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Friedrich Wilhelm Joseph Schelling Porträt Friedrich Wilhelm Schelling, nach einem Ölgemälde von Christian Friedrich Tieck, um 1800 Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling (* 27. Januar 1775 in Leonberg, Herzogtum Württemberg; 20. August 1854 in Bad Ragaz, Kanton St. Gallen; 1812 geadelt) war ein deutscher Philosoph und einer der Hauptvertreter des Deutschen Idealismus. Schelling war der Hauptbegründer der spekulativen Naturphilosophie, die von etwa 1800 bis 1830 in Deutschland fast alle Ge- biete der damaligen Naturwissenschaften prägte. Seine Philosophie des Unbewussten hatte Einfluss auf die Aus- bildung der Psychoanalyse. Schellings Philosophie bil- det sowohl das entscheidende Verbindungsglied zwischen der kantischen und der hegelschen Philosophie als auch zwischen der idealistischen und nachidealistischen Phi- losophie. In ihr gehen Vernunftspekulation und über den Idealismus hinausgehende Motive ineinander. 1 Leben und Werk Inschrifttafel an der Nürtinger Lateinschule mit einem Zitat von Eduard Mörike 1.1 Jugend und Studium Schelling stammte aus einer alteingesessenen schwäbi- schen Pfarrersfamilie. Der Vater Joseph Friedrich Schel- ling, zunächst Pfarrer und Diakon in Leonberg, ab 1777 Lehrer am Höheren Seminar des Klosters Bebenhausen, war ein angesehener Orientalist. Das intellektuelle Milieu in Schellings Elternhaus war geprägt durch die protestan- tische Mystik und pietistische Innerlichkeit der Schwa- benväter Johann Albrecht Bengel und Friedrich Chris- toph Oetinger und sollte nicht ohne Einfluss auf Schel- lings spätere Philosophie bleiben. Schelling besuchte zu- nächst die Lateinschule in Nürtingen, dann die evangeli- sche Klosterschule in Bebenhausen. Der als geistig früh- reif geltende Schelling lernte dort neben Griechisch und Latein auch Hebräisch, Arabisch und neuere Sprachen mit den älteren Schülern. Dabei wurde Schelling unter anderem sehr von seinem Onkel und Lehrer Nathanael Köstlin geprägt. Mit einer Sondergenehmigung konnte Schelling 1790 be- reits im Alter von knapp sechzehn Jahren in das Tübinger Evangelische Stift, das zur Universität gehörte, aufge- nommen werden. Dort studierte er Evangelische Theolo- gie gemeinsam mit Friedrich Hölderlin und Georg W. F. Hegel, es kam zu einer geistig sehr fruchtbaren Freund- schaft (die „Tübinger Drei“). Die Ideen der Drei wur- den vor allem durch die geistige Welt der theologischen Aufklärung und den Enthusiasmus der Französischen Re- volution geprägt. Ihr revolutionärer Geist schlägt sich im so genannten Ältesten Systemprogramm des deutschen Idealismus (1796/97) nieder, in dem neben Gedanken zur Freiheit und zur Staatskritik auch die Idee einer Neuen 1

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Page 1: Friedrich Wilhelm Joseph Schelling · Schelling fest, dass das Unbedingte andererseits auch nichtalsSubjektverstandenwerdenkann,daeinSubjekt zwarnichtnotwendigalsbedingt,aberdochimmerals

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling

Porträt Friedrich Wilhelm Schelling, nach einem Ölgemälde vonChristian Friedrich Tieck, um 1800

Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling (*27. Januar 1775 in Leonberg, Herzogtum Württemberg;† 20. August 1854 in Bad Ragaz, Kanton St. Gallen;1812 geadelt) war ein deutscher Philosoph und einer derHauptvertreter des Deutschen Idealismus. Schelling warder Hauptbegründer der spekulativen Naturphilosophie,die von etwa 1800 bis 1830 in Deutschland fast alle Ge-biete der damaligen Naturwissenschaften prägte. SeinePhilosophie des Unbewussten hatte Einfluss auf die Aus-bildung der Psychoanalyse. Schellings Philosophie bil-det sowohl das entscheidende Verbindungsglied zwischender kantischen und der hegelschen Philosophie als auchzwischen der idealistischen und nachidealistischen Phi-losophie. In ihr gehen Vernunftspekulation und über denIdealismus hinausgehende Motive ineinander.

1 Leben und Werk

Inschrifttafel an der Nürtinger Lateinschule mit einem Zitat vonEduard Mörike

1.1 Jugend und Studium

Schelling stammte aus einer alteingesessenen schwäbi-schen Pfarrersfamilie. Der Vater Joseph Friedrich Schel-ling, zunächst Pfarrer und Diakon in Leonberg, ab 1777Lehrer am Höheren Seminar des Klosters Bebenhausen,war ein angesehener Orientalist. Das intellektuelle Milieuin Schellings Elternhaus war geprägt durch die protestan-tische Mystik und pietistische Innerlichkeit der Schwa-benväter Johann Albrecht Bengel und Friedrich Chris-toph Oetinger und sollte nicht ohne Einfluss auf Schel-lings spätere Philosophie bleiben. Schelling besuchte zu-nächst die Lateinschule in Nürtingen, dann die evangeli-sche Klosterschule in Bebenhausen. Der als geistig früh-reif geltende Schelling lernte dort neben Griechisch undLatein auch Hebräisch, Arabisch und neuere Sprachenmit den älteren Schülern. Dabei wurde Schelling unteranderem sehr von seinem Onkel und Lehrer NathanaelKöstlin geprägt.Mit einer Sondergenehmigung konnte Schelling 1790 be-reits im Alter von knapp sechzehn Jahren in das TübingerEvangelische Stift, das zur Universität gehörte, aufge-nommen werden. Dort studierte er Evangelische Theolo-gie gemeinsam mit Friedrich Hölderlin und Georg W. F.Hegel, es kam zu einer geistig sehr fruchtbaren Freund-schaft (die „Tübinger Drei“). Die Ideen der Drei wur-den vor allem durch die geistige Welt der theologischenAufklärung und den Enthusiasmus der Französischen Re-volution geprägt. Ihr revolutionärer Geist schlägt sichim so genannten Ältesten Systemprogramm des deutschenIdealismus (1796/97) nieder, in dem neben Gedanken zurFreiheit und zur Staatskritik auch die Idee einer Neuen

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2 1 LEBEN UND WERK

Mythologie[1] vertreten wird. Neben dem Studium derPhilosophie Kants war es vor allem die Schrift Über dieLehre des Spinoza in Briefen an denHerrnMosesMendels-sohn[2] von Friedrich Heinrich Jacobi, die großen Ein-fluss auf das Denken der Drei ausübte. Durch diesen Textund den folgenden Pantheismusstreit wurde die Philoso-phie von Spinoza im deutschen Sprachraum, wenn auchals Skandalon, erst richtig bekannt. Schellings Auseinan-dersetzung mit Kant zeigt sich bereits in seiner Magister-Dissertation 1792, einer Abhandlung über den Ursprungdes Bösen.[3] Die Philosophie Spinozas hatte vor allemauf Schellings Früh- und Identitätsphilosophie starkenEinfluss. Auch setzte Schelling sich bis zum Jahre 1812immer wieder mit den Lehren Jacobis auseinander.In seinen philosophischen Anfängen wurde Schellingauch durch die Philosophie Johann Gottlieb Fichtes starkbeeinflusst, der damals in Jena lehrte und einen an Kantangelehnten subjektiven Idealismus vertrat. Die Nähezu Fichtes Gedanken kommt in seiner Frühschrift VomIch als Prinzip der Philosophie oder über das Unbeding-te im menschlichen Wissen (1795) zum Ausdruck undintensivierte sich nach der gemeinsamen Jenaer Zeit.1801/02 kam es jedoch zum Bruch mit dem philoso-phischen Mentor Fichte, der sich im Briefwechsel derbeiden dokumentiert.[4] Nach Beendigung seines Theo-logiestudiums 1795 ging Schelling zunächst als Hausleh-rer nach Stuttgart, 1796 zum Studium an die Universitätnach Leipzig, wo er bis 1798 Mathematik, Naturwissen-schaften undMedizin studierte und damit die Grundlagenfür seine Naturphilosophie legte. In dieser Zeit besuchteer seinen Landsmann Schiller in Jena, machte über die-sen dort die Bekanntschaft Goethes (1796) und publizier-te seine erste naturphilosophische Schrift mit dem pro-grammatischen Titel Ideen zu einer Philosophie der Natur(1797).Im August 1798 reiste Schelling zum Studium der dor-tigen Kunstsammlung nach Dresden. Hier kam es zumersten Kontakt mit dem Kreis der Frühromantiker umdie Gebrüder August Wilhelm und Friedrich Schlegel,Novalis, Friedrich Tieck und Friedrich Daniel ErnstSchleiermacher. 1798 wurde der erst Dreiundzwanzig-jährige mit der Unterstützung Goethes zum außerordent-lichen Professor nach Jena berufen.

1.2 Forschungs- und Lehrtätigkeit

1.2.1 Jena

Ab 1798 lehrte Schelling als Professor in Jena ne-ben Fichte, der allerdings schon 1799 wegen des Vor-wurfs des Atheismus (siehe Fichte) seinen Lehrstuhldort verlor. 1799 veröffentlichte Schelling seinen Ers-te[n] Entwurf zu einem System der Naturphilosophieund es entstand das System des transzendentalen Idealis-mus (1800), in welchem Schelling Naturphilosophie undTranszendentalphilosophie als gleichberechtigte Grund-wissenschaften darstellte. Er gab außerdem eine Zeit-

schrift für spekulative Physik (1800/01) heraus, in derdieDarstellung meines Systems der Philosophie (1801) er-schien – das grundlegende Werk seiner Identitätsphiloso-phie, einer Philosophie des Absoluten, die stark von Spi-noza geprägt ist.Nach Fichtes Weggang aus Jena setzte ein Briefwechselzwischen Schelling und Fichte ein, doch ab 1801 kam eszur philosophischen Entfremdung und der Briefwechselendete 1802. Der Disput bezieht sich auf den Naturbe-griff, den Begriff der intellektuellen Anschauung sowieauf das Verhältnis von Transzendental- und Naturphilo-sophie. Fichte, der als Subjekt nur das Ich kennt, kritisiertSchellings Vorstellung einer subjekthaften Natur, einernatura naturans. Auch kann es für ihn neben der Tran-szendentalphilosophie keine gleichberechtigte Naturphi-losophie als Grundwissenschaft der Philosophie geben.[5]

Ab 1802 arbeitete Schelling mit Hegel zusammen, bei-de gaben die Zeitschrift Kritisches Journal der Philoso-phie heraus (1802–1803). Im Jahre 1802 erschien dersokratische Dialog Bruno oder über das natürliche undgöttliche Prinzip der Dinge (1802). Im selben Jahr hältSchelling seine Vorlesungen zur Methode des akademi-schen Studiums, welche 1803 erscheinen, mit der Ziel-richtung, die vereinzelten Forschungszweige auf eine ein-heitliche philosophische Grundlage zu stellen.[6]

1.2.2 Würzburg, München, Erlangen

Friedrich Wilhelm Schelling, Gemälde von Joseph Karl Stieler,1835

1803 wird Schelling an die Universität Würzburg beru-fen. Neben der Schrift Philosophie und Religion (1804)entstand dort auch das System der gesamten Philosophie

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1.2 Forschungs- und Lehrtätigkeit 3

und der Naturphilosophie insbesondere (Würzburger Vor-lesungen), eines der Hauptwerke der Identitätsphiloso-phie.

Schelling Statue in München

1806 ging Schelling nach München, wo er in den bayeri-schen Staatsdienst eintrat, Mitglied der Bayerischen Aka-demie der Wissenschaften wurde und bis 1820 blieb. Indieser Zeit hatte Schelling keine akademische Lehrtä-tigkeit. In München kommt es zur Zusammenarbeit mitFranz Xaver von Baader und Johann Wilhelm Ritter.Der Austausch mit Baader, dem damals besten Kennerder theosophischen Philosophie Jacob Böhmes, zeigt sichals sehr fruchtbar für Schellings nun folgende Freiheits-und Weltalter-Philosophie. In München entstand die so-genannte Freiheitsschrift Philosophische Untersuchungenüber das Wesen der menschlichen Freiheit und die damitzusammenhängenden Gegenstände (1809). Von Februarbis Juli 1810 hält Schelling in Stuttgart imHaus von Eber-hard Friedrich Georgii vor einem privaten kleinen Kreisvon Hörern Vorlesungen, die Stuttgarter Privatvorlesun-gen. Ab 1810 arbeitete er jahrelang an der Philosophieder Weltalter, die eine große Philosophie und Theologieder Geschichte werden sollte, aber nie fertiggestellt wur-de.

1820–1826 dozierte Schelling als Honorarprofessor ohnefeste Lehrverpflichtung in Erlangen. Hier entstand die In-itia philosophiae universae (Erlanger Vorlesungen), in derSchelling zum ersten Mal eine Philosophie der Mytholo-gie skizziert[7] und damit die Unterscheidung von negati-ver und positiver Philosophie.1827 wurde er als ordentlicher Professor an die neu er-richtete Universität München berufen, wo er bis 1841Vorlesungen hält (seine zweite Münchener Zeit). In Mün-chen verkehrt er ab 1826 mit Georg Friedrich Creuzer,August Neander, Christian August Brandis und VictorCousin. Von 1835–1840 war Schelling der Philosophie-lehrer des Kronprinzen und späteren Königs MaximilianII. Joseph von Bayern. In München beginnt die Periodevon Schellings Spätphilosophie.

