future 01/2015 branchen-check „metall“

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[fju:t∫ð(r)] future LehrerInnen-Information der Steirischen Industrie, www.dieindustrie.at Nr. 01/ 2015 BRANCHEN-CHECK „METALL“ Christian Knill im Gespräch, Obmann des Fachverbandes der Maschinen- und Metallwarenindustrie in der WKO METALL & INNOVATION Herausragende Leistungen der steirischen Metallindustrie DIE STARS UNTER DEN METALLEN Was wir schon immer über Metalle wissen wollten SEITE 2 SEITEN 6/7 SEITE 10

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Page 1: future 01/2015 BRANCHEN-CHECK „METALL“

[fju:t∫ð(r)]future

LehrerInnen-Information der Ste i r i schen Indust r ie , www.d ie indust r ie .a t Nr. 01/2015

BRANCHEN-CHECK „METALL“ Christian Knill im Gespräch, Obmann des Fachverbandes der Maschinen- und Metallwaren industrie in der WKO

METALL & INNOVATIONHerausragende Leistungen der steirischen Metallindustrie

DIE STARS UNTER DEN METALLENWas wir schon immer über Metalle wissen wollten

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METALL EIN ROHSTOFF MIT ZUKUNFTIM BRANCHENCHECK

Sehr geehrter Herr Knill, Sie sind Obmann der Ma­schinen und Metall­warenindustrie in Österreich. Was produzieren die Un­

ternehmen des Bereichs „Metall“ und wie kann man sich einen metallverar­beitenden Betrieb im Jahr 2015 vorstel­len?Die Metallindustrie fertigt eine große Breite an Produkten: Von der Schraube bis zur Präzisionsmaschine, vom Rohr bis zum Karosserieteil und vom Motor bis zur Dachkonstruktion des Wiener Hauptbahn-hofs. So unterschiedlich wie die Produkte, so unterschiedlich sind auch die Betriebe. Zwei Erfolgsfaktoren haben sie aber alle gemein: Sie arbeiten mit hochwertigen Fer-tigungsmaschinen, die sowohl Großserien als auch die Produktion von Einzelstücken bewerkstelligen können. Und sie arbeiten mit gut ausgebildeten, selbstständig und wirtschaftlich denkenden MitarbeiterInnen in möglichst schlanken Strukturen. Nur so kann man im internationalen Wettbewerb bestehen, preislich und qualitativ, und – worauf es immer mehr ankommt – auch schneller als die Konkurrenz aus aller Welt! Seit Jahrhunderten ist Metall einer der Wirtschaftsfaktoren für die Steiermark – warum ist das in einem rohstoffarmen Land so?Zur Verarbeitung von Metallen gehörten ne-ben dem Rohstoff Eisen (Stichwort Erzberg) auch der Wald zur Befeuerung der Öfen und das Wasser zum Antrieb der Hämmer. Das alles hatte die Steiermark zu bieten – eine

gute Basis für unsere lange Tradition. Um auch heute innovativ und wettbewerbsfähig zu sein, braucht es aber mehr: Entscheidend ist das Know-how, das über Generationen weitergegeben wurde und wird. Auch hier haben wir eine lange Tradition: Erzherzog Johann hat das Land industrialisiert und mit der Montanuniversität und der Technischen Universität Graz die Grundsteine für eine kontinuierliche Weiterentwicklung gelegt. Wie schätzen Sie die Zukunftssicher­heit von Berufen in der Metallbranche, über alle Ausbildungsstufen hinweg, ein?Beinahe die Hälfte aller steirischen Arbeits-plätze im produzierenden Sektor ist der Metallver- und -bearbeitung zuzurechnen. Die Betriebe sind vielfach Familienunterneh-men, die bereits seit Generationen in der Steiermark beheimatet sind. Das langfristige und nachhaltige Denken der Unternehmen wird dafür sorgen, dass es auch in Zukunft eine starke Nachfrage nach SpezialistInnen in den verschiedenen Metallberufen geben wird. Und es wird zunehmend nach kombiniertem Wissen ge-sucht werden. Zum Beispiel nach Kombina-tionen von Metallkompetenzen mit Wissen in den Bereichen Automatisierungstechnik, Elektro, Elektronik, anderen Werkstoffen oder auch Wirtschaft. Wir werden auch in Zukunft Fachkräfte in der Produktion brau-chen, genauso wie WissenschaftlerInnen in den Forschungs- und Engineeringabteilun-gen. Ein hohes Qualifikationsniveau in al-len Bereichen ist eine der Stärken unseres Standortes. Was entgegnen Sie jenen die sagen, dass Metall über kurz oder lang von

Kunststoffen o.ä. abgelöst wird?Das faszinierende am Metall sind die Ver-formbarkeit, die Härte, die vielfältigen Ein-satzmöglichkeiten, die elektrische Leitfähig-keit und natürlich die Möglichkeit, ein Stück Metall mehrmals zu bearbeiten und immer wieder zu verformen. Nicht zuletzt wegen der Recyclingmöglichkeiten bin ich davon überzeugt, dass Metall niemals von Kunst-stoffen abgelöst werden kann. Der Metallindustrie wird nachgesagt sehr energieintensiv zu sein. Ist das so? In der metallerzeugenden Industrie ist es notwendig, Temperaturen bis zu 1.400°C zu erreichen. Im Sinne der Kostenoptimie-rung, aber natürlich auch ganz besonders im Sinne einer nachhaltigen Produktion, ist Ener gieeffizienz im Interesse jedes einzelnen Betriebes. Dieses Wissen wird weltweit verwertet: Durch den Einsatz von in der Steiermark ent-wickelten energieeffizienten Kompressoren, Turbinen und Generatoren für Windräder oder Wasserkraftwerke, spritsparenden Mo-toren, um nur einige Beispiele zu nennen. So können wir auch als kleine Region echte Bei-träge zur Lösung globaler Umweltprobleme leisten. Wir wechseln das Thema: Welchen Ratschlag geben Sie Ihren Kindern mit auf den Weg? Mein Ratschlag an meine vier Kinder ist: „Sei begeistert von dem was du „angehst“ – und was immer du angehst, zieh es durch!“ Außerdem ist es mir wichtig, dass sie sich für einen Beruf entscheiden, von dem sie auch leben können!

LIEBELEHRERINNENUNDLEHRER!

