hohe spinalanästhesie mit bupivacain und clonidin bei ... · bei einer thorakotomie werden...

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1 Aus der Klinik für Anaesthesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil Bochum der Ruhr- Universität- Bochum Direktor Prof. Dr. med. M. Zenz Hohe Spinalanästhesie mit Bupivacain und Clonidin bei kardiochirurgischen Eingriffen – Einfluss auf intraoperative hämodynamische Parameter und den postoperativen Schmerz Inaugural - Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr- Universität- Bochum von Jenny Charlotte Weber geborene Becker- Adam aus Mülheim an der Ruhr 2002

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Aus der Klinik für Anaesthesiologie, Intensiv- und Schmerztherapieder Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil Bochum

der Ruhr- Universität- BochumDirektor Prof. Dr. med. M. Zenz

Hohe Spinalanästhesie mit Bupivacain und Clonidinbei kardiochirurgischen Eingriffen – Einfluss auf

intraoperative hämodynamische Parameter und denpostoperativen Schmerz

Inaugural - Dissertation

zur

Erlangung des Doktorgrades der Medizineiner

Hohen Medizinischen Fakultätder Ruhr- Universität- Bochum

vonJenny Charlotte Weber

geborene Becker- Adamaus Mülheim an der Ruhr

2002

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Dekan: Prof. Dr. med. G. MuhrReferent: Prof. Dr. med. M. ZenzKoreferent: Prof. Dr. med. M. von Düring

Tag der mündlichen Prüfung: 08.05.2003

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 5

1.1 Präemptive Analgesie 5

1.2 Regionale Anästhesie als Methode der präemptiven Analgesie 6

1.3 Prinzip der multimodalen Schmerztherapie 6

1.4 Clonidin und Lokalanästhetika 6

1.5 Ziel der perioperativen Schmerztherapie 7

1.6 Postthorakotomieschmerz 7

1.7 Fragestellung 8

2 Methodik 9

2.1 Studiendesign 9

2.2 Patienten, Gruppen, Ausschlusskriterien 9

2.3 Narkose 10

2.4 Untersuchung des postoperativen Schmerzes 11

2.5 Statistik 13

3 Ergebnisse 14

3.1 Patientenbezogene Daten 14

3.2 Narkosemittelverbrauch 14

3.3 Verlauf der postoperativen Schmerzen 16

3.4 Benötigte Schmerzmedikamente 20

3.5 Nachbefragung zum Langzeitverlauf der

Postthorakotomieschmerzen 22

4 Diskussion 23

4.1 Grundlagen 23

4.1.1 Physiologische Grundlagen des Schmerzes 234.1.2 Modifikation der Schmerzwahrnehmung 234.1.3 Schmerzhemmung im Nervensystem 24

4.2 intraoperativer Sufentanilbedarf 25

4.3 Postoperativer Schmerz 26

4.4 Prinzip der präemptiven Analgesie 26

4.5 Clonidin und Lokalanästhetika 27

4.6 Spinal- versus Epiduralanästhesie 28

4.7 Dosierung von Clonidin zur Spinalanästhesie 29

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4.8 Vergleichende Studien zur Kombination von Vollnarkose und

rückenmarknahem Verfahren 31

4.9 Langfristige analgetische Auswirkung der Kombination von

Vollnarkose und rückenmarknahem Verfahren 33

4.10 Schlussfolgerung 34

4.11 Methodenkritik 35

5 Zusammenfassung 36

6 Literaturverzeichnis 38

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1 Einleitung

Neue Erkenntnisse im Bereich der Physiologie, eine Optimierung der

Operationstechnik, die schnelle Entwicklung im Bereich der Medizintechnik,

und nicht zuletzt die heute gebräuchlichen Techniken der Narkoseführung

erlauben eine immer größere operative Invasivität. Hingegen ist die

schmerztherapeutische Versorgung frisch operierter Patienten in

Deutschland nach wie vor nicht zufriedenstellend 54. Schmerzen stellen

teleologisch eine Schutzfunktion des Körpers dar 64. Sie machen auf

Verletzungen aufmerksam und zwingen den Körper in eine Schonhaltung,

die eine Heilung ermöglicht. Diese schmerzbedingte Schonhaltung kann

jedoch in Kombination mit schmerzbedingten endokrinen und metabolischen

Veränderungen, der Aktivierung verschiedener biologischer Kaskaden-

systeme, sowie einer Veränderung der Nozizeption 34, 36, zu unerwünschten

postoperative Komplikationen, wie einer Beeinträchtigung der Lungen-

funktion, gastrointestinalen Komplikationen wie Übelkeit und Ileus,

Veränderungen im Gerinnungssystem mit Neigung zu Thrombembolien und

Wundheilungsstörungen führen.

Verschiedene Studien beschreiben die Kombination von Vollnarkose und

zusätzlicher Regionalanästhesie als ein effektives Verfahren der intra- und

postoperativen Analgesie 1, 2, 4, 8, 11, 46, 55. weil durch eine bereits präoperativ

angelegte Regionalanästhesie die Entstehung einer zentralen

Sensibilisierung verhindert wird 70 und die Schmerzen im direkten

postoperativen und im längeren postoperativen Zeitraum (Monate/Jahre)

geringer sind 56 . Hierdurch wird eine schnellere Rehabilitation des Patienten

ermöglicht und die Inzidenz postoperativer Komplikationen reduziert 34, 35, 36.

1.1 Präemptive Analgesie

Ziel einer wirkungsvollen Schmerztherapie ist nicht nur die Schmerzfreiheit

des Patienten während des akuten schmerzhaften Ereignisses, also z.B.

während der Operation, sondern auch in der darauf folgenden Phase der

Wundheilung und Rehabilitation. Dieses Ziel lässt sich besser erreichen,

wenn sowohl die periphere als auch die zentrale Sensibilisierung der

Nozizeption unterdrückt werden können. Denn es hat sich gezeigt, dass nach

Eintritt einer zentralen Sensibilisierung erheblich höhere Analgetika-

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dosierungen erforderlich sind, um eine Hemmung der Übertragung

nozizeptiver Signale auf das Rückenmark zu erreichen 50, 70, 68, 14, 76.

Gegen das Entstehen einer zentralen Sensibilisierung müssen geeignete

Maßnahmen schon vor Eintritt des schmerzhaften Ereignisses eingeleitet

und über das Ende dieses schmerzhaften Ereignisses hinaus fortgeführt

werden. Man spricht hierbei von dem Prinzip der präemptiven Analgesie 1, 43.

1.2 Regionale Anästhesie als Methode der präemptiven Analgesie

Die Idee, das ZNS während eines schmerzhaften Ereignisses gegen den

Einstrom nozizeptiver Signale zu schützen, ist alt 1. Eine Unterbrechung der

Fortleitung der peripheren Nerven zum ZNS kann sehr wirkungsvoll durch

regionalanästhesiologische Verfahren geschehen 22, 73. Bei einer Schmerz-

therapie mit epidural oder spinal applizierten Lokalanästhetika zeigt sich eine

Inhibition der Stressreaktion des Körpers mit Verbesserung der

postoperativen Rehabilitation der Patienten 48.

1.3 Prinzip der multimodalen Schmerztherapie

Durch die Kombination von verschiedenen analgetischen Maßnahmen kann

man die Effektivität der Schmerztherapie erhöhen und die Häufigkeit der

Nebenwirkungen reduzieren 35, 37, 38, 39.

Ein übliches Kombinationsverfahren zu Behandlung von postoperativen

Schmerzen ist zum Beispiel die Verabreichung von NSAID mit Opioiden.

Ebenso ist bei stärkeren postoperativen Schmerzen die Kombination von

Lokalanästhetika zu peripheren oder zentralen Leitungsblockaden mit

Opioiden oder Clonidin möglich 40, 41. Die Untersuchung des Effekts dieser

Kombination während und nach Herzoperationen ist Gegenstand der

vorliegenden Untersuchung.

1.4 Clonidin und Lokalanästhetika

Der analgetische Effekt des alpha2–Adrenozeptoragonisten Clonidin gilt als

gesichert 18, 33. In mehreren Studien wird die Verstärkung und Verlängerung

der Wirkung von Lokalanästhetika durch Kombination mit alpha-Adreno-

zeptoragonisten beschrieben 1, 2, 4, 8, 11, 46, 55.

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Die alpha2-Adrenozeptoragonisten können aber auch rückenmarknah in

Kombination mit Lokalanästhetika verwendet werden. Hierdurch verlängert

sich die Wirkdauer und erhöht sich die Wirkstärke der Lokalanästhesie durch

eine direkte Beeinflussung der Schmerzverarbeitung 1, 17, 19.