1.2.3 Berlin

Friedrich Schelling, Daguerreotypie von Hermann Biow, Berlin,1848

1841 wurde Schelling nach Berlin auf den vakanten Lehr-stuhl Hegels berufen. Dort lehrte er vor allem Religions-philosophie (veröffentlicht als Philosophie der Mytholo-gie und der Offenbarung). In der damaligen Metropo-le des Hegelianismus galt sein Auftreten als das letztegroße Universitätsereignis. Am 15. November hielt erdort seine Antrittsvorlesung und las im Wintersemester„Philosophie der Offenbarung“. Unter den Hörern befan-den sich neben hohen Staatsbeamten, Militärs, Univer-sitätsprofessoren, auch Michail Alexandrowitsch Baku-nin, Søren Kierkegaard, Friedrich Engels, Jacob Burck-hardt, Savigny, Steffens, Trendelenburg, Leopold vonRanke, Alexander von Humboldt und weitere einfluss-reiche Intellektuelle des 19. Jahrhunderts.[8] Aus unter-schiedlichen Gründen waren die Rechts- wie Linkshe-gelianer gleichermaßen auf seine Vorlesungen gespannt.

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4 2 PHILOSOPHIE

Doch schon bald machte sich Enttäuschung breit unddas Interesse an Schellings Vorlesungen ließ nach.[9] Soschrieb Kierkegaard, der sich zunächst über Schelling Re-de von „Wirklichkeit“ freute, enttäuscht: „Ich bin zu alt,um Vorlesungen zu hören, ebenso wie Schelling zu altist, um sie zu halten.“[10] Die Nachschrift einiger Vor-lesungen zur Philosophie der Offenbarung wurde ohneSchellings Zustimmung, verbunden mit seiner heftigenKritik, von seinem Feind Heinrich Eberhard Gottlob Pau-lus veröffentlicht. Ironie des Schicksals ist es wohl, dasses ebendiese Paulus-Nachschrift ist, die die Studieren-den der Philosophie in der Suhrkamp-Ausgabe heute alsSchellings Philosophie der Offenbarung lesen.[11] Schel-ling zog sich daraufhin von der Lehrtätigkeit zurück, ver-blieb aber und arbeitete weiterhin in Berlin, wo ihm am31. Mai 1842 der Orden Pour le Mérite für Wissenschaftund Künste verliehen wurde.[12]

Den Sommer 1854 verbrachte er zur Kur in Bad Ra-gaz in der Schweiz und starb dort am 20. August 1854.Dort steht auch sein Grabmal (1855) von Georg Fried-rich Ziebland. „Dem ersten Denker Deutschlands“ lautetdie Inschrift unter einem Basrelief, das Schelling inmit-ten seiner Schüler zeigt. Maximilian II. von Bayern „setz-te seinem geliebten Lehrer dieses Denkmal“.

1.3 Familie

Caroline Schelling (geb. Michaelis, verw. Böhmer, gesch. Schle-gel), Gemälde von Tischbein

Nach seiner Berufung nach Jena 1798 verkehrte Schel-

ling ständig im Haus von August Wilhelm Schlegel unddessen Frau Caroline. Caroline (1763–1809) war eineungewöhnliche und emanzipierte Frau, die dem damalsäußerst konservativen Frauenbild nicht im geringsten ent-sprach. Sie war die Tochter des Orientalisten Johann Da-vidMichaelis, des ehemaligen Lehrers von Schellings Va-ter. Caroline war Schriftstellerin, galt als Muse der Früh-romantik und ihr Haus war zugleich Treffpunkt der früh-romantischen Bewegung. Zwischen Schelling und derzwölf Jahre älteren Caroline entwickelte sich eine großeLiebe, was dazu führte, dass Caroline sich mit Unterstüt-zung Goethes 1803 von August Wilhelm Schlegel schei-den ließ und am 26. Juni des gleichen Jahres inMurrhardt(Württemberg) Schelling heiratete. Schellings Vater trau-te die beiden. Für Schelling war Caroline zugleich Muse,Ehefrau, Helferin und Gesprächspartnerin. Als sie am 7.September 1809 an Typhus starb, verfiel Schelling in tie-fe Trauer. Auf dem Obelisk ihres Grabmals ließ er aufder rechten Seite die Worte anbringen: „Gott hat sie mirgegeben, der Tod kann sie mir nicht rauben“. Die Trau-er schlägt sich philosophisch nieder in der dialogischenSchrift Clara. Oder Über den Zusammenhang der Natur-mit der Geisterwelt (1810), mit der Schelling seine medi-tatio mortis und Trostschrift der Philosophie verfasst.[13]

Nach dem Tod Carolines begann die Tochter ihrer bes-ten Freundin, Pauline Gotter (1786–1854), einen Brief-wechsel mit dem vereinsamten Schelling. Hierdurch ka-men sich die beiden näher und am 11. Juni 1812 heirate-te Schelling Pauline in Gotha. Aus der Ehe gingen sechsKinder hervor: Paul Heinrich Joseph (1813–1889), derJura studierte und später Professor in Erlangen war, KarlFriedrich August (1815–1863), der Theologie studierte,Vikar wurde und der Herausgeber der Sämtlichen Wer-ke seines Vaters war, Clara (1818–1857), die den His-toriker Georg Waitz heiratete, Julie Friederike Wilhel-mine (1821–1885), die den preußischen Regierungsbe-amten Karl Friedrich Hermann von Eichhorn heiratete,und Ludwig Hermann (1824–1908), der später preußi-scher Staatsminister wurde.[14]

2 Philosophie

2.1 Schwerpunkte der aktuellen Schelling-forschung

Nachdem Schellings Werk nach seinem Tod für Jahr-zehnte weitgehend in Vergessenheit geraten war, kam esseit Heideggers Schelling-Vorlesungen [15] zu einer bisheute andauernden Renaissance der Schellingforschung.[16] Die Schwerpunkte der aktuellen Schellingforschungbilden die Frage nach der Einheit der Philosophie Schel-lings, die Stellung seiner Philosophie im Deutschen Idea-lismus, die Naturphilosophie Schellings und seine Be-stimmung des „Absoluten”. Aufgrund der sich nach wievor stetig ändernden Quellenlage und der erhöhten Auf-merksamkeit, die Schellings Philosophie seit den 1990er

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2.1 Schwerpunkte der aktuellen Schellingforschung 5

Jahren auch in der angelsächsischen philosophischen For-schung erfahren hat [17], ist die Diskussion bis heute nichtabgeschlossen.

2.1.1 Einheit des philosophischen Werks

Die Frage nach der Einheit des vielgestaltigen Werks vonSchelling beschäftigte bereits seine Zeitgenossen. Wäh-rend sie zu Lebzeiten Schellings zumeist bejaht wurde,ging man ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (z.B.Kuno Fischer und Wilhelm Windelband) von Neuansät-zen, Krisen und Brüchen in Schellings Schaffen aus. AlsGründe galten vor allem biographische Schicksalsschlä-ge Schellings sowie seine Beeinflussbarkeit durch anderePhilosophen.Erst in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts richte-te sich der Blick einiger Schellingforscher (z.B. WalterSchulz [18] ) wieder in besonderem Maße auf die Kon-tinuität in der Philosophie Schellings, obwohl die Thesevon einem Bruch in Schellings Denken (z.B. bei HorstFuhrmans[19]) und vor allem die Einteilung in eine Früh-und eine Spätphilosophie vorherrschend blieb.In der jüngeren Schellingforschung fällt die Antwortauf die Frage nach der Einheit der Philosophie Schel-lings zugunsten der Kontinuitätsthese aus, die vor al-lem von den Arbeiten Barbara Loers und W.E. Ehr-hardts befördert wurde. Barbara Loer unternahm Mit-te der 1970er Jahre den Versuch, Schellings Philosophieinsgesamt als „Strukturtheorie des Absoluten” auszule-gen. [20] W.E. Ehrhardt hat die Interpretation vorgeschla-gen, dass Schellings gesamter philosophischer Entwick-lung der zentrale Topos der Freiheit zugrunde liege. [21]

2.1.2 Stellung innerhalb des Deutschen Idealismus

Die Einschätzung der Stellung Schellings innerhalb desDeutschen Idealismus wurde geraume Zeit von der In-terpretation Richard Kroners bestimmt. [22] Dieser sahSchelling nur als Zwischenschritt im Entwicklungsgangdes Deutschen Idealismus von Kant zu Hegel. Die spätenWerke Schellings hielt er für nichtidealistisch und maßihnen keine Bedeutung bei.In der aktuellen Schellingforschung werden beide The-sen Kroners nicht mehr geteilt. So wird gegenwärtig derNaturphilosophie Schellings und seinem Begriff des Ab-soluten ein hohes Interesse entgegengebracht. Vor al-lem aber stoßen die späteren Schriften Schellings seitder Mitte des 20. Jahrhunderts auf ein besonderes Inter-esse [23]und werden als bedeutend für die weitere Ent-wicklung des Deutschen Idealismus eingestuft. So be-trachtet schon Walter Schulz die Spätphilosophie Schel-lings als „Vollendung“[24], Michael Theunissen als „Auf-hebung” [25], Thomas Buchheim als „Selbstbescheidung”des Deutschen Idealismus. [26] Wolfgang Janke siehtdie Spätphilosophie Schellings gleichberechtigt nebender Philosophie Hegels und der „ungeschriebenen Leh-

re” Fichtes[27]. Für Horst Fuhrmans bedeutet SchellingsSpätphilosophie dagegen einen „faktischen“ und zugleich„notwendigen Bruch” [28], für Gotthard Günther denjeni-gen Punkt in der Entwicklung des Deutschen Idealismus,„an dem er beginnt sich von innen heraus selbst zu über-winden”. [29]

2.1.3 Naturphilosophie

Während Mitte der 1980er Jahre die naturphilosophi-schen Schriften des jungen Schelling noch weithin un-bekannt waren, erfolgt seitdem eine intensive Beschäfti-gung mit Schellings Naturphilosophie. Sie wird einerseitsfür ein produktives und verantwortungsvolles Naturver-ständnis in Anspruch genommen, andererseits in unmit-telbaren Zusammenhang mit heutigen naturwissenschaft-lichen Theorien gebracht.Marie-Luise Heuser-Keßler stellte 1986 einen Bezug zwi-schen Schellings Naturphilosophie und der modernenPhysik der Selbstorganisation her. Sie zeigte, dass Schel-lings Naturphilosophie bis in die 1980er kaum rezipiertwurde, weil man sie vor dem Hintergrund der überholtenmechanistischen Naturauffassung ablehnte, dass sie abervor dem Hintergrund der Selbstorganisationstheorien neugelesen werden kann. Es zeigte sich, dass Schelling einePhysik der Selbstorganisation anstrebte, die einen wich-tigen heuristischen Beitrag zu den neueren Theorien derSelbstorganisation leistet.[30] Hans-Dieter Mutschler ent-deckte in Schellings Naturphilosophie ein „Korrektiv un-seres einseitig zweckrationalen und funktionalen Natur-verhältnisses” [31]. Rainer E. Zimmermann interpretier-te Schellings Naturphilosophie als Vorgriff auf heutigeTheorieansätze in der philosophischen Kosmologie.[32]

2.1.4 Das Absolute

Schellings Versuche einer adäquaten Bestimmung desAbsoluten, wie sie vor allem in seiner Identitätsphiloso-phie und in seinen späteren Schriften zu finden sind, sindzentraler Gegenstand der jüngeren Schellingforschung.Ein wichtiger Streitpunkt besteht dabei in der Frage, in-wiefern Schellings Bestimmungen des Absoluten ihrertheologisierenden Sprache entkleidet werden können undmüssen.Birgit Sandkaulen-Bock rekonstruiert Schellings Be-griff des Absoluten als Anfang seines philosophischenSystems.[33] Wolfram Hogrebe interpretiert SchellingsWeltalter als „Fundamentalheuristik”, die nicht nur alsBeispiel für eine Metaphysik unter sprachanalytischenVorzeichen diene könne, sondern ebenso kritisches Po-tential gegenüber dem aktuellen „semantischen Idealis-mus“ berge.[34] Markus Gabriel konzentriert sich aufSchellings in der Forschung bisher wenig beachtete „Phi-losophie der Mythologie“. Das Absolute werde darin vonSchelling als das „Andere der Vernunft“ verstanden, dasgleichzeitig den Anfang ihrer Entwicklung darstelle.[35]

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6 2 PHILOSOPHIE

2.2 Werk

Schellings Werk weist eine große thematische Band-breite auf. Es umfasst Schriften über Erkenntnistheorie,Metaphysik, Natur- und Kunstphilosophie, Rechts- undReligionsphilosophie. Die Periodisierung von SchellingsWerk ist umstritten. Klassisch geworden ist die Eintei-lung von Walter Schulz und Horst Fuhrmans in vier unddie von Nicolai Hartmann in fünf Perioden. Schulz un-terscheidet (1) die unter dem Einfluss von Fichte ste-hende Frühphilosophie, die ihm als Vorbereitung für (2)das Identitätssystem gilt, die darauf folgende (3) theo-sophisch geprägte Phase und (4) das System der Spät-philosophie, welches aus der negativen und der positi-ven Philosophie besteht.[36] Horst Fuhrmans teilt Schel-lings Werk in die Philosophie vor 1800, die Identi-tätsphilosophie (1800-06), mittlere Philosophie (1806-27) und Spätphilosophie (ab 1827) ein, wobei er diemittlere Phase als die wichtigste hervorhebt.[37] Nico-lai Hartmann unterscheidet (1) die Naturphilosophie bis1799, (2) den transzendentalen Idealismus um 1800,(3) die Identitätsphilosophie von 1801 bis 1804, (4) dieFreiheitsphilosophie um 1809 und (5) die Religions-philosophie und Mythologie des späten Schelling etwavon 1815 an.[38] Christian Iber unterscheidet in seinerentwicklungsgeschichtlich argumentierenden Schelling-Monographie sieben Perioden: (1) Schellings Frühschrif-ten (1794 - 1795/96), (2) die Schriften zur Natur- undTranszendentalphilosophie (1796-1799), (3) das Systemdes transzendentalen Idealismus (1800), (4) Identitätsphi-losophie (1801-1809), (5) Freiheits- und Weltalterphilo-sophie (1809 - 1820), (6) Erlanger Vorlesung (1821/22)und (7) Spätphilosophie (1822 ff.). [39] Die grundsätzli-chen Fragestellungen, die Schelling über all diese Peri-oden begleiteten, waren dabei nach Iber, wie das Absolu-te als etwas der Vernunft jenseitiges mittels der Vernunftbegründet und eine vernünftige Explikation des Absolu-ten stattfinden kann, ohne dass dieses wieder der Ver-nunftimmanenz preisgegeben wird. [40]

