geplanter sex? nein danke!
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Chronische Spannungskopfschmerzen
Ö� nung der Kaliumkanäle sorgt für Entspannung
− Chronische Kopfschmerzen vom Span-nungstyp beeinträchtigen den Alltag, das Sozial- und Berufsleben sowie die Lebens-qualität der Patienten. Eine dreimonatige Behandlung mit retardiertem Flupirtin lin-dert die Beschwerden signi� kant bei guter Verträglichkeit.
Dies ist das Ergebnis einer naturalistischen Studie bei insgesamt 93 Patienten mit Span-nungskopfschmerzen. Etwas mehr als die Hälfte von ihnen litt seit mehr als sechs Mo-naten an den Kopfschmerzen. Etwas mehr als die Hälfte der Patienten war bereits vorbe-handelt worden. 43% der Studienteilnehmer wechselten wegen unzureichender E� ektivi-tät zu Flupirtin retard (z. B. Katadolon® S long), weitere 13%, weil das vorherige Analgetikum schlecht vertragen worden war.
Schmerzen signi� kant reduziertDie Flupirtin-Dosis von 1 x 400 mg/d redu-zierte die mittlere Schmerzintensität von durchschnittlich 6,3 auf 1,4 auf der elfstu� -gen numerischen Skala (NRS). Die Anzahl
der Stunden pro Tag, an denen die Patien-ten durch Kopfschmerzen beeinträchtigt wurden, sank von anfangs durchschnittlich 10,8 auf 2,8 Stunden nach der zwölf-wöchigen Therapie. Drei Viertel der Patien-ten gaben zum Studienende an, zwei oder weniger Stunden pro Tag an Spannungs-kopfschmerzen zu leiden.
Das Ausmaß der schmerzbedingten Be-hinderungen war mit Scores erfasst worden. Diese sanken konsistent. Parallel stieg die Lebensqualität, ermittelt mit dem SF12-Fragebogen. Behandlungsbezogene uner-wünschte Wirkungen traten selten auf. Lediglich ein Patient klagte über Somno-lenz, die nach Absetzen der Therapie sofort verschwand.
Neuronale Übererregbarkeit wird reduziertFlupirtin ist der bislang einzige Vertreter der als Selective Neuronal Potassium Channel Opener (SNEPCO) bezeichneten Substanz-klasse. Es wirkt zentral und ö� net selektiv
©ph
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Spannungskopfschmerzen benötigen mehr als nur eine Analgesie.
Erektile Dysfunktion
Geplanter Sex? Nein Danke!
− Was Patienten mit erektiler Dysfunktion (ED) von einer Therapie mit einem PDE-5-Hemmer erwarten, wurde vergangenes Jahr in einer Online-Umfrage ermittelt. Ganz oben standen „gute Verträglichkeit und keine Nebenwirkungen“. Auf Platz zwei folgte „schnelle Wirkung nach der Einnah-me“, berichtete Prof. Michael Zitzmann vom Uniklinikum Münster. Denn 60% der Befrag-ten wollen Sex nicht planen.
Zitzmann sieht hier den neuen PDE-5-Hemmer Avana� l (Spedra®) im Vorteil. Durch seine andersartige chemische Struk-tur habe die Substanz eine hohe Selektivität zur Phosphodiesterase-5, so Zitzmann. An-dere PDE-Isoenzyme würden kaum ge-hemmt. Avana� l werde zudem nach oraler Einnahme schnell resorbiert. Die erektoge-ne Wirkung setze bereits zehn Minuten
nach der Einnahme ein. Nach 30–45 Minu-ten wird die volle Erektionshärte erreicht. Zitzmann schlug als Therapie-Algorithmus vor, dass ED-Patienten die Therapie zu-nächst mit 100 mg Avana� l beginnen soll-ten. Bei Non-Respondern könne die Dosis dann auf 200 mg gesteigert werden.
Der Internist erinnerte daran, dass ED ein Risikomarker für die Entwicklung einer kar-diovaskulären Erkrankung ist. Letztlich, so Zitzmann, könne man die ED als eine endo-theliale Dysfunktion bezeichnen. Messun-gen der Intima-Media-Dicke bei Männern mit und ohne ED stützten diese Einschät-zung.
Dr. Michael Huber ■
■ Symposium „Sexualmedizin im Praxisalltag“, DGIM-Kongress in Wiesbaden; April 2014 (Veranstalter: Berlin-Chemie)
spannungsunabhängige neuronale Kalium-kanäle. Dies bewirkt ein stabiles Ruhe-membranpotenzial. Die Folgen: Die Ner-venzellen sind weniger erregbar und leiten weniger Schmerzreize weiter. Die neurona-le Übererregbarkeit wird reduziert. Dadurch wird zudem ein muskelverspannungslösen-der E� ekt erreicht.
Dr. Thomas Meißner ■
■ Posterpräsentation „Treatment of Tension Type Head-ache with Flupirtin MR – Results of a Non-Interventio-nal Study“ (Überall MA et al.), Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2014;und Palliativtag 2014;und Palliativtag 2014 Frankfurt am Main, März 2014; Frankfurt am Main, März 2014;
Kurz notiert
Forschungsförderpreis Pneumo-logie ausgeschrieben ▶ Das Unter-nehmen Almirall schreibt erstmals den Forschungsförderpreis Pneumologie aus. Der Preis wird für neue diagnosti-sche Methoden, klinisch-therapeuti-sche Studien, Grundlagenforschung oder weiterführende Konzepte in den Bereichen Asthma und/oder COPD ver-geben. Wie das Unternehmen mitteilt, soll der mit 20 000 Euro dotierte Preis die weitere wissenschaftliche For-schung der Preisträger unterstützen.
Einsendeschluss ist der 30. Septem-ber 2014. Die Preisverleihung wird im Dezember 2014 in Hamburg statt� nden.
Weitere Informationen: Almirall Hermal GmbH, Dr. Tanja Plate, Scholtz strasse 3, 21465 Reinbek. Red. ■■ Nach Informationen von Almirall Hermal
MMW-Fortschr. Med. 2014; 156 (12) 61