1.5 Ziel der perioperativen Schmerztherapie

Das Ziel der perioperativen Schmerztherapie besteht in der Abschirmung des

Patienten gegenüber schmerzhaften Ereignissen. Das ermöglicht eine frühe

Mobilisation und Rehabilitation des Patienten und führt zu einer

Verminderung postoperativer Komplikationen, zu denen unter anderem die

Entwicklung venöser Thrombosen und Pneumonien gehören. Die

frühzeitigere Entlassung des Patienten aus dem Krankenhaus wird möglich.

Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine effektive Schmerztherapie vorteilhaft.

Sie sollte bereits präoperativ eingeleitet werden, den Patienten während der

Operation gegenüber Schmerzreizen abschirmen und bis in die

postoperative Phase hinein wirken. Bei der Wahl der Methode zur Analgesie

muss die Art der Operation, das Ausmaß des dabei üblicherweise

entstehenden Gewebstraumas, die betroffene Körperregion und die

körperliche Konstitution des Patienten berücksichtigt werden.

1.6 Postthorakotomieschmerz

Bei einer Thorakotomie werden unterschiedliche Gewebe wie Weichteile,

Rippen, Interkostalnerven, sympathische paravertebrale Ganglien und die

Pleura verletzt. Die durch den Thorakotomieschmerz ausgelösten

sympathischen Reaktionen können durch Opioide nicht unterdrückt werden.

Eine effektive Möglichkeit zur Behandlung dieser Schmerzen besteht in der

Verwendung rückenmarknaher Anästhesieverfahren 32, 56. Bei bis zu 50% der

Patienten kommt es im weiteren Verlauf nach Thorakotomie zu einem

sogenannten Postthorakotomieschmerz 10, 30, 31. Klinische Symptome des

Postthorakotomieschmerzes sind Allodynie, Hyperalgesie, Hypoästhesie,

sowie eine brennende Schmerzkomponente. Diese Charakteristika

entsprechen weitgehend denen von neuropathischen Schmerzen, die durch

Nerven- oder Rückenmarkverletzungen verursacht werden können 53.

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Länger anhaltenden Schmerzen nach Thorakotomie können in

unterschiedlicher Ausprägung über Jahre fortbestehen 4 9. Die

Schmerzintensität variiert hierbei. 80% der Patienten geben Schmerzen als 4

oder geringer auf einer 10-teiligen visuellen Analogskala (VAS) an 10. Zwar

nimmt die Prävalenz des Postthorakotomieschmerzen im Verlauf der Zeit ab.

Dennoch fanden Richardson und Mitarbeiter eine Prävalenz der

postthorakotomie Neuralgie von 22% nach 2 Monaten und immerhin noch

von 14% nach 12 Monaten 59. Godata und Mitarbeiter zeigten, dass die

Schmerzen am ersten postoperativen Tag einen wichtigen prädiktiven Faktor

für die Persistenz eines Postthorakotomieschmerzes darstellen 25.

1.7 Fragestellung

Reduziert eine zusätzlich zur Vollnarkose angelegte Spinalanästhesie die

intra- und postoperativen Schmerzen der Patienten?

Existieren Unterschiede hinsichtlich der analgetischen Potenz von Clonidin,

Bupivacain und der Kombination der beiden Medikamente bei Verwendung

zur Spinalanästhesie?

Beeinflusst eine zusätzliche Spinalanästhesie die Inzidenz chronischer

Postthoraktomieschmerzen nach einem längeren postoperativen

Zeitintervall?

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2 Methodik

2.1 Studiendesign

Die Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität-

Bochum stimmte dem Versuchsplan zu.

Die Studie wurde randomisiert und prospektiv durchgeführt. Eine Verblindung

des Anästhesisten bestand in den Verumgruppen, die Kontrollgruppe erhielt

keine Placebo-Spinalanästhesie. Der Untersucher der postoperativen

Schmerzen war hinsichtlich des Anästhesieverfahrens verblindet.

2.2 Patienten, Gruppen, Ausschlusskriterien

Alle Patienten wurden am Vorabend der Operation über die durchzuführende

Studie aufgeklärt und gaben schriftlich ihr Einverständnis zur Teilnahme an

der Studie. Es wurden vierzig ausschließlich männliche Patienten, die an

einer koronaren Herzerkrankung litten und sich einer elektiven Bypass-

operation unterzogen, in die Studie eingeschlossen. Voraussetzung war,

dass ihre körperliche Belastbarkeit es ihnen erlaubte, zwei Etagen in

beliebigem Tempo, aber ohne Ruhepause zu steigen (NYHA III oder besser).

Ausschlusskriterien:

- NYHA IV oder schlechter

- Gerinnungsstörungen

- Einnahme von Antikoagulantien innerhalb von 7 Tagen vor der

Operation

- Ejektionsfraktion des Herzens < 50%

- Kontraindikationen der Spinalanästhesie (Infektionen im

Bereich der Punktionsstelle, bekannte Allergie gegen

Lokalanästhetika, Erkrankungen im Bereich des Rückenmarkes

- Ablehnung des Verfahrens durch den Patienten)

Die Patienten wurden randomisiert vier Gruppen zugeordnet.

Gruppe I: Intubationsnarkose und Spinalanästhesie mit 150 µg

Clonidin (n = 10)

Gruppe II: Intubationsnarkose und Spinalanästhesie mit 30 mg

Bupivacain 0,5%, (n = 10)

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Gruppe III: Intubationsnarkose und Spinalanästhesie mit 25 mg

Bupivacain 0,5% und 150 µg Clonidin , (n = 10)

Gruppe IV: Intubationsnarkose ohne Spinalanästhesie, (n = 10)

Die Verummedikation der Gruppen I – III wurde von einem unabhängigen

Anästhesisten mit Clonidin oder Bupivacain oder als Kombination zubereitet

und jeweils mit NaCl 0,9% auf 6 ml Gesamtvolumen aufgezogen.

2.3 Narkose

Die Eigenmedikation des Patienten wurde bis zum OP – Tag fortgeführt.

Zur Prämedikation erhielten sie am Vorabend und am Morgen der Operation

jeweils 1 mg Flunitrazepam per os.

Die Narkose wurde nach dem Standardverfahren der Klinik durchgeführt:

Nach Lagerung des Patienten auf dem OP – Tisch erfolgte die Anlage eines

periphervenösen Zuganges. Dann wurde eine arterielle Kanüle in die Arteria

radialis platziert. Über die rechte Vena jugularis interna wurde in

Lokalanästhesie ein Pulmonaliskatheter eingeschwemmt.

Die Spinalanästhesie wurde beim wachen Patienten und in sitzender Position

angelegt. Die Verabreichung der Medikamente die in den Subarachnoidal-

raum injiziert wurden erfolgte doppelblind. Die Patienten verblieben in

sitzender Position, bis sich die Analgesiehöhe auf das Segment Th 1

ausgebreitet hatte. Um Blutdruckabfälle zu vermeiden wurde von dem

Zeitpunkt der intrathekalen Injektion an mit einer Spritzenpumpe

Noradrenalin in einer Dosierung von 3 µg/min über den zentralen

Venenkatheter verabreicht.

Zur Narkoseeinleitung wurde Midazolam in einer Dosierung von 5 mg und

Sufentanil in einer Dosierung von 25 µg intravenös injiziert. Die Patienten

wurden mit 100% Sauerstoff präoxygeniert und zunächst assistiert, dann

kontrolliert mit der Maske beatmet. Die Relaxation des Patienten erfolgte mit

Pancuroniumbromid in einer Dosierung von 0,1 mg/kg KG. Nach der

orotrachealen Intubation wurden die Patienten normokapnisch mit einem

Sauerstoff–Luftgemisch beatmet (FiO2 = 0,5). Blasenkatheter und

Magensonde wurden gelegt. Die Narkose wurde mit einer Disoprivaninfusion

in einer Dosierung von 3 mg kgKG-1 h-1 aufrechterhalten.

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Als Kriterien für die zusätzliche Verabreichung von Sufentanil galt ein

Blutdruckanstieg um mehr als dreißig Prozent des Ausgangswertes nach

Narkoseeinleitung. Die Indikation zur Sufentanilapplikation, sowie Zeitpunkt

und Menge der Bolusgabe wurden von einem unabhängigen Anästhesisten

überprüft und im Studienprotokoll vermerkt. Andere standardmäßig

eingesetzte Pharmaka waren, Furosemid, Heparin und Protamin. Weitere

Medikamente wurden nach klinischem Bedarf eingesetzt: Lidocain

(persistierendes Kammerflimmern oder ventrikuläre Extrasystolen nach Herz-

Lungen-Maschine (HLM)), Adrenalin (low output-Syndrom), Nitroglycerin

(myokardiale Ischämie), Noradrenalin (niedriger systemischer vaskulärer

Widerstand), und Sotalol (supraventrikuläre tachykarde Herz-

rhythmusstörungen).

