt, unabhängig von der Anzahl der Tage,

die in jeder Periode anfallen. Wenn die Dauer nicht auf Perioden ausgerichtet

ist und der Teil, der in die letzte Periode fällt, nicht den gesamten Zeitraum aus-

füllt, wird nichts auf diesen letzten Zeitraum verteilt. Laufzeiten von weniger

als einer Periode werden von dieser Aufschiebungsmethode nicht unterstützt.

– Benutzerdefinierte Methoden:

Zusätzlich zu den oben genannten Abgrenzungsmethoden können Sie eigene

benutzerdefinierte Abgrenzungsmethoden entwickeln, um die Erfüllung über

einen bestimmten Zeitraum auf unterschiedliche Weise zu verteilen. Ein Bei-

spiel wäre eine degressive Verteilung.

� A. Allok. ausschl. (Aus Allokation ausschließen)

Um die Leistungsverpflichtung von der Zuteilung auszuschließen, aktivieren Sie

das Kontrollkästchen auf der Ebene Leistungsverpflichtung.

� EVP (Einzelveräußerungspreis), EVP-Toleranz, EVP-Tol. Proz.

(Einzelveräußerungspreis-Toleranz (Prozent))

Kann auf der Ebene der Leistungsverpflichtung basierend auf geschäftlichen

Anforderungen eingerichtet werden.

Wenn eine Leistungsverpflichtung erstellt oder geändert wird, verwendet das Sys-

tem die Art der Leistungsverpflichtung, um Attributwerte abzuleiten. Die Integrati-

onskomponente ruft dabei BRFplus auf, um die Leistungsverpflichtungsart und

weitere Attribute abzuleiten. Tritt ein Konflikt mit den in BRFplus selbst gepflegten

Attributen und den Vorlagewerten in der Leistungsverpflichtungsart auf, nutzt SAP

RAR die Attribute, die in BRFplus gepflegt sind. Liegen zu einem Attribut (z. B. der

Abgrenzungsmethode) keine Werte in BRFplus vor, werden die Attribute aus der Vor-

4417.book Seite 140 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

141

3

lage genommen. Wird die Art der Leistungsverpflichtung manuell geändert, kann

der Benutzer eine der folgenden Optionen auswählen:

� vorhandene Attribute mit Attributen überschreiben, die dem Typ der Leistungs-

verpflichtung zugeordnet sind

� bestehende Attribute beibehalten

� ausschließlich Ersetzen der leeren Attribute durch die mit der Leistungsverpflich-

tungsart verknüpften Attribute

Reservierte Konditionsarten definieren

In diesem Schritt müssen Sie die folgenden Konditionsarten definieren, wie in Abbil-

dung 3.32 dargestellt:

� Zuordnungsdifferenz

Diese Konditionsart trägt Differenzen, die sich aus der Preisallokation ergeben. Bei

der Zuordnung von Transaktionspreisen zu einem Vertrag aggregiert das System

alle Preiskonditionen und teilt den Gesamtbetrag zwischen allen Leistungsver-

pflichtungen des Vertrags auf. Das System stellt dann die zugeordneten Preise auf

einer Differenzbetragsgrundlage dar. Ohne Änderung der ursprünglichen Preis-

konditionen fügt das System eine spezielle Konditionsart hinzu, die die Differenz

aus der Allokation trägt. Wenn z. B. einer Leistungsverpflichtung mit einem Origi-

nalpreis von 15 EUR 20 EUR zugeteilt werden, stellt das System das Zuteilungser-

gebnis als Originalpreis von 15 EUR und einen Zuteilungseffekt von 5 EUR dar.

Abbildung 3.32 Reservierte Konditionsarten

� Rückgaberecht-Erlösanpassung

Wenn ein bestimmter Prozentsatz der Erlöse für das Kundenrückgaberecht vorge-

sehen ist, z. B. um gesetzlichen Pflichten gerecht zu werden – etwa dem in

Deutschland typischen gesetzlichen Rückgaberecht von 14 Tagen –, dann können

spezielle Konditionsarten konfiguriert werden. Diese Konditionsart trägt die

Höhe der Erlöse, die aufgrund eines vom Kunden gehaltenen Rückgaberechts

zurückerstattet werden müssen.

� Rückgaberecht-Kostenanpassung

Diese Konditionsart trägt den Betrag der Kosten, die aufgeschoben werden müs-

sen, um aufgrund eines vom Kunden gehaltenen Rückgaberechts anerkannt zu

werden.

4417.book Seite 141 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

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3 Konfiguration von SAP RAR

142

� Kursdifferenz

Diese Konditionsart enthält Differenzbeträge, die aus Kursschwankungen resul-

tieren.

Für die Erlösrealisierung haben Sie bereits entsprechende Konditionsarten im Be-

reich Vertrieb definiert.

Konditionsarten definieren, die keine Zuordnung benötigen

Sie können eine Ausschlussliste von Konditionsarten anlegen, die Sie von der Preis-

allokation ausschließen möchten. Bei der Zuordnung des Transaktionspreises eines

Vertrags aggregiert das System alle vom operativen Logistiksystem (z. B. SD) übermit-

telten Konditionen. Daraufhin ordnet das System den Gesamtbetrag zu den Leis-

tungsverpflichtungen des Vertrags zu. Sie können aber auch bestimmte Konditions-

arten von der Preisallokation ausschließen, sodass die Beträge dieser Konditionsarten

nicht zum Transaktionspreis addiert und daher nicht zugeordnet werden.

Die Konditionsarten können im IMG konfiguriert werden, um sie von der Preisallo-

kation auszuschließen (siehe Abbildung 3.33). Bestimmte Konditionsarten werden

automatisch von der Preisallokation ausgeschlossen, sodass Sie diese nicht explizit

zur Ausschlussliste hinzufügen müssen. Dies sind z. B. statistische Preiskonditionen

oder Kostenkonditionen.

Abbildung 3.33 Nicht zuordnungsrelevante Konditionsarten definieren

Rollen für Konditionsarten definieren

Vertragserlangungskosten werden von externen Senderkomponenten wie z. B.

einem Provisionssystem übergeben. SAP RAR verwaltet Anschaffungs- und Herstel-

lungskosten des Vertrags über eigene Konditionsarten, die die Erlangungskosten

eines Vertrags darstellen. Sie können dazu eigene Vertragskonditionen im Customi-

zing definieren. Wenn Vertragserlangungskonditionen einmal definiert wurden,

können Sie sie später weder ändern noch löschen. Darüber hinaus werden die

Anschaffungs- und Herstellungskosten eines Vertrags über eine eigene Leistungsver-

pflichtung dargestellt, die nur Vertragserlangungskonditionen enthält. Für die Kon-

ditionsarten COAC und COAD können Sie dazu die Rolle Anschaffungs- und

Herstellungskosten Vertrag definieren (siehe Abbildung 3.34).

4417.book Seite 142 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

143

3

Abbildung 3.34 Rollen für Konditionsarten definieren

Erfüllungsereignistypen definieren

Sie können die Art der Ereignisse definieren, die zur Erfüllung einer Leistungsver-

pflichtung führen. Leistungsverpflichtungen können als ereignisbasiert definiert

werden, wenn die Erfüllung anhand von Ereignissen wie Warenausgang, Nachweis

der Lieferung (nicht Teil der Version 1.2) und Eingangsrechnung ausgelöst wird. Sie

können auch über einen bestimmten Zeitraum, beginnend mit dem Eintritt eines

solchen Ereignisses, erfüllt werden. Durch die Definition von Erfüllungsereignisty-

pen pflegen Sie eine Liste der Ereignistypen, die das operative Logistiksystem für die

Erfüllungsverarbeitung an dieses System übergeben kann. Basierend auf Ihren

Anforderungen können Sie benutzerspezifische Ereignistypen definieren, so ist etwa

der Liefernachweis ein Beispiel für ein benutzerdefiniertes Ereignis, das in SAP RAR

konfiguriert werden kann.

Im Folgenden sind die Standardereignistypen aufgeführt:

� Vertragserlangungskosten

� Kundenrechnung

� Verbrauch

� Warenausgang

� Manuelle Erfüllung

Nachrichtensteuerung ändern

Genau wie alle anderen Submodule können Sie für bestimmte Meldungstypen kon-

figurieren, wie sich das System bei bestimmten Meldungen in SAP RAR verhalten

soll. Jede Meldung zeigt ein Ausnahmeszenario (nicht unbedingt einen Fehler) an,

das während einer SAP-RAR-Transaktion auftritt. Sie können konfigurieren, ob diese

Meldung ignoriert, als Warnung oder als Fehler behandelt werden soll (siehe Abbil-

dung 3.35). Im Feld Standard wird die Standardeinstellung jeder Nachricht angezeigt,

die gilt, wenn für diese Nachricht kein Customizing durchgeführt wird.

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3 Konfiguration von SAP RAR

144

Abbildung 3.35 Nachrichtensteuerung ändern

BRFplus-Anwendungen zuordnen

Wie bereits erwähnt, wird als zentrales Geschäftsregel-Managementsystem in SAP

RAR BRFplus verwendet. BRFplus wird derzeit in SAP RAR beim Prozessieren von Auf-

tragspositionen (z. B. Erlösbuchhaltungsklasse SD01), bei der Ableitung des Status für

eine Leistungsverpflichtung sowie bei der Kontenfindung genutzt.

Die Regelpflege erfolgt dabei im BRFplus-Anwendungsobjekt, das einen Container

für verschiedene weitere BRFplus-Objekte, wie z. B. Entscheidungstabellen, darstellt.

Sie müssen BRFplus-Anwendungen bestimmten Prozessen zuordnen, die eine regel-

basierte Ableitung für SAP RAR erfordern, wie z. B. die Kontenfindung oder die Ablei-

tung des Status einer Leistungsverpflichtung. Die von Ihnen hier angegebene

BRFplus-Anwendung ist die BRFplus-Anwendung, die das System in der Customi-

zing-Aktivität Kontenfindung für spezielle Vorgänge konfigurieren verwendet. Sie

können also die Kontenfindung direkt in BRFplus vornehmen oder alternativ auf

einen vereinfachten Pflegedialog zugreifen, der jedoch ebenfalls die gepflegten

Regeln in dieser BRFplus-Anwendung ablegt.

Es müssen kundeneigene BRFplus-Anwendungsobjekte verwendet werden. SAP bie-

tet dafür Kopiervorlagen an. Es empfiehlt sich daher, die SAP-Standardvorlage FARR_

ACC_DETERMINE_TEMPLATE in eine benutzerdefinierte BRFplus-Anwendung zu kopie-

ren. Weitere Informationen und Beispiele finden Sie in der IMG-Standarddokumen-

tation.

Die BRFplus-Anwendung, die Sie in Abbildung 3.36 sehen, bestimmt den Status, der

festgelegt wird, wenn eine Leistungsverpflichtung erstellt oder aktualisiert wird,

abhängig von bestimmten Attributen der Leistungsverpflichtung. Wir empfehlen

Ihnen, die vorhandene Standard-BRFplus-Anwendung FARR_POB_STATUS_TEMPLATE in

eine benutzerdefinierte BRFplus-Anwendung zu kopieren.

4417.book Seite 144 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

145

3

Abbildung 3.36 BRFplus-Regel anlegen

Überprüfungsgründe definieren

Sie können Überprüfungsgründe definieren, die für Leistungsverpflichtungen in

Überprüfungsarbeitslisten verwendet werden sollen. SAP RAR kann so konfiguriert

werden, dass bestimmte Verträge in einen Arbeitsvorrat eingefügt werden können,

aus dem ein Buchhalter Verträge und deren Leistungsverpflichtungen überprüfen

und Routineaktivitäten ausführen kann. Jede anstehende Überprüfung der Leis-

tungsverpflichtung ist mit einem Überprüfungsgrund-Code verbunden, der den

Überprüfungsgrund angibt. Der Buchhalter kann dann entsprechend dem Szenario

vorgehen.

Eine Leistungsverpflichtung im Arbeitsvorrat kann als Buchung aussetzen markiert

werden, sodass alle erlösbezogenen Buchungen für diese Leistungsverpflichtung

ausgesetzt werden, bis sie nicht länger markiert ist. Jeder Überprüfungsgrund kann

mit einer Standardeinstellung von Buchung aussetzen verknüpft werden, sodass bei

Leistungsverpflichtungen, die diesem Überprüfungsgrund zugewiesen wurden, die-

ses Attribut standardmäßig aktiviert oder deaktiviert ist.

Zum Beispiel können Sie für jedes der folgenden Szenarien einen Überprüfungs-

grund-Code definieren:

� Sie möchten alle neu erstellten Leistungsverpflichtungen überprüfen.

� Sie möchten Leistungsverpflichtungen überprüfen, die manuell geändert werden.

� Sie möchten Leistungsverpflichtungen mit großen Beträgen (größer als ein be-

stimmter Grenzbetrag) überprüfen.

� Sie möchten zeitbasierte Leistungsverpflichtungen überprüfen, für die kein Start-

datum angegeben ist.

� Sie möchten bestimmte Leistungsverpflichtungen regelmäßig überwachen. In

solchen Fällen können die Überprüfungsgründe konfiguriert werden, wie in Abbil-

dung 3.37 dargestellt.

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3 Konfiguration von SAP RAR

146

Abbildung 3.37 Überprüfungsursache definieren

Standardwert für den Aktualisierungsmodus von Attributen

der Leistungsverpflichtungen definieren

Sie können einen Standardwert für den Aktualisierungsmodus festlegen, wenn

Änderungskonflikte auftreten. Ein Buchhalter kann manuell bestimmte Felder von

Leistungsverpflichtungen ändern, nachdem sie automatisch erstellt wurden. Es kön-

nen jedoch nach den manuellen Änderungen an den Leistungsverpflichtungen wei-

tere Änderungen aus dem operativen Backend-System erforderlich sein. Wenn der

Buchhalter und das Backend-System das gleiche Feld geändert haben, kann ein Kon-

flikt auftreten. Standardmäßig werden Konflikte in einer Arbeitsliste angezeigt,

damit der Buchhalter sie erneut ansehen und entscheiden kann, welche Version bei-

behalten wird.

Bei widersprüchlichen Änderungen an bestimmten Attributen kann es jedoch vor-

kommen, dass Sie nicht wünschen, dass diese an den Arbeitsvorrat zur Prüfung

gesendet werden. Stattdessen möchten Sie stets entweder die manuell geänderten

Werte beibehalten oder eine Aktualisierung des operativen Belegs durchführen. In

dieser Customizing-Aktivität können Sie den Aktualisierungsmodus der Attribute

der Leistungsverpflichtungen definieren (siehe Abbildung 3.38).

