gesund schule · projekttage in die schule. „die kinder haben sich mit themen wie...

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T oben, hüpfen oder balancieren und dabei keine Anstrengung scheuen – im Grunde folgen Kinder einem natürlichen Bewegungsdrang. Das ist auch gut so, denn: Für ihre gesunde Entwicklung und ihr Wohlbe- finden ist regelmäßige körper- liche Bewegung im Alltag wich- tig, um chronischen Problemen wie Haltungsschäden oder Übergewicht vorzubeugen. Leider zeigen aber Untersuchungen wie die KiGGS-Studie zur Kindergesundheit in Deutsch- land (s. S. 3), dass nicht alle Sprösslinge ausrei- chend aktiv und motorisch fit sind. Fehlende Bewegungsräume, die Reize der Medien oder auch überbehütende Eltern sind einige der Faktoren, die den Nachwuchs in seinem spon- tanen Spiel- und Bewegungstrieb einschränken. In einem Boot Dabei ist es gar nicht schwer, Kinder in Schwung zu bringen. Wichtig ist jedoch: Eltern und Report Mit Spaß dabei Zwei bewegte Schulprojekte Hintergrund Wie aktiv sind Kinder? Studienergebnisse und Empfehlungen Wissen Der Ranzen-Check Das Beste für den Rücken Hier bewegt sich was! Schule machen sich daran, etwas zu bewegen. Als erfolgreich haben sich zum Beispiel ge- meinsame Fitnessstunden von Kindern und Eltern erwiesen (s. S. 3). Darüber hinaus können Eltern viele Gelegenheiten nutzen, den Alltag ihrer Kinder aktiver zu gestalten – etwa mit bewegungsreichen Familienaus- flügen am Wochenende. Der „Walking Bus“ Andere Möglichkeiten eröffnen sich mit Ideen wie dem „Walking Bus“, einer Gehgemeinschaft für Grundschulkinder (s. S. 2). Die Kinder lau- fen dabei auf ihrem Weg zur Schule und zurück wie ein Linienbus nach Fahrplan fest vereinbar- te „Haltestellen“ an. Ein oder mehrere Erwach- sene begleiten den „Gehenden Bus“, der nach und nach alle teilnehmenden Kinder einsam- melt und sicher zum Ziel bringt. Auch Schulen im Rheinland setzen dieses Kooperationsprojekt der AOK-Westfalen-Lippe und der Universität Paderborn bereits um. Liebe Leserinnen und Leser, Editorial Kontakt Ärztekammer Nordrhein Sabine Schindler-Marlow Tersteegenstraße 9 40474 Düsseldorf Tel.: 0211/ 43 02-13 78 Fax: 0211/ 43 02-12 44 E-Mail: sabine.schindler- [email protected] AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse Doris Franzen Kasernenstraße 61 40213 Düsseldorf Tel.: 0211/ 87 91-13 25 Fax: 0211/ 87 91-11 25 E-Mail: [email protected] Herausgegeben von der Ärztekam- mer Nordrhein und der AOK Rhein- land/Hamburg. Verantwortlich für den Inhalt: Sabine Schindler-Marlow, Doris Franzen. Redaktion: Petra Sperling, wdv GmbH & Co. OHG Ausgabe 2/2008 Gesund Informationen rund um das Programm macht Schule Jetzt neu mit Kinderseiten !!! Haben Sie einmal die Zeiten zusammengezählt, die Ihr Kind täglich im Sitzen verbringt? Bei vielen Grundschulkindern sind es an die neun Stunden – deutlich zu viel, wie Experten befinden. Denn Kinder brauchen Bewegung, um sich gesund zu entwickeln. Was bringt sie in Schwung? Kicken, radeln, schwimmen: Kinder im Grundschulalter bewegen sich am besten vielseitig. unsere erste neu gestaltete Ausgabe 2008 kam gut bei Ihnen an – das freut uns natürlich sehr. Und wir sind weiterhin an Ihrer Meinung inter- essiert! Denn umso besser können wir mit jeder Ausgabe Themen aufgreifen, die in Ihrem Alltag besonders wichtig und manchmal viel- leicht nicht ganz einfach sind. Stets großen Anklang findet das Thema „Be- wegung“. Allein unser Elternbrief „Kinder brau- chen Bewegung“ wurde mittlerweile an 14.000 Eltern verteilt. Tipps, wie Sie Bewegung in den Alltag von Kindern integrieren können, finden Sie auch in diesem Newsletter. Darüber hinaus widmen wir uns der Frage, wie der Ranzen rückenfreundlich wird und warum das so wichtig ist. Und für Kinder gibt’s auch dieses Mal wieder zwei Seiten voller spannen- der Spielanleitungen und Rätsel. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen! Ihr Gesund macht Schule-Team