2.4 Untersuchung des postoperativen Schmerzes

Nach der Operation und vom ersten bis einschließlich dritten postoperativen

Tag jeweils um 8.00 Uhr und um 20.00 Uhr wurden die Patienten bezüglich

der von ihnen empfundenen Schmerzintensität befragt.

Tabelle 1: Befragungszeitpunkte in der frühen postoperativen Phase

Befragungs-

zeitpunkt

1 OP-Tag: vierstündlich

2 1. Tag: 08.00 Uhr

3 1. Tag: 20.00 Uhr

4 2. Tag: 08.00 Uhr

5 2. Tag: 20.00 Uhr

6 3. Tag: 08.00 Uhr

7 3. Tag: 20.00 Uhr

Als Hilfsmittel bei der Befragung über den postoperativen Schmerz lag eine

100 mm lange visuelle Analogskala (VAS) vor, wobei 0 mm „kein Schmerz“

und 100 mm „stärkster vorstellbarer Schmerz“ bedeuteten. Die Patienten

konnten mit Hilfe einer verschiebbaren Markierung ihre subjektiv

empfundene Schmerzstärke auf der Skala darstellen. Auf der Rückseite der

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Schablone konnte ein entsprechender Zahlenwert abgelesen werden

(Abb.1).

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Abbildung 1: Vorder- und Rückseite der visuellen Analogskala (VAS)

Die Patienten sollten über Ruheschmerz, Schmerz bei tiefem Atmen und

Husten, sowie Bewegungsschmerz Auskunft geben. Ausgewertet wurden die

mittleren Schmerzniveaus an den einzelnen vier postoperativen Tagen

(Mittelwert aus morgentlichem und abendlichem VAS Wert) jeweils in Ruhe,

bei Bewegung und tiefem Atmen/Husten. Außerdem wurden die an jedem

Tag angegebenen stärksten Schmerzen (Schmerzspitzen) und niedrigsten

Schmerzen gruppenweise ausgewertet.

Die Patienten erhielten postoperativ nach Extubation alle vier Stunden 1g

Paracetamol (Paracetamol-Schema), solange, bis die Schmerzangabe laut

VAS geringer als vierzig eingestuft wurde. Wurde die Schmerzintensität auf

der VAS höher als sechzig angegeben, erhielten die Patienten zusätzliche

Schmerzmedikationen, die im Studienprotokoll vermerkt wurden. Die

Patienten erhielten in diesem Fall Metamizol (Novalgin), Diclofenac

(Voltaren), Buprenorphin (Temgesic) oder Piritramid (Dipidolor )

verabreicht.

Die Krankenhausaufenthaltsdauer der Patienten wurde vermerkt.

Zwei Jahre nach der Operation wurden die Patienten angerufen und nach

folgenden Sachverhalten gefragt:

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- bestehen noch Schmerzen im Brustkorb oder im Bereich der

Thoraktomienarbe?

- liegt eine Veränderung der Sensibilität im Narbenbereich vor?

- müssen regelmäßig Analgetika eingenommen werden?

- Zum differentialdiagnostischen Ausschluß von pektanginösen

Beschwerden, wurde nach Lokalisation, Schmerzqualität,

Belastungsabhängigkeit, Begleitsymptomen und Therapie

gefragt.

2.5 Statistik

Für die Analyse der Verlaufsdaten der Schmerzbefragung wurde eine

Varianzanalyse mit Messwiederholung verwendet. Für das Signifikanzniveau

wurde ein α < 0,05 gewählt. Alle Analysen wurden zweiseitig durchgeführt.

Die Angaben zur Schmerzintensität erfolgten als Median und Maxima –

Minima. Hämodynamische und demografische Daten wurden als Mittelwerte

und Standardabweichung angegeben und Unterschiede zu Placebo mit

einem t-Test verglichen. Der intraoperative Analgetikaverbrauch (Sufentanil)

wurde mit dem Kruskal-Wallis-Test auf Gruppenunterschiede geprüft, des

weiteren erfolgten Test auf Unterschiede zwischen den Verumgruppen und

Kontrollen (Mann-Whitney-U-Test).

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3 Ergebnisse

3.1 Patientenbezogene Daten

Insgesamt wurden 40 Patienten in die Studie aufgenommen. Es ergaben sich

keine studienrelevanten Unterschiede in den demographischen Daten

zwischen den Gruppen.

Tabelle 2: demographische Daten der Patienten

3.2 Narkosemittelverbrauch

Der intraoperative Sufentanilverbrauch wurde durch eine zusätzliche

Spinalanästhesie mit Clonidin oder mit Bupivacain gesenkt (p<0,001). Eine

weitere Senkung des Sufentanilverbrauchs wurde durch die Kombination von

Clonidin und Bupivacain erreicht (p=0,015). Zwischen der Clonidin- und

Bupivacaingruppe bestand kein Unterschied.

Gruppe I(Clo)

Gruppe II(Bupi)

Gruppe III(Clo/Bupi)

Gruppe IV(Kontrolle)

Patientenzahl 10 10 10 10

Alter 68 ± 7,9 56 ± 13,9 69 ± 3,7 66 ± 6,1

Größe 172 ± 7,5 176 ± 4,4 170 ± 4,4 173 ± 4,9

Gewicht 83 ± 8,9 77 ± 8,8 74 ± 9,9 83 ± 7,5

Gruppe I:Clonidin (Clo)

Gruppe II:Bupivacain (Bupi)

Gruppe II:Clonidin/Bupivacain (Clo/Bupi)

Gruppe VI:Kontrolle

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0

250

500

750

1000S

ufe

nta

verb

rauch

(µg)

Kontrolle

Clo/Bupi

Clo

Bupi* *

*#

Abbildung 2: intraoperativer Sufentanilbedarf der einzelnen Gruppen* = Unterschied zu Kontrollen, # = Unterschied zur Gruppe Clo/Bupi

Tabelle 3: Sufentanilbedarf der einzelnen Gruppen

Gruppe I(Clo)

Gruppe II(Bupi)

Gruppe III(Clo/Bupi)

Gruppe IV(Kontrolle)

Mittelwert (µg) 315 351 187 625

Standardabweichung 101 128 81 193

Minimum (µg) 175 200 50 400

Maximum (µg) 475 560 325 1000

Median (µg) 300 237 200 560

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3.3 Verlauf der postoperativen Schmerzen

Die durchschnittliche Schmerzintensität nahm in allen Gruppen vom

Operationsdatum an kontinuierlich ab. Eine deutliche Verminderung der

Schmerzintensität in Ruhe, bei tiefem Atmen und Husten, sowie bei

Bewegung ließ sich in allen Gruppen ab dem zweiten postoperativen Tag

beobachten.

0

20

40

60

80

100

Sch

me

rzin

ten

sitä

t la

ut

VA

S

1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag

Kontrolle

Clo/Bupi

Clo

Bupi

Abbildung 3: Postoperative Schmerzintensität – Maximalwerte derSchmerzen (Angaben nach VAS) an den einzelnen postoperativen Tagen

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17

0

20

40

60

80

100S

chm

erz

inte

nsi

tät

lau

t V

AS

1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag

Kontrolle

Clo/Bupi

Clo

Bupi

Abbildung 4: Postoperative Schmerzintensität – Minimalwerte der Schmerzen(Angaben nach VAS)

Die von den Patienten angegebene Schmerzintensität war im Median zu

allen Zeitpunkten, unabhängig ob in Ruhe, bei tiefem Atmen /Husten oder bei

Bewegung, in allen Gruppen gering (s. Abb. 5 - 7). Im Median lag die von

den Patienten angegebene Schmerzintensität in Ruhe zu allen Zeitpunkten

und in allen Gruppen unterhalb einer VAS < 30. Die Schmerzintensität bei

tiefem Atmen und Husten, sowie bei Bewegung, wurde in allen Gruppen, in

den unteren zwei Dritteln der VAS festgelegt. Die durchschnittliche

Schmerzintensität war daher in allen Gruppen, zu jedem Zeitpunkt gering.

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60

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100S

chm

erz

inte

nsi

tät

lau

t V

AS

1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag

Kontrolle

Clo/Bupi

Clo

Bupi

Abbildung 5: postoperative Ruheschmerzen (Angaben mittels VAS)

0

20

40

60

80

100

Sch

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inte

nsi

tät la

ut V

AS

1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag

Kontrolle

Clo/Bupi

Clo

Bupi

Abbildung 6: postoperativer Schmerz beim Husten (Angaben mittels VAS)

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19

0

20

40

60

80

100

Sch

mer

zint

ensi

tät l

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AS

1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag

Kontrolle

Clo/Bupi

Clo

Bupi

Abbildung 7: Postoperativer Schmerz bei Bewegung (Angaben mittels VAS)

Allerdings gaben wenige Patienten überhaupt erhebliche Schmerzen an.