Abbildung 3.38 Standardwert für Aktualisierungsmodus definieren

3.4.3 Erlösbuchungen

Dies ist der dritte Hauptschritt des Konfigurationsprozesses. In diesem Schritt wird

die gesamte Integration mit dem Hauptbuch vorgenommen. Wenn Sie die Ergebnis-

4417.book Seite 146 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

147

3

ermittlung verwenden, werden dessen Statistiken in dieser Phase angewandt. In die-

sem Schritt wird auch die Sachkontenfindung durchgeführt. In den folgenden

Abschnitten werden wir die Konfigurationsaktivitäten in diesem Schritt durchlaufen.

Buchungsschemata für Hauptbuchübernahme definieren

Sie können die Buchungsschlüssel für Soll- und Haben-Buchungen sowie die Belegart

zum Buchen der Hauptbuchbelege bei der Übernahme der Summensätze ins Haupt-

buch (FI-GL) definieren. Dies ist notwendig, da SAP RAR über einen eigenen Erlösbu-

chungslauf die Erlösbuchungen aggregiert an das Hauptbuch übergibt. Sie müssen in

allen Buchungskreisen auf diese Belegart buchen können. Die hier angegebene Beleg-

art wird in allen Erlösbuchungen im Hauptbuch verwendet, für die Sie nicht explizit

eine andere Belegart angeben.

Ein Hauptbuchbeleg kann nur eine begrenzte Anzahl von Positionen enthalten.

Wenn diese Anzahl bei der Übernahme der Summensätze ins Hauptbuch überschrit-

ten wird, müssen die Belege aufgeteilt werden. Typischerweise saldieren die bei einer

Belegaufteilung erstellten Hauptbuchbelege nicht zu null. Sie erreichen den Null-

saldo für diese Belege, indem Sie auf ein Übernahmekonto, das Sie hier festlegen,

buchen. Neben der Kontonummer können Sie in dieser Customizing-Aktivität wei-

tere Kontierungsdaten für das Übernahmekonto festlegen, z. B. Segment, Geschäfts-

bereich und Profit-Center.

Sachkontenfindung für spezifische Transaktionen konfigurieren

Sie müssen die Konten konfigurieren, die das System für bestimmte umsatzbezo-

gene Buchungen verwendet. Mit dieser Konfiguration können Sie Regeln definieren,

mit denen das System die zu verwendenden Konten ermittelt.

SAP RAR kann als Nebenbuch zum SAP-Finanzwesen-Hauptbuch verstanden werden,

das die Buchungsdaten der Erlösrealisierung detailliert vorhält. Die Buchungen erfol-

gen über dedizierte Berichtigungskonten – sowohl für die Erlöse als auch für die Kos-

tenpositionen. Für die Bilanzpositionen werden in SAP RAR die neu zu buchenden

Werte ermittelt. Da gemäß IFRS 15.31 ff. der Umsatz nicht mehr zwingend über die

Faktura realisiert, sondern vielmehr durch den Zeitpunkt bestimmt wird, an dem die

Verfügungsmacht an der Ware oder Dienstleistung auf den Kunden übergegangen

ist, neutralisiert SAP RAR zunächst die realisierten Erlöse und Kosten aus dem opera-

tiven System durch eine entsprechende Umkehrbuchung. Berichtigungsbuchungen

erfolgen dabei grundsätzlich gegen ein Forderungsberichtigungskonto bzw. für die

Kosten gegen das Konto für zurückgestellte Kosten. Dies bedeutet auch, dass die

ursprünglichen offenen Posten unangetastet bleiben.

In RAR 1.2 werden die berichtigten Erlöse im Falle einer ereignisbasierten Leistungs-

verpflichtung zusammen mit dem Prozessieren des Ereignisses fortgeschrieben. Für

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3 Konfiguration von SAP RAR

148

zeitbasierte Leistungsverpflichtungen erfolgt die Fortschreibung des SAP-RAR-

Nebenbuchs über das Programm Zeitbasierte Erlöse berechnen. Mit SAP RAR 1.3 wer-

den die Erlöse für alle Erfüllungsarten (zeitbasiert, ereignisbasiert, nach Fertigstel-

lungsgrad) erst mit dem Programm Erlöse übertragen fortgeschrieben.

Nachdem die Erlöse aus der Faktura korrigiert und die Erlöse berichtigt wurden, kön-

nen dann die vertraglichen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ermittelt wer-

den. Die Fortschreibung erfolgt zunächst nur im SAP-RAR-Nebenbuch und kann

dann aus Gründen der Leistungsoptimierung möglichst aggregiert ins Hauptbuch

übergeleitet werden.

Tabelle 3.7 veranschaulicht in einer textuellen Übersicht alle Sachkonten, die nach

den aktuellen IFRS- und IFRS-15-Standards konfiguriert werden können. Die Konten-

findung erfolgt dabei auf Basis von Referenzkonten, aus denen dann die Konten in

der entsprechenden Kategorie abgeleitet werden.

Kontenfindung Anwendung

Realisierte Erlöse Referenzkonto ist hier das Konto für fakturierte Erlöse, das als Quell-

konto für die Hauptpreiskondition in der Erlösbuchhaltungsposition

mitgegeben wird. Es wird bebucht, wenn der aktuelle Umsatz erfasst

wurde.

Erlösberichtigung

für Zuordnungs-

effekt

Anpassungsbuchungen, um den Unterschied zu beseitigen, der aus

der Preisallokation resultiert. Referenzkonto ist hier das Konto, das

für die realisierten Erlöse abgeleitet wurde.

Realisierte Erlöse

für verknüpfte

Leistungsver-

pflichtungen

Verknüpfte Leistungsverpflichtungen sind versprochene Posten, die

nicht ausdrücklich im Vertrag enthalten sind (z. B. eine zusätzliche

implizite Garantie, die zu einer gesonderten Abgrenzung führt);

diese Leistungsverpflichtungen stammen nicht aus den Positionen

im operativen Dokument (z. B. einem Kundenauftrag). Referenz-

konto ist ebenfalls das Konto für realisierte Erlöse, das für die zuge-

hörige Leistungsverpflichtung bestimmt wurde.

Forderungs-

berichtigung

Temporäres Konto, das bebucht wird, um den Erlös aus der Rech-

nungsstellung zurückzunehmen.

Referenzkonto ist dabei das Debitorenabstimmkonto in der entspre-

chenden Erlösbuchhaltungsposition. Das Referenzkonto wird als

Feld beim Anlegen der Leistungsverpflichtung eingefügt. Wenn das

Debitorenabstimmkonto nicht in einer der Leistungsverpflichtungen

im Vertrag angegeben ist, verwendet das System das Abstimmkonto,

das im Buchungskreissegment des Kundenstammsatzes definiert ist.

Zurückgestellte

Kosten

Konto wird bebucht, wenn analog zu den Erlösen die Kosten abge-

grenzt werden.

Tabelle 3.7 Konten der Erlösbuchhaltung

4417.book Seite 148 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

149

3

Wie diese Konten typischerweise in der Bilanz/GuV-Struktur (siehe hierzu auch

Abbildung 2.3 in Kapitel 2) zugeordnet werden, sehen Sie in Tabelle 3.8.

Rückgaberecht Wenn eine Leistungsverpflichtung ein Rückgaberecht des Kunden

enthält, kann ein Teil der Gesamteinnahmen und Kosten erst nach

Ablauf des Rückgaberechts anerkannt werden. Daher können Sie

einen Satz von Regeln definieren, um die Konten zu bestimmen, die

in diesem Prozess beteiligt sind.

Realisierte Kosten Konto wird bebucht, wenn Kosten realisiert werden.

Erlösabgrenzung Wenn abgegrenzte Erlöse gemäß IFRS gebucht werden sollen, wird

dieses Erlöskonto bebucht. Referenzkonto ist hier – anders als bei der

Logik für vertragliche Verbindlichkeiten – das Konto für realisierte

Erlöse, da davon ausgegangen wird, dass die Erlösabgrenzung sich

auf bestimmte Erlöspositionen bezieht. Im Gegensatz dazu geht IFRS

15.105 von einer Saldierung vertraglicher Verbindlichkeiten bzw.

Vermögenswerte auf Gesamtvertragsebene aus (siehe unten).

Nicht in Rechnung

gestellte Forder-

ungen

Wenn eine ausstehende Forderung gemäß IFRS gebucht werden

soll, wird dieses Konto bebucht. Referenzkonto ist das Debitoren-

abstimmkonto.

Vertragliche

Verbindlichkeit

Auf diesem Konto werden die gemäß Rechenlogik abgegrenzten ver-

traglichen Verbindlichkeiten erfasst, sofern der Rechnungsbetrag

höher als die eigentliche Leistung ist. Referenzkonto ist das Debito-

renabstimmkonto.

Vertraglicher

Vermögenswert

Auf diesem Konto werden die gemäß Rechenlogik abgegrenzten ver-

traglichen Vermögenswerte erfasst, sofern der Rechnungsbetrag

niedriger als die eigentliche Leistung ist. Referenzkonto ist das Debi-

torenabstimmkonto.

Referenzkonto der Ableitung Sachkonto

In Rechnung gestelltes Erlöskonto. Dies ist

das Quellkonto der Hauptpreiskondition.

realisierte Erlöse (P/L)

realisierte Erlöse Erlösabgrenzung (B/S)

realisierte Erlöse Rückgaberecht (B/S)

realisierte Erlöse Erlösberichtigung für Zuordnungseffekt (P/L)

Tabelle 3.8 Kontenzuordnung

Kontenfindung Anwendung

Tabelle 3.7 Konten der Erlösbuchhaltung (Forts.)

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3 Konfiguration von SAP RAR

150

Gründe für Periodenverschiebung definieren

Sie können mögliche Gründe für die Verlagerung von Erlösbuchhaltungsperioden

festlegen. Wenn der Buchhalter am Ende eines Abrechnungszeitraums Erlösbuchun-

gen ausführt, können einige Probleme die erfolgreiche Übertragung der Buchungen

auf die entsprechenden Ledger verhindern. Kann der Buchhalter die Probleme nicht

lösen, können unvollständige Buchungen in den nächsten Abrechnungszeitraum

verschoben werden. Bei der Durchführung solcher Verschiebungen muss der Buch-

halter einen Grund angeben.

Diese Customizing-Aktivität führt eine Liste von vordefinierten Gründen auf, die

jeweils mit einem Ursachen-Code gekennzeichnet und mit einer Beschreibung verse-

hen sind. Wenn der Buchhalter den Verschiebungsgrund angibt, kann er aus der vor-

definierten Liste auswählen (siehe Abbildung 3.39).

Abbildung 3.39 Gründe für Periodenverschiebung definieren

realisierte Erlöse Rückerstattungsverbindlichkeit

realisierte Erlöse Rückerstattungsvermögenswert

realisierter Erlös der führenden

Leistungsverpflichtung

Erlösberichtigung für verknüpfte Leistungs-

verpflichtungen (P/L)

Das Kostenkonto. Dies ist das Quellkonto

der Hauptkostenkondition.

realisierte Kosten (P/L)

realisierte Kosten zurückgestellte Kosten (B/S)

Forderungskonto Forderungsberichtigung (B/S)

Forderungskonto vertraglicher Vermögenswert (B/S)

Forderungskonto vertragliche Verbindlichkeit (B/S)

Forderungskonto nicht in Rechnung gestellte Forderungen (B/S)

Referenzkonto der Ableitung Sachkonto

Tabelle 3.8 Kontenzuordnung (Forts.)

4417.book Seite 150 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

151

3

Erweiterungsmöglichkeiten

Die Standardauslieferung von SAP RAR erfüllt bisweilen noch nicht alle fachlichen

Anforderungen. Sie als SAP-Kunde können jedoch das System mit speziellen Anpas-

sungen erweitern. Dieser Abschnitt des Kapitels behandelt daher Erweiterungsmög-

lichkeiten, die Kunden nutzen können, um das System an ihre Anforderungen

anzupassen. User-Exits der SAP-RAR-Applikation zur kundenspezifischen Logik in

verschiedenen Stadien des Prozessablaufs werden primär in eine von zwei Katego-

rien eingeteilt:

1. BAdIs

2. BRFplus

Erweiterungen können an verschiedenen Punkten in den Fünf-Schritte-Prozess ein-

greifen (siehe Abbildung 3.40).

Abbildung 3.40 Prozessfluss und Interventionsregeln

BAdIs werden als User-Exits/Erweiterungen behandelt, die es uns ermöglichen, das

Standardverhalten von SAP RAR zu überschreiben. Mit BAdIs können bestehende

Schritt 2 Schritt 3

SD Eingangsverarbeitung Erlösbuchhaltungs-Engine FI

Schritt 1

BAdI; Kundenauftragsabwick-lungs-Erweiterungen:

• BAdI ORDER_DATA_TO_ ARL

• BAdI ORDER_DATA_TO_ ARL_CUSTOM

• BAdI CLEAR_RELTYPE_FLAG

• BAdI EXCLUDE_CONDITIONS

• BAdI ENRICH, CHECK

BEFORE SAVE RA10

• BAdI ENRICH, CHECK BEFORE SAVE RA12

• BAdI CONTRACT_ COMBINATION

• BAdI »Preiszuordnung« (Single Node Down; flexible Zuordnung)

• BAdI »Validierung der LVP-Felder«

• BAdI »Kontierung für manuell erstellte LVP«

• BAdI »Abwicklung der für die Überprüfung markierten, für die regelmäßige Überwachung des Arbeitsvorrats«

• BAdI »Abwicklung von Abgren- zungsmethoden bei einer LVP«

• BAdI »Abwicklung von Erfül- lungsereignissen, die bei nicht

eigenständigen LVPs auftreten«

• BAdI »Buchung von Einzelposten mit benutzerdefinierten Feldern«

• BAdI »Festlegung von Vertrags- änderungen für die Leistung«

• BRFplus »BOM verarbeiten«

• BRFplus »Merkmal verarbeiten«

• BRFplus »LVP verarbeiten«

(Eigenschaften)

• BRFplus »LVP-Verkaufshilfsmittel verarbeiten«

• BRFplus »SSP verarbeiten«

• BRFplus »Abgrenzung verarbeiten«

• BRFplus »Header verarbeiten«

• BRFplus »Kontenfindung«

• BRFplus »Kontenfindung«

• BRFplus »LVP-Status«

Schritt 4 Schritt 5

BA

dI

BR

Fplu

s

4417.book Seite 151 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

Page 29: IFRS 15 mit SAP Revenue Accounting and Reporting · IFRS 15 mit SAP Revenue Accounting and Reporting 379 Seiten, gebunden, ... bereits in älteren Versionen an die Erlö sbuchhaltung

3 Konfiguration von SAP RAR

152

Prozesse an kundenspezifische Anforderungen angepasst werden. Standardmäßig

ausgelieferte BAdIs können im Standard-IMG auf der Registerkarte Finanzwesen

(Neu) eingesehen werden.

In Abbildung 3.40 erhalten Sie einen Überblick über die in SAP RAR für verschiedene

Stufen vorhandenen BAdIs. Detaillierte Informationen, Anleitungen und Einschrän-

kungen der BAdI-Erweiterungen finden Sie in der IMG-Hilfe. Es gibt auch BAdIs in ver-

schiedenen Senderkomponenten, wie z. B. in der Integrationskomponente (IK) für SD.