2.2.1 Frühschriften

Den unhintergehbaren Ausgangspunkt von SchellingsFrühphilosophie bildet die kritische Philosophie Kants,insbesondere die Kritik der reinen Vernunft. Diese ha-be zwar die methodische Struktur der Philosophie (die„Form aller Philosophie“) zu begründen versucht, aberkein Prinzip geliefert, durch das die grundlegende Be-wusstseinsstruktur des menschlichen Wissens (die „Ur-form“) und aus dieser der Zusammenhang mit allen „un-tergeordneten Formen“, den Kategorien, hergeleitet wer-den könnte. Die Frühphilosophie Schellings versucht die-ses Problem in unterschiedlichen Ansätzen zu lösen, dienach Christian Iber in eine prinzipientheoretische, eineontologische und eine praktisch-ästhetische Phase einge-teilt werden können. [41]

Prinzipienreflexion In seiner ersten philosophischenAbhandlung von 1794, Über die Möglichkeit einer Formder Philosophie überhaupt (Formschrift), geht es Schel-ling um eine prinzipientheoretische Letztbegründung derPhilosophie, die dadurch zur Wissenschaft werden soll.Die Letztbegründung ist dabei nicht Selbstzweck, son-dern verfolgt das Ziel, über den Begriff des Unbedingtendie „Einheit desWissens, des Glaubens und desWollens -das letzte Erbe derMenschheit“ (SW I, 112) herzustellen.Wie Fichte geht Schelling davon aus, dass Wissenschaftnur durch einen „Grundsatz“ möglich ist (SW I, 90) unddieser Satz „nur Einer“ (SW I, 91) sein könne. Nur voneinem obersten Grundsatz ausgehend lässt sich für Schel-ling das gesamte Wissen systematisch argumentativ er-schließen. Der oberste Grundsatz soll dabei den Einheits-und Systemcharakter der Vernunft und als Bedingung vonbedingten Sätzen die Einheit der Wissenschaft überhauptgarantieren.Schelling betont, dass der oberste Grundsatz der Philo-sophie an sich selbst „schlechthin-unbedingt“ (SW I, 91)sein muss, da er aus keinem höheren Satz deduzierbarsein darf, soll ein infiniter Regress vermieden werden.Durch „bloße Entwicklung des Begriffs eines oberstenGrundsatzes“ (SW I, 94) ergibt sich, dass der obersteGrundsatz unbedingt sein muss. Aus dem Begriff der Un-bedingtheit des Grundsatzes folgt, dass auch sein Inhaltund seine Form unbedingt sein müssen, was wiederumnur zutrifft, wenn sie sich gegenseitig begründen.Die inhaltliche Bestimmung des obersten Grundsatzes er-gibt sich aus der weiteren Analyse des Unbedingtseins.Ein schlechthin unbedingter Satz muss auch einen un-bedingten Inhalt haben, der durch nichts außer ihm be-stimmt, sondern „schlechthin gesetzt“ ist, „sich selbst(durch absolute Causalität) setzt“ (SW I, 96). Das sichselbst Setzende ist nichts anderes als das Ich. Der obers-te Grundsatz lautet also: „Ich ist Ich“ (SW I, 97), dessenInhalt, das Ich, und dessen (innere) Form, die absoluteKausalität des Sichselbstsetzens, einander wechselseitigbegründen.

Ontologisierung der TranszendentalphilosophieIm Zentrum der 1795 veröffentlichten Schrift Vom Ichals Princip der Philosophie oder über das Unbedingteim menschlichen Wissen (Ichschrift) von 1795 steht derGedanke des Unbedingten, den Schelling ontologischzu explizieren versucht. Er nähert sich diesem mit derMethode der Begriffsanalyse, indem er untersucht,welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um sinnvollvon einem Unbedingten reden zu können. [42]

Schelling wendet sich in der Analyse des Unbedingtensowohl gegen den mit Spinoza verknüpften „Dogmatis-mus“ als auch gegen den „Kritizismus“ Kants, Reinholdsund Fichtes. Entgegen der Auffassung des Dogmatismuskönne das Unbedingte nicht ohne inneren Widerspruchals Objekt gedacht werden, da ein Objekt notwendig alsbedingt aufgefasst werden muss (SW I, 166). Das Un-

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2.2 Werk 7

bedingte könne daher niemals Gegenstand eines diskur-siven Wissens werden, sondern liege allem Vernunftdis-kurs immer schon voraus. Gegen den Kritizismus stelltSchelling fest, dass das Unbedingte andererseits auchnicht als Subjekt verstanden werden kann, da ein Subjektzwar nicht notwendig als bedingt, aber doch immer alsbedingbar gedacht werden muss. Das Unbedingte könnedaher nur als das verstanden werden, was jede Subjekt-Objekt-Relation überhaupt transzendiert; Schelling ver-wendet dafür auch den Begriff „absolutes Ich“ (SW I,167) oder einfach „das Absolute“.Das absolute Ich liegt für Schelling „außer aller Sphäreobjektiver Beweisbarkeit“ (SW I, 167). Sein Wesen be-steht in der absoluten Kausalität seiner Selbstsetzung, dieprimär Seinssetzung ist. Es kommt daher im „Ich bin“,nicht im „Ich denke“ zum Ausdruck. Das Unbedingte alsabsolutes Ich liegt allem Vernunftdiskurs voraus.Das absolute Ich hat als unmittelbare Selbstbeziehungdie Form der absoluten Identität. Dadurch bekommenfür Schelling die endlichen Dinge ihren „Bestand“ undihre „Unwandelbarkeit“ (SW I, 178). Aus der Begriffs-analyse der Unbedingtheit des Ich ergibt sich in einemweiteren Schritt der Begriff der absoluten Freiheit. Die-se kommt nur dem absoluten, das heißt „alles Nicht-Ichausschließenden Ich“ zu (SW I, 179). Der Freiheit des ab-soluten Ich steht die Unfreiheit des empirischen Ich ge-genüber.Das absolute Ich schließt alles Bewusstsein aus, weiles selbst Bedingung alles Bewusstseins ist. Es ist da-her weder durch Begriffe fassbar, noch demonstrierbar.Sein Sein ist unmittelbare, reine Selbstbeziehung und er-schließt sich nur einer intellektuellen Anschauung. Dieseunterscheidet sich einerseits wegen ihrer nicht räumlich-zeitlichen Struktur von der sinnlichen Anschauung, an-dererseits vom Begriff, der sich nur mittelbar auf das vonihm Begriffene bezieht (SW I, 181).

Praktisch-ästhetischer Ansatz In den Briefen [43]

geht Schelling von der Einsicht aus, dass die in der Ich-schrift versuchte Herleitung des Systems der Philosophieaus dem Absoluten in einer Paradoxie endet: Das Abso-lute kann philosophisch nicht thematisiert werden, ohnedass es zugleich zum Objekt gemacht wird und so als ab-solutes Prinzip verloren geht. Schelling zieht daraus dieKonsequenz, dass das Absolute nicht theoretisch erfass-bar ist, sondern nur am Ende eines praktischen Prozes-ses erreicht werden kann. Diese Praxis kann nur in derKunst adäquat vollzogen werden. Da die Philosophie dieendliche Welt nur im Horizont eines Absoluten zu deutenvermag, kann auch die endliche Welt nur am Ende einerästhetischen Praxis adäquat begriffen werden.Hauptsächlicher Gegenstand der Briefe ist die Kontro-verse der beiden philosophischen Systeme Dogmatismusund Kritizismus, mit ihren Vertretern Spinoza bzw. Höl-derlin und Kant bzw. dem orthodoxen Kantianismus.Über die Definition des Absoluten besteht für Schelling

Einigkeit zwischen diesen philosophischen Positionen, daim Gebiet des Absoluten selbst „keine anderen als bloßanalytische Sätze“ gelten und daher „über das Absoluteselbst als solches kein Streit möglich ist“ (SW I, 308).Die Kontroverse bricht erst mit dem Übergang vom Ab-soluten zur endlichen Welt auf. Die entscheidende Fragelautet, „wie das Absolute aus sich selbst herausgehen undeine Welt sich entgegensetzen könne“ (SW I, 310).Jede Antwort der theoretischen Philosophie, das Endli-che aus dem Unendlichen abzuleiten, ist zirkulär, dennsie setzt immer schon „das Daseyn einer Erfahrungsweltselbst schon voraus“ (SW I, 310). Mit der Frage nach derAbleitung des Endlichen aus dem Absoluten ist die Tren-nung von Subjekt und Objekt immer schon gegeben, derdas Absolute unerreichbar voraus liegt. Weil das Wissenan die Unterscheidung von Subjekt und Objekt gebundenist, kann es nicht hinter sie in eine „unvordenkliche Ein-heit“ zurückgehen. Um die Frage nach dem Dasein derWelt beantworten zu können, müssten wir das Gebiet derErfahrung verlassen haben, womit aber „die Frage selbstwegfallen“ würde (SW I, 310). Folglich führt diese Frage,die Schelling auch als „das Problem aller Philosophie“ be-zeichnet, notwendig „auf eine Forderung, die nur außer-halb aller Erfahrung erfüllbar“ (SW I, 311), also durchkeine theoretische Erkenntnis, sondern nur durch eine äs-thetische Praxis einlösbar ist.Die entscheidenden ästhetischen Begriffe in den Briefensind das Erhabene und das Schöne. Das Erhabene wirddurch die Fähigkeit des Subjekts zum „Kampf gegen dasUnermeßliche“ (SW I, 284) repräsentiert, während sichdas Schöne durch den Untergang, die „stille Hingabemei-ner selbst ans absolute Objekt“ (SW I, 284) zeigt. BeideElemente verbinden sich vor allem in der Tragödie zu ei-ner vorzüglichen Einheit, wo auf anschauliche Weise dieobjektive Macht der absoluten Kausalität und die Freiheitdes Subjekts miteinander vermittelt werden. [44]

2.2.2 Schriften zur Natur- und Transzendentalphi-losophie

Die zweite Phase der Schelling’schen Philosophie beginntmit den Abhandlungen (Abhandlungen zur Erläuterungdes Idealismus der Wissenschaftslehre) 1796/97 und en-det mit der Schrift Über den wahren Begriff der Natur-philosophie und die richtige Art ihre Probleme aufzulösen(1801). Im Kern geht es Schelling darin um einen philo-sophischen Neuansatz seiner Philosophie des Absoluten.Den Ausgangspunkt bildet das sich selbst bewusste Ich,das von Schelling als transzendentale Voraussetzung desAbsoluten begriffen, aber nicht mehr mit dem Absolu-ten gleichgesetzt wird, wie dies noch in den Frühschrif-ten der Fall war. Das Absolute als solches ist für Schelling„Geist“. Wie das Selbstbewusstsein weist es eine Subjekt-Objekt-Struktur auf, die sich im Akt der intellektuellenAnschauung erkennen lässt. Der Geist begründet durchden Prozess seiner bewusstlosen Selbstanschauung seinen

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eigenen Entwicklungsprozess, in dem er seiner selbst be-wusst und damit endlich wird. Im Laufe seiner Entwick-lungsgeschichte objektiviert sich der Geist in der Naturund erreicht im Akt der Abstraktion der von ihm produ-zierten Natur das reine Selbstbewusstsein.Selbstbewusstsein und Absolutes stehen dabei für Schel-ling in einem zirkulären Verhältnis zueinander. [45] Ei-nerseits setzt das Selbstbewusstsein das Absolute natur-geschichtlich voraus: es ist Resultat von dessen Gene-se. Andererseits hat das Absolute als Geist im Selbstbe-wusstsein seine transzendentale Voraussetzung. Entspre-chend der beiden Seiten des Zirkels entwickelt Schel-ling in dieser Phase zwei philosophische Grundtypen:die epistemische Fundierung des Absoluten im Selbstbe-wusstsein begründet die Transzendentalphilosophie, des-sen genetische Herleitung führt zur Naturphilosophie.