Eine Schmerzstärke von über 80 auf der VAS wurde in allen Gruppen zu

allen Zeitpunkten aber nur 9 Mal angegeben (Tab.: 5)

Tabelle 4: Häufigkeit der Schmerzangaben über 60 laut VAS zu allenZeitpunkten in allen Gruppen

Ruhe Atmung Bewegung

Gruppe I (Clo) N = 1 N = 7 N = 6

Gruppe II (Bupi) N = 4 N = 16 N = 11

Gruppe III (Clo/Bupi) N = 0 N = 11 N = 11

Gruppe IV (Kontrolle) N = 0 N = 8 N = 7

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Tabelle 5: Häufigkeit der Schmerzangabe über 80 laut VAS zu allenZeitpunkten in allen Gruppen

Ruhe Atmung Bewegung

GruppeI(Clo) n=0 n=0 n=0

GruppeII(Bupi) n=0 n=1 n=3

GruppeIII(Clo/Bupi) n=0 n=0 n=0

GruppeIV(Kontrolle) n=0 n=2 n=3

Signifikante Unterschiede ließen sich bei der postoperativ durchgeführten

Schmerzbefragung weder zwischen den einzelnen Gruppen noch bei den

unterschiedlichen Belastungen (Ruhe, tiefe Atmung, Husten) feststellen.

3.4 Benötigte Schmerzmedikamente

Die Einnahmedauer der postoperativ routinemäßig verabreichten

Schmerzmedikation (vierstündlich 1g Paracetamol) wurde vermerkt. Dieses

Schema wurde solange fortgeführt, bis die Schmerzangabe der Patienten

unterhalb von 30 auf der VAS lag. Die Patienten der Gruppe II (Bupivacain)

erhielten das Standard Paracetamol–Schema im Durchschnitt 1,5 Tage, die

Patienten der Gruppe I (Clonidin) durchschnittlich 1,8 Tage. In der Gruppe III

(Clonidin/Bupivacain) benötigten die Patienten das PCM-Schema durch-

schnittlich 2,1 Tage und in der Gruppe IV (Kontrolle) 3 Tage lang (Abb: 8).

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21

Dauer der Paracetamoleinnahme in Tagen

1,8 1,52,1

3

0

2

4

6

8

10

Gruppe I (Clo) Gruppe II(Bupi)

Gruppe III(Clo/Bupi)

Gruppe IV(Kontrolle)

Tag

e

Abbildung 8 Erforderliche Dauer der Paracetamoleinnahme. Angabe alsMittelwerte der einzelnen Gruppen

Die durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer aller Patienten betrug

8,6 ± 1,3 Tage. Es ergaben sich keine Gruppenunterschiede. Die Patienten

der Gruppe I (Clonidin) blieben 8,4 ± 1,4 Tage im Krankenhaus. In den

Gruppen II (Bupivacain) und III (Clonidin/Bupivacain) betrug die

Aufenthaltsdauer 8,9 ± 1 Tage bzw. 8,9 ± 1,4 Tage. Die Patienten der

Gruppe IV (Kontrolle) hielten sich durchschnittlich 8,4 ± 1,4 Tage im

Krankenhaus auf (Abb. 9).

Dauer des Krankenhausaufenthaltes in Tagen

8,4

8,9

8,9

8,4

0 2 4 6 8 10

Gruppe I (Clo)

Gruppe II (Bupi)

Gruppe III (Clo/Bupi)

Gruppe IV (Kontrolle)

Tage

Abbildung 9: mittlere Krankenhausaufenthaltsdauer der Patienten

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22

Es traten bei keinem der Patienten postoperative Komplikationen wie

Thrombosen, Embolien, Pneumonien, Wundinfektionen, Wundheilungs-

störung oder andere auf. Die Patienten waren zum Zeitpunkt der Entlassung

voll mobilisiert und zur Selbstversorgung fähig.

3.5 Nachbefragung zum Langzeitverlauf der Postthorakotomie-

schmerzen

Bei der telefonischen Nachbefragung der Patienten zwei Jahre nach der

Operation, gab ein Patient der Gruppe IV (Kontrolle) eine Veränderung der

Sensibilität im Narbenbereich an, die er als nicht schmerzhaft beschrieb. Bei

einem anderen Patienten der Gruppe IV (Kontrolle) treten in unregelmäßigen

Abständen bei Dehnung des Thorax, zum Beispiel unter heftigem Husten,

Schmerzen auf, die zum ersten Mal bereits kurz nach der Operation

aufgetreten waren. Ein weiterer Patient, welcher der Gruppe I (Clonidin)

zugeteilt worden war, gab Schmerzen an, die ungefähr zwei Monate nach

der Operation begannen und ebenfalls bei stärkerer Dehnung des Thorax

auftreten. Unter den Patienten der Gruppe III (Clonidin/Bupivacain) gab ein

Patient eine Sensibilitätsveränderung im Bereich der Narbe an, die er als

nicht schmerzhaft empfand (Tab. 6).

Tabelle 6: Häufigkeit von Patienten mit Schmerzen, Veränderung desEmpfindens im Narbenbereich und Notwendigkeit weiterer Schmerz-mitteleinnahme 2 Jahre nach der Operation

SchmerzenSensibilitäts-störungen im

Narbenbereich

regelmäßigerAnalgetikabedarf

Gruppe I n = 1 n = 0 n = 0

Gruppe II n = 0 n = 0 n = 0

Gruppe III n = 0 n = 1 n = 0

Gruppe IV n = 1 n = 1 n = 0

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23

4 Diskussion

4.1 Grundlagen

4.1.1 Physiologische Grundlagen des Schmerzes

Im peripheren Nervensystem werden Schmerzen von speziellen Rezeptoren,

den Nozizeptoren, wahrgenommen. Nozizeptive Impulse werden über

A–delta- und C–Fasern zum Rückenmark und Hirnstamm geleitet, wo die

Umschaltung auf zentrale Neurone erfolgt. Bereits auf Rückenmarkebene

findet eine Verarbeitung in motorische und sympathische Reflexe statt. Die

Weiterleitung der Schmerzinformation zum Gehirn erfolgt vor allem, jedoch

nicht ausschließlich, durch den Tractus spinothalamicus. Im Hirnstamm

werden die Informationen in die Steuerung von Kreislauf und Atmung

integriert. Weiter kommt es zur Beeinflussung des retikulären aktivierenden

Systems (ARAS), welches Wachheit und Atmung reguliert. Der Thalamus

dient als Verteilerstation. Von den medialen Thalamusgebieten erfolgt eine

Weiterleitung zum limbischen System, das vor allem die emotional-affektiven

Aspekte der Schmerzwahrnehmung bestimmt, dem Hypothalamus und der

Hypophyse (endokrines System), während vom lateralen Thalamus eine

Weiterleitung zum somatosensorischen Kortex erfolgt. Dort kann der

Schmerz lokalisiert werden und ein zielgerichtetes Verhalten zu seiner

Vermeidung ausgelöst werden.

Alle genannten Teilsysteme wirken bei der Verarbeitung von Schmerz-

informationen in einem komplexen Wechselspiel zusammen, dessen

Integrationsergebnis der Schmerz mit seinen sensorischen, motorischen,

vegetativen, affektiven und kognitiven Komponenten ist 77.

4.1.2 Modifikation der Schmerzwahrnehmung

Durch Gewebstraumatisierung während einer Operation kommt es zu

Veränderungen der Empfindlichkeit peripherer Nozizeptoren und zentraler

schmerzverarbeitender Systeme. Einem Trauma folgt primär eine kurze

Phase der Hyp- oder Analgesie. Diese wird unter anderem hervorgerufen

durch Aktivierung eines vom Hirnstamm zum Rückenmark absteigenden

Hemmsystems und der Freisetzung endogener Opioide. Es schließt sich die

Phase der primären Hyperalgesie an, die durch eine erhöhte Empfindlichkeit

gegenüber mechanischen und thermischen Reizen im ursprünglichen

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24

Reizareal gekennzeichnet ist. Hierbei kommt es zur Sensibilisierung der

peripheren Nozizeptoren durch Mediatoren, die aus zerstörten Gewebszellen

freigesetzt werden. Zu diesen Stoffen zählen unter anderem Kalium- und

Wasserstoffionen, Prostaglandine, Leukotriene, sowie Bradykinin. Weiterhin

kommt es zur Freisetzung von Neuropeptiden, vor allem Substanz P, aus

den Terminalen der Nozizeptoren, zur Liberation von Histamin aus

Mastzellen und Serotonin aus Blutplättchen.