Erweiterungen in der Eingangsverarbeitung

BAdIs für die Intervention in der Eingangsverarbeitung finden Sie in der Transaktion

FARR_IMG, indem Sie folgendem Pfad folgen: Erlösbuchhaltung � Eingangsverarbei-

tung � Verwaltung für Erlösbuchhaltungspositionen � Programmerweiterungen defi-

nieren. Es gibt drei wichtige BAdIs für die Eingangsverarbeitung:

� FARR_BADI_EBP0/FARR_BADI_EBP2

Das BAdI FARR_BADI_EBP0 wird verwendet, wenn Erlösbuchhaltungspositionen mit

dem Status Roh erstellt werden sollen. Das BAdI FARR_BADI_EBP2 wird verwendet,

wenn Erlösbuchhaltungspositionen vom Status Roh in den Status Verarbeitbar

übertragen werden sollen. Durch die Implementierung dieser BAdIs können Sie,

abhängig von der Erlösbuchhaltungspositionsklasse, zusätzlichen Erlösbuchhal-

tungspositionsattributen die Status Roh oder Verarbeitbar zuweisen. Sie können

auch zusätzliche Prüfungen einführen, die Sie ausführen möchten, bevor die Ele-

mente in der Datenbank gespeichert werden. Weitere Informationen finden Sie in

der IMG-Aktivitäten-Dokumentation, die auch ein Beispiel enthält.

� FARR_BADI_CONTRACT_COMBINATION

Dieses BAdI wird verwendet, um eine Vertrags-ID für jede Erlösbuchhaltungsposi-

tionsgruppe zu ermitteln und alle Elemente zu gruppieren, die zusammengehö-

ren. Durch die Implementierung dieses BAdIs können Sie die Logik bearbeiten

oder ändern, wie Erlösbuchhaltungspositionen in einem RAR-Vertrag während

der Verarbeitung gruppiert werden sollen. Alle zusammengehörigen Erlösbuch-

haltungspositionen erhalten dieselbe Vertragsnummer. Dies ist relevant, wenn

Sie z. B. gemäß IFRS 15.17 operative Kundenaufträge, die innerhalb eines bestimm-

ten Zeitraums angelegt werden, kombinieren müssen.

Erweiterungen in der Erlösbuchhaltung

BAdIs zur Erweiterung von SAP RAR finden Sie unter FARR_IMG, wenn Sie folgendem

Pfad folgen: Erlösbuchhaltung � Erlösbuchhaltungsverträge � Business Add-Ins.

Weitere Informationen zu den Standardeinstellungen (Filter, Einzel- oder Mehrfach-

nutzungen) finden Sie im BAdI Builder (Transaktion SE18) auf der Registerkarte

Erweiterungs-Spot-Elementdefinitionen. Beispiele und detaillierte Informationen zu

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3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

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3

den beschriebenen BAdIs finden Sie in der IMG-Dokumentation. Die folgenden

BAdIs können in SAP RAR konfiguriert werden:

� Preiszuordnungs-BAdI

Dieses BAdI wird in der Erlösbuchhaltungskomponente (FI-RA) verwendet. Die

Erlösbuchhaltung bietet zwei BAdIs für die Preisallokation. Sie können das BAdI

Preiszuordnung (von Einzelknoten abwärts) verwenden, um den Gesamtbetrag

einer bestimmten Konditionsart unter Leistungsverpflichtungen zuzuordnen.

Das BAdI Preiszuordnung (flexible Zuordnung) können Sie nutzen, um den Trans-

aktionspreis unter Leistungsverpflichtungen zuzuordnen. Diese BAdIs erlauben

eine flexible Zuordnung, wenn die Standardzuweisungen, z. B. die Zuordnung

nach Einzelveräußerungspreisen, nicht Ihren Anforderungen entsprechen.

� BAdI »Validierung von Feldern in Leistungsverpflichtungen«

Sie können Ihre eigene Logik für die Validierung von Feldern auf Leistungsver-

pflichtungen anwenden. Dieses BAdI erlaubt es Ihnen nicht, die Validierungsprü-

fungen zu überspringen, die das Erlösbuchhaltungssystem anwendet; stattdessen

können Sie zusätzliche Prüfungen durchführen, nachdem das System den Stan-

dardteil der Validierung abgeschlossen hat.

� BAdI »Kontierungen für manuell angelegte Leistungsverpflichtungen«

Sie können die DERIVE_DEFAULT_ACCT_ASSIGNMENT-Methode verwenden, um Stan-

dardwerte für Kontierungsfelder in dem Dialogfeld anzugeben, das angezeigt

wird, wenn ein Benutzer eine manuelle Leistungsverpflichtung hinzufügt. Manu-

elle Leistungsverpflichtungen werden z. B. verwendet, um Optionen abzubilden.

Folgende Kontierungsfelder stehen zur Verfügung: CO-Objektnummer für Inte-

gration der Ergebnisanalyse, Funktionsbereich, Geschäftsbereich, Segment für

Segmentreporting und Profit Center. Für alle anderen Felder als die CO-Objekt-

nummer sind die von der Methode bereitgestellten Werte die Standardwerte und

können vom Benutzer editiert werden. Die CO-Objektnummer für Integration der

Ergebnisanalyse wird berechnet und kann nicht bearbeitet werden.

� BAdI »Verarbeitung von ›Als geprüft kennzeichnen‹ für den Arbeitsvorrat«

Sie können dieses BAdI verwenden, um Ihre eigene Verarbeitungslogik anzuwen-

den, wenn der Nutzer den Arbeitsvorrat auf Als geprüft kennzeichnen gestellt hat.

� BAdI »Behandlung von Abgrenzungsmethoden bei Leistungsverpflichtungen«

Sie können eine eigene Verteilung von Erlösen für zeitbasierte Leistungsverpflich-

tungen definieren. Das BAdI liefert eine Methode, um den bereitgestellten und zu

verteilenden Betrag zu Zeiträumen in der Dauer zuzuordnen. Sie müssen einen

Wert für jeden Zeitraum des Vertragslebenszyklus (die Zeit zwischen Startdatum

und Enddatum) angeben. Die Implementierung dieses BAdIs funktioniert nur,

wenn der Erfüllungstyp der entsprechenden Abgrenzungsposition (DeferralItem)

Zeitbasiert ist; andere Erfüllungstypen besitzen eine eigene integrierte Logik, um

Erfüllungsereignisse zu behandeln. Die Standardimplementierungen, die typische

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3 Konfiguration von SAP RAR

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Szenarien der Erfüllungsereignisbehandlung adressieren, stehen Ihnen im IMG

im SAP-System zur Verfügung.

� BAdI »Handhabung von Erfüllungsereignissen zu nicht eigenständigen

Leistungsverpflichtungen«

Erfüllungsereignisse, die auf nicht-eindeutigen Leistungsverpflichtungen auftre-

ten, können nur über entsprechende zusammengesetzte (Compound) Leistungs-

verpflichtungen berücksichtigt werden. Mit diesem BAdI können Sie Ihre eigene

Logik anwenden, um den Abschluss der zusammengesetzten Leistungsverpflich-

tungen zu beurteilen, wenn Ereignisse auf nicht-eindeutigen Leistungsverpflich-

tungen auftreten. Ein Beispiel für dieses BAdI ist im IMG verfügbar.

� BAdI »Buchung mit benutzerdefinierten Feldern für Einzelposten«

Sie können die Einzelpostenstruktur von FI-Belegen auf benutzerdefinierte Felder

erweitern. Mit diesem BAdI können Sie die Standardfelder aus anderen Feldern set-

zen, die in SAP RAR oder im Include INCL_EEW_FARR_REP verfügbar sind, z. B. Materi-

alnummer und Geschäftsart. Gehen Sie vorsichtig vor, wenn Sie Standardfelder

ändern. Werden Standardfelder geändert, kann dies zu fehlerhaften Hauptbuchbe-

legen führen. Sie können diese Änderungen auf eigenes Risiko vornehmen. Die ver-

fügbare Methode enthält zwei Parameter: IS_RR_LINE_ITEM, der alle Informationen

zu einer Buchungszeile in der Erlösbuchhaltung (einschließlich Kundenfeldern, die

in INCL_EEW_FARR_REP definiert sind) enthält, und CS_ACC_IT, der alle Felder der ent-

sprechenden Belegposition im Hauptbuch enthält.

� BAdI »Ermittlung einer Vertragsänderung für Leistungsverpflichtungen«

Sie können dieses BAdI verwenden, um Ihre eigene Verarbeitungslogik anzuwen-

den, wenn Sie prospektive oder rückwirkende Anpassungen vornehmen, um

Änderungen an Leistungsverpflichtungen zu bearbeiten. Wenn an einer Leis-

tungsverpflichtung eine Preisänderung vorgenommen wird, können Sie mit die-

sem BAdI bestimmen, ob nachträgliche und lediglich in Zukunft gerichtete

Anpassungen vorgenommen werden sollen, um dieser Änderung Rechnung zu

tragen. Abhängig von der Preiszuteilungsmethode werden Leistungsverpflichtun-

gen in einem Vertrag in zwei Kategorien sortiert, wobei jeweils eine Methode zur

Bestimmung des Einstellmodus genutzt wird. Wenn dieses BAdI nicht implemen-

tiert ist, bestimmt das System die Verwendung von prospektiven Anpassungen

oder retrospektiven Anpassungen, indem es eine eigene Logik verwendet, abhän-

gig von den Änderungen der Menge, des Preises und der Dauer.

Erweiterungen von Feldern

SAP RAR bietet eine End-to-End-Erweiterbarkeit (von Feldern). End-to-End bedeutet,

dass Informationen, die in einen Kundenauftrag eingegeben werden, an SAP RAR

weitergeleitet und dort zu unterschiedlichen Zwecken verwendet werden. Mit dem

Konzept der Erweiterbarkeit von Feldern in SAP RAR kann jedes Kundenfeld einer der

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3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

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3

folgenden Kategorien zugeordnet werden, abhängig davon, an welcher Stelle das

Feld in der Lösung tatsächlich benötigt wird:

� Felder, die nur in der Verarbeitung von Erlösbuchhaltungspositionen benötigt wer-

den: Dies sind typischerweise Felder, die zur Definition von Regeln für Vertrags-

kombinationen oder Vertragskombinationen in BRFplus benötigt werden (z. B.

Definieren von Leistungsverpflichtungen und Einzelveräußerungspreisen), die

jedoch nicht in Erlösbuchhaltungsverträgen angezeigt werden müssen. Diese Fel-

der erweitern nur die Tabellen für Erlösbuchhaltungspositionen. Erweiterungs-

Include-Struktur für Felder, die nur in der Verarbeitung von Erlösbuchhaltungspo-

sitionen verwendet werden, ist INCL_EEW_FARR_ARL.

� Felder, die auch in Erlösbuchhaltungsverträgen benötigt werden (auf Leistungsver-

pflichtungsebene): Diese Felder können zur Benutzeroberfläche für Verträge hin-

zugefügt werden. Sie sind in verschiedenen Business Add-Ins verfügbar (z. B. dem

BAdI für die Preiszuordnung). Diese Felder erweitern sowohl Tabellen für Erlös-

buchhaltungspositionen als auch Tabellen für Leistungsverpflichtungen. Erwei-

terungs-Include-Struktur für Felder, die auch in Erlösbuchhaltungsverträgen

verwendet werden, ist INCL_EEW_FARR_POB.

� Felder, die für Reporting-Zwecke benötigt werden: Diese Felder erweitern die Tabel-

len für Erlösbuchhaltungspositionen, für Leistungsverpflichtungen und für Erlös-

buchungen. Diese Felder können an Hauptbuchbelege übertragen werden.

Erweiterungs-Include-Struktur für Felder, die auch im Reporting verwendet wer-

den, ist INCL_EEW_FARR_REP.

� Felder auf Vertrags(kopf)ebene: Diese Felder können in BRFplus abgeleitet und in

der Benutzeroberfläche für Verträge angezeigt werden. Sie können außerdem in

verschiedenen Erlösbuchhaltungsanwendungen wie Vertragssuche, zeitbasierte

Erlöskalkulation und Erlösbuchungslauf zur Verfügung gestellt werden. Erweite-

rungs-Include-Struktur für Felder auf Vertragskopfebene ist INCL_EEW_FARR_CON-

TRACT.

� Das Konzept der Erweiterbarkeit von SAP RAR basiert auf dem Konzept der Erwei-

terbarkeit der SAP Easy Enhancement Workbench (EEW), die Erweiterungs-Include-

Strukturen für die Erweiterbarkeit von Feldern verwendet. Diese Include-Struktu-

ren sind in allen relevanten Tabellen und internen Strukturen enthalten. Daher

wird ein Feld, das zu einer der Strukturen hinzugefügt wurde, automatisch in allen

relevanten Komponenten zur Verfügung gestellt. Kundenfelder werden hinzuge-

fügt, indem Append-Strukturen zu Erweiterungs-Includes angelegt werden.

3.4.4 Integration mit SD- und Nicht-SD-Anwendungen

Wie bereits besprochen, kann SAP RAR sowohl mit SD- als auch mit Nicht-SD-Syste-

men integriert werden. Positionstypen werden im System so konfiguriert, dass sie

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direkt mit SAP RAR integriert werden können. Sämtliche Kundenaufträge mit den

Positionstypen werden automatisch an SAP RAR gesendet, solange die folgende

Konfiguration verwendet wird: Vertrieb � Erlösbuchhaltung und Berichtswesen � Ein-

stellungen zu Erlösbuchhaltungspositionen pflegen (siehe auch Abbildung 5.7 in

Kapitel 5, »Migration bestehender Verträge in IFRS 15 mit SAP RAR«, für benutzerde-

finierte Einstellungen).

Für nicht-SD-basierte Systeme kann ein eigenes Upload-Programm entwickelt wer-

den, das mit SAP RAR integriert werden kann. Das benutzerdefinierte Programm

kann die gleiche Dateistruktur wie FARR_EBP_SAMPLE für die Verarbeitung von Erlös-

buchhaltungspositionen verwenden. Wie bereits oben dargestellt, können Sie für die

definierten Erlösbuchhaltungspositionsklassen RFC-Bausteine generieren. Im Falle

einer externen Anbindung kann die Senderkomponente diese Bausteine wie folgt

aufrufen:

� RFC zum Aufruf der generierten Bausteine

� Nutzung von IDocs, die kundenseitig auf Basis der generierten Bausteine erzeugt

werden können

� Nutzung von asynchronen Web Services, basierend auf den generierten RFC Bau-

steinen oder den IDocs

Von einem direkten Fortschreiben der Datenbanktabellen in SAP RAR ohne Nutzung

der RFC-Bausteine wird dringend abgeraten, weil dabei zwingend notwendige Daten-

anreicherungen, die systemseitig bei der Nutzung der RFCs vorgenommen werden,

nicht durchgeführt werden.