Mit dem aktuellen Future halten Sie den ersten Teil einer Serie über verschiedenste Branchen steirischer Industriebetriebe in Händen. Den Auftakt

bildet der „Branchen-Check Metall“. Die Steiermark hat eine lange Tradition in der Metallver- und -bearbeitung und so geben wir Ihnen einen Einblick in den Stellenwert von Metall für die Steier-mark und stellen Ihnen Menschen, Un-ternehmen und Produkte vor.Ganz besonders freut es mich, Ihnen „Ex-plore Industry“ erstmals präsentieren zu dürfen. Ihre Anregung, Betriebserkund-ungen auch für jüngere Altersgruppen anzubieten, wurde von der Andritz AG in Graz aufgegriffen und so gibt es nun die Möglichkeit, sich Fragen „Wie der Strom in die Steckdose kommt“ oder „Wie Papier erzeugt wird“ spielerisch zu nähern.Die Ausschreibung zum Teacher’s Award, heuer erstmals mit Spezialwertung für Lehrende im Grazer Stadtgebiet, hat zur Einreichung von 19 Grazer Projekten ge-führt. Mit diesen und weiteren Einrei-chungen aus unserem Bundesland ist die Steiermark hinter Wien jenes Land mit den meisten Einreichungen. Das ist ein kräft-iges Lebenszeichen herausragender päda-gogischer Leistungen für die Steiermark!Wir danken Ihnen für Ihr Feedback im Rahmen der LehrerInnen-Befragung. Vor Weihnachten hatten Sie Studierende der FH Campus 02 eingeladen, Ihren Einschätzungen zur steirischen Industrie und zu den Inhalten der „Kooperation Schule-Industrie“ Ausdruck zu verleihen. Ihre Rückmeldungen bestätigen uns auf unserem Weg und sind wertvolle Inputs zur weiteren Ausgestaltung unserer An-gebote! Sollten Sie darüber hinaus Feed-back deponieren wollen, haben Sie unter [email protected] Gelegenheit dazu.

Spannende Unterhaltung wünscht Ihnen

Angelika KreschVorsitzende von „Die Industrie”Vorstand REMUS-SEBRING Holding AG

GESPRÄCH MIT MAG. CHRISTIAN KNILLOBMANN DES FACHVERBANDES DER MASCHINEN- UND METALLWAREN-INDUSTRIE IN DER WIRTSCHAFTSKAMMER SOWIE CEO DER KNILL GRUPPE, EIN INTERNATIONALER ANBIETER FÜR KOMPONENTEN DER ENERGIE- UND TELEKOMMUNIKATIONSBRANCHE SOWIE DER MASCHINENINDUSTRIE

Wussten Sie, dass ...

... über 50% der MitarbeiterInnen stei-rischer Industriebetriebe im Bereich Metall beschäftigt sind?

... 56% der Lehrlinge in steirischen Indus-triebetrieben eine Ausbildung in Metall ver- und bearbeitenden Berufen ma-chen?

... Beinahe 90% der steirischen Metaller-zeugnisse exportiert werden?

Typische Lehrberufe: Maschinen-bautechnik, Produktionstechnik, Me-chatronik, Industriekauffrau/-mann und Metalltechnik sowie Konstruktion.

Wichtigste Exportmärkte: Deutschland, Italien, Frankreich, Schweiz, Russland, Amerika und China

METALL

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WUSSTENSIE, ...

… dass in Österreichs Schubladen elf Millionen Althandys vermutet, davon aber nur 5% recycelt werden?

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Kupfer – Bronze – Eisen: Die Nutzung die-ser Metalle führte die Mensch heit aus der Steinzeit. Einer steirischen Sage nach bot uns ein gefangener Wassermann „Eisen für immerdar“ im Gegenzug für seine Freiheit. Tatsächlich begann der Erzabbau am Erzberg im 6. Jahrhundert – der Startpunkt einer steirischen Industriegeschichte, die unser Land heute noch entscheidend prägt. Unser gesamter Wohlstand gründet letztlich darauf, dass wir etwas, dass wir der Natur entnehmen, bearbeiten und damit Werte schaffen – seien es Metall, Kohle, Holz, Salz, Erdöl, Erdgas oder auch landwirtschaftliche Produkte. Bei den Me tallen lag der Schwer-punkt lange darauf, Erze abzubauen, daraus Metalle zu gewinnen und diese zu verarbei-

Steiermark und Metall – eine bewegte Geschichte718 Beginn des Eisenabbaus am Erzberg15. Jhdt. Entstehung der Hammerwerke in der Mur-Mürzfurche1837 Gründung des 1. Stahlwerks, der Franzenshütte, in Donawitz1840 Gründung der Montanuniversität Leoben1881 Mayr-Melnhof gründet die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft20. Jhdt. Die steirischen und Linzer Stahlerzeuger werden in der NS-Zeit fusioniert und

nach dem Krieg wieder getrennt1952 Entwicklung des revolutionären LD-(Linz-Donawitz)Verfahrens1973 Fusion der Österreichisch-Alpine Montangesellschaft mit der VOEST Linz zur

verstaatlichten VOEST-Alpine AG1985 Höhepunkt der Verstaatlichten-Krise und Beginn der Neuorganisation2001 Privatisierung der voestalpine AG21. Jhdt. Wandel der voestalpine AG zum innovativen Hightech-Unternehmen mit steiri-

schen Schwerpunkten in Leoben (Metal Engineering), Kapfenberg (Special Steel) und Zeltweg

Vom Erzberg zum Stahl-Designten. Mit dem Entstehen der ersten Hammer-werke im 15. Jahrhundert entlang der Mur-Mürzfurche prägte dieser Prozess auch die steirische Wirtschaftsgeschichte bis ins 21. Jahrhundert.In den letzten 100 Jahren hat sich die Welt verändert: Erze werden auf der ganzen Welt abgebaut und dort eingekauft, wo sie am gün stigsten sind. Die Wertschöpfung hat sich längst vom Abbau hin zur möglichst in-telligenten Verarbeitung verlagert. Dass die Steiermark – obwohl der Abbau von Eisenerz praktisch Geschichte ist – nach wie vor eine weltweit führende Rolle spielt, ist Erzherzog Johann zu verdanken, der die Montanuniver-sität Leoben und die TU Graz gründete und die Industrialisierung der Steiermark voran-

trieb. Der Erfolg der steirischen metallverar-beitenden und Stahlindustrie gründet heute auf außergewöhnlichem ExpertInnenwissen, das unterschiedlichste Ziele verfolgt: • Optimierung der Eigenschaften (z.B.