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Page 1: Gesund Schule · Projekttage in die Schule. „Die Kinder haben sich mit Themen wie ‚Herz-Kreislauf’ oder ‚star-ker Rücken’ beschäftigt. Abstrakte Begriffe wie ... Eine

Toben, hüpfen oder balancieren und dabeikeine Anstrengung scheuen – im Grunde

folgen Kinder einem natürlichenBewegungsdrang. Das ist auchgut so, denn: Für ihre gesundeEntwicklung und ihr Wohlbe-finden ist regelmäßige körper-liche Bewegung im Alltag wich-tig, um chronischen Problemenwie Haltungsschäden oderÜbergewicht vorzubeugen.

Leider zeigen aber Untersuchungen wie dieKiGGS-Studie zur Kindergesundheit in Deutsch-land (s. S. 3), dass nicht alle Sprösslinge ausrei-chend aktiv und motorisch fit sind. Fehlende Bewegungsräume, die Reize der Medien oderauch überbehütende Eltern sind einige der Faktoren, die den Nachwuchs in seinem spon-tanen Spiel- und Bewegungstrieb einschränken.

In einem Boot

Dabei ist es gar nicht schwer, Kinder in Schwungzu bringen. Wichtig ist jedoch: Eltern und

Report

Mit Spaß dabeiZwei bewegte Schulprojekte

Hintergrund

Wie aktiv sind Kinder?Studienergebnisse und Empfehlungen

Wissen

Der Ranzen-CheckDas Beste für den Rücken

Hier bewegt sich was!

Schule machen sich daran, etwas zu bewegen.Als erfolgreich haben sich zum Beispiel ge-

meinsame Fitnessstunden vonKindern und Eltern erwiesen (s. S. 3). Darüber hinaus könnenEltern viele Gelegenheiten nutzen, den Alltag ihrer Kinderaktiver zu gestalten – etwa mitbewegungsreichen Familienaus-flügen am Wochenende.

Der „Walking Bus“

Andere Möglichkeiten eröffnen sich mit Ideenwie dem „Walking Bus“, einer Gehgemeinschaftfür Grundschulkinder (s. S. 2). Die Kinder lau-fen dabei auf ihrem Weg zur Schule und zurückwie ein Linienbus nach Fahrplan fest vereinbar-te „Haltestellen“ an. Ein oder mehrere Erwach-sene begleiten den „Gehenden Bus“, der nachund nach alle teilnehmenden Kinder einsam-melt und sicher zum Ziel bringt. Auch Schulenim Rheinland setzen dieses Kooperationsprojektder AOK-Westfalen-Lippe und der UniversitätPaderborn bereits um.

Liebe Leserinnen und Leser,Editorial

KontaktÄrztekammer NordrheinSabine Schindler-MarlowTersteegenstraße 9

40474 DüsseldorfTel.: 0211/ 43 02-13 78Fax: 0211/ 43 02-12 44E-Mail: [email protected]

AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse Doris Franzen Kasernenstraße 6140213 Düsseldorf Tel.: 0211/ 87 91-13 25 Fax: 0211/ 87 91-11 25E-Mail: [email protected]

Herausgegeben von der Ärztekam-mer Nordrhein und der AOK Rhein-land/Hamburg. Verantwortlich fürden Inhalt: Sabine Schindler-Marlow,Doris Franzen. Redaktion: Petra Sperling, wdv GmbH & Co. OHG Ausgabe 2/2008

GesundInformationen rund um das Programm

machtSchule

Jetzt neu mit

Kinderseiten !!!

Haben Sie einmal die Zeiten zusammengezählt, die Ihr Kind täglichim Sitzen verbringt? Bei vielen Grundschulkindern sind es an dieneun Stunden – deutlich zu viel, wie Experten befinden. Denn Kinder brauchen Bewegung, um sich gesund zu entwickeln. Wasbringt sie in Schwung?

