fruchthandel special - nachhaltigkeit im grünen sortiment

68
Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment Unternehmen mit Vorbildcharakter Prof. Schaltegger: „Nachhaltigkeit hat wie nur wenige andere Themen die Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zentral verändert“ LEH: Nachhaltigkeit bei Verbrauchern verankern SPECIAL 19.07.2013 | DR. ROLF M. WOLF MEDIA GMBH | DÜSSELDORF

Upload: fruchthandel-magazin

Post on 13-Mar-2016

265 views

Category:

Documents


4 download

DESCRIPTION

Fruchthandel Magazine's special on sustainability in the fresh produce sector

TRANSCRIPT

Page 1: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Nachhaltigkeitim Grünen SortimentUnternehmen mit Vorbildcharakter

Prof. Schaltegger: „Nachhaltigkeit hat wie nur wenige andere Themen die Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zentral verändert“

LEH: Nachhaltigkeit bei Verbrauchern verankern

SPECIAL19 .07 .2013 | DR . ROLF M. WOLF MED IA GMBH | DÜSSE LDORF

Page 2: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment
Page 3: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

SPEC

IAL

2 2 ALLGEMEINES_

2 Nachhaltigkeit – kein zeitgeistiger Begriff aber mit vielen Facetten4 Interview mit Prof. Stefan Schaltegger,

Nachhaltigkeitsmanagement Universität Lüneburg6 Wichtige Siegel im Überblick

12 UNTERNEHMENSSTRATEGIEN_

12 Bayer CropScience unterstützt die nachhaltige Produktion sicherer Lebensmittel

14 Blue Whale: Grüne Unternehmenspolitik ist erste Priorität15 Mazzoni: Sustainability and quality are our key principles16 CIV Breeding Programs: Creating sweet and sustainable varieties17 Äpfel aus Südtirol: Das ist Hingabe beim Anbau & Liebe zur Natur18 GROW/Holzwirtschaft: Im Wald erlebt das Kohlendioxid

sein grünes Wunder20 Kronen GmbH: Nachhaltige Lösungen bei der Verarbeitung

von FreshCut-Produkten21 Zuverlässiges Produkt durch MPS-Fruit & Vegetables22 Pfalzmarkt: Nachhaltigkeit bedeutet Zukunftsfähigkeit23 PPO Services: Nachhaltigkeit und soziales Engagement

als langfristige Strategie24 Prince de Bretagne: Nachhaltigkeit zentraler Kern

der bretonischen Marke25 ZON: „Verbraucher bereit für nachhaltig angebaute Paprika“26 Responsibly Fresh: „Wichtig sind sichtbare Fortschritte“28 UNIVEG Group: „Wir folgen nicht einem Zeitgeist,

sondern einer langjährigen Überzeugung“30 Cobana Fruchtring: Prozesse „State of the Art“32 Südafrika/Westfalia: Dr. Hans Merensky – ein Pionier33 Chile/Asoex: Nachhaltigkeits-Handbuch setzt Maßstäbe34 Peru/Camposol: Soziale Unternehmensverantwortung 36 Nachhaltigkeit in der spanischen O+G-Wirtschaft bereits eine Realität38 Analytica Alimentaria: Nur geprüfte Lebensmittel sind nachhaltig39 Villafruit: „Wer mit Verantwortungsbewusstsein und

Achtung sät, erntet gute Früchte“40 NL/Evers Specials: „Nachhaltiges Arbeiten muss gelebt werden“42 NL/Hillfresh: Aspekt der sozialen Verantwortung44 NL/Eosta: Soilmate will Böden retten49 NL/Nature’s Pride: Ein Cent pro Frucht für soziale Projekte

50 KÜHLUNG, TECHNIK & LOGISTIK_

52 NL/BG Door: Flexible Einheit „EcoTop Start“52 Kernel: Erstes Biomasseheizkraftwerk für Pflanzenabfälle in Spanien53 FEFCO: Studien belegen Effizienz von Wellpappesteigen54 IFCO: „Mehrweg ist die Zukunft“54 Hermann Albers: Deutliche Einsparung durch LED-Leuchten

56 NACHHALTIGKEIT IM LEH_

56 Edeka Elskamp: Energieeffizienz zahlt sich aus59 Tengelmann: Erstmals Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht60 Rewe/Pro Planet: „Ziel ist, Nachhaltigkeit breit zu verankert“63 Green Controlling: Ökologisches Engagement messbar machen

Beilage des FRUCHTHANDEL MAGAZIN, Ausgabe Nr. 29–30/2013.

SpecialNACHHALTIGKEIT IM GRÜNEN SORTIMENT

Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier

Page 4: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

2

Special Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

© Ey

emat

rix

- Fo

tolia

.com

Nachhaltigkeit – kein zeitgeistiger Begriff aber mit vielen Facetten

Der gesellschaftliche Wandel in Deutsch-land, in Europa und teilweise auch welt-weit zielt in den letzten Jahren in der

öffentlichen Diskussion immer mehr auf die langfristige Sicherung der natürlichen Ressour-cen, der Umwelt und der sozialen Lebensum-stände ab. Dies wird allgemein als nachhaltiges Handeln bezeichnet. Doch Nachhaltigkeit ist kein kurzfristiger, zeitgeistiger Begriff, wie viele heute annehmen. Erste Unternehmensstra-tegien, die den Schutz der Umwelt zum Ziel hatten oder auch den Schutz von Arbeitneh-mern, Verbesserungen der Wohnverhältnisse und der Ernährung, gibt es seit dem Beginn der Industrialisierung. Nur wurde das nicht mit dem Wort Nachhaltigkeit benannt. Zuerst im Umlauf kam der Begriff in der Forstwirtschaft bereits En-de des 18. Jahrhunderts. Dabei sollten im Wald nur noch so viele Bäume geschlagen werden, wie

nachwachsen, um den Bestand auf Dauer für kommende Generationen zu sichern.

Von Nachhaltigkeit reden in unserer Gesell-schaft heute viele. Damit bekommt der Begriff eine gewisse Unschärfe, weil er so weit gefasst zu sein scheint. Nachhaltigkeit ist zum Lieb-lingswort im Marketing und Public Relation geworden, manchmal schon in geradezu infla-tionärer Weise. Dadurch hat es den Anschein, als sei Nachhaltigkeit ein zeitgeistiger Begriff und irgendwann auch wieder vergessen, wenn neue Trends aufkommen. Es ist sicher nach-vollziehbar, dass viele auf diesen Zug auf springen wollen und umfassende Nachhaltigkeitser-klärungen geschrieben werden, vor allem dann, wenn Kunden Zertifikate oder andere Nachweise einfordern.

Doch was steckt wirklich dahinter? Was bedeutet es wirklich, wenn ein Unterneh-mer sagt, er arbeite nachhal-tig? Die international aufgestellte Fruchtbranche beweist, dass im täglichen Frischegeschäft und bei der globalen Beschaffung soziale und ökolo-gische Aspekte schon länger Einzug in die Kern-strategien der Unternehmen, der Produktion oder beim Lebensmitteleinzelhandel gehalten haben. Es darf dabei aber nie vergessen werden, dass nachhaltiges Arbeiten gelebt werden und sich bestenfalls aus der Gesamtphilosophie des Un-ternehmens ergeben sollte. Die Umsetzung und Verankerung einer nachhaltigen Unternehmens-entwicklung stellt aber immer auch eine große

Herausforderung dar. Denn ein dauerhafter Er-folg kann nur erzielt werden, wenn alle Mitarbei-ter, nicht nur die Unternehmensführung, ihren tagtäglichen Beitrag dazu leisten. Dabei müssen es nicht immer die ganz großen Investitionen sein, kleine Schritte bewirken häufig mehr. Was nützt eine aufwändige Photovoltaik-Anlage auf dem Dach von Büro- oder Lagergebäuden, wenn im Kühlhaus noch alte Aggregate arbeiten?

Das Fruchthandel Magazin zeigt mit dem vor-liegenden Special zur „Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment“ zum ersten Mal in einem Branchen-Überblick auf, wie facettenreich das Thema ist, wie Strategien und Management-Ziele mit lang-fristigem Leben gefüllt werden und wie selbstver-

ständlich nachhaltiges Handeln im Fruchtgeschäft geworden ist. Die Realisierung reicht da-bei von Teilbereichen bei der Energieeinsparung bis hin zur gesamtheitlich-unternehme-

rischen Ausrichtung. Es geht unter anderem um CO2-Reduktion, um die Einhaltung von Arbeits-schutzmaßnahmen, um die Achtung der Natur oder eben um Energieeinsparung. Wir stellen Ihnen auf folgenden Seiten zahlreiche praktische Beispiele vor, wie die Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte zum wirtschaftlichen Erfolg beiträgt und welche Chancen sich in der kompletten Wertschöpfungskette bieten. Es sind spannende Beiträge und einige Unternehmen stellen ihr Engagement in unserem Special zum ersten Mal überhaupt der Öffentlichkeit vor. g.b.

Was steckt wirklich dahinter?

Page 5: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

w w w. c o b a n a - f r u c h t r i n g . c o m

Nah dran.Trauben aus Indien, Äpfel aus Neuseeland, Bananen aus Costa Rica – das sind nur drei Beispiele für Erzeugerländer rund um den Globus. Die langjährige Zusammenarbeit schafft verbindliche und zuverlässige Strukturen für die Belieferung unserer Kunden in Deutschland mit frischem Obst und Gemüse. Erzeugt wird unter anerkannt guter Agrarpraxis. Ein lückenloses Qualitätsmanagement

auf allen Prozessstufen und die Berücksichtigung von Sozial- und Umweltstandards sind Bausteine für den Erfolg dieser Partner-schaften. Gemeinsam schaffen wir so die Voraussetzung für die nachhaltige Erzeugung auf dem aktuellsten Stand der Technik und Entwicklung.

… an den wichtigsten Anbauregionen weltweit.

Cobana Fruchtring

Page 6: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

4

Professor Stefan Schaltegger ist Ordinarius für Nachhaltig-keitsmanagement und leitet an der Universität Leuphana, Lüneburg, das Centre for Sustainability Management (CSM) und den MBS Sustainability Management, der vor zehn Jah-ren als weltweit ersten MBA Studiengang mit einer konse-quenten Ausrichtung auf Nachhaltigkeitsmanagement ins Leben gerufen wurde. Er gilt als einer der bedeutendsten Wissenschaftler auf diesem Gebiet in Europa. Das CSM analysiert Ursachen, Strukturen und Prozesse von Umwelt-,

Gesellschafts- und Nachhaltigkeitsproblemen anhand von Konzepten und Methoden der unternehmerischen Mana ge-mentwissenschaften und des Unternehmertums. Ein Schwer-punkt liegt dabei auf der Verknüpfung der ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimensionen des Nachhaltigkeits-Managements, des Entrepreneurships sowie von Wertschöp-fungs- und Liefernetzwerken. Gabriele Bastian, Chefredakteu-rin des Fruchthandel Magazins, sprach mit Prof. Schaltegger über Nachhaltigkeit und die Bedeutung für Unternehmen heute.

INTERVIEW MIT PROF. STEFAN SCHALTEGGER ______________________________________________________________________________________

„Nachhaltigkeit hat wie nur wenige andere Themen die Politik, Gesellschaft und Wirtschaft schon auf vielen Ebenen sehr zentral verändert“

die Sicherung der Zukunftsfähigkeit von Wirt-schaft und Gesellschaft.FH-Magazin: Glauben Sie, dass das Thema die Gesellschaft insgesamt schon grundlegend ver-ändert hat und noch weiter verändern wird?Prof. S. Schaltegger: Nachhaltigkeit hat wie nur wenige andere Themen die Politik, Gesell-schaft und Wirtschaft schon auf vielen Ebenen sehr zentral verändert und wird dies noch weiter

Prof. S. Schaltegger: Kein Unternehmen kann es sich langfristig erlauben, Nachhaltigkeit völlig zu ignorieren. Nachhaltigkeitsthemen spielen über politische, regulatorische, gesellschaftliche und marktliche Einflüsse insgesamt eine zu große wirtschaftliche Rolle. Die Frage ist, ob sich das Management externen Einflüssen anpassen oder ob es mit Nachhaltigkeitsthemen den Markt und die Gesellschaft mitgestalten will. Dabei ist zu bedenken, dass ein Anpassen meist teuer wird, da kurzfristiger reagiert werden muss und keine Zeit besteht, Geschäftschancen aus der Thematik heraus zu entwickeln. Demgegenüber kann von unternehmerischer Nachhaltigkeit gesprochen werden, wenn Unternehmen ihre Produkte, Kernprozesse und Geschäftsmodelle so ändern, dass sie zu einer nachhaltigen Entwicklung aktiv beitragen und dadurch ihre Wettbewerbsfähig-keit stärken. Je nach Branche bestehen unter-schiedliche Ansatzpunkte bei der Produktion, in der Lieferkette, bei der Produktgestaltung oder der Einführung neuer Geschäftsmodelle.FH-Magazin: Viele Firmen wollen aktiv werden, wissen aber nicht, wo sie beginnen, was sie zuerst planen sollen. Was raten Sie solchen Betrieben? Wo können Unternehmen ansetzen?Prof. S. Schaltegger: Nachhaltigkeitsthemen sind meist komplex und es ist deshalb nicht erstaun-lich, dass Nachhaltigkeit häufig als über fordernd empfunden wird. Eine erste Prüfung der Expo-niertheit der Branche und des Unternehmens gegenüber Nachhaltigkeitsthemen kann helfen, wesentliche Aspekte zu identi fizieren. Häufig haben Mitbewerber schon ein Nachhaltigkeits-management aufgebaut, das mögliche Anhalts-punkte liefert, was besonders bedeutend sein könnte. Teilweise helfen Standards oder Nor-men zu Umwelt-, Sozial- und Nachhaltigkeits-managementsystemen, Zertifizierungssysteme oder Produktlabels, die Schemata und Kriterien anbieten, an denen man sich in einem ersten Schritt orientieren kann. Für eine professionel-lere Berücksichtigung von Nachhaltigkeit ist

Fruchthandel Magazin: Es ist wie schon oft: Kaum gibt es einen neuen Trend und eine neue Entwicklung, bis irgendwann alle davon reden. So geschieht es zurzeit mit Nachhaltigkeit. Herr Prof. Schaltegger, Sie müssen es wissen – wie definieren Sie Nachhaltigkeit?Prof. Stefan Schaltegger: Nachhaltigkeit ist ein Thema, das sich über die letzten 25 Jahre aus der Umweltbewegung sehr intensiv und beständig entwickelt hat und viele soziale und ökologische Aspekte umfasst. Einzelne Nachhaltigkeits themen werden von verschiedenen Gruppen zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich intensiv wahr-genommen. Bedenkt man die sehr lang fristige Entwicklung des Themas so handelt es sich definitiv nicht um eine Mode. Eher von einem Megathema, das alle Gesellschaftsschichten und Branchen erfasst, wenn auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit unterschiedli-cher Intensität.

Nach dem Brundtland-Be-richt von 1987 ist nachhaltige Entwicklung eine Entwick-lung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können. Dieses Prinzip der intergenerationalen Gerech-tigkeit ist um Prinzipien der geographischen, ethnischen und sozialen Gerechtigkeit zwischen unterschiedlichen Gruppen auf der Welt sowie Prinzipien der Erhaltung der natürlichen Umwelt ergänzt worden. Es geht also darum, ökolo-gische, soziale und ökonomische Aspekte so zu berücksichtigen, dass wir Verbesserungen in allen Bereichen erzielen und möglichst nicht das eine auf Kosten des anderen. Es geht im Kern um

Prof. Stefan Schaltegger, Universität Leuphana, Lüneburg

tun. Beispiele wie Fair Trade Banane, Bio-Kaffee, Entwicklung der Mitarbeiterrechte, Demokra-tisierung von Staaten und Unternehmen, Ener-giewende usw. machen das deutlich. Die Medien berichten nicht umsonst gerne über Nachhaltig-keitsthemen. Die Sicherung der Zukunftsfähig-keit von Gesellschaft und Wirtschaft interessiert sehr viele Menschen und es gibt kaum eine Branche, wo Nachhaltigkeitsthemen keine Rolle mehr spielen.FH-Magazin: Würden Sie jedem Unternehmen empfehlen, sich nachhaltig auszurichten?

Special Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Page 7: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

WE SPECIALISE AVOCADO MARKETING,PROCESSING PRODUCTIONIN

AND

WE GROWOur avocados are grown and then hand-picked from the trees in the orchards once they are mature. The fruit is carefully tested for maturity before we harvest.

WE RESEARCHWe have our own in-house dedicated team of scientists and technicians who focus on varietal development, innovation and the environment.

WE PACKAvocados are picked and packed from our own orchards. Related products are processed in the Westfalia factories.

WE SHIPWe market fruit from over 40 countries. We have strong partnerships with our suppliers and partners around the globe.

WE SELLOur sales offices are located in The Netherlands, England (Greencell Ltd) and France (Comexa SA) and South Africa.

WE CAREWe are a responsible grower that cares passionately about the quality of our fruit, the environment where it is grown or processed and the specific needs of the customer.

vectorgraphics_1791

Page 8: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Special Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

6

mit dem alle Nachhaltigkeitsthemen in einem Schwung erledigt werden könnten. Unterneh-merische Nachhaltigkeit ist ein beständiger, langfristiger Prozess der Unternehmensent-wicklung mit dem Ziel aus der erfolgreichen Umsetzung einzelner Nachhaltigkeitsprojekte sukzessive ein umfassenderes Konzept für ein nachhaltiges, wettbewerbsstarkes Unternehmen zu entwickeln.FH-Magazin: Was nützt ein Nachhaltigkeits-konzept neben dem Imagegewinn einem Unter-nehmen? Der Internationale Fruchthandel, um auch einmal unsere Branche zu nennen, leidet unter starkem Wettbewerbsdruck untereinander

aber auch unter dem des Lebensmitteleinzel-handels. Investitionen müssen wohlüberlegt getätigt werden.Prof. S. Schaltegger: Zur Schaffung von Ge-schäftsfällen der Nachhaltigkeit, sogenannter „Business Cases for Sustainability“, gibt es viele Ansatzpunkte. Im Lebensmittelhandel spielen Nachhaltigkeitsthemen wie Energieverbrauch in der Lagerung, Transporte, Arbeitsbedingungen und Produkteigenschaften eine große Rolle. Damit sind auch wesentliche Treiber von Bu-siness Cases angesprochen, wie Kosten- und Risikosenkung, Margensteigerung, Attraktivität als Arbeitgeber, Innovationen, Reputation und Markenwert. Einige Beispiele sind: Kostensen-kung kann durch Senkung des Energieverbrauchs oder Optimierung von Transportstrecken und Auslastung erreicht werden. Risikominderung spricht die Vermeidung medienwirksamer, skan-dalträchtiger Arbeitsbedingungen in der Liefer-kette an. Dies ist nicht nur eine Frage von Risiko- und Reputationsmanagement sondern auch der Markenführung. Je höher der Wertbeitrag einer Marke am Produktwert ist desto wichtiger wird die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspek-ten zur Sicherung des Markenwerts. Margenstei-gerungen können teilweise durch Senkung von Energie- und Materialkosten, aber auch durch hochwertigere ökologische und Fair Trade Pro-duktangebote erzielt werden.

„Qualifizierte Fachkräfte können sich Arbeitgeber auswählen“

Die qualifiziertesten und motiviertesten Fach-kräfte können sich den Arbeitgeber auswählen und orientieren sich immer häufiger daran, ob das Unternehmen nachhaltigkeitsengagiert ist und ob die Arbeit als sinnstiftend empfunden wird. Je standardisierter Produktangebote in Handel werden, desto größer ist die Chance, sich durch Spezialitäten wie rare, lokalere und nach-haltige Angebote zu differenzieren, für die eine höhere Zahlungsbereitschaft besteht. Die Liste könnte noch lange ergänzt werden. Nicht alles ist für jedes Unternehmen gleich wichtig, aber jedes Unternehmen kann ökonomische Chan-cen durch die intelligente Berücksichtigung von Nachhaltigkeit realisieren.FH-Magazin: Welche gesetzlichen Rahmen-bedingungen wurden in der EU, in Deutschland geschaffen? Was wünschen Sie sich, was fordern Sie als Wissenschaftler? Was sollte getan werden, um nachhaltiges Handeln in der Wirtschaft vor-anzutreiben?Prof. S. Schaltegger: Es wurde eine Vielzahl an gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen, einige sinnvoll und andere weniger. Im Grund-satz sind gesetzliche Rahmenbedingungen sehr wichtig. Ohne sie gäbe es keine funktionieren-

die Einstellung von ausgebildeten Experten des Nachhaltigkeitsmanagements oder die Weiter-bildung eigener Mitarbeitender notwendig. Es gibt Firmen, die gezielt Mitarbeiter zu uns in den MBA Sustainability Management entsenden, um sie systematisch im Bereich des Nachhaltigkeits-managements auszubilden.FH-Magazin: Ist es dabei besser, zunächst ein ganzheitliches Management-Konzept zu ent-wickeln oder ist eine Schritt für Schritt-Politik sinnvoller?Prof. S. Schaltegger: Ein schrittweises, prag-matisches Vorgehen ist üblich. Es gibt weder eine Pauschallösung noch ein Generalkonzept,

Über den MBA Sustainability Management

Der MBA Sustainability Management qualifiziert dafür, nachhaltige Entwicklung und Corpo-rate Social Responsibility (CSR) unternehmerisch umzusetzen. Durch Fach-, Persönlichkeits- und Handlungskompetenzen eröffnet der MBA Wege in Führungspositionen und neue Karriere-chancen. Umfangreiches Fachwissen zu CSR-, Nachhaltigkeits- und Managementfragen bildet die solide Grundlage des MBA. Damit können Konzepte und Strategien entwickelt werden, um Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen und Organisationen einzuführen und umzusetzen. Die fachlichen Inhalte werden durch eine praktische Orientierung des MBA-Studiums optimal ergänzt und erweitert. Fallstudien, Praxisbeispiele, der Abschlussworkshop im Unternehmen, berufserfahrene Dozierende sowie Vorträge unterschiedlichster Referentinnen und Referenten stellen enge Verbindungen zum unternehmerischen Alltag her.Studierende eignen sich umfassende Managementqualifikationen an, indem sie zum inter-disziplinären Arbeiten sowie zur Bewältigung komplexer Herausforderungen befähigt werden. Zudem erwerben sie in Kursen wie Führung, Projektleitung oder Selbst- und Zeitmanagement überfachliche Kompetenzen.Damit sollen Studierende in die Lage versetzt werden, Nachhaltigkeitsideen intern und extern überzeugend zu kommunizieren und in der Organisation zu verankern. Sie werden zu inno-vativem und vorausschauendem Denken angeregt und lernen, nachhaltige Innovationspotenzi-ale zu erkennen. So können Marktchancen nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen identi-fiziert und erfolgreich genutzt werden. Im Rahmen von Fallstudien, Anwendungsbeispielen und Übungen wird das erlernte Wissen in den Praxiskontext übertragen. Der kontinuier liche Ausbau analytischer und konzeptioneller Kompetenzen befähigt, realitätsnahe und maß gerechte Lösun-gen zu entwickeln.Der MBA Sustainability Management richtet sich an Persönlichkeiten, die Nachhaltigkeit in die Tat umsetzen wollen und mehr Verantwortung im Unternehmen und in der Gesell-schaft anstreben. Dazu zählen Führungspersonen, CSR-Expertinnen und -Experten sowie Nachhaltigkeitsmanager/-innen in allen Funktionsbereichen. Das Studium ist die ideale beruf-liche Weiterbildung unter anderem für:Entscheider/-innen, die durch umfassende Kompetenzen im Nachhaltigkeitsmanagement als Vorreiter eines nachhaltigen Unternehmertums agieren wollen - angehende Führungskräfte, die in ihrem Bereich eine MBA-Qualifikation für den Karrieresprung nutzen möchten - Manager/-innen, die fundiertes Fachwissen erwerben und unternehmerische Nachhaltigkeit in die Praxis umsetzen möchten - Mitarbeiter/-innen einer Umwelt- oder Nachhaltigkeitsabteilung, die das Konzept der nachhaltigen Entwicklung in ihrem Unternehmen ausbauen und professionalisieren wollen, sowie zum Beispiel für Fachkräfte aus Unternehmen mit nachhaltigen Produkt- oder Dienstleistungsangeboten, die ihr Profil durch Fachwissen und betriebswirtschaftliche Qualifi-kationen ergänzen wollen. Das Studium ist wegen der Flexibilität auch geeignet für Nachhaltig-keitsinteressierte, die ein Fernstudium zur persönlichen Weiterentwicklung und für die Schärfung ihres beruflichen Profils nutzen möchten.Viele wichtige Informationen stehen auch auf der Homepage der Universität unter: www.leuphana.de

Universität Leuphana, Lüneburg

Page 9: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Member

ISO 9001:2008 ISO 22000:2005 SA 8000

Villagrow SLCalle Aluminio, 27Poligono Industrial Ciudad del Transporte04745 La Mojonera • Almeria • Spanien

www.villagrow.es

Iseppi Frutta SAWeidenstrasse, 25 4143 Dornach • SchweizVia Cantonale, 229A7748 Campascio • Schweizwww.iseppi.ch

Villafrut Srl Via Villafontana, 25337051 Villafontana Verona • Italien

www.villafrut.it

Unsere Produkte erfüllen einen verantwortungsbewussten Lebensweg

Wir organisieren und kontrollieren unsere eigene landwirtschaftliche Produktion nach den Bedürfnissender Handelsketten und verteilen sie direkt an unsere Kunden in Europa.

Wir legen die Qualitätsstandards unter BerücksichtigungdeseuropäischenErlasseszurnachhaltigenLandwirtschaftfest. Um eine nachhaltige Lieferkette vom Feld bis zumVerbraucher zu garantieren, haben wir uns verpflichtet,die Anforderungen der internationalen Norm SA8000bezüglich der sozialen Verantwortung von Unternehmenzu erfüllen. Wir entwickeln und unterstützen zusammenmit unseren Partnern das Modul GlobalG.a.p/G.R.A.S.P(GLOBALG.A.P. Risk Assessment on Social Practices).

Page 10: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Special Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

8

Vor der Kennzeichnung mit dem Pro Planet-Label muss ein fünfstufiger, standardisierter Prozess durchlaufen werden. Dieser wurde ge-meinsam mit demUNEP/Wuppertal Institute Collaborating Centre on Sustainable Consumpti-on and Production (CSCP), der Innovationsbera-tungsagentur triple innova und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie entwickelt.

Rainforest Alliance Certified | Das Siegel mit dem grünen Frosch garantiert durchgehende Kontrolle vom Produzenten zum Konsumenten, die Umweltschutzorganisa-tion zertifiziert tropische Produkte wie Bananen,

Nüsse, Blumen und Tee. Mehr als zwei Millionen Farmer, Farmarbeiter und ihre Familienangehöri-gen nutznießen unmittelbar von der Rainforest Alliance-Zerti fizierung. Mit dem Siegel sind Aussagen über den umweltschonenden, sozial gerechten und wirtschaftlich nachhaltigen An-bau verbunden. Die Produkte müssen ein hohes Maß an Mindestanforderungen erfüllen, darüber wacht die international anerkannte Dachor-ganisation für Nachhaltigkeitsstandards ISEAL Alliance (International Social and Environmental Accreditation and Labelling Alliance). Auch die Bananen von Chiquita sind von der Rainforest Alliance zer tifiziert.

FairTrade | In Deutsch-land startete der gemein-nützige Verein TransFair mit Sitz in Köln seine Arbeit 1992 mit dem Ziel, benachteiligte Produ-zentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika zu fördern und durch den Fairen Handel ihre Lebens- und Arbeits-bedingungen zu verbessern. Als unabhängige Initiative handelt TransFair nicht selbst mit Waren, sondern vergibt das Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte auf der Grundlage von

den Standard für die gesamte Branche. Nach-haltigkeit wird offensichtlich zum Wettbewerbs-faktor und Innovationstreiber. Dabei schreibt der Gesetzgeber aber weder die Technologie noch sonst einen Ansatz vor, wie die Energieeffizienz gesteigert werden soll. Dies ist dem Erfindergeist und der unternehmerischen Wettbewerbsdyna-mik überlassen.FH-Magazin: Es gibt international eine wenig überschaubare Zahl an Labels und Zertifizie-rungsmöglichkeiten, die irgendwie mit dem The-ma Nachhaltigkeit zu tun haben. Sollte es aus

Ihrer Sicht eine Vereinfachung/Vereinheitlichung der Siegel und des Prozesses zur Erlangung ge-ben?Prof. S. Schaltegger: Sie sprechen ein wichtiges Thema an. Zu viele Labels sind irreführend. Dabei ist allerdings zu beachten, dass nur wenige La-bels über eine große Bekanntheit und eine große Glaubwürdigkeit verfügen. Die Einführung des EU-Biolabels war ein bedeutende Regulierung, die Biolebensmittel im Massenmarkt stark vor-angebracht hat. Es vermittelt Konsumentinnen und Konsumenten eine einfache Orientierung und liefert Anbieten klare Vorgaben für die Produktentwicklung und einfache Kommunika-tionsmöglichkeiten. Dennoch ermöglicht das EU Biolabel ambitionierteren Anbietern dennoch mit weiterreichenden Anforderungen und Spe-ziallabels Nischenmärkte gesondert zu bedienen. Wenn in anderen Branchen ähnliche Labels exis-tieren würden, wie das EU-Biolabel oder das Fair Trade Label, dann würde auch dort Nachhaltig-keit ein verstärkter Wettbewerbsfaktor auf dem Absatzmarkt werden. Ich gehe davon aus, dass die Anzahl der Labels sich über den Zeitablauf reduzieren wird. g.b.

den Märkte. Hätten wir keine gesicherten Eigentumsrechte so hätten wir Anarchie. Auf der anderen Seite kann man auch zu viele Detail regulierungen haben, die Innovation und Un-ternehmergeist ersticken. Wäh-rend wir in einigen Bereichen eine zu hohe Regelungsdichte haben, haben wir in anderen Bereichen Regulierungen mit Fehlanreizen oder eine fehlen-de Regulierung. Was ich mir wünsche sind intelligente ord-nungspolitische Rahmenbe-dingungen, die Innovationen anregen, Nachhaltigkeit besser zu berücksichtigen und damit die Wettbewerbs-fähigkeit von Deutschland und Europa zu stär-ken. Das bedeutet, dass wir weniger Detailregu-lierungen und mehr Grobsteuerung benötigen. Ein hervorragenden Ansatz ist m. E. die Top Runner Regulierung für die Elektronikindustrie in Japan. Für jede Gerätekategorie wird das ef-fizienteste bestimmt. Dies bildet den Standard, was von allen Geräten in einigen Jahren erreicht werden muss, damit sie zugelassen werden. Die innovativsten Unternehmen bringen die energie-effizientesten Geräte auf den Markt und setzen

ZERTIFIZIERUNG ____________________________________________________________________________________________________________________

Wichtige Siegel im Überblick Produkttransparenz und Kommunikation mit dem Kunden haben in der Branche Priorität. Konsumenten, Verbraucherschutzorganisationen und Behörden fordern von Herstellern und Händlern verlässliche Informationen in Bezug auf Qualität, Inhaltsstoffe und Herkunft von Produkten. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über Zertifizierungen und Siegel, die auf Nachhaltig-keit, Lebensmittelsicherheit und Bio verweisen. Darüber hinaus gibt es auch die internationale Norm ISO 26000, die Leitfäden zur sozialen Verantwortung von Unternehmen bestimmt. Für Zertifizierungszwecke ist diese Norm jedoch nicht vorgesehen.

Pro Planet ist ein Label für nachhaltigere Produk-te der Rewe Group. Es kennzeichnet Produkte, die Umwelt und Ge-sellschaft während der Herstellung, Verarbei-tung oder Verwendung weniger belasten. Eine auf dem Logo abgedruckte Kennziffer können Kun-den auf der Webseite www.proplanet-label.com eingeben, um dort alle relevanten Informationen zum Produkt abzurufen. Hinweise zu Nachhal-tigkeitsaspekten wie „Artenvielfalt schützend“ weisen auf den spezifischen ökologischen oder sozialen Mehrwert des jeweiligen Produktes hin.

Kein Unternehmen kann es sich heute erlauben, Nachhaltigkeit völlig zu ignorieren.

Foto: © Photo-K - Fotolia.com

Page 11: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment
Page 12: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Special Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

10

Lizenzverträgen. Wei tere nationale Siegelinitia-tiven sind Fairtrade in Österreich und Max Ha-velaar in der Schweiz. Die Standards des Fairen Handels entsprechen den internationalen Stan-dards der Fairtrade Inter national (FLO).

EU-Bio-Siegel | Produkte, die das EU-Bio-Logo tra-gen, sind gemäß der EU-Verordnung zum ökologischen Landbau hergestellt worden, sollen so das Ver-trauen der Verbraucher in die Herkunft und Qualität ihrer Nahrungsmittel und Getränke fördern. Produkte mit Bio-Kennzeichnung müssen EU-weit einheitliche, rechtsverbindliche Mindestkriterien erfüllen. Staatlich zugelassene und überwachte Bio-Kontrollstellen sichern die Einhaltung der Kriterien. Seit Juli 2010 besteht für alle vorverpackten Biolebensmittel innerhalb der EU Kennzeichnungspflicht mit dem neuen Bio-Logo. Unverpackte Bioprodukte, die aus der

EU stammen oder impor-tiert werden, können auf freiwilliger Basis mit dem Bio-Logo gekennzeichnet werden. Das staatliche deutsche Bio-Siegel exis-

tiert seit 2001. Es besteht weiterhin und wird oft zusätzlich verwendet.

Responsibly Fresh | Das Nachhaltigkeitskon-zept der belgischen O+G-Branche wurde Anfang 2012 auf Initiative des VBT, des Verbands der Erzeugergenossenschaften, ins Leben geru-fen. Das Siegel stehe für Obst und Gemüse aus nachhaltiger Erzeugung unter Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer As-pekte. Dabei stehen der ganzheitliche Ansatz, der neben Umweltschutz und Biodiversität auch die

Vermeidung von Lebensmittel-verschwendung und die Nähe zu den Märkten beinhaltet, im Vordergrund. Ein weiterer Schwer-punkt liegt auf dem Fortschritt, den die einzelnen

Teilnehmer im Rahmen ihrer individuellen Mög-lichkeiten machen. Hierzu wurde zu Anfang ein Status Quo ermittelt – also die Maßnahmen, die bereits umgesetzt werden – auf dem aufgebaut werden soll. Die Fortschritte der teilnehmenden Erzeuger werden von den Genossenschaften in einem Nachhaltigkeitsdossier dokumentiert, das regelmäßig aktualisiert wird.