Transzendentalphilosophie In den Abhandlungengeht Schelling davon aus, dass die ursprüngliche Erfah-rung des Selbstbewusstseins nicht in der Trennung, son-dern in der Übereinstimmung von Subjekt und Objektliegt (SW I, 365). Welt- und Ich-Bewusstsein sind da-bei für Schelling - wie schon für Jacobi - gleichermaßenursprünglich. Während diese Übereinstimmung aber fürJacobi vorreflexiv und daher unbegreiflich und nur demGlauben zugänglich ist, kommt sie für Schelling im Für-sichsein des Selbstbewusstseins, das sich darin über dieunmittelbare Erscheinungswelt erhebt, zum Vorschein(vgl. SW I, 365 f.).Vom Selbstbewusstsein der Subjektivität als dem be-wussten Ich ausgehend erschließt sich Schelling in einemzweiten Schritt die Struktur einer ursprünglichen Selbst-anschauung als Subjekt-Objekt-Identität, die als Absolu-tes allem Bewusstsein vorausliegt, und die Schelling imUnterschied zum Ich, dem notwendig ein Nicht-Ich ge-genübersteht, „Geist“ nennt (vgl. SW I, 366f.). Mit demGeistbegriff knüpft Schelling an das Absolute der Früh-schriften an, wobei dieses nicht mehr als das identischeSein verstanden wird, was alle Beziehung von sich aus-schließt. Vielmehr hat es ebenso eine Subjekt-Objekt-Struktur wie das Selbstbewusstsein und kommt erst alsBeziehung auf sich zustande, ist also von reflexiver Struk-tur. Das Absolute darf dabei nach Schelling nicht als ru-hendes Sein, sondern muss als „Handeln“ (SW I, 367)bzw. „ewiges Werden“ (SW I, 367) verstanden werden.Das Prinzip des Geistes wird zwar von Schelling episte-misch aus dem Prinzip des selbstbewussten Ich gewon-nen, von ihm aber als etwas Vorbewusstes betrachtet.Der Geist ist ein ursprünglich Nicht-Objektives; er stehtaber unter dem Gesetz der Selbstobjektivierung. Er „wirdObjekt nur durch sich selbst, durch sein eigenes Han-deln“ (SW I, 367). In der Objektivierung der Handlungs-weise des Geistes entstehen Objekte und Vorstellungenvon diesen Objekten. Die Selbstobjektivierung des Geis-tes entfaltet sich in einer unendlichen Reihe von Hand-lungen, die Schelling als „Geschichte des Selbstbewusst-

seins“ (SW I, 382) begreift, deren Beginn die Natur undderen Endpunkt das reine Selbstbewusstsein ist.Das Selbstbewusstsein der Subjektivität, von Schellingauch „reines Selbstbewußtseyn“ (SW I, 382) genannt, istnicht identisch mit dem Geist; vielmehr liegt dieser je-nem als ursprüngliches Selbstbewusstsein voraus. Zu ihmstrebt der Geist im Verlauf seiner Naturgenese, um esschließlich im Akt der Abstraktion von der Natur zu er-reichen und in ihm zum Bewusstsein seiner selbst zu ge-langen.

Naturphilosophie Während in den Frühschriften dieNaturphilosophie noch als angewandte theoretische Phi-losophie konzipiert war und daher einen integrativen Teilder Transzendentalphilosophie darstellte, nimmt Schel-ling nun eine strikte Unterscheidung von Transzendental-und Naturphilosophie vor. Die Naturphilosophie wird alseigenständige Wissenschaft begründet und der Transzen-dentalphilosophie gegenübergestellt.Um der Naturphilosophie ein eigenes epistemisches Fun-dament zu geben, bildet Schelling in seiner Schrift Überden wahren Begriff der Naturphilosophie (1801) den Be-griff einer „intellektuellen Anschauung der Natur“ (IV,97), der dadurch entstehen soll, dass vom „Anschauen-den in der Anschauung abstrahiert wird“ (IV, 87f.).

2.2.3 System des transzendentalen Idealismus

In seinem Transzendentalsystem (System des transcenden-talen Idealismus) von 1800 verschiebt Schelling den Ak-zent seiner Philosophie vom Selbstbewusstsein zum Ab-soluten, das er als absolute Identität versteht. Er versuchtdarin, die Aporie seiner zweiten philosophischen Phasezu überwinden, die das Absolute einerseits als das Unbe-dingte auffasste, von dem ontologisch als erstes auszuge-hen sei, es epistemisch aber vom Selbstbewusstsein desmenschlichen Subjekts ableitete. [46]

Schelling hält es jetzt für „Hauptaufgabe der Philoso-phie“ (SW III, 342) zu klären, wie es zur Übereinstim-mung von Subjekt und Objekt überhaupt kommen kann.Die traditionelle Korrespondenztheorie der Wahrheit istfür ihn nicht in der Lage, diese Klärung zu leisten, dasie von einer Trennung von Subjekt und Objekt ausgeht.Die grundsätzliche Identität beider ist jedoch für Schel-ling eine Tatsache, da Subjekt und Objekt nicht ohne dasjeweils andere bestehen können. Ihre Einheit zeige sichdarin, dass das Subjektive und das Objektive sich gegen-seitig hervorbringen.Mit dieser unhintergehbaren Einheit von Subjekt und Ob-jekt will sich Schelling sowohl vom realistischen Dog-matismus als auch vom subjektivistischen Idealismusabgrenzen. Während der realistische Dogmatismus denGrund des Wissens in ein transzendentes Ding an sichlegt, verlegt der subjektivistische Idealismus die Subjekt-Objekt-Einheit vollständig ins Subjekt. Schelling dage-

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2.2 Werk 9

gen beharrt einerseits darauf, dass die Begrenztheit desIch durch den Akt des Selbstbewusstseins selbst entsteht,wobei aber „der Akt, wodurch das Ich objektiv begrenztwird, ein von dem, wodurch es für sich selbst begrenztwird, verschiedener Akt ist“ (SW III, 408).

Subjektives und objektives Selbstbewusstsein Dassubjektive Selbstbewusstsein ist für Schelling durch sei-ne Unmittelbarkeit und Unhintergehbarkeit gekennzeich-net. Aufgrund seiner Unmittelbarkeit kann es als ein„Anschauen“ beschrieben werden, das aber aufgrundseiner Unhintergehbarkeit kein sinnliches, sondern nur„intellektuelle Anschauung“ (SW III, 369) sein kann. Siehat einen nicht-sinnlichen und gleichzeitig einen produk-tiven und rezeptiven Charakter (vgl. SW III, 350f.).Die Aufgabe der Philosophie besteht darin, die subjekti-ve intellektuelle Anschauung zum „Erscheinen“ zu brin-gen, sie objektiv, das heißt intersubjektiv mitteilbar zumachen, wodurch nach Schelling letztendlich das gesam-te System des Wissens begründet werden kann. Schel-ling nennt dies den Weg von der subjektiven zur objekti-ven Anschauung, das als ein Absolutes gedeutet wird, dasnicht mehr durch einen Subjekt-Objekt-Gegensatz, son-dern durch reine Identität gekennzeichnet ist.

Geschichte des absoluten Selbstbewusstseins

Grund seiner Geschichte und die Aufgabe der Philo-sophie Im Transzendentalsystem von 1800 führt Schel-ling Natur und Geschichte auf das „innere Princip dergeistigen Thätigkeit“ (III, 378) des absoluten Selbstbe-wusstseins zurück. Da aus ihm das Objektive entstehensoll, muss es das Gesetz der Objektivierung in sich selbsttragen (vgl. SW III, 374), obwohl es selbst etwas Nichtob-jektives ist. Um sich selbst als ein Wirkliches bewusst zuwerden, muss sich die unendliche („reelle“, SW III, 386)Tätigkeit des Selbstbewusstseins eine andere beschrän-kende Tätigkeit entgegensetzen. Diese begrenzt die un-endliche Tätigkeit, wodurch das Selbstbewusstsein aufsich selbst zurückgestoßen wird. Schelling nennt diesezweite Tätigkeit auch die „ideelle“ (SW III, 386), weilsie dem Selbstbewusstsein zum Bewusstsein verhilft. Dieunendliche („reelle“) Tätigkeit ist unbewusst, sie wird be-wusst nur durch die ideelle, begrenzende Tätigkeit.Die Aufgabe der Philosophie besteht darin, die Begrenzt-heit des faktisch vorfindbaren Ich als Selbstbeschränkungaus der unendlichen Tätigkeit nachzuweisen. Die sukzes-sive Selbstaneignung der Beschränkung nennt Schelling„Epochen“ auf dem Wege der Selbstobjektivierung desGeistes. Die Einheit der beiden entgegengesetzten Tä-tigkeiten bewusst zu machen, ist Ziel der Philosophie.Die Entwicklung geht von einer unbewussten Einheit vonobjektiv-reeller und subjektiv-ideeller Tätigkeit zu einerbewussten fort. Dabei soll die Philosophie dem anfangsanonymen absoluten Selbstbewusstsein zu einer immer

gründlicheren Selbsterkenntnis verhelfen. Diese Idee ei-ner Geschichte des Selbstbewusstseins wurde später vonHegel in seiner Phänomenologie des Geistes (1807) wie-der aufgegriffen. [47]

Epochen seiner Geschichte Die erste Epoche desSelbstbewusstseins wird durch die beiden Stufen - Schel-ling nennt sie auch Potenzen - Empfindung und Materierepräsentiert. In der unmittelbaren, rein rezeptiven Emp-findung besteht eine unmittelbare Einheit von Subjektund Objekt, in der sich das Selbstbewusstsein noch nichtals Empfindendes weiß. Die „Anschauung“ der Empfin-dung durch das Ich führt zur zweiten Stufe. Das Ich unter-scheidet in seiner Anschauung zwei Momente: das „Dingan sich“ (SW III, 417), das die Empfindung auslöst undvon Schelling als begrenzende ideelle Tätigkeit bezeich-net wird und das „Ich an sich“ (SW III, 423), von Schel-ling auch begrenzte oder reelle Tätigkeit genannt. Diebeiden in der Anschauung getrennten Momente werdendurch die Anschauung zweiter Potenz zu einem Produktsynthetisiert, das zwischen dem Ich an sich und demDingan sich in der Mitte „schwebt“. Dieses Anschauungspro-dukt ist die „Materie“ als Synthesis von reeller und ideel-ler Tätigkeit (vgl. III, 440ff.).Schelling entwickelt als zweite Epoche die Formen dersinnlichen Anschauung, Raum und Zeit, und die Katego-rien Kausalität, Wechselwirkung und Organismus, wobeier sich an der Deduktion der Kantischen Erkenntnisstruk-turen in Fichtes Wissenschaftslehre orientiert. Als dritteEpoche leitet er die Entwicklung von der Verstandesre-flexion bis zumWillen ab. Der Grundgedanke der drittenEpoche ist dabei, dass sich das Ich nur dann als produ-zierend bewusst werden kann, wenn es sich von der gan-zen Sphäre der Produktion der Natur losreißt, um in derSphäre der Reflexion zum Bewusstsein seiner selbst zugelangen. [48]

2.2.4 Identitätsphilosophie

Zu den grundlegenden Schriften von Schellings Identi-tätsphilosophie gehören die Darstellung meines Systemsder Philosophie (1801), Bruno oder über das göttliche undnatürliche Prinzip der Dinge (1802), , Philosophie und Re-ligion (1804) sowie die aus dem Nachlass veröffentlich-te Schrift System der gesamten Philosophie und der Na-turphilosophie (1804), die als die ausgereifteste Darstel-lung der Identitätsphilosophie gilt [49] Die Zeit der Iden-titätsphilosophie wird häufig als der Höhepunkt der phi-losophischen Entwicklung Schellings betrachtet. Sie wirdbeeinflusst von der Philosophie Hegels und bedeutet denendgültigen Bruch mit Fichtes Philosophie des Selbstbe-wusstseins.Das Identitätssystem gliedert sich in drei Teile: Dem all-gemeinen Grundlegungsteil einer Metaphysik des Abso-luten folgt die Entwicklung der anorganischen Natur unddes Organischen in der Naturphilosophie sowie die Ent-

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wicklung des Selbstbewusstseins in der Transzendental-philosophie. Zentral ist die Philosophie des Absoluten,das als die absolute Identität von Subjektivität und Ob-jektivität aufgefasst wird und in der intellektuellen An-schauung, verstanden als „absolute Erkenntnis“, erkanntwird. Die Darstellung des Absoluten erfolgt nicht mehrdurch die Kunst, sondern durch das spekulative Den-ken. Die intellektuelle Anschauung des Selbstbewusst-seins wird abgelöst von der intellektuellen Anschauungdes Absoluten; das Absolute ist nicht mehr das, wasmit der Abstraktion von der Subjektivität zusammenfällt,sondern vielmehr deren Basis.

2.2.5 Freiheits- und Weltalterphilosophie

Ausgangspunkt der Freiheits- und Weltalterphilosophieist das offene Problem der Identitätsphilosophie, wie dieWelt aus dem Absoluten abgeleitet werden soll. Zuerstgreift Schelling in der Freiheitsschrift (Vom Wesen dermenschlichen Freiheit, 1809) die Frage der menschlichenFreiheit und das Problem der Vereinbarkeit des Bösenmit dem göttlichen göttlichen Vernunftsystem auf. In derPhilosophie der Weltalter, die in mehreren fragmentari-schen Entwürfen ab 1811 entsteht, kommen neue Über-legungen zu Wesen und Aufgabenbestimmung der Me-taphysik dazu, in denen die Vernunft als das Prinzip derPhilosophie ihre Gültigkeit verliert. Schelling sieht in derVernunft mehr und mehr einen irrationalen, inkonsisten-ten und wahnhaften Grund. [50] In den Vordergrund trittnun der Begriff der Ekstase, der in der Erlanger Vorle-sung (1821) schließlich den Vernunftbegriff vollständigablöst.