Kicken, radeln,schwimmen: Kinderim Grundschulalterbewegen sich am besten vielseitig.

unsere erste neu gestaltete Ausgabe 2008 kamgut bei Ihnen an – das freut uns natürlich sehr.Und wir sind weiterhin an Ihrer Meinung inter-essiert! Denn umso besser können wir mit jeder Ausgabe Themen aufgreifen, die in IhremAlltag besonders wichtig und manchmal viel-leicht nicht ganz einfach sind.

Stets großen Anklang findet das Thema „Be-wegung“. Allein unser Elternbrief „Kinder brau-chen Bewegung“ wurde mittlerweile an 14.000Eltern verteilt. Tipps, wie Sie Bewegung in den

Alltag von Kindern integrieren können, findenSie auch in diesem Newsletter.

Darüber hinaus widmen wir uns der Frage, wieder Ranzen rückenfreundlich wird und warumdas so wichtig ist. Und für Kinder gibt’s auchdieses Mal wieder zwei Seiten voller spannen-der Spielanleitungen und Rätsel.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Ihr Gesund macht Schule-Team

Page 2: Gesund Schule · Projekttage in die Schule. „Die Kinder haben sich mit Themen wie ‚Herz-Kreislauf’ oder ‚star-ker Rücken’ beschäftigt. Abstrakte Begriffe wie ... Eine

Walking BusEine Empfehlung für die Organisation von Gehgemeinschaften auf dem Schulweg

Wie lässt sich ein „Walking Bus“ organisieren? Die Handreichung enthält konkrete Hinweise, wichtige Informationen zum Beispiel zu Versicherungsfragen, nützliche Arbeitsblätter und Praxis-Beispiele.

Download der Handreichung unter www.schulministerium.nrw.de (Schulformen/Grundschule/Walking Bus).

Medientipps

Beim Fitnessparcours in der Turnhalle

erklärten fitte Schülerinnen und Schüler

den Eltern die Übungen

Gymnastik im Klassenraum – eine gute Schule für Gleichgewicht und Koordination

erzählt der Solinger Kardiologe. „Das Ziel war,den Kindern Körperwissen zu vermitteln undihr Interesse für ihren Körper zu wecken. Aufdieser Basis werden sie eher gut mit ihm umgehen.“

Wertvolle Kontakte

Die Projektwoche endete mit einem gut besuchten, abwechslungsreichen Präsenta-

tionstag. Das positive Fazitder Schulleiterin: „Wir haben viele Facetten von Gesundheit aufgezeigt undsind mit Eltern und Besu-chern ins Gespräch gekom-men. Die Zusammenarbeitmit unserem Patenarzt Dr. Redlin hat sich intensi-viert. Und die Kinder habenAbwechslung, Praxisbezugund die Gemeinschaft mitKindern anderer Klassen

genossen. Viele Ergebnisse nehmen wir mit inden Alltag. Zudem haben wir viele Kontakte geknüpft – darüber kommen zukünftige Ideenund Projekte leichter ins Rollen.“

� Ansprechpartner Schule Leichlingen:Birgit Jürgens, Tel.: 02174/34 39, E-Mail: [email protected]; AOK Rheinland/Hamburg, Regional-direktion Rheinisch-Bergischer Kreis: Annette Muckenhaupt, Tel.: 02202/17-345, E-Mail: [email protected]

Praxisbericht

Bei uns können Kinder zwar recht gut drau-ßen spielen und toben“, konstatiert Birgit

Jürgens, Leiterin der Integrativen Gemein-schaftsgrundschule Witzhelden in Leichlingen.„Trotzdem bemerken wir: Wenn sie montagsvom Wochenende berichten, geht es zuneh-mend auch um Medienerlebnisse.“ Anfang2008 stand für die Lehrerinnen und Lehrer daher fest: „Wir möchten Kindern und Elternverstärkt die Möglichkeiten aufzeigen, wie undwo sie aktiv sein können. Neben Informationenwollen wir ihnen vermitteln: Bewegung undGesundheit machen Spaß!“ Das Kollegium beschloss, die Projektwoche im April unter das Thema „Gesundheit“ zu stellen; in einerSchulkonferenz wurden erste Überlegungen

Bewegung hatviele Facetten

Die Verlockungen von TV undPC machen aus Spielkindern zunehmend Sitzkinder. Das beobachteten auch die Lehre-rinnen und Lehrer einer Gemeinschaftsgrundschule in Leichlingen – und brachten mit einer Projektwoche viel in Bewegung.

gemeinsam mit Eltern konkretisiert. Anschlie-ßend sammelten die 235 Schülerinnen undSchüler Ideen. Daraus entwickelten Lehrerin-nen und Lehrer die Themen der Woche; die Kinder trugen sich in die Listen ein. Nun galt eszu prüfen, welche Wünsche sich bündeln und umsetzen ließen.