QS | Das QS-Prüfsystem der Qualität und Sicherheit GmbH für Lebensmittelqualität zählt seit 2004 auch bei Obst & Ge-müse zu den führenden Kont-rollsystemen. Das stufen- und unternehmensübergreifendes Qualitätssicherungssystem für die Herstellung, Verarbeitung und Vermarktung von Lebens-mitteln überwacht die Qualität entlang aller Produktionsstufen. Mit einer Zertifi-zierung nach QS (Abkürzung für: Qualitätssiche-rung Stufenübergreifend) können Unternehmen Geschäftspartnern und Verbrauchern Vertrauen zusichern, national und international gewinnt das Siegel mehr und mehr an Bedeutung.

IFS | Die International Featured Standards (IFS) sind aus den International Food Standards ent-

standen. Diese Standards wurden 2003 zunächst vom Handelsverband des deutschen Einzelhan-dels (HDE) und dem französischen Verband FCD für die deutschen und französischen Handels-unternehmen entwickelt. Mit den IFS soll die lückenlose Qualität entlang der Produktions -kette der Lebensmittelwirtschaft gesichert werden. Das Bewertungssystem hat sich konti-nuierlich entwickelt, es umfasst zurzeit Zertifi-zierungen für sechs Bereiche, dazu gehören IFS Food, IFS Logistics für Transport- und Logistik-unternehmen und Speditionen sowie IFS Cash & Carry/Wholesale als Standard für Handhabungs-aktivitäten von losen und verpackten Lebens-mitteln.

GLOBALG.A.P. ist eine privatwirtschaftliche Organisation, die weltweit freiwillige Standards zur Zertifizierung von landwirtschaftlichen Pro-dukten (Good Agricultural Practices) setzt. Der GLOBALG.A.P. Standard wurde in erster Linie entwickelt, um das Vertrauen der Verbraucher in die landwirtschaftliche Erzeugung von Nah-rungsmitteln zu erhalten. Erreicht wer-den soll dieses durch die Verminderung umwelt-schädlicher Einflüsse durch die Landwirtschaft, die Reduzierung des Einsatzes von Medika-menten und chemischen Pflanzenschutzmitteln und die Umsetzung von Maßnahmen für die Sicherheit und Gesundheit von Mensch und Tier. GLOBALG.A.P. ist eine “Business-to-Business”-

Marke, und daher für Verbrau-cher nicht direkt sichtbar. Die GLOBALG.A.P. Zertifizierung wird von mehr als 100 unab-hängigen und anerkannten Zertifizierungsstellen in über 80 Ländern durchgeführt. Sie steht allen Produzenten weltweit of-fen. GLOBALG.A.P. organisiert jährliche Betriebsprüfungen von Produzenten und zusätzliche

nicht angemeldete Kontrollen.

MPS | In Sachen Nachhaltigkeit gelten die MPS-Zertifikate auf dem internationalen Zierplanzen-markt in vielen Ländern, darunter Australien und Japan, als der beste Zugang zum internationa-len Markt. Stichting MPS ist ein Unternehmen mit Sitz im niederländischen Honselersdijk. Hier werden Zer-tifikate für Gartenbau-betriebe ent-wickelt und ve rwa l t e t . Die Zertifikate sorgen weltweit da-für, dass die Nachhaltig-keit im Gartenbausektor immer weiter in die tägliche Arbeit der Betriebe eingebunden wird. In einem unlängst veröffent-lichten Bericht empfiehlt das Forschungsinstitut RIRDC der australi schen Regierung, dem Zertifi-zierungsplan von MPS in Kombination mit Fair Flowers Fair Plants den Vorzug zu geben.

BRC Global Standard | In Sachen Lebensmittel-sicherheit kochen die Briten ihr eigenes Süpp-chen. Entwickelt vom British Retail Consortium, dem Verband der britischen Einzelhändler, for-muliert der BRC Global Standard klar definierte Anforderungen. Dazu gehören die Umsetzung des Hazard Analysis and Critical Control Points-Konzept (HACCP), zu deutsch: „Gefahrenanalyse und kritische Len-kungspunkte“ und die Kon trolle der Hygie-nebedingungen. Fast alle Händler in Groß-britannien fordern von ihren Lieferanten eine Zertifizierung nach BRC. Hersteller von Verpackungs-mitteln bentögen auf der Insel eine Zertifi-zierung gemäß dem BRC Global Standard Packaging.

Page 13: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Steigen aus Wellpappe nutzen den Transportraum im Lkw bis zu 98% aus, Wettbewerber nur bis zu 81,5%. Sieger nach Punkten: Wellpappe. www.MrCorrugated-film.eu

.IM PLATZ SPAREN

BIN ICH DER GRÖSSTE

Page 14: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Special Nachhaltigkeit – Advertorial

wie man die Artenvielfalt stärken und dadurch die Zahl der schäd-lingsbekämpfenden und bestäubenden Nützlinge erhöhen kann, ohne dabei die wertvolle Anbaufl äche zu verkleinern. Das Resultat war 2011 die Anlage eines üppigen Blühstreifens mit Wildblumen auf einer Fläche, die erst im Herbst für die Ern-tefahrzeuge benötigt wird. Gleichzeitig wurden die Windschutz-hecken vervollständigt und teilweise durch Blühsträucher ersetzt, die im Sommer und Spätsommer Blüten tragen. Das Ergebnis: Eine Auszählung im Jahr 2012 ergab eine deutliche Erhöhung der Nützlingspopulation.

Warum Pfl anzenschutzmittel?

Aber Nützlinge allein können die Anbau kulturen nicht gesund erhalten. Es braucht dazu die Unterstützung von Pfl anzenschutz-mitteln. „Ohne Pfl anzenschutz müsste man schlechtestenfalls eine Großteil der Ernte wegwerfen, weil Wachstumsschäden,

ERNÄHRUNGSZIEL 2050: „GENUG FÜR ALLE“ ___________________________________________________________________________

Bayer CropScience unterstützt die nachhaltige Produktion sicherer Lebensmittel

Horst Lorenz, Vertriebsberater Bayer CropScience und Dr. Olaf Krieghoff, Anbauberater Erzeugerorganisation Dresdener Obst e.G.

arbeiten Hand in Hand bei der Beratung der Erzeugerbetriebe. Qualitätsäpfel brauchen Schutz vor Schaderregern und gleichzeitig soll die

Artenvielfalt in den Anlagen erhalten bleiben. Dazu braucht es intelligente Konzepte und Expertenwissen.

Im Jahre 2050 werden wir mehr als 9,5 Milliarden Menschen sein. Damit alle satt werden, müssen wir die Lebensmittelerzeugung um 70 Prozent steigern. Bei gleichbleibender Ackerfl äche! Und

dabei gilt es, die Umwelt zu schonen, die Ressourcen zu erhalten und die Gesundheit zu schützen. Bayer CropScience leistet einen wich tigen Beitrag dazu – ganzheitlich, nachhaltig und weltweit.

Apfelblüte in Sachsen: Schließt man die Augen, hört man das geschäftig zufriedene Summen der bestäubenden Wildbienen. Das ist Musik in den Ohren von Betriebs leiter Steffen Schneider, denn Äpfel hängen stark von der Bestäubungsleistung der Bienen ab. Der Erhalt von Nützlingen ist ein Schwerpunkt im Obstbau-betrieb Ebenheit, der sich auf die Produktion hochwertiger Gala, Pinova und Jonagold spezialisiert hat.

Der qualitätsbewusste Hof gehört zu den rund 240 Food Chain Partnership Projekten, die Bayer CropScience weltweit in Zu-sammenarbeit mit allen Stufen der Lebensmittelkette zur Sicher-stellung einer nachhaltigen Produktion von Obst- und Gemüse durchführt, um den Anforderungen nach sicheren und qualitativ hochwertigen Erzeugnissen gerecht zu werden. Seit 2010 ist der sächsische Obstbaubetrieb ein Bayer Food Chain-Partner. Betriebsleiter Steffen Schneider nennt die Prioritäten der Zusammenarbeit: „Optimierung der Früchtequalität, Minimie-rung der Verluste, Stärkung der Nützlinge – als Bestäuber und als natürliche Gegenspieler der Schädlinge – und die Einhaltung der Rückstands anforderungen.“ Beim Einsatz des Pfl anzenschutzes ist man sich schnell einig: So wenig wie möglich und nur so viel wie nötig, um die Äpfel gesund zu erhalten und vor Fraß- und Saug-schädlingen zu schützen. Darum wurde in einem ersten Schritt gemeinsam ein optimierter Spritzplan erstellt. Zusätzlich unter-stützt Bayer im Jahresverlauf seinen Partner dabei, den jeweils optimalen Spritzzeitpunkt zu ermitteln, damit die Produkte mög-lichst effi zient eingesetzt werden können.

Nützlinge anlocken

Gemeinsam mit Bayer setzte Steffen Schneider in seinem 230-Hektar-Betrieb einen weiteren Nachhaltigkeitsschwerpunkt. In Zusammenarbeit mit einem Ökolandbauberater wurde untersucht,

5-Punkte-Plan für eine

neue Revolution in der Landwirtschaft

Unsere Ambition bei Bayer CropScience: Wir wollen die Er-nährungssicherheit verbessern, Wachstum fördern und einen spürbaren Beitrag zur Entlastung der Umwelt leisten. Unsere fünf strategischen Hebel dazu sind:Innovation vorantreiben – mit neuen Lösungen die zentralen Herausforderungen der Landwirtschaft angehenLandwirte weltweit unterstützen – Zugang zu Technologien, Know-how und Ausbildung fördernAgrarproduktivität auf nachhaltige Weise ausbauen – land-wirtschaftliche Produktion intensivieren und gleichzeitig nach-haltiger gestaltenGesundheit fördern – den Nährwert ausgewählter Pfl anzen-sorten erhöhen und zur Verfügbarkeit von gesunden Lebensmit-teln beitragenPartnerschaften ausbauen – gemeinsam das Potenzial einer modernen Landwirtschaft nutzen

12

Page 15: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Pilzkrankeiten oder Schädlings befall die Erzeugnisse unverkäufl ich ma-chen“, er läutert Birgitt Walz-Tylla, Leiterin Sustain ability & Business Stewardship bei Bayer CropScience. „Einen solchen Aus-fall kann sich kein Betrieb wirtschaftlich leisten. Ebenso wenig können wir weltwirt-schaftlich gesehen solche Verluste hin-nehmen, denn für die Nahrungssicherheit unseres Planeten zählt jeder Quadratme-ter des begrenzten Ackerlandes.“ Hinzu kommt, dass die Nahrungsproduk tion ohne Pfl anzenschutzmittel aufgrund der hohen Ernte verluste für die meisten Menschen der Welt nicht zu bezahlen wäre. Auch in Deutschland würden ohne Pfl anzenschutz die Lebensmittelpreise deutlich anstei-gen.

Integrierte Pfl anzenlösungen

Damit die Menschen erschwingliche, hochwertige und sichere Lebensmittel kaufen können, arbeiten die Food Chain Manager von Bayer CropScience weltweit mit der gesamten Wertschöpfungskette zusammen. „Wir verstehen die Bedürfnisse des Handels und haben das Know-how, diese Bedürfnisse vor Ort im Acker in geeig-nete Maßnahmen zu übersetzen“, erklärt Silke Friebe, Leiterin des Food Chain Managements bei Bayer CropScience. „Da-bei schöpfen wir aus dem Vollen und können mit unserem breit auf-gestellten Portfolio ganzheitlich integrierte Lösungen bieten: hoch-wertiges Gemüsesaatgut, Pfl anzenschutzprodukte, Biologika und Dienstleistungen wie zum Beispiel die Förderung der Nachhaltigkeit.“

„In diesem Prozess wird jedes Food Chain Partnership Projekt mit seinen individuellen Bedürfnissen betrachtet“, erläutert Thomas Ziegler, Food Chain Manager für Europa. „Wir bieten keine Lösung von der Stange. Bevor wir beginnen, fragen wir vielmehr, was die Landwirte vor Ort brauchen: Saatgutbehandlung? Kombi-Einsatz von Nützlingen und Pfl anzenschutz? Wassermanagement? Nach-erntebehandlung Dabei gehen wir zum Teil weit über den reinen Pfl anzenschutz hinaus. Dort, wo wir nicht aureichend eigene Expertise haben, kooperieren wir mit Experten.“ So wurde beispiels-weise im Rahmen eines Food Chain Partnership Projekts in Murcia, Spanien die Sonnenschutzabdeckung der Tafeltrauben genutzt, um Solar zellen zu installieren. SAT Moyca kann auf diese Weise Energie erzeugen, ohne dabei wertvolles Ackerland zu opfern. Des Weiteren, um den Grundwasserschutz zu stärken, hat Bayer CropScience in einem Food Chain Partnership Projekt in Portugal ein „Phytobac“ installiert: Es handelt sich dabei eine patentierte, mit Er-de und Gras gefüllte Wannenkonstruktion, in der sich das Spülwas-ser der Pfl anzenschutzspritzen auf natürliche Weise abbauen kann.

Sicherheitsstandards in Schwellenländern

Die Standards in diesen europäischen Betrieben sind inzwischen meist so hoch, dass die Food Chain Partnership Projekte dort Op-timierungen auf sehr anspruchsvollem Niveau erfahren. Aber auch in den Schwellenländern ermöglicht das Konzept Food Chain Part-nership den Landwirten, auf hohem Qualitätsniveau zu produzie-ren. „Durch gute landwirtschaftliche Praxis und den zielgerichte-ten Einsatz von Pfl anzenschutz können die Kleinbauern über ihren eigenen Bedarf hinaus hochwertiges Obst und Gemüse produzie-ren, das sich regional und international vermarkten lässt“ erklärt

Diana Caspers, Global Key Relation Manager. In einem Food Chain Partnership Projekt in Indien beispielsweise produ-zieren Kleinbauern erfolgreich Gewürzgurken nach den Vor gaben ihres Auftraggebers, der Schweizer Firma Reitzel. In den fruchtbaren Hoch-

ebenen Mexikos beliefern Kleinbauern mit Unterstützung des Bayer CropScience Food Chain Teams die Firma MarBran, einen der größten Broccoli-Exporteure der Welt. Und in Kenia sorgt ein Food Chain Partnership Projekt dafür, dass die Kleinbauern über die GreenWorld-Kioske nicht nur Zugang zu Pfl anzenschutzpro-dukten haben, sondern auch Schulung und Beratung erhalten.

Grundnahrungsmittelproduktion erhöhen

Im Rahmen seiner 240 Food Chain Partnership Projekte unterstützt Bayer CropScience neben der Obst- und Gemüseerzeugung aber weltweit auch die Produktion von Ackerkulturen wie Reis, Weizen und Kartoffeln. Auch hier arbeitet das Unternehmen mit Partnern zusammen, die ihr Know-how mit dem der Bayer-Experten ver binden.

Ob in Mexiko, Kenia, Vietnam oder in Sachsen: Überall gibt es zukunftsorientierte Landwirte, die neue Wege gehen möchten. Bayer CropScience unterstützt sie dabei, Qualität, Ertragsvolumen und Nachhaltigkeit ihrer Produktion zu steigern. Damit jeder von ihnen einen Beitrag leisten kann zum Ernährungsziel 2050: „Genug für alle.“

Beim Partner SAT Moyca

in Murcia Spanien werden

Tafeltrauben und Energie

zusammen erzeugt.

Bayer CropScience AktiengesellschaftAlfred-Nobel-Straße 5040789 Monheim, GermanyKontakt: Diana Caspers Tel: +49 2173 387672Fax: +49 2173 383383E-Mail: [email protected]: www.foodchainpartnership.com

13

Page 16: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Special Nachhaltigkeit – Advertorial

BLUE WHALE SAS

MIN – 82000 MONTAUBAN – FrankreichTelefon : +33 563 21 56 56, Fax : +33 563 21 56 59Email : [email protected]

● Nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser

In der Packstation schafft Blue Whale nach und nach alle wasser-intensiven Produktionsprozesse ab: Das für die Kalibrierung von Äpfeln in den Transportkanälen verwendete Wasser wird mit Hilfe eines natürlichen Verfahrens gefi ltert und muss nicht mehr erneuert werden. Das entspricht einer jährlichen Wasserersparnis von 3.000 m³ bis 4.000 m³.In den Kühlhäusern wurde das wasserbetriebene Enteisungs-system durch ein mit Luft betriebenes ersetzt.

● Unerwünschte Substanzen werden beseitigt

In den Kühlanlagen ersetzt Blue Whale schrittweise das Treibhaus-effekt fördernde Freon-Gas durch Ammoniak und reduziert die Nacherntebehandlungen mit Hilfe verbesserter Kühllagertechnolo-gien und/oder innovativer Frischhaltesysteme, die die Reifung der Früchte verlangsamen.

● Einsparung von Energie

In den Packstationen hat sich Blue Whale für das energiesparende „Extrême ULO-System“ entschieden. Die Dächer einiger Packhäu-ser von Blue Whale sind mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet, energiesparende LED-Lampen ersetzen klassische Beleuchtungs-körper und automatische Türen zwischen gekühlten und tempe-rierten Zonen verhindern Energieverluste.

● Abfallmanagement

Das in den Stationen genutzte Wasser wird aufgefangen und durch die Firma Veolia wiederaufbereitet.Organische Abfälle und verdorbene Früchte werden gesammelt und als Kompost verwendet. Bei der Qualitätskontrolle aus-gesonderte Früchte und Lager-überschüsse führt Blue Whale der industriellen Herstellung von Glu-kosesirup zu. Nicht organische Ab-fälle, wie Kanister, Kartons, Metall, Holz und Plastik, werden sortiert und wiederverwertet. Die Ober-fl äche betonierter Bereiche wurde speziell behandelt, um das Ein-dringen von Schadstoffen in das Grundwasser zu vermeiden.

Blue Whale hat sich dem

umweltgerechten Anbau von

Qualitätsfrüchten verschrieben.

Von der Anbauparzelle bis zum Point of Sale hat der Schutz der Umwelt beim Obstspezialisten Blue Whale absoluten Vorrang. Dazu bedarf es permanenter, alltäglicher Anstren-

gungen, die jedoch genau betrachtet, und gemessen an alle dem, was die Natur uns schenkt, relativ gering sind. Unsere Obstbau-ern sind fest mit ihrem Boden verwurzelt und betreiben in ihren Plantagen einen naturnahen und nachhaltigen Anbau, der auf der Anwendung des integrierten Pfl anzenschutzes beruht.

Nachhaltige Obstplantagen

● Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden

Als Alternative zu chemischen Pfl anzenschutzmitteln wenden die Erzeuger von Blue Whale bei der Schädlingsbekämpfung in den Obsthainen ein breites Spektrum alter nativer Methoden an. Dazu

zählt die Ausbringung von Hormonfallen. Diese Verwirrmetho-de wird zur Paarungs-störung genutzt und behindert die Vermeh-rung des Schädlings.Die Einführung des „Insect Proof“-Sys-tems ermöglicht eine komplette Einnetzung der Plantagen und ver-ringert das Eindringen von Insekten.

● Optimierter Wasserverbrauch

Die Regulierung der Bewässerung ist eine der Hauptheraus-forderung für unsere Obstbauern. Mit Hilfe von Tensiometern wird die Zufuhr der für die Pfl anzen notwendigen Wassermen-ge exakt gesteuert. Blue Whale ist Partner des IRRIS-Programms (Irrigation Ingénieries Services), das durch den Einsatz eines neu entwickelten Typs kostengünstiger Hydrosonden den Wasser-verbrauch bei der Bewässerung der Plantagen auf ein Minimum reduziert.

● Erhalt des Ökosystems

Blue Whale unternimmt große Anstrengungen, um die Bio -diversität in den Plantagen zu bewahren: Der Erhalt und das Anpfl anzen von Hecken tragen zum Schutz des Reichtums der Artenvielfalt bei Fauna und Flora bei. Mit dem Anbringen von Nistkästen in Bäumen wird Brutraum für gewisse Vogelarten geschaffen, die als natürliche Feinde bei der Insektenbekämpfung helfen.

Beispielhafte Packstationen

Blue Whale hat es sich zum Ziel gesetzt, seinen ökologischen Fuß-abdruck auf jeder Stufe der Produktion zu verringern.

BLUE WHALE SAS, FRANKREICH ____________________________________________________________________________________________

Grüne Unternehmenspolitik ist erste Priorität

14

Page 17: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

workplace. Its aim is to minimi-se staff turnover in order to en-sure continuity and a high level of professional skill. The group also promotes social commit-ment through its membership of solidarity initiatives for cancer prevention.For years now, the Mazzoni Group has been implemen-ting a qualifi ed management system in accordance with ISO 9001:2008 and product certi-fi cations (BRC, IFS, QS). This commitment is intended not

only to satisfy customers, but also to preserve the environment and support future generations.

Sustainability is of key importance for the Maz-zoni Group, a company

which has been present on international fruit & vegetable markets for more than 50 years. Facilities are equipped with the latest high-tech equipment to lower the environmental impact and reduce operational costs. Mazzoni also focuses closely on the effi cient exploitation of resources. Its fi rst principle is food safety: crops are treated with low quantities of pesticides and quality standard procedures such as QS and GlobalGAP are applied.

Fresh quality products need the right cold storage

Mazzoni’s cold-storage facilities were designed according to the latest and most innovative technological systems, thus preser-ving products without the use of post-harvest treatments. Regular periodic maintenance guarantees the proper operation of the cold-storage chambers, and systems monitor possible refrigeration gas leaks which could damage the system, the products and the environment. Signifi cant investment has also been made in photo-voltaic plants on the roofs of corporate buildings to satisfy a major part of the company’s energy needs.Another key aspect of the group’s sustainability concept is local production and the appropriate management of its production areas. Fruit and vegetable varieties are selected to be grown in the most suitable regions. One of the most important examples is the enhancement of Abate pears, Fuji apples and garlic from the Emilia-Romagna region, as well as the cultivation of vegetables such as carrots and potatoes, as well as watermelons and me-lons. A few years ago, the company made important investments in apple varieties such as Cripps Pink (cov) and CIVG198* Modi®,

thus ensuring the shortest pos-sible supply chain by reducing the number of steps and trans-port distances from grower to packing station and fi nally to the consumer.The promotion of regional pro-duction also implies, directly or indirectly, support for the local economy, with the local work-force being employed both in the packing stations and on the farms. The Mazzoni Group ensures the appropriate training of its staff, in compliance with current safety standards at the

Mazzoni S.p.A.Via del Mare n. 444039 Tresigallo (FE)Tel. +39-0533-60 52 11Fax +39-0533-60 01 10E-Mail [email protected]

Mazzoni Group Sustainability Programme

● Low environmental impact in agricultural cultivation ● Enhancement of local production ● Short supply chain from the grower to the packing station ● Water saving based on water recovery systems within the

refrigeration system ● Enhancement of renewable energy through photovoltaic

installations ● Local workforce ● Safety at the workplace and staff training ● Reduction of staff turnover for continuity and high professional

standards ● Quality improvement through certifi ed facilities ● A team committed to quality and food safety ● Support for research into new agricultural practices and

new varieties

MAZZONI GROUP _______________________________________________________________________________________________________________

Sustainability and quality are our key principles

15

Page 18: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Special Nachhaltigkeit – Advertorial

C.I.V. Consorzio Italiano VivaistiStatale Romea No. 116I- 44020 S. Giuseppe di Comacchio (FE)Telefon: +39-0533-39 94 31Fax: +39-0533-39 94 [email protected] | www.civ.it

en selected and developed during almost thirty years of operations. Only the genotypes that show the necessary tolerance or resistance to stress and disease associated with high fruit quality are used.

For a breeding programme able to deal with this challenging situation, it is necessary in practice to have good genetic material, good testing capacity, excellent interaction with nurseries and gro-wers, as well as a good sense of the needs of the market. If we ge-nerate variability and novel hybrids within the breeding and selection process, the potential of these new selections has to be carefully as-sessed under different environmental conditions, with different plant types, different cultivation techniques and different markets. It is also necessary to begin with the production of healthy mother plants, since plant quality is a key factor in successful fruit production.

To achieve the best results in its testing programme, CIV works with a network of testers, both public research institutes and carefully selected growers. CIV supplies the desired plant types directly and supports the testing activities when specifi c results are required to develop cultivation protocols. Financial support is also available if necessary. Having the right information on market acceptance is also very important, and resources also have to be allocated to obtain the right information on consumer demands in the different markets.

CIV is a private research and development consortium in vol-ving the three leading Italian nurseries Mazzoni, Salvi and Tagliani which are themselves linked to the fruit production

and marketing groups Mazzoni, Salvi and TC Frutta. Based on its key position within the supply chain, CIV aims to improve product sustainability throughout its activities in variety breeding, testing and development, and the production of healthy certifi ed propa-gation materials.

A truly sustainable product is the result of the interaction bet-ween genetics (the variety itself), the environment and cultivation practices. Breeding and genetic research activities play a very im-portant role in providing new varieties with improved quality and the ability to adapt to different environments and growing techniques. At the same time the development of new factors – new fruit growing techniques, new types of nursery plants, new rules for the preserva-tion of soils and of the environment, development of new production areas etc. – are challenging breeders with the need for genotypes that perform effi ciently in a wide range of different conditions.

CIV is closely engaged in the breeding and development of apple, pear and strawberry varieties. Its vision for its breeding pro-grammes is based on three pillars:

● Quality ● Economic sustainability ● Attention to the environment

Besides paying particular attention to fruit quality and produc-tion characteristics, for the last 15 years the new lines have been selected for their ability to deal with stress and disease. They show good tolerance to diseases and good rusticity. Besides being suited to comply with new EU rules on the reduction of chemical inputs, these new varieties can help reduce production costs and improve quality. One of the key assets of CIV is the germplasm which has be-

RaniaModi® civg198CapriFujionClery

Key products in the CIV breeding programme:

Clery strawberry: The most widely grown early strawberry variety in France, Switzerland, Germany, Belgium and Eastern European countries. Very good quality, adapted to a wide range of sustainable growing systems. Capri strawberry: A new style in everbearers, tasty, productive, tolerant to diseases. Rania strawberry: For Mediterranean climates, very productive, low fertilization needed, no problem in heavy and tired soils. Modì® civg198 apple: The perfect balanced apple in terms of colour, crispness, juiciness, taste, resistance to diseases. Low energy input. Licensed distributors are producing Modì® apples in the EU, Serbia, Russia, Turkey, Uruguay, and selling worldwide. Other production areas are going to be licensed very soon. Fujion apple: The sweetest, similar to Fuji and sweeter, easy to grow, popular with the consumer, as well as with the growers and the environment through its resistance to scab.

CIV BREEDING PROGRAMS ___________________________________________________________________________________________________

Creating sweet and sustainable varieties

16

Page 19: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

den Richtlinien der integrierten Produktion angebaut. Diese nützt die Widerstandskräfte der Natur, schont Nützlinge und fördert deren Ausbreitung durch gezielte ökologische Maßnahmen, wie z. B. durch die Anbringung von Nistkästen, dem Belassen von Steinhaufen als Schlupfwinkel für Nützlinge oder den Einsatz der sexuellen Verwirrungsmethode der Schädlinge durch Duftstoffe. 96 Prozent der Obstproduzenten in Südtirol befolgen die Richtlini-en der AGRIOS (Arbeitsgruppe für den Integrierten Obstanbau in Südtirol). Der Einsatz von Pfl anzenschutzmitteln wird auf ein Mini-mum reduziert und erst bei Erreichen der wirtschaftlichen Scha-densschwelle eingesetzt. Eventuell vorhandene Rückstände von Pfl anzenschutzmitteln auf nach AGRIOS-Richtlinien produziertem Obst dürfen 50% der gesetzlich zugelassenen Höchstmenge nicht überschreiten. Es handelt sich hierbei um eine selbst auferlegte, freiwillige Richtlinie.

Südtirol hat sich seit Beginn der 80er Jahre auch als Pionier im Obstanbau nach biologischen Richtlinien (organisch-biologisch sowie biologisch-dynamisch) erwiesen. Auf den Einsatz von che-misch-synthetischen Pfl anzenschutzmitteln wird dabei komplett verzichtet. Ca. 4% bis 5% der Apfelernte werden in Südtirol biolo-gischen angebaut. Dies entspricht einer Gesamtmenge von rund 40.000 Tonnen im Jahr und somit knapp 40% der europäischen Bio-Apfelproduktion.

Der konstante Beitrag am Erhalt einer unberührten Natur, einem der Grundsätze der Philosophie der Marke Südtiroler Apfel g.g.A. (geschützte geografi sche Angabe), spiegelt

sich immer mehr im Einsatz von sauberen und erneuerbaren

Energiequellen wider: 22 von 23 Mitgliedsgenossenschaften der beiden größten Südtiroler Erzeugerverbände VOG und VI.P sind mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, die einen Großteil der für die Lagerung und Verarbeitung der Äpfel notwendigen Energie produzieren, und zwar insgesamt 25,8 Millionen kWh an sauberer und erneuerbarer Energie pro Jahr. Dadurch können die CO2-Emis-sionen um mehr als 13.700 Tonnen reduziert werden. Hingabe und Sorgfalt beim Anbau gehen Hand in Hand mit der Liebe zur Natur und das zeigt sich auch im Geschmack.

23 Genossenschaften mit rund 7.500 Produzenten sind in Süd-tirol an der Produktions- und Vertriebskette beteiligt: jeder ein-zelne Schritt, von der Bewässerung bis zur Ernte, von der Sortie-rung bis zur Lagerung in den Kühlzellen, von der Verpackung bis zum Transport, wurde 2012 im Detail analysiert, um zu untersuchen,

wie sich die Apfel-produktion auf den Verbrauch von na-türlichen Ressour-cen auswirkt.

Bei Umwelt und Umweltschutz zählt nicht nur das Engagement jedes Einzelnen, sondern auch der Beitrag von Unternehmen wird unerlässlich, um die Umweltaus-

wirkungen von Produktion, Lagerung, Verarbeitung und Transport möglichst gering zu halten. VOG und VI.P haben deshalb als Be-scheinigung ihres Einsatzes zur Reduzierung von CO2-Emissionen die Zertifi zierung nach der Umweltdeklaration E.P.D. (environ-

mental product declaration) erhalten. Dabei handelt es sich um einen freiwilligen Nachweis nach einem internationalen Standard, welcher jede einzelne Phase der Produktions- und Vertriebs-

kette prüft, und zwar von der Produktion bis zur Vermarktung. Un-ter den Indi katoren befi ndet sich dabei der Carbon Footprint (Maß für den Gesamtbetrag von Kohlendioxid-Emissionen – gemessen in CO2 – während der Produktionszeit), der Water Footprint (direkter und indirekter Wasserverbrauch) und der Eco logical Footprint (not-wendige Landfl äche zur Wiedergewinnung der verbrauchten Res-sourcen und zur Entsorgung oder Recyclings der produzierten Ab-fälle). Ziel ist es, in Zahlen auszudrücken, wie viele natürliche Ressou-rcen in jeder einzelnen Produktionsphase der Äpfel notwendig sind.

Um die Umwelt und die Anbaufl ächen zu schonen und die Gesundheit der Apfelbauern zu schützen, wird in Südtirol nach

Südtiroler Apfelkonsortium

Jakobistraße 1/AI-39018 TerlanTel. +39 0471 054 066Fax +39 0471 054 [email protected]

ÄPFEL AUS SÜDTIROL _________________________________________________________________________________________________________

Das ist Hingabe beim Anbau & Liebe zur Natur

17

Page 20: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Special Nachhaltigkeit – AdvertorialSpecial Nachhaltigkeit – Advertorial

Über die Sonnenseite des Wachstums

Wichtigste Grundlage für das Wachstum ist die Verfügbarkeit von Energie und Rohstoffen. Wichtig für das gesamte Leben auf un-serer Erde ist die Fähigkeit der Pfl anzen, mit Hilfe der Sonnenein-strahlung Kohlendioxid (CO2) und Wasser in Zucker und Sauerstoff umzuwandeln. Der Sauerstoff wird an die Atmosphäre abgegeben (Photosynthese).

Besonders bemerkenswert sind der Aufbau der Biomasse und die langfristige Speicherung der Photosyntheseprodukte bei Bäumen. Während die meisten Pfl anzen in der Jugend „nur“ in die Länge wachsen können, ist dies bei Bäumen anders. Durch ein speziel-les stammumfassendes, teilungsaktives Gewebe wachsen Bäume

DIE HOLZWIRTSCHAFT – ERFINDER DER NACHHALTIGKEIT_________________________________________________

Im Wald erlebt das Kohlendioxid sein grünes Wunder

Die Geschichte der Nachhaltigkeit

Im 18. Jahrhundert formuliert Hans Carl von Carlowitz, Oberberg-hauptmann am kursächsischen Hof in Freiberg, als Erster ver-schiedene Grundsätze, um dauerhaft ausreichende Holzmengen für den Bau von Silberminen zur Verfügung zu haben. Es sollte gewähr leistet werden, dass nicht mehr Bäume geschlagen wür-den, als auch wieder nachwachsen können. Aus diesem zuerst forstwirtschaftlich geprägten Ansatz entwickelte sich der Leit-gedanke „von den Zinsen zu leben und nicht vom Kapital“.

Nachhaltiges Wirtschaften

Auch die Wirtschaft hat das Thema Nachhaltigkeit für sich ent-deckt. Es zeigt sich immer deutlicher, dass nicht-nachhaltiges Wirtschaften Firmenwerte in Gefahr bringen kann. Um die Nach-haltigkeit in der Wirtschaft und unternehmerischen Verantwor-tung ranken sich immer mehr Begriffe, die teils nur noch schwer voneinander abzugrenzen sind. Leider nutzen viele Unternehmen den Begriff zu reinen Werbezwecken, so dass ernsthaft gemeinte Nachhaltigkeitsprojekte heute unter einer besonderen Verantwor-tung und Beobachtung stehen, auch wirklich wahrhaftig und nach-prüfbar zu sein. Ein „Green Washing“ wirkt sich nicht „nachhaltig“, sondern schädlich auf die Unternehmenskultur, Public Relations und die Kundenbindung aus. GROW ist daher nicht nur ein Name für eine Herstellerorganisation von Obstkistenherstellern, sondern auch gleichzeitig eine Marke, die seit über 20 Jahren klare Produkt- und Nachhaltigkeitskriterien für die Rohstoffverwendung, soziale Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Kunden sowie das sinnvolle Recycling von Holzprodukten gewährleistet und weiter entwickelt.