Bei der Erstellung von Erlösbuchhaltungspositionen im Status Roh (RAI0) werden die

folgenden Schritte durchgeführt:

1. Das System nimmt standardmäßig Anreicherungen und Prüfungen in den folgen-

den Methoden der Klasse CL_FARR_RAI_IFCOMP vor:

– RAI0_ENRICH_BASIC_CO

– RAI0_ENRICH_BASIC_MI

– RAI0_ENRICH_BASIC_MI01

– RAI0_ENRICH_BASIC_MI03

Ein Beispiel ist das Feld KEYPP in den Haupt- und Konditionspositionen (CL_FARR_

RAI_IFCOMP=>SET_RAI0_KEYPP). Darüber hinaus werden nicht benötigte Konditio-

nen gelöscht, oder benötigte Felder werden auf das richtige Format geprüft.

2. Danach wird das BAdI FARR_BADI_RAI0 aufgerufen, das für kundenindividuelle Prü-

fungen und Anreicherungen für Erlösbuchhaltungspositionen im Status RAI0

genutzt werden kann.

3. Die Logtabelle FARR_D_RAI_LOG wird fortgeschrieben, die Voraussetzung für die

weitergehende Selektion der Rohdaten ist.

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3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

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Es ist nicht ausgeschlossen, dass zukünftig weitere Anreicherungen standardmäßig

hinzugefügt werden. Daher ist es sinnvoll, die RFC-Bausteine für die Anlage der Erlös-

buchhaltungspositionen wie oben beschrieben zu nutzen.

Die RFC-Bausteine müssen nicht zwingend je Erlösbuchhaltungsposition aufgerufen

werden, sondern können auch gebündelt aufgerufen werden. Werden keine Erlös-

buchhaltungspositionen angelegt, muss ggf. die Senderkomponente debuggt wer-

den. Werden die RFC-Bausteine z. B. aufgerufen? Wenn dies nicht der Fall ist, liegt ein

Problem in der Senderkomponente vor. Wird der RFC-Baustein aufgerufen, werden

aber keine Erlösbuchhaltungspositionen angelegt, kann das Problem im RFC-Bau-

stein selbst liegen, und Sie können den Background-RFC-Monitor (Transaktion

SBGRFCMON) im System der Integrationskomponente zur weiteren Prüfung auf-

rufen.

Liegt kein Eintrag im Background-RFC-Monitor (Transaktion SBGRFCMON) vor, prü-

fen Sie den RFC-Monitor (Transaktion SM58) in der Senderkomponente.

Weitere Informationen finden Sie in den SAP-Hinweisen 2304382 (SAP Revenue

Accounting 1.2: Integration externer (non-SAP) Senderkomponenten, http://s-prs.de/

v441707) und 2392956 (SAP Revenue Accounting 1.3: Integration externer (non-SAP)

Senderkomponenten, http://s-prs.de/v441708).

3.4.5 UI/Web Dynpro konfigurieren

Die meisten SAP-RAR-UI-Anwendungen werden entweder mit dem Web Dynpro

Floorplan Manager oder mit der Personal Object Work List (POWL) erstellt. Sie kön-

nen benutzerdefinierte Attribute den Standard-UIs hinzufügen.

In den folgenden Schritten erfahren Sie, wie Sie die mit dem Floorplan Manager

erstellte Benutzeroberfläche erweitern können, indem Sie der Benutzeroberfläche

für Leistungsverpflichtungen neue Felder hinzufügen. Bitte beachten Sie, dass der

Aufbau sich grundsätzlich zwischen den einzelnen Basis-Releases unterscheiden

kann:

1. Finden Sie die Standardanwendungskonfiguration der verwendeten Anwendung,

wie in der Konfigurationsdokumentation zur Standardhilfe erklärt.

2. Öffnen Sie die Anwendungskonfiguration aus der Transaktion SE80, und klicken

Sie auf Konfigurator starten (siehe Abbildung 3.41).

3. Die Anwendungskonfiguration wird im Webbrowser geöffnet. Klicken Sie auf die

Schaltfläche Weiter im Anzeigemodus, und wählen Sie die Komponente unter der

Spalte Konfigurationsname aus.

4. Sobald die Komponentenkonfiguration im Browser angezeigt wird, klicken Sie auf

Zusätzliche Funktionen � Deep Copy.

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Abbildung 3.41 Web-Dynpro-Konfiguration

5. Wie in Abbildung 3.42 dargestellt, wählen Sie die Komponenten, die geändert wer-

den müssen, aus und deaktivieren alle anderen Bildschirme. Benennen Sie außer-

dem die Zielkonfigurations-ID um, und klicken Sie dann auf Deep-Copy starten.

Abbildung 3.42 Web Dynpro: Ziel-Konfigurations-ID

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3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

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6. Es öffnet sich ein neuer Bildschirm mit den kopierten Konfigurationen. Wählen

Sie die benutzerdefinierte Konfiguration ZZ_FARR_POB_MGMT_DETAIL_CC_CP aus, die

in einem neuen Fenster geöffnet wird.

7. Wechseln Sie in den Bearbeitungsmodus, indem Sie auf die Schaltfläche Ändern in

der Symbolleiste klicken.

8. Mithilfe der Schaltflächen Element hinzufügen, Unterelement Hinzufügen,

Löschen, Hoch und Runter können die erforderlichen Felder hinzugefügt, geändert

oder gelöscht werden. Nehmen Sie Ihre Änderungen vor, und speichern Sie diese

(siehe Abbildung 3.43).

Abbildung 3.43 Web Dynpro: Attribute konfigurieren

9. Damit das System die Anwendung mit der neuesten Konfiguration öffnet, sollte

die Launchpad-Rolle aktualisiert werden. Wechseln Sie in die Transaktion LPD_

CUST, öffnen Sie die Rolle FARR_CONTR und die Instanz POB_LIST_TO_POB_DETAIL, und

klicken Sie auf Ändern (siehe Abbildung 3.44).

Abbildung 3.44 Launchpad: Änderungsmodus

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10. Aktualisieren Sie die benutzerdefinierte Anwendungskonfiguration, wie in Ab-

bildung 3.45 gezeigt.

Abbildung 3.45 Web Dynpro für kundenspezifische Anwendungskonfiguration

11. Nachdem Sie die Änderungen vorgenommen haben, sollten Sie die Anpassun-

gen auf dem Detailbild der Leistungsverpflichtung sehen können.

3.4.6 Voraussetzungen für die Schritte der nachträglichen Konfiguration

Sobald die Konfiguration abgeschlossen ist, müssen Sie sicherstellen, dass sie in den

Transporten erfasst ist und in das Qualitätssystem und dann das Produktionssystem

transportiert werden kann. Sie müssen gewährleisten, dass alle Transporte erfasst

und in der richtigen Reihenfolge ausgeführt werden, sodass die Wahrscheinlichkeit

eines Ausfalls beseitigt wird.

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3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt

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3

Die mit BRFplus verbundenen Transporte sind nicht einfach und müssen sorgfältig

überwacht werden. Alle Knoten in der BRFplus-Anwendung müssen sich im aktiven

Zustand befinden, bevor sie transportiert werden. Alle Objekte, die mit ALE, BAdIs,

User-Exits, Upload-Programmen und dergleichen verbunden sind, müssen im Trans-

portprozess berücksichtigt werden.

Die nächsten wichtigen Schritte in der Nachkonfiguration sind das Ausführen von

Funktionstests und die Dokumentation der Ergebnisse, um sicherzustellen, dass das

System sich richtig verhält. Dazu gehören Tests für technische und funktionale Pro-

zesse. Die im oben dargestellten Verfahren definierte Konfiguration ist von diesen

beiden Tests abhängig.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Übernahme der Cut-over-Aktivitäten, wie z. B.

die nummernkreisspezifischen Aktivitäten, die Konfiguration der Belegarten und die

Zuordnung der Nummernkreise zu SAP-RAR-spezifischen Buchungen etc. Die Zuwei-

sung der Nummernkreise erfordert nicht das Öffnen des Mandanten.

Sobald die projektbezogenen Transporte ins Qualitätssystem verschoben werden,

müssen entsprechende sicherheitsrelevante Transporte ebenfalls in das Qualitäts-

system verschoben werden. Wenn ein Kunde ALE-bezogene Konfigurationen ver-

wendet, müssen das Quellsystem und die Sendersystemkonfiguration zum Senden

und Empfangen von Daten ausgerichtet werden. Die Stammdaten müssen angelegt

und für die Tests bereitgestellt werden. Der SAP-BI-Extraktor-Aktivierungsprozess

muss integriert werden, und alle Erweiterungen von BI müssen im Transport erfasst

werden, um die Qualitäts- und Produktivsysteme zu unterstützen.

3.4.7 Best Practices für die Konfiguration und technische Einstellungen

Im Folgenden finden Sie einige Best Practices für die Konfiguration:

� Planen Sie den Konfigurationsprozess, bevor Sie mit der Durchführung beginnen,

und lassen Sie alle Dokumentationen durch Unterschriften abnehmen.

� Fordern Sie Entwicklerschlüssel und die erforderlichen Berechtigungen an, bevor

Sie mit der Arbeit beginnen.

� Kopieren Sie Standardobjekte in kundenspezifische Objekte, und starten Sie die

Konfiguration.

� Befolgen Sie die kundenspezifischen Konfigurationsstandards, und stellen Sie

sicher, dass die Konfigurations-, Codierungs- und SAP-Basis-Elemente den Kun-

denstandards entsprechen.

� Ordnen Sie die Reihenfolge der Transporte in einem Paket an, um sicherzustellen,

dass alle Änderungen ordnungsgemäß durchgeführt werden. Die SAP-Grundkon-

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figuration, die Sicherheitseinstellungen, die funktionale Konfiguration, die ALE-

Konfiguration, technische Objekte oder Erweiterungen, eigenständige benutzer-

definierte Objekte etc. müssen in einer logischen Reihenfolge angeordnet werden.

� Stellen Sie sicher, dass die Kundenstammdaten und die Hauptbuchkonten ange-

legt und bebuchbar sind.

� Verwenden Sie separate Nummern für jeden Vertrag auf der Ebene der Leistungs-

verpflichtung, um sie unterscheiden zu können.

� Bei Upgrades müssen Sie sicherstellen, dass das System vorher gesichert wurde

und für eine mögliche Wiederherstellung bereitsteht.

� Während der Aktualisierungs- und Konfigurationsaktivität, insbesondere wenn

das System Programme generiert, wird empfohlen, die technischen Systemaktivi-

täten möglichst gering zu halten, um Konflikte zu vermeiden.

� Stellen Sie sicher, dass alle Testergebnisse erfasst und Hilfemeldungen oder Zwi-

schenfälle angezeigt werden, wenn die Funktion nicht mit den erwarteten Ergeb-

nissen übereinstimmt. Stellen Sie sicher, dass alle Dokumente zum Replizieren

des Problems als Teil des Testergebnisses und Fehlerberichts enthalten sind, um

eine schnellere Antwort zu erhalten.

3.5 BRFplus-Integration

Wie in Kapitel 1, »Was beinhaltet IFRS 15? Was versteht man unter SAP Revenue

Accounting and Reporting?«, erläutert, gibt es drei Ebenen in der Verarbeitung von

Erlösbuchhaltungspositionen: die Vorverarbeitung, die Eingangsverarbeitungsebe-

ne und SAP RAR. Die Positionselemente der Erlösbuchhaltung müssen die zweite

Ebene (Eingangsverarbeitung) durchlaufen, wo sich die BRFplus-Anwendung befin-

det. BRFplus ist eine eigenständige Anwendung mit Regeln, um einen Vertrag zu

erstellen und Attribute von Leistungsverpflichtungen abzuleiten. BRFplus wird mehr

als hundertfach in verschiedenen SAP-Lösungen verwendet. Konsolidierung und

Migration von Anwendungen aus anderen Business Rules Management System

Tools (BRMS) sind die Eckpfeiler einer größeren Strategie zur Reduzierung von Kom-

plexität und zur Senkung der Gesamtbetriebskosten.

3.5.1 Architektur und Funktionen

Es gibt drei wichtige architektonische Merkmale von BRFplus: die BRFplus Work-

bench, die BRFplus Rules Engine und das BRFplus Rules Repository. Die folgenden

Abschnitte behandeln jede dieser Funktionen.

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3.5 BRFplus-Integration

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3

BRFplus Workbench

BRFplus bietet eine Benutzeroberfläche (die BRFplus Workbench), die auf der Web-

Dynpro-ABAP-Technologie basiert. Die BRFplus Workbench kapselt kollaborative

Funktionen für die Modellierung, Bearbeitung und Verwaltung von Geschäftsregeln

und damit zusammenhängenden Artefakten. Die Workbench bietet die folgenden

Merkmale und Vorteile:

� Da die Workbench im Browser läuft, ist keine Installation auf der Client-Seite

erforderlich.

� Die Workbench oder Teile davon können in Anwendungs-UIs eingebettet oder als

eigenständige Anwendung verwendet werden.

� Die umfassende Unterstützung von Data-Dictionary-Artefakten in der Umgebung

der BRFplus-Regelpflege bietet Datenelementbeschreibungen und -dokumenta-

tionen sowie eine dynamische Wertehilfe auf Basis von Domain-Wertlisten und

Datenbanktabelleneinträgen.

� Ein Erweiterbarkeitskonzept ermöglicht es Benutzern, benutzerdefinierte Ak-

tions- und Ausdruckstypen hinzuzufügen.

� Über mehrere Einstellungen können Benutzer die Workbench nach Benutzer-

gruppen oder persönlichen Einstellungen konfigurieren.

� Kataloge helfen, Regelartefakte logisch zu organisieren.

� Die Bausteine für die Modellierung der Geschäftslogik verfügen über benutzer-

freundliche UIs.

� Eine vollwertige Pflege-API für benutzerdefinierte UIs wird bereitgestellt.

� Das Simulationstool ermöglicht es Geschäftsbenutzern, Regeln zu testen, bevor

sie freigegeben werden.

� Zusätzliche Tools und Sichten stehen zur Verfolgung von Änderungen, Konsis-

tenzprüfungen, Abhängigkeitsanalysen, XML- und Microsoft-Excel-Datenaus-

tausch zur Verfügung, um nur einige zu nennen.

BRFplus Rules Engine

Die BRFplus Rules Engine bietet die folgenden Merkmale und Vorteile:

� Die Rules Engine bietet eine API für die Verwendung von ABAP-Objekten zum Auf-

ruf von Regeln. Spezifische Regeln können mit nur wenigen Zeilen ABAP-Code

aufgerufen und verarbeitet werden. Im Zusammenhang mit SAP RAR ist dieser

Aufruf schon vordefiniert, wie weiter oben beschrieben.

� BRFplus bietet mehrere Methoden zum Aufrufen von Regeln, die in Bezug auf

Leistung und Benutzerkomfort variieren.