Die sekundäre Hyperalgesie ist gekennzeichnet durch eine erhöhte

Schmerzempfindlichkeit auf nichtschmerzhafte mechanische Reize in einem

Areal, welches über das Gebiet des ursprünglichen Traumas hinausgeht.

Durch verschiedene, bisher nicht vollständig geklärte periphere und zentrale

Mechanismen, zu denen unter anderen die Ausdehnung der rezeptiven

Felder der Neuronen, gesteigerte Reizantwort auf überschwellige Reize,

Schwellensenkung und verstärkte Sensibilität hinsichtlich neuer Reize

zählen, kommt es zu der flächenmäßigen Vergrößerung des schmerz-

empfindlichen Areales 44, 66, 71.

Auch im Bereich des zentralen Nervensystems finden Veränderungen statt,

die zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber mechanischen,

metabolischen oder toxischen Reizen führen. Hierbei spielen die

Ausdehnung rezeptiver Felder der Hinterhornneurone, Aktivierung von

NMDA–Ionenkanälen, Verstärkung der Erregungsübertragung durch Frei-

setzung von Substanz P und CGRP eine Rolle. Man spricht von zentraler

Sensibilisierung 77. In dieser zentralnervösen Neuroplastizität wird die

Ursache chronischer Schmerzen vermutet. In zahlreichen experimentellen

Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass persistierende noxische Reize

zu langfristigen physiologischen und biochemischen Reaktionen im

Zentralnervensystem führen 28, 51, 61, 69

4.1.3 Schmerzhemmung im Nervensystem

Die Schmerzempfindlichkeit wird im zentralen Nervensystem durch

Aktivierungs- und Hemmungsprozesse in zumeist sinnvoller Weise reguliert.

Die Systeme sind auf allen Ebenen aktiv vom Rückenmark bis zum Großhirn.

Auf Rückenmarkebene werden die Schmerzinformationen zum einen durch

segmentale Hemmung reguliert. Hierbei spielen endogene Opioide, GABA

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25

und Glyzin als inhibitorische Transmitter eine Rolle. Es greifen aber auch von

supraspinal absteigende Einflüsse an, wobei Opioide, Serotonin (5-HT) und

Noradrenalin als inhibitorische Transmitter beteiligt sind 23, 42, 74, 75. Ein

Nachlassen der Funktion dieser Hemmungssysteme kann ein Faktor für eine

erhöhte Schmerzempfindlichkeit sein, die auch zur Entwicklung chronischer

Schmerzen beitragen kann.

Man unterscheidet medikamentöse und nichtmedikamentöse Möglichkeiten

in der Beeinflussung des Schmerzgeschehens. Eine nichtmedikamentöse

Beeinflussung des Schmerzgeschehens kann durch afferente Stimulation,

die zu einer Verstärkung hemmender Aktivität von Neurotransmittern führt,

erreicht werden. Dieser Mechanismus findet zum Beispiel bei der

transkutanen elektrischen Nervenstimulation oder der Akupunktur

Anwendung 77

Möglichkeiten zur medikamentösen Beeinflussung des Schmerzgeschehens

bestehen auf verschiedenen Ebenen. Nichtopioidanalgetika hemmen die

Prostaglandinsynthese, nicht nur im Bereich der Gewebeschädigung,

sondern zum Teil auch im zentralen Nervensystem 20.

Opioidanalgetika wirken durch Bindung an spezifische Rezeptoren, vor allem

im zentralen Nervensystem, aber auch im Bereich peripherer Organe.

Auch Substanzen, die im eigentlichen Sinne nicht zu der Gruppe der

Analgetika zählen, können schmerztherapeutisch zur Anwendung kommen.

Lokalanästhetika unterbrechen durch Natriumkanalblockade, welche die

Depolarisation der Zelle verhindert, die Fortleitung der nozizeptiven

Information in der Nervenzelle.

Clonidin, ein zentraler alpha-2 Adrenozeptoragonist, ahmt durch Bindung an

den genannten Rezeptortyp die Wirkung des inhibitorischen Transmitters

Noradrenalin nach und hemmt so die Übertragung der Erregung aus

nozizeptiven Afferenzen 33.

4.2 intraoperativer Sufentanilbedarf

Die Menge des intraoperativen Sufentanilbedarfs der Patienten kann als

indirekter Hinweis auf die Schmerzintensität gelten. Dies erlaubt wiederum

Rückschlüsse auf die Effektivität eines zusätzlichen regional-

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26

anästhesiologischen Verfahrens. Ein zusätzlich zur Vollnarkose durch

geführtes regionalanästhetisches Verfahren ist um so effektiver, je geringer

der intraoperative Bedarf an Analgetika ist.

Die vorliegende Studie zeigte, dass eine Spinalanästhesie sowohl mit

Clonidin als auch mit Bupivacain den intraoperativen Sufentanilverbrauch im

Vergleich zu Kontrollen deutlich verminderte. Wurden die beiden Substanzen

kombiniert konnte man eine additive Wirkung daran erkennen, dass der

Bedarf an Sufentanil noch geringer war.

Diese Ergebnisse werden durch die Untersuchung von Juliao und

Mitarbeitern, die bei gynäkologischen Operationen unter einer

Spinalanästhesie mit Clonidin und Bupivacain eine signifikant bessere

Analgesie gegenüber der Kontrollgruppe beobachten konnten, bestätigt 29.

Auch von De Kock und Mitarbeitern wurde eine verbesserte und verlängerte

sensorische und motorische Blockade nach dem Zusatz von Clonidin zur

Spinalanästhesie beobachtet 13. Weitere Untersuchungen kommen zu

ähnlichen Ergebnissen 1, 4, 27, 46, 55, 67.

4.3 Postoperativer Schmerz

Die von den Patienten angegebenen postoperativen Schmerzen waren

insgesamt gering. Der Mittelwert der postoperativen Schmerzen in Ruhe lag

zu keinem Zeitpunkt, in keiner der Gruppen höher als dreißig auf der

visuellen Analogskala. Der Mittelwert der von den Patienten angegebenen

Schmerzintensität bei tiefem Atmen / Husten oder bei Bewegung, wurde

nicht höher als mit sechzig auf der visuellen Analogskala angegeben. Von

einzelnen Patienten wurden starke Schmerzen (VAS > 80) vor allem bei

Bewegung, seltener bei Atmen und überhaupt nicht in Ruhe angegeben (s.

Tab 5). Entsprechend dieser geringen postoperativen Schmerzintensität

wurde das Paracetamol – Schema im Mittel von keiner Gruppe länger als

drei Tage benötigt.

4.4 Prinzip der präemptiven Analgesie

Durch den sensorischen Input, der durch ein Trauma, zum Beispiel im

Rahmen einer Operation, durch die Nozizeptoren und spinale Neurone ins

zentrale Nervensystem gelangt, kann es zu einer zentralen Sensibilisierung

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27

und nachfolgenden Hyperalgesie kommen. Durch bereits präoperativ

eingeleitete Maßnahmen, die eine Weiterleitung dieses sensorischen Inputs

verhindern, wird das Nervensystem vor einer zentralen Sensibilisierung und

der nachfolgenden Hyperalgesie geschützt. Man spricht hierbei vom Prinzip

der präemptiven Analgesie 70. Die regionale Anästhesie hat sich als

besonders effektives Verfahren der präemptiven Analgesie erwiesen.

Patienten, die zusätzlich zur Vollnarkose eine Regionalanästhesie erhielten,

hatten postoperativ weniger Schmerzen und einen geringeren Schmerz-

mittelbedarf als Patienten ohne zusätzliche Regionalanästhesie 58, 65.Die

Patienten unserer Studie erhielten entsprechend dem Prinzip der

präemptiven Analgesie bereits vor Eintritt des schmerzhaften Ereignisses

(Operation) eine Spinalanästhesie. Der intraoperative Sufentanilbedarf der

Patienten, die eine zusätzliche Spinalanästhesie erhalten hatten, war

signifikant geringer als der Sufentanilbedarf der Patienten, die der

Kontrollgruppe angehörten. Im weiteren postoperativen Verlauf waren diese

Unterschiede aber nicht mehr nachweisbar.