18

Page 21: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

auch ständig in die Dicke. Nach einer Reihe von Jahren stellen die Holzzellen ihre Aktivität ein. Übrig bleiben die verholzten Wände, die dem hochwachsenden Baum Halt, Stabilität und Biegsamkeit verleihen. Dickenwachstum und Holzbildung ist kein kontinuier-licher Prozess.

Im natürlichen Kreislauf wird dieselbe Energiemenge durch die energetische Nutzung der Biomasse wieder frei, die ursprünglich

durch die Photosynthese im Holz gebunden wurde. Außerdem ent-steht unter Sauerstoffverbrauch wieder die ursprüngliche Menge Kohlendioxid und Wasser. CO2 und H2O stehen nun erneut für die Photosynthese zur Verfügung. Der Kreislauf ist also geschlossen.

In der ausgeglichenen CO2-Bilanz liegt die große Bedeu-tung von Holz als nachwachsendem Rohstoff, insbeson-dere dann, wenn Holz als Bau- und Verpackungsmaterial im natürlichen Zustand und ohne energie- und rohstoff-intensive Weiterverarbeitung zu Zellulose eingesetzt wird.

Wälder sind Kohlenstoffspeicher. Durch die Nutzung lang lebiger Holzprodukte, zum Beispiel beim Bauen oder durch Recycling von naturbelassenen Holzverpackungen zu Holzwerkstoffen und Mö-beln, bleibt der über die Jahre gespeichert Kohlenstoff für weitere Jahrzehnte im Holz gebunden.

Die Größenordnungen, in denen sich vor allem der wachsende Koh-lendioxid-Anteil der Luft klimaändernd auswirkt, werden von Tag zu Tag deutlicher. Pro Jahr gelangen weltweit etwa 6 Mrd Tonnen Koh-lenstoff als Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre. Davon stammen allein über 80 Prozent aus der Verbrennung fossiler Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle. Abhilfe ist nur von einer drastischen Vermin-derung des CO2-Ausstoßes sowie von der Bindung des CO2 in Bio-masse zu erwarten. Die Forst- und Holzwirtschaft in Deutschland undanderen nachhaltig wirtschaftenden Ländern trägt hierzu in zwei-facher Hinsicht bei: zum einen durch kontinuierliche Waldvermeh-

rung und Vorratserhöhung und die damit verbundene Erweiterung der Speicherkapazität des Waldes. Zum anderen durch die Holznut-

zung und die Bereitstellung des CO2-speichernden Rohstoffs, der am Ende der Nutzung zunächst recycelt und später als Biomasse energetisch genutzt wird – dies nennt man Kaskadennutzung.

Wälder und Holzverwendung können den Anstieg der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre verringern.In einer Tonne trockenem Naturholz sind 500 kg Kohlenstoff enthalten. Dies entspricht 1,8 Tonnen gebundenem CO2.Neue Wälder wirken als besonders aktive Kohlenstoff-speicher.

In Deutschland steigen die Holzvorräte der Wälder stetig an, da pro Jahr zwar etwa 58 Mio m3 Holz zuwachsen, jedoch nur etwa 40 Mio m3 durch Einschlag entnommen werden. Die Wälder in der Bundesrepublik entziehen der Atmosphäre durch den jährlichen Anstieg ihrer Holzvorräte etwa 5 bis 6 Mio Tonnen Kohlenstoff. Dies verringert den Anteil des Treibhausgases CO2 in der Atmo-sphäre.

Holz ersetzt andere Rohstoffe, deren Energieverbrauch

und CO2- Emissionen

Holz und Holzprodukte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern können andere, nicht nachwachsende Rohstoffe ersetzen. An-ders als nicht nachwachsende Rohstoffe erfordert Holz bei seiner Gewinnung, Verarbeitung und Entsorgung einen deutlich gerin-geren Energieeinsatz und verursacht dadurch auch geringere CO2-Emissionen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Werk-stoffen kann Holz am Ende seiner Nutzung sogar zur Erzeugung von Energie verwendet werden und dadurch andere, endliche Rohstoffe wie Erdöl oder Erdgas einsparen

Holz ist Tradition, Regionalität und schafft Vertrauen

Es gibt wohl kein anderes Material, als einheimisches Holz, welches seine Nachhaltigkeit leichter darstellen kann und kei-ner weiteren Erklärung bedarf. Holz schafft Vertrauen, ist regional und hat Tradition, ohne je langweilig zu werden. Ein in Holzsteigen verpackter Apfel, Salat oder eine Erdbeere ist nicht nur frischer, sondern verlockt auch zum unbeschwerten und genussvollen Verzehr.

Aber auch die Hersteller leben als Familienbetriebe echte Werte und Traditionen, beschäftigen auch angelernte Mitarbeiter und schaffen in sozialer Verantwortung über viele Jahre Arbeits-plätze in den Anbauregionen und der regionalen Forstwirtschaft.

Weniger Abschreibungen und Verluste

Es gibt wohl kein anderes Material welches in allen Temperatur-bereichen stabiler, elastischer und dabei noch nassfest und atmungsaktiv ist. Das durch den natürlichen Feuchtigkeitsaus-tausch entstehende Kleinklima ist ein Effekt, der nur bei Holz existiert und daher bei längeren Transportwegen, schwierigen Witterungssituationen und bei empfi ndlicher Ware zu weniger Verlusten und mehr Frische führt. Auch das ist im Sinne einer sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit, in dem der Ver-derb von Lebensmitteln reduziert wird. „Nachhaltig“ ist nicht, wenn in beauftragten Vergleichsstudien nur die günstigsten Rahmen bedingungen ausgewählt werden und eine sehr erfah-rene Branche, die sehr wohl die jeweiligen Vor- und Nachteile der verschiedenen Verpackungsmaterialien selbst und gut einschätzen kann, zum Narren gehalten wird.

GROW, Hauptstr. 98, Tel. 06237-92 95-93, Fax 06237-92 95 85, [email protected]

19

Page 22: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Special Nachhaltigkeit – Advertorial

wenig Stellfl äche und ist einfach in den bestehenden Arbeitsablauf zu inte grieren. Der ökologische Nebeneffekt ist neben den stark sinkenden Ent sorgungskosten, dass der Feststoffabfall in einer Biogasanlage verwertet und dort zur Energiegewinnung eingesetzt werden kann (bis zu 90% der organischen Abwasser inhaltsstoffe können in Biogas überführt werden).

Die Vorteile auf einen Blick:

● Energiekosten-Einsparung ● Reduktion Abfallvolumen ● Entsorgungskosten Einsparung ● Wegfall der Starkverschmutzer-Zuschläge ● Handling- und Platzvorteile

Keimreduktion und längere Produkthaltbarkeit

Die neue Vortex-Anlage von KRONEN wurde zum Nachbehandeln von Salaten, Gemüse als auch Obst entwickelt.

Das Prinzip der Anlage ist gekennzeichnet durch ein Röhrensys-tem mit einer Einfüll- und Auslassöffnung. Das vorgereinigte Produkt wird in einen Trichter übergeben. Die seitlichen Rotationsdüsen spülen das Produkt schonend und zuverlässig in das System ein. Danach durchströmt das Produkt die gesamte Rohrlänge und wird in einer Wasserströmung zum Auslass gefördert.

Das Rohrsystem ist modular aufgebaut und kann Platz spa-rend als Standardlösung oder auch als Anpassung in bestehende Salatlinien fl exibel integriert werden. Durch die Nachbehandlung werden längere kontrollierte Kontaktzeiten im Waschprozess und somit eine Reduktion der Keimzahlen als auch eine Erhöhung der Haltbarkeit der gesamten Produktqualität erzielt. Diese Maßnah-men tragen somit zur Verminderung von Abfall- und Lebensmittel-verschwendung bei.

Die KRONEN GmbH mit Sitz in Kehl am Rhein ist nicht nur Hersteller von innovativen Maschinen zur Verarbeitung von Salat, Obst und Gemüse sondern bietet seinen Kunden

auch nachhaltige Konzepte an, die Abwasser- und Abfallmengen so gering wie möglich halten.

Wasser-Sparsystem

Dieses System ermöglicht ein zentral gesteuertes Befüllen und Entleeren der Waschmaschinen. Während des Betriebs wird über einen zusätzlichen Füllstandsensor der Wasserstand in der GEWA-Waschmaschine automatisch geregelt. Sinkt der Wasserstand zu tief, werden die pneumatischen Zulaufventile automatisch geöffnet und der GEWA Frischwasser zugeführt. Bei mehrstufi gen Wasch-prozessen kann das überlaufende Wasser der zweiten Maschine in

die erste zurückgeführt werden – dies spart ca. 800 l Wasser pro Stunde. Das Standardsystem beinhaltet je zwei Ventile für die Befüllung und zwei für die Entleerung der Maschine, sowie die nötige Verrohrung. Bedient wird das Wasser-Sparsystem über den Schaltkasten der Waschmaschine. Spezielle Versionen nach Kundenwunsch können gerne angeboten werden.

Abfallvermeidung & Abwasserreduzierung

KRONEN bietet Lösungen für die Verarbeitung von Salat, Gemüse, Obst an, einschließlich nachgelagerter Prozesse. Mit dem neuen Kronen-Kooperationspartner WMS wird nun erstmals bei einem deutschen Kunden ein Konzept zur Abfallvermeidung und Abwasserreduzierung umgesetzt. Bei Salat betrieben fallen bis zu 30% Abfall der zu verarbeitenden Rohware an, bei Obst verarbeitenden Betrieben sogar bis zu 50%. Hier kann durch die innovative Tech-nik von WMS die Abfallmenge um bis zu 80% reduziert wer-den. Die WMS-Anlage benötigt

GEWA-Wassersparsystem

Waschmaschinen Kaskade

Vortex-Anlage

WMS Fließschema

Römerstraße 2aD-77694 Kehl-GoldscheuerTelefon: (+49)-(0)7854-9646-47Telefax: (+49)-(0)7854-9646-50Internet: www.kronen.eu

KRONEN GMBH, KEHL _________________________________________________________________________________________________________

Nachhaltige Lösungen bei der Verarbeitung von FreshCut-Produkten

20

Page 23: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Weitere Informationen?

Haben Sie Fragen zum MPS-Fruit & Vegetables-Zertifi kat? Oder sind Sie Züchter und sehen selbst auch einen Mehrwert im Zertifi kat? Dann besuchen Sie für weitere Informationen die Webseite www.mps-food.com. Füllen Sie das Kontakt-formular aus oder setzen Sie sich telefonisch mit dem Service- & Support-Team in Verbindung unter +31 (0)174-615 715. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

der Bekämpfung von Krankheiten und Schädlings-befall ausschließ-lich Mittel an, die im ECO-Anbau und biologischem Anbau zugelassen sind, dann erhält dieser Betrieb die Genehmigung, das ,Vita Certa Natural Protected‘-Label zu verwenden.

Gesetzgebung essbare Pfl anzen

Gegenwärtig erlebt die Nachfrage nach dem MPS-Fruit & Vege-tables-Zertifi kat einen enormen Auftrieb. Vor allem Betriebe, die Topfkräuter züchten, zeigen sich interessiert, auch aus Ländern wie Spanien und Italien. Noch werden essbare Pfl anzen frei gehandelt, aber bald wird dies Regeln unterliegen. Eine Gruppe von Erzeu-gern, das Blumenauktionsunternehmen FloraHolland, VGB und drei Einkäufer haben unlängst nämlich die Einführung gesetzlicher Anforderung hierfür beschlossen. Denn essbare Pfl anzen oder Pfl anzen mit essbaren Teilen können schließlich als Gemüse und Obst betrachtet werden. Folgende Regeln wurden festgehalten:1. Betriebe, die mit essbaren Pfl anzen handeln möchten, müssen

über das MPS-Fruit & Vegetables oder ein inhaltlich vergleich-bares Zertifi kat verfügen. Nur GlobalG.A.P. reicht nicht aus.

2. Essbare Pfl anzen müssen mit Produktinformationen versehen sein, aus denen hervorgeht, dass sie essbar sind und als sol-che verantwortlich hergestellt werden.

3. Pfl anzen, die sowohl essbar als auch nicht essbar angeboten werden können, müssen mit Produktinformationen versehen sein. Auf der Verpackung von nicht essbaren Pfl anzen muss deutlich angegeben sein, dass diese nicht essbar sind.

Es wird erwartet, dass dieses Regelwerk noch in diesem Jahr im Rahmen der Allgemeinen Spezifi kationen Zimmer- und Garten-pfl anzen eingeführt wird.

Der Verbraucher kann darauf vertrauen, dass der Supermarkt nur Qualitätsprodukte einkauft. Oder sicheres, sauberes und nachhaltig angebautes Obst und Gemüse. Aber wer

kontrolliert das? MPS hat eine Lösung dafür gefunden. Betriebe mit dem MPS-Fruit & Vegetables-Zertifi kat erfüllen strenge Anfor-derungen, werden darauf kontrolliert und können somit die Qualität

garantieren. Daher entscheiden sich immer mehr Ein-zelhändler bewusst für Produkte mit dem Nachhaltig-keitszertifi kat.Transparenz in der Lieferkette wird immer wichtiger. Und der immer mündiger werden-

de Verbraucher wird bei einem Produkt, das nicht seinen Erwartun-gen entspricht, ohne Scheu seinen Unmut darüber Luft machen. Das bedeutet Mehrarbeit für Produzenten. Denn Groß- und Einzel-handel möchten oft Schwarz auf Weiß haben, dass Gemüse und Obst sicher und umweltfreundlich angebaut wurden. So können sie auch gegenüber ihren eigenen Kunden Rechenschaft ablegen. Das MPS-Fruit & Vegetables-Zertifi kat ist die Lösung hierfür und hilft dem Produzenten, dies auch seinem Lieferanten gegenüber nachweisen zu können.

Triple-A Label

Beim MPS-Fruit & Vegetables-Zertifi kat stehen vor allem Nach-haltigkeit, Zuverlässigkeit, Hygiene und Transparenz im Mittelpunkt. Und das ist einzigartig für den Gemüse- und Obstsektor. Noch niemals zuvor wurden diese Aspekte in einem Zertifi kat zusam-mengeführt. Erzielt ein Anbaubetrieb mit dem Zertifi zierungsplan die höchsten Bewertungen für den Einsatz von Pfl anzenschutz- und Düngemitteln, Energie und Abfallverwertung, kommt dieser Betrieb für ,Vita Certa‘ in Frage, dem Triple-A-Label im Rahmen von MPS-Fruit & Vegetables. Setzt dieser Betrieb darüber hinaus bei

MPS HOLLAND __________________________________________________________________________________________________________________

Zuverlässiges Produkt durch MPS-Fruit & Vegetables

21

Page 24: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Special Nachhaltigkeit – Advertorial

● Und natürlich müssen wir der ökologischen Verantwortung gerecht werden, das bedeutet: Schonende Landnutzung, Erhaltung der Fruchtbarkeit, Erhalt der Artenvielfalt, Wasser-schutz, Sparsamer Energieverbrauch, Verantwortungsvoller Umgang mit Pfl anzenschutz und Dünger, Kein Einsatz von Gentechnik, Regionalkonzept – kurze Transportwege, Umwelt-freundliche Verpackung, Vermeidung von Emissionen.

Der Erzeuger lebt von seiner Produktion und von der Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit. Der Boden ist nicht austauschbar, er muss wie ein Lebewesen ernährt werden, damit er stark und ertrags-reich bleibt. Ohne einen ausreichenden Preis für die Arbeit und den Einsatz der kostenintensiven Betriebsmittel können der Bauer und seine Nachfahren nicht nachhaltig wirtschaften.

Der Pfalzmarkt sorgt dafür, dass die nachhaltige Produktion zu bestmöglichen Preisen vermarktet werden kann. Als starker Part-ner für den Handel bündeln wir das Angebot und übernehmen viel-fältige Aufgaben von der Rückstandskontrolle bis zur Verpackung.

Das sichert Arbeitsplätze in der Region, erhält die Kulturland-schaft, sorgt für die notwendige Biodiversität/Artenvielfalt und die gute regionale Versorgung mit frischem, gesunden Obst und Gemüse.

Marktwirtschaftliches Handeln und nachhaltiges Handeln sind kein Widerspruch. Die moderne Marktwirtschaft setzt auf Nach-haltigkeit, um sich nicht selbst den Ast abzusägen, auf dem sie sitzt. Ökologie, Ökonomie und soziale Verantwortung müssen im Gleichgewicht sein, das eine wird es ohne das andere nicht geben können.

Nachhaltig zu wirtschaften liegt im ureigenen Interesse der Landwirtschaft. Es ist ihre Basis. Nur so bleiben die Böden, die nun mal nicht austauschbar sind, fruchtbar und ertrag-

reich. Nur so können die heutige und nachfolgende Generationen vom Betrieb leben.

Nachhaltiges Handeln muss:

● ökonomisch tragfähig sein, ● sozial ausgeglichen (auch demographisch und kulturell), ● und ökologisch verantwortungsvoll.

Denn nur so kann die gegenwärtige Generation ihre Bedürfnis-se befriedigen, ohne die Fähigkeit der zukünftigen Generation zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können.

Was leisten der Pfalzmarkt und die Bauern für eine

nachhaltige Agrarwirtschaft?

● Ökonomisch heißt das für das Unternehmen: Aufbau und Er-halt einer Wertschöpfung für Erzeugerbetriebe und Genossen-schaft, die Stabilisierung einer sicheren Eigenkapitalquote, Wachstum durch sinnvolle Nettoinvestitionen, das Genossen-schaftsprinzip ermöglicht die bestmögliche Verwendung der Gewinnrate für die Mitgliedsbetriebe und die Bündelung des Angebotes ermöglicht eine verbesserte Position auf dem Markt.

● Sozial bedeutet, die gesellschaftlichen Ansprüche zu erfüllen: Erhalt der Kulturlandschaft, Lebensmittel-Sicherheit, Vermei-dung von Rückständen, Standard für Hygiene-Sicherheit, Ununterbrochene Kühlkette, perfektes Obst und Gemüse (wie aus dem Bilderbuch), angemessene Preise, soziale Arbeits-bedingungen (Arbeitszeiten, Gesundheitsschutz, Entlohnung der Arbeitskraft, Arbeitsbelastung (Saisonbetrieb), Urlaubs-tage, Freizeit, Mitbestimmung, Ausgleich für Sonn- und Feier-tagsarbeit), natürlich auch gesellschaftliches Engagement der Genossenschaft durch eine adäquate Unterstützung der Mit-gliedsbetriebe, Unterstützung von Maßnahmen zur Verbesse-rung des Verzehrs von Obst und Gemüse vor allem bei Kindern, Pressearbeit zur Darstellung und Vermittlung der Tätigkeit der Obst- und Gemüseproduktion sowie Lobbyarbeit gegenüber der Politik zur Berücksichtigung der Interessen der Obst- und Gemüseproduktion. Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG, Tel.: 06231 408-0, www.pfalzmarkt.de

PFALZMARKT FÜR OBST UND GEMÜSE EG ______________________________________________________________________________

Nachhaltigkeit bedeutet Zukunftsfähigkeit

22

Page 25: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

4601 Olten, SchweizT +41-62-207 54 54 | F +41-62-212 81 31 | [email protected] | www.ppofoundation.ch | KontaktLothar Schär, CEO, Mitglied GL | [email protected]

und Hygiene un-terstützt werden. Es konnten bereits Hilfsprojekte in Spanien, Südafrika, Israel und Marokko umgesetzt werden.

Erst kürzlich hat die PPO Found-ation zusammen mit dem Erdbee-renproduzenten Cuna de Platero ihr jüngstes Projekt in Betrieb genom-men. In Südspanien wurde ein Sprach- und Kommunikations-zentrum für die Nordafrikanischen und Osteuropäischen Saison-arbeiter eingerichtet. Die Saisoniers können fortan regelmässig spanischen Sprachunterricht in Anspruch nehmen und sich somit besser in die spanische Gemeinschaft integrieren. Zudem können die Mitarbeiter mit modernen Kommunikationsmitteln den Kontakt mit den Familien aus ihren Heimatländern pfl egen.

GRASP

In allen Produktionsländern der Welt suchen Saisonarbeiter zu tiefsten Konditionen Arbeit, insbesondere im landwirtschaftlichen Sektor. Zwischen 2005 und 2007 haben verschiedene Organisatio-nen und Detailhändler aus Europa zusammen ein freiwilliges Modul mit dem Namen GRASP „GlobalG.A.P. Risk Assessment on Sozial Practis“ ins Leben gerufen. Das Modul dient der Überwachung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen und weiterer sozialer Belangen der Produktions- und Saisonarbeiter. Das Einhalten von sozialen Standards ist die Voraussetzung und der Schlüssel zum guten Funktionieren eines Betriebes und zur Sicherstellung einer nachhaltigen Produktion.

Seit der Integration der PPO Services AG im Jahre 2008 enga-giert sich das Unternehmen für das Pilotprojekt. Gegenüber an-deren Sozialstandards hat GRASP den Vorteil, dass das Audit mit der in der Branche wichtigsten Zertifi zierung GlobalG.A.P. kombi-niert werden kann. Das langfristige Ziel des GRASP-Projekts ist es, die Richtlinien in der gesamten Anbauregion Spaniens erfolgreich zu implementieren und auf weitere Länder zu übertragen.

Was tut die PPO Services AG, um nachhaltig auf dem Markt zu wirken? Wie nimmt die PPO Services AG ihre soziale Verantwortung gegenüber ihrer Partner wahr?

Nachhaltig keit und soziales Engagement sind in der langfristigen Strategie der PPO Services AG ein massgebender Faktor für eine erfolg reiche Geschäftstätigkeit. Deshalb setzt das Unternehmen ihr Wirken bereits in der Produktion an.

Sourcing

Ein zentraler Erfolgsfaktor der PPO Services AG ist die sorgfältige Lieferantenauslese und Lieferantenbeurteilung. Das traditions-reiche Unternehmen setzt vor Allem auf langjährige Partner aus den Produktionsländern, mit welchen bereits die erste Generation der PPO Services AG zusammengearbeitet hatte. Nur der nach-haltige Umgang mit den Produzenten garantiert eine fruchtbare und langjährige Zusammenarbeit. Deshalb ist es für die Mitar-beiter der PPO Services AG unerlässlich, sämtliche Produzenten per sönlich zu kennen und deren Infrastruktur vor Ort zu besich-

Peter Frey (GL PPO Services AG)

mit Mitarbeitern von Aleh Negev,

medizinisches Betreuungszentrum

in Israel.

Das Marokko Team der PPO Services AG auf

Produktionsbesichtigung.

tigen. Somit müssen die Lieferanten einerseits den Kriterien und Anforde rungen der PPO Services AG genügen, anderseits auch internationale Standards wie zum Beispiel GlobalG.A.P. erfüllen.

Sich veränderndes Klima und stetig wachsende Anforderungen an das Produkt und die Produktion stellen die Produzenten vor im-mer neue Herausforderungen. Um die Kunden längerfristig mit der besten Ware beliefern zu können, unterstützt die PPO Services AG die Produzenten deshalb nachhaltig in ihrer Arbeit und betrachtet auftretende Probleme gemeinsam und lösungsorientiert.

PPO Foundation

Die PPO Foundation ist eine Stiftung, welche die PPO Services AG zusammen mit ihren Lieferanten in deren Produktionsländern betreibt. Die Stiftung setzt sich dafür ein, dass in den Produktions-regionen die Produktionsmitarbeiter und ihre Familien in den Bereichen Ausbildung, schulische Infrastruktur sowie Gesundheit

NACHHALTIGKEIT IN DER PPO SERVICES AG _____________________________________________________________________________

Nachhaltigkeit und soziales Engagement als langfristige Strategie

23

Page 26: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Special Nachhaltigkeit – Advertorial

ergreifen und von uns zu sprechen. Uns wurde klar, dass wir die Nach haltigkeit schon seit vielen Jahren prak tizierten, ohne es zu

wissen.“Eléonore Faucher vom Marketing-Team ist ebenfalls von der Notwendigkeit der Kommunikation überzeugt: „Der Nach-haltigkeitsbericht war für uns eine Mög-lichkeit, alle Aktionen aufzuzeigen, die die Erzeuger bereits seit Jahrzehnten durchführen, und deutlich zu machen, dass der nachhaltige Gemüseanbau Voraussetzung für ein Überleben der Branche ist. Unsere Erzeuger sind Menschen, die gemeinsam arbeiten und sich austauschen, um Lösungen für ihre Probleme und die Logistik zu fi nden. Da die bretonischen Gemüsebauern in

einer Region fernab von den großen Konsumzentren produzieren, ist eine ihrer Priori täten, den CO2-Fußabdruck für den Transport der Erzeugnisse zu reduzieren.“

Mit einer Produktion von 500.000 t Gemüse pro Jahr und einer Palette von 80 verschiedenen Sorten könnte man Prince de Bretagne für ein multinationales Unternehmen

halten. Dabei würde man jedoch vergessen, dass dieses Gemüse von 2.350 Erzeugern produziert wird, die seit mehr als 40 Jahren die wahren Chefs der Struktur sind und für den Fort bestand ihrer bretonischen Gemüse anbauregion kämpfen.Bruno Rebelle, ehemaliger Direktor von Greenpeace Inter national, erklärt, was ihn gleich zu Beginn seines ersten Tref-fens mit den Produzenten beeindruckt hat: „Die bretonischen Erzeuger stehen für ein einzigartiges Modell. Sie sind stolz auf ihre Produkte und ihre Arbeit und haben stets alle notwendigen Hebel in Bewegung gesetzt, um die Absatz-märkte für ihre Erzeugnisse sicherzu-stellen und ihre Produktionstechniken zu verbessern. Seit der Gründung der Kooperativen haben sie schrittweise die gesamten Glieder der Kette, wie z. B. Versuchsstationen und Forschungsanstalten, in ihre Struktur integriert. So waren die Produzenten der Motor für die Einführung des integrierten biologischen Pfl anzenschutzes und begannen die Forschungsarbeiten hinsichtlich der Nitratbelastung bereits vor 30 Jahren. Die verschiedenen Gespräche, die wir bei der Anfer-tigung des Nachhaltigkeitsberichtes führten, haben uns das Enga-gement aller Produzenten für ihr Terroir deutlich gemacht. Sie leben für und durch ihr Land und die Erde und tun alles erdenklich Mög-liche, um sie zu bewahren.“

„Die Erde ist das, was uns trägt“

Joseph Rousseau, Präsident des Cerafel, der Vereinigung, die die Marke Prince de Bretagne ins Leben gerufen hat und verwaltet, unterstreicht: „Die Erde ist das, was uns trägt, es ist uns Verpfl ich-tung, sie zu schützen. Die Forderungen der heutigen Gesellschaft auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit haben uns zunächst beunru-higt. Als wir aber den Enthusiasmus von Bruno Rebelle spürten, als er Einblick in die Strukturen von Prince de Bretagne gewann, haben wir verstanden, dass es höchste Zeit war, das Wort zu

PRINCE DE BRETAGNE, FRANKREICH ______________________________________________________________________________________

Nachhaltigkeit ist zentraler Kern der bretonischen Marke

Bruno Rebelle,

ehemaliger Direktor

von Greenpeace

International.

Joseph Rousseau,

Präsident des Cerafel.

24

Sortenforschung ist Basis für Reduzierung

von Hilfsstoffen

Damien Penguilly, Agrartechniker, betont: „Um den Einsatz von Pfl anzenschutzmitteln einzuschränken, beobachten die Erzeu-ger ihre Kulturen intensiv und erweitern ständig ihre Kenntnisse über Nützlinge, die bei der Schädlingsbekämpfung verwen-det werden können. Die entscheidende Grundlage für eine Reduzierung des Einbringens von Hilfsstoffen bleibt jedoch die Erforschung neuer Sorten: Durch die häufi gen Regenfälle in unserer Region sind Herbst- und Winterblumenkohl verstärkt der Gefahr eines Pilzbefalls ausgesetzt. Bei der Beobachtung der Kulturen haben wir festgestellt, dass gewisse Varietäten besser mit den klimatischen Verhältnissen zurechtkommen und haben deshalb unsere Sortenforschung auf die Auswahl krank-heitsresistenter Sorten ausgerichtet. Daher ist heute der Anbau von Blumenkohlvarietäten möglich, die über den gesamten Kultur zyklus ohne jegliche Behandlung mit Pfl anzenschutz-mitteln auskommen.“

Page 27: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

ZON fruit & vegetablesVenrayseweg 104NL-5902 RE VenloTel.: 0031 77 323 9597Mobil: 0031 6575 848 31E-Mail: [email protected]

brennungsanlage für Holzhackschnitzel zu errichten. Diese Hack-schnitzel stammen aus der Schnittholzproduktion und werden CO2-neutral verbrannt. Durch einen speziellen Rauchgasfi lter wird zudem der Feinstaub aus der Luft gefi ltert.“

Einzelhandel

Bougie merkt beim täglichen Verkauf, dass insbesondere die Fullservice-Einzelhändler in Deutschland immer mehr Interesse an nachhaltig erzeugter Paprika haben. Aber wollen Verbraucher letztendlich auch mehr hierfür bezahlen? „Die Verbraucher sind sicherlich bereit für nachhaltig angebaute Produkte. Ich denke, dass sie auch bereit dazu sind, hierfür mehr zu bezahlen. Wichtig dabei ist natürlich, dass den Verbrauchern auch verdeutlicht wird, was sich hinter der Nachhaltigkeit verbirgt. Wir müssen sie davon überzeugen, dass diese Anbauart zu einer saubereren Umwelt beiträgt, was uns alle betrifft. Daher berichten wir zum Beispiel immer häufi ger, dass auch kürzere Transportwege (und die lokale Produktion von Endfabrikaten wie Flowpacks, Ofenpaprika und Kilosäcken mit Mixpaprika, d. h. ohne zusätzlichen Transport) eine wichtige Rolle hinsichtlich der CO2-Emissionen spielen, und dass sich unsere Erzeuger hauptsächlich hier in der Region befi nden.“

Die Erzeuger von ZON und Pamosa arbeiten intensiv zu-sammen und überlegen sich fortwährend neue Paprikakonzepte. Stefan Bougie: „Die Zeit, in der einfach produziert wurde und nur geschaut wurde, ob Bedarf an Paprika besteht, die ist vorbei. Wir achten immer mehr auf die Wünsche der Verbraucher und gehen aktiv darauf ein.“

Der niederländische Paprikaanbau hat in puncto Effi zienz, Produktion und Umweltfreundlichkeit bereits seit vielen Jahren eine Vorreiterrolle inne. So setzen die niederlän-

dischen Paprikaerzeuger auf biologischen Pfl anzenschutz und nutzen u. a. Schlupfwespen zur Bekämpfung von Milben und Läusen. Mittlerweile suchen die Erzeuger auch immer mehr Wege, um den CO2-Ausstoß der beheizten Gewächshäuser zu begrenzen oder in manchen Fällen sogar auf Null zu reduzieren.

„Ich schätze, dass von der Gesamtanbaufl äche der Erzeuger, die Mitglied bei Pamosa sind und deren Paprika von ZON fruit & vegetables verkauft werden, mittlerweile doch etwa 25% be-sonders nachhaltig angebaut werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Betrieb Wijnen Square Crops in der Nordlimburger Ortschaft Grubbenvorst, der seine Gewächshäuser größtenteils mit Geo-thermie heizt. Aus 2.500 Metern Tiefe wird 80 Grad heißes Wasser aus der Erde gepumpt, was den CO2-Ausstoß der Gewächshäuser enorm senkt. Das abgekühlte Wasser wird dann wieder an die Erde zurückgegeben, die es erneut erwärmt“, so sagt Stefan Bougie, Accountmanager Einzelhandel bei ZON fruit & vegetables.

Stefan

Bougie

Bougie erkennt am Bedarf der Einzelhändler, dass die Ver-braucher immer häufi ger nach nachhaltig angebauten Produkten fragen. „Natürlich ist es toll, dass wir von ZON fruit & vegetables diesem Bedarf tatsächlich entsprechen können“, berichtet Bougie. Er führt noch zwei weitere Beispiele für nachhaltigen Paprika-anbau an, bei denen der CO2-Ausstoß erheblich reduziert wird. „Die Gärtnerei De Westerschelde, in der Nähe von Terneuzen in der niederländischen Provinz Zeeland, nutzt die Restwärme der benachbarten Fabrik zum Heizen der Gewächshäuser und erzielt auf diese Weise eine wesentliche Reduzierung des CO2-Ausstoßes durch die Senkung des Verbrauchs an fossilen Brennstoffen um mehr als 95% gegenüber traditionellen Anbauarten. Die Besitzer von De Westerschelde, Johan und Piet Reedijk, wurden vor Kur-zem sogar mit dem niederländischen Umweltzertifi kat „Milieukeur“ ausgezeichnet.

Als drittes Beispiel nennt Stefan Bougie die Zusammenarbeit der Paprikaerzeuger Geert Bouten und Richard Jakobs sowie des Zucchini- und Pfl aumentomatenerzeugers Sjraar Hoeijmakers. „Die Betriebe dieser Erzeuger liegen in der Limburger Gemein-de Horst direkt nebeneinander und die drei Nachbarn haben beschlossen, zum Heizen ihrer Betriebe eine gemeinsame Ver-

ZON REAGIERT AUF STEIGENDE VERBRAUCHERNACHFRAGE NACH NACHHALTIGEN ERZEUGNISSEN _____

„Verbraucher bereit für nachhaltig angebaute Paprika“

25

Page 28: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Special Nachhaltigkeit – Advertorial

sind im nahen Umfeld angesiedelt, wodurch eine transparente Preisfi ndung für die Produzenten, das One-Stop-shopping für den Handel und eine bezahlbare Qualität für die Konsumenten gewähr-leistet werden.4) Sparsamer Umgang mit Nahrungsmitteln:

Gut durchdachte Lagertechniken, kundenori-entierte Verpackungsgrößen sowie eine stetige Vorausschätzung der Nachfrage und Wünsche des Marktes gehen Hand in Hand mit einer Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.