2.2.6 Erlanger Vorlesung

Ausgangspunkt der Erlanger Vorlesung (1821) ist die Fra-ge nach der Erkennbarkeit des Absoluten. Für Schel-ling sind die verschiedenen philosophischen System-konzeptionen der Neuzeit durch widersprüchliche Para-digmen (Realismus/ Materialismus, Subjekt/Objekt) ge-prägt. Der Grund ihrer Widersprüchlichkeit liegt in derwidersprüchlichen Struktur des menschlichen Wissens.Der Widerstreit der philosophischen Systeme lässt sichmit den Mitteln der Vernunft nicht schlichten. Die Auf-gabe der Philosophie ist es daher, ein über die Dialek-tik hinausgehendes Prinzip der Philosophie zu finden, dasein „Zusammenbestehen“ der unterschiedlichen FormendesWissen ermöglicht [51] Dieses Prinzip der Philosophielässt sich zunächst nur negativ bestimmen als das sich al-ler Bestimmung Entziehende, das Schelling das „absoluteSubjekt“ bzw. einfach „das Absolute“ nennt. Das Abso-lute ist weder Gott noch nicht Gott, weder ein Seiendesnoch ein nicht Seiendes. Positiv gewendet ist das absolu-te Subjekt die absolute Freiheit. Sie ist substanzlos unddurch keine Bestimmungen festgelegt. Dieses Nichtfest-gelegtsein bringt Schelling mit der Wendung zum Aus-druck, das Absolute sei nichts und „auch nichts nicht, d.h.

es ist alles“. [52]

2.2.7 Spätphilosophie

Die Spätphilosophie Schelling ist durch dieLetztbegründungsabsicht der Philosophie bestimmt.[53] Schelling will einen letzten Grund für das Denkenausmachen, der die Letztbegründung für die Vernunftleisten soll. Dieser letzte Grund wird als Gott des Chris-tentums bestimmt, der eine „philosophische Religion“begründet, die letztes Ziel der Philosophiegeschichte ist.Diese doppelte Bestimmung im Letztbegründungspro-gramm der Spätphilosophie findet ihren Ausdruck inSchellings Unterscheidung von negativer und positiverPhilosophie. Die negative Philosophie behandelt dabeidie Frage, welche Reflexion das Denken anstellen muss,um seine Begründungsinstanz zu erreichen. Die positivePhilosophie geht davon aus, dass diese Begründungsin-stanz Gott ist und untersucht die Frage, wie Gott gedachtwerden muss, um „unvordenkliches“ Prinzip zu sein.Letztbegründung der Vernunft bedeutet für Schelling kei-ne reflexive Selbstbegründung, sondern die Begründungdes Denkens auf eine letzte Instanz zu verweisen, diegerade nicht Denken ist, nämlich Gott. Schellings Spät-philosophie kann daher geradezu als Kritik der Selbst-begründung der autonomen Vernunft verstanden werden,die in letzter Konsequenz auf eine „Aufhebung des Idea-lismus“ abzielt, die mit der Wende von einer idealisti-schen zu einer realistischen Philosophie Mitte des 19.Jahrhunderts dann auch tatsächlich einsetzt. [54]

2.3 Themen

2.3.1 Die Natur

Schelling befasste sich zeitlebens mit naturphilosophi-schen Fragen. Er entwickelte eine Vielzahl naturphiloso-phischer Entwürfe, die allesamt fragmentarisch blieben.Schellings naturphilosophisches Werk stand dabei immerin einer Spannung zu seinen transzendentalphilosophi-schen Ansätzen. Stand dabei anfangs noch der transzen-dentalphilosophische Ansatz im Vordergrund, erlangtedie Naturphilosophie in den späteren Phasen von Schel-lings Werk eine zunehmend größere Bedeutung. [55]

In Opposition zur in seiner Zeit vorherrschenden klas-sisch newtonischen Mechanik beschreibt Schelling dieNatur mit der Metapher eines Organismus. Damit ver-bunden tritt an die Stelle der traditionellen Substanzme-taphysik eine dynamische Theorie der Natur, die von ihmals in sich belebt und sich selbst verändernd vorgestelltwird. Grundlage ihrer stetigen Bewegung ist die als un-endlich gedachte Produktivität der Natur.[56]. Sie verfes-tigt und verendlicht sich nach Vorstellung Schellings inihren endlichen Produkten. Diese stellen nur immer ei-nen vorläufigen und instabilen Gleichgewichtszustand derunterschiedlichen Naturkräfte dar, der jederzeit aufgeho-

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2.3 Themen 11

ben werden und in neue Gestaltungen eingehen kann.Der Prozess der Natur besteht dabei für Schelling in ei-ner Höherentwicklung von einfachen, unkomplizierten zuimmer komplizierteren und komplexeren Formen. Schel-lings Entwicklungs-Grundschema ist das der Trias, dieer mit unterschiedlichen Begriffen umschreibt (Materie,Leben (Organizität), Geist (Bewusstsein); Mechanismus,Chemismus und Organizität etc.).Schelling bezeichnet die Natur mit der von Spinoza stam-menden „Causa sui“-Metapher. Sie ist Grund und Folgeihrer selbst, Produktion wie Produkt, Subjekt wie Objekt.Die Entwicklung der Natur ist letztlich der Prozess derSelbstwerdung Gottes, der vom Unvollkommeneren, derbewusstlosen Natur, zum Vollkommeneren, dem selbst-bewussten Geist, voranschreitet.

2.3.2 Der Mythos

Schelling lernte das Problem des Mythos durch seinetheologischen Exegese-Arbeiten kennen. [57] Er themati-siert es erstmals in seiner Dissertation De malorum origi-ne (1792) und dem daran anschließenden Aufsatz UeberMythen, historische Sagen und Philosopheme der ältestenWelt (1793).Für den jungen Schelling ist die Form des Mythos eineBewusstseinsform. In ihr sind Einbildungskraft und Sinn-lichkeit vorherrschend. DerMangel desMythos besteht inseiner fehlenden Distanz. Er berichtet nicht nur von denTaten der Vorzeit, sondern vergegenwärtigt sie in sponta-ner und sinnlicher Form. [58] Schelling unterscheidet zweiTypen von Mythen: historische und philosophische (Phi-losopheme). Der Zweck der historischen Mythen ist dieGeschichte, der philosophischen die „Darstellung einerWahrheit“ [59]. Schelling betont aber, dass beide Formennur schwer zu trennen sind: In historischen Mythen wer-den die Taten der Vergangenheit in der Absicht ethischerUnterweisung überliefert, während in den Philosophemendie Wahrheit in geschichtlicher oder geschichtsähnlicherDarstellung dargestellt wird. [60]

Der späte Schelling entwickelt seine Auffassung des My-thos in seinen Münchner und Berliner Vorlesungen wei-ter. Er arbeitet darin als Kennzeichen des Mythos einenpolytheistischen Götterglauben heraus, den er in zweier-lei Formen einteilt: Im relativen Polytheismus wird „einegrößere oder kleinere Anzahl von Göttern […] einem unddemselben Gott als ihrem höchsten und herrschenden un-tergeordnet“. Im „successiven“ und eigentlichen Polythe-ismus werden „mehrere Götter angenommen […], derenjeder in einer gewissen Zeit der höchste und herrschen-de ist, und die daher einander nur folgen können.“ [61]

Als Beispiel führt Schelling die Götter Uranos, Kronosund Zeus in der griechischen Mythologie an, die sich ge-genseitig ausschließen und daher in der Zeit aufeinanderfolgen. [62]

2.3.3 Philosophie als Vernunftwissenschaft

In der ersten Periode knüpft er an Fichte an. Hier er-scheint Schelling, wie Fichte, von dem Bestreben be-herrscht, die Philosophie als eine Vernunftwissenschaftdarzustellen. In der zweiten Periode, in welcher er sei-nen eigenen Worten nach wieder zu Kant zurückgekehrtist, sieht Schelling dagegen die Philosophie als eine „diebloße Vernunfterkenntnis überschreitende positive Wis-senschaft“. Beiden Perioden gemeinsam ist das Bemü-hen, das Ganze der Wissenschaft aus einem einzigenPrinzip systematisch abzuleiten, jedoch mit dem Unter-schied, dass dieses Prinzip in der ersten Periode (Philoso-phie = Vernunftwissenschaft) als innerhalb der Vernunftselbst gelegenes (immanentes, rationales), dessen Folgennotwendige und daher der bloßen Vernunft erreichbaresind, in der zweiten Periode (Philosophie = positive Wis-senschaft) dagegen als jenseits und über der Vernunft ge-legenes (transzendentes, übervernünftiges, „unvordenkli-ches“) angesehen wird, dessen Folgen „freie“ (d. h. vomWollen oder Nichtwollen abhängige, ebenso gut stattfin-den als ausbleiben könnende) und daher nur durch „Er-fahrung“ (Geschichte und Offenbarung) erkennbar sind.

2.3.4 Das schöpferische Ich

In Schellings System der Philosophie (in der ersten Peri-ode) wird das schöpferische Ich im Anschluss an JohannGottlieb Fichtes ursprüngliche Wissenschaftslehrezum obersten Prinzip gemacht. Nach Beseitigung desKantschen Dinges an sich in Fichtes Entwurf ist das Ichdas einzige Reale, durch dessen innerlich zwiespältige,ruhelos setzende und wieder aufhebende Tätigkeit dieTotalität des Wissens als des einzig Realen zustandekommt, daher sein System Idealismus ist. Währendjedoch Fichte das Ich als die individuelle Grundlagedes persönlichen menschlichen Bewusstseins auffasst,begreift Schelling es als allgemeines oder absolutes,mit einer (in der Naturform) bewusstlos schöpferi-schen Produktion – die reale Natur – und einer (inder Geistesform) bewusst schöpferischen Produktion– die ideale Geisteswelt. Beide (das Ideale wie dasReale) sind aber als „Seiten“ desselben (absoluten) Ichin ihrer Wurzel identisch. Die Deduktion des gesamtenNaturseins (natura naturata) aus dem Absoluten als(unbewusst) schaffendem Realprinzip (natura naturans)ist Gegenstand der Naturphilosophie (1797/99), durchwelche Schelling „ein neues Blatt in der Geschichte derPhilosophie aufgeschlagen haben“ will. Hier ist auch dieuniversale Sichtweise zu nennen, die sich z. B. in derRezeption des Brownianismus niederschlug.[63]

2.3.5 Menschwerdung als Entwicklung der Naturzum Geist

Die Deduktion des gesamten geistigen Bewusstseinsin-halts, wie er in den drei aufeinanderfolgenden Bereichen

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der Kunst, Religion und Philosophie (=Wissenschaft)enthalten ist, aus dem Absoluten als (nach dem Erwachendes Bewusstseins) schöpferischem Idealprinzip macht diePhilosophie des Geistes oder des Systems des transzen-dentalen Idealismus (1800) aus, durch welches Schel-ling Fichtes Gewichtung bei der Relation Geist-Natur aufdie Natur als Ursache ausdehnt und verlagert. Die durchdas Studium Spinozas und Brunos befruchtete Auffas-sung von der wesenhaften Identität der realen und idea-len Sphäre als lediglich zwei verschiedenen Ansichten ei-nes und desselben Absoluten bildet den Inhalt der sogen.Identitätsphilosophie. Schelling entwickelte diese Lehrezuerst in der „Zeitschrift für spekulative Physik“ (1801),dann – vermischt mit der Platonischen Ideenlehre – indem Gespräch: „Bruno“ und in den „Vorlesungen überdie Methode des akademischen Studiums“ (1802).Um die Identität von Subjekt und Objekt zu erklären,ordnet er – ähnlich Spinoza – den Geist vollständig in dieNatur ein und fasst ihn als Sich-selbst-bewusst-Werdender Natur auf: Entsprechend ist die Natur „unbewusst“ (=in Naturform) schöpferischer Geist, die Tätigkeiten derlebendigen Urkraft Natur sind also „unbewusste“ Geis-testätigkeiten. Wie das Wissen nichts Totes ist, so istdie Natur kein starres Sein, sondern ununterbrochenesLeben. Jedes einzelne Geistes- und Naturprodukt ent-steht durch das immer tätige rhythmische Spiel entge-gengesetzter – einerseits schrankenlos setzender (posi-tiver, stoffgebender) und andererseits unausgesetzt be-schränkender (negativer, formgebender) – Kräfte, diesich ständig zu neuen Stufen weiterentwickeln. Als ur-sprünglichste Kräfte der Natur wirken das unendlicheExpansions- und das unausgesetzt wirksame Kontrakti-onsstreben, aus deren gegenseitiger Spannung die Ma-terie (als erstes Produkt des Naturprinzips) entspringt.Die erstgenannte Kraft wird von Schelling aufgrund ih-rer raumdurchdringenden Eigenschaft als Licht (im über-tragenen Sinn und nicht gleichbedeutend mit optischemLicht) benannt und stellt den positiven, stoffgebendenFaktor derMaterie dar. Den zweiten, den negativen form-gebenden Faktor bezeichnet er seiner verdichtenden Ei-genschaft wegen als Schwere (wiederum in umfassende-rem Sinn als die irdische Schwerkraft). Beide Kräfte wer-den mit den analogen Bewusstseinstätigkeiten des (lee-ren) Schauens und des (bestimmten) Empfindens vergli-chen, aus deren gegenseitiger Spannung das erste Geistes-produkt, die Anschauung, entsteht. Wie aus der Anschau-ung alle höheren Produkte des Bewusstseinslebens (Be-griff, Urteil, Schluss) durch fortgesetzte Geistestätigkeit –als Potenzierungen – hervorgehen, so geschieht dies ent-sprechend bei den Potenzierungen der Materie aus demrealen Leben des universalen oder absoluten Ich (Welt-Ich): Durch fortgesetzte Naturtätigkeit entwickeln sich al-le höheren Naturprodukte (unorganischer Naturprozess,organisches Naturleben, Bewusstsein). Den Schluss undAbschluss dieses Prozesses bildet das auf der höchstenNaturstufe (im Menschen) erwachende Bewusstsein, inwelchem der bisher (wie im somnambulen Schlummer)bewusstlos, aber zweckmäßig tätig gewesene Naturgeist

(die Weltseele) sich selbst, das einzige Reale, zum Ob-jekt seines Anschauens (des Idealen) macht. Damit aberbeginnt von Seiten des sich (als Mensch im Universum)selbst erschauenden Absoluten ein neuer, dem Naturpro-zess analoger Geistesprozess: Während beim Ersten sichdas Absolute von Stufe zu Stufe bis zum vollkommenstenNaturprodukt (zum Menschen) erhebt, entwickelt sichbeim Zweiten das im Menschen verkörperte, also selbstzu einem Teil der Natur gewordene (verendlichte) Ab-solute zum Bewusstsein seiner als des Absoluten (seinereignen Unendlichkeit und Freiheit). Ausgehend vom Na-turgeist und der Weltseele vertritt Schelling eine panpsy-chistische Weltanschauung.