Das Ergebnis war eine vielschichtige Projekt-woche mit Angeboten von „Mein Kochdiplom“oder „Erste Hilfe“ bis zu „Ich bin fit, ich bin stark“.Ein Schwerpunkt war Bewegung: „Eine Gruppebesuchte eine Kletterhalle,eine andere ein Fitness-studio, unsere Turnhallewurde zum Fitnessparcours“,beschreibt Birgit Jürgens.„Jeweils vier Stunden amVormittag beschäftigten sichdie Kinder klassenüber-greifend mit ihrem Thema.Viele Angebote wurden möglich, weil sich Eltern und externe Partner engagierten.“ Zudem kam Patenarzt Dr. Stefan Redlin für dieProjekttage in die Schule. „Die Kinder habensich mit Themen wie ‚Herz-Kreislauf’ oder ‚star-ker Rücken’ beschäftigt. Abstrakte Begriffe wie‚Blutdruck’ haben wir erkundet, indem wir zumBeispiel einen Wasserhahn aufgedreht und anschließend tröpfelnd eingestellt haben“,

„Kinder werden späterim Leben eher aktiv sein,

wenn sie Bewegungschon früh nicht mit

Leistungsdruck, sondernmit Spaß verbinden.“ Dr. Stefan Redlin, Kardiologe, Solingen

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Ergebnisse der KiGGS-Studie

Der Kinder- und Jugendgesund-heitssurvey (KiGGS) ist die aktuelle Studie des Robert-Koch-Instituts zum Gesundheits-zustand von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Einige zentrale Ergebnisse hinsichtlich der körperlich-sportlichen Aktivität im Kindesalter sind:

Etwa drei Viertel der 3- bis 10-Jährigen spielen täglich imFreien. Mit zunehmendem Alterlässt sich ein leichter Rückgangerkennen.

Über die Hälfte der 3- bis 10-Jäh-rigen treibt wenigstens einmalin der Woche Sport in einemVerein – allerdings haben sichKinder und Jugendliche hin-sichtlich ihrer Leistungen, zumBeispiel im Standweitsprung,von 1976 bis 2006 um circa 14 Prozent verschlechtert.

Im Vorschulalter sind mehr Mäd-chen als Jungen in einem Vereinaktiv – im Grundschulalter ist dasgenau umgekehrt.

Kinder aus Familien mit niedri-gem Sozialstatus und mit Migra-tionshintergrund treiben etwa 2- bis 3-mal seltener Sport.

Bewegungspyramide für den Tag

Die Bewegungspyramide des aid schlägt vor: Ein Kind solltetäglich 2 x 15 Minuten sportlichaktiv sein, 4 x 15 Minuten in seiner Freizeit und 6 x 15 Minu-ten im Alltag.

Weitere Informationen erhaltenSie beim aid unter www.aid.de

wenn sie mit einem Pulsoximeter messen, wiehäufig ihr Herz in einer Minute das Blut durch

den Körper pumpt,wie viel Sauerstoffdas Blut enthält undwas sich veränderthat, nachdem siezwei schnelle Run-den gelaufen sind.Sie sind dann regel-recht stolz auf ihrenKörper“, berichtetder ehemalige Ober-

arzt an der Kinderklinik im Bethlehemkranken-haus Stolberg. Er unterstützt die Schule auchbei anderen Projekten wie Klinikbesuchen undgestaltet Unterrichtsstunden mit.

Anfang des Jahres begrüßten Kinder und Elternübrigens einen prominenten Gast: Barbara Som-mer, Ministerin für Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen, freute sich,mit wie viel Einsatz hier alle dabei sind.