Neben den klassischen ökologischen Maßnahmen werden auch ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigt. Der Produzent ist genauso gefordert, wie die Erzeugerorganisation. „Entscheidend ist dabei weniger, einen gewissen Status Quo zu erreichen. In erster Linie geht es darum, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und das Nachhaltigkeits-Engagement konti-nuierlich zu verbessern“, unterstreicht Philippe Appeltans. Das Label symbolisiert also vor allem die Verpfl ichtung und die Anstren-gung der Branchenbeteiligten zur Nachhaltigkeit auf allen Ebenen. „Ein Kernobst-Erzeuger kann mit einem Produzenten, der über Glashausfl ächen verfügt, oder einer Erzeugerorganisation nicht verglichen werden. Trotzdem kann jeder innerhalb seiner Möglich-keiten etwas tun – je nach Produkt und Betriebsgröße. Wichtig ist uns, dass von allen sichtbare Fortschritte gemacht werden.“

Zu diesem Zweck haben die teilnehmenden Genossen schaften 2012 zunächst eine Bestandaufnahme der bereits eingeführten Nachhaltigkeits-Aktivitäten gemacht. Die umgesetzten Maß-nahmen wurden als Basis festgelegt, auf der in den kommenden Monaten aufgebaut werden sollte. Die Fortschritte der teilnehmen-den Erzeuger werden von den Genossenschaften in einem Nach-haltigkeitsdossier dokumentiert, das regelmäßig aktualisiert wird.

Bereits in den letzten Jahren hat die Branche kräftig in Nach-haltigkeitsprojekte investiert – von Photovoltaikanlagen auf Lagerhallen über Kraft-Wärme-Kopplung oder Pellet-Heizung im Gewächshaus hin zu energie-effi zienter Beleuchtung, um nur einige Beispiele zu nennen. „Bei der Bestandsaufnahme sind darüber hinaus viele Initiativen zutage getreten, die nur wenig bekannt waren. So informieren beispielsweise einige Erzeuger

BELGIEN/RESPONSIBLY FRESH ______________________________________________________________________________________________

„Wichtig sind sichtbare Fortschritte“

Wirklich nachhaltiges Handeln beschränkt sich nicht nur auf einen Aspekt wie z. B. Umweltschutz. Vor diesem Hintergrund

hat die belgische genossenschaftliche Obst- und Gemüse-Branche 2012 ein Projekt gestartet, das sich auf verschiedene Teilbereiche des nach haltigen Handelns erstreckt. Dafür wurde „Responsibly Fresh“ im November 2012, nur wenige Monate nach seiner Einführung, mit dem GlobalG.A.P.-Award ausgezeichnet.

„Responsibly Fresh“ ist mehr als ein weiterer neuer Standard. „Es geht uns nicht darum, eine Reihe fester Re-geln aufzustellen, die dann eingehalten werden müssen“, erläutert Philippe Appeltans vom Verband der belgischen Erzeugergenos-senschaften VBT. Vielmehr soll auf lange Sicht das Bewusstsein aller Beteiligten in punkto Nachhaltigkeit gestärkt werden. Und das umfasst zahlreiche Aspekte, die weit über den Umweltschutz, der das Thema „Nachhaltigkeit“ bisher dominiert, hinaus gehen. Mit über 4.500 Produzenten und sechs Erzeugerorganisationen in Bel-gien, die die dem Konzept Nachhaltiges Unternehmen beigetre-ten sind und das Logo verwenden dürfen, erfreut sich das Projekt einer breiten Akzeptanz. Sie haben sich damit zu gemeinsamen Anstrengungen in den Bereichen „Wohlstand (profi t), Wohlbefi nden (people) und Umwelt (planet)“ verpfl ichtet.

Die vier Hauptaspekte,

die „Responsibly Fresh“ abdeckt sind:

1) Umweltschutz: Für Produkte mit dem neuen Label nut-zen Erzeuger Ressourcen wie Boden, Energie, Wasser und Pfl anzenschutz- sowie Düngemittel ökonomisch. Sie setzen auf integrierte Produktion mit einem Schwerpunkt auf Präven-tion, Monitoring und Intervention.

2) Biodiversität: Die Beteiligten betreiben eine abwechslungs-reiche Produktion und unterstützen wissenschaftliche Forschung für neue Sorten und Anbaumethoden. Diese be-inhaltet neben der Suche nach neuen Qualitätsprodukten auch einen Schwerpunkt auf Umwelt und Diversität.

3) Nähe: Die Struktur der Erzeugerorganisationen sichert eine kurze, integrierte Kette. Sowohl Lieferanten als auch Kunden

26

Page 29: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Die Maßnahmen

der belgischen

O+G-Branche

für nachhaltiges

Handeln sind viel-

fältig und reichen

vom Einsatz

von Nützlingen

und ständiger

Kontrolle in der

Produktion hin zur

der Nutzung von

Sonnenenergie.

Stromsparend ist

auch, gezielt Paletten unter ULO zu lagern, anstatt einen ganzen

Lagerraum unter kontrollierte Atmosphäre zu setzen (r.).

ihre Nachbarn in einem regelmäßigen Newsletter über die Ernte auf den Feldern und in den Glashäusern. Dadurch können sich die Menschen in der direkten Umgebung des Betriebs darauf einstel-len wenn etwa aufgrund des Wetters auch mal am Abend oder am Wochenende gedüngt oder geerntet werden muss.“ Auch das ist nachhaltig – vor dem Hintergrund der sozialen Verantwortung den Mitmenschen gegenüber. Überhaupt ist der Aspekt „people“ ein wichtiger Punkt im Konzept. Soziales Engagement zeigt sich z. B. in der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung, kostenlosen Obst- und Gemüsepaketen für Bedürftige oder der konti nuierliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter.

„Responsibly Fresh“ ist zudem an die Aufl agen anerkannter Qualitätssicherungssysteme sowie an spezifi sche Anforderungen in puncto Nachhaltigkeit gekoppelt. So verfügt jeder beteiligte Produ-zent über mindestens ein gültiges Zertifi kat für GlobalG.A.P oder IKKB, wodurch die Erzeuger aufgrund der gegenseitigen Anerken-nung beider Standards auch QS-zertifi zierte Waren anbieten können.

Das Logo, das die Beteiligten nutzen dürfen – ein G in runder Form – steht für „Globus“, aber auch für „Grün“. Das G be-steht darüber hinaus aus verschiedenen O+G-Produkten sowie Pfl anzen/Bäumen, die in ihren verschiedenen Farben für die Vielfalt des Sektors stehen. Sie sollen aber auch an einen Regenbogen erinnern, der für Nachhaltigkeit und die Balance zwischen zu-nächst widersprüchlich scheinenden Elementen wie Menschen, Planet und Profi t steht.

„Die fl ämische Obst- und Gemüse-Branche war schon immer ein Trendsetter, ein richtiger Pionier“, sagte Ministerpräsident Peeters an-lässlich der Präsentation des neuen Konzepts im Februar 2012 auf der Fruit Logistica. „Mit ,Responsibly Fresh‘ zeigt der Sektor, dass er sich erfolgreich den wirtschaftlichen,

ökologischen und sozialen Herausforderungen des 21. Jahrhun-derts stellt.“

Schon nach dem ersten Jahr ist zu sehen, dass sich die Er-zeugergenossenschaften seit Einführung des neuen Logos über das bisherige Maß hinaus engagieren. Alle haben bereits eine Charta über die Corporate Social Responsibility erstellt.

„Bei all dem darf aber nicht vergessen werden, dass die Betriebe immer noch Gewinn abwerfen müssen. Wir wollen ja, dass sie – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – auch in Zukunft noch existieren und profi tabel arbeiten können“, so Philippe Appeltans. „Auch wenn schon viel erreicht wurde: die Arbeit für Nachhaltigkeit bleibt ein fl ießender Prozess. Es ist wichtig, dass die Entwicklung immer weitergeht und wir in unserem Bemühen um nachhaltiges Handeln nicht stehen bleiben.“ Für 2014 plant das VBT einen Nach-haltigkeitsbericht, in dem das bis dahin Erreichte sowie weitere Ziele dokumentiert werden sollen.

„Most important is the visible progress“

Truly sustainable production and marketing is not limited to only one aspect like environmentally friendly measures. For this reason the Belgian cooperative fruit and vegetab-le sector has started the concept “Responsibly Fresh” in 2012, that includes several aspects of sustainable develop-ment. In November 2012, only a few months after its launch, “Responsibly Fresh” was honored with the GlobalG.A.P-Award.

27

Page 30: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

28

Special Nachhaltigkeit – Unternehmensstrategien

Fruchthandel Magazin: Der Begriff Nachhaltig-keit ist heute in aller Munde. Die Definitionen, um den Begriff mit Leben zu erfüllen, unter-scheiden sich aber. Wie definiert UNIVEG Nach-haltigkeit?Manfred Plüm: UNIVEG hat sich verpflichtet, unsere Märkte auf nachhaltigste Art und Weise mit gesundem und sicherem Obst & Gemüse zu beliefern. Die Unternehmen der UNIVEG Gruppe arbeiten gemeinsam mit all ihren Partnern da-ran, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit in den folgenden drei Bereichen zu verbessern.● Lieferkette: Wir reduzieren die Umweltbe-

lastung unserer Distributions- und Logistik-zentren.

● Gesellschaft: Wir verbessern soziale Stan-dards in allen Bereichen unseres Geschäftes.

● Beschaffung: Wir fördern nachhaltige An-baumethoden.

FH-Magazin: Wie handelt die Unternehmens-gruppe nachhaltig? Nennen Sie einige Beispiele.M. Plüm: Bei allen Investitionen in Lager und Logistik steht die Energieeffizienz an erster Stelle. In der Logistik zum Beispiel hat Bakker Barendrecht bereits in 2010 angefangen, in ECO-Combi Lkw zu investieren, die uns erlauben, den CO2-Fußabdruck der transportierten Produkte signifikant zu senken. Diese Lkw haben eine Länge von 25,5 m anstatt 16,50 m und können deshalb 42 anstatt 26 Paletten transportieren, ohne den Kraftstoffverbrauch nennenswert zu steigern.

Im Bereich der Sozialen Verantwortung ist UNIVEG seit 2009 Mitglied der BSCI (Business Social Compliance Initiative) und engagiert sich zusammen mit anderen BSCI-Mitgliedern in der „Food Working Group“ der Organisation. In Süd-amerika arbeitet unsere Expertin für Corporate Social Responsibility eng mit unseren UNIVEG Fruit Partner-Firmen und verschiedenen Pro-duzenten zusammen, um den BSCI-Standard zu implementieren. Auch in Afrika engagieren sich UNIVEG-Firmen bei verschiedenen sozialen Projekten, wie z. B. die „Columba Leadership Academy“ in Südafrika, und wir arbeiten stän-dig daran, die sozialen Bedingungen in unseren Lieferketten zu verbessern.

Die nachhaltige Landwirtschaft ist meine be-sondere Verantwortung innerhalb der UNIVEG-Gruppe. Es ist ein sehr komplexes Thema, wes-halb wir versuchen, Projekte und Maßnahmen

zu ergreifen, um die spezifischen Nachhaltig-keitsthemen einer Lieferkette zu bearbeiten. In Kenia arbeiten wir beispielsweise mit unseren Blumenproduzenten und externen Stakeholdern zusammen, um den Einsatz von Pestiziden sowie die Wassernutzung nachhaltiger zu gestalten. Bei der Entwicklung der neuen UNIVEG-Kern-obstplantage „Verlorenvlei“ in Südafrika spielt die Nachhaltigkeit der Wasserversorgung eine zentrale Rolle, wie der interessierte Leser auf der UNIVEG Website nachlesen kann.http://www.univeg.com/de/nachhaltige_entwicklung/nach_ent_vision_mission/

seine Produzenten und die Kunden überzeugt sind. Alle erzielten Ergebnisse untermauern die langjährige Zusammenarbeit und schaffen die richtigen Vorraussetzungen für die Zukunft und die Herausforderungen, die vor uns liegen.FH-Magazin: Welche persönlichen Veränderun-gen konnten Sie bei den Mitarbeitern feststellen, die zum einen in Projekten engagiert waren oder auch nach Einführung im Unternehmen. Hat Nachhaltigkeit positive Auswirkungen auf die Mitarbeiter gehabt?M. Plüm: Wir haben unsere Mitarbeiter als Quelle für nachhaltiges Denken und Handeln

erleben dürfen. Das klare Be-kenntnis der Unternehmenslei-tung zur Nachhaltigkeit hat bei den UNIVEG-Mitarbeitern ein sehr positives Echo ausgelöst. In allen Unternehmen wurden Vorschläge unterbreitet, wie im konkreten Betrieb Beiträge zur Nachhaltigkeit geleistet werden können. Alle Betriebe haben einen „Sustaina bility Coordinator“, der als Ansprech-partner/in zur Verfügung steht und die Aktionen realisiert. Das UNIVEG Sustainability Team koordiniert und unterstützt die Umsetzung der Strategie innerhalb der Gruppe.FH-Magazin: Hat nachhalti-ges Handeln dem Unterneh-men finanzielle Vorteile wie Steuer ersparnisse oder Kosten-senkungen im Energiebereich gebracht?M. Plüm: UNIVEG handelt aus Überzeugung nachhaltig. Wir verstehen das Streben nach

Nachhaltigkeit als Investition in die Zukunft un-abhängig von Steuerersparnissen. Eine Säule der Nachhaltigkeit ist aber auch die ökonomische; wir wollen bei den Produzenten und auch bei uns selbst die Ressourcen schonen und damit natürlich auch Kosten einsparen.FH-Magazin: Womit kann ein Unternehmen am meisten „gelockt“ werden, sich dem Thema ernsthaft zu nähern und unternehmerisches Handeln umzustellen?M. Plüm: Ein Unternehmen, das Nachhaltigkeit ernst nimmt, muss davon überzeugt sein, das

UNIVEG GROUP _____________________________________________________________________________________________________________________

„Wir folgen nicht einem Zeitgeist, sondern einer lang jährigen Überzeugung“Das Fruchthandel Magazin sprach mit Manfred Plüm, der innerhalb der UNIVEG Gruppe als Sustainability Coordinator verantwortlich für die nachhaltige Landwirtschaft.

Sustainability Coordinator Manfred Plüm auf einer Bananenplantage mit Mitarbeitern.

FH-Magazin: Was war der Grund, sich dem Thema so intensiv zu widmen. Wie fing es an?M. Plüm: Schon seit vielen Jahren ist UNIVEGs Gründer Hein Deprez von der Notwendigkeit überzeugt, dass wir nachhaltig produzieren und handeln müssen. Wir folgen damit nicht einem Zeitgeist, sondern unserer langjährigen Über-zeugung. Alle Führungskräfte haben Nachhal-tigkeit als elementaren Bestandteil ihrer Arbeit definiert, weil sie von den Vorteilen für UNIVEG,

Page 31: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Euro Pool System, experience the benefits

www.europoolsystem.com

273.806.109 Kilo CO2 sparenUnsere Kunden sparen jedes Jahr mehr als

273.000.000 Kilo CO2, da sie die Euro Pool

System-Verpackungen statt Karton bevorzugen.

Mehrwegverpackungen haben den niedrigsten

CO2-Fußabdruck. Dies hat eine unabhängige

Studie vom Fraunhofer Institut und der Universität

Stuttgart ergeben.

Sind Sie an nachhaltiger Logistik und Kostenein-

sparungen interessiert? Dann wenden Sie sich an

uns oder besuchen Sie www.europoolsystem.com.

ein zuverlässiges System

ein innovatives System

ein umweltfreundliches System

ein einzigartiges System

Page 32: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Special Nachhaltigkeit – Unternehmensstrategien

30

In diesem Fall war es ent-scheidend, mit langem Atem die kleinteiligen Anbaustruk-turen zu koordinieren und mit professionellem tech nischen Know How homogen zu ent-wickeln. Parallel wurde ein umfassendes Qualitäts management installiert, das hinsichtlich Aus stattung und Effektivität seinesgleichen sucht.

Das Rückverfolgbarkeitssystem erlaubt je-derzeit, den Weg vom Erzeuger bis zum Kunden sowie alle tangierten Punkte in der Logistikkette zuverlässig nachzuvollziehen. Und im Zuge un-serer BSCI-Mitgliedschaft für die Sicherung von Sozialstandards implementieren wir jetzt auch den Ursprung Indien.

Trotz des erreichten Niveaus gibt es aller-dings keinen Grund zum Ausruhen; wir freuen uns auf die neuen Herausforderungen und arbei-ten intensiv an der ständigen Verbesserung der Qualitätssicherung und Infrastruktur.

Bananen aus Costa Rica

Bemerkenswerterweise war die Bananen-plantage Rio Sixaola die erste überhaupt, die schon 1993 nach dem Standard von Rainfo-rest Alliance zertifiziert wurde. Seitdem hat der deutsche Betreiber Volker Ribniger seine Plantage stets nach den neusten ökologischen Erkenntnissen fortentwickelt – mit einer Priori-tät für die langfristige Sicherung der Boden-qualität.

Weiter heißt es gegenüber dem Frucht-handel Magazin: „Folgende Faktoren bestimmen aus unserer Sicht vor-

rangig den Prozess nachhaltiger Warenbeschaf-fung:● zuverlässige Produktionspartner● anerkannt gute Agrarpraxis● lückenloses Qualitätsmanagement auf allen

Prozessstufen● direktester Weg zum Kunden mit optimierter

Logistik● Einhaltung von Sozial- und Umweltstan-

dards angemessene Entlohnung für quali-fizierte ArbeitAlle Bemühungen in Richtung nachhaltiger

Prozesse betrachten wir unter dem Aspekt, den jeweils aktuellsten Stand von Technik und Ent-wicklung umgehend zu adaptieren. Denn es gibt keine absolute Zielmarke sondern immer nur den besten Weg.

Nachfolgend beschreiben wir drei Beispiele für Produkte und ihre Anbaugebiete, die nach jeweils unterschiedlichen Anforderungen ihren individuell besten Standard erreicht haben.

Trauben aus Indien

Aus der ehemals problematischen Provenienz hat sich eine Produktion entwickelt, die beispielhaft dokumentiert, welche Erfolge nach intensiver Einflussnahme möglich sind. Denn gerade die zurückliegende Saison hat gezeigt, dass indische Trauben als unverzichtbarer Volumenartikel des Sortiments inzwischen etabliert sind.

Darüber hinaus spielt ein respektvoller Um-gang mit den Farmmitarbeitern eine große Rolle für die Identifikation aller Beteiligten mit dem Ziel, beste Qualität unter optimalen Umweltbe-dingungen zu produzieren. Und trotz des weit-gehenden Verzichts auf Pflanzenschutzmittel unterscheiden sich diese Bananen optisch kaum von der Ware aus üblicher Produktion.

Dafür steht die Platanera Rio Sixaola glaub-würdig wie keine andere für alle relevanten Nachhaltigkeitsfaktoren. Zitat Volker Ribniger: „In unserem unternehmerischen Handeln steht der sinnvolle Inhalt und die Nachhaltigkeit unse-rer Arbeit stets vor dem Gewinn. Unser betriebs-wirtschaftliches Ziel ist die langfristige Sicherung unseres Unternehmens und dessen kontinuier-liche Weiterentwicklung. Die soziale Wirkung eines transparenten sozial-ökologischen Arbei-tens wollen wir durch qualitatives und quanti-tatives Wachstum verstärken.“

Der Weg dorthin geht inzwischen auch in die Produktion von weiteren interessanten Früchten

Richtige zu tun und es als Zukunftsmodell für die Firma verstehen. Da niemand wirklich weiß, was „das Richtige“ ist, halten wir einen offenen, neugierigen und konstruktiven Dialog mit ver-schiedenen Stakeholdern – einschließlich unserer Kunden – für eine gute Strategie, dieses heraus-zufinden.FH-Magazin: Ist UNIVEG mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen in der EU zufrieden oder wo sehen Sie eindeutige Verbesserungsmög-lichkeiten? Was muss die EU, was müssen die nationalen Staaten (Belgien/Deutschland) tun?M. Plüm: Bei so einem komplexen Thema ist es schwer, eine einfache Antwort auf diese

Frage zu geben. Aus unserer Sicht könnten die Bundes regierung und die EU mehr tun, um eine konstruktive öffentliche Diskussion zur Nach-haltigkeit in der Lebensmittelkette zu fördern. Die Regierung von Großbritannien hat in 2011 mit dem Bericht „The Future of Food and Far-ming“ beispielhaft gezeigt, wie man verschie-dene Stakeholder zusammenbringen kann, um die Herausforderungen und Lösungsansätze zu identifizieren.FH-Magazin: Es gibt eine große Zahl an Zer-tifizierungen, sollte es nicht besser ein inter-nationales einheitliches Label und ein einheit-liches Auditverfahren geben?

M. Plüm: Aus unserer Sicht kann „Nachhaltig-keit“ nicht vollständig erreicht werden, wir müs-sen immer an weiteren Verbesserungen in allen Bereichen arbeiten, um mit neuen Möglichkeiten die aktuelle Situation nochmals zu verbessern und „nachhaltiger“ zu werden. Treibende Kraft ist der „Hunger“ nach Verbesserungen und die Ausdauer, sich diesem ständigen Prozess zu stel-len. Die Bereiche unserer Aktivitäten zum Thema Nachhaltigkeit sind so weit gestreut, dass es für uns nicht sinnvoll erscheint, diese unter ein Label fassen zu wollen. g.b.

COBANA FRUCHTRING, HAMBURG ____________________________________

Prozesse „State of the Art“„Unser Verständnis zum Thema Nachhaltigkeit leitet sich ab aus unserem Leitbild zur Umsetzung einer verantwortlichen Unter-nehmenspolitik gegenüber Geschäftspartnern, Gesetzgebung und Umwelt in Bezug auf eine durchgängige Frischelogistik von der Produktion bis zum Einzelhandelskunden“, erklärte Geschäftsführer Jürgen Boruszewski.

Auch in der neuseeländischen Apfelindustrie bleibt man nicht stehen: die Voraussetzungen für nachhaltige Produktion werden mit wissenschaftlicher Akribie ernst genommen und fortentwickelt.

Page 33: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Ready to Eat Exoten mit Respekt für Menschen und Natur produziert

Fair for Life: fair for all

Nature’s Pride steht für ethischen Handel. Wir wollen zu einer nachhaltigen Kette beitragen und helfen, die Arbeitsbedingungen auf den Feldern und in den Packhäusern zu verbessern.

Die Fair for Life Social & Fair Trade Programme stellen sicher, dass die Erzeuger in allen Kriterien dem internationalen Arbeitsrecht entsprechen. Diese Zertifikatewerden nur nach Inspektionen durch einen Drittanbieter vergeben. Sie garantieren gerechte und sichere Arbeitsbedingungen, lokales soziales Engagement und Respekt für die Umwelt.

Unser einzigartiges Know-how

Reife Mangos und Avocados, fertig zum Verzehr und von außergewöhnlicher Qualität, hervorragendem Geschmack und längerer Haltbarkeit. Das ist unsere tägliche Verpflichtung. Wir treffen schoneine Vorauswahl der Früchte am Baum und ernten sie zwei Wochen später als im Durchschnitt. Zudem haben wir ein fortgeschrittenes Reifungsprogramm und eine strenge Qualitätskontrolle. Dank dieses einmaligen Prozesses, wird jede Frucht auf ihre Reife und Geschmack geprüft, bevor sie ihren Weg zu unseren Kunden in ganz Europa antritt.

Proudly presents...

Nature’s Pride - Maasdijk Holland phone: +31 174 52 59 00

Tambogrande, PeruMitarbeiter des Erzeugers Dominus zeigen das Grundstück, wo eine neue Kindertagesstätte entstehen wird. Dieses Projekt wird durch Prämien aus dem Verkauf von Fair for Life zertifizierten Mangos finanziert.

email: [email protected] www.naturespride.eu

Page 34: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

32

hier bleibt man nicht stehen: die Vorausset-zungen für nachhaltige Produktion werden mit wissenschaftlicher Akribie ernst genommen und fortentwickelt. Dabei stehen vor allem Maßnah-men zur Vermeidung der Folgen von Monokul-turen und ausgelaugten Böden im Vordergrund.

Und hinsichtlich der speziell für deutsche Kunden so bedeutsamen Qualitätssicherung werden die Produktionspartner von Cobana Fruchtring jetzt nach und nach auch QS-zerti-fiziert. Ein von Verbraucherverbänden immer wieder geschürtes Vorurteil hinsichtlich der Ökobilanz langer Transportstrecken dürfte aber inzwischen wirklich als widerlegt gelten: Die ra-tionelle Verschiffung in großen Volumen bean-sprucht weniger CO-2 pro Kilo als einheimische Ware, die bis in das Frühjahr kontrolliert gelagert wird.“

Äpfel aus Neuseeland

Natürlich weiß die Branche, auf welchem Niveau in Neuseeland Obst produziert wird. Auf Basis gesetzlicher Grundlagen und

einer hochentwickelten Gesellschaftsstruktur profitiert die Agrarwirtschaft über Jahrzehnte hinweg vom weltweit unvergleichlichen Image des Umweltparadieses im Südpazifik. Aber auch

mit Zukunft: z. B. Bio-Papayas, die ebenfalls nach besten ökologischen Standards angebaut werden und schon eine hochinteressierte Fange-meinde haben.

Aus der ehemals problema-tischen Provenienz Indien hat sich eine Produktion entwickelt, die beispielhaft dokumentiert, welche Erfolge nach intensiver Einfluss-nahme möglich sind.

SÜDAFRIKA/WESTFALIA _____________________________________________________________________________________________________________

Verbeugung vor einem Pionier der Nachhaltigkeit: Dr. Hans Merensky (1871-1951)Die Hans Merensky Holdings Group (HMH), zu der Westfalia ge-hört, will nicht nur ein gutes Ergebnis für ihre Aktionäre erzielen. Die Entwicklung und das Wohlergehen der sozialen Gemeinschaf-ten und der lokalen Wirtschaft, mit denen sie verflochten ist, liegt ihr ebenfalls sehr am Herzen. In ihrem Engagement bemüht sich die Holding stets um ein ausgewogenes Verhältnis der sozialen und wirtschaftlichen Interessen. Einer der zentralen Punkte des Geschäftsmodells des Unternehmens ist es, im größtmöglichen Umfang positiv auf die biologischen und sozialen Ökosysteme zu wirken, in denen die Holding aktiv ist.

Bis zum heutigen Tag engagiert sich HMH ganz im Geiste des Firmengründers Dr. Hans Merensky für Innovation und For-

schung. Dieses Engagement ist gleichzeitig auch der Garant für den weltweiten Erfolg des Un-ternehmens und seine führende Position in der Landwirtschaft und der Holzindustrie. Westfalia Technological Services (WTS) ist eine der größ-ten, privat finanzierten Organisationen für sub-tropische Forschung der Welt. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen die Entwicklung von Arten-vielfalt, Produktinnovation und Umweltfragen.

Dr. Hans Merensky war Geologe und Pros-pektor. Er entdeckte die reichen Diamantlager-stätten in der Alexander Bay im namibischen Namaqualand, riesige Platin- und Chromerz-vorkommen in Lydenburg, Rustenburg und Potgietersrus in Südafrika, aus denen die größ-ten Platinminen der Welt hervorgingen, Phos-phat- und Kupferlagerstätten in Phalaborwa in der süd afrikanischen Nordprovinz, Gold in der südafrikanischen Provinz „Freistaat“ sowie das weltweit größte Chromerzvorkommen in Jagd-

lust nahe Pietersburg in der Provinz Mpumalanga.

Nachdem er sich 1932 aus dem Geschäftsleben zurückgezogen hatte, setz-te er seine Fähigkeiten auf seiner Farm Westfalia in der Nähe von Modjajiskloof in der südafri-kanischen Provinz Limpopo für eine nachhal-tige Boden bewirtschaftung ein. Er schuf einen nachhaltigen landwirtschaftlichen Gemischtbe-trieb. Der umweltverträgliche Umgang mit den biologischen Ökosystemen war die maßgebliche Philosophie, die seinem Wirken zugrunde lag. Ihre Prinzipien bestimmten den Aufbau von Eukalyptusplan tagen ebenso wie die Entwick-lung einer nachhaltigen, langfristigen Land-wirtschaft. Zentrale Themen waren neben der Erhaltung und Verwaltung von Wassereinzugs-gebieten auch Maßnahmen gegen Bodenerosion und ökologische Kompostierung. Er war zu sei-ner Zeit nicht nur ein international anerkannter Experte, sondern galt auch als einer der innova-tivsten Vordenker auf dem Gebiet der nachhalti-gen Landwirtschaft. Darüber hinaus war er mit

seiner Auffassung von sozialer Verantwortung und seinem Bestreben, langfristige Bezie-hungen mit den Gemeinden in der Region aufzubauen, seiner Zeit um Generationen voraus.

Dr. Merensky hinterließ den größten Teil seines Vermögens dem Hans Merensky Trust, der späteren Hans Merensky Stiftung. Damit wollte er si-cherstellen, dass seine Projekte in Landwirtschaft, Gartenbau

und Forstwirtschaft auch nach seinem Tod auf Westfalia fortgeführt wurden.

„Westfalia wird seit über 80 Jahren vom Geist der Nachhaltigkeit geprägt“, erklärt Zac Bard, Geschäftsführer von Westfalia Ltd. „Dr. Merensky war davon überzeugt, dass nur ein ausgewogenes Verhältnis zwischen land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen einerseits und Schutzgebieten andererseits langfristig zum Erfolg führen konnte. Die Nutzung des Bodens erfolgte nach der jeweiligen Beschaffenheit. Auf diese Weise entstand ein nachhaltiges System.“

Die Bemühungen von Dr. Merensky zeitigten schon bald erste Erfolge. Nachdem er dem Raub-bau der natürlichen Wasservorräte im Boden ein Ende bereitet hatte, führten die ausgetrockne-ten Flüsse auf der Farm schon nach kurzer Zeit wieder Wasser. „Dank der Feuchtgebiete auf der Farm gibt es noch heute die zahlreichen Flüsse oder ‚Merensky Brunnen‘, die selbst in den tro-

Hans Merensky, einer der berühmtesten Pioniere

Südafrikas.

Page 35: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

33

Fruchthandel Magazin 2013

ckensten Jahreszeiten oder in sehr niederschlags-armen Jahren niemals austrocknen. Ein Teil des abfließenden Wassers wird für die Schwerkraft-bewässerung unserer Avocadoplantagen einge-setzt. Dadurch sparen wir nicht nur Kosten für die Pumpen, sondern können auch unseren CO2-Ausstoß dauerhaft senken“, schließt Bard seine Ausführungen.

Weitere Informationen unter www.westfalia-fruit.com. Westfalia ist Teil der Hans Merensky Holdings Group, www.hmh.co.za.

Mit der Veröffentlichung des neuen Handbuches über nachhaltiges Han-deln in der chilenischen Fruchtindus trie

haben die Exporteurs-Vereinigung Asoex, Pro Chile, die Fruit Development Foundation FDF und das Landwirtschaftsministerium Maßstäbe gesetzt. Dementsprechend groß und positiv ist die Resonanz der Branche auf die Publikation. Sie wurde für chilenische Produzenten aber auch für Kunden in aller Welt entwickelt, um Rahmen-richtlinien und Erklärungen zum Thema Nach-haltigkeit zu geben. Der Führer ist auch leicht im Internet herunter zu laden und damit frei verfügbar. Zum ersten Mal präsentierten die Au-toren den Guide auf dem Global Berry Congress Ende April in Santiago de Chile. „Die Branchen-initiative bringt und harmonisiert die meisten der wichtigen internationalen Nachhaltigkeits-Richtlinien in ein Format, das für die Erzeuger sowohl verständlich als auch relevant ist“, beton-te FDF-Präsident Francisco Letelier bei der Vor-stellung des Handbuches. Auch in Europa wurde der Nachhaltigkeits-Guide positiv aufgenom-

men. Philippe Binard von EU-Dachverband Fres-hfel erklärte: „Es zeigt, dass Chile das Thema auf seriöse Weise ernst nimmt. Mit den Richt linien

Für mehr Informationen besuchen Sie uns unter

www.foodchainpartnership.com

Nachdem Dr. Merensky dem Raubbau der natürlichen Wasservorräte im Boden ein Ende bereitet hatte, führten die ausgetrockneten Flüsse auf der Farm schon nach kurzer Zeit wieder Wasser.

CHILE/ASOEX _________________________________________________________________________

Nachhaltigkeits-Handbuch setzt Maßstäbe

Zufriedene Gesichter bei den Verantwort-lichen für das neue Handbuch.

Für mehr Informationen besuchen Sie uns unter

www.foodchainpartnership.com

Page 36: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Special Nachhaltigkeit – Unternehmensstrategien

arbeiterinnen, pädagogische Ferienprogramme für Mitarbeiterkinder, Gesundheitskampagnen, die Kindertagesstätte „Rayito de Sol“ („Kleiner Sonnenschein“), die Stiftung „Juventud, Arte y Desarrollo“ („Jugend, Kunst und Entwicklung“), sowie diverse Fortbildungsmöglichkeiten.

Die Kinderkrippe Wawa Wasi „Rayito de Sol“ ist eines der ersten und wichtigsten CSR-Programme von Camposol. In der Kinderkrippe erhalten die Kinder von Mitarbeitern des Un-ternehmens umfassende Betreuung durch aus-gebildete, serviceorientierte Fachkräfte, die sich liebevoll um sie kümmern und sie in den für ihr weiteres Leben entscheidenden ersten Jahren fördern.

Dies wird ermöglicht durch eine strategische Allianz mit dem Ministerium für Entwicklung und soziale Inklusion, das bei der Pflege und Ernährung der Kinder berät. Das Programm er-reicht jährlich im Durchschnitt 200 Kinder unter vier Jahren und sorgt für die Verbesserung ihrer psychomotorischen, sozialen und sprachlichen Entwicklung und Schutz vor Mangelernährung.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Dieses Jahr wird die Camposol Gruppe ihren vierten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, mit dem die Fortschritte im Hinblick auf die wirtschaftliche, soziale und ökologische Ent-wicklung des Unternehmens gemessen werden. Der Bericht wird nach den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt, der wichtigsten weltweiten Initiative in diesem Bereich. Beim diesjährigen Bericht wird Camposol versuchen, sich auf das Niveau B+ zu verbessern, wobei die Bewertung durch eine unabhängige externe Stelle überprüft wird.

Ein weiteres ehrgeiziges Ziel für dieses Jahr ist die wichtige internationale Zertifizierung SA 8000, bei der die Garantie guter Arbeits- und Gesundheitsbedingungen und die Arbeitssicher-heit im Vordergrund stehen.