2.3.6 Gott

Gott als Prozessende in der negativen PhilosophieWie der Verlauf des ersten Prozesses die Geschichte derNatur, die Menschwerdung, darstellt, so der des zweitendieWeltgeschichte, die Gottwerdung, an deren Ende, wieSchelling (1802) sich ausdrückt, „Gott sein wird“. DiePhasen dieser Entwicklung (analog den Stufen des Na-turprozesses: unorganische, organische, menschliche Stu-fe) verlaufen so, dass das Absolute anfänglich (objektiv)in der Form der sichtbaren Natur (real; sichtbare Götter;Heidentum) angeschaut, darauf (subjektiv) in der Formdes unsichtbaren Geistes (ideal; unsichtbarer Gott; Chris-tentum) gefühlt, schließlich als eins mit dem Erkennen-den (als Subjekt-Objekt) gewusst wird. Dadurch sollenzugleich die drei Formen der Offenbarung des Absolu-ten – Kunst, Religion und Philosophie – und die dreiHauptperioden der Weltgeschichte – Altertum, Mittelal-ter und Neuzeit (die mit Schellings Philosophie beginnt)– charakterisiert werden. Diese entschieden pantheisti-sche Gestalt seiner Philosophie ist von Schelling in derzweiten Periode ebenso entschieden verleugnet worden.Während sie ursprünglich seine gesamte Philosophie aus-machen sollte, setzt er sie nun – nicht ohne Gewaltsam-keit – zu einem zwar integrierenden, aber untergeordne-ten Glied des Gesamtorganismus der Wissenschaft her-ab: Da man sich Gott, der nach dem Ausspruch des frü-hen Schelling erst „am Ende sein wird“, zwar als Endeund Resultat unseres Denkens, nicht aber als Resultat ei-nes objektiven Prozesses denken kann, so folgt, dass diebisherige rationale Philosophie (seine inbegriffen) sich ineinem Missverstand über sich selbst befindet, indem siesich den ganzen von ihr nachgewiesenen (Gottwerdungs-) Prozess als einen realen vorgestellt, während er nur einidealer (im bloßen Denken vor sich gehender) ist. Das Re-sultat der rein rationalen Philosophie, die er nun als ne-gative bezeichnet, ist daher kein wirkliches, sondern einbloßes Gedankending (nicht der wirkliche Gott, sondernnur der Gottesgedanke); die wirkliche Welt, wie sie ist,deren Begreifen die Aufgabe der Philosophie ausmacht,kann nicht aus einem bloßen Gedanken, sondern nur auseinem objektiven Prinzip (aus dem wirklichen Gott, nichtaus dem Gottesgedanken) begriffen werden. Damit kehrtSchelling wieder zu dem von Kant in seiner Kritik des

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ontologischen Beweises für die Existenz Gottes geäußer-ten Prinzip zurück, dass sich aus dem reinen Gedankendie Existenz nicht „herausklauben“ lasse.

Schelling-Gedenkstein in Leonberg

Gott als Prozessanfang in der positiven PhilosophieWährend die negative Philosophie Gott erst „am En-

de“ als Prinzip folgert, setzt die positive, welcher die Ers-te nur die Mittel bereitstellt, diesen vor allem Anfang„zum Prinzip“: Gott ist das absolute Prius, dessen Exis-tenz weder bewiesen werden kann noch bewiesen zu wer-den braucht und welches keine Notwendigkeit hat, d. h.durch nichts gezwungen werden kann, eine Welt hervor-zubringen. Die Welt ist daher (von Seiten Gottes) nurals Folge einer freien Tat und als solche (von Seiten derPhilosophie) nur als Gegenstand einer nicht rationalen,sondern Erfahrungserkenntnis aufzufassen. Die Aufgabeder positiven Philosophie sieht Schelling darin, „in einemfreien Denken in urkundlicher Folge das in der ErfahrungVorkommende nicht als das Mögliche, wie die negati-ve Philosophie, sondern als das Wirkliche“ aufzuzeigen.Die „Urkunden“ der Offenbarung – als das erfahrungs-mäßig Gegebene aus Gott, dem Prius aller Erfahrung –sind ihr als Richtschnur für ihre Ableitungen vorgege-ben. Da nun von allen erfahrungsmäßig gegebenen Tat-sachen der offenbarungsgläubigen Geschichte keine mitder Existenz eines göttlichen Schöpfers der tatsächlichenWelt mehr imWiderspruch zu stehen scheint als die Exis-tenz des Übels und des Bösen in der Welt, so ist es ver-ständlich, dass der Umschwung in der Philosophie Schel-lings mit seinen 1809 erschienenen Untersuchungen überdasWesen der menschlichen Freiheit beginnt, zu welchen

er nach eigenen Angaben durch die Schriften des christli-chen Mystikers und Theosophen Jakob Böhme veranlasstwurde, die auf ihn bedeutenden Einfluss ausübten. In sei-nen Untersuchungen, die als Versuch einer Theodizee ge-lesen werden können, versucht Schelling die Frage nachdem Ursprung des Bösen und der Rechtfertigung Gottesangesichts des Übels in der Welt zu beantworten: Als Ur-sache des Bösen kommt weder Gott in Betracht noch einzweites Wesen neben Gott. Das Böse geht vielmehr aufeine Tat des Menschen, den Sündenfall, zurück. BevorSchelling die Lehre des Sündenfalls ausführt, die er inAnlehnung anKants Lehre vom radikal Bösen entwickelt,erklärt er, wie dem Menschen das Vermögen zum Bösenzukommen kann: Der Mensch ist von Gott dadurch unab-hängig, dass er in dem wird, was in Gott nicht Gott selbstist, d.h. in der Natur in Gott oder imGrund. ImMenschenwirkt dieser Wille als Eigenwille, der dem eigentlichenWillen Gottes, dem Willen der Liebe untergeordnet ist.Dadurch dass der Mensch seiner Aufgabe nicht genügt,die Schöpfung mit Gott zu vermitteln, und in einer Per-version diese Ordnung der Willen verkehrt, wird das Bö-se möglich. Die Zurückführung unserer durch Krankheitund Tod gekennzeichnetenWelt in die ursprüngliche Ein-heit mit Gott beginnt im menschlichen Bewusstsein zu-erst als außergöttlicher theogonischer, Göttervorstellun-gen erzeugender Prozess in den Mythologien des Heiden-tums, in Schellings Darstellung der Philosophie der My-thologie. Nach Überwindung des mythologischen Prozes-ses durch die aus Gottes freiester Tat entsprungene unddurch die im Christentum der Menschheit zuteil gewor-dene Offenbarung, als vermittelter Wiederbringung desMenschen und der ganzen Schöpfung in Gott, wird derZweck der Schöpfung erreicht. In Schellings Philosophieder Offenbarung bildet dies den Abschluss und die Krö-nung des ganzen Systems in der Gewinnung einer – vonder sogenannten natürlichen Religion unterschiedlichen– philosophischen, d. h. freien und wahrhaften Geistes-religion.

3 Rezeption

Unter anderem wurden durch Schelling Georg WilhelmFriedrich Hegel, Franz von Baader, Ernst von Lasaulx,Ludwig Schöberlein, Karoline von Günderrode, IgnazPaul Vitalis Troxler, Henrich Steffens, Joseph Görres,Hanno Bernheim (1824–1862), Lorenz Oken, JohannBaptist von Spix, Karl Joseph Hieronymus Windisch-mann, Gotthilf Heinrich von Schubert, Søren Kierke-gaard, Karl Wilhelm Ferdinand Solger, Victor Cousin,Nishida Kitaro und vor allem auch Martin Heidegger be-einflusst.In England wirkte er auch auf den Dichter und Lite-raturkritiker Samuel Taylor Coleridge und den Dichter,Literatur- und Kunstkritiker Sir Herbert Read u.a.Jürgen Habermas und Paul Tillich behandelten SchellingsPhilosophie in ihren Dissertationen. Tillich ist vor allem

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14 5 WERKE

von Schellings Spätphilosophie beeinflusst.Schelling beeinflusste Gotthard Günther (1900–1984),der eine mehrwertige „Polykontexturale Logik“ mit ei-nem komplexen Systemverbund entwickelte, um selbstre-ferentielle Lebensprozesse zu modellieren. In seiner Phi-losophie (Schellings Naturphilosophie thematisierte er inseiner letzten Vorlesung in Hamburg) untersucht er u.a. –in Anlehnung an die Kybernetik – die Rückkoppelungs-prozesse zwischen Subjekt und Objekt: „An dieser Stellesoll hervorgehoben werden, dass es eigentlich nicht rich-tig ist, von zwei Kausalketten zu sprechen – eine entsprun-gen im unbelebten Objekt und die andere im Lebendi-gen – und zwar deshalb, weil alle lebendigen Systeme ur-sprünglich aus eben der Umwelt aufgetaucht sind, von dersie sich dann selbst abgeschirmt haben. In der Tat gibtes nur eine Kausalkette, entsprungen aus und sich aus-breitend durch die Umwelt und zurückreflektiert in dieseUmwelt durch das Medium des lebenden Systems.“[64]

Unter den Vertretern der sog. positiven Disziplinenaußerhalb der Naturwissenschaft erfuhren die MedizinerRöschlaub, Adalbert Friedrich Marcus, Friedrich JosephHaass, Carl August von Eschenmayer, unter den Juris-ten der Rechtsphilosoph Friedrich Julius Stahl und derRomanist Georg Friedrich Puchta Anregungen von ihm.Auch der erste große Wirtschaftstheoretiker in Deutsch-land Friedrich List wurde von ihm beeinflusst. Seine öko-nomische Theorie der produktiven Kräfte, die sich vonder Werttheorie Adam Smiths abgrenzte, erhielt Anre-gungen durch insbesondere Schellings Naturphilosophie.[65]

4 Siehe auch

• Schelling als Naturwissenschaftler: Schellings Sys-tem der Chemie

5 Werke

• Über die Möglichkeit einer Form der Philosophieüberhaupt (1794)

• Vom Ich als Princip der Philosophie oder über dasUnbedingte im menschlichenWissen (1795), (online;PDF; 440 kB)

• Abhandlung zur Erläuterung des Idealismus der Wis-senschaftslehre (1796)

• Ideen zu einer Philosophie der Natur (1797)

• Von der Weltseele (1798)

• System des transzendentalen Idealismus (1800)

• Über den wahren Begriff der Naturphilosophie unddie richtige Art ihre Probleme aufzulösen (1801)

• Philosophie der Kunst (Vorlesung) (1802/1803)

• Vorlesungen über die Methode des akademischenStudiums (1803) (Digitalisat und Volltext imDeutschen Textarchiv)

Nachdruck: Hamburg: Meiner, 1974(Phil.Bibl.275)

• System der gesammten Philosophie und der Naturphi-losophie insbesondere (Nachlass) (= „Wurzburger-“oder „1804system“) (1804)

• Philosophische Untersuchungen über das Wesen dermenschlichen Freiheit (1809)

• Clara – Über den Zusammenhang der Natur mitder Geisterwelt. Ein Gespräch, Fragment (Aus demhandschriftlichen Nachlass, wohl zwischen 1809und 1812)

• Weltalter (1811: es gibt noch andere Versionen die-ser Schrift)

• Darstellung des philosophischen Empirismus (1830,nur aus dem Nachlass bekannt)

• Philosophie der Mythologie (Vorlesung) (1842)

• Philosophie der Offenbarung (Vorlesung) (1854)

• Philosophie der Kunst (1859) (Digitalisat und Voll-text im Deutschen Textarchiv)

5.1 Ausgaben

• Vorlesungen über die Methode (Lehrart) des akade-mischen Studiums. Hrsg.v. Walter E. Erhardt. Mei-ner, Hamburg 1990. ISBN 3-7873-0972-1

• Das Tagebuch. Hrsg. v. Hans Jörg Sandkühler. Mei-ner, Hamburg 1990. ISBN 3-7873-0722-2

• System des transzendentalen Idealismus. Hrsg. v.Horst D. Brandt u. Peter Müller. Meiner, Hamburg2000. ISBN 3-7873-1465-2

• Philosophische Untersuchungen über das Wesen dermenschlichen Freiheit und die damit zusammenhän-genden Gegenstände. Hrsg. v. Thomas Buchheim.Meiner, Hamburg 2001. ISBN 3-7873-1590-X

• Zeitschrift für spekulative Physik. Hrsg. v. ManfredDurner, 2 Bde. Meiner, Hamburg 2002. ISBN 3-7873-1694-9

• Bruno oder über das göttliche und natürliche Prinzipder Dinge. Ein Gespräch. Hrsg. v. Manfred Durner.Meiner, Hamburg 2005. ISBN 3-7873-1719-8

• Philosophie der Offenbarung. Hrsg. v. ManfredFrank, Frankfurt/ Main: Suhrkamp TaschenbuchWissenschaft 181, 1977. ISBN 3-518-27781-2

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15

• Historisch kritische Ausgabe, 40 Bände (Reihe I:Werke, II: Nachlass, III: Briefe). Hrsg. im Auftragder Schelling-Kommission der Bayerischen Akade-mie der Wissenschaften v. Thomas Buchheim, Jo-chem Hennigfeld, Wilhelm G. Jacobs, Jörg Jantzenu. Siegbert Peetz. Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 1976 ff., ISBN 978-3-7728-0542-4

• Die Weltalter, mit einem Essay von Slavoj Žižek, imLaika-Verlag als Slavoj Žižek / Friedrich Wilhelm J.von Schelling: Abgrund der Freiheit, ISBN 978-3-942281-57-7

6 Literatur

Philosophiebibliographie: F.W. J. Schelling – Zusätz-liche Literaturhinweise zum Thema

Einführungen und Biographisches

• Hans Michael Baumgartner, Harald Korten: Fried-rich Wilhelm Joseph Schelling. Beck, München1996, ISBN 3-406-38935-X.

• Michaela Boenke (Hrsg.): Schelling. dtv, München2001, ISBN 3-423-30695-5 (wichtigste Schriften inAuswahl).

• Walter E. Ehrhardt: FriedrichWilhelm Joseph Schel-ling. In: TRE Bd. 30 (1999), S. 92–102.

• Manfred Frank: Eine Einführung in Schellings Phi-losophie. (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft;520). Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1985.