Härte, Biegsamkeit, Formbarkeit, Lang-lebigkeit) von Metallen für spezielle An-wendungen durch das gezielte Design der atomaren Struktur von Werkstoffen und durch die Entwicklung immer neuer Legierungen

• Verringerung des Energieeinsatzes in der Metallerzeugung und –bearbeitung

• Optimierung der Wiederverwertung von Metallen

*Quelle: https://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/werkstoffe/metallroh stoffe/elektroschrott.jsp

AUS METALL WIRDWIEDER METALL

allem sehr viel Energie eingespart werden: So spart man etwa beim Aluminiumrecycling 95% des Energieeinsatzes im Vergleich zur Primärerzeugung, bei Kupfer 85% und bei Stahl immerhin noch 74%.

RECYCLING VON EDELMETALLEN UND „SELTENEN ERDEN“Edelmetall wie Gold, Silber und Platin, vor allem aber die Metalle der „seltenen Erden“ sind auf der Welt sehr ungleich verteilt, was durch die damit verbundenen Mo-nopolstellungen etwa von China zu einer starken Versorgungs- und Kostenabhängig-keit führt. Gleichzeitig steigt der Bedarf an diesen Metallen, da sie unabdingbar für moderne Produkte von der Solarzelle über Abgaskatalysatoren bis hin zu LED’s, Touch-screens und Elektronikbauteilen sind. Da der Bedarf an diesen Produkten ständig steigt, ist das Recycling dieser Metalle zu einem „Muss“ geworden. So enthält eine Tonne Elektroschrott aus Computern und Laptops Kupfer, Silber, Gold und Palladium im Wert von 1.500 Euro. Noch wertvoller sind alte Han dys: Die verbauten Edelmetalle sind pro Tonne Handyschrott rund 10.000 Euro wert.* Um diese teuren Metalle tatsächlich wie-

derverwerten zu können, sind zwei Schritte notwendig: Der erste Schritt besteht da-rin, die Produkte, in denen sie verwendet werden, getrennt zu sammeln bzw. aus dem Restmüll herauszufiltern. Derzeit finden aber nur etwa 5% der jährlich verkauften Handys ihren Weg in die Wiederverwertung. Der zweite Schritt ist noch viel schwieriger. Denn es ist gar nicht so leicht, die sehr geringen Mengen an Me tallen je Gerät wiederzuge-winnen. Hier gilt es, bestehende Verfahren zu optimieren und neue zu entwickeln – nur einer der Arbeits schwerpunkte am Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie an der Montanuni-versität Leoben.

Die Wiederverwertung von Metallen spart Rohstoffe und Energie, verringert die Ab-hängigkeit von Monopolstellungen und leistet einen Beitrag zu aktivem Klima- und Umweltschutz. Allerdings ist das Recycling mancher Metalle gar nicht so einfach: Hinter diesem Thema verbirgt sich ein eigener Forschungs- und Wirtschaftszweig, in dem besonders viel Know-how und Innovationsk-raft liegt. An der Montanuniversität Leoben wurden zu diesem Thema am Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie im Rahmen von Chris-tian-Doppler-Labors und Research Studios umfangreiche Forschungsprojekte unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Helmut Antrekow-itsch ins Leben gerufen.

ENERGIESPAREN BEI EISEN, KUPFER UND ALUMINIUMAlltägliche Metalle, die in großen Mengen verfügbar sind, können auch einfach gesam-melt und wiederverwertet werden. Eisen, Stahl, Aluminium und Kupfer sind dafür die besten Beispiele. Sie werden von den pri-vaten Haushalten ebenso gesammelt wie von Altstoffverwertern, etwa in Form von Altautos oder Baureststoffen. Bei diesen Metallen kann mithilfe des Recyclings vor

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Präzisrohrevoestalpine Rotec stellt alleine in der Zentrale in Krieglach jährlich 30.000 Tonnen kaltgezogene Präzisstahlrohre und mehr als 30 Mil-lionen Stück Präzisrohrteile her. Anwendungen: Gasflaschen, Mo-torradrahmen, Pumpen, Airbagrohre, Gurtstrafferrohre und vieles mehr. Auch die Fertigung basiert auf Metall: Auf einer bis zu über 100 m langen Stahlbaukonstruktion sind viele Maschinenelemente angebracht, die ebenso wie die Werkzeuge im Wesentlichen aus Metall bestehen.Unternehmen: voestalpine Rotec GmbH, KrieglachAnzahl der MitarbeiterInnen: rund 900 | Anzahl der Lehrlinge: 20Niederlassungen: Krieglach (Österreich), Deutschland, USA, UK, Po-len, Spanien, Schweden

BiomasseaufbereitungKomptech entwickelt und produziert Maschinen und Anlagen für die mechanische und mechanisch-biologische Behandlung fester Ab-fälle sowie die Aufbereitung holziger Biomasse als erneuerbare En-ergieträger. Eine der neuesten Maschinen ist etwa der Axtor 6010, der bis zu 310 m³ Holz und Grünschnitt pro Stunde zerkleinern kann.Unternehmen: Komptech GmbH, FrohnleitenAnzahl der MitarbeiterInnen: 549 | Anzahl der Lehrlinge: 5Niederlassungen: Österreich, Deutschland, Slowenien

Faszination Metall: das Beste der steirischen Metallindustrie

WarmwasserspeicherAustria Email, ältestes börsen notiertes Un-ternehmen Österreichs, ist einer der führen-den europäischen Hersteller von hochwertigen Warmwasserbereitern. Der Kern jedes Warm-wasserbereiters ist aus Stahl. Bei Trinkwas-serspeichern wird der Behälter innen emailliert, um die Metalloberfläche korrosionsbeständig, schlagfest sowie strapa zierfähig zu machen und einen Schutz vor Bakterien zu bilden.Unternehmen: Austria Email AG, KnittelfeldAnzahl der MitarbeiterInnen: 350 | Anzahl der Lehrlinge: 9Niederlassungen: 4x Österreich, 2x Deutschland

ReinraummöbelEs gibt viele Räume, in denen absolute Hygiene oberstes Gebot ist – etwa in Krankenhäusern, in Blutbanken, der pharmazeuti schen, der Elektro- und Elektronikindustrie. Das Unternehmen Kiefer tech-nic produziert aus Stahl hoch wertige Einrichtungen wie Wand- und Deckensysteme, Schrank- und Sondermöbel oder Strahlenschutz- und Operationssaaltüren. Alle Oberflächen müssen extrem glatt sein, damit sich Staub und Keime nicht absetzen können, diese aber auch leicht zu reinigen und widerstandsfähig gegen aggressive Reinigungsmittel sind.Unternehmen: Kiefer technic GmbH, Bad GleichenbergAnzahl der MitarbeiterInnen: 75 | Anzahl der Lehrlinge: 5