Camposol hat außerdem diverse Umwelt-schutzprogramme entwickelt, darunter das „Integrierte Programm zum Schutz von Pflan-zen- und Tierarten“ auf den Ländereien des Unternehmens und das Programm zur biologi-schen Schädlingskontrolle, mit dem der Einsatz von Pestiziden auf ein Minimum reduziert wird. Aufforstungsprojekte werden überwiegend mit einheimischen Arten wie Johannisbrotbaum, Faique oder Huarango durchgeführt. Die Gruppe arbeitet auch weiterhin an der Berechnung ihres CO2-Fußabdrucks und der Einführung der Be-rechnung ihres Wasser-Fußabdrucks.

Strategische Allianzen

Das Unternehmen stellt jährlich ein Budget für die verschiedenen CSR-Programme bereit. Um

Sie wurde mit der Unterstützung von Pri-cewaterhouseCoopers, lokalen Fachleuten und Institutionen sowie ständigem Feed-

back der wichtigsten Stakeholder entwickelt. In diesem Sinne hat Camposol ein CSR-Manage-mentsystem eingeführt, welches auf sechs Akti-onslinien basiert:1. Wohlergehen der Mitarbeiter, ihrer Familien

und Gemeinschaften 2. Umweltschutz3. Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit4. Produkt- und Marktentwicklung5. Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer

Werte6. Reputationsmanagement

Camposol versteht soziale Verantwortung als eine Philosophie, die auf allen Ebenen des Unternehmens präsent sein muss. Daher be-rücksichtigt das Unternehmen bei all seinen täglichen Entscheidungen deren Auswirkungen auf drei Bereiche: Wirtschaftswachstum, soziale Entwicklung und Umweltschutz.

Die Abteilung Unternehmensangelegen-heiten berichtet direkt an die Geschäftsleitung und ist für die Entwicklung und Nachverfolgung von Camposols CSR-Politik und die entsprechen-den Programme und Aktivitäten zuständig.

Die Prioritäten für die Entwicklung von CSR-Projekten werden gemeinsam mit den verschiedenen Stakeholdern festgelegt, zum Beispiel durch Studien unter Beteiligung von Mitarbeitern und Gemeinschaftsmitgliedern mit dem Ziel, deren Sichtweisen und Bedürfnisse kennen zu lernen. Die Programme, die auf diese Weise entwickelt wurden, decken u. a. die Be-reiche Bildung, Gesundheit, soziale Infrastruktur und Förderung unternehmerischer Aktivitäten ab.

Eines der diesjährigen Ziele von Camposol ist die Ausdehnung der CSR-Programme und die Erweiterung des Kreises der Begünstigten. Zu diesen Programmen gehören u. a. Kurse zur psychologischen Geburtsvorbereitung und vor-geburtlichen Stimulierung für schwangere Mit-

täten und unsere Erzeuger noch besser für die Anforderungen der Märkte fit machen können.“ Die chilenische Fruchtindustrie beschäftige sich schon viele Jahre intensiv mit dem Thema der Guten Agrarpraxis und habe ChileGap entwickelt und durchgesetzt, so Ronald Bown von Asoex. Das Handbuch sei ein weiterer maßgeblicher Schritt, um die Kunden von dem hohen Stan-dard der chilenischen Produzenten zu überzeu-gen.

haben die Erzeuger nun etwas Konkretes in der Hand, womit sie arbeiten können.“ Für die chi-lenischen Produkt-Kommitees wie zum Beispiel für Carlos Cruzat, Präsident des Chilean Kiwifruit Commitee, ist das Handbuch auch eine gute Un-terstützung bei der Lancierung von Labels auf internationalen Märkten. Andres Arm strong von Blueberry Commitee hob hervor: „Das Handbuch hilft uns bei der Promotion unserer Blaubeeren auf internationalen Märkten. Nachhaltigkeit ist das große Thema, so dass wir unsere Aktivi-

PERU/CAMPOSOL _____________________________________________________________________

Soziale Unternehmensverantwortung mit Partner entwickeltDie Camposol Gruppe konzentriert sich in diesem Jahr auf die Umsetzung der einzelnen Programme im Rahmen ihres Plans zur sozialen Unternehmensverant-wortung (CSR – Corporate Social Responsibility). Seit 2008 arbeitet das peruani-sche Unternehmen nach einer CSR-Politik, die auf nachhaltige Entwicklung setzt.

Page 37: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

C y c l e o f F r e s h n e s s

Jetzt neue Ideen ernten!

UNIVEG DEUTSCHLAND IS A MEMBER OF THE UNIVEG GROUP | www.univeg.de

UNIVEG, IHRE DIREKTE VERBINDUNG ZUM FELD

Abwechslung macht Spaß: aus der ganzen Welt bringt UNIVEG Deutschland täglich frisches Obst und

Gemüse direkt vom Feld zum Kunden. Unsere Vielfalt zeigt sich nicht nur in unseren Produkten, sondern auch in

kreati ven Verpackungen. So bringen wir gemeinsam mit Ihnen Abwechslung ins Regal! Sind Sie neugierig geworden?

Kontakt: Gesa Czyszczon/[email protected] +49-40-733 42 244

Page 38: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

36

eine breitere Wirkung zu erzielen, werden die meisten dieser Programme jedoch durch stra-tegische Allianzen mit den Gemeinschaften sowie öffentlichen und privaten Institutionen entwickelt. Beispielsweise erhält die Kinderkrip-pe Beratung durch das Krippenprogramm des Ministeriums für Entwicklung und soziale In-klusion, und das Gesundheitsprogramm „Niño Sano“ („gesundes Kind“) wird durch das Ge-sundheitszentrum der Gemeinde Nuevo Chao unterstützt. Der Bau des Gesundheitszentrums wurde ermöglicht durch eine strategische Allianz zwischen Camposol und mehreren öffentlichen und privaten Institutionen im Bezirk Chao. Die Gruppe hat die Infrastruktur des Zentrums finan-ziert und unterstützt nach wie vor die Umset-zung des Projekts.

Auf die Frage nach den Zukunftsaussichten für nachhaltige Entwicklung antwortet Francesca Carnesella, Leiterin Unternehmens-angelegenheiten: „Nachhaltige Entwicklung ist mehr als nur ein Trend, sie ist eine weltweite Notwendigkeit, von der die Zukunft der nach-folgenden Generationen abhängt. Eine Politik

der sozialen Unternehmensverantwortung, die die nachhaltige Entwicklung fördert und in entsprechende konkrete Maßnahmen mündet, trägt außerdem zum guten Ruf eines Unterneh-mens bei. Diese Haltung wird vom Markt und der Gesellschaft insgesamt anerkannt und ist ein Schlüsselfaktor für den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens.“ Camposol, eine der führenden landwirtschaftlichen Unternehmen in Peru, ist der größte Spargelexporteur der Welt und dürfte bald nach eigenen Angaben auch der weltweit bedeutendste Avocadoproduzent sein. Das Unternehmen betreibt den Anbau, die Ver-arbeitung und die Vermarktung von qualitativ

hochwertigen landwirtschaft-lichen Produkten wie Spargel, Avocados, Trauben, Mangos, Paprika, Artischocken, Man-

darinen und Blaubeeren, die auf die wichtigsten Märkte in Europa, den USA und Asien exportiert werden.

Als vertikal integriertes Unternehmen mit Sitz in Peru bietet das Unternehmen seine Pro-duktpalette frisch, tiefgekühlt und in Konserven an. Das Unternehmen ist der drittgrößte Arbeit-geber des Landes und beschäftige in der Hoch-saison über 13.000 Mitarbeiter. Camposol hat als erstes landwirtschaftliches Unternehmen in Peru jährliche geprüfte Nachhaltigkeitsberichte veröf-fentlicht und verfügt u. a. über folgende inter-nationale Zertifizierungen: BSCI, GLOBALG.A.P., IFS, HACCP und BRC.

Programme wie „Agricultura Limpia“ in Murcia (Schwerpunkte: Einführung um-weltfreundlicher Anbautechniken, Lebens-

mittelsicherheit) oder in Andalusien, besonders in Almería, die Umstellung auf die biologische Kon-trolle (100% bei Paprika) haben in diesem Bereich zu enormen Fortschritten geführt. Ein weiteres Beispiel sind die diversen Studien über den CO2-Fußabdruck der Kulturen. Pionier auf diesem Gebiet ist Eduardo Primo Millo, inzwischen neuer Direktor des valencianischen Agrar-forschungsinstituts IVIA, der schon im Januar 2011 in Nules auf dem X Kongress der Citrus wirtschaft der Plana seinen Untersuchungs-bericht „CO2-Abdruck der valenci-anischen Citruskulturen und seine Bedeutung für die Umwelt und den Kommerz“ präsentiert hat. Ähnliche Studien wurden auch durch den Verband der spanischen

SITUATION SPANIEN ________________________________________________________________________________________________________________

Nachhaltigkeit in der spanischen O+G-Wirtschaft bereits eine Realität

Auf der anderen Seite steigt die biologische Produktion kontinuierlich weiter. Spanien liegt mit 1,8 Mio ha Bioanbaufläche in Europa auf dem ersten Platz. Obwohl der Obst- und Ge-müseanteil verhältnismässig klein ist, fällt doch seine Umsatzstärke auf. Die Nachfrage der euro-päischen Märkte wird immer grösser und auch das Interesse des nationalen Marktes verzeichnet eine positive Entwicklung. Immer mehr Erzeuger bieten in ihrem Sortiment auch eine Bio-Linie an.

Erneuerbare Energien, hier ganz besonders Solar, spielen in Spanien eine immer grössere Rolle. Auf zahlreichen O+G-Packhausdächern kann man Photovoltaik-Module sehen, Ten-denz steigend. Auch das Abfallmanagement ist ein Thema, obwohl die Investitionen sehr hoch sind. Trotzdem läuft in Murcia bereits ein Projekt für den Bau einer Biogasanlage auf Basis der im

O+G-Unternehmen anfallenden Pflanzenabfällen.

Im Anbau fallen die großen Anstrengungen auf, die in der

Agrarlebensmittelcooperativen bei Gurken, Pa-prika, Pfir sichen, Mais, Wein und Ziegenkäse durchgeführt. Alle beweisen die große Bedeutung der heutigen und zukünftigen Landwirtschaft inpunkto Umwelt und Nachhaltigkeit. Die Stil-legung von Agrarflächen bringt grosse Nachteile mit sich, nicht nur kommerzielle, sondern viel grössere wie Brandgefahr, Expansion von Schäd-lingen und Pflanzenkrankheiten, ungepflegte Flächen, keine CO2-Aufnahme.

Die spanische Obst- und Gemüsebranche arbeitet schon seit Jahren nach Richt-linien der Nachhaltigkeit. Von Regierungsseite bis hin zu privaten Unternehmen ist man sich der Bedeutung einer nachhaltigen Landwirtschaft bewusst. Beweis dafür sind die vielen Initiativen, die zum Ziel haben, hochwertige und gut schmeckende Obst und Gemüseprodukte umweltfreundlich zu erzeugen, rentabel zu sein und zu gewährleisten, dass die Familien heute und auch morgen noch vom Anbau leben können.

Programme wie „Agricultura Limpia“ in Murcia haben wesentlich zu einem umwelt-freundlichen Anbau beigetragen. Im Foto moderne Steinobst- und überdeckte Traubenplantagen.

Page 39: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Fruchthandel Magazin 2013

37

Forschung nach neuen Sorten gemacht werden. Sie sollen sich der aktuellen Nachfrage anpas-sen, gleichzeitig aber auch rentabel sein, so dass zukünftige Generationen weiterhin von ihrem Anbau leben können. Bei der Züchtung neuer Obstsorten sind große Fortschritte zu verzeich-nen, die bereits Früchte tragen. Parallel dazu laufen zahlreiche Programme zur Verbesserung alter heimischer Sorten.

Inbezug auf die soziale Verantwortung ist sich die Branche über den Wert ihrer Mitarbei-

ter bewusst. Von ihnen hängt auch ab, dass die O+G-Produkte mit maximaler Qualität zu den Verbrauchern kommen. Die Unternehmen bieten sowohl generelle Förderkurse an – für Mitarbeiter und in manchen Fällen Familienangehörige – als auch Integrierungs- und Beratungsprogramme.

Nachhaltigkeit ist in Spanien effektiv eine Realität. Die O+G-Branche ist sich vollkommen darüber im Klaren, dass die Böden gepflegt wer-den müssen, damit auch zukünftige Generatio-nen noch Produkte auf ihnen anbauen können.

Und wenn man wie Spanien der größte O+G-Lieferant in Europa ist, hat das eine ganz be-sondere Bedeutung. Dieser Bereich ist einer der Stützen, die die Wirtschaft des Landes aufrecht-erhalten, die jetzt angesichts der Krisensituation wieder eine Aufwertung erfahren hat.

Fruchthandel Magazin sprach mit diversen spanischen Unternehmen über das Thema Nach-haltigkeit. Hier einige Antworten:

Anecoop, Valencia/J.V.Safont: „Seit ca. 40 Jahren ist die soziale Verantwortung Bestand-

Die biologische Kontrolle, d. h. Schädlingsbekämpfung durch natür-liche Fressfeinde, hat den Anbau z. B. in Almería revolutioniert. Bei Paprika wird sie überaus erfolgreich bereits zu 100% eingesetzt. Im Foto der Nützling Chryusoperla auf dem Blatt einer Melonenpflanze.

Citruskulturen sind die grüne Lunge für Valencia. Eine Studie ergab, dass alle Citrusplantagen im Land Valencia zusammen jährlich netto zwischen 800.000 und 900.000 t CO2 absorbieren. Fotos: Schmidt

Page 40: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

38

teil unserers Unternehmensmanagements. Sie ruht auf vier Säulen: Förderung einer gesunden Ernährung durch den Konsum von frischem Obst und Gemüse; garantierte Lebensmittelsicher-heit, Umweltbewusstsein und die Erhaltung der natürlichen Ressourcen sowie die Entwicklung sozialwirtschaftlicher Projekte, die die Lebens-qualität unserer Bauern verbessern. Nachhaltig-keit ist demnach einer der Basispunkte unseres Managements. Die Arbeit in der Landwirtschaft hat uns geholfen, die Umwelt besser zu verste-hen und zu respektieren. Wir wissen, dass wenn wir die Böden, die wir heute bearbeiten, nicht pflegen, wir sie morgen nicht mehr zur Verfü-

Udo Lampe, Geschäftsführer Analytica Ali-mentaria GmbH erklärte gegenüber dem Fruchthandel Magazin die Bedeutung der

Laboranalysen für die eine nachhaltige Produk-tion: „Dank Projekten, die Lebensmittel in den Erzeugerregionen auf ihre Sicherheit prüfen, können sich Verbraucher über gesunde Produkte freuen. Sie sichern den Menschen eine gesunde Lebensgrundlage und ermöglichen nachhaltiges Wirtschaften in der Lebensmittelbranche.

Beispiel spanische Paprika:

Wegen des massiven Einsatzes chemischer Pflan-zenschutzmittel galt sie als extrem unsicheres, ja „giftiges“ Lebensmittel. Große Handelsketten beendeten zeitweise den Handel mit spanischer Paprika ganz. Dadurch geriet nicht nur die Pro-duktion des Produkts, sondern die ganze spani-sche Region Almeria in Verruf. Ein erfolgreiches Produktionsmodell, der „Gemüsegarten Europas im Winter“ zu sein, war in Gefahr.

Um den Handel aufrechtzuerhalten, wurden zunächst unabhängige Experten beauftragt, vor Ort Proben zu nehmen und Laboranalysen durchzuführen. Die so abgesicherte Ware konnte auch in Krisenzeiten gehandelt werden. Die in diesen Projekten entstandene Zusammenarbeit des Handels mit den Produzenten führte zu ei-nem Umdenken: Die Anbaumethoden wurden radikal verändert und auf eine neue Grundlage

gung haben werden. Wir nicht und auch nicht die kommenden Generationen.“

Alimer Frutas, Murcia/Jesús Abenza: „Nach-haltigkeit spielt bei uns schon seit langem eine wichtige Rolle, denn von ihr hängt unsere Zu-kunft ab. Als Produzenten tragen wir die Ver-antwortung für ca. 1.500 Familien, die heute hier leben und morgen ihre Kinder. Die Landwirt-schaft ist bei uns fest verwurzelt und hängt eng mit der lokalen Wirtschaft zusammen. Deshalb muss sie nachhaltig sein.“

Kernel Export, Murcia/J.A.Cánovas: „Spa-nien ist ein Vorzeigebeispiel. Seit vielen Jahren arbeiten wir nach homologierten Protokollen.

gestellt. Ein integrierter Anbau der Paprikapflan-zen und die Schädlingsbekämpfung mit Nütz-lingen (anstatt mit der Chemiekeule) haben die Rückstandsbelastung extrem gesenkt. Die spani-sche Paprika ist in Deutschland seither wieder ein beliebtes Gemüse.

Das gehört zur Idiosynkrasie unserer Arbeit. Es darf nicht nur nach Nachhaltigkeit aussehen, sondern sie muss es auch sein.“

Procomel S.L., Murcia/C.Buendía: „In un-serem Unternehmen sind wir schon die dritte Generation. Wir betreiben Landwirtschaft, wis-sen genau was wir tun und hoffen, dass unsere Enkel und Urenkel dasselbe machen können. Bei Procomel waren wir uns über das Erbe, das wir hinterlassen wollen, immer sehr bewusst. Es ist eine Verpflichtung. Das hat mit Kosten nichts zu tun, sondern ist eine Frage der Arbeitsphilo-sophie und Sensibilisierung.“

Actel S.C.C.L., Lérida/J.Ll. Trilla: „Nach-haltigkeit ist bei Actel eine Realität. Wir sind IP und GLOBALG.A.P. zertifiziert, arbeiten nach dem Programm Healty Fruits und befinden uns im Zertifizierungsprozess GRASP. Im Packhaus beschäftigen wir u. a. über die Stiftung Aspros auch behinderte Menschen. Das ist für uns eine Pflicht, denn so geben wir der Gesellschaft etwas von dem zurück, was sie uns gibt, denn letztend-lich ist sie es, die unsere Früchte kauft.“

d.s./c.s.

Beispiel EHEC-Krise 2011:

Unmengen von Salaten, Gurken und Tomaten wurden nach der Entdeckung des Ehec-Virus auf behördliche Anordnung vernichtet. Dies geschah zunächst in Norddeutschland, später auch in Spanien. Durch hochwertige Kontrollen und Laboranalysen konnte der Verdacht bald ausgeräumt werden. So hat die Analytik dazu beigetragen, dass die Produktion von Gurken in Spanien keinen langfristigen Schaden genom-men hat.

Die unabhängigen Fachkräfte, die die Le-bensmittelkontrollen durchführen, sind der verlängerte Arm und zugleich die Augen und Ohren des Handels. Und sie dienen als Kom-munikationsschnittstelle: Probleme in der Pro-duktion und deren Hintergründe, aber auch die Einhaltung anerkannter Sozialstandards, ein reales Bild der Produktionsbedingungen, das Wassermanagement und weitere Kernelemente der Nachhaltigkeit können glaubhaft an den Handel weitergegeben werden. Ebenso können die Anforderungen vom Handel verständlich in die Produktion getragen werden.

Eine transparente Lebensmittelsicherheit schützt Menschen entlang der gesamten Liefer-kette. Sie wirkt nachhaltig im besten Sinn.“

SPANIEN/ANALYTICA ALIMENTARIA ________________________________________________________________________________________________

Nur geprüfte, sichere Lebensmittel sind nachhaltig

Anecoop nahm im Dezember 2011 in Valencia eine Photvoltaik-Anlage in Betrieb. Auf dem Dach eines Packhauses der Cooperative wurden 6.100 Module installiert.

Page 41: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

39

Renato stammt aus einer traditionsreichen Familie: Er ist der Sohn von Dino Iseppi und Adele Biancotti, die in den dreißiger Jahren

Obst und Gemüse anbauten und dieses in Italien und der Schweiz verkauften. Dies geschah noch per Handwagen, der über den Berninapass ge-bracht werden musste. Aus diesen Anfängen ging 1960 die Firma Iseppi hervor. Später begann Dino Iseppi eine Zusammenarbeit mit der Familie Falzi,

aus welcher im Jahr 1984 die Firma Villafrut (Verona, Nord-italien) entstand, die wiederum im Jahr 2011 die Firma Villag-row in Almeria (Spanien) grün-dete. „Es sind drei unter unter-schiedlichen Bedingungen und Voraus setzungen entstandenen Firmen, für die jedoch die gleichen Vorsätze gelten: Umweltverant wortung und

Achtung der Menschen“, führte Renato Iseppi weiter aus. Heute vertreiben die Firmen Iseppi Frutta, Villafrut und Villagrow insgesamt 135.000 t Obst und Gemüse auf dem europäischen

Markt, mit einem Umsatz von etwa 198 Mio Euro.Am 21. November 2012 wurde Renato Iseppi

nach Auswertung der Geschäftszahlen der Fir-

Insgesamt beschäftigen die Firmen Iseppi Frutta, Villafrut und Villagrow 215 Mitarbeiter.

ITALIEN/VILLAFRUT _________________________________________________________________________________________________________________

„Nur wer mit Verantwortungs bewusstsein und Achtung sät, erntet gute Früchte“„Unser Prinzip der Nachhaltigkeit basiert auf drei gleich wichtigen Säulen: Umweltverantwortung, soziales Engagement und Wirt-schaftlichkeit. Nach über sechzig Jahren in der Branche können wir Ihnen bestätigen: Wer im Einvernehmen mit der Umwelt und den Menschen arbeitet und diesen Vorsätzen treu bleibt, erzielt wichtige Resultate“, betonte Renato Iseppi.

Dino Iseppi und Adele Biancotti, die in den dreißiger Jahren Obst und Gemüse anbauten und verkauften.

A Passion for Fruit

A Passion for Fruit

Page 42: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

40

men als bester Exporteur mit dem Preis „Green Med Best Exporter 2012“ ausgezeichnet. Über-reicht wurde ihm die Auszeichnung durch den Generaldirektor von Freshfel Europe Philippe Binard.

Am 25. Januar 2013 erhielt er außerdem den Preis „L’Arca di Noè“. Die Auszeichnung für italienische Spitzenunternehmen wurde ihm von Italiens Fachzeitschrift für die Obst- und Gemü-sebranche „Corriere Ortofrutticolo“ verliehen.

„Wir organisieren und kontrollieren den Obst- und Gemüseanbau für Einzelhandels-

ketten und liefern unsere Produkte in Europa direkt beim Kunden aus. Bereits seit 1960 be -mühen wir uns umweltschonende Anbau-methoden. Wir gehörten zu den ersten bei der Anwendung der integrierten Schädlings- und Krankheitsbekämpfung, einem landwirtschaft-lichen System dessen Ziel es ist, die Umwelt und die Gesundheit der Verbraucher zu schützen“, hob Renato Iseppi hervor. Die heutigen Quali-tätsstandards würden sich aus den Bedürfnissen des Einzelhandels in Europa ergeben und wür-den unter Berücksich tigung der EU-Verordnung

zur Nachhaltigkeit der Landwirtschaft erarbei-tet.

„Wir bemühen uns kontinuierlich, Gesund-heit und Sicherheit am Arbeitsplatz zu garan-tieren. Deshalb haben wir uns verpflichtet, die Anforderungen der internationalen Norm SA8000 zum Schutz der Rechte der Arbeit-nehmer zu erfüllen und entwickeln und unter-stützen zusammen mit unseren Partnern das Modul GlobalG.A.P/G.R.A.S.P (GLOBALG.A.P. Risk Assessment on Social Practices).“ Weitere zertifizierungen sind: ISO 9001:2008, ISO 22000:2005, BIO, SA 8000 und assoziiertes Mit-glied bei GlobalG.A.P. das Unternehmen arbei-tet eng mit Universitäten in der Agrarforschung zusammen. Außerdem beteiligt sich die Gruppe an landwirtschaftlichen Pilotprojekten zur Ent-wicklung von umweltverträglicheren Anbau-methoden.

„Mit unserer Marke Jolife möchten wir den Kauf von Qualitätsobst und -gemüse noch ein-facher und natürlicher machen und somit zu einer besseren Lebensqualität beitragen: mehr Vitalität und Gesundheit durch Obst und Ge-müse“, so Renato Iseppi.

Renato Iseppi bei der Verleihung des Preises „Green Med Best Exporter 2012“.

NIEDERLANDE/EVERS SPECIALS B.V. ________________________________________________________________________________________________

„Nachhaltiges Arbeiten muss gelebt werden“Das Fruchthandel Magazin sprach mit Ina Bessenbach, Head of Marketing/Sales für Deutschland, Österreich und

der Schweiz über das Nachhaltigkeits-Engagement des in-ternational bekannten Sprossen-Spezialisten Evers Specials.

Fruchthandel Magazin: Alle reden von Nach-haltigkeit, doch der Begriff ist dehnbar und wird unterschiedlich ausgelegt. Was bedeutet Nach-haltigkeit für Evers Specials?Ina Bessenbach: Nachhaltigkeit bedeutet für Evers Specials in erster Linie die Konkretisierung des Begriffes durch die Umsetzung von Maßnah-men im Firmen- und Produktionsalltag – und dies durch die gesamte Kette, alle Prozessschritte umfassend. Meiner Ansicht nach droht schon fast ein zu inflationärer Gerbrauch des Wortes „Nach-haltigkeit“ und „nachhaltig“, gerade im Bereich PR und Marketing. Es ist nachvollziehbar, dass viele auf diesen Zug aufspringen wollen, umfas-sende Nachhaltigkeitserklärungen geschrieben werden, dabei sollte jedoch nicht vergessen wer-den, dass nachhaltiges Arbeiten gelebt werden und sich bestenfalls aus der Gesamtphilosophie des Unternehmens ergeben sollte. Nachhaltigkeit sollte per defiitionem auf lange Sicht angelegt und nicht blosse Trenderscheinung sein. Was an sich als Anfang auch nicht verkehrt wäre, solange es dann nicht wieder verebbt.FH-Magazin: Welche konkreten Projekte ver-folgt das Unternehmen aktuell, welche Pläne haben Sie?

I. Bessenbach: Einige konkrete Beispiele, wie Evers Specials im Produktionsalltag die Idee „Nachhaltigkeit“ umsetzt: Unsere Rohstoffe, die wir grösstenteils aus China beziehen, werden solange wie möglich per Schiff transportiert - bis in den Hafen von Nijmegen. Nur die letzten 5 km werden die Güter auf Lkw verladen.

Bei unseren Kühlvorrichtungen, wie der Vakuumkühlung und den Kühllagern, arbeiten

wir mit dem Prinzip der Wärmerückführung, so dass so wenig Energie wie möglich verloren geht. Damit erreichen wir eine Energieerspar-nis, die dem Verbrauch von 42 Haushalten ent-spricht.

Das Dach der Produktionshallen ist mit Sonnenkollektoren versehen.

Wir gewinnen die Wärme, die sich im Ab-wasser befindet, zurück. Die Einsparung an Erd-

Bei der Produktion von Sprossen setzt Evers Specials, wo möglich, auf den Einsatz nachhaltiger Technik.

Page 43: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Fruchthandel Magazin 2013

41

gas, die wir hiermit erzielen, beläuft sich auf den Bedarf von rund 56 Haushalten.

Die Rauchgasabfuhr unserer Heizkessel ist ebenfalls versehen mit einem Wärmerückfüh-rungssystem, wobei wir die Heizkessel an sonni-gen Tagen nicht mehr benötigen und somit auch kein Erdgas.

Die organischen Restabfälle werden ent-weder als Tierfutter eingesetzt (ausreichend für ca. 100 Rinder) oder aber verpulpt und der Brei einer Biogasanlage zugeführt.

Abfalltrennung ist in den Niederlanden nicht verpflichtend, wir tun es freiwillig und trennen in Plastik, Papier, Bio und Restabfall. Entscheidend bei ultrafrischen Produkten wie den unseren ist der Transport und dessen Optimierung. Hier se-hen wir großes Potential, um u. a. den Carbon Footprint unserer Produkte zu verbessern.

Wir sorgen für sehr kompakte Verpackungs-einheiten und kooperieren mit verschiedenen Firmen des Sektors, indem wir Transporte kom-binieren und so grösstmöglichste Effizienz auf diesem Gebiet erreichen. Durch unsere Skalen-effekte, die sich auch aus der Konzentration der Produktion auf eine Produktionsstätte ergeben, können wir nachhaltig und effizient produzie-ren. Dem Nachteil, der sich daraus ergibt, näm-lich die grösseren Transportabstände, wirken wir mit hoch optimierten Logistikprozessen (wie z. B.

den oben genannten Kooperationen) entgegen. Letztendlich soll jeder unserer Kunden alles was er aus den Niederlanden bezieht mit uns ange-liefert bekommen, wodurch sich die Anzahl der Gesamttransport-Kilometer enorm reduziert. Der weitere Ausbau des Logistikkooperations-Netzes und die Erreichung der anvisierten Ziele bezüglich der weiteren Reduktion der Transport-

kilometer sind sicherlich als Hauptprojekte zu sehen – jetzt und in naher Zukunft. Wir ver-sprechen uns hier die größten Erfolge auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit und sind nun dabei, dieses best practice auch auf angrenzende Länder aus-zuweiten und Transporte von dort zum Kunden mit unseren Produkten effizient zu bün-deln.

Nachhaltigkeit umfasst für uns aber darüber hinaus auch die hinlänglich bekannte Cor-

porate Social Responsability. Wir engagieren uns in einigen regionalen Umwelt- und Sozialpro-jekten und handeln auch auf Personalführungs-ebene immer vor dem Hintergrund der Langfris-tigkeit, was die sehr geringe Fluktuationsrate im Unternehmen erklärt. Regionale Verantwortung beziehen wir auch auf das Gebiet der Herkunft unserer Rohstoffe in China – eine eigens hierfür

Das Unternehmen beschäftigt sich bereits seit 1995 mit dem Thema Nachhaltigkeit.

Page 44: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Special Nachhaltigkeit – Unternehmensstrategien

42

Fruchthandel Magazin: Nachhaltigkeit gehört aktuell zu den großen Themen, alle Welt redet darüber. Aber was bedeutet es wirklich? Was be-deutet es für Hillfresh, was sind die Strategien Ihres Unternehmens?Johan van der Leer: Nachhaltigkeit hat ein sehr breites und unklares Konzept, es kann sehr viele Aspekte haben. Als wir 2010 ein neues Kühlhaus gebaut haben, war Energiesparen

eines der zentralen Themen, da war es also vor allem eine technische Geschichte. Wärme wird während des Kühlungsprozesses gewonnen und für das Heizen der Büros verwendet, dabei wurde zusätzlichnur stark dämmendes Material verwendet.

Aus unserer Sicht ist auch der Aspekt der sozialen Verantwortung von großer Bedeutung. Wir beziehen Produkte aus vielen Ländern in der ganzen Welt, in einigen dieser Länder entspre-chen die Arbeits- und Lebensbedingungen nicht denen in Europa. Gemeinsam mit unseren Liefe-ranten in diesen Ländern unterstützen wir lokale Initiativen, die versuchen, das Gesundheitswesen und das Bildungssystem zu verbessern. Projekte dieser Art gibt es in Südafrika, Peru und Argen-tinien. Unser Hauptmotiv? Wir investieren in den Ländern der Produzenten, möchten im wahrsten Sinne des Wortes et-was zurückgeben, wir möchten die Menschen und Familien unterstützen, die uns helfen,

unsere Produkte anzubauen und täglich zu ver-kaufen.

Mit Rücksicht auf die Themen Energie-effizienz und CO2-Fußabdruck versuchen wir, den Transport mit Flugzeugen zu verhindern. Wir arbeiten mit Partnern, die mit uns gemein-sam das Thema Transport per Schiff fördern. Zum Beispiel auf der Strecke von Spanien zu den Niederlanden, aber es wird auch ein großer

Teil unserer Container zu den Häfen nahe der Büros geschickt (Barge Project), diese Schiffe werden konsequenter Weise nicht in den Seehä-fen entladen. Dadurch verringern wir die Kilome-terzahlen der Lkw deutlich, der Straßenverkehr wird entlastet und die CO2-Bilanz deutlich ver-bessert.

Dazu sind wir als Sponsor bei verschiedenen Aktionen und Anlässen tätig, wie zum Beispiel „Ride for the Roses“, RopaRun, Mont Ventoux oder für Wohltätigkeitsorganisationen, durch die Nahrungsmittel an die Armen gegeben werden, wie zum Beispiel die Voedselbank.

Aktuell testen wir die In-stallation von Solarzellen, wir hatten dafür bereits diverse Treffen mit Anbietern, eine endgültige Entscheidung ist allerdings noch nicht gefallen.FH-Magazin: Glauben Sie, dass die EU die Förderung der Unternehmen in diesem Be-reich verbessern müsste? Was denken Sie über die Rolle der EU in diesem Zusammenhang?

verantwortliche Mitarbeiterin befindet sich meh-rere Monate im Jahr vor Ort um die Bedingungen dort zu evaluieren und in Überlegung mit den Bauern zu optimalisieren.FH-Magazin: Seit wann beschäftigen Sie sich schon mit dem Thema Nachhaltigkeit?I. Bessenbach: Wir beschäftigen uns mit dem Thema bereits seit circa 1995.FH-Magazin: Was könnte Ihrer persönlichen Meinung nach die Europäische Union tun? Müssten es eindeutigere Rahmenregelungen geben? Was sollte auch die Niederlande tun, um die Unternehmen in ihren Anstrengungen zu unterstützen? Oder glauben Sie dass die Wirt-schaftskrise hier eine Bremse ist?I. Bessenbach: Ich glaube nicht, dass Rahmen-regelungen in der Tiefe und im Denken etwas verändern.

Zielvorgaben, die innerhalb einer bestimm-ten Zeit von einem Sektor/einer Branche gemein-schaftlich erreicht werden müssen, sind eventuell eine Option. Sozusagen eine Art Probezeit zur Erreichung der Nachhaltigkeit. Regeln haben oft die Eigenschaft, dass sie geschaffen und in mehr oder weniger kurzer Zeit wieder modifiziert oder abgeschafft werden. Das hilft nicht bei der struk-turellen Änderung der Denkweisen, die teilweise nötig ist, um nachhaltiges Wirtschaften lang-fristig zu etablieren.