4.5 Clonidin und Lokalanästhetika

Die analgetische Wirkung von rückenmarknah verabreichtem Clonidin ist

bereits durch verschiede Studien belegt worden. Besonders häufig handelt

es sich hierbei um Operationen im abdominalen Bereich oder der unteren

Extremität. 1, 2, 8, 17, 26, 21, 46, 55, 57. Der α2-Adrenozeptoragonist Clonidin wirkt

über eine Stimulation von α2-Rezeptoren, die im Hinterhorn des

Rückenmarks lokalisiert sind, und führt zu einer Inhibition von C-Faser

bedingter Aktivität im Hinterhorn 1, 7, 63.

Die in der vorliegenden Studie beobachtete Wirkungspotenzierung von

Lokalanästhetika durch Clonidin wurde bereits in zahlreichen Studien

beschrieben 1, 2, 4, 8, 11, 46, 55. Jedoch könnte auch die Wirkungsverlängerung

von Lokalanästhetika durch Clonidin eine Rolle spielen. Diese

Wirkungsverlängerung von Lokalanästhetika durch Clonidin ist bekannt 1, 2, 4,

8, 11, 46, 55. Als Ursache für diese Wirkungsverlängerung wird zum einen die

Leitungsblockade von C- und A-delta-Fasern durch Clonidin angenommen 5.

Zum anderen fördert Clonidin den Kaliumtransport und verstärkt dadurch die

Wirkung der Lokalanästhetika60, 24. Außerdem wird durch Clonidin eine lokale

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28

Vasokonstriktion bedingt, die den Abtransport des Lokalanästhetikums

verzögert 15. Bei einer durchschnittlichen Operationszeit von ungefähr fünf

Stunden für eine Bypassoperation, muss man davon ausgehen, dass in der

letzten Phase der Operation eine einfache Spinalanästhesie nur mit

Bupivacain rückläufig oder sogar bereits völlig abgeklungen ist. Tatsächlich

reichte selbst die Wirkungsdauer der Kombination von Clonidin mit

Bupivacain nicht bis zum Operationsende hin aus, denn von fast allen

unseren Patienten wurden direkt nach dem postoperativen Erwachen

Schmerzen angegeben.

4.6 Spinal- versus Epiduralanästhesie

Sowohl die Spinalanästhesie als auch die Epiduralanästhesie stellen eine

Möglichkeit der postoperativen Analgesie dar. Wird eine Spinalanästhesie

bereits präoperativ angelegt, kann es sein, dass sich die Wirkung nur kurz in

die postoperative Phase erstreckt oder dass die Anästhesie postoperativ

bereits nicht mehr wirksam ist. Theoretisch hat also eine Epiduralanästhesie

Vorteile, da ein Katheter gelegt werden kann, über den Nachinjektionen

erfolgen können. Eine Katheteranlage im Bereich des Spinalkanals ist

ebenfalls möglich, birgt aber wesentlich höhere Risiken für den Patienten

(Verletzungen im Bereich des Rückenmarks durch den Katheter,

Infektionsgefahr usw.) 45. Einen direkten Vergleich der Wirksamkeit zwischen

Spinal- und Epiduralanästhesie ermöglicht die Studie von Hammer und

Mitarbeitern 27. Fünfzig Kinder, die am offenen Herzen operiert wurden,

erhielten eine Spinal- oder Epiduralanästhesie zusätzlich zur Vollnarkose.

Die Kinder, die eine Epiduralanästhesie zusätzlich zur Vollnarkose erhalten

hatten, zeigten postoperativ einen niedrigeren Sedativa- und Analgetika-

verbrauch als die Kinder der Gruppe, die zusätzlich zur Vollnarkose eine

Spinalanästhesie erhalten hatten 27.

Da Clonidin bei spinaler Applikation effektiver als bei epiduraler oder

intravenöser Applikation wirkt, entschieden wir uns dazu, als ergänzendes

Narkoseverfahren die Spinalanästhesie zu wählen 12, 15.

Hinter einem ergänzend durchgeführtem Narkoseverfahren verbirgt sich für

den Patienten auch ein zusätzliches Narkoserisiko, das jedoch gegen die

Vorteile der multimodalen Analgesie abgewägt werden muss. Typische,

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29

bekannte Risiken der rückenmarknahen Verfahren sind Blutdruckabfälle,

Infektion und Blutung, sowie Nervenschäden 45. Insbesondere die Blutung im

Spinalkanal stellt eine besonders schwerwiegende Komplikation dar. Das

Risiko einer Blutung ist bei einer Katheter-Epiduralanästhesie wegen der für

die Punktion benötigten dickeren Nadel höher. Durch Dislokationen des

Katheters im epiduralen Raum können Gefäße verletzt und Blutungen

ausgelöst werden. Zudem wird bei Operationen mit Herz-Lungen-Maschine

durch eine hohe Dosis von Heparin die Koagulation des Blutes in der Herz-

Lungen-Maschine verhindert. Das Blutungsrisiko für den Patienten wird

dadurch ebenfalls erhöht. Die Spinalanästhesie ist daher das risikoärmere

Verfahren für unsere Patienten gewesen. In der von uns durchgeführten

Studie handelte es sich um eine hohe Spinalanästhesie, bei der es durch

unkontrolliertes Aufsteigen über das angestrebte Segment Th 1 hinaus zu

einer totalen Spinalanästhesie kommen kann 45. Als Folge einer totalen

Spinalanästhesie können unter anderem bradykarde Herzrhythmusstörungen

und schwer zu therapierende Blutdruckabfälle auftreten. Wir konnten

derartige Nebenwirkungen bei keinem unserer Patienten beobachten.

4.7 Dosierung von Clonidin zur Spinalanästhesie

Filos und Mitarbeiter untersuchten die hämodynamischen Auswirkungen und

die analgetische Wirkung von intraspinal appliziertem Clonidin in

Dosierungen von 150 µg, 300 µg und 450 µg 21. Es handelte sich bei den

Patienten ausschließlich um junge Frauen, bei denen eine elektive Sectio

durchgeführt wurde. Die Spinalanästhesie wurde nicht präoperativ, sondern

45 Minuten nach Extubation angelegt. Die Vollnarkose wurde standardisiert

durchgeführt. Dabei wurden Lachgas, Halothan und Thiopental verwendet.

Die Patientinnen erhielten perioperativ keine weiteren Analgetika. Die

Schmerzintensität wurde postoperativ mittels visueller Analogskala ermittelt.

Eine Senkung der Schmerzintensität ließ sich nach Anlegen der

Spinalanästhesie in allen Gruppen beobachten. Bei Verabreichung von

Clonidin in Dosierungen von 300 µg und 450 µg fand man eine signifikant

schnellere Schmerzreduktion als bei der niedrigeren Dosierung.

Entsprechend der zentralen Sensibilisierung wäre bei einer erst postoperativ

angelegten Spinalanästhesie der Bedarf an Analgetika höher als bei einer

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bereits präoperativ angelegten Spinalanästhesie. Dies ist eine Erklärung für

die relativ hohe zur dosisabhängigen Analgesie benötigte Dosierung von

Clonidin. Andererseits lassen diese Ergebnisse vermuten, dass in unserer

Studie mit einer Dosierung von 150 µg Clonidin zur intrathekalen Analgesie

eine sehr niedrige Dosierung gewählt wurde. Eine deutlichere intra- und

postoperative Schmerzreduktion wäre vermutlich durch höhere Dosierungen

von Clonidin erreicht worden.

Eine weitere Studie von Chiari und Mitarbeitern untersuchte ebenfalls die

dosisabhängige Wirkung von intrathekal appliziertem Clonidin 6. Bei den

Patienten handelte es sich um Gebärende, die entweder 50 µg, 100 µg oder

200 µg Clonidin zur Spinalanästhesie bei Anlage einer epidurospinalen

Anästhesie vor der Geburt erhielten. Die Schmerzintensität wurde mittels

visueller Analogskala in den ersten dreißig Minuten alle fünf Minuten und

anschließend in fünfzehnminütigem Abstand ermittelt, solange bis weitere

Analgesie von Patientenseite erbeten wurde. Es fand sich eine längere

Dauer der Analgesie bei Patientinnen, die Clonidin in einer Dosierung von

100 µg bis 200 µ g erhalten hatten. Eine signifikant niedrigere

Schmerzintensität wurde von den Patientinnen der Gruppe, die 200 µg

Clonidin zur Spinalanästhesie erhalten hatten, angegeben. In dieser Gruppe

traten aber auch häufiger behandlungspflichtige Blutdruckabfälle auf als in

den anderen beiden Gruppen. In dieser Studie wurde die Spinalanästhesie,

ähnlich unserer Studie, bereits früh angelegt, so dass eine zentrale

Sensibilisierung nicht stattfinden konnte und damit die zur effektiven

analgetischen Therapie nötige Dosis relativ niedrig war. Eine effektive

Bekämpfung des Wehenschmerzes wurde durch intrathekale Dosierungen

von 200 µg Clonidin erreicht. Bei geringerer Ausdehnung der

Spinalanästhesie (Th 10) war bereits eine Clonidinmenge von 200 µg zu

Analgesie nötig. Im Gegensatz zum Wehenschmerz handelt es sich bei einer

Thorakotomie um ein massives, chirurgisch induziertes Gewebstrauma. Mit

einer Clonidindosis von 150 µg zur Spinalanästhesie bei Thorakotomie und

Ausbreitung der Anästhesie bis zum Segment Th1, lagen wir nach diesen

Angaben mit der in unserer Studie verwendeten Dosierung von Clonidin

wahrscheinlich in einem für die Bekämpfung von Thoraxschmerz zu

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niedrigem Dosierungsbereich. Diese Vermutung wird dadurch bestätigt, dass