• Werner E. Gerabek: Friedrich Wilhelm JosephSchelling und die Medizin der Romantik. Studienzu Schellings Würzburger Periode, Frankfurt amMain, Berlin, Bern, New York, Paris und Wien: Pe-ter Lang. Europäischer Verlag der Wissenschaften1995 (= Europäische Hochschulschriften. Reihe 7,Abt. B, 7).

• Arsenij V. Gulyga: Schelling. Leben und Werk. Ausdem Russischen übertragen von Elke Kirsten. Deut-sche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1989, ISBN 3-421-06493-8.

• Wilhelm G. Jacobs: Schelling lesen. legenda 3, Ver-lag Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt2004, ISBN 3-7728-2240-1.

• Karl Jaspers: Schelling. Größe und Verhängnis, EA1955 (zuletzt Piper, München u. a. 1986). Bd. 42.Klostermann, Frankfurt a. M. 1988.

• Jochen Kirchhoff: Friedrich Wilhelm Joseph vonSchelling. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten.Rowohlt, Reinbek 1988, ISBN 3-499-50308-5.

• Gustav Leopold Plitt (Hrsg.): Aus Schellings Lebenin Briefen, Leipzig: Hirzel 1869–1870 (Digitalisate:Band 1, Band 2).

• Xavier Tilliette: Schelling: Biographie. Aus demFranz. v. S. Schaper. Klett-Cotta, Stuttgart 2004,ISBN 3-608-94225-4. (Interview; PDF; 75 kB)

• Franz Josef Wetz: Friedrich W. J. Schelling zur Ein-führung. Junius, Hamburg 1996, ISBN 3-88506-939-3.

• Walter Schulz: Die Vollendung des Deutschen Idea-lismus in der Spätphilosophie Schellings. Verlag fürRecht und Gesellschaft, Stuttgart 1954 (2. Aufl:Neske, Pfullingen 1975), ISBN 3-7885-0048-4

Vertiefung

• Guido Cusinato, Person und Selbsttranszendenz. Ek-stase und Epoché des Ego als Individuationsprozes-se bei Schelling und Scheler, Königshausen & Neu-mann, Würzburg 2012.

• Christian Danz, Claus Dierksmeier, Christian Sey-sen (Hrsg.): System alsWirklichkeit: 200 Jahre Schel-lings"System des transzendentalen Idealismus”. Kö-nigshausen & Neumann, Würzburg 2001, ISBN978-3-8260-2107-7

• Horst Fuhrmans: Schellings letzte Philosophie. Dienegative u. positive Philosophie im Einsatz des Spä-tidealismus (1940). Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, 2005.

• Thomas Glöckner: Ästhetische und intellektuelle An-schauung. Die Funktion der Kunst in Schellings tran-szendentalem Idealismus. AVM, München 2011,ISBN 978-3-86306-753-3

• Martin Heidegger: Schelling. Vom Wesen dermenschlichen Freiheit. 1936 (auch in: Martin-Heidegger-Gesamtausgabe).

• Marie-Luise Heuser-Keßler: Die Produktivität derNatur. Schellings Naturphilosophie und das neue Pa-radigma der Selbstorganisation in den Naturwissen-schaften, Duncker & Humblot, Berlin 1986. ISBN3-428-06079-2

• Reinhard Hiltscher, Stefan Klingner (Hrsg.): Fried-rich Wilhelm Joseph Schelling, WissenschaftlicheBuchgesellschaft, Darmstadt 2012

• Wolfram Hogrebe: Prädikation und Genesis. Suhr-kamp, Frankfurt a. M. 1989, ISBN 3-518-28372-3

• Christian Iber: Das Andere der Vernunft als ihrPrinzip: Grundzüge der philosophischen EntwicklungSchellings mit einem Ausblick auf die nachidea-listischen Philosophiekonzeptionen Heideggers undAdornos. DeGruyter, Berlin, NewYork 1994, ISBN3-11-014400-X

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16 7 WEBLINKS

• Heinz Paetzold, Helmut Schneider (Hrsg.): Schel-lings Denken der Freiheit. Wolfdietrich Schmied-Kowarzik zum 70. Geburtstag, Kassel universitypress, Kassel 2010 (online; PDF; 1,1 MB)

• Hans Jörg Sandkühler (Hrsg.): Friedrich WilhelmJoseph Schelling. (Sammlung Metzler; 311). Metz-ler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-10311-0.

• Wolfdietrich Schmied-Kowarzik: “Von der wirk-lichen, von der seyenden Natur”. Schellings Rin-gen um eine Naturphilosophie in Auseinandersetzungmit Kant, Fichte und Hegel, (Schellingiana, Bd. 8).frommann-holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 1996,ISBN 3-7728-1598-7.

• Ulrich Schmitz: Ist Freiheit wirklich unser undder Gottheit Höchstes? – Betrachtungen zur Erin-nerung und im Anschluß an Schellings Freiheits-schrift (1809)“. Fölbach, Koblenz 2009, ISBN 978-3-934795-44-0

7 Weblinks

Commons: Friedrich Wilhelm Schelling – Samm-lung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikisource: Friedrich Wilhelm Joseph Schelling– Quellen und Volltexte

7.1 Literatur

• Literatur von und über Friedrich Wilhelm JosephSchelling im Katalog der Deutschen Nationalbiblio-thek

7.1.1 Primärtexte

• Werke von Friedrich Wilhelm Joseph Schelling.Bei: Zeno.org.

• Philosophische Briefe. Zehnter Brief, 1795; imProjekt “Lyriktheorie”

• Dichtarten / Lyrik, 1802; im Projekt “Lyriktheorie”

• Philosophie der Kunst. Construktion der einzelnenDichtarten

7.1.2 Sekundärtexte

Zur Person und zum Gesamtwerk

• Andrew Bowie: FriedrichWilhelm Joseph von Schel-ling. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclo-pedia of Philosophy

• Saitya Brata Das: Friedrich Wilhelm Joseph vonSchelling (1775–1854) in der Internet Encyclopediaof Philosophy

• Rudolf Eisler: F.W.J. Schelling im Philosophen-Lexikon

• Theodor Frey: Biographie mit philosophischen Hin-weisen

• Marie-Luise Heuser: Artikel “Schelling, FriedrichWilhelm Joseph” im UTB-Online-Wörterbuch Phi-losophie

Lexika

• Marie-Luise Heuser: Artikel Schelling, FriedrichWilhelm Joseph im UTB-Online-Wörterbuch Philo-sophie. Auch: Marie-Luise Heuser: Friedrich Wil-helm Joseph Schelling, in: Geschichte der Philoso-phie, Bd. II, Göttingen/ Bristol (USA), Vanden-hoeck & Ruprecht UTB, 2012 (2. Auflage), S. 121-129, ISBN 978-3-8252-3681-6.

• Jörg Jantzen: Schelling, Friedrich Wilhelm JosephRitter von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB).Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN3-428-11203-2, S. 652–655 (Digitalisat).

• Friedrich Jodl: Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph.In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band31, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 6–27.

• Karl Vorländer: Schelling, In: Geschichte der Phi-losophie, Band III, Philosophie der Neuzeit, Kap.XVI, 1903

Zu einzelnen Themen

• Christian Danz: Schellings Wesensbestimmung desChristentums in den Vorlesungen über die Methodedes akademischen Studiums

• Christian Danz und Jörg Jantzen: Gott, Natur, Kunstund Geschichte (PDF; 98 kB)

• Motokiyo Fukaya: Nachvollzug der Konstruktiondes Bösen in Schellings philosophischen System.Der Begriff des Bösen und die Möglichkeit dessel-ben in der Freiheitsschrift von 1809 (PDF; 198 kB)

• Norman Sieroka: Schellingsches Natur- und Mate-rieverständnis im und um das 20. Jahrhundert (PDF;202 kB)

7.2 Foren und Gesellschaften

• Internationale Schelling-Gesellschaft e.V.

• Schelling-Forschungsstelle der Universität Bremen

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• a priori Internationales Forschungsnetzwerk Tran-szendentalphilosophie/Deutscher Idealismus

• Schelling-Kommission der Bayerischen Akademieder Wissenschaften

8 Anmerkungen

Siglen

[1] Vgl. hierzu: Manfred Frank: Der kommende Gott. Vor-lesungen über die Neue Mythologie. 1. Teil, Suhrkamp,Frankfurt a. M. 1982, 6. Vorlesung.

[2] Friedrich Heinrich Jacobi: Werke. Gesamtausgabe, hrsg.v. Klaus Hammacher und Wolfgang Jaeschke, Hamburg,Meiner, Stuttgart: Frommann-Holzboog 1998 ff., Bd. 4,ISBN 3-7728-1366-6

[3] Antiquissimi de prima malorum humanorum origine philo-sophematis Genes. III. explicandi tentamen criticum et phi-losophicum (Ein kritischer und philosophischer Versuch,das älteste Philosophem über den Ursprung der mensch-lichen Übel in Genesis III auszulegen).

[4] Vgl. Grundlegung und Kritik. Der Briefwechsel zwischenSchelling und Fichte (1794–1802), hrsg. v. J. Jantzen, Th.Kisser u. H. Traub, Editions Rudopi B. V., Amsterdam-New York, NY 2005 (= Fichte-Studien, Bd. 25).

[5] Vgl. den Briefwechsel Schelling-Fichte. In: Grundlegungund Kritik. Der Briefwechsel zwischen Schelling undFichte (1794–1802), hrsg. v. J. Jantzen, Th. Kisser u. H.Traub, Editions Rudopi B. V., Amsterdam-New York,NY 2005 (= Fichte-Studien, Bd. 25). Siehe auch:WilhelmG. Jacobs: Schelling im Deutschen Idealismus. Interaktio-nen und Kontroversen. In: F.W.J. Schelling. Hrsg. v. HansJörg Sandkühler. J.B. Metzler, Stuttgart, Weimar 1998, S.73–77; HansMichael Baumgartner, Harald Korten: Fried-rich Wilhelm Joseph Schelling. (Beck’sche Reihe; 536).Beck, München 1996, S. 84–88;

[6] Siehe dazu: Jochen Kirchhoff: Friedrich Wilhelm JosefSchelling, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1982, S.39.

[7] Vgl. Siegbert Peetz: Die Philosophie der Mythologie. In:In: F.W.J. Schelling. Hrsg. v. Hans Jörg Sandkühler. J.B.Metzler, Stuttgart, Weimar 1998, S. 156.

[8] vgl.. M. Frank, Einleitung zu: Schelling, F.W.J., Philo-sophie der Offenbarung, Frankfurt/M: Suhrkamp, 1977,S.9.

[9] Hans Michael Baumgartner, Harald Korten: FriedrichWilhelm Joseph Schelling. (Beck’sche Reihe; 536). Beck,München 1996, S. 191.

[10] Schelling im Spiegel seiner Zeitgenossen. Hrsg. v. XavierTilliette. 3 Bde. Torino-Milano 1874–1983, Bd. I, S. 444bzw. 452.

[11] Schellings Philosophie der Offenbarung 1841/42. Hrsg.und eingeleitet v. Manfred Frank. Suhrkamp, Frankfurt

a. M. 1977, 2. erw. Aufl. 1993. Mittlerweile gibt es ei-ne von Walter E. Ehrhardt herausgegebene Urfassung:F.W.J. Schelling: Urfassung der Philosophie der Offenba-rung. Hrsg. v.Walter E. Ehrhardt. FelixMeiner, Hamburg1992.

[12] Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste(Hrsg.): Die Mitglieder des Ordens. 1: 1842–1881,Gebr. Mann Verlag, Berlin 1975, ISBN 3-7861-6189-5(http://www.orden-pourlemerite.de/plm/publikationen/1_mitgliederband.pdf, abgerufen am 18. September2011)., S. 92

[13] Hans Michael Baumgartner, Harald Korten: FriedrichWilhelm Joseph Schelling. (Beck’sche Reihe; 536). Beck,München 1996, S. 20, ISBN 3-406-38935-X. Vgl. zuSchelling und Caroline: Xavier Tilliette: Schelling. Biogra-phie. Aus dem Franz. v. S. Schaper, Klett-Cotta, Stuttgart2004, ISBN 3-608-94225-4.

[14] Xavier Tilliette: Schelling. Biographie. Aus dem Franz.v. S. Schaper, Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-94225-4, S. 571.

[15] Martin Heidegger: Schelling: Vom Wesen der menschli-chen Freiheit (1809) (WS 1935/36). Gesamtausgabe Bd.42, hg. v. I. Schüßler. Frankfurt/M. 1988

[16] Vgl. Stefan Klingner, Schwerpunkte der Schellingfor-schung, in: Reinhard Hiltscher, Stefan Klingner (Hrsg.):Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, WissenschaftlicheBuchgesellschaft, Darmstadt 2012

[17] Z.B. E.A. Beach: The Potencies of the God(s): Schelling’sPhilosophy of Mythology, Albany 1994; A. Bowie: Schel-ling and Modern European Philosophy, London 1993;D.E. Snow: Schelling and the End of Idealism, Albany1996; J. Norman, A. Welchman (Hrsg.): The New Schel-ling, London 2004; J.M. Wirth (Hrsg.): Schelling Now.Contemporary Readings, Bloomington 2005

[18] Walter Schulz: Die Vollendung des deutschen Idealismusin der Spätphilosophie Schellings, Stuttgart/Köln 1955

[19] Horst Fuhrmans: Schellings letzte Philosophie. Die negativeund die positive Philosophie im Einsatz des Spätidealismus,Berlin 1940

[20] Barbara Loer: Das Absolute und die Wirklichkeit in Schel-lings Philosophie, Berlin/New York 1974.

[21] W.E. Ehrhardt: Nur ein Schelling. In: Studi Urbinati 51B (1977), 111 - 121; „Freiheit ist unser und der GottheitHöchstes“ – ein Rückweg zur Freiheitsschrift? In: SchellingsWeg zur Freiheitsschrift. Legenden undWirklichkeit. Aktender Fachtagung der Internationalen Schelling-Gesellschaft1992. Hrsg. v. Hans Michael Baumgartner u. Wilhelm G.Jacobs. Stuttgart-Bad Cannstatt 1996, S. 240–241, hier246.