� Generierte Web Services und RFC-fähige Funktionsbausteine können für Remote-

Aufrufe verwendet werden.

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3 Konfiguration von SAP RAR

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� BRFplus enthält ein Framework zur Code-Generierung für die beste Performance

und den kleinsten Platzbedarf bei der Verarbeitung von Regeln. Das Framework ist

mit benutzerdefinierten Aktions- und Ausdruckstypen erweiterbar. Den generier-

ten Code finden Sie im Expertenmodus in der Funktion als eigene Klasse. Wird

hier im Expertenmodus keine ABAP-Klasse dargestellt, ist der Code noch nicht

generiert worden. Die Generierung erfolgt üblicherweise bei der ersten Ausfüh-

rung des Rahmenprogramms, z. B. der Prozessierung von Erlösbuchhaltungsposi-

tionen. Sie können den Code aber auch über das Programm FDT_GENERATION_TOOL

selbst generieren. Dazu benötigen Sie die Funktions-ID.

� Es kann eine spezielle Code-Version generiert werden, die Laufzeit-Traces unter-

stützt. Das Tracing ermöglicht die Überprüfung, Erläuterung oder Rechtfertigung

verarbeiteter Regeln. Tracing wird in der Default-Ausprägung von SAP RAR nicht

genutzt.

� BRFplus unterstützt eine Historisierung, d. h., Regeln können für einen bestimm-

ten Zeitstempel verarbeitet werden, sodass die Definitionen, die zum angegebe-

nen Zeitpunkt gültig sind, angewandt werden.

BRFplus Rules Repository

Das Rules Repository von BRFplus bietet die Möglichkeit, eine Vielzahl unterschiedli-

cher Nutzungs- und Bereitstellungsszenarien wie die folgenden zu unterstützen:

� Die Regelartefakte können mandantenabhängig oder -unabhängig als System-,

Customizing- und Master-/Anwendungsdaten gespeichert werden.

� Der lokale Inhalt wird unterstützt, ebenso der transportfähige Inhalt. Letzterer ist

mit dem SAP Change and Transport System (CTS) verbunden, sodass die Client-

Einstellungen für die automatische Änderungsaufzeichnung gelten.

� Der Datenaustausch über XML-Export und -Import wird unterstützt.

� Die Regelartefakte (Objekte) können versioniert werden, um das Verfolgen von

Änderungen oder die zeitabhängige Regelverarbeitung zu ermöglichen.

� Berechtigungen können über das SAP-Standardberechtigungskonzept definiert

werden.

� Zugriffsebenen können definiert werden, um die Sichtbarkeit und Wiederverwen-

dung von Artefakten für Geschäftsregeln zu steuern.

� Ein anspruchsvolles Lebenszykluskonzept ermöglicht eine genaue Objektverwal-

tung. Objekte können inaktiv, aktiv, veraltet oder zum Löschen markiert sein und

schließlich gelöscht werden.

� Eine automatische Abhängigkeitsanalyse verhindert Inkonsistenzen zwischen

Regelartefakten.

� Eine Suchinfrastruktur ermöglicht die Suche nach Objekten, die auf fast jedem

Objektattribut basieren.

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3.5 BRFplus-Integration

165

3

3.5.2 BRFplus-Anwendungen

BRFplus bietet eine umfassende API und eine Benutzeroberfläche für die Definition

und Verarbeitung von Geschäftsregeln. Es erlaubt Ihnen, Regeln intuitiv zu modellie-

ren und diese Regeln in verschiedenen Anwendungen wiederzuverwenden.

Zu den wichtigsten BRFplus-Komponenten gehören Anwendungen, Funktionen,

Kataloge, Ausdrücke, Aktionen und Datenobjekte.

Die Schnittstelle zwischen einer mit BRFplus modellierten Geschäftsregel und einer

Anwendung, die diese Regel verwendet, wird durch eine BRFplus-Funktion bereitge-

stellt. Die Funktion dient als Container für die gesamte Geschäftslogik einer Regel,

ganz gleich, wie komplex sie auch sein mag. Regeln werden auf Basis von Ausdrücken

implementiert, die einer Funktion über ein Regelset zugeordnet sind. Die Regelein-

gabe wird als Kontext bezeichnet, und die Regelausgabe Ergebnis genannt. Der Kon-

text und das Ergebnis bestehen aus Datenobjekten eines der folgenden Typen:

Element, Struktur oder Tabelle.

Das sind die beiden wichtigsten BRFplus-Anwendungen im Zusammenhang mit SAP

RAR:

1. Verarbeitung von Leistungsverpflichtungen

siehe http://s-prs.de/v441709

2. Kontenfindung

siehe http://s-prs.de/v441710

3.5.3 BRFplus-Entscheidungstabellen

Jede BRFplus-Anwendung hat vier Komponenten: ein Datenobjekt, einen Ausdruck,

eine Funktion und einen Regelsatz. Zu jeder Komponente gehören bestimmte Attri-

bute der Funktion:

� Datenobjekte

Datenobjekte bestehen aus allen Datenelementen und den der Anwendung zuge-

ordneten Attributen, dies sind im Kontext von SAP RAR z. B. die Attribute aus den

Leistungsverpflichtungen.

� Ausdruck

Ausdrücke sind mit bestimmten Funktionsaufrufen oder Prozeduren der Funkti-

onsaufrufe beteiligt. In SAP RAR werden insbesondere Entscheidungstabellen ver-

wendet. Sie können jedoch auch andere Ausdruckstypen in BRFplus nutzen.

� Regelsätze

Regelsätze gruppieren die Regeln innerhalb einer Funktion.

� Funktionen

Mehrere Regelsätze können einer Funktion zugeordnet werden. Funktionen sind

technisch gesehen die Schnittstelle zwischen der Anwendung, z. B. der Prozessie-

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3 Konfiguration von SAP RAR

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rung von Erlösbuchhaltungspositionen, und dem Regelwerk. In der Funktion wer-

den die Regelsätze zugeordnet.

Die Entscheidungstabellen können direkt über ein Microsoft-Excel-Sheet hochgela-

den oder einzeln gepflegt werden.

3.5.4 Kontenfindung in BRFplus

Der Kontenfindungsprozess wurde bereits in Abschnitt 3.4, »Einführungsleitfaden

Schritt für Schritt«, ausführlich diskutiert. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Kontenfin-

dung durchzuführen; die Standardvorgehensweise besteht darin, den folgenden

Menüpfad zu verwenden (siehe Abbildung 3.46):

Erlösbuchhaltung � Eingangsverarbeitung � Erlösbuchhaltungsbuchungen � Konten-

findung für spezielle Vorgänge konfigurieren.

Abbildung 3.46 Kontenfindung mit vereinfachter Benutzeroberfläche

Alternativ kann die BRFplus-Anwendung direkt verwendet werden (siehe Abbil-

dung 3.47).

Abbildung 3.47 Kontenfindung in BRFplus

4417.book Seite 166 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

3.6 Zusammenfassung

167

3

3.5.5 Versionen und Transport von BRFplus-Anwendungen

Wir empfehlen Ihnen, keine Versionierung in BRFplus zu nutzen, da dies zu Leis-

tungsproblemen und einem komplexen Transportverfahren führen kann. Sie kön-

nen die Versionierung in der BRFplus-Applikation unter Versionierungsmodus (auf

dem Register Standardeinstellungen) aktivieren (siehe Abbildung 3.48).

Abbildung 3.48 Versionen für BRFplus aktivieren/deaktivieren

3.6 Zusammenfassung

Achten Sie beim Starten des Konfigurationsprozesses darauf, dass der Installations-

vorgang abgeschlossen ist und die Mindestanforderungen an die zugrunde liegende

Plattform in Ihrem SAP-ERP-System erfüllt sind. Wenn Sie SAP RAR als eigenständige

Anwendung in einer eigenständigen Instanz führen, stellen Sie sicher, dass alle

Stammdaten sowie die Organisationshierarchie vor dem Start des Prozesses vorkon-

figuriert sind. Außerdem müssen für die Benutzer, die das System konfigurieren, ent-

sprechende Berechtigungen und Profile zusammen mit einem Entwicklerschlüssel

angelegt und gepflegt werden. Alle in Abschnitt 3.4.7, »Best Practices für die Konfigu-

ration und technische Einstellungen«, beschriebenen bewährten Verfahren sollten

befolgt werden. Kopieren Sie zuerst immer die vorhandenen Standardobjekte, und

4417.book Seite 167 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

Page 37: IFRS 15 mit SAP Revenue Accounting and Reporting · IFRS 15 mit SAP Revenue Accounting and Reporting 379 Seiten, gebunden, ... bereits in älteren Versionen an die Erlö sbuchhaltung

3 Konfiguration von SAP RAR

168

nutzen Sie eine neue eigene Namenskonvention. Bevor Sie mit der Konfiguration

beginnen, müssen Sie alle Materialstämme identifizieren, die für die Verarbeitung in

SAP RAR relevant sind, und die entsprechenden Positionstypen in das SD-Modul

integrieren.

Pflegen Sie alle relevanten Konfigurationen in einem Paket, um Konflikte mit den

Transporten zu vermeiden. Übertragen Sie auch alle Aktivitäten entsprechend der

Konfiguration, wie z. B. das Anlegen der für SAP RAR relevanten Stammdaten und die

Zuordnung von Nummernkreisen, bevor Sie das System zum Testen übergeben. Alle

Funktionstests müssen ordnungsgemäß durchgeführt und dokumentiert werden.

Stellt ein Kunde einen Fehler fest, geben Sie diese Vorfälle an SAP weiter, und stellen

Sie alle erforderlichen Unterlagen für das Nachstellen des Problems zur Verfügung.

4417.book Seite 168 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

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13

2Vorwort

Mit SAP Revenue Accounting and Reporting (SAP RAR) bietet SAP eine ganzheitliche

und auf SAP ERP Financials bzw. SAP S/4HANA Finance basierende Lösung an. SAP

RAR vereinfacht und automatisiert die Prozesse in der Erlösbuchhaltung. Insbeson-

dere die komplexen Leitlinien des neuen IFRS 15 können durch diese neue Lösung

transparent und effektiv abgebildet werden.

Das Buch fokussiert auf die effiziente Implementierung von SAP RAR auf Basis von

Release 1.2. Es wurden aber auch Aspekte aus dem neuen Release 1.3 mit aufgenom-

men. Damit ist dieses Buch eine umfassende Hilfe, um die komplexen Anforderun-

gen von unterschiedlichen Rechnungslegungsvorschriften mit SAP RAR umzuset-

zen. Es ermöglicht darüber hinaus, die eigenen Prozesse gegen diese Anforderungen

zu prüfen und damit wertvolle Informationen zur Einschätzung der Ordnungsmä-

ßigkeit (Compliance) der zu implementierenden Prozesse zu gewinnen.

Die Autoren bieten eine großartige und ganzheitliche Sicht auf das Thema Erlös-

buchhaltung. Dabei halfen ihnen ihre umfassenden praktischen Erfahrungen sowohl

im Accounting als auch im Hinblick auf technische Fragestellungen.

Wie bereits erwähnt, wurde SAP RAR hauptsächlich dazu entwickelt, um mit den gra-

vierenden Änderungen der Rechnungslegungsvorschriften für die Umsatzrealisie-

rung Schritt zu halten. Der Weg zu dem neuen Standard war lang und beschwerlich,

da das Ziel extrem ambitioniert ist. Mit den einheitlichen Standards IFRS 15 und

ASC 606 wollen die Standardsetzer IASB bzw. FASB (US-GAAP) über alle Kapital-

märkte und Industrien hinweg weltweit eine einheitliche Sicht auf die Erlöse errei-

chen. Das war bisher nicht der Fall. Entweder waren die Standards relativ locker und

damit auch individuell interpretierbar (z. B. IAS 11 und 18), oder sie waren sehr kom-

pliziert und industriebezogen (z. B. SOP 97-2, EITF 08-03 bzw. EITF 09-02 des US-

GAAP). Es ist daher nicht verwunderlich, dass Erstellung und Finalisierung des IFRS 15

eine lange Zeit in Anspruch nahmen. Bereits im Jahr 2002 gab es darüber erste Dis-

kussionen, die zunächst in den Entwürfen von 2010 und 2011 mündeten. Bereits 2010

beschäftigte sich ein Entwicklungsteam von SAP mit den bevorstehenden Änderun-

gen und startete die umfangreiche Entwicklung von SAP RAR im Jahr 2012 – also

schon zwei Jahre vor der Finalisierung der Standards im Mai 2014. Ziel war es, sich so

nah wie möglich an die konkreten Leitlinien der Standards zu halten.

Das Fünf-Schritte-Modell des IFRS 15 ist ein generischer Ansatz, mit dem Erlöse sach-

lich und zeitlich korrekt ermittelt werden. Es kann auch für andere Rechnungs-

legungsvorschriften angewandt werden. Deshalb dient dieses Modell als Grundlage

für SAP RAR. Durch die Implementierung eines höchst flexiblen Regelwerks sind

dabei nicht nur Anforderungen des IFRS 15 abbildbar, sondern auch Leitlinien von

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Vorwort

14

anderen Rechnungslegungsvorschriften. Damit die Lösung SAP RAR die komplexen

IFRS-15-Anforderungen möglichst genau abbilden kann, wurden unzählige interne

Treffen mit den SAP-eigenen Accounting-Experten, über eintausend Kundengesprä-

che und Dutzende von Treffen mit Accounting-Experten der Big Four (Wirtschafts-

prüfungsgesellschaften) abgehalten. Obwohl viele IFRS-15-Anforderungen weiterhin

unterschiedlich interpretierbar sind, ermöglichte diese breite Wissensbasis eine

frühzeitige Entwicklung, die für viele Kunden jetzt schon produktiv nutzbar ist.

Die Entwicklung von SAP ist im Kontext der Kennzahl Erlös – einer der wichtigsten

Kennzahlen in jedem Unternehmen – zu sehen. Sie zeugt von Erfolg und Misserfolg

von Geschäftsmodellen. Wenn sich die Parameter zur Ermittlung dieser Kennzahl

ändern, sind vielerlei Geschäftsprozesse auch außerhalb des Accountings betroffen.

Genau das ist nun mit der Inkraftsetzung der von IASB und FASB gemeinsam entwi-

ckelten Standards für die Ermittlung von Erlösen aus Verträgen mit Kunden (IFRS 15;

ASC 606) der Fall.

Viele Unternehmen sind zurzeit noch der Ansicht, dass diese Veränderung lediglich

eine spezielle externe Reporting-Anforderung ist. Aber wenn sich dabei Erlöse signi-

fikant ändern, wie kann ein Unternehmen all seine Prozesse und Steuerungen auf

Basis der bisherigen internen und externen Regeln beibehalten? Ist es nicht vielmehr

so, dass die Steuerung des Unternehmens dieser neuen Sichtweise folgen muss?