Starke WerkzeugeGedore produziert Zangen, Blechwaren wie z.B. Werkstatt wägen, Werkzeugkoffer, Werkzeugkisten, rückschlagfreie Hämmer und Sechskant-Stiftschlüssel. Eine Weltneuheit ist der Drahtseilschnei-der, der Drahtseile bis zu einem Durchmesser von 6 mm durchtrennt. Solche Drahtseile kommen im Heizungs-/Lüftungsbau, bei Bau-schlossern, bei Licht- und Tonanlagen, auf Segelschiffen, im Rad-sport, bei Fahrzeugen und Baumaschinen zum Einsatz.Unternehmen: Gedore Austria GmbH, BirkfeldAnzahl der MitarbeiterInnen: ca. 100 | Anzahl der Lehrlinge: 3Niederlassungen: Stammsitz: Remscheid, Deutschland; Produk-tionsstätten: Deutschland, Österreich, Brasilien, Südafrika; Ver-triebgesellschaften: 15

Stählerne ArchitekturModerne Architektur wie die Grazer Murinsel oder das Kunsthaus basieren auf gewagten Stahlkonstruktionen wie sie von SFL tech-nologies realisiert werden. Neben der komplexen Statik derartiger Gebäude werden auch Aufgaben rund um Licht- und Energietechnik auf Basis nachhaltiger Konzepte gelöst.Unternehmen: SFL technologies GmbH, StallhofenAnzahl der MitarbeiterInnen: 700 | Anzahl der Lehrlinge: 24Weitere Produktionsstandorte: Ungarn, Rumänien

Maschinenriese aus der SteiermarkDie Tunnelvortriebsmaschine MT720 von Sandvik wird in New York/Manhattan eingesetzt, um die „Grand Central Station“ der Metro zu erweitern. Diese Maschine arbeitet erschütterungsfrei, was für den Abbau unter Wohngebieten von entscheidender Bedeutung ist. Die spezielle Hartmetall-Bestückung des Schneidkopfes spielt da-bei neben dem hohen Maschinengewicht eine entscheidende Rolle. Die 20 m lange und 4,6 m hohe Maschine hat ein Gewicht von 120 Tonnen.Unternehmen: Sandvik Mining and Construction GmbH ZeltwegAnzahl der MitarbeiterInnen: 450 | Anzahl der Lehrlinge: 20Exportanteil: 99%

Extrem harte WerkzeugeImmer wenn es darum geht, besonders harte Materialien wie be-sondere Stahllegierungen oder etwa Titan zu bearbeiten, benötigt man Werkzeuge, deren Oberflächen noch härter sind und die den extremen Belastungen standhalten. Jedes neu entwickelte Mate-rial braucht auch ein Werkzeug, mit dem dieses Material bearbeitet werden kann. Böhlerit ist einer der weltweit führenden Hersteller von Schneidstoffen aus Hartmetall für Werkzeuge zur Metall-, Holz- und Kunststoffbearbeitung. Unternehmen: Boehlerit GmbH & Co KG, Kapfenberg Anzahl der MitarbeiterInnen: 500 | Anzahl der Lehrlinge: 25Weitere Produktionsstandorte: Spanien, Deutschland, Türkei

Öffnen und schließen von Fenstern und TürenUnterschiedlichste Beschlagteile aus Metall sorgen dafür, dass man Fenster und Türen drehen und kippen, öffnen und schließen und natürlich auch versperren kann. Da es tausende verschiedene Modelle an Fenstern und Türen gibt, müssen die Hersteller auch viele tausend verschiedene Teile produzieren. Mit Roto Frank in Kalsdorf und MACO in Trieben gibt es in der Steiermark gleich zwei Unternehmen, die weltweit führend aktiv sind.Unternehmen: MACO Produktions GmbH, TriebenAnzahl der MitarbeiterInnen: 1.000 in Trieben, 2.300 weltweitAnzahl der Lehrlinge: 48 in TriebenNiederlassungen: 3 Produktionswerke in Österreich (Trieben, Salz-burg, Mauterndorf), 1 Montagewerk in Russland, 16 internationale NiederlassungenUnternehmen: Roto Frank Austria GmbH, KalsdorfAnzahl der MitarbeiterInnen: 394 in Kalsdorf, über 4.000 weltweitAnzahl der Lehrlinge: 39Niederlassungen: Stammsitz: Deutschland, 13 Produktionsstätten, 40 Vertriebsniederlassungen weltweit

Strom­ und DatenflussDamit Energie und Daten fließen – sei es elektrischer Strom in Lei-tungen oder Daten in Glasfasernetzen – baut die Knill Gruppe in 12. Generation im Bereich Knill Technology die Fertigungsanlagen der Batterie-, Kabel- und Draht- sowie Glasfaserindustrie und im Bereich Knill Energy beispielsweise Armaturen und Dämpfungssys-teme für Hochspanungsleitungen sowie hochspezifische Produkte für Freiluftschaltanlagen, Verteilungssysteme und Kabelver-teilerschränke.Unternehmen: Knill GruppeAnzahl der MitarbeiterInnen: 1.830, davon 600 in ÖsterreichAnzahl der Lehrlinge: 26Niederlassungen: 31 Unternehmen in 16 Ländern

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Gottfried Halwachs machte seinen Weg vom Lehrling zum geschäf ts führen-den Gesellschafter, der gesamtverant-wortlich für das Un-ternehmen ist. Der

Betrieb ist in den Bereichen Stahlbau (Pro-jekte im Gewerbe- und Industriehallenbau, Speziallösungen im Anlagenbau bis hin zum anspruchsvollen architektonischen Projekt-bau im hochalpinen Gelände), Auftragsfer-tigung, CNC-Blechbearbeitung und Landma-schinen tätig.

Ich bin dafür verantwortlich, dass… wir im Unternehmen einen qualifizierten Mit-arbeiterstand haben und alle technischen und kaufmännischen Abläufe wirtschaftlich erfolgreich umgesetzt werden. Ich bin auch für die Zukunft und Ausrichtung sowie Inves-titionen des Unternehmens verantwortlich.

An meinem Beruf fasziniert mich, dass …... ich mit Menschen, Maschinen und Technik zu tun habe.... dass ich und viel Kreativität brauche, um erfolgreich zu sein.... dass ich ständig mit neuen Herausforde-rungen konfrontiert werde.