� Ansprechpartner Schule Aachen: Anita Stützer, Tel.: 0241/57 28 07, E-Mail: [email protected];AOK Rheinland/Hamburg, Regionaldirek-tion Aachen: Heinz Heuerz, Tel.: 0241/464-256, E-Mail: [email protected]

Für einige unserer 158 Kinder reichen die Be-wegungsanlässe in der Wohnumgebung

nicht aus“, erzählt Anita Stützer,Leiterin der Katholischen Grund-schule Mataréstraße in Aachen.„Bewegungsförderung liegt unsdaher besonders am Herzen, dennüber Bewegung verbessern Kinderauch ihre kognitiven Fähigkeiten.“Allerdings stellt die engagierte Pädagogin fest: „Wir Lehrerinnenund Lehrer haben im Alltag leidernicht immer ausreichend Zeit oderes fehlt medizinisches Know-how, um Ideen um-zusetzen. Umso wichtiger sind Partnerschaften.“

An Gesund macht Schule nimmt die AachenerGrundschule seit 2004/2005 teil. Bei der Um-setzung sind Lehrerinnen und Lehrer bestrebt,auch die Eltern einzubinden. Wie gut das gelingen kann, zeigt zum Beispiel die gemein-same Sportstunde von Kindern und Eltern. Unter dem Motto „Fitness für die ganze Fami-lie“ kommen Klein und Groß in der Turnhallemit Schwungtuch, Bällen oder Laufspielen in Bewegung, angeleitet von einer Sportlehrerin.„Ein großer Vorteil: Alle sehen, wie viel Spaß es macht, sich zu bewegen“, bilanziert AnitaStützer. „Und wir erleben: Kinder und Elternnehmen Ideen mit in ihren Familienalltag.“

Stolz und aufmerksam

Zugleich erfahren die kleinen Ak-teure anschaulich, was Bewegungbewirkt: Wenn der Patenarzt Dr. Volker Siller in die Stundekommt, bringt er stets interessan-te medizinische Geräte mit. „Es beeindruckt sie zum Beispiel sehr,

Hintergrund

Haltungsschäden vorbeugenGesund und munter Heft 10

Die 20-seitige Broschüre der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung(BZgA) bietet Sachinformationen zu Themen wie „Aufbau der Wirbelsäule“oder „Gesundes Sitzen“ und liefert Hinweise, wie sich das Thema Haltungs-schäden im Unterricht behandeln lässt.

Das Heft (Bestellnummer 20411000) kann bei der BZgA geordert oder unterwww.bzga.de (Informationsmaterialien/Bestellung/Unterrichtsmaterialien) abgerufen werden.

„Wir sind davon über-zeugt, dass über Gesund-

heitsförderung auch Leistungsbereitschaft und

-fähigkeit der Kinder deutlich steigen.“

Barbara Sommer, Ministerin für Schule undWeiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen

In einer Aachener Grundschule ist Bewegung Programm – manchmalsogar mit Eltern. Dabei werden Impulse vermittelt, was Familien auchzu Hause umsetzen können.

Gemeinsam fit und gut drauf

Applaus von Schulministerin

Barbara Sommer: So macht

Bewegung Spaß

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Johanna Friedl: Das Ballspiele-BuchÖkotopia Verlag 2006, 14,90 Euro

Mit Bällen unterschiedlichster Art lässt sich viel anstellen. Das Buch sammelt auf 96 Seiten zahlreiche Anleitungen fürneue und bekannte Roll-, Werf-, Ziel- und Fangspiele bis hin zu bewegungsreichen Aktionen, die Geschicklichkeit und einedifferenzierte Körperbeherrschung trainieren.

Eine bunte Ideensammlung für Kinder, allein oder in der Gruppe, und für alle Gelegenheiten und Altersstufen.

Termine

Medientipp

Achtung, Sonne!

Passend zur Sommerzeit informiertunser Infobrief Nr. 5 Eltern über das Thema Sonnenschutz. Der Brief klärtauf über die passende Schutzklei-dung, gute Sonnencremes und ange-messene Sonnenzeiten. Interessiertekönnen den Brief auf unserer Inter-netseite www.elternmachenmit.deherunterladen, Schulen können ihndort im Klassensatz bestellen.

Schulwettbewerb 2008 läuft noch bis November

Auch in diesem Jahr haben die Ärzte-kammern Nordrhein und Hamburgund die AOK Rheinland/Hamburg einen Schulwettbewerb gestartet:Gesucht werden die besten Schüler-kochbücher, die im Rahmen des Ge-sund macht Schule-Bausteins „Küche,Kochen und Kultur“ entstanden sind.Teilnehmen können alle Schulen imRheinland und in Hamburg, die2007/2008 Gesund macht Schule-Programmschulen waren. Den Siegern winken attraktive Preise zur Präventionsarbeit in der Schule.Informationen bei der unten genannten Adresse; Teilnahmeschlussist der 15. November 2008.