Letztlich entscheiden die Adressaten der externen Bilanzberichte – die Analysten

und Investoren – auf Basis dieses neuen Regelwerks, ob ein Investment in ein Unter-

nehmen lukrativ ist.

Im Gegensatz zu anderen Lösungen für IFRS 15 setzt SAP RAR genau hier an. Es ist

nicht einfach eine analytische Lösung, die Werte kalkuliert und in einem Bericht dar-

stellt, sondern vielmehr Teil des End-to-End-Gesamtprozesses. Eingebettet in SAP

S/4HANA – oder für viele Bestandskunden integriert in SAP ERP –, werden nicht nur

einfache Erlöszahlen ermittelt, sondern es werden durch die hohe Integration von

SAP RAR auch weitere Prozesse des Unternehmens gesteuert. Als Beispiele sind hier

die interne Ergebnisrechnung und die korrekte Fremdwährungskalkulation zu

nennen.

Insgesamt sind wir der festen Überzeugung, dass die anstehende Regeländerung in

vielen Fällen über kurz oder lang dramatische Änderungen in den meisten Unter-

nehmen hervorrufen wird – egal, ob Unternehmen die Implementierung von IFRS 15

zunächst nur als kostspielige Störung ansehen oder ob sie die damit einhergehende

Änderung schon als Paradigmenwechsel verstehen. IFRS 15 ist nur ein Teil der neuen

Rechnungsanforderungen, die die Unternehmen vor neue Herausforderungen stel-

len. Betroffen sind weitere zentrale Themen wie IFRS 16 (Leasingverhältnisse) und

IFRS 9 (Finanzinstrumente und somit disruptive Änderungen für die Unternehmen,

die auch für den Chief Financial Officer CFO eine Fülle von Anwendungsfragen auf-

werfen). Daher ist es umso wichtiger, eine erfolgversprechende Implementierungs-

4417.book Seite 14 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

Vorwort

15

strategie aufzubauen. Dazu gehört vor allem die enge Zusammenarbeit zwischen

Accounting und IT. An diesem Punkt setzt dieses Buch an, indem es beiden Seiten

hilft, eine gemeinsame Sprache für IFRS 15 zu finden.

Wegen der sehr dynamischen Änderungen und ihrer Auswirkungen auf das Produkt

SAP RAR sind noch viele Verbesserungen vorstellbar, um die Prozesse effektiver und

automatisierter abzubilden. Dennoch hat das Entwicklungsteam, das über drei Kon-

tinente hinweg verteilt ist, es geschafft, ein Produkt zu entwickeln, das die Komplexi-

tät von Erlösrealisierungsprozessen erfolgreich abbilden kann. Zudem wird Ihnen

mit SAP RAR ein Werkzeug geboten, das die Flexibilität besitzt, auch höchst unter-

schiedliche Prozesse und die sehr differenzierten IFRS-15-Anforderungen nach Ihren

Bedürfnissen und den Vorgaben Ihrer Prüfer umzusetzen. Diese Lösung wird eine

Grundlage dafür sein, individuelle betriebswirtschaftliche Anforderungen mit neuen

Funktionen und Technologien auf der Basis von SAP S/4HANA abzudecken.

Viele Experten haben mit ihrem Wissen dazu beigetragen, Ihnen in diesem Buch

einen konkreten und praxisorientierten Überblick zu geben. Für ihren Einsatz möch-

ten wir uns ausdrücklich bedanken. Dazu zählen neben den Autoren dieses Buches

auch alle Mitglieder der Entwicklungsteams, die externen und internen SAP-Berater,

die vielen Ratgeber in den Prüfungsgesellschaften, die Mitglieder der Standardsetzer,

die uns für offene Diskussionen zur Verfügung standen, und nicht zuletzt alle Kun-

den, die uns wertvolles Feedback gegeben haben und weiterhin geben.

Matthias Grabellus

Head of LoB Finance

SAP SE

Martin Vogt

Chief Product Owner SAP Revenue Accounting and Reporting

SAP SE

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17

3Einleitung

Ende Mai 2014 wurde als gemeinsames Projekt vom International Accounting Stan-

dards Board (IASB) und dem Financial Accounting Standards Board (FASB) nach

mehrjährigen Standardisierungsprozessen der neue Rechnungslegungsstandard

IFRS 15 (Erlöse aus Kundenverträgen) veröffentlicht. Das Kernprinzip dieser neuen

Regel ist es, durch die Vielfalt der vertraglichen Regelungen in der Praxis die Konver-

genz von IFRS zu erhöhen und so die branchen- und kapitalmarktübergreifende Ver-

gleichbarkeit zu fördern. Die Implikationen von IFRS 15 für das Rechnungswesen sind

vielschichtig und betreffen nicht nur die legale IFRS-Konzernabschlusserstellung,

sondern auch die Management-Ist-Berichterstattung und die Unternehmenspla-

nung.

Diese Neuerungen führen zu umfangreichen Anforderungen an die IT sowie das

Rechnungs- und Finanzwesen der Unternehmen. Für die betroffenen Betriebe ist es

ratsam, sich mit den Neuerungen frühzeitig vertraut zu machen. Bis dato wurde die

Brisanz des Themas noch nicht in allen unterschiedlich stark betroffenen Branchen

erkannt. Dennoch ist in der Praxis bereits jetzt zu beobachten, dass die Umstellungs-

projekte, insbesondere aufgrund der befürchteten Prozess- und Systemanpassun-

gen, mit Hochdruck vorangetrieben werden.

Mit SAP Revenue Accounting and Reporting (SAP RAR) bietet SAP seinen Kunden ein

Add-on an, das im Wesentlichen entwickelt wurde, um die neuen Anforderungen

von IFRS an die Erlösrealisierung abzubilden.

Mit diesem Buch unterstützen wir Sie dabei, die neuen Anforderungen durch den

IFRS 15 schnell und effizient in SAP RAR umzusetzen, und bieten Ihnen mögliche

Lösungsansätze im SAP-Umfeld an. Dabei werden wir nicht nur auf die Grundprinzi-

pien und die grundlegenden Elemente von SAP RAR eingehen, sondern auch auf die

folgenden Punkte:

� Zusammenspiel von IFRS 15 und SAP RAR verstehen

� betroffene Geschäftsprozesse identifizieren und Auswirkungen der

IFRS-15-Umstellung analysieren

� Fünf-Stufen-Prozess für die Erlösrealisierung umsetzen

Neben den abstrakten Vorschriften werden auch konkrete Umsetzungsfragen erör-

tert. Dies umfasst die Darstellung der Übergangsschriften und die Aufsplittung der

Transaktionspreise ebenso wie die Konfiguration im System und Hinweise auf

bestimmte branchenspezifische Besonderheiten. Zur Abrundung zeigen wir Ihnen

auch, wie Sie eine Projektmethodik umsetzen, und geben Ihnen erprobte Handlungs-

empfehlungen für die Migration.

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Einleitung

18

Zielgruppe

Dieses Buch richtet sich an Personen, die insbesondere aus den folgenden Bereichen

kommen und sich mit den Herausforderungen und Neuregelungen von IFRS 15 aus-

einandersetzen müssen:

� Entscheidungsträger und fachliche Mitarbeiter im Rechnungswesen, Controlling

und der Bilanzierung

� SAP-Komponenten-Betreuer (insbesondere für SAP SD und FI)

� (Inhouse-) SAP-Beratung

Es wird empfohlen, dass Sie sich als Leser dieses Buches im Vorfeld bereits mit dem

neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 15 vertraut gemacht haben. Je nachdem, aus

welchem Bereich Sie kommen, haben Sie unterschiedliche Fragen, die Ihnen in die-

sem Buch beantwortet werden sollen. Dabei wird nicht jeder von Ihnen sich von

jedem Abschnitt gleichermaßen angesprochen fühlen. Das Buch kann weder die

detaillierte Dokumentation für IFRS 15 und SAP RAR ersetzen noch Ihnen als Schritt-

für Schritt-Anleitung für Ihr anstehendes Migrationsprojekt oder für die Anwendung

der Software dienen. Das Buch ist primär als Konfigurationsunterstützung und Emp-

fehlung für Ihre Projektvorbereitung und -durchführung und als Nachschlagewerk

vorgesehen.

Da Sie nun erfahren haben, an wen sich das Buch richtet, stellen wir Ihnen als Nächs-

tes den Aufbau des Inhalts sowie einige der verwendeten Darstellungselemente vor.

Zum Aufbau

Das Buch ist in acht Kapitel unterteilt, um Ihnen den Einstieg so leicht und doch so

umfassend wie möglich zu gestalten. Die Ausführungen im Buch beziehen sich auf

den zur Drucklegung im April 2017 aktuellen Stand.

Kapitel 1, »Was beinhaltet IFRS 15? Was versteht man unter SAP Revenue Accounting

and Reporting?«, dient der Einordnung des Buchthemas und der Vorbereitung des

Umstellungsprozesses in Ihrem Unternehmen und vermittelt Ihnen einen ersten

Eindruck von der Komplexität der Anforderungen.

Das Kapitel 2, »Projektmethodik«, erläutert die für die Umsetzung eines Projekts zur

Verfügung stehende Methode. Zentrale Themen sind u. a. die Risiken der Umsetzung

und das Potenzial, das sich durch den Einsatz von Methoden, wie z. B. der SAP-Acti-

vate-Methode, für eine erfolgreiche Umsetzung erschließen lässt.

Kapitel 3, »Konfiguration von SAP RAR«, legt ein besonderes Augenmerk sowohl auf

die in SAP RAR einzurichtende SD-basierte als auch die nicht-SD-basierte Erlösbuch-

haltung. Hier werden die relevanten Einstellungsschritte erläutert.

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Einleitung

19

Kapitel 4, »Erlösbuchhaltungsverträge verarbeiten«, stellt die Konfiguration anhand

aufgezeigter Zusammenhänge – etwa Vertragskombinationen, Erlöspläne, Preisallo-

kation, Erfüllungsfunktionen, Erlösrealisierung und Fehlerbehandlung – dar. Das

Kapitel gibt Ihnen auch einen Ausblick auf das Release 1.3.

Im Kapitel 5, »Migration bestehender Verträge in IFRS 15 mit SAP RAR«, stellen wir

den Migrationsweg Ihrer bestehenden Erlösverträge vor. Wir veranschaulichen

dabei, welche Vor- und Nachbereitungsschritte für die Migration der Daten aus Ihren

verschiedenen Verträgen erforderlich sind. Dabei verdeutlichen wir speziell den

Umstieg von SD-basierten, erlösbezogenen Transaktionsdaten (einer der stark inte-

grierten Quellen für die SAP-RAR-Anwendung).

Kapitel 6, »Strategien und Optionen für den Übergang«, widmet sich den möglichen

Übergangsoptionen und beschreibt, wie Sie den Übergang vom alten auf das neue

System in SAP RAR durchführen. Sie werden mit den unterschiedlichen Methoden

vertraut gemacht und erfahren in diesem Zusammenhang, auf welche Transaktio-

nen, BAdIs und Tabellen Sie dabei zugreifen.

In Kapitel 7, »Anwendungsfälle«, wird die Auswirkung des neuen Standards auf die

Geschäftsmodelle von zwei betroffenen Branchen exemplarisch dargestellt. Wir

erläutern detailliert einzelne Varianten, mögliche Designalternativen und Szenario-

Modellierungsvorlagen.

In Kapitel 8, »Fazit«, geben wir Ihnen abschließend nützliche Tipps und Hinweise,

worauf Sie bei der Umstellung auf den neuen Rechnungslegungsstandard achten

sollten.

Eine Vorstellung der Autoren finden Sie im Anhang.

Wichtige Darstellungselemente

In diesem Buch sehen Sie 224 Abbildungen. In der Regel handelt es sich dabei um

Screenshots aus dem SAP-RAR-System. Sie veranschaulichen wichtige Einstellungs-

möglichkeiten. An einige Stellen finden Sie auch abstrahierte Schaubilder, die

Zusammenhänge erläuternd illustrieren sollen.

In den grauen Infokästen sind Inhalte zu finden, die wissenswert und hilfreich sind,

aber etwas außerhalb der eigentlichen Erläuterung stehen und mit dem Symbol

gekennzeichnet sind.

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Einleitung

20

Danksagung

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Kolleginnen und Kollegen für die fachliche

Unterstützung, das Korrekturlesen und die hilfreichen Kommentare und Hinweise

bedanken. Zu guter Letzt gilt ein besonderer Dank dem Rheinwerk Verlag, insbeson-

dere unserer Lektorin Kerstin Billen, für die angenehme Zusammenarbeit.

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Auf einen Blick

1 Was beinhaltet IFRS 15? Was versteht man unter SAP Revenue Accounting and Reporting? ..................................................... 21

2 Projektmethodik .................................................................................................... 57

3 Konfiguration von SAP RAR ................................................................................ 99

4 Erlösbuchhaltungsverträge verarbeiten ........................................................ 169

5 Migration bestehender Verträge in IFRS 15 mit SAP RAR ....................... 237

6 Strategien und Optionen für den Übergang ................................................ 269

7 Anwendungsfälle ................................................................................................... 313

8 Fazit ............................................................................................................................. 353

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7

Inhalt

Vorwort ................................................................................................................................................... 13

Einleitung ............................................................................................................................................... 17

1 Was beinhaltet IFRS 15? Was versteht man unter SAP Revenue Accounting and Reporting? 21

1.1 Globale Rechnungslegungsstandards ........................................................................ 22

1.1.1 Notwendigkeit neuer Bilanzierungsrichtlinien .......................................... 22

1.1.2 Unternehmerische Herausforderungen ....................................................... 23

1.2 IFRS 15 ...................................................................................................................................... 24

1.2.1 Das Fünf-Stufen-Rahmenkonzept für die Erlösrealisierung .................. 25

1.2.2 Auswirkungen der neuen Standards ............................................................. 28

1.2.3 Vorhandene Tools und Matrix zur Anbieteranalyse ................................. 32

1.2.4 SAP-Lösung für die neue Erlösrealisierung .................................................. 33

1.2.5 Überblick über die Funktionen ........................................................................ 34

1.2.6 Lizenzierungsoptionen ....................................................................................... 45

1.2.7 Architektur und Umgebung ............................................................................. 46

1.2.8 Integration mit bestehenden Erlösanwendungen .................................. 51

1.3 Zusammenfassung ............................................................................................................. 56

2 Projektmethodik 57

2.1 Projektmanagement nach der SAP-Activate-Methode ...................................... 57

2.2 Projektvorbereitung .......................................................................................................... 58

2.2.1 Projektvorbereitung ............................................................................................ 58

2.2.2 Festlegung des Projektumfangs ..................................................................... 59

2.2.3 Übergang in einen Anforderungskatalog ................................................... 61

2.3 Exkurs: Anforderungen an die Anhangangaben nach IFRS 15 ....................... 63

2.3.1 Allgemeines ............................................................................................................ 63

2.3.2 Detailinformationen ........................................................................................... 65

2.3.3 Projektorganisation ............................................................................................. 76