Wenn die EU etwas tun kann, dann ist es eher Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Unternehmen ermöglichen, ihre Strategien auf Langfristigkeit auszurichten und nicht auf das schnelle Erreichen von kurzfristigen Zielen. Wie schon oben erwähnt, gehe ich davon aus, dass eine Nachhaltigkeit, die auf Basis oder als Resultat einer langfristigen Vision gelebt wird, mehr Erfog hat als von „oben“ oktroyierte Re-geln.

Die momentane Wirtschaftskrise muss in diesem Bereich nicht zwingend als Bremse ge-sehen werden. Im Gegenteil: aus der Not kann eine Tugend erwachsen, die Knappheit der Mittel zu einer Optimierung und Bündelung der ein-gesetzten Kräfte führen, wie es sich auch hier am Bespiel der Kooperationen in der Logsitik wie vorher beschrieben darstellt. Die Krise macht bewusster und Bewusstsein und das Suchen nach neuen Ansätzen ist nötig, wenn es um Um-denken auch im Sinne der Nachhaltigkeit geht. Meiner Ansicht nach wird das ökonomische Denken durch die Wirtschaftskrise erzwungener-massen nun auch vermehrt von Sozialaspekten durchzogen und sorgt so automatisch für neue Schwerpunkte. g.b.

HILLFRESH ____________________________________________________________________________

„Aspekt der sozialen Verantwortung ist von großer Bedeutung“Als weltweit agierendes Unternehmen muss sich Hillfresh mit den unterschied-lichen Aspekten der Nachhaltigkeit beschäftigen, vor allem in den Ländern seiner Produzenten. Im Interview mit dem Fruchthandel Magazin beschreibt Johan van der Leer die Bedeutung des Themas für sein Unternehmen.

Das moderne Distributions-zentrum in Barendrecht

Johan van der Leer

Page 45: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

J. van der Leer: Die Regierungen und die EU können in diesem Bereich eine sehr wichtige Rolle spielen. Es sollte auf jeden Fall profitabel sein, auf nachhaltige Art zu produzieren. Förder-mittel können ein Anfang sein, am Ende soll-te es so aussehen, dass eine nicht nachhaltige Unternehmensführung sich einfach nicht mehr auszahlt.FH-Magazin: Welche Rolle spielen Ihrer Mei-nung nach die Niederlande, gibt es spezielle Regelungen, Steuererleichterungen?J. van der Leer: Die niederländische Regierung muss sich den europäischen Zielen anpassen, zum Beispiel im Hinblick auf die grüne Energie (Solar, Wind). Privatpersonen und Unternehmen, die in diese grüne Energien investieren, erhalten daher auch hier bei uns Fördermittel. Umglück-licherweise war die Politik zur Unterstützung dieser Investitionen in den Niederlanden während der letzten Jahre nicht immer einheitlich und dauerhaft. Die Bestimmungen haben sich im Lau-fe der letzten Jahre öfter geändert, was für Unter-nehmen und Privatpersonen nicht hilfreich war.

Um diese grüne Energie wirtschaftlich nach-haltig zu machen, benötigt man Fördermittel von der Regierung. Es ist klar, dass zunächst Fördermittel nötig sind, andererseits sollten die betroffenen Unternehmen in letzter Konsequenz

eben nicht auf diese Mittel angewiesen sein. Es liegt letztlich keine Nachhaltigkeit in einem Sys-tem, das von Fördermitteln der Regierung ab-hängig ist. Fördermittel können zwar helfen, um Dinge dieser Art zu starten, aber am Ende sollte die nachhaltige Produktion selbst wirtschaftlich und nachhaltig sein.FH-Magazin: Wie wichtig ist das Thema Nach-haltigkeit für die Kunden im Einzelhandel, gibt es dort Unterschiede zwischen den Ländern?J. van der Leer: Ja, es gibt Unterschiede, all-gemein haben die Länder im europäischen Nordwesten (inklusive UK) mehr Interesse an Nachhaltigkeit, aber das ist sehr allgemein ge-

sprochen. In letzter Zeit sind die sozialen Aspekte in der Branche immer wichtiger geworden. Im-mer mehr Einzelhandelsunternehmen interes-sieren sich für Zertifizierungen oder machen diese zur Bedingung. Die bekanntesten Systeme in diesem Bereich sind SEDEX/SMETA, BSCI und SIZA, was bedeutet, dass wir mit unseren Produ-zenten in den Risikoländern über die Einführung von Audits in den Anbaugebieten sprechen. Da dieses Thema vor einigen Jahren aufkam, haben wir vor zwei Jahren begonnen, dieses Thema mit unseren Produzenten zu diskutieren, als Ergebnis sind viele von ihnen zertifiziert worden oder ar-beiten mittlerweile an diesem Thema.

SOS-KinderdorfWir sind Familie!

Jetzt online Spenden unter:sos-kinderdorf.de

Seit Jahren arbeitet Hillfresh mit dem israelischen Paprika-Lieferanten Orca zusammen.

SOS-KinderdorfWir sind Familie!

Jetzt online Spenden unter:sos-kinderdorf.de

Page 46: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

44

gutzumachen“. Darauf

der Nachfrage nach gesundem, biologischen und fair gehandeltem Obst und Gemüse ent-gegenzukommen. Nature & More setzt auf eine

bewusste Kaufentscheidung und einen transparenten Markt. In der Praxis bedeutet das: die Entwicklung eines um-fassenden Kommunikations-systems, das die Anonymität zwischen Erzeuger und Kon-sument aufbricht. Die Arbeit der Erzeuger und deren öko-logische und soziale Leistun-gen werden transparent und authentisch dargestellt und die Sorgen der Verbraucher in Bezug auf Gesundheit, Um-welt und Gesellschaft ernst genommen. Diese Transparenz ermöglicht es dem Verbraucher eine bewusste Kaufentschei-dung zu treffen und Verant-wortung für die Welt, in der er leben möchte, zu übernehmen.

einsetzen. Die Kampagne zeigt den Biolandbau nicht als Einzigen, aber mit Sicherheit besten Weg gegen die Bödenzerstörung. Die Kampag-ne arbeitet auch mit NGO’s und Einzelhandels-ketten zusammen, um die Verbraucher über die dramatischen Entwicklungen zu informieren und ihrer Verantwortung bewusst zu machen. Denn letztendlich haben die Verbraucher einen ge waltigen Ein-fluss: Mit dem Kauf biolo-gischer Pro -dukte kann JEDER einen Beitrag leisten.

Was sich genau dahinter verbirgt, er-klärt der Initiator der Kampagne und Geschäftsführer von Eosta, Volkert

Engelsmann.Fruchthandel Magazin: Herr Engelsman, wo-rum geht es bei der Kampagne „Rettet unsere Böden“?Volkert Engelsmann: Wir haben die Kampagne ins Leben gerufen, weil unsere Böden und da-mit unsere Nahrungsgrundlagen bedroht sind! Untersuchungen der UN zeigen dramatische Ergebnisse: Jede Minute wird weltweit eine Flä-che von rund 30 Fußballfeldern an fruchtbaren Böden zerstört oder geschädigt. Daraus ergibt sich eine völlig unterschätzte Bedrohung, denn für 99,7 Prozent unserer Lebensmittel sind bio-logisch aktive und gesunde Böden die Grundla-

ge. Viele sind sich des Ursprungs gesunder Le-bensmittel nicht mehr bewusst. Mit „Rettet unse-re Böden“ wollen wir die Verbrau-cher wieder auf den „Boden der Tatsachen“ zu-rückholen.FH-Magazin: Bei Ihrer Aktion in Berlin haben Sie sich ja wort-wörtlich auf den

„Boden der Tatsachen“ begeben. Was genau war die Idee?V. Engelsmann: Wir möchten mit der Kam-pagne auf die Bodenproblematik aufmerksam machen und gleichzeitig wirksame und nachhal-tige Lösungen aufzeigen. Deshalb haben Renate Künast, Sarah Wiener und ich uns unter dem Motto ‚Steckt die Hände in die Erde, nicht die Köpfe in den Sand!’ als Stadtgärtner engagiert und mitten in Berlin Kartoffeln, Gemüse, Basi-likum und Tomaten angepflanzt.FH-Magazin: Was muss Ihrer Meinung nach getan werden, um unsere Böden zu retten?V. Engelsmann: Die weltweite Bodenzerstörung ist Folge eines Landbaus, der nur auf raschen Ertrag bedacht ist. Deshalb müssen sich sowohl Bio-Bauern, als auch konventionelle Landwirte für die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit

Special Nachhaltigkeit – Reduktion von CO2

Mit „Rettet unsere Böden“ wollen wir die Verbraucher wieder auf den „Boden der Tatsachen“ zurückholen. Fotos: Eosta

NIEDERLANDE/EOSTA _________________________________________________________________

Soilmate will Böden rettenStrauchtomaten, Basilikumsamen, ein wenig fruchtbarer Kompost und vor allem eine Botschaft – das ist das „Soilmate“. Zum Start der Kampagne „Rettet unsere Böden“ („Save Our Soils“) ist das Starterkit für den Bioanbau vor der eigenen Haustür jetzt in vielen Geschäften erhältlich.

Volkert Engelsmann, Geschäftsführer von

Eosta.

FH-Magazin: Wie genau wollen Sie das er-reichen?V. Engelsmann: Wir haben nach einer prak-tischen Lösung gesucht und das „Soilmate“ er-funden: Eine Art Starterkit für den Bioanbau vor

der eigenen Haustür oder auf der Fensterbank. Es beinhaltet Strauchtomaten, Basilikumsamen, ein wenig fruchtbaren Kompost und alle benötigten Informationen. Das Soilmate ist eine innovative Idee, mit der Millionen Menschen zur Rettung unserer Böden beitragen können.FH-Magazin: Wie schätzen Sie den Erfolg der Kampagne ein?V. Engelsmann: Sie ist ja gerade erst gestartet, aber wir konnten bereits viele Unterstützer ge-winnen. Mittlerweile haben sich rund 40 Orga-nisationen, darunter die Welternährungsorgani-sation FAO, NABU, BÖLW, Bioland, Naturland, Demeter, aber auch bekannte Biounternehmen wie Alnatura, Rapunzel und Lebensbaum ange-schlossen. Das ist eine tolle Basis, um viel „Boden

sind wir sehr stolz. Hinter der Kampagne steht Nature & More,

das „Trace and Tell“-System von Eosta. 2004 wurde es unter dem Motto „Keine Nach-haltigkeit ohne Transparenz” gegründet, um

Page 47: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Weltweit sollen es, so die Weltgesund-heits-Organisation WHO, mehr als 330 Quadratkilometer sein. Ein Viertel

der Humusschicht weltweit sei degeneriert, heißt es. Doch das Blatt scheint sich zum Guten zu wenden: Global gibt es nach Schätzungen der WHO bereits mehr als 300 nennenswerte Pro-jekte zur Reduktion von CO2 durch den Aufbau von Humus-Boden.

Durch eine Humusanreicherung von z. B. 3% auf 25 cm Bodentiefe können 125 t CO2 pro Hektar gebunden werden. Seit 2005 arbeiten

immer mehr internationale Wissenschaftler in-tensiv an so genannten Regenerationspro jekten, die aus ausgelaugter Erde wertvollen Mutterbo-den macht. Humus ist eine Klima-Chance, darin sind sich moderne Wissenschaftler einig. Seinen Ursprung nahmen die neuen Wege im Amazo-nasgebiet Brasiliens. Dort haben Ein geborene mit ihren ureigenen landwirtschaftlichen Tech-niken extrem humusreichen Boden her gestellt und gleichzeitig dabei große Mengen CO2 ge-speichert. Forscher versuchen nun, hinter das Geheimnis der Eingeborenen-Praktiken zu kom-men, um so weltweit neuen Humus schaffen zu können.

Eine Schlüsselrolle dabei spielen Versuchs-felder in der steierischen „Ökoregion Kaindorf“. Dieses Projekt wird seit 2007 intensiv vom steie-rischen Fruchtunternehmer Manfred Hohensin-ner (frutura Obst und Gemüse Kompetenzzent-rum) und auch der Spar Österreich unterstützt. Manfred Hohensinnerim Gespräch mit dem Fruchthandel Magzin: „Die Bodenverödung kann nicht länger hingenommen werden. Wir müssen endlich zurück zu natürlicher Vielfalt und einem

Gleichgewicht von Mikroben, Bakterien und Tie-ren wie Regenwürmern im Boden zurückfinden. Unser Ziel ist die Förderung von Humusaufbau und die Ökologisierung des Landbaus.“

Wenig Dünger - dafür viel Leben

Im Mittelpunkt der Humusproduktion steht al-so die Wiederherstellung eines Bodens, der ak-tiv lebt. Außerdem zeichnet sich Humus boden durch eine große Lockerheit auf, ist also luft-durchlässig und bietet den Pflanzenwurzeln op-timale Wachstums-Bedingungen. „Humus böden benötigen auch in der professionellen Land-wirtschaft kaum Dünger, da die Mikroben und Kleintiere ständig für eine Wiederaufbereitung sorgen und somit genügend Mineralien und

CO2-REDUKTION DURCH BODENREGENERATION _____________________________________

„Humus wird zur Klima-Chance“Bislang wurden die Zusammenhänge zwischen Intensiv-Landwirtschaft und Klimawandel nur unzureichend beach-tet. Global verursacht die Landwirt-schaft etwa 17% bis 32% der Treib-hausgas-Emissionen, also knapp ein Drittel der Gesamtemissionen. Allein in Deutschland sollen große Flächen von einem Umfang von 125 Fußballfeldern durch intensiven Ackerbau täglich ihre Humusqualität verlieren.

Durch eine Humusanreicherung von z. B. 3% auf 25 cm Bodentiefe können 125 t CO2 pro Hektar gebunden werden.

www.bgdoor.com

Perfection in Ripening Room Doors

Zeilschip 163991 CT Houten (NL)

T. +31 (0)30 2548130F +31 (0)30 2548131

[email protected]

BG Door International is the world’s leading supplier of ripening room doors for a wide range of fruits, including tropical fruits and especially bananas.

Because quality equipment is a precondition for optimum results in fruit cooling and ripening, perfectly insulated fruit ripening rooms ensure satisfactory performance.

BG Door has developed a superior range of gas-tight doors using high-grade insulation materials and seals. Our quality doors provide the guarantee for profi table cooling and ripening.

A thorough assessment of the client’s requirements enables BG Door to prepare an exclusive tailor-made design for your facility.

Doors of superior quality, custom design and installation: a worldwide guarantee

Supplier of EcoTop ripening equipment

www.bgdoor.com

Perfection in Ripening Room Doors

Zeilschip 163991 CT Houten (NL)

T. +31 (0)30 2548130F +31 (0)30 2548131

[email protected]

BG Door International is the world’s leading supplier of ripening room doors for a wide range of fruits, including tropical fruits and especially bananas.

Because quality equipment is a precondition for optimum results in fruit cooling and ripening, perfectly insulated fruit ripening rooms ensure satisfactory performance.

BG Door has developed a superior range of gas-tight doors using high-grade insulation materials and seals. Our quality doors provide the guarantee for profi table cooling and ripening.

A thorough assessment of the client’s requirements enables BG Door to prepare an exclusive tailor-made design for your facility.

Doors of superior quality, custom design and installation: a worldwide guarantee

Supplier of EcoTop ripening equipment

Page 48: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

46

den erst die Grundlagen geschaffen, dass im Boden selbst überhaupt Humus entstehen kann.

● Vermeidung von Maßnahmen, die zu Hu-musabbau führen – dies sind vor allem: Handelsdüngereinsatz, Bodenbearbeitung, Monokulturen und flächendeckenden Pflanzenschutzmaßnahmen.Das in Kaindorf 2007 gestartete Projekt

zeigt, dass der Aufwand für die Bodenbearbei-tung nachhaltig um über 50% reduziert und rund 70% an Dieselverbrauch eingespart wird.

Die steierische „Ökorergion Kaindorf“ gibt auf ihrer Website folgende Werte an: „Humus besteht zu 58% aus Kohlenstoff („C“). Die Um-rechnung von „C“ zu „CO2“ erfolgt mit dem Faktor 3,67. Dieser Wert resultiert aus den Atom-gewichten von (C=12, O=16, CO2=44). Ein Teil Kohlenstoff entspricht demnach 44/12 = 3,67 Teile CO2. Bei der Bodenuntersuchung wird der Humusgehalt gemessen und in Prozent der Trockenmasse angegeben. Bei der Umrechnung auf absolute Werte (also in Kilogramm, bezogen auf die Flächeneinheit) müssen neben dem Koh-lenstoffgehalt auch die Dichte des Bodens und der Grobskelettanteil berücksichtigt werden.“ g.b.

stoffeintrag und desto stabiler bleibt der aufgebaute Humus bestehen. Im Idealfall erfolgt überhaupt keine Bodenbearbeitung (z. B. EcoDyn-System) – die Saat wird mittels Schlitzsaat in bestehende Gründecken ein-gebracht.

● Dauerbegrünung (anstelle der Herbstfurche und Winterbrache) – nur ein begrünter Bo-den kann auch etwas leisten; vor allem muss die Bodenbiologie auch im Winter ernährt werden. Der Einsatz von Leguminosen ist für diesen Zweck besonders günstig, da dabei gleichzeitig Stickstoff gebunden und Humus aufgebaut werden kann.

● Fruchtfolge (anstelle von Monokulturen) – durch die Erhöhung der Pflanzenvielfalt erhöht man auch die Wurzelvielfalt und die Stabilität in der Mikrobiologie. Damit wer-

Stickstoff für einen gesunden Pflanzenwuchs zur Verfügung stellen“, hob Manfred Hohensin-ner hervor. Der steirische Fruchtunternehmer, die am Projekt beteiligten Wissenschaftler und die „Ökoregion Kaindorf“ stehen im internationalen Austausch über Fortschritte. Im Febraur trafen sich über 400 Fachleute zu einer Tagung, um sich über den neuesten Stand in der Forschung zu informieren. „Wir wollen außerdem auch ei-ne industrielle Aufbereitung des Bodens durch Unternehmen aufbauen, was auch nachhaltig zu Arbeitsplätzen führt“, hob Hohensinner her-vor. Er plädiert für eine ressourcenschonende Landwirtschaft, die aber deshalb nicht um ihren Ertrag besorgt sein müsse. „Mit dem Humus-Projekt schlagen wir quasi zwei Fliegen mit ei-ner Klappe: Die nachhaltig fruchtbaren Böden sparen Dünger- und Herbizid-Mittel ein. Durch gesunde starke Pflanzen werden auch weniger Pflanzenschutzmittel benötigt. So setzt sich ein Kreislauf in Gang, der bei Beachtung und Res-pekt vor der Natur die Ernährung für kommende Generationen sichert.“ Es seien aber wichtige Punkte zu beachten:

● Düngung mit Kompost (anstelle von Han-delsdünger, Gülle oder Jauche) – Kompost ist fertiger Humus und trägt somit am stärksten zum Humusaufbau bei. Je größer die Kompostmenge, desto rascher geht der Humusaufbau vor sich. Minimale Boden-bearbeitung (anstelle von Pflug, Grubber, Hacke und Striegel) – je weniger der Boden bearbeitet ist, desto geringer ist der Sauer-

Special Nachhaltigkeit – Reduktion von CO2

Böden, die mit Humus behandelt werden, benötigen

auch in der professionellen Landwirtschaft kaum Dünger.

Ein in Kaindorf 2007 gestartes Projekt zeigt, dass der Aufwand für die Bodenbearbeitung nachhaltig um über 50% reduziert wird.

Page 49: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Fruchthandel Magazin 2013

Die Lösungen erstrecken sich auf verschie-dene Bereiche, wie z. B. Wärmegewinnung und –speicherung, Wasserrecycling und

innovativen Einsatz von Licht und Dünger.

Heizung & Kühlung

● Kraftwärmekopplung oder Blockheizkraft-werke haben sich bei modernen Gewächs-häusern wo möglich fast überall durch-gesetzt. Nicht nur die generierte Wärme wird eingesetzt, sondern auch das entstan-dene CO2. Das steigert den Ertrag um bis zu einem Drittel und reduziert Kosten. Feder-

führend waren hier zu Be-ginn niederlän dische und belgische Produzenten.

● Die Nutzung von Abwärme bietet sich vor allem für Betriebe an, die sich in der Nähe von wärmeproduzierenden Industrieanlagen befinden. Das ist vor allem in Ballungszent-ren von großer Bedeutung.

● Die Holz-Pelletheizung ist eine Alterna-tive zur Kraftwärmekopplung. Das Holz als nachwachsender und umweltfreundlicher Rohstoff gilt und zudem in den letzten Jahren günstiger als fossile Brennstoffe war, haben sich einige Erzeuger zum Teil als

Ergänzung anderer Techniken dafür ent-schieden.

● Island stand Pate für eine der neueren Tech-nologien – der Geothermie. Die erdeigene Wärme wird in einem Umlaufsystem genutzt. In Gegenden mit Thermalquellen steht heißes Wasser direkt zur Verfügung. Eine Variante ist, die Tiefenwärme der Erde zu verwenden.

UNTERGLASPRODUKTION _____________________________________________

Zahlreiche Möglichkeiten zum nachhaltigen AnbauIn Europa haben sich in den vergangenen Jahren im Bereich Gewächshaustechnik zahlreiche Möglichkeiten durchgesetzt, die sowohl Energie und Wasser sparen als auch den CO2-Ausstoß begrenzen oder sinnvoll in der Produktion z. B. von Tomaten einsetzen. Wegen der Fülle an Maßnahmen, die bereits praktisch umgesetzt werden, listen wir im Folgenden die am weitesten verbreiteten, nachhaltigen Techniken.

Kraft-Wärme-Kopplung ist sicherlich eine der am weitesten verbreiteten Maßnahmen zur Energie-Einsparung im UG-Anbau.

Ressourcenschonend, umweltbewusst, nachhaltig

Ihr Entsorgungspartner in allen Abfallfragen

Wir sorgen dafür, dass aus Abfall neue Energie wird.

Über unsere Holzkesselanlage wird ein Teil der anfallenden Abfälle in Wärmeenergie umgewandelt und der Großmarkt wiederum damit versorgt. Hiermit leisten wir unseren Beitrag zum energieeffi zienten Wirtschaften.

Ideen im Dienst der Umwelt

www.veolia-umweltservice.de

Ressourcenschonend, umweltbewusst, nachhaltig

Ihr Entsorgungspartner in allen Abfallfragen

Wir sorgen dafür, dass aus Abfall neue Energie wird.

Über unsere Holzkesselanlage wird ein Teil der anfallenden Abfälle in Wärmeenergie umgewandelt und der Großmarkt wiederum damit versorgt. Hiermit leisten wir unseren Beitrag zum energieeffi zienten Wirtschaften.

Ideen im Dienst der Umwelt

www.veolia-umweltservice.de

Page 50: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

48

System, das mit Verdunstungskühle und Ventilation der zugeführten Außenluft ar-beitet, die gleichmäßig im Glashaus verteilt wird. Die Feineinstellung der Luft-temperatur und der Luft-feuchtigkeit im Gewächs-haus erfolgt über mehrere Luftwasseraustauscher.

● Schon fast zum Standard in hochmoder-nen Gewächshäusern gehören verschiedene Dämmfolien, die wahlweise im Sommer die extreme Sonneneinstrahlung abhalten oder im Winter die Wärmeabstrahlung minimie-ren können.

Düngen & Bewässerung

● Eines der ältesten Projekte ist die Nutzung von Regenwasser zur Düngung und Be wässerung der Pflanzen. In einem geschlossenen Kreis-lauf wird hierbei zudem auch Trink wasser nach Wiederaufbereitung wieder eingesetzt.

● Eine eher ausgefallene Möglichkeit der Düngung hat das Fruchthandel Magazin bei seinen Besuchen in europäischen For-schungsstationen beobachtet. Dort wurde Aquakultur im Gewächshaus betrieben. Zu diesem Zweck befindet sich in einem Teil des Treibhauses, zum Beispiel einer belgischen Forschungs station, unter den Tomaten-pflanzen ein Becken mit Fischen. Das Was-

ser aus der Fischzucht enthält wichtige Nährstoffe, die der Gemüseproduktion zu Gute kommen. Zudem profitiert das Unterglasgemüse von dem CO2-Ausstoß aus der Aquakul-tur. Derzeit wird vor allem Vic-toriabarsch gezüchtet aber die Wissenschaftler forschen auch mit anderen Fischen.

Viele andere Lösungen sind derzeit noch im Test. Die Bemühungen um die Re-duktion von Energieeinsatz, Kosten und CO2 zeigen auch, mit welcher Verantwortung für die Umwelt und welchem Kostendruck im Bereich der Gewächshausproduktion heute gearbeitet wird. g.b./ric

Licht

● Durch die fortschreitende Entwicklung bei Leuchtstoffen bieten sich den Erzeugern auch in diesem Bereich verschiedene Mög-lichkeiten zur Produktionssteuerung. Sicher-lich eine der signifikantesten Lösungen ist der Einsatz von LED. Diese Lampen gelten generell als energiesparend und geben keine Wärme ab.

● LED-Technik bedeutet nicht nur gerin-geren Stromverbrauch, sondern können – je nach Art der Lampe – zur Wachstumsför-derung in Zeiten mit geringerer Sonnenein-strahlung angewendet werden. Hier spielt vor allem das s.g. Assimilationslicht mit seinem optimierten Lichtspektrum eine Rolle.

● Photovoltaik kommen auch im UG-An-bau zum Einsatz. Hierfür gibt es spezi-elle, sehr dünne Module, die auch vorhan-dene Gewächshaus-Scheiben ersetzen kön-nen.

● Einige Betriebe verfügen über unterirdische Kalt- und Warmwasserspeicher, in denen Regenwasser und Grundwasser gesammelt wird und die - je nach Jahreszeit - über ein komplexes Kreislaufsystem zum Kühlen oder Heizen verwendet werden. Bekannt geworden ist diese Technik durch das Pro-jekt Greenportkas von Erzeugern der Fossa Eurgenia im Raum Venlo.

● Ein weiterer Ansatz, der bereits seit der Jahrtausendwende praktiziert wird, ist ein

Special Nachhaltigkeit – Reduktion von CO2

Als Alternative zu fossilen Brennstoffen betreiben einige Erzeuger auch Holz-Pellet-Öfen.

Mit LED-Licht lässt sich z. T. das Wachstum beeinflussen.

Hier ein Beispiel aus der Forschung mit LED-

Assimi lationslampen mit Wellenlängen im blau-roten

Bereich, die bei fehlendem Tageslicht das Wachstum

anregen.

Ein interessantes

Projekt aus der For-

schung ist der Einsatz von Aqua-

kulturen zur Düngung – hier ein

Beispiel aus Belgien.

Page 51: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

49

Fruchthandel Magazin 2013

Für eine IMO-Zertifizierung muss ein Betrieb rund 100 verschiedene Kriterien erfüllen. „Wir wollen absolut sicher gehen, dass auf

den Farmen in aller Welt, deren Früchte durch uns vermarktet werden, die Arbeiter anständig behandelt werden“, unterstreicht Regina Pas-mans, verantwortlich für den Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) bei Nature’s Pride, gegenüber dem Fruchthandel Magazin.

Mittlerweile werden ihr zufolge mehr als ein Drittel des Umsatzes des niederländischen Fruchthandelsunternehmens mit Produkten von IMO-zertifizierten Farmen gemacht.

„Darüber hinaus haben wir mit niederländi-schen LEH-Unternehmen ein Abkommen unter-zeichnet, dass wir mindestens 30% unserer Ware

weise in Peru für die Frauen, die auf dem Feld und im Packhaus arbeiten, ein Kindergarten eingerichtet, wo tagsüber ihre Kinder betreut werden. In der Dominikanischen Republik bie-tet Nature’s Pride den Arbeitern eine zusätzliche Krankenversicherung sowie ihren Kindern Mate-rial für die Schule. In Mali und Burkina Faso setze sich das Unternehmen im Rahmen der Projekte u. a. gegen Kinderarbeit ein, erläuterte Pasmans.

„Mangos werden das ganze Jahr angeboten und sind eines unserer wichtigsten Produkte. Deshalb haben wir die Finanzierung sozialer Projekte mit Mangos begonnen.“

Auch am Hauptsitz in den Niederlanden sol-len sich die Mitarbeiter wohlfühlen. So bietet die Personalagentur, mit der das Unternehmen zu-sammenarbeitet, ausländischen Mitarbeitern u. a. Einführungskurse in niederländische Kultur und Sprache. Doch nachhaltiges Handeln beschränkt sich bei Nature’s Pride nicht nur auf soziale Ver-antwortung. Auch der Umweltschutz steht im Fokus der Bemühungen. Da das vor sechs Jahren bezogene Firmengebäude in den Niederlanden aufgrund des schnellen Wachstums bereits jetzt aus allen Nähten platzt, zieht die Belegschaft Ende 2013 in ein neues Gebäude, bei dessen Bau zahl-reiche Nachhaltigkeitsfaktoren beachtet wurden.

So wird das Regenwasser aufgefangen und für Sanitäreinrichtung wie z. B. Toilettenspülung ge-nutzt. Solarpaneele auf dem Dach verstehen sich mittlerweile fast von selbst, darüber hinaus wird die Hitze, welche durch den Betrieb von Maschi-nen im Gebäude entsteht, im Winter zum Heizen der Büros verwendet. E-Cars werden als Dienstwa-gen eingesetzt wo möglich, zum Aufladen stehen auf dem Gelände entsprechende Ladegeräte zur Verfügung. „Der neue Firmensitz wird energieeffi-zient wie irgend möglich“, freut sich Pasmans.

Besuchen Sie uns im Internet unter www.hermannalbers.de

Von A bis ZDas volle Sortiment in höchster QualitätVon der Artischocke bis zur Zwiebel - was auch immer Siewünschen, wir haben es im Angebot. SelbstverständlichIFS-zertifiziert. Unser Schwerpunkt liegt auf heimischen Ge-müse, Kräutern und Obst. Zudem importieren und vermark-ten wir europäische Speisefrühkartoffeln und Südfrüchte.Ein vielfältiges Pilzsortiment und saisonale Produkte wieSpargel und Erdbeeren runden unser Angebot ab.

Seit fast 100 JahrenKompetenz durch TraditionWir sind ein traditioneller Familienbetrieb in der mittlerweilevierten Generation. Wir bieten langjährige, beste Kontakte zuausgesuchten Qualitätslieferanten im In- und Ausland, einbreites Fachwissen und eine Servicequalität. Besuchen Sieunseren Stand auf dem Großmarkt oder rufen Sie uns an. Wirsind gerne für Sie da!

NATURE’S PRIDE ______________________________________________________________________

Ein Cent pro Frucht für soziale ProjekteDas niederländische Handelsunternehmen Nature’s Pride handelt mit 300 verschie-denen O+G-Produkten aus 60 Ländern weltweit. Schon 2006 hat die Firma eine Initiative für Ethisches Handeln ins Leben gerufen, die vor allem die Arbeits bedin-gungen der Arbeiter betrifft und welche die Lieferanten unterzeichnen müssen, um an Nature’s Pride liefern zu dürfen. Seit 2011 arbeitet das Unternehmen für die Kontrollen mit dem unabhängigen Institut für Marktökologie (IMO) zusammen.

Die Arbeiter werden zu Corporate Social Responsibility geschult – wie hier in Guatemala.

Das neue Firmengebäude wird so CO2-neutral wie möglich.

Mangos sind das erste Produkt mit „For Life“- und „Fair for Life“-Label.

von Lieferanten beziehen, die zertifiziert sind.“ Bereits in diesem Jahr werde man das Ziel über-treffen. Bis Ende 2013 will Nature’s Pride bereits 50% seiner Produkte von zertifizierten Betrieben beziehen. Bis zum Jahr 2020 sollen es laut Ver-einbarung 100% sein.

Um ihr Engagement zu demonstrieren, nutzt Nature’s Pride seit 2011 zwei IMO-Label, die derzeit bei Mangos eingesetzt werden. Das „For Life“-Label garantiert die Einhaltung internati-onaler Arbeiterrechte. „Fair For Life“ sichert den Produzenten darüber hinaus einen Minimum-Preis für ihre Ware. Zudem wird für jede ver-kaufte Mango 1 Eurocent für soziale Projekte in den Gemeinden der Arbeiter zurückgelegt. Diese wurden 2013 erstmals umgesetzt.

Die Projekte sind ganz unterschiedlicher Natur und werden gemeinsam mit den Arbeitern entwickelt. „Sie sollen mehrheitlich entscheiden, was in ihrer Gemeinde am meisten benötigt wird“, so Regina Pasmans. So wurde beispiels-

Besuchen Sie uns im Internet unter www.hermannalbers.de

Von A bis ZDas volle Sortiment in höchster QualitätVon der Artischocke bis zur Zwiebel - was auch immer Siewünschen, wir haben es im Angebot. SelbstverständlichIFS-zertifiziert. Unser Schwerpunkt liegt auf heimischen Ge-müse, Kräutern und Obst. Zudem importieren und vermark-ten wir europäische Speisefrühkartoffeln und Südfrüchte.Ein vielfältiges Pilzsortiment und saisonale Produkte wieSpargel und Erdbeeren runden unser Angebot ab.

Seit fast 100 JahrenKompetenz durch TraditionWir sind ein traditioneller Familienbetrieb in der mittlerweilevierten Generation. Wir bieten langjährige, beste Kontakte zuausgesuchten Qualitätslieferanten im In- und Ausland, einbreites Fachwissen und eine Servicequalität. Besuchen Sieunseren Stand auf dem Großmarkt oder rufen Sie uns an. Wirsind gerne für Sie da!