Gesund macht Schule lebt auch vonIhrer Mitarbeit! Darum freuen wiruns auf Ihre Erfahrungen und Anre-gungen, die unsere Redaktion gernfür die kommenden Ausgaben aufbe-reitet. Vielleicht sind Sie andere Wegegegangen, um die Gesundheit vonKindern zu fördern. Oder Sie musstenLösungen für besondere Situationenfinden. Auch Ihre Tipps für LehrerIn-nen, Eltern, ÄrztInnen, ExpertInnenund SchülerInnen nehmen wir gerneauf.

Schreiben, faxen oder mailen Sie ein-fach Ihre Anregungen an folgendeAdresse: Ärztekammer Nordrhein,Sabine Schindler-Marlow,Tersteegenstraße 9,40474 Düsseldorf,Fax: 0211/43 02-12 44, E-Mail:[email protected]

www.gesundmachtschule.dewww.elternmachenmit.de

Interaktiv

Im Alltag macht es Sinn, regelmäßig die Ein-stellung der Gurte und am besten täglich mitdem Kind zusammen den Inhalt der Schultaschezu prüfen: Enthält sie wirklich nur die Bücherund Dinge, die für den Tag wichtig sind? Zudemwill der Ranzen richtig gepackt sein: SchwereGewichte wie große Bücher verstaut das Kindam besten im hinteren Fach – also nah am Rücken. Vielleicht kann es einige Bücher auchin der Schule deponieren. Generell ist in SachenRanzen auch die Zusammenarbeit von Eltern,Lehrerinnen und Lehrern gefragt. Schließlichkommt es darauf an, dem Kind zu erklären, dasses den Ranzen richtig tragen sollte: Also nicht„cool“ wie eine Umhängetasche über der Schulter oder wie eine Aktentasche in der Hand– sondern die Wirbelsäule gleichmäßig belastendauf dem Rücken.

Kinder- und Jugendmediziner diagnostizieren bei Grundschul-kindern zunehmend Haltungsschwächen. Neben mangelnder Bewegung sind falsche Belastungen eine Ursache – zum Beispieldurch einen zu schweren Ranzen. Ein guter Grund, das täglicheMarschgepäck regelmäßig zu kontrollieren.

Sind die Gurte des Ranzens zu eng, zieht dasKind die Schultern nach vorn und macht

einen Rundrücken. Sind sie zu lang, hängt der Ranzen zu tief, was langfristig einen Hohl-rücken begünstigen kann. Hängt er schief, kanndas die noch weiche Wirbelsäule des Kindes seitlich krümmen. Fazit: Um Haltungsschädenvorzubeugen, ist es wichtig, dass der Ranzenrichtig sitzt.

Ideal eingestellt sind die Gurte, wenn der Ranzen gerade sitzt, dicht am Körper anliegtund seine Oberkante mit der Schulterhöhe desKindes abschließt. Einfach verstellbare Gurtesind also beim Kauf ein wichtiges Kriterium,ebenso wie eine gepolsterte Rückwand und gepolsterte, mindestens vier Zentimeter breiteGurte. Am besten lassen Sie sich im Fachhan-del beraten und wählen einen Leichtschulran-zen aus Kunststoff mit dem GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit. Hauptperson beim Kauf istübrigens Ihr Kind – es sollte den Ranzen auf jeden Fall anprobieren.

Die 12-Prozent-Regel

Der beste Ranzen nützt allerdings nichts, wenner zu schwer ist. Jedes Kilo zu viel kann Hal-tungsschäden den Weg bereiten. Doch wie vielsollte der Ranzen wiegen? Mit einer einfachenFormel lässt sich das richtige Gewicht schnellberechnen: Fertig gepackt sollte er mit allemDrum und Dran auf maximal 10 – 12 Prozent desKörpergewichts des Kindes kommen. Ein 20 kgschwerer ABC-Schütze sollte also mit maximal2,4 kg Gepäck starten. Kommt ein Kind als „Flie-gengewicht“ in die Schule, sollte das Gewichtseines Ranzens zumindest möglichst nah amRichtwert liegen. Bringt es einige Pfunde zu vielauf die Waage, dient trotzdem das Normalge-wicht für sein Alter als Orientierung.