2.3.4 Projektzeitplan ..................................................................................................... 78

2.3.5 Change-Management-Überlegungen ........................................................... 80

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Inhalt

8

2.4 Explorationsphase ............................................................................................................. 80

2.4.1 Planung, Sammlung und Entwicklung von Anwendungsfällen ........... 81

2.4.2 Soll-Prozessdefinition ........................................................................................ 83

2.4.3 Auswirkungen auf Stammdaten und organisatorische Änderungen 85

2.4.4 Validierung und Abnahme des BRDs durch den Kunden ....................... 86

2.4.5 Prototyperstellung .............................................................................................. 86

2.5 Realisierungsphase ............................................................................................................. 89

2.5.1 Technische Integration ....................................................................................... 89

2.5.2 Wesentliche Gestaltungsentscheidungen ................................................. 90

2.5.3 Testvorgehen ........................................................................................................ 91

2.5.4 Teststrategie und -durchführung .................................................................. 92

2.6 Inbetriebnahme und laufender Betrieb .................................................................... 94

2.6.1 Cut-over-Planung ................................................................................................. 94

2.6.2 Go-Live- und Post-Go-Live-Überlegungen ................................................... 95

2.6.3 Herausforderungen der SAP-RAR-Implementierung ............................... 96

2.7 Zusammenfassung ............................................................................................................. 97

3 Konfiguration von SAP RAR 99

3.1 Grundlegendes zu den Konfigurationsoptionen .................................................. 99

3.2 Installationsprozess der Applikation .......................................................................... 101

3.2.1 Systemvoraussetzungen .................................................................................... 101

3.2.2 Installation von SAP RAR .................................................................................... 103

3.2.3 Klasse für Erlösbuchhaltungspositionen definieren ................................ 105

3.2.4 SAP Business Client einstellen ......................................................................... 106

3.2.5 Integration mit SAP Business Warehouse ................................................... 107

3.3 Vorbereitung der Konfiguration ................................................................................... 111

3.4 Einführungsleitfaden Schritt für Schritt ................................................................... 113

3.4.1 Eingangsverarbeitung ........................................................................................ 113

3.4.2 Erlösbuchhaltungsvertrag ................................................................................. 123

3.4.3 Erlösbuchungen .................................................................................................... 146

3.4.4 Integration mit SD- und Nicht-SD-Anwendungen .................................... 155

3.4.5 UI/Web Dynpro konfigurieren ........................................................................ 157

3.4.6 Voraussetzungen für die Schritte der nachträglichen Konfiguration 160

3.4.7 Best Practices für die Konfiguration und technische Einstellungen ... 161

3.5 BRFplus-Integration ........................................................................................................... 162

3.5.1 Architektur und Funktionen ............................................................................. 162

4417.book Seite 8 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

Inhalt

9

3.5.2 BRFplus-Anwendungen ..................................................................................... 165

3.5.3 BRFplus-Entscheidungstabellen ...................................................................... 165

3.5.4 Kontenfindung in BRFplus ................................................................................. 166

3.5.5 Versionen und Transport von BRFplus-Anwendungen ........................... 167

3.6 Zusammenfassung ............................................................................................................. 167

4 Erlösbuchhaltungsverträge verarbeiten 169

4.1 Erlösbuchhaltungspositionen (EBP) ............................................................................ 170

4.1.1 EBPs aus SD- und Nicht-SD-Anwendungen generieren .......................... 170

4.1.2 Stufe oder Status der EBP-Verarbeitung ..................................................... 172

4.1.3 EBPs durch die Eingangsverarbeitung verarbeiten ................................... 177

4.2 Erlösbuchhaltungsverträge ............................................................................................. 177

4.2.1 Vertragsabwicklung: Navigation, Erlösplan, Amortisation und

Leistungsverpflichtungen .................................................................................. 178

4.2.2 Zusammenfassung von Verträgen ................................................................. 180

4.2.3 Leistungsverpflichtung ....................................................................................... 182

4.2.4 Preisallokation: anteilige Verteilung, Standardoptionen und mehr ... 195

4.2.5 Vertragserfüllung ................................................................................................. 199

4.2.6 Rechnungen in Erlösbuchhaltungsverträgen ............................................. 202

4.2.7 Erlösbuchung, vertraglicher Vermögenswert und Verbindlichkeiten 208

4.2.8 Berichtswesen und Anhangangaben ............................................................ 222

4.2.9 Archivierung von Erlösverträgen ..................................................................... 225

4.3 Best Practices ......................................................................................................................... 226

4.4 Funktionen der Version 1.3 ............................................................................................. 227

4.4.1 Fremdwährungsumrechnung .......................................................................... 227

4.4.2 End-to-End-Konsistenzprüfungen .................................................................. 233

4.4.3 Weitere neue Funktionen .................................................................................. 234

4.5 Zusammenfassung ............................................................................................................. 235

5 Migration bestehender Verträge in IFRS 15 mit SAP RAR 237

5.1 Migrationsstrategie und -planung .............................................................................. 237

5.1.1 Migrationsstrategie ............................................................................................. 238

5.1.2 Migrationsplan ...................................................................................................... 240

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Page 46: IFRS 15 mit SAP Revenue Accounting and Reporting · IFRS 15 mit SAP Revenue Accounting and Reporting 379 Seiten, gebunden, ... bereits in älteren Versionen an die Erlö sbuchhaltung

Inhalt

10

5.1.3 Herausforderungen bei der Migration .......................................................... 242

5.1.4 Migrationszeitplan ............................................................................................. 243

5.1.5 Migrationsszenarien ........................................................................................... 244

5.1.6 Migrationsrisiken und Pläne für Eventualfälle ........................................... 245

5.2 Migrationsprozess ............................................................................................................... 247

5.2.1 Migrationskonfiguration ................................................................................... 247

5.2.2 Migration SD-basierter Verträge ..................................................................... 252

5.2.3 Teststrategie .......................................................................................................... 266

5.2.4 Validierungen im Umstellungsprozess ......................................................... 266

5.3 Handlungsempfehlungen für die Migration ........................................................... 267

5.4 Zusammenfassung ............................................................................................................. 268

6 Strategien und Optionen für den Übergang 269

6.1 Mögliche Auswirkungen des Übergangs .................................................................. 270

6.1.1 Aufholungseffekt ................................................................................................. 270

6.1.2 Umgliederung von Umsatzerlösen ................................................................ 274

6.1.3 Aktivierung von Vertragskosten ...................................................................... 278

6.2 Vollständige retrospektive Übergangsmethode ................................................... 280

6.3 Modifizierte retrospektive Übergangsmethode .................................................. 285

6.4 Modifizierte retrospektive Übergangsmethode mit retrospektiver

Pro-forma-Berichterstattung (hybride Übergangsmethode 1) ...................... 287

6.5 Modifizierte retrospektive Übergangsmethode mit prospektiver

Pro-forma-Berichterstattung (hybride Übergangsmethode 2) ...................... 289

6.6 Parallele Rechnungslegung ............................................................................................ 292

6.6.1 Kontenlösung ........................................................................................................ 292

6.6.2 Ledger-Lösung ....................................................................................................... 294

6.6.3 Parallele Berichterstattung ............................................................................... 296

6.7 Vollständiges Beispiel für einen Übergang ............................................................. 297

6.7.1 Buchungen gemäß den derzeit geltenden IFRS (IAS 11/IAS 18) ........... 298

6.7.2 Der Übergang Schritt für Schritt ..................................................................... 298

6.8 Die Transaktion im Überblick ........................................................................................ 308

6.9 Best Practices ......................................................................................................................... 309

6.10 Zusammenfassung ............................................................................................................. 310

4417.book Seite 10 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

Inhalt

11

7 Anwendungsfälle 313

7.1 Beispiel: Telekommunikationsindustrie ................................................................... 314

7.1.1 Übersicht des Anwendungsfalls ..................................................................... 314

7.1.2 Auswirkungen von IFRS 15 auf die Telekommunikationsindustrie .... 314

7.1.3 Herausforderungen für Telekommunikationsunternehmen ................ 316

7.1.4 SAP RAR in der Telekommunikationsindustrie implementieren .......... 320

7.1.5 Handlungsempfehlungen und Erkenntnisse .............................................. 335

7.2 Beispiel Hightech-Industrie ........................................................................................... 336

7.2.1 Übersicht Anwendungsfall .............................................................................. 336

7.2.2 Auswirkungen von IFRS 15 auf die Hightech-Industrie ........................... 337

7.2.3 Herausforderungen für Hightech-Unternehmen ..................................... 337

7.2.4 SAP RAR in der Hightech-Industrie implementieren ................................ 338

7.2.5 Handlungsempfehlungen und Erkenntnisse .............................................. 341

7.3 Weitere Beispiele ................................................................................................................. 342

7.3.1 Fracht- und Transportleistung ......................................................................... 342

7.3.2 Rückgaberecht als variable Gegenleistung ................................................. 345

7.3.3 Anlagenbau und Ergebnisermittlung ............................................................ 348

7.3.4 Vertragserlangungskosten ................................................................................ 350

8 Fazit 353

8.1 Nehmen Sie Ihr IFRS-15-Projekt nicht auf die leichte Schulter ....................... 354

8.1.1 Datum der Implementierung ........................................................................... 354

8.1.2 Vorschriften ............................................................................................................ 354

8.1.3 Verständnis des 5-Stufen-Modells ................................................................. 355

8.2 Wählen Sie die richtige Übergangsmethode aus .................................................. 356

8.2.1 Hybride Übergangsmethode I .......................................................................... 356

8.2.2 Migrationsszenarien ........................................................................................... 357

8.2.3 Externe Systeme ................................................................................................... 358

8.3 Gutes Projektmanagement als Voraussetzung für eine erfolgreiche

Implementierung ................................................................................................................ 358

8.3.1 Umfang und Meilensteine ................................................................................ 358

8.3.2 Big Bang oder Agil ................................................................................................ 359

8.3.3 Ressourcen .............................................................................................................. 359

8.3.4 Prototyping ............................................................................................................. 360

8.3.5 Fokus ......................................................................................................................... 360

8.3.6 Rollen und Zuständigkeiten bei einem IFRS-15-Projekt .......................... 360

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Inhalt

12

8.4 Das bestes Konzept für die Berichterstattung auswählen ............................... 363

8.4.1 Berücksichtigung alter und neuer Rechnungslegungsstandards ........ 363

8.4.2 Ledger-Lösung oder Kontenlösung ................................................................ 364

8.4.3 Erfüllung der Angabevorschriften .................................................................. 364

8.4.4 Abstimmung .......................................................................................................... 364

8.5 Auf technologische Herausforderungen vorbereitet sein ................................ 366

8.5.1 Spezielle Anforderungen an die IT-Landschaft .......................................... 366

8.5.2 Tests .......................................................................................................................... 368

8.6 Links und weitere Informationen ................................................................................ 369

A Die Autoren ............................................................................................................................ 371

Index ........................................................................................................................................................ 375

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375

Index

Index

A

Abgleich mit dem Hauptbuch ........................ 241

Abstimmung ................................................ 223, 364

Activate-Methode, Projektorganisation ....... 76

Adapter, Eingangsverarbeitung .................... 152

AdI, FARR_CHANGE_MODE_

DETERMINATION ........................................... 131

agile Methode ....................................................... 359

Aktivierung von Vertragskosten ................... 278

ALE-RFC-Einstellung ........................................... 105

Allokationseffekt ................................................. 196

Amortisation ......................................................... 195

Anbieter ..................................................................... 32

Anbieteranalyse ...................................................... 32

Anforderungskatalog ............................................ 61

Anhangangabe ..................................................... 222

Archivierungseinstellung ................................ 105

Artikelklasse .......................................................... 105

ASC 606/IFRS 15 ...................................................... 24

Aufholungseffekt ................................................ 270

Automatisierung von

Erlösrealisierungsprozessen ......................... 32

Automobilbranche ................................................ 29

B

BAdI ........................................................................... 211

FARR_BADI_CONTRACT_COMBI-

NATION .......................................................... 309

FARRIC_BADI_ORDER ......................... 300, 309

Berichterstattung ................................................... 45

Berichtswesen ....................................................... 222

Best Practices bei der Installation ................. 103

BRFplus ................................................................ 44, 47

Applikationen .................................................. 144

Entscheidungstabelle ........................... 121, 165

Integration ........................................................ 162

Kontenfindung ................................................ 166

Rules Engine ...................................................... 163

Rules Repository .............................................. 164

Transportanwendung ................................... 167

Workbench ........................................................ 163

BRFplus-Anwendung

FARR_ACC_DETERMINE_TEMPLATE ..... 120

FARR_AP_SD_PROCESS_TEMPLATE ...... 120

Business Function FIN-CO-COGM ................ 125

Business Rules Management System .......... 162

C

Change Management ............................................ 80

CO-PA-Integration .............................................. 221

CRM-basierte Positionsklasse ........................ 106

Cut-over-Planung ................................................... 94

D

DataSource

0FARR_CONTR_CAT_TEXT ......................... 110

0FARR_CONTRACT_ATTR ........................... 109

0FARR_DEF_S_IND_TEXT ........................... 110

0FARR_DIST_TYP_TEXT .............................. 110

0FARR_EVT_TYPE_TEXT ............................. 110

0FARR_FULFILL_TYPE_TEXT ..................... 110

0FARR_OBJNR_ATTR .................................... 109

0FARR_POB_ATTR ......................................... 109

0FARR_POB_ROLE_TEXT ............................ 110

0FARR_POB_STAT_TEXT ............................ 110

0FARR_POB_TYPE_TEXT ............................. 110

0FARR_POST_CAT_TEXT ............................ 110

0FARR_RECKEY_ATTR .................................. 110

0FARR_RECKEY_STAT_TEXT ..................... 110

0FARR_REV_RSN_TEXT ............................... 110

0FARR_ST_DAT_TYP_TEXT ....................... 110

0FARR_VAL_RES_TEXT ................................ 110

Datenarchivierung .............................................. 225

Datenquelle ........................................................... 109

Datum der Implementierung ......................... 354

Dialogverarbeitung ................................... 174–175

duales Reporting ..................................................... 35

E

EBP-Klasse, Upload-Regeln .............................. 117

Eingangsverarbeitung ....................................... 171

Einzelveräußerungspreis .......... 27, 29, 119, 171

Entwicklung von Anwendungsfällen ............. 81

Erfüllungsereignistyp ........................................ 143

Erlangungskosten ............................................... 319

Erlösbuchhaltungs-Engine ................................. 44

Erlösbuchhaltungsposition (EBP) ................. 170

4417.book Seite 375 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

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Index

376

Erlösbuchhaltungspositionsklasse .............. 114

Absenderkomponente .................................. 118

BRFplus-Anwendung ..................................... 120

kundenspezifisches Feld ............................... 116

modifizierbares Feld ...................................... 118

SD01 ..................................................................... 114

SD02 ..................................................................... 114

SD03 ..................................................................... 114

Erlösbuchhaltungsvertrag ............ 123, 169, 177

Erlösbuchhaltungsvertrag, Rechnung ........ 202

Erlösbuchung ..................................... 146, 212, 214

Erlösplan ................................................................. 194

Erlösrealisierung ........................................... 21, 135

Erlösrealisierung, Fünf-Stufen-

Rahmenkonzept ................................................ 25

Erlössimulation .................................................... 212

Erweiterungen der Erlösbuchhaltung ......... 152

EVP � Einzelveräußerungspreis

Explorationsphase ................................................. 80

externes System .................................................. 358

Extraktor

0FARR_RA_10 .................................................. 109

0FARR_RA_20 .................................................. 109

0FARR_RA_30 .................................................. 109

F

Faktura- und Erlösbuchungen des ersten

Jahres ................................................................... 340

Fehlerbearbeitung ............................................... 241

Felderweiterung ................................................... 154

festgelegter Betrag ................................................. 27

Financial Accounting Standards Board ......... 22

Financial Accounting Standards Board 22, 28

Fremdwährungsumrechnung ........................ 227

Fünf-Stufen-Rahmenkonzept .......... 25–27, 355

funktionaler Test .................................................... 92

G

G606 .......................................................................... 247

GAAP ........................................................................... 21

Generally Accepted Accounting

Principles ......................................... 21, 23, 28, 30

Geschäftsvorfall ................................................... 313

Gestaltungsentscheidung ................................... 90

globaler Rechnungslegungsstandard ............ 22

Go-Live ........................................................................ 95