durch die zusätzliche Gabe von Bupivacain zur Spinalanästhesie der

intraoperative Sufentanilbedarf der Patienten um knapp die Hälfte gegenüber

der Kontrollgruppe sank. Selbst die von uns verwendete niedrige

Clonidindosierung war aber in der Lage, den intraoperativen Sufentanilbedarf

der Patienten um ein Drittel gegenüber der Kontrollgruppe zu reduzieren

(s.Tab. 3,S.15).

4.8 Vergleichende Studien zur Kombination von Vollnarkose und

rückenmarknahem Verfahren

Auch in anderen Studien wird die Kombination eines rückenmarknahen

Verfahrens mit der Vollnarkose beschrieben. In den meisten Studien findet

das rückenmarknahe Verfahren aber Anwendung bei Operationen der

unteren Körperregion 1, 2, 8, 17, 21, 26, 46, 55, 57. Es sind deutlich weniger Studien

zu finden, in denen das rückenmarknahe Verfahren im Bereich des Thorax

zur Anwendung kommt. Häufiger wird bei Operationen im Bereich der oberen

Körperregion eine Epiduralanästhesie durchgeführt, da hierbei eine bessere

Steuerbarkeit gewährleistet ist 1, 8, 13, 21, 29 .

Lokalanästhetika kommen regelmäßig zur Anwendung. Oft werden sie mit

Opioiden kombiniert 1, 4, 8, 11, 29, aber auch, wie in unserer Studie mit Clonidin4, 8, 11, 46.

Im klinischen Alltag kommt Clonidin als Monoanalgetikum im Rahmen der

Spinalanästhesie selten zur Anwendung. Eine analgetische Wirkung des

Clonidins wurde jedoch bereits nachgewiesen 16, 17.

Nicht bei allen Studien wurde die Spinal- oder Epiduralanästhesie bereits

präoperativ angelegt.

Eine Studie, bei der bereits präoperativ eine hohe Spinalanästhesie zur

Bypassoperation angelegt wird, existierte bisher nicht.

In einer Studie von Stenseth und Mitarbeitern, erhielten bypassoperierte

Patienten zusätzlich zur Vollnarkose bereits präoperativ eine

Epiduralanästhesie. Postoperativ wurden alle Patienten im Hinblick auf

pulmonale Funktionsparameter untersucht. Bei den Patienten, die eine

zusätzliche rückenmarknahe Anästhesie erhalten hatten, fand am zweiten

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32

und dritten postoperativen Tag deutlich bessere Lungenfunktionsparameter

als bei den Patienten der Gruppe, die nur eine Vollnarkose erhielten 62.

Durch eine zusätzliche rückenmarknahe Narkose wurde eine schmerzfreie

Bewegung im Bereich der Brustkorbes ermöglicht. Diese verbesserte

Beweglichkeit wird von deutlich besseren Lungenfunktionsparametern

begleitet. Indirekte Folge der Senkung der postoperativen Schmerzen, ist

daher auch die Verminderung pulmonaler Komplikationen.

Auch Moore und Mitarbeiter erkannten die Bedeutung der bereits präoperativ

eingeleiteten zusätzlichen schmerzpräventiven Maßnahme. Sie untersuchten

neun Patienten, die sich einer Herzoperation unterzogen und zusätzlich zur

Vollnarkose eine Epiduralanästhesie mit Bupivacain und Sufentanil erhielten,

hinsichtlich ihrer Katecholamin-, Kortisol- und Insulinausschüttung während

und nach der Operation 52. Die Patienten, die zusätzlich zur Vollnarkose eine

Epiduralanästhesie erhielten, zeigten einen niedrigeren Katecholaminspiegel

während und nach der Operation als die Patienten der Kontrollgruppe. Dies

darf als indirekter Hinweis auf eine reduzierte Stressreaktion des Körpers

gelten. Auch der Kortisolspiegel dieser Patienten war intraoperativ niedriger

und die Werte der Blutglukosespiegel postoperativ konstanter als bei den

Patienten der Kontrollgruppe. Diese Faktoren beschleunigen nicht nur die

Restitution des Patienten, sondern erleichtern auch das intra- und

postoperative Management.

In einer weiteren Studie von Wolf und Mitarbeitern erhielten insgesamt

sechsundzwanzig Kinder randomisiert entweder eine Spinal- und

Epiduralanästhesie zusätzlich zur Vollnarkose, eine Epiduralanästhesie

zusätzlich zu Vollnarkose oder nur eine Vollnarkose 72. Auch hier fand sich in

den Gruppen der Patienten mit zusätzlichem rückenmarknahen Verfahren

intraoperativ eine niedrigere Herzfrequenz, ein niedrigerer Blutdruck und

perioperativ ein niedrigerer Blutglucosespiegel sowie ein niedrigerer

Katecholaminspiegel. Dieser Trend zeigte sich bei den Kindern der Gruppe,

in der die Patienten eine Spinal– und Epiduralanästhesie zusätzlich zur

Vollnarkose erhalten hatten, besonders deutlich.

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33

4.9 Langfristige analgetische Auswirkung der Kombination von

Vollnarkose und rückenmarknahem Verfahren

Katz und Mitarbeiter entdeckten, dass die postoperative Schmerzintensität

nach einer Thorakotomie mit dem für thorakotomierte Patienten typischen

Langzeitschmerz korreliert 31. Sie befragten Patienten, die an einer

kontrollierten, prospektiven, randomisierten Studie teilgenommen hatten,

eineinhalb Jahre nach der Thorakotomie hinsichtlich ihrer aktuellen

Schmerzen. Es zeigte sich, dass vor allem Patienten mit Schmerzen in den

ersten vierundzwanzig postoperativen Stunden, nach eineinhalb Jahren unter

vermehrten Thoraxschmerzen litten. Somit wurde gezeigt welchen

weitreichenderen Einfluss die perioperative Schmerztherapie auf die

schmerzverarbeitenden Systeme auch über den direkten perioperativen

Zeitraum hinaus hat. Dies wird auch durch weitere Untersuchungen von

Godata und Mitarbeitern bestätigt 25.

In der zwei Jahre nach der Operation durchgeführten Befragung unserer

Patienten gaben nur 10% der Patienten Beschwerden an. Wobei nur 5% der

Befragten über Schmerzen im Bereich der ehemaligen Thorakotomie

berichteten. Einer dieser Patienten gehörte der Gruppe I (Clonidin) und der

andere Patient der Gruppe IV (Kontrolle) an. Kein Patient nahm aufgrund

dieser Beschwerden Analgetika ein. Entgegen den oben erwähnten

Studienergebnissen konnten wir in unserer Studie somit keine Verringerung

des Langzeitschmerzes nach Thorakotomie durch eine zusätzliche

Spinalanästhesie als Ergänzung zur Vollnarkose feststellen. Ursachen hierfür

sind in der Operationstechnik, der perioperativen Patientenbetreuung, den

unterschiedlichen Patientengruppen, die in den verschiedenen Studien

untersucht wurden, und in den kleinen Gruppengrößen unserer Studie zu

suchen.

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34

4.10 Schlussfolgerung

Im Gegensatz zu einigen bislang publizierten Studien kann anhand der

Ergebnisse unserer Studie eine zusätzliche Spinalanästhesie als Ergänzung

zur Vollnarkose bei elektiv bypassoperierten Patienten nicht empfohlen

werden.