Der richtige Ranzen ist rückenfreundlich

Gewichts-Check für den Ranzen

Page 5: Gesund Schule · Projekttage in die Schule. „Die Kinder haben sich mit Themen wie ‚Herz-Kreislauf’ oder ‚star-ker Rücken’ beschäftigt. Abstrakte Begriffe wie ... Eine

www.gesund-macht-schule.de/kinderseiten ++++++++++++++ www.kinderquiz.de

1

= =

=

Übung. Seilchenspringen (in 60 Sekunden) . ein dickes Buch auf meinem Kopf balancieren(in 60 Sekunden) . auf einem Bein hüpfen (in 60 Sekunden). den Ball hoch-werfen und wieder auffangen (in 60 Sekunden). Liegestütz(in 40 Sekunden)

=

Ergebnis

T

R

A

M

P

O

L

I

N

Senkrecht:FahrradTrampolinAngelSnowboardDiskusEinrad

Waagerecht: Skateboard, Seil, Hantel, Boxsack, Roller,Ski, Ball, Pedalo, Ringe, Tau

Fitness-TestWie fit bist du?

Und wie fit sind deine Freunde,Geschwister und Eltern?Vergleicht eure Ergebnisse.

3

Findest du alle Sportgeräte?

2

4Was sind denn das für Sportler?

Findest du die Sportarten, die sich hinter den Bilderrätseln verbergen?

Kreuz-worträtselKreuz-worträtselKreuz-worträtsel

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Bastelanleitung: Fliegender Karton

Kommt ein Skelett zum Arzt.Sagt der Arzt: „Sie kommen aber reichlichspät!“Sagt das Skelett: „Wieso? –Ist schon geschlossen?“

******

Ein Skelett geht zumZahnarzt. Der schüttelt bekümmert den Kopf:„Ihre Zähne sind ja so weit in Ordnung. Aber das Zahn-fleisch, das Zahnfleisch!“

Das Spiel:

1) Nimm jeweils einen derbeiden einfarbigen Kartonsin die rechte und die linkeHand. Den dritten Kartonjonglierst du mit Hilfe derbeiden anderenKartons inder Luft. Jetzt wirfst du den Clownkarton hoch undmusst ihn mit den beidenanderen Kartons in derHand wieder auffangen.Übe!

2) Versuche den Karton sozu fangen, dass der Clownauf dem Kopf steht.

3) Versuche den Karton sozu fangen, dass der Clownliegt.

Bewegung!

Skelett und MuskelnDamit wir Menschen uns

bewegen können, brauchen wirGelenke, Sehnen, Bänder und

Muskeln, die die rund 200 Knochen unseres Skeletts beweglich machen.

Die Knochen bilden das Gerüst des Körpers (Skelett) bzw. eine Schutzhülle (Schädel). Ohne Knochen könnten wir uns nicht aufrecht halten.

Die Gelenke sind bewegliche Knochen-verbindungen, an denen zwei oder mehrere Knochen aneinanderstoßen. Einige Gelenke sind nur in eine Richtungbeweglich, andere Gelenke ermöglichen Bewegungen in mehreren Richtungen.Bänder verbinden die Knochen eines Gelenkes miteinander.

Unser Körper hat über 600 Muskeln. Muskeln brauchen wir unter anderem, um die Gelenke zu bewegen. Sie sindmit Sehnen am Knochen befestigt.Wird ein Muskel angespannt, ver-

kürzt er sich und zieht an der Sehne.

Muskeln sind doppelt nützlich – sie machen

stark und sehen klasseaus. Dazu müssen wir sie allerdingstrainieren und

das geht nur überBewegung, Bewegung,

Bewegung.

Das Spiel ist einfach in der Herstellung – erfordert aber geschickte Fänger!

Du brauchst: 3 gleiche Kartons (z.B. Speisesalzpackungen oder Tetrapacks), Klebstoff, Buntpapier, Schere, Stifte

So geht es:

2 Kartons kannst du entweder mit Buntpapier einfarbig beklebenoder mit Plakafarbe anmalen. Der dritte Karton wird mit einer hellen Farbe beklebt oder angemalt. Auf die beiden Längsseitenmalst du einen Clown. Fertig ist dein Geschicklichkeitsspiel.