H

Herstellerverkauf ................................................ 318

Hightech .................................................. 30, 313, 336

Auswirkungen von IFRS 15 .......................... 337

Best Practices .................................................... 341

Implementierungsherausforderungen 338

Planungsherausforderungen ..................... 337

SAP RAR implementieren ............................ 338

Übersicht ............................................................ 336

hybride Übergangsmethode I ........................ 356

I

IAS 18 ........................................................................ 247

IASB .............................................................................. 22

IFRS ............................................................................... 23

IFRS 15 ............................................................... 21, 247

Anwendungszeitpunkt .................................... 28

Auswirkungen der neuen Standards .......... 28

Fünf-Stufen-Rahmenkonzept ........................ 25

Migration ........................................................... 237

unternehmerische Herausforderungen .... 23

Verträge ................................................................. 26

Inbound Processing ............................................ 113

Installation der Applikation ............................ 101

International Accounting Standards

Board ............................................................... 22, 28

J

Jobmonitor ............................................................. 216

K

Key-Performance-Indikator ............................... 21

Konditionsart ........................................................ 141

Konditionsart, Rolle ........................................... 142

Konfiguration von SAP RAR ..................... 99, 111

Kontenlösung ....................................................... 364

kostenbasierte RA-Methode ........................... 127

Kostenerfassung .................................................. 129

Kostenobjekt Controlling, Integration ....... 124

KPI ................................................................................ 21

L

Laufidentifikation ............................................... 136

Ledger-Lösung ...................................................... 364

Leistungsverpflichtung ................ 26, 29, 43, 182

abgrenzbar und nicht abgrenzbar .............. 26

Administrationsdaten .................................. 191

4417.book Seite 376 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

Index

377

Leistungsverpflichtung (Forts.)

Aktualisierungsmodus ................................. 146

Allgemeine Daten ........................................... 183

Erfüllungsdaten ............................................... 189

Nummernkreis ................................................. 136

Referenztyp ....................................................... 119

Statusdaten ....................................................... 191

Transaktionspreisallokation ......................... 27

Typ ................................................................. 26, 137

Überprüfungsgrund ....................................... 145

Zuordnungsdaten ........................................... 186

Lizenzierung ............................................................. 45

lokaler Lizenzvertrag ......................................... 340

M

manuelle Zuordnung ......................................... 198

Massenverarbeitung .......................................... 174

Matrix zur Anbieteranalyse ............................... 32

Mehrkomponentenvertrag ................................ 37

Meilensteinfakturierung .................................. 206

mengenbezogene Rechnung .......................... 204

Methode CLEAR_RELTYPE_FLAG .................. 300

Migration ................................................................ 237

Durchführung .................................................. 239

Herausforderungen ....................................... 242

Paket .................................................................... 249

Prozess ................................................................ 247

Strategie ............................................................. 238

Szenario .............................................................. 357

Validierung ....................................................... 266

Vorbereitung .................................................... 238

Zeitplan ............................................................... 243

Migration, Nachlaufaktivitäten ..................... 240

modifizierte retrospektive

Methode .......................................... 270, 285, 310

Anlegen von Verträgen ................................ 286

Anwendungsbereich ...................................... 286

ermittelte Ergebnisse .................................... 286

offene Verträge ................................................ 286

Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung 285

modifizierte retrospektive Methode mit

prospektiver Pro-forma-Bericht-

erstattung .......................................................... 289

modifizierte retrospektive Methode mit

prospektiver Pro-forma-Berichter-

stattung

Berechnung des kumulierten Effekts ...... 289

Pro-forma-Effekt ............................................. 290

Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung 289

modifizierte retrospektive Methode mit

retrospektiver Pro-forma-Bericht-

erstattung .......................................................... 287

Berechnung des kumulierten Effekts ...... 287

Pro-forma-Effekt ............................................. 288

Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung 287

N

nachgelagerte Validierung .............................. 241

nicht fakturierte Aufträge/Verträge ............ 245

P

Paketdefinition ..................................................... 248

parallele Berichterstattung .............................. 296

Umsatzerlös ...................................................... 296

Vorschriften ...................................................... 297

parallele Rechnungslegung ...................... 35, 292

Kontenlösung ............................................ 35, 292

Ledger-Lösung ........................................... 35, 294

parallele Verarbeitung, Konfiguration ....... 215

persönliche Objektarbeitsliste ....................... 157

Preisallokation ...................................................... 195

Programm FARR_REVERSE_LIAB_4_CHG_

ACTPR .................................................................. 258

Projekt auf Zeit- und Materialbasis .............. 206

Projektmanagement ............................................. 57

Projektmethodik ..................................................... 57

Projektorganisation ............................................... 76

Projektumfang ......................................................... 59

Projektzeitplan ........................................................ 78

Prototyperstellung ................................................ 86

PSP-Hierarchie ...................................................... 126

R

Rechnungsabwicklung, vereinfachte .......... 231

Rechnungslegung ................................................ 253

Rechnungslegungsvorschrift

spezifische Einstellungen ............................. 130

Request for Proposal ............................................. 33

Ressource ................................................................ 359

Restgrößenansatz ................................................ 198

Right of Return ........................................................ 88

Rolle im Projekt .................................................... 360

Rückgaberecht ......................................................... 44

4417.book Seite 377 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

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Index

378

S

Sachkonto ............................................................... 148

SAP Business Client

Einstellungen .................................................... 106

Rolle ..................................................................... 106

SAP RAR

CO-PA-Integration ......................................... 123

Fünf-Stufen-Framework .................................. 48

Installation ........................................................ 103

Integration ........................................................... 51

Komponenten ..................................................... 49

Konfiguration ......................................... 111, 113

SAP-BW-Integration ...................................... 107

Systemvoraussetzungen .............................. 101

UI-Konfiguration ............................................ 157

Vertragsübernahme ...................................... 339

SAP-Activate-Methode ......................................... 57

Scenario Modeling Template ............................. 86

Schnellkombination .......................................... 181

SD-basierte Erlösbuchhaltung ....................... 100

SD-basierte Erlösrealisierung ......................... 240

SD-basierte Standardklasse ............................. 106

Soll-Prozessdefinition .......................................... 83

T

Tabelle

DT_PROCESS_POB ......................................... 122

DT_PROCESS_POB_ADD ............................. 122

DT_PROCESS_POB, DT_PROCESS_POB_

ADD ................................................................. 122

DT_PROCESS_SSP ........................................... 122

FARR_D_COMP_TRAN ........................ 306, 309

FARR_D_Legacy .............................................. 300

FARR_D_LEGACYC ......................................... 300

FARR_D_MAPPING ........................................ 309

FARR_D_MAPPING_M ................................. 309

FARR_D_POB .................................................... 309

FARR_D_POSTING ................................ 301, 309

FARR_D_RECON_KEY ................................... 309

Telekommunikation ................................... 29, 313

Abrechnungssystem ...................................... 317

Abschluss des 21. Monats ............................. 331

Abschluss des ersten Monats ..................... 324

Abschluss des zweiten Monats .................. 327

Aktivierungsgebühr ....................................... 317

Auswirkungen von IFRS 15/ASC 606 ....... 314

Best Practices ................................................... 335

Dritter bis 20. Monatsabschluss ............... 328

Fakturierung des 21. Monats ...................... 329

Telekommunikation (Forts.)

Fünf-Stufen-Modell ........................................ 316

Herausforderungen ....................................... 316

Implementing SAP RAR ................................ 320

Kosten ................................................................. 319

Prepaid-Services .............................................. 317

Rechnung des ersten Monats ..................... 323

Rechnung des zweiten Monats .................. 326

Verfügbarkeit historischer Daten ............. 318

Versprechen des Kundenservices .............. 317

Vertragsaktivierung ...................................... 320

Test ............................................................................ 368

Teststrategie

Regressionstest ................................................... 93

technisches Unit Testing ................................. 92

Volume Performance Testing ....................... 93

Teststrategie und -durchführung .................... 92

Testvorgehen ........................................................... 91

Transaktion

FARR_CALC_TRANS_CATCHUP ................ 258

FARR_IL_CLEANUP ........................................ 246

FARR_LIABILITY_CALC ................................. 308

FARR_NEWACP_CLEANUP .......................... 308

FARR_PREPARE_COMP ....................... 305, 308

FARR_RAI_MON ..................................... 254, 308

FARR_RAI_PROC ............................................. 308

FARR_RAI_PROC_LOAD ..................... 301, 308

FARR_RAI_PROC_NEWACP ........................ 308

FARR_RAI_TRANS .......................................... 174

FARR_REV_POST .................................... 261, 308

FARR_TM_TRANSFER ................................... 259

FARR_TRANS_CATCHUP ............................. 308

FARR_TRANS_REV_URDR ........................... 304

FARR_TRANSREV_URDR ............................. 308

FARRIC_OL ..................................... 246, 254, 308

LPD_CUST .......................................................... 159

RSA5 ..................................................................... 107

RSA6 ..................................................................... 107

SARA ..................................................................... 105

SE18 ....................................................................... 152

SE38 ...................................................................... 258

SE80 ..................................................................... 157

SICF ....................................................................... 105

SLG1 ...................................................................... 105

SLG2 ...................................................................... 105

SM30 .................................................................... 125

VA03 .................................................................... 254

VA43 ..................................................................... 254

Transaktionspreis ................................................... 27

Transition ............................................................... 257

4417.book Seite 378 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

Index

379

U

Übergang ................................................................ 269

Beispiel ................................................................ 297

kumulierter Effekt .......................................... 282

Schritt für Schritt ............................................ 298

Umgliederung von Umsatzerlösen .............. 274

V

variabler Betrag ....................................................... 27

Vergleichsbericht ................................................ 260

Version 1.3 ............................................................. 227

Vertrag ........................................................................ 26

erfüllt ................................................................... 282

offen ..................................................................... 282

Verschiebung in die Folgeperiode ............ 219

vertragliche Vermögenswertberechnung 210

vertraglicher Vermögenswert ........................ 208

Vertragserfüllung ................................................ 199

manuelle Verteilung ...................................... 201

prozentuale Fertigstellung .......................... 200

zeitabhängige .................................................. 200

zeitpunktbasierte ............................................ 200

Vertragserlangungskosten .............................. 350

Vertragskombination ........................................ 180

manuelle Kombination ................................ 182

Vertragsmodifikation ........................................ 130

Vertragstyp ............................................................ 137

verzögerte Aufträge/Verträge ........................ 245

Vetragskombination, manuelle

Kombination .................................................... 182

vollständige retrospektive

Übergangsmethode ....................................... 280

Angabe der verbleibenden

Leistungsverpflichtungen ....................... 285

Erfassung angefallener Kosten ................. 281

erfüllte Verträge .............................................. 283

geänderte Verträge ........................................ 284

Go-Live ................................................................ 281

nachträgliche Berücksichtigung aktueller

Kenntnisse .................................................... 284

offene Verträge ................................................ 282

Vergünstigungen ............................................ 281

Wechselkurse .................................................... 281

vollständige rückwirkende

Übergangsmethode ....................................... 269

Vorschriften ........................................................... 354

W

Web Dynpro

Einstellungen .................................................... 105

Floorplan Manager ........................................ 157

weitere Datenmigration ................................... 248

Weiterverkauf ....................................................... 318

wertbezogene Rechnung .................................. 204

Z

zeitraumbasierte Erlöse .................................... 259

4417.book Seite 379 Dienstag, 9. Mai 2017 3:18 15

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Dayakar Domala ist Senior Manager für IT- und Enterprise-Anwendungen bei Ser-viceNow, wo er sich im Rahmen von Ramp-up-Programmen für die Implementierung der SAP-RAR-Anwendung mit neuen Technologien wie SAP S/4 HANA beschäftigt.

Petra Kuhn arbeitet als Projektmanagerin im Bereich LOB Finance der SAP SE. Dabei koordiniert und betreut sie branchenübergreifend Kunden, Partner, Beratung und Entwicklung in nationalen und internationalen Projekten.

Thorsten Schmidt ist Senior Manager bei EY (Ernst & Young) im Bereich Advisory Services. Seit 2014 unterstützen er und sein Team Unternehmen bei der Einführung des IFRS 15, insbesondere im Bereich Prozesse und Systeme.

Koti Tummuru ist Platin-FI/CO-Berater bei SAP. Er ist als Ramp-up-Trainer bei mehre-ren Kunden tätig, die SAP RAR implementieren, um die neuen IFRS-15-Anforderun-gen zu erfüllen.

Jennifer Weber arbeitet als Partner im Bereich IT-Advisory bei EY (Ernst & Young) und hat 19 Jahre Beratungs- und Prüfungserfahrung im rechnungswesensnahen IT-Umfeld (speziell SAP).

Dr. Gerold Wellenhofer ist Project Expert im Bereich Products and Innovations, Financial Operations.

Volkmar Zahn ist Product Expert im Bereich Financial Operations der SAP SE. Gegen-wärtiger Fokus ist die Betreuung von IFRS-15-Einführungsprojekten sowie die Anfor-

derungsanalyse zur Weiterentwicklung der SAP-Erlösbuchhaltungskomponente.

Dayakar Domala, Petra Kuhn, Thorsten Schmidt, Koti Tummuru, Jennifer Weber, Gerold Wellenhofer, Volkmar Zahn

IFRS 15 mit SAP Revenue Accounting and Reporting

379 Seiten, gebunden, Mai 2017 99,90 Euro, ISBN 978-3-8362-4417-6

www.sap-press.de/4279

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