Diese Eigenschaften brauche ich un-bedingt:• Technisches und menschliches Verständnis• bereit sein für laufende Veränderungen• offen sein für ständiges Lernen

Meine Ausbildung:9 Jahre Pflichtschule, 3 Jahre Lehre als Stahlbautechniker, 2 Meisterprüfungen und viele Kurse im technischen, kaufmännischen und Kommunikationsbereich, Konfliktma-nagement, Umgang mit Mitarbeitern, Kun-den und Lieferanten, Marketing und Wer-bung. Zusätzlich Kurse und Seminare, um ständig am neuen Stand von Technik, Normen und Gesetzen zu sein.Die Ausbildung ist nie abgeschlossen, es ist ein ständiges Lernen.

Was würde ich meinem jungen “Ich” raten:Für jede Ausbildung, egal ob Lehre, Höhere Schule oder Studium gilt: immer die Theorie mit der Praxis verbinden. Es hat die beste Ausbildung nur dann seinen Wert, wenn sie in der Wirtschaft erfolgreich umgesetzt werden kann, dazu braucht man Praxis. Fremdsprachen sind jetzt und für die Zukunft sehr wichtig.

Welchen Stellenwert hat Metall für meinen Beruf?Die Nummer Eins. Metall ist in meinem Beruf der Grundwerkstoff für alle Produkte, die wir in unserer Produktion herstellen. Die Produkte bestehen aus normalem Baustahl, Edelstahl oder Aluminium. Mit normalem Baustahl und Edelstahl in Form von Blechen, Stabstahl und verschiedenen Formstählen arbeite ich am liebsten, da diese Materialien für unsere Produkte sehr gut und leicht zu ver arbeiten und vielseitig einsetzbar sind.

Heavy Metall – Lehrberufe mit MetallModullehrberuf MetalltechnikFür MetalltechnikerInnen dreht sich alles um Metalle, Maschinen und Werkzeuge. Als Modullehrberuf bietet die Metalltechnik die Möglichkeit, sich nach einem Basismodul (2 Lehrjahre) mit einer Grundausbildung je nach persön-lichen Neigungen auf einen oder zwei Fachbereiche zu spezialisieren. Damit dauert die Ausbildung insgesamt 3,5 Jahre (1 Fachbereich) oder 4 Jahre (2 Fachbereiche).

Tätigkeitsfelder der MetalltechnikMetalltechnikerInnen bearbeiten unter-schiedliche Eisen- und Nichteisen me-talle, um daraus Maschinen und Ma-schinenteile, Werkzeuge, Stahlbauteile, Fahrzeugteile, Behälter, Fenster, Fas-saden, usw. herzustellen. Dabei wen-den sie Techniken wie z. B. Schmieden, Schweißen, Löten, Biegen, Feilen, Kle-ben oder Zerspanungstechniken an. Sie fertigen Einzelbauteile und bauen diese in den Werkhallen oder auf Baustel-len zusammen. Sie arbeiten mit Hand-werkzeugen, programmieren und steuern rechnergestützte Maschinen. Im Rah-men von Wartungs- und Service arbeiten tauschen sie schadhafte Ma schinenteile und Komponenten aus und stellen Er-satzteile her.

AusbildungsübersichtDie Basis für die Karriere als Metalltech-nikerIn legt das Grundmodul mit zwei Jahren Lehrzeit. Daran anschließend folgt eine eineinhalbjährige Ausbildung in einem der folgenden Hauptmodule:• Maschinenbautechnik • Fahrzeugbautechnik• Metallbau- und Blechtechnik• Stahlbautechnik• Schmiedetechnik• Werkzeugbautechnik• Schweißtechnik• Zerspanungstechnik

Zusätzlich kann in einem weiteren hal-ben Ausbildungsjahr ein zweites Haupt-modul oder eines der folgenden Spezial-module gewählt werden:• Automatisierungstechnik• Designtechnik• Konstruktionstechnik• Prozess- und Fertigungstechnik

Informationen über die Modullehre Metalltechnik finden Sie auf

www.dieindustrie.at www.bic.at

Metall rocktMetalle müssen, bevor sie bearbeitet werden können, erst einmal gewon-nen und veredelt werden. Die Verar-beitung zu Endprodukten (Geräte-, Maschinen- und Fahrzeugbaubau) allein beinhaltet eine Vielzahl an Berufen (Metalltechnik, Maschinen-bautechnik, Werkzeugbautechnik, Oberflä chen technik). Die rasche technologische Entwick-lung lässt diesen Berufsbereich eng mit der Elektrotechnik/Elektronik (Mechatronik, Telematik, Mikro-technik) zusammenwachsen. Rund um das Thema „Metall“ ist daher die Auswahl an Berufen und Ausbil-dungsmöglichkeiten so groß wie bei keinem anderem:

LehrberufeAnzahl: 85Beispiele: Maschinenbautechnik, Luftfahrzeugtechnik, Metallbearbei-tung, Werkzeugbautechnik, Konstruk-tion, Oberflächentechnik, Gießerei, Mechatronik, ...

Berufe mit schulischer Fachaus-bildung (HTL, Kolleg)Anzahl: 27Beispiele: Maschinenbau, Anlagen-bautechnik, CAD-Technik, ...

Akademische Berufe (Fachhoch-schulen, Universitäten)Anzahl: 38Beispiele: Fahrzeugbautechnik, Ma-schinenbautechnik, Werkstofftechnik, Aviation, Metallurgie, ...

www.bic.atwww.metallbringts.at

Weitere MitarbeiterInnen aus Industriebetrieben im Gespräch finden Sie unterhttp://www.dieindustrie.at/ausbildung/futurejobs/praktikerinnen-am-wort/auf-meiner-visitenkarte-steht/

Videos, in denen Lehrlinge ihre Berufe vorstellen finden Sie unterVideolink Lehrberuf Metall: http://www.futurejobs.at

WIR STELLEN AUF DIESER SEITE ZWEI PERSONEN VOR, DIE IN FORM EINER FACH-KARRIERE EINEN WEG GEFUNDEN HABEN, PERSÖNLICHE INTERESSEN UND BERUF-LICHEN ERFOLG MITEINANDER ZU VERBINDEN. FACHKARRIEREN IN DER INDUSTRIE BEGINNEN MIT NEUGIER AN EINEM SPEZIALGEBIET UND PERSÖNLICHEN TALENTEN. BASIS SIND EINE TECHNISCHE LEHRE, EINE HTL-AUSBILDUNG ODER EIN HOCHSCHUL-STUDIUM UND DIE BEGEISTERUNG, DASS MAN IN EINEM FACH LETZTLICH ZU DEN BESTEN GEHÖRT.