Zwar fand man in den Gruppen, die zusätzlich zur Vollnarkose eine

Spinalanästhesie erhielten, intraoperativ einen geringeren Opioidbedarf im

Vergleich zur Kontrollgruppe, deren Patienten keine zusätzliche

Spinalanästhesie erhielten. Der postoperative Verlauf unterschied sich

jedoch nicht in den einzelnen Gruppen. Die von den Patienten angegebenen

Schmerzen waren in allen Gruppen, zu allen Zeitpunkten gering. Die

Patienten erhielten postoperativ fünf Mal täglich ein Gramm Paracetamol bis

die durch die VAS festgestellte Schmerzstärke unter 30 lag. Dieses

Paracetamol–Schema wurde auch in der Kontrollgruppe durchschnittlich nur

drei Tage benötigt. Die Krankenhausaufenthaltsdauer betrug in allen

Gruppen durchschnittlich acht bis neun Tage. Zwei Jahre nach der Operation

wurden von keinem Patienten behandlungsbedürftige Schmerzen im Bereich

der Thorakotomienarbe angegeben Nur zwei Patienten gaben auf Nachfrage

Schmerzen bei stärkerer mechanischer Belastung an. Eine klinische

Relevanz der Postthorakotomieschmerzen liegt also bei den hier

untersuchten Patienten in keiner Behandlungsgruppe vor.

Die Spinalanästhesie als zweites, routinemäßig durchgeführtes

Narkoseverfahren und Ergänzung zur Vollnarkose im Rahmen der

Bypassoperation stellt für den Patienten ein erhöhtes Narkoserisiko dar,

welches nicht allein durch die Einsparung von Opioiden während der

Operation zu rechtfertigen ist.

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4.11 Methodenkritik

Untersucht werden sollte in der vorliegenden Studie der Einfluß des

Narkoseverfahrens auf den längerfristigen Postthorakotomieschmerz. Aus

der Literatur ist hierzu eine Inzidenz von bis zu 50% bekannt 10, 30, 31. Im

Gegensatz dazu fanden sich im eigenen Krankengut lediglich bei 5% der

Patienten Schmerzen. Im Nachhinein muss man somit feststellen, dass das

Modell „Postthorakotomieschmerz nach Herzoperationen“ wegen der

geringen Inzidenz einer solchen Komplikation nicht geeignet zu sein scheint.

Warum diese Patienten seltener längerfristige Schmerzen hatten als

Vergleichsgruppen aus der Literatur, ließ sich aus den vorhandenen Daten

nicht eruieren. Möglicherweise war der Abstand der Befragung nach

Krankenhausentlassung zu lange, so dass mögliche Schmerzen während der

Rekonvaleszenz unberücksichtigt blieben.

Es zeigte sich, dass die VAS Werte erheblich streuten. Daher stellte sich die

verwendete Gruppengröße von n = 10 als nicht ausreichend heraus.

Dennoch konnten in dieser als Pilotstudie geplanten Untersuchung wichtige

Fragen beantwortet werden.

Zum einen konnte anhand der Daten dieser Pilotuntersuchung eine

Powerkalkulation durchgeführt werden. Berücksichtigt wurden hierfür die

VAS-Werte des maximalen Schmerzes in der Kontrollgruppe am ersten

postoperativen Tag. Im Mittel war der VAS Wert gleich 40, die

Standardabweichung 24. Als relevant wurde eine Schmerzreduktion um ein

Viertel angesehen. Aus diesen Werten ergibt sich bei einer Power von 0,8

eine zu untersuchende Gruppengröße von 91 Patienten 47.

Zum anderen stellte sich wegen der geringen Inzidenz des

Postthorakotomieschmerzes die Frage nach dem Sinn einer zusätzlichen

Spinalanästhesie bei herzchirurgischen Operationen (s. Kapitel 4.10).

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36

5 Zusammenfassung

Ziel der Studie war es festzustellen, ob eine zusätzlich zur Vollnarkose

angelegte Spinalanästhesie die intra- und postoperativen Schmerzen der

Patienten reduziert. Die analgetische Potenz unterschiedlicher, bei der

Spinalanästhesie verwendeter Substanzen wurde untersucht. Weiterhin

sollte festgestellt werden, ob eine zusätzlich zur Vollnarkose durchgeführte

Spinalanästhesie die Häufigkeit des Auftretens von Postthorakotomie-

schmerzen in größeren postoperativen Zeiträumen beeinflusst.

Zu diesem Zweck wurden vierzig Patienten, die sich einer elektiven

Bypassoperation unterzogen, randomisiert vier Gruppen zugeteilt. Die

Patienten der Gruppe I erhielten eine Spinalanästhesie mit Clonidin

zusätzlich zur Vollnarkose. In der Gruppe II wurde die Vollnarkose durch eine

Spinalanästhesie mit Bupivacain ergänzt. Die Gruppe III erhielt zusätzlich zur

Vollnarkose eine Spinalanästhesie mit Clonidin und Bupivacain. Die

Patienten der Gruppe IV erhielten ausschließlich eine Vollnarkose.

Der intraoperative Opioidbedarf als indirekter Hinweis auf die von den

Patienten empfundenen Schmerzen wurde vermerkt. Postoperativ wurden

die Patienten regelmäßig hinsichtlich ihrer subjektiv empfundenen

Schmerzstärke befragt. Zusätzlich benötigte Schmerzmedikation wurde

vermerkt. Die Krankenhausaufenthaltsdauer wurde festgehalten. Zwei Jahre

nach der Operation wurden die Patienten noch einmal bezüglich eventuell

bestehender Schmerzen befragt.

Intraoperativ ließ sich ein geringerer Verbrauch an Schmerzmedikation in

den Gruppen beobachten, die zusätzlich zur Vollnarkose eine

Spinalanästhesie erhalten hatten. Besonders effektiv war die Kombination

von Bupivacain und Clonidin.

Bei der postoperativen Befragung der Patienten waren keine wesentlichen

Unterschiede in den einzelnen Gruppen festzustellen. Die Schmerzen waren

insgesamt gering, weshalb die Patienten auch wenig zusätzliche

Schmerzmedikation benötigten. Die Patienten konnte durchschnittlich am

achten oder neunten Tag nach Hause entlassen werden. Zwei Jahre nach

der Operation wurde nur von zwei Patienten ein nicht behandlungs-

bedürftiger Schmerz im Bereich der ehemaligen Thorakotomie angegeben.

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Wegen der ger ingen Inzidenz von kl in isch relevanten

Postthorakotomieschmerzen einerseits und dem erhöhten Blutungsrisiko

während der HLM (Vollheparinisierung) andererseits ist eine zusätzliche

Spinalanästhesie als Ergänzung zur Vollnarkose bei herzchirurgischen

Operationen nicht zu empfehlen.

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38

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Danksagung

Hiermit bedanke ich mich bei Herrn Prof. Dr. Zenz für die freundliche

Bereitstellung des Themas und die intensive, persönliche Betreuung

während der Entstehung der Arbeit.

Herrn Dr. Wiebalck danke ich für die Unterstützung bei der praktischen

Durchführung der Arbeit.

Herr Dr. Linstedt war mir bei der Ausarbeitung der Statistik ein konstruktiver

Kritiker.

Außerdem möchte ich den beiden Teams der Schwestern und Pfleger der

Stationen H22 und H23 danken, die durch ihre Unterstützung die

Durchführung der Arbeit ermöglichten.

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Lebenslauf

Persönliche Daten:

Name: Weber, geb. Becker – AdamVorname: Jenny CharlotteGeburtsdatum: 20.01.1975Familienstand: verheiratetKinder: keineStaatsangehörigkeit: deutschEltern: Irmhild Becker-Adam, geb. Adam, Lehrerin

Wolfgang Johannes Becker-Adam, geb. Becker,Lehrer

Schulbildung:

1981 – 1985 kath. Grundschule am Schilderg in Mülheim ander Ruhr

1985 – 1995 Otto – Pankok – Gymnasium in Mülheim an derRuhr

Studium:

10/1994 Beginn des Medizinstudiums an derRuhr–Universität– Bochum

9/1996 ärztliche Vorprüfung3/1998 erster Abschnitt der ärztlichen Prüfung9/1999 zweiter Abschnitt der ärztlichen Prüfung10/1999 erstes Tertial des Praktischen Jahres in der Klinik

für Anaesthes io log ie , In tens iv- undSchmerztherapie der Universi tätskl inikBergmannsheil Bochum

2/2000 zweites Tertial des Praktischen Jahres in derKlinik für Chirurgie der UniversitätsklinikBergmannsheil Bochum

5/2000 drittes Tertial des Praktischen Jahres in derMedizinischen Klinik des UniversitätsspitalsZürich, Schweiz

11/2000 dritter Abschnitt der ärztlichen Prüfung12/2000 Arzt im Praktikum in der Klinik für

Anaesthesiologie, Intensiv- und Schmerztherapieder BG Kliniken Bergmannsheil Bochum

5/2002 Assistenzärztin in der Klinik für Anaesthesiologie,Intensiv- und Schmerztherapie der BG KlinikenBergmannsheil Bochum