[22] Richard Kroner: Von Kant bis Hegel. 2 Bde. Tübingen 2.Aufl. 1961 (1. Aufl. 1921/24).

[23] Vgl. den Bericht von Markus Gabriel: Sein, Mensch undBewußtsein. Tendenzen der neueren Schellingforschung.In: Philosophische Rundschau 52 (2005), 271-301

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18 8 ANMERKUNGEN

[24] Walter Schulz: Die Vollendung des deutschen Idealismusin der Spätphilosophie Schellings, Stuttgart/Köln 1955

[25] Michael Theunissen: Die Aufhebung des Idealismus in derSpätphilosophie Schellings. In: Philosophisches Jahrbuch83 (1976), 1 – 30

[26] Thomas Buchheim: Eins von Allem. Die Selbstbeschei-dung des Idealismus in Schellings Spätphilosophie, Ham-burg 1992

[27] Wolfgang Janke: Die dreifache Vollendung des DeutschenIdealismus. Schelling, Hegel und Fichtes ungeschriebeneLehre, Amsterdam/New York 2009

[28] Horst Fuhrmans: Schellings letzte Philosophie. Die negativeund die positive Philosophie im Einsatz des Spätidealismus,Berlin 1940, S. 45

[29] Gotthard Günther, in: Reinhard Hiltscher, Stefan Kling-ner (Hrsg.): Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Wissen-schaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2012, S. 103

[30] Marie-Luise Heuser-Keßler: Die Produktivität der Na-tur. Schellings Naturphilosophie und das neue Paradigmader Selbstorganisation in den Naturwissenschaften, Berlin1986. Diese Arbeit wurde 1981 geschrieben und 1982der Heinrich-Heine-Universität abgegeben. Siehe auchMarie-Luise Heuser-Keßler/Wilhelm G. Jacobs (Hrsg.),Schelling und die Selbstorganisation, Berlin 1995.

[31] Hans-Dieter Mutschler: Spekulative und empirische Phy-sik. Aktualität und Grenzen der Naturphilosophie Schel-lings. Stuttgart u. a. 1990, S. 7

[32] Rainer E. Zimmermanns: Die Rekonstruktion von Raum,Zeit und Materie. Moderne Implikationen SchellingscherNaturphilosophie, Berlin u. a. 1998

[33] Birgit Sandkaulen-Bock:Ausgang vomUnbedingten. Überden Anfang in der Philosophie Schellings.Göttingen 1990.

[34] WolframHogrebe: Prädikation undGenesis. Frankfurt/M.1989, S. 130.

[35] Markus Gabriel: Der Mensch im Mythos. Untersuchungenüber Ontotheologie, Anthropologie und Selbstbewusstseins-geschichte in Schellings „Philosophie der Mythologie“. Ber-lin/New York 2006, S. 465 f.

[36] Vgl. Walter Schulz:Die Vollendung des Deutschen Idealis-mus in der Spätphilosophie Schellings, Pfullingen 1975, S.13

[37] Horst Fuhrmans: Die Philosophie der Weltalter, in: StudioPhilosophica 14 (1954), S. 162-17

[38] Vgl. Nicolai Hartmann: Die Philosophie des DeutschenIdealismus. Berlin/New York 3. Aufl. 1974, S. 112.

[39] Christian Iber: Das Andere der Vernunft als ihr Prinzip:Grundzüge der philosophischen Entwicklung Schellings miteinem Ausblick auf die nachidealistischen Philosophiekon-zeptionen Heideggers und Adornos. De Gruyter, Berlin,New York 1994, S. 6f.

[40] Christian Iber: Das Andere der Vernunft als ihr Prinzip:Grundzüge der philosophischen Entwicklung Schellings miteinem Ausblick auf die nachidealistischen Philosophiekon-zeptionen Heideggers und Adornos. De Gruyter, Berlin,New York 1994, S. 17f.

[41] Zur philosophischen Interpretation von Schellings Früh-schriften vgl. Christian Iber: Das Andere der Vernunft alsihr Prinzip, Berlin, New York 1994, S. 13-69

[42] Vgl. W. Wieland: Die Anfänge der Philosophie Schellingsund die Frage nach der Natur, in: M. Frank, G. Kurz(Hrsg.): Materialien zu Schellings philosophischen Anfän-gen, Frankfurt a.M. 1975, S. 237-279 (hier S. 246f.); B.Sandkaulen-Bock: Ausgang vom Unbedingten. Über denAnfang in der Philosophie Schellings, Göttingen 1990, S.40f.

[43] Schellings Briefe erscheinen anonym in der von FriedrichImmanuel Niethammer herausgegebenen Zeitschrift Phi-losophisches Journal einer Gesellschaft Teutscher Gelehrterim November 1795-1796.

[44] Vgl Christian Iber: Das Andere der Vernunft als ihr Prin-zip, Berlin, New York 1994, S. 65f.

[45] Vgl. Christian Iber: Das Andere der Vernunft als ihr Prin-zip, Berlin, New York 1994, S. 112f.; Manfred Frank: Ei-ne Einführung in Schellings Philosophie, Frankfurt a.M.1985, S. 73.

[46] Zum Transzendentalsystem vgl.: Christian Iber: Das An-dere der Vernunft als ihr Prinzip, Berlin, New York 1994,S. 95-132; X. Tilliette: Schelling. Une philosophie en deve-nir, Bd. 1: Le systeme vivant 1794 - 1821, S. 185-213; D.Korsch: Der Grund der Freiheit. Eine Untersuchung zurProblemgeschichte der positiven Philosophie und zur Sys-temfunktion des Christentums im Spätwerk F.W.J. Schel-lings, München 1980, S. 72-100.

[47] Vgl. dazu ausführlicher Werner Marx: Schelling - Ge-schichte, System, Freiheit, Freiburg / München 1977, S.77-101

[48] Vgl. Christian Iber: Das Andere der Vernunft als ihr Prin-zip, Berlin, New York 1994, S. 112

[49] Vgl. Christian Iber: Das Andere der Vernunft als ihr Prin-zip, Berlin, New York 1994, S. 112f.; Manfred Frank: Ei-ne Einführung in Schellings Philosophie, Frankfurt a.M.1985, S. 112f.

[50] Christian Iber: Das Andere der Vernunft als ihr Prinzip:Grundzüge der philosophischen Entwicklung Schellings miteinem Ausblick auf die nachidealistischen Philosophiekon-zeptionen Heideggers und Adornos. De Gruyter, Berlin,New York 1994, S. 6f.

[51] F.W.J.Schelling: Initia philosophiae universae. ErlangerVorlesung WS 1820/21, hrsg. u. komm. v. H. Fuhrmans,Bonn 1969, S. 13

[52] F.W.J.Schelling: Initia philosophiae universae. ErlangerVorlesung WS 1820/21, hrsg. u. komm. v. H. Fuhrmans,Bonn 1969, S. 17

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[53] Zum philosophischen Programm der Spätphilosophie vgl.Christian Iber: Das Andere der Vernunft als ihr Prin-zip, Berlin, New York 1994, S. 13-69, S.277-324; KlausBrinkmann: Schellings Hegel-Kritik, in: Klaus Hartmann(Hrsg.): Die ontologische Option, Berlin 1976, S. 121-208

[54] Vgl Christian Iber: Das Andere der Vernunft als ihr Prin-zip, Berlin, New York 1994, S. 278, Michael Theunis-sen: Die Aufhebung des Idealismus in der SpätphilosophieSchellings, in: Philosophisches Jahrbuch (1976), S. 1-30.

[55] Zur aktuellen Diskussion von Schellings Naturphiloso-phie vgl. Karen Gloy: Schellings Naturphilosophie, in:Reinhard Hiltscher, Stefan Klingner (Hrsg.): FriedrichWilhelm Joseph Schelling, Wissenschaftliche Buchgesell-schaft, Darmstadt 2012, S. 85-102

[56] Marie-Luise Heuser-Keßler: Die Produktivität der Na-tur. Schellings Naturphilosophie und das neue Paradigmader Selbstorganisation in den Naturwissenschaften, Berlin1986

[57] Für eine erste Einführung zum Problem des Mythos beiSchelling vgl. Wilhelm G. Jacobs: Schelling lesen, S. 52-61, 109-128.

[58] Vgl. Ueber Mythen. AA I,1, 206f. (SW I, 53.)

[59] Ueber Mythen. AA I,1, 212. (SW I, 57.)

[60] Vgl. Ueber Mythen. AA I,1, 219f. (SW I, 64.)

[61] Philosophie der Mythologie SW XI, 120

[62] Vgl. Philosophie der Mythologie SW XI, 120.

[63] Dörner, Klaus: Bürger und Irre. Zur Sozialgeschichte undWissenschaftssoziologie der Psychiatrie. [1969] FischerTaschenbuch, Bücher des Wissens, Frankfurt / M 1975,ISBN 3-436-02101-6; S. 225 f.

[64] Gotthard Günther: Erkennen und Wollen. Eine gekürzteFassung von Cognition and Volition. Erstmals veröffent-licht in: Cybernetics Technique in Brain Research and theEducational Process. 1971 Fall Conference of AmericanSociety for Cybernetics, Washington D.C. Dt. Überset-zung durch die PKL-Group. Vollständige Fassung in DasBewusstsein der Maschinen, AGIS, Baden Baden ³2002.

[65] Marie-Luise Heuser: Romantik und Gesellschaft. Dieökonomische Theorie der produktiven Kräfte. In: Myri-am Gerhard (Hg.), Oldenburger Jahrbuch für Philosophie2007. Oldenburg 2008, S. 253-277.

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9.1 Text• Friedrich Wilhelm Joseph Schelling Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich%20Wilhelm%20Joseph%20Schelling?oldid=141716281 Autoren: RobertLechner, Schewek, Nerd, Jed, Aka, Stefan Kühn, ErikDunsing, Marc Tobias Wenzel, Reinhard Kraasch, Crux,Dominik~dewiki, Andreas03, Rita2008, Anathema, Zwobot, Wolfgang1018, Mawa, Southpark, Karl-Henner, Eckhart Wörner, Hokuzai,HaSee, Aphaia, Matthead, Blaumeise, Stechlin, Derwok, Peacemaker, Reykholt, Enslin, Neitram, Klingsor, Peter200, Martin-vogel, Til-man Berger, Ot, VerwaisterArtikel, Aloiswuest, Rybak, Gerhardvalentin, Mac~dewiki, Voevoda, Ri st, Yorg, ChristophDemmer, Brunello,Mogelzahn, JD, Krtek76, Onkelkoeln, Hutten, Hansele, Flore~dewiki, Dapete, Theologus123, Dirkb, Chrkl, Pelz, AndreasPraefcke, Ro-senzweig, Diba, PDD, C.Löser, Ehrhardt, Haduloa, FlaBot, Gerbil, GottschallCh, Flominator, Hostelli, Kolja21, Hcii, Ca$e, Ssch, GoJoe,Formatierungshilfe, Ralf Gartner, Roterraecher, Common Senser, Meleagros, Chobot, Markus Mueller, Ephraim33, Gregor Bert, Luha,JFKCom, RobotQuistnix, WikiCare, SchallundRauch, Bota47, €pa, Tsca.bot, YurikBot, LeonardoRob0t, Cornelst, Clavax, Abena, Dob-schuetz, HerbertErwin, KnightMove, Eskimbot, PortalBot, Anonymus Nr.: 217.184.25.67, Gugerell, Mihewag, Jlorenz1, Chlewbot, VictorEremita, Trg, Invisigoth67, Schrift, Sourceinfo, Thgoiter, 08-15, TUBS, Nfr, Nescio*, Armin P., Berentar~dewiki, Spuk968, Trimpo, Ste-fan Bernd, Arno Matthias, JCIV, GT1976, Harrobot, Stine, Havaube, Jürgen Engel, SM26, Sebbot, Wo st 01, .anacondabot, Kraxler, Nccn,Klaus-baum, Esszimmer, Blaufisch, Don Magnifico, Zollernalb, Schönitzer, Complex, Stolp, Gunnar.offel, VolkovBot, DorganBot, Tisch-beinahe, TXiKiBoT, Zwikki, Moros, Bartido, Thyra, BotMultichill, SieBot, Loveless, Tiroinmundam, OKBot, C74ju, SuMMon.KuLT,Anaxo, Jesi, Helmuth Furch, Succu, Gernheim, GottholdEphraim, Enzian44, HexaChord, Klaus Eber, Ute Erb, Steak, Dionys R., Mar-tin Warny, ArthurMcGill, Michael Kühntopf, Raphael Frey, PhilTalk, Grey Geezer, Thorsten Hammacher, Toter Alter Mann, Dr. Ru-dolf Brandmeyer, Radh, Finte, Allegoriowitsch, FinnBot, Wildtierreservat, APPERbot, Numbo3-bot, Zeitkind, Bodo Kamp, Wikinger08,Luckas-bot, Aktions, Wolf Eckhart, Ptbotgourou, Addacat, Mapazza, Xqbot, ArthurBot, Ribax, Omnipaedista, MastiBot, Zarathustra85,Tilo.atlas, RibotBOT, Sophophiloteros, Jowinix, Chris09j, Buka~dewiki, Fewskulchor, Mehlauge, MorbZ-Bot, Venturus, TobeBot, GiorgioPythagoras, Mabschaaf, Leif Czerny, Wodiga, Saxonicus, WWSS1, EmausBot, Orluma, Silewe, Ὁ οἶστρος, ZH2010, Schwäbin, Rose132,WikitanvirBot, Newdta, Fh1727, FA2010, Krdbot, Jreiners, MerlIwBot, KLBot2, Metrokles, Hartsig2000, Zusasa, Philosopherei, Hein-zelmaennchen, MachtaUnix, Goniatit, Lektor w, KlausDieterSchmitt, Wasserhund, Tippex3000, Weltverschwörung und Anonyme: 89

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