Ing. Martin Teich-mann ist Entwick-lungsingenieur für Fahrwerke. Die Siemens AG Öster-reich produziert in Graz – Eggen-berg Fahrwerke für

Schienenfahrzeuge. Unter einem Fahrwerk wir alles zusammengefasst, was es braucht, damit der Zug auf den Schienen fahren kann (Räder, Federn, Dämpfer, Drehgestell, usw.). Als Entwicklungsingenieur beschäftigt er sich heute mit Fahrwerken, die in 3 bis 10 Jahren dann tatsächlich in Betrieb sind.

An meinem Beruf fasziniert mich, dass…… es immer wieder neue technische Her-ausforderungen zu lösen gibt.… Schienenfahrzeuge nach wie vor große Entwicklungspotenziale haben und einen großen Beitrag für Umweltschutz und Nach-haltigkeit leisten können. … ein Schienenfahrzeug viel komplexer und komplizierter als ein Flugzeug ist.

Diese Eigenschaften brauche ich un-bedingt:• Identifikation mit dem Produkt• Kommunikationsfähigkeit• Kreativität – Technik als Ausdrucksmittel

von Kreativität mit der Möglichkeit etwas zu verändern

• Freude, Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen

• die Fähigkeit zu langfristigem Denken, Kontinuität und Durchhaltevermögen

Diese Entwicklung hätte ich gerne umgesetzt:Ich würde den Energiebedarf von Zügen gerne drastisch reduzieren.

Meine Ausbildung:Nach der Hauptschule besuchte ich die HTL Fachrichtung Maschinenbau-Betriebstechnik in Hallein bei Salzburg. Nach der HTL zog es mich für das Maschinenbaustudium an die TU nach Graz. Das Studium stellte für mich eine enorme Horizonterweiterung dar. Ich begriff, was technisch alles gedacht werden kann und habe die technische Forschungsar-beit kennen gelernt. Neben meinem Studium war ich immer schon in Kontakt mit Sie-mens. Nach sechs Semestern an der Univer-sität wechselte ich zu Siemens. Ich stellte mir öfters die Frage, was ich mit „Technik“ tatsächlich bewegen konnte – und stieß auf die Schienenfahrzeuge. Für mich Technik in ihrer positivsten Form – nachhaltig und kom-fortsteigernd.

Welchen Stellenwert hat Metall für meinen Beruf?Ohne Metall gäbe es mein Produkt nicht. Schienenfahrzeuge bestehen aus verschie-densten Metallen. Was mich an Metallen fasziniert, ist ihre Vielfalt. Sie sind verän-derbar, verformbar, recycelbar und sie haben spannende Eigenschaften. Mein Lieblings-werkstoff unter den Metallen ist Stahl. Er ist einer der komplexesten Werkstoffe, bietet eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten und kann vielfältig behandelt werden.

EntwicklungsingenieurIng. Martin Teichmann,Siemens AG Österreich, Graz

GeschäftsführerGottfried Halwachs, Stahl­ und Fahrzeugbau Grabner GmbH, Hartberg

AUF MEINER VISITENKARTE STEHT...

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Das wichtigste MetallReines Eisen wird selten verwendet, da es relativ weich ist. Hingegen entfallen 95% aller Metallanwendungen auf Stahl, der aus Eisen durch die Beigabe von Kohlenstoff er-zeugt wird. Es gibt tausende verschiedene Stähle, die jeweils für spezielle Anwen-dungen designt werden. Diese Spezialstähle enthalten weitere Legierungselemente wie Chrom, Nickel, Molybdän, Titan, Niob, Wolf-ram, Vanadium oder Kobalt. Einsatzgebiete sind Stahlbau, elektrische und elektronische Bauteile. Die Jahreswelt-produktion beträgt 1,3 Mrd t. Hauptstahlpro-duzenten sind China, USA und Deutschland. Recycling: 50% der Stahlproduktion in der EU beruhen auf dem Einsatz von Stahlschrott.

Flugzeuge und GetränkedosenAluminium ist ein leichter Konstruktions-werkstoff (Fahrzeugbau, Hochbau, Ma-schinenbau) und wegen seiner absoluten Dichtigkeit gegenüber Licht und Luft ein

ideales Verpackungsmaterial (Tuben, Dosen, Folien). Wege seiner hohen elektrischen und Wärmeleitfähigkeit ist Aluminium auch in der Elektronik, Klima- und Solartechnik un-verzichtbar. Einsatzgebiete sind Konstruktion, elektrische und elektronische Bauteile. Die Jahreswelt-produktion beträgt 57 Mio. t (2013). Haupt-produzenten sind Russland, China, Kanada und USA. Recycling: 16% des Alu-Angebots stammen aus recyceltem Aluminium

Das schönste Metall70-80% des Goldes werden von der Schmuckindustrie beansprucht. Durch seine hohe Leitfähigkeit und Korrosionsbeständig-keit wird es auch in der Elektronik benötigt, zusätzlich in der Zahntechnik und als Zah-lungsmittel. Die Minenproduktion beträgt 2.770 t/Jahr (2013), weitere 1.500 t stam-men aus Recycling.Hauptproduzenten: China, Australien, USA, Südafrika, Russland, Peru

Metallischer UV-SchutzDie Gläser hochwertiger Sonnenbrillen sind mit Iridium als UV-Schutz bedampft. Auf-grund seiner großen Härte und Beständigkeit findet sich Iridium gemeinsam mit Platin in Legierungen für Füllfederspitzen, Injektions-nadeln und chirurgischen Instrumenten. Die Jahresweltproduktion beträgt 3-5 t.Hauptproduzenten: Südafrika, Ural, Nord-/Südamerika

Kalium – das „Power“-MetallKalium ist Teil der Kühlflüssigkeit in Kernreaktoren, aber als Elektrolyt auch Steuerelement für unsere Muskeltätigkeit. Jahresproduktion: 5 bis 10 t pro Jahr.

Neodym macht den SoundNeodym zählt zu den „seltenen Erden“, die eigentlich alle Metalle sind. Es wird für die Herstellung stärkster Magneten verwendet. Neodym findet sich in Festplatten, Dau-

ermagnet-Rotoren von Windkraftanlagen, aber auch in Lautsprechern und Kopfhörern. Hauptproduzenten: China (97%), Australien

Leuchtend rotDamit Verkehrsampeln rot werden können, braucht es Selen, denn mit diesem Metall wird Glas rot gefärbt. Selen ist aber auch ein Spurenelement, das in über 20 Proteinen im menschlichen Körper enthalten ist. Stron-tium hingegen ist für das rote Leuchten von Feuerwerksraketen verantwortlich.Jahresweltproduktion: 2500 t an Selen bzw. wenige Tonnen an Strontium.

Die gefährlichen MetalleArsen ist eine unverzichtbare Zutat, um in Krimis als Gift zum Einsatz zu kommen. Als Legierung mit Blei findet es als Munition Verwendung. Viel gefährlicher ist natürlich das radioaktive Uran. Seine wichtigste An-wendung liegt in der Kernspaltung in Atom-kraftwerken. Es wird aber auch als Kern von Munition verwendet, die panzerbrechend ist. Arsen wird meist als Oxid aus Kupfer- und Bleierzen gewonnen, die Jahresproduktion beträgt ca. 50.000 t. Hauptproduzenten sind China und Chile.Uranminen finden sich vor allem in Ka-sachstan, Kanada und Australien.Jahresproduktion: ca. 50.000 t

Weich und hartCaesium ist das weichste Metall. Da es mit Wasser explosionsartig und mit Luft sehr schnell reagiert, muss es unter Luft-abschluss aufbewahrt werden. Die größten Caesiumvorkommen liegen in Kanada. Auch Natrium ist so weich, dass man es mit ei-nem Messer schneiden kann. Das härteste Metall hingegen ist Osmium, das zur Gruppe der Platinmetalle gehört. Osmium tritt nur in Begleitung von Platin auf und stammt vorrangig aus Südafrika und Russland.

UNSERE HITPARADE:DIE STARS UNTERDEN METALLEN

Explore Andritz ist das Pilotprojekt der neuen Dachmarke Explore Industry der Industriel-lenvereinigung Steiermark. Dieses Projekt versammelt ein Gesamtpaket an Maßnah-men, das darauf abzielt Kinder ab 8 und Jugendliche bis 14 Jahre für Technik und Naturwissenschaften zu inte ressieren und ihnen neue Einblicke hinter die Kulis-sen eines steiri schen Industriebetriebs zu geben. Auf diesem Weg wird eine andere Art der Le bens- und Berufsorientierung ge-boten, bei der das Entdecken und Kennen-lernen von Technik spielerisch und früher als bisher ermöglicht und die Bildungs- und Berufswahl aktiv unterstützt wird.Um das Projekt über den Standard einer durchschnittlichen Unternehmensführung hinauszuheben, folgt Explore Andritz klaren Standards in inhaltlicher, didaktischer und organisatorischer Hinsicht, um Kindern und Jugendlichen Technik und den Werkstoff Metall adäquat näher zu bringen. Auf dieser Basis realisierte ANDRITZ gemeinsam mit einer externen Kuratorin eine neue Art der Werksbegleitungen mit interaktiven Sta-tionen, einem neuen Schulungslabor, Spie-len, Medien und Vermittlungsunterlagen für zwei verschiedene Altersgruppen.Didaktische Standards: • Hands-On und Minds-On Didaktik: Begrei-

fen und Erfahren stehen im Vordergrund (selbst Hand anlegen, Erfahrungen mit al-len Sinnen sammeln)

• Lernen wird als aktiver, selbständiger und individueller Prozess verstanden und ge-fördert;

• Der Zugang soll spielerisch und unbefan-gen, niederschwellig und interaktiv sein;

• Raum für selbstständiges Erkunden und Ausprobieren

• Kinder und Jugendliche in reale Arbeits-abläufe einbeziehen

• Motivieren statt erklären• Gemeinsam Werkstücke herstellen • Fragen statt antworten • Herausfordern statt Lösungen anbieten • Weniger ist mehr! Konzentration auf ein

Themengebiet • VermittlerInnen werden geschult auf spe-

zielles Alter der jungen Besucher einzu-gehen

Kinder und Jugendliche entdecken gemein-sam mit Werksbegleitern und Lehrlingen aus ANDRITZ den Fertigungsweg eines Produkts (Peltonrad oder Papiermaschine) vom Roh-material bis zum Einsatzort. Sie stellen den Bezug zwischen diesem Industrieprodukt und ihrem Alltag her, schlüpfen in die Rol-len von Sicherheitsbeauftragten, Qualitäts - che ckerInnen, WerkstoffexpertInnen oder LogistikerInnen und lernen an vielen inter-aktiven Stationen den Werkstoff Metall ken-nen.Wesentlich ist die Ankoppelung an Bekanntes – z.B. das Einbetten der Turbine in den Stromherstellungsprozess, oder die un-zähligen Vergleiche, die angestellt werden, um Größe, Gewicht, Kennzahlen der Herstel-lung fassbar zu machen. Ebenso wichtig ist die emotionale Einbindung der Kinder und Jugendlichen in die gesamte Erlebnistour. Dies gelingt aufgrund des besonderen Ab-laufs, der spielerischen Herangehensweise und eines konsequent geführten Dialoges während des gesamten Programms.

Kontakt und Detailinformationen:www.explore-industry.at oderwww.andritz.com/explore

DIE SPANNENDSTE ART, EIN ANDRITZ

Leicht und schwerDas leichteste aller Metalle ist Lithium. Ein Kubikzentimeter wiegt nur 0,534 g. Zum Vergleich: ein gleich großer Würfel aus Eisen ist beinahe 15 mal schwerer (7,87 g). Die wichtigsten Lithium-Pro-duzenten sind Australien, Argentinien und China, Jahresproduktion: etwa 20.000t, Verwendung: Glasindustrie, Batterien. Das schwerste Metall ist Os-mium: Unser Osmium-Würfelchen wiegt 22,59 g und ist damit 42 mal schwerer als der Lithium-Würfel. Einsatzgebiete: medizinische Implantate und Herzschrittmacher

Die flüssigen MetalleNur Quecksilber und Gallium sind bei Raumtemperatur flüssig. Rund 1.300 t Quecksilber pro Jahr werden vor allem in China und Kirgistan produziert.Einsatzgebiete: Elektrolyse, Lampen, Batterien. Die Jahresweltproduktion an Gallium beträgt ca. 100 t, wichtigste Produktionsländer sind China, Deutsch-land und Kasachstan.Einsatzgebiet: Halbleitertechnik

Welches Metall hat denhöchsten Schmelzpunkt?Wolfram schmilzt erst bei 3.422°C, des-halb kommt es überall zum Einsatz, wo extrem hohe Temperaturen entstehen, etwa für Glühfäden von Glühbirnen oder für Oberflächen von Schneidwerkzeugen in der Metall-, Minen- und Ölindustrie. Weltweit werden jährlich 58.000 t Wol-fram in Minen produziert (2009), davon 1.500 t in Österreich. Wichtigste Produzenten: China, Russland und Kanada. 25% des Bedarfs werden durch Recyc ling gedeckt. Die Wolfram Bergbau und Hütten AG in St. Martin ge-hört zu den qualitativ führenden Anbie-tern von Wolfram Produkten.