Page 52: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

50

Special Nachhaltigkeit – Logistik, Kühlung, Technik

Fruchthandel Magazin: Wo gibt es aus Ihrer Sicht den größten Handlungsbedarf, um Prozes-se im Transportsektor nachhaltiger zu gestalten?Prof. Karlheinz Schmidt: Wir haben in den vergangenen Jahren schon einiges erreicht. Bei der Leerfahrtenoptimierung gibt es kaum noch Spielraum. Wir müssen uns künftig vielmehr neuen Antriebstechniken und Kraftstoffen zu-wenden.FH-Magazin: Was setzten die Unternehmen be-sonders im Bereich der Frische bereits um?Prof. Schmidt: Die Frische ist nun einmal ein sehr energieintensives Segment, das immer noch viel Diesel verbrennt. Wir sehen allerdings Chancen durch Wasserstoff und die Entwicklung neuer Klimatechniken. Gleichzeitig ist auch die Kühlmitteldiskussion noch nicht ausgestanden. Dort gibt es nach wie vor einen Konflikt zwischen Effizienz und Umweltschutz. Wir haben zwar umweltfreundliche Kühlmittel, doch da ist vor allem bei der Effizienz noch nicht das Optimum erreicht.FH-Magazin: Welche ökonomischen und öko-logischen Vorteile ergeben sich durch mehr Nachhaltigkeit in den logistischen Prozessen?Prof. Schmidt: Was derzeit wissenschaftlich als nachhaltig bezeichnet wird, ist in der Bran-che bereits selbstverständlich. Fahrerkurse zum Kraftstoffsparen gibt es beispielsweise seit 30 Jahren. Die Unternehmer haben das seit lan-gem als wirtschaftlich sinnvoll erkannt. Dazu kommen eine Erhöhung der Nutzlast sowie eine leichtere Bauweise der Auflieger. Eine Umstel-

lung auf Hybridfahrzeuge rechnet sich erst ab einem Dieselpreis von 1,50 Euro. Die Technik ist jedoch vor allem im Verteil- und Nahverkehr einsetzbar. Weitere Maßnahmen lassen sich nur noch mit höheren Kosten darstellen. Denn grüne Logistik, zum Beispiel durch Carbon, ist umwelt-freundlicher aber auch teurer. Denn das Material ist zwar leichter und spart damit Kraftstoff, das reicht aber nicht aus, um die höheren Baukosten und den steigenden Verschleiß zu kompensieren. Doch je höher die Energiepreise, umso eher rech-nen sich alternative Techniken.FH-Magazin: Was können eine Modernisierung der Fahrzeugflotten, satellitengestützte Routen-planung und eine bessere Vernetzung leisten, um Leerfahrten zu vermeiden?Prof. Schmidt: Leerfahrten lassen sich kaum noch weiter verringern. Wir liegen da derzeit im Fernverkehr bei 10% und regional bei 20%. Da es sich dabei meist um Verteilerverkehr handelt, lässt sich das kaum weiter reduzieren. Da die Un-ternehmen im Fernverkehr in einigen Fällen nur sortenrein fahren können, um Vermischungsver-luste zu vermeiden, lässt sich die Zahl der Leer-fahrten kaum unter das heutige Niveau drücken. Die einzige Chance für mehr Effizienz sind län-gere Fahrzeuge. So genannte Gigaliner mit bis zu 60 t wären für Päckchen und Pakete, aber auch für Obst und Gemüse durchaus sinnvoll. Damit ließen sich 30%–40% Energie einsparen und zwar aus dem Stand und ohne die Fahrzeug-flotte zu erneuern. Das Beispiel Schweden zeigt, dass diese Fahrzeuge nicht gefährlicher sind, als

andere auch. Sie sind technisch bestens ausge-stattet und bisher kaum auffällig.FH-Magazin: Können Konzepte wie die so ge-nannte City-Logistik zusätzliche Synergien frei-setzen?Prof. Schmidt: Jein. Wenn es darum geht, Wett-bewerb zu verhindern, dann ja. Denn wenn ein Fahrer alle Waren in einen Bezirk bringt, mag das zwar ökologisch reizvoll sein, doch es entsteht ein Monopol und das lässt den Preis sicher stei-gen. Das tangiert den Wettbewerb in einer Weise, dass der Verbraucher auf der Verliererseite landet.FH-Magazin: Die Transportbranche stand in den vergangenen Jahren bereits durch die Finanz- und Wirtschaftskrise erheblich unter Druck. Können sich die Unternehmen Investitionen in Nachhaltigkeit überhaupt leisten?Prof. Schmidt: Investitionen lassen sich immer dann stemmen, wenn sie sich refinanzieren. Wenn sie das, was sie ausgegeben haben nicht einsparen, wie beim Euro-6, dann führt das zu steigenden Preisen. Die gesäuberte Luft kostet die Unternehmen Millionen, die Auswirkungen sind allerdings vergleichsweise gering. Der Auf-bau der Euro-6-Technik hat die Einsparungen der neuen Motorengeneration zunichte gemacht und führt zu 4% höherem Kraftstoffverbrauch. Die Abgastechnik verursacht eine Menge Totlast,

NACHHALTIGKEIT/LOGISTIK ___________________________________________________________

„Es fehlen alternative Kraftstoffe und Antriebstechniken“Das Fruchthandel Magazin sprach mit Prof. Dr. Karlheinz Schmidt, Haupt-geschäftsführer des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) e. V. über nachhaltige Strategien im Logistikbereich.

Prof. Dr. Karlheinz Schmidt

Page 53: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Fruchthandel Magazin 2013

51

weil der Motor komplexer ist und verbunden mit den höheren Anschaffungskosten ist das weder wirtschaftlich noch umweltpolitisch sinnvoll.FH-Magazin: Begünstigen oder hemmen die derzeitigen politischen Rahmenbedingungen die Investitionen?Prof. Schmidt: Die politischen Rahmenbedingen sagen, dass wir ab Januar auf Euro-6 umstellen müssen. Wenn der Staat die Mehrkosten übernähme, kä-men alle Euro-5-Fahrzeuge auf den Gebrauchtwagenmarkt. Osteuropäische Unternehmen kauften sie und übernähmen Strecken in Westeuropa. In den vergangenen fünf Jahren hat diese Entwicklung von 17% auf 25% zugenommen. Diese enorme Verlagerung könnte noch zunehmen. Es wechseln dann nur die Nummernschilder und die Fahrer, für die Umwelt bringt das nichts. Gleichzeitig gehen dem Staat erhebliche Steuereinnahmen verloren. Denn für jeden 40-Tonner, der in Deutschland verschwin-det, fehlen 80.000 Euro in der Staatskasse.FH-Magazin: Können wir etwas von unseren Nachbarländern lernen?Prof. Schmidt: Deutschland ist auf einem Quali-tätsmarkt unterwegs und dort führend. Noch sind 20% des grenzüberschreitenden Verkehrs in unserer Hand. Die Fahrzeuge sind mit Telematik und Optimierungssystemen bestens ausgestattet und die Flotte ist modern. Höhere Lasten sind kaum möglich, denn wir sind in den vergange-nen 20 Jahren bei der Infrastruktur ausschließ-lich auf Verschleiß gefahren. Das Netz hält zwar längere Fahrzeuge aber keine höheren Gewichte aus, denn schon jetzt muss jede dritte Brücke in den kommenden fünf Jahren saniert werden. Die

Sauerlandlinie beispielsweise stammt aus den 60er Jahren und braucht eine Runderneuerung.FH-Magazin: Wie sieht die Transportbranche unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit im Jahr 2020 aus?Prof. Schmidt: Nicht viel anders als heute. Im Stadtverkehr wird es mehr Hybridfahrzeuge ge-ben, doch im Fernverkehr fahren wir weiter mit

Diesel. Uns fehlen bisher die alternativen Kraft-stoffe und Antriebe. Die Batteriekapazi täten sind noch gering und die Wasserstofftechnik noch nicht ausgereift. Es gibt zwar Forschun-gen für ungefährlichere druckfreie Tanks, doch vor 2018 sind da keine Ergebnisse zu erwarten. Für Schwerlasten ist der Wasserstoff bisher auch nicht geeignet, da das Drehmoment bei nied rigen

Drehzahlen nicht ausreicht. Doch den Techni-kern fällt sicher noch etwas ein, um auch das zu lösen. Vorstellbar wäre ein Oberleitungsverkehr. In Brandenburg existiert bereits eine Teststre-cke und die Ergebnisse sind vielver sprechend. Grundsätzlich ist jedoch alles eine Kostenfrage. domi

Dadurch, dass die Transportbranche bereits seit Jahren unter starkem wirtschaftlichen Druck steht, hat sie da, wo es möglich ist, bereits Energieeinsparungen vorgenommen.

Trotz genauer Tourenplanung sind Leerfahrten kaum mehr zu minimieren.

Page 54: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

52

Special Nachhaltigkeit – Logistik, Kühlung, Technik

Um einen schnellen Einsatz von Reifekam-mern zu ermöglichen, konzipierte der niederländische Spezialist für gasdichte

Reifetore, BG Door® International, das neue Reifungssystem „EcoTop Start“.

Das Unternehmen BG Door® Internatio-nal mit Sitz in Houten konzentriert sich bereits seit 25 Jahren auf die Weiterentwicklung von Reifetoren und Reifetechnologien für Bananen und andere tropische Früchte. Das Unterneh-men gilt international als eines der meist pro-filierten in seinem Bereich. „Mit unserer neuen kosten günstigen Lösung ‚EcoTop Start‘ bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, mit einer einfach zu installierenden, flexiblen und öko-nomischen Anlage die besten Reiferesultate zu

erzielen“, so Managing Direc-tor Jan van Kessel. Die neue Einheit ist passend für alle Pal-letten- und Box-Typen sowie für teilgefüllte Kammern. Die „plug-and play“-Reifeinstallationen verfügen über ein Kühl-/Heiz-System, eine Kontrolle und natürlich gasdichte Tore. „Frische Luft gelangt beim Öffnen der Tore automatisch in die Kam-mer. „EcoTop Start“ sei sofort einsatzfähig, er-klärte Jan van Kessel.

Auf Grund der Erfahrungen und des Know-hows in der Entwicklung von gasdichten To-ren hätten die Kunden auch immer stärker die Entwick-lung von Reifetechnologie hinterfragt. „Im Mittelpunkt unserer Innovationen stehen nicht nur die Reduzierung der Energiekosten auf ein opti males Niveau, sondern auch die dauerhafte Senkung der Kosten für den laufen-den Betrieb von Reifekammern“, so Van Kessel. Dabei werde ein bestmögliches Reifeergebnis der Früchte erzielt und die Kunden könnten sicher sein, dass die Produkte in bestem Zu-stand die Kammer verlassen, hob Van Kessel hervor.

BG Door® International vertreibt seine Produkte weltweit, wobei vor allem China und Indien in den letzten Jahren zu einem wich-tigen Markt g e w o r d e n ist. Das Un-ternehmen stellte seine Fachkompe-tenz neben der Fruit Lo-gistica in Ber-lin, auch auf der Asia Fruit Logistica und anderen in-ternationalen Events vor.

g.b.

Gesamt ansicht einer Reife-kammer mit der Technik von

BG Door.

NIEDERLANDE/BG DOOR® INTERNATIONAL ___________________________

Flexible Einheit „EcoTop Start“ senkt die Kosten der Reifung

Die Reifekammer ist in Betrieb …

... wenn das Tor geöffnet ist, gelangt automatisch frische Luft in die Kammer, die dann begehbar ist.

SPANIEN/KERNEL EXPORT S.L., LOS ALCAZARES/MURCIA __________________________________________________________________________

Erstes Biomasseheizkraftwerk für Pflanzenabfälle in Spanien

Das Unternehmen Kernel Export mit Sitz in Los Alcázares/Murcia arbeitet intensiv an seinem neuen Projekt einer Biogasanlage,

die als erste in Spanien, mit den in dem O+G-Un-ternehmen anfallenden Pflanzenabfällen (Salat, Gemüse, Melonen etc.) betrieben wird. Damit wird Kernel wieder einmal seiner Pionierrolle gerecht. Nach Beendigung der administrativen Vorgänge mit all ihren Formalitäten wird im September mit dem Bau begonnen und Ende März 2014 die Anlage in Betrieb genommen. Bei einem Besuch in Los Alcázares erklärte José Antonio Cánovas Fruchthandel Magazin wie das Biomasseheiz-kraftwerk (BMHKW) funktioniert. J.A. Cánovas: Das Projekt basiert auf der Verwertung aller in unserem Unternehmen anfallenden Pflanzenab-fällen (8–10 t täglich). Der Reaktor erzeugt durch die Verbrennung der festen Biomasse Biogas, das einen Kraft-Wärme-Kopplungsmotor antreibt, der elektrische Energie und Wärme erzeugt. Die

Kapazität sind 380 kW/Stunde elektrischer Ener-gie, Wärme und 3.500 t organischen Dünger, den wir wieder im Anbau einsetzen können. Wir hoffen, damit unsere Stromrechnung um 30% bis 35% senken zu können. Schon lange haben wir uns mit einem solchen Projekt beschäftigt, bisher aber keines gefunden, das für uns wirtschaftlich geeignet war. Mit dem spanischen Unternehmen Ludan Renewable Energy S.L./Valencia, das zu der Multinational Ludan Engineering Co, gehört, haben wir jetzt den richtigen Partner. Sie sind Experten im Bau von Biogasanlagen. Außerdem verfügen wir über einen Cooperationsvertrag mit dem murcianischen Agrarforschungsinstitut,

IMIDA, das die Verbesserung der Materialien und ihrer Rentabilität untersucht.

Das ganze Projekt hört sich gut an, ist sehr „grün“, kostet aber auch viel Geld. Die Investi-tionen belaufen sich auf 1,5 Mio Euro und man muss schon zu 100% davon überzeugt sein, so wie wir es sind. Unsere Pflanzenabfälle werden direkt in etwas Positives verwandelt. Das ist un-sere grosse Herausforderung und womit wir uns von anderen Biogasanlagen abheben können. In Zukunft denken wir sogar über die Möglichkeit nach, die Investitionen und Kapazität zu ver-doppeln. Anfangs nur mit eigenen Abfallpro-dukten, obwohl wir in Zukunft auch autorisiert

sein werden, andere Produkte zu verwerten.“ d.s./ch.s.

Modell der zukünftigen Biogas anlage von Kernel.

Page 55: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Fruchthandel Magazin 2013

53

die Maße des jeweiligen Produktes abgestimmt werden, um eine optimale Raumnutzung zu ge-währleisten.

Die nach strengen technischen Vorgaben des Europäischen Verbandes der Wellpappenher-steller (FEFCO) produzierten CF-Steigen sind er-kennbar am CF- oder Bestack-Stempel auf dem Boden der Steige und setzen sich europaweit im-mer mehr durch. In Italien beispielsweise erfüllen bereits rund 805 der Obst- und Gemüsesteigen aus Wellpappe diesen Standard.

FEFCO/WELLPAPPE __________________________________________________________________________________________________________________

Common Footprint: Europaweite Studien belegen Effizienz von Wellpappensteigen

Eine wesentliche Grundlage für die logis-tischen Effizienzvorteile von Wellpappen-verpackungen im Fruchtsegment ist der

Common-Footprint-Standard (CF). Mit seinen einheitlichen und untereinander kombinierbaren Modulmaßen strukturiert dieser europaweite Standard für Obst- und Gemüsesteigen die prin-zipiell unendliche Vielfalt von Wellpappenver-packungen, um Waren möglichst Platz sparend

von Catania nach Mailand in Wellpappe 34% weniger CO2-Emissionen verursacht als in der Verpackung eines konkurrierenden Systems.

Zahlen aus Deutschland zeigen, dass der Transport von Tomaten über die gesamte Liefer-kette hinweg in Wellpappenverpackungen 13% weniger Kosten verursacht als im alternativen Verpackungssystem mit Mehrwegsteigen. Auch für die Erzeuger ist Wellpappe günstiger: Eine

französische Erhebung schätzt den Vorteil auf 40 Cent pro Einheit, vergleichbare spani-sche Untersuchungen beziffern die Kosteneinsparung auf 14%.

Modulare Konstruktion

Das Common-Footprint-Kon-zept beruht auf drei Kernele-menten. Erstens: Stapelnasen und Aussparungen in jeweils festgelegten Positionen ge-währleisten eine optimale Sta-pelfähigkeit. Zweitens haben die Steigen Standard-Grund-

maße, weshalb sie perfekt auf ganze oder halbe Standardpaletten passen, ohne wertvollen Platz zu verschenken. Und drittens können die Ver-packungen durch variable Höhen individuell auf

und sicher durch ganz Europa zu transportieren. Die effiziente Ausnutzung des Transportraumes bedeuten letztlich sowohl Kosten- als auch Um-weltvorteile.

Optimale Raumnutzung

Verschiedene europäische Studien belegen, dass der Einsatz der richtigen Wellpappenver-packungen weniger Frachtraum erfordert – und damit die Anzahl der Lkw auf den Straßen und klimaschädliche Emissionen reduziert. In einer britischen Vergleichsstudie beispielsweise haben Wellpappsteigen den verfügbaren Raum mit 91% bis 98% genutzt, Mehrweg-Kunststoff-kisten kamen auf maximal 81,5%. In einer weiteren Untersuchung aus Italien hat man fest-gestellt, dass der Transport von 20 kg Orangen

Die Stapelnasen von CF-Steigen gewährleisten eine gute Stapelfähigkeit und stabile Ladeeinheiten.

Der Common Footprint setzt sich europaweit immer mehr durch. Der CF-Stempel gewähr-leistet die internationale Modularität der Steige.

Die Ernährungsindustrie setzt auf Wellpappe. „Transportverpackungen aus Wellpappe spielen eine wichtige Rolle dabei, Lebensmittel frisch, sicher und dabei in hoher Qualität zu unseren Partnern im Handel zu transportieren“, sagt Peter Feller, Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungswirtschaft. Er betont besonders die Vorteile des Materials für die Logistik. „Wellpappe erfüllt die Anforderungen des modernen Supply Chain Managements in hervorragender Weise.“

Page 56: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Hierbei wurden die Ver-packungsschäden beim Transport vom Erzeuger

zum Handelslager und weiter in die Filialen jeweils abhängig von der Verpackungsart untersucht. „Über die gesamte Lieferkette wurden bei Einweg-Kartons Bruchquoten in Höhe von 4,2% festgestellt. Im Gegensatz dazu betrug die Quote bei Mehrwegkisten nur 0,12%.“, erklärte Mehrweganbieter Ifco gegenüber dem Fruchthandel Ma-gazin.

„Die Schadensursachen sind im Fall von Mehrwegverpackun-gen überwiegend auf falsche Ladungssicherung und unsach-gemäße Hand habung zurückzuführen. Bei Einwegver packungen kommen viele Schäden aufgrund von mangelnder Verpackungsstabili-tät und -kompatibilität dazu“, so Volker Lange, Abteilungsleiter für Verpackungs- und Handels-logistik des Fraunhofer IML. „So entfallen laut Studie drei Viertel aller Schäden der Einwegver-packungen auf eine fehlende Standardisierung, welche die modulare Abstimmung der Verpa-

ckungsabmessungen betreffe sowie die Kompa-tibilität zu anderen Verpackungen. Inhomogene, aus unterschied lichen Verpackungsarten und -typen bestehende Ladeeinheiten, welche für die einzelnen Filialen zusammengestellt werden, sei-en Hauptursache für eine deutliche Bruchquote beim Transport vom Zentrallager zu den Filialen. Mehrwegverpackungen verzeichneten im Studi-enverlauf für diesen Teil der Distributionsstrecke

Special Nachhaltigkeit – Logistik, Kühlung, Technik

VERPACKUNG/IFCO ___________________________________________________________________

„Mehrweg ist die Zukunft“Mit Mehrwegverpackungen lassen sich Verpackungsbruch und resultierende Schäden an Obst und Gemüse auf dem Transportweg deutlich reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik (IML) sowie der Arbeitsgruppe Cold-Chain Manage-ment der Universität Bonn.

Jedes Unternehmen kann sich für Nach-haltigkeit engagieren. So gibt es im Groß-marktbetrieb verschiedene Maßnahmen,

die Energie und Kosten sparen und somit die Umwelt schonen. Das hat auch die Firma Albers erkannt und Anfang 2013 ihren Verkaufsstand am Hamburger Großmarkt komplett auf LED-Technik umgestellt. Nun zieht Inhaber Ralf Al-bers eine erste positive Bilanz.

„Bei einem Vergleich der Zählerstände mit dem 1. Halbjahr 2012 konnten wir bereits einen erheblich geringeren Stromverbrauch feststel-len“, sagte er im Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin. Außerdem habe er bisher noch keine einzige Lampe erneuern müssen. „LED-Lampen haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 14 Jahren. Bei den alten Leuchtstoffröhren mussten pro Jahr etwa 10 bis 15 Stück erneuert werden.“

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist bessere Präsentation der Ware bei gleichzeitig geringerer Schädigung durch Lichteinfluss. „Die Produkte werden besser ausgeleuchtet. Trotzdem bleibt die Frische wegen der fehlenden UV-Strahlung länger erhalten.“ Besonders zu beobachten sei dies bei Kartoffeln, die unter Lichteinfluss nun nicht grün würden. „Auch die Wärmeabstrahlung der LED-Lampen ist deutlich geringer.“ Dadurch

HERMANN ALBERS E.K., HAMBURG _________________________________________________________________________________________________

Deutliche Einsparung von CO2 durch neue LED-Leuchten

eine Bruchquote von 0,10%, während Einweg-verpackungen aus Pappe oder Holz zu 3,32%

beschädigt wurden“, so Ifco weiter.Eine Studie des Deutschen

Bundesministeriums für Er-nährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beziffere die Lebensmittel verluste in Deutsch-land auf 6,7 Mio t pro Jahr. Die Ergebnisse der vorgestellten Studie zeigten, dass eine Verbesserung der Situation nicht nur durch Än-derung des Verbraucherverhaltens, sondern im Obst- und Gemüse-transport auch durch die Wahl geeigneter Mehrwegverpackungen erreicht werden kann.

Wie Ifco weiter ausführt, ergebe eine Übertragung der Studienresul-tate auf die aktuelle Marktsitua-tion, dass bei 100%igem Einsatz

von Einwegverpackungen ca. 36.000 t Obst und Gemüse mit einem Marktwert von rund 68 Mio Euro beschädigt würden. „Bei 100%igem Einsatz von Mehrwegsystemen würde sich der Verlust auf 1.100 t mit einem Marktwert von rund 2 Mio Euro belaufen, wobei dieser Verlust bei Verbesserungen insbesondere im Bereich der Ladungssicherung noch weiter reduziert werden könnte.“

Inhaber Ralf Albers

Page 57: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

müsste nicht noch zusätzlich Energie aufgewendet werden, um diese Wärmeentwicklung durch Kühlung auszuglei-chen.

Neben den Verkaufs-räumen wurde das Büro, die Lager und die Kühlräume um-gerüstet. „Zudem haben wir Bewegungsmelder in die Kühl- und Lagerräume eingebaut, so dass diese nur beleuchtet wer-den, wenn sich tatsächlich jemand dort aufhält“, erläutert Albers.

Das Konzept zum Austausch sämtlicher Leuchtmittel wurde in Zusammenarbeit mit einer Spezialfirma und der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt erstellt. Für die Umsetzung investierte Albers einen fünfstel-ligen Betrag. Er ist jedoch überzeugt, dass sich

Der Großmarktstand vor ...... und nach der Umstellung auf LED-Technik

der Aufwand langfristig lohnen wird. Einer Analyse zufolge liegen die CO2-Einsparungen verglichen mit herkömmlicher Beleuchtung bei 70% oder 12 t pro Jahr.

Hinzu kommen andere Vorteile, die weniger dem Um-

weltschutz, als vielmehr der Arbeitssicherheit dienen. So ist die Unfallgefahr durch die bessere Ausleuchtung und das fehlende Flimmern mini-miert, es besteht eine geringere Brandgefahr und kein Implodieren der Lampen.

CABKA_IPS __________________________________________________________________________________________________________________________

Eye-Catcher bringt Nachhaltigkeit ins Obst- und Gemüseregal

Der gesamte deutsche Lebensmittelhandel schlägt im Jahr ca. 9 Mio t frisches Obst und Gemüse über sein Filialnetz um. Zirka

4% davon verderben in den Filialen, noch bevor sie verkauft werden. In mittelgroßen sowie in kleinen Filialen liegt diese Zahl laut Studien so-gar bei durchschnittlich 6%. Das sind 360.000 t.

Volle Regale, hohe Produktqualität, perfekte Präsentation. Obst und Gemüse muss einfach gut und frisch aussehen, damit der Konsument gerne zugreift. Diese hohen Ansprüche wider-sprechen sich aber häufig. Ziel im Obst- und Gemüseregal ist es, die Präsenz der Ware zu ver-bessern, den Warendruck zu erhöhen und auch noch kurz vor Ladenschluss dem Konsumenten das Gefühl zu geben, aus dem Vollen schöpfen zu können. Volle Regale bedeuten aber sehr oft auch zu viel Ware in der Verpackung. Die Ware wird mehrfach überschlichtet und aufgeschüttet. Darunter leidet oft die Qualität. Die darunter lie-gende Ware wird gedrückt und beschädigt. Da-rüber hinaus gehen dadurch auch die qualitäts-erhaltende Produktschlichtung und die schöne Produktpräsentation in der Originalverpackung verloren, auf die der Lieferant sehr viel Wert ge-legt hat. Das Obst- und Gemüseregal wird nicht selten zum Wühltisch, das Ergebnis sind hohe Warenabschriften und weniger Verkauf.

Vor allem in mittelgroßen und kleineren Geschäften und/oder bei Produkten mit gerin-gerem Warenumschlag wirkt sich der Effekt von zu viel Ware im Regal sehr negativ aus. Es stellt sich somit die Frage, wie man alle Anforderungen unter einen Hut bringen kann. Die Firma Cabka_IPS, ein weltweit agierender deutscher Hersteller

von Ein- und Mehrwegpaletten sowie klappba-ren Transportverpackungen aus Kunststoff, bietet mit dem Eye-Catcher eine effektive Lösung für dieses Problem an. Diese Vorrichtung wird unter der O+G-Verpackung im Regal fix platziert. Sie greift von unten in die Verpackung ein und hebt über eine flache Einlage die Ware aus der Verpa-ckung heraus. Diese Einlage kann laut Cabka_IPS sehr einfach und rasch unter die Ware geschoben werden, ohne dass diese vorher ausgeräumt wer-den muss und tritt so ohne Überschlichten und Aufschütten in den Vordergrund. Die Steige sieht voll aus und selbst kurz vor Ladenschluss blickt der Kunde nicht in tiefe, gähnend leere Kisten.

Somit kann die Steige, so wie sie vom Lie-feranten kommt, ohne Mehraufwand direkt ins Regal gestellt werden. Die vom Lieferanten bestens vorbereitete, professionelle Produktprä-sentation bleibt erhalten. Darüber hinaus verhin-dere der Eye-Catcher in den Schrägregalen das Nachrutschen von hintereinander platzierten

Ver packungen, wenn die vordere Verpackung aus dem Regal entnommen wird, so Cabka_IPS.

Bisherige Langzeittests mit dem österreichi-schen Handelshaus Spar und der zur Markant Gruppe gehörenden Bünting Gruppe haben laut Unternehmen hervorragende Ergebnisse gezeigt. „Die Warenabschriften konnten um 30% redu-ziert werden.“ Man könne davon ausgehen, dass der Eye-Catcher in zirka 40% der O+G-Präsenta-tionen sinnvoll verwendet werden könne. „Damit landen jährlich um 64.800 t weniger Lebensmit-tel auf dem Müll.“

Der Eye-Catcher von Cabka_IPS leiste damit einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zur nach-haltigen, effizienteren Ressourcennutzung. Er trage indirekt dazu bei, dass weniger Wälder für zusätzliche Anbauflächen gerodet werden müs-sen. Und er sei ein gutes Beispiel dafür, dass Öko-nomie und Ökologie kein Widerspruch sein müs-sen. Der Return on Investment des Eye-Catchers liege mit den bis heute erzielten Ergebnissen von reduzierten Warenabschriften bei zwei Monaten!

Der Eye-Catcher mache damit nicht nur Obst und Gemüse zu einem echten Hingucker, er biete darüber hinaus einen wertvollen Beitrag zum The-ma Nachhaltigkeit und Umweltschutz und senkt nebenbei auch nachhaltig und rasch Kosten.

Der Eye-Catcher mit Unterlagsrahmen und Einlage mit Rollschutz.

Page 58: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

56

das System beheizt, im Sommer kann bei Bedarf gekühlt werden.

Energie gewinnt die Wärmepumpe aus der Außenluft, im Markt selbst strömt die Luft aus acht kleinen grauen Deckenkassetten. Die sind unscheinbar, fallen dem Kunden kaum auf. Mit einer zentralen Steuerung lässt sich die Tempe-ratur in verschiedenen Bereichen des Verkaufs-raums leicht regulieren. Elskamp freut’s: Er nutzt eine Menge Einsparpotenzial und bessert die Umweltbilanz seines Unternehmens deutlich auf. Auf rund 5.900 Euro belaufen sich die jähr-lichen Stromkosten der Wärmepumpenanlage (49.000 kWh) im Markt – das sind rund 40% der Kosten, die eine Gasheizkesselanlage (Gas-verbrauch: 200.0000 kWh) in diesem Gebäude bringen würde.

Nominierung für Startup-Award

10% über den Anschaffungskosten einer her-kömmlichen Heizungs- und Lüftungsanlage liegt der Preis für eine Wärmepumpe. Nach Pries’ Angaben eine Investition, die sich nach sechs Jahren amortisiert hat. Alexander Elskamp konnte er mit seinem Konzept überzeugen. Der Kaufmann leitet das Unternehmen mit zurzeit vier Märkten in dritter Generation. Boden-haftung ist ihm persönlich wichtig, in Sachen Technik setzt der Händler aber gerne auf Inno-vation und moderne Methoden, dafür nominier-te ihn das Land Nordrhein-Westfalen 2009 sogar für den Startup-Award.

Zwei Beispiele: An den vier Steh-Kassen-tischen kann mit dem biometrischen Bezahlsys-tem Digiproof der IT-Werke Lahr (Schwarzwald) per Fingerabdruck gezahlt werden. Die Kassiere-rinnen nutzen das Einkaufswagenkontrollsystem Wa-Con der Firma Certus. Per Lichtschranke wird

Gebäudetechnik spezialisiert, riet dem Edekaner 2005 für den Neubau (Verkaufsfläche: 1.200 m²) zum Einbau einer Wärmepumpe. 165.000 Euro investierte Elskamp in das System, zu dem auch die Lüftungsanlagen gehören. „Wegen der rela-tiv geringen Innentemperatur ist eine Wärme-pumpe für Supermärkte ideal“ sagt Pries. Bei rund 19 Grad Celsius liegt diese im Durchschnitt, die Immobilie wird demnach im Winter durch

Die Energiekosten sind das größte Sorgen-kind vieler Unternehmer. „Es ist wichtig, einen Spezialisten zu haben, dem man

vertrauen kann“, sagt Alexander Elskamp im nordrhein-westfälischen Bocholt. Diplom-Inge-nieur Andreas Pries vom Ingenieurbüro Gene-sis hat sich mit seinem Team auf Energie-und

Special Nachhaltigkeit im Lebensmitteleinzelhandel

EDEKA-HÄNDLER ALEXANDER ELSKAMP _____________________________________________

Energieeffizienz zahlt sich ausFür das Konzept seines modernen Frischecenters engagierte Edeka-Händler Alexander Elskamp (Bocholt) mit Energieberater Andreas Pries einen Fachmann. Mit dem Einbau einer Wärmepumpe und weiteren Maßnahmen spart er kräftig.

Sichtbar: Porträt-Fotos vom Team, hier Alexander Elskamp und Mitarbeiterin Gülsen Kurtgözü, sind überall im Markt präsent. Fotos: Thomas Backs

Im besten Licht: In der O & G-Abteilung hat Elskamp auf LED-Beleuchtung umgestellt.

Gewerbekälteanlage als Wärmepumpe

Rund 700 Händler hat IB Genesis bisher beraten, das Büro bietet Energieeffizienz-beratungen für Handel, Gewerbe (KMU), Industrie und Wohnungsbau, sowie Pla-nungen für Anlagen der Technischen Ge-bäudeausrüstung und Kälteanlagen. Immer häufiger nutzt der LEH sogenannte trans-kritische CO2-Kälteanlagen, die gleichzeitig als Wärmepumpe genutzt werden. Bekannte Händler, die betreut wurden: Edeka Hieber in Baden-Württemberg und Rewe Lenk im Ruhrgebiet. Der Bund bezuschusst die Anlagen mit 25% der Investitionskosten. Nach den Plänen der Bundesregierung soll der CO2-Ausstoß in Deutschland bis 2020 um 40% gesenkt werden.

Alternativen

Page 59: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

WARENKUNDE

MEHRFACHBESTELLUNGEN ZUM SONDERPREIS !

Bestellen Sie dieses wichtige Nachschlagewerk für die gesamte Obst und Gemüsebranche mit mehr als 23 Produktprofi len auf 112 Seiten.

Weitere Infos zum Inhalt sowie Musterseiten fi nden Sie auf www.fruchthandel.de/warenkunde.

Mit Mengenrabatten für Mehrfachbestellungen – siehe Bestellcoupon.

Infos und Bestellungen Ingrid [email protected]. +49-(0)211-99104-12

Das unentbehrliche Nachschlagewerk

B E S T E L L C O U P O NHiermit bestellen wir die FRUCHTHANDEL WARENKUNDE. Preis für 1 Exemplar 19,90 €, ab 5 Exemplaren pro Stück 16,80 €, ab 10 Exemplaren pro Stück 13,80 €, ab 50 Exempla-ren pro Stück 9,80 €, zzgl. Versandkosten + MwSt.

Anzahl Exemplare

Name

Firma

Straße

PLZ/Ort Land

Telefon Telefax

E-Mail

MwSt-ID-Nr. (nur EU-Länder)

Datum Unterschrift

Liefer- und ZahlungsbedingungenDie Versandkosten betragen bei der Bestellung von bis zu 2 Exemplaren 3,50 € (Deutschland), 7,00 € (EU-Ausland). Weitere Versandkosten auf Anfrage.

Coupon bitte senden anDr. Rolf M. Wolf Media GmbH • Postfach 10 55 51 • D-40046 Düsseldorf Fax +49-(0)211-691 17 46 • [email protected] • www.fruchthandel.de

Page 60: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

58

regionalen Produkte von Ko-operationspartnern. Nicht nur Klassiker wie Äpfel, Erdbeeren, Spargel und Kartoffeln gehören dazu. Unter dem Label „Ge-nussRegion Elskamp“ werden in Verbundplatzierung z. B. die frisch gepressten Obstsäfte der benachbarten Privatkelterei Van Nahmen präsentiert. Echte Umsatzbringer, die lokal be-sonders gefragt sind. tb

einer Beratung seines Partners Philips Lighting entschloss sich der Edeka-Kaufmann dort im Februar 2013 zur Umstellung auf LED. 5.000 Euro kostete die Investition – gelohnt hat sie sich gleich dreifach. Die neue Beleuchtung hat eine Lebensdauer von zehn Jahren, hält also deutlich länger als die vorher verwendete, bei der laufend Lampen ausgetauscht werden mussten. Zudem erstrahlt die Abteilung mit den neuen Deckenstrahlern im besten Licht. Vorteil Nummer 3: „Das Problem der Wärme entfällt, die Zahl der Abschreibungen ist deutlich gesunken“, berichtet Elskamp, bei dem die Leuchten wie bei vielen Händlern zuvor nah an den Fruchtregalen hingen.