EXPLORE

UNTERNEHMEN ZU ENTDECKEN

Was ist ein Metall?Als Metalle bezeichnet man chemische Elemente, deren Atome sich unterei-nander zu einer Kristallstruktur mit freien Elektronen verbinden. Damit sind etwa 80% der chemischen Elemente Metalle.

Wie viele Metalle gibt es?Es gibt 85 Metalle und weitere 7 Ele-mente, die man zu den Halbmetallen zählt.

Was ist eine Legierung?Eine Legierung ist ein metallischer Werkstoff, der aus mindestens zwei Elementen besteht. Die bekanntesten Legierungen sind Bronze (Kupfer, Zinn) und Messing (Kupfer, Zink) und natürlich Stahl (Eisen, Kohlenstoff).

Bildquelle: Andritz AG/Melbinger

Page 7: future 01/2015 BRANCHEN-CHECK „METALL“

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LICHT AN VON ZAUBERHAND

Zum „Jahr des Lichts“ bauen die Schü-lerInnen des Technik-Schwerpunkts eine Elektronikschaltung mit Foto - wi derstand. In der Praxis benützt man diese Schal-tung zum automatischen Steuern von Straßenbeleuchtungen: Wird es dun-kel, schalten sich die Lampen ein.Ist der LDR (Fotowiderstand) be-leuchtet, hat er wenig Widerstand und der Strom fließt vom Potentiometer über den LDR zum Minuspol. Die Basis des Transistors bekommt zu wenig Strom. Ist der LDR abgedunkelt, so ist er ho-chohmig und es kann genügend Strom zur Basis fließen. Der Stromkreis läuft somit über die Verbraucher. Mit dem Potentiometer lässt sich die Empfind-lichkeit steuern.Bauteile: Drehpotentiometer 5 kΩ, Fotowiderstand (LDR), Transistor NPN BC 337, Widerstand 1 kΩ, Relais 6V 55 mA, Fassung E10, LED E10, Schalter, Summer, Flachbatterie 4,5 V, Messing-nägel 10mm, Silberdraht 1. Grundplatte schwarz streichen.

Lötpunkte nach Plan vorstechen. 2. Plan abnehmen, Messingnägel

bündig einschlagen.3. Bauteile und Leiterbahnen (Silber-

draht) laut Plan löten, Schalter einbauen.

4. Batteriehalterung (Metallwinkel, Polystyrol) anfertigen.

5. Lampenfassungen (+/- beachten!) – ev. Summer – parallel geschaltet aufbauen.

6. Wenn es dämmert: LICHT AN! – AUTOMATISCH!

Ein Experiment präsentiert von:

Anton Liebich, Lehrer für E, TW und BOan der NMS Engelsdorf

Schwerpunkt Technik

FEEDBACK

I M P R E S S U M :„FUTURE” wird kostenlos an LehrerInnen der Schul-typen NMS, PTS und AHS versandt. Ziel der Publi-kation ist die Information zu aktuellen Themen aus Industrie und Wirtschaft.Herausgeber: IV-Steiermark und Sparte Industrie der WKO SteiermarkFür den Inhalt verantwortlich: „Die Industrie”, Hartenaugasse 17, 8010 Graz, Tel. 0316 321 528-0,Mail: [email protected] & Text: Dr. Carola Lang; Textagentur Andreas BraunendalLayout: www.thinkprint.at, Karin GuerrierFotos: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss; dieindus-trie.at/Lindtner; Fotolia, istock

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IYL2015 ist das „internationale Jahr des Lichts“! Das ganze Jahr über finden steiermarkweit Veranstaltungen und Aktionen rund um das Thema Licht statt. Der Kalender mit allen Terminen ist unter www.licht-blicke.co.at zu finden.

TAG DER OFFENEN TÜR AN DEN STEIRISCHEN UNIVERSITÄTEN9. April, 9–16 UhrDie vier Grazer Universitäten informie-ren über Studienangebote und Weiter-bildungsmöglichkeiten. In über 60 Workshops gibt es die Möglichkeit, Studien und Institute kennenzulernen, Forschung und Wissenschaft auszu-probieren. Shuttlebusse verbinden die Hochschulen.

FASZINATION TECHNIK CHALLENGE19. Mai, 10–15 Uhr, WKO Steier-mark, EuropasaalSchul- und Ausbildungsinformations-messe die Lust auf Technik macht: Hochschulen, Ausbildungsinstitu-tionen und Technik-Initiativen stellen sich vor (inklusive Wissens-Check). SchülerIn nen-Teams präsentieren ihre Experi mente als Ergebnis ihrer Betriebsbe suche in Leitbetrieben ihrer Region. Die Teilnahme ist kostenlos. Infos: www.faszination-technik.at Anmeldung: [email protected]

Wir freuen uns über Ihre Rückmel­dung an [email protected] in Form von Lob, Kritik, Wünschen, Anregungen und Bestellungen von „FUTURE” .

KLICK MALwww.technical­experts.atLehre NACH der Matura – Informations-offensive für MaturantInnen, die sich in Metalltechnik und Mechatronik qualifi-zieren möchten.

EIN MUSSFÜRSCHULEN

Fabelhafter BuchtippMit ihrem neuen Buch „Pionierinnen. Die fabelhafte Welt der Frauen in der Technik“ präsentiert die Herausgeberin und Journalistin Gerlinde Knaus 15 faszinierende Frauenpersönlichkeiten, ihre Motivation und ihren Werdegang rund um die Eroberung eines Platzes in männlich dominierten Berufsfeldern. Er-hältlich im Buchhandel oder bei [email protected].

Wir verlosen zwei Exemplare die­ses Buches. Senden Sie uns eine E­Mail an [email protected].

www.licht-blicke.co.at