Obst & Gemüse gehören für den Vollsorti-menter wie die gesamte Frische zum Aushängeschild. Stetig steigend ist der Umsatz an Bio-Produkten, ihnen hat der Händler einen besonders zen-tralen Platz in der rund 100 m² großen Abteilung zugeordnet. Priorität haben außerdem die

auf dem Kassenmonitor ein Bild vom Wagen des Kunden gezeigt.

Obst & Gemüse: LED-Beleuchtung

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz haben für Elskamp Priorität. Im Bereich Molkereiprodukte ließ er die Linde-Kühlregale mit Isolierglastüren ausstatten – und senkte dort den Stromver-brauch um bis zu 60%. Auch Obst & Gemüse (Umsatzanteil: 11,5%) boten Potenzial, nach

Special Nachhaltigkeit im Lebensmitteleinzelhandel

Programme von Bundesamt und KfW

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellt Unternehmen Fördermittel für Querschnittstechnolo-gien und für gewerbliche Kälteanlagen zur Verfügung. Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von höchs-tens 50 Mio Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Mio Euro sowie sonstige Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von höchstens 100 Mio Euro. Auch die KfW-Bank bietet ein Förderprogramm zur Energieberatung an. „Viele Unternehmen wissen gar nicht, dass es diese Fördermittel gibt“, sagt Andreas Pries. Das Inge-nieurbüro Genesis stellt Info-Material zu den Programmen auf seiner Webseite zur Verfügung: www.ibgenesis.de

Fördermittel

Neubau: 2005 entstand in Bocholt-Biemenhorst ein neues Stadtteil-zentrum mit Edeka-Markt.

Diplom-Ingenieur Andreas Pries hat sich mit

IB Genesis auf Energie-und Gebäudetechnik

spezialisiert.

Verbundplatzierung: Frisch gepresste Obstsäfte der benachbarten Privatkelterei Van Nahmen.

Bio wächst und hat bei Edeka Elskamp einen zentralen Platz.

Sommerlich: Melonen gehen in den warmen Monaten beson-ders gut.

Page 61: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Fruchthandel Magazin 2013Fruchthandel Magazin 2013

Unser Verständnis von Unternehmens-verantwortung beschränkt sich nicht allein auf Kunden, Mitarbeiter oder Geschäfts-

partner, sondern umfasst zugleich den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen im Hinblick auf zukünftige Generationen“, erklärt Raimund Luig, Sprecher der Geschäftsführung der Kaiser’s Tengelmann GmbH. „Mit dem vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht möchten wir aufzeigen, welche Wege wir bislang gegangen sind und zu-künftig gehen werden, um dieser Verantwortung gerecht zu werden.“

Traditionsbedingt liege bei Kaiser’s Tengel-mann ein Hauptaugenmerk auf dem Schutz von Umwelt und Natur. So stünden bereits seit 1984 Frosch und Schildkröte als Symbol für dieses weit-reichende Engagement. „Ein Fokus des Umwelt-schutzes liegt bei Kaiser’s Tengelmann – wie auch bei anderen Geschäftsfeldern der Unternehmens-gruppe Tengelmann – auf dem Klimaschutz“, erläutert Luig. Ein Ziel sei es, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 10% zu senken. Durch eine umfangreiche Moder nisierung des Filialnetzes sei es durch den Einsatz effizientester Technologien bereits gelungen, erhebliche Einsparungen zu erzielen. „Diesen Weg wird Kaiser’s Tengelmann konsequent weitergehen und die Modernisierung alter Filialen weiter vorantreiben.“

Als Pilotprojekt in diesem Bereich wurde 2008 der Tengelmann Klimamarkt in Mülheim an der Ruhr eröffnet, in dem seither Energie-effizienzmaßnahmen getestet werden. Viele die-

ser Maßnahmen werden laut Luig in den Filialen, in denen es möglich ist, im Rahmen der Modernisierung umgesetzt. Hierzu gehören beispielsweise Abdeckungen der Kühlmöbel, energie sparende Beleuch-tungskonzepte und umfang-reiche Abfallkonzepte.

Neben dem Klimaschutz habe aber auch der Tierschutz nach wie vor einen hohen Stel-lenwert bei Kaiser’s Tengelmann. Aktuell wurde das Tierschutzlabel „Für mehr Tierschutz“ in Zu-sammenarbeit mit dem Deutschen Tierschutz-bund eingeführt. Für den Einkauf von Fisch und Meeresfrüchten verfolge das Unternehmen bereits seit 2009 eine nachhaltige Strategie mit dem erklärten Ziel, bestehende Ökosysteme und Fischbestände zu schützen, die Beifänge auf ein Minimum zu reduzieren und eine lückenlose Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten.

„Als Handelsunternehmen sind wir nicht allein unseren Kunden, Mitarbeitern und Ge-schäftspartnern verpflichtet, sondern tragen auch gegenüber der Gesellschaft, in der wir le-ben und handeln Verantwortung“, erläutert Luig einen weiteren Schwerpunkt des nachhaltigen Engagements. Kaiser’s Tengelmann kooperiert seit vielen Jahren mit der Deutschen Tafel e. V. und anderen karitativen Einrichtungen, die die Lebensmittel in den Filialen und Überbestände in den Logistiklagern einsammeln.

KAISER’S TENGELMANN ____________________________________________________________________________________________________________

Erstmals Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichtIm März 2013 hat die Kaiser’s Tengelmann GmbH mit dem „Nachhaltigkeitsbericht 2011“ erstmals ein derartiges Dokument veröffentlicht. Dieses soll dem Unternehmen zufolge einen um-fassenden Überblick über die Aktivitäten, Strategien sowie Maß-nahmen und Ziele im Bereich Umweltschutz, Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Engagement geben.

Kunden können diese Aktion unterstützen, indem sie ihre Pfandbons zugunsten dieser Aktion stiften. Unterstützt wird auch das Kinder-hilfswerk Unicef seit 2011 durch den Verkauf von Unicef-Weihnachtskarten. Kaiser’s Tengelmann hat vier Kernhandlungsfelder identifiziert, in denen das Unternehmen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft sieht: Produkte, Lie-feranten, Standorte und Mitarbeiter. Für alle Handlungsfelder wurden Maßnahmen und Ziele festgelegt, die in den nächsten zwei Jahren um-gesetzt werden sollen.

So solle durch den fortlaufenden Dialog mit Produzenten und Lieferanten Qualität und Frische der Produkte weiter optimiert werden. Neben der Modernisierung des Filialnetzes würden auch an den Verwaltungs- und Logis-tikstandorten Energieeffizienzmaßnahmen um-gesetzt, um nachhaltig Ressourcen und Kos-ten einzusparen. Um die Zielerreichung der im Nachhaltigkeits bericht definierten Maßnahmen zu kontrollieren und weitere Schritte zu for-mulieren, wurde eigens eine CSR-Abteilung ein-gerichtet.

Der Eye-Catcher von CABKA_IPS macht’s möglich!

> Optimale Warenpräsentation, Verbesserung des Warenabverkaufs

> Kostengünstiger Ersatz für das Unterlegen von geklappten Steigen

> Einfaches Nachbestücken der Theke, kein Nachrutschen von Steigen

> Beitrag zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung

> ROI von weniger als zwei Monaten ips-belgium.com | cabka.com

Reduzieren Sie Ihre Warenabschriften bei Obst und Gemüse um 30%!

ProduktvideoDer Eye-Catcher von CABKA_IPS macht’s möglich!

> Optimale Warenpräsentation, Verbesserung des Warenabverkaufs

> Kostengünstiger Ersatz für das Unterlegen von geklappten Steigen

> Einfaches Nachbestücken der Theke, kein Nachrutschen von Steigen

> Beitrag zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung

> ROI von weniger als zwei Monaten ips-belgium.com | cabka.com

Reduzieren Sie Ihre Warenabschriften bei Obst und Gemüse um 30%!

Produktvideo

Page 62: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

60

Im Mittelpunkt stehen bei „Pro Planet“ kon-ventionell hergestellte Produkte. „Wir wollen das Thema Nachhaltigkeit auf breiter Basis im

Konsum verankern“, unterstreicht Siebenmorgen. Dafür sei es notwendig, Waren nachhaltiger zu produzieren, die von einer breiten Käuferschicht konsumiert würden. „Wir setzen uns zwar auch sehr für Bio-Produkte ein, die Mengen in diesem Segment sind aber überschaubar“, erläutert er. Schaffe man es hingegen, in der konventionel-len Produktion nachhaltiger zu wirtschaften, betreffe das deutlich höhere Warenmengen, was einen sehr viel größeren Effekt bei z. B. Energie und CO2-Ausstoß erziele. „Es wiegt schwerer, 100.000 t konventionell erzeugte Äpfel nach-haltiger zu produzieren, als 5.000 t Bio-Äpfel“, nennt Siebenmorgen ein Beispiel.

Mit „Pro Planet“ ist die Rewe Group an-getreten, ein umfassendes Label zu bieten, das Nachhaltigkeit über die gesamte Lieferkette ga-rantiert. „Früher gab es Logos, die lediglich einen Aspekt oder eine Warengruppe berücksichtigten. Wir wollen die ganze Kette von der Produkti-on bis hin zum Konsumenten abdecken sowie soziale und ökologische Aspekte einbeziehen“, erklärt Dr. Büchel.

Bevor ein Produkt aus dem Sortiment das „Pro Planet“-Label tragen darf, wird eine so ge-nannte „Hot-Spot-Analyse“ über die Lieferkette erstellt, um die Punkte zu identifizieren, die im Sinne der Nachhaltigkeit optimiert werden müs-sen – etwa ein besserer Arbeitsschutz oder die Biodiversität in der Plantage. Die bisherige Er-

fahrung lehrt: „Die meisten Hot-Spots liegen in der Landwirtschaft, nicht so sehr in anderen Be-reichen wie z. B. der Verpackung“, so Dr. Büchel. Anschließend wird ein Katalog mit Vorschlägen erarbeitet, wie diese Probleme, die s.g. „Hot-Spots“ verbessert werden können. In einer wei-teren Analyse wird die Machbarkeit abgeschätzt, anschließend können die festgelegten Maßnah-men umgesetzt werden. Über die Vergabe des Labels entscheidet faktisch der „Pro Planet“-Beirat, der aus unabhängigen Fachexperten von NGOs besteht. „Dieser Beirat wird bereits ab der Hot-Spot-Analyse in die Entscheidung einbezo-gen“, sagt Unternehmenssprecher Brüning. Ge-gen die Empfehlungen des Beirats, so versichert er, vergebe man das Label nicht.

Im Bereich Obst und Gemüse tragen bereits verschiedene Produkte das Logo, wie z. B. To-maten aus Spanien und Marokko, Paprika und Erdbeeren aus Spanien, Trauben aus Italien, Bananen aus Panama und Äpfel vom Bodensee. Bereits vor der Einführung von „Pro Planet“ 2010 gab es mit „Best Alliance“ ein Projekt im Seg-ment O+G, welches einen Großteil der Kriterien erfüllte, die auch für das Nachhaltigkeits-Label erforderlich sind. „,Best Alliance‘ war für diesen Bereich eine ausgezeichnete Vorlage“, so Dr. Büchel. Die bisher unter „Pro Planet“ geführten O+G-Produkte stammen aus fest vereinbarten Projekten, bei denen die Rewe Group entweder direkt mit dem Produzenten vor Ort arbeitet oder mit einem langjährigen Lieferanten. Nur so lasse sich die Einhaltung der Kriterien auch garantie-ren, erläutert Brüning.

Finanziert werden die Projekte laut Sieben-morgen aus einem Budget, welches die Rewe Group zu diesem Zweck zur Verfügung stellt. „Die gelabelten Produkte werden zu einem

ähnlichen Preisniveau verkauft, wie die Ware der Mitbewerber“, unterstreicht er. Schließlich wolle man Konsumenten die Möglichkeit geben, zu akzeptablen Preisen nachhaltiger zu konsumie-ren. Auch die Vereinbarungen mit den Lieferan-ten blieben von Mehrkosten für „Pro Planet“ un-angetastet, da diese aus dem Budget abgedeckt würden, versichert Siebenmorgen.

Mit der Modernisierung ihres Filialnetzes hat die Rewe Group auch am Point of Sale das Thema Nachhaltigkeit im Blick. „Ziel ist, bis 2015 den CO2-Ausstoß gegenüber 2006 um 30% zu reduzieren. Das erreichen wir früher als geplant“, sagt Unternehmenssprecher Brüning stolz. Seit 2008 werden ihm zufolge die Filialen in Deutschland und Österreich zudem komplett mit grüner Energie betrieben.

Und wie kommt das Label beim Konsu-menten an? Schon jetzt, gut drei Jahre nach Einführung des Labels, hat „Pro Planet“ laut Marktforschung eine gestützte Bekanntheit von 30%. „Das ist eine gute Basis“, so Brüning. „Fast 70% davon äußern sich positiv.“ Demnach nehmen die Verbraucher das Logo als einfach und gut erkennbar wahr. Die viel zitierte Kritik,

Special Nachhaltigkeit im Lebensmitteleinzelhandel

REWE GROUP _______________________________________________________________________________________________________________________

„Ziel ist, Nachhaltigkeit breit im Konsum zu verankern“Im April 2010 führte die Rewe Group ihr Nachhaltigkeits-Label „Pro Planet“ ein. Mittlerweile bietet das Kölner LEH-Unternehmen rund 400 Produkte im Sortiment – darunter verschiedene Obst- und Gemüsearten – bei deren Herstellung über die gesamte Lieferkette nach Kriterien des nachhaltigen Handelns vorgegangen wird. Das Frucht-handel Magazin sprach mit Dr. Daniela Büchel, Leiterin Nachhaltigkeit/Konzernmarketing/Public Affairs, Guido Siebenmorgen, Leiter Strategischer Einkauf Food 2 und Martin Brüning, Leiter Unternehmenskommunikation.

Guido Sieben-morgen

Dr. Daniela Büchel

Auf jedem Label steht der Nach-

haltigkeits-Aspekt der bei der Produk-

tion des Produkts besonders im

Vordergrund steht.

Page 63: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Leading Brands präsentiert die führenden

Marken im internationalen Fruchtgeschäft

Zeigen Sie Ihre Marke von der Schokoladenseite!

Leading Brands 2014

Eine kluge Markenstrategie erforderteine kluge Markenkommunikation. Leading Brands ist die perfekte Platt-form für die B2B-Marken-Präsentation. Zielgruppe sind Entscheider im LEH. Leading Brands hat sich als führendes Nachschlagewerk für Obst- und Gemü-semarken etabliert. Im November 2013 erscheint die 5. Aufl age. In den bislang veröffentlichten Ausgaben haben bereits mehr als 130 Unternehmen ihre Marken vorgestellt. Detaillierte Informationen und die Online-Ausgabe fi nden Sie unter www.fruchthandel.de/leading-brands

Preise1-seitiges Markenprofi l, 4-farbig 1.950 €2-seitiges Markenprofi l, 4-farbig 2.950 €

Inklusive Text in Deutsch und/oder Eng-lisch, Markenlogo und Fotos. Gestaltung ohne Zusatzkosten nach einem einheit-lichen Gestaltungsraster.

Aufl age10.000 Exemplare(Abonnenten Fruchthandel Magazin, zusätzlicher LEH-Verteiler, Verbreitung auf Messen und Kongressen)

TermineErscheinungstermin 15. November 2013Anzeigenschluss 15. Oktober 2013

KontaktTel. +49-(0)[email protected]

leading brands 2014

D R . ROLF M . WOLF M E D I A GM B H | D ÜSSE LDOR F

Page 64: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

62

die Konsumenten könnten sich im Dschungel der Logos nicht mehr orientieren, kann Brüning nicht nachvollziehen. „Es gibt eine Gruppe Ver-braucher, denen sind Labels jeglicher Art egal. Daneben wächst die Anzahl der Konsumenten, die sich für die Unterschiede z. B. von Bio oder Regional durchaus interessieren und sich auch informieren. Mit ,Pro Planet‘ bieten wir nun eine weitere Orientierungshilfe für das Angebot im konventionellen Bereich, das auch gerne an-genommen wird.“ Mithilfe von ausführlichen Informationen auf Handzetteln und über das Internet will die Rewe Group den Bekanntheits-grad, Wahrnehmung und Vertrauen weiter för-dern. „Nur, wer richtig erklärt und transparent ist, ist glaubwürdig“, weiß Dr. Büchel. Ende 2012 liefen auch erste TV-Spots. „Zu diesem Zeitpunkt

konnten wir bereits 400 ge labelte Produkte an-bieten. Erst, wenn man über eine gewisse Anzahl verfügt, ist es sinnvoll, breit zu kommunizieren. Sonst setzt man sich schnell dem Verdacht des Marketing-Gags aus.“

Nachhaltig im Kerngeschäft etwas zu bewe-gen, benötigt Zeit. Das ist auch den Verantwort-

lichen der Rewe bewusst. „Wir wollen auf lange Sicht machbare, aber dennoch ambitionierte Veränderungen in allen Bereichen durchsetzen. Das können wir nicht alles auf einmal schaffen, wenn wir gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben wollen“, sagt Dr. Büchel. Wichtig sei es, schritt-weise machbare Maßnahmen umzusetzen. Da-bei will die Rewe Group durchaus als Vorreiter fungieren und branchenweit gewisse Standards setzen. „Wir würden ein in Europa allgemein gültiges System zum nachhaltigen Handeln be-grüßen“, unterstreicht Siebenmorgen. ric

RANKING ____________________________________________________________________________________________________________________________

Online-Portal sieht Alnatura bei Nachhaltigkeit vornBiofachhandel schlägt LEH: Beim Nachhaltigkeitsranking des Vereins und Online-Portals „Rank a Brand“ belegten Alnatura und Berliner Biocompany gleichauf Platz eins. Auf den Plätzen drei und vier folgten die Rewe und ihre Discounter-Tochter Penny.

Die schlechtesten Bewertungen erhielten die Discounter Aldi Nord, Netto und Lidl. „Wie nachhaltig ist mein Supermarkt?“

So lautete der Titel eines Workshops des Vereins und Online-Portals Anfang Dezember 2012 mit den Studenten der Alanus Hochschule des Stu-diengangs „Wirtschaft Neu Denken“ abgehalten haben. Die rege Diskussion zum Ansatz und ein darauffolgendes Brainstorming zur Entwicklung von Bewertungskriterien für Supermärkte & Discounter bedeuteten damals den Startschuss für das nun veröffentlichte Ranking der popu-lärsten Lebensmittelmärkte der Portal-Nutzer. Auf Grundlage einer Vorauswahl zur Abstim-mung stehender Supermärkte & Discounter der Workshopteilnehmer,wurden Alnatura, Bio Company, Rewe, Penny, Kaiser’s, Real, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Aldi Süd und Aldi Nord ausgewählt.

Die Bewertungskriterien

Der entwickelte Fragenkatalog umfasste 29 Fra -gen zu den Bereichen Klimaschutz, Umwelt-schutz und fairen Arbeitsbedingungen/fairer Handel. Zum Klimaschutz wollten die Initiatoren z. B. wissen, ob eine Klimabilanz erstellt wird, wie hoch die Emissionseffizienz pro Quadratmeter Verkaufsfläche ist, oder wie hoch der Anteil an erneuerbarer Energie am Gesamtstromverbrauch ist. Im Bereich Umweltschutz stellten sie Fragen zum prozentualen Sortimentsanteil von umwelt-zertifizierten Produkten, der Sortimentsgestal-tung, Papiergebrauch, Abfallmanagement und

Recyclingquoten. Im Themenbereich faire Ar-beitsbedingungen/fairer Handel wurden haupt-sächlich Fragen zum Sortimentsanteil zertifizier-ter Produkte bei klassischen Fair Trade Produkten wie Kakao, Kaffee, Tee oder tropischen Früchten gestellt. Besonders von Interesse waren dabei die Eigenmarken der untersuchten Supermärkte & Discounter. Alnatura und Biocompany er-reichten 16 von 29 möglichen Punkten und da-mit die Note B auf der Skala von A bis E. „Dies ist vor allem durch das hundertprozentige Bio-sortiment zu erklären, durch das sich viele der

Umwelt fragen, auch in Bezug auf die Produkte positiv beantworten ließen“, schreibt Rank a Brand dazu. Kommunikativen Nachholbedarf sieht der Verein bei messbaren Resultaten der getroffenen Klimaschutzmaßnahmen sowie den Sortimentsanteilen Fair Trade-zertifizierter Pro-dukte.

Für den größten Teil des deutschen LEH stellte Rank a Brand fest, sie seien „verhältnis-mäßig intransparent in Bezug auf branchen-spezifische Themen der Nachhaltigkeit.“ Be-sonders Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Aldi Süd und Aldi Nord „vermitteln durch ihre oberfläch-liche Nachhaltigkeitskommunikation, dass die untersuchten Themen zur sozialen und öko-logischen Nachhaltigkeit für sie keine große Relevanz“ hätten.

Obst und Gemüse bei Alnatura

Ein Nachhaltigkeits-Projekt führt die Rewe Group mit Erzeugern der Obst am Bodensee durch. Foto: Fotolia

Page 65: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Fruchthandel Magazin 2013

63

Durch die Implementierung eines Green Controllings lassen sich die ökologischen Kosten systematisch reduzieren. Foto: © buchachon - Fotolia.com

GREEN CONTROLLING _________________________________________________________________

Ökologisches Engagement messbar machenNicht nur für Großunternehmen ist Nachhaltigkeit ein Pflichtthema. Auch für kleine und mittelgroße Unternehmen wird eine umweltgerechte Ausrichtung von Geschäftsaktivitäten zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Immer mehr Kon-sumenten entscheiden nach grünen Aspekten. Das so genannte „Greening“ reicht von Produkten mit grünem Anspruch, über die umweltgerechte Organisation von Beschaffungs- und Logistikprozessen bis hin zu ökologisch ausgerichteten Geschäftsmodellen.

Der Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller e. V. (BVBC) registriert eine stark wachsende Nachfrage im Green

Controlling. Ökologische Faktoren gewinnen an Bedeutung und werden in zunehmendem Maße in das klassische Controlling integriert. Das Management braucht aussagekräftige Zahlen, um umweltgerechte Strategien auch unter dem Fokus der Wirtschaftlichkeit zu planen, steuern und kontrollieren.

Ist Green Controlling eine Modeerscheinung oder dauerhaft ein wichtiges Management-The-ma? Die Einhaltung von ökologischen Grund-sätzen bildet in den meisten Unternehmen einen großen Kostenfaktor. Durch die Implementie-rung eines Green Controllings lassen sich die ökologischen Kosten systematisch reduzieren. So lassen sich Wettbewerbsvorteile sicherstel-len, Wachstum erzielen und Gewinne fördern. Ein Green Controlling kann Antworten auf viele drängende Fragen geben: Welche Faktoren tra-gen zu einem grünen Markenimage bei? Welche Kriterien sind maßgeblich für einen umwelt-orientierten Unternehmenserfolg? Was ist die richtige Balance zwischen ökonomischen und ökologischen Aspekten? Wie messe ich „Green Performance“?

Die Herausforderung

Bisher wurde Umweltschutz häufig als reiner Kos-tenpunkt und nicht als Wertschöpfungsfaktor angesehen. Die Energiepreise sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Laut Bundesministe-rium für Wirtschaft und Technologie sind allein

die gewerblichen Strompreise in den letzten fünf Jahren um rund 30% angewachsen, Tendenz weiter steigend. Schon allein wegen des Kosten-

drucks besteht ein wachsender Handlungsbe-darf. Eine konsequente ökologische Orientierung bietet die Chance, gegenüber Kunden, Partnern und Mitarbeitern gleichermaßen zu punkten. Grün sein kann sich unter dem Strich rechnen.

Von Vorteil ist eine enge Kommunikation zwischen den Mitarbeitern des Umweltmana-gements, den Abteilungsleitern und der Ge-schäftsführung. Hierbei sind Controller auch als Moderator und Motivator gefragt. Green Controlling eröffnet Unternehmen ganz neue Möglichkeiten. Unternehmen können anhand von Kennzahlen überwachen, ob ökologische Ziele erreicht werden. Oder sie können eine ökologische Ausrichtung mit Umweltaudits oder Ökobilanzen nachweisen und sicherstellen. Die Mess- und Bewertungsgrößen sind firmenindi-viduell festzulegen.

Faktoren im Blick

Ein grünes Markenimage hängt von ganz un-terschiedlichen Faktoren ab. Ein Kriterium ist die

Ökologisches Engagement stufenweise steigern

Ökologisches Engagement stufenweise steigernDas Fünf-Stufen-Modell des Wirtschaftsberaters Ram Nidumolu und Kollegen zeigt einen systematischen Weg zur Nachhaltigkeit auf. Der BVBC nennt Beispiele, in welchen Bereichen die einzelnen Stufen zur Anwendung kommen können.

1. Ökostandards übertreffenAusrichtung über den gesetzlichen Normen, um Innovationen zu fördern. Beispiele: Work-Life-Balance, Belastung an den Arbeitsplätzen im Produktionsunternehmen, Gesundheitsprävention, Ergonomie am Arbeitsplatz.

2. Wertschöpfungsketten nachhaltig gestaltenDarstellung einer transparenten Wertschöpfungskette. Beispiel: vom Anbaugebiet über die Ver-arbeitung der Produkte und die Verpackung bis zum Endverbraucher.

3. Umweltfreundliche Produkte entwickelnNeue umweltverträgliche Angebote entwickeln oder bestehende anpassen. Beispiel: Unter-stützung der Plantagenbauern beim Kakao- oder Kaffeeanbau, um Gefahrstoffe bei der Schäd-lingsbekämpfung zu reduzieren.

4. Neue Geschäftsmodelle einführenNachhaltige Kundenwünsche im Geschäftsbetrieb integrieren. Beispiele: Umstellung auf um-weltfreundliche Verpackungen und Transportlösungen.

5. Neue Märkte schaffenBestehende Geschäftsmodelle und Technologien im Hinblick auf Nachhaltigkeit auf den Prüf-stand stellen. Beispiel: zukunftsweisende Ausrichtung in erneuerbare Energien.

Kurz zusammengefasst:

Page 66: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Special Nachhaltigkeit – Unternehmensstrategien

64

Transparenz gegenüber Kunden und Anteilseig-nern bzw. Aktionären. Es ist darzulegen, wie bei der Produktion von Gütern oder der Erbringung von Dienstleistungen der Umweltschutz berück-sichtigt wird. Nachhaltigkeitsziele des Unter-nehmens, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen, wirken sich positiv auf ein „Green Image“ aus. Zu diesem Zweck sind Nachhaltig-keitskonzepte zu entwickeln und zukunftsori-entiert auszurichten. Die komplette Wertschöp-fungskette vom Zulieferer oder Anbaugebiet über die Produktion bis zum Endverbraucher ist transparent darzustellen. Je nach Unterneh-men sind unterschiedliche Bereiche betroffen. Gerade in Entwicklung, Produktion, Marketing aber auch Healthcare, Facility- oder Fuhrpark-Management bieten sich attraktive Potenziale.

Ausgangspunkt für umweltgerechte Maß-nahmen ist eine konkret definierte Zielsetzung. Ein Ziel von Unternehmen kann etwa die Redu-zierung der CO2-Ausstöße im Fuhrpark oder in der Produktion sein. Andere Ziele können etwa ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser, der Bezug von Produkten aus zertifizierten An-bauplantagen oder der verringerte Einsatz von Gefahrstoffen oder wertvoller Ressourcen sein.

IMPRESSUM

Nachhaltigkeit im Grünen SortimentEine Sonderpublikation derZeitschrift Fruchthandel Magazin

DR. ROLF M. WOLF MEDIA GmbHLindemannstraße 12, 40237 Düsseldorf, GermanyPostfach 10 55 51, 40046 Düsseldorf, GermanyTel. +49-(0)211-9 91 04-0, Fax +49-(0)211-66 31 [email protected] www.fruchthandel.de

HerausgeberH. Günter SchweinsbergTel. +49-(0)211-9 91 04-0 [email protected]

GeschäftsführungRobert BroadfootTel. +49-(0)211-9 91 04-13 [email protected]

Ulrike NiggemannTel. +49-(0)211-9 91 04-25 [email protected]

ChefredaktionGabriele BastianTel. +49-(0)211-9 91 04-21 [email protected]

RedaktionKaasten RehTel. +49-(0)211-9 91 04-10 [email protected]

Konstanze RichterTel. +49-(0)211-9 91 04-17 [email protected]

Michael SchottenTel. +49-(0)211-9 91 04-16 [email protected]

Thomas BacksTel. +49-(0)211-9 91 04-27 [email protected]

Dominique SchrollerTel. +49-(0)211-9 91 04-27 [email protected]

AnzeigenleitungHans-Joachim FuhrmannTel. +49-(0)211-9 91 04-20 [email protected]

MediaberatungTel. +49-(0)211-9 91 04-40, Fax +49-(0)211-66 31 [email protected]

Birgit HannemannTel. +49-(0)211-9 91 04-18 [email protected]

Jürgen MeierTel. +49-(0)211-9 91 04-19 [email protected]

Sabine RehTel. +49-(0)211-9 91 04-26 [email protected]

BestellungenIngrid BergmeisterTel. +49-(0)211-9 91 04-12 [email protected]

BezugspreisPreis auf Anfrage© Dr. Rolf M. Wolf Media GmbH, 2013

Eine Vervielfältigung, Bearbeitung, Übersetzung, Einspeicherung oder Verarbeitung sowie eine Wiedergabe von Inhalten in elektronischen oder gedruckten Publikationen ist nur nach vorheriger, ausdrücklicher Genehmigung durch den Verlag gestattet.

Druck Rehms Druck, Borken

ISSN 0429-7830

Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier

Der BVBC ist die zentrale Interessenvertre-tung der Bilanzbuchhalter und Controller in Deutschland mit derzeit rund 5.500 Mitgliedern. Der Verband diskutiert auf politischer und wirtschaftlicher Ebene neue Perspektiven des Finanz- und Rechnungs-wesens sowie Controllings und gestaltet diese maßgeblich mit. Der BVBC setzt sich für die Einführung eines Ausbildungsberufs „Kaufmann/Kauffrau für Rechnungswesen, Finanzen und Controlling“ ein. Eckhard Melyarki ist Bilanzbuchhalter, Bilanzbuch-halter international und Controller. Er ist seit Jahren im Bundesverband der Bilanz-buchhalter und Controller e.V. (BVBC) aktiv und BVBC-Experte für den Bereich Control-ling. Als Inhaber von Melyarki Consulting in Pfaffenhofen unterstützt er Unternehmen in strategischen und operativen Fragen, vielfach als Interimsmanager.

Über das Unternehmen

Messbare Ziele

Für die Zielerreichung hat sich das Fünf-Stufen-Modell von Wirtschaftsberater Ram Nidumolu und seinen Kollegen bewährt (siehe Infokasten: Ökologisches Engagement stufenweise steigern). Das Modell bietet eine gute Orientierungshilfe, sollte aber je nach Unternehmensspezifikation angepasst werden. Wichtig: Nicht jede Stufe wird nach der anderen erklommen. Die Entwick-lungen laufen vielmehr parallel ab, um die Ziele gemeinsam zu erreichen. Die gesteckten Ziele sind durch geeignete Maß-nahmen zu realisieren. Dies können etwa der Einsatz mo-derner Heiz-, Klima- oder Lüf-tungsanlagen oder intelligente Beleuchtungstechniken sein. Neue Anlagen und Gerätschaf-ten senken die Wartungskosten und können die Produktivität steigern.

Wichtig ist eine weitsichti-ge Finanzplanung. Der Austausch von Maschi-nen und der Einsatz von neuen Technologien

ist für viele Unternehmen eine große finanzielle Belastung. Unternehmen sollten frühzeitig al-ternative Finanzierungen wie das Energiespar-Contracting oder Finanzprogramme der KfW Förderbanken prüfen.

Kennzahlen nutzen

Das Controlling im Unternehmen unterstützt das Management dabei, die Vorgaben anhand

von Abweichungsanalysen und Darstellung der Entwick-lungsstufen einzuhalten und Maßnahmen im Entwick-lungsprozess zu treffen. Die Auf gaben des Controllings liegen in der Darstellung von Kennzahlen aus der Beziehung von Ökologie, Ökonomie und sozialer Verantwortung. Diese können zum Beispiel Kranken-stand oder Innovationskraft der Mitarbeiter durch betriebliches Vorschlagswesen, aber auch

Senkung von CO2-Ausstößen, Einsparung von Energiekosten oder Steigerung der Produktivität sein. Ebenso können die Gesamtkosten der Nut-zungszeit pro Gerät (Total Cost of Ownership) als Vergleichszahlen dienen. Die Anforderungen an das Controlling steigen. Es gilt, zukünftige Faktoren für ein grünes Markenimage zu er-kennen und daraus Wettbewerbsvorteile für das Unternehmen zu generieren. Die Einsparung von Energie kosten gilt als größter Potenzialträger und kann die Wettbewerbsfähigkeit langfristig steigern. Eckhard Melyarki, BVBC

Eckhard Melyarki

Page 67: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

Vielleicht haben wir sieein bisschen zu saftig gemacht...

The Netherlands | [email protected] | hillfresh.eu

The expert in taste

Page 68: Fruchthandel Special - Nachhaltigkeit im Grünen Sortiment

www.thegreenery.com

Ein Synonym für nachhaltigen Anbau

Nur die echten Spitzenreiter auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit werden durch die Auszeichnung mit dem ‚Nature Counts‘ Label von The Greenery belohnt.

A+G van den Bosch hat bewiesen, dass der Erdgasverbrauch im Gartenbau erheblich reduziert werden kann. Mit zwei Erdwärmeanlagen zur Beheizung seiner Gewächshäuser verminderte der Familienbetrieb aus dem

niederländischen Bleiswijk seinen Energieverbrauch um 90%. The Greenery liefert die nachhaltig produzierten Fleischtomaten dieses Unternehmens

unter anderem auch an Kunden in